Ausgabe 01/2016

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Ausgabe 01/2016
Eine Erfolgsgeschichte geht weiter
Editorial
Der Boom von
Studierenden, die
in Gummersbach
eine Ausbildung
mit hohem wissenschaftlichen
Niveau
bekommen, hält an. Der
Erfolg hat jedoch
viele Väter! Ein
geflügeltes Wort, aber passend für den
Campus Gummersbach der TH Köln.
Die Stipendiaten des Studienfonds Oberberg mit Dekan Prof. Dr. Christian Averkamp (li.)
und IHK-Geschäftsstellenleiter Michael Sallmann (re.).
Er ist ein Erfolgsmodell und schafft nur
Vorteile, der Studienfonds Oberberg. Deshalb sprach Prof. Dr. Christian Averkamp,
Dekan des Campus Gummersbach der TH
Köln, beim Jahrestreffen der Beteiligten am
Studienfonds von einer „idealen Win-WinSituation“. Die Studierenden würden finanziell gefördert und könnten das im Studium
erlernte Wissen im Unternehmen praktisch
anwenden. Die fördernden Firmen lernten
unverbindlich junge Nachwuchs-Fachkräfte kennen und könnten dem Fachkräftemangel in der Region entgegenwirken.
Prof. Averkamp sprach vor den Teilnehmern des Jahrestreffens für den Studienfonds, bei dem sieben der insgesamt zwölf
ausgewählten Studierenden der Förderrunde 2016 ihre Urkunden erhielten.
Eine der Geförderten ist Gertrud Rätscher.
Sie hatte sich beim Studienfonds Oberberg
beworben und schilderte den Gästen das
unkomplizierte und schnelle Bewerbungsverfahren. Sie konnte aus einer Vielzahl
regionaler Unternehmen ihr Wunsch-Unternehmen aussuchen, von dem sie jetzt
auch finanziell unterstützt wird.
Chance für den Nachwuchs
Es war in diesem Fall die Firma Enotec aus
Marienheide, die Sensoren und Messsysteme zur Gasanalyse herstellt. Bei diesem
Unternehmen würde Rätscher gern ihr
Fachpraktikum machen, aber auch ihr Praxissemester absolvieren und möglicherweise auch ihre Bachelorarbeit schreiben.
Seit nunmehr acht Jahren bringt der Studienfonds Oberberg Unternehmen aus
der Region mit Studierenden des Campus
Gummersbach zusammen - mit dem Ziel,
dem potenziellen Führungsnachwuchs
berufliche Perspektiven in der Bergischen
Region zu eröffnen und den Fachkräftemangel in der Region zu lindern. Mittlerwei-
le sind knapp 90 Studierende der beiden
Studienbereiche Ingenieurwissenschaften
und Informatik von Unternehmen gefördert worden. Nach dem neuen Verfahren
richtet sich der Studienfonds Oberberg an
Studierende ab dem vierten Semester und
umfasst eine Förderung von 1.200 Euro für
zwei Semester.
Firmen sichern Zukunft
Die Studierenden haben einen umfassenden Katalog an Möglichkeiten, wie der
Studienfondsbeauftragte, Prof. Dr. Thomas Bartz-Beielstein, erklärte. „Im Rahmen des über zwei Semester laufenden
Stipendiums sind eine Praxiswoche, eine
umfassende Projektarbeit, ein Betriebspraktikum, aber auch eine Abschlussarbeit
möglich. Unternehmen und Studierende
sprechen ganz individuell ab, was für sie
das Richtige ist.“
Michael Sallmann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Oberberg, warb auf der Veranstaltung für mehr Engagement bei Studierenden und Unternehmen: „Wenn wir,
Studenten und Unternehmer, kräftig Werbung für diese gute Sache machen, bekommen wir noch mehr Schwung hinein.“
Schließlich sind aus der ersten Kennenlernphase schon mehrfach ganz normale
Arbeitsverhältnisse entstanden. Bereits
nach kurzer Zeit war häufig klar, dass Unternehmen und Studierende des Campus
zusammenpassten.
