Gesundheitsregion Marburg

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Gesundheitsregion Marburg
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Wirtschafts
MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN
| KU R U N D TOU R I SM U S |
Marburg-Biedenkopf:
Einfach anziehend
| G E SU N DH E ITSR EG ION MAR B U RG - B I E DE N KOPF |
forschen – helfen – heilen
| KR AN KE N HAU SL AN DSCHAF T |
Exzellente Versorgung und
Hochleistungsmedizin
| M E DIZI NWI RTSCHAF T |
Besondere Kompetenzen
für Innovationen
M GESUNDHEITSREGION
MARBURG-BIEDENKOPF
61. Jahrgang
www.fuermeinwohl.de
Hessische Berglandklinik
Kompetenz in Geriatrie und Frührehabilitation
Die Hessische Berglandklinik Koller GmbH ist ein Akutkrankenhaus mit 100 vollstationären Betten.
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Morbus Parkinson, chronisches Schmerzsyndrom, Gang- und Standunsicherheit und Sturzerkrankung.
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Nur 200 m entfernt erreichen Sie unser ambulantes Therapiezentrum. Individuelle Beratung bildet die Grundlage für unser
großes Angebot in den Bereichen Krankengymnastik, Massage
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In der Klinik finden Sie auch
unser gemütlich eingerichtetes „Café Dennoch“. Köstliche
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Hessische Berglandklinik Koller GmbH · Landstraße 4 · 35080 Bad Endbach · Telefon 0 27 76 / 8 03-0 · verwaltung@berglandklinik.de
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A U S D E M I N H A LT
Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf
Fit im Wettbewerb
Universität Marburg
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Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf
forschen – helfen – heilen
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Standort für kluge Köpfe
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Besondere Kompetenzen für Innovationen
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Leben im Alter
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Krankenhauslandschaft
Exzellente Versorgung und
Hochleistungsmedizin
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Medizinwirtschaft
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Haus- und fachärztliche Versorgung
Strategien gegen den Ärztemangel
Stadtprägend und international vernetzt
Wissenschaft und Forschung
Universitätsstadt Marburg
Ein Impulsgeber für die Region
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Möglichst lange selbstbestimmt
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Pflegestützpunkt Marburg-Biedenkopf
Hilfe aus einer Hand
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Prävention
Gesundheit ist unser höchstes Gut
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Brustzentrum Regio:
Versorgung auf höchstem Niveau
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Betriebliches Gesundheitsmanagement
Gesund Richtung Zukunft
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Comprehensive Cancer Center Marburg
Widerspenstige Zellen
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Kur, (Medical) Wellness, Tourismus
Marburg-Biedenkopf: Einfach anziehend
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Qualifizierung im Gesundheitssektor
Dem Fachkräftemangel Kontra geben
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vita fitness im Gesundheitszentrum Marburg
Erleben, entspannen, erholen
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Kurzporträt
Rheumazentrum Mittelhessen
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Auf den Punkt gebracht
Die Stärken der Gesundheitsregion
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Kontakte
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Von Behring-Röntgen-Stiftung in Marburg
Förderung von Forschung und Lehre
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G E S U N D H E I T S R E G I O N
MARBURGB I E D E N KO P F
Marburg-Biedenkopf ist Modellregion des Aktionsplans
„Hessen IN FORM“.
Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf
Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altstädte mit malerischen Fachwerkhäusern
– wie hier in Marburg – prägen die Region.
| G E SU N DH E ITSR EG ION MAR B U RG - B I E DE N KOPF |
Fit im Wettbewerb
Im Interview mit WirtschaftsBild: Landrat Robert Fischbach.
eine optimale Mischung aus Hightech-MeWirtschaftsBild: Herr Landrat, die Gesundheitsregionen in Deutschland stedizin, leistungsfähiger Industrie und kleinhen ebenso im Wettbewerb miteinander
räumiger Versorgung bietet. Hier werden
wie Wirtschaftsplätze. Was macht die
Spitzenleistungen der medizinischen und
Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf
pharmazeutischen Forschung erbracht, die
aus?
weit über die nationalen Grenzen hinaus
Landrat Fischbach: Zunächst einmal
bekannt sind. Lassen Sie mich hierfür stellmöchte ich betonen, dass die Gesundvertretend das José-Carreras-Leukämieheitswirtschaft ein starker Wirtschaftsfakzentrum des Universitätsklinikums Gießen
und Marburg, das Hochsicherheitslabor
tor in unserem Kreis ist. Das renommierte
Institut für Arbeit und Wirtschaft hat under Virologie der Universität Marburg oder
das forschungsstarke Partikeltherapie-Zenserer Region sogar einen Spitzenplatz in Robert Fischbach.
trum nennen. Darüber hinaus verfügen wir
Deutschland bescheinigt – was aber nicht
verwundert, schließlich ist bei uns jeder fünfte Arbeitsplatz nachgewiesenermaßen über ein hohes Niveau der ambulanten und stationären Versorgung, einem wichtigen Kernder Gesundheitswirtschaft zuzuordnen.
bereich der Gesundheitswirtschaft. Sie sehen: Wir sind herWirtschaftsBild: Könnten Sie, was die Alleinstellungs- vorragend aufgestellt.
merkmale Ihrer Region anbelangt, ein wenig genauer
WirtschaftsBild: Welche Rolle spielen Netzwerke?
werden?
Landrat Fischbach: Gerne! Wenn Sie sich bei uns um- Landrat Fischbach: Die Initiative Gesundheitsregion Marschauen, stellen Sie schnell fest, dass Marburg-Biedenkopf burg-Biedenkopf lebt von der Mitwirkung der Akteure. Alle
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Beteiligten haben sich zum Ziel gesetzt, miteinander für das
Wohl von Bürgern wie Unternehmen zu sorgen. Denn wir
sind fest davon überzeugt, dass nur ein Landkreis mit einer
hohen Lebensqualität echte Chancen hat, die vor uns liegenden Herausforderungen, wie sie beispielsweise der de-
Foto: TOuR GmbH
„Straße frei“ für Inline-Skater bei der Veranstaltung
„Lahntal Total“.
Foto: TOuR GmbH
MARBURGB I E D E N KO P F
Rast unter den „Heiligen Eichen“
bei Rauschenberg.
ist vom Land Hessen als eine von drei Modellregionen im
Rahmen des Projekt „Hessen in Form“ ausgesucht worden
– und zwar weil wir eine Vernetzungsstruktur aufweisen
können, die bislang wahrscheinlich hessenweit einmalig
ist. In Marburg-Biedenkopf wirkt bürgerschaftliches, wirt-
„Der Landkreis Marburg-Biedenkopf bietet eine optimale Mischung
aus Hightech-Medizin, leistungsfähiger Industrie und
kleinräumiger Versorgung. Hier werden Spitzenleistungen der medizinischen
und pharmazeutischen Forschung erbracht,
die weit über die nationalen Grenzen hinaus bekannt sind.“
mografische Wandel mit sich bringt, überhaupt meistern zu
können. Wir in Marburg-Biedenkopf legen großen Wert
darauf, dass sich die Menschen von der Kindheit an bis ins
hohe Alter wohl fühlen können, dass sie gesund bleiben
und auch Arbeit und Beschäftigung finden.
WirtschaftsBild: Um noch einmal die Vernetzung innerhalb der Gesundheitsregion anzusprechen …
Landrat Fischbach: … diese ist in der Tat bei uns ein
dickes Plus. Nehmen Sie zum Beispiel das Thema Prävention, das in all seinen Ausprägungen und Angeboten ein ganz
wichtiger Punkt ist, um sowohl die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern und zu verbessern als auch die Gesundheit der Beschäftigten im Landkreis im Fokus zu haben und
damit die Wirtschaft zu unterstützen. Marburg-Biedenkopf
schaftliches und auch politisches Engagement auf breiter
Basis zusammen.
WirtschaftsBild: Wo liegen weitere Stärken der Gesundheitsregion?
Landrat Fischbach: Da müsste ich jetzt weit ausholen,
um unserer Region gerecht zu werden. Für den Gesundheitstourismus etwa steht ein bunter und attraktiver
Strauß an Wellness- und Freizeitangeboten zur naturnahen Erholung zur Verfügung. Dazu kommen die KneippHeilbäder Bad Endbach und Gladenbach mit ihren verschiedenen Kur- und Rehaeinrichtungen. Um es auf den
Punkt zu bringen: Die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf hat jede Menge zu bieten – und stellt schon heute die
Weichen für eine lebenswerte Zukunft.
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MARBURGB I E D E N KO P F
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forschen – helfen – heilen
Viele Regionen in Deutschland hoffen auf die „Schubkraft“ der Gesundheitswirtschaft, die – nicht zuletzt
aufgrund der demografischen Entwicklung – über beste Wachstumsaussichten verfügt.
Doch nur wenige Regionen überzeugen mit einem durchdachten Konzept. Der in Mittelhessen
gelegene Landkreis Marburg-Biedenkopf dagegen setzt auf eine kluge, langfristig
Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf
angelegte Strategie, die mit einer feinen Auswahl praxisnaher Projekte konsequent umgesetzt wird.
Marburg-Biedenkopf –
eine Gesundheitsregion mit Perspektive.
Die Voraussetzungen für den Landkreis Marburg-Biedenkopf, sich als erfolgreiche Gesundheitsregion sowohl in
der öffentlichen Wahrnehmung wie auch im Wettbewerb
der Wirtschaftsstandorte zu etablieren, sind besser als andernorts. So besitzt das Thema Gesundheit in der Region
bereits eine lange Tradition. Herausragende Beispiele dafür
sind die Spitalgründung durch die Heilige Elisabeth im 13.
Jahrhundert, die Gründung der Philipps-Universität 1527
und die medizinische Forschung, für die der erste Nobelpreisträger für Medizin, Emil von Behring, stellvertretend
mit seiner wegweisenden Arbeit steht.
kum Gießen und Marburg (UKGM) erlangt. Im drittgrößten
Uniklinikum Deutschlands werden jährlich rund 395.000
Patienten in 80 Kliniken versorgt.
Das UKGM schafft nicht nur eine herausragende medizinische Versorgung, sondern bietet mit seinen renommierten Spezialzentren (z.B. Brustzentrum Regio, Darmzentrum, Schlafmedizinisches Zentrum) moderne Diagnostik und umfassende Therapie auf höchstem internationalen Niveau.
„forschen – helfen – heilen“
Die Wertschöpfungskette in der Region ist komplett
Gesundheitsregion mit starken Säulen
Aufbauend auf dieser Tradition hat sich in Mittelhessen,
insbesondere im Landkreis Marburg-Biedenkopf, die Gesundheitswirtschaft bestens entwickelt. Allein rund 50 Unternehmen aus der Medizintechnik und der Pharmaindustrie stellen heute eine wichtige Säule in der Unternehmenslandschaft des rund 251.000 Einwohner zählenden
Landkreises dar. Eine weit über die Kreisgrenzen hinaus
reichende Bedeutung hat das privatisierte Universitätsklini-
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Mit der traditionsreichen Philipps-Universität Marburg
verfügt der Landkreis zudem über eine forschungsstarke
und international angesehene Hochschule mit ausgewiesenen Stärken u.a. in den Life Sciences („Lebenswissenschaften“), den Neurowissenschaften oder den Material- und
Nanowissenschaften. Nicht weit entfernt: Die Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie wurde 1607 gegründet und fühlt
sich auch heute noch ihrem Namensgeber – Justus Liebig
kam 1824 als Professor der Chemie nach Gießen – „durch
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MARBURGB I E D E N KO P F
anwendungsnahe (translationale) Forschung und Lehre auf
höchstem Niveau“ verpflichtet.
Die kurze Aufzählung macht klar: In Marburg-Biedenkopf, wie übrigens in ganz Mittelhessen, ist die gesamte
Wertschöpfungskette vorhanden – „forschen, helfen, heilen“ steht nicht nur auf dem Papier, sondern ist gelebter Alltag in der Region. Kein Wunder, dass sich der Landkreis
entschlossen hat, seine vitalen „Talente“ zu bündeln, zu vernetzen und konsequent auszubauen – und sie natürlich
auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern. Im
Mai 2009 erfolgte der offizielle Startschuss für die Initiative
„Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf“. Um die ambitionierten Ziele zu erreichen und die Entwicklung professionell und fundiert voranzutreiben, wurde das renommierte
Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) mit einer
entsprechenden Studie beauftragt.
Entwicklung mit Konzept
Kaum überraschend, aber nicht weniger erfreulich: Das
„Entwicklungskonzept Gesundheitswirtschaft im Landkreis
Marburg-Biedenkopf”, vorgestellt im April 2010, bescheinigt dem Landkreis Marburg-Biedenkopf bezüglich der Gesundheitswirtschaft „eine Sonderstellung“. Fazit: Der überwiegend ländliche Kreis kann neben den Stärken in der ambulanten und stationären Versorgung zudem in den Bereichen High-Care-Medizin und Pharmaindustrie punkten.
Die wesentlichen Pluspunkte:
쐽 Der Großteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft im Landkreis MarburgBiedenkopf ist mit 12.100 Arbeitsplätzen dem Kernbereich
der ambulanten und stationären Versorgung zuzurechnen.
쐽 Der Landkreis verfügt über eine gute stationäre Grundversorgung und ist darüber hinaus mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg auch im Bereich der Spitzenmedizin sehr gut positioniert. Des Weiteren tragen die
Aktivitäten und Investitionen des Uniklinikums insbesondere im Bereich der Onkologie dazu bei, die Region
über Landes- wie auch Bundesgrenzen hinaus bekannt
zu machen.
쐽 Die Forschung an der Philipps-Universität Marburg und
am Universitätsklinikum ist gut aufgestellt.
쐽 Mit den Betrieben auf dem ehemaligen Gelände der
Behringwerke sind gute und international anerkannte Referenzen im Bereich der Pharmaindustrie im Landkreis
vorhanden.
쐽 Der Kneippkurort Bad Endbach mit hohen medizinischen Kompetenzen bietet Potenziale für einen Ausbau
des Gesundheitstourismus sowie die Ausweitung der
Nachsorge für diagnosespezifische Versorgungsketten.
쐽 Es besteht eine gute Vernetzung der Akteure im Bereich
der Gesundheitswirtschaft.
Um diese Potenziale optimal auszuschöpfen, sind heute
sieben Arbeitsgruppen innerhalb der Initiative „Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf“ aktiv, die verschiedene
Handlungsfelder abdecken und mit Leben füllen.
Ziele der Arbeitsgruppen:
Die AG Integration, Profilbildung, Marketing hat es sich
zur Aufgabe gemacht, die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf als Marke aufzubauen. Ihr Ziel ist es, unter Berücksichtigung der Themen- und Interessenvielfalt der in der
Gesundheitsregion engagierten Akteure ein gemeinsames
In unserer Gesundheitsregion hat Forschen, Helfen, Heilen
Tradition und Zukunft
Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf - Gesundheitsregion
Ansprechpartnerin: Ruth Glörfeld (Telefon: 06421 405 1212)
www. forschen-helfen-heilen.org
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MARBURGB I E D E N KO P F
Ruth Glörfeld ist Projektleiterin
der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf: „Mit unserer
Initiative wollen wir die Potenziale der Region aufzeigen und
das Profil der Gesundheitsregion schärfen – in den verschiedenen Arbeitsgruppen werden
dazu konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet.“
Martina Heuser, Geschäftsführende Gesellschafterin der
Focustom – Marketing Company, ist Moderatorin der AG
Integration, Profilbildung,
Marketing: „Wir wollen die
Gesundheitsregion MarburgBiedenkopf als QualitätsMarke etablieren.“
Leitbild der Gesundheitsregion zu etablieren sowie eine
pointierte Marketingstrategie zu entwickeln.
Die AG „Sicherstellung der Versorgung im Kernbereich“
erarbeitet konkrete Maßnahmen und Projekte, die die Ansiedlung von Haus- und Fachärzten in ländlichen Regionen unterstützen. Zum einen soll das Image der Landarztpraxen bei jungen Medizinern verbessert werden. Zum anderen sollen Anreize geschaffen werden, bereits niedergelassene Ärzte in der Region zu halten. Darüber hinaus
werden Konzepte erarbeitet, die Modelle ärztlicher Gemeinschaftspraxen und Medizinischer Versorgungszentren aufzeigen.
Dr. Wiegand Müller-Brodmann, Internistischer Rheumatologe und Vertreter des Ärztenetzes PriMa, ist Moderator
der AG Sicherstellung der
Versorgung im Kernbereich:
„Wir gehen das Problem des
drohenden Ärztemangels aktiv
auf mehreren Ebenen an.“
Die AG „Ausbau von Versorgungsketten“ will die bereits
bestehende Angebotsstruktur der ambulanten und stationären Versorgung optimieren und diagnosespezifische Versorgungsketten entwickeln. Mittlerweile hat sich die AG
neu formiert zum Handlungsfeld „Interhospitale Konferenz“. Intention ist es, ein Netzwerk unter den Krankenhäusern aufzubauen. Des Weiteren wird ein Klinikführer für
den Landkreis erarbeitet.
Die AG „Innovationen für Spitzenmedizin und High-Care“ widmet sich u.a. dem Zukunftsthema „Innovationen in
der Medizin“, priorisiert Ziele und zeigt Trends in der Medizintechnik und bei der Impfstoff- und Wirkstoffentwicklung
LANDKREIS MARBURG-BIEDENKOPF
Zahlen-Daten-Fakten
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Katrin Storck-Müller, Fachärztin für Innere Medizin und
Rheumatologie und Leiterin
des Rheumazentrums Mittelhessen in Bad Endbach, ist
Moderatorin der AG Ausbau
von Versorgungsketten:
„Wir wollen gesundheitliche
Versorgung mit Nachsorge
verknüpfen.“
Bundesland
Hessen
Regierungsbezirk
Gießen
Verwaltungssitz und größte Stadt
Marburg
Kreisgliederung
22 Kommunen
Einwohner
Rund 251.000
Fläche
Rund 1.263 km2
Sozialversicherungspfl. Beschäftigte
– davon im Gesundheits- und Sozialbereich
Rund 118.000
– circa 23.000
Internet-Adresse
www.marburg-biedenkopf.de
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MARBURGB I E D E N KO P F
Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Präsident der Von Behring-Röntgen-Stiftung, ist Moderator der AG Innovationen für
Spitzenmedizin und High-Care:
„Wir vernetzen Wirtschaft und
Forschung, benennen die Handlungsfelder in der Medizintechnik und koordinieren die Umsetzung relevanter Projekte.“
Hartmut Reiße, Leiter der TOuR
GmbH des Landkreises Marburg-Biedenkopf, ist Moderator der AG Gesundheits- und
Medizintourismus: „Wir entwickeln und setzen neue Angebote im Bereich des Gesundheitstourismus um und optimieren die Kooperation zwischen den Leistungsträgern.“
auf. Darüber hinaus initiiert und koordiniert sie Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Derzeit arbeitet sie an
der Entwicklung einer Roll-out-Strategie.
Die AG „Gesundheits- und Medizintourismus“ erhöht
durch eine ziel- und ergebnisorientierte Arbeit die Wertschöpfung im Marktsegment der gesundheitstouristischen Angebote. So wurde z.B. die Gesundheitswoche
„Rund ums Fahrrad“ angestoßen. Darüber hinaus wird der
Ausbau des Medizintourismus vorangetrieben u.a. durch
Kooperation zwischen Hotellerie und Tourismusverbänden sowie den Kliniken und anderen medizinischen Einrichtungen.
