3. Deutscher Startup Monitor 2015
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3. Deutscher Startup Monitor 2015
2015 Initiator Bundesverband Deutsche Startups e.V. (BVDS) Projektumsetzung Forschungsbereich „BerlinStartupInsights“ der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) Autoren Prof. Dr. Sven Ripsas (HWR Berlin/EMF Institut) Steffen Tröger (HWR Berlin/HIIG/design akademie berlin) Förderer und Herausgeber KPMG in Deutschland Technische Umsetzung Mario Müller, Gino Kulej, Steffen Tröger (wirfragen.com/Tatgeist UG) Danksagung Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung von Robin P. G. Tech und Jonas Vossler. Bild-Sponsoring DSM 2015 | 3 GRUSSWORT VON BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTER SIGMAR GABRIEL FÜR DEN DEUTSCHEN STARTUP MONITOR Wie vielfältig und bunt die deutsche StartupSzene ist, zeigt der Deutsche Startup Monitor 2015 (DSM 2015). Einige Zahlen möchte ich hier herausgreifen: Der Gründungsstandort Deutschland ist internatio nal: Knapp 10 % der Gründerinnen und Gründer von Startups und 22 % der Beschäftigten in Startups kommen aus dem Ausland. Ausländische Gründerin nen und Gründer schätzen besonders die guten Rah menbedingungen in Deutschland. Das ist ein gutes Zeichen für den Standort und unsere Willkommens kultur. Gleichzeitig bauen Startups ihre Funktion als Job motoren aus: Sie schaffen durchschnittlich 17,6 Arbeitsplätze (inkl. Gründer und Gründerinnen) in 2,8 Jahren nach der Unternehmensgründung. Besonders freut mich, dass der DSM 2015 einen höheren Anteil an Gründerinnen vermelden kann: 13 % der Startups werden von Frauen gegründet, gegenüber 10,7 % im DSM 2014. Natürlich ist da noch viel Luft nach oben. Aber hier ist ein Aufwärts trend erkennbar, der im kommenden Jahr sicher noch beschleunigt werden kann. Denn jede Gründe rin ist gleichzeitig Vorbild für junge Frauen und Mäd chen, ebenfalls den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Schließlich planen rund 75 % der deutschen Startups eine weitere Internationalisierung ihres Geschäfts modells. Das ist die Voraussetzung dafür, dass aus Deutschland auch in Zukunft Weltmarktführer für innovative Produkte und Dienste hervorgehen. Für Wachstum und Internationalisierung brauchen die Startups eine verlässliche Finanzierung. Hier setzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit gut ausgebauten Förderprogrammen an. Gerade auch IKTStartups profitieren stark von die sen Programmen. Zudem hat sich die Bundesregie rung das Ziel gesetzt, Unternehmen in der Wachstumsphase noch besser zu fördern. Wir arbei ten daran, mehr Wachstumsunternehmen an die Börse zu bringen, mehr öffentliche Mittel für Wagnis kapitalfinanzierungen bereitzustellen sowie die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für Wagniskapital zu verbessern. Doch Geld allein ist nicht alles: Es geht auch darum, Gründerinnen und Gründern die gesellschaftliche Anerkennung zuteilwerden zu lassen, die ihrer wich tigen volkswirtschaftlichen Rolle entspricht. Dazu gehört auch, Scheitern nicht als Makel, sondern als Chance zu begreifen, es beim nächsten Mal (noch) besser zu machen. Denn eigentlich ist nur das Unter nehmen gescheitert, das gar nicht erst gegründet wurde. Eine wichtige Rolle spielt auch die Zusam menarbeit mit der bereits etablierten Wirtschaft: Foto: Bundesregierung/Bergmann Gründerinnen und Gründer sind voller Ideen und voller Begeisterung. Sie entwickeln aus Problem lösungen Geschäftsmodelle. Gründungen sind Lebenselixier für unsere Wirtschaft und Motor des strukturellen Wandels. Denn kreative Ideen und inno vative Geschäftsmodelle modernisieren unsere Wirt schaftsstruktur, erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit und schaffen neue Arbeitsplätze. Ältere Unternehmen können interessante Kunden oder Mentoren für Startups sein. Die Plattform Inno vative Digitalisierung im Rahmen des ITGipfelpro zesses und der Beirat Junge Digitale Wirtschaft leisten einen wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen etablierten und jungen Unternehmen. Der Deutsche Startup Monitor 2015 zeigt die Vielfalt der deutschen Gründerszene. Den Autoren und dem Bundesverband Deutsche Startups danke ich für das Engagement. Und allen potenziellen Gründerinnen und Gründern kann ich nur sagen: Nur Mut! Sigmar Gabriel Bundesminister für Wirtschaft und Energie 4 | DSM 2015 DER 3. DSM REPRÄSENTIERT: 1. rund 1.000 Startups 2. rund 3.000 Startup-Gründer * 3. rund 16.000 Startup-Mitarbeiter STARTUPS SIND DURCH 3 MERKMALE DEFINIERT: 3 ZIELE! • Darstellen der Entwicklung und der Bedeutung von Startups und Aufzeigen von Forschungslücken • Skizzieren von wirtschaftspolitischen Initiativen zur Stärkung des Gründungsstandorts Deutschland und seiner regionalen Ökosysteme • Begeisterung für den EntrepreneurshipGedanken in der Gesellschaft fördern • Startups sind jünger als 10 Jahre • Startups sind mit ihrer Technologie und/oder ihrem Geschäftsmodell (hoch) innovativ • Startups haben (streben) ein signifikantes Mitarbeiter- und/oder Umsatzwachstum (an) vgl. Abschnitt 1.3, S. 12 * Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text nur die männliche Form verwendet. Gemeint ist stets sowohl die weibliche als auch die männliche Form. DSM 2015 | 5 3X3 FAKTEN AUS DEM 3. DSM: Startups bauen ihre Funktion als Jobmotoren aus: Sie schaffen mit Arbeitsplätzen (inkl. Gründer) Ø 17,6 nach 2,8 Jahren Höherer Anteil an Gründerinnen: Laut DSM 2015 werden der Startups von Frauen gegründet (2014: 10 %). 13 % noch einmal mehr Arbeitsplätze als im Vorjahr. Gute Stimmung: Lebenszufriedenheit: Startup-Gründer sind deutlich als Arbeitnehmer. zufriedener 89,3 % der Startup-Gründer sind mit ihrer Situation zufrieden bzw. schätzen sie sogar als „gut“ ein. 1/3 Kultur des Scheiterns: der Gründer haben ein zuvor begonnenes Startup eingestellt. Mehr als 80 % aller Startup-Gründer würden auch nach der Aufgabe ihrer aktuellen Unternehmung weiterhin einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen. Internationalität: 10 % der Gründer von und Knapp 22 % der Arbeitnehmer in Startups kommen nicht aus Deutschland. Die Business Angels sind nach „Family and Friends“ zweitwichtigste die externe Finanzierungsquelle. Schulnoten für die Gründungspolitik haben sich verbessert. 6 | DSM 2015 THE 3rd DSM REPRESENTS: 1. about 1,000 startups 2. about 3,000 startup founders * 3. about 16,000 startup employees STARTUPS ARE DEFINED BY 3 CHARACTERISTICS: 3 GOALS! • To present the development and significance of startups and identify research gaps • To outline economic initiatives to strengthen the foundation location Germany and its regional ecosystems • To cultivate enthusiasm for the entrepreneurial concept in society * In the interest of readability, the masculine form is used. In this report, it refers to both genders on equal terms. • Startups are younger than 10 years • Startups feature (highly) innovative technologies and/or business models • Startups have (strive for) a significant employee and/or sales growth cf. Section 1.3, P. 12 DSM 2015 | 7 3X3 FACTS FROM THE 3rd DSM: Startups expand their function as job engines: With jobs (incl. founder) Higher percentage of female founders: According to DSM 2015, of startups are founded by women (2014: 10 %). Ø 17.6 after 13 % 2.8 YEARS, they again create more jobs than in the previous year. Positive atmosphere: Life satisfaction: Startup founders are significantly happier than employees. 89.3 % of the startup founders are satisfied with their situation or even rate it "good". More than 1/3 The culture of failure: of founders have shut down a previously launched startup. 80 % of all startup founders would also continue to be self-employed following their current entrepreneurial activity. Internationality: 10 % of startup founders and Just under 22 % of startup employees are not from Germany. The grades for startup policies have Business Angels are the second most important external source of funding after "Family and Friends". improved. 8 | DSM 2015 FÜNF GRÜNDER, FÜNF REGIONEN, FÜNF MAL MEHR ALS 100 GESCHAFFENE ARBEITSPLÄTZE Berlin Hamburg Berlin bietet den richtigen Mix aus Inspiration, Krea tivität, Abenteuer und Netzwerk. Die Stadt ist ein riesiger Spielplatz. Die dynamische StartupSzene, genau wie die Kreativszene, lockt Talente aus aller Welt hierher. Das ist fantastisch für Startups wie Outfittery, die von Berlin aus für mehrere Länder gleichzeitig arbeiten und sich immer nach neuen, tollen Mitarbeitern für ihr internationales Team umschauen. Zudem ist die Stadt sehr preisgünstig, gerade im Vergleich mit anderen StartupMetropolen wie zum Beispiel London. Preise für Miete oder essen gehen sind hier absolut fair! Hamburg gilt schon immer als Tor für eine globali sierte Wirtschaft. Auch für die Digitalwirtschaft hat sich die Hansestadt zu einem beliebten Standort für nationale und internationale Startups entwickelt. Die hohe Lebensqualität macht es einfach, Talente aus der ganzen Welt zu überzeugen – auch beflügelt durch die vielen technisch und betriebswirtschaftlich geprägten Universitäten. Bürgermeister Olaf Scholz, Hamburg Startups und privat organisierte Events stellen ein Ökosystem, das den Dialog schafft und gleichzeitig den Aufbau eines Unternehmens unter stützt. Julia Bösch Sebastian Diemer Founder & Managing Director, OUTFITTERY, Berlin Founder & CEO, Kreditech Holding SSL GmbH, Hamburg München Wir sind in der glücklichen Situation, dass eGym sowohl in München (Headquarter) als auch in Berlin vertreten ist. Unser Gründungsstandort ist Mün chen, weil wir ständig großen Bedarf an erstklassi gen Ingenieuren und Informatikern haben. Da ist unsere Nähe zu den hiesigen TopUniversitäten natürlich sehr hilfreich. Bayern leistet zudem gerade in der Frühphase von Gründungen hervorragende Unterstützung, von der StartupBeratung bis hin zu Finanzierungs und Fördermöglichkeiten. Unser Ber liner Team reflektiert das Wesen der Hauptstadt: jung, sehr international und mit enorm viel Online Knowhow. Philipp RoeschSchlanderer CEO, eGym, München Rhein-Ruhr RheinRuhrRockstars: Die RheinRuhrRegion rockt und bietet perfekte Bedingungen für Startups. Sie besticht als bevölkerungsreichste Metropolregion nicht nur durch den großen potenziellen Absatz markt, sondern insbesondere durch das dichte Netz an Hochschulen und den damit verbundenen Talent pool. Durch die herausragende ÖPNVInfrastruktur (verglichen mit dem Silicon Valley) ist ein Zugriff auf die jungen Akademiker aus fast jeder größeren Stadt in NRW gegeben – egal ob Bochum oder Köln –, genau wie die Nähe zu den gewachsenen Industrie unternehmen der Region. Stuttgart-Karlsruhe Stuttgart und Karlsruhe sind wunderbare Regionen, um Startups zu gründen. Gute Unis, clevere Leute und die schwäbische BastlerMentalität sowie Spar samkeit sind nur einige der Gründe. Außerdem gibt es noch wenig Konkurrenz bei der Rekrutierung von guten Mitarbeitern. Der Wirtschaft geht es so gut, dass viele Absolventen bisher noch in Konzernen wie Daimler, Bosch oder IBM anfangen. Aber auch hier wächst eine Generation heran, die sich von Großunternehmen nicht mehr beeindrucken lässt und lieber Verantwortung in einem Startup über nehmen will. Also, los geht’s: Schaffe, schaffe, Start up baue! Benjamin Roos Founder & Managing Director, STUDITEMPS GmbH, Köln Feliks Eyser Geschäftsführer, RegioHelden GmbH, Stuttgart DSM 2015 | 9 GLIEDERUNG Grußwort des Bundeswirtschaftsministers für den DSM 2015 Executive Summary Deutsch Englisch 3 4 4 6 Fünf Gründer-Statements Gliederung 8 9 1 1.1 1.2 1.3 1.4 Motivation Gründungsstandort Deutschland Besondere Merkmale von StartupGründungen Definition des StartupBegriffs Academic Framework 10 11 11 12 13 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 Startups in Deutschland Herkunft und Gründungsregionen StartupEntwicklung Geschäftsmodelltypen/Branchen Innovationskraft Internationalisierung Kunden und Nutzer 14 15 16 18 18 20 21 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 Startup-Gründer Geschlecht und Alter Staatsangehörigkeit Seriengründer Teamquote und Teamgröße Zukunftsszenarien Lebenszufriedenheit Wenn Gründer wählen 22 23 24 26 28 29 30 31 4 4.1 4.2 4.3 4.4 Startups als Beschäftigungsmotor Aktuelle Arbeitsplatzsituation Herkunft der Mitarbeiter Geplante Neueinstellungen Mindestlohn, Praktikanten und studentische Mitarbeiter 34 35 36 37 38 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 Wirtschaftliche Situation der Startups 2015 Geschäftsklima Umsatz Finanzierungsquellen Kapitalaufnahme Venture Capital als Kapitalquelle 40 41 42 43 45 47 6 6.1 6.2 6.3 6.4 Rahmenbedingungen Politik Bildungssystem Kooperation und Infrastruktur Wissenstransfer zwischen Forschungsinstituten und Startups 50 52 54 55 59 7 7.1 7.2 Herausforderungen und Unterstützung Die aktuellen Herausforderungen von Startups Die Erwartungen von Startups an die Politik 60 61 63 8 8.1 8.2 Konzeption des Deutschen Startup Monitors Entwicklung der Studie (2013 – 2015) Forschungsdesign 66 67 67 Endnoten 68 Abbildungsverzeichnis Autoren HWR Berlin/Forschungsbereich: BerlinStartupInsights Initiator: Bundesverband Deutsche Startups e.V. (BVDS) Förderer und Herausgeber: KPMG in Deutschland KPMG-Initiative Smart Start Partner des Deutschen Startup Monitors 2015 69 70 71 72 72 73 74 gesponsert durch EyeEm 1 N O I VAT I T O M DSM 2015 | 11 MOTIVATION S. 2). Obgleich mit dem Aufschwung des Arbeits markts seit 2005/2006 die Zahl der Gründungen ten denziell zurückgegangen ist, hat sich die Zahl der Vollerwerbsgründungen in 2014 – bei anhaltend guter Arbeitsmarktlage – positiv entwickelt und damit die Gründungsquote in Deutschland zum zwei ten Mal in Folge ansteigen lassen. 1.1 GRÜNDUNGSSTANDORT DEUTSCHLAND Das Gründungsgeschehen spielt für die wirtschaft liche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland eine große Rolle. Neugründungen bringen Innovatio nen hervor, schaffen Arbeitsplätze und fördern so den Wettbewerbsgedanken (vgl. METZGER 2015, 4 201 3 201 2 201 1 201 0 201 9 200 8 200 7 200 6 200 5 200 4 200 3 200 2 200 1 200 200 0 Abb. 1: Motivation – Allgemeines Gründungsgeschehen (KfW) – Gründungsquoten in Deutschland (2000 – 2014) 2,92 2,5 2,76 2,59 2,47 2,10 2,0 1,76 1,49 1,5 2,84 2,43 1,66 1,60 1,34 1,31 1,30 1,12 1,16 1,26 1,24 1,24 1,54 1,17 0,90 0,86 0,5 1,69 1,83 1,62 0,61 0,64 0,92 0,78 1,05 0,78 0,0 Alle Gründer Quelle: vgl. vgl. METZGER METZGER2015, 2015,S. S.22 Quelle: 1,50 1,24 1,05 1,0 Startups sind eine besondere Form der Unterneh mensgründung (vgl. Abschnitt 1.3, S. 12) und unter scheiden sich deutlich vom allgemeinen Gründungsgeschehen (vgl. METZGER 2015, S. 2). Der Deutsche Startup Monitor (DSM) zeigte bereits im vergangenen Jahr, dass Startups mehr Arbeits plätze schaffen, innovativer sind und häufiger in Teams gegründet werden, als es im allgemeinen Gründungsgeschehen in Deutschland der Fall ist (vgl. DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014). Die folgende Übersicht fasst die wesentlichen Unter schiede zwischen dem allgemeinen Gründungs geschehen und den Startups mit den Daten aus dem Jahr 2014 zusammen: 3,5 3,0 1.2 BESONDERE MERKMALE VON STARTUPGRÜNDUNGEN Nebenerwerb Vollerwerb 1,67 1,09 0,88 0,74 0,89 0,61 1,80 1,03 0,77 0,59 • Anzahl der Mitarbeiter: Nach Analysen der KfW beschäftigen alle neu gegründeten Unterneh men, die nicht älter als 1 Jahr sind, durchschnitt lich 0,8 Mitarbeiter. Bei Startups ist die Anzahl deutlich höher: Hier sind es im vergleichbaren Zeitraum bereits durchschnittlich 3,5 (ebd., S. 29). • Innovation: Nahezu alle StartupGründer (89,6 %) bezeichnen ihre Produkte und Dienst leistungen als „Marktneuheit“. Dagegen liegt dieser Wert im allgemeinen Gründungsgesche hen lediglich bei 23 % (ebd., S. 20 f.). • Teamgründung: Das Verhältnis Team zu Solo Gründung ist bei Startups im Vergleich zum allgemeinen Gründungsgeschehen diametral entgegengesetzt. Während 77,0 % der Startup 12 | DSM 2015 • • • • Gründungen im Team erfolgen, sind es im allgemeinen Gründungsgeschehen nur 23,6 % (ebd., S. 18). Verhältnis weibliche und männliche Gründer: Startups werden nur zu 10,7 % von Frauen gegründet. Im allgemeinen Gründungsgesche hen sind diese mit 43,3 % wesentlich stärker vertreten (ebd., S. 23). Ausbildung: Im Vergleich zum Bundesdurch schnitt verfügen StartupGründer mit 80,9 % deutlich häufiger über eine akademische Ausbil dung, als dies im allgemeinen Gründungsgesche hen der Fall ist. Hier liegt der Wert lediglich bei 29,0 % (ebd., S. 25). Quellen der Startup-Finanzierung: Auch in Bezug auf die Finanzierungsformen bestehen klare Unterschiede. Etwa ein Drittel der Startup Gründungen (32,6 %) stützt die Finanzierung auf Beteiligungskapital. Bei dem allgemeinen Grün dungsgeschehen ist der Anteil dagegen mit 5,6 % wesentlich geringer (ebd., S. 41 f.). Höhe der Startup-Finanzierung: Während in der Vorjahresstudie (2014) über die Hälfte (58,3 %) der Startups angeben, mehr als 50 Tsd. EUR als Finanzierung erhalten zu haben, sind es im Bundesdurchschnitt aller Gründungen lediglich 8,6 % (ebd., S. 44). 