Für den nächsten Förderzeitraum werden
erneut gute und engagierte Studierende
der Studiengänge Informatik und Ingenieurwissenschaften am Campus Gummersbach gesucht, genauso wie interessierte
Unternehmen aus der Region, die ihre
Zukunft mit qualifiziertem Personal sichern
wollen. Die Bewerbungsfrist endet voraussichtlich wieder im Dezember 2016.
Um weiterhin erfolgreich zu sein, wird
der Campus auch zukünftig viele unterschiedliche Themenfelder beackern: Ob
in Richtung Unternehmen aus der Region
(Studienfonds Oberberg, Förderpreise),
Marketing für Studierende der Zukunft
(Mint für Minis und Girls Day), Internationalisierung
(Forscher-Austausch
und Partner-Hochschulen in aller Welt),
Strategie
(Fakultätsentwicklungsplan,
Programme gegen Studienabbrüche),
Förderung von Start-up-Ausgründungen
aus der Hochschule oder die Teilnahme
an der 1. LANGEN NACHT DER INDUSTRIE Oberberg - der Campus positioniert
sich in der Region vielfältig als innovative
Hochschule.
Der Förderverein unterstützt diese Strategie insgesamt und in einzelnen Themenfeldern direkt: So hat der Förderverein
2015 Auslandssemester oder Praktika
im Ausland von zwölf Studierenden des
Campus mit fast 27.000 Euro unterstützt und in vielen Fällen ermöglicht.
Michael Sallmann
Geschäftsführer des Fördervereins des
Campus Gummersbach der TH Köln
Biogas-Netzwerk
26 europäische Wissenschaftler waren
zu Gast am Campus Gummersbach und
tauschten sich über ein Trainings-Netzwerk
aus, das Prozesse der Biogaserzeugung
optimiert. Der Besuch war Teil einer Förderung von Doktoranden an europäischen
Hochschulen. Eine dieser Forschungsstätten ist das Institut für Automation und Industrial IT des Campus, das so einen Einstieg in internationale Spitzenforschung mit
kooperativen Promotionen erhält.
Campus Gummersbach Aktuell 01/2016
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Rekord: Über 5.200 Studierende am Campus Gummersbach
Der Campus Gummersbach vermeldet
einen Rekord zum Semesterbeginn. 400
neue Studierende konnte Dekan Prof. Dr.
Christian Averkamp zum Sommersemester
begrüßen. Damit sind 5.200 Studierende
eingeschrieben – so viel wie nie zuvor. So
festigt Gummersbach seine Position als
größter Campus der TH Köln. Beim Einzug
in das neue Hochschulgebäude auf dem
Steinmüllergelände im Jahr 2007 waren
es noch 2.400 junge Menschen, die in der
oberbergischen Kreisstadt studierten.
„Sie haben mit dem Studium der Ingenieurwissenschaften und mit diesem Studienort
die richtige Wahl getroffen“, versicherte
Averkamp den Studienanfängern auf der
Tribüne der SCHWALBE Arena. Weil am
Campus alle großen Hörsäle von den zahlreichen Teilnehmern an Klausuren belegt
waren, wurde die Begrüßung in die Handball-Halle verlegt. 50.000 freie Stellen gebe
es derzeit in den Bereichen Informatik und
Ingenieurwissenschaften und damit beste
Berufsaussichten für die Gummersbacher
Absolventen, so der Dekan.
Und die Hochschule, so Averkamp, sorge
auf vielfältige Weise dafür, dass die Studierenden ihren Abschluss erreichen könnten:
Mit einem preisgekrönten Studienkonzept,
das schon im ersten Semester mit Projekten beginne, mit besten Kontakten zur
Industrie, mit einem Mentoring-Programm,
Dekan Prof. Dr. Christian Averkamp begrüßte die neuen Erstsemester-Studierenden in
der SCHWALBE arena und sieht den Campus weiter wachsen.
und auch mit Auslandskontakten zu Unternehmen und Universitäten in der ganzen
Welt. Die zahlreichen Helfer auf dem Weg
durchs Studium stellten sich und ihr Angebot im Verlauf der Erstsemesterbegrüßung
vor. Hilfe und Beratung gibt es bei finanziellen und psychischen Problemen, bei der
Orientierung im Studium, Problemen bei
Prüfungen und der Suche nach Auslandsaufenthalten.