Die AG „Prävention“ erarbeitet Projekte, die auf vorsorgenden Gesundheitsschutz setzen. So hat sie beispielsweise die Broschüre „Wegweiser für Gesundheit und Bewegung“ erarbeitet oder den „Bewegungsstarthelfer für Ältere“ initiiert. Aufgrund des bestehenden Engagements in den
Bereichen Gesundheits-, Bewegungs- und Ernährungsförderung wurde die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf
als eine von drei Modellregionen des Aktionsplanes „Hessen IN FORM“ ausgewählt.
Die AG „Qualifizierung“ setzt Maßnahmen um, die es
dem Landkreis Marburg-Biedenkopf ermöglichen, das
Wachstumspotenzial der Gesundheitswirtschaft auszuschöpfen. Gut ausgebildetes Personal ist dafür die Grundlage. Die Ziele der AG sind klar definiert:
쐽 Entwicklung gezielter Qualifzierungsmaßnahmen
쐽 Unterstützung der Unternehmen in Personalplanung
und -auswahl.
Dr. Franz Nitsch, Vorsitzender
des Sportkreises Marburg, ist
Moderator der AG Prävention:
„Wir machen uns stark für
eine gesunde Lebensführung
von Kindheit an und schaffen
ein Bewusstsein für den Zusammenhang von Sport und
Gesundheit bis ins hohe Alter.“
Dr. Frank Hüttemann, Leiter
der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landkreises
Marburg-Biedenkopf, ist Moderator der AG Qualifizierung:
„Wir planen Maßnahmen zur
gezielten Personalentwicklung und wollen Impulse für
den regionalen Arbeitsmarkt
auslösen.“
Potenziale ausschöpfen und Chancen nutzen
Die Initiative „Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf“
setzt alles daran, dass der mittelhessische Landkreis seine
bereits vorhandenen Potenziale ausschöpfen und die damit verbundenen Chancen nutzen kann. Es geht hier konkret um die ganzheitliche Entwicklung der Region.
Das heißt auf der einen Seite: Der Wirtschaftsstandort
Marburg-Biedenkopf soll im (inter-) nationalen Wettbewerb der Regionen gestärkt werden, indem z. B. Unternehmen vor Ort ein von Bevölkerung, Wirtschaft und Politik
geknüpftes Netzwerk vorfinden, aus dem heraus neue innovative Produkte entstehen und neue Märkte erschlossen werden können. Das heißt aber auch: Für die Menschen in der Region die hohe Lebensqualität sicherzustellen. Dazu ist es von elementarer Bedeutung, attraktive Angebote zu schaffen, die eine gesunde Lebensführung zum
Ziel haben. Ebenso wichtig ist es aber auch, im Krankheitsfall für eine gute ambulante und stationäre Versorgung der
Patienten zu sorgen.
Zugegeben, das Ziel ist hochgesteckt, es zu erreichen mit
Sicherheit eine Herausforderung. Doch die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf befindet sich auf einem guten
Weg – dank der vielen engagierten Menschen, die sich mit
„ihrer“ Region, ihrer Heimat eng verbunden fühlen.
Die Autorin: Ruth Glörfeld ist Projektleiterin
der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf. Darüber
hinaus leitet sie das Ideen- und Beschwerdemanagement der „bürgerfreundlichen Kreisverwaltung“.
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Foto: CSL Behring, Marburg
MARBURGB I E D E N KO P F
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Ein Impulsgeber für die Region
Als bevölkerungsreichstes Oberzentrum zwischen Kassel und Frankfurt am Main versteht sich Marburg
sowohl als Motor wie auch als Dienstleister für ganz Mittelhessen. Die exzellente Entwicklung der
Universitätsstadt ist geprägt durch die strategisch kluge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.
Der Branchenmix ist attraktiv: Pharmazie, Biotechnologie, Medizin und Gesundheitswirtschaft – mit diesen
Schwerpunkten verfügt die Universitätsstadt über ein starkes und zukunftsorientiertes wirtschaftliches Fundament.
Im Verbund mit den Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen vor Ort behauptet sich Marburg erfolgreich im
(inter-)nationalen Wettbewerb. So haben am Standort
Behringwerke mehrere weltweit operierende Pharmaunternehmen ihren Sitz.
Wissenschaftliches Aushängeschild ist die Philipps-Universität in Marburg mit dem im bundesweiten Vergleich
größten Fachbereich Pharmazie und den in Universitätsrankings regelmäßig weit vorne platzierten Fachbereichen Chemie und Biologie. International renommiert ist auch das privatisierte Universitätsklinikum mit herausragenden thera-
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peutischen Möglichkeiten wie dem Comprehensive Cancer
Center, zu dem auch das zunächst forschungsorientierte
Partikeltherapie-Zentrum gehört, sowie dem BSL-4-Hochsicherheitslabor, sowie dem BSL-4-Hochsicherheitslabor, das
Spitzenforschung für hochinfektiöse Krankheiten betreibt.
Mit der Neuerrichtung der Gebäude für den Fachbereich
Chemie erhält dieser profilierte und traditionsreiche Wissenschaftszweig an der Philipps-Universität großzügige
räumliche Voraussetzungen für auch künftig hervorragende wissenschaftliche Leistungen. Beispielhaft ist darüber
hinaus das in Kooperation zwischen der Stadt, dem Land
Hessen und der Universität entstehende Chemikum Marburg – es richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche
und soll so zur Gewinnung naturwissenschaftlichen Nachwuchses in Zeiten des demografischen Wandels sorgen.
Foto: Rainer Kieselbach
Das Marburger Max-Planck-Institut für terrestrische
Mikrobiologie sowie naturwissenschaftliche LOEWE-Programme und weitere naturwissenschaftliche Exzellenzen
vervollständigen das wissenschaftlich-ökonomische Spektrum der alten Universitätsstadt. Tradition und Innovation
gehen in Marburg Hand in Hand.
Zur Intensivierung des Netzwerkes zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hat die Stadt mit dem Schwerpunkt
Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung die Initiative
Biotechnologie und Nanotechnologie ins Leben gerufen.
Sie begleitet und fördert sehr erfolgreich die Kooperation
zwischen den pharmazeutisch, medizinisch, bio- und nanotechnologisch ausgerichteten Unternehmen und der
wissenschaftlichen Forschung der Universität.
Die Schaffung aller planerischen Voraussetzungen für
die künftige Ausweitung sowohl der universitären Einrichtungen als auch der Forschungs- und Produktionsanlagen
der Pharmaunternehmen ist erklärtes Ziel der Stadtentwicklungsplanung. Heute schon an morgen denken – ein
kluger Leitspruch, der in Marburg Tradition besitzt.
Weitere Informationen unter: www.marburg.de
Universitätsstadt
Marburg
Der Wirtschafts- und
Wissenschaftsstandort
zwischen Tradition
und Innovation
Ihr Standort zum Leben
und Arbeiten
Der Autor: Wolfgang Liprecht ist Leiter des
Referates für Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung
der Universitätsstadt Marburg
www.marburg.de
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Strategien gegen den Ärztemangel
Mediziner-Mangel, insbesondere auf dem Land, ist in vielen Regionen Deutschlands bereits spürbar und wird
in den Medien öffentlich diskutiert. Mehr noch: Die Bundesregierung hat aufgrund der Brisanz Anfang
August 2011 den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen vorgelegt. In MarburgBiedenkopf gibt es dagegen schon seit geraumer Zeit konkrete Projekte – durchaus mit Vorbildcharakter.
In der Fernseh-Idylle ist alles gut: Der junge Landarzt versorgt seine Patientenschar in einer schönen Praxis, macht
Hausbesuche mit dem Geländewagen und hat überhaupt
für die großen und kleinen menschlichen Probleme immer
ein offenes Ohr. Doch, wie so oft, trügt die Idylle, und die
Realität sieht in vielen Regionen Deutschlands anders aus.
Die „Spezies Landarzt“ steht nämlich schon lange auf der
Roten Liste. Auch Krankenhäuser kämpfen bereits mit einem Mangel an jungen Fachärzten.
Glaubt man der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, fehlen schon jetzt hierzulande tausende von Ärzten. Bis zum
Jahr 2020 werden zudem fast 24.000 Hausärzte altersbedingt aus dem System ausscheiden. Die gemeinsame Studie
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Bundesärztekammer mit dem prägnanten Titel „Dem deutschen
Gesundheitswesen gehen die Ärzte aus!“ nennt erschreckende Zahlen: So ergebe sich insgesamt im ambulanten Bereich
ein Ersatzbedarf von 51.774 Ärzten bis zum Jahr 2020. Bezüglich der Entwicklung im stationären Bereich lasse sich
feststellen, dass bis 2020 19.851 Ober- und Chefärzte altersbedingt in den Ruhestand gehen werden. Bereits jetzt existierten 5.000 vakante Stellen allein im ärztlichen Dienst in
Krankenhäusern. Dr. Frank Ulrich Montgomery, bei der Vorstellung der Studie im September 2010 Vizepräsident der
Bundesärztekammer, jetzt deren Präsident, brachte es in
Berlin auf den Punkt: „Kaum jemand bestreitet noch, dass
wir uns auf dem Weg in eine Wartelistenmedizin befinden.“
Marburg-Biedenkopf: Frühzeitig Weichen stellen
Ganz Deutschland ist von dieser Entwicklung betroffen
– der Landkreis Marburg-Biedenkopf keine „Insel“. So bereitet – trotz insgesamt guter ärztlicher Versorgung – die ungleichmäßige Verteilung der niedergelassenen Ärzte im
Landkreis Marburg-Biedenkopf lokal Probleme: In einzelnen ländlichen Regionen herrscht im Gegensatz zur Stadt
Marburg ein spürbarer Mangel an Haus- und Fachärzten.
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Die Gründe sind vielfältig:
쐽 Das Wegbrechen großer (Land-)praxen wegen der Altersstruktur der niedergelassenen Ärzteschaft (das Durchschnittsalter liegt laut Landesärztekammer Hessen bei 55 Jahren)
쐽 Fehlender Nachwuchs
쐽 Die vermeintlich fehlende Attraktivität der Niederlassung
besonders in ländlichen Regionen
쐽 Die mangelnde Mobilität vorwiegend älterer chronisch
kranker Patienten bei schlechter Infrastruktur.
Aber die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf begreift
diese Probleme schon seit einiger Zeit als Herausforderung
und Chance zur Entwicklung von – zum Teil beispielhaften –
Lösungen. Die AG „Sicherstellung der Versorgung im Kernbereich“ (AG „Versorgung“) arbeitet an Konzepten, einem bestehenden oder drohenden Ärztemangel in einzelnen Regionen des Landkreises entgegenzuwirken. Es werden Bedingungen und Anreize geschaffen, die ein Abwandern bereits
niedergelassener Ärzte und Ärztinnen verhindern helfen.
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MARBURGB I E D E N KO P F
Die Strategie: Schritt für Schritt Lösungen erarbeiten
1. Die AG „Versorgung“ hat die Akteure der Gesundheitsversorgung und regional betroffenen politischen Verantwortungsträger, vom Arzt bis zum Bürgermeister, an einem
Tisch gebracht. Dieses Forum ermöglichte erst einmal den
„Wissenstransfer“ unter den Beteiligten, und war Voraussetzung für die Schaffung von Strukturen. So konnten vorhandene Probleme analysiert und Lösungen gesucht werden.
2. Dabei konnten bereits in Einzelfällen unter Einschaltung
der Kassenärztlichen Vereinigung kurzfristig vorläufige Lösungen gefunden werden (z.B. Genehmigung der Einrichtung von Zweigpraxen).
3. Als mittelfristige Lösung zeichnet sich derweil die Übernahme frei werdender Sitze (also die verfügbaren Stellen)
durch einen geeigneten Träger ab, der diese vorläufig mit
(auch in Teilzeit) angestellten Ärzten besetzt und später an
interessierte niederlassungswillige Ärzte abgibt. Die AG
„Versorgung“ hat die regionalen Ärztenetze PriMa e.G. und
ADR in ihre Arbeit eingebunden. Die Ärztegenossenschaft
PriMa strebt ein Modellprojekt mit Unterstützung der Landesärztekammer und des hessischen Sozialministeriums
an, in dessen Rahmen eine entsprechende Trägerstruktur
geschaffen werden soll.
4. Eine langfristige Lösung wird jedoch nur möglich sein
durch die Heranführung junger Ärzte an eine Tätigkeit in eigener Praxis, insbesondere als Landarzt. Dazu hat die Arbeitsgruppe in Kooperation mit dem Fach Allgemeinmedizin
am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Konzepte
entwickelt, mit denen angehende junge Ärztinnen und Ärzte
für die Weiterbildung in Allgemeinmedizin und eine Niederlassung im ländlichen Raum gewonnen werden können.
Der Fokus liegt dabei auf Information und Aufklärung.
Seit dem Jahr 2010 findet unter dem Titel „Chance Landarzt
– Ein Berufsbild im Wandel“ für interessierte Studentinnen
und Studenten eine Veranstaltung der besonderen Art statt.
Ein voller Erfolg: So nahmen beispielsweise im Juni 2011
rund 60 angehende Ärzte teil. Sie informierten sich direkt aus
1. Hand über eine Niederlassung in der ländlichen Region.
In der Diskussion mit niedergelassenen Ärzten und der
Politik konnten viele Fragen, z.B. nach den Bedingungen für
eine Niederlassung oder einer Teilzeitbeschäftigung, geklärt
und mit Vorurteilen aufgeräumt werden. Nach Auskunft
der niedergelassenen Ärzte, die den Studenten Rede und
Antwort standen, sei die Arbeitsbelastung überschaubar,
Beruf, Familie und Privatleben könnten unter einen Hut gebracht werden. Auch die Belastung durch Bereitschaftsdienste sei durchaus erträglich. Im Ergebnis sprachen sich
die an der lebhaften Diskussion Beteiligten für Gemeinschaftspraxen aus. In ihnen lasse sich die Arbeitsbelastung
optimal verteilen und es sei auch leichter, Regelungen für
Urlaubs- oder Krankheitszeiten zu finden. Die nächste Veranstaltung findet am 23. November 2011 im Klinikum
Lahnberge statt.
Eine ähnliche Zielrichtung wie „Chance Landarzt“ verfolgt die Veranstaltung „PriMa Perspektiven“, die zuletzt im
August 2011 stattfand. Sie spricht junge Ärzte in oder nach
Abschluss der Weiterbildung an. Im persönlichen Erfahrungsaustausch mit Fachreferenten sowie niedergelassenen Haus- und Fachärzten erfuhren die Nachwuchs-Mediziner die konkreten rechtlichen, fachlichen, organisatorischen und wirtschaftlichen Bedingungen einer Praxisgründung oder -Übernahme. Und: Sie erhielten Einblicke in die
Berufsperspektiven als Vertragsarzt.
Der Autor: Dr. Wiegand Müller-Brodmann, Internistischer
Rheumatologe und Vertreter des Ärztenetzes
PriMa, ist Moderator der Arbeitsgruppe „Sicherstellung
der Versorgung im Kernbereich“ in
der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf.
Kreisverband Biedenkopf e.V.
Hainstr. 77 – 35216 Biedenkopf – Telefon 06461 77-0 - Telefax 06461 77-377
www.drk-biedenkopf.de - E-Mail: sekretariat@drk-biedenkopf.de
Ambulante Pflege
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77-235
77-441
Besuchsdienst
Bewegungsprogramme
Café Jedermann Wallau
Ehrenamtliche Arbeit
Erste-Hilfe-Ausbildung
Katastrophenschutz
Sofortmaßnahmen
Mitgliederverwaltung
Ärztlicher Bereitschaftsdienst Biedenkopf, Obermühlsweg, Innenhof Krankenhaus
Interhospitaltransfer
Krankentransport
Rettungsdienste, Notarzt
06461
06461
06461
77-777
77-225
9265480
06461
924056
06461
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06461
0800
06421
926699
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G E S U N D H E I T S R E G I O N
MARBURGB I E D E N KO P F
| KRANKENHAUSLANDSCHAFT |
Exzellente Versorgung und
Hochleistungsmedizin
Im Landkreis Marburg-Biedenkopf spielt insbesondere die Qualität der stationären Versorgung
eine besondere Rolle. Die Krankenhauslandschaft ist sowohl in der
Grundversorgung wie auch im Bereich der Spitzenmedizin sehr gut aufgestellt. Ein Einblick …
Das Institut Arbeit und Technik Gelsenkirchen (IAT) hat
in seinem für den Landkreis erarbeiteten „Entwicklungskonzept Gesundheitswirtschaft“ u.a. festgestellt, dass Marburg-Biedenkopf bei der Kennziffer „Betten auf je 10.000
Einwohner“ besonders gut aufgestellt ist. Mit 73 Betten auf
10.000 Einwohner liege sie deutlich höher als der hessische
Landesdurchschnitt (59 Betten) und übertreffe im Vergleich sogar den Bund (64 Betten).
395.000 Patienten in 80 Kliniken versorgt – davon werden
rund 85.000 Patienten stationär versorgt. Das drittgrößte
Uniklinikum Deutschlands deckt das gesamte Spektrum der
modernen Medizin ab – von A wie Augenheilkunde über U
wie Unfallchirurgie bis Z wie Zahnmedizin. Es bietet Diagnostik und Therapie auf höchstem Niveau.
Hochleistungsmedizin
Nur ein Beispiel – Schlaganfall: Einer der Schwerpunkte
der UGKM-Klinik für Neurologie in Marburg liegt in der Behandlung des Schlaganfalls. Die Stroke Unit (engl. für
Schlaganfall-Station) bietet eine optimale Behandlung
durch schnelle und sichere Aufklärung der Ursachen. Spe-
Foto: Barmer GEK
Geprägt wird die Krankenhauslandschaft insbesondere
vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM),
das als Krankenhaus der Maximalversorgung jährlich rund
14
Vernetzte Hilfe für Schlaganfall-Patienten
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ziell geschultes Personal und umfangreiche Möglichkeiten
der Patientenüberwachung und Diagnostik machen Stroke
Units zu „Kompetenzzentren“ in der Versorgung. Die Stroke Unit des UKGM in Marburg ist überregional zertifiziert –
zur Zeit werden, nach Angabe des UKGM, über 900 Patienten mit Schlaganfällen pro Jahr versorgt.
Beruhigend: In den mittelhessischen Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Gießen verzahnt ein neues Konzept
die schnelle Hilfe für Schlaganfallpatienten in der Region.
Durch einheitliche standardisierte Ausbildung und Abläufe
wird die Zeit bis zur Behandlung in einer Klinik stark verkürzt. So sind beispielsweise die Rettungsdienstmitarbeiter
und sogar die Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle gesondert geschult im Erkennen von Schlaganfallsymptomen.
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Denn bei der Behandlung des Schlaganfalls kommt es in
der Tat auf jede Minute an: Je früher eine Behandlung beginnt, umso geringer ist der Schaden am Gehirn.
Am Standort Marburg des UKGM bereichern zahlreiche
Spezialzentren die medizinische Versorgung und Forschung der Region.
Medizinische Spezialzentren
Das „Comprehensive Cancer Center“ (CCC) beispielsweise umfasst mehrere onkologische Zentren, wie das
Brustzentrum Regio, das Prostatakarzinomzentrum oder
das Darmzentrum. Ebenso gehört das José Carreras Leukämie Centrum (CLC), das mit seiner Hightech-Infrastruktur die bestmögliche Behandlung der an Leukämie erkrankten Patienten sicherstellt, dazu.
Das CLC in Marburg unterscheidet sich von anderen Zentren, die von der José Carreras Leukämie-Stiftung gefördert
werden, in seinem translationalen Ansatz. Das heißt, hier
werden in einem einzigartigen Ansatz Forschung und Praxis
miteinander vernetzt, neueste Forschungsergebnisse fließen
also direkt in die Verbesserung der Patientenversorgung.
