Wirtschaft benötigt Sicherheit!

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Wirtschaft benötigt Sicherheit!
DAS IHK-MAGAZIN AUS DER LANDESHAUPTSTADT FÜR WIESBADEN | RHEINGAU-TAUNUS | HOCHHEIM
HESSISCHE WIRTSCHAFT
11 | 2010
SICHERHEIT
Konjunktur
Es geht weiter aufwärts
17
Vollversammlung
Wichtige Zukunftsentscheidungen 45
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EDITORIAL
Wirtschaft benötigt
Sicherheit!
Finanzkrise, Epidemien, Terror, Wirtschaftsspionage, Einbrüche – lang ist die Liste der Ereignisse, deren bloße Möglichkeit uns verunsichern kann. Und je nach eigener Disposition wachsen
sich solche Unsicherheiten zu veritablen Ängsten aus. Unabhängig vom persönlichen Erleben
gilt aber, dass Verunsicherung und Angst ein schlechter Boden für unternehmerisches Handeln
sind. Denn nur, wo sich Unternehmer sicher fühlen, können sie sich entfalten. Ich baue dort
keine Fabrik, wo ich kriegerische Auseinandersetzungen fürchten muss. Ich schließe dort keine
Verträge, wo mir Rechtssicherheit fehlt. Ich investiere nicht, wenn ich um den Verlust meiner
Anlagen bange. Ich stelle keine Mitarbeiter ein, wenn ich die nächste globale Krise vor mir sehe. Als Unternehmer bin ich deshalb auf einen Staat angewiesen, der gute Rahmenbedingungen
schafft. Seine Aufgabe ist es, Sicherheit zu fördern und dadurch Unternehmungslust, Mut und
Zukunftsorientierung zu fördern.
Dr. Gerd Eckelmann |
Präsident der IHK Wiesbaden
In Deutschland befinden wir uns seit etlichen Jahren auf gutem Terrain. Während das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung im letzten Jahr erneut einen Anstieg der internationalen und innerstaatlichen Konflikte beobachtet hat, leben wir hierzulande bereits seit
vielen Jahrzehnten in wertvollem äußerem Frieden. Im Rahmen der Europäischen Union sind
unsere Nachbarn zu Freunden geworden. Unser Handel profitiert von der starken Nachfrage aus
dem europäischen Umland. Auf dieser Basis hat sich Deutschland wie kaum ein anderes Land
aus der Wirtschaftskrise befreit und sorgt für gute Wachstumszahlen von über 3,4 Prozent und
eine sinkende Arbeitslosigkeit. Keine Frage, die Politik hat vieles richtig gemacht bei der Sicherung unserer wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Dieser Punkt bleibt aber auf der politischen Aufgabenliste ganz oben. Für sichere Perspektiven
zu sorgen, ist ein immer neues politisches Geschäft: Die Griechenland-Krise ist noch nicht ausgestanden und auch Irland und Spanien stehen nicht so sicher, wie sie sollten. Wir müssen die
Ursachen finden und unser Regelwerk anpassen. Keine Frage, ein zweites Mal dürfen unsere gemeinsamen Stabilitätsregeln nicht unterlaufen werden. Ich habe das Grundvertrauen, dass die
europäische Politik hier ihre Lektion gelernt hat.
Fern von diesen europäischen Herausforderungen gibt es aber auch innerhalb unserer Stadt
Dinge, die für Verunsicherung sorgen können. Zeitungsberichte von Überfällen und Gewalttaten
auf offener Straße in Wiesbaden gehören ebenso dazu wie Vandalismus und Einbruchserien bei
Einzelhandelsgeschäften. Auch hier erwarten wir kluge Konzepte sowie ein beherztes und aufeinander abgestimmtes Einschreiten unserer Staatsorgane. Wir wollen erkennen, dass im Rathaus
über diese Störungen nachgedacht wird. Das lokale Gewerbe braucht sichere Verhältnisse. Andererseits müssen wir Unternehmer auch selbst darauf achten, Sicherheitslücken zu schließen, um
nicht durch Diebstahl, Unterschlagung, Korruption, Produktpiraterie oder Internetkriminalität
gefährdet zu sein. Der Gesamtschaden, der deutschen Unternehmen allein durch die aufgedeckten Delikte entsteht, beläuft sich auf rund sechs Milliarden Euro pro Jahr. Unproduktiver kann
Geld nicht verloren gehen. Sicherheit ist nicht nur ein wichtiger volkswirtschaftlicher Standortfaktor sondern gleichzeitig eine permanente betriebliche Herausforderung, die unsere intelligent
vorausschauende Aufmerksamkeit verdient.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
3
Inhalt
InTERnATIonAl
24 | Incoterms® 2010
sind nutzerfreundlicher
RECHT
THEMA: SICHERHEIT
05 | Kommentar
24 | Deutschland vs. Schweiz –
ein Steuerklassiker
06 | Sicherheit in unternehmen
ist vielseitig
06 | THEMA
unTERnEHMEn
schäftsklimaindikator
Wiesbaden
08 | Rechtliche Spielregeln der
32 | Jubiläen, Unternehmensnachrichten
Wirtschaft – Compliance
10 | Tipps vom Verfassungsschutz
gegen Wirtschaftsspionage
11 | Geldwäsche: Deutschland
ist noch nicht sauber
STAndoRT
für Unternehmen mehr, als nur eine
Überwachungskamera zu installieren.
MEnSCHEn
34 | Steckbrief: Karlheinz Kutschenreiter,
DEURAG AG
35 | Im Bilde
RuBRIkEn
14 | Wein als Reisegrund
36 | Kompakt
16 | Neues Logo für
39 | Neues aus Berlin und Brüssel
„Kulturland Rheingau“
Sicherheit: Ein gutes Konzept bedeutet
40 | Bücher
17 | STAndoRT
IHK-Konjunkturumfrage mit positiven
17III/04
| IHk-konjunkturumfrage:
41 | Kultur:
I/04 II/04
I/05 II/05 III/05 I/06 II/06 III/06
I/07 Salon-Theater
II/07 III/07 Taunusstein
I/08 II/08 III/08Zahlen:
I/09 Mit
II/09
III/09 I/10
II/10 III/10
der regionalen
Wirtschaft
Es
geht
weiter
aufwärts
42
|
Termine
oben. 108 122
106 105 110 108 104 108 121 124 123 134 134 128 128 115 109geht85es weiter
85 steil99nach102
Quelle: IHK Wiesbaden
44 | Wirtschaftsjunioren
STARTHIlFE | WACHSTuM
18 | Kooperations- und Nachfolgebörse
19 | Gründerportrait: Die BüroDienstleistungen von Oliver Bibo
IHk-FoRuM
45 | IHk-Vollversammlung trifft
Entscheidungen für die zukunft
20 | Was treibt uns an?
47 | Namensverzeichnis
BIldung
51 | Impressum
21 | Studieren auch ohne Abitur
wird leichter
22 | Schulabschluss und dann? Wege
aus der Orientierungslosigkeit
4
VERLAGSFOCUS
45 | IHk-FoRuM
IHK-Vollversammlung: Parlament der
27 | Fuhrpark und Logistik
Wirtschaft bezieht klar Stellung zu
31 | Unternehmensberatung
Umweltzone, Müllproblem und Eurokrise
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
THEMA SIchERhEIT
Spots zum Titelthema Kommentar
attraktive Objekte. So wurden
2009 im Stadtgebiet Wiesbaden
518 und im Rheingau-TaunusKreis 210 Einbrüche in Büro- und
Geschäftsräume gezählt.
Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft
Ende der 70er Jahre, zu Zeiten des RAF-Terrorismus, hat die deutsche Wirtschaft, unter Federführung des DIHK, die Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit in der Wirtschaft, ein Zusammenschluss
der Spitzenorganisationen der deutschen Wirtschaft, aller regionalen Sicherheitsverbände sowie mehrerer Branchenverbände,
initiiert. Zweck der ASW ist es, die Sicherheitsbelange der Wirtschaft gegenüber Regierung, Politik und Verwaltung zu vertreten.
Die ASW unterstützt und berät bei der Vertretung von Sicherheitsinteressen und fördert die Zusammenarbeit in allen Fragen der
betrieblichen Sicherheit. Die Sacharbeit konzentriert sich unter
anderem auf folgende Themenfelder: Wirtschaftsspionage und
Konkurrenzausspähung, Computer-Kriminalität sowie Korruption und Bestechung. www.asw-online.de
Milliardenumsatz im Sicherheitsgewerbe
Die Anforderungen an Mitarbeiter des Wach- und Sicherheitsgewerbes haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend spezialisiert. Immer mehr Unternehmen greifen in punkto Sicherheit
auf die Hilfe von externen Dienstleistern zurück. Der Umsatz im
Wach- und Sicherheitsgewerbe betrug im Jahr 2009 nach Schätzungen des Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmer (BDWS) fast 4,4 Milliarden Euro. In 3.700 Sicherheitsunternehmen waren etwa 170.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Landesgruppe Hessen des BDWS umfasst aktuell 75 Mitglieder, fünf davon aus dem Bezirk der IHK Wiesbaden.
Wussten Sie schon…
… dass in Deutschland alle zwei Minuten in einen Gewerbebetrieb oder privaten Haushalt eingebrochen wird?
… dass der Begriff „Computervirus“ 1984 entstand? Der heutige
Internetforscher Dr. Fred Cohen gab damals seiner Doktorarbeit den Titel „Computer Viruses – Theory and Experiments“.
Darin wurde ein funktionierendes Virus für das Betriebssystem
Unix vorgestellt, das heute als das erste Computervirus gilt.
… dass das Risiko, einen Arbeitsunfall zu erleiden, im Jahr 2009
so niedrig war wie nie zuvor? Nach Angaben der Deutschen
gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hat sich das Risiko auf
24,3 Unfälle je 1.000 Vollarbeiter reduziert. 2008 waren es
noch 26,8. Insgesamt lag die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle 2009 bei 886.122
… dass die wohl höchste Beute bei einem Banküberfall bei 282
Milliarden US-Dollar (205 Millionen Euro) lag. Drei Wachmännern gelang dieser Coup im Jahr 2007 bei der Dar-al-salam
Privatbank in Bagdad.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Robert Schäfer, Präsident des
Polizeipräsidiums Westhessen.
Die Zahl der Raubüberfälle auf
Geldinstitute, Poststellen, Geschäfte und Tankstellen lag im
Stadtgebiet Wiesbaden bei 22 und
im Rheingau-Taunus-Kreis bei
10 Fällen, wobei die Überfälle auf
Geldinstitute und Poststellen sowie Tankstellen allesamt geklärt
werden konnten.
Der Schutz vor Kriminalität und
der Wunsch nach Sicherheit zählen zu den Grundbedürfnissen der Bürgerinnen und „EInEn HundERTPRozEnTIBürger. Sicherheit ist dar- gEn SCHuTz VoR kRIMInAüber hinaus für die Attrak- lITÄT gIBT ES nICHT.“
tivität einer Kommune von
Bedeutung und ein wesentlicher Ladendiebstähle sind ein MasStandortfaktor für die Investiti- sendelikt, das Dunkelfeld ist hier
onsbereitschaft der Wirtschaft.
erfahrungsgemäß hoch. Um die
Zahl der Straftaten zu mindern,
Eine konsequente und wirksame hat der Einzelhandel bereits zahlVerfolgung bekannt gewordener reiche wirksame Maßnahmen geStraftaten ist Aufgabe der Polizei- troffen. Dennoch kam es zu 2.085
beamtinnen und Beamten im Po- Ladendiebstählen im Stadtgebiet
lizeipräsidium Westhessen.
Wiesbaden und zu 233 im Rheingau-Taunus-Kreis, die aufgrund
Einen hundertprozentigen Schutz der Tatbegehungsweise zu 95 Provor Kriminalität gibt es nicht. Es zent aufgeklärt sind.
kann jeden treffen! Gewerbeobjekte, angefangen vom Kiosk über Insbesondere Eigentumsdelikte
Gaststätten, Lager- und Produkti- sind in hohem Maße präventabel!
onsanlagen – bis hin zu Laden- Gegen Einbruch kann sich jeder
geschäften mit hochwertigen Ar- schützen. Seien es mechanische
tikeln, Büros, Arztpraxen, Kanz- Sicherungen oder Einbruchmelleien. Die Einbrecher kommen deanlagen. Einbrecher lassen sich
überwiegend nachts und am Wo- oft schon durch einfache aber wirchenende. Die Tatorte liegen be- kungsvolle technische Sicherunvorzugt in abgelegenen Gewer- gen abhalten. Fakt ist: Sichtbare
begebieten, aber auch in den In- Sicherungstechnik wirkt abschrenenstädten, denn menschenleere ckend und die sorgfältige NutBüro- und Geschäftshäuser sind zung verhindert Straftaten.
5
THEMA SIchERhEIT
Alles im Blick: Anton
Kroll, Centermanager des
Luisenforums. | Foto: Florian
Grösch
Alles eine Frage des Konzepts
Ob Videokamera, Alarmanlage oder Vernebelungsanlage: Das Thema Sicherheit steht
bei jedem Unternehmen, ob Global-Player oder Einzelhändler, auf der Agenda. Bedürfnisse und Risiken müssen analysiert werden, um ein brauchbares Sicherheitskonzept zu erstellen. Die Abwehr krimineller Machenschaften steht dabei im Vordergrund, ist aber
nur ein Teil dessen, was bedacht werden muss. Auch Brand-, Unfall-, und Hygieneschutz
gehören dazu.
Anton Kroll, Centermanager des Luisenforums in Wiesbaden, hat das
ganze Einkaufszentrum am PC im Nachbarbüro im Blick. Klick. Die
Rolltreppe. Klick. Die Ladenstraße. Klick. Der Eingangsbereich. Mit der
Maus steuert Kroll die entsprechenden Kameras an. Von der Vorstellung,
dass ein Wachmann in einem abgedunkelten Raum gebannt auf mehrere Monitore starrt, muss man sich hier verabschieden. „Unsere Priorität liegt auf der Objektsicherheit und weniger auf Ladendiebstählen“, erklärt Kroll,
der seit Februar 2010 für
die Omega GmbH aus
Köln die Position des
Centermanagers begleitet. Er ist Herr
über 40.000 Quadratmeter, auf
denen über 50
Geschäfte, Gast-
6
ronomiebetriebe und das Wiesbadener Bürgerbüro untergebracht sind.
Eine dauerhafte Besetzung der Überwachungsbildschirme, wie sie in
Warenhäusern durchaus üblich ist, muss hier nicht sein. Die Bilder
werden aber aufgezeichnet.
Sollte jemand mutwilligen Schaden im Center anrichten oder es passiert ein Unfall, kann der genaue Hergang mit Hilfe der Aufzeichnungen rekonstruiert werden. Denn: „Was möglich ist, kommt auch vor
in einer Großimmobilie. Unser Sicherheitskonzept greift täglich“. Und
schließlich muss man sich vor Schaden schützen, „weil ihn ja irgendwer auch bezahlen muss“. Im Zweifel der Betreiber. Im Luisenforum
kommt über das Jahr verteilt ein hoher fünfstelliger Betrag zusammen,
vor allem durch Vandalismus und Schmierereien. Können die Täter ermittelt werden, wird immer Anzeige erstattet.
Dass das Objekt videoüberwacht wird, ist kein Geheimnis. „Wir weisen
ganz offen mit Schildern darauf hin“, sagt der Centermanager. Doch
Kameras sind nur ein kleiner Teil des umfangreichen Sicherheitskonzepts. „Sicherheit ist breitflächig“, unterstreicht Kroll. Vom Feuermelder
über einen Brandschutz- und Evakuierungsplan, über das Funktionieren von Aufzügen und Rolltreppen, bis hin zur Alarmanlage und Verkehrssicherheit, damit keine Menschen verunfallen, muss alles sichergestellt sein. Schließlich halten sich täglich mehrere tausend Besucher
gleichzeitig im Luisenforum auf. Und im Zweifel muss das gesamte
Center im Brandfall innerhalb von fünf Minuten evakuiert werden.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
THEMA SIchERhEIT
Notfallsituationen wie diese gibt es viele. Und Einbrüche, Diebstahl,
Vandalismus und Raub sind nur einige kriminelle Machenschaften, die
es für ein Unternehmen abzuwehren gilt. Wie genau ein Sicherheitskonzept aussehen muss, ist allerdings branchenabhängig, teilweise sogar
individuell verschieden. „Es gibt immer bestimmte Sicherheitsrisiken,
vor denen man sich schützen will“, erklärt Christian Günther, Referent
beim Fachverband Sicherheit des Zentralverbandes Elektrotechnik und
Elektroindustrie e.V. in Frankfurt. Sind diese Risiken erkannt, gilt es,
Lösungen zu finden, um sie zu minimieren. Die Videoüberwachung
ist dabei noch eine der kostengünstigsten, reicht aber in vielen Fällen
nicht aus. Ein Unternehmen etwa, dessen Forschungsabteilung hochsensible Daten produziert und diese schützen will, „kann zum Beispiel
mit einem Fingerabdruckscanner oder anderen biometrischen Daten
die Zugangsberechtigung begrenzen“, erläutert Günther. Und schließlich kann auch eine schlichte Anleitung zum richtigen Händewaschen
wichtig für die Unternehmenssicherheit sein. Eine solche haben zahlreiche Firmen als Präventionsmaßnahme gegen die drohende Vogelgrippe-Pandemie im Jahr 2009 an ihre Mitarbeiter ausgegeben.
Eine zentrale Rolle im Bereich Sicherheit kommt integrierten Lösungen aus Personal und Technik zu. Dies ergab eine Studie der Bundesregierung zur Zukunftsentwicklung im Sicherheitsmarkt. Die personelle Sicherheit umfasst dabei insbesondere Werksschutz und Wachdienste sowie Werksfeuerwehr oder sogar Personenschutz. Zur technischen
Ausstattung gehören, neben Kameras, auch Einbruchs- und Brandmeldeanlagen, vernetzte Alarmmanagementsysteme oder Notruf- und
Serviceleitstellen. Zu diesen klassischen Bereichen kommen noch Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Unfällen und Überfällen sowie Produkte, mit denen im Notfall umgehend Hilfe eingeleitet werden
kann.
Ein solches Produkt ist zum Beispiel eine Vernebelungsanlage, die binnen Sekunden einen ganzen Raum mit mikrofeinem Nebel vollbläst. Ein
etwaiger Einbrecher kann somit die Hand vor Augen nicht mehr sehen.
Verwendet wird sie unter anderem bei Juwelieren, deren Risiko, überfallen zu werden, besonders hoch ist. „In Wiesbaden hat es jeden schon mal
getroffen“, sagt Patricia Esser-Föhre. Sie betreibt seit 1998 eine Goldschmiede, in der Schmuck handgefertigt wird. Wer ihr Geschäft betreten
will, muss klingeln. Diese erste Sicherheitshürde sei bei vielen Kollegen
Standard. „Einiges wird auch von den Versicherungen vorgegeben“, erklärt die ausgebildete Goldschmiedin. Panzerglas in den Schaufenstern
zum Beispiel. Wenn man mit einem Vorschlaghammer dagegen schlägt,
entstehen zwar Risse und Brösel, „doch die Scheibe hält“. Und natürlich muss auch der Tresor einer hohen Belastung standhalten können.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Versicherungswert, desto schärfer müssen die Sicherheitsvorkehrungen sein. Die obligatorische Videokamera,
die in einer Ladenecke hängt, gehört dabei zur Grundausstattung. NeHESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
ben dem
elektrischen
hilft auch
das menschliche Auge, Kriminelle zu erkennen. „Wer den
Laden regelrecht scannt, sei es von
drinnen oder draußen, fällt schon auf“, sagt die
Wiesbadenerin.
Doch selbst ausgeklügelte Sicherheitskonzepte schützen nicht immer.
Patricia Esser-Föhre wurde bislang zweimal Opfer krimineller Machenschaften. Im alten Geschäft, ein paar Häuser weiter, verschafften sich
Einbrecher Zutritt durch die Eingangstür. Als der Hausmeister sie am
Morgen danach anrief und fragte, ob das so sein soll, dass die Tür aufsteht, „da wusste ich schon, was passiert war“. Die Schadenssumme war
hoch. Wie hoch, daran mag sich die Goldschmiedin nicht mehr erinnern. „Das verdrängt man irgendwann.“ Die Diebe haben alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war. „Sogar den Käse im Kühlschrank“. Im neuen Geschäft blieb sie bislang von Einbrechern verschont, musste jedoch eine unangenehme und teure Bekanntschaft mit
Trickbetrügern machen. „Da kam eine Gruppe Erwachsener mit Kindern rein. Die Erwachsenen haben die Mitarbeiterinnen abgelenkt und
die Kinder haben geklaut.“ Ärgerlich: Die kleinen Diebe erwischten zwar
nur einen Ring, der hatte aber einen Wert von 6.500 Euro. Solche Fälle sind noch harmlos im Gegensatz zu dem, was ein Mainzer Juwelier
durchmachen musste. Esser-Föhre: „Die Diebe haben ihn abgefangen,
überwältigt und ihm einen Bauchgürtel mit Sprengstoff umgeschnallt.
Anschließend musste er mit den Verbrechern in den Laden, die dort alles mitgenommen haben.“ Anschließend wurde der Mann nach Hause
geschickt wo er regungslos warten sollte, ansonsten würden die Gangster ihn in die Luft sprengen. „Zum Schluss stellte sich raus, dass der
Sprengstoff nur Attrappe war.“ Oft sind die Täter dem organisierten Verbrechen zuzuordnen. Und die Beute? „Uhren werden auf dem Schwarzmarkt verkauft und Schmuck eingeschmolzen.“
Text: Florian Grösch, IHK Wiesbaden
7
THEMA Sicherheit
Compliance: Alles, was recht ist
Das rechtliche Eis, auf dem sich Unternehmen und ihre Mitarbeiter bewegen, ist mitunter dünn. Um
darin nicht einzubrechen, gilt es, gewisse Spielregeln einzuhalten. Sowohl juristische, als auch moralische. Zusammengefasst wird das Prinzip unter dem Begriff „Compliance“. Solche Spielregeln muss
ein Unternehmen selbst aufstellen – das Fehlerpotenzial dabei ist hoch.
te Regelwerk lückenhaft, kann das im Zweifel schlecht ausgehen. Ein
berühmtes Beispiel dafür ist der Korruptionsfall im Siemens-Konzern,
dem die Staatsanwaltschaft München I Ende 2008 einen Bußgeldbescheid über 395 Millionen Euro zustellen ließ. Als Grund nannten die
Juristen eine Verletzung von Aufsichtspflichten des Gesamtvorstandes
infolge einer mangelhaften Compliance-Struktur. Seitdem wird Compliance oft mit dem Begriff Korruption verbunden, doch das ist zu eng
gedacht.
Korruption zu verhindern ist auch Aufgabe des Compliance-Managements. | Foto: Julian Starzyński
Übersetzt bedeutet „Compliance“ Regelkonformität, also die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien. Ergänzt werden diese durch freiwillige ethische Regeln in Unternehmen und Betrieben. Ist das aufgestell-
SDB
SECURITY
Entschließt sich ein Unternehmen dazu, sich mit dem Thema eingehend zu beschäftigen, empfiehlt Herberger eine sorgfältige Analyse: „In
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Haus- und Grundbewachung
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Konzert-/Veranstaltungsschutz
Alarmanlagen
Videoanlagen
Schließdienste
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„Es ist schwer, eine abschließende Definition oder Aufzählung zu geben.