Wer sich fragte, ob der Campus der Rekord-Zahl von Studierenden gerecht werden kann, konnte sich von Averkamp beruhigen lassen. „In den vergangenen Jahren
haben wir eine Vielzahl an Erweiterungen
vorgenommen, Studentenwohnheime re-
Ein Schaumherz aus dem Chemielabor
„Die sehen cool aus!“ So kommentierten
die Mädchen die Geschenke, die sie aus
dem Werkstofflabor am Campus Gummersbach der TH Köln mit nach Hause
nehmen durften. Beim diesjährigen Girls‘
Day hatten sie in herzförmigen MuffinFormen Diisocyanat im richtigen Verhältnis
mit Polyol gemischt und so kleine farbige
Schaumherzen hergestellt.
Auf diese Weise lernten die „Girls“, wie
Kunststoffschaum entsteht. Die Wärmebildkamera zeigte ihnen die Temperaturentwicklung beim Schäumungsprozess
und anschließend konnten sie im Rasterelektronenmikroskop das Innere eines
Spülschwamms bewundern. 46 Mädchen
Präzise abwiegen
und sorgfältig
mischen, nur
dann erhält man
den gewünschten
Schaum. Die THMitarbeiterinnen
Anja Senne und
Dr. Konstantina
Harraß begleiten
den Prozess.
aus sechs Schulen waren an den Campus
gekommen, um „Technik zum Anfassen“
zu erleben. In sechs Workshops lernten sie
nicht nur Kunststoffschäume und Mikroskope kennen, sie löteten auch LED-Lichter,
programmierten Laufroboter, entwickelten
Computer-Spiele und entwarfen ein Konzept für einen kundenfreundlichen Fahrkartenautomaten. „Ich hätte nicht gedacht,
dass Medieninformatik so vielseitig ist.“,
lautete das Fazit einer Teilnehmerin, nachdem ihre Gruppe den Entwurf für einen
Fahrkartenautomaten vorgestellt hatte.
Wie bei einem richtigen Projekt wurde zuerst die Nutzergruppe identifiziert, um darauf das Konzept für eine effiziente MenschComputer-Interaktion aufzubauen.
alisiert und das Kunststoff-Technologiezentrum kann noch dieses Jahr bezogen
werden“, so der Dekan. Über 120 wissenschaftliche Mitarbeiter und 63 Professoren
warteten nur darauf, von den Studierenden
gefordert zu werden. „Bleiben Sie kritisch
und neugierig – dann sehen wir uns in ein
paar Jahren auf ihrer Absolventenveranstaltung“, so der Dekan.
Zum Wintersemester erwartet die Hochschule deutlich mehr Erstsemester, weil
dann neben den Anfängern in Ingenieurwissenschaften auch neue Studierende
der Informatik kommen, voraussichtlich
werden es wieder rund 1.000 sein. Und
dann wäre der nächste Rekord fällig.
Förderverein
Bei der Jahresversammlung des Fördervereins des Campus Gummersbach wurde der Vorstand für zwei weitere Jahre
einstimmig wiedergewählt. Zum Vorstand
gehören: Vorsitzender Bernhard Opitz
(OPITZ CONSULTING, Gummersbach),
Stv. Vorsitzender Wolfgang Cieplik (Unitechnik Cieplik & Poppek, Wiehl), Beisitzerin Dr. Stephanie Kleffmann (ABLE
Management Services, Gummersbach)
und die Beisitzer Dr.-Ing. Gert Riemenschneider (STEINMÜLLER BABCOCK
ENVIRONMENT, Gummersbach) und
Prof. Dr.-Ing. Christian Averkamp (Campus
Gummersbach).
Vereinsziele sind etwa die Förderung der
Studierenden bei Auslandsaufenthalten
sowie Projekte und Exkursionen. Allein
für Auslandsaufenthalte wurden 2015 Zuschüsse von 27.000 Euro gewährt. „Dies
unterstreicht den Gedanken der Internationalisierung“, so Bernhard Opitz. Der
Förderverein setzt sich mit dem Campus
Gummersbach und der IHK-Geschäftsstelle Oberberg für eine intensive Vernetzung zwischen Wissenschaft und den hier
ansässigen Unternehmen ein. Der Verein
wurde 1962 gegründet und hat zurzeit 126
Mitglieder, davon 75 Unternehmen. www.
foerderverein-campus-gummersbach.de.