Das Marburger Interdisziplinäre Zentrum für Neuroendokrine Tumore (NET) hat übrigens im Mai 2011 eine besondere internationale Auszeichnung erhalten: Es wurde
nach einem aufwändigen internationalen Begutachtungsverfahren als Europäisches Exzellenzzentrum für die Behandlung und Erforschung neuroendokriner Tumore zertifiziert. Das NET gehört damit zu einem erlesenen Kreis von
15 Europäischen Exzellenzzentren.
Abteilung für Radiologie und das Herzkatheterlabor mit
neuester Technik ausgestattet (Linksherzkathetermessplatz,
Magnet-Resonanz-Tomografie und Computer-Tomografie).
2. Das DRK-Krankenhaus in Biedenkopf wird als Belegarzthaus geführt. Vertreten sind die Fachbereiche Chirurgie,
Gynäkologie und Geburtgshilfe, Innere Medizin, Urologie
und interdisziplinäre Intensivstation. Durch die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Facharztpraxen
ist eine optimale Versorgung der Patienten gesichert.
ÜBERBLICK INTERNET-ADRESSEN
Krankenhäuser und
Kliniken
Universitätsklinikum Gießen und Marburg
www.ukgm.de
Diakonie-Krankenhaus Wehrda
www.dkh-wehrda.de
DRK Krankenhaus in Biedenkopf
www.drk-biedenkopf.de
Vitos Klinikum Gießen-Marburg
www.vitos.de
Klinik Sonnenblick
www.drv-hessen.de
Stationäre Grundversorgung
Die stationäre Grundversorgung wird überwiegend
von zwei weiteren Krankenhäusern in der Region wahrgenommen.
1. Das Diakonie-Krankenhaus Wehrda (DKH) zählt laut einer Erhebung der AOK zu den besten Kliniken auf dem Gebiet des Hüftgelenkersatzes in Hessen. Kürzlich wurde die
16
Rheumazentrum Mittelhessen
www.rheumazentrum-mittelhessen.de
Hessische Berglandklinik Koller GmbH
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Fachkrankenhäuser und Reha-Einrichtungen
Neben den Krankenhäusern der Allgemeinversorgung zählen spezialisierte Fachkrankenhäuser und RehaEinrichtungen zu den Stärken im Landkreis MarburgBiedenkopf:
쐽 Das Vitos Klinikum Gießen-Marburg beispielsweise ist
mit 477 Betten und Plätzen das größte Fachkrankenhaus
für Psychatrie in Hessen.
쐽 Das Rheumazentrum Mittelhessen in Bad Endbach ist
spezialisiert auf die Behandlung von rheumatischen und
neurochirurgischen Beschwerden.
쐽 Die Klinik Sonnenblick hat sich als hochqualifizierte
Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung Hessen auf
die Behandlung von onkologischen und orthopädischen
Erkrankungen sowie auf die Behandlung von Unfallfolgen
spezialisiert.
쐽 Die Hessische Berglandklinik Koller GmbH in Bad Endbach ist seit über 40 Jahren als Krankenhaus für postoperative und konservative Frührehabilitation und Geriatrie tätig
und spielt auch in der stationären Krankenhausversorgung
der Region eine herausragende Rolle.
Wichtiger Bestandteil der Gesundheitsregion:
das Thema Geriatrie
Apropos Geriatrie – die demografische Entwicklung in
Deutschland sorgt, wie auch in anderen industrialisierten
Ländern, für eine teils rapide Veränderung im Altersaufbau
der Bevölkerung.
Die Menschen werden immer älter und benötigen dann
eine besondere Versorgung. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist deshalb das Thema „Geriatrie“ ein wichtiger
Bestandteil der Gesundheitsregion. So zeigt der Bereich
Geriatrie mit seinen Schwerpunkten im Diakonie-Krankenhaus in Marburg-Wehrda und in der Hessischen Berglandklinik in Bad Endbach auf, dass man mit älteren Patienten
anders und vor allem ganzheitlicher umgehen muss, um
Erfolge zu erzielen.
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| U N I V E R S I TÄT S K L I N I K U M G I E S S E N U N D M A R B U R G G M B H |
Brustzentrum Regio:
Versorgung auf höchstem Niveau
Wer das neue Universitätsklinikum auf den Lahnbergen in Marburg sieht,
in dem Brustkrebspatientinnen nach modernstem medizinischen und wissenschaftlichen Standard behandelt
werden, vergisst beinahe, dass dies eine sehr alte Institution ist.
Die Frauenheilkunde, und insbesondere die Geburtshilfe in Marburg, haben eine lange Tradition.
Vor 219 Jahren, im Januar 1792, wurde die „Entbindungsanstalt“ der Philipps-Universität Marburg eröffnet.
Als drittälteste Universitätsfrauenklinik stellt sie den historisch ältesten Teil ärztlich-medizinischer Frauengesundheitsversorgung in Deutschland dar.
Unter dem Dach des Marburger Comprehensive Cancer
Center (CCC) der Philipps-Universität, wurde das Brustzentrum Regio als Kompetenzzentrum für die Lehre und
Wissenschaft der Senologie (Brustheilkunde) 2003 gegründet. Das Brustzentrum Regio ist eines der ersten interdisziplinären Brustkrebszentren, zertifiziert entsprechend den
Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft und der
Deutschen Gesellschaft für Senologie mit einem ausgewiesenen Qualitätsmanagement nach ISO 9001. Besonderes
Charakteristikum zertifizierter Brustkrebszentren ist die regelmäßige Auditierung von 183 Qualitätsparametern des
Anforderungskataloges der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS), und der Deutschen Krebsgesellschaft
(DKG) zur leitlinienkonformen Früherkennung, Diagnostik
und Behandlung des Mammakarzinoms, und die Beurteilung einer stetigen Qualitätsverbesserung durch ein flankierend etabliertes Qualitätsmanagement. Die fachlichen
Anforderungen des Brustkrebszentrums sind dabei auszuweisen hinsichtlich: Multidisziplinarität, Konferenzmanagement, leitlinienkonforme Versorgung, Leistungserfassung, Patientinnen-, Zuweiser- und Mitarbeitermanagement, Fort- und Weiterbildung, Qualitätszirkel, Schulungen
und Öffentlichkeitsarbeit.
Die strukturelle Entwicklung von einer vormals dezentral, mit erheblichen Qualitätsschwankungen behafteten
Versorgung zu einer eher zentral-vernetzenden, sich an
dem Brustkrebszentrum orientierenden Versorgung, ist dabei Ausdruck einer gelebten Zusammenarbeit mit den zuweisenden und mitbetreuenden Kolleginnen und Kollegen
18
niedergelassener Fachdisziplinen und einer sich der Bevölkerung vermittelnden Qualitätstransparenz.
Zum kooperierenden Netzwerk des Brustzentrums Regio
gehören sechs Krankenhäuser, vier Rehabilitationskliniken
und 76 gynäkologische Praxen, eine MammographieScreening-Einheit, regionale Physiotherapeuten, Psycho-
BRUSTKREBS
Hintergrundinfos
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa 60.000 Frauen erkranken – nach
Angaben der Deutschen Krebshilfe – in Deutschland
jährlich an dem so genannten Mammakarzinom, etwa
17.000 Frauen versterben an den Folgen dieser Erkrankung. Aber auch Männer können von Brustkrebs betroffen sein.
Grundsätzlich gilt: Bei frühzeitiger Entdeckung kleinerer
Tumoren kann zumeist weniger ausgedehnt operiert
werden und die medikamentöse Behandlung schonender erfolgen.
Therapiemöglichkeiten
Als Therapiemöglichkeiten stehen Operation, Strahlenbehandlung, Hormontherapien, Chemotherapie und
die Immuntherapie zur Verfügung. Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie
beispielsweise Art, Lokalisation und Größe des Tumors.
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therapeuten und mehr als 20 Selbsthilfegruppen. Betroffene Frauen und Angehörige wenden sich aktiv an das zertifizierte Brustkrebszentrum, um Leistungen der Beratung,
Diagnostik und Behandlung in Anspruch zu nehmen.
Am Brustzentrum Regio werden bei allen Patientinnen
mit Brustkrebs die Therapieentscheidungen gemeinsam in-
terdisziplinär getroffen. Die Kooperationskliniken nehmen
mit Strahlentherapeuten, internistischen Onkologen, Gynäkologen, Psychoonkologen und Radiologen an der wöchentlichen Tumorboardkonferenz teil. Flankiert wird die
Qualität des Betreuungskonzeptes durch einen alle sechs
bis acht Wochen stattfindenden multidisziplinären- und
multiprofessionellen Qualitätszirkel, an dem niedergelassene Frauenärzte, Vertreter der Rehabilitationseinrichtungen,
Physiotherapeuten, Psychoonkologen, Sozialarbeiter und
Vertreterinnen der Selbsthilfegruppen teilnehmen.
Foto: DKFZ, Dr. Lutz Langbein
Hand-in-Hand-Management
Brustkrebszelle
Weitere Infos im Internet (Auswahl):
Deutsche Krebshilfe, www.krebshilfe.de
Deutsches Krebsforschungszentrum, www.dkfz.de
DKG Deutsche Krebsgesellschaft, www.deutschekrebsgesellschaft.de
Deutsche Gesellschaft für Senologie,
www.senologie.org
Am Brustzentrum Regio werden jährlich 350 Frauen mit
dieser Ersterkrankung operiert. Das Team der Brustoperateure ist spezialisiert und fokussiert auf maximale onkologische Sicherheit unter Berücksichtigung der individuellen
Gegebenheiten, Präferenzen und den Wünschen der Patientinnen. Die enge Kooperation mit dem seit 2006 in der
Region angebotenen Mammographie-Screening und die
enge Kooperation mit den niedergelassen Frauenärzten hat
den Anteil der früherkannten Brustkrebsfälle deutlich erhöht. Das „Hand-in-Hand-Management“ von diagnostischer und chirurgischer Kompetenz spiegelt sich in dem
hohen Anteil brusterhaltender Operationen (85 Prozent
der Tumore kleiner 2 cm) wider. So gehört die gezielte
Tumorchirurgie, die Wächterlymphknotenbiopsie und ein
Spektrum verschiedener operativer Techniken der Brusterhaltung zum Standard, ebenso wie spezielle Techniken der
rekonstruktiven Brustchirurgie nach Brustentfernung, einschließlich der Transplantation von Eigengewebe (Latissimus- oder TRAM-Lappenplastiken).
In Marburg hat die Entwicklung und Umsetzung von
Konzepten zur Verbesserung der Versorgung von betroffe-
19
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MARBURGB I E D E N KO P F
nen Frauen einen besonders hohen Stellenwert. Die Leiterin des Brustkrebszentrums, Prof. Ute-Susann Albert ist
maßgeblich an der bundesweiten S3-Leitlinien-Entwicklung
seit 1999 beteiligt, und Prof. Uwe Wagner, Direktor der
Frauenklinik, hat federführend die Qualitätssicherung
Mammachirurgie und die Umsetzung der S3-Leitlinien im
Disease-Management-Programm Hessen etabliert. Dass
Hessen nunmehr nach 7 Jahren eine herausragende Stellung in der Brustkrebsversorgung einnimmt, belegen die
aktuellen Benchmarkingzahlen der Qualitätssicherungsstelle in Hessen.
쐽 Kontinuierliche klinische Qualitätsmessungen der an
den evidenz- und konsensusbasierten Empfehlungen ausgerichteten Qualitätsindikatoren im Rahmen der internen
und externen Qualitätssicherung und Analyse von Struktur-,
Prozess- und Ergebnisqualität (Outcome) durchzuführen.
Neben der Versorgungsforschung, unter besonderer Berücksichtung der Lebensqualität von Patientinnen, steht als
zweite Säule der Forschung in Marburg die Mitwirkung bei
der Entwicklung neuer innovativer Diagnose- und Therapieverfahren im Rahmen von klinischen Studien ganz im
Vordergrund.
„Neue Erkenntnisse der Forschung rasch in die Versorgung umzusetzen, ist Anliegen
des Brustzentrums Regio. Hier werden zudem bei allen Patientinnen
mit Brustkrebs die Therapieentscheidungen gemeinsam interdisziplinär getroffen.“
In ganz besonderem Maße sind zertifizierte Brustkrebszentren in der Lage, die Erfüllung der Aufgaben von Stufe3-Leitlinien zu etablieren:
쐽 Ärzte sowie gesunde und betroffene Frauen durch evidenzbasierte und formal konsensierte Empfehlungen im
Rahmen der anstehenden medizinischen Entscheidungen
zu unterstützen.
쐽 Handlungsempfehlungen in den Versorgungsablauf
einzubringen, die eine qualitätsgesicherte, multidisziplinäre, flächendeckende, fach- und sektorübergreifende
Brustkrebs-Früherkennung, -Diagnose, -Behandlung und
Nachsorge unter besonderer Berücksichtigung der qualitätsanfälligen Schnittstellen in der Versorgungskette umsetzen.
쐽 Eine angemessene Nutzung von Ressourcen durch Anpassung der hierfür erforderlichen Organisationsstrukturen
und Vermeidung unnötiger diagnostischer und therapeutischer Verfahren zu fördern.
쐽 Den Aufbau und Ausbau inhaltlich gezielter ärztlicher
Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen voranzubringen.
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Seit Oktober 2010 wird am Brustzentrum Regio – als eines der ersten Zentren in Deutschland – die intraoperative
Strahlentherapie (IORT) mittels Elektronen durch einen
mobilen Linearbeschleuniger angeboten. Das Verfahren
wurde im Brustkrebszentrum in Mailand durch Prof. U. Veronesi entwickelt. Um ein Wiederauftreten der Krebserkrankung in der Brust zu verhindern, gehört zur brusterhaltenden Operation immer eine anschließende Bestrahlung
der Brustdrüse. Diese Bestrahlung erfolgt obligat in zwei
Schritten: die Brust als Ganzes und zum Abschluss eine Bestrahlung der vormaligen Operationsregion. Die Standardbestrahlung erfolgt in kleinen Einzeldosierungen und dauert ca. sechs Wochen.
Durch Einsatz des mobilen Bestrahlungsgerätes während der Operation, ist nur noch eine Bestrahlung der
Brustdrüse als Ganzes notwendig. Die Bestrahlungszeit für
die Patientinnen verkürzt sich somit um sechs bis zehn Tage. Die IORT bietet Patientinnen darüber hinaus weitere
entscheidende Vorteile. Das Verfahren weist eine höhere
Sicherheit auf. Es wird gezielt das umliegende Drüsengewebe unmittelbar nach Entfernung des Tumors bestrahlt. Da
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„offen“, d. h. vor Hautverschluss nur das Drüsengewebe bestrahlt wird, wird die Haut geschont und die Behandlung ist
nebenwirkungsärmer. Während die Bestrahlungszeit selbst
nur noch 2 Minuten einnimmt, ist das neue Verfahren allerdings sehr komplex und bedarf eines ausgewiesen Qualitätsmanagements. Neben dem Operationsteam wird dies
gewährleistet durch die enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Strahlentherapie durch Prof. R. Engenhart-Cabillic,
der Abteilung für Strahlenphysik durch Prof. A. Zink und
dem Institut für Pathologie, Prof. R. Moll.
Darüber hinaus ist das Brustzentrum Regio eine PATHKlinik (Akronym: Patient Tumorbank of Hope) und ermöglicht Patientinnen an der weltweit ersten patienteneigenen
Tumorbank teilzunehmen. Indem die Patientin die Zustimmung zum Einfrieren ihres Tumors gibt, wird Tumorgewebe für sie persönlich aufbewahrt und gleichzeitig gibt sie ihre Zustimmung, dass Gewebe im Rahmen von Forschungsvorhaben genutzt werden kann.
Neue Erkenntnisse der Forschung, rasch in die Versorgung umzusetzen, ist Anliegen des Brustzentrums Regio.
Dies kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten sich engagieren, um die Lücken zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis
„best evidence“ und Routineversorgung im Alltag „best
practice“ zu schließen.
Die Autoren:
Prof. Dr. Ute-Susann Albert ist Leiterin des
Brustkrebszentrums Regio am Universitätsklinikum Gießen
und Marburg. Sie ist maßgeblich an der
bundesweiten S3-Leitlinien-Entwicklung seit 1999 beteiligt.
Prof. Dr. Uwe Wagner ist Direktor der Frauenklinik am
Universitätsklinikum Gießen und Marburg.
Er hat federführend die Qualitätssicherung Mammachirurgie
und die Umsetzung der S3-Leitlinien im
Disease-Management-Programm Hessen etabliert.
Kontakt: Korrespondenz
Prof. Dr. med. Ute-Susann Albert
Universitätsklinikum Gießen und Marburg
Klinik für Gynäkologie,
gynäkologische Endokrinologie und Onkologie
Leiterin: Brustzentrum Regio
Baldingerstraße, 35043 Marburg
Telefon: 06421/586 6432, Fax: 06421/586 6407
E-Mail: albertu@med.uni-marburg.de
Spitzenmedizin in der Region Marburg-Biedenkopf
Beste medizinische Versorgung, moderne Diagnostik und umfassende Therapie auf höchstem Niveau
Universitätsklinikum Marburg, Baldingerstraße, 35043 Marburg
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| COMPREHENSIVE CANCER CENTER MARBURG |
Widerspenstige Zellen
Professor Andreas Neubauer, Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie und
Immunologie und Sprecher des Comprehensive Cancer Center Marburg hat ein klares Fernziel:
„Dass jeder Krebspatient eine individuell zugeschnittene Therapie bekommt.“
Bis dahin dürfte es allerdings noch ein weiter Weg sein.
Zwar lassen sich die Heilungsraten mit Therapie-Kombinationen, bestehend zum Beispiel aus Chirurgie und Chemotherapie, verbessern. Aber, so Neubauer: „Als eines der
größten Probleme haben sich die Resistenzen gegen Chemotherapeutika herausgestellt.“ Nicht bei allen Patienten
mit vergleichbaren Tumoren sprechen die selben Mittel
gleich gut an, und bei rezidivierten (rückfälligen) Tumoren
wirkt dieselbe Chemotherapie häufig schlechter als bei der
ersten Behandlung. Seit mehreren Jahren fahnden die Marburger Forscher nun nach den Ursachen der Resistenzen.
Ihre Fragestellung: Welche molekularen Signalwege, welche Gene sind dafür verantwortlich, dass Tumorzellen nicht
auf Krebsmedikamente ansprechen? Und wie lassen sich
solche Resistenzen aufbrechen?
Im Bereich der Leukämie, Neubauers Schwerpunktgebiet, sind er und sein Kollege Professor Andreas Burchert zu
einigen erstaunlichen Ergebnissen gekommen. „Im Fall einer besonderen Form der AML, der akuten myeloischen
Leukämie, haben wir den Resistenzen ein Schnippchen geschlagen, indem wir ein Medikament eingesetzt haben, das
für gänzlich andere Krebsarten zugelassen ist“, berichtet
Neubauer. Diese Art der Leukämie zeichnet sich durch unkontrolliertes Wachstum von Blutvorläuferzellen aus. Bislang konnten weniger als die Hälfte der AML-Patienten mit
hoch dosierten Wirkstoffen oder durch Stammzellentransplantation geheilt werden.
Bei ca. 15 - 20 % der AML-Patienten ist eine Mutation in
einem bestimmten Gen (FLT3-ITD) Ursache der Erkrankung
und der Resistenz gegen die bisher angewandten Wirkstoffe.