Die Felder sind so vielfältig, wie die Betätigungsbereiche der Unternehmen“, sagt Andreas Herberger, Vorstand der Makrolog Content Management AG in Wiesbaden. Makrolog berät Unternehmen in IT-Fragen und
hat sich unter anderem auf die Schnittstelle zwischen technischen und
rechtlichen Themen spezialisiert. Allein in diesem Bereich gibt es viele Sondervorschriften, zum Beispiel zur Gestaltung von Webseiten, zur
internen und externen Kommunikation oder zum Datenschutz. Und
auch beim Thema Korruption gilt es, mehr Fragen zu beantworten als:
„Wieviel sollte ein Geschenk maximal wert sein, das man als Mitarbeiter noch annehmen darf?“ In großen Unternehmen ist das Thema seit
der Siemens-Affäre auf der Agenda weiter nach oben gestiegen, immer
häufiger gibt es ein eigenes Compliance Management, das eng mit den
Führungskräften zusammenarbeitet.
• Hoch- und Ingenieurbau
• Brücken- und Verkehrsbauwerke
• Trinkwasseranlagen
• Abwasserbauwerke
• Industrieböden und Beschichtungen
• Zugelassener Fachbetrieb nach dem WHG
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ISO 9001 + Gütezeichen
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60 Jahre
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
THEMA Sicherheit
jedem Einzelfall müssten Unternehmen zunächst ihren Status Quo feststellen und ein Modell entwickeln, wie die Geschäftsabläufe organisiert
und gestaltet werden sollen. Dann erst kann man fragen, mit welchen
Mitteln und welchen Gestaltungselementen das erreicht werden soll.“
Vielfach herrsche aber die Tendenz vor, nur Teilbereiche oder punktuelle
Aspekte anzugehen, statt die Fragen von Grund auf zu beantworten.
Unerlässlich ist es unter anderem, einen so genannten „Code of Conduct“, zu Deutsch Verhaltenskodex, zu erstellen. Dieser stellt die rechtlichen Anforderungen an das Unternehmen und die Mitarbeiter dar. Zudem wird den Mitarbeitern verdeutlicht, welches Verhalten in welcher
Situation von ihnen erwartet wird – die Geschenke-Frage kann darin
zum Beispiel geklärt werden. Neben dem rechtlich geforderten Verhalten sind dabei auch Erklärungen zum Betriebs- und Verfahrensablauf
enthalten. Idealerweise sollten Beispielfälle sowie Listen mit „Do´s and
Dont´s“ eingearbeitet werden. Der Verhaltenskodex sollte ständig aktualisiert und der aktuellen Rechtslage angepasst werden. Zusätzlich
sollten die Unternehmen aktiv bei ihren Mitarbeitern für den Kodex
werben, sonst verschwindet er in den Schreibtischschubladen anstatt
aktiv gelebt zu werden.
Und das muss nicht immer mit Zwang verbunden sein. Andreas Herberger: „Man kann Compliance auch so begreifen, dass man zusätzlich
unternehmensinterne Strategien der Problemlösung festlegt. Dann ist
Compliance kein Zwang, sondern eine Chance des Unternehmens, mit
dem man sogar nach außen werbend auftreten kann. Nach dem Motto „schaut, wie wir mit dem Thema umgehen…“. Dann bekommt der
Begriff auch gleich eine andere, positivere Bedeutung.“
Text: Florian Grösch, IHK Wiesbaden
Hilfreiche Links
Auf www.wikipedia.de ➞ Stichwort Compliance wird ein erster Überblick über das Themengebiet geboten, inklusive weiterführender
Literatur.
Eine sehr umfassende Sammlung zum Thema IT-Compliance findet sich auf www.compliancemagazin.de
Darüber hinaus bieten zahlreiche Großunternehmen wie Siemens
(www.siemens.com) oder Bayer (www.bayer.de) Einblicke in ihr Compliance-Management.
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HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
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THEMA SIchERhEIT
Verfassungsschutz gegen Wirtschaftsspionage
Um sich in der globalen Welt frei zu bewegen, braucht die deutsche Wirtschaft Sicherheit. Dies gilt
für große Konzerne wie für den Mittelstand gleichermaßen. Der Erfolg der deutschen Wirtschaft beruht in besonderem Maße auf Kreativität. Nicht umsonst wird dabei auch von einem „Land der Ideen“ gesprochen. Unternehmer brauchen die Sicherheit, dass Ideen ihre eigenen bleiben.
Werden sie von Ausspähangriffen heimgesucht, bietet der
Hessische Verfassungsschutz seine Hilfe an. Geistiges
Eigentum von Unternehmen muss geschützt werden
– nur so können sie ihre Produkte dauerhaft vermarkten, letztendlich Profit für alle erzielen und
damit die Grundlage für neue Ideen schaffen. Gerade für weniger entwickelte Länder und Schwellenländer erscheint es oftmals reizvoller, sich diese Ideen zunutze zu machen oder diese zu imitieren. Staaten wie China oder Russland – aber nicht
nur diese – nutzen dabei bestehende geheimdienstliche
Strukturen nicht nur zur Informationsgewinnung in der
Politik sowie zur Ausforschung Oppositioneller, sondern gezielt auch, um sich über den Entwicklungsstand in der Wirtschaft zu „informieren“.
Anschließend muss festgestellt und überprüft werden, wer intern und extern Zugriff auf dieses
Know-how haben muss. Zudem muss für den
Know-how-Transfer ein Sicherheitskonzept
entwickelt werden. Geheimhaltungsverpflichtungen können zudem die unbefugte Weitergabe verhindern. Und nicht zuletzt
sollten auch Geschäftspartner diese Sicherheitsrichtlinien umgesetzt haben.
Auf Geschäftsreisen ist zu bedenken, dass zum Beispiel in einem Land wie China, das über einen besonders aggressiven Nachrichtendienst verfügt, sämtliche
Kommunikation mittels Internet aus Hotelzimmern,
Geschäftsräumen oder Internetcafes der Überwachung
unterliegt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, dort
besonders vorsichtig zu sein. Das heißt: Jede KomWirtschaftsspionage
munikation auf das unbedingt Notwendige zu be– der Blick durch das unterschränken, wichtige Informationen auf mehrere
nehmerische Schlüsselloch.
Sendungen aufzuteilen und grundsätzlich nur eiGrafik: dreamstime.com
gene Kommunikationsmittel zu nutzen.
Die gewachsene politische Bedeutung Deutschlands, seine
wirtschaftliche Leistungskraft sowie das hohe Niveau der
hiesigen Forschung und Entwicklung, erklären das anhaltende intensive Aufklärungsinteresse fremder Staaten.
Im Mittelpunkt der Ausspähungsbemühungen stehen
Wirtschaft, Wissenschaft und Technik. Branchenübergreifend sind besonders innovative kleine und mittelständische Unternehmen betroffen. Als attraktiver Wirtschaftsstandort steht dabei nach wie vor
auch Hessen und insbesondere das Rhein-Main-Gebiet im Fokus.
Einige ausländische Nachrichtendienste haben explizit die Aufgabe, die
Wirtschaft ihres eigenen Landes unmittelbar dadurch zu unterstützen,
für sie Informationen zu beschaffen, die ihr sonst nicht oder nur mit
erheblichem zeitlichen und finanziellen Aufwand zugänglich wären. In
einigen Ländern sind neben den im Ausland tätigen Nachrichtendiensten auch die sogenannten Inlandsdienste – also die klassischen auf
Spionageabwehr ausgerichteten Dienste – mit dieser Aufgabe betraut.
Vieles geschieht – und bleibt im Dunkeln. Bekannt werdende Fälle sind
nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Die Folgen von Wirtschaftsspionage sind häufig erst mit Zeitverzug erkennbar, eindeutige Kausalketten nicht immer nachvollziehbar.
Die gesammelten Erfahrungen und das methodische Wissen des Verfassungsschutzes bilden die Grundlage für eine präventive Arbeit im
Wirtschaftsschutz. Ein solcher Beitrag zum Know-how-Schutz in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung liegt auch im staatlichen Interesse. Zur erfolgreichen Bekämpfung dieser Herausforderungen ist eine
intensive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verfassungsschutz
daher unabdingbar. Ohne den Zwang, Straftaten polizeilich oder staatsanwaltschaftlich verfolgen zu müssen, bietet der Verfassungsschutz eine
vertrauliche Zusammenarbeit an.
Wer einen Ausspähversuch vermutet, oder sogar Angriffe auf Informations- und Kommunikationstechnik feststellt, kann sich damit an den
Hessischen Verfassungsschutz wenden. Auch bei untypischen Einbruchsdelikten oder Spionageverdacht gegen Mitarbeiter und Fremdpersonal.
www.verfassungsschutz.hessen.de
Was kann man tun, um nicht Opfer eines Spionageangriffs zu werden? Zunächst muss das schützenswerte Wissen identifiziert werden.
10
Text: Roland Desch, Präsident des Landesamtes
für Verfassungsschutz Hessen
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
THEMA Sicherheit
Bis zu 100 Milliarden
Euro werden jedes Jahr in
Deutschland „gewaschen“.
Foto: Pixelio
Geldwaschmaschine läuft auf Hochtouren
Der eher verniedlichende Begriff der Geldwäsche geht zurück auf den Chicagoer Unterweltboss Al
Capone. Dieser investierte in den zwanziger Jahren illegal erworbenes Kapital in Waschsalons, um
dessen Herkunft zu verschleiern. So humorvoll der Begriff und sein Ursprung auch sein mögen – das
Problem der Geldwäsche blieb uns bis heute erhalten. Und die damit verbundenen Probleme beschäftigen Justiz und Wirtschaft mehr denn je.
Im Februar 2010 bescheinigte eine OECD-Studie dem deutschen Staat
nachdrücklich „Mängel bei der Umsetzung“ der internationalen Vorgaben. Von insgesamt 49 Prüfkriterien wurden laut dieser von Deutschland
nur 29 erfüllt. Die Bundesrepublik hinkt in der Geldwäschebekämpfung
also internationalen Standards hinterher. Der Bundesregierung wurde
nun bis Februar 2012 Zeit gegeben, diese Mängel zu beheben. Der internationale Währungsfonds schätzt, dass in Deutschland jährlich 30
bis 100 Milliarden Euro „gewaschen“ werden.
Bereits 1989 hatten die Regierungschefs der G7-Staaten und der Präsident der EG-Kommission die Sonderermittlungsgruppe Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF) eingesetzt. Aufgabe der
Task Force war und ist es, die Methoden der Geldwäsche zu analysieren
und Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung zu entwickeln. Die FATF ent-
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
wickelte zu diesem Zweck 40 Empfehlungen. Nach dem 11. September
2001 folgten weitere acht Sonderempfehlungen.
Für die FATF-Ermittler stand zunächst eindeutig der bankenaufsichtsrechtliche Aspekt im Vordergrund. Auch der Europarat beschäftigte sich
in Folge zunehmend mit verschiedenen Geldwäsche-Regulierungen. Da
aber erfahrungsgemäß internationale Strategien nur in Verknüpfung
mit nationalen Maßnahmen erfolgreich sind, wurden in allen EU-Mitgliedsstaaten Zentralstellen für Geldwäscheverdachtsanzeigen geschaffen, die so genannten Financial Intelligence Units (FIU).
In Deutschland erfüllt die Zentralstelle für (Geldwäsche-) Verdachtsanzeigen beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden diese Funktion. Vor diesem Hintergrund sollte klar sein, dass gerade Führungskräfte der Wirt-
11
THEMA Sicherheit
schaft aufgefordert sind, die nationalen und internationalen Strategien
zur Geldwäschebekämpfung aktiv zu unterstützen. Erleichtert werden
mag die Mitwirkung in den Betrieben durch die folgende Auswahl von
Handlungsprinzipien:
sen, dass eine Tat nach Paragraph 261 des Strafgesetzbuches (Geldwäscheparagraph) oder eine Terrorismusfinanzierung vorliegt. Die rechtliche Problematik der Abgrenzung zur Denunziation und die damit
verbundenen Risiken sollten dabei nicht unterschätzt werden.
An erster Stelle ist hier das „Know your Customer-Prinzip“ zu nennen.
Dieses verlangt, dass anonyme wirtschaftliche Transaktionen verhindert werden. In Form einer Legitimationsprüfung sind viele Branchen
gesetzlich verpflichtet, vor Aufnahme dauerhafter Geschäftsbeziehungen ihre Kunden zu identifizieren und die „wirtschaftlichen Berechtigten“ zu nennen. Bei Bargeld-Transaktionen in Höhe von mehr als
15.000 Euro besteht diese Verpflichtung nach dem GWG (Geldwäschegesetz) auch außerhalb von bestehenden Geschäftsbeziehungen.
Außerhalb des Geltungsbereichs des GWG – das Gesetz gilt nur für Gewerbetreibende – kann sogar eine nicht gewerblich tätige Person schnell
unter Geldwäsche-Verdacht geraten. Und zwar dann, wenn ihr Konto bei
einer so genannten Phishing-Attacke missbraucht wird. Von der freundlichen Überlassung des persönlichen Kontos in Reaktion auf eine ebenso freundliche E-Mail-Anfrage ganz zu schweigen.
Banken, Versicherungen, Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater und
Wirtschaftsprüfer sind ihrerseits zu bestimmten Maßnahmen verpflichtet, deren Ausführung von der jeweils zuständigen Aufsichtsinstanz überwacht wird. Diese Pflichten bestehen besonders in den Bereichen Organisation, Überwachung und Meldung.
Ein ausführliches Merkblatt zur Thematik findet sich auf der Homepage der
IHK Wiesbaden, www.ihk-wiesbaden.de, unter A-Z, G wie Geldwäsche.
Text und Ansprechpartnerin: Jutta Nitschke, IHK Wiesbaden
0611-1500 151, j.nitschke@wiesbaden.ihk.de
Lexikon
Geldwäsche bezeichnet die Einschleusung illegal erwirtschafte-
In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass die Befolgung des GWG
von allen „Güterhändlern“, also dem Groß- und Einzelhandel, verlangt
wird. In die Pflicht genommen sind Juweliere ebenso wie Autohändler
und Händler der Premium-Unterhaltungselektronik. Ebenso betroffen
sind Kunst- und Antiquitätenhändler, Pferdezüchter, Pelzhändler sowie
Immobilien- und Versicherungsmakler, um nur einige zu nennen.
ten Geldes oder von Vermögenswerten allgemein in den legalen
Finanz- und Wirtschaftskreislauf. Dieses Geld ist entweder das
Ergebnis illegaler Tätigkeiten, oder soll der Finanzierung solcher
Tätigkeiten dienen. Geldwäsche ist ein Straftatbestand. Auch auf
Versuch oder Beihilfe drohen empfindliche Strafen. Die Bekämpfung der Geldwäsche wird als wichtiges Element im Kampf gegen
Organisierte Kriminalität und Terrorismusfinanzierung betrachtet.
Zudem besteht die Verpflichtung, Anzeige zu erstatten, wenn ein verpflichtetes Unternehmen Vorgänge feststellt, die darauf schließen las-
Das Geldwäschegesetzt sieht Bußgelder bis zu einer Höhe von
100.000 Euro vor. | Quelle Wikipedia
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12
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
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Geldwäschebekämpfung
muss weiter intensiviert
werden
Werner Böhrer, Erster Kriminalhauptkommissar, Polizeiakademie Hessen
„Noch immer bestehen Versäumnisse bei der Verhinderung der Einspeisung kriminell erlangter Vermögenswerte in den legalen Wirtschaftsund Finanzkreislauf. Nachdem potenzielle Geldwäscher im Finanzbereich erhebliche Hürden überwinden müssen und oft im Monitoring
erkannt werden, gibt es gerade im Bereich des Güterkaufs erhebliche
Lücken. Noch immer ist es relativ einfach, Erlöse aus Straftaten zum
Beispiel zum Kauf von Kraftfahrzeugen, Uhren und Schmuckwaren,
Antiquitäten und Kunstwerken zu platzieren. Mit vereinten Anstrengungen des Handels, der Aufsichts- und Strafverfolgungsbehörden sollen nunmehr die Forderungen der EU an Deutschland, eine intensivere
Bekämpfung der Geldwäsche im Bereich des gewerblichen Güterhandels umzusetzen, erfüllt werden. Damit sollen zum einen die drohenden
Strafzahlungen vermieden und zum anderen eine wirksamere Verbrechensbekämpfung als bisher erzielt werden.“
Regierungspräsidium will
Unternehmen besser
aufklären
Penelope Schneider, Bereich Gefahrenabwehr und Ordnungsrecht, Regierungspräsidium
Darmstadt.
„Außer den von der BaFin und den berufsständischen Kammern überwachten Bereichen gibt es eine große Zahl weiterer Verpflichteter nach
dem Geldwäschegesetz. Neben den vom Hessischen Innenministerium
zu beaufsichtigenden Spielbanken handelt sich hierbei um Güterhändler, Immobilienmakler, Versicherungsvermittler, Rechtsdienstleiser, Finanzunternehmen sowie Dienstleister für Gesellschaften und Treuhandvermögen und Treuhänder – zum Teil allerdings nur, wenn im Gesetz
näher bestimmte Leistungen erbracht werden. Oft besteht in diesen Unternehmen noch kein Bewusstsein dafür, dass das Geldwäschegesetz ihnen bestimmte Sorgfaltspflichten auferlegt. Für diesen Kreis wurden in
Hessen die Regierungspräsidien als Aufsichtsbehörden bestimmt. Unser
Bestreben ist derzeit vorrangig, die Unternehmen in Kooperation mit
Kammern und Verbänden über die gesetzlichen Pflichten und die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Themas aufzuklären. In Zukunft
wird es aber auch erforderlich sein, die Einhaltung der Vorgaben zu
kontrollieren und Verstöße zu sanktionieren, insbesondere um Wettbewerbsvorteile zu unterbinden.“
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Wein – auch in der Tourismusbranche
ein wichtiger Vermarktungs-Faktor. | Bild:
Hessen Agentur
Der Wein ist eine Reise wert
Um Weinregionen wie den Rheingau als Reise- und Ausflugsziel zu etablieren, bedarf es einer guten
Vermarktungsstrategie. Martin Pöllmann von der HA Hessen Agentur GmbH zeigt Möglichkeiten auf,
wie sich Hotels, Gaststätten und regionale Anbieter auf dem Tourismusmarkt positionieren können.
Der Bereich Tourismus- und Kongressmarketing der Hessen Agentur sieht sich als Kompetenzzentrum für die Vermarktung der hessischen Regionen und Städte im In- und
Ausland. „Wein und Kulinarik“ ist dabei ein
Querschnittsthema in den Produktlinien „Aktiv & Natur“, „Städte, Kultur, Gesundheit &
Wellness“, sowie „Tagungen & Kongresse“.
Gemeinsam mit Ameropa-Reisen wurde der
Katalog „Wein- und Gourmetreisen - Kulinarische Erlebnisreisen in Deutschland und
14
Frankreich“, auf den Markt gebracht. Attraktive Angebote rund um das Thema Wein aus
Wiesbaden, dem Rheingau und von der Bergstraße werden dadurch bundesweit beworben
und sind in rund 7.400 Reisebüros und Vertriebsagenturen buchbar.
Durch die Nutzung externer Vertriebswege,
zum Beispiel Reiseveranstalter, können Leistungsträger wie Hotels und regionale Anbieter, deutschlandweit oder international
neue Zielgruppen und Gästeschichten er-
schließen. Denn: Angebote in Katalogen der
Reiseveranstalter werden teils hunderttausend
bis millionenfach potenziellen Gästen präsentiert und bewerben dabei gleichzeitig die entsprechenden Orte und Reiseregionen als Reiseziel. Ferner besteht auch die Möglichkeit,
Überkapazitäten oder besondere Spartenangebote als „Aktionsware“ kostengünstig zu
vermarkten.
Egal ob Branchenriese oder kleine Spezialveranstalter: Alle stellen mehrere Teilleistun-
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
PROFIL Standort
gen zu einer Pauschalreise zusammen und
haften gegenüber dem Reisenden für die
korrekte Erbringung aller Reiseleistungen.
Entsprechend kann der Vertrieb über renommierte Reiseveranstalter auch ein gezieltes
Mittel im Rahmen des Qualitätsmarketings
darstellen.
Die Hessen Agentur berät geeignete Anbieter,
ob und für welche Reiseveranstalter ihre Produkte geeignet sind. Sie unterstützt zudem
durch gezielte Verkaufsförderung hessische
Regionen, Orte und Leistungsträger, damit
die Angebote aktiv erfolgreicher verkauft werden.
Veranstaltung
IHK Tourismusforum
Die IHK Wiesbaden veranstaltet am Donnerstag, 11. November, 16 bis 17:30 Uhr
im Kloster Eberbach ihr IHK Tourismusforum zum Thema „Wein als Reisegrund“.
Der Autor dieses Textes, Martin Pöllmann,
Für die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern gelten allerdings klare Spielregeln. Die
Preise für vergleichbare Leistungen dürfen
im Direktvertrieb nicht niedriger sein als über
den mittelbaren oder indirekten Vertrieb. Gewährte Kontingente dürfen nur nach Zustimmung durch den Reiseveranstalter eigenbelegt
werden. Ein aktives Abwerben vor Ort der Gäste, die über Reiseveranstalter gebucht haben,
schließt in der Regel eine weitere Zusammenarbeit aus. Provisionen, Werbekostenzuschüsse und Kontingente sind teilweise verhandelbar, entscheidend ist das so genannte „verB M B F _ kaufbare
F R A U Volumen“.
_ 1 4 0 . pdf
Se i t e 1
Ob eine Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern für Leistungsträger sinnvoll ist, hängt von
zahlreichen Faktoren und Fragen ab, zum Beispiel „Wie hoch ist die bisherige Auslastung,
welche Zielgruppen werden angesprochen,
wie hoch sind die Kosten des Eigenvertriebs“?
Serviceinformationen und Marketingangebote für Vertreter der örtlichen und regionalen
Tourismusorganisationen sowie touristische
Leistungsträger finden sich unter www.hessen-tourismus.de/partnernet.
ist einer der beiden Referenten. Im Rahmen des Forums sollen die Vermarktungsmöglichkeiten, sowohl aus touristischer
Sicht als auch vom Standpunkt der Weinbaubetriebe und -organisationen her, betrachtet werden. Gemeinsame Ziele liegen
zum Beispiel in der Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Weins, der Intensivierung
der Verkaufsmöglichkeiten, einer dauerhaften Vernetzung wein- und tourismusrelevanter Akteure sowie der Steigerung
der touristischen Attraktivität der Region.
Text: Martin Pöllmann, HA Hessen Agentur
0GmbH
6 . 1 0 . 1 0 ,
0 8 : 5 2
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Millionen Euro zur Verfügung stellen. Vorausgesetzt, Sie machen mit: www.deutschland-stipendium.de.