Campus Gummersbach Aktuell 01/2016
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Auch aus kleinen Forschern kann ein Einstein werden
400 „kleine Einsteins“, ausgestattet mit
Forscherbrillen und weißen Kitteln, bevölkerten inzwischen zum vierten Mal für zwei
Tage den Campus Gummersbach. Aus insgesamt 24 Gummersbacher Kindertagesstätten kamen die Fünf- und Sechsjährigen
mit Ihren Erziehern in die Hochschule, um
als Nachwuchs von morgen die Physik des
Alltags zu entdecken. „Forschen, Staunen, Verstehen“ lautete das Motto für die
16 verschiedenen physikalischen Experimente mit spannenden Namen, die sie
unter Anleitung von TH-Studierenden und
Oberstufen-Schülern selbst durchführen
konnten. Die „Wunder-Dose“ kann eine
schräge Ebene hinaufrollen, weil in ihrem
Inneren am obersten Punkt Knete klebt, für
ein kleines Wegstück lässt die Schwerkraft
die Dose aufwärts rollen.
Spielerisches Lernen
Der „Flaschengeist“ pustete einen Luftballon auf, der über einen Flaschenhals
gestülpt war. Des Rätsels Lösung: eine
Mischung aus Backpulver und Essig in der
Flasche war dafür verantwortlich, dass sich
der Luftballon füllte. „Was leitet Strom?“,
„Schlangentanz“ oder „Achtung Dammbruch“ hießen weitere Experimente. Die
Kinder waren mit viel Begeisterung dabei,
sie hatten dem Tag „entgegengefiebert“, so
formulierte es eine der Erzieherinnen, die
wie ihre Kolleginnen den „große Forschertag“ in den vergangenen Wochen mit den
Kindern vorbereitet hatte.
Zur Einstimmung sahen die kleinen Einsteins im großen Hörsaal das Theaterstück
„Professor Habilus und der Fehlerteufel“,
aufgeführt von Schülern der Gesamtschule
Gummersbach. In dieser lustigen wie lehrreichen Präsentation verhindert der kleine
Fehlerteufel den Erfolg der Experimente,
die Professor Habilus durchführt. Der Teufel wird zwar im zweiten Akt des Stücks
in eine Falle gelockt und gefangen, dann
aber wieder frei gelassen, denn „nur durch
Bei der Durchführung der Experimente halfen
Studierende und
Schüler der
Gesamtschule
den NachwuchsForschern. Letztere
waren mit Begeisterung dabei.
Fehler können wir lernen“, so das Fazit
von Professor Habilus. Jedes Kind erhielt
am Ende ein eigenes Forscherdiplom. Die
Schauspieltruppe mit Marlon Jenders (Teufel), Ronaldo Diaconu (Prof. Habilus) und
Vivian Haase (Margarete) hatte jedenfalls
viel Spaß mit den Kindern, die auf spielerische Art und Weise mit den Geheimnissen der Naturwissenschaften konfrontiert
wurden.
Veranstalter des Forschertags waren der
Fachbereich Jugend, Familie und Soziales
und die Stadtteilkonferenz GummersbachInnenstadt, die Koordination hatte die Ressort-Leiterin für Kindertagesstätten und
Die Schauspieltruppe der Gesamtschule Gummersbach: Marlon Jenders (Teufel), Ronaldo Diaconu (Prof. Habilus) und Vivian Haase (Margarete).
Jugendarbeit, Beate Reichau-Leschnik.
Das Konzept stammt von der Physikerin
Dr. Hermine Reichau, die die Experimente zusammengestellt und auch das Theaterstück und ein Lied für die Kinder selbst
geschrieben hatte. Kooperationspartner
waren neben dem Campus Gummersbach
auch das Linden-Gymnasium und die Gesamtschule Gummersbach, die nicht nur
das Theaterensemble stellte, sondern auch
Schüler für die Vorbereitung und Durchführung der Experimente vermittelte.