1.3 DEFINITION DES STARTUP-BEGRIFFS Für den DSM werden Startups wie folgt definiert: • Startups sind jünger als 10 Jahre. • Startups sind mit ihrer Technologie und/oder ihrem Geschäftsmodell (hoch) innovativ. • Startups haben (streben) ein signifikantes Mit arbeiter und/oder Umsatzwachstum (an). Damit ein junges Unternehmen als Startup im Sinne des DSM betrachtet werden kann, muss die erste oben genannte Voraussetzung erfüllt sein. Zudem muss mindestens eine der beiden weiteren Bedin gungen gegeben sein. Mit dieser Definition grenzt der DSM den Startup Begriff deutlich von den Bezeichnungen „Existenz gründung“, „klassische Gründung“ oder „KMU“ ab. Viel eher entspricht er dem Begriff der „Gazelle“ (schnell wachsende Jungunternehmen), wie er in der EntrepreneurshipForschung beispielsweise von SASSMANNSHAUSEN/VOLKMANN (2012) verwendet wird (vgl. auch den Begriff „Chancengründer“/ „OpportunityEntrepreneure“ bei STERNBERG et al. 2014, S. 14; METZGER/ULLRICH 2013, S. 2 ff.). Bisher wird die Bezeichnung „Startup“ vor allem mit Unternehmensgründungen im Bereich der digitalen Ökonomie in Verbindung gebracht. Diese Gründun gen stellen zwar den Großteil der Startups, bilden Abb. 2: Motivation – Startup-Definition (2013 – 2015) … sind jünger als 10 Jahre. … sind mit ihrer Technologie und/oder ihrem Geschäftsmodell (hoch) innovativ. Quelle: DSM 2015 Startups … … haben (streben) ein signifikantes Mitarbeiterund/oder Umsatzwachstum (an). DSM 2015 | 13 Abb. 3: Motivation – Academic Framework (2014 – 2015)* S. 18 ff. S. 41 anz K För apit der al mit tel Fin k liti K ult ur Ge Erfol sel gsg lsc esc h und aftli hich Ak che ten zep No tan rme z n Mitarbeiterperspektive api tal Das Forschungsdesign des DSM orientiert sich an etablierten Ansätzen zur Erforschung von Entrepre neurshipÖkosystemen und fußt vor allem auf dem Babson Entrepreneurship Ecosystem Project (BEEP) von Daniel Isenberg (vgl. ISENBERG 2010/2011, XAVIER et al. 2013). EntrepreneurshipÖkosysteme werden durch verschiedene Einflussgrößen von StartupAktivitäten in einer Region beschrieben. Das BEEP verwendet hauptsächlich externe Kategorien wie zum Beispiel „Märkte“, „Politik“, „Kultur“, „Sup portInfrastruktur“, „Humankapital“ und „Finanzen“. Für den DSM wurde das BEEPModell um die inter S. 47 ff. S. 51 ff. S. 55 ff. S. 59 g run g Füh ierun g Re Unternehmerperspektive Startups/KMU nk g ma dun Bil ngen hrung Hu ) r u eite cht Erfa (W einri che r is Leh hmer ne S. 38 ff. S. 54 S. 59 S. 61 f. Po en Kunden Netzwerke ter 1.4 ACADEMIC FRAMEWORK S. 23 ff. S. 26 ff. S. 31 ff. Märkte S. 42 ff. S. 47 ff. S. 61 f. Un aber dennoch nur einen Ausschnitt aller innovativen Unternehmensgründungen ab. Selbst die fünf Inno vationscluster Klima/Energie, Gesundheit/Ernäh rung, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation – wie sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Zuge der HightechStrategie 2020 definiert wurden (vgl. BMBF 2010, S. 5) – reichen nicht aus, um das Spektrum der Startups vollständig zu beschreiben. Innovative Gründungen finden sich ebenfalls in den Clustern Bio/Med Tech, Urban Tech, im Social Entrepreneurship sowie in Bereichen der Old Economy (beispielsweise Handel, Wohnen, Logistik, Tourismus oder Gesundheits wesen). Sie alle werden gleichberechtigt im Deut schen Startup Monitor (DSM) berücksichtigt. SupportInfrastruktur Unterstützende Berufe Infrastruktur Nicht staatliche Institutionen S. 31 ff. S. 38 ff. S. 51 ff. S. 54 S. 15 ff. S. 18 ff. S. 35 ff. S. 41 S. 42 ff. S. 47 ff. S. 61 ff. S. 26 ff. S. 63 ff. * Die angegebenen Seitenverweise beziehen sich auf den vorliegenden Report. nen Dimensionen „Unternehmerperspektive“ und „Mitarbeiterperspektive“ erweitert (vgl. DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014, S. 10 f.). Abbildung 3 zeigt das Academic Framework für die Konzeption und Daten auswertung im DSM 2015. S. 35 ff. S. 38 ff. S. 61 f. Quelle: DSM 2014 rt du rch E yeEm onse gesp 2 STAR TUP DEU S IN TSC HLA ND anz Fin DSM 2015 | 15 k Unternehmerperspektive liti Po en Märkte tal api ank m Hu Mitarbeiterperspektive STARTUPS IN DEUTSCHLAND 2.1 HERKUNFT UND GRÜNDUNGSREGIONEN Verteilung nach Bundesländern: Für den DSM 2015 konnten 1.061 (N)1 Datensätze (2014: 903; 2013: 454) von Startups ausgewertet werden. Berlin ist weiterhin das größte EntrepreneurshipÖko system in Deutschland; allerdings hat die Hauptstadt im Vergleich zum Jahr 2014 ein wenig an Dominanz eingebüßt. Größere Zuwächse gab es in Bayern und NordrheinWestfalen, kleinere in Sachsen und Ham burg (s. Abb. 4). Der DSM erscheint im Jahr 2015 zum dritten Mal in Folge. Inwieweit die aufgezeigten Veränderungen auf die zunehmende Genauigkeit der Umfrage oder auf Trends in den Bundesländern zurückzuführen sind, wird erst die zukünftige Ent wicklung zeigen.2 Verteilung nach Gründungsregionen: Für den DSM 2015 wurde – zusätzlich zu den vier Gründungs regionen aus dem Jahr 2014 – eine weitere Region hinzugefügt. Neben Berlin (N = 330; 2014: 351), Hamburg (N = 88; 2014: 66) und München (N = 122; 2014: 74) als etablierte, städtische Entrepreneurship Ökosysteme und der Metropolregion RheinRuhr3 (N = 109; 2014: 68) wurde im DSM 2015 auch die Metropolregion Stuttgart und die Stadt Karlsruhe4 (nachfolgend Region Stuttgart/Karlsruhe genannt; N = 84) als weitere Gründungsregion aufgenommen. Diese fünf Regionen repräsentieren 69,1 % aller DSMStudienteilnehmer (s. Abb. 4). * Es kann in Abbildungen vereinzelt zu Rundungsdifferenzen kommen. Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur Abb. 4: Startup – Hauptsitz der Startups nach Bundesländern und Städten (2015)* Hamburg 88 Teilnehmer 1,9 %SchleswigHolstein (2%) MecklenburgVorpommern 0,6 % 8,3 % Bremen Berlin (1%) (7%) 0,3 % 330 Teilnehmer Brandenburg (2 %) 1,5 % Niedersachsen (3 %) 31,1% (39 %) 3,3 % (4%) Metropolregion Rhein-Ruhr NordrheinWestfalen SachsenAnhalt 15,1% 0,2% (9 %) (0 %) 10,3 % (8 %) Sachsen 109 Teilnehmer Hessen 3,1% RheinlandPfalz Thüringen 4,5 % 1,6 % (2%) (3 %) (3 %) 1,6 % (1%) Bayern Saarland 0,4% 16,7% (0 %) Stuttgart/ Karlsruhe 84 Teilnehmer N-Wert: 1.061 Vorjahreswerte in Klammern; Quelle: DSM 2014 –2015 (11%) 7,9 % 9,9 % Baden(12%) Württemberg München 122 Teilnehmer Bundesländer 11,5 % (8 %) Definierte und ausgewertete Gründerregionen 16 | DSM 2015 Startups sind im Durchschnitt 2,8 Jahre 2.2 STARTUP-ENTWICKLUNG Alter der Unternehmen: Die im DSM 2015 vertrete nen Startups sind im Durchschnitt 2,8 Jahre alt (2014: 2,7 Jahre; s. Abb. 5). Abb. 5: Startup – Alter (2013 – 2015) 0,8% 3,1% 1,9% 4,4% 2,9 5,2% 2,8 1,2% 33,8% 2,7 11,1% 2,6 2,5 2,4 2,8 2,7 2,3 2,2 14,6% 2,4 23,8% 2,1 5 201 201 Jahre 4 2,0 201 3 In der aktuellen Befragung gaben 359 Studien teilnehmer (33,8 %) an, dass ihr Startup zum Erhe bungszeitpunkt nicht älter als ein Jahr war (2014: 35,7 %; 2013: 40 %). Knapp drei Viertel (72,3 %) der Unternehmen waren nicht älter als drei Jahre (2014: 74,3 %; 2013: 64,1 %). Die Mehrheit der Startups (88,6 %) war nicht älter als fünf Jahre (2014: 83,6 %) (s. Abb. 5). alt. Max. 1 Jahr Max. 2 Jahre Max. 3 Jahre Max. 4 Jahre Max. 5 Jahre Max. 6 Jahre Max. 7 Jahre Max. 8 Jahre Max. 9 Jahre Max. 10 Jahre N-Wert: 1.061 Quelle: DSM 2013 –2015 Quelle: DSM 2013 – 2015 zur besseren Lesbarkeit geändert. Bitte beachten – Skalen Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. DSM 2015 | 17 Abb. 6: Startup – Entwicklungsphasen (2013 – 2015) 50 % 45% 40% 35 % 30% 25% 45,6 20% 44,1 46,7 15% 31,9 21,9 10% 21,4 5% 26,8 27,5 17,5 0,7 0% 2013 Das Startup befindet sich in der Konzeptentwicklung und realisiert noch keine Umsätze. Das Startup stellt aktuell ein marktreifes Angebot fertig und realisiert erste Umsätze und/oder Kundennutzen. Das Startup hat ein marktreifes Angebot und realisiert ein starkes Umsatz- und/oder Nutzerwachstum. Seed-Stage Startup-Stage Growth-Stage (N-Wert = 439) 2014 (N-Wert = 900) 2015 (N-Wert = 1.056) 2,3 2,1 Das Startup ist ein etablierter Marktteilnehmer und/oder plant den Trade-Sale/Börsengang ist erfolgt oder steht unmittelbar bevor. Later-Stage 4,1 4,0 0,0 Das Startup weist gewollt oder ungewollt kein starkes Umsatz- und/oder Nutzerwachstum mehr auf. Steady-Stage Nichts davon: 2015: 24 Teilnehmer (2,3%), 2014: 11 Teilnehmer (1,2%), 2013: 0 Teilnehmer (0,0%) Quelle: DSM 2013 – 2015 Entwicklungsphasen: Das im DSM verwendete Modell zur Darstellung von StartupEntwicklungs stufen besteht aus fünf Phasen (DSM, RIPSAS/ TRÖGER 2014, S. 14). Wie Abb. 6 zeigt, befassen sich 17,5 % der Studien teilnehmer noch mit der Konzeptentwicklung und realisieren bislang keine Umsätze (SeedStage). Knapp die Hälfte der Gründer (46,7 %) hat die Kon zeptentwicklung abgeschlossen und erzielt bereits erste Umsätze am Markt (StartupStage). Über ein marktreifes Angebot sowie ein starkes Umsatz bzw. Nutzerwachstum verfügen 27,5 % der Startups (GrowthStage). Lediglich 2,1 % der Studienteilneh mer gaben an, dass sich ihr Startup mittlerweile zu einem etablierten Marktteilnehmer entwickelt hat und möglicherweise für sein weiteres Wachstum einen TradeSale oder Börsengang anstrebt (Later Stage). 4,0 % der Studienteilnehmer sagten, dass ihr Startup, gewollt oder ungewollt, aktuell kein signifi kantes Wachstum realisiert (SteadyStage). anz Fin Unternehmerperspektive k 18 | DSM 2015 liti Po en Märkte tal api ank m Hu 2.3 GESCHÄFTSMODELLTYPEN/BRANCHEN Im DSM wurden den Studienteilnehmern 18 mögli che Geschäftsmodellkategorien/Branchen vorgege ben. Die Gründer sollten sich der Kategorie zuordnen, in der sie ihr Geschäftsmodell am ehesten repräsentiert sehen. Die meisten Startups kommen aus Mitarbeiterperspektive Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur dem Bereich SaaS (Software as a Service; 15,3 %), gefolgt von den Segmenten ECommerce mit 10,1 % und IT/Softwareentwicklung mit 8,6 %. Die Vertei lung unterstreicht die Bedeutung, die die IKT Bran che mittlerweile für Deutschland hat (vgl. GRAUMANN et al. 2014; RIPSAS et al. 2013). 2.4 INNOVATIONSKRAFT Ein wesentliches Merkmal von Startups ist ihre Inno vationskraft (vgl. Abschnitt 1.3, S. 12). Daher wurden die Studienteilnehmer gefragt, inwieweit die von ihnen angebotenen Produkte und Dienstleistungen eine regionale, deutschland, europa oder weltweite Marktneuheit darstellen und ob die Innovation eher auf der Technologie oder dem Geschäftsmodell beruht. Abb. 7: Startup – Kategorie des Startups (2015) 15,3 % –15,3 Software 15,3 % –% Software as – Software a Service as aas Service a Service 4,2% – Bio-, 4,2%4,2% Nano– Bio-, – Bio-, und NanoMedizintechnologie Nanoundund Medizintechnologie Medizintechnologie 10,1 % –10,1 E-Commerce 10,1 % –% E-Commerce – E-Commerce 4,1% – Finanztechnologie 4,1%4,1% – Finanztechnologie – Finanztechnologie (FinTech)(FinTech) (FinTech) 8,6 % – IT/Softwareentwicklung 8,6 %8,6–% IT/Softwareentwicklung – IT/Softwareentwicklung 3,4% – Nahrungsmittel 3,4%3,4% – Nahrungsmittel – Nahrungsmittel 7,7 % – Online-Marktplatz 7,7 %7,7–% Online-Marktplatz – Online-Marktplatz 2,5% – Games 2,5%2,5% – Games – Games 6,2 % – Medien6,2 %6,2–% Medienund – MedienKreativwirtschaft undund Kreativwirtschaft Kreativwirtschaft 2,4% – Bildung 2,4%2,4% – Bildung – Bildung 6,1 % – Consumer 6,1 %6,1–% Consumer –Mobile/Web Consumer Mobile/Web Mobile/Web Application Application Application 1,4% – Stationärer 1,4%1,4% – Stationärer –GroßStationärer und GroßEinzelhandel Großund und Einzelhandel Einzelhandel 5,5 % – Industrielle 5,5 %5,5–% Industrielle – Industrielle Technologie/Produktion/Hardware Technologie/Produktion/Hardware Technologie/Produktion/Hardware 1,1% – Online-Dienstleistungen 1,1%1,1% – Online-Dienstleistungen – Online-Dienstleistungen 5,4 % – Beratungsunternehmen, 5,4 %5,4–% Beratungsunternehmen, – Beratungsunternehmen, AgenturAgentur Agentur 0,9% – Digital 0,9%0,9% –Health Digital – Digital Health Health 4,8 % – Online-Service-Portal 4,8 %4,8–% Online-Service-Portal – Online-Service-Portal 0,7% – Company 0,7%0,7% – Company Builder – Company Builder Builder 4,4 % – Grüne 4,4 %4,4–Technologie % Grüne – Grüne Technologie Technologie 0,5% – Internet 0,5%0,5% – Internet of–Things Internet of Things of Things N-Wert: 1.061 4,3 % – Offline-Dienstleistungen 4,3 %4,3–% Offline-Dienstleistungen – Offline-Dienstleistungen 0,5% – Sonstige 0,5%0,5% – Sonstige – Sonstige Quelle: DSM Quelle: Quelle: 2015 DSMDSM 20152015 21,7 % –21,7 Andere 21,7 % –% Andere – Andere DSM 2015 | 19 Abb. 8: Startup – Innovationsgrad – Marktneuheit des Angebots nach Regionen (2014 – 2015) N-Wert 840 1.024 100% 90% 12,0 18,1 5,7 80% 70% 7,4 Etwas weniger als die Hälfte (40,5 %) geht davon aus, dass ihr Startup zum Gründungszeitpunkt eine weltweite Marktneuheit (2014: 47,3 %) angeboten hat. Weitere 14,2 % bzw. 19,8 % der jungen Unter nehmen sind der Ansicht, eine europaweite (2014: 16,1 %) bzw. deutschlandweite (2014: 18,9 %) Markt neuheit zu offerieren. Lediglich 18,1 % sehen in ihren Produkten und Dienstleistungen keine Marktneuheit (s. Abb. 8). 18,9 19,8 60% 16,1 50% Abb. 9: Startup – Innovationsgrad – Geschäftsmodell und/oder Technologie als Innovationsbasis (2015) 14,2 Geschäftsmodell-innovativ 40% 40,5 10% Weltweite Marktneuheit EU-weite Marktneuheit 201 5 201 4 0% Technik-innovativ 47,3 N-Wert Sehr innovativ Innovativ Eher innovativ Eher nicht innovativ Nicht innovativ Sehr innovativ Innovativ Eher innovativ Eher nicht innovativ Nicht innovativ Überhaupt nicht innovativ Weiß nicht 53 42 55 17 9 54 81 100 34 20 78 91 96 22 10 44 39 20 18 4 12 12 10 3 3 Überhaupt nicht innovativ 7 12 11 3 0 14 9 15 3 2 0 7 1 2 N-Wert 190 305 313 130 30% 20% Abbildung 9 zeigt die Basis der Innovation der im DSM vertretenen Startups. So gaben 14,5 % der Gründer an, dass ihre Innovation überwiegend im Geschäftsmodell und weniger in der Technologie begründet ist. Bei einem etwas höheren Anteil der Befragten (16,2 %) beruht die Innovation eher auf der Technologie als auf dem Geschäftsmodell. Mehr als die Hälfte der Gründer (63,0 %) nannte eine Kom bination aus beiden Faktoren (Technologie und Weiß nicht 4 4 0 1 0 252 6 0 49 0 1 3 14 42 40 12 1.032 281 292 98 46 Deutschlandweite Marktneuheit Regionale Marktneuheit Keine Marktneuheit Quelle: DSM 2014–2015 Eher Geschäftsmodell- als Technik-innovativ Jeweils gleiche Ausprägung Eher Technik-innovativ als Geschäftsmodell-innovativ Eher Geschäftsmodell- und eher Technologie-innovativ Quelle: DSM 2015 Weder Geschäftsmodellnoch Technik-innovativ 75 % Rund der Startups planen eine weitere 20 | DSM 2015 Internationalisierung. Geschäftsmodell) als Basis für ihr jeweiliges Geschäftsmodell. Lediglich 4,1 % der Befragten waren der Ansicht, dass für ihr spezifisches Geschäftsmodell zum Gründungszeitpunkt weder das eine noch das andere zutraf. Abb. 10: Markt – Aktuelle Märkte (2015) Abb. 11: Markt – Geplante Internationalisierung (2015) 12,7% 24,2 % 26,9% 37,7 % 2.5 INTERNATIONALISIERUNG Geplante Internationalisierung: 12,7 % der Befrag ten planen eine (weitere) Expansion innerhalb der DACHRegion. Etwa ein Viertel (25,1 %) beabsich tigt, innerhalb der EU zu expandieren und sogar 35,3 % planen, ihre Geschäftstätigkeiten weltweit auszudehnen. 