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Dachmarke „Kulturland Rheingau“
etabliert sich weiter
Anfang des Jahres haben Kommunen, Unternehmen und Institutionen über den Zweckverband
Rheingau die Dachmarke „Kulturland Rheingau” ins Leben gerufen. Der Rheingau will sich damit als
einheitliche und attraktive Region für Wein, Kultur, Tourismus, Wirtschaft und Bildung noch stärker
im öffentlichen Bewusstsein profilieren. Ein eignes entworfenes Logo soll dieses Vorhaben unterstützen. Unternehmen können das Logo für ihren Außenauftritt nutzen und damit ein Bekenntnis für
den Rheingau abgeben.
„Der Rheingau ist landschaftlich, historisch
und kulturell das Kronjuwel der deutschen Regionen. Von Wicker bis Lorch, zwischen Rhein
und Rheingaugebirge im Herzen Deutschlands gelegen, bietet diese Region das Beste,
was eine Landschaft an Kultur, Wein und Infrastruktur präsentieren kann“. Diese schwärmerischen Zeilen finden sich im neuen Flyer
zur Dachmarke „Kulturland Rheingau“, die
vom Zweckverband herausgegeben wird. Und
es stimmt ja auch: Um diesen bezaubernden Landstrich werden
dessen Einwohner nicht nur national, sondern von vielen Menschen aus aller Welt beneidet.
Mit einem einheitlichen Außenauftritt haperte es jedoch über Jahrzehnte, bis
vor einigen Monaten ein zunächst kleiner, im
Ergebnis aber wegweisender Durchbruch gelang. Paul Weimann, Vorsitzender des Zweckverbands Rheingau und Bürgermeister von
Oestrich-Winkel, bezeichnet die Einigung auf
eine Dachmarke daher zu Recht als eine „historische Errungenschaft“. Hiermit soll es gelingen, den „Rheingau national und international in das öffentliche Bewusstsein zu
heben“. Aus der Bevölkerung habe er bereits
viel Zuspruch erhalten. „Wir gehen davon aus,
dass sich die Dachmarke relativ schnell etabliert.“
Neues Logo für IHK-Mitgliedsunternehmen kostenlos
Am Anfang steht zunächst das einprägsame
neue Logo, welches das Zusammenwirken der
drei für den Rheingau prägenden Elemente
16
Kultur, Wein und Landschaft verbildlicht. In
einem „Corporate Design Manual“ wurden die
verschiedenen Einsatzmöglichkeiten mit ihrer
konkreten Verwendung – Briefbögen, Visitenkarten, Anzeigen, Werbetafeln, Schilder, Magazine, Homepages – zusammengestellt. Nun
ist es freilich nötig, dass das Logo an möglichst vielen Orten zu sehen ist. „Der Rheingauer Weinbauverband, der Wirtschafts- und
Tourismusförderverein (WTF) und die Rhein-
diese Kampagne und den Rheingau unterstützen“. Grundsätzlich fällt für die Nutzung
des Logos eine kleine Lizenzgebühr an. Mit der
IHK Wiesbaden wurde indes vereinbart, dass
die IHK-Mitgliedsunternehmen im Rheingau
das Logo kostenlos einsetzen dürfen. Erforderlich ist allein die Unterzeichnung einer Nutzungsvereinbarung, um einer missbräuchlichen Verwendung den Riegel vor zu schieben.
Gemeinsame Homepage
für mehr Bekanntheit
gau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH
(RTKT) werden jetzt nach und nach ihre Marken zugunsten der neuen Dachmarke aufgeben“, erklärt Weimann. Er wünscht sich aber
auch, dass sich Unternehmen im Rheingau
unter dem gemeinsamen Dach präsentieren,
auf den Standort aufmerksam machen und
für ihn werben. Dies führe zu einer größeren
Identifizierung mit der Region und stärke damit zugleich die Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen.
IHK-Präsident Dr. Gerd Eckelmann pflichtet
bei: „Ich bin mir sicher, dass sich der Rheingau durch diese Dachmarke zukünftig im
Wettbewerb der Regionen besser behaupten
wird. Ich würde mich freuen, wenn viele Unternehmen das Logo verwenden und damit
In naher Zukunft soll außerdem ein gemeinsamer Internetauftritt von
Zweckverband, Weinbauverband, WTF und
RTKT an den Start gehen. „Sobald das Vorhaben vom Wirtschaftsministerium bewilligt
wurde, schreiben wir aus und können dann
womöglich bereits im Januar 2011 mit einer neuen Homepage präsent sein“, sagt Weimann. Wie die entsprechende Adresse lauten
wird ist allerdings noch offen. „Wir erheben
Anspruch auf die bereits kommerziell genutzte
Adresse www.rheingau.de und werden in dem
laufenden Rechtsstreit in Berufung gehen.
Ansonsten wird www.kurlturland-rheingau.de
unsere zentrale Adresse“.
IHK-Mitglieder aus dem Rheingau, die die
Dachmarke nutzen wollen, wenden sich an
die IHK Wiesbaden, Dr. Klaus Schröter, Telefon 0611 1500-133, k.schroeter@wiesbaden.
ihk.de
Text: Gordon Bonnet, IHK Wiesbaden
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
PROFIL Standort
Regionale Wirtschaft im Aufschwung
Unternehmen schätzen ihre Situation positiv ein, die Beschäftigung im Bezirk der IHK Wiesbaden
wird wieder steigen. Das hat die jüngste Konjunkturumfrage der IHK Wiesbaden ergeben. Damit hat
sich die Wirtschaft schneller von der weltweiten Finanzkrise erholt, als gemeinhin angenommen.
IHK-Geschäftsklimaindikator Wiesbaden
140
120
100
80
60
40
I/04 II/04 III/04 I/05 II/05 III/05 I/06 II/06 III/06 I/07 II/07 III/07 I/08 II/08 III/08 I/09 II/09 III/09 I/10 II/10 III/10
Indikator 106 105 110 108 104 108 121 124 123 134 134 128 128 115 109 85
85
99 102 108 122
Quelle: IHK Wiesbaden
Go l
Die regionale Wirtschaft erholt sich weiterhin
kräftig. Nach der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Wiesbaden unter 500 repräsentativ
ausgewählten Unternehmen aus Wiesbaden,
dem Rheingau-Taunus-Kreis und Hochheim
ist der Geschäftsklimaindex seit der letzten
Erhebung im Frühsommer um stolze 13 Prozent auf 122 Punkte nach oben geklettert. Der
Index bildet den Mittelwert zwischen der Beurteilung der aktuellen Lage und den Erwartungen und kann zwischen 0 und 200 Punkten schwanken. Grundsätzlich kann man
d b e c k _ WI E 9 3 _ 0 5 . p d f
Se i t
bei einem Niveau des Klima-Index von über
100 Punkten von einem Wachstum der Wirt-
schaftsleistung ausgehen. Im Sommer 2009
verharrte der Wert noch bei seinem Rezessionsniveau von 85 Punkten.
Die gegenwärtige Lage wird von den Unternehmen im IHK-Bezirk bereits eindeutig positiv eingeschätzt. Die günstigen Lagebeurteilungen sind um sechs Punkte auf 38 Prozent
gestiegen. Die Erwartungen der Unternehmen
sind ebenfalls optimistisch. Der Anteil der positiven Erwartungen ist mit 32 Prozent um fünf
Punkte gestiegen und damit höher als der Ane 3 0 8 . 0 4 . 1 0 ,
1 6 : 0 3
teil der negativen, der um 6 Prozentpunkte auf
15 Prozent gesunken ist.
Auch der Arbeitsmarkt entwickelt sich erfreulich. 17 Prozent der Befragten wollen ihre Belegschaft aufstocken, nur 7 Prozent gehen von
einem Rückgang der Beschäftigung aus. „Im
Bezirk der IHK Wiesbaden ist die schwerste
Rezession der Nachkriegszeit damit endgültig überwunden“, meint Dr. Klaus Schröter,
Chefvolkswirt der IHK Wiesbaden. Allgemein
habe sich die Konjunktur schneller von der
Krise erholt als weithin erwartet. „Die Exporte
werden weiter kräftig steigen. Und die Unternehmen werden angesichts niedriger Zinsen
und einer steigenden Binnennachfrage ihre
Investitionen erhöhen. Ich rechne für dieses
Jahr daher bundesweit mit einem Wachstum
des Bruttoinlandsprodukts um deutlich über
3 Prozent. Das Vorkrisenniveau wird damit allerdings erst im nächsten Jahr erreicht werden“, sagt Dr. Schröter.
Text: Gordon Bonnet, IHK Wiesbaden
Der gesamte Konjunkturbericht steht auf
der IHK-Homepage www.ihk.wiesbaden.de
in der Rubrik „A-Z“ unter K wie Konjunkturbericht.
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HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
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17
PROFIL Starthilfe | Wachstum
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Dienstleistungen
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Druckvorstufe und bieten Kooperation im Bereich des
technischen Kundenservices an. Umfangreiches Fachwissen in den Bereich Galvanik, Mechanik, Elektrik, Steuerungselektronik, Lasertechnik, Krantechnik ist vorhanden, mögliches Einsatzgebiet: bundesweit, bei Bedarf
auch im Ausland. DA -80 -D
Nähbetrieb aus Lettland/Riga sucht nach neuen Partnern auf dem Gebiet der passiven Lohnveredelung. Die Produktionsfirma auf dem Gebiet der hochwertigen Oberbekleidung bietet ihre Dienstleistungen in
Zusammenhang mit der Erweiterung in der Sphäre der
passiven Lohnveredelung bei der Produktion von HAKAund DOKA-Teilen an. KS -1024 -D
Nordhessische Immobilien GmbH strebt die
Übernahme von Beteiligungen an. Gesucht werden – auch junge – dienstleistungsorientierte Immobilienunternehmen, die primär auf den Gebieten Projektentwicklung, Verkauf, Vermietung, Verwaltung, Facility
Management tätig sind. Es wird eine Mehrheitsbeteiligung angestrebt. In Fällen, bei denen nach dem Verkauf
die Geschäftsführung neu besetzt werden muss, sollte eine qualifizierte zweite Führungsebene vorhanden sein.
KS -1030 -D
Kooperation mit überregionalen, ortsfremden
Unternehmen gesucht. Kaufmännisch/technisches
Büro mit Sitz in Wiesbaden bietet auswärtigen Unternehmen (Interessen-) Vertretung, Abwicklung und Überwachung von Projekten, Dienstleistungen, Problemlösungen,
Recherchen, Kontaktadresse, Vertrieb und Beschaffung etc.
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einer Unternehmensberatung und einer Juristin. Wir suchen ab sofort einen dritten Kooperationspartner. Wir bieten dafür 30 qm Büroraum, gemeinschaftliche Nutzung
eines großen Konferenzraums, Toiletten, Küche und Besucherempfang. Zwei Arbeitsplätze und genug Stauraum
für die Akten der Mandanten, Telefondienst, Parkplatz für
Kunden; eigener Stellplatz kann separat direkt vor dem
Haus gemietet werden. WI -39010 -D
Gut etablierte Personalberatung im RheinMain-Gebiet (gegründet 1990) sucht Kooperation
mit weiteren Personalberatern oder Führungskräften,
die sich als Berater etablieren wollen. Spätere Partnerschaft ist möglich. Neben Studium und Führungserfahrung ist ein gutes persönliches Netzwerk zu Entscheidern
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nächstmöglichen Zeitpunkt bundesweit freiberufliche Mitarbeiter oder Handelsvertreter. Seit
2005 erarbeiten wir Strategien und Selbstlernkurse, führen Kundenseminare und Coachings für den Heizungsbauer durch. Über unsere Erfolge mit Kundenseminaren hat bereits eine bei allen Heizungsbauern bekannte
Fachzeitschrift in der Titelstory berichtet. Ihre Aufgabe
liegt in der selbständigen, professionellen und bedarfsgerechten Neukundenakquise und Kundenbetreuung vor
Ort. Wir bieten partnerschaftliche Zusammenarbeit bei
einer attraktiven Provisionsgestaltung. Branchenerfahrung ist keine Voraussetzung. BN -1191 -H
Produktion
Wir suchen Partnerbetriebe, die die von uns entwickelten Produkte aus Gussmarmor (zirka 25 verschiede-
ne Produkte von Hochwasserschutz bis Designermöbel)
in Lizenz herstellen möchten. KS -914 -P
Türkisches Familien-Gruppen-Untenehmen
mit einem Mutterwerk und vier kleinen Produktionsfirmen in den Brachen der Blech-, Feinblech, Drahtfertigung und Metallverarbeitung für unterschiedliche Branchen sucht Unternehmenspartner in der Blech- und Metallbranche für gemeinsame Produktion oder Vertrieb.
KS -1025 -P
Mitgliedsunternehmen der IHK Wiesbaden
können kostenlos inserieren: IHK Wiesbaden, Ge­schäftsfeld Standortpolitik, Ursula
Neuefeind, Postfach 3460, 65024 Wiesbaden. Interessenten wen­den sich eben­falls
an die IHK Wiesbaden. Zuschrif­ten wer­den
ungeöffnet weitergeleitet.
Nachfolgebörse
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Erfolgreicher Diplomkaufmann/Dipl. Ing. suchen gesundes Unternehmen über Nachfolge zur Existenzgründung. Die operative Führung
des Unternehmens soll zunächst durch den kaufmännischen Übernehmer vorgenommen werden. Bevorzugte Branchen sind Dienstleistung und Maschinenbau jedoch nicht abschließend. Eigenkapital und gute Bankreferenzen sind vorhanden. Ideal wäre eine Übernahme
aus Altersgründen, wobei die Mitarbeiter weiter beschäftigt werden. Sowohl eine Komplettübernahme als auch
Mehrheitsbeteiligung ist denkbar. M 1952-N
Suche Unternehmen für Nachfolge. Ich suche ein
Unternehmen bevorzugt aus den Bereichen Automobilzulieferindustrie, Maschinenbau, Handel, Dienstleistung
und Logistik. Als leitender Angestellter eines großen internationalen Konzerns bringe ich langjährige Führungserfahrung mit. Der Einstieg beziehungsweise die Übergabe kann flexibel gestaltet werden. Grundsätzlich bin
ich aber an einer vollständigen Übernahme interessiert.
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Nachfolger für kleine, feine Werbeagentur gesucht. Für unsere seit Jahrzehnten bestehende Werbeagentur mit einem hohen Anteil an festen Stammkunden suchen wir einen dynamischen Nachfolgepartner der
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wiesbaden.ihk.de.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
PROFIL Starthilfe | Wachstum
Wenn’s klingelt, bitte drangehen
Betriebe, die sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren wollen, aber auch Unternehmen, die Arbeitsspitzen abfangen wollen, können sich an Oliver Bibo wenden. Mit seiner Terminfabrik und als Geschäftsführer der Wiesbadener Niederlassung von Global Office bietet er Büro-Dienstleistungen an.
Büro Büro: Oliver Bibo bietet
seit 2009 OfficeManagement an.
Foto: Andreas
Schlote
Kleinunternehmer kennen das: Eigentlich
müsste noch ein Kundenauftrag fertig gestellt
werden, doch das Telefon steht nicht still. Termine, Nachfragen, Bestellungen. Das ist oft
zeitraubend und führt dazu, dass die eigentlichen Kernaufgaben nach hinten verschoben
werden müssen. Hier kommt der Wiesbadener
Oliver Bibo ins Spiel. Mit seiner Terminfabrik
bietet er seit Juni 2009 Telefondienstleistungen an. Im August 2010 hat er diesen Service
noch erweitert, indem er eine Niederlassung
von Global Office gegründet hat und damit
eine große Bandbreite im Büro-Management
abdecken kann.
Dieser Weg war für Oliver Bibo allerdings
nicht vorgezeichnet. Der gelernte Groß- und
Außenhandelskaufmann wurde, wie er selbst
sagt, vor zehn Jahren „vom Börsenhype gepackt“ und absolvierte eine weitere Ausbildung als Financial Consult. Fünf Jahre lang
war er tätig bei der MLP Finanzdienstleistungen AG in Frankfurt. Weil die Terminflut immer größer wurde, hat ihn seine Verlobte bald
am Telefon unterstützt und die Termine gemanagt. Darauf wurden die anderen Kollegen
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
aufmerksam, die unterstützte sie bald ebenfalls und irgendwann kam die Idee, sich damit selbstständig zu machen. „Daraus wurde im Juni 2009 die Terminfabrik“, sagt der
35-Jährige. Seitdem glühen an der Homburger Straße 29 in Wiesbaden die Drähte. Fünf
Mitarbeiter kümmern sich um Telefonmarketing, Produktvorstellungen, Terminvereinbarungen und vieles mehr – wer die Dienste
der Terminfabrik nutzt, kann aus zahlreichen
Teilbereichen wählen. „Dabei treten wir nicht
als Terminfabrik auf sondern strahlen die Telefonnummer des Auftraggebers aus“, erklärt
Bibo sein Konzept, das er in diesem Sommer
noch erweitert hat. „Unsere Kunden haben
immer wieder gesagt ,wenn ihr für uns raustelefoniert, könnt ihr doch auch Telefonanrufe
entgegennehmen“ Zum reinen Anrufen, fachsprachlich Outbounding genannt, sollte noch
das Inbounding kommen, also ein Erreichbarkeits-Service.
Warum nicht gleich ein komplettes BüroManagement anbieten, dachte sich Bibo und
wurde auf Global Office aufmerksam. Das
Frankfurter Unternehmen bietet neben dem
Erreichbarkeits-Service unter anderem auch
noch, Reiseorganisation, Inkasso, Büro-Material-Service, Flottenmanagement und einiges
mehr an. Und ist auf der ständigen Suche nach
Franchise-Partnern. Der 35-Jährige informierte sich eingehend und sagte schließlich zu. Die
Terminfabrik fungiert nun als Vertriebspartner von Global Office, das seinerseits mit namhaften Unternehmen in den einzelnen Sparten zusammenarbeitet. „Hinter dem TravelService steht zum Beispiel die Lufthansa und
in der Sparte Büro-Material arbeiten wir mit
Otto Office zusammen“, erklärt Bibo.
Die Selbstständigkeit ist zeitraubend, so dass er
seinem größten Hobby, dem Triathlon, im Moment nur sporadisch nachgehen kann. „Derzeit gehe ich nur laufen und im Winter spiele
ich ab und zu ein Computerspiel“. Mit einem
Fernstudium eignet er sich zudem noch nebenbei Fachwissen über Wirtschaftsrecht an.
Zeit nimmt er sich allerdings regelmäßig für
das Impuls-Jungunternehmertreffen der IHK
Wiesbaden und die Wiesbadener Wirtschaftsjunioren. Dort ist er Mitglied im Arbeitskreis
Politik und Wirtschaft. Während Bibo an dieser Netzwerkaktivität festhalten will, wird er eine andere wohl bald aufgeben. „Noch betreue
ich das Computernetzwerk bei uns selbst, aber
im kommenden Jahr gebe ich das ab.“ Dann
will sich Bibo ganz auf die Geschäftsführung
konzentrieren.
Text: Florian Grösch, IHK Wiesbaden
Die IHK Wiesbaden unterstützt Gründerinnen und Gründer auf dem Weg in die
Selbstständigkeit – von der Beratung zur
Finanzierung bis zur Besprechung ei­nes
Geschäftskonzepts. Ansprechpartnerin:
Susanne Horn, Telefon 0611 1500-189,
s.horn@wiesbaden.ihk.de.
19
PROFIL Starthilfe | Wachstum
Was treibt uns an?
Warum gehen Menschen jeden Morgen zur Arbeit? Ist es die schlichte Pflicht, die geforderte Gegenleistung für das Gehalt zu erbringen? Oder aus Verantwortung gegenüber der Firma, Mitarbeitern
oder Kollegen? Ist es der Wunsch nach mehr Geld oder Anerkennung? Treibt uns die Leidenschaft
an? Die Gründe sind bei jedem Menschen höchst unterschiedlich – und lassen sich nicht so einfach
nach Alter, Geschlecht, Ausbildungsgrad oder Hierarchieebene kategorisieren. Für eine gute Mitarbeiterführung ist es jedoch wichtig, die individuellen Motive zu kennen.
„Some people do it all for money, some do it
all for the love“ heißt es in einem Radio-Hit
dieser Tage. Zweifelsohne haben diese beiden
Motive für viele Menschen einen hohen Stellenwert, doch sind dies bei weitem nicht alle. Laut einer im Frühjahr 2010 veröffentlichten Studie im „Journal of Experimental Social
Psychology“ ist bei den getesteten Studenten
der Status die entscheidende Antriebskraft. Interessanterweise wurde in dem zugrunde liegenden Experiment festgestellt, dass sich die
Studenten dann besonders anstrengten, wenn
sie gegen einen schwächeren Gegner antraten. Aus Sicht des Wissenschaftlers Nathan
Pettit leuchtet dies auch ein: „Wer gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner antritt, will zwar trotzdem gewinnen, aber es
wird nicht zwangsläufig erwartet. Die Kosten
einer Niederlage wiegen also nicht besonders
schwer, daher steigt die Motivation auch nicht
an. Wer allerdings gegen einen schwächeren
Gegner antritt, sorgt sich um den Gesichtsverlust im Fall einer Schlappe – und strengt sich
mehr an.“
zu erforschen und sie zu Spitzenleistungen zu
bringen, setzen einige Betriebe traditionelle
Persönlichkeitstests ein. Seit wenigen Jahren
macht dagegen die neuartige „Motivstrukturanalyse MSA®“ die Runde. Hierbei handelt es
sich um ein patentiertes Persönlichkeitsinstrument, welches in Zusammenarbeit mit mehreren deutschen Universitäten unter der Obhut des Psychologen Dr. Andreas Huber entwickelt wurde. Exklusiver Lizenznehmer der
Unternehmen haben jedoch in der Regel keine
Möglichkeit, groß angelegte Experimente mit
ihren Mitarbeitern durchzuführen. Unbestritten ist jedoch, dass Mitarbeiter dann höchste Einsatzbereitschaft und Leistungswilligkeit
zeigen, wenn sie eine Tätigkeit ausüben, die
ihre stärksten Grundmotive befriedigt. So erleben sie die Arbeit als erfüllend. Empirische
Studien haben gezeigt, dass nur wenige Mitarbeiter in der Lage sind, ihre Grundmotive
konkret zu benennen. Ganz zu schweigen von
offenen Nennungen in Mitarbeitergesprächen.
Um aber trotzdem die Motive der Mitarbeiter
MSA in Deutschland ist die 2009 gegründete
Emesa GmbH aus Wiesbaden. Christoph Petry, Diplom-Psychologe und Mitglied der Geschäftsleitung, erklärt das Instrument: „Im
Gegensatz zu vielen psychologischen Testund Analyseverfahren erfasst die Motivstrukturanalyse die persönlichkeitsprägenden und
lebenslang stabilen Grundmotive im Inneren
des Menschen. Sie bestimmen die individuelle
Grundmotivation und Weltorientierung: Überzeugungen, Werte, Wahrnehmungen, Denken
und Handeln. Sie entscheiden, was uns zufrieden macht und wie wir uns dauerhaft motivie-
20
Wie der Marienkäfer wollen viele Mitarbeiter hoch hinaus. Doch was versprechen sie
sich davon? | Foto: Pixelio
ren.“ Wer Fähigkeiten erwerbe und Ziele verfolge, die der inneren Grundmotivation widersprechen, könne nur schwer und mit großen
Anstrengungen effektiv und effizient handeln.
