Sommerausgabe - NERV Magazin
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Sommerausgabe - NERV Magazin
SommerNERV 2006 Inhalt Editorial Dein neuer AStA Fachschaften Soft Skills - Ein wichtiger Baustein... Kopieren - Manchmal leichter gesagt als getan Hamburg-on-tour StuPa - Stummes Palaver Neuigkeiten aus dem Studentenwerk Stellenausschreibungen Projekt-Semester 2006: 15+1 kollektiv-körper Intemporale24 revisited Landpartie 06 Kolja.Forum für Internationales und Kultur eröffnet. ESG von Sparmaßnahmen bedroht Paris brennt - Hilde schläft Klassisches Eigentor - Ein Blick auf die WM WM-Stadt Hannover: Kulturprogramm Auszug aus dem Rechenschaftsbericht von St. Dotzauer Herrschaften... Das NERVt! Impressum 2 3 9 11 12 14 16 20 22 24 25 28 30 30 31 33 37 38 40 42 43 43 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, es ist mal wieder soweit, der neue NERV ist da. Aber nicht nur der neue NERV wird euch beglücken, sondern auch der neue AStA wird euch verzücken. Mehr Rhymes fallen mir und uns im Augenblick nicht ein, aber das ist ja auch nicht so schlimm. Nicht die Rhymes, sondern der NERV soll euch überzeugen. Interessante Themen, wie die Vorstellungsberichte des neuen AStA, ein StuPa Bericht, Neuigkeiten aus dem Studentenwerk, Vieles um Ball und Projekte und zu guter Letzt ein Rechenschaftsbericht unseres scheidenden BAföG Referenten, erwarten euch im folgenden. Gruß Daniel Terhorst - Referent für Öffentlichkeitsarbeit - AStA 2 SommerNERV 2006 Dein neuer AStA Hallo zusammen, ich heiße Janett Schmiedgen und bin eure neue Referentin für Hochschulpolitik Innen. Geboren wurde ich vor etwas mehr als 24 Jahren im schönen Dresden und bin ganz in der Nähe aufgewachsen. Seit dem WS 2002/2003 bin ich an unserer Uni immatrikuliert und studiere nun bereits im 8. Semester Sozialpädagogik mit dem Wahlpflichtfach Politische Wissenschaft. Seit zwei Jahren bin ich im AStA mit dabei und war bisher als AStA-Finanzreferentin tätig. Im kommenden Jahr möchte ich zum einen die Kontakte zwischen dem AStA, dem StuPa, den Fachschaften und Initiativen, sowie den studentischen Mitglieder in den verschiedenen universitären Gremien (Fachbereichsräte, Senat, Senatskommissionen, etc.) ausbauen. Dadurch soll der Informationsaustausch verbessert werden, da wir nur so eure Interessen bei den entsprechenden Stellen optimal vertreten können. Zusätzlich möchte ich euch auch besser über die Strukturen und Vorgänge hier an der Uni informieren, z.B. auch darüber, wie das mit AStA und StuPa funktioniert. Wenn ihr also Fragen habt, dann immer her damit! Zum anderen will ich euch dafür gewinnen, dass ihr euch wieder stärker für eure Interessen einsetzt. Denn es gibt sie noch, die Studierenden, die mit offenen Augen durch die Welt gehen und bemerken, dass hier an unserer Uni und auch in der Gesellschaft manches nicht so läuft, wie es sollte. Ich möchte euch ein Forum bieten, um mit anderen interessierten Studierenden über Probleme, die euch auf den Nägeln brennen, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam über Lösungen nachzudenken. Aber dazu brauche ich eure offenen Augen und euer Engagement. Wir sind ein Teil unserer Gesellschaft und unserer Uni. Wir haben das Recht und auch die Pflicht, beides mitzugestalten. Wenn wir unterlassen zu sagen, was wir wollen und uns aktiv einzumischen, dann wird es nicht besser. Also, packen wir‘s an! Habt ihr Ideen oder Anregungen, denn meldet euch bei mir und gemeinsam überlegen wir, was wir daraus machen können. Darüber hinaus stehe ich euch auch jederzeit für Fragen zur Verfügung. Ihr erreicht mich per Email, in meiner Sprechstunde oder ihr sprecht mich einfach auf dem Campus an. Bis bald und viele Grüße, Janett Referentin für Hochschulpolitik (Innen): Janett Schmiedgen Email: hopo2@asta-hildesheim.de Sprechstunde: montags 14.30-17.00 Uhr im AStA-Servicebüro und nach Vereinbarung Hallo Studentinnen und Studenten, hallo Mitarbeiter der Uni und hallo an alle, die ich jetzt vergessen habe. Mein Name ist Tobias Schneider, ich studiere im 2. Semester Politik- und Geschichtswissenschaften in Hildesheim. Ich bin 24 Jahre alt und war vor dem Studium Azubi, Zivi und Angestellter. Im Januar bin ich AStA – Mitglied geworden und im Mai wurde ich auch in den neuen AStA gewählt. Einige Mitmenschen halten den AStA ja für ein Sammelbecken von Terroristen, ich halte ihn für eine der wichtigsten Institutionen der Universität. In meinem Referat „Hochschulpolitik I“ (Hochschulpolitik-Außen) beschäftige ich mich, aktiv und passiv, mit der Arbeit der studentischen Vertretungen auf Landes- und Bundesebene. Ich halte Kontakt zu (Jugend-) Organisationen und Schulen. Gemeinsam mit den studentischen Vertretungen versuchen wir Aktionen zu organisieren und diese zu koordinieren. Es gibt im Moment viele Themengebiete, die einen „schlagkräftigen“ AStA erforderlich machen; „Studiengebühren“ sind hierbei nur die Spitze des Eisberges. Wer mehr über den AStA erfahren möchte, kann mich im AStA – Büro oder per Email (hopo1@asta-hildesheim.de) erreichen. Weitere Informationen auf der Homepage. 3 SommerNERV 2006 Liebe Studis der Uni Hildesheim, Familie als Spätaussiedler nach Deutschland immigriert. Da Kasachstan ein multikulturelles Land ist und ich mit Kindern verschiedener Nationalitäten aufgewachsen bin, bin ich schon in meiner Kindheit mit vielen verschiedenen Kulturen in Berührung gekommen. mein Name ist Helena Rauser und ich bin eure Referentin für Internationales im AStA. Ich bin 22 Jahre alt und studiere im 2. Semester Philosophie– Künste–Medien mit Nebenfach Literatur. Ich wurde in Issyk, einer Kleinstadt bei Alma-Ata (Almaty) in Kasachstan geboren. Im Herbst 1994 - ich war 10 - ist meine Ich möchte nun bei der Integration der ausländischen Studierenden an der Universität Hildesheim helfen, ohne dass sie ihre eigene kulturelle Identität verdrängen müssen. Außerdem werde ich ab jetzt Bindeglied zwischen ausländischen Einzelpersonen und Ämtern sein, um euch sprachlich und mental bei Schwierigkeiten und Fragen zu unterstützen. es nal o ti a n r te In rat fe Re n f t era Re ze n a n Fi Mein Name ist Miriam Krieg und ich studiere im 2. Semester Kulturwissenschaften. Als Finanzreferentin bin ich eines der neuen Mitglieder im AStA. Wenn Ihr mal Lust habt, euch kulturell zu engagieren, sei es ein Theaterstück auf die Beine zu stellen oder was euch sonst so einfällt, solltet Ihr euch an mich wenden. Denn, wenn ihr Glück habt, bekommt ihr dann auch eine kleine finanzielle Unterstützung vom AStA. Wie gesagt, bei mir geht es also um die Finanzen, vor allem aber um die Förderung studentischer Projekte, Projekte, die ihr verwirklichen könnt! Also seid herzlich willkommen im 4 AStA- Service- Büro, denn dort könnt ihr mich am besten antreffen. Ich freue mich schon sehr auf den ersten Besucher und bin sehr dafür, dass noch viele Kultur-Cafés und auch sonstige Aktionen von eurer Seite in die Tat umgesetzt werden. Zum aktuellen T h e m a Studiengebühren: Ich bin der Meinung, dass es nicht sein kann, dass in Zukunft nur noch diejenigen Leute die Möglichkeit haben, zu studieren, die zuviel Geld Als Referentin für Internationales bin ich außerdem Vorstandsmitglied des Notfonds e.V. Der Notfonds hilft ausländischen Studierenden in Hildesheim bei Bedarf mit finanzieller Unterstützung. Zu meinem Aufgabenbereich zählt sowohl das Informieren der Studierenden über die Funktion des Notfonds e.V., als auch die Tätigkeit als Ansprechpartner in dieser Angelegenheit zwischen AStA, den Studierenden und dem Notfonds e.V. (Weitere Infos zum Notfonds e.V. findet ihr auch unter www.notfondshildesheim.de) Meine Sprechstunde: Mi, 11.0012.00 Uhr im AStA-Büro (der Durchgang zwischen H1 und H2). Ich freue mich auf euren Besuch! Ihr erreicht mich auch immer per Mail unter: international@asta-hildesheim.de haben. Das wäre doch äußerst schade um all die anderen klugen Köpfe, die dann im schlimmsten Fall, aus Geldnot, auf der Strecke bleiben. A b g e s e h e n davon sind genau diese klugen Köpfe, sprich hochqualifizierte Leute, in Deutschland gefragt. Deshalb setzen wir uns als AStA dafür ein, dass es in Zukunft immer noch für jeden Einzelnen möglich sein wird, ein Studium zu absolvieren. SommerNERV 2006 it / arbe R t P keits a r h fe Re entlic Öff Ein herzliches „Hallo!