Die Arbeitsgruppe um Neubauer und Burchert setzte nun
Sorafenib ein, ein Mittel, das bislang zur Therapie von Leberund Nierenkrebs zugelassen war. Nach der Behandlung mit
diesem Medikament verschwanden die Zellen mit der Mutation bei den allermeisten Patienten innerhalb weniger Tage
aus dem Blut. Sorafenib hatte das FLT3-ITD Gen quasi abgeschaltet. Im Verein mit der Transplantation von Stammzellen
gesunder Spender verspricht diese neue Therapie nachhalti-
22
ge Erfolge. Die Daten aus Marburg haben weltweit die Therapie dieser Unterform der Leukämie-Erkrankung verändert.
Auch bei der chronischen myeloischen Leukämie (CML)
gingen die Marburger Forscher gemeinsam mit Kollegen
aus Mannheim und Jena neue Wege. Bei der CML vermehren sich die weißen Blutkörperchen unkontrolliert. Bewährtes Mittel gegen diese Form des Blutkrebses ist Imatinib,
das das Krebs auslösende Gen (BCR-ABL) in seiner Aktivität
hemmt und den kontrollierten Zelltod der Krebszellen bewirkt. Das Problem des Medikaments: Es macht der Leukämie sehr häufig nicht den Garaus, es können Leukämiestammzellen im Körper verbleiben, und es entstehen Resistenzen. Um seine Wirkungen zu entfalten, muss es fast immer dauerhaft verabreicht werden. Nur bei einem Teil der
Patienten kann das Medikament abgesetzt werden.
Dieses Prozentsatz könnte möglicherweise durch neueste Erkenntnisse der Marburger Gruppe durch den kombinierten Einsatz von Imatinib mit einem alten Bekannten in
der Leukämietherapie, nämlich Interferon, deutlich erhöht
werden. Neben seiner (bekannten) Immun-aktivierenden
Wirkung könnte Interferon noch direkt gegen die leukämische Stammzelle wirken, wie die Marburger Forscher anhand moderner molekularer Forschungsergebnisse zeigen
können. Drei Viertel der so Behandelten blieben während
eines Beobachtungszeitraums von bis zu vier Jahren ohne
Rezidiv der gefürchteten Leukämie, ein Viertel erlitt Rückfälle, sprach aber auf die erneute Therapie mit Imatinib gut an.
„Forschungsergebnisse wie diese finden weltweite Beachtung, da direkt Patienten profitieren“, freut sich Neubauer. Die Suche nach den Genen, die eine Zelle zur Krebszelle
machen, stehe zwar noch ziemlich am Anfang. Aber durch
klar strukturierte molekularbiologische Forschung und mit
Hilfe modernster Screening-Technik werde man künftig
schneller voran kommen: „Von unseren Forschungsprojekten versprechen wir uns ein tieferes molekulares Verständnis der Resistenzvorgänge in Tumorzellen und Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Therapien in der Zukunft.“
Joachim Weber
G E S U N D H E I T S R E G I O N
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| DAS WI R B E LSÄU LE NZE NTR U M MAR B U RG |
Über 10 Jahre qualifizierte
neurochirurgische Versorgung
Für die Ärzte des Wirbelsäulenzentrums beginnt eine gute neurochirurgische Behandlung mit der Beziehung zwischen Patient und Arzt, denn um nicht nur die Symptome,
sondern auch die Ursachen von Schmerz zu behandeln, ist
häufig mehr nötig als der alleinige Einsatz moderner Diagnoseverfahren.
Als Gemeinschaftspraxis für Neurochirurgie, die bereits
1999 in Kooperation mit dem Diakonie-Krankenhaus
Wehrda gegründet wurde, bietet das Wirbelsäulenzentrum Marburg eine hochqualifizierte medizinische Versorgung durch die intensive Zusammenarbeit der fünf Fachärzte Dres. med. Thomas J. Kuhn, Carsten Busch, Claudia
Schuckart, Heiko Mewes und Ruth Reyes Garcia.
Dabei liegt der Therapieschwerpunkt auf einer schnellen und nachhaltigen neurochirurgischen Behandlung degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen, zu denen Bandscheibenvorfälle, Osteochondrosen, spinale Stenosen und
Instabilitäten der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule gehören. Weiterhin werden periphere Nerveneinengungen
in Armen und Beinen, wie z.B. das Carpaltunnelsyndrom,
behandelt und alle Verfahren der operativen, adjuvanten
und palliativen Schmerztherapie angeboten. Auch schwer
chronischen Schmerzpatienten kann im Wirbelsäulenzentrum mittels neuromodulativer Verfahren wie der Neurostimulation oder der intrathekalen Arzneimittelinfusion
geholfen werden.
Seit Praxisgründung werden im Rahmen eines Integrierten Versorgungsvertrages Strukturen und OP-Kapazitäten des Diakonie-Krankenhauses genutzt. Dadurch werden alle diagnostischen und therapeutischen Methoden
bereitgestellt, die für eine moderne neurochirurgische
Versorgung erforderlich sind. Der gemeinsame Erfolg der
Zusammenarbeit zeigt sich auch an der Anzahl der durchgeführten Operationen – im Mai 2010 fand die 10.000.
Operation statt.
Zum Januar 2010 wurde ein Vertrag mit dem St. Vincenz
Hospital in Brakel (Kreis Höxter) über die Aufnahme operativer Tätigkeiten abgeschlossen. Die renommierte Klinik für
Orthopädie und Unfallchirurgie bietet für die chirurgische
Versorgung von degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen
optimale Voraussetzungen und konnte durch das Wirbelsäulenzentrum sein OP-Spektrum um Eingriffe an der Halswirbelsäule vergrößern. Zu weiteren Kooperationspartnern
der neurochirurgischen Einrichtung zählen mehr als 80
physiotherapeutische Praxen und 6 radiologische Institute.
Mit dem Ziel einer nachhaltigen und möglichst kurzen
operativen Therapie, wird durch eine kontinuierliche Qualitätssicherung der medizinischen Dienste und Weiterbildungen eine stets dem neuesten Stand der Behandlungsrichtlinien entsprechende sowie professionelle medizinische Versorgung durch die Neurochirurgen des Wirbelsäulenzentrums praktiziert.
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| Q UA L I F I Z I E R U N G I M G E S U N D H E I T S S E K TO R |
Dem Fachkräftemangel Kontra geben
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist eine der größten Aus- und Weiterbildungsregionen Deutschlands
im Bereich der Gesundheitswirtschaft. Im Herzen von Hessen und Deutschland gelegen
wird Qualifizierung und Qualifikation nicht nur durch die Nachfolgeunternehmen der Behringwerke,
der Philipps-Universität Marburg, dem Kurzentrum Bad Endbach
sowie dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg einfach groß geschrieben.
Aus- und Weiterbildung ist vielmehr in der gesamten Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf wichtiger Teil eines
ganzheitlichen Gesundheitsansatzes, der neben der fachlichen Qualifikation auch auf Service, Lebensfreude und
Wohlbefinden einen ganz besonderen Wert legt.
Weil der Fachkräftebedarf heute das vielleicht wichtigste
regionalpolitische Steuerungsinstrument der Wirtschaftsförderung ist, haben sich im Landkreis Marburg-Biedenkopf
24
neben der IHK, der Wirtschaftsförderung, dem KreisJobCenter und der Arbeitsagentur auch Institutionen aus der
universitären und privaten Bildungslandschaft zusammengeschlossen, um bestehende Initiativen zu vernetzen und
neue zu entwickeln. Das Angebotsspektrum ist ausgesprochen vielfältig. So bietet das Institut für Health Care Management e.V. der Philipps-Universität Marburg beispielsweise den Zertifikatsstudiengang zum Health Care Mana-
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Fotos (2): AOK-Mediendienst
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ger, die private Akademie der Steinbeis Hochschule, Standort Marburg einen MBA Studiengang sowie die Bachelorstudiengänge mit Fachrichtung Social und Economic an.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Da der demografische Wandel nicht nur einen Fachkräftemangel im akademischen Bereich, sondern insbesondere
im Bereich der Pflege und des Assistenzpersonals verursacht, hat sich beispielsweise mit der Dienstleistungsmarke
Focustom Pro Medicus in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg ein Anbieter für Fort- und
Weiterbildung in genau diesem Bereich etabliert, der darüber hinaus ein Recruiting-System für medizinisches Assistenzpersonal entwickelt. Dabei wird eine enge Kooperations- und Kommunikationskultur zwischen den beteiligten
Unternehmen und Einrichtungen gepflegt, um den Herausforderungen des Gesundheitsmarktes begegnen zu können.
Durch die zunehmende Feminisierung der Gesundheitswirtschaft erlangen Angebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besondere Bedeutung. Aber auch die Ziel-
gruppen Schüler und Studenten sind ausgesprochen wichtig. Es ist interessant zu erfahren, was junge Menschen von
einem Standort erwarten, um hier zu arbeiten und zu leben.
In der Qualifizierungsoffensive des Landkreises MarburgBiedenkopf werden weiter verstärkt Themen aus dem Gesundheitsbereich aufgegriffen und darüber hinaus Veranstaltungen in Gesundheitsunternehmen durchgeführt.
Flankiert werden diese Maßnahmen mit einem internetbasierten Verzeichnis, welches einen generellen Überblick
über die ausbildenden Gesundheitsunternehmen und deren Ausbildungsberufe, die Berufsschulen und die einzelnen Weiterbildungsträger des Landkreises – zuzüglich der
jeweiligen Kontaktpersonen – geben soll. So können interessierte Ausbildungsplatzsuchende schnell und vor allem
einfach herausfinden, wer – was – wo ausbildet und wer die
relevanten Ansprechpartner sind. Die Partner werden auf
dieser Übersicht mit ihrer Homepage verlinkt. Ergänzt wird
diese Übersicht durch einen Link zur Datenbank BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit. Die Bundesagentur für
Arbeit hat auch mit Partnern wie dem KreisJobCenter und
dem Aus- und Weiterbildungsanbieter Provadis vom Stand-
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MARBURGB I E D E N KO P F
Zertifikatsstudiengang zum Health Care Manager
Neue Herausforderungen für Mitarbeiter
im Gesundheitssektor
Das Gesundheitswesen befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Haben früher allein die medizinische
Diagnose und Therapie im Zentrum gestanden, sind inzwischen ökonomische und rechtliche Faktoren immer bedeutsamer geworden. Die Mitarbeiter im Gesundheitssektor werden zukünftig immer stärker mit
Managementanforderungen konfrontiert. Insbesondere das ärztliche Personal, aber auch alle anderen leitenden Mitarbeiter müssen künftig neben medizinischem
Wissen auch betriebswirtschaftlichen Sachverstand
besitzen.
ler, Techniker, Umweltbeauftragte, Juristen, Mitarbeiter
in der Krankenhausverwaltung, Mitarbeiter aus dem
Pflegedienst und weitere Berufsgruppen, die nicht über
die erforderlichen Managementkenntnisse verfügen bzw.
diese auffrischen wollen.
Ablauf des Studiums
Das Studium dauert 12 Monate und untergliedert sich in
zwei Semester. Kern der Ausbildung bilden Präsenzveranstaltungen, die pro Semester jeweils im Rahmen einer
Blockwoche sowie fünf Wochenendterminen stattfinden. Den Abschluss des Studiums bildet eine Projektarbeit, in der sich die Teilnehmer mit einem praxisrelevanten Thema aus ihrem beruflichen Alltag beschäftigen.
Unser Ziel: Ihr Vorteil
Den Studierenden sollen Methoden und Instrumente
aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Gesundheitsökonomie und -recht vermittelt werden, um sich bietende
Chancen besser nutzen und Risiken frühzeitig erkennen
und vermeiden zu können. Starker Wert wird auf Praxisnähe gelegt.
Unsere Zielgruppe
HCM wendet sich an Ärzte, Zahnärzte und alle im Krankenhaus tätigen Mitarbeiter, wie z.B. Naturwissenschaft-
ort Behringwerke die erste „Ausbildungsmesse für Gesundheitsberufe“ in 2011 im Landkreis Marburg-Biedenkopf umgesetzt. An diesem Erfolg wird weiter angeknüpft.
Neben diesen skizzierten Angeboten und Planungen
gibt es einige besondere und vielversprechende Initiativen,
die den Qualifizierungsstandort im Gesundheitsbereich
nachhaltig steigern und in kluge Köpfe investieren.
Mit der Von Behring-Röntgen-Stiftung, mit Sitz in Marburg, verfügt der Landkreis Marburg-Biedenkopf über eine
der größten Medizinstiftungen Deutschlands. Damit können in Einzelfällen Medizinstipendien sowie die Teilnahme
an Symposien und internationalen Tagungen finanziert
werden.
Ein Angebot ganz besonderer Art wird das neue medizinische Lehr- und Lernzentrum des Förderers Prof. Dr.
26
Weitere Informationen:
Sind Sie an weiteren
Informationen interessiert
oder haben Sie Fragen,
so wenden Sie sich bitte an
Health Care Management e.V.
Institut an der Philipps Universität Marburg
Universitätsstraße 24, 35037 Marburg
Telefon: 06421/28-23763 oder -63767
Fax: 06421/28-63766
E-Mail: hcminfo@wiwi.uni-marburg.de
Internet: www.uni-marburg.de/hcm
Reinfried Pohl darstellen. Auf den Marburger Lahnbergen
können sich in Zukunft jährlich bis zu 2.000 Studierende
der Medizin optimal und praxisnah auf einen ärztlichen
Beruf vorbereiten. Die Humanmedizin ist stark am Standort verankert. So werden auch rund 46 Prozent der hessischen Humanmediziner in Mittelhessen ausgebildet.
Die Autoren:
Dr. Frank Hüttemann ist Leiter der Stabsstelle
Wirtschaftsförderung des Landkreises Marburg-Biedenkopf
und Moderator der Arbeitsgruppe „Qualifizierung“
in der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf.
Martina Heuser ist Geschäftsführende Gesellschafterin der
Focustom – Marketing Company und Moderatorin
der Arbeitsgruppe „Integration, Profilbildung, Marketing“
in der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf.
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| K U R Z P O R T R ÄT |
Rheumazentrum Mittelhessen
Der langfristige Behandlungserfolg bei Wirbelsäulen- und Rheumapatienten steht im Mittelpunkt
der Aktivitäten des Rheumazentrums Mittelhessen in Bad Endbach.
Das Zentrum vereint unter einem Dach
쐽 einen Akutklinikbereich mit 75 Betten,
쐽 einen Rehabilitationsbereich mit 38 Betten,
쐽 eine ärztliche Rheumasprechstunde mit zwei Ermächtigungspraxen sowie
쐽 eine ambulante Behandlungsstätte (Physiotherapie, physikalische Therapien, Ergotherapie).
Quelle und Kontakt:
Rheumazentrum Mittelhessen GmbH & Co. KG,
Sebastian-Kneipp-Straße 36,
35080 Bad Endbach, Telefon: 02776/919-0,
E-Mail: info@rheumazentrum-mittelhessen.de,
Internet: www.rheumazentrum-mittelhessen.de
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Foto: PIXELIO/Uta Herbert
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Chronische Polyarthritis
ist nur ein Krankheitsbild von
etwa 400, die unter den Oberbegriff „Rheuma“ fallen.
Im Rheumazentrum Mittelhessen werden Betroffene
mit allen Formen internistisch-rheumatischer und orthopädischer Erkrankungen in nichtoperativer stationärer und
ambulanter Versorgung betreut. Diese umfassen u.a.
쐽 entzündliche rheumatische Erkrankungen wie chronische Polyarthritis oder Morbus Bechterew
쐽 degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen wie
Arthrosen, Bandscheibenschädigungen oder Osteoporose
쐽 weichteilrheumatische Erkrankungen wie Fibromyalgie
쐽 stoffwechselbedingte rheumatische Erkrankungen wie
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27
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MARBURGB I E D E N KO P F
| VO N B E H R I N G - R Ö N TG E N - ST I F T U N G I N M A R B U R G |
Förderung von Forschung und Lehre
Im Interview mit WirtschaftsBild: Stiftungspräsident Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär a.D..
Wirtschaftsbild: Herr Professor Dr. Leüber 40 Forschungsprojekte zur Verfügung
onhard, mit welcher Zielsetzung wurde die
stellen, eine sehr gute Bilanz.
Von Behring-Röntgen-Stiftung gegründet?
Wirtschaftsbild: Was spricht für die FiProf. Dr. Leonhard: Die Stiftung wurde
nanzierung von Wissenschaft und For2006 vom Land Hessen zur Förderung der
schung durch Stiftungen?
Hochschulmedizin in Gießen und Marburg
Prof. Dr. Leonhard: Die Grundfinanzieerrichtet. Mit dem Stiftungskapital von 100
rung für Forschung und Lehre ist immer eiMillionen Euro, aus dessen Zinserträgen
ne Verpflichtung der Träger der Hochschudie Förderung erfolgt, ist sie eine der größlen. Stiftungen übernehmen wichtige Auften Medizinstiftungen in Deutschland. Gegaben, wenn sie ergänzend tätig werden
gründet wurde sie nach der Fusion und
Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard.
mit Förderungen, die sonst nicht möglich
Privatisierung der Universitätskliniken Giewürden. Sie handeln also stets subsidiär
ßen und Marburg, um neue Perspektiven für die Hochund haben nicht die Aufgabe, Haushaltslöcher einfach aufschulmedizin zu entwickeln. Sie fördert Forschung und
zufüllen. Auch können sie schnell und unbürokratisch neue
Lehre durch Verbundprojekte beider Standorte, auch in KoInitiativen setzen. Stiftungen üben immer die Funktion eioperation mit internationalen Partnern, Nachwuchsfördenes Außenbordmotors aus: Sie tragen nicht in jedem Fall
rung sowie Konferenzen und Symposien für den wissenden Grundantrieb, können aber für Kurskorrekturen und
schaftlichen Austausch.
Navigation sorgen.
Wirtschaftsbild: Die Stiftung schreibt jedes Jahr eine
neue Förderrunde aus. Allein im letzten Jahr haben Sie
über 70 Anträge auf Unterstützung medizinischer Forschungsprojekte erhalten. Wie wählen Sie förderwürdige
Projekte aus?
Wirtschaftsbild: Die Von Behring-Röntgen-Stiftung ist eine noch sehr junge Stiftung – wie schätzen Sie den Rückhalt in der Region ein?
Prof. Dr. Leonhard: Für die Region übernimmt unsere
Stiftung eine sehr wichtige Funktion, was sich auch im
„Stiftungen üben immer die Funktion eines Außenbordmotors aus:
sie tragen nicht in jedem Fall den Grundantrieb,
können aber für Kurskorrekturen und Navigation sorgen.“
Prof. Dr. Leonhard: Die Stiftung hat einen renommierten
wissenschaftlichen Beirat, der die Anträge begutachtet und
Förderempfehlungen ausspricht. Dabei sind Qualität und
Innovation die entscheidenden Kriterien. Wie viele Projekte
und in welchem Umfang gefördert werden können, ist abhängig von den erzielten Zinserträgen. Bisher konnte die
Stiftung in vier Förderrunden rund 7,6 Millionen Euro für
28
überregionalen Netzwerk widerspiegelt. Indem die Stiftung die Medizinfachbereiche in Marburg und Gießen fördert, trägt sie in der Region Mittelhessen wesentlich zur
Strukturentwicklung bei. Sie betätigt sich darüber hinaus in
regionalen Kommissionen und Gremien wie z.B. der Initiative „Gesundheitsregion“ des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Initiative für Biotechnologie und Nano-
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MARBURGB I E D E N KO P F
technologie der Stadt Marburg. Durch wissenschaftliche
Symposien und Expertengespräche mit internationaler Beteiligung trägt sie zum Standortmarketing unserer Region
bei, auch durch öffentliche Veranstaltungen und Preisverleihungen. Die noch junge Stiftung hat einen festen Platz in
Mittelhessen.