Demgegenüber könne beispielsweise ein risikofreudiger Mensch am besten unter Druck
denken; wenn hingegen der Antrieb „risikobewusst“ dominiere, könne er seine intelligenten Kompetenzen am stärksten in einer angstund stressfreien Umgebung nutzen.
Das Verfahren der Motivstrukturanalyse beginnt mit dem Ausfüllen eines längeren Online-Fragebogens mit Aussagen wie „Ich genieße es, neue Leute kennenzulernen“, bei
denen der jeweilige Grad der Zustimmung angegeben werden muss. Auf dieser Basis wird ein
umfangreiches schriftliches Auswertungsprofil
erstellt, das in einem rund zweistündigen Gespräch erörtert wird. „Die Ergebnisse sind wertfrei. Es gibt keine guten und schlechten Profile, schon gar keine falschen oder richtigen“,
unterstreicht Petry. Welche Schlussfolgerungen können aus den Auswertungsprofilen gezogen werden? Tobias Hoffmann, Diplom-Soziologe und Consultant bei der Emesa GmbH
ist überzeugt: „Unternehmen können mit den
Ergebnissen die Personalauswahl und Personalentwicklung weiter professionalisieren, den
Teamoutput erhöhen, die Zusammenarbeit in
Teams verbessern und Konflikte gezielter bearbeiten“. Und für jeden Teilnehmer bleibe die
gewinnbringende Erkenntnis, sich über seine
persönliche Motivstruktur im Klaren zu sein.
Eine Grundvoraussetzung für die Steigerung
der Lebenszufriedenheit und Leistungsfreude.
Text: Gordon Bonnet, IHK Wiesbaden
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
PROFIL BILDUNG
IHK Fortbildungsabschlüsse aufgewertet
Studieren ohne Abitur, das geht längst. Doch bisher erschwerten die Sonderregelungen der Länder
den Zugang zu Unis und Fachhochschulen. Das hat sich jetzt geändert.
Die Kultusminister der 16 Bundesländer haben
sich auf gemeinsame Standards geeinigt, die
jetzt in Hessen durch eine Verordnung in konkrete Regelungen umgesetzt wurden. Damit
öffnen sie die Hochschulen für Meister und andere Fachkräfte auch ohne klassisches Abitur.
Wer eine Fortbildungsprüfung nach Berufsbildungsgesetz bei einer IHK abgelegt hat, kann
in Hessen jetzt an jeder Hochschule ohne weiteres studieren. Geregelt ist dies im Hessischen
Hochschulgesetz und der Verordnung über den
Zugang beruflich Qualifizierter im Land Hessen. Dort wird zwar die Meisterprüfung in den
Vordergrund gestellt, wer einen vergleichbaren
Abschluss erlangt hat, kann jedoch ebenfalls
studieren. Absolventen von Verwaltungs- und
Wirtschaftsakademien, die eine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen, sowie Absolventen eines einjährigen Lehrgangs an der
Europäischen Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt hingegen besitzen in Hessen
eine fachgebundene Hochschulreife.
Beruflich Qualifizierte, ohne Hochschulzugangsberechtigung für den angestrebten Studiengang, können diese erlangen, indem sie
eine entsprechende Prüfung ablegen. Voraussetzung ist die Abschlussprüfung in einem
staatlich anerkannten Ausbildungsberuf, eine
anschließende, mindestens dreijährige haupt-
berufliche Tätigkeit, und gegebenenfalls Weiterbildung sowie das Bestehen der Hochschulzugangsprüfung.
Die Gleichwertigkeit beruflicher Bildung und
allgemeiner Abschlüsse ist damit wieder ein
Stück näher gerückt und die berufliche Fortbildung wird aufgewertet. Ziel der IHK-Organisation ist es jedoch, dass berufliche IHK-Fortbildungsabschlüsse mit Studienabschlüssen
gleichgestellt werden, oder die einzelnen Teile einer Weiterbildung auf ein Studium angerechnet werden.
Text: Reinhard Offenbartl, IHK Wiesbaden
Sehen Sie die Chancen in Entwicklungsländern?
Es lohnt sich, genau hinzuschauen. Denn Unternehmen mit Weitblick wissen: Die Märkte von morgen
haben viele Gesichter. Mit dem Programm develoPPP.de
unterstützt das BMZ Unternehmen bei der Umsetzung
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HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
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21
PROFIL BILDUNG
Berufliche Orientierungslosigkeit bei
Schulabgängern – Gründe und Auswege
Vier von fünf Schulabgängern wissen nicht, wie es nach der Schule weiter gehen soll. Kein Wunder,
denn es wird immer schwerer, sich im Dschungel der Berufswelten zurecht zu finden.
Bundesweit gibt es 340 duale Ausbildungen, 8.900 verschiedene Studiengänge und 410 Hochschulen. Vage
Vorstellungen von möglichen Studiengängen, ergebnislose Suche nach
Ausbildungsplätzen oder vorübergehende Auslandsaufenthalte lassen auf
eines schließen: den Schulabgängern
fehlt ein konkretes Berufsziel. Trotz
der Orientierungshilfen von Schulen,
IHKs und lokalen Arbeitsagenturen
gibt es jährlich 100.000 Studienabbrecher, ein zu hohes Berufseinstiegsalter und zu viele Jugendliche ohne
Ausbildungsabschluss. Steigende Jugendarbeitslosigkeit, fast 15 Prozent
Bewerberüberhang zu den offenen
Ausbildungsplätzen und die so oft von
Unternehmern beklagte mangelnde
Ausbildungsbefähigung der Schulabgänger verschärfen die Situation am
Arbeitsmarkt.
Die Berufsfindung stellt einen Meilenstein auf dem Weg zum verantwortungsbewussten und unabhängigen
Erwachsenendasein dar. Aus Erfahrung wissen Erwachsene, dass dieser
Weg häufig mit Angst und Unsicherheit gepflastert ist. Angst entsteht darüber, ob die Berufsentscheidung die Wie geht es nach der Schule weiter? | Foto: Pixelio
richtige ist, und ob sie den eigenen
Bedürfnissen gerecht werden kann.
nisse ins Auge und können den Eindruck verUnsicherheit entsteht dann, wenn ein junger stärken, talentfrei und interessenlos zu sein. In
Mensch zunächst glaubt, er habe keine beson- solchen Tests werden die Persönlichkeitsmerkdere Befähigung, kein Talent und auch keine male und individuellen Bedürfnisse der ProInteressen, aus denen sich ein geeigneter Be- banden vernachlässigt. Neigungstests können
ruf ableiten ließe. Greift der Jugendliche dann als Diskussionsgrundlage hilfreich sein, brinzu standardisierten Berufseignungstests, ste- gen aber bei unfachmännischer Betrachtung
chen ihm besonders die negativen Testergeb- eher Schaden als Nutzen.
22
Wie unterstützen Politik, Staat und
Wirtschaft die Jugend bei der Berufsfindung? Die Politik setzt auf stärkere Kooperation der lokalen Netzwerke
aus Betrieben, Industrie- und Handelskammern und Gewerkschaften
mit den ortsansässigen Jobcentern.
Der Staat bemüht sich um die Besetzung offener Lehrstellen oder reagiert
auf kurzfristige Bedarfsanalysen des
Arbeitsmarktes. Unternehmer stellen
sich in vielen engagierten Initiativen
als Mentoren oder Informationsgeber
über ihren persönlichen Karriereweg
zur Verfügung. Die augenblickliche
Situation zeigt, dass diese Maßnahmen nur teilweise greifen, da sie zu
wenig auf das Individuum ausgerichtet sind. Ergibt sich unser „Traumjob“
nicht vielmehr aus unseren Vorlieben,
Leidenschaften und Fähigkeiten und
wünschten wir dies nicht einem jeden
Jugendlichen?
Einen möglichen Ausweg bieten
Coachings zum Thema individuelle Berufsfindung. Hier geht es zunächst darum, die Motivation des Jugendlichen zu ergründen. Erwachsene behaupten manchmal, dass
unsere Jugend unmotiviert sei. Das ist
schlichtweg falsch. Sie hat lediglich
Schwierigkeiten, die Motivation zu
erkennen. Dieser Prozess ist deshalb so wichtig, weil Motivation den Schlüssel zum Erfolg
darstellt. In einem Berufsfindungscoaching
wird die eigene Motivation erforscht, eine Potenzialanalyse vorgenommen und die relevanten Informationen und Wünsche des Jugendlichen in konkrete Berufsziele umgewandelt.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
PROFIL BILDUNG
Außerdem strukturiert der Karrierecoach die
Informationsflut über Berufe und Studienfächer, nennt vertrauenswürdige Internetseiten
und spricht Empfehlungen aus. Karriereplanung spart langfristig Kosten, die aus der falschen Studienfach- oder Ausbildungsplatzwahl entstehen. Berufliche „Unfälle“ werden
vermieden und Orientierungshilfen in der Berufswelt gegeben. Der Nutzen für den Jugendlichen ist groß. Sein Anliegen wird individuell bearbeitet, die Stärkenanalyse fördert das
Selbstvertrauen, Entscheidungen werden ohne Druck von außen getroffen und schließlich
bereitet er sich beiläufig auf zukünftige Bewerbungsgespräche vor.
cher, dass dies heutzutage ein ganz individueller Prozess ist und eine Entscheidung betrifft,
die den Jugendlichen zunächst über einen bestimmten Zeitraum begleiten wird. Wenn sich
unsere Gesellschaft und unsere Berufswelten
verändert haben, müssen wir dann nicht auch
unsere Methoden verändern, um uns und besonders unsere Jugend in den Arbeitsmarkt zu
integrieren?
sind die Vermittlung von ökonomischen
Kenntnissen und die Sensibilisierung für
die Grundprinzipien Selbstverantwortung,
Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft.
Über vier Monate werden Trainings absolviert, individuelle Gespräche geführt und
diverse Tests geschrieben.
Das Ziel der IHK-Initiative für Oberstufenschüler ist es, Informationen zu vermitteln
Text: Dr. Stefanie Mann, Corporate Coaching
Company, Wiesbaden
und Orientierung zu bieten, damit Abiturienten eine eigenständige Entscheidung
zur Ausbildungs-, Studien- und Berufs-
Berufsorientierung
bei der IHK Wiesbaden
wahl treffen können. Das Angebot umfasst zahlreiche Workshops, Diskussionsveranstaltungen mit Prominenten und Eig-
Ein Karrierecoaching ist eine sinnvolle Methode, sich seinem Berufsziel zu nähern, da
passende Ziele mit dem Jugendlichen erarbeitet werden. Sicherlich gibt es keinen Königsweg für die richtige Berufswahl. Es ist aber si-
Die IHK Wiesbaden bietet allen Schulab-
nungstests.
gängern von Haupt-, Real- und Gesamtschulen mit dem IHK-Wirtschaftsführer-
Weitere Informationen unter www.ihkwirt-
schein die Möglichkeit, sich für das Be-
schaftsfuehrerschein.de und unter www.ihk-
rufsleben fit zu machen. Schwerpunkte
initiative-gymnasien.de
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Ortskenntnis zahlt sich aus. Gut, wenn man auf
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PROFIL International
Neue Incoterms vereinfachen Lieferung
Nur drei Buchstaben reichen, um komplexe Lieferbedingungen exakt zu beschreiben: Mit Kürzeln
wie EXW, FCA oder DDP vereinbaren Vertragspartner weltweit einheitlich, welche Pflichten die jeweilige Partei erfüllen muss, um die Lieferung reibungslos abzuwickeln. Ab dem 1. Januar 2011 treten die Incoterms® 2010 in Kraft.
Die International Commercial Terms – kurz:
Incoterms – der Internationalen Handelskammer (ICC) sind in Kaufverträgen weltweit zu
gebräuchlichen Abkürzungen geworden. Sie
betreffen nicht etwa den Eigentumsübergang
oder die Folgen von Vertragsbrüchen, sondern
regeln vielmehr die Verteilung der Transportkosten, den Gefahrenübergang und Details der
Geschäftsabwicklung. Damit legen sie fest, ob
der Verkäufer oder Käufer Warendokumente
beschafft und eventuelle Zollkosten trägt, wer
für Transportdokumente und mögliche Kosten verantwortlich ist, wer die Ware versichert,
wer die Waren prüft und sie verpackt. Wirksam werden Incoterms erst, wenn in einem
Vertrag auf sie Bezug genommen wird. Welche der Klauseln gilt, müssen die Vertragspartner konkret vereinbaren. Zudem ist es wichtig,
im Vertrag festzuhalten, welche Fassung gelten soll. 1936 von der ICC in Paris erstmals herausgegeben, erschien nun die siebte Revision
dieses Regelwerks. Die Neufassung wird zum
1. Januar 2011 gültig.
Die Neufassung entspricht dem Wunsch nach
einer Vereinfachung in der Anwendung und
einer nutzerfreundlicheren Sprache. Zudem
tragen sie substantiellen Veränderungen in der
Handelspraxis und neuen Transporttechniken Rechnung. Die Anzahl der Klauseln wurde von 13 auf 11 reduziert, dabei entstanden
zwei neue Klauseln und wenig praxisrelevante Regeln entfielen. Jede Klausel wird außerdem durch einen ausführlichen einleitenden
Anwendungshinweis ergänzt, der dem Nutzer
zusätzliche Hilfestellung bietet.
Das neue Regelwerk ist nach Transportarten
gegliedert. Zum einen gibt es Klauseln, die für
jede Transportart – zu Land, Luft und Wasser
24
der Formulierung „Incoterms® 2010“ im
Vertrag deutlich gemacht werden.
•D
ie Klausel muss für die Ware und das
Beförderungsmittel passend sein. Vor
allem aber auch dafür, ob die Parteien
dem Verkäufer oder dem Käufer zusätzliche Verpflichtungen auferlegen möchten, wie zum Beispiel die Pflicht den
Transport zu organisieren oder eine Versicherung abzuschließen.
•D
ie gewählte Incoterms-Klausel kann
nur dann ihrem Zweck gerecht werden,
wenn die Vertragspartner einen Ort oder
Hafen benennen, wobei dieser jeweils so
Incoterms 2010: Im internationalen Lieferverkehr nicht mehr wegzudenken. | Foto: ICC
®
genau wie möglich zu bestimmen ist.
•D
ie Incoterms-Klauseln bestimmen auch,
– und den multimodalen Transport konzipiert
sind. Diese Klauseln eignen sich insbesondere für den Containertransport. Zum anderen
gibt es Klauseln, die ausschließlich für den
See- und Binnenschiffstransport konzipiert
sind und bei konventionellem Frachtgut verwendet werden. Themenbereiche wie elektronische Kommunikation und eCommerce werden besonders berücksichtigt. Ferner ist auch
der Bereich sicherheitsrelevante Informationen, sprich die weltweit angestrebte Erhöhung
der Sicherheit des Transports, von den neuen
Regeln erfasst.
Text: ICC Deutschland
Tipps zum Gebrauch
der Incoterms
welche Partei die Verpflichtung hat, einen Kaufvertrag oder Versicherungsvertrag zu besorgen und für welche Kosten jede Partei verantwortlich ist, wenn
der Verkäufer Waren beim Käufer liefert.
Die Vertragspartner sollten sich darüber
bewusst sein, dass das vorgeschriebene
nationale Recht bestimmte Aspekte des
Kaufvertrags, einschließlich der gewählten Klausel, außer Kraft setzen kann.
IHK – Veranstaltungen
„Incoterms® 2010
in der Praxis“
Termin: am 18. November 2010 oder am
27.Januar 2011 in der IHK Wiesbaden
Programm und Anmeldung: IHK Wies-
• Sollen die neuen Handelsklauseln für einen Kaufvertrag gelten, muss dies mit
baden, Geschäftsbereich International,
Telefon 0611 1500-186
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
PROFIL Recht
Deutschland gegen die Schweiz – ein Klassiker
Der Steuerwettbewerb „Deutschland gegen die Schweiz“ ist kein gewöhnlicher, wird doch mit
ähnlichen Emotionen zu Werke gegangen wie bei einem Fußballspiel. Es geht schließlich um sehr
viel Geld.
Neben Begriffen wie
Unabhängigkeit, Neutralität und Alpenland,
die man gerne mit der
Schweiz verbindet,
fällt meistens auch das
Wort Steuern. Denn
seit geraumer Zeit ist
es fast schon zur Tradition in Deutschland geworden, dass einige
gut verdienende Bürger ihr Geld, am Fiskus
vorbei, in die Schweiz transferieren. So entstand ein Steuerwettbewerb, der immer wieder
für neuen Streit sorgt.
Der Grund dafür liegt zuerst in den unterschiedlichen Rahmenbedingungen beider
Länder. In Deutschland gibt es so gut wie keinen nationalen Wettbewerb, da die Steuerpolitik in erster Linie Sache des Bundes ist. Die
alleinige Möglichkeit,
mit der einzelne Gemeinden um die
Gunst der Unternehmen buhlen können,
ist der Gewerbesteuerhebesatz. Die Gewerbesteuer ist die einzige
nennenswerte Steuer,
deren Höhe die Gemeinden mit dem Hebesatz selbst bestimmen können und deren Einnahmen den Gemeinden direkt zufließen. So
gesehen hat der Bund also eine Art Monopol
auf die Steuererhebung, sodass kein wirklicher
Nutzen Sie die Chancen in Entwicklungsländern!
Wer Wertschöpfung global denkt, kennt keine
weißen Flecken auf der Weltkarte. Denn Kunden
und Lieferanten in den Märkten von morgen haben
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25
PROFIL Recht
Wettbewerb zustande kommen kann. In der
Schweiz können hingegen Kantone und Gemeinden ihre Steuersätze, Bemessungsgrundlagen sowie spezielle indirekte Abgaben selbst
festlegen.
Das sorgt bereits innerhalb des Landes für
einen sehr hohen Steuerwettbewerb, da jeder Kanton, jede Stadt, prinzipiell jedes Dorf
mit möglichst niedrigen Steuersätzen um die
Gunst von Privatleuten und Unternehmern
werben kann. Dies führt übrigens auch innerhalb der Schweiz zu großen Belastungsproben:
Viele Menschen arbeiten in Städten, wohnen
aber im steuerlich günstigeren Umland, welches mit der Infrastruktur der nahe gelegenen
Großstädte wirbt.
Dies führte unweigerlich zu politischen Scharmützeln. Im vergangenen Jahr war es der damalige Finanzminister Peer Steinbrück, der
öffentlich das Bankgeheimnis der Schweiz
kritisierte. Während er die eidgenössischen
Handhabungen als „kriminell“ einstufte, reagierten die Schweizer ihrerseits, indem einige
Dienstwagen aus deutschen Fabriken aus Protest abgegeben wurden. Dieses Frühjahr folgte das nächste Kapitel, als einige Bundesländer eine illegal erworbene CD mit Dateien von
Steuersündern erwarben. Die Schweizer empfanden diese Handlungen ebenfalls als kriminell, da man mit allen Mitteln Kenntnis von
Daten aus Schweizer Banken gewinnen wollte. Tatsächlich bewegte man sich mit diesem
Ankauf am Rande der Legalität.
Deutschland befinden sich derzeit in der Endphase, ein Zwischenergebnis wurde bereits in
diesem Frühjahr veröffentlicht. Die unmittelbare Folge für Steuersünder wird ein Anstieg
der Kontrollen in den nächsten Jahren sein.
Bereits zum heutigen Tag gehen beim Finanzamt immer mehr Selbstanzeigen ein. Dies
zeigt, dass die Unbeschwertheit, mit der viele
ihr Geld ins Ausland gebracht haben, langsam
aber sicher verloren geht. Deutschland hat also sozusagen ausgeglichen und zudem gute
Chancen, das Spiel um die Gunst der Steuerzahler doch noch zu gewinnen.
Text: Marcel Stephan, IHK Wiesbaden
IHK-Veranstaltung
Wiesbadener Steuertag 2010
Aus genau diesem Grund bilden sich so genannte Steueroasen, die unter anderem für
wohlhabende Deutsche attraktiv sind. Doch
das alleine macht den Steuertourismus nicht
so lukrativ. Die Schweizer haben zudem ein
sehr restriktives Bankgeheimnis, von dem sie
nur in Teilen abrücken wollen. Dies hat zur
Folge, dass wenn das Geld erst einmal in die
Schweiz gebracht wurde, Außenstehende so
gut wie gar nicht auf die Finanzinformationen
zugreifen können. Dem deutschen Fiskus ist es
somit unmöglich, beim Verdacht der Steuerhinterziehung einen Nachweis zu führen, dass
das Geld tatsächlich in unserem Nachbarland
gelandet ist. Insgesamt entgingen so den deutschen Finanzämtern nach deren Schätzungen
jährlich bis zu 100 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. Wie hoch der genaue Anteil des
in die Schweiz fließenden Geldes wirklich ist,
blieb aber unklar.
Für die Schweiz hatte die eigene Steuerpolitik ebenfalls Folgen. Die OECD (Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hat es sich zur Hauptaufgabe gemacht, Steueroasen massiv zu bekämpfen. So
setzte sie die Schweiz auf eine graue Liste der
Steueroasen. Diese Liste gilt als Vorstufe einer
schwarzen Liste, von der sich die Eidgenossen
nur mit gewissen Auflagen wieder streichen
lassen können.
Als Reaktion hierauf schloss die Schweiz im
vergangenen Jahr zwölf neue Doppelbesteuerungsabkommen ab. Diese wurden so abgeändert, dass die Schweiz in Zukunft bei konkretem Verdacht der Steuerhinterziehung und
bei Vorlage konkreter Daten aus dem Ausland, Informationen bei der Bank einholen
und weiterleiten muss. Dies führt zwar zu keinem direkten Aufheben des Bankgeheimnisses, ist aber dennoch als Fortschritt zu werten.
Die Verhandlungen zwischen der Schweiz und
„Steuerwettbewerb Deutschland –
Schweiz 0:1“
Donnerstag, 18. November, 16 Uhr, IHK
Wiesbaden Siehe Seite 43
Sachverständiger vereidigt
Christian Skodczinski aus Niedernhausen ist zum Sachverständigen für das
Fachgebiet „Betriebsunterbrechungsschäden“ vereidigt worden.
Die öffentliche Bestellung und Vereidigung wurde von IHK-Präsident Dr. Gerd Eckelmann in Anwesenheit von
Hauptgeschäftsführer Joachim Nolde sowie
Jutta Nitschke und Frau Juliane LehmannLawall aus dem Geschäftsbereich Recht, Innovation und Strathilfe, vorgenommen.
ZZZERVEDFKGH
Bankgeheimnis lüftet sich
nur sehr langsam
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26
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HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
verlagsfocus
Foto: judigrafie/Photocase
fuhrpark und logistik
unternehmensberatung
Immer schneller, immer flexibler: Die Anforderungen an Logistikdienstleister wachsen von Jahr zu Jahr – neben absoluter
Zuverlässigkeit wünschen die Auftraggeber auch kürzeste
Reaktionszeiten und ein hohes Maß an Flexibilität. Dabei ist
Logistik längst nicht gleich Logistik – unterschiedliche Branchen und Waren erfordern spezielle Lösungen.
GO! Mainz hat sich auf diese Trends mit maßgeschneiderten Branchenlösungen eingestellt.