26,9 % der Startups, die am DSM 2015 teilgenommen haben, erwägen derzeit keine (weitere) Internationalisierung (s. Abb. 11). 62,6 % der Startups, die zurzeit ausschließlich in Deutschland aktiv sind, planen eine Internationalisie rung. Von den 239 Startups, die bereits in globalen Märkten tätig sind, planen 71,1 %, weitere Länder zu erschließen (s. Abb. 12). 16,8 % 35,3% 21,4 % Ausschließlich Deutschland Ja, im deutschsprachigen Raum (D-A-CH) Ausschließlich deutschsprachiger Raum (D-A-CH) Ja, innerhalb der EU Innerhalb der EU Ja, weltweit Weltweit Nein N-Wert: 988 N-Wert: 988 Quelle: DSM 2015 Quelle: DSM 2015 Abb. 12: Markt – Aktuelle Marktdurchdringung versus Internationalisierungsstrategie (2015) Plant Dein Startup eine (weitere) Internationalisierung in den kommenden 12 Monaten? In welchen Märkten ist Dein Startup aktuell tätig? Aktuelle Märkte: Lediglich 37,7 % der Startups sind derzeit ausschließlich auf dem deutschen Markt tätig. Jedes fünfte befragte Startup (21,4 %) ist bereits innerhalb der DACHRegion aktiv, auf EU Märkten agieren 16,8 % der Startups und etwa jedes vierte (24,2 %) agiert sogar weltweit (s. Abb. 10). 25,1% N-Wert Ja, im deutschsprachigen Raum (D-A-CH) Ja, innerhalb der EU Ja, weltweit Nein Ausschließlich Deutschland 99 84 50 139 372 Ausschließlich deutschsprachiger Raum (D-A-CH) 18 90 57 46 211 Innerhalb der EU 6 59 72 29 166 Weltweit 2 15 170 52 239 125 248 349 266 988 N-Wert Quelle: DSM 2015 37 % Bei rund der Startups ist der Kunde (mit dem Umsätze realisiert werden) nicht gleich Nutzer des Produkts/der Dienstleistung. 2.6 KUNDEN UND NUTZER DSM 2015 | 21 Abb. 13: Markt – Verhältnis Kunden zu Nutzergruppen (2015) • Welche Nutzer adressiert Dein Startup? • Durch welche Kunden erzielt Dein Startup seine Umsätze? Wie Abb. 13 und 14 verdeutlichen, besteht bei mehr als einem Drittel der Startups (36,8 %) eine Unter scheidung zwischen dem Nutzer der Produkte bzw. Dienstleistungen und dem Kunden des Unterneh mens. Lediglich bei 63,2 % handelt es sich um ein und denselben Adressatenkreis. Durch welche Kunden erzielt Dein Startup seine Umsätze? Welche Nutzer adressiert Dein Startup? In 2014 wurde der Frage nachgegangen, welche Kunden (Kunden bezahlen für eine Leistung) und Nutzer (Nutzer können eine Leistung auch kostenlos in Anspruch nehmen) ein Startup adressiert. Sowohl die Ergebnisse 2014 als auch nachträgliche Gesprä che mit den Befragten haben gezeigt, dass es bezüg lich dieser Frage einer Differenzierung bedarf, da bei immer mehr Geschäftsmodellen der Nutzer nicht gleichzeitig auch der zahlende Kunde ist. Für den DSM 2015 wurde die Frage entsprechend gesplittet: N-Wert Ausschließlich B2B Überwiegend B2B Eher B2B als B2C Eher B2C als B2B Überwiegend B2C Ausschließlich B2C Ausschließlich B2B 247 9 1 2 1 2 262 Überwiegend B2B 42 91 6 0 2 0 141 Eher B2B als B2C 34 41 52 7 2 0 136 Eher B2C als B2B 24 17 30 85 25 8 189 Überwiegend B2C 25 16 4 14 91 25 175 Ausschließlich B2C 16 5 1 1 7 64 94 N-Wert 388 179 94 109 128 99 997 Kunde und Nutzer identisch Quelle: DSM 2015 Abb. 14: Markt – Nutzer und Kunden (2015) N-Wert Ausschließlich B2B Ausschließlich B2B Welcher Nutzer? Welcher Nutzer? Welcher Kunde? Welcher Kunde? Eher B2B als B2C Eher B2B als B2C Überwiegend B2C Überwiegend B2C Ausschließlich B2C Ausschließlich B2C Quelle: DSM 2015 Quelle: DSM 2015 Welcher Kunde? Eher B2C als B2B Eher B2C als B2B Berlin 26,3 26,3 Berlin Welcher Kunde? Überwiegend B2B Überwiegend B2B N-Wert Hamburg München Rhein-Ruhr Hamburg München Rhein-Ruhr Stuttgart/Karlsruhe Stuttgart/Karlsruhe 0% 0% 10 % 14,1 14,1 13,6 13,6 38,9 38,9 36,8 14,8 11,3 14,8 17,9 17,9 8,3 14,7 14,7 6,9 17,1 17,1 3,8 44,0 44,0 41,9 41,9 45,5 13,2 14,2 8,3 8,3 6,9 3,8 10,5 14,3 10,5 30 % 40 % 40% 50% 50% 60% 6,5 60% 70% 6,5 70% 80% 6,5 5,2 9,4 997 14,2 9,7 310 14,3 9,5 84 9,9 310 9,5 12,1 14,3 12,4 12,4 80% 90% 997 9,7 12,9 12,1 6,5 9,1 997 997 12,8 9,9 8,3 14,3 9,5 12,9 9,5 27,3 20 % 30 % 10,9 12,8 27,3 45,5 10 % 20 % 9,4 10,9 11,3 13,2 41,7 41,7 17,6 9,4 17,6 18,0 9,4 18,0 36,8 19,0 19,0 84 116 116 105 105 5,2 9,1 77 77 90% 100% 100% 3 STARTUP-GRÜNDER nser t dur ch E yeEm gesp o anz Unternehmerperspektive DSM 2015 | 23 k Fin liti Po en Märkte Startups/KMU 3.1 GESCHLECHT UND ALTER Geschlecht: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der weiblichen Gründer von 10,7 % in 2014 auf 13,0 % in 2015 gestiegen. Inwiefern hier ein Trend erkennbar ist, werden jedoch erst die Erhebungen in den folgenden Jahren zeigen (s. Abb. 15). Abb. 15: Gründer – Geschlecht (2013 – 2015) N-Wert 937 1.923 Ku ltu r tal api ank m Hu STARTUP-GRÜNDER Mitarbeiterperspektive SupportInfrastruktur Aktuelles Alter: Wie bereits im DSM 2014, sind auch im diesjährigen Report die Gründer im Durch schnitt 34,9 Jahre alt (vgl. DSM 2014, RIPSAS/ TRÖGER, S. 24). Männer sind bei der Gründung im Schnitt 34,9 Jahre, Frauen 35,1 Jahre alt. Die größte Altersgruppe ist die der 25 bis 34jährigen Perso nen. Knapp 14 % aller StartupGründer sind 45 Jahre alt und älter (s. Abb. 16). Anteil der Startup-Gründerinnen von 10,7 % auf 13,0 % Abb. 16: Gründer – Altersgruppen (2013 – 2015) 885 N-Wert 100% 95% 12,8 10,7 DSM 2013 5,9 DSM 2014 6,3 50,7 DSM 2015 6,7 48,0 55,5 29,1 9,6 973 5 13,0 90% 29,0 11,2 2,9 1.872 5 12,0 1,9 882 85% 87,2 80% 89,3 87,0 0% 75% 10 % 20 % 30 % 31,4 40 % 50% 60% Weiblich 5 201 4 201 201 3 70% 18 bis 24 Jahre 25 bis 34 Jahre 45 bis 54 Jahre 55 Jahre und älter Männlich Quelle: DSM 2013 –2015 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. Quelle: DSM 2015 Quelle: DSM 2013 – 2015 35 bis 44 Jahre 70% 80% 90% 100% gestiegen. 24 | DSM 2015 Im Schnitt gründen Startup-Gründer ihr erstes Unternehmen mit 29,1 Jahren. Alter bei der erstmaligen Gründung: Nachdem im Jahr 2014 die große Anzahl von Seriengründern über raschte, stellt der aktuelle Report die Frage, in welchem Alter die Entrepreneure in Deutschland erstmals ein Unternehmen gründen. Der DSM 2015 zeigt, dass die Jungunternehmer bei der erstmaligen Gründung durchschnittlich 29,1 Jahre alt sind. Das Alter der Männer beträgt dabei im Schnitt 28,8 Jahre; Frauen sind durchschnittlich 31,1 Jahre alt. Demnach sind Männer bei der erstmaligen Gründung eines Startups 2,3 Jahre jünger als Frauen (s. Abb. 17). Frauen gründen durchschnittlich Abb. 17: Gründer – Alter bei der erstmaligen Gründung und aktuelles Alter (2015) N-Wert DSM (Gesamt) 2015 34,9 Weiblich 114 34,9 DSM (Gesamt) 2015 768 29,1 Weiblich 31,1 Männlich 28,8 25 Alter bei erstmaliger Gründung 27 877 3.2 STAATSANGEHÖRIGKEIT 112 Die Mehrheit der Gründer stammt aus Deutschland: Insgesamt 90,9 % der im Rahmen des DSM 2015 Befragten kommen aus der Bundesrepublik (2014: 90,5 %). Staatsbürger eines anderen EUStaats sind 6,2 % (2014: 6,1 %) der Gründer, 2,8 % (2014: 3,5 %) stammen aus einem NichtEULand. Dabei zeigen sich auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So kommen beispielsweise mehr weibliche Gründer aus dem Ausland, als dies bei den männlichen der Fall ist (s. Abb. 18). 765 29 Aktuelles Alter Quelle: DSM 2015 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. als Männer. 882 35,1 Männlich 2,3 Jahre später 31 33 35 37 Jahre Gründer ohne deutsche Staatsbürgerschaft DSM 2015 | 25 gründen in Deutschland, weil sie hier schon seit Längerem leben – und aufgrund der Attraktivität des Ökosystems. Abb. 18: Gründer – Staatsangehörigkeit (2015) DSM (Gesamt) 2015 5,9 Weiblich N-Wert 90,9 6,2 87,7 7,9 2,8 Abb. 19: Gründer – Gründer ohne deutsche Staatsbürgerschaft (2015) 883 4,4 4,1% 114 9,6% Männlich 91,4 80 % Deutsche Staatsbürgerschaft 85 % 6,0 90 % Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Staats 2,6 95 % 4,1% 769 100 % 46,6% 12,3% Staatsbürgerschaft eines Nicht-EU-Staats 23,3% Quelle: DSM 2015 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. Seit Längerem wohnhaft am Standort Besseres Ökosystem für Startup-Gründer Spannender/großer/attraktiver Markt Ausländische Gründer in Deutschland: Von Inter esse war in diesem Zusammenhang die Frage, weshalb junge Unternehmer ohne deutsche Staats bürgerschaft in Deutschland gründen. Anhand einer offenen Abfrage, die von 73 Studienteilnehmern beantwortet wurde, konnten sechs Kategorien her ausgearbeitet werden. Dabei gab etwa die Hälfte (46,6 %) der Gründer ohne deutsche Staatsbürger schaft an, bereits längere Zeit in der Bundesrepublik zu leben. Etwa ein Viertel (23,3 %) nannte die bessere Ausgangssituation im Vergleich zu ihrem Heimatland und 12,3 % die Attraktivität des Markts – auch als Sprungbrett für den Eintritt in andere europä ische Binnenmärkte – als Motiv für eine Gründung in Deutschland. Für immerhin noch 9,6 % spielte bei der Entscheidung die Liebe zum Standort eine Rolle und 4,1 % der ausländischen Gründer in Deutschland erachteten die bessere Kapitalbeschaffung als haupt sächlichen Beweggrund für eine StartupGründung in der Bundesrepublik (s. Abb. 19). Liebe zum Standort Bessere Kapitalbeschaffung Anderer Grund N-Wert: 73 Quelle: DSM 2015 anz Fin Unternehmerperspektive Kultur des Scheiterns: Ein Drittel der Gründer hat ein zuvor begonnenes Startup-Projekt eingestellt. k 26 | DSM 2015 liti Po en Märkte tal api ank m Hu 3.3 SERIENGRÜNDER Mitarbeiterperspektive Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur Abb. 20: Gründer – Seriengründung – Anzahl der vorangegangenen Gründungen (2015) Ungeachtet der Ursachen, weshalb frühere Grün dungen nicht weitergeführt bzw. abgebrochen wurden, gaben 45,5 % (2014: 48,6 %) der Teilnehmer des DSM 2015 an, zuvor bereits mindestens ein weiteres Unternehmen gegründet zu haben. Etwa jeder Fünfte (21,2 %) hatte sogar schon zwei oder mehr Unternehmen gegründet (s. Abb. 20). Grund für die Konzentration auf eine neue Startup-Gründung: Der DSM 2015 geht auch der Frage nach, weshalb die letzte Unternehmung aufge geben wurde. Die meisten Gründer (36,1 %) geben an, dass das Unternehmen weiterhin besteht und sie neben ihrer aktuellen Tätigkeit weiterhin Gesellschaf ter der vorangegangenen Gründung sind. Ein etwas geringerer Anteil der Befragten (30,1 %) hat den Geschäftsbetrieb freiwillig eingestellt, gefolgt von 15,0 %, die ihr Unternehmen vollständig verkauft haben. Weitere 14,2 % sind als Gesellschafter ausge stiegen, ohne dass das Unternehmen seinen Geschäftsbetrieb aufgegeben hat. Lediglich bei 3,4 % der Gründer erfolgte die Einstellung des Geschäfts betriebs aufgrund einer Insolvenz (s. Abb. 21). 3,3 % Abb. 21: Gründer – Seriengründung – Verhältnis zur letzten Unternehmung (2015) 3,4 % 3,3 % 14,2 % 3,3 5,0 % % 5,0 % 12,9 % 12,9 % 12,9 % Ich bin weiterhin Gesellschafter und das besteht weiterhin. 1,1 % 36,1 % 5,0 % Der Geschäftsbetrieb wurde freiwillig ei Mein anderes Unternehmen wurde volls 15,0 % Ich bin als Gesellschafter ausgeschiede das Unternehmen besteht jedoch weiter 54,5 % 54,5 % 24,3 % 24,3 % Der Geschäftsbetrieb musste aufgrund einer Insolvenz eingestellt werden. 54,5 % 30,1 % 24,3 % Anderer Grund 3,4 % Nein, zuvor keine Gründung Nein, zuvor keine Gründung 14,2 % Ja, eine Gründung Ja, eine Gründung Nein, zuvor keine Gründung Ja, zwei Gründungen Ja, zwei Gründungen Ja,Gründungen eine Gründung Ja, drei Ja, drei Gründungen 15,0 % Ja, als zweidrei Gründungen Ja, mehr Gründungen Ja, mehr als drei Gründungen Ja, drei Gründungen 1,1 % 36,1 % Ich bin als Gesellschafter ausgeschieden, das Unternehmen besteht jedoch weiterhin. Der Geschäftsbetrieb musste aufgrund einer Insolvenz eingestellt werden. 30,1 % Quelle: DSM 2015 Quelle: DSM 2015 N-Wert: 879 Quelle: DSM 2015 Quelle: DSM 2015 Der Geschäftsbetrieb wurde freiwillig eingestellt. Mein anderes Unternehmen wurde vollständig verkauft. Ja, mehr als drei Gründungen N-Wert: 879 N-Wert: 879 Quelle: DSM 2015 N-Wert: 379 Ich bin weiterhin Gesellschafter und das Unternehmen besteht weiterhin. Anderer Grund N-Wert: 379 N-Wert: 379 Quelle: DSM 2015 DSM 2015 | 27 Was würden Gründer tun, wenn sie ihr aktuelles Unternehmen aufgeben müssten? Ein hoher Anteil der StartupGründer (80,5 %) würde weiterhin einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen. Etwa zwei Drittel der Befragten (68,6 %) würden wieder ein Startup gründen und 8,4 % könnten sich vorstellen, als Freelancer zu arbeiten. Ein Engagement als Business Angel oder Investor käme für 3,6 % der Gründer in Betracht. Lediglich 18,3 % der Teilnehmer des DSM 2015 gaben an, anschließend als Angestellter arbeiten zu wollen. Nicht mehr beruflich tätig sein wollten 1,2 % der Befragten (s. Abb. 22). Abb. 22: Gründer – Seriengründung – Neustart (2015) 3,6 % 8,4 % Ich würde wieder ein Startup gründen. 1,2 % Ich würde als Angestellter arbeiten. Ich würde als Freelancer arbeiten. 18,3 % Ich würde mich als Business Angel/Investor engagieren. Ich würde nicht mehr arbeiten. 68,6 % N-Wert: 814 Quelle: DSM 2015 Quelle: DSM 2015 Mehr als 80 % N-Wert: 814 aller Startup-Gründer würden auch nach der Aufgabe ihrer aktuellen Unternehmung weiterhin einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen. Teamgründungen 28 | DSM 2015 Die meisten gibt es in der Region Stuttgart/Karlsruhe. 3.4 TEAMQUOTE UND TEAMGRÖSSE Abb. 23: Gründer – Teamgröße (2013 – 2015) 77,9 % der Teilnehmer des diesjährigen Reports gründeten ihr Startup im Team. Lediglich 22,1 % der Befragten haben ihr Startup allein gegründet (2014: 22,7 %, 2013: 23,6 %). Damit sank der Anteil der Sologründer noch einmal und anhand des DSM Dreijahresvergleichs kann von einem Trend zur Team gründung gesprochen werden (s. Abb. 23). N-Wert Die Zahlen des DSM 2015 weisen darauf hin, dass Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit häufiger alleine gehen. So gründeten etwa ein Drittel (34,8 %) der teilnehmenden Frauen allein (2014: 36,3 %). Dagegen liegt bei Männern der Anteil der Solo gründungen nur bei 21,3 % (2014: 21,7 %; vgl. DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014, S. 23, s. Abb. 23). 867 1.024 22,7 22,1 315 87 116 106 80 18,4 20,7 21,7 115 767 100 % 90 % 15,2 23,6 12,5 21,3 34,8 80 % 70 % 84,8 76,4 77,3 77,9 87,5 81,6 79,3 78,7 78,3 65,2 60 % ich nnl Mä We iblic h rlsr uhe uhr t/Ka Stu ttga r in-R en Rhe nch Mü Ham bur g Ber lin 5 201 DSM 201 4 DSM 201 3 50 % DSM Die durchschnittliche Teamgröße bei Startups liegt im DSM 2015 bei 2,4 Personen (2014: 2,3). Damit entspricht der Durchschnitt dem in der Literatur genannten Wert von zwei bis drei Gründern für die optimale Teamgröße (vgl. KLOTZ et al. 2014, SHRIVASTAVA/TAMVADA 2011). 36,7 % der Befrag ten gründeten in einem ZweiPersonenTeam. 27,0 % der Befragten gaben an, in einem DreiPersonen Team gegründet zu haben. 14,3 % der Startups wurden von vier oder mehr Personen gegründet (N = 1.024). 454 Solo Team Quelle: DSM 2013 –2015 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. Männer gründen häufiger in Teams als Frauen. DSM 2015 | 29 Gründer suchen keinen schnellen Exit, 3.5 ZUKUNFTSSZENARIEN 87,2 % halten den Verbleib im Unternehmen für (eher, sehr) wahrscheinlich. Die meisten Gründer (87,2 %) sehen es als (eher/ sehr) wahrscheinlich an, dauerhaft in ihrem Startup zu arbeiten. Etwa zwei Drittel (67,0 %) der Befragten können sich vorstellen, das Startup innerhalb der ersten 10 Jahre nach Gründung teilweise zu ver kaufen. 21,9 % halten einen Börsengang/IPO für (eher/sehr) wahrscheinlich (s. Abb. 24). Abb. 24: Gründer – Zukunftsszenarien (2015) N-Wert Dauerhafter Verbleib der Gründer im Unternehmen 36,6 Unternehmensverkauf innerhalb der ersten 10 Jahre nach Gründung 19,4 1,7 Börsengang/IPO Geschäftsaufgabe 0,5 4,0 0% Sehr wahrscheinlich Quelle: DSM 2015 31,4 6,5 29,1 13,7 10 % Wahrscheinlich 18,5 19,6 11,0 12,8 15,2 22,5 20 % 19,2 19,2 30 % Eher wahrscheinlich 40 % 50 % 60% Eher unwahrscheinlich 70% Unwahrscheinlich 7,4 6,7 2,7 2,8 13,5 825 825 43,3 825 42,8 825 80% 90% Sehr unwahrscheinlich 100% Startup-Gründer sind 30 | DSM 2015 mit ihrem Leben als Angestellte! zufriedener 3.6 LEBENSZUFRIEDENHEIT Abb. 25: Gründer – Lebenszufriedenheit (2015) Seit 2001 stellt das Meinungsforschungsinstitut Gallup jährlich die Frage nach der allgemeinen Lebenszufriedenheit von deutschen Arbeitnehmern. Grund genug, im Rahmen des DSM 2015 der Frage nachzugehen, inwieweit Gründer von Startups zufriedener oder unzufriedener sind als Angestellte. Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass Startup Gründer im DSM mit einem Mittelwert von 8,0 weit aus zufriedener sind als Angestellte (6,8; vgl. NINK 2015, S. 4). Dabei zeigen sich Frauen mit einem Wert von 8,0 etwas zufriedener als Männer (7,9) (s. Abb. 25). N-Wert: 2.034 255 72 8,0 8,0 7,9 102 88 74 115 763 8,2 8,0 7,9 9,0 8,5 8,0 7,5 6,9 7,0 6,7 6,8 6,8 6,9 6,8 8,3 8,2 6,3 6,5 Mitarbeiter Deutschland Quelle: DSM 2015; vgl. NINK 2015, S. 4 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. Gründer in Süd- und Westdeutschland sind zufriedener als Gründer in Nord- und Ostdeutschland. ich nnl Mä lich We ib rlsr uhe uhr t/Ka in-R ttga r Rhe Stu lin DSM-Gründer Ham bur g Mü nch en Ber am DSM 201 5 (Ge s 201 4 201 3 201 2 201 1 201 0 200 9 t) 6,0 200 8 Im Vergleich der Gründungsregionen fällt auf, dass die Befragten in Süd und Westdeutschland zufriede ner sind als Gründer in Nord und Ostdeutschland. Berlin liegt mit einem Indexwert von 8,0 im Durch schnitt, Hamburg rangiert mit 7,9 knapp dahinter. Am zufriedensten sind die Gründer in der Metropol region RheinRuhr (8,3), gefolgt von München sowie der Region Stuttgart/Karlsruhe mit einem Indexwert von jeweils 8,2 (s. Abb. 25). 878 anz Fin DSM 2015 | 31 k Unternehmerperspektive liti Po en Märkte tal api ank m Hu Mitarbeiterperspektive Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur 3.7 WENN GRÜNDER WÄHLEN Abb. 26: Rahmenbedingungen – Wahlbeteiligung von Startup-Gründern und Gesellschaft (2015) Wahlbeteiligung: Die große Mehrheit der Startup Gründer beteiligt sich an Wahlen – so das Ergebnis der im DSM 2015 gestellten Frage: „Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, welche Partei würdest Du wählen?“. Insgesamt gaben 92,6 % der Teilnehmer des DSM 2015 ihre Stimme ab, lediglich 7,4 % waren Nichtwähler (N = 673). Damit würde die Wahlbeteiligung von Gründern um 21,1 Prozentpunkte höher ausfallen als die der Gesamt bevölkerung. Bei der letzten Bundestagswahl lag die Wahlbeteiligung lediglich bei 71,5 % (vgl. EGELER 2013; s. Abb. 26). Wahlbeteiligung Startup-Gründer Wahlbeteiligung Bundestagswahl 2013 7,4 % 28,5% 71,5% 92,6 % Wähler Nichtwähler N-Wert: 673 Gründer sind politisch engagierter als der Bundesdurchschnitt. Die Wahlbeteiligung läge bei circa 92 %. Quelle: DSM 2015, vgl. EGELER 2013 32 | DSM 2015 Abb. 27: Rahmenbedingungen – Bundestagswahl mit Startup-Gründern (2015) 45 % 40 % 35 % 30 % 25 % 20 % 41,5 18,9 8,6 4,8 Startup-Gründer Bundestagswahl 2013 N-Wert: 623 Quelle: DSM 2015, vgl. EGELER 2013 Startup-Wahl: FDP würde als stärkste Kraft den Bundeskanzler stellen. FDP e Link Die Bün Die dnis 9 Grü 0/ nen SPD CDU /CS U 0% 5,1 2,2 2,3 4,0 4,4 e 2,9 stig 8,4 Son 13,3 5% 29,2 25,7 AfD 28,3 10 % ten 15 % Pira Parteienpräferenz: Besonders interessant ist die Parteienpräferenz von StartupGründern. Das Resultat würde sich deutlich vom Ergebnis der Bundestags wahl 2013 unterscheiden. Hätte beispielsweise im Mai 2015 eine Bundestagswahl mit ausschließlich StartupGründern stattgefunden, wären die Freien Demokraten (FDP) mit 29,2 % stärkste Kraft im Bundestag – gefolgt von CDU/CSU mit 28,3 % und Bündnis90/Die Grünen mit 18,9 % der Wählerstim men. Mit 13,3 % hätte die SPD deutlich weniger Zuspruch als in der Gesamtbevölkerung. Die Piraten hätten mit 5,1 % zumindest die Hürde in den Bundes tag geschafft, gefolgt von den Linken mit 2,9 % und der AfD mit 2,2 % (s. Abb. 27). DSM 2015 | 33 Ein Blick in die fünf Gründungsregionen zeigt, dass die FDP in Berlin (28,7 %) und Hamburg (38,9 %) die stärkste Kraft wäre. Hingegen würde die CDU/CSU in München (36,8 %) sowie in der Region Stuttgart/ Karlsruhe (32,7 %) das politische Parkett dominieren. In der Metropolregion RheinRuhr teilen sich FDP und CDU/CSU mit jeweils 27,4 % den ersten Platz (s. Abb. 28). Abb. 28: Rahmenbedingungen – Bundestagswahl mit Startup-Gründern nach Regionen (2015) N-Wert 623 181 100 % 2,3 1,1 5,1 5,5 29,2 28,7 60% 2,9 3,9 50 % 18,9 19,3 54 9,3 76 62 49 3,9 4,8 4,1 6,5 6,1 90% 80% 31,6 38,9 27,4 24,5 70% 1,3 6,1 1,9 40% 7,4 20 % 28,3 36,8 32,7 18,5 CDU/CSU SPD Bündnis 90/Die Grünen FDP Piraten AfD Quelle: DSM 2015 in-R Rhe Die Linke Stu Kar ttgart/ lsru he uhr en nch Mü bur Ham (Ge Ber li sam t) n g 0% DSM CDU / CSU im Süden vorn. 10,2 27,4 23,8 10 % 16,3 11,3 17,7 30 % Norden, 22,6 6,6 24,1 13,3 FDP liegt im 19,7 BES 4 STAR TUP FTIG S AL UNG S SMO TOR gesp onse rt du rch E yeEm CHÄ anz liti Po en Märkte Fin DSM 2015 | 35 k Unternehmerperspektive Startups/KMU SupportInfrastruktur STARTUPS ALS BESCHÄFTIGUNGSMOTOR N-Wert 2014 903 351 66 74 68 N-Wert 2015 1.061 330 88 122 109 30 25,6 2,4 25 20 16,8 2,3 17,6 2,4 14,5 15,2 15 26,7 2,4 25,2 22,2 2,5 13,5 2,4 24,3 19,7 11,1 Gründer 17,4 2,3 13,7 2,3 15,1 14,7 2,4 11,6 2,5 9,1 12,3 11,4 Bruttobeschäftigungseffekt Quelle: DSM 2014 –2015 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. S lsru tuttga he (201 rt/ 5) Kar (201 5) 4) uhr in-R Rhe in-R Rhe uhr (201 5) 4) (201 en nch Mü Mü nch en (201 ) ) g (2 015 bur g (2 014 bur 201 4) lin ( 201 5) Ber Ber lin ( t) esa m mt) esa Mitarbeiter 5 (g 19.000 Stellen. 201 von knapp 4 (g und erzielen einen Bruttobeschäftigungseffekt 27,7 2,5 84 5 201 über 16.000 Mitarbeiter 23,2 DSM vertretenen Startups beschäftigen 10 DSM Die im DSM 2015 eine durchschnittliche Zunahme von 0,9 Mitarbeiter stellen (12,3; 2014: 11,4) auf. Hamburg liegt mit durchschnittlich 19,7 Mitarbeitern deutlich unter dem Vorjahreswert, der sich auf 24,3 Mitarbeiter belief (4,6 Stellen), behauptet sich jedoch weiterhin auf dem zweiten Platz. Die Startups der Region Stuttgart/ Karlsruhe verfügen durchschnittlich über 9,1 Mitar beiter (s. Abb. 29). Abb. 29: Mitarbeiter – Mitarbeiteranzahl nach Regionen (2014 – 2015) Ham Startups sind Jobmotoren (DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014, S. 29). Die im DSM 2015 vertretenen Jung unternehmen beschäftigen durchschnittlich 15,2 Mit arbeiter (ohne Gründer). Dies entspricht einem Anstieg von durchschnittlich 0,7 Mitarbeitern im Ver gleich zum Vorjahr. Wird zusätzlich die durchschnitt liche Anzahl an Gründern hinzu addiert (s. dazu auch Abschnitt 3.4, S. 28), ergibt sich ein Bruttobeschäfti gungseffekt6 von durchschnittlich 17,6 Arbeitsplätzen je Startup nach 2,8 Jahren (2014: 16,8; 2013: 12,5) s. Abb. 29). Im Vergleich der regionalen Ökosysteme verzeichnet München mit durchschnittlich 4,0 zusätzlichen Stellen pro Startup den stärksten Zuwachs: von 11,1 in 2014 auf 15,1 Mitarbeiter je Startup in 2015. Allerdings belegt Berlin mit einer durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl von 25,2 weiterhin den ersten Platz (2014: 23,2). Hier konnte ein Anstieg von zwei Mitarbeiterstellen verzeichnet werden. Auch die Startups der Metropolregion RheinRuhr weisen Ham 4.1 AKTUELLE ARBEITSPLATZSITUATION Ku ltu r tal api ank m Hu Mitarbeiterperspektive 36 | DSM 2015 Abb. 30: Mitarbeiter – Mitarbeiteranzahl nach Startup-Phasen (2014 – 2015) N-Wert 2014 193 397 241 21 37 903 N-Wert 2015 185 493 290 22 42 1.061 -55,5 200 175 150 125 100 Der Beschäftigungseffekt von Startups (ohne Grün der) wird noch deutlicher, wenn er unter Berücksich tigung der StartupPhasen (s. dazu auch Abschnitt 2.2, S. 17) analysiert wird. So bieten Startups bereits in der SeedStage durchschnittlich 2,5 Arbeitsplätze (+0,7; 2014: 1,8), in der StartupStage durchschnitt lich 5,6 (+0,6; 2014: 5,0), in der GrowthStage 33,2 (+6,7; 2014: 26,5) und in der LaterStage 124,5 (55,5; 2014: 181) Arbeitsplätze. Selbst in der SteadyStage sind noch 10,2 Mitarbeiter (3,8; 2014: 14) in deut schen Startups angestellt (s. Abb. 30). 181,0 75 +6,7 14,0 mt) 10,2 201 5 (G esa Sta ge ady Ste Lat er-S ta ge 33,2 15,2 DSM 2015 26,5 ge tag e d-S See 2014 5,6 -Sta 5,0 2,5 Sta rtup -Sta ge 1,8 0 -3,8 +0,6 wth +0,7 25 Gro 50 4.2 HERKUNFT DER MITARBEITER 125,5 Quelle: DSM 2014–2015 33,7 % Mit einem Anteil von ausländischer Mitarbeiter sind Berliner Startups am internationalsten. Anhand einer multinumerischen Abfrage zu 100 wurde im diesjährigen DSM erstmals der Anteil deutscher und ausländischer Mitarbeiter in den Startups evaluiert. Laut den Gründern besitzen 22,0 % der Arbeitnehmer in Startups keine deutsche Staatsbürgerschaft. Die meisten stammen aus der Europäischen Union (13,3 %), während 8,7 % aus NichtEULändern sind. Im Vergleich der regionalen Ökosysteme arbeiten in Berliner Startups die meis ten internationalen Mitarbeiter (33,7 %). Mit einem Anteil von 11,7 % sind in Hamburger Startups die wenigsten ausländischen Mitarbeiter beschäftigt (s. Abb. 31). konservativer. Gründer planen Im Vergleich zum Vorjahr sinkt DSM 2015 | 37 die Zahl geplanter Neueinstellungen von EU 12 6 11,9 10 4 8,3 10,1 7,3 8 2 4,9 11,9 0 10,1 10,1 7,3 Anzahl Mitarbeiter Quelle: DSM 2015 Quelle: DSM 2015 he 4,9 lsru 4 Anzahl Mitarbeiter 2 8,3 uhr 6 0 Deutschland Quelle: DSM 2015 (Mehrfachnennungen möglich) Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. 10,1 rlsr uhe Außerhalb der EU 14 8 rt/K a t/Ka rlsr uhe uhr ttga r in-R Stu Rhe en nch Mü g bur Ham Ber lin DSM (ge sam t) 50% 79 in-R 66,3 103 gar t/Ka r 73,3 115 tutt 60% 81,8 82 uhSr 84,2 78,0 N-Wert 10 in-R 88,3 316 12 Stu ttga 70% 996 14 en 21,4 79 Rhe 80% 103 Rhe 8,7 17,5 115 Mü nch 13,3 Im Durchschnitt erwägen Gründer, die Neueinstel lungen planen, ihr Personal in den kommenden 12 Monaten um rund 8,3 neue Mitarbeiter aufzu stocken. Berliner Startups beabsichtigen mit durch schnittlich 11,9 Stellen den stärksten Zuwachs, gefolgt von Hamburg und München mit jeweils 10,1 Arbeitsplätzen. Startups aus der Metropolregion RheinRuhr liegen mit 7,3 geplanten Arbeitsplätzen unterhalb des Bundesdurchschnitts, ebenso die Region Stuttgart/Karlsruhe mit rund 4,9 vorgesehe nen Stellen (s. Abb. 32). 82 en 9,5 316 Mü nch 8,4 90% 996 bur g 9,5 N-Wert bur g 6,2 9,2 12,3 Im DSM 2015 gaben nahezu alle Gründer (93,9 %, N = 1.061) an, in den kommenden 12 Monaten wei tere Mitarbeiter einstellen zu wollen (2014: 82,2 %). lin 3,3 8,7 68 Ham 98 Ham 100% 108 Ber 74 Ber lin 297 (Ge sam t) 916 Abb. 32: Mitarbeiter – Geplante Neueinstellungen nach Regionen (2015) DSM N-Wert 4.3 GEPLANTE NEUEINSTELLUNGEN (Ge sam t) Abb. 31: Mitarbeiter – Herkunft der Mitarbeiter nach Regionen (2015) 8 Mitarbeiter. DSM 10 auf anz Fin Unternehmerperspektive k 38 | DSM 2015 liti Po en Märkte tal api ank m Hu 4.4 MINDESTLOHN, PRAKTIKANTEN UND STUDENTISCHE MITARBEITER Zum 1. Januar 2015 wurde in Deutschland ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 EUR ein geführt. Von diesem ausgenommen sind lediglich Pflichtpraktika, ein Praktikum von bis zu drei Monaten und Einstiegsqualifikationen (vgl. MILOG 2014). Mitarbeiterperspektive Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur Aus diesem Grund wurde im DSM 2015 der Frage nachgegangen, inwiefern die Einführung des Min destlohns Startups beeinflusst. Dabei gaben 42,2 % aller Gründer an, dass die Einführung des Mindest lohns ihr Startup nicht beeinflusst. Weitere 10,3 % gehen von einem (eher/sehr) positiven Effekt aus. Für immerhin 47,5 % der Startups hat das Mindestlohnge setz einen (eher/sehr) negativen Effekt (s. Abb. 33). Bei Startups, die bereits Mitarbeiter beschäftigen, liegt die Quote derer, die der Mindestlohn nicht beeinflusst, nur bei 39,6 %. Dagegen sehen 11,0 % einen (eher/sehr) positiven Einfluss. Fast die Hälfte der Befragten (49,4 %) geht aber von einem (eher/ sehr) negativen Effekt aus (s. Abb. 33). Rund die Hälfte der Startups negativen Beeinflussung geht von einer durch die Einführung des Mindestlohns aus. Abb. 33: Mitarbeiter – Beeinflussung durch den Mindestlohn (2015) N-Wert Alle Startups Startups, die aktuell Mitarbeiter beschäftigen 2,1 2,8 5,4 2,2 2,9 0% Sehr positiv Quelle: DSM 2015 18,3 5,9 10 % Positiv 16,8 19,3 20 % Eher positiv 12,4 17,6 30 % 40 % Eher negativ 42,2 12,5 50 % Negativ 983 39,6 60 % 70% Sehr negativ 80% 862 90% 100% Beeinflusst mein Startup nicht DSM 2015 | 39 Im Durchschnitt beschäftigen Startups 3,0 studenti sche Mitarbeiter und Praktikanten. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von 0,2 Stellen (2014: 2,8). Tendenziell werden dabei mehr studentische Mitarbeiter (1,7) als Praktikanten (1,3) beschäftigt (N = 929). In Hinblick auf die Einführung des Mindestlohns wurde im Rahmen des DSM 2015 auch untersucht, inwieweit sich die Einstellungspolitik von Startups für Praktikanten geändert hat. Mehr als ein Drittel der Befragten (38,9 %) gaben an, diesbezüglich nichts geändert zu haben. Etwa die gleiche Anzahl der Startups (38,6 %) vergibt nur noch Praktika im Rahmen der gesetzlichen Ausnahmen (Pflicht praktika/nicht länger als 3 Monate), während 10,0 % der Befragten weniger Praktikanten beschäftigen. Generell keine Praktikantenstellen mehr vergeben 12,5 % der Startups (s. Abb. 34). 61,1 % der Startups haben ihre Einstellungspolitik für Praktikanten aufgrund der Einführung des Mindestlohns geändert. Abb. 34: Mitarbeiter – Veränderung der Einstellungspolitik für Praktikanten (2015) N-Wert Alle Startups 38,9 10,0 Startups, die aktuell Mitarbeiter beschäftigen 39,0 10,4 0% 10 % 20% 30% 40% 38,6 50% Wir beschäftigen weniger Praktikanten. Wir vergeben nur noch Praktika im Rahmen der gesetzlichen Ausnahmen (Pflichtpraktika/nicht länger als 3 Monate). Wir stellen keine Praktikanten mehr ein. 60% 70% 774 11,8 38,8 Wir haben an unserer Einstellungspolitik für Praktikanten nichts geändert. Quelle: DSM 2015 12,5 80% 90% 703 100% 5 gesp onse rt du rch E yeEm E H C I L T F A R H E C D S T N R O I I T 5 W A 1 0 U 2 T S SI P U T R A ST anz Fin DSM 2015 | 41 k Unternehmerperspektive liti Po en Märkte tal api ank m Hu WIRTSCHAFTLICHE SITUATION DER STARTUPS 2015 5.1 GESCHÄFTSKLIMA Mit dem DSM 2015 wurde erstmals die Stimmung der deutschen StartupSzene eingefangen – analog zum IFOGeschäftsklimaindex. Die Erhebung 2015 bildet damit den Indexwert für die kommenden Jahre. Gegenwärtig bezeichnen 39,6 % der Gründer die Geschäftslage als gut. Etwa die Hälfte der Befragten (49,8 %) sind aktuell zufrieden. Immerhin etwa jeder Zehnte (10,7 %) schätzt die derzeitige Lage als schlecht ein. In Bezug auf die Geschäftslage in den kommenden 6 Monaten gehen 76,1 % von einer günstigeren, 22,3 % von einer gleichbleibenden und 1,6 % von einer ungünstigeren Situation aus (s. Abb. 35). Sowohl 71,2 % der Befragten, die die aktuelle Geschäftslage als gut empfinden, als auch 78,0 % derjenigen, die die aktuelle Geschäftslage als schlecht erachten, gehen für die Zukunft von einer günstigeren Entwicklung aus (kommende 6 Monate; s. Abb. 36). Mitarbeiterperspektive Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur Abb. 35: Geschäftsklima – Aktuelle und zukünftige Geschäftslage (2015) Aktuelle Geschäftslage Zukünftige Geschäftslage 1,6% 10,7 % 22,3% 39,6 % 49,8 % Gut 76,1% Befriedigend Schlecht Günstiger Gleichbleibend Ungünstiger N-Wert: 852 Quelle: DSM DSM 2015 2015 Quelle: Abb. 36: Geschäftsklima – Entwicklung der Geschäftslage (2015) Startups blicken optimistisch auf die Entwicklung der kommenden 6 Monate. Wie beurteilst Du die gegenwärtige Geschäftslage Deines Startups? Wie beurteilst Du die zukünftige Geschäftslage Deines Startups (nächste 6 Monate)? Quelle: DSM 2015 günstiger gleichbleibend ungünstiger N-Wert gut 240 91 6 337 befriedigend 337 84 3 424 schlecht 71 15 5 91 N-Wert 648 190 14 852 anz Fin Unternehmerperspektive k 42 | DSM 2015 liti Po en Märkte Startups/KMU Ku ltu r tal api ank m Hu 5.2 UMSATZ Mitarbeiterperspektive SupportInfrastruktur Abb. 37: Umsatz – Umsatz im letzten vollständigen Geschäftsjahr (2013 – 2014) 44,3 % der StartupUnternehmen, die bereits ein vollständiges Geschäftsjahr abbilden können – also ihr Startup vor Ende 2013 gegründet haben –, erzie len einen Umsatz von mehr als 250 Tsd. EUR (2014: 43,6 %). Einen Jahresumsatz von über 1 Mio. EUR erwirtschaften 21,4 % (2014: 17,1 %). 8,4 % erzielten im Jahr 2014 sogar einen Umsatz von mehr als 5 Mio. EUR (2014: 7,6 %). Im Vergleich zum Vorjahr gaben im aktuellen Report 2,4 % weniger Studien teilnehmer an, noch keine Umsätze zu realisieren (s. Abb. 37). 10,0 Kein Umsatz erzielt 7,6 14,0 1 € bis unter 25.000 € 16,9 10,2 25.000 € bis unter 50.000 € 6,0 14,9 14,0 50.000 € bis unter 150.000 € 7,3 150.000 € bis unter 250.000 € 11,2 16,4 250.000 € bis unter 500.000 € 13,4 10,0 9,5 500.000 € bis unter 1 Mio. € 5,6 1 Mio. € bis unter 2 Mio. € 7,8 4,0 5,2 2 Mio. € bis unter 5 Mio. € 5. erzielt einen Umsatz von Jedes Startup mehr als 1 Mio. EUR. 2,7 3,0 5 Mio. € bis unter 10 Mio. € 1,8 2,4 10 Mio. € bis unter 25 Mio. € 25 Mio. € bis unter 50 Mio. € 50 Mio. € oder mehr 2,0 1,3 1,1 1,7 0% 2014 (N-Wert = 450) Quelle: DSM 2015 2% 2015 4% (N-Wert = 537) 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% DSM 2015 | 43 Business Angels und Innenfinanzierung gewinnen an Bedeutung. 5.3 FINANZIERUNGSQUELLEN Die wichtigsten Kapitalquellen bei der Finanzierung von Startups sind – wie bereits im Vorjahr – die eigenen Ersparnisse der Gründer (79,9 %; 2014: 82,5 %), gefolgt von der Unterstützung durch Freunde und Familie (32,0 %; 2014: 32,7 %). Ein Wachstum zeigt sich bei der Finanzierung durch Business Angels, diese liegen mit 29,7 % (2014: 28,2 %) nun auf Rang drei. Die staatlichen Förderun gen haben etwas an Stellenwert verloren und bele gen mit 29,4 % (2014: 29,1 %) nur noch den vierten Platz. Bei Venture Capital ist ein leichter Rückgang von 1,4 Prozentpunkten erkennbar (Platz 5, 20 %; 2014: 21,4 %). Ein steigender Trend zeigt sich bei der Innenfinanzierung (20 %; 2014: 14,5 %). Trotz eines leichten Wachstums um 1,7 Prozentpunkte belegen Bankdarlehen weiterhin nur den siebten Platz (s. Abb. 38). Abb. 38: Kapital – Finanzierungsquellen (2014 – 2015) 82,5 79,9 Eigene Ersparnisse 32,7 32,0 Friends and Family Business Angel Capital 28,2 29,7 Staatliche Fördermittel 29,1 29,4 Venture Capital 21,4 20,0 Innenfinanzierung (operativer Cashflow) 14,5 20,0 Bankdarlehen 10,2 11,9 Inkubator, Company Builder und/oder Accelerator 10,9 10,4 4,1 4,4 Crowdfunding/-investing Andere Kapitalquellen IPO/Börsengang 8,1 1,2 0,3 0,0 0% 2014 (N-Wert = 903) 10 % 20 % 2015 Quelle: DSM 2015 (Mehrfachnennungen möglich) 30% 40% (N-Wert = 1.061) 50% 60% 70% 80% 90% 100% 44 | DSM 2015 Abb. 39: Kapital – Finanzierungsquellen – Finanzierung ausschließlich mit Ersparnissen (2014 – 2015) N-Wert 2014 903 351 66 74 68 N-Wert 2015 1.061 330 88 122 109 84 30 % 25 % 20 % 15 % 27,3 10 % 19,5 27,0 23,9 12,5 5% 26,2 22,1 18,7 20,6 19,3 10,6 Quelle: DSM 2014 –2015 2015 rlsr uhe t/Ka ttga r in-R Rhe en nch Mü uhr Stu 2014 Ham bur g Ber (Ge sam lin t) 0% DSM Startups mit ausschließlicher Finanzierung aus eigenen Ersparnissen: Insgesamt gaben 18,7 % (2014: 19,5 %) der Teilnehmer an, ihr Startup aus schließlich über eigene Ersparnisse finanziert zu haben. Im regionalen Vergleich finden sich in der Region Stuttgart/Karlsruhe mit 26,2 % die meisten Gründer, die ihr Unternehmen ausschließlich über eigene Ersparnisse finanzieren; gefolgt von Ham burg mit 23,9 % (2014: 27,3 %). In München sind es immerhin noch 22,1 % (2014: 27 %), in der Metropol region RheinRuhr 19,3 % (2014: 20,6 %) und in Ber lin 10,6 % (2014: 12,5 %) (s. Abb. 39). DSM 2015 | 45 Startups des Deutschen Startup Monitors haben bis heute über 1 Mrd. EUR an externem Kapital eingesammelt. 26,0 % der Gründer (2014: 24,0 %), die externes Kapital benötigten, finanzierten ihr Startup bis heute mit mehr als 1 Mio. EUR. Bei 4,6 % lag der Rahmen höher – sie finanzierten ihr junges Unter 5.4 KAPITALAUFNAHME nehmen mit mehr als 10 Mio. EUR (2014: 4,3 %). Etwa drei Viertel der Befragten (74,0 %) nahmen bis zu 1 Mio. EUR externe Mittel auf (s. Abb. 41).7 Bis heute aus externen Quellen erhaltenes Kapital: 35,6 % der im DSM 2015 befragten Gründer haben bis heute kein externes Kapital aufgenommen (N = 1.010). Das entspricht einem Rückgang von 1,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr Abb. 41: Kapital – Bis heute (extern) erhaltenes Kapital (2014 – 2015) (s. Abb. 40). 16,8 18,2 1 € bis unter 25.000 € 10,7 11,4 25.000 € bis unter 50.000 € Abb. 40: Kapital – Kapitalaufnahme (2014 – 2015) 17,5 15,1 50.000 € bis unter 150.000 € 7,4 7,5 150.000 € bis unter 250.000 € N-Wert 864 1.010 10,5 10,5 250.000 € bis unter 500.000 € 100% 13,1 11,4 500.000 € bis unter 1 Mio. € 90% 8,5 9,5 1 Mio. € bis unter 2 Mio. € 80% 37,3 35,6 70% 8,3 7,4 2 Mio. € bis unter 5 Mio. € 3,0 4,5 5 Mio. € bis unter 10 Mio. € 60% 62,7 64,4 3,0 2,8 25 Mio. € bis unter 50 Mio. € 1,1 0,8 5 201 201 4 50% 10 Mio. € bis unter 25 Mio. € 50 Mio. € oder mehr 0,2 1,1 Externes Kapital 0% Kein externes Kapital Quelle: DSM 2014 –2015 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. 2014 (N-Wert = 542) Quelle: DSM 2014 –2015 5% 2015 (N-Wert = 650) 10% 15% 20% In den kommenden 12 Monaten 46 | DSM 2015 haben die im DSM vertretenen Startups ein Kapitalbedarf von mindestens 1,065 Mrd. EUR. Externe Kapitalaufnahme in den kommenden 12 Monaten: Im Rahmen des Wachstumsprozesses des kommenden Jahres planen 33,9 % der Befrag ten (2014: 28,5 %) zunächst keine weitere Kapital aufnahme (s. Abb. 42). Von den Startups, die eine (erneute) externe Kapital aufnahme anstreben, gaben 30,9 % an, 1 Mio. EUR oder mehr aufnehmen zu wollen (2014: 32,9 %). 17,1 % benötigen zwischen 500 Tsd. EUR und 1 Mio. EUR (2014: 15,4 %) und etwas mehr als die Hälfte der Befragten (51,9 %) geben einen Finanzierungs bedarf bis zu 500 Tsd. EUR an (2014: 51,7 %) (s. Abb. 43). Abb. 43: Kapital – Geplante Kapitalaufnahme in den kommenden 12 Monaten (2014 – 2015) Abb. 42: Kapital: Kapitalaufnahme in den kommenden 12 Monaten (2014 – 2015) 7,6 7,3 1 € bis unter 25.000 € 6,6 5,9 25.000 € bis unter 50.000 € 13,9 13,7 50.000 € bis unter 150.000 € N-Wert 867 973 100% 9,0 10,0 150.000 € bis unter 250.000 € 14,6 15,1 250.000 € bis unter 500.000 € 90% 33,9 80% 15,4 17,1 500.000 € bis unter 1 Mio. € 28,5 14,5 1 Mio. € bis unter 2 Mio. € 11,7 10,5 10,6 2 Mio. € bis unter 5 Mio. € 70% 71,5 60% 66,1 3,0 3,3 10 Mio. € bis unter 25 Mio. € 25 Mio. € bis unter 50 Mio. € 0,0 0,5 50 Mio. € oder mehr 0,3 201 5 50% 201 4 4,6 3,9 5 Mio. € bis unter 10 Mio. € 1,1 Erneute Kapitalaufnahme 0% Kein (weiteres) externes Kapital 2014 Quelle: DSM 2014–2015 (N-Wert = 569) Quelle: DSM 2014 –2015 2% 2015 4% (N-Wert = 643) 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% anz liti Po en Märkte Fin DSM 2015 | 47 k Unternehmerperspektive Startups/KMU Venture Capital-Finanzierung: Von den Befragten gaben 212 Gründer an, ihr Unternehmen unter anderem mit Venture Capital finanziert zu haben (20,0 %; s. Abschnitt 5.3, S. 43; 2014: 21,4 %). Der Anteil der mittels Venture Capitals finanzierten Star tups ist mit 30,3 % (2014: 27,9 %) in Berlin am höchs ten, gefolgt von München mit 20,5 % (2014: 24,3 %), der Metropolregion RheinRuhr mit 17,4 % (2014: 20,6 %), Hamburg mit 13,6 % (2014: 16,7 %) sowie der Region Stuttgart/Karlsruhe mit 8,3 % (s. Abb. 44). Ku ltu r tal api ank m Hu 5.5 VENTURE CAPITAL ALS KAPITALQUELLE Mitarbeiterperspektive SupportInfrastruktur Abb. 44: Kapital – Venture Capital-finanzierte Startups (2014 – 2015) N-Wert 2014 903 351 66 74 68 N-Wert 2015 1.061 330 88 122 109 84 35 % 30 % 25 % 20 % 15 % 27,9 21,4 10 % 30,3 20,0 24,3 16,7 20,5 20,6 13,6 17,4 5% 8,3 2015 Quelle: DSM 2014 –2015 Mit rund 30 % ist der Anteil der mittels Venture Capitals finanzierten Startups in Berlin am höchsten. rlsr uhe t/Ka ttga r in-R en nch Mü bur g Ham uhr Stu 2014 Rhe DSM Ber (Ge sam lin t) 0% 48 | DSM 2015 Die Bedeutung ausländischer VC-Investoren nimmt stark zu: + 6,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Abb. 45: Kapital – Verteilung des Venture Capital-Volumens nach Herkunftsländern (2015) N-Wert 203 100% 2,5 95% 4,6 24 17 2,0 3,1 2,0 2,9 1,8 2,1 5,4 5 4,0 12,8 1,0 4,1 3,6 80% 5,8 5,7 4,2 8,3 7,7 85% 1,3 3,8 6,5 Deutschland 2,3 USA 1,8 1,2 Großbritannien 95,8 4,4 Schweiz Frankreich 75% 8,6 70% 17,3 65% Andere EU-Staaten 84,4 Andere Nicht-EU-Staaten 77,9 77,1 68,9 65,0 Stu Kar ttgart/ lsru he uhr in-R Rhe en nch Mü g lin bur Ham (Ge sam t) 60% DSM Sofern ein Startup Kapital aus den USA erhalten hat, so steuern die USInvestoren im Durchschnitt 41,9 % der benötigten Mittel bei (N = 28). Für britische Inves titionen liegt der Wert bei 38,1 % (N = 22), für schwei zerische bei 26,3 % (N = 24) und für französische bei 24,0 % (N = 17). Kommt das Kapital aus einem ande ren EULand, liegt der Wert bei 39,0 % (N = 28) und bei einem anderen NichtEULand bei 36,5 % (N =14). 12 0,4 90% Mit 5,8 % des Gesamtvolumens spielen die USA aktuell die größte Rolle bei ausländischen Kapital gebern. Im Vergleich der regionalen Gründungsregio nen ist der Anteil an deutschem Venture Capital in Hamburg mit 65,0 % am niedrigsten – gefolgt von Berlin mit 68,9 % und München mit 77,9 %. Auffällig ist, dass die einzelnen Regionen bei den Venture CapitalQuellen unterschiedliche regionale Schwer punkte entwickelt haben. So sind amerikanische und englische Venture CapitalInvestoren vor allem in Berlin und Hamburg engagiert (s. Abb. 45).8 98 Ber Herkunft und prozentuale Verteilung des Venture Capital-Volumens: Im Durchschnitt stammen 77,1 % des investierten Venture Capitals von deut schen Kapitalgebern. 14,6 % des Kapitals wurden von Venture CapitalUnternehmen aus einem ande ren EULand (inklusive Schweiz) bereitgestellt und 8,3 % der Gelder stammen aus einem NichtEU Land (s. Abb. 45). Wird nur die Anzahl der Venture Capital-Finanzierungen betrachtet, gaben 61,1 % der Gründer an, ihr Kapital ausschließlich von deutschen Risikokapital gebern erhalten zu haben. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 67,9 %. Bei 13,8 % (2014: 12,4 %) der Star tups stammen die Mittel unter anderem aus den Quelle: DSM 2015 (Mehrfachnennungen möglich) Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. USA, gefolgt von der Schweiz mit 11,8 % (2014: 9,3 %), Großbritannien mit 10,8 % (2014: 7,8 %) und Frankreich mit 8,4 % (2014: 1,6 %). Weitere 13,8 % nannten ein anderes EULand als Quelle ihrer Venture CapitalFinazierung (2014: 8,3 %; vgl. DSM, RIPSAS/ TRÖGER 2015, S. 43). DSM 2015 | 49 50,0 % (2014: 46,6 %) der Startups. Mehr als ein Drit tel der Befragten (35,5 %; 2014: 26,9 %) werden unter anderem von strategischen Investoren (wie etwa Konzerne) unterstützt. Insgesamt gaben 28,5 % der Gründer an, sich ausschließlich über private Inves toren finanziert zu haben. 12,5 % der Befragten hat ten sich ausschließlich über öffentliche Investoren finanziert und 8,0 % nannten diesbezüglich aus schließlich strategische Investoren (s. Abb. 46). Art der Venture Capital-Unternehmen: Die wich tigste Rolle bei Venture CapitalFinanzierungen spielen weiterhin private Investoren wie zum Beispiel Earlybird, German Startup Group oder Kleiner Perkins Caufield & Byers. 76,5 % der Befrag ten (2014: 68,9 %) gaben an, unter anderem über pri vates Venture Capital zu verfügen. Öffentliche Investoren wie der HTGF, die KFW oder die Förder mittelbanken der Bundesländer engagieren sich bei Abb. 46: Kapital – Häufigkeit der Inanspruchnahme unterschiedlicher Venture Capital-Geber (2014 – 2015) Auch im Vergleich der Volumina befinden sich die privaten Investoren an der Spitze. Mit 54,2 % des bis heute investierten Kapitals liegt diese Gruppe deut lich vorn. Öffentliche Investoren rangieren mit 27,3 % auf Platz zwei. Mit 18,5 % des VentureCapital Volumens kommt das wenigste Kapital derzeit von strategischen Investoren. Abb. 47: Kapital – Verteilung des Venture Capital-Volumens nach Investorenarten (2015) 68,9 Private Investoren 18,5% 76,5 28,5 46,6 Öffentliche Investoren 54,2% 27,3% 50,0 12,5 26,9 Strategische Investoren Privater Investor 35,5 Öffentlicher Investor 8,0 0% Strategischer Investor 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % N-Wert: 200 2014 (N-Wert = 193) 2015 (N-Wert = 200) 2015 (ausschließlich) Quelle: DSM 2014 –2015 (Mehrfachnennungen möglich) Quelle: DSM 2015 (Mehrfachnennungen möglich) gesponsert durch EyeEm 6 RAHMENBEDINGUNGEN anz Unternehmerperspektive k Fin liti Po en Märkte tal api ank m Hu RAHMENBEDINGUNGEN Mitarbeiterperspektive Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur Bereits im DSM 2014 wurde die enge Verzahnung der Einflussfaktoren beschrieben, die für die Ent wicklung eines EntrepreneurshipÖkosystems maß geblich sind (DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014, S. 11). Dazu zählen auch wirtschaftspolitische Rahmen bedingungen auf Bundes und Landesebene, die die Gründung von Startups stärken oder schwächen können (dazu auch STERNBERG et al. 2014, S. 20 ff.; METZGER 2014, S. 2). An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Veränderung von Rahmenbedingungen Zeit benötigt und die Evaluierung nach einem Jahr nur als Indi kator für deren langfristige Entwicklung angesehen werden kann. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die StartupGründer im DSM 2015 der Politik bessere Noten gaben als noch im Vorjahr. Startup-Gründer sind mit der Bundes- und Landespolitik zufriedener als im Vorjahr. DSM 2015 | 51 52 | DSM 2015 Gründer in Sachsen am 6.1 POLITIK zufriedensten mit der Gründer-Politik. Bundesregierung: Obgleich die Bundesregierung im Hinblick auf die Förderung des Gründerstandorts Deutschland weiterhin von den im Rahmen des DSM befragten Gründern nur die Schulnote „aus reichend“ (3,7) erhält, ist im Vergleich zum Vorjahr eine positive Entwicklung zu erkennen (3,9; vgl. DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014, S. 51; s. Abb. 48). Landesregierungen: Eine Verbesserung ihrer Bewertung erreichten auch die Landesregierungen bei der Frage nach der Förderung des Gründerstand orts. Sie konnten sich sogar von der Schulnote „aus reichend“ (3,8; vgl. DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014, S. 51) auf ein „befriedigend“ (3,4) steigern (s. Abb. 48). 6,0 Abb. 48: Rahmenbedingungen – Schulnoten für die Förderung des Gründungsstandorts (2015) 5,5 5,0 4,5 780 768 101 972 4,0 102 965 3,9 3,0 3,8 3,7 299 166 3,9 3,4 3,5 15 3,7 3,6 3,2 3,2 3,5 78 16 297 165 3,5 79 3,8 3,3 3,3 32 3,5 30 31 3,6 3,6 145 141 14 13 20 20 17 17 30 3,4 3,8 3,9 4,1 3,9 43 41 3,8 2,9 3,6 3,7 3,8 2,9 en ring olst e ig-H Sch lesw Thü in n hse Sac Pfa lz Rhe inla nd- n fale -W est der Nie Nor drh ein sen sac h sen Hes Ham bur g rg nbu nde Bra Ber lin Bay ern g enWü rtte mb er Bad 015 sam t) 2 (ge DSM DSM (ge sam t) 2 014 2,5 Welche Schulnote gibst Du … … der Bundesregierung im Hinblick auf die Förderung des Gründungsstandorts Deutschland? 9 …der Landesregierung im Hinblick auf die Förderung Deines Bundeslands als Gründungsstandort? 9 Quelle: DSM 2015 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. DSM 2015 | 53 Startup-Verständnis: Bei der Frage, inwieweit die Politik die speziellen Belange von Startups allgemein versteht, fällt das Ergebnis noch immer eher negativ aus. Immerhin ist aber auch hier eine positive Ent wicklung von „mangelhaft“ (4,6; vgl. DSM, RIPSAS/ TRÖGER 2014, S. 52) hin zu „ausreichend“ (4,2) erkennbar (s. Abb. 49). Abb. 49: Rahmenbedingungen – Schulnoten für das Startup-Verständnis der Politik (2014 – 2015) Welche Schulnote gibst Du … N-Wert … der Politik im Verstehen der speziellen 0,4 Belange von Startups? (2014) … der Politik im Verstehen der speziellen 0,7 Belange von Startups? (2015) 0% Sehr gut (Note 1) Quelle: DSM 2014 –2015 Gut (Note 2) 3,1 16,5 5,6 23,1 20,3 10 % 31,5 29,2 20 % Befriedigend (Note 3) 30 % 40 % Ausreichend (Note 4) 25,4 769 30,1 50 % 60% Mangelhaft (Note 5) 70% 14,1 80% Ungenügend (Note 6) 974 90% Mittelwert: 2014: 4,6 2015: 4,2 100% +0,4 anz Fin Unternehmerperspektive Startup-Gründer bewerten Hochschulen hinsichtlich der Vermittlung k 54 | DSM 2015 liti Po en Märkte Startups/KMU Laut DSM 2014 haben 81,2 % der deutschen Start upGründer erfolgreich ein Studium absolviert (vgl. DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014, S. 25). Jedoch weist das deutsche (Hochschul)Bildungssystem nach Meinung der Gründer zahlreiche Defizite im Hinblick auf die Förderung und Vermittlung von unternehme rischem Denken und Handeln auf. Allein 44 % der Teilnehmer bewerteten das Bildungssystem im Jahr von unternehmerischem Denken und Handeln deutlich positiver als Schulen. Ku ltu r tal api ank m Hu 6.2 BILDUNGSSYSTEM Mitarbeiterperspektive SupportInfrastruktur 2014 mit „ungenügend“ – also der Note 6. Im Durch schnitt konnte sogar mit einem Wert von 5,1 lediglich ein „mangelhaft“ erreicht werden (vgl. DSM, RIP SAS/TRÖGER 2014, S. 52; s. Abb. 50). Um eine detaillierte Kenntnis über die Einschätzung der Gründer hinsichtlich der Einbindung des Themas Entrepreneurship in die unterschiedlichen Stufen des deutschen Bildungssystems zu erlangen, wurde die Frage im DSM 2015 in die Bereiche Schule und Hochschule unterteilt. Dabei zeigte sich, dass das deutsche Hochschulsystem im Hinblick auf die Förderung und Vermittlung von unternehmerischem Denken und Handeln mit einer Note von 3,8 deutlich besser bewertet wurde als das deutsche Schul system. Dieses erzielte auch in 2015 ein „mangel haft“ (Note 4,8). Zwar zeichnet sich damit im Bereich der Hochschulen eine positive Entwicklung ab, von einer zufriedenstellenden Situation kann aber noch lange nicht gesprochen werden (s. Abb. 50). Abb. 50: Rahmenbedingungen – Schulnoten für die Schul- und Hochschulausbildung (2014 – 2015) N-Wert Schulsystem (2014) 0,3 1,7 Hochschulsystem (2015) 1,3 Schulsystem (2015) 0,5 2,2 0% Sehr gut (Note 1) 7,0 14,1 32,9 14,1 27,9 9,2 26,0 22,9 10% Gut (Note 2) 44,1 20% 21,5 33,6 30% Befriedigend (Note 3) 40% 50% Ausreichend (Note 4) 767 9,2 31,6 60% 70 % Mangelhaft (Note 5) 80 % 978 90 % 100 % Ungenügend (Note 6) Mittelwert: 2014 – Schulsystem: 5,1 2015 – Hochschulsystem: 3,8 Quelle:DSM DSM2014 2014––2015 Quelle: 2015 965 Schulsystem: 4,8 +0,8 Durchschnitt: 4,3 anz Unternehmerperspektive DSM 2015 | 55 k Fin liti Po en Märkte Startups/KMU Ku ltu r tal api ank m Hu Mitarbeiterperspektive SupportInfrastruktur RIPSAS 2014, S. 53), schätzen die Befragten diese 6.3 KOOPERATION UND INFRASTRUKTUR Zusammenarbeit von bestehenden Unternehmen und Startups: Die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups wird immer wichtiger. Dies zeigt sich auch an der hohen Zahl von Inkubatoren und CorporateStartupInitiativen in Deutschland. Nachdem die DSMGründer im Jahr 2014 die Zusammenarbeit mit einer Note von 4,2 als lediglich „ausreichend“ bewerteten (vgl. TRÖGER/ aktuell mit einer Note von 3,5 durchweg besser ein als noch ein Jahr zuvor (s. Abb. 51). Startups schätzen die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen besser ein als im Vorjahr. Abb. 51: Rahmenbedingungen – Schulnoten für die Kooperation zwischen bestehenden Unternehmen und Startups (2014 – 2015) Welche Schulnote gibst Du … N-Wert …den etablierten Unternehmen im Hinblick auf die Zusammenarbeit 0,5 mit Startups? (2014) 9,2 …den etablierten Unternehmen im Hinblick auf die Zusammenarbeit 1,7 mit Startups? (2015) 0% Sehr gut (Note 1) Quelle: DSM 2014 –2015 Gut (Note 2) 21,2 26,2 16,9 10 % 29,0 35,9 20 % 30 % Befriedigend (Note 3) 13,8 25,7 40 % 50 % Ausreichend (Note 4) 60% 70% Mangelhaft (Note 5) 14,2 80% 768 5,6 90% 100% Ungenügend (Note 6) Mittelwert: 2014: 4,2 2015: 3,5 973 +0,7 56 | DSM 2015 Abb. 52: Rahmenbedingungen – Schulnoten für die Interessenvertretung durch die IHK (2015) 72 Welche Schulnote gibst Du … N-Wert … der IHK im Hinblick auf die Wahrnehmung der Interessen von Startups? 2,7 0% 14,9 10 % 25,0 20 % 30 % 20,2 40 % 50 % 19,4 60 % 70 % 17,8 80 % 90 % 924 100 % N-Wert 924 276 80 105 101 72 4,2 Welche Schulnote gibst D … der IHK im Hinblick a nehmung der Interessen v 4,1 4,0 Sehr gut (Note 1) Ausreichend (Note 4) Gut (Note 2) Mangelhaft (Note 5) Befriedigend (Note 3) Ungenügend (Note 6) Mittelwert: 2015: 3,9 Sehr gut (Note 1) 3,9 4,2 Ausreichend (Note 4 4,1 3,8 3,9 3,8 rlsr uhe rt/K a uhr Stu ttga in-R Rhe en nch Mü g bur Ham t) (Ge sam Obwohl die allgemeine Gründungsquote in Deutsch land laut dem KfWGründungsmonitor positiv ist (vgl. METZGER 2015, S. 2; s. Abschnitt 1.1, S.11), verzeich neten die Industrie und Handelskammern im dritten Jahr in Folge einen Rückgang bei den Gründungs gesprächen (Einstiegsgespräche und Gründungs beratungen). So sank die Zahl der Gespräche um 3 % (vgl. EVERS 2015, S. 3, 5). Im DSM 2015 wurde daher auch der Frage nachgegangen, inwiefern die Interes sen von StartupGründern durch die IHKn wahr genommen werden. Mehr als ein Drittel der Gründer gibt den IHKn die Note 3 oder besser. Allerdings zeigt sich auch Verbesserungspotenzial, denn im Durch schnitt benoten StartupGründer die Interessen DSM Industrie- und Handelskammern: Laut § 1 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie und Handelskammern ist es die Aufgabe der IHKn, „(…) das Gesamtinteresse der ihnen zugehörigen Gewerbetreibenden ihres Bezirks wahr zunehmen, für die Förderung der gewerblichen Wirt schaft zu wirken und dabei die wirtschaftlichen Interessen einzelner Gewerbezweige oder Betriebe abwägend und ausgleichend zu berücksichtigen; dabei obliegt es ihnen insbesondere, durch Vorschläge, Gutachten und Berichte die Behörden zu unterstützen und zu beraten sowie für Wahrung von Anstand und Sitte des ehrbaren Kaufmanns zu wirken“ (IHKG 1956). Ber lin 3,6 rlsr uhe t/Ka 3,9 3,7 3,8 ert. 3,9 Quelle: DSM 2015 Bitte beachten – Skalen zur besseren Lesbarkeit geändert. vertretung durch die IHKn lediglich mit der Note 3,9 („ausreichend“). Im Vergleich der regionalen Öko systeme ist in der Region Stuttgart/Karlsruhe eine knapp überdurchschnittliche Interessenvertretung erkennbar (3,8). Hamburg und München liegen dies bezüglich im Durchschnitt, während in Berlin (4,1) und in der Metropolregion RheinRuhr (4,2) die Benotung unter diesen Wert fällt (s. Abb. 52). Über die Hälfte DSM 2015 | 57 der Startups nutzen die gründungsspezifischen Angebote der IHK 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 79,9 56,0 Quelle: DSM 2015 ebo ng atu Ber h räc esp gsg stie Ein hna hm ein e von em m im G Ange indes te rün bot dun der ns gsp I roz HK ess ruc N-Wert: 821 te 11,7 0% Nein 27,4 23,4 Ang 20,1 ere 10 % Ja 72,6 And 44,0 20 % 88,3 76,6 Ges Besp chä rech ftsk u onz ng ept 30 % nsp Gründungsprozess: Gemäß den im DSM 2015 befragten Gründern wird die Gründungsunterstützung der IHKn in Anspruch genommen. So nutzen 20,1 % der StartupGründer die Möglichkeit des Einstiegs gesprächs und 23,4 % nehmen die Beratungsleistun gen in Anspruch. 11,7 % greifen auf die Möglichkeit zurück, ihr Geschäftskonzept zu besprechen und 27,4 % nutzen andere Dienstleistungen der IHKn. Ins gesamt gaben aber auch mehr als die Hälfte der Stu dienteilnehmer (56,0 %) an, überhaupt keine Dienstleistungen der IHKn im Zuge der Gründung in Anspruch genommen zu haben, die über die gesetz lichen Pflichtkontakte (wie etwa Abfragen und Geneh migungen) hinausgehen (s. Abb. 53). Abb. 53: Rahmenbedingungen – Inanspruchnahme von Dienstleistungen der IHK im Gründungsprozess (2015) Ina Aufbauend auf der allgemeinen Interessenvertretung wurde im DSM 2015 der Frage nach der konkreten Unterstützung im Gründungsprozess nachgegangen. Die IHKn bieten hier in einem zweistufigen „Gründungsservice“ Einstiegsgespräche, (Grün dungs)Beratungen, Besprechungen des Geschäfts konzepts und andere Angebote an, zu denen Gründerseminare, Informationsveranstaltungen, Gründertage oder Print und WebInformationen zählen (vgl. EVERS 2015, S. 5, 6, 8, 11). nicht. 58 | DSM 2015 plus dem allgemeinen Angebot schneiden die Weiterbildungsangebote am schlechtesten ab. Am häufigsten werden Veranstaltungen in Anspruch genommen, gefolgt von dem Lesen der IHK Zeitschrift (s. Abb. 54). Allgemeine Angebote: Ein Blick auf die Leistungen der IHKn, die allen Pflichtmitgliedern offenstehen, zeigt ein positiveres Bild. Nur 42,7 % der Befragten geben an, überhaupt keine der angebotenen Dienst leistungen in Anspruch zu nehmen (N = 634). Im Vergleich der fünf gründungsspezifischen Rubriken Abb. 54: Rahmenbedingungen – Inanspruchnahme von Dienstleistungen der IHK nach der Gründung (2015) Informationen auf der Homepage 1,6 Informationen auf der Homepage Weiterbildungsangebote für mich als Geschäftsführer Weiterbildungsangebote für mich als Geschäftsführer Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter 4,6 1,6 14,8 4,6 0,3 3,5 0,3 3,5 Andere 2,8 7,9 10,9 7,6 7,6 11,7 7,6 70,8 10,4 17,0 10,4 13,4 13,4 2,0 4,1 6,8 10,1 7,3 10% 20 % 56,2 8,8 7,3 0% 7,7 12,5 10,1 20 % 56,2 8,8 6,8 10% 7,7 12,5 2,0 4,1 0% 68,9 70,8 17,0 5,4 62,8 68,9 8,7 11,7 7,1 62,8 8,7 7,6 Besuch von Veranstaltungen 1,6 7,1 Lesen der IHK-Zeitschrift 2,8 5,4 Lesen der IHK-Zeitschrift Andere 7,9 8,4 10,9 7,7 Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter 0,2 2,2 Besuch von Veranstaltungen 1,6 14,8 7,7 0,2 2,2 8,4 57,1 57,1 69,7 30 % 30 % 40 % 50 % 60 % 40 % 50 % 60 % 69,7 70 % 80 % 90 % 100 % 70 % 80 % 90 % 100 % Sehr regelmäßig Regelmäßig Hin und wieder Selten Sehr selten Überhaupt nicht Sehr regelmäßig Regelmäßig Hin und wieder Selten Sehr selten Überhaupt nicht N-Wert: 634 Quelle:634 DSM 2015 N-Wert: Quelle: DSM 2015 Märkte Drittel anz liti Po en Mehr als ein der Gründer von Startups arbeiten aktiv mit Fin DSM 2015 | 59 k Unternehmerperspektive Startups/KMU tal api ank Ku ltu r m Hu Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen. Mitarbeiterperspektive SupportInfrastruktur als jeder dritte Befragte (37,5 %) bejahte die Aus sage, mit wissenschaftlichen Organisationen und Akteuren (zum Beispiel Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten oder Wissenschaftlern) zusam menzuarbeiten. 23,7 % der Befragten gaben an, Forschungsprojekte und/oder Studien vorgeschlagen oder in Auftrag gegeben zu haben (s. Abb. 55). 6.4 WISSENSTRANSFER ZWISCHEN FORSCHUNGSINSTITUTEN UND STARTUPS Forschungseinrichtungen tragen mit Innovationen zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirt schaft bei. Befragt nach dem Nutzen von wissen schaftlichen Erkenntnissen (wie etwa Artikeln aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften, Studien oder Forschungsdaten) sahen 44,2 % der Gründer einen solchen Nutzen als (voll) gegeben. Lediglich 21,2 % greifen nicht auf Forschungsergebnisse zurück. Mehr praktischem Nutzen und damit schnell einsetzbar sind. Hierbei zeigte sich, dass 27,0 % der Studien teilnehmer eine sofortige Einsetzbarkeit sehen. Ein etwas geringerer Anteil (25,0 %) war dagegen der Meinung, dass Forschungsergebnisse oftmals nicht so aufgearbeitet werden, dass sie für die Startups Praxisvorteile eröffnen (s. Abb. 55). Abschließend wurde zudem untersucht, inwieweit Forschungsergebnisse so operationalisiert und kommuniziert werden, dass sie für Startups von Abb. 55: Rahmenbedingungen – Wissenstransfer zwischen Forschungsinstituten und Startups (2015) N-Wert Aufarbeitung von Forschungsergebnissen nicht praktisch einsetzbar 7,4 Vorschlagen von Forschungsprojekten 17,5 13,0 Arbeiten mit wissenschaftlichen Organisationen Quelle: DSM 2015 Stimme eher zu 10 % 23,8 13,3 14,5 16,4 23,8 0% Stimme zu 10,7 21,1 Nutzen von wissenschaftlichen Erkenntnissen Stimme voll und ganz zu 24,3 11,7 17,3 30 % Stimme eher nicht zu 21,7 40 % 50% Stimme nicht zu 17,1 849 36,9 13,4 20,4 20 % 9,9 10,7 21,1 13,0 60% 849 70% 10,1 80% Stimme überhaupt nicht zu 849 11,1 90% 849 100% HER AUS UND FORD ERU UNT NGE ERS N TÜT ZUN G gesponsert durch EyeEm 7 anz Fin k Unternehmerperspektive liti Po en Märkte tal api ank m Hu HERAUSFORDERUNGEN UND UNTERSTÜTZUNG Mitarbeiterperspektive Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur 7.1 DIE AKTUELLEN HERAUSFORDERUNGEN VON STARTUPS Im DSM 2015 wurde erstmals danach gefragt, in welchen Bereichen die aktuell größten Herausforde rungen für die StartupGründer bestehen. Die Ant wortenden konnten in einer offenen Abfrage die Themen benennen, die sie zurzeit am meisten beschäftigen. Bei der Analyse der Antworten ist also zu bedenken, dass jeder Gründer nur die für ihn größten Herausforderungen genannt hat, die dann zu allgemeinen Clustern zusammengefasst wurden. Wie Abb. 56 zeigt, haben sich dabei drei externe (Wettbewerbsumfeld, Rahmenbedingungen und externe Partner) sowie acht interne Schwerpunkte (Organisation, Unternehmensführung, Wertschöp fung, Marketing, Produkt, Human Resources, Finance und Unternehmensentwicklung) herauskris tallisiert. Die am häufigsten genannten Herausforde rungen bezogen sich dabei auf die internen Bereiche Vermarktung (63,0 %), Finance (55,3 %) und Human Resources (35,2 %). Jedoch kommt auch externen Herausforderungen (wie der Bürokratie) mit 19,8 % der Nennungen ein hoher Stellenwert zu (s. dazu auch Abschnitt 7.2, S. 63). 5 Die größten Herausforderungen für Startups Vermarktung Finance Human Resources Produkt(entwicklung) Unternehmensentwicklung DSM 2015 | 61 62 | DSM 2015 Abb. 56: Startup – Aktuelle Herausforderungen (2015) Gesamt Vermarktung 31,2 Vertrieb 13,5 Marketing Kundengewinnung Finance Human Resources Profitabilität 13,2 Produkt Recruiting 11,0 4,7 Teamentwicklung 3,2 6,2 Regularien 4,3 3,5 2,4 3,8 Quelle: DSM 2015 0% (Mehrfachnennungen möglich) 27,9% 21,4% Markteintritt Skalierung Andere Herausforderungen 16,3% Unternehmensprozesse Unternehmensstrukturen 13,3% Kunden 11,2% Business Development Zeitmangel Strategie Unternehmenskultur 10,6% 1,5 1,1 0,4 Wertschöpfung N-Wert: 1.003 Mitarbeitermotivation 0,8 Führung 3,8 Weiterbildung 19,8% Wettbewerb 2,3 1,5 35,2% 1,1 0,9 Märkte 4,2 Steuern 1,6 Unternehmensorganisation 8,9 55,3% 0,8 3,6 Bürokratie 10,4 Industry Werbung 2,6 Internationalisierung 10,1 Organisation 3,7 1,9 1,8 1,0 Kosten 63,0% 1,7 0,9 0,7 Produktportfolio Wachstum Rahmenbedingungen Liquidität 2,7 Kundenbindung 7,5 Produktentwicklung Externe Partner 6,4 20,4 Unternehmensentwicklung 4,3 Umsatz generieren 10,9 Personal Wertschöpfung 12,4 Kommunikation 45,6 Finanzierung Management Branding Technologie Logistik Qualitätsmanagement Service 9,1% 9,1 Externe Partner 10 % 20 % 30 % 40 % 50% 60% 70% Quelle: DSM 2015 (Mehrfachnennungen möglich) anz Unternehmerperspektive DSM 2015 | 63 k Fin liti Po en Märkte tal api ank m Hu 7.2 DIE ERWARTUNGEN VON STARTUPS AN DIE POLITIK Um Anregungen für die Entwicklung gründungs freundlicher Rahmenbedingungen geben zu können, wurde im DSM 2015 die folgende Frage gestellt: „Was erwartest Du von der Politik in Bezug auf Deine unternehmerische Tätigkeit?“ Die Antwor ten auf diese offene Abfrage wurden codiert und anschließend in thematischen Schwerpunkten geclustert. Mit 57,7 % wurde die Verbesserung von Gesetzen und Regularien am häufigsten genannt, gefolgt von dem Wunsch nach einer zielgerichteten Intensivie rung der Gründungsförderung (42,5 %). 24,8 % der Befragten vermissen eine bessere Interessenver tretung und mehr Verständnis für den speziellen Unternehmenstypus „Startup“. 16,9 % der Studien teilnehmer erhoffen sich von der Politik explizit Steuererleichterungen sowie eine Reduzierung der Lohnnebenkosten. Mit 15,5 % plädiert ein nicht unerheblicher Teil der Befragten für eine bessere Verankerung des Themas Entrepreneurship in der Gesellschaft. Jeder zehnte Gründer (10,0 %) wünscht sich von der Politik mehr Unterstützung bei Mit arbeiterthemen (s. Abb. 57). Mitarbeiterperspektive Ku ltu r Startups/KMU SupportInfrastruktur Die Top 5 Erwartungen an die Politik Gesetze und Regularien: insbesondere Abbau von Bürokratie und bessere Rahmenbedingungen Gründungsförderung: individuellere und effektivere Förderung insbesondere Politik/Allgemeine Interessenvertretung: insbesondere Aufbau von für die speziellen Belange von Gründern und Startups Verständnis Kostensenkung: Steuererleichterungen insbesondere Finanzierung: insbesondere Erleichterung der Kapitalbeschaffung und Förderung von Venture Capital 64 | DSM 2015 Abb. 57: Gründer – Erwartungen an die Politik (2015) Gesamt Gesetze und Regularien 34,0 11,7 7,1 57,7% 4,9 Abbau von Bürokratie Bessere Rahmenbedingungen und insbesondere die Erarbeitung von praxistauglichen Gesetzen und einfacheren Abläufen Abbau von Regularien Vereinfachung des Steuersystems Gründungsförderung 13,3 8,4 7,6 Bessere Gründungsförderung 7,6 Individuelle und effektive Förderungen Finanzielle Entlastung Einheitliche Förderprogramme/Übersicht schaffen/Erleichterter Zugang Politik/allgemeine Interessenvertretung 13,1 4,5 4,0 42,5% 5,6 Staatliche Förderungen ausbauen 24,8% 3,2 Aufbau von Verständnis für die speziellen Belange von Gründern und Startups Besseren Austausch zwischen Wirtschaft und Politik Stärkung des Standorts/Kommunikation der regionalen Cluster Spezifische Kompetenzen im Hinblick auf Startups bei den Mitarbeitern in öffentlichen Stellen aufbauen/Größere Geschwindigkeit in Bezug auf Gesetzgebung und Bearbeitung von Anträgen Kosten senken 12,8 16,9% 4,1 Steuererleichterungen/Steuerliche Vergünstigungen Finanzierung 11,3 16,4% 5,1 Erleichterung bei der Kapitalbeschaffung Gesellschaftliche Aspekte 8,3 Senkung der Lohnnebenkosten (Krankenkassen etc.) 2,9 2,5 Förderung von Venture Capital 15,5% 1,7 Förderung der Akzeptanz von Unternehmertum Förderung einer Kultur des Scheiterns Etablierung von Entrepreneurship Education Bessere Schulbildung Mitarbeiter 5,2 2,8 10,0% 2,0 Erleichterte Arbeitsgesetze, insbesondere Mindestlohn Erleichterungen bei der Einstellung ausländischer Mitarbeiter Unterstützung bei Personalkosten N-Wert: 750 0% Quelle: DSM 2015 (Mehrfachnennungen möglich) 10 % 20 % 30 % 40 % 50% 60% 70% Quelle: DSM 2015 (Mehrfachnennungen möglich) DSM 2015 | 65 Wie die Abb. 57 verdeutlicht, ist die Hauptgruppe „Gesetze und Regularien“ mit einer Häufigkeit von 57,7 % Spitzenreiter hinsichtlich der politischen Erwartungen. Maßgeblich wird diese Kategorie durch den Punkt „Abbau von Bürokratie und Regula rien“ mit 41,1 % beeinflusst, gefolgt von dem Wunsch nach einer Verbesserung der allgemeinen Rahmenbedingungen bzw. der Erarbeitung von praxistauglichen Gesetzen und einfacheren adminis trativen Abläufen (11,7 %). Immerhin noch 4,9 % fordern die Vereinfachung des Steuersystems. Gründungsförderung: Auf Platz 2 folgt mit insge samt 42,5 % der Nennungen eine bessere Gründungsförderung als wesentliche Erwartung an die Politik. Im Detail erhoffen sich 7,6 % der Befrag ten eine individuellere und effektivere Förderung. Weitere 7,6 % wünschen sich, dass die aktuelle Förderstruktur normiert, eine klare Übersicht geschaffen und der Zugang zu Fördermitteln erleich tert wird (s. Abb. 57). Innerhalb der dritten Hauptgruppe „Politik / Allgemeine Interessenvertretung“ wird der Aufbau eines besseren Verständnisses von Politikern für die speziellen Belange von Gründern und Startups mit 13,1 % am häufigsten genannt. Es folgt mit 4,5 % das Thema „besserer Austausch zwischen Wirt schaft und Politik“ sowie mit 4,0 % die Forderung nach einer Stärkung des Standorts bzw. der Kommu nikation der regionalen Cluster. Immerhin noch 3,2 % der Gründer wünschen sich mehr spezifische Kom petenz und eine schnellere Bearbeitung seitens der Mitarbeiter von öffentlichen Institutionen (s. Abb. 57). In der Hauptgruppe „Gesellschaftliche Aspekte“ wurde die Förderung der Akzeptanz von Unterneh men mit 8,3 % am häufigsten genannt (s. Abb. 57). Zwar konnte bereits im DSM 2014 festgestellt werden, dass mehr als die Hälfte der Gründer ihren sozialen Status als (eher) hoch einstuften. Jedoch ging etwa jeder vierte Gründer in 2014 von einem eher niedrigen Status aus (vgl. DSM, RIPSAS/TRÖGER 2014, S. 55). 2,9 % der im DSM 2015 befragten Grün der wünschen sich eine verbesserte Kultur des Scheiterns und für über 4 % der Befragten ist die Etablierung einer Entrepreneurship Education (Hoch schulen und Schulen) von Bedeutung. Die eher geringe Forderung nach einer höheren Fehlertoleranz im DSM 2015 ist insofern über raschend, als dass im DSM 2014 die Gründer die Toleranz der Gesellschaft gegenüber dem Scheitern als (eher) niedrig einstuften und lediglich 17,1 % der Befragten angaben, von einer (eher) hohen Toleranz auszugehen (vgl. DSM, RIPSAS/TRÖGER, 2014, S. 55). Mehr als jeder zehnte Studienteilnehmer (11,3 %) erhofft sich von der Politik Maßnahmen für eine erleichterte Kapitalbeschaffung und immerhin noch 5,1 % der im Rahmen des DSM 2015 Befragten befürworten die Förderung von Venture Capital (s. Abb. 57). 8 gesponsert durch EyeEm N O I T P E Z N N E KO H C S T U S E R D O T S I E N D O M P U T R A T S DSM 2015 | 67 KONZEPTION DES DEUTSCHEN STARTUP MONITORS 8.1 ENTWICKLUNG DER STUDIE (2013 – 2015) Der DSM ist die jährlich stattfindende Onlinebefra gung von Startups in Deutschland. Er wurde 2013 als Pilotprojekt vom Bundesverband Deutsche Startups e. V. (BVDS) und der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin; Forschungsgruppe Berlin StartupInsights) entwickelt und von Beginn an von KPMG unterstützt. Bei der ersten Befragung 2013 sowie in der Befragungsrunde des Folgejahrs konn ten 454 bzw. 903 qualitativ hochwertige Datensätze von Gründern und Führungskräften (Geschäfts führung/CLevel) von Startups erhoben werden. Ein wesentliches Ziel des DSM ist der Aufbau einer Gründungsforschung, die Elemente wie Innovation und Wachstumsorientierung berücksichtigt und so der stetig steigenden Bedeutung des Unternehmen stypus „Startup“ gerecht wird. Die Auswertung der Datensätze zeigt, dass Startups sich deutlich von klassischen Gründungen unter scheiden. Die Ergebnisse des DSM spiegeln die Situation einer Vielzahl von Startups wider und erlau ben wertvolle Einblicke in die komplexen Heraus forderungen der jungen Unternehmen. Als einzige Studie definiert der DSM den StartupBegriff quali tativ. Er unterscheidet sich damit von anderen deutschsprachigen Studien, die zur Quantifizierung der allgemeinen Gründungsaktivität herangezogen werden (zum Beispiel „Global Entrepreneurship Monitor“ (GEM), „KfWGründungsmonitor“, „ZEW Gründungspanel“, „Mannheimer Unternehmen spanel“ oder „Berliner KMUReport“). Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Objektivierung des StartupBegriffs ist es nicht möglich, eine voll ständige Grundgesamtheit zu definieren und damit wissenschaftliche Repräsentativität zu erreichen. Jedoch kann aufgrund der Vielzahl an qualitativ hoch wertigen Datensätzen im DSM davon ausgegangen werden, nahe an diese heranzureichen. Der DSM zielt darauf ab, aktuelle Entwicklungen und die Bedeutung von Startups für die deutsche Volkswirtschaft darzustellen und Forschungslücken aufzuzeigen. Auf Basis der Ergebnisse können wirtschaftspolitische Initiativen für das junge EntrepreneurshipÖkosystem der Bundesrepublik Deutschland und seine lokalen Gründungsregionen skizziert werden. Zugleich hat der DSM den Anspruch, die Begeisterung für den Entrepreneur shipGedanken in der Gesellschaft und die Inno vationskraft von Startups in der deutschen Wirtschaft zu stärken. 8.2 FORSCHUNGSDESIGN Um eine hohe Qualität der Datensätze zu gewähr leisten, erhielten die Gründer und Geschäftsführer von Startups in Deutschland einen speziellen Befragungslink per EMail. Dieser wurde ausschließ lich über 83 ausgewählte Multiplikatoren (2014: 64 Netzwerke; 2013: 10 Netzwerke) versandt. Zu den Multiplikatoren zählten Venture CapitalInvestoren, Business Angels, Technologiezentren, Accelerato ren, Inkubatoren, Businessplanwettbewerbe, Cowor king Spaces, nationale und regionale Entre preneurshipVereinigungen sowie persönliche Netz werke der beteiligten DSMPartner (s. S. 74). Der DSM teilt sich in einen Basisfragebogen und Sonderthemen. Die Beantwortung des Fragebogens 2015 dauerte zwischen zehn und 14 Minuten. Im Rahmen des DSM 2015 haben 2.036 Personen (2014: 1.785; 2013: 454) an der Onlineerhebung teil genommen. Die Befragung wurde anonym durch geführt, sodass keine Rückschlüsse auf die Aktivitäten einzelner Startups möglich sind.10 11 Die Umfrage war vom 9. April 2015 bis 12. Mai 2015 online verfügbar. Nach Abschluss der Datensatz bereinigung liegen dem DSM 2015 1.061 Datensätze von Gründern und leitenden Angestellten (Geschäftsführung/CLevel) zugrunde (2014: 903 Datensätze). Nicht berücksichtigt wurden inkonsis tente Datensätze (700; 2014: 691), Datensätze von Teilnehmern, die noch nicht formal gegründet haben (105; 2014: 70), sowie Datensätze von Teilnehmern, deren Unternehmen nicht der StartupDefinition entspricht (170; 2014: 121; s. Abschnitt 1.3, S. 12). 68 | DSM 2015 ENDNOTEN 1 „N“ beschreibt die Anzahl der jeweiligen Grundgesamtheit einer Frage. 2 Trotz größter Bemühungen sind die Bundesländer Bremen, Saarland und Sachsen-Anhalt mit nahe 0 Prozent; Mecklenburg-Vorpommern mit 1 % sowie Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen mit jeweils 2 % nur gering vertreten. Obgleich die Gründungsquoten in diesen Bundesländern ohnehin geringer sind als im Bundesdurchschnitt (vgl. METZGER 2014, S. 4), scheint eine vertiefte Einbindung regionaler Netzwerke zur Erhöhung der Fallzahl sinnvoll. 3 Dazu gehören die kreisfreien Städte: Bochum, Bonn, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Köln, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach, Mühlheim an der Ruhr, Oberhausen, Remscheid, Solingen und Wuppertal sowie die Landkreise Mettmann, Unna, Ennepe-Ruhr, Märkischer Kreis, Recklinghausen, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Bergischer Kreis, Viersen und Wesel (vgl. SPIEKERMANN 2005; KNAPP/SCHMITT 2002). 4 Dazu gehören die Stadt- und Landkreise: Main-Tauber-Kreis, Hohenlohe, Schwäbisch Hall, Heilbronn, Ludwigsburg, Rems-Murr, Esslingen, Göppingen, Böblingen, Stuttgart, Reutlingen, Tübingen, Zollernalbkreis, Enzkreis, Pforzheim, Calw, Freudenstadt, Heidenheim und der Ostalbkreis (vgl. EPPLER 2010, S. 12; EMR STUTTGART 2008, S. 14). 5 Die hohen N-Werte der Jahre 2013 und 2014 ergeben sich daraus, dass die Studienteilnehmer auch Angaben zu ihren Mitgründern tätigen konnten. Ausgewertet wurden die Angaben zu den Gründern 1 bis 4. Da es bei der hohen Teilnehmerzahl des DSM keinen Unterschied im Ergebnis macht, ob nur Gründer 1 (Studienteilnehmer) oder Gründer 1 bis 4 ausgewertet wurden, wurde in 2015 die Abfrage auf den Studienteilnehmer beschränkt. 6 „Die Gesamtzahl der Arbeitsplätze, die Gründer neuer Unternehmen eines bestimmten Jahres zum Gründungszeitpunkt schaffen, wird als direkter Bruttobeschäftigungseffekt von Neugründungen bezeichnet.“ (METZGER/ULLRICH 2013, S. 4). 7 Hinsichtlich der Beantwortung der Fragen nach den Kapitalquellen („Eigene Ersparnisse“) und der Höhe des erhaltenen Kapitals („Kein externes Kapital erhalten“) fällt auf, dass die Vielzahl der vorhandenen Finanzierungsund Beteiligungsvarianten zu gewissen Inkonsistenzen bei der statistischen Auswertung führt. So gaben 18,7 % Teilnehmer an (N = 1.061), ihr Unternehmen ausschließlich über eigene Ersparnisse finanziert zu haben. Hingegen antworteten bei der Frage nach der Kapitalhöhe 35,6 % Personen (N = 1.010), sie hätten „kein externes Kapital erhalten“. 8 In der Metropolregion Rhein-Ruhr sowie der Region Stuttgart/Karlsruhe muss aufgrund der geringen Fallzahl von einer Quantifizierung des Datenwerks abgesehen werden. 9 Aufgrund der geringen Fallzahlen in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und in Sachsen-Anhalt ist von einer Quantifizierung der Noten in den entsprechenden Bundesländern abzusehen. 10 Im Zuge der diesjährigen Preisverleihung wurden Teilnehmerdaten gesammelt, um die Gewinner kontaktieren zu können. Diese Datensätze wurden jedoch losgelöst von der eigentlichen DSM-Datenerhebung generiert. Eine Verschmelzung beider Datensätze ist weder möglich noch gewollt. 11 KPMG in Deutschland agiert ausschließlich als Förderer des DSM. Die wissenschaftliche Verwaltung der Datensätze liegt bei der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin – Rohdatensätze werden nicht an Dritte weitergegeben. LITERATURVERZEICHNIS BMBF (2010): Ideen. Innovation. Wachstum – Hightech-Strategie 2020 für Deutschland. Abrufbar unter: http://www. bmbf.de/pub/hts_2020.pdf, zuletzt abgerufen am: 5. September 2013. EGELER, R. (2013): Bundestagswahl 2013: Endgültiges amtliches Ergebnis der Bundestagswahl 2013. Der Bundes wahlleiter (Hrsg.), Berlin. EMR STUTTGART (2008): Regionalentwicklungskonzept für die Europäische Metropolregion Stuttgart. Teil 1: Grundlagen und Ziele, 12. September 2008, Stuttgart. EPPLER, S. (2008): Von der Vision zur konkreten Projektarbeit. Das MORP-Projekt „Metropolregion Stuttgart“, ARGE der Regionalverbände der Europäischen Metropolregion Stuttgart, Stuttgart. EVERS, M. (2015): DIHK-Gründerreport 2014: Pioniergründer bringen frische Brise. Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. (Hrsg.), Berlin. GRAUSMANN, S. / BERTSCHEK, I. / WEBER, T. 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DSM 2015 | 69 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abb. 31: Mitarbeiter – Herkunft der Mitarbeiter nach Regionen (2015) 37 11 Abb. 32: Mitarbeiter – Geplante Neueinstellungen nach Regionen (2015) 37 12 Abb. 33: Mitarbeiter – Beeinflussung durch den Mindestlohn (2015) 38 13 Abb. 34: Mitarbeiter – Veränderung der Einstellungspolitik für Praktikanten (2015) 39 15 Abb. 35: Geschäftsklima – Aktuelle und zukünftige Geschäftslage (2015) 41 16 Abb. 36: Geschäftsklima – Entwicklung der Geschäftslage (2015) 41 17 Abb. 37: Umsatz – Umsatz im letzten vollständigen Geschäftsjahr (2013 – 2014) 42 18 Abb. 38: Kapital – Finanzierungsquellen (2014 – 2015) 43 19 Abb. 39: Kapital – Finanzierungsquellen – Finanzierung ausschließlich mit Ersparnissen (2014 – 2015) 44 Abb. 40: Kapital – Kapitalaufnahme (2014 – 2015) 45 20 Abb. 41: Kapital – Bis heute (extern) erhaltenes Kapital (2014 – 2015) 45 Abb. 11: Markt – Geplante Internationalisierung (2015) 20 Abb. 42: Kapital – Kapitalaufnahme in den kommenden 12 Monaten (2014 – 2015) 46 Abb. 12: Markt – aktuelle Marktdurchdringung versus Internationalisierungsstrategie (2015) 20 Abb. 43: Kapital – Geplante Kapitalaufnahme in den kommenden 12 Monaten (2014 – 2015) 46 Abb. 13: Markt – Verhältnis Kunden zu Nutzergruppen (2015) 21 Abb. 44: Kapital – Venture Capital-finanzierte Startups (2014 – 2015) 47 Abb. 14: Markt – Nutzer und Kunden (2015) 21 Abb. 45: Kapital – Verteilung des Venture Capital-Volumens nach Herkunftsländern (2015) 48 Abb. 15: Gründer – Geschlecht (2013 – 2015) 23 Abb. 46: Kapital – Häufigkeit der Inanspruchnahme unterschiedlicher Venture Capital-Geber (2014 – 2015)49 Abb. 16: Gründer – Altersgruppen (2013 – 2015) 23 Abb. 47: Kapital – Verteilung des Venture Capital-Volumens nach Investorenarten (2015) Abb. 17: Gründer – Alter bei der erstmaligen Gründung und aktuelles Alter (2015) 24 Abb. 48: Rahmenbedingungen – Schulnoten für die Förderung des Gründungsstandorts (2015) 52 Abb. 18: Gründer – Staatsangehörigkeit (2015) 25 Abb. 49: Rahmenbedingungen – Schulnoten für das Startup-Verständnis der Politik (2014 – 2015) 53 Abb. 19: Gründer – Gründer ohne deutsche Staatsbürgerschaft (2015) 25 Abb. 50: Rahmenbedingungen – Schulnoten für die Schul- und Hochschulausbildung (2014 – 2015) 54 Abb. 20: Gründer – Seriengründung – Anzahl der vorangegangenen Gründungen (2015) 26 Abb. 51: Rahmenbedingungen – Schulnoten für die Kooperation zwischen bestehenden Abb. 21: Gründer – Seriengründung – Verhältnis zur letzten Unternehmung (2015) 26 Abb. 22: Gründer – Seriengründung – Neustart (2015) 27 Abb. 52: Rahmenbedingungen – Schulnoten für die Interessenvertretung durch die IHK (2015) Abb. 23: Gründer – Teamgröße (2013 – 2015) 28 Abb. 53: Rahmenbedingungen – Inanspruchnahme von Dienstleistungen der IHK Abb. 24: Gründer – Zukunftsszenarien (2015) 29 Abb. 25: Gründer – Lebenszufriedenheit (2015) 30 Abb. 26: Rahmenbedingungen – Wahlbeteiligung von Startup-Gründern und Gesellschaft (2015) 31 Abb. 27: Rahmenbedingungen – Bundestagswahl mit Startup-Gründern (2015) 32 Abb. 9: Startup – Innovationsgrad – Geschäftsmodell und/oder Technologie als Innovationsbasis (2015) 19 Abb. 10: Markt – Aktuelle Märkte (2015) Unternehmen und Startups (2014 – 2015) im Gründungsprozess (2015) 49 55 56 57 Abb. 54: Rahmenbedingungen – Inanspruchnahme von Dienstleistungen der IHK nach der Gründung (2015) 58 Abb. 55: Rahmenbedingungen – Wissenstransfer zwischen Forschungsinstituten und Startups (2015) 59 Abb. 28: Rahmenbedingungen – Bundestagswahl mit Startup-Gründern nach Regionen (2015) 33 Abb. 56: Startup – Aktuelle Herausforderungen (2015) 62 Abb. 29: Mitarbeiter – Mitarbeiteranzahl nach Regionen (2014 – 2015) 35 Abb. 57: Gründer – Erwartungen an die Politik (2015) 64 Abb. 30: Mitarbeiter – Mitarbeiteranzahl nach Startup-Phasen (2014 – 2015) 36 70 | DSM 2015 AUTOREN SVEN RIPSAS Sven Ripsas ist Professor für Entrepreneurship an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin. Seine Forschungsschwer punkte sind Geschäfts modellentwicklung, Lean Startup, Entrepreneurial Ecosystems und Entre preneurship Education. Seit Sommer 2012 leitet er die Forschungsgruppe „BerlinStartupInsights“ (BSI). Forschungspartner von BSI sind unter anderem der Bundesverband Deutsche Startups e.V. (BVDS), STEFFEN TRÖGER Steffen Tröger ist Pro jektleiter und Autor des Deutschen Startup Moni tors. 2012 entwickelte er zusammen mit Sven Ripsas den anwendungs orientierten Forschungs bereich BerlinStartup- Insights an der HWR Berlin. 2013 gründete er sein zweites Unterneh men „Tatgeist“. KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Microsoft, Deutsche Bahn, Google Inc. (USA), Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer (Alexander von Humboldt Institut für Inter net und Gesellschaft – HIIG, D), Prof. Dr. Günther Faltin (Teekampagne, Freie Universität Berlin, D) und NESTA (London, GB). der HWR Berlin engagiert sich Sven Ripsas als Vorsit zender des wissenschaftlichen Beirats von NFTE (Network for Teaching Entrepreneurship, NFTE Deutschland) und fungiert als Beauftragter des Bundesverbands Deutsche Startups für den Bereich Entrepreneurship Education. Bereits 1995 gründete Sven Ripsas das Existenz gründerInstitut Berlin und startete den ersten deut schen Businessplanwettbewerb, wofür ihn das Babson College (Boston, MA) später mit dem Appel Prize „for bringing entrepreneurial vitality to acade mia“ auszeichnete. 2007 startete er sein eigenes Beratungs und Beteiligungsunternehmen („Daring Spirit UG“). Neben seiner Forschung und Lehre an Sven Ripsas hält Vorträge und Workshops zu seinen Forschungsthemen und berät Unternehmen bei der Entwicklung des Geschäftsmodells. Darüber hinaus ist er aktiver Triathlet und Yogalehrer. Neben diesen Tätigkeiten ist Steffen Tröger Projekt leiter am Institut für Ludologie an der design akade mie berlin – SRH Hochschule für Kommunikation und Design, assoziierter Wissenschaftler am Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familien unternehmen (EMF) der HWR Berlin und assoziier ter Doktorand am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). Unter der Betreuung von Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer und Prof. Dr. Sven Ripsas analysiert er Unternehmen der Net Economy hinsichtlich der sich ständig wandeln den Organisationsstrukturen unter Berücksichtigung einer agilen Geschäftsmodellentwicklung. E-Mail: sven.ripsas@hwr-berlin.de Steffen Tröger studierte zunächst an der FHW Berlin (heute HWR Berlin) BWL mit den Schwerpunkten Management und Marketing. Anschließend absol vierte er ein Masterstudium im Bereich Manage ment und Consulting (M.A.). Darüber hinaus ist er Fachberater Sanierung KMU. Von 2009 bis 2012 arbeitete Steffen Tröger unter anderem als Senior Consultant für Mittelstands management und spezialisierte sich dabei auf den Bereich Entrepreneurship, Management und Marke ting. Von 2005 bis 2009 verantwortete er Marketing und Organisationsprojekte in der Immobilienwirtschaft. E-Mail: steffen.troeger@hwr-berlin.de DSM 2015 | 71 HWR BERLIN/FORSCHUNGSBEREICH: BERLINSTARTUPINSIGHTS Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) zählt mit ihren circa 9.000 Studieren den zu den großen Fachhochschulen in Berlin. Das Portfolio der HWR Berlin umfasst eine große fachli che Bandbreite. Dazu zählen unter anderem privates und öffentliches Wirtschafts, Verwaltungs, Rechts und Sicherheitsmanagement sowie ingenieur wissenschaftliche Studiengänge. Nahezu alle der über 50 Studiengänge sind auf Bachelor und Master umgestellt, qualitätsgeprüft und tragen das Siegel einer deutschen Akkreditierungsagentur. Rund 190 Professoren und knapp 240 Mitarbeitende in Wissenschaft und Verwaltung sowie etwa 700 Lehr beauftragte aus der Praxis engagieren sich für das leistungsstarke Angebot der Hochschule. Die HWR Berlin zeichnet sich durch intensive und vielfältige Forschung aus. An fünf Fachbereichen, drei Zentral instituten und fünf Forschungsinstituten wird zu den Themen Wirtschafts und Sozialwissenschaften sowie Verwaltungs, Ingenieur und Rechtswissen schaften anwendungsorientiert geforscht. BerlinStartupInsights (BSI) ist ein anwendungsorien tierter Forschungsbereich für Startups und KMU des Instituts für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen (EMFInstitut). Dies gilt sowohl für Unternehmen der Innovationscluster Digital, Bio/Med und Urban Tech als auch für die Unternehmen der Old Economy, in der ebenfalls zahlreiche innovative Geschäftsmodelle zu finden sind. Ziele BSI: 1) Förderung der Gründer und Unternehmerkultur 2) Steigerung der Erfolgswahrscheinlichkeit von Startups und KMU 3) Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovati onskraft 4) Weiterbildung von Studenten, Entrepreneuren und Unternehmern Anfang 2012 von Prof. Dr. Sven Ripsas und Steffen Tröger entwickelt und „gegründet“, hat sich BSI zu einem anerkannten Forschungsbereich entwickelt. Durch seine wirtschaftswissenschaftliche Ausrich tung unterstützt BSI Gründer dabei, innovative Produkte auf den Markt zu bringen, und hilft zugleich etablierten Unternehmern, ihr bestehendes Geschäftsmodell weiterzuentwickeln, um nachhaltig am Markt agieren zu können. Forschungsschwerpunkte: 1) Weiterentwicklung der Geschäftsmodellansätze 2) Unternehmens und Organisationsentwicklung 3) Informationssysteme, KPIs und kennzahlen orientiertes Unternehmensmanagement 4) Entrepreneurship/StartupÖkosysteme www.emf-institut.org www.berlinstartupinsights.de 72 | DSM 2015 INITIATOR: BUNDESVERBAND DEUTSCHE STARTUPS E.V. (BVDS) Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. ist der Repräsentant und die Stimme der Startups in Deutschland. Im September 2012 in Berlin von Start upGründern gegründet, erläutert und vertritt der BVDS die Interessen, Standpunkte und Belange von StartupUnternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er wirbt für inno vatives Unternehmertum und trägt die Startup- Mentalität in die Gesellschaft. Der Verband, der sich als das Netzwerk der Startups in Deutschland versteht, wird in elf Bundesländern durch engagierte Gründer auch regional repräsen tiert. Die Veranstaltungen des BVDS spannen den thematischen Bogen von der Gründungsmotivation von Schülern und Studenten und den ersten unter nehmerischen Schritten junger Gründer bis hin zum Unternehmensverkauf oder Börsengang. Mit der Organisation von Delegationsreisen, wie der German Valley Week, fördert der StartupVerband aktiv die Internationalisierung der deutschen Gründerszene. Aktuell gehören dem BVDS mehr als 500 Mitglieder an. www.deutschestartups.org FÖRDERER UND HERAUSGEBER: KPMG IN DEUTSCHLAND KPMG ist ein Firmennetzwerk mit mehr als 162.000 Mitarbeitern in 155 Ländern. Auch in Deutschland gehört die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu den führenden Wirtschaftsprüfungs und Bera tungsunternehmen. Unser Ziel: eine komplexe Welt für Unternehmen ver ständlicher machen. Unser Anspruch: den weltweit besten Service zu bieten. Unser Handwerkszeug: Qualität, Innovation und Leidenschaft. Unser fundiertes Fach und Branchenwissen gibt unseren Kunden Sicherheit. Sicherheit, die sie brau chen, um ihre Ziele zu verwirklichen. Unsere Experten zeigen Unternehmen geschäftliche Chancen auf und helfen ihnen, Entwicklungen mitzubestimmen und ihre Wachstumsziele zu erreichen. Die StartupInitiative „Smart Start“ wurde vor drei einhalb Jahren ins Leben gerufen. Warum? Schnelles Wachstum stellt gerade junge Unternehmen vor zahl reiche neue Herausforderungen. Ohne internationale und interdisziplinäre Unterstützung kommen viele Startups schnell an ihre Grenzen. KPMG’s Smart Start Team kennt die typischen Phasen, die sich im Lebens zyklus eines Startups ergeben, bestens. In unseren Client Service Teams bündeln wir die steuerrechtliche, rechtliche* und betriebswirtschaftliche Expertise von KPMG und beraten Startups ganzheitlich und zukunfts orientiert. Wir bieten intelligente, pragmatische und wegweisende Lösungen – und schlagen Brücken zwischen den Herausforderungen unserer Kunden und Möglichkeiten der Märkte. * Die Rechtsdienstleistungen werden durch die KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH erbracht. KPMG unterstützt innovative, junge Unternehmen mit den Dienstleistungen, die sie brauchen, und begleitet sie auf ihrem Weg zum Erfolg – zu fairen Konditionen. www.kpmg.de/smartstart DSM 2015 | 73 KPMG-INITIATIVE SMART START TIM DÜMICHEN Tim Dümichen ist Partner im Bereich Corporate Tax bei der KPMG AG Wirt schaftsprüfungsgesell schaft und leitet in der Region Ost den Wachs tumsbereich Kreativwirt schaft / High Tech Companies. Tim Dümichen verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in der Beratung von Unternehmen im nationalen und internationalen Steuerrecht. Sein Schwerpunkt liegt MARIUS STERNBERG Marius Sternberg ist Part ner im Bereich Audit bei der KPMG AG Wirt schaftsprüfungsgesell schaft und Mitglied des Segments Familienunter nehmen. Zudem ist er CoLeader des Startup Teams von KPMG, das er zusammen mit Tim Dümichen vor einigen Jahren in Berlin gründete. Er prüft bekannte Online und ECommerceStartups und berät sie in allen Phasen auf der Beratung von Startups und den Branchen Informationstechnologie und Telekommunikation, Software & Games und Biotechnologie. Zusammen mit Marius Sternberg koordiniert er die Smart Start Initiative von KPMG. Mit einem deutschlandweiten Team unterstützt er Startups in jeder Phase ihres Gründungs und Geschäftszyklus. Zunächst stu dierte Tim Dümichen Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin, bevor er bei KPMG als Associate einstieg. Anschließend arbei tete er einige Jahre bei einer international tätigen Anwaltskanzlei als Partner im Bereich Tax, bis er erneut zu KPMG wechselte. ihrer Entwicklung von der Gründung über das Wachstum und die Internationalisierung bis hin zum Exit. Marius Sternberg ist Steuerberater und Wirt schaftsprüfer und seit 2001 bei KPMG tätig. Zuvor arbeitete er vier Jahre bei einem international tätigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre absolvierte er an der Technischen Universität Berlin. 74 | DSM 2015 PARTNER DES DEUTSCHEN STARTUP MONITORS 2015 Forschung braucht Zeit, Forschung braucht Kooperationen. So auch der DSM, der im Jahr 2015 zum dritten Mal erscheint. Zentral zum Gelingen dieser Studie beigetragen haben neben den mehr als 2.000 Teilnehmern vor allem die zahlreichen Preisgeber und Netzwerkpartner, die durch ihre wertvolle Unterstützung die Umsetzung des Forschungs designs erst möglich gemacht haben. Wir möchten uns für ihre Mühe, Einsatzbereitschaft und Zeit herzlich bedanken. Preisgeber des DSM 2015 Wir bedanken uns herzlich für die Bereitstellung der zahlreichen Incentives für unsere Studienteilnehmer. Über 100 Preise mit einem Gesamtwert von mehr als 40 Tsd. EUR konnten durch diese Unterstützung verlost werden. www.deutschestartups.org www.interoute.de www.kpmg.de/smartstart www.albaberlin.de www.jobeconomy.de www.eyeem.com www.xletix.com www.fastbill-automatic.com www.gruenderszene.de www.outfittery.de www.berlin-recycling-volleys.de www.newscase.com www.brandeins.de www.radwelt-friedrichshain.de www.blinkist.com www.exitcon.de Picanova www.picanova.de Magazin für Gründerkultur und unternehmerisches Denken www.coffeecircle.com www.teekampagne.de www.starting-up.de Netzwerkpartner des DSM 2015 An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Netzwerkpartnern für ihre wertvolle Unterstützung herzlich bedanken. Um den DSM im kommenden Jahr ausbauen zu können, freuen wir uns schon jetzt über die Unterstützung durch weitere Partner. www.gruenderszene.de www.berlinvalley.com www.venturetv.de www.deutsche-startups.de www.beuth-hochschule.de/ gruenderwerkstatt/ www.startup-stuttgart.de www.sirius-venture.com www.adt-online.de www.netcampus.de www.hubraum.com www.xlhealth.de startup.net www.capnamic.de www.europeanpioneers.eu www.entrepreneursclub.de www.dresden-exists.de www.firma.de www.humboldt-innovation.de www.medianet-bb.de/startup-net www.hanseventures.com www.cyberforum.de www.b-p-w.de DSM 2015 | 75 www.climate-kic.org www.rocket-internet.com www.startupdorf.de www.ludologie.de www.startupnight.de www.startupcamp.co www.bitsandpretzels.com www.pauaventures.com www.startupska.de www.kas.de www.metrogroup.de www.smartbusiness-it.de www.companisto.com www.tatgeist.de www.entrepreneure-rostock.de www.die-gruendertrainerin.de www.german-startups.com www.duesseldorf.de/ wirtschaftsfoerderung www.baystartup.de www.foerderbar.de www.gtec.berlin www.netstart.de www.kpmg.de/smartstart www.innovationsstarter.com www.kit.edu www.pointninecap.com www.westtechventures.de www.ibb-bet.de www.bm-t.de www.towerventure.com www.tgfs.de www.fraunhoferventure.de www.etventure.de www.spinlab.co www.high-tech-gruenderfonds.de www.holtzbrinckventures.com www.nextmediahamburg.de www.kizoo.com www.garagebilk.de www.kit-gruenderschmiede.de DER GRÜNDER SERVICE www.berlinstartupinsights.de www.hiig.de www.uni-wh.de www.sft.uni-jena.de www.gruendungsbuero.info www.efnw.de www.jackstaedt-flensburg.de www.digitalewirtschaft.nrw.de www.heidelberg-startuppartners.de www.neudeli.net www.saxeed.net www.unternehmertum.de www.stift-thueringen.de www.tzl.de www.insight-m.de www.fuer-gruender.de www.1stmover.org www.startplatz.de www.gruenderregion.de Kontakt Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Badensche Straße 52, 10825 Berlin KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Klingelhöferstraße 18, 10785 Berlin Bundesverband Deutsche Startups e.V. Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Prof. Dr. Sven Ripsas Professor für Entrepreneurship T +49 30 308771230 sven.ripsas@hwrberlin.de Tim Dümichen Partner T +49 30 20682939 tduemichen@kpmg.com Florian Nöll Vorsitzender des Vorstands T +49 30 609895910 florian.noell@deutschestartups.org Steffen Tröger Projektleitung T +49 162 26 30 358 steffen.troeger@hwrberlin.de Marius Sternberg Partner T +49 30 20684707 msternberg@kpmg.com ISBN 978-3-00-050319-1