Wirtschaftsbild: Herr Professor Leonhard, wir bedanken
uns ganz herzlich für das Interview und wünschen der Stiftung auch weiterhin viel Erfolg.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.br-stiftung.de
| U N I V E R S I TÄT M A R B U R G |
Stadtprägend und international
vernetzt
Drei Fragen an: Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg.
Foto: Rolf K. Wegst
WirtschaftsBild: Frau Professor Krause,
WirtschaftsBild: Bitte vollenden Sie den
Satz: Der Forschungsstandort Marburg ist …
fast ein Viertel der Einwohner in Marburg
Prof. Dr. Krause: … eng verbunden mit
sind Studierende. Wie prägt das das
seiner traditionsreichen Vergangenheit, die
Stadtleben?
von Persönlichkeiten wie Emil von Behring,
Prof. Dr. Krause: Die Studierenden sind
dem ersten Nobelpreisträger für Medizin,
aus dem Stadtbild nicht wegzudenken.
oder auch Studierenden wie Boris Pasternak
Allein dadurch, dass sich die Gebäude der
und Hannah Arendt, geprägt wurde. Auch
Universität über die gesamte Innenstadt
der gegenwärtige koreanische Regierungsund auf die nahegelegenen Lahnberge
chef hat in Marburg studiert. Wir legen groverteilen, begegnet man den Studierenßen Wert auf zukunftsorientierte Forschung;
den auf Schritt und Tritt. Die Universität
zum Beispiel hat die Universität im Januar
prägt nicht nur das kulturelle Leben in Prof. Dr. Katharina Krause.
des letzten Jahres mit dem Aufbau eines
Marburg, die Café- und die Kneipenszene
– sie ist als größter Arbeitgeber der Stadt auch ein bedeu- Zentrums für Synthetische Mikrobiologie begonnen, gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für terrestrische Mitender Wirtschaftsfaktor.
krobiologie und der Max-Planck-Gesellschaft.
WirtschaftsBild: Stichwort Internationalität – wie verZukunftsorientierte Forschung
netzt ist die Philipps-Universität?
Prof. Dr. Krause: Sowohl bei internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als auch bei Studie- Auch im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften
renden aus aller Welt ist die Philipps-Universität schon lan- sind wir stark. Hier ist das Centrum für Nah- und Mittelostge angesagt: Weit über 2000 junge Menschen aus über 120 studien zu nennen, in dem moderne Orientwissenschaften
Nationen studieren in Marburg. Individuelle Kooperations- wie Arabistik, Politik und Islamwissenschaft in Zusammenabkommen und Austauschvereinbarungen der Philipps- arbeit mit Hochschulen von Ägypten bis in den Iran und
Universität mit Hochschulen in mehr als zwei Dutzend Län- Irak studiert werden können.
dern eröffnen sowohl ausländischen als auch Marburger
Weitere Informationen im Internet unter:
Interessenten die Möglichkeit, auch außerhalb der Landeswww.uni-marburg.de
grenzen akademische Erfahrungen zu sammeln.
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MARBURGB I E D E N KO P F
| WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG |
Standort für kluge Köpfe
Bedeutende Forschungsprojekte und namhafte Institute stehen für das hervorragende wissenschaftliche
Renommee der Wissenschaftsregion Marburg-Biedenkopf. Doch vor allem
sind es die „klugen Köpfe“, auf die es in Wissenschaft, Lehre und Forschung ankommt.
Der erste Nobelpreisträger für Medizin und Gründer der
Behringwerke, Emil von Behring, war Professor für Medizin
an der 1527 gegründeten Philipps-Universität. Seitdem beweisen zahlreiche Auszeichnungen mit nationalen und internationalen Preisen die Exzellenz der Wissenschaftler der
Universität Marburg – darunter allein elf Leibniz-Preisträger. Zum Verständnis: Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis
ist der höchst dotierte Wissenschaftspreis und wird seit
1986 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft vergeben. Er gilt als „deutscher Nobelpreis“.
Die Wissenschaftler der Region arbeiten an spannenden
Projekten in vielen verschiedenen Bereichen, u.a. in den
„Lebenswissenschaften“. Einige Kurznachrichten aus dem
Jahr 2011:
1,5 Millionen Euro, um die Funktion des Proteins p73 bei
Krebserkrankungen zu untersuchen; Schratts Arbeit zu den
molekularen Grundlagen neuronaler Schaltkreise wird mit
1,45 Millionen Euro unterstützt. Mit dem Informatiker Professor Dr. Klaus Ostermann, der die begehrte Förderung
bereits im Jahr 2008 erhielt, forschen an der Philipps-Universität nunmehr sogar drei Träger von „ERC Starting
Grants“. Diese jüngsten Erfolge bei der ERC-Förderung belegen, dass sich die Marburger Lebenswissenschaften im
europäischen Vergleich bestens behaupten. Die erfolgreichen Bewerber um einen „ERC Grant“ werden in einem anspruchsvollen Verfahren aus einer großen Zahl von Antragstellern ausgewählt.
Krebs nachahmen, Krebs besiegen
Molekulare Bremsen und zelluläre Zeitbomben
Foto: Philipps-Universität/AG Stiewe
Der Marburger Biochemiker Professor Dr. Gerhard
Schratt und der Mediziner Professor Dr. Thorsten Stiewe
werden mit zwei der begehrten „Starting Grants“ des Europäischen Forschungsrates (ERC) gefördert. Stiewe erhält
Prof. Dr. Thorsten Stiewe (Mitte) am Mikroskop.
30
Der Marburger Mediziner Professor Dr. Thomas Gress
koordiniert einen europäischen Forschungsverbund, der
die Mikro-Umgebung von Tumoren der Bauchspeicheldrüse erforschen soll, um dadurch die Therapiemöglichkeiten
des Pankreaskarzinoms zu verbessern. Das Konsortium
umfasst 15 Partner aus fünf europäischen Ländern. Die Europäische Union fördert das Gesamtvorhaben mit drei Millionen Euro.
„Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine besonders gefährliche Tumorform“, erläutert Projektkoordinator Gress:
Nur fünf Prozent der Betroffenen überleben die Krankheit fünf Jahre lang; verantwortlich für die schlechte Prognose sind eine zu späte Diagnosestellung und die Unwirksamkeit aller derzeit verfügbaren medikamentösen
Therapien. Das neue Forschungsvorhaben zielt darauf,
die Überlebenschance der Betroffenen zu verbessern, indem es untersucht, welchen Einfluss die Mikro-Umgebung des Tumors auf dieses Therapieversagen hat. Zur
Mikro-Umgebung zählt alles, was sich um die Tumorzelle
herum befindet, zum Beispiel Entzündungs- und Bindegewebszellen. Zu diesem Zweck sollen genetisch modifizierte Mäuse als Modell verwendet werden, die das Krank-
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MARBURGB I E D E N KO P F
EMIL VON BEHRING
Emil von Behring (1854-1917) erhielt für seine grundlegende Entdeckung und seine Pionierleistung bei der Entwicklung des Diphtherieserums im Jahre 1901 den ersten Nobelpreis für Medizin. Im Jahr 1904 gründete Behring in Marbach bei Marburg die Behring-Werke, als Unternehmer und
Forscher konnte er so seine kostspieligen Forschungen aus
eigenen Mitteln finanzieren.
Im Jahr 1913 wurde das Schutzmittel TA (Toxin-AntitoxinMischung) gegen Diphterie bekannt gegeben. Ein Jahr später
berichtete Behring auf dem Kongress für Innere Medizin in
Wiesbaden über mit TA geglückte Diphterie-Bekämpfung bei Massenimpfungen. Ebenfalls 1914 wird Behring Ehrenbürger der Stadt Marburg, nachdem er langjährig ehrenamtlicher Stadtrat war. Am 31. März 1917 stirbt er im Alter
von 63 Jahren an einer Lungenentzündung und wird auf der „Elsenhöhe“ im Mausoleum beigesetzt.
Foto: Novartis Vaccines
Mit ihm fing alles an
Am Unternehmensstandort Behringwerke Marburg (www.behringwerke.com) sind heute auf 64 Hektar Gesamtfläche 16 Unternehmen mit rund 4.500 Mitarbeitern tätig (u.a. CSL Behring GmbH, Novartis Vaccines oder Siemens
Healthcare Diganostics Products). Die Unternehmen werden von dem einzigen auf Biotechnologie und Pharmaproduktion spezialisierten Standortbetreiber, der Pharmaserv GmbH & Co.KG, betreut. Das Bio-Tech-Center ist speziell auf Unternehmen aus den Bereichen Pharmazie, Bio- und Nanotechnologie ausgerichtet.
heitsbild des Menschen so genau wie möglich widerspiegeln und es erlauben, den molekularen Mechanismus aufzuklären, der für die Entstehung der Therapieresistenz
verantwortlich ist.
ihre Herstellung durch eine zelluläre Maschinerie, die anpassungsfähig genug ist, um den Austausch von Bausteinen zuzulassen.
Faszination bakterielles Zellwachstum
Mit dem Lasso auf der Jagd nach Wirkstoffen
Schlingenförmig gewundene Biomoleküle eignen sich
als Gerüste, um gezielt Medikamente zu konstruieren. Das
schließen Marburger Biochemiker und ihre Kollegen aus
Untersuchungen an so genannten Lasso-Peptiden. „LassoPeptide vereinen in sich einzigartige Eigenschaften, die sie
zur Anwendung als robustes Gerüst prädestinieren“, stellt
das Team um Professor Dr. Mohamed A. Marahiel von der
Philipps-Universität Marburg fest: Neben der namengebenden Schlingenform zeichnen sich die Verbindungen
unter anderem dadurch aus, dass sie gegenüber Umwelteinflüssen wie Temperatur und Chemikalien stabil sind. Sie
können vom Bakterium Escherichia coli erzeugt werden,
einem Mikroorganismus, der in Forschungslaboratorien
und biotechnologischen Industriebetrieben standardmäßig als Bioreaktor Verwendung findet; nicht zuletzt erfolgt
Wie erhält eine Bakterienzelle ihre Form, wieso teilt sie
sich in der Mitte, wie bildet sich ein Oben und Unten? Das
sind Fragen, mit denen sich die Arbeitsgruppe von Dr.
Martin Thanbichler am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg beschäftigt. Für spannende
Antworten auf diese und ähnliche Fragen erhielt der Marburger Mikrobiologe, der im Jahr 2008 bereits den Ruf auf
eine neu eingerichtete Juniorprofessur an der Universität
Marburg erhielt, im April 2011 den Forschungspreis der
Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM). Professor Dr. Axel Brakhage, VAAM-Präsident: „Thanbichlers Forschung trägt erheblich dazu bei,
die molekularen Hintergründe und die faszinierende
Steuerung in Bakterien zu verstehen, die schließlich zur
Gestalt der Zellen, ihrer Teilung und ihren vielfältigen Aufgaben führen“.
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MARBURGB I E D E N KO P F
| M E DIZI NWI RTSCHAF T |
Besondere Kompetenzen für
Innovationen
Die Medizinwirtschaft ist thematisch ein weit gespanntes Wissenschafts- und Anwendungsfeld
mit vielfältigen Überschneidungen zu anderen Branchen,
die hinsichtlich ihrer Wirtschaftskraft in der Region eine bedeutende Rolle spielt.
Komplette Wertschöpfungsketten und
Foto: Novartis Vaccines
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer
Geräte, neuer Wirkstoffe, technischer Verfahren und Impfstoffe ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb zahlreicher Fachrichtungen aus den Life-Sciences, der Biotechnologie, der Medizintechnik, der Pharmazie und der Medizin.
Die Einführungen von Neuerungen sind einerseits geprägt
durch an Hochschulen und Instituten geleistete Forschung
und Erfindungen, andererseits durch Entwicklung und Umsetzung in der Industrie. Wettbewerbsvorteile und Wachstumschancen lassen sich langfristig nur durch Innovationen
erschließen, die heute vor allem dort entstehen, wo Partner
aus Wirtschaft und Wissenschaft ihre Kenntnisse und Erfahrungen gemeinsam in Projekte einbringen.
Kein anderer Impfstoffhersteller in Deutschland stellt so viele
verschiedene Impfstoffe her wie Novartis Vaccines.
innovative Lösungen
Vor dem Hintergrund eines sich verschärfenden internationalen Wettbewerbs wird deutlich, dass eine gute Positionierung auch der regionalen Medizinwirtschaft nur über die
Etablierung einer erfolgreichen Wirkungskette von der
Grundlagenforschung über die Entwicklung und Produktion bis zur Anwendung in der Gesundheitsversorgung gelingen kann. Innovative Lösungen in der Medizinwirtschaft
haben das Potenzial, die Qualität und Effizienz in der Patientenversorgung zu steigern und Beschäftigung zu sichern, und selbst viele neue Arbeitsplätze sind noch möglich. Dies gilt insbesondere für die Kernbereiche der Medizinwirtschaft, die Medizintechnik und die Pharmazeutische
Industrie, denen eine besonders hohe Innovationskraft zu
attestieren ist und die für den Standort eine enorm wichtige wirtschaftliche Bedeutung haben.
Die Region Marburg ist traditionell geprägt von ihrer
pharmazeutischen und medizinischen Forschung, für die
Emil von Behring sowohl als Wissenschaftler als auch als Unternehmer stellvertretend mit seinen bahnbrechenden Erfin-
32
dungen steht. Grundlagenforschung, anwendungsorientierte Forschung und klinische Forschung für „Spitzenmedizin“
findet man neben der Philipps-Universität in Marburg in nur
halbstündiger Entfernung an der Justus-Liebig-Universität
und an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen.
Dazu kommen im Landkreis Marburg-Biedenkopf rund 50
Unternehmen aus der Medizinprodukte- und Pharmaindustrie mit einem höchst komplexen Produktspektrum. Es
reicht von chirurgischen Instrumenten aus spezialisierten
Handwerksbetrieben über medizinische Einmalprodukte,
minimalinvasive Technik bis hin zu medizintechnischen Produkten und ebenso Medikamenten für Therapie und Diagnostik sowie hoch komplexen Großgeräten und Hard- und
Software für die Telemedizin. Des Weiteren verfügt die Region über das bundesweit drittgrößte Universitätsklinikum,
das eine überregionale Bedeutung auf dem Gebiet der medizinischen Forschung und Entwicklung gewährleistet, womit
zugleich auch ein wichtiger Anwender medizintechnischer
und pharmazeutischer Entwicklungen am Standort vertreten ist. Schließlich unterstützt das Koordinierungszentrum
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MARBURGB I E D E N KO P F
für Klinische Studien der Philipps-Universität Marburg (KKS)
umfassend bei der Planung, Durchführung und Auswertung
klinischer Prüfungen, die unentbehrliche Voraussetzung für
die Umsetzungen des medizinischen Fortschritts sind. Die
deutschlandweit einzigartige räumliche Konzentration von
renommierten Forschungsinstituten mit langjähriger Tradition und Expertise in der Spitzenmedizin und international
agierenden großen Impfstoff- und Diagnostika-Herstellern
am Standort der ehemaligen Behringwerke bildet ein weiteres bedeutendes Alleinstellungsmerkmal für die schnelle
Umsetzung von Innovationen. Nicht zuletzt wird an der Philipps-Universität Marburg eine breite Palette von medizinund pharmarelevanten Forschungsthemen u.a. im Rahmen
verschiedener Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs und Forschergruppen bearbeitet. Insgesamt bietet sich
also eine gute regionale Basis für eine gezielte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, um neue Verfahren und Produkte zu entwickeln.
Erfolgreiche Netzwerkarbeit
Um dieses Potenzial für die Region nutzbar zu machen,
haben sich mit Unterstützung des Landes Hessen im Oktober 2007 Netzwerkpartner aus Industrie, Forschung, den
Wirtschaftsförderern der Universitätsstädte Marburg und
Gießen sowie den Landkreisen Gießen und Marburg-Biedenkopf sowie dem Regionalmanagementverein MitteHessen
zum Netzwerk timm (Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen) zusammengeschlossen. Die Partner verfolgen in erster Linie das Ziel, über konkrete Entwicklungsprojekte Innovationspartnerschaften von Wissenschaft und
Wirtschaft zu etablieren und die sektorübergreifende Vernet-
zung von Akteuren in der Region zu fördern. Außerdem sollen im Netzwerk verstärkt technologische Trends in der Medizinwirtschaft transparent und publik gemacht werden, um
lohnende Innovationsfelder und daraus resultierende Marktchancen frühzeitig in den Fokus von Forschung und Entwicklung zu rücken. Die mittlerweile auf über 20 Mitglieder angewachsene Netzwerkinitiative widmet sich darüber hinaus
der Identifizierung und Adressierung von strukturellen
Hemmnissen für medizinische Innovationen.
Starke Forschungsregion
Von den Wissenschaftlern um Prof. Dr. Stephan Becker
am Hochsicherheitslabor (BSL4-Labor) des Instituts für Virologie in Marburg wurden schon sehr erfolgreich Kooperationen mit der Industrie bei der Entwicklung von Impfstoffen
auf den Weg gebracht. Auch das LOEWE-Zentrum „Synthetische Mikrobiologie“ in Marburg steht für eine neue Technologie, die mittel- und langfristig Einfluss auf innovative Entwicklungen im Bereich biotechnologischer Anwendungen
haben wird, beispielsweise bei neuer und verbesserter Diagnostika, Impfstoffen und Medikamenten oder auch bei der
Entwicklung neuer Biosensoren oder Biomaterialien.
Außerdem wird sich – nach derzeitigem Stand – die ursprünglich zur Behandlung von Krebserkrankungen mit Protonen und Kohlenstoffionen konzipierte Partikeltherapieanlage in Marburg fortan ausschließlich auf Forschung und Entwicklung konzentrieren und soll sich nach dem Willen der
Betreiber als international führender Forschungsstandort in
der Radioonkologie etablieren. Hier sind auf Basis einer neuen und sehr vielschichtigen Pioniertechnologie weitere innovative Produkt- und Verfahrensentwicklungen im Bereich der
Idee trifft Strategie
Technologie & Innovation
Medizinregion Mittelhessen
timm, das Kooperationsnetzwerk für die
Medizinwirtschaft, initiiert und begleitet
aktiv Gemeinschaftsprojekte von Wissenschaft und Wirtschaft
a Umsetzung innovativer Ideen
in marktreife Produkte
a Aufzeigen von Trends & Entwicklungen
a Integration von Förderprogrammen
a Fachtagungen und Netzwerktreffen
EUROPÄISCHE UNION:
Investition in Ihre Zukunft
Europäischer Fonds für
regionale Entwicklung
zum Austausch von Know-how
a Standortmarketing
www.timm-mittelhessen.de
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Über timm
timm – Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen – ist das Kooperationsnetzwerk für die
mittelhessische Medizinwirtschaft, das bei der regionalen Patentverwertungsagentur TransMIT GmbH
angesiedelt ist. timm arbeitet mit Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, dem Universitätsklinikum, Wirtschaftsförderern der Region, Städten und Kommunen zusammen.