III
Impressum:
Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Werner Jakobartl, Verlagsleiter
Sontraer Straße 6, 60386 Frankfurt am Main, Telefon 0 69/42 09 03-71
Die Textbeiträge in diesem Verlagsfocus wurden von den werbenden Unternehmen verfasst.
verlagsfocus
fuhrpark und logistik
Interne Kosten für Logistik werden oft unterschätzt
Über das Internet ist weltweiter Einkauf möglich, aber verkauft ist noch
lange nicht geliefert. Der Weg zum Kunden ist ein Schwachpunkt. So unterschätzen viele Firmen die dabei entstehenden hausinternen Kosten.
Professor Sebastian Kummer vom Institut für Transportwirtschaft und Logistik
der Wirtschaftsuniversität Wien sagt hierzu: „Der Internethandel ist sehr stark
vom Pioniergeist geprägt.“ Deshalb organisieren die meisten Firmen ihren Absatz nach Auffassung des Professors selbst.
und lassen sich daher kaum vorhersagen. Umso wichtiger ist es die betriebswirtschaftlichen Fragen möglichst frühzeitig zu beantworten:
1. Ist der Lieferradius national und/oder international?
2. Wie viele Aufträge gibt es pro Tag?
3. Welche Streuung der Auftragsgröße liegt vor?
4. Wie breit und wie sensibel ist das Artikelspektrum?
5. Aus wie vielen Positionen besteht ein Auftrag?
Die Antworten hierauf haben nur wenige Onlinehändler. Deren Ziel ist es vielmehr, kein eigenes Lager zu unterhalten. Oftmals sind sie daran interessiert, eben
diese Leistung extern einzukaufen.
Im internationalen Geschäft geht der Trend – so Professor Sebastian Kummer
vom Institut für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität
Wien – weg vom Logistik-Dienstleister und hin zum Systemdienstleister, der
sich auf Branchenlösungen spezialisiert. Mit flexiblen Leistungspaketen von der
Warehousinglösung über die Versandvorbereitung, die Beratung zu Zoll- und
Mehrwertsteuerfragen, die weltweite Distribution, das Retourenmanagement
und nicht zuletzt der Zahlungsabwicklung werden neue Kunden gewonnen. Trotz
des umfassenden Angebotes kommen Logistikunternehmen und Onlinehändler
allerdings nur sehr zögerlich zueinander. Das liegt, nach Prof. Kummers Auffassung daran, dass im Onlinehandel die Margen meist klein sind. Zudem sind die
Onlinehändler oft nicht sehr risikobereit.
„Das ist alles Learning by doing. Es wird einfach ausprobiert.” Die Frage „Make
or buy“ stellt sich demnach oft erst, wenn große Investitionen anstehen. Kummer
sieht darin vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen, die einen gewissen Reifegrad erreicht haben, eine Gefahr. So unterschätzen Firmen oft die
internen Organisationskosten für Lagerhaltung und Transport.
Ein Grund: Im Vorfeld ist es schwer die Kosten für Lagerhaltung und Transport
zu ermitteln. So variieren Art und Zahl der Bestellungen im E-Commerce ständig
Warum lohnt sich dennoch das Outsourcing?
1. Oftmals wissen die Onlinehändler gar nicht, dass es spezielle Logistik-Lösungen für den E-Commerce-Bereich gibt.
2. Sie ärgern sich selbst mit Retouren oder dem Last-Mile-Problem herum, anstatt es rauszugeben .
3. Ab welcher Lagergröße ein Outsourcing sich finanziell lohnt, ist ebenfalls nicht
jedem Geschäftsführer geläufig. Prof Kummer spricht hier nach eigener Erfahrung ab einer Lagemitarbeiteranzahl von zehn Personen von einem signifikanten Einsparungspotential.
Prof Kummer empfiehlt auf jeden Fall sich von Logistikexperten vor einer Entscheidung ausreichend beraten zu lassen. Nur so können die Do-it-yourself-Kosten gering gehalten werden.
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Kraftstoffverbrauch l/100 km: 9,5 (innerorts), 5,5 (außerorts), 6,8 (kombiniert); CO2-Emission:
179 g/km (kombiniert), EURO 5. Die Angaben wurden ermittelt nach den vorgeschriebenen
Messverfahren (RL 80/1268/EWG).
* Barpreis 49.900,– €, monatl. Leasingrate 349,– €, Leasingsonderzahlung 9.580,– €,
Laufzeit 36 Monate, Gesamtlaufleistung 60.000 km. Ein Angebot der Jaguar Bank.
Die Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
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Immer schneller, immer flexibler: Die Anforderungen an Logistikdienstleister wachsen von Jahr zu Jahr – neben absoluter Zuverlässigkeit
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eng getaktete Produktionsprozesse, den weiter anhaltenden Boom des
Internethandels oder auch die spürbare globale Vernetzung. Dabei ist
Logistik längst nicht gleich Logistik – unterschiedliche Branchen und
Waren erfordern spezielle Lösungen. GO! Mainz hat sich auf diese Trends
mit maßgeschneiderten Branchenlösungen eingestellt.
Spezielles Branchen-Know-how
Eng getaktet und exakt synchronisiert, laufen in der Logistik die Fäden zusammen – hinter dem Transport von „A nach B“ stecken eine ausgeklügelte Organisation und viel Technik. Nur so lassen sich hohe Kundenanforderungen erfüllen
– zumal sich GO! Mainz mit entsprechendem Wissen und maßgeschneiderten
Lösungen auf die Anforderungen spezieller Branchen fokussiert hat. Zu den Tätigkeitsschwerpunkten zählen Branchenlösungen mit Mehrwert für die Bereiche
Fashion & Lifestyle, Hightech, Media & Trade, Life Science, Logistics und Vehicle
Die Stärke des GO! Netzwerkes liegt seit jeher in der prompten und
zuverlässigen Ausführung zeitsensibler Aufträge – dazu gesellt sich
dank der über 20-jährigen Präsenz am Standort Mainz fundiertes Fachwissen in verschiedensten Branchen. Auch das scheinbar
Unmögliche möglich zu machen – wenn es um die Erfüllung der
Kundenaufträge geht, befinden sich die Mitarbeiter von GO! Mainz
tagtäglich im Wettlauf gegen die Zeit. Doch nicht nur in der Region
sorgt GO! für rasche und sichere Transporte: Auch bundesweit und
international sorgt ein leistungsstarkes Netzwerk dafür, dass dem
Unternehmensmotto folgend tatsächlich „ALLES GEHT!“.
Related Service. Michael Blum: „Höchste Qualität und Zuverlässigkeit, dazu spezielle Leistungen für bestimmte Branchen und deren Produkte: Damit verfügt
GO! Mainz über beste Voraussetzungen, um allen Anforderungen am Logistikmarkt gerecht zu werden.“
Für die Zukunft sind im GO! System die Weichen gestellt: Die konsequente Verfolgung hoher Qualitätsstandards und strategische Kooperationen national wie
international sichern GO! auch künftig einen Platz auf den vorderen Rängen des
Kurier- und Express-Marktes.
Bundesweit und international aufgestellt
Bei GO! handelt es sich um einen Zusammenschluss mittelständischer Kurierdienstleister, mit starker flächendeckender Präsenz – seit den Anfängen ist daraus der mittelständische Qualitätsführer auf dem Kurier- und Express-Sektor
in Deutschland geworden. In Europa unterhält GO! rund 100 Stationen. Im GO!
Netzwerk sind insgesamt mehr als 1.400 Mitarbeiter und über 3.000 Kuriere in
den GO! Stationen tätig, die mehr als 70.000 Kunden betreuen. Im Jahre 2009
wurden allein 3,3 Millionen Sendungen über Nacht (Overnight) befördert.
Starke Präsenz in der Region
Bei GO! Mainz sind rund 90 Mitarbeiter tätig, die für nahtlose Leistungen und
zuverlässige Transporte in der gesamten Region verantwortlich sind. „Die starke
Präsenz in der Region, in Verbindung mit unserem nationalen und internationalen Netzwerk: Diese Kombination macht uns zum Spezialisten für eilige Aufträge“, schildert Michael Blum, einer der Geschäftsführer der GO! General Overnight
Express & Logistics Mainz GmbH. Er hat gemeinsam mit vier Geschäftspartnern
das Unternehmen vor über 22 Jahren gegründet und seitdem zum Spezialisten
für Kurier- und Expressdienstleistungen ausgebaut.
Das umfangreiche Leistungsprofil von GO! EXPRESS & LOGISTICS
• Express- und Dokumentenversand
national und international
• Kurierlösungen
national und international
• Gefahrguttransporte (für bestimmte Gefahrgutklassen)
unter den Produktgruppen
• GO! CITY & REGION:
regionale Transporte und Stadt-Fahrten
• GO! GERMANY:
Kerngeschäft Overnighttransporte (über Nacht)
• GO! WORLDWIDE:
Internationale Logistikleistungen
Zusätzlich offeriert GO! Mehrwert-Services, die über den Transport von A nach
B hinausgehen und logistisch ausgefeilte Lösungen für den Kunden darstellen.
GO! General Overnight Express & Logistics Mainz GmbH
Industriestraße 32
55120 Mainz
Telefon +49 6131 96290-0
Telefon +49 6131 96290-491
E-Mail mainz@general-overnight.com
Weitere Informationen unter www.general-overnight.com/qmz
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Neu in Design, Ausstattung und technischer Weiterentwicklung bleibt der Porter
Maxxi immer noch der Transporter mit dem besten Nutzlast-/Größenverhältnis
in seiner Klasse. Mit seiner unglaublichen 1100 kg Zuladung ist der „Maxxi“ das
kompakteste und wendigste Nutzfahrzeug und dadurch ideal geeignet für den
innerstädtischen Transport.
Der neue Porter Maxxi mit seiner markanten Doppelbereifung der Hinterachse
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Komplett neu wurde von den Piaggio-Designern der „Arbeitsplatz“ des Fahrers
gestaltet. Das übersichtliche und blendfreie Cockpit mit seinen gut ablesbaren
Armaturen ermöglicht dem Lenker konzentriertes und leichtes Bedienen. Die
ergonomisch geformten Sitze mit ihren pflegeleichten Bezügen ermöglichen bequemes uns entspanntes Fahren auch bei härtesten „Jobs“.
Der Piaggio Porter ist in den Modellen Pick-up, Kasten, Kombi und Big-Deck-Kipper
erhältlich mit Benzin, Eco Benzin/Gas und Elektroantrieb.
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Antonio Schnieder für weitere zwei Jahre als BDU-Präsident bestätigt
In der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) am 21. Oktober 2010 in Wiesbaden ist Antonio Schnieder in seinem Amt als Präsident für weitere zwei Jahre bestätigt worden.
Schnieder engagiert sich bereits seit sechs Jahren im BDU-Präsidium für die
deutsche Unternehmensberaterbranche. Der langjährige Unternehmensberater ist Vorsitzender der Capgemini Deutschland Holding GmbH und gleichzeitig globales Vorstandsmitglied der weltweiten Capgemini-Gruppe.
Weiterhin wurden im Rahmen der BDU-Mitgliederversammlung die Vize-Präsidenten Jörg Lennardt, geschäftsführender Gesellschafter Exper-Consult-Gruppe
sowie Stephan Teuber, Geschäftsführer Loquenz GmbH, für die Legislaturperiode
2011/2012 in ihrem Amt bestätigt. Neu in das BDU-Spitzengremium wurde das
langjährige Vorstandsmitglied des BDU-Fachverbandes Outplacementberatung,
Herbert Mühlenhoff, Geschäftsführer der Mühlenhoff + Partner Managementberatung GmbH, gewählt.
Der Unternehmensberater Dr. Lutz Mackebrandt, Aufsichtsratsvorsitzender CMS
AG, ist aus dem Präsidium ausgeschieden. Er hatte sich nach zwölfjähriger Präsidiumstätigkeit und großem Engagement für die berufsrechtlichen Belange der
deutschen Consultingbranche nicht mehr zur Wahl gestellt.
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V
Unternehmen
Linde AG
Wasserstoff-Technologie für
BMW-Werk in den USA
Weingüter Wegeler
Mit dem Online-Weinfinder
zum Lieblingstropfen
Öforma
Zertfizierung mit
dem EMAS-Logo
Der Technologiekonzern The Linde Group wird
das Werk der BMW Manufacturing Co. in Spartanburg, South Carolina, mit Wasserstoff-Technologie für deren Gabelstaplerflotte versorgen.
Ein entsprechender Vertrag wurde Mitte August 2010 geschlossen. Über 85 Flurförderzeuge, die die Montagelinien mit Fahrzeugkomponenten beliefern, werden derzeit schrittweise
von Batterie- auf Brennstoffzellenbetrieb umgerüstet. Durch den Wasserstoffantrieb arbeitet dieser Teil der innerbetrieblichen Logistik
von BMW künftig komplett emissionsfrei. Die
Betankung an den sechs Versorgungsstationen
erfolgt durch einen von Linde entwickelten ionischen Kompressor, der hohe Energieeffizienz und hohen Durchsatz mit niedrigem Wartungsaufwand und geringer Geräuschemission verbindet. Der verwendete Wasserstoff fällt
als Nebenprodukt einer chemischen Anlage
an und wird von Linde durch Strom aus einem Wasserkraftwerk CO2-frei aufbereitet und
verflüssigt. The Linde Group mit annähernd
48.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern
vertreten und hat im Geschäftsjahr 2009 einen
Umsatz von 11,2 Milliarden Euro erzielt.
Mit der neuen Website der Weingüter Wegeler GmbH & Co. KG ging auch der „Weinfinder“ ans Netz. Man kann dabei unter einem
„Suchwort“ einsteigen, oder unter „Jahrgang“,
„Lage“, „Weinname“, „Prädikat“ und „Geschmacksbild“ suchen. Steigt man weiter ein,
so kann man sich durch personalisierte und
in regelmäßigen Abständen aktualisierte „Verkostungs-Notizen“ auf „seinen“ Wein einstimmen. In der Speisen-Empfehlung erfährt der
Benutzer, wozu der Wunsch-Wein perfekt passt.
Auch kurze Infos zum Weinberg und zum Terroir sind hinterlegt. Der „Weinpass“ zeigt das
Flaschen-Etikett und versammelt weitere 20
Kurz-Informationen auf einen Blick. Bisher
sind alle aktuellen Weine in jeder verfügbaren Flaschengröße des Weglerschen Gutshauses eingepflegt. In Kürze sollen dann auch die
Weine des Weinguts Krone Assmannshausen,
dessen Vertrieb über die Weingüter Wegeler erfolgt, über die neue Suchmaschine zu finden
sein. Bis Ende des Jahres werden alle verfügbaren Weine eingegeben sein. Anschließend wird
das Archiv eingepflegt, so dass in absehbarer
Zukunft Informationen über mehr als 1000
Weine zur Verfügung stehen.
„Umweltbewusstsein wird immer mehr zu dem
Qualitätsmerkmal für Unternehmen.“ Dies ist
die Überzeugung der Öforma-Gründerin Sabine Kronenberger. Als Einzelunternehmen auf
dem Dienstleistungssektor mit 25 Quadratmetern Bürofläche ist Öforma Umweltmanagement und Öko-Marketing unter den kleinsten
nach EMAS validierten Unternehmen. Seit dem
30. September darf das Unternehmen mit dem
EMAS Logo werben. Öffentlichkeit ist neben
der Umweltleistung ein wesentliches Merkmal.
EMAS fordert eine Umwelterklärung vom teilnehmenden Unternehmen. Zudem wird die Öffentlichkeit über die Umweltleistungen des Unternehmens informiert und sorgt so für deutlich mehr Transparenz und Abgrenzung zum
Wettbewerb. Das Unternehmen gibt über die
Umwelterklärung somit auch ein klares ökologisches Statement ab.
www.wegeler.com
Die IHK Wiesbaden gratuliert
zum Firmenjubiläum!
25 Jahre
01.11.2010
Rüdiger Grund, Eltville am Rhein
04.11.2010
Claudia Kranig-Stichel, Wiesbaden
07.11.2010
KEDKOS, Vertriebsgesellschaft
mit beschränkter Haftung, Hünstetten
11.11.2010
Beck Dienstleistungen und Service GmbH,
Taunusstein
15.11.2010
K & P Computer Service und
Vertriebs-GmbH, Wiesbaden
32
Lamarc GmbH
Umzug in die Nähe
des Kurhauses
Weil die Räume in der Henkell-Villa in Wiesbaden-Schierstein zu klein geworden sind, ist
die Lamarc GmbH umgezogen – direkt an das
Wiesbadener Kurhaus. Das neue Schulungszentrum wurde modernisiert und technisch
auf den neuesten Stand gebracht. Lamarc bietet an der Sonnenberger Straße 14 seit 1. August Seminare, unter anderem zu verschiedenen Server-Systemen, Datenbanken und
Programmiersprachen, an. Ebenfalls zum
Portfolio gehört der Bereich Consulting. 1989
als GbR gegründet, zählt Lamarc inzwischen
Unternehmen aus ganz Deutschland zu seinen Kunden.
AOE media GmbH
Zweiter Platz beim
Deloitte Award
Die Wiesbadener AOE media GmbH hat den
zweiten Platz beim diesjährigen Deloitte Technology Fast 50 Award belegt. Die Fast 50 stellen die Rangliste der am schnellsten wachsenden Technologie-Unternehmen in Deutschland dar. Die Platzierungen basieren auf dem
prozentualen Umsatzwachstum von 2005 bis
2009. AOE media wuchs in diesem Zeitraum
um 2.673 Prozent. „Das hervorragende Ergebnis bestätigt uns in unserer Strategie“, sagt
Geschäftsführer Kian T. Gould. Für den Wiesbadener Open-Source-Dienstleister ist das Ergebnis zusammen mit dem zweiten Platz im
Wachstums-Ranking der Internetagenturen
des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft im
April bereits der zweite große Erfolg in diesem
Jahr. „Unsere Preisträger beweisen, dass sich
Technologieunternehmen auch in konjunkturell schwierigen Zeiten in zukunftsorientierten Feldern etablieren können“, erläutert
Dieter Schlereth, Partner und Industry Leader
TMT bei Deloitte.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Unternehmen
Spital, Dr. Dibes und Dibes GbR
Erweiterung des Szenelokals im historischen Stil
G-Star GmbH
Neueröffnung an
der Kirchgasse
Freunde gepflegter Jeans-Mode haben in der
Wiesbadener Innenstadt jetzt einen Anlaufpunkt mehr. Der nach Unternehmensangaben
größte G-Star Raw Store Mitteldeutschlands hat
am 21. Oktober an der Kirchgasse 53 eröffnet.
Die Niederländische Modemarke bietet dort auf
300 Quadratmetern Fläche einen Querschnitt
durch ihre Kollektionen an - unter anderen
auch die limitierten Kollektionsprogramme
von NY RAW, Raw Essentials und Marc Newson.
G-Star wurde 1989 gegründet und vertreibt
Denim-Freizeitmode für Damen und Herren.
Knapp elf Monate haben die aufwändigen Umbauarbeiten gedauert, bei dem die Rückseite des 1889
errichteten Gebäudes komplett im historischen Stil redesignt wurde. Die charakteristischen Kolonnaden der Wandelhalle wurden wieder sichtbar gemacht, eine Bar und eine Bibliothek integriert. Moderne Stühle und Lampen haben ebenso Einzug gefunden wie individuelle Stuhlklassiker aus den 1950er
Jahren. Das nun wiedereröffnete und bereits seit elf Jahren bestehende Szenelokal Spital am Kochbrunnenplatz in Wiesbaden vermittelt nun Großstadtflair. Für die Küche im neuen Restaurantbereich
für 120 Gäste zeichnet Thomas Schmidt verantwortlich, Gourmetkoch vom Eden Parc in Bad Schwalbach. Die Besitzer Mohamed und Khaldoun Cheik Dibes wünschen sich, dass sie mit dem neuen Spital
wieder mehr Kultur an den Platz und das gesamte Areal bringen. Erweitert wurde auch die Mannschaft – unter anderem durch fünf neue Auszubildende. | Foto: Spital
Isinger + Merz GmbH
Ausstellungsräume
für Recaro
Fossil Europe GmbH
Uhren, Taschen,
Jeans und mehr
Das Unternehmen Recaro, bekannt für AutoSportsitze, startet neu im Polstermöbel-Markt
und bietet ab September 2010 in Möbelhäusern
Relax-Sessel und Sofas an. Für die Präsentation seiner neuen Marke beauftragte Recaro jetzt
das Unternehmen Isinger + Merz, mit dem Bau
der Ausstellungsräume. Der Wiesbadener Messe- und Eventbauer hat sich auf die Umsetzung
von Marken- und Unternehmensinszenierungen spezialisiert.„Zusammen mit der Agentur
MV Geisser entwickelten wir ein individuell auf
Recaro zugeschnittenes AusstellungsraumKonzept und das optimale Design für das Interieur der Studios. Nach dem Bau eines ersten
Modells freuen wir uns über den großen Erfolg
unseres Testaufbaus am Nürburgring“, so Jens
Gliedstein, Marketingverantwortlicher der Isinger + Merz GmbH.
Fossil, hat am 18. September in Wiesbaden,
Kirchgasse 33, ein neues Geschäft für Accessoires und Bekleidung eröffnet. Auf rund
350 Quadratmetern finden Kunden das komplette Bekleidungs- und Accessoire-Angebot,
das Uhren, Schmuck, Sonnenbrillen, Gürtel,
Damen- und Herrentaschen sowie Kleinlederwaren umfasst. „Wir freuen uns, unseren
ersten Store in der konsumstarken Stadt
Wiesbaden zu eröffnen und unseren Kunden
dort großflächig unser neues Sortiment präsentieren zu können,“ so Wolfgang Thoeren,
Senior Vice President Retail Europe. Die Wiesbadener Dependance ist der mittlerweile 43.
Fossil-Store in Deutschland. Die Produkte der
Modemarke werden in über 100 Ländern über
23 unternehmenseigene Tochterfirmen vertrieben.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Restaurant Maloiseau
Umzug aus Frauenstein
in die Adolfsallee
Nach fünf Jahren „Maloiseau`s Restaurant“ in
Wiesbaden-Frauenstein ist das Team um Inhaber Nicolas Maloiseau nun in der Wiesbadener
Innenstadt zuhause. Die ehemaligen Restauranträume des „Palu Keller“ in der Adolfsallee
17 wurden grundsaniert und unter Betonung
des Mauerwerks geschmackvoll neu gestaltet.
Knapp 40 Gäste finden nunmehr Platz, wobei im Frühjahr noch die Außenterrasse hinzukommen soll. Geboten wird wie bisher feine französische Küche, die allerdings noch erschwinglich ist und somit dem Guide Michelin
eine „Bib Gourmand“-Auszeichnung wert war.
Die Firma GmbH
Erneute Online-Umfrage zur
Internetnutzung gestartet
Die Internetnutzung deutscher Unternehmen
im Business-to-Business Bereich (B2B) ist bisher kaum untersucht. Mit dem „B2B OnlineMonitor“ bietet die Designagentur Die Firma
aus Wiesbaden, ein Format, das Licht ins Dunkel bringen soll. Aufbauend auf den Ergebnissen
der Studie in 2010 steht ab sofort die diesjährige
Umfrage unter www.b2b-online-monitor.de zur
Verfügung. Ein zusätzlicher Schwerpunkt liegt
auf dem Bereich Social Media. Aufgerufen zur
Teilnahme sind erneut alle deutschen Unternehmen, die im B2B-Bereich tätig sind.