“, mein Name ist Daniel Terhorst, ich bin 24 Jahre alt und studiere im 2. Semester PKM. Viele von Ihnen und euch werden mit diesem Kürzel nicht viel anfangen können, da dieser Studiengang relativ neu ist. Des Rätsels Lösung ist: PhilosophieKünste-Medien. Für mich bedeutet das: Philosophie als Hauptfach und Medien im Nebenfach. Zu meinem Aufgabengebiet in diesem Referat für „Öffentlichkeitsarbeit/PR“ gehört es, Ihnen und euch einerseits zu zeigen, was beispielsweise der AStA und das StuPa für „geheimnisvolle“ studentische Gremien sind und wie diese arbeiten. Andererseits möchte ich Sie und euch mit Hilfe meiner Information dazu animieren, aus dem eigenen Schatten herauszutreten und sich für die gesamte Studentenschaft konstruktiv zu er t g tra Web f u a Be ge & Ima Mein Name ist Boris MüllerRowold. Aktuell studiere ich IMIT (Informationsmanagement und I nformationstechnologie), betreue einige Webpräsenzen und besitze viel Erfahrung im Bereich Multimediaprogrammierung, Grafikdesign, Bildbearbeitung und Fotografie. engagieren. Nur, wenn sich eine breite Masse der Studentenschaft solidarisiert, kann etwas bewirkt werden. Kein Engagement des Einzelnen ist vergeblich! Party mehr verpassen. Den Newsletter bestellst du, indem du eine E-Mail mit dem Inhalt subscribe asta-news@rz.uni-hildesheim.de an list@uni-hildesheim.de schickst. Der AStA-Newsletter wird euch – sobald er erst mal bestellt ist – mit Hintergrundinformationen zu hochschulpolitischen Fragen versorgen, er wird euch an die wichtigen kulturellen Ereignisse an der Universität erinnern und manchmal Außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn Sie oder du bei Gelegenheit mal in unseren Redaktionstreffen vom "Nerv", der Zeitung für politische und kulturelle Diskussion an der Universität Hildesheim, reinschnuppern würdest. Dort kann man zum einen viel über redaktionelle Arbeit erfahren, zum anderen aber auch selbst aktiv mitmachen. Und vergesst eins nicht: Nur wer aktiv mitmacht, kann auch aktiv etwas bewirken!! In diesem Sinne Gruß Daniel Bei Rückfragen 016096766913 etc.: pr@asta-hildesheim.de sogar ein paar Praktikumsangebote für euch zusammentragen. Kurz: Der Newsletter wird euer Leben bereichern und ihr werdet keine Sprechzeiten: Donnerstag 20:00 Uhr AStA Büro Ich habe bereits bei der Einrichtung mehrerer Content-ManagementSysteme (CMS) geholfen, wie z.B. im Rahmen meines Studiums an der Universität Hildesheim. Des Weiteren habe ich ein Praktikum im Bereich Online-Banking bei der Sparkasse Hildesheim absolviert und war dort mit Aufgaben der Webprogrammierung betraut. Ich bin außerdem als Hilfskraft bei der zentralen Studienberatung (ZSB) der Universität-Hildesheim beschäftigt. Meine Motivation mich aktiv für die Studentenschaft im AStA einzusetzen rührt von den sich abzeichnenden Ungerechtigkeiten in der Zukunft, was die Studiengebühren betrifft. Ich habe einen jüngeren Bruder und finde, dass auch spätere Studentengenerationen nicht durch psychologische Barrieren wie Studiengebühren von ihren Studienplänen abgebracht werden sollen, in der Gefahr sich zu verschulden. 5 SommerNERV 2006 er t g tra adio f u r a Be pus m Ca Mein Name ist Merlin Schumacher und ich studiere PKM im 4. Semester. Ich moderiere zusammen mit Christoph Münch nun seit 8 Monaten das Campusradio und trete als Campusradiobeauftragter die Nachfolge von Johannes Hackstette an. Ich möchte versuchen, das Campusradio populärer zu machen als es bisher der Fall war. Leider war es bisher immer so, dass viele schon mal vom Campusradio gehört haben, jedoch kaum jemals das Campusradio gehört haben. Ich will diesen Missstand behe- Be au Ba ftra fög gte &S ozi ale Hallo, mein Name ist Daniela Fritzen, ich bin 24 Jahre alt und studiere IIM im 9. Fachsemester mit den Nebenfächern Politik und Literatur. Seit dem 01. Juni bin ich AStA-Beauftragte für BAföG und Soziales; ich war bereits AStAReferentin für Hochschulpolitik und habe mich entschieden, für diese Beauftragtenstelle zu kandidieren, als klar wurde, dass es diesmal keine Bewerbung für das Referat BAföG und Soziales geben würde. Ich halte es aber für sehr wichtig, dass es zumindest jemanden an der Uni Hildesheim gibt, der für euch als erster Ansprechpartner zur Verfügung steht, euch berät und eventuell an die entsprechenden Stellen des Studentenwerks weiter verweisen kann. 6 ben und das Campusradio bekannt machen. Ich denke, das Campusradio sollte ein Organ des AStA und der Studenten sein. Das heißt auch, dass ich möchte, dass Studenten Beiträge produzieren und diese im Campusradio gesendet werden. Dies war bisher natürlich schon mit Hilfe des Campusradioseminars möglich, jedoch haben sich nach Ende des Seminars nur wenige Studenten für die Fortführung ihres Beitrags interessiert. Eine Sache, die bedauernswert ist, aber sich hoffentlich bald ändert. s Wenn ihr Probleme habt oder Auskünfte braucht, kommt einfach vorbei – und wenn ihr es auch schade findet, dass BAföG und Soziales kein Referat mehr ist und vielleicht Interesse daran habt, diesen Bereich als Referat zu übernehmen, dann meldet euch! Viele Grüße, Erreichen könnt ihr mich unter bafoeg@asta-hildesheim.de oder in meinen Sprechstunden: montags 14-15 Uhr und mittwochs 12-14 Uhr. Daniela SommerNERV 2006 Und noch ein bekanntes Gesicht bleibt dem AStA erhalten. Henriette Müller studiert im 4. Semester IIM und ist, nachdem sie die letzte Amtsperiode als eure Referentin für Hochschulpolitik und Studienbedingungen und zuständig für das Semesterticket an unserer Uni war, noch einmal angetreten. Aus Zeitgründen „nur noch“ für die BeauftragtenStelle für das Semesterticket. Bei ihrer Motivationsrede vor der Wahl fielen die Worte: „Ich habe da etwas angefangen, was ich erv N r r“ e u t e rag dakt t f au efre e B Ch „ Hallo liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Stefan Schmidt, ich bin 28 Jahre alt und studiere im 4. Semester PKM. Nachdem ich jetzt seit 2 Jahren aktiv in der Nerv-Redaktion dabei bin und seit einem Jahr den Posten des Chefredakteurs besetze, wurde auch gerne zu einem erfolgreichen Ende bringen möchte.“ Drücken wir ihr also weiterhin die Daumen für erfolgreiche Verhandlungen mit den Nahverkehrsbetrieben und der Deutschen Bahn. Erreichen könnt ihr Henriette unter: Be a Se uftra me ste gte rtic ket semesterticket@asta-hildesheim.de ich am 1. Juni 2006 vom StuPa offiziell zum Nerv-Beauftragten des AStA gewählt. Da ich „Nerv-Beauftragter“ für einen ziemlich komischen Titel halte, möchte ich es jedoch weiter so halten, mich als Chefredakteur zu bezeichnen. Meine Ziele für den Nerv sind in erster Linie Steigerung der Qualität und somit auch der Nachfrage, resp. Auflagezahlen. Dies kann selbstverständlich nie ohne eure Mithilfe gelingen. Also nutzt die Chance und schreibt Texte, die sich inhaltlich in der studentischen Welt abspielen und euch beschäftigen. Präsentiert eure Fachschaft, eure Projekte und Initiativen, macht Werbung für eure Veranstaltungen und Parties, schreibt, was euch an der Uni aufgefallen ist, lobt, kritisiert. Seid nicht still, nutzt den Nerv als euer Sprachrohr. Macht Vorschläge, wie wir uns verbessern können. Wir wollen möglichst aktuell informieren, also helft uns dabei. Wer in der Redaktion dieser studentischen Zeitschrift mitarbeiten möchte, ist gern gesehen und herzlich willkommen, also schreibt eine Mail an pr@asta-hildesheim und erfahrt, wann sich die Redaktion das nächste Mal trifft. Liebe Grüße Euer Chefredakteur 7 SommerNERV 2006 Der gute Geist des AStA Service Büros ist und bleibt: Annette Buntefuß Sie ist zu erreichen unter: Tel. 05121 / 84081 oder 883-300 Öffnungszeiten des Servicebüros im Sommersemester: Montags bis Donnerstags von 9 - 12 Uhr Mittwochs von 9 - 13 Uhr Donnerstags von 15.30 - 17.00 Uhr Was gibts denn alles im Servicebüro? (...außer Annette, der Servicebürokraft!) Bei ihr bekommt Ihr: * ISIC´s (Internationale Studentenausweise) * Gutschein für eine Rechtsberatung pro Semester * Rabatte für Autovermietungen * Gutscheine für Beratungen beim Mieterverein * Büromaterial zum Einkaufspreis (Kugelschreiber, Folien, Ordner, Textmarker usw.) * etc, etc, etc ... Ihr könnt im Servicebüro außerdem kopieren, FAXEN machen, binden, laminieren und, und, und, ..... Sie hat immer offene Ohren für Eure Fragen / Probleme und jede Menge Info`s. Kommt doch einfach mal vorbei! Du hast Lust auch mal was von Dir in dieser Zeitschrift zu lesen? Du zeichnest viel bessere Comics als die Künstler dieser Ausgabe? Du willst mitmachen, statt zu konsumieren? Dann mail uns einfach an pr@asta-hildesheim.de oder komm zu den Redaktionstreffen. 