Durch die enge Vernetzung und Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft soll das enorme Potenzial, über das die Region Mittelhessen in der Medizinwirtschaft verfügt, nutzbar gemacht werden. Das
Projekt wird vom Land Hessen und der Region gemeinsam finanziert. Partner sind die Wirtschaftsförderer der Universitätsstädte Gießen und Marburg, des Landkreises Marburg-Biedenkopf und des Landkreises Gießen, die Universitätsklinik Gießen und Marburg GmbH, die TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH und das Regionalmanagement für Mittelhessen – MitteHessen e.V.
timm wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Fonds für Regionale Entwicklung kofinanziert.
timm – Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen,
c/o TransMIT GmbH, Kerkrader Straße 3, D-35394 Gießen, Telefon: 0641/94364-0,
E-Mail: info@timm-mittelhessen.de, Internet: www.timm-mittelhessen.de
Medizintechnik zu erwarten. Es bleibt zu hoffen, dass auch
regionale Unternehmen aus der Medizinwirtschaft diese Infrastruktur nutzen können, um gemeinsam mit den Wissenschaftlern neue Angebote zu initiieren und zu vermarkten.
Dies ist einem Konsortium aus regionalen Unternehmen
in Kooperation mit Prof. Dr. Ulrich Koehler vom Schlafmedizinischen Zentrum des Universitätsklinikums Gießen und
Marburg bereits gelungen: Mit der Marburger-Atem-Antwort-Messung (MATAM) haben sie ein Diagnoseverfahren
zur Risikoabschätzung von nächtlichen Atmungsstörungen
bei Patienten mit chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) entwickelt, das in einer klinischen Studie
schon erfolgreich an Patienten getestet wurde und Ende
des Jahres die Marktzulassung erhalten wird.
Medizinwirtschaft – Branche mit Potenzial
Damit die Medizinwirtschaft auch weiterhin eines der
Zugpferde der regionalen Wirtschaft bleibt, müssen gemeinsam weitere Überlegungen angestellt werden, wie die
Branche noch mehr gestärkt und wie die vorhandenen Potenziale genutzt werden können, welche weiteren Kooperationen möglich und welche Bereiche wirklich zukunftsträchtig sind. Zudem ist es wichtig, den Technologietransfer
von der Wissenschaft in die Anwendung weiter zu intensivieren, damit innovative medizinische Verfahren und Pro-
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dukte allen Patienten schneller zur Verfügung gestellt werden können. Entscheidend wird auch sein, dass die akademischen Forscher Möglichkeiten erhalten, ihre Erfindungen
so weit zu entwickeln, dass sie für die Industrie attraktiv
werden. Nur in der engen Kooperation von Wissenschaft
und Wirtschaft können innovative marktfähige Produkte
für eine bessere Diagnostik und Therapien entstehen.
Neben den Bereichen Lungenforschung, Immunologie
und Infektiologie ist die Telemedizin Gegenstand vermehrter
Aktivitäten und der Konstituierung von regionalen Verbundprojekten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Mit der Bereitstellung von innovativen telemedizinischen Lösungen,
wie z.B. die Elektronische Patientenakte sowie ärztliche
Kommunikationsplattformen, ergeben sich ganz unmittelbar auch positive Auswirkungen auf die weitere Einführung
von Neuerungen in Tele-Homecare und Tele-Monitoring,
Teilgebiete der Medizinwirtschaft, denen bei den gegenwärtigen Zwängen, wie Ärztemangel und demographische Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, ein erheblicher Stellenwert auch in der Region Mittelhessen zukommt.
Der Autor:
Dr. Andreas Weißflog war bis Mitte September 2011
Projektmanager des Kooperationsnetzwerkes timm und
Mitglied der Arbeitsgruppe „Innovationen für
Spitzenmedizin und High-Care“ in der Gesundheitsregion
Marburg-Biedenkopf.
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| FIRMA HOF |
Ein führendes Unternehmen im Bereich
der Gefriertrocknungstechnologie
Die Firma HOF Sonderanlagenbau ist ein führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Gefriertrocknungstechnologie. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet und ist bis
heute Inhaber geführt. Der Firmensitz befindet sich in Lohra, zwischen Frankfurt und Kassel. Die Produktionsfläche
wurde in den letzten 20 Jahren kontinuierlich erweitert und
hat inzwischen eine Größe von 12500 m2 erreicht. Mit einer
Mitarbeiterzahl von heute 175 Personen zählt die Firma
HOF zu einem starken Arbeitgeber in der Region.
Die Firma HOF baut zukunftsorientierte Gefriertrocknungsanlagen mit Be- und Entladesystemen für pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen. Aber auch
Einfriergeräte für Blutspendedienste und die Biotechnologie
stellen inzwischen einen wichtigen Teil des Geschäftsfeldes
dar. Das Leistungsspektrum der Firma HOF umfasst die gesamte Projektplanung, die Fertigung und schließlich die
Montage, wobei während des gesamten Projektes eine verantwortliche und zuverlässige Betreuung gegeben ist. Nach
Abschluss eines Projektes steht dem Kunden ein 24-Stunden-Service und ein optimal ausgestattetes Ersatzteillager
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MARBURGB I E D E N KO P F
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Möglichst lange selbstbestimmt
Wie kann es gelingen, dass Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf ihrem Wunsch
entsprechend so lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause leben können? Was ist zu tun, damit
im Fall einer notwendig werdenden Heimunterbringung der Betroffene
zumindest in seiner vertrauten Umgebung, also in seinem Dorf oder seiner Stadt, bleiben kann?
Die Antworten dazu lauten:
쐽 durch den konsequenten Ausbau ambulanter Dienstleistungen,
쐽 durch die Förderung dezentraler Wohn-Pflegeangebote
vor Ort und
쐽 durch die Mitverantwortung bzw. Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern.
Was hier sehr verkürzt skizziert wird, ist in Wirklichkeit ein
sehr komplexes Anliegen. Es geht um nicht weniger als um
die Realisierung eines integrierten Konzeptes, in dem Wohnangebote, ambulante Dienstleistungen, Beratung und bürgerschaftliches Engagement gleichermaßen gefördert werden. Solche Unterstützungsnetzwerke müssen kleinräumig
organisiert sein, denn vor Ort, in den tatsächlichen Lebensbezügen der Menschen, werden deren Bedarfe sichtbar und
Bedürfnisse artikuliert.
36
Stadtteilkonzepte, in Fachkreisen häufig als „Quartierskonzepte“ bezeichnet, gehören zu den aktuellen altenpolitischen und fachlichen Zielsetzungen, wenn es um die Bewältigung der demografischen Herausforderung geht. Diesem Trend hat sich auch der Kreistag des Landkreises Marburg-Biedenkopf angeschlossen und klar Position für eine
entsprechend innovative Entwicklung in der regionalen Altenhilfe bezogen.
Diesen Beschlüssen folgten konkrete Maßnahmen. Zu erwähnen ist hier beispielsweise die Ausschreibung zum Thema „Wohnen im Alter – vor Ort und mit Versorgungssicherheit“, ein Projekt, das mit jeweils 10.000 Euro vom Landkreis
Marburg-Biedenkopf unterstützt wird. Die Gemeinden
Lahntal und Lohra wurden ausgewählt, mit Unterstützung
von Moderatoren einen Diskussionsprozess anzustoßen,
um für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam mit en-
G E S U N D H E I T S R E G I O N
MARBURGB I E D E N KO P F
gagierten Bürgern Hilfe- und Wohnprojekte zu entwickeln,
die darauf abzielen, ein gutes und möglichst selbstständiges
Leben im Alter und in der Heimatgemeinde zu ermöglichen.
Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch das
Projekt in Amöneburg-Mardorf. Hier wurde auf Initiative
der Stadtverordnetenversammlung eine Arbeitsgruppe ins
Leben gerufen, die sich intensiv mit der Frage „Leben und
Altwerden in Mardorf und Umgebung“ beschäftigt und in
diesem Zusammenhang ein Nutzungskonzept für das leer
stehende „Schwesternhaus“ entwickelte. Gegründet wurde
ein Bürgerverein, der die Aufgabe übernommen hat, zusammen mit Trägern und Vereinen ein kombiniertes Konzept für Begegnung, Hilfen zu Hause und für eine WohnPflegegruppe zu realisieren. Bürgerschaftliches Engagement und professionelle Dienstleistungen sollen idealtypisch zusammengeführt werden und dafür sorgen, dass die
Menschen auch bei Hilfe- und Pflegebedarf in Mardorf und
Umgebung leben können. Die Mardorfer Initiative könnte
beispielgebend für andere Bürgergruppen und Kommunen
im Landkreis Marburg-Biedenkopf sein.
Die Realisierung solcher Angebote und Netzwerkstrukturen liegt nicht nur im Interesse der Bürger; sie liegt auch
im Interesse der Kommunen, die angesichts der demografischen Entwicklung sozialverträgliche Lösungen für die Integration und Teilhabe alter und pflegebedürftiger Menschen finden müssen. Auch den Trägern der Altenhilfe und
-pflege kommt dabei eine große Verantwortung zu. Sie sollten mitgenommen und ermutigt werden, neue Versorgungskonzepte zu entwickeln und neue Formen der Kooperation zu praktizieren.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf wird auch weiterhin
Maßnahmen unterstützen, die sich mit allen Formen des
„Wohnen im Alter“ befassen. So wurde jüngst beschlossen,
das Programm „Wohnen im Alter – vor Ort und mit Versorgungssicherheit“ fortzuschreiben und weitere zwei Kommunen einzuladen, sich gemeinsam mit den Bürgerinnen
und Bürgern dafür zu engagieren.
Die Autorin:
Ruth Schlichting ist Leiterin der Stabsstelle Altenhilfe
im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Angst? Suchtprobleme? Lebenskrise?
Depression? Burn-out? Demenz?
Jeder Mensch erlebt Tiefpunkte ...
doch Hilfe ist immer möglich!
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Foto: Barmer GEK
MARBURGB I E D E N KO P F
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Hilfe aus einer Hand
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland soll sich bis zum Jahre 2050 nahezu verdoppeln.
Altenhilfe und Pflege werden damit zu einer der zentralen pflege- und sozialpolitischen Herausforderungen
der nächsten Jahrzehnte, der sich Staat, Markt und Bürger in gemeinsamer
Verantwortung stellen müssen. Pflegestützpunkte spielen hier eine zentrale Rolle.
Im Landkreis Marburg-Biedenkopf leben derzeit rund
8.600 Pflegebedürftige, darunter ca. 3.000 Menschen, die
an einer fortgeschrittenen demenziellen Erkrankung leiden. Etwa ein Fünftel von ihnen (22 %) wird in einer Pflegeeinrichtung versorgt, die Mehrzahl (78 %) lebt zu Hause.
Die meisten (51%) nehmen lediglich Geldleistungen der
Pflegeversicherung in Anspruch und versuchen, ohne professionelle Hilfen zurechtzukommen. Lediglich ein Viertel
nutzt gegenwärtig die Angebote von ambulanten Pflegediensten.1
Pflegebedürftigkeit ist ein Schicksal, das jeden treffen
kann, unabhängig von Alter und Lebenssituation. Hilfe- und
Pflegebedürftigkeit beeinflussen alle Bereiche des Lebens.
Für Betroffene wie für pflegende Angehörige stellt sich tag-
38
täglich die Frage: Wie kann der Alltag mit Pflegebedürftigkeit organisiert werden? Wie kann Selbstständigkeit möglichst lange aufrechterhalten werden?
Beratung und konkrete Unterstützung
Nach dem Willen des Gesetzgebers erhalten Ratsuchende im Pflegestützpunkt Beratung über alle Fragen rund um
das Thema Pflege. Bei Bedarf darüber hinaus konkrete Unterstützung bei der Auswahl und Inanspruchnahme von
Sozialleistungen und Hilfsangeboten. Durch die Schaffung
einer zentralen Anlaufstelle müssen Ratsuchende nicht
mehr „von Pontius zu Pilatus laufen“ – wie die ehemalige
Gesundheitsministerin Ursula Schmidt es ausdrückte –,
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MARBURGB I E D E N KO P F
DIE EINZELFALLEBENE
Der Pflegestützpunkt …
… ist eine Anlaufstelle für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen, für Menschen
mit Behinderung sowie für alle Bürgerinnen und Bürger, die von Pflegebedürftigkeit und Behinderung bedroht sind. Als Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Pflege leistet der Pflegestützpunkt insbesondere
쐽 kostenlose und trägerneutrale Beratung,
쐽 unabhängige und verbraucherorientierte Information,
쐽 Hausbesuche bei Bedarf und – wenn erforderlich –
쐽 die Begleitung des Pflege- bzw. Versorgungsprozesses.
Kontaktadresse:
Pflegestützpunkt Marburg-Biedenkopf
Am Grün 16, 35037 Marburg, Telefon: 06421/4057400
E-Mail: pflegestuetzpunkt@marburg-biedenkopf.de
sondern sie erhalten Hilfe „aus einer Hand“. Damit möchte
man der besonderen Situation Pflegebedürftiger und ihrer
Angehörigen Rechnung tragen und zugleich Selbsthilfe und
Eigenverantwortung des Einzelnen stärken.
Doch nicht nur Pflegebedürftige, behinderte Menschen
und ihre Angehörigen profitieren von diesem neuen Angebot. Neben dem individuellen Beratungsauftrag hat der
Pflegestützpunkt auch einen Koordinierungs- und Vernetzungsauftrag, nämlich die Zusammenarbeit und Abstimmung der regionalen Leistungsanbieter zu fördern und Impulse für den Auf- und Ausbau wohnortnaher Versorgungsstrukturen zu setzen. Ziel ist es, das Altenhilfe- und
Pflegesystem nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ weiter auszubauen.
Pflegestützpunkte werden in gemeinsamer Trägerschaft
der Pflege- und Krankenkassen und der Landkreise bzw.
kreisfreien Städte betrieben. Mit dieser trägerübergreifenden Konstruktion wurde vom Gesetzgeber erstmalig die
Basis dafür geschaffen, das Gesundheits- und Pflegesystem
mit dem Altenhilfesystem zu verbinden und ein kooperatives Unterstützungsangebot für die ratsuchenden Bürgerinnen und Bürger nutzbar zu machen. Die Wirkung der Pflegestützpunktarbeit zielt auf Verbraucherschutz angesichts
eines sich ausdifferenzierenden Pflegemarktes, sie zielt auf
Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit durch Fallsteuerung und auf die Förderung einer zukunftsfähigen Infrastruktur in der Region.
Der Pflegestützpunkt Marburg-Biedenkopf wurde am 1.
April 2010 eröffnet. Er ist personell besetzt mit je einer Stelle für Pflegeberatung und Sozialberatung. Mit der räumlichen Integration in das Beratungszentrum wurden ideale
Bedingungen für eine enge Zusammenarbeit mit den dort
tätigen Trägern geschaffen, die mit ihrer jeweiligen Spezialisierung eine wichtige Ergänzung bei der Organisation von
Versorgungsarrangements sein können. Dazu gehören u.a.
die Alzheimer Gesellschaft, der Verein für Selbstbestimmung und Betreuung und die Freiwilligenagentur.
Um im Landkreis Marburg-Biedenkopf effektive Vernetzungsstrukturen zu schaffen, werden vom Pflegestützpunkt Marburg-Biedenkopf regelmäßige Netzwerkkonferenzen einberufen. Die Treffen bieten den Beteiligten einen
Rahmen, sich einzubringen, gemeinsam an trägfähigen
Problemlösungen im Einzelfall zu arbeiten und an der Gestaltung der regionalen Pflegeinfrastruktur mitzuwirken.
Eingeladen sind alle interessierten Leistungsanbieter, Wohlfahrtsverbände, Träger von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, kreisangehörige Kommunen, Ehrenamts- und
Selbsthilfegruppen.
Die Autorin:
Ruth Schlichting ist Leiterin der Stabsstelle Altenhilfe
beim Landkreis Marburg-Biedenkopf.
1
HSL: Die Pflegeeinrichtungen in Hessen am 15.12.2009.
39
| PRÄVENTION |
Gesundheit ist unser höchstes Gut
„Vorbeugen ist besser als heilen“ – was der Volksmund schon lange weiß,
spielt zunehmend auch in der öffentlichen Diskussion eine stärkere Rolle. Die Gesundheitsregion
Marburg-Biedenkopf setzt sich engagiert für die Gesundheitsvorsorge ein und
bringt Projekte auf den Weg, die die Lebensqualität aktiv erhöhen und die Lebenskompetenz steigern.
„Jetzt muss ich aber mal was für mich tun!“ – dieser Vorsatz wird immer dann gefasst, wenn der Rücken wieder mal
schmerzt oder beim Treppensteigen das Herz bis zum Hals
klopft. Nicht nur alte Menschen klagen über gesundheitliche Probleme. Zunehmend leiden auch junge Leute, sogar
Kinder, unter Herz-/Kreislauferkrankungen, Fettsucht oder
Diabetes. Die Gründe sind oftmals schnell gefunden: ungesunde Ernährung, Überlastung und vor allem mangelnde
Bewegung.
Die Folgen für das öffentliche Gesundheitssystem und
insbesondere für die betroffenen Menschen sind erheblich.
Ein Grund, weshalb die Politik und die Träger im Gesundheitswesen verstärkt auf Prävention setzen. In der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf geht man bei der Umsetzung des Vorsorge-Gedankens mit Strategie vor.
Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass sich Gesundheitsregionen generell, und im speziellen die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf, durch zwei große Themenbereiche auszeichnen:
40
1. Die Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden durch
ein attraktives Angebot zu ermöglichen.
2. Die Wiedererlangung von Gesundheit und Wohlbefinden
oder zumindest die Verbesserung des Status durch entsprechende Maßnahmen zu unterstützen.
Für beide Seiten dieser „Gesundheitsmedaille“ wird eine
entsprechende Infrastruktur benötigt, um die jeweiligen
Zielsetzungen optimal zu erreichen bzw. die gewählten
Maßnahmen umfassend zur Entfaltung zu bringen. In der
Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf wurde u.a. zu diesem Aufgabenfeld die „Arbeitsgruppe Prävention“ (AG Prävention) etabliert.
Als Etappenziel auf diesem Weg hat die AG Prävention
die Erfassung aller Präventionsmaßnahmen im Landkreis
Marburg-Biedenkopf ausgegeben. Um die Vielzahl der
Angebote übersichtlich zu präsentieren und damit nutzerfreundlich zu gestalten, wurde die Diagrammform gewählt. Dort sind zunächst die Präventionsfelder bestimmt
worden:
Fotos (3): AOK-Mediendienst
쐽 Suchtprävention: Nikotin, Alkohol, Drogen, Medikamente, Spielsucht
쐽 Gewalt: sexuelle, digitale, familiäre Gewalt
쐽 Bewegung
쐽 Körperliche Gesundheit, Ernährung
쐽 Seelische Gesundheit
쐽 Selbsthilfe
쐽 Krebsvorsorge
쐽 Frühe Hilfen
쐽 Entwicklungsförderung
Danach wurden die Zielgruppen für präventive Maßnahmen systematisch geordnet und wie folgt gegliedert:
쐽 Zielgruppen nach Lebensalter:
– Kinder
– Jugendliche
– Erwachsene
– Eltern
– Senioren
쐽 Spezielle Zielgruppen:
– Beschäftigte
– Kranke
– Menschen mit Behinderung
– Migranten
쐽 Institutionelle Zielgruppen:
– Kindergärten, Kindertagesstätten
– Schulen
Entsprechend dieser Systematik konnten nun die Präventionsakteure mit ihren Angeboten im Diagramm zugeordnet werden. Im Ergebnis wurden bisher über 100 Präventionsakteure im Landkreis Marburg-Biedenkopf erfasst
und als Präventionswegweiser (www.forschen-helfen-hei-
len.org) gegliedert. Dieser Befund hat selbst die Arbeitsgruppe überrascht. Er zeigt aber auch, wie breit und intensiv auf dem Sektor Prävention im Landkreis Marburg-Biedenkopf seit Jahren gearbeitet wird.
Initiativen und Projekte
Sich im Landkreis Marburg-Biedenkopf mit Präventionsangeboten auseinander zu setzen, geht bereits auf das Jahr 2005
zurück. Damals beschäftigten alarmierende Meldungen die
Öffentlichkeit, dass Kinder durch Übergewicht und Bewegungsmangel in immer größeren Maßstab beeinträchtigt würden. Bestätigt wurde diese Meldung durch Befunde bei Schuleingangsuntersuchungen. Im Zuge dieser Diskussion wurde
auf Initiative des Sportkreises Marburg im Jahre 2006 ein
„Runder Tisch für Bewegung – Ernährung – Gesundheit“ ins
Leben gerufen, an dem bei der zweiten Sitzung im Herbst
„Die Integration gesundheitsfördernder Maßnahmen ins alltägliche Leben, die Umsetzung des
Vorsorgegedankens, ist ein wichtiger Teil der strategischen Ausrichtung im Landkreis MarburgBiedenkopf.“
Dr. Ingo Werner, Leiter des Fachbereichs
Gesundheit des Landkreises Marburg-Biedenkopf
und Moderator der Arbeitsgruppe „Prävention“
in der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf.
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MARBURGB I E D E N KO P F
2006 bereits über 70 Institutionen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf beteiligt waren. Dort wurde auch eine Koordinierungsgruppe Runder Tisch (KORT) ins Leben gerufen, um
entsprechend Maßnahmen zu koordinieren bzw. zu initiieren.
Mit ortsansässigen Sportvereinen wurde die Aktion „Ich
mach’s für mich“ ins Leben gerufen. Dabei sollten Vereine
vor allem für übergewichtige Kinder entsprechend niederschwellige Bewegungsangebote einrichten oder bereithalten.
Um allen Kindern die Mitgliedschaft in einem Sportverein
zu ermöglichen, wurde die Aktion „Bock auf Bewegung“ ins
Leben gerufen. Durch Sponsorengelder konnte die Möglichkeit eröffnet werden, Grundschulkindern die Erstmitgliedschaft in einem Sportverein für ein Jahr kostenfrei zu ermöglichen. Davon haben seit 2009 über 500 Kinder Gebrauch gemacht. Inzwischen wurden auch die Bewegungskindergärten
mit in das Programm aufgenommen. In Kooperation mit
42
dem Landessportbund entstand im Jahre 2011 die Aktion
„Bewegungsstarthelfer“. Ziel ist es, durch aktive Unterstützung (Bewegungsstarthelfer) bewegungswillige Seniorinnen
und Senioren über 50 Jahren wieder zum regelmäßigen
Sporttreiben zu animieren und sie dabei einem sportlich-sozialen Umfeld zuzuführen. Bisher wurden im Landkreis Marburg-Biedenkopf über 20 Bewegungsstarthelfer ausgebildet.
Die Initiative „Rauchfreier Jugendsport“ geht auf einen
Kreistagsbeschluss im Landkreis Marburg-Biedenkopf zurück. Im Jahre 2011 konnten mehrere Institutionen und
Sportvereine für eine aktive Teilnahme an dieser Aktion gewonnen werden. Durch Plakate, Seminare und Informationsmaterialien sollen die Zuschauer bei Jugendsportveranstaltung animiert werden, am Sportfeldrand möglichst
nicht zu rauchen, um damit ihrer Vorbildfunktion für eine
gesunde Lebensführung gerecht zu werden.
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MARBURGB I E D E N KO P F
2. Für die Präventionsanbieter eine Möglichkeit zur verstärkten Kooperation und ggf. Vernetzung aller Präventionsangebote
Mit der bisher von der AG Prävention geleisteten Arbeit
ist im Bezug auf diese Zielsetzungen ein wichtiger Schritt
zur Verbesserung der gesundheitlichen Vorsorge in der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf zum Wohle der Bevölkerung gemacht worden.
Modellregion für „Hessen IN FORM“
Aufgrund dieser Initiativen hat die Hessische Landesregierung den Landkreis Marburg-Biedenkopf als Modellregion für das Projekt „Hessen IN FORM“ ausgewählt. In diesem
Rahmen werden im Jahre 2011 vier Initiativen mit einem
Gesamtbetrag von 25.000 Euro durch das Hessische Ministerium des Inneren und für Sport finanziell unterstützt. Ziel
ist es, modellhafte Projekte so anzustoßen und in die Praxis
umzusetzen, dass sie auch an anderen Orten in Hessen
übernommen werden können.
Mit der Präsentation aller Präventionsangebote im Landkreis Marburg-Biedenkopf (Präventionswegweiser) sollen
zwei Zielsetzungen erreicht werden:
1. Für die Nutzer eine übersichtliche Information und leichte Auffindbarkeit
Die Autoren:
Dr. Franz Nitsch, Vorsitzender des Sportkreises Marburg,
ist Moderator der Arbeitsgruppe „Prävention“
in der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf.
Dr. Ingo Werner, Leiter des Fachbereichs Gesundheit
des Landkreises Marburg-Biedenkopf,
ist Moderator der Arbeitsgruppe „Prävention“ in der
Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf.
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MARBURGB I E D E N KO P F
| I H K K A S S E L – G E M E I N S A M F Ü R FA C H K R Ä F T E |
Gesundheit rechnet sich!
Die Gesundheitswirtschaft ist nicht nur eine der größten Wirtschaftsbranchen Deutschlands, sondern auch die
Wachstumsbranche Nr. 1. Rund 10 % der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung wurde 2005 in der Gesundheitswirtschaft erwirtschaftet.
Diese Entwicklung wird begünstigt durch den medizinischen Fortschritt, die Folgen einer immer älter werdenden
Bevölkerung sowie ein geändertes Gesundheitsbewusstsein.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist sowohl im Kernbereich der Versorgung u.a. mit dem Marburger Universitätsklinikum der Rhön-AG, dem Diakonie Krankenhaus in
Wehrda und der sehr starken Pharmaindustrie herausragend aufgestellt. Hierzu gehören neben den Global Playern
CSL Behring, Siemens Healthcare Diagnostics und Novartis
Vaccines auch Namen wie Norgine, Temmler oder NanoRepro. Auch in der medizinischen Forschung kann Marburg
mit der Philipps-Universität, dem Universitätsklinikum und
der von Behring-Röntgen-Stiftung bestens punkten.
Damit hat der Landkreis beste Voraussetzungen, von
dem Wachstum der Branche zu profitieren. Schon heute
sind nahezu 20.000 Menschen, d.h. etwa jeder fünfte Beschäftigte im Landkreis, in der Gesundheitswirtschaft tätig.
Hält die Dynamik an, könnte der Landkreis hiervon profitieren und diese Zahl stark ansteigen.
Doch es existieren auch Risiken. Die Gesundheitswirtschaft ist als beschäftigungsintensive Branche besonders
auf Fachkräfte angewiesen. Der demografische Wandel
und die damit verbundene Veränderung der Altersstrukturen und die Sicherung von Fachkräften werden in Zukunft
die Unternehmen und die Politik vor große Herausforderungen stellen.
Bereits jetzt kann der erhöhte Bedarf an Fachkräften in
verschiedenen Bereichen nicht gestillt werden. Dies gilt insbesondere für die Technik- und Gesundheitsberufe.
Der Schlüssel für die Zukunft liegt in erster Linie in der Bildung, sowohl in der Ausbildung als auch in der Fort- und
Weiterbildung. Hierzu gehören größere Anstrengungen, um
den Jugendlichen den Übergang von Schule und Beruf zu
erleichtern. Zu viele gehen dem Arbeitsmarkt ganz verloren
oder stehen nicht ausreichend qualifiziert zur Verfügung.
Eine weitere Möglichkeit, das regionale Fachkräftepotential auszuweiten, ist die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
44
Oskar Edelmann, stv. Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel.
wird immer stärker von den Unternehmen unterstützt;
auch in der Region gibt es hierfür gute Beispiele. Allerdings
ist die Betreuungsfrage oft der entscheidende Schlüssel für
eine frühe Rückkehr aus der Elternzeit und auch für den reibungslosen Ablauf des Arbeitsalltags. Daher ist eine bessere Kinderbetreuung ebenso nötig wie die Flexibilisierung
der Einrichtungen.
Eine weitere wichtige Stellschraube zur Verminderung
des Fachkräftemangels ist die Nutzung des Potentials älterer Mitarbeiter. Um diese Potentiale ausschöpfen zu können, müssen diese Beschäftigten in die Lage versetzt werden, länger zu arbeiten. Altersgerechte Arbeitsplätze sind
ebenso wie betriebliche Gesundheitsförderung von Nöten.
Last but not least gehört hierzu eine funktionierende Infrastruktur wie die Anbindung der Region an das Autobahnnetz oder eine leistungsfähige stündliche Bahnanbindung nach Frankfurt und Kassel mit optimalen Weiterverbindungsmöglichkeiten.
Ziel in den nächsten Jahren muss es daher sein, Marburg
als Standort für die Gesundheitswirtschaft zu stärken. Hierzu bedarf es der Vernetzung aller beteiligten Akteure. Davon profitieren die Menschen, die Unternehmen und die
Region. Daher engagiert sich die Industrie- und Handelskammer Kassel in diesem Bereich und unterstützt die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf.
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MARBURGB I E D E N KO P F
| BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT |
Gesund Richtung Zukunft
Drei Fragen an: Dr. Karsten McGovern, Erster Kreisbeigeordneter und Schirmherr der Initiative
„Gesund Richtung Zukunft“.
WirtschaftsBild: Wo liegen die Vorzüge
nen und Mitarbeitern zu Gesundheitspartnern
der Initiative „Gesund Richtung Zukunft“?
angeboten. Wer im Netzwerk mitmacht, kann
sich entscheiden, entweder nur an einem
Dr. Karsten McGovern: „Gesund Richtung
Informationsaustausch teilzunehmen oder
Zukunft“ bietet einen einfachen Weg, für die
auch weitergehende Maßnahmen zu vereinGesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbaren. Eine Beteiligung hilft gerade kleineren
beiter in einem Betrieb oder einer öffentliund mittleren Unternehmen, die nicht immer
chen Verwaltung etwas zu tun. Mitarbeiter
das Rad neu erfinden müssen und können.
sind unsere wichtigste Grundlage – ohne deren Engagement und ohne deren Einsatzbereitschaft und Einsatzfähigkeit ist ein UnterWirtschaftsBild: Welche Ziele wollen Sie in
nehmen zum Scheitern verurteilt. Die Initiati- Dr. Karsten McGovern.
den nächsten fünf Jahren erreichen?
Dr. Karsten McGovern: Erstes Ziel ist die
ve hat den Vorzug, dass an den Interessen
und Bedarfen der Unternehmen angesetzt wird und von die- Gründung eines Netzwerkes von Unternehmen bzw. Organisen mit gestaltet wird. Wer mitmacht bestimmt, was passiert. sationen, die sich aktiv um Betriebliches GesundheitsmanaEs ist kein Konzept für die Schublade, sondern eine konkrete gement bemühen wollen. Zweites Ziel ist es, Gesundheitsanbieter in der Region einzubinden. Drittes Ziel ist es, dass in
Hilfestellung für das Betriebliche Gesundheitsmanagement.
den Unternehmen und Organisationen konkrete MaßnahWirtschaftsBild: Was haben die Unternehmen konkret men des Betrieblichen Gesundheitsmanagements eingeführt
von einer Beteiligung an diesem Projekt?
bzw. ausgeweitet werden. Generelles Ziel ist es, in möglichst
Dr. Karsten McGovern: „Gesund Richtung Zukunft“ bietet ei- vielen Unternehmen durch das Betriebliche Gesundheitsmanen gezielten Austausch über schon erprobte oder sehr kon- nagement Erkrankungen zu vermeiden, die Gesundheit der
krete Handlungsansätze eines Betrieblichen Gesundheitsma- dort arbeitenden Menschen zu erhalten und zu stärken und
nagements. Außerdem wird die Ausbildung von Mitarbeiterin- dadurch auch den Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen.
Vieles, was die Region zu
bieten hat, deckt sich mit
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G E S U N D H E I T S R E G I O N
Foto: TOuR GmbH
MARBURGB I E D E N KO P F
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Marburg-Biedenkopf:
Einfach anziehend
Lahn-Dill-Bergland, Burgwald und natürlich das romantische Lahntal machen die wirtschaftsstarke
Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf erst richtig komplett. Wer Körper und Geist
wieder in gesunde Balance bringen möchte, wer auf der Suche nach abwechslungsreicher Entspannung und
wahrem Wohlbefinden ist, kommt um den mittelhessischen Landkreis nicht herum.
So vielfältig die Gesundheitswirtschaft in der Region Marburg-Biedenkopf aufgestellt ist, so vielfältig weiß sie auch zu
überzeugen. Landschaftliche Schönheit, attraktive Wohlfühlangebote, eine sehenswerte Kultur und – natürlich – medizinische Kompetenz, sind die heilsamen Zutaten einer Gesundheitsregion, die mit Sicherheit „Nebenwirkungen“ verursacht, aber frei von Risiken ist. Ein wohldosierter Einblick:
Aktiv sein in reizvoller Landschaft
Wandern oder Nordic Walking, Radeln oder Reiten – in
der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf ist Aktivurlaub
angesagt. Die abwechslungsreiche Landschaft macht Lust
auf gesunde Bewegung:
쐽 Zwischen Marburg und dem Nationalpark Kellerwald liegt
Hessens größtes zusammenhängendes Waldgebiet – der
46
Burgwald mit seiner faszinierenden Flora und Fauna. Der
Burgwald ist geprägt durch vielfältige Landschaftsformen
von moorigen Talzügen bis zu Bergkuppen mit sagenhaften
Panoramblicken.
(www.burgwald-touristservice.de).
쐽 Im Städtedreieck Marburg, Gießen und Siegen ist das
Lahn-Dill-Bergland zu finden, sicherlich eine der landschaftlich schönsten Regionen Deutschlands. Wald, Wasser, Wiesen und naturnahe Felder eröffnen traumhafte Perspektiven. Eingebettet in die hügelige Mittelgebirgslandschaft
sind hübsche Fachwerkstädte, romantische Schlösser und
uralte Burgruinen.
(www. lahn-dill-bergland.de)
Zahlreiche Premiumwanderwege, die so verlockende
Namen tragen wie „Postraubroute“ oder „Bickener Ritterspuren“, eignen sich für erholsame Tagesausflüge. Freunde
von Mehrtageswanderungen freuen sich dagegen über
den 86 Kilometer langen Lahn-Dill-Bergland-Pfad, der sich
G E S U N D H E I T S R E G I O N
Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf
Foto: Marburg Tourismus und Marketing GmbH/Georg Kronenberg
MARBURGB I E D E N KO P F
durch den gesamten Naturpark zieht. Eine „Spezialität“ der
Region ist das hervorragende Radwegenetz. Bislang bundesweit einmalig: das Angebot einer aktiven Fahrradreise in
Kombination mit zwölf professionellen Einheiten zur Gesundheitsprävention. Der gesunde Leckerbissen wurde in
der Zusammenarbeit u.a. mit der Barmer GEK, dem Unternehmen Velociped sowie der TOuR GmbH und der Initiative „Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf“ erstellt und
wird von der Krankenkasse bezuschusst.
In Sachen Radtourismus nimmt der Landkreis MarburgBiedenkopf eine hessenweite Spitzenposition ein. Hier gibt
es rund 700 Kilometer Radwege. Zu diesem sehr gut ausgebauten Radwegenetz gehören natürlich auch einheitliche
Rechts und links der Lahn
Der 245 km lange Lahntalradweg ist eine der
beliebtesten Radwanderstrecken Deutschlands. Und der
Löwenanteil dieser Tour - immerhin über 50
genussreiche Kilometer - liegt im Landkreis MarburgBiedenkopf, Ausflüglern und Touristen besser bekannt
unter dem Namen StadtLandLahn und als Rad- und
Wanderparadies längst kein Geheimtipp mehr.
Denn hier erwartet Freizeit- und Sportradler rechts und
links der Lahn unter dem Motto radwanderLahn ein
hervorragendes Radwegenetz, das für ein Radelvergnügen mit großem Erlebnisfaktor, hoher Qualität
und jeder Menge Radelkilometer steht.
Und wer glaubt, den reizvollen Höhenzügen entlang der
Lahn nicht gewachsen zu sein: Wir wär's mit etwas
„Rückenwind“? Seit Mai ist das Lahntal movelo-Region
und mit den flotten E-Bikes, welche an zahlreichen
Verleihstationen bereit gehalten werden, lässt sich auch
der steilste Anstieg auf die leichte Tour meistern.
Beschilderung und eine entsprechende Infrastruktur, zum
Beispiel mit Rastplätzen. Hinweise auf Sehenswürdigkeiten
entlang der Routen sind selbstverständlich.
Und es gibt in der Tat eine Menge zu sehen. Zum Beispiel
die alte Universitätsstadt Marburg mit der kunstgeschichtlich bemerkenswerten Elisabethkirche (erbaut im frühen
13. Jahrhundert ist sie ist die erste gotische Hallenkirche auf
deutschem Boden), den verwinkelten Gassen und historischen Fachwerkhäusern in der Altstadt. Nebenbei bemerkt:
Über Marburg hat der Schriftsteller und Nobelpreisträger
Boris Pasternak, der übrigens in Marburg studiert hatte, einmal geschrieben: „Wenn das hier nur eine Stadt wäre, aber
es ist ja ein mittelalterliches Märchen.“
Radelspaß rund um Marburg
Ÿ Lahntalradweg
Ÿ Lange-Hessen-Radweg
Ÿ Salzböderadweg
Ÿ Seenradweg
NEU:
Ÿ Radwegenetz Burgwald mit
fünf weiteren Erlebnisradwanderwegen
www.stadtlandlahn.de
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Im Lichtenholz 60 Ÿ 35043 Marburg
Tel. 06421-4051345
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Foto: www.smartwerk.de
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Foto: www.smartwerk.de
Foto: PIXELIO/Simone Hainz
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MARBURGB I E D E N KO P F
Unbedingt eine Reise wert: der Luftkurort Biedenkopf,
die „Perle“ der oberen Lahn. Die Hauptstadt des alten hessischen Hinterlandes liegt romantisch eingebettet zwischen
herrlichen Wäldern, sanften Hügeln und den Windungen
der Lahn. Wahrzeichen der waldreichsten Stadt Hessens ist
das weithin sichtbare Landgrafenschloss mit Hinterlandmuseum, das hoch über den Gassen mit den original erhaltenen Fachwerkhäusern thront.
Kur, Wellness und mehr
Ruhe und Entschleunigung findet der Mensch zum Beispiel auch in der Gemeinde Bad Endbach. Das Kneipp-Heilbad kann nicht nur mit zahlreichen Wellness-Angeboten
(z.B. in der neu eröffneten Lahn-Dill-Bergland-Therme) auftrumpfen, es hat auch eine in Deutschland einzigartige Kur
entwickelt: die offiziell anerkannte Migränekompakttherapie. Die dreiwöchige Kur umfasst mehrere Bausteine und
wird als Gruppenkur an festen Terminen im Jahr durchgeführt (www.migraenekur.de). In einem landschaftlich besonders reizvollen Teil des Lahn-Dill-Berglandes liegt das
Kneipp-Heilbad Gladenbach. Neben den Gesundheitsangeboten (z.B. im Freizeitbad Nautilust) und über 500 Kilometern Wanderwegen ist Gladenbach reich an historischen
und kulturellen Sehenswürdigkeiten. So ist hier etwa ein
Gang durch 700 Jahre Geschichte des Kirchenbaus möglich.
Weitere Informationen: www.stadtlandlahn.de
| BAD ENDBACH |
Ruhig mehr leben
Im westlichsten Teil des Landkreises liegt das KneippHeilbad Bad Endbach an den Ausläufern des Rothaargebirges auf einer Höhe zwischen 300 und 500 m.
Der Kurort hat sich zwei Themen verschrieben: die Gesundheit für Körper, Geist und Seele und das Aktivsein mit
Naturerlebnis u.a. in Form des Wanderns, Radfahrens und
Nordic Walkings.
Wer zu einer Kur nach Bad Endbach kommt, findet bei
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Venen- und Gelenkbeschwerden, rheumatischen Erkrankungen beste Therapiemöglichkeiten. Spezialbehandlungen (wie u.a. die Blutegeltherapie)
werden für eine Linderung der Beschwerden eingesetzt. Ein
kurtherapeutische Projekt wurde im März 2009 eröffnet: ein
10 km langes Spazierwegenetz unter dem Motto „Klima gehen“. Diese sogenannten Terrainkurwege sind abgestimmt
nach klimatischen und therapeutischen Gesichtspunkten
und bieten herrliche Ausblicke für die Seele. Als bisher einziger Kurort in Deutschland bietet Bad Endbach die Kompaktkur gegen Migräne und chronischen Kopfschmerzen an.
Weitere Informationen im Internet unter
www.bad-endbach.de.
KOMPAKTKUR GEGEN CHRONISCHEN
KOPFSCHMERZ UND MIGRÄNE
IN BAD ENDBACH/ HESSEN
DAS BAD ENDBACHER KURKONZEPT
Von allen Kassen anerkannt !
• macht mit verschiedenen Behandlungsformen bekannt
• individuelle Auswahl der Behandlungsbausteine
• Gespräche mit therapieerfahrenen Ärzten, Physiotherapeuten, sowie Ernährungsberater und Gruppenleiter
Mehr unter www.migraenekur.de
Infozentrum Tourismus & Marketing 35080 Bad Endbach Tel.: 02776/ 80112
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G E S U N D H E I T S R E G I O N
MARBURGB I E D E N KO P F
| V I TA F I T N E S S I M G E S U N D H E I T S Z E N T R U M M A R B U R G |
Erleben,entspannen, erholen
Das vita fitness in Marburg möchte neben den traditionellen Freunden der Fitness besonders auch den Fitnesseinsteigern, die nie ein Fitness- Studio betreten haben, die Lust am Sporttreiben nahe bringen.
Eine individuelle und ganz persönliche Betreuung und
Unterstützung der körperlichen Fitness ist deshalb das
ganz besondere Anliegen. Im vita fitness ist für jeden etwas dabei, der Spaß an Bewegung und Training hat – vom
Anfänger bis zum Fortgeschrittenen – für jüngere Menschen ebenso wie für Ältere. „Wir investieren in die modernsten Geräte mit internationalem Standard, die gezielt
und sanft nach neuesten physiologischen Erkenntnissen
trainieren,“ betont Geschäftsführer Uwe Happel. Die angenehme Clubatmosphäre lockt zu einem Tag voller Erlebnisse und Entspannung. Schon mit einer Tageskarte
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kommt der Besucher voll auf seine Kosten. Eine Mitgliedschaft lohnt sich.
Trainieren und Spaß haben
Die modernen Kraftgeräte von „Star Trac“ richten sich
an die Konstitution, Körpergröße und Fitness des Trainierenden. Hightech-Cardiogeräte – alle mit Fernsehfunktion
ausgestattet – ermöglichen ein effektives Ausdauertraining
für ein starkes Herz und einen aktiven Stoffwechsel. Die
ständige Herzfrequenzmessung bietet ein kontrolliertes
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MARBURGB I E D E N KO P F
Training für maximale Sicherheit. Die moderne Spinning
Arena mit den neuesten NXT Premium Spinner Bikes ist
einmalig in Mittelhessen.
Dampfbad – tropische Träume
Tropisch wird es im Dampfbad, dem Klassiker. Durch die
hohe Luftfeuchtigkeit und milde Temperatur von 45 Grad
Celsius profitieren vor allem Haut und Atemwege.
„Human Sports“ – die neue,
innovative Gerätelinie
Optimales Training für Einsteiger wie für Fortgeschrittene bietet im vita fitness die innovative Gerätelinie „Human
Sports“, die ein lebensnahes und funktionelles Training ermöglicht. Das Fitnesskonzept „Human Sports“ ist geeignet
zum individuellen Training für alle Alters- und Leistungsstufen. Die Übungen imitieren die alltäglichen Bewegungen. Das Training wird vielfältiger und effektiver.
Die Saunenlandschaft des vita fitness
Erlebte Regeneration: Tepidarium und Caldarium
Das Tepidarium und das römische Bad Caldarium schaffen schließlich die erlebte Regeneration mit herrlich feuchten Dämpfen und der wohltuenden Strahlungswärme.
Relaxen mit „Syltblick“
Reinste Erholung bieten die Relaxzonen der Saunenlandschaft. Warme Wasserbetten lassen die Gäste wie auf
Wolken schweben. Die Saunalounche „Sylt“ rundet das Erlebnisangebot ab – hier kommt bei einem erfrischenden
Getränk pures Urlaubsvergnügen auf.
Thomas Dannenmann
Die vielseitige Saunenlandschaft erstreckt sich über
drei Etagen im vita fitness in Marburg. Der Sauna-Fan erlebt hier sein ganz persönliches Wohlfühlerlebnis. „Unsere Saunenlandschaft bietet mehr als nur Schwitzen“, betont vita fitness Geschäftsführer Uwe Happel, „Wohlfühlen, Abhärten, Gefäße trainieren, rundum fit und gesund
bleiben, ist unser Motto! Sauna und Sport ergänzen sich
optimal.“
Sparkasse.
Gut für Marburg-Biedenkopf.
Klassische finnische Saunen
In den zwei klassischen finnischen Saunen kommen
die Saunagänger auf ihre Kosten, die hohe Temperaturen
(90 und 110 Grad) bei niedriger Luftfeuchtigkeit schätzen.
Bio-Sauna mit Schlossblick
Wem dies zu heiß ist, der bevorzugt das trocken-milde
Klima der Bio-Sauna bei 60 Grad Celsius. Die großzügige
Panoramasauna bietet einen fantastischen Blick zum Landgrafenschloss Marburg.
Sanarium als Stimmungsmacher
Für einen Zusatz-Kick sorgt das Sanarium, das mit
Farblicht gezielt als Stimmungsmacher genutzt wird. Der
Effekt des Farblichts ist gesundheitsfördernd und entspannend.
Die Sparkasse ist mit 943 Mitarbeitern und 62 Geschäftsstellen der
größte Finanzdienstleister im Landkreis. Die Sozialbilanz weist für 2010
1,1 Millionen € an Spendengeldern auf, die an heimische Vereine und
Institutionen verteilt wurden. Darüber hinaus ist die Sparkasse ein bedeutender Sponsor bei vielen Veranstaltungen. Diese Verbundenheit mit den
Menschen in der Region macht die Sparkasse besonders. Gerade in Zeiten
multinationaler Konzerne und grenzübergreifender – teils für die Öffentlichkeit schwer nachzuvollziehender – Aktivitäten setzt die Sparkasse mit
ihrem Geschäftsmodell einen Kontrapunkt. Und zeigt ganz nebenbei:
Erfolg ist das Ergebnis ehrlicher und kontinuierlicher Arbeit.
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MARBURGB I E D E N KO P F
| AU F DE N PU N KT G E B R ACHT |
Die Stärken der Gesundheitsregion
Marburg-Biedenkopf
쐽 Das Thema Gesundheit besitzt in der Region eine lange
Tradition. Beispiele sind die Spitalgründung durch die Heilige Elisabeth im 13. Jahrhundert, die Gründung der PhilippsUniversität 1527 und die medizinische Forschung, für die der
erste Nobelpreisträger für Medizin, Emil von Behring, steht.
쐽 Die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf verfügt über
zahlreiche Alleinstellungsmerkmale, wie z.B. eine optimale
Mischung aus Hightech-Medizin, leistungsfähiger Industrie
und kleinräumiger Versorgung.
쐽 Der Landkreis Marburg-Biedenkopf verfügt über eine gute stationäre Grundversorgung, anerkannte Spezialkliniken
und Reha-Einrichtungen und ist darüber hinaus mit dem
Universitätsklinikum Gießen und Marburg auch im Bereich
der Spitzenmedizin sehr gut positioniert.
쐽 In Mittelhessen sind gleich drei renommierte Hochschulen angesiedelt: die Philipps-Universität Marburg, die JustusLiebig-Universität Gießen und die Technische Hochschule
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Mittelhessen (früher Fachhochschule Gießen-Friedberg).
Die Forschungslandschaft wird u.a. ergänzt durch das MaxPlanck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg.
쐽 In der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf befinden sich
zahlreiche medizinische Kompetenz- und Forschungszentren.
쐽 Mit den Betrieben auf dem ehemaligen Gelände der Behringwerke sind gute und international anerkannte Referenzen im Bereich der Pharmaindustrie vorhanden.
쐽 Im Landkreis Marburg-Biedenkopf sind rund 20.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt. Das macht
einen Beschäftigungsanteil von 20,2 % aus. Dieser Wert
macht die bundesweite Spitzenstellung der Region deutlich.
쐽 Der Kneippkurort Bad Endbach bietet Potenziale für einen
Ausbau des Gesundheitstourismus sowie die Ausweitung
der Nachsorge für diagnosespezifische Versorgungsketten.
쐽 Es besteht eine hervorragende Vernetzung engagierter
Akteure im Bereich der Gesundheitswirtschaft.
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MARBURGB I E D E N KO P F
Kontakte (Auswahl)
Kreisausschuss des Landkreises
Marburg-Biedenkopf
Projekt Gesundheitsregion
Projektleiterin Ruth Glörfeld
Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg
Telefon: +49 (0) 6421/405-1212
Fax: +49 (0) 6421/405-1400
E-Mail: gloerfeldr@marburg-biedenkopf.de
Internet: www.gewinn-gesundheit.de
TOuR GmbH
Tourismus-, Regionalentwicklungs- und
Veranstaltungsgesellschaft mbH Marburg-Biedenkopf
Im Lichtenholz 60,
35043 Marburg
Telefon: +49 (0) 6421/405-1345
Fax: +49 (0) 6421/405-1509
E-Mail: tour@marburg-biedenkopf.de
Internet: www.stadtlandlahn.de
Foto: www.smartwerk.de
Kreisausschuss des Landkreises
Marburg-Biedenkopf
Stabsstelle Wirtschaftsförderung und
Regionalentwicklung
Dr. Frank Hüttemann
Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg
Telefon: +49 (0) 6421/405-0
Fax: +49 (0) 6421/405-1500
E-Mail: huettemannf@marburg-biedenkopf.de
Internet: www.marburg-biedenkopf.de
Universitätsstadt Marburg
Referat für Stadt-,
Regional- und Wirtschaftsentwicklung
Dipl.-Geogr. Wolfgang Liprecht
Markt 1,
35037 Marburg
Telefon: +49 (0) 6421/201-291
Fax: (0) 6421/201-293
E-Mail: wirtschaft@marburg-stadt.de
Internet: www.marburg.de
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MARBURGB I E D E N KO P F
|
I NSE RE NTE N LISTE
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쮿 CSL Behring GmbH · 35041 Marburg
58
쮿 Deutsches Rotes Kreuz – Kreisverband Biedenkopf e.V. · 35216 Biedenkopf
13
쮿 FuP Kommunikation GmbH · 60433 Frankfurt am Main
쮿 Hessische Berglandklinik Koller GmbH · 35080 Bad Endnach
쮿 HOF Sonderanlagenbau GmbH · 35102 Lohra
쮿 IHK Kassel – Servicezentrum Marburg · 35037 Marburg
쮿 Landkreis Marburg-Biedenkopf · 35043 Marburg
15/17
2
35
44/45
7
쮿 Rheumazentrum Mittelhessen GmbH & Co. KG · 35080 Bad Endbach
27
쮿 Sparkasse Marburg-Biedenkopf · 35037 Marburg
51
쮿 Stadt Marburg · 35035 Marburg
11
쮿 Therapiezentrum Reha Fit · 35039 Marburg
56-57
쮿 timm-Mittelhessen c/o TransMit GmbH · 35394 Gießen
33
쮿 TOUR GmbH Marburg-Biedenkopf · 35043 Marburg
47
쮿 Tourismus und Marketing Bad Endbach · 35080 Bad Endbach
49
쮿 Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM) · 35392 Gießen
21
쮿 Velociped GmbH & Co. KG · 35039 Marburg
43
쮿 Vitos Gießen-Marburg gemeinnützige GmbH · 35394 Gießen
37
쮿 Wirbelsäulenzentrum Marburg – Gemeinschaftspraxis für Neurochirurgie · 35041 Marburg
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Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf
MARBURGB I E D E N KO P F
IMPRESSUM
ISSN 0344-3035
WIRTSCHAFTSBILD – Seit 1949 im Dienst der Sozialen Marktwirtschaft –
Kontaktorgan und Arbeitsmittel für Unternehmer · Freiberufler und Leitende Angestellte
Herausgeber, Verlag und Druck: Union Betriebs-GmbH
Egermannstraße 2 · 53359 Rheinbach · Telefon 02226/802-0 · Telefax 02226/802-111
E-Mail: verlag@ubgnet.de
Geschäftsführer: Rudolf Ley
Bezugspreis monatlich 52,50 € + MwSt.
Erscheinungstermin: Oktober 2011
HRB 10605 AG Bonn
Internet: http://www.wirtschaftsbild.de
Chefredaktion: Andreas Oberholz (verantwortlich) · Holbeinstraße 26 · 42579 Heiligenhaus
Telefon 02056/57377 · Telefon 02226/802-213 (Verlag) · Telefax 02056/60772
E-Mail: pressebuero_oberholz@t-online.de
Redaktion: Claudia B. Oberholz, www.pressebuero-cbo.de
Im Interesse der besseren Lesbarkeit wurde bei den meisten Formulierungen auf eine geschlechterdifferenzierende Schreibweise
verzichtet.
Marketingleiter · Anzeigen:
Hans Peter Steins (verantwortlich) · Telefon 02226/802-163 · E-Mail: hps@ubgnet.de
Anzeigenverwaltung: Telefon 02226/802-163 · Telefax 02226/802-222
Bildnachweis Titelseite: Wolfgang Schekanski, www.smartwerk.de, Hellmuth Graßmann, Novartis Vaccines, TOuR GmbH
Urheber- und Verlagsrecht:
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen
Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikroskopien an den Verlag über. Jede Verwertung
außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge
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Gebrauchsnamen:
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der
Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte
eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.
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MARBURGB I E D E N KO P F
| SYN E RG I E N E F F IZI E NT N UT ZE N |
Das Gesundheitszentrum Marburg
Das Gesundheitszentrum Marburg vereint Diagnostik, Prävention und Rehabilitation sowie Fitness und Wellness
unter einem Dach. Über 100 Mitarbeiter/Innen, darunter Fachkräfte wie Masseure, Physiotherapeuten,
Fitnesstrainer und ein Ärzteteam arbeiten Hand in Hand in den drei Firmen MMVZ, Reha Fit und vita fitness für
eine bestmögliche Versorgung von Kunden und Patienten.
Das Marburger Medizinische Versorgungszentrum
(MMVZ) bietet als eine von drei Säulen des Gesundheitszentrums seinen Patienten eine erstklassige Versorgung in
den Bereichen Orthopädie, innere Medizin, Allgemeinmedizin und Kardiologie. „Die Verzahnung aller Bereiche und
die kurzen Wege innerhalb des Hauses ersparen dem Patienten Zeit, Nerven und Geld“, betont der ärztliche Leiter,
Prof. Dr. Bernd Noll. Je nach Diagnose ermöglicht die Struktur des Hauses, den Patienten unmittelbar individuell im
Reha Fit oder vita fitness weiter zu betreuen.
„Mit innovativen Konzepten gesundheitliche Trends erkennen und umsetzen ist unser Ziel im Gesundheitszentrum Marburg“, erklärt Inhaber und Geschäftsführer Uwe
Happel. Seit drei Jahren bietet das MMVZ den Gesundheitscheck für Führungskräfte und Leistungsträger an. Innerhalb
eines Tages stehen 5 qualifizierte Fachärzte zur Verfügung,
welche durch einen extra gestellten Fahrdienst bequem zu
erreichen sind. Vermieden werden somit lange Wartezeiten
und terminliche Engpässe. Sollten Anschlussbehandlungen
Neugestaltung des Reha Fit nach dem Feng Shui Prinzip.
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erforderlich sein, stellt das MMVZ alle weiteren Kontakte zu
medizinischen Spezialisten her.
Die Leistungen des Therapiezentrums Reha Fit, der zweiten Säule des Gesundheitszentrums, sind von allen Kassen
anerkannt und bieten ein umfangreiches Versorgungsangebot für Kunden und Patienten. Dieses umfasst die konventionelle Physiotherapie, Ergotherapie, Wirbelsäulendiagnostik und die Möglichkeit einer ambulanten Rehabilitation.
Derzeit wird das Reha Fit nach dem Feng Shui Prinzip umgestaltet und erhält nicht nur eine neue Innenausstattung,
sondern auch modernste Therapiegeräte. Im Reha Fit arbeiten Diplom Sportlehrer, Physiotherapeuten und Masseure täglich daran, dem Patienten eine optimale Versorgung und einen raschen Behandlungserfolg zu ermöglichen. Dank der internen Strukturen und einem kompetenten Beraterteam ist es dem Patienten möglich, nach der
Therapie an die Behandlungserfolge im vita fitness anzuknüpfen. Zwei Ernährungsberaterinnen bieten zudem Seminare und Einzelberatungen für eine langfristig gesunde
und ausgewogene Ernährung an.
Das vita fitness bildet die dritte Säule des Gesundheitszentrums Marburg. Getreu dem Motto „Fitness neu erleben“ finden sie auf über 2000qm eine der modernsten Fitness- und Wellnessanlagen, die keine Wünsche offen lässt
und selbst den höchsten Ansprüchen gerecht wird. Neben
dem großzügigen Ausdauerbereich wurden Geräteparcours und Bistro Lounge im Frühjahr 2011 komplett saniert
und mit den neuesten Geräten ausgestattet. Ausgebildete
Fitness- und Personaltrainer sorgen sowohl auf der Trainingsfläche als auch im Kursbereich mit über 80 Kursen in
der Woche für hochqualifizierte und bestmögliche Betreuung während des Trainings. Die Saunalandschaft lädt auf
zwei Etagen mit 7 verschiedenen Saunen, Pool und Dachterrasse zum Entspannen ein. In einer neu gestalteten Sauna Lounge haben die Kunden neben zwei großzügig angelegten Ruheräumen mit Wasserbetten die Möglichkeit Getränke zu genießen und sich zu erholen.
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CSL Behring ist führend im Bereich der Plasmaprotein-Biotherapeutika und setzt sich
weltweit engagiert für die Behandlung seltener und schwerer Krankheiten sowie für die
Verbesserung der Lebensqualität von Patienten ein. Für unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter schaffen wir Freiräume für individuelle Lebenskonzepte mit Angeboten für eine
optimale Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie mit leistungsorientierter Förderung.
Faire und zielgerichtete Unterstützung erfahren bei uns natürlich auch Auszubildende,
Young Professionals und erfahrene Direkteinsteiger bei ihrer Lebens- und Karriereplanung.
Informieren Sie sich unter www.cslbehring.de.
Familie & Leben im Mittelpunkt
CSL Behring GmbH | Emil-von-Behring-Straße 76 | 35041 Marburg | www.cslbehring.de