„Wir wollen ein nachhaltiges Interesse an
den Naturwissenschaften wecken und
Kontakte
zwischen Kindern, Kita-Fachkräften, Schülern und Studierenden vermitteln“, erklärt Beate Reichau-Leschnik
ihre Motivation, diese Großveranstaltung
mit 400 Kindern und 150 Betreuern auf
die Beine zu stellen. Ein ausgeklügelter
Zeitplan, großes Engagement, farbig gekennzeichnete Gruppen und die detaillierte Aufgabenverteilung sorgten für einen
reibungslosen Ablauf. Und wenn sich mal
ein Kind eine Schramme holte, standen
ausgebildete Schüler der Gesamtschule
als Sanitäter bereit. Raoul Heiding-Hoppenheid, der Erste Beigeordnete der Stadt
Gummersbach, hatte die Teilnehmer am
Morgen im Namen der Stadt begrüßt. Er
war außerordentlich beeindruckt vom Konzept der Veranstaltung und der perfekten
Organisation, aber auch persönlich interessiert: Schließlich nahm auch sein fünfjähriger Sohn nahm Forschertag teil.
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Multi-Touch-Table: Wissenschaft zum Mitmachen
Monatelang - noch bis Ende September tourt die Wanderausstellung „Forschung für
dich“ durch insgesamt 15 Städte in NRW.
Immer mit dabei ist ein Multi-Touch-Table,
der am Gummersbacher Campus entstanden ist. Die Hardware liefert ein StandardPC mit Multi-Touch-Screen, für den die
hochschuleigene Schreinerei einen Rahmen baute. Auf Basis des Betriebssystems
Windows 8 entwickelten die Masterstudenten Nadim Khan, Robert Scherbarth, David
van der Wal und Ramon Victor (Studiengang Software Engineering) unter der Lei-
tung von Prof. Dr. Christian Kohls vom Institut für Informatik digitale Anwendungen,
die den Besuchern der Ausstellung einen
interaktiven Zugang zu den ausgestellten
Forschungsprojekten ermöglichen. So
werden Leuchtturmprojekte von Fachhochschulen in NRW vorgestellt, die allesamt
Bezug zum Alltag der Menschen nehmen
und nachhaltige Lösungen für konkrete
Probleme entwickeln. Vorgestellt werden
die Projekte anhand von lebensgroßen
Bildern. Der Multi-Touch-Table geht einen
Schritt weiter: Er ermöglicht den Besuchern
David van der Wal, Nadim Khan, Robert Scherbarth, Ramon Victor, Prof. Dr. Christian
Kohls (v. li.) freuen sich, dass der Multi-Toch-Table so gut angenommen wird.
nicht nur einen visuellen, sondern auch einen interaktiven Zugang zu den Vorhaben.
Dazu haben Prof. Kohls und seine Studierenden die Bilder als Memory-Cards digitalisiert, deren Teile von den Besuchern wie
bei einem Puzzle auf dem Touch-Screen
zusammengeschoben werden müssen.
Ist das Bild komplett, erscheint ein Informations-Text zum Forschungsprojekt. „Bis
zu zehn Personen können gleichzeitig am
Tisch puzzeln und dabei miteinander in Interaktion kommen. Die Informationstexte
sind um 360 Grad drehbar, so dass sie von
allen vier Seiten aus gelesen werden können“, erklärt Kohls.
Gemeinsam mit seinen Studenten hat er
eine digitale Anwendung entwickelt, die
selbsterklärend ist und sofort zum Mitmachen einlädt. Das eigens für die Ausstellung entwickelte Gerät läuft seit rund einem
Jahr im Dauerbetrieb. „Daran erkennt man,
dass es sich nicht nur um einen Prototyp
handelt“, lobt Prof. Kohls die Arbeit der
Studenten, die bei der Entwicklung darauf geachtet haben, dass der Tisch auch
häufige Transporte „überlebt“. Kohls kann
sich gut vorstellen, die digitale Anwendung
am Campus, etwa am Tag der Offenen Tür
zu nutzen. Besucher könnten sich so etwa
über Studiengänge informieren. Aber auch
in einem Museum wäre ein solcher MultiTouch-Table gut aufgehoben, um wissbegierigen Besuchern einen interaktiven Zugang zu den Angeboten zu ermöglichen.