8 SommerNERV 2006 Fachschafts-News Die Fachschaft Erziehungswissenschaft Hallo! Wir sind die Fachschaft Erziehungswissenschaft! Es gibt uns seit dem Sommersemester 2005. Damals haben wir die Fachschaft mit 6 Mitgliedern gegründet. Nach einigen Mitgliederwechseln bestehen wir heute aus 6 Erzwiss. Kerstin, Sandra, Jenny, Katharina, Maren und unser Hahn im Korb Rainer. Wir informieren die Studenten und Studentinnen der Erziehungswissenschaft über Neuigkeiten, beantworten Fragen, helfen bei Problemen, unterstützen die Erstsemester und machen noch vieles mehr. Da es unseren Studiengang erst seit dem Wintersemester 2004/2005 gibt, haben wir auch immer etwas zu tun! Eines unserer ersten Ziele ist es, den Studiengang Erziehungswissenschaft bekannter zu machen, sei es durch Mensapartys oder unsere eigene Homepage! Einmal in der Woche bieten wir eine Sprechstunde im Raum I101 an. Die Zeiten könnt ihr an der Tür des Fachschaftsbüros einsehen. Ansonsten sind wir bei Fragen zum Studiengang Erziehungswissenschaft jeder Zeit unter unserer E-Mail zu erreichen: erzwiss@gmx.de 9 SommerNERV 2006 Der Bachelor- Studiengang für das Lehramt existiert nun schon seit 4 Semestern. Eine Fachschaft dazu gab es noch nicht. Doch die Zeiten haben sich geändert. Es weht ein neuer Wind… Da sind wir endlich! Die neue Fachschaft „Integriertes Lehramt“ Die Fachschaft „Integriertes Lehramt“ ist die Vertretung aller Studierenden des neuen polyvalenten BachelorStudiengangs mit der integrierten Studienmöglichkeit des Lehramtes für Grund-, Haupt- und Realschulen (GHR). Hier können sich interessierte Studierende engagieren, ihre eigenen Ideen einbringen und somit das Studium aktiv gestalten. Unsere Hauptanliegen: > kontinuierliche Verbesserung unseres Studiengangs und die Verbesserung der allgemeinen Studienbedingungen. > Eine bessere Strukturierung des Bachelor- und Masterstudiengangs, um eine zukunftsfähige und attraktive Lehrerausbildung an der Universität in Hildesheim zu gewährleisten. > Verstärkter Kontakt und Austausch unter den Studenten und der Universität Hildesheim. Zudem sprechen wir uns gegen die begrenzten Zulassungszahlen zum Masterstudiengang aus! Die Fachschaft hat sich am 29. Mai 2006 neu gegründet. Sie entstand aus der allgemeinen Stimmung der Unsicherheit aller Bachelor-Studenten der Universität Hildesheim. Doch wir sind fest der Meinung, dass man an der aktuellen Studiensituation nicht nur etwas ändern kann, sondern auch etwas ändern muss. Bei Interesse oder Interesse an Mitarbeit meldet Euch unter fs-il-hildesheim@gmx.de. Eine Homepage ist am Entstehen, Fachschaftsbüro und Sprechzeiten werden eingerichtet. Obere Reihe v.l.n.r.: Manuel Wibbeke, Hanna Piepenbrink, Christian Dalfuß, AnneChristin Günther, Sandra Dmoch Untere Reihe v.l.n.r.: Maike Kollmann, Eric Schluss, Alexander Grote, Elisabeth Rieseberg Es fehlen: Linda Meyer und Alexander Wamsiedler 10 SommerNERV 2006 Soft Skills – Ein wichtiger Baustein für die berufliche Zukunft Wer kennt das nicht, ein Referat steht bevor und das soll besonders gut werden. Kann jeder? Das vielleicht, aber ein wirklich gutes Referat halten, zielgerichtet moderieren oder abwechslungsreiche Präsentationen halten, das will erlernt sein. Gelegenheit dazu bietet die Moderationswerkstatt, ein studentisches Projekt des Fachbereichs Sozialund Organisationspädagogik mit Betreuung durch eine Dozentin. Soft Skills wie ein selbstbewusstes Auftreten, Team-, Kommunikations- und Kritikfähigkeit sowie das Anwenden verschiedener Moderations- und Präsentationsmethoden sind heute gefragter als je zuvor und für studentische und berufliche Praxis unabdingbar. Stell dir einfach folgende Situation vor oder vielleicht brauchst du sie dir gar nicht vorstellen, sondern hast schon ähnliches erlebt. Du hast dich gründlich vorbereitet, das Handout liegt bereit und deine Mitstudentin sitzen gespannt, gelangweilt oder gar beschäftigt mit anderen Dingen vor dir. In diesem Moment steigt dein Lampenfieber auf ein Höchstmaß an. Du findest plötzlich deine Aufzeichnung nicht, ein Kommilitone stellt eine Frage die dich absolut aus dem Konzept wirft und zu guter letzt lässt sich der Beamer nicht mit deinem Laptop verbinden oder der Overheadprojektor gibt den Geist auf. Kommt dir bekannt vor? Sei beruhigt, es geht auch anders. Gründlich vorbereitet bereitest du deinen Platz für das Referat vor. Einige Studenten schauen dich gelangweilt an, aber das beunruhigt dich nicht, da du genau weißt, wie du deren Neugier weckst. Du beherrschst sie, die Regeln der Kunst! Ein gelungener Einstieg öffnet dir die Ohren der Zuhörer, ihre Augen schauen gespannt auf dich und deine vorbereiteten Folien, du bist das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Du bist fest in deinem Thema, hast den Roten Faden immer dabei und reagierst gekonnt auf Fragezeichen in den Gesichtern rechts und links. Deine gelungene Präsentation schließt du mit einer gekonnt moderierten diskussionsrunde ab, visualisierst alle Ergebnisse sichtbar für alle. Nun nur noch das gelungene Schlusswort. Ein Zitat, das nicht treffender hätte sein können bei deinem Thema. Alles klopft und du bist überglücklich, dein Dozent erfreut. Klingt gut oder? All das lässt sich trainieren, es bedarf nur etwas Übung und einiger Tricks und Tipps. Wir, das Team der Moderationswerkstatt, sind Studenten und Studentinnen, die sich mit diesen Themen theoretisch und praktisch intensiv beschäftigt haben und nur darauf warten, euch alles mitzugeben, was ihr an Soft Skills gebrauchen könnt. Uns gibt es seit 1999. Unser Seminarangebot ist fester Bestandteil der BA Studiengänge Erziehungswissenschaften und Sozial-/ Organisationspädagogik. Weiterhin ist das Angebot offen für alle Interessierten aller Studiengänge der Universität Hildesheim. Der Ruf nach Arbeitskräften mit Sozial-, Persönlichkeits- und Methodenkompetenz ist unüberhörbar. Der sichere und methodenreiche Auftritt bei Referaten sind der Anfang dafür. Bei uns hast du auch die Möglichkeit, dich in unseren Öffnungszeiten für dein bevorstehendes Referat beraten zu lassen, dir Material zu leihen wie z.B eine Pinnwand oder gar bei uns mit zu arbeiten. Interessiert? Dann komm einfach mal vorbei, wir freuen uns auf denen Besuch. Aktuelle Öffnungszeiten findest du auf der unserer Homepage, der Link dazu befindet sich unter dem Fachbereich I. Moderationswerkstatt Universität Hildesheim Institutsgebäude Samelsonplatz 1 modwerk@rz.uni-hildesheim.de Öffnungszeiten: Mo – Do 12.00 – 13.30 Patricia Hohenberger (PR-Beauftragte) 11 SommerNERV 2006 Kopieren - Manchmal leichter gesagt als getan Probieren geht über studieren Unter Zeitdruck, aber auch mit einer dicken Portion Zeit. Es läuft nicht gerade immer alles nach Plan, wenn man etwas kopieren möchte. Wer kennt das nicht? Was an dieser ganzen Geschichte der Kopiererei aber schon mal sehr positiv zu bewerten ist, ist, dass nach den letzten Semesterferien Neue Kopierer Einzug in die Uni hielten. Es wurden aber nicht nur die neuen gegen die alten eingetauscht, sondern im gleichen Zug sogar noch einige mehr dazu bestellt. Doch auch die neuen Kopierer weisen gerade ohne nähere Kenntnis ihrer Bedienweise so manche Tücken auf. Und diese Unkenntnis führt bei vielen Bedienern zwangsläufig zu Ungeduld, Verzweiflung, Zerstörungswut. Wenigstens funktionieren sie in den meisten Fällen, wenn nicht gerade der Toner nachgefüllt werden muss. Ach ja oder, ich gebe es zu, ich habe auch schon bei den neuen Dingern so manche Papierfresser erlebt. Aber so im Großen und Ganzen… Die Unkenntnis bezüglich der Bedienweise müsste allerdings nicht sein. Sie könnte beispielsweise durch die Mithilfe der Kommilitonen behoben werden, die ihr Bafög bereits in die kleinen rot-weißen Kärtchen investiert haben, um die anstehenden Verständnisfragen zu klären. Dann gibt es aber auch noch die Möglichkeit, einen der netten Angestellten der Bibliothek zu fragen, die ihr Wissen entweder ebenfalls durch endloses Probieren erlangt haben, sich das 306 Seiten lange Handbuch aus dem Internet runtergeladen (http:// www.develop.de/de/1.2.1.50.50__p roduct.htm?mode=handbuch) oder die 600 Seiten Bedienungsanleitung durchgelesen haben, die sich in der Bibliothek befindet. Tja. Also ich glaube in diesem Falle lautet die Devise „Probieren geht über studieren“. Auch wenn jetzt sogar schon das Probieren seinen Preis hat. Aber wer liest sich schon gerne eine so ellenlange Bedienungsanleitung durch? Deswegen können viele auch nicht mehr, als auf den Startknopf drücken. Aber was ist, wenn mal wieder ein kleiner Experimentierheini wie wild auf die Knöpfe gedrückt hat und die gewünschte 1-1 Kopie zu einer doppelseitigen Negativ-Abbildung wird? Und es gibt noch mehr von diesen kuriosen Einstellungen, die einfach kein Mensch braucht. Falls euch so etwas passiert, könnt ihr die Rücksetzungstaste betätigen, welche sich links oberhalb des Displays befindet. Damit macht ihr dem kleinen Kopierexperiment den Gar aus. Falls euch das Display zu unübersichtlich erscheint, könnt ihr es auch vergrößern. Vielleicht fallen euch so schneller die Bedienelemente ins Auge, welche ihr benötigt. Diese Möglichkeit ergibt sich durch das Nutzen der Taste gleich links neben dem Display. Doch gerade für 12 SommerNERV 2006 die, die sich nicht nur mit einer 1-1 Kopie zufrieden geben und auch nicht den Service des Copy- Shops nutzen wollen, weil es ja genau genommen teurer ist- ca. 0,02 Cent ohne Copycard und 0,003 Cent mit Copycard. Falls ihr euch also fürs Sparen entscheidet, hier noch ein paar wichtige Tipps und Tricks: Vergrößern und Verkleinern: Hierbei betätigt man auf dem Touchscreen die Taste Zoom. Nun kann entweder per manuellem Zoom der gewünschte Vergrößerungs- oder Verkleinerungsfaktor gewählt werden oder man nimmt, was einem dort angeboten wird (beispielsweise eine verdoppelnde Vergrößerung). Overhead- Projektor- Folien: Der Bediener muss die Papierauswahltaste drücken, um dann am Touchsrceen, rechts neben der DINA4 und DINA3 Auswahlfunktion, die OHP- Taste zu wählen. Danach muss beachtet werden, dass die zu bedruckende Folie rechts auf die Ablage des Kopierers gelegt wird. Vielleicht ganz nützlich für ein Referat oder für das SPS-ASP unserer Lehramtsstudentinnen (- studenten?). Aber vielleicht seid ihr auch derart up to date, sodass sich dieser Punkt aufgrund der Möglichkeit einer PowerpointPräsentation erledigt. Vertikale oder Horizontale Ausrichtung des Drucks: Dies kann