33
Menschen Steckbrief
Macht einfach weniger Gesetze
Karlheinz Kutschenreiter wurde 1961 in Gräfelfing bei
München geboren. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität München und einem Studienaufenthalt in den USA begann er 1990 seine Laufbahn bei der Mannheimer Versicherung im Vertrieb. Der zugelassene Rechtsanwalt
kam 2001 nach Wiesbaden, wo er dem Vorstand der DEURAG,
Deutschen Rechtsschutzversicherung AG angehört. Kutschenreiter ist in verschiedenen Aufsichtsräten und Ehrenämtern aktiv.
Der IHK Vollversammlung gehört er seit 2007 an. Er ist im Außenwirtschafts- und im Standortpolitischen Ausschuss der IHK
tätig.
Beruf und Engagement
dazu auch Beiträge für Verbesserungen erarbeitet.
Was gefällt Ihnen an der
Region am besten?
Ein Sprung zurück in Ihre Kindheit:
Was war Ihr Traumberuf?
Was war Ihr größter beruflicher Erfolg?
Das kulturelle Angebot und die liebliche Landschaft.
Diplomat, daher studierte ich Jura mit Schwerpunkt Völker- und Europarecht und spreche
mehrere Sprachen.
Die Gründung eines Startup-Unternehmens,
zeitgleich in neun Ländern Europas und dessen Break-Even nach vier Jahren.
Was davon finden Sie jetzt in
Ihrem Beruf wieder?
Und Ihre größte Niederlage?
Als Vorstand muss ich häufig zwischen widerstreitenden Interessen vermitteln und eine Einigung zugunsten der wirtschaftlichen Interessen der Firma erreichen. Das erfordert Diplomatie und Verhandlungsgeschick.
Die gescheiterte Partnerschaft in meiner Versicherungsagentur Anfang der 90er Jahre.
Ihre beruflichen Ziele?
Die konsequente Internationalisierung des
Versicherungsgeschäfts.
Mit wem würden Sie gerne für einen
Tag die Arbeit tauschen?
Warum engagieren Sie
sich für die IHK?
Mit einem Straßenkehrer, da deren Arbeit zu
gering geschätzt wird, aber es jeder merkt,
wenn die Reinigung unterbleibt.
Sie ist das verfasste Sprachrohr der heimischen
Wirtschaft und deren Interessen.
Welche Eigenschaften braucht
ein guter Unternehmer?
Er braucht Geduld und muss entschlossen zugreifen, wenn er den richtigen Moment für gekommen hält.
Ihre wichtigste Forderung
an die Politik?
Und am wenigsten?
Die ständigen Wasserrohrbrüche in der
Stadt.
Was halten Sie für die
größte Erfindung?
Das Internet, da es Meinungsfreiheit über alle
Grenzen und politischen Systeme hinweg ermöglicht und somit eine friedensstiftende Wirkung haben wird.
Welches Buch lesen Sie gerade?
„Here comes Everybody“ von Clay Shirky über
soziale Netzwerke.
Welche drei Dinge würden sie auf
eine einsame Insel mitnehmen?
Meine Frau, ein Messer, und Streichhölzer.
Macht einfach weniger Gesetze.
Persönliches
Auf was können Sie am
leichtesten verzichten?
Auf Auseinandersetzungen mit Kollegen.
Wie entspannen Sie nach der Arbeit?
Und ein guter Mitarbeiter?
Der seine Aufgaben gewissenhaft erfüllt und
34
Im Kreise meiner Familie, bei Frau und vier
Kindern gibt es täglich genug Ablenkung.
Was ist Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Menschen IM BILDE
Ernst-Schneider-Preis verliehen: Elf Wirtschaftsjournalisten und Nachwuchsautoren wurden in neun Kategorien mit dem Ernst-Schneider-Preis der
IHKs ausgezeichnet. Die Verleihung mit 400 Gästen und prominenten Laudatoren, darunter Focus-Chefredakteur Wolfgang Weimer und Elmar Theveßen, stellvertretender Chefredakteur des ZDF, fand in der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main statt. Moderiert wurde der Abend von ARD-Börsenexperte Michael Best. Den Preis für Wirtschaft in überregionalen Printmedien erhielten Markus Dettmer, Dirk Kurbjuweit und Christian Reiermann (Der Spiegel) für
„Zocken im Morgengrauen“, Guy Smith (BBC) und Jean-Christoph Caron (ZDF) erhielten die Auszeichnung für „Der große Crash – Die Pleite der LehmanBank“ in der Kategorie Große Wirtschaftssendung. | Foto: Jochen Müller
Gudrun Landgrebe an der Seite von Volker Bouffier. Bei der
Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises 2010 in der Alten Oper in
Frankfurt ging der Ehrenpreis des Ministerpräsidenten an die 60-jährige Ausnahmeschauspielerin. In der Kategorie „Bester Spielfilm“ gewann Burhan
Qurbani mit „Shahada“. „Mod Mood“ von Ivi Roberg wurde als bester Kurzfilm ausgezeichnet. Der Hessische Fernsehpreis ging an die Darsteller Jessica
Schwarz, Matthias Schweighöfer und Milan Peschel. Außerdem wurden sieben kommunale Kinos ausgezeichnet – darunter gleich zwei Wiesbadener:
die „Caligari Filmbühne“ und „Filme im Schloss“. | Foto: Dominik Beckmann
Jubiläen: Im Rahmen einer Feierstunde hat die IHK Wiesbaden zwölf Unternehmen geehrt, die in diesem Jahr Jubiläum gefeiert haben. „Schon 25
Jahre sind ein ganz besonderer Meilenstein. Umso höher ist es zu bewerten,
wenn ein Unternehmen ein Vielfaches davon am Markt bestehen kann“,
sagte IHK-Präsident Dr. Eckelmann (rechts). Geehrt wurden folgende Unternehmen: Zum 125-jährigen Jubiläum Uhren Rau (Eltville), Holz Biniok
(Wiesbaden) und Foto – Rickassel (Rüdesheim). Seit 100 Jahren bestehen:
Horst Bruker (Wiesbaden), Hotel Nassauer Hof (Kiedrich), seit 50 Jahren
Wiesbadener Taxi-Zentrale (Wiesbaden), Karl-Heinz Treber Erben (Hochheim), Rudolf Walter Importvertretungen und Raucherbedarfsgroßhandel
(Wiesbaden), Café Baumann (Taunusstein). Das 25-jährige Jubiläum feierten
Rosi’s Restaurant (Hünstetten), Steinbauer Immobilien KG (Wiesbaden), K&P
Computer Service und Vertriebs GmbH (Wiesbaden). | Foto: Paul Müller
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Grund zur Freude: Rolf Hildner, Vorstandsvorsitzender der Wiesbadener Volksbank (rechts)
erhielt von IHK-Präsident Dr. Gerd Eckelmann die
Ehrenplakette zum 150-jährigen Jubiläum der
Wiesbadener Volksbank. Vor rund 160 Gästen
ehrte Eckelmann den Banker und IHK-Vizepräsidenten für dessen großes Engagement: „Gerade
in Zeiten, in denen Diskussionen über die Verantwortung der Wirtschaft die Schlagzeilen bestimmen, ist es wichtig, Unternehmer wie Sie zu
würdigen, die zeigen, dass man Wettbewerbsfähigkeit und soziale Verantwortung miteinander
verbinden kann“. | Foto: Andreas Schlote
35
Rubriken Kompakt
Wettbewerbe
Gründerwettbewerb – IKT Innovativ
Wofür? Im Rahmen der Initiative „Gründerland Deutschland“
will das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit
diesem neuen Wettbewerb Impulse setzen. Es werden jährlich
zwei Wettbewerbsrunden veranstaltet. Zur Teilnahme genügt eine nachvollziehbare Darstellung der eigenen Gründungsidee im
Umfang von etwa zehn Seiten. Für eine erfolgreiche Teilnahme
sind insbesondere die Kompetenz des Gründungsteams sowie
die Kriterien Innovationshöhe, Umsetzbarkeit und Marktaussichten der Geschäftsidee entscheidend. Die Auswahl der Preisträger
erfolgt mit Unterstützung einer unabhängigen Jury von Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Alle Teilnehmer erhalten
ein qualifiziertes Feedback zu den Stärken und Schwächen ihres
Gründungskonzepts. Auch Nichtgewinner profitieren somit von
einer Teilnahme.
Für welchen Preis? Bis zu sechs Hauptpreise mit jeweils 30.000
Euro, 15 weitere Preise zu jeweils 6.000 Euro, ein Sonderpreis
über ebenfalls 6.000 Euro zum Thema „Green IKT“
Bis wann bewerben? 30. November 2010
Wo? www.gruenderwettbewerb.de
365 Orte im Land der Ideen
Wofür? Kreative Köpfe, engagierte Bürger, mutige Unternehmer
und Forscher sind aufgerufen, Ideen, Projekte und Initiativen einzureichen, die einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands
leisten. Seit 2006 wird der Wettbewerb „365 Orte im Land der
Ideen“ von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ in Kooperation mit der Deutschen Bank durchgeführt. Unter
der Schirmherrschaft von Bundespräsident Christian Wulff werden herausragende Beispiele für die Ideen- und Innovationskraft
der Menschen in Deutschland ausgezeichnet. Berwebungen sind
in den Kategorien Wirtschaft, Kultur, Bildung, Umwelt, Wissenschaft und Gesellschaft möglich. Erstmals bietet eine interaktive
Online-Plattform die Möglichkeit, die „Ausgewählten Orte“ persönlich und direkt zu unterstützen. Darüber hinaus ermittelt die
Jury unter allen 365 „Ausgewählten Orten“ einen Bundessieger
pro Kategorie.
Für welchen Preis? „Ausgewählter Ort 2011“. Jeder Gewinner
wird sich und seine Idee im nächsten Jahr der Öffentlichkeit präsentieren.
Bis wann bewerben? 5. Dezember 2010
Wo? www.land-der-ideen.de
Preisindex für die Lebenshaltung
Vom Statistischen Bundesamt errechneter
Preisindex für September
Indexstand 2005=100
Verbraucherpreisindex für Deutschland .............................108,3
Veränderungen in Prozentpunkten
• gegenüber Vorjahreszeitraum..........................................+ 1,3
• gegenüber Vormonat......................................................� - 0,1
Ausführliche Informationen im Internet unter:
www.destatis.de
36
Firmenjubiläen
IHK bittet um
Nachricht der Jubilare
Der IHK Wiesbaden ist es wichtig, Unternehmen auf ihrem Lebensweg zu
begleiten, sie zu beraten und sie auch alle 25 Jahre daran zu erinnern,
sich nach erfolgreicher Tätigkeit einmal zurückzulehnen und zu feiern.
Die IHK würdigt die unternehmerische Leistung und das Jubiläum ab
25 Jahre mit einer Ehrenurkunde und ab dem 100-jährigen Bestehen
mit einer Ehrenplakette. Die IHK unterstützt Unternehmen auch dabei,
ihr Jubiläum öffentlich zu machen: So veröffentlicht das IHK-Magazin
Hessische Wirtschaft ab dem 50-jährigen Bestehen einen kleinen Beitrag
zur Unternehmensgeschichte. Unternehmen, die ein Jubiläum feiern
können, erhalten einen Brief mit dem Angebot, dieses Ereignis zu würdigen. Jedoch sind die historischen Unterlagen nicht immer vollständig.
Die IHK bittet daher die Unternehmen, die sie nicht erreichen konnte,
sich zu melden und darauf hinzuweisen, falls ihr Jubiläum übersehen
wurde. Kontakt: Geschäftsbereich Standortpolitik, Ursula Neuefeind, Telefon 0611 1500-134, u.neuefeind@wiesbaden.ihk.de.
TriWiCon
Erster Jahresabschluss stimmt
Stadt optimistisch
Als viel versprechend, ermutigend und optimistisch stimmend kommentiert Wiesbadens Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel den Jahresabschluss 2009 für die Wiesbadener Messe-, Kongress- und TourismusHolding TriWiCon. Die Ergebnisse der drei Partner fielen dabei unterschiedlich aus. Während dem Kurhaus Wiesbaden ein kleiner Gewinn
gelang und Wiesbaden Marketing das für 2009 erwartete Minus deutlich
senken konnte, hatten die Rhein-Main-Hallen dem Trend der Branche
entsprechend im vergangenen Jahr mit erheblichen Umsatzrückgängen zu kämpfen. Die vorliegenden Ergebnisse für das erste Halbjahr
2010 sowie eine Prognose für 2011 und 2012 belegen eine Belebung des
Marktes und einen Aufwärtstrend. Davon profitieren auch die RheinMain-Hallen – und das trotz der baulichen und technischen Mängel
des Veranstaltungszentrums. Ergebnisverbesserungen für 2010 schließt
Bendel daher auch für die TriWiCon nicht aus. Die Bündelung der Vermarktungskräfte haben, so Bendel, auch positive Auswirkungen auf die
Tourismuszahlen der Stadt.
Zweijährige Berufe
Über 23.000 Ausbildungsverträge
abgeschlossen
Die in den letzten Jahren neu geschaffenen zweijährigen Berufe stoßen
auch 2010 auf großes Interesse bei eher praktisch begabten Jugendlichen. Das ergab eine Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres.
DIHK-Ausbildungsexperte Dietmar Niedziella: „Besonders stark nachgefragt wurden Industrieelektriker, Servicekraft für Schutz und Sicherheit,
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Rubriken Kompakt
Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen sowie Verkäufer.“ Beispielsweise ist bei der Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen eine Steigerung um 42 Prozent, bei der Servicefachkraft
für Schutz und Sicherheit sind es fast 25 Prozent. Zuwachs-Spitzenreiter
ist mit großem Abstand der Industrieelektriker. Hier hat sich die Zahl der
Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr mehr als verfünffacht.
Nach Angaben von Niedziella bieten die Unternehmen aber auch in diesen Berufen im Rahmen der Nachvermittlung im Herbst noch viele freie
Ausbildungsplätze an. Wer die Ausbildung erfolgreich absolviert, kann
anschließend zum 3-jährigen Abschluss aufstocken.
lung nach Einwohnerzahl lediglich 630 Sitze (4,2 Prozent) eingespart.
Nach der ohne Verkleinerungsbeschlüsse gültigen Staffelung nach Einwohnerzahl wären eigentlich landesweit 15.113 Mandate zu vergeben.
Die geringe Reduzierung der Sitze ist darauf zurückzuführen, dass die
Parlamente sich lediglich in sehr begrenztem Umfang verkleinern können. Außerdem haben nur wenige große Städte die Chance zur Parlamentsverkleinerung genutzt.
Bierstudie
Jeder vierte Außendienstbesuch
bringt nichts
Das hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung bietet auch im kommenden Jahr wieder einen Firmengemeinschaftsstand auf der Computermesse CeBit 2011 in Hannover an. Kleine
und mittlere hessische Unternehmen aus den Bereichen Software, Internet, IT sowie aus dem IT-Dienstleistungsbereich sollen so die Möglichkeit bekommen, sich und ihre Produkte kostengünstig und professionell
auf der weltgrößten IKT-Messe präsentieren zu können. Organisiert wird
der Stand, der etwa 15 Unternehmen Platz bietet, wieder vom Bereich
Hessen-IT des Ministeriums. Anmeldungen sind im Internet möglich.
Die CeBit findet im kommenden Jahr vom 1. bis 5. März statt.
Die Krombacher Brauerei kann ihr Bier in Deutschland am besten vermarkten. Bei der Beurteilung der Vertriebs- und Vermarktungsleistung
durch den Handel liegen die Sauerländer in allen acht abgefragten Leistungsfaktoren vorne oder sind zusammen mit Bitburger und der Radeberger-Gruppe auf Rang 1. Dies ergab die „Bierstudie 2010“, vorgelegt
von der Wiesbadener Consulting-Agentur UGW. Darin wurden bundesweit über 300 Entscheider aus dem Lebensmitteleinzelhandel, dem Getränkefachhandel und der Getränkeabholmärkte befragt. „Die führenden Brauereien müssen sich in Zukunft gerade im Vertrieb noch enger
an den Bedürfnissen des Handels orientieren“, kommentiert UGW-Geschäftsführer Thomas Pielenhofer das Studienergebnis. Nach Einschätzung der Befragten bleibt immerhin jeder vierte Außendienstbesuch ohne einen messbaren Nutzen. Der Handel vermutet die Hauptursache in
der spürbaren Reduktion der Feldmannschaften, einer zunehmend restriktiven Vertriebssteuerung durch die Brauereien sowie in der nachlassenden Konzentration auf tatsächliche Besuchsanlässe für Neueinführungen und Aktionsabsprachen. Prinzipiell werden Außendienstbesuche
allerdings immer noch positiv beurteilt. Eine konsequente Betreuung
durch die Industrie ist für 84 Prozent der Befragten „wichtig bis sehr
wichtig“.
Kommunalwahl 2011
Ein Viertel der
Parlamente wird kleiner
Nach Angaben des Bundes der Steuerzahler (BdSt) Hessen werden bei
der Kommunalwahl am 27. März 2011 in den hessischen Kreistagen,
Stadtverordneten- und Gemeindevertreterversammlungen insgesamt
14.483 Mandate vergeben. Dies ergab eine Umfrage der Organisation
unter allen Kommunen und Landkreisen in Hessen. In der neuen Wahlperiode verzichten zudem 104 Kommunen und fünf Landkreise freiwillig auf die größtmögliche Mandatszahl und nutzen damit die Möglichkeiten einer im Jahr 2000 beschlossenen Gesetzesänderung. Doch
obwohl fast ein Viertel (24,4 Prozent) der Kommunalparlamente die
eigene Verkleinerung beschlossen hat, werden im Vergleich zur StaffeHESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
CeBit
Hessen-IT bietet Gemeinschaftsstand
für Firmen an
www.hessen-it.de
Die IHK Wiesbaden gratuliert
zu 40 Jahren im Unternehmen!
16. Februar
Kurt Körner, MAG IAS GmbH
04. Mai
Oswald Escher, VAN HEES GmbH
03. Juni
Walter Pichl, MAG IAS GmbH
01. August
Monika Stasak, VAN HEES GmbH
01. September
Norbert Alberti, MAG IAS GmbH
Hans-Dieter Buff, MAG IAS GmbH
Manfred Deußer, MAG IAS GmbH
01. Oktober
Dieter Wistuba, Henkell & Co. Sektkellerei KG
02. November
Hans-Jürgen Müller, Henkell & Co. Sektkellerei KG
16. November
Franz Mrkvicka, Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH
23. November
Wolfgang Heil, KLINGER GmbH
37
Rubriken Kompakt
Verlosung
Nachdem das Salon-Theater an der Adelheidstraße in Wiesbaden schließen musste, haben die Betreiber Viktoria und
Felix Alexander in Taunusstein-Bleidenstadt am Röderweg einen neuen Standort gefunden. Seit dem 3. Oktober läuft der
Spielbetrieb. Fast 100 Sitzplätze, erhöht angeordnet wie in einem Amphitheater, bietet das Theater, das in einer alten Fabrikhalle untergebracht ist. Der November-Spielplan steht ganz
im Zeichen Hamlets. Sowohl das Original von William Shakespeare, als auch das Kinderstück „Der kleine Prinz von Dänemark“
werden gezeigt. Im Dezember schließlich werden Alexander
Puschkins „Mozart und Salieri“ und „Der steinerne Gast“ gegeben und für die Kinder kommt „Der dickste Pinguin vom Pol“
nach Taunusstein.
Die Hessische Wirtschaft möchte ihren Lesern ein kleines vorweihnachtliches Geschenk machen und verlost deshalb 3 mal 2 Eintrittskarten für das Stück „Mozart und Salieri“ am Sonntag,
19. Dezember, 18 Uhr. Wer gewinnen will, muss folgende Frage
richtig beantworten:
Wie heißt der Oscar-prämierte Spielfilm aus dem Jahre
1984, der das Leben von Mozart und Salieri auf die Leinwand brachte?
Die richtige Antwort senden Sie bitte bis 20. November per EMail an presse@wiesbaden.ihk.de. Die Gewinner werden benachrichtigt.
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Lkw-Maut
Gebühren bleiben
unverändert
Die Lkw-Mautsätze bleiben zum 1. Januar 2011 unverändert. Die Bundesregierung hat damit einen vielfach kritisierten Beschluss aus Zeiten
der großen Koalition gekippt. Geplant war eine geringfügige Absenkung
der Maut für moderne Lkw und eine deutliche Erhöhung für ältere Lkw.
Wegen der vielen älteren Fahrzeuge wäre dies in der Summe auf eine
Erhöhung der Maut und damit eine Mehrbelastung für die Wirtschaft
hinausgelaufen. Laut Koalitionsvertrag ist eine Erhöhung der Mautsätze in dieser Legislaturperiode ausgeschlossen.
Studienabschlüsse
Bachelor holt auf Diplom
und Magister weiter auf
Im Prüfungsjahr 2009 haben bundesweit knapp 338.700 Studierende
erfolgreich eine Hochschulprüfung abgelegt – 9,5 Prozent mehr als
2008. Davon erwarben rund 72.000 einen Bachelorabschluss, das entspricht einem Anteil von mehr als 21 Prozent. Diese Zahlen gab das
Statistische Bundesamt jetzt bekannt. Im Jahr 2007 entfielen nur rund
acht Prozent aller Abschlüsse auf Bachelorprüfungen, 2008 waren es
knapp 13 Prozent. Dabei haben mehr Frauen (37.200) als Männer
(34.800) ihre Prüfung abgelegt. Die meisten Prüfungen, nämlich 40
Prozent, entfielen auf die Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 18 Prozent legten ihr Examen in Mathematik und
Naturwissenschaften ab, 16,6 Prozent in Ingenieurwissenschaften und
16,2 Prozent in Sprach- und Kulturwissenschaften. Die Mehrheit der
im Prüfungsjahr 2009 erworbenen Abschlüsse waren mit rund 105.700
jedoch immer noch traditioneller universitärer Art wie zum Beispiel Diplom oder Magister.
Lego-Ausstellung
Im Marktkeller werden
Kindheitsträume wahr
$IE NEUE "USINESS #LASS VON + 9/#%2 ! IST DA
)M'EPiCKHyCHSTE$RUCKGESCHWINDIGKEITEN
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38
Da werden die Besucher im wahrsten Sinne des Wortes Bauklötze staunen. Spektakuläre Exponate wie eine mehr als drei Meter hohe SaturnRakete oder ein „Lego“-Mosaik des Berliner Gendarmenmarktes erwarten die Besucher der Lego-Ausstellung „Design in Stein“ im städtischen Wiesbadener Marktkeller unter dem Dern’schen Gelände. Seit
1. November hat die Ausstellung geöffnet, organisiert wurde sie von
der Wiesbadener Agentur „orange-p GmbH“ in Kooperation mit Lego Certified Professional. Neben den beeindruckenden Bauwerken sind
auch Modellbau-Vorführungen zu sehen, die einen Einblick in die Welt
der kleinen Plastiksteine bieten. Und nicht zuletzt können talentierte
kleine Baumeister etwa bei einem Zug-Wettrennen mit selbst gebauten „Lego“-Zügen ihre Kunstfertigkeit messen. Für Oberbürgermeister
Dr. Helmut Müller macht das Gesamtkonzept die Ausstellung „zu einem
Erlebnis für die ganze Familie“.
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Rubriken Neues aus Berlin und Brüssel
Westerwelle verleiht
Deutschen Afrika-Preis im DIHK
Berlin. Die Verleihung des Deutschen
Afrika-Preises im
Haus der Deutschen
Wirtschaft in Berlin
nutzte DIHK-Präsident Hans Heinrich
Driftmann, um die
Trafen sich zur Verleihung des Afrikapreises Erweiterung des
im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin (von
Netzwerkes deutlinks): Professor Karl-Heinz Hornhues, Präsident der scher AHKs südlich
Deutschen Afrika-Stiftung, Bundesaußenminister
der Sahara zu präDr. Guido Westerwelle und DIHK-Präsident Professentieren. Mit den
sor Hans Heinrich Driftmann. | Foto: DIHK / Christineuen Delegatioan Lietzmann
nen in Angola und
Ghana sowie einem geplanten weiteren Standort in Kenia wird in Zukunft jeder Teil des afrikanischen Kontinents für deutsche Unternehmen
erreichbar sein. In Anwesenheit von Bundesaußenminister Dr. Guido
Westerwelle hob er den verbesserten Service für deutsche Unternehmen
hervor, die sich auf den Zukunftsmärkten im westlichen und südlichen
Afrika bewegen. Die Beschaffung von Informationen zu den Rahmenbedingungen für Investitionen und die Suche nach Vertriebspartnern
ist nun auf den wichtigsten afrikanischen Märkten wesentlich leichter
geworden. Die deutsche Wirtschaft profitiert in diesen Regionen von
steigender politischer Stabilität und neuen Rohstofffunden: Diese werden ein stetiges Wirtschaftswachstum zur Folge haben, verbunden mit
staatlichen Investitionen in die Energieversorgung und Verkehrsinfrastruktur.
Wirtschaft zeichnet Initiativen
gegen Fachkräftemangel aus
Berlin. Fachkräfteengpässe zeigen sich über Branchen, Berufe und
Qualifikationsniveaus hinweg. Um diesem Mangel entgegenzuwirken,
müssen stärker als bislang unausgeschöpfte Potenziale genutzt werden.
Dabei steht die zielgerichtete Aus- und Weiterbildung an erster Stelle. Die besten Beispiele dieser praktischen Berufsbildungsarbeit wurden
nun von der Otto Wolff-Stiftung und dem DIHK mit dem Initiativpreis
Aus- und Weiterbildung 2010 ausgezeichnet. Das Themenspektrum der
Sieger reicht von der beruflichen Erstausbildung über die innerbetriebliche Qualifizierung bis hin zu den neuen Studienmöglichkeiten für
Meister. Die Beispiele unterstreichen, wie intensiv sich die Wirtschaft zusammen mit Qualifizierungspartnern um die Sicherung des Fachkräftenachwuchses und das lebensbegleitende Lernen kümmert.
Rundfunkgebühren-Reform darf
Wirtschaft nicht mehr kosten
Berlin. Mit einem Beitrag muss die gesamte Rundfunknutzung abgegolten sein – das forderten die Wirtschaftsvertreter in der Bundestagsanhörung, in der es um das neue Rundfunkfinanzierungsmodell
ging. Es soll ab 2013 eingeführt werden. Der DIHK und andere Verbände
setzten sich für ein konsistentes System und eine Deckelung des Finanzierungsbeitrags der Wirtschaft auf heutigem Niveau ein. Völlig unakzeptabel nannten sie hingegen Pläne, nach denen auf die Wirtschaft
künftig Belastungen von rund 800 Millionen Euro jährlich zukämen
– dies entspräche fast einer Verdoppelung! Bisher zahlt die Wirtschaft
450 Millionen Euro. Den von den Ländern vorgesehenen Betriebsstättenansatz bezeichnete der DIHK als unausgewogen. Er benachteiligt vor
allem Filialunternehmen. Kleine Betriebe werden vor allem durch die
Staffelung stärker belastet als bisher.
Driftmann warnt Barroso
vor Sammelklagen-Folgen
Brüssel. Vor schwerwiegenden Folgen von Sammelklagen für die Wirtschaft hat DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann in Briefen an EUKommissionspräsident José Manuel Barroso und Kommissar Günther
Oettinger gewarnt. Schon die bloße Drohung mit einer Kollektivklage führt für die betroffenen Unternehmen zu erheblichen finanziellen
Nachteilen, bis hin zur Insolvenzgefahr. Niemand solle gezwungen werden, kostenträchtige Vergleiche nur aufgrund tatsächlicher oder vermuteter Prozessrisiken zu schließen, heißt es weiter in dem Schreiben. Die
Einführung von Sammelklagen gefährde durch zusätzliche und völlig
unberechenbare Belastungen für Unternehmen zudem die Wachstumsziele der EU 2020 Agenda. Driftmann riet dringend dazu, von Sammelklagen Abstand zu nehmen.
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HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
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39
Rubriken Bücher
Richtiges Heizen
und Lüften in
Wohnungen
In zwölf
Verf. Helmut Künzel,
Schritten einfach
4. Auflage, Fraunhofer
Markenrecht
besser werden
Gesellschaft, 6 Euro
Verf. Dr. Wolfgang Ber-
Verf. Matthias Collin,
lit, 8. Auflage, C.H.Beck
Gabler Verlag,
Verlag, 39 Euro
34,95 Euro
Richtiges Heizen und Lüften, insbesondere in
Neubauten und neu gedämmten Häusern, ist
unabdingbar. Denn eine verbesserte Wärmedämmung und Luftdichtheit kann bei falschem
Verhalten zu Schäden führen, Stichwort: Schimmelbildung. So können hohe Kosten entstehen,
die regelmäßig Konflikte um die Begleichung
nach sich ziehen. Die 20-seitige Broschüre zeigt,
wie solche „Wohnschäden“ und den damit verbundenen Unmut zwischen Bauherrn und Mietern auf der einen, und Architekten, Vermietern
oder Handwerkern auf der anderen Seite verhindert werden können. | FG
der deutschen
Globalisierung
Einen Praxisleitfaden zur Unternehmensoptimierung – so der Untertitel – hat der Wiesbadener Matthias Collin vorgelegt. Am Anfang
steht die Analyse des Ist-Zustandes, gefolgt von
verschiedenen Betriebssparten wie „Der Vertrieb“, „Das Kommunikationsnetz“ oder „Lagerbestände reduzieren“ und ihrem Verbesserungspotenzial. Der Autor erklärt zunächst die
Begriffe, anschließend die Vorgehensweise zur
Verbesserung, und nennt schließlich zahlreiche Beispiele aus seiner unternehmerischen
und beratenden Praxis. Gerade diese Beispiele machen die Thesen anschaulich und verständlich. Durch die Länge von 128 Seiten
plus Anhang ist das Buch als Themeneinstieg
gut geeignet. | FG
Wirtschaft
zwischen Krise
Lesbarkeit ••• Inhalt ••• Nutzen ••
Antonio Schnieder, Tom
und Boom- Poten-
Sommerlatte, Publicis
ziale und Strategi-
Aktuelle Recht-
Publishing Erlangen,
en beim „Going
sprechung zur
24,90 Euro
International“
Gewerberaum-
DIHK-Verlag,
miete
25,90 Euro
Verf. Dr. Ulrich Leo
Lesbarkeit ••• Inhalt •• Nutzen •••
Das Werk bietet einen fundierten Überblick über
das aktuelle Markenrecht sowie die für Markenkonflikte notwendigen Informationen und ist
auf dem Stand der Rechtssprechung von März
2010. Die Neuauflage berücksichtigt insbesondere eine Vielzahl aktueller und wegweisender
Entscheidungen sowie zahlreiche Neuregelungen. Darunter sind die kodifizierte Fassung der
Markenrechtsrichtlinie, die Änderung der Markenverordnung und das Gesetz zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums. Das Buch ist im juristischen
Stil gehalten. | FG
Lesbarkeit ••• Inhalt ••• Nutzen •••
Die Zukunft
Ganz im Gegensatz zu den derzeit so populären Endzeitszenarien auf dem deutschen Buchmarkt steckt „Die Zukunft der deutschen Wirtschaft“ voller inspirierender Ideen. Die beiden
angesehenen Unternehmensberater, Antonio
Schnieder und Prof. Dr. Tom Sommerlatte, haben in ihrem Lesebuch 40 bedeutende Köpfe
aus Wirtschaft, Politik und Medien versammelt,
die uns teilhaben lassen an ihren Visionen für
die kommenden 20 Jahre. Die jeweiligen Denkanstöße von beispielsweise Dr. Michael Frenzel,
Prof. Dr. Claudia Kemfert oder Rainer Brüderle,
wurden zumeist aus der Sicht des Jahres 2030
geschrieben. Dadurch verändern sie nicht nur
den Blick auf die Zukunft, sondern verschärfen
vor allem den Blick auf die Gegenwart und die
notwendigen Weichenstellungen. Zuweilen besorgniserregend, mitunter amüsant. | bo
Das Buch untersucht die Gestaltungsmöglichkeiten, die von den Unternehmen bei der Internationalisierung aktiv genutzt werden – jenseits
aller regionalen und sektoralen Konjunkturen. Die Autoren analysieren das zunehmende Auslandsengagement der Unternehmen in
Deutschland als langfristig stabilen Trend. Dokumentiert werden an Unternehmenserfahrungen aus unterschiedlichen Branchen zum Auslandsgeschäft. Dazu werden auch die zwischen
2005 und 2009 durchgeführten Befragungen
des DIHK herangezogen. Ergebnis: Die Konstanten des Auslandserfolgs behalten ihre Gültigkeit. Nur mit guten Marktinformationen,
richtigen Partnern und qualifiziertem Personal
gelingt das Engagement im Ausland. | FG
Das Buch bietet einen Überblick über alle juristischen Aspekte des Themas und fasst die
aktuelle Rechtsprechung der zuständigen Gerichte zusammen. Inhaltliche Schwerpunkte
sind unter anderem die rechtliche Abgrenzung
der Gewerberaummiete, formale Erfordernisse
bei Vertragsabschluss, Vertragslaufzeiten und
Regelungen zu den Betriebskosten. Zudem
werden auch die Themen Beendigung und
Abwicklung eines Mietverhältnisses behandelt.
Allerdings ist das Buch vorwiegend für Juristen
geeignet, die sich mittels der Quellenangaben
tiefer in die Materie einlesen können. | FG
Lesbarkeit ••• Inhalt ••• Nutzen ••
Lesbarkeit •• Inhalt ••• Nutzen •••
Lesbarkeit •• Inhalt ••• Nutzen •••
40
und Nima GhassemiTabar, Sugema GmbH,
24,80 Euro
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Rubriken Kultur
Das Lesefest – weit mehr als Vorlesen
Was 2002 mit einem Tag und fünf Veranstaltungen in Eltville begann, ist acht Jahre später ein Mammutprojekt: Das Lesefest erstreckt sich mit 50 Terminen über mehrere Monate und einen Großteil des Rheingau-Taunus Kreises. Es ist lägst mehr als simples Vorlesen für Kinder – und für Sabine
Stemmler eine echte Herzensangelegenheit.
Das Fest der
Vampire bildete
den Auftakt zum
Lesefest 2010 |
Foto: Sabine
Stemmler
Die ausgebildete Buchhändlerin hat das Lesefest 2002 als eintägige Veranstaltung aus der
Taufe gehoben und schnell gemerkt, dass es
in punkto Förderung der Lesekompetenz von
Kindern und Jugendlichen einiges zu verbessern gab. Seitdem ist Sabine Stemmler unermüdlich im Dienst des Lesens unterwegs und
arbeitet dabei eng mit Schulen, Kindergärten,
Bibliotheken, Unternehmern und dem Rheingau-Taunus-Kreis zusammen. Ergebnis: Das
Lesefest 2010 begann am 9. September mit einem „Fest der Vampire“ und endet mit zwei
Autorenlesungen im Januar 2011. Dazwischen
liegen knapp 50 Veranstaltungen für alle Altersklassen, von Autorenlesungen über Vorlese-Partys und Schreibwerkstätten bis zur Weiterbildung für Lehrer. „Einmal im Jahr ein Lesefest – davon allein liest ja noch niemand“,
sagt Stemmler. Am Anfang klappte alles noch
nebenbei, doch vor vier Jahren musste sich
Stemmler entscheiden: das Lesefest oder die
Arbeit? Sie hat sich für das Lesefest entschieHESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
den, denn für sie ist klar: „Lesen ist der Schlüssel zum Bildungserfolg.“
Im Bezirk der IHK Wiesbaden blieben in diesem Jahr etwa 100 Ausbildungsplätze unbesetzt
– auch weil die Bewerber nicht die Grundqualifikationen für einen Ausbildungsplatz mitbrachten. Eine davon ist die Lesekompetenz
und das Textverständnis. Dabei geht es nicht
nur um literarische Texte sondern auch um
Handlungsanweisungen, Textanweisungen
oder Bedienungsanleitungen. Die Stiftung Lesen, erklärt Stemmler, hat in einer Umfrage
herausgefunden, dass 42 Prozent der 15-jährigen männlichen Jugendlichen noch nie aus
eigenem Antrieb ein Buch gelesen hat.
„Leseförderung kann nur lokal vernetzt funktionieren“, sagt Stemmler. Um ein solches
Netzwerk herzustellen, hat die Buchhändlerin in den vergangenen Jahren viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Für jede Veran-
staltung muss sie Sponsoren suchen – und
findet sie auch in immer größerem Rahmen.
Während früher Klinkenputzen auf der Tagesordnung stand, wenden sich heute auch schon
mal Unternehmen und Einrichtungen an sie
und bieten Unterstützung an. Mal übernimmt
eine Apotheke am Ort die Übernachtungskosten für einen Autor, mal stellt der Kreis kostenlos Räume zur Verfügung oder erklärt sich ein
Verlag bereit, die Reisekosten zu übernehmen.
Und immer mehr Unternehmen leisten auch
selbst einen Beitrag. Wie etwa das Backhaus
Dries, das seine Backstube für die Lesung des
Kinderbuches „Der Bäcker, das Brot und ich“
zur Verfügung stellte. Anschließend gingen
die Rolltore hoch und die überraschten Kinder durften gemeinsam mit den Bäckern Brot
backen. Zudem hat das Backhaus 100.000
Brötchentüten mit Werbung für das Lesefest
bedrucken lassen.
Weil das Lesefest immer weiter wuchs und die
Aktivitäten längst über reine Veranstaltungsorganisationen hinaus gingen, wurde im November 2009 der Verein „Netzwerk Lesehilfe Rheingau-Taunus e.V. gegründet. Eng zusammen arbeitet das Netzwerk dabei mit dem
Verein „Mentor – die Leselernhelfer Hessen
e.V, der in Schulen Kindern und Jugendlichen
Mentoren an die Seite stellt, die die Leselust
und das Leseverständnis fördern sollen. Derzeit
versucht Sabine Stemmler Geld aufzutreiben
für das Projekt „Vorlesen in Familien“. Dabei
gehen ausgebildete Lesehelfer in sozial schwache Familien, um dort vorzulesen. Und natürlich beginnen auch schon die Vorbereitungen
für das Lesefest 2011.
www.lesezeit.net
Text: Florian Grösch, IHK Wiesbaden
41
Termine
IHK-Weiterbildung
Tag
|Monat |Zeit
|Thema
| Referent
|Gast
Di, 9.
| November | 9-17 Uhr
| Kritikgespräche mit Azubis führen
| Gesine Buckert
| 110 EUR | 110 EUR
Do, 11.
| November | 13:30-17:30 Uhr| Das aktuelle Reisekostenrecht
| Monika Brell
| 115 EUR | 90 EUR
Do, 11.
| November | 9-17 Uhr
| Professionell telefonieren – der erste Eindruck zählt | Christiane Rolauffs
| 155 EUR | 155 EUR
Di, 16.
| November | 9-17 Uhr
| Teamarbeit für Azubis
| Gesine Buckert
| 110 EUR | 110 EUR
Do, 18.
| November | 9-17 Uhr
| Lohnsteuer aktuell
| Hans-Joachim Schlimpert| 165 EUR | 130 EUR
Mo-Fr, 22.-26. | November | 9-17 Uhr
| Buchführung und Jahresabschluss in 5 Tagen
| Dieter Audehm
| 760 EUR | 590 EUR
Do, 2.
| Das Einmaleins praktischer Pressearbeit
| Gordon Bonnet
| 85 EUR | 65 EUR
| Dezember | 14-19 Uhr
|Mitglied
Anmeldung: IHK-Wiesbaden, Selcuk Yigit, Telefon 0611 1500-132, s.yigit@wiesbaden.ihk.de
Veranstaltungen
Seminar „Praxis des Akkreditiv- und Inkassogeschäfts“ | Di, 9. November | 9-13 Uhr
75 Euro
Der dokumentäre Zahlungsverkehr spielt im Auslandsgeschäft eine für das Akkreditiv- und das Inkassogeschäft richtig anzuwenden und
wichtige Rolle. Kenntnisse über die form- und fristgerechte Abwicklung zu interpretieren.
sind daher unabdingbar. Anhand von praxisbezogenen Beispielen wer- Anmeldung: IHK Wiesbaden, Geschäftsbereich International und
den die Teilnehmer in die Lage versetzt die „Einheitlichen Richtlinien“ Wein, Telefon 0611 1500-186.
Argentinien - Präsentation argentinischer Weine | Mi, 10. November | 19-21 Uhr
kostenfrei
In Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat und Wirtschaftsförde- pe sind der Weinfachhandel, Hotels und Gastronomie.
rungszentrum der Republik Argentinien, Frankfurt am Main, werden Anmeldung: IHK Wiesbaden, Geschäftsbereich International und
argentinische Weiß-und Rotweine von 17 Bodegas präsentiert. Zielgrup- Wein, Telefon 0611 1500-186.
IHK-Tourismusforum: Wein als Reisegrund | Do, 11. November | 16:00 - 17:30 Uhr
kostenfrei
Wein ist als Imageträger für den Tourismus besonders gut geeignet. wie wein- und tourismusrelevante Akteure noch besser kooperieren
Verschiedene Reiseanlässe lassen sich mit dem Thema Wein zusam- können und wie sich die Weinregion optimal im Markt platzieren
men ideal vernetzen und vermarkten. Voraussetzung sind attraktive lässt.
Angebote in der gesamten Region. In zwei Vorträgen und in der an- Anmeldung: IHK Wiesbaden, Sarah Saßmannshausen, Telefon 0611
schließenden Podiumsdiskussion soll aufgezeigt werden, welche tou- 1500-191, s.sassmannshausen@wiesbaden.ihk.de
ristischen Angebote in Zusammenhang mit Wein vermarktbar sind, Ort: Kloster Eberbach, Eltville am Rhein
Social Media Day der IHK Wiesbaden | Di, 16. November | 10-17 Uhr
99 Euro
Social Media verändert die Kommunikation, die Werbung, den Vertrieb. zeigen Ihnen Experten von drei Wiesbadener PR-Agenturen die ChanTwitter, Xing, Facebook & Co sind auch für Mittelständler ernst zu neh- cen und Grenzen von Social Media auf. Anhand von konkreten Beimende Kundengewinnungs- und Kundenbindungs-Instrumente. Eine spielen lernen Sie, die Instrumente optimal einzusetzen.
durchdachte Social-Media-Strategie kann klare Vorteile auch gegen- Anmeldung: IHK Wiesbaden, Unternehmenskommunikation, Teleüber Wettbewerbern bringen. In diesem kompakten Praxis-Seminar fon 0611 1500-103, a.orlowski@wiesbaden.ihk.de
IHK-Aktionstag zum Marketing für Existenzgründer | Mi, 17. November | 17-19 Uhr
kostenfrei
Die richtige Marketingstrategie ist ein äußerst wichtiger Erfolgsfaktor bieten. Ab 19 Uhr können die Teilnehmer bei einem kleinen Imbiss
und muss bei der Entscheidung für die unternehmerische Tätigkeit an- vertiefende Gespräche führen. Zudem wird eine Ausstellung von Werbegemessen berücksichtigt werden. Neben einem Fachbeitrag von Prof. kampagnen und -konzepten des Instituts für Marketing und KommuDr. Bettina Fischer von der Hochschule RheinMain, präsentieren Un- nikation (IMK) gezeigt.
ternehmen Marketingkonzepte und stellen so einen fundierten Praxis- Anmeldung: IHK Wiesbaden, Verena Maas, v.maas@wiesbaden.ihk.
bezug her. Raum für Fragen soll die anschließende Diskussionsrunde de, Telefon 0611 1500 -155
42
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Termine
Seminar: „Die neuen INCOTERMS® 2010 in der Praxis“ | Do, 18. November | 9-16 Uhr 100 Euro
Die INCOTERMS sind weltweit wesentlicher Bestandteil von Kaufver- dere der unterschiedliche Kosten- und Gefahrenübergang wird anhand
trägen und definieren Rechte und Pflichten zwischen Käufer und Ver- von Beispielen aus der Exportpraxis erläutert.
käufer. Die neuen Incoterms® 2010 der ICC Paris treten zum 1. Januar Anmeldung: IHK Wiesbaden, Geschäftsbereich International und
2011 in Kraft. Im Seminar wird die richtige Anwendung der Incoterms Wein, Telefon 0611 1500-186.
vermittelt. Alle Änderungen werden ausführlich besprochen. Insbeson- Wiederholungstermin: 27. Januar 2011
Wiesbadener Steuertag 2010 | Do, 18. November | 16-19 Uhr
Die IHK Wiesbaden bietet gemeinsam mit der Wiesbaden Business
School der Hochschule Rhein-Main sowie der Zürcher Hochschule
für angewandte Wissenschaften, School of Management and Law eine
Informationsveranstaltung zum Thema Steuern an. Steuerberater Dr.
Jens Hanebrink gibt in seinem Vortrag einen Überblick über das Steu-
kostenfrei
errecht der Schweiz und Rechtsanwalt Volker Hoffmann referiert über
steuerstrafrechtliche Aspekte und aktuelle Entwicklungen. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Anmeldung: IHK Wiesbaden, Daniel Meyer, d.meyer@wiesbaden.ihk.
de, oder per Fax an 0611 1500 7193.
Neue Wege der Kommunikation – Wie macht man Kunden zu Fans? | Mi, 24. November | 10 bis 13 Uhr kostenfrei
Kunden wünschen sich Gesprächspartner, die echtes Interesse an ihrem Veranstaltung bietet breiten Raum zur Diskussion und Austausch mit
Gegenüber zeigen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Verkaufstrainer den anderen Teilnehmern.
Hans D. Schittly zeigt neue Wege zur Kundenansprache und -bindung Anmeldung: IHK Wiesbaden, Sarah Saßmannshausen, Telefon 0611
auf. Mit einfachen Verkäuferwerkzeugen macht er Kunden zu Fans. Die 1500-191, s.sassmannshausen@wiesbaden.ihk.de
Telefonsprechtag: Innovationen planen, finanzieren und vermarkten | Mi, 24. November | 10-16 Uhr Experten der IHK geben Tipps, wie Sie ein innovatives Vorhaben zum die IHK-Experten bei der Vermittlung von Kontakten zu Hochschulen
Erfolg führen können. Die Anrufer erhalten Informationen über den und Forschungseinrichtungen. Erreichbar sind die Experten von 10 bis
Schutz von Ideen, die Sicherheit von Produkten bis hin zu Finanzie- 16 Uhr unter der Telefonnummer 0800 4666348 (7 ct pro Min. aus dem
rungsmöglichkeiten von Forschung und Entwicklung. Zudem helfen deutschen Festnetz, 22 ct pro Min aus allen Mobilfunknetzen).
Impuls – Das Jungunternehmertreffen | Do, 25. November | 18:30 Uhr kostenfrei
Sich in lockerer und ungezwungener Atmosphäre mit neuen und er- mal eröffnet Kian T. Gould, Geschäftsführer AOE media GmbH die Gefahrenen Unternehmern austauschen: Diese Möglichkeit bieten die IHK sprächsrunden mit einem Einblick in seinen Unternehmer-Werdegang.
und die Wirtschaftsjunioren Wiesbaden beim Jungunternehmertreffen Anmeldung: IHK Wiesbaden, Susanne Horn, Telefon 0611 1500-189,
Impuls. Jungunternehmer erhalten so die Möglichkeit, die Kenntnisse s.horn@wiesbaden.ihk.de
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die Mitarbeiter zu entwickeln oder Wege für eine Weiterqualifizierung Anmeldung: IHK Wiesbaden, Selcuk Yigit, Telefon 0611 1500-132,
aufzuzeigen. Die Veranstaltung hat das Ziel, die richtigen Wege zur s.yigit@wiesbaden.ihk.de
Veranstaltungsort, soweit nicht anders angegeben: IHK Wiesbaden, Wilhelmstraße 24-26
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Termin
|Zeit
|Thema
| Kontakt
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|Birgit Mai | 0611 1500-152 | b.mai@wiesbaden.ihk.de
1. Do. im Monat |15-17 Uhr |Unternehmenssicherung & Krisenbewältigung
|Aline Rohrbach | 0611 1500-124 | a.rohrbach@wiesbaden.ihk.de
3. Do. im Monat |14-17 Uhr |Gründer- und Unternehmerssprechtag
|Verena Maas | 0611 1500-155 | v.maas@wiesbaden.ihk.de
1. Mi. im Monat |9-12 Uhr |Patentberatung
|Ursula Neuefeind | 0611 1500-134 | u.neuefeind@wiesbaden. ihk.de
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
43
WIRTSchAfTSJuNIOREN
Innovationsstark und ressourcenbewusst
Innovationen und bewusster Umgang mit Ressourcen sind Schlüsselfaktoren, damit deutsche Unternehmen in der globalisierten Wirtschaft bestehen können.
Es gibt eine Reihe von Gründen, die Innovation zu einem entscheidenden Faktor in der
Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen
machen. Zum einen ist Arbeit in Deutschland
im internationalen Vergleich teuer. Die Zukunft liegt also darin, nicht Werkstatt, sondern
Ideenschmiede der Weltwirtschaft zu sein. Darüber hinaus verkürzen sich die Produktlebenszyklen, was den Druck erhöht, mit immer neuen Angeboten am Markt präsent zu sein.
Auf diesen Märkten haben es die Unternehmen
im Zeitalter der vernetzten Informationsgesellschaft mit Kunden zu tun, die informierter, engagierter und serviceorientierter sind als
jemals zuvor. Entsprechend hoch sind die Anforderungen und Erwartungen an neue Angebote. Die Prozesse, die zu Innovationen führen, müssen sich diesen Verhältnissen anpassen. Globalisierung und Vernetzung, die den
Innovationsdruck verursachen, bieten zugleich die Möglichkeiten dazu, in der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen neue Wege zu gehen. Das Stichwort heißt Open Innovation.
Der Ansatz basiert auf dem „Open
Source“-Gedanken, der vor allem
aus der Informationstechnologie bekannt ist: Ein Produkt wird
von einer Gruppe von Menschen
in offenem Austausch weiterentwickelt. Jeder
einzelne bringt sein Wissen, seine Fähigkeiten
und seine Erfahrungen in eine Fragestellung
ein und profitiert umgekehrt von Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen der anderen Teilnehmer. Unternehmen haben durch einen solchen offenen Prozess
die Chance,
Zugang zu
Bedürfnisund Lösungsinformationen zu erhalten, die ihnen ansonsten verborgen blieben.
Entscheidende Voraussetzung,
damit ein Open-Innovation-Prozess gelingt, ist eine Unternehmenskultur, in der offen kommuniziert wird. Je nach Fragestellung kann
ein interner Ansatz mit Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen oder ein externer Ansatz mit Kunden, Partnern oder Interessierten
gewählt werden.
Ein dritter Grund für die Bedeutung der Innovation ist die zunehmende Rohstoffknappheit.
Sie führt zu immer höheren Preisen, nicht
nur für Öl, sondern beispielsweise auch
für seltene Metalle und Erden, die für die
Herstellung, etwa von Mobiltelefonen und
PCs benötigt werden. Die Entwicklung von
Technologien, Prozessen und Produkten,
die Ressourcen schonen, ist daher ein lohnendes Einsatzfeld für die Innovationskraft
von Unternehmen.
Die Wirtschaftsjunioren als größter Verband
junger Unternehmer und Führungskräfte in
Deutschland haben die Bedeutung von Innovation und Ressourcenbewusstsein erkannt.
Aus diesem Grund gibt es ab dem kommenden
Jahr ein Ressort „Innovation und Ressourcen“
im Bundesvorstand. Ziel ist, den Mitgliedern
Tipps und Anregungen zu geben, wie sie selber innovativ und ressourcenschonend handeln können, um ihre Unternehmen fit für
die Zukunft zu machen.
Text: Mathias Gundlach,
Die Kommunikationsabteilung GmbH
Grafik: dreamstime.com
Termine der Wirtschaftsjunioren
Termin
| Zeit
| Thema
| Ort
Mo, 1. November | 19:30 Uhr
| Arbeitskreis Internationale Beziehungen | IHK Wiesbaden, Raum 215
kostenfrei
Mi, 3. November | 20:00 Uhr
| 60. Mitgliederversammlung der WJ
| IHK Wiesbaden, Großer Saal
kostenfrei
Mo, 8. November | 19:30 Uhr
| Arbeitskreis Wirtschaftspolitik
| IHK Wiesbaden, Raum 215
kostenfrei
Sa, 4. Dezember
| 58. Weihnachtsball der WJ Wiesbaden
| Casino Gesellschaft Wiesbaden
kostenfrei
| Glühweinstand der WJ Wiesbaden
| Sternschnuppenmarkt
kostenfrei
| 19:30 Uhr
Sa, 12. Dezember | ab 10 Uhr
Kontakt: Wirtschaftsjunioren bei der IHK Wiesbaden, Pinar Özgenc, Telefon 0611 1500-145, p.oezgenc@wiesbaden.ihk.de, www.wj-wiesbaden.de
44
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
IHK-Forum
Im stimmungsvollen Ambiente der Villa im Tal diskutierte das Parlament der Wirtschaft. Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt, der DZ-Bank, bei seinem Vortrag.
Bilder: Andreas Schlote
IHK-Vollversammlung positioniert sich
Selten wurden in einer Vollversammlungssitzung so viele aktuelle Themen behandelt, wie in der 204.
Zusammenkunft des Parlaments der regionalen Wirtschaft am 6. Oktober: Von der nachlassenden
Sauberkeit in der Innenstadt, über die Pläne für eine Umweltzone bis zum Bebauungsplan für die
European Business School. Aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums der Wiesbadener Volksbank hatte
ihr Vorsitzender und IHK-Vizepräsident, Rolf Hildner, dazu in das reizvolle Ambiente der Villa im Tal
geladen. Bei spätsommerlichen Temperaturen diskutierten die rund 160 Gäste im gesellschaftlichen
Teil auch über die Thesen des Chefvolkswirts der DZ-Bank, Stefan Bielmeier, der zu den Problemen
und Perspektiven der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion referiert hatte.
In seinem einleitenden Bericht stellte IHKPräsident Dr. Gerd Eckelmann die erfreulichen
Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage
der IHK Wiesbaden dar. Demnach erholt sich
die regionale Wirtschaft kräftig: Der Geschäftsklimaindex ist seit der letzten Erhebung im
Frühsommer um 13 Prozent auf 122 Punkte nach oben geklettert (siehe dazu ausführlich Seite 17). Die positiven Unternehmenserwartungen wurden in den anschließenden
Wortbeiträgen einiger Vollversammlungsmitglieder vollauf bestätigt. Allerdings sorgen sich
die gewählten Unternehmerinnen und Unternehmer um den bereits spürbaren Fachkräftemangel. Umso positiver bewerten sie das Anliegen der European Business School (EBS),
ihre Juristische Fakultät auf dem ehemaligen
Gerichtsgelände an der Moritzstraße in Wiesbaden zu errichten. Um den Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs umzusetzen, bedarf es indes der Zustimmung des Stadtparlaments über den Bebauungsplan „Südlich
der Gerichtsstraße“. Angesichts der laut ZeiHESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
tungsberichten womöglich bröckelnden Mehrheit, richtete die IHK-Vollversammlung einen
deutlichen Appell an die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, den entsprechenden Bebauungsplanentwurf zu beschließen.
Damit sei eine städtebaulich sinnvolle Nachfolgenutzung auf diesem Areal möglich, das
ansonsten auf absehbare Zeit leer stünde.
„Für die Entwicklung der Moritzstraße ist es
außerordentlich wichtig, wenn das ehemalige Gerichtsgelände mit Leben erfüllt wird“,
erklärte der IHK-Präsident. In der einstimmig
beschlossenen Vorlage heißt es außerdem: Die
Vollversammlung der IHK Wiesbaden unterstützt das Projekt, eine dritte Parkebene unter
der Tiefgarage der EBS zu errichten, um die
derzeit sehr angespannte Parksituation für die
Kunden der umliegenden Geschäfte und für
die Anwohner zu verbessern. Dr. Eckelmann:
„Ein drittes Untergeschoss ist wesentlich kostengünstiger als der Bau einer selbständigen
Tiefgarage an anderer Stelle. Die rund 130
Stellplätze kämen Anwohnern und den Kunden der umliegenden Geschäfte zugute.“
Nachlassende Sauberkeit
in Wiesbaden
Um die Interessen von Anwohnern, Kunden,
Händlern und Touristen ging es auch bei einem unappetitlichen Thema. Nach Auffassung der Mitglieder der IHK-Vollversammlung hat die Sauberkeit in der Wiesbadener Innenstadt nachgelassen. Dreck, Müll, Kot und
Schmierereien minderten nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondert schadeten auch dem
guten Ruf der zweifellos schönen hessischen
Landeshauptstadt. Die Wirtschaftsvertreter waren sich einig: Es ist Zeit für konsequente Gegenmaßnahmen. Zu ihrer Sitzung hatten sie
daher Peter Postleb eingeladen, der als Leiter
der 2001 eingerichteten „Stabsstelle Sauberes
Frankfurt“, über seine Aktivitäten zur Verbesserung der Sauberkeit, eindrucksvoll referierte.
Konkret, schnell und ämterübergreifend kümmert er sich mit seinem Team um wild abgela45
IHK-Forum
gerten Müll, sorgt für die Reinigung schmutziger Ecken in der Stadt und geht gegen Graffiti
vor. Originelle Werbe-Aktionen zeigen ebenso
ihre Wirkung wie saftige Bußgelder von beispielsweise 80 Euro für einen liegen gelassenen Hundehaufen oder 20 Euro für einen
weggeworfenen Zigarettenstummel. Die Vollversammlung zeigte sich von den vielen erfolgreichen Aktivitäten dieser Stabsstelle beeindruckt. In ihrem einstimmig ergangenen
Beschluss bittet sie die Landeshauptstadt zu
prüfen, ob das in Frankfurt seit Jahren mit Erfolg praktizierte Modell „Stabsstelle Sauberes
Frankfurt“ auch für Wiesbaden ein geeignetes Modell ist. Außerdem fordert sie alle Unternehmerinnen und Unternehmer auf, Beispiele für besondere Verschmutzungen im
Straßenbild zu dokumentieren und die entsprechenden Bilder mit Ortsangabe per E-Mail
der IHK Wiesbaden zur Verfügung zu stellen
(a.orlowski@wiesbaden.ihk.de). Die IHK wird
sich mit den entsprechenden Stellen in Verbindung setzen und um Lösungen bemühen.
„Sauberkeit ist für die Wirtschaft und hier insbesondere für Handel und Tourismus ein ganz
entscheidender Faktor, denn Kunden und Gäste fühlen sich nur dort wohl, wo es sauber und
sicher ist“, erklärte Dr. Eckelmann. Er räumte
allerdings ein, dass man dabei mit Augenmaß
und mit Fingerspitzengefühl vorgehen müsse,
um dem Image der Stadt nicht zu schaden.
Luftreinhalteplan
statt Umweltzone
Des Weiteren hat sich die Vollversammlung
mit den Überlegungen der Umweltdezernenten von Mainz und Wiesbaden zur Einrichtung
einer gemeinsamen Umweltzone beschäftigt.
Fest steht demnach, dass in Wiesbaden der
seit dem 1. Januar 2010 geltende Immissionsgrenzwert für Stickstoffdioxid (40 Mikrogramm/m3 NO2 als Jahresmittelwert) an der
Messstelle Ringkirche seit Jahren überschritten wird. Eine abnehmende Tendenz ist nicht
zu beobachten. Demgegenüber sind nach Angaben des Bundesumweltamtes die StickstoffEmissionen des Straßenverkehrs in Deutschland seit 2001 kontinuierlich um insgesamt
46
38 Prozent zurückgegangen. Die NO2-Jahresmittelwerte an Messstellen in Städten mit Umweltzonen sind im Jahr 2009 an 33 Messstellen gegenüber dem Vorjahr gestiegen und an
17 Messstellen gesunken. „Ein Nachweis für
einen signifikanten Beitrag der Umweltzonen
zur Immissionsverringerung lässt sich aus
diesen Werten daher nicht ableiten“, erklärte
dazu Dr. Klaus Schröter, Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik der IHK Wiesbaden.
In ihrem Beschluss fordert die IHK-Vollversammlung die Landeshauptstadt Wiesbaden
auf, eine Verlängerung der Einhaltefrist der
NO2-Immissionsgrenzwerte bis 31. Dezember
2014 zu beantragen und gleichzeitig einen
Luftreinhalteplan aufzustellen. Darin sollen
Maßnahmen aufgeführt werden, die ohne erhebliche Eingriffe in den Wirtschaftsverkehr
möglich sind.
Dazu gehören unter anderem ein Durchfahrtsverbot für LKW ab 3,5 Tonnen, Maßnahmen zur Verflüssigung des Verkehrs und
zur Förderung des ÖPNV, die Verbesserung der
Zugverbindungen zwischen Wiesbaden und
Frankfurt, der Ausbau des Radwegenetzes ohne Beeinträchtigung der übrigen Verkehrsteilnehmer sowie die Verwendung von Straßenund Gehwegbelägen, welche Stickoxide auf
katalytischem Wege abbauen. Aus Sicht der
Wirtschaftsvertreter sollte die Stadt Wiesbaden zunächst die Erfahrungen in Mainz mit
einer Umweltzone abwarten und eine solche
Maßnahme für Wiesbaden erst dann in Betracht ziehen, wenn sie in Mainz einen erheblichen Beitrag zur Stickoxidverringerung geleistet hat.
Beim Tagesordnungspunkt „Vollversammlungsmitglieder stellen sich vor“ berichteten
Manfred Sommer, Geschäftsführer der IMA –
Sommer und Partner GmbH aus Wiesbaden
(www.sommer-immobilien.de) sowie Thomas
Beckmann, Geschäftsführer des Versicherungsbüros Beckmann Versicherungsmakler aus
Wiesbaden (www.beckmann-vm.de) über ihre jeweiligen Unternehmen. Peer Mackscheidt,
Vorstand der Wirtschaftsjunioren Wiesbaden,
wies auf den diesjährigen Ball der Wirtschaftsjunioren am 4. Dezember in der Casino-Gesellschaft hin. Dr. Eckelmann gab als Termine
2011 für den Neujahrsempfang den 12. Januar sowie als Vollversammlungstermine den 16.
März, den 22. Juni, den 14. September und den
14. Dezember bekannt.
Im gesellschaftlichen Teil überreichte Dr.
Eckelmann dem Vorstandsvorsitzenden der
Wiesbadener Volksbank, Rolf Hildner, die Ehrenplakette zum 150. Firmenjubiläum: „Neben Ihrem vielfältigen gesellschaftlichen Engagement freut es uns als Industrie- und Handelskammer natürlich besonders, dass Sie sich
persönlich im Präsidium der IHK seit vielen
Jahren mit großem Engagement einbringen“
(siehe dazu auch Seite 34).
Währungsrisiken
in der EU
Die aktuelle Diskussion zum europäischen
Stabilitätspakt bereicherte der Vortrag „Die
Europäische Währungs- und Wirtschaftsunion: Probleme und Perspektiven“ von Stefan
Bielmeier, Leiter des Bereichs Research und
Volkswirtschaft der DZ-Bank AG Frankfurt.
Nach seinen Ausführungen ist die Schuldenkrise in der EU noch nicht ausgestanden. Vor
allem die Europäische Währungsunion stecke in einer tiefen Krise. Die Talfahrt des Euro
am Jahresanfang habe nur durch die Schwäche des Dollars gestoppt werden können. Die
grundsätzlichen Probleme bleiben bestehen:
Die Europäischen Staaten sind hoch verschuldet, Griechenland stand kurz vor dem Staatsbankrott; Irlands Situation sei ebenfalls höchst
problematisch. Entscheidend sei aber die Finanzkraft Spaniens. „Wenn Spanien auch
noch wegbricht, dann würde wahrscheinlich
die Europäische Währungsunion zusammenbrechen“, erklärte Bielmeier. Er riet jedoch
zum Optimismus. Intelligentes Sparen sei ein
wichtiges Gebot der Stunde. Auch eine gute
Koordination der Wirtschafts- und Finanzpolitik könne den Weg aus der Krise weisen.
Text: Gordon Bonnet, IHK Wiesbaden
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Namensverzeichnis
Autoren dieser Ausgabe
Gordon Bonnet (bo) ist Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmenskommunikation der IHK Wiesbaden und Redaktionsleiter der
Hessischen Wirtschaft.
g.bonnet@wiesbaden.ihk.de
Seite 16, 17, 20, 40, 45
Jutta Nitschke ist bei der IHK Ansprechpartnerin für Wirtschaftsrechtliche Beratung und Sachverständige.
j.nitschke@wiesbaden.ihk.de
Seite 11
Roland Desch ist seit 21. Juni 2010 neuer Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz Hessen.
poststelle@lfv.hessen.de
Seite 10
Reinhard Offenbartl ist stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung der IHK Wiesbaden.
r.offenbartl@wiesbaden.ihk.de
Seite 21
Dr. Gerd Eckelmann ist Präsident der IHK Wiesbaden und Vorstandvorsitzender der Eckelmann AG. gerd.eckelmann@eckelmann.de
Seite 3
Martin Pöllmann ist bei der HA Hessen Agentur GmbH im Bereich
Tourismus- und Kongressmarketing tätig.
Martin.Poellmann@hessen-agentur.de
Seite 14
Florian Grösch (FG) ist Pressereferent bei der IHK Wiesbaden und
Redakteur der Hessischen Wirtschaft.
f.groesch@wiesbaden.ihk.de
Seite 6, 8, 19, 40, 41
Robert Schäfer ist seit 4. Oktober 2010 Präsident des Polizeipräsidiums Westhessen.
ppwh@polizei.hessen.de
Seite 5
Matthias Gundlach ist Geschäftsführer der Agentur „Die Kommunikationsabteilung“ in Wiesbaden und Mitglied der Wirtschaftsjunioren Wiesbaden.
gundlach@kommunikationsabteilung.de
Seite 44
Marcel Stephan absolviert derzeit ein Praktikum im Geschäftsbereich Recht, Innovation, Starthilfe der IHK Wiesbaden.
info@wiesbaden.ihk.de
Seite 25
Dr. Stefanie Mann ist Karriere- und Bildungsberaterin in Wiesbaden und bietet neben Business Coaching auch Burn-out-Prävention an.
s.mann@corporate-coaching-company.com
Seite 22
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Dirk Meissner: Unterwegs in höherer Mission
© 2004 by Redline Verlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München. www.redline-verlag.de.
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Titelthemen 2010 | 2011
Dezember
Es bleibt in der Verwandtschaft –
Familienunternehmen
Februar
Netzwerke – Online und Offline
März
Bildung
April
Designwirtschaft
Mai
Gesunde Unternehmen
Juni
Alles Öko, oder was?
Juli | August
Perspektiven der
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Herausgeber
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Verantwortlich für den Inhalt
Hauptgeschäftsführer Joachim Nolde
Redaktion: Gordon Bonnet (Leitung),
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aber nicht unbedingt die Ansicht der IHK wieder.
Nachdruck nur mit Genehmigung und Quellenangabe. Fotomechanische Wiedergabe für den
innerbetrieblichen Bedarf gestattet.
Impressum
Konzeption und Layout
IHK Wiesbaden in Zusammenarbeit mit dem
Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG
Hessische Wirtschaft
im Bezirk der Industrie- und
Handelskammer Wiesbaden
Offizielles Organ der IHK Wiesbaden
65. Jahrgang, erscheint 10 mal im Jahr
Verlag, Druck und Anzeigenverwaltung
Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG,
Sontraer Str. 6, 60386 Frankfurt,
Telefon 069 420903-72, Fax 069 420903-70
verlag@zarbock.de
HESSISCHE WIRTSCHAFT | NOVEMBER 2010
Zur Zeit gültige Anzeigen-Preisliste Nr. 37
Verlagsleitung: Werner Jakobartl
Anzeigenverkauf
Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG,
Zweigniederlassung
Spessartstr. 112, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt
Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen
der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied
der IHK. Weitere Interessenten erhalten die
Zeitschrift im Jahresabonnement gegen ein
Bezugsentgeld von 28,50 Euro im Inland.
Druckauflage
15.499 Ex., IVW-geprüft (3. Quartal 09)
Beilagenhinweis
Vollbeilagen: Druck- und Verlagshaus Zarbock
GmbH & Co. KG, Frankfurt; vmm Wirtschaftsverlag GmbH & Co. KG, Augsburg;
Teilbeilage: Wiesbaden Marketing GmbH, Wiesbaden
Die nächste Ausgabe der Hessischen
Wirtschaft erscheint am 6. Dezember 2010
Anzeigendisposition: Medienhaus Zarbock,
Sontraer Straße 6, 60386 Frankfurt,
Anette Kostrzewa, Telefon 069 420903-75,
verlag@zarbock.de
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Andreas Giest, Geschäftsführer einer Kaffeerösterei
Tanja Giessel, Commerzbank Beraterin
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und über 3000 weitere spezialisierte Berater in unseren über 1200 Filialen und Geschäftskundencentern für sie da: mit fundierten Kenntnissen ihrer Branche und modernsten Beratungsmethoden. Etwa
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Finanzpartner darauf achten.