Erfolgreiche deutsch-spanische Hochschulkooperation
Drei Doktortitel an zwei Tagen für Arbeiten
auf hohem wissenschaftlichen Niveau mit
klarem Praxisbezug, eine funktionierende
europäische Hochschulkooperation, künstlerische Kreativität und „geteiltes Wissen“,
herzliche Gastfreundschaft und spanische
Lebensfreude: alle Teilnehmer der Promotionsprüfungen, die jüngst in Burgos
stattfanden, waren begeistert von ihrem
Aufenthalt in der spanischen Universitätsstadt. Vom Campus Gummersbach waren
die Informatik-Professoren Dr. Heide Faeskorn-Woyke, Dr. Heiner Klocke und Dr.
Horst Stenzel in die nordspanische Stadt
gereist. Die neuen Träger des Doktortitels
sind Robert Giacinto, Arash Faroughi und
Roozbeh Faroughi, alle drei Master-Absolventen des Campus Gummersbach.
Die iranischen Zwillinge Arash und
Roozbeh Faroughi waren am Campus
Gummersbach nicht nur im gleichen Arbeitsfeld „Usability“, also Gebrauchstauglichkeit von Software, tätig, sie hatten auch
ähnliche Themen für ihre Promotionen:
während sich Roozbeh mit „strategischem
Design“ beschäftigte, war für Arash Faroughi die „Poesie des Designs“ das Thema.
Im Umgang mit diesem Sujet bewies der
Informatiker nicht nur weitreichende Geschichtskenntnisse, sondern auch persön-
liche Kreativität mit gezeichneten Illustrationen, die die 207-seitige Ausarbeitung
schmücken. Seine Darstellung der Entwicklung von Designideen, angefangen
von Platon über Cicero bis Leonardo da
Vinci, leitet über in moderne InformatikKonzepte für Wissensmanagement, Software-Architektur und Interaktions-Design.
Auf der Basis historischer Konzepte entwickelt Arash Faroughi zwei neue Konzepte:
die “Ideen-basierte Erfindungsmethode“
und die “Geschichten-basierte Erfindungs-
methode“. Diese Methoden wurden mit
studentischen Gruppen der TH Köln erprobt und brachten für den Prozess zur
Gestaltung gebrauchstauglicher interaktiver Systeme gute Resultate. Arashs Zwillingsbruder Roozbeh Faroughi schrieb
über die theoretischen Grundlagen des
strategischen Designs und die Entwicklung
von neuem Design-Wissen. Er entwickelte
das „SCD-Modell“. SCD steht für „Strategisches Design und Denken in komplexen
Strukturen sowie Design-Denken als nutzerzentrierter Ansatz“.
Stolz waren die neuen Träger der Doktortitel, die im spanischen Burgos ihre Promotionsprüfungen ablegten.
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Studierende für hervorragende Leistungen gewürdigt
Ferchau
Die Preisträger des Ferchau-Förderpreises: (v. li.) Alexander Kudrass, Kathrin Sophie
Tronser und Oliver Kattwinkel.
Fast 100 Absolventen und rund 300 Gäste waren zur Abschlussfeier in den FERCHAU-Hörsaal gekommen und erlebten
die Verleihung des FERCHAU-Förderpreises für die Semesterbesten des Wintersemesters 2015/2016. Drei Preise werden vergeben: jeweils 500 Euro erhält der
beste Absolvent. Im Bereich Master- und
Zusatzstudiengänge kam Kathrin Sophie
Tronser aus Pforzheim auf den ersten
Platz. Sie hatte den Masterstudiengang
„Produktdesign und Prozessentwicklung“
mit der Traumnote 1,10 absolviert. Bei den
Ingenieuren durfte sich Alexander Kudrass
aus Lohmar über die Auszeichnung freuen,
seine Gesamtnote war 1,58. Bei den Informatikern erreichte Oliver Kattwinkel aus
Gummersbach den ersten Platz, seinen
Abschluss machte er mit der Note 1,47.