ebenfalls durch die Papierauswahltaste erfolgen. Ihr werdet verschiedene Ausrichtungen mehrerer DINA4, B5, …- Seiten sehen und wählen können. Helligkeit/Bilddichte: Bei dieser Funktion kann die Helligkeit des zu druckenden Objekts verändert werden. Für Dokumente mit dunklem und farbigem Hintergrund, sollte man die Bilddichte heller stellen. Für Kopien mit farbigem Text oder schwachem Druck, sollte die Bildhelligkeit dunkler gewählt werden. Gleiches gilt für die Helligkeit. Doppelseitig drucken: Ein doppelseitiger Druck wird durch die Einstellung Simplex/Duplex ermöglicht. Ihr müsst die gewünschten Seiten jeweils einmal hintereinander scannen. Zum scannen betätigt ihr die Starttaste, die sich rechts am Kopierer befindet. Wenn ihr mit dem Scannen beider Seiten fertig seid, könnt ihr auf dem Touchscreen Fertig drücken - et voilà so wird das verschiedenartige Bedrucken zweier Seiten ermöglicht. Falls ihr doch noch kuriosere Wünsche beim Kopieren habt oder einfach wissen wollt, was diesbezüglich sonst noch möglich ist, steht euch auch am Rechner des ASTA gerne das Handbuch zur Verfügung, sowie ein netter Mensch, der eventuell noch genauso ratlos ist wie ihr, euch aber gerne bei dem Erforschen des grauen Objekts zur Seite steht. Maggie Mehr Cartoons und Infos über den Zeichner unter www.ruthe.de 13 SommerNERV 2006 Hamburg-on-tour Mit ERASMUS-on-tour die Hafenstadt erleben Michel, Hafencity und die Reeperbahn: Das alles stand auf unserem Programm. ERASMUS-ontour ist dieses Semester mit seinen Austauschstudenten übers Wochenende nach Hamburg gefahren, um die größte Stadt Norddeutschlands mit all ihren Facetten kennen zu lernen. Hast Du Dir schon mal überlegt, wie es wäre, als Austauschstudent an die Uni Hildesheim zu kommen? Wir schon! Und damit den Austauschstudenten nicht nur der Einstieg in Hildesheim erleichtert wird, sondern dass sie auch die Möglichkeit bekommen andere Flecken von Deutschland kennen zu lernen, wurde die Initiative ERASMUS-ontour von Studenten gegründet. Jedes Semester bieten wir ausländischen E R A S M U S Studenten die Möglichkeit mit uns Deutschland zu erleben und gemeinsam die deutsche Kultur kennen zu lernen. In diesem Semester stand nun ein Wochenendtrip nach Hamburg auf dem Programm, der uns u.a. auch dank finanzieller Unterstützung vom AStA ermöglicht wurde. Trotz weniger Anmeldungen als eigentlich erwartet, trafen wir uns am Freitagmorgen in unserer kleinen aber feinen Gruppe, um die norddeutsche Metropole zu erkunden. Noch etwas verschlafen, schließlich war es neun Uhr, setzten wir uns in den Zug voller Vorfreude auf das kommende Wochenende. Gegen Mittag in Hamburg angekommen, machten wir uns auf den Weg um das Wahrzeichen von Hamburg zu erkunden: Den Michel. Mit norddeutschem Slang erzählte uns ein richtiger Hamburger Jung ausführlich und mit typisch norddeutschem Humor die Geschichte und Besonderheiten des Michels. Nach unterhaltsamen 1 1⁄2 Stunden mit dem netten Hanseaten, gingen wir noch die knapp 500 Stufen rauf auf den Michel um Hamburg von oben zu bewundern. Trotz Schweißperlen auf der Stirn und der Lunge fast am Boden klebend, kamen wir alle ohne Zwischenfälle oben auf dem Turm an. Dort wehte dann auch eine steife Brise und ein paar Nieseltropfen spritzen uns ins Gesicht, so dass wir das Hamburger Schietwetter live und in grauer Farbe erleben durften. 14 SommerNERV 2006 Der Nachmittag stand allen zur freien Verfügung. Und da unsere Gruppe ausschließlich aus Mädels bestand, machten die meisten natürlich was? Na klar, Shopping! Abends trafen wir uns alle in unserem sehr schönen Hostel „Schanzenstern“ in der Sternschanze, um gemeinsam das Hamburger Nachtleben zu erkunden. Natürlich ging es auf die berühmt berüchtigte Amüsiermeile, die Reeperbahn. Nachdem wir ein paar Kneipen aufgesucht hatten, musste auch der letzte von uns feststellen: Ja, Hamburg hat wirklich ein bisschen mehr zu bieten als unser geliebtes Hildesheim. Am nächsten Morgen erwartete uns dann ein leckeres Frühstücksbuffet mit frischen Brötchen, saftigem Obst und gekochten Eiern. Auch wenn einige von uns noch nicht so richtig fit aussahen, konnten wir trotzdem alle das Frühstück genießen und uns ausgiebig für die kommende Stadtrundführung stärken. Von der Binnenalster, übers Rathaus, bis zur Hafencity und St. Pauli vermittelte uns unser netter weiblicher City-Guide einen kompletten und interessanten Überblick über Hamburg. Zum Schluss gab sie uns noch ein paar Insider-Tips zum Weggehen und Ausspannen auf den Weg. Unsere Gruppe trennte sich dann wieder und jeder konnte seinen Vorlieben nachgehen. Abends zogen wir erneut, diesmal aber in kleinen Gruppen, los um noch mal den Großstadtflair zu genießen. Im Vorhinein hatten wir groß angekündigt, dass die ganz Harten, die von der Party gar nicht genug kriegen können, am Sonntag morgen ab 5 Uhr direkt auf den Fischmarkt gehen können um ein Fischbrötchen zu genießen. Aber weder die Erasmen, noch die Betreuer hielten so lange durch und nutzten doch lieber ausführlich die Vorzüge eines bequemen Bettes. Am letzten Tag hatten wir uns dann noch eine Besonderheit ausgedacht und machten eine Bootstour auf der Elbe, um schließlich am Elbstrand Rast zu machen und den Trip mit einem kleinen Frühstücks-Picknick ausklingen zu lassen. Leider wollte sich die Sonne nicht ganz so oft blicken lassen und so musste der Bikini wohl oder übel in der Tasche bleiben. Aber trotzdem bekamen wir durch den Strand schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf den Sommer und so ging ein nettes und abwechslungsreiches Wochenende in Hamburg seinem Ende entgegen. 15 SommerNERV 2006 __________________________________________________ StuPa - Stummes Palaver?! Das StuPa ist seit jeher dafür bekannt, sich in eine dunkle Kammer zu verkriechen und dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit eigennützige Dinge zu beschließen, die keinem anderen Studenten zu Gute kommen. Aber was das neue StuPa der Universität Hildesheim bereits in seiner kurzen Amtszeit genehmigte, ist wahrlich ungeheuerlich. So wurde aus den Einnahmen des Semesterbeitrages im SS 2006 – immerhin etwa 40000€ - u.a. Fahrtkosten sowie die Unterbringung in einem 4-Sterne Hotel für eine Klausurtagung in Las Vegas, USA, finanziert. Außerdem wurde ein Großflachbildschirm für den neu eingerichteten StuPa- Konferenzraum eigens für die Fußballweltmeisterschaft angeschafft. Und ja, das Gerücht stimmt: Die nun ausschließlich Dank des StuPa endlich eingeführten Studiengebühren werden nicht für die Lehre, sondern für eine „goldene Nase“ für jedes StuPa-Mitglied eingesetzt. Alle Studenten der Universität Hildesheim werden hiermit aufgefordert, Schlimmeres zu verhindern. Das StuPa soll die Interessen aller Studenten vertreten. Ihr habt das Recht dabei mitzureden, was mit den 10, 74 €, die ihr jedes Semester fleißig einzahlt, passieren soll. Protestbriefe bitte an folgende Adresse: stupa@asta-hildesheim.de Besonderer Service des Nervs: Die „goldene Nase“ des StuPa - Jetzt zum Ausschneiden und Ausmalen. 16 SommerNERV 2006 _________________________________________________ DER DIE DAS Wer Wie Was Wieso Weshalb Warum Wer nicht fragt bleibt dumm Das StuPa steht Rede und Antwort: Weiter auf der nächsten Seite! 17 SommerNERV 2006 Wer seid ihr eigentlich? Wir sind 10 Leute, die sich einmal die Woche treffen und verschiedene Dinge, welche unsere Uni im Speziellen, aber auch die Hochschulpolitik im Allgemeinen betreffen, beraten und beschließen. Was denn zum Beispiel? Das StuPa kann z.B. mitentscheiden, wofür der Semesterbeitrag von 10,74 € verwendet werden soll. Ein Teil des Geldes fließt in bestehende Initiativen wie das Hochschulkino oder „Erasmus on Tour“ für die ausländischen Studierenden. Den Fachschaften steht auch ein Betrag zu, die Verwendung, z.B. Mensaparties, muss aber in Absprache mit dem AStA geschehen. Bei größeren Beträgen (ab 250 €) werden die sogenannten Finanzanträge nicht mehr vom AStA, sondern von uns, dem StuPa abgestimmt. Beispielsweise fördern wir Kulturprojekte, wie z.B. das Kulturkafe oder das Campusfest. Überall, wo ihr das StuPa-Logo entdeckt, ist das StuPa als finanziellen Förderer dabei. Werden denn nur Kulturprojekte gefördert? Natürlich nicht. Generell werden alle Projekte unterstützt, die allen StudentInnen zu Gute kommen. Auch Sozialpädagogen, Päpsys oder Lehrämtler können Anträge stellen. Nicht nur KuWis können sich kreative Projekte ausdenken! Und was wird sonst noch beraten? Von Studiengebühren über Studienkredite und zum geplanten Beirat für Lehre - im sogenannten Gremienrundlauf wird alles, was in den anderen Hochschulgremien wie Senat oder Fachbereichsrat geschieht, besprochen. Auf jeder Sitzung ist ein Mitglied des AStA anwesend, der uns auch auf dem Laufenden hält, was demnächst landesweit an Aktionen geplant ist ( z.B. die Norddemo in Hamburg am 28.Juni), und was an anderen Unis so passiert. Überwiegend werden aber Dinge, die unsere Uni im speziellen betreffen, besprochen. Beispielsweise ist geplant, das Wohnheim Tilsiter Straße zu räumen, um dort im nächsten Semester mehr Veranstaltungen anbieten