Aggerverband
Bereits zum 15. Mal verlieh der Aggerverband Preise für Abschlussarbeiten am
Campus, die einen wasserwirtschaftlichen
Bezug haben. Prof. Dr. Lothar Scheuer,
Vorstand des Aggerverbandes und Honorarprofessor der TH Köln, lobte die Qualität der prämierten Arbeiten in einer Feierstunde. „Sie befassten sich mit aktuellen
Themen, die für unseren Verband wichtig
sind“, so Scheuer, „und haben brauchbare
Lösungen für die Praxis entwickelt.“
(v. li) Prof. Dr. L. Scheuer, G. Böhner (beide Aggerverband), P. Wache, der Zweitplatzierte D. Betz, U. Stücker (Verbandsratsvorsitzender des Verbandes), Prof. Dr. M. Bongards.
Den ersten Preis und 900 Euro erhielt Patrick Wache aus Wenden. In seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Betriebswirtschaftliche Analyse innovativer Entsorgungswege
für kommunalen Klärschlamm bei einem
regionalen Abwasserzweckverband“ verglich der 27jährige Wirtschaftsingenieur
zwei Verfahren zur thermischen Verwertung von Klärschlamm.
Unitechnik
(v. li.) Rainer Poppek (Unitechnik), Muhammet Dalyan, Aminou Djibrilla, Angelina Gran,
Max Letzner, Roger Osthege, Daniel Schneider, Marion Minneker und Dietmar Hardt.
Jedes Semester belohnt die Wiehler „Unitechnik Systems“ besonders engagierte Ingenieurstudierende mit Förderpreisen. Um
die Preise zu erringen, entwickeln die Teilnehmer im zweiten Semester ein Projekt
in Gruppenarbeit. Dazu gehören nicht nur
die Idee, sondern auch das Lasten- und
Pflichtenheft, die Programmentwicklung
sowie das Handbuch und schließlich auch
das verkaufsfertige Produkt. Den ersten
Preis in Höhe von 300 Euro erhielt das
Team mit Angelina Gran als Projektleiterin
sowie Muhammet Dalyan, Aminou Djibrilla,
Max Letzner, Roger Osthege und Daniel
Schneider als Mitarbeiter. Die Gruppe hatte zur Optimierung der Rohrleitungen unter anderem eine Datenbank mit 100 verschiedenen Ölen und ihrem Fließverhalten
erstellt, je nach Zähflüssigkeit und Druck
können Rohrquerschnitte verschieden gewählt werden, wodurch man Material- und
Produktionskosten spart.
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Kurz & Knapp
Steinmüller-Engineering-Preis verliehen
(v. li.) Dekan Prof. Averkamp, T. Iwasaki (SE), Prof. Dr. T. Bartz-Beielstein, Dr. O. Flasch,
der Zweitplatzierte Michael Wenz M. Sc., Prof. Dr. M. Bongards und T. Will (SE).
17 laufende und neun abgeschlossene
Promotionsverfahren kann der Campus
Gummersbach vorweisen, das war Anlass genug für die Gummersbacher Firma
Steinmüller-Engineering (SE), einen neuen
Förderpreis für Promotions- und Masterarbeiten zu sponsern. Thomas Will, Abteilungsleiter bei SE, betonte in seinem Grußwort die langjährige gute Zusammenarbeit
zwischen seinem Unternehmen und der
Hochschule.
Insbesondere mit der Forschungsgruppe
„SPOTSeven“ von Prof. Dr. Thomas BartzBeielstein wurden bereits mehrere große
Forschungsprojekte abgewickelt. Will über-
reichte die Preise zusammen mit dem japanischen Geschäftsführer von SteinmüllerEngineering, Tetsuya Iwasaki.
Dr. Oliver Flasch erhielt den ersten Preis
mit seiner Arbeit zum Thema ‚A Modular
Genetic Programming System‘. Unter den
17 eingereichten Promotions- und Masterarbeiten hatte die Jury die Doktorarbeit von
Flasch als beste bewertet, sie sei auf hohem wissenschaftlichem Niveau besonders
innovativ und gleichzeitig für unterschiedliche Anwendungen praktisch einsetzbar.
Die Dissertation behandelt die Entwicklung
einer modular gestalteten Softwareumgebung für Optimierungssysteme.
Spannung beim Posterwettbewerb
Gekürt wurden die Gewinner des diesjährigen Posterwettbewerbs. Im Rahmen
der Vorlesung „Betriebliches Rechnungswesen“ war es die Aufgabe, zu analysieren, warum die Rückstellungen bei einem
selbstgewählten
Beispiel-Unternehmen
schwanken. Große Firmen müssen Rückstellungen für Betriebsrenten, aber auch
für Steuern oder Gerichtsprozess-Kosten
bilden und sind dabei meist auf Schätzungen angewiesen. Organisatoren des
Wettbewerbs waren Prof. Dr. Stefan Eckstein und sein Team. „Es geht darum, einerseits zu zeigen, dass Buchhaltung und
Rechnungswesen durchaus spannende
Themen beinhalten, andererseits sollen
die Studierenden schon zu Beginn ihres
Studiums mit einer forschungsorientierten,
wissenschaftlichen Vorgehensweise aktiv
in Kontakt kommen.“, erläutert Eckstein
das Ziel des Wettbewerbs.
Der stieß bei den Studierenden auf große
Resonanz, mehr als 25 Arbeiten wurden
eingereicht. Die ersten zehn Plätze erhielten eine Urkunde sowie ein Powerbank.
Das beste Poster stammte von Pascal Lätchen, er untersuchte das Rückstellungsverhalten der Deutschen Telekom, den
zweiten und dritten Platz belegten Sven
Heyne und Lars Blumberg mit Untersuchungen zu Siemens und Continental.
• 15 Gummersbacher Studierende hatten sich ein besonders vielseitiges Studienprojekt ausgesucht. Im Rahmen des
Studienmoduls
„Entwicklungsprogramm
Interkulturelle Teamkompetenz“ lernten die
Gummersbacher Studenten 18 Studierende der University College Cork (UCC) in
Südirland durch eine länderübergreifende Teamarbeit per Internet kennen. Sie
hatten sich über die beiden Partnerstädte
ausgetauscht und begleitend virtuell übertragene Vorlesungen über interkulturelle
Teamkompetenz auf Englisch gehört. Zum
Abschluss des Projekts besuchten die
deutschen Studierenden im Februar 2016
ihre Partner in Cork, lernten sich nach der
langen Phase des online-Austauschs auch
persönlich kennen und präsentierten ihre
Projektergebnisse vor den Stadtoberhäuptern der zweitgrößten Stadt Irlands.
• Auf großes Interesse stieß eine Informationsveranstaltung „Studieren in Deutschland“ am Campus Gummersbach, die speziell an Asylsuchende gerichtet war. Rund
50 Interessierte kamen, um sich über das
deutsche Hochschulsystem sowie über
die rechtliche Situation für Flüchtlinge zu
informieren. Die Veranstaltung wurde von
Martina Brüderle (International Office am
Campus Gummersbach) und dem Ehrenamtskoordinator der Stadt Gummersbach,
Naeem Khalaf, organisiert. Sie gaben den
Teilnehmern einen umfangreichen Überblick über die wichtigsten Aspekte wie Studien- und Finanzierungsmöglichkeiten, Bewerbungsverfahren und Voraussetzungen
für ein Studium in Deutschland.
Die Hochschule bietet eine kostenlose
Gasthörerschaft für Flüchtlinge am Campus Gummersbach an. So lässt sich die
Zeit bis zu einem möglichen Studienbeginn
mit dem Besuch von Lehrveranstaltungen
an der TH Köln sinnvoll überbrücken.
Impressum
Herausgeber: Verein zur Förderung des
Campus Gummersbach der Technischen
Hochschule Köln e.V.
c/o IHK Köln,
Geschäftsstelle Oberberg,
Talstr. 11, 51643 Gummersbach
Tel: 02261 8101-951,
E-Mail: meike.lassacher@koeln.ihk.de
Redaktion:
Bernd Vorländer, Manfred Stern
Prof. Dr. Stefan Eckstein (li.) mit den Gewinnern des Posterwettbewerbs.
Bild- und Textquellen:
Campus Gummersbach, privat
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