zu können. Wir setzten uns gemeinsam mit dem AStA dafür ein, dass die dort wohnenden Studenten rechtzeitig informiert wurden und entsprechende alternative Wohnangebote vom Präsidium garantiert werden. Was habt ihr denn sonst bisher so gemacht? Nachdem wir in den ersten Wochen uns als Neulinge auf dem Gebiet der Hochschulpolitik erst in diese Welt hineindenken mussten, stand Ende Mai die erste große Aufgabe, die AStA-Wahl an. Da fast alle alten Referenten aufhörten, mussten geeignete Nachfolger gefunden werden. Nach über 6 Stunden mit langer Kennenlernrunde und intensiver interner Diskussionen hatte das Warten für die insgesamt 15 Bewerber ein Ende. Wir hoffen auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem neuen AStA! 18 SommerNERV 2006 Was ist eigentlich der Unterschied zwischen AStA und StuPa? Der AStA ist sozusagen die ausführende Hand des StuPa. Was bedeutet, dass die Referenten und die Beauftragten insgesamt mehr Arbeit haben als wir. Sie sind erste Ansprechpartner für eure Belange, je nachdem ob der Schuh gerade beim Bafög drückt oder ihr Fragen zum Semesterticket habt. Das StuPa hat die Aufgabe, den AStA kritisch zu unterstützen und zu kontrollieren, ob die verteilten Aufgaben auch wie geplant ausgeführt werden. Was hab ich als Student denn von euch? Im StuPa sind von euch gewählte Vertreter, die sich für eure Interessen aktiv einsetzen. Und das bei Themen, die über euren eigenen Studiengang hinausgehen (hierfür ist eure Fachschaft ja zuständig). Wir haben 2 Gruppen gebildet, die sich intensiver mit den Themen Studiengebühren, Umstellung Bachelor/ Master und Studienbedingungen beschäftigen. Dies betrifft jeden Studenten. Uns ist dabei wichtig, zu wissen, was euch auf den Seelen brennt, damit wir euch auch vertreten können. Viele Probleme lassen sich nur gemeinsam lösen, dafür brauchen wir eure aktive Mitarbeit. Wie kommt man denn mit euch ins Gespräch? Am besten schaut ihr bei uns in der Sitzung vorbei, die jeden Mittwoch um 17:45 im Konferenzraum oder in G309 stattfindet. An unserem Schwarzen Brett am H1 findet ihr aktuelle Themen und unsere Sitzungsprotokolle. Diese findet ihr übrigens auch auf der AStA-Homepage unter der Rubrik Studierendenparlament. In Zukunft möchten wir auch das neue Uni-Forum nutzen, um mit euch ins Gespräch zu kommen. Für das Wintersemester planen wir außerdem einmal die Woche eine StuPaSprechstunde einzurichten, wo wir ein offenes Ohr für euch haben werden. Was plant das StuPa sonst noch für seine weitere Amtszeit? Nachdem wir uns zunächst selbst finden mussten, konnten wir uns danach darauf konzentrieren, konkrete Ziele zu formulieren, um nun an ihrer Umsetzung zu arbeiten. Beim Campusfest am 15. Juli erwartet euch eine erste Vorstellung des neuen StuPas. Für das Wintersemester ist u.a. wieder eine kreative Begrüßung der Neulinge in der Einführungswoche geplant. Außerdem werden wir wie im letzten Jahr einen Semesterplan entwerfen, dem ihr alle wichtigen Termine und AStA/StuPa- Kennenlern- und Infoabende entnehmen könnt. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung eurerseits – damit ihr in Punkto Studiengebühren, Boykott etc. auf dem Laufenden bleibt. Schlusswort: Noch Fragen? Dann meldet euch bei uns (stupa@asta-hildesheim.de). Wir freuen uns auf Ideen und Anregungen. 19 SommerNERV 2006 Neuigkeiten aus dem Studentenwerk Viel tut sich im Moment rund um das Studentenwerk Braunschweig. Hier ist eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten für Euch. W o h n h e i m n e u b a u direkt neben dem bereits bestehenden Wohnheim, mit ca. 100 bis 120 Wohnheimplätzen. Jedoch gibt es Hindernisse für dieses äußerst wichtige Projekt. Während die Stadt Hildesheim sehr engagiert ist und dem Studentenwerk das Gelände zu einem günstigen Preis überlassen nicht frei, was schade ist, da ansonsten die Fertigstellung des Wohnheims bereits zum Beginn des Sommersemesters 2007 möglich wäre. Im Juni werden weitere Gespräche stattfinden, die hoffentlich einen Durchbruch bringen. Günstiger Wohnraum für Studierende wird in Hildesheim dringend benötig. Im Interesse der Studierenden, jenseits irgendwelcher Lobbyinteressen, sollte daher das Studentenwerk so schnell wie möglich mit dem Wohnheimneubau zu akzeptablen Konditionen beginnen können. Vergabe Die Wohnsituation in Hildesheim zeichnet sich vor allem durch eines aus: Viele Wohnungen stehen leer, doch günstiger Wohnraum, sehr wichtig vor allem für Studierende mit geringen finanziellen Mitteln, ist kaum zu haben. Diese Tatsache spiegelt sich auch in den beiden vom Studentenwerk betreuten Wohnheimen am Hansering und am Blauen Kamp wieder. Beide Wohnheime sind in der Regel komplett belegt, und die Wartezeit für ein Zimmer beträgt zwischen drei und zwölf Monaten. Daher plant das Studentenwerk einen Wohnheimneubau am Hansering, 20 will, gestaltet sich die Bebauung des Grundstücks schwieriger. Zwar liegt dem Studentenwerk bereits das Angebot eines Bauunternehmens vor, dessen Konditionen sehr gut sind und mit dem das Studentenwerk gerne einen entsprechenden Vertrag abschließen würde, jedoch ist dieses Bauunternehmen nicht alleine. Ein von unbekannter Seite her protegiertes Konkurrenzunternehmen mit schlechterem Angebot meldet ebenfalls Interesse am Bau des neuen Wohnheims an. Somit ist momentan der Weg für die Pläne des Studentenwerks noch von KfW-Krediten Parallel zur Einführung der Studiengebühren ab dem Wintersemester 2006/07 für die Erstsemester bzw. ab dem Sommersemester 2007 für alle Studierenden werden auch verschiedene Kreditangebote auf dem Markt erscheinen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird u. a. einen Kredit anbieten, dessen Vertrieb über die niedersächsischen Studentenwerke laufen wird. Bedeutet dies, dass die Studentenwerke – in der Vergangenheit mitunter die größten Kritiker der Einführung von Studiengebühren – nun zu Befürwortern werden? Genau diese Frage wurde in den Studentenwerken kontrovers diskutiert. Doch im Interesse der Studierenden haben sich die Studentenwerke dazu entschlossen, die Vergabe der KfW-Kredite zu übernehmen. Denn zum einen dienen diese nicht der Finanzierung der SommerNERV 2006 Studiengebühren, sondern der Finanzierung der allgemeinen Lebenshaltungskosten. Zur Finanzierung der Studiengebühren wird die NBank Kredite anbieten, die das Studentenwerk gerade nicht vertreiben wird. Zum anderen werden alle Studierenden, die sich beim Studentenwerk wegen der Vergabe der Kredite melden, zunächst ausführlich beraten und detailliert auf die Konditionen, vor allem aber auch auf eventuelle Risiken, hingewiesen werden. Teil der Beratung wird auch die Auslotung anderer finanzieller Möglichkeiten als der KfW-Kredit zur Studienfinanzierung sein, z. B. BAföG oder Bildungskredit. Somit soll eine seriöse Beratung der Studierenden, die beim direkten Kreditabschluss über eine Bank wahrscheinlich in der Form nicht gegeben wäre, sichergestellt werden. Weitere Informationen hierzu wird es bei Einführung der Studiengebühren beim Studentenwerk Braunschweig geben. beauftragt, Maßnahmen mit dem Ziel einzuleiten, die bisher vom Studentenwerk Clausthal wahrgenommenen Aufgaben auf ein benachbartes Studentenwerk zu übertragen. Diskutiert wurde seitdem viel. Es gab bzw. gibt Überlegungen, das Studentenwerk Clausthal in das Studentenwerk Göttingen oder das Studentenwerk Braunschweig – von dem ja auch Hildesheim betreut wird – zu integrieren. Angeregt wird auch, die Universität Clausthal die Aufgaben des dortigen Studentenwerks übernehmen zu lassen. Verschlimmert wurde die Misere in Clausthal nun noch dadurch, dass festgestellt wurde, mittelfristig Preisanstiege: bei den Wohnheimmieten, bei den Mensapreisen und/oder bei den Semesterbeiträgen an das Studentenwerk. Das ist ärgerlich, denn letztlich bedeutet es, etwas polemisch ausgedrückt, dass Studierende in Hildesheim, aber auch anderswo in Niedersachsen, mehr zahlen müssen für eine Institution mitten im Harz, mit der man während seiner gesamten Studienzeit wahrscheinlich nichts zu tun hat. Hier stellt sich die Frage nach studentischer Solidarität, die ich für wichtig halte. Im vorliegenden Fall ist sie jedoch klar aufgezwungen. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur weiß seit Jahren von der finanziellen Misere in Clausthal, hat sie jedoch ignoriert und das dortige Studentenwerk finanziell ausbluten lassen. Nun ist man an einem Punkt angelangt, an dem dies nicht mehr ignoriert werden kann. Doch die Schuldigen, das Ministerium und das Land, sind diejenigen, die sich an der „Solidarität“ für Clausthal kaum beteiligen werden. Die Frage nach der Gerechtigkeit darf also gestellt werden. dass das dortige Wohnheim äußerst sanierungsbedürftig ist. Mehrere Millionen Euro stehen an Kosten hierfür im Raum. Doch das Studentenwerk Clausthal hat keine finanziellen Rücklagen, und Studentenwerk Clausthal das Land Niedersachsen wird aufgrund seiner eigenen Situation Eines der sechs niedersächsischen kaum diese Sanierung finanzieren. Dirk Schmittchen Studentenwerke ist das Studentenwerk Clausthal. Da Was bedeutet dass alles es seit längerer Zeit unrentabel für uns? Wahrscheinlich und jenseits einer vernünftigen werden die Kosten, die mit Wirtschaftlichkeit arbeitet, was dem Studentenwerk Clausthal das Studentenwerk Clausthal im Zusammenhang stehen jedoch nicht selbst verschuldet (Sanierung des dortigen hat, wurde das niedersächsische Wohnheims, Abbau der Schulden) Ministerium für Wissenschaft auf die anderen niedersächsischen und Kultur vom Landtag Studentenwerke umgelegt bereits im Januar 2003 damit werden. Das bedeutet 21 SommerNERV 2006 Stellenausschreibungen Liebe Mitstudierende, im Rahmen der 1-€-Job-Einführung an der Universität Hildesheim werden folgende Stellen ausgeschrieben: 25 manuelle Kopierer Da die Kopierer in der Bibliothek, ob wegen Papierstaus, fehlendem Toner oder ernsten Defekten, lange studentische Schlangen verursachen und dadurch oft Unzufriedenheit aufkommt, werden dringend studentische Kopierer gesucht, die die Kopierer ersetzen, indem sie die zu kopierenden Seiten möglichst schnell und originalgetreu abmalen oder abschreiben. Voraussetzungen: eine ordentliche, möglichst kleine und schöne Schrift, künstlerische Begabung/wissenschaftliches Know-How und viel Geduld. 25 Tablettträger für Schichtdienst Aufgrund von mangelnder Zeit (vor allem bei den Bachelor-Studenten) wird es den Studenten leider immer unmöglicher, ihre Tabletts in der Mensa selbst wieder wegzutragen und die Essensreste sowie Essgeschirr und -besteck abzuräumen. Wenn du Geld verdienen willst und dabei eine allgemeinnützliche Arbeit zu verrichten bereit bist, bist du unser(e) Mann (Frau). Vorraussetzungen: Flexibilität, gute Augen (für das Suchen der stehen gelassenen Tabletts), Erfahrungen im gastronomischen Bereich sind erwünscht. PS: Gute Aussichten auf Trinkgeld! 5 Cat-Guards für Rund-um-die-Uhr-Betreuung Unsere Campuskatze fühlt sich vernachlässigt. Gesucht werden dringend liebe Katzenbetreuerinnen oder Katzenbetreuer, die sich um sie kümmern möchten. Zu den Aufgaben zählt neben dem Füttern vor allem das Beschützen unserer Katze vor der bösen schwarzen Katze, die in letzter Zeit immer wieder aus dem Nichts auftaucht und durch ihr Fauchen unserer Katze Angst macht. Das darf nicht länger sein und dafür kannst Du als Cat-Guard mit 22 SommerNERV 2006 Sorge tragen! Voraussetzungen: Tierliebe, keine Allergie gegen Katzen. Erfahrung mit der Arbeit (Praktikum) in einem Tierheim oder Zoo ist erwünscht. Rauchervermittlungsagent Da wir sehr viele Raucher unter den Studenten haben, die in jeder Pause rauchen und ihren Nicht-Raucher-Kommilitonen mit dem Restqualm aus ihren Lungen und Kleidungsstücken das Leben nach den Pausen zur Qualmhölle machen, werden Personen gesucht, die in den Pausen Kaugummis und Duftsprays verteilen. Bist du bereit für einen Job als Rauche rvermittlungsagent? Zu den Aufgaben gehört außerdem das Aufheben der aus Versehen herunter gefallenen Zigarettenkippen. Vorraussetzungen: Toleranz gegenüber Andersdenkenden, unempfindlicher Geruchsinn. Praktikum in der Servicebranche von Vorteil. 4 Umparker Es kann jedem passieren, dass man spät dran ist und sein Auto genau zwischen zwei Parklücken stellt. Doch das muss ja nicht den ganzen Tag da bleiben. Gesucht werden vier männliche Studenten zum Umparken der Autos auf dem Uniparkplatz. Deine Aufgabe als Umparker besteht im Wegtragen der falsch geparkten Automobile in die dafür vorgesehenen Lücken. Voraussetzungen: kräftige Statur, viel Energie und liebevoller Umgang mit Autos jeder Marke. Sportstudenten ausdrücklich erwünscht. Bewerbungen sind bitte an: Den Präsidenten der Universität zu richten. 23 SommerNERV 2006 Projektsemester 2006 15+1 im Krankenhaus „Was soll ich denn im Krankenhaus fotografieren? Ich bin doch froh, wenn ich so schnell wie möglich wieder draußen bin!“ Herr Prey ist Ende 50ig und liegt auf Station 15, einer Urologischen Station im Krankenhaus Siloah in Hannover. Wie er, konnten sich wohl anfangs viele nicht vorstellen, dass man im Krankenhaus überhaupt fotografieren wollen könnte. Im Rahmen des Projektsemesters der Kulturwissenschaften wurden sie eines Besseren belehrt. 15Studentinnen und studentische Leitung hatten sich zur Aufgabe gemacht den Krankenhausalltag für wenigstens 2Wochen auf einigen Stationen mit Leben zu füllen. Und so kam es, dass die Patienten plötzlich ein Klavier mit Rollen auf den Fluren sahen, auf ihrem Frühstückstablette Teile eines Romans vorfanden oder sogar beim Radioeinschalten einen Bericht über ihren Arzt hören konnten. Je nach Interesse oder Hauptfach hatten sich eine Musik-, eine Literatur-, eine Kunst- und eine Radiogruppe gebildet, die auf ganz unterschiedliche Weisen die Kultur ins Krankenhaus brachten. Die Idee dazu kam von Anna-Lisa Meckel, einer Studentin der Kulturwissenschaften, die im Siloah im Bereich „Patientenservice und Kulturmanagement“ ein Praktikum gemacht hatte und dabei in einem eigenen Projekt, der „Mobilen Kunststation“, die Möglichkeiten sah, Menschen in einer Extremsituation etwas Abwechslung und dabei vielleicht auch einen etwas anderen Blick auf Kunst und Kultur zu öffnen. Mit einem Krankenhauswagen, bepackt mit verschiedenen Materialien war sie von Zimmer zu Zimmer gegangen und hat mit den Patienten einfache Techniken ausprobiert, die Lust auf mehr machen. Unsere Projekte konnten also daran anknüpfen und auch weiterentwickeln. In dem Kunstprojekt z.B. bekamen die Patienten, die Schwestern, Pfleger, Ärzte und Putzfrauen Einmalkameras und konnten das Krankenhaus einmal auf Strukturen, Architektur, interessante oder schöne Dinge untersuchen. Anfangs war es sicherlich schwer, Patienten zum Mitmachen zu bewegen, aber als dann die ersten Fotos in den Gängen hingen und wir ihnen auch die Fotos anderer Patienten zeigten, kam doch sehr oft ein: Ach, lassen sie den Apparat mal hier!“. Erst einmal damit ausgerüstet, ging es bald auf Motivsuche erst im Zimmer, dann im Gang und manchmal auch außerhalb der Station. Nebenbei zeigten wir Fotobände mit Künstlern und die Patienten konnten feststellen, dass sie selbst ähnliche Motive gewählt hatten oder versuchten zu erkennen, was die Fotografen wohl fotografiert hatten. Schwestern, die den Schrank mit den Vasen fotografierten, aufgestapelte Bettwäsche und den Kastanienbaum vor ihrem Schwesternzimmer, der Mann von der „Blauen Kolonne“ mit den Essenswägen, der die Spülmaschine von Innen, die Papierpresse im Betrieb oder die Decke der Kantine fotografierte, Ärzte, die sich bei einer OP und Patienten, die ihr Zimmer, die Geranien auf dem Balkon, das Treppenhaus, den Gang, die Fenster oder ihren laufenden Fernseher fotografierten, konnten damit ihren Raum Krankenhaus für einige Minuten nicht nur als Patienten oder Personal, sondern als Fotografen wahrnehmen. Die unterschiedlichsten Menschen mit den ebenso unterschiedlichen Fotos und Patienten wie Herr Prey, der sich irgendwann doch die Kamera von seinem Nachbarn schnappte und aufgeregt wartete, bis die Schwester den Essenswagen öffnete und er ein Foto schießen konnte, genauso, wie die Alte Dame, die bei der Musikgruppe längst vergessene Lieder plötzlich wieder mitsingen konnte und der Junge Mann, der trotz Chemotherapie über Literatur sprechen konnte und vorgelesen bekam, haben das Projekt zu einer eigenen anderen Erfahrung von Kultur gemacht. Christine Sader 24 SommerNERV 2006 kollektiv-körper Eröffnung: 7. Juli, ab 17 Uhr Weitere Präsentationstermine: 10. - 14.7., ab 17Uhr/ 15. + 16.7, ab 15Uhr/ 18. + 19.7., ab 17Uhr „VERBOOTEN. Piraten entern was sie wollen“: es gibt zusätzliche Vormittagsvorstellungen für Schulklassen. Ort: Ledebur-Kaserne, Senator-Braun-Allee 25, Hildesheim Infos- und Tickets unter: 05121. 697 22 40 oder ticket@kollektiv-koerper.de www.kollektiv-koerper.de Ein kollektiv-körper entsteht! Im diesjährigen Projektsemester der Universität Hildesheim arbeiten über 300 Studierende des Fachbereichs II, Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation zu dem Thema kollektiv-körper. Vom 7.- 19. Juli sind in einer öffentlichen Großveranstaltung unterschiedliche Theaterproduktionen, szenische Lesungen, Tanz, Installationen, Ausstellungen, Performances und Videopräsentationen zu sehen. Theorie und Praxis Zum ersten Mal in der 14 jährigen Geschichte des Projektsemesters, arbeiten die Institute für Medien und Theater, Bildende Kunst und Kunstwissenschaft, Musik und Musikwissenschaft, deutsche Sprache und Literatur so wie Kulturpolitik in dieser Intensität zusammen. Interdisziplinarität wird hier in Theorie und Praxis erfahrbar. Denn ergänzend zu der künstlerisch-praktischen Arbeit, begleitete eine wöchentliche Ringvorlesung mit dem Thema „Alte und neue Kunstkollektive“ das Semester. Dozierende aus allen Instituten des Fachbereichs II trugen hier ihre jeweiligen, fachspezifischen Annäherungen und Positionen zu dem 25 SommerNERV 2006 Thema vor und stellten sich der anschließenden Diskussion. In der Praxis untersuchten die einzelnen Projektgruppen ein Semester lang verschiedene Aspekte, Bedingungen und Ausdrucksformen von Kollektivität. Was ist das Kollektive in Medien, Politik, Kunst oder Sport? Fragen nach Faszination und Grenzen kollektiven Erlebens, nach gemeinschaftsstiftenden Momenten und Ritualen, nach politischer Lenkung und Nationalität gingen die einzelnen Gruppen im Probenprozess und künstlerischen Versuchsreihen nach. Kreative Netzwerke So macht die Gruppe „NPD reloaded“ rituelle Produktion von Gemeinschaft in der rechten Szene und deren symbolische Selbstinszenierung szenisch erfahrbar. In der Theaterproduktion „heimspiel“ beschäftigen sich Studierende mit Fußball und untersuchen die damit verbundene nationale Identitätsbildung. Sie üben Patriotismus und irgendwo zwischen Vereinsheim, Psychiatrie und Fußballplatz suchen sie nach Deutschland. In dem Literaturprojekt „Ein Land dreht durch.“ bieten Studierende einen ersten umfangreichen, literarischen und kritischen Rückblick auf das Massenereignis Fußball-WM. Ein Kindertheaterstück ist hingegen „VERBOOTEN“. Es handelt von dem Sinn und Unsinn von Regeln. Mit der Stadt „Hildesheim als virtueller Körper/ Mentalität Hildesheim“ beschäftigt sich das Medienprojekt und folgt der Leitfrage “Prägt die Stadt ihre Bürger oder prägen die Bürger ihre Stadt?“. „Kreative Netzwerke“ beobachtet, dokumentiert und untersucht die verschiedenen kollektiven Prozesse der einzelnen Projekte. Es entstehen „MakingOf“- Filme der besonderen Art. In der Bildenden Kunst entstand im Projektkollektiv „Spielfeld_Planspiel“ ein umfassendes Ausstellungsprojekt, das spielerisch Performances, Fotoserien, Sounds und Objekte zu einem begehbaren und erlebbaren Ganzen verknüpft. Dies ist nur ein Auszug aus dem Gesamtprogramm. Doch die Gruppen setzen sich nicht nur thematisch und künstlerisch mit Kollektivität auseinander, sondern praktizieren und erforschen diese unmittelbar innerhalb ihrer eigenen Arbeitsprozesse. Denn: gearbeitet wird in Kollektiven. Ein kollektiv-körper entsteht. Kaserne Die verschiedenen Arbeitsprozesse und schließlich die Präsentation ihrer Ergebnisse werden auch durch die Wahl des Ortes geeint. Die leerstehenden Gebäude 26 SommerNERV 2006 der Ledebur-Kaserne wurden im April zum Semesterbeginn mit wehenden Fahnen bezogen. Sie geben dem kollektiv-körper eine Rahmung, ein Zuhause und einen Widerstand, der immer wieder nach kreativer Auseinandersetzung verlangt: Ortswechsel sind produktive Herausforderungen, in den Künsten, wie in der Wissenschaft. Doch die Wahl einer Kaserne hat auch etwas mit der thematischen Vorgabe zu tun. Wo werden Spuren eines Kollektivs sichtund spürbarer als an diesem Platz? Seine Geschichtlichkeit, seine nüchterne Funktionalität der Räume, die zu Struktur gewordenen Beziehungsmuster und Hierarchien. Das starke Eigenleben der vermeintlich leeren Räume und Gebäude wollte von den einzelnen Projektgruppen zunächst entdeckt und gelesen werden, bevor man die Orte mit dem eigene Tun neu besetzte und sie somit zu einem neuen Sprechen bringt: „Ein Leichenschmaus“ im ehemaligen Offiziersheim, zarte Chöre in der verlassenen Mannschaftskantine oder eine Kamera Obskura in einem Lehrsaal. Wir laden ein! Wir laden ein, vom Nachmittag bis in die Nacht hinein im bunten Kulturparcours zu flanieren, zu gastieren und Erlebtes zwischendurch, bei einem Getränk, zu kommentieren. Wir laden ein, Kollektives zu beobachten, zu suchen, Teil eines Kollektivs zu werden, es wieder zu vergessen oder es zu hinterfragen. 27 SommerNERV 2006 24 planlose Stunden Intemporale24 revisited Mach dir einen guten Plan. Einen sehr guten Plan. Wirf das Ding in eine Ecke, wenn alles beginnt. Aber merk dir die Ecke. 24 Stunden. Einmal rund um die Uhr, ein Rock around the clock, ein kompletter Inszenierungswahn. Das funktioniert nur, wenn man einen Plan hat, wenn man weiß, wann wer was machen muss, damit alles am Ende gut wird. Moment. Ein Plan braucht Menschen. Menschen brauchen Aufgaben. Aufgaben brauchen Räume. Aufgaben brauchen Gegenstände. Gegenstände und Räume brauchen Geld. Man braucht Geld. Geld braucht Zeit. Wenn das alles steht, kannst du einen Plan machen. Bis das alles steht, passiert folgendes: Die meisten Hildesheimer WGs können das Wort „Intemporale“ nicht mehr hören. Die meisten Hildesheimer Geschäftsleute auch nicht. Weihnachten wird zum Störfaktor, der alle Organisation aufhält. Zwei Tage vorher steht tatsächlich auch ein Zeitplan, der alle Zeitpläne der 15 Untergruppen zum einem Masterplan vereinigt. Am dritten Februar hängt er gut sichtbar an einer Wand in den stillen Räumen, die nach dem Backmarkt ein Stockwerk weiter unten riechen. Spannung. Kurz hält die Zeit an. Dann 28 SommerNERV 2006 hat sie dafür keine Zeit mehr. Dann strömen die Menschen hinein. Die ganzen Gruppen. Die Regie, die Schauspieler, die Dramatiker, die Caterer, das Kostüm, die Dokumentation. All die Wahnsinnigen, die glauben, dies könnte etwas werden. Ab 20 Uhr läuft die Uhr. Die Räume schwirren, so laut, dass man die Uhr kaum ticken hört. Niemand braucht die Ruhesofas. Ein paar schauen auf den Plan. Dann ist auch dafür keine Zeit mehr. Sie schreitet fort, und in den surrenden Räumen wird das Ticken der Uhr immer lauter. Auch die Frikadellen vom Catering helfen nicht mehr. Erste Schwächeanfälle. Die Ruhesofas, die Matratzen sind belegt. Nachts gibt es keine Totpunkte, da ist sowieso alles tot, da muss man durch. Totpunkt ist morgens um sieben. Die Sonne geht auf, es wird wieder hell und die Augenringe sind deutlich beleuchtet. Die Regie weiß nicht mehr weiter. Die Schauspieler sind körperlich am Ende. Die Dramatiker einem Blödsinnswahn verfallen. Die Kaffeemaschine rotiert. Aber die Kommunikation funktioniert. Jeder weiß, dass die anderen nicht mehr können. Um zehn Uhr gibt es eine Lösung: Trash. Die Schlafenden wachen auf, die Augenringe werden ignoriert, und Kaffee gibt es immer noch in rauhen Mengen. Die Uhr tickt und tickt und irgendwo klingelt auch ein Wecker, jemand hängt jede Stunde diese Zettel auf: Noch 10 Stunden. Noch neun Stunden. Noch acht Stunden. Etwas wächst, das spüren alle, aber was? Was könnte hier noch wachsen, auf dieser Müdigkeitsbrache? Noch ein paar Stunden. Nur noch ein paar. Und irgendwo in der Ecke liegt der Plan. Heruntergerissen, zerknüllt. Niemand braucht ihn. 29 SommerNERV 2006 Landpartie 06 Die Landpartie 06 präsentiert 33 Texte frischer Literatur. Alle Autorinnen und Autoren der Jahresanthologie studieren Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus. Sie geben in der Landpartie 06 nicht nur einen Einblick in ihre Werkstätten. Sie markieren auch den State of the Art der jungen Literatur im Jahr 2006. Erhältlich ist das Buch für 9,90 Euro im AStA-Büro und unter www.landpartie06.de - dort findet ihr auch die nächsten Lesungstermine. Lesungen / Hörfunk Lüneburg / 10.07.2006, 20 Uhr / Kulturstudio (Bahnhofstraße 29) / Es lesen: Julia Therre, Jule D. Körber, Martin Spieß, Röni Wurth und Jan Berning Hamburg / 13.07.2006, 20.30 Uhr / Haus 73 (Schulterplatz 73) / Es lesen: Anne Köhler, Jule D. Körber, Martin Spieß, Robin Thiesmeyer und Jan Fischer Im Radio: „LANDPARTIE live“ Jeden 1. Montag im Monat, 16.00 Uhr (Radio Tonkuhle 105,3) Am Anfang war der Keller… „Kolja. Forum für Internationales und Kultur“ feiert Eröffnung Die Freude war deutlich zu spüren: Nach langen Anstrengungen hat die Evangelische Studenten- und Katholische Hochschulgemeinde (ESG/KHG) am 28. Juni „Kolja“, das „Forum für Internationales + Kultur“ eröffnet. Schirmherrin des Projekts ist die Hildesheimerin Margot Möller-Meyer. Aus den alten Kellerräumen im KHG-Zentrum in der Braunsberger Straße 52 ist ein neuer Ort der Begegnungen entstanden: Hildesheimer Studierende aller Fachbereiche, Religionen und Nationalitäten sind dazu eingeladen, mit „Kolja“ eine Plattform der Begegnung, des Austausches und der Kreativität zu finden. Das neue Forum für Internationales + Kultur bietet Möglichkeiten für Theaterproben, Lesungen, Seminare, Ausstellungen, Partys und andere Veranstaltungen. Bereits vor der großen Eröffnungsfeier gab es Anfragen von studentischen Gruppen, die im „Kolja“ beispielsweise ihre künstlerischen Produktionen verwirklichen möchten. Mehr als zwei Jahre hat es gedauert, „Kolja. Forum für Internationales + Kultur“ in die Tat umzusetzen. Privatleute und Institutionen begeisterten sich damals für das Projekt und entschieden, „Kolja“ zu unterstützen. Ihre großzügigen Geldspenden und das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Helfer haben den Bau erst möglich gemacht. Nun ist es endlich soweit: „Kolja“ ist da! 30 SommerNERV 2006 Evangelische Studierendengemeinde Hildesheim (ESG) von Sparmaßnahmen bedroht Evangelische Landeskirche plant erhebliche Kürzungen bei der Studierendenarbeit Sparen, ohne Rücksicht auf Verluste: Laut Ev. - luth. Landeskirche Hannover sollen die kirchlichen Studierendengemeinden an niedersächsischen Hochschulen künftig mit fünfzig Prozent weniger Haushaltsmitteln für Personal- und Sachkosten auskommen. Für die ESG bedeutet dies die Streichung der Diakonenstelle in Hildesheim und die „Versetzung“ von Diakon Hartmut Reimers, sowie die Halbierung des erst vor einem Jahr neu besetzten Pfarramts auf eine viertel Stelle. Schritte zur Umsetzung dieser Beschlüsse sind bereits im Gange. Ein Beispiel des laufenden Protestes gegen diese Maßnahmen ist der nachfolgende Brief des Studentenwerks Braunschweig vom Mai 2006 an verschiedene namhafte Entscheidungsträger der Evangelischen Landeskirche. „Mit großer Bestürzung haben wir vernommen, dass die Evangelische Landeskirche Hannovers bei der kirchlichen Arbeit mit Studierenden massive Kürzungen vornehmen will. Wir möchten Sie nachdrücklich bitten, diese Pläne noch einmal sorgfältig zu überdenken. Gerade an dem von uns betreuten Hochschulstandort Hildesheim ist die Arbeit der Evangelischen Studierendengemeinde gar nicht hoch genug einzuschätzen. Herr Reimers und Frau Kruse-Joost leisten enorm viel für die jungen Menschen. Diese befinden sich generell, sowohl aus entwicklungspsychologischer als auch aus sozialpsychologischer Sicht, in einer krisenanfälligen Lebensphase. Viele sind das erste Mal auf sich allein gestellt, müssen neue Beziehungen aufbauen, haben große Zukunftssorgen, müssen mit wenig Geld auskommen und sich im völlig neuen System Hochschule zurechtfinden. Diese biographische Übergangssituation führt nach unserer Erfahrung häufig zu Identitäts- und Orientierungsproblemen. Genau in dieser Phase, in der viele Studierende Halt suchen, hat die seelsorgerische Unterstützung eine sehr wichtige Funktion, die sich mit dem Angebot unserer Psychotherapeutischen Beratungsstelle hervorragend ergänzt und aus der Arbeit mit den Studierenden nicht wegzudenken ist. Dies gilt insbesondere angesichts der sich verschärfenden Anforderungen im Rahmen der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor- und Master-Abschlüsse. Eine besondere Arbeit leistet Herr Reimers für die ausländischen Studierenden, auch über die Beratung hinaus. Die interkulturellen und interreligiösen Angebote der Studierendengemeinde tragen wesentlich zur Integration bei. Außerdem hat Herr Reimers den Notfonds für ausländische Studierende mitgegründet und aufgebaut. Die Arbeit des Notfonds wird wesentlich von seinem Einsatz getragen. Sie setzt an einem Punkt an, an dem unser Sozialsystem Lücken hat und hilft Studierenden oft mit geringen Beträgen dabei, dass sie ihr Studium fortsetzen können. Diese Arbeit haben wir als Studentenwerk so schätzen gelernt, dass wir im vergangenen Jahr dem Notfonds als Mitglied beigetreten sind und uns verpflichtet haben, 2000 Euro jährlich beizusteuern. Wir engagieren uns im Vorstand und veranstalten seit Jahren einmal jährlich zusammen die internationale Mensawoche. 31 SommerNERV 2006 Auch den Runden Tisch „Ausländische Studierende“ hat Herr Reimers mitinitiiert. In dieser Institution kommen die Kirchen mit verschiedenen Einrichtungen der Hochschulen und der Stadt, dem Studentenwerk, der Arbeitsagentur und weiteren Vereinen und Institutionen zusammen, die alle das gemeinsame Interesse haben, für ausländische Studierenden den Aufenthalt und das Studium in Hildesheim so einladend wie möglich zu gestalten. Es wäre äußerst bedauerlich, wenn die evangelische Kirche an dem am Runden Tisch stattfindenden Meinungs- und Erfahrungsaustausch nicht mehr teilnehmen könnte. Insgesamt würden wir die Impulse und Anstöße für unsere Arbeit, die immer wieder aus der ESG kommen, sehr vermissen. Von der Arbeit der ESG profitieren trotz ihres Namens aber nicht nur die Studierenden, sondern die Hochschulen und ihr Umfeld als Ganzes. Ihre Fortführung ist auch deshalb wichtig, weil sie an buchstäblich entscheidender Stelle, nämlich im akademischen Bereich und damit bei gegenwärtigen und zukünftigen EntscheidungsträgerInnen, LehrerInnen und WissenschaftlerInnen, durch ihre Veranstaltungen wichtige sozial- und entwicklungspolitische sowie ethische Anstöße gibt und dadurch das christliche Gottes- und Menschenbild in den gesellschaftspolitischen Diskurs einbringt. Diese Veranstaltungen tragen darüber hinaus wie die Arbeit im Notfonds, beim Runden Tisch und in den Hochschulstadtteilen dazu bei, den Kontakt zwischen den Hochschulangehörigen und der übrigen Bevölkerung immer wieder herzustellen und zu fördern. Herr Reimers und Frau Kruse-Joost wirken auf diese Weise weit über die Hochschulen hinaus. Dies galt ebenfalls in sehr hohem Maße für den Vorgänger von Frau Kruse-Joost, Herrn Harms. Ihm haben wir es unter anderem mit zu verdanken, dass die Betreuung der Kinder von Studierenden heute in Hildesheim besser ist, als an vielen anderen Hochschulstandorten, da er unsere Kindertagesstätte „Rasselbande“ mitinitiiert und später in vielfältiger Weise unterstützt hat. Wir sehen jetzt die Gefahr, dass aufgrund der Kürzungspläne zahlreiche junge Menschen in einer schwierigen Lebensphase von der Kirche allein gelassen werden, denn die Hemmschwelle, sich an eine der städtischen Gemeinden zu wenden, ist für Studierende doch erheblich, außerdem kennt man dort ihre spezifischen Bedürfnisse und Probleme weniger gut. Durch die Kürzungen würde in jeder Hinsicht jahrelange Aufbauarbeit mit einem Handstreich zerstört. Und bedenken Sie bitte auch, dass die Arbeit der ESG in Hildesheim bisher einen wichtigen Beitrag zur positiven Außendarstellung der Kirche geleistet hat, der dann nicht nur wegfiele, sondern sich unter Umständen ins Gegenteil verkehren könnte. Es steht zu befürchten, dass die Landeskirche an dieser Stelle selbst zu ihrem weiteren Bedeutungsverlust beitrüge, der angesichts der Altersstruktur an den Hochschulen sicher auch Auswirkungen auf die Zukunft hätte. Deshalb lautet unser dringender Appell, von den Kürzungsplänen in der bisherigen Form Abstand zu nehmen und die ungebrochene Fortführung der Hochschularbeit personell zu ermöglichen.“ Der Brief ist unterzeichnet von Reginald Rüter, Geschäftsführer Studentenwerk Braunschweig und Sönke Nimz, Leiter des Bereichs Hildesheim. Friederike von Frajer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Evangelische Studentengemeinde und Katholische Hochschulgemeinde Hildesheim . Braunsberger Str. 52 31141 Hildesheim . Fon: 05121 / 281644 . Fax: 05121 / 281646 pr@khg-esg-hildesheim.de www.khg-esg-hildesheim.de 32 SommerNERV 2006 Paris brennt - Hilde schläft! Was ist nur los mit den Hildesheimer Studenten?? Juni 2005, Großdemo gegen Studiengebühren in Hannover: Ganze 10 Studierende haben den Weg in die schöne Landeshauptstadt Niedersachsens gefunden. Wo ist der Rest der fast 5000 Immatrikulierten?? Sie sind beschäftigt: Der Lehrämtler hat einen 12-Stunden-Job, ausgefüllt mit Referaten, Pflichtseminaren, Arbeitsgruppentreffen, Wartezeit am Kopierer und täglich 1 1⁄2 Stunden Zugfahrt. Der Kuwi ist in Projekte verstrickt und eigentlich würde er ja gerne demonstrieren, aber das Künstlerherz ist vergesslich und schlägt schon für Räume, Farbe, Klang und Marketing. Der Philosoph ist ja an sich politisch interessiert, aber muss sich dann doch nochmal überlegen, was er eigentlich unter dem Begriff Protest versteht und wie er seine moralische Einstellung überhaupt argumentativ vertreten kann... Wahres Bild von einem müden Hildesheim?? Oder deutschlandweite Politikverdrossenheit? Merlin Schumacher, PKMStudent im 4. Semester und Campusradiobeauftragter schließt: „Ja, es hat schon irgendwie Tradition in Deutschland die Schnauze zu halten und zu akzeptieren was kommt.“ Anders Frankreich. Nachdem der neue Premierminister Dominique de Villepin das sogenannte CPE initiiert hatte, ein Gesetz, das den Kündigungsschutz der jungen Arbeiter „lockern“ sollte, kommt es zu landesweiten massiven Protesten. Mehr als die Hälfte der 84 französischen Universitäten schließen sich Protest und Streik an, knapp 70% der französischen Bürger stehen hinter den Demonstranten und fordern eine Rücknahme des Reformgesetzes. Wie kommt es zu solch kollektiver politischer Stimmung und schon am Ende? Fürchtet er keinen Mobilisierung der jungen Franzosen? Boykott seiner „Elite-Universität“? Und warum schlägt studentischer Die aktuellen Umstände könnten Zusammenschluss dieser Art in ihm Recht geben. Aber ich glaube, Deutschland (noch) fehl? Ist das dass es noch nicht vorbei ist. Der Thema einfach ein ganz anderes oder AStA formiert sich neu und plant, ist es eine Frage der „Mentalität“? wie ich hoffe, weitere Proteste oder Viele Hildesheimer Studenten sehen zumindest mehr Informationsfluss den Gebühren mit Unwohlsein unter den Studenten, entgegen, aber zu einem lautstarken hochschulpolitische Mobilisierung. Protest können sie sich doch nicht „Es ist nicht richtig zu denken, dass entschließen. nichts tun „... es hat schon wir Adriana, IIMkönnen und dass irgendwie Tradition es kein Fehler Studentin im 8.Semester: „Ich Gebühren in Deutschland die sei, muss zugeben, Schnauze zu halten einzuführen, da sie dass ich mich in anderen Ländern und zu akzeptieren was selbstverständlich schon irgendwie kommt.“ sind“, auf den Protest sagt der anderen Carmen Brakopp, verlassen habe.“ Eine Abwarte- ehemalige PR-Referentin. „Nur weil Haltung, die vielen Studierenden wir die letzten sind, die dagegen gemein ist, zudem Unsicherheit in protestieren, muss es noch lange politischer Meinung und Unwissen nicht heißen, dass es falsch ist.“ um hochschulpolitische Prozesse. „Ich bin irgendwie dazwischen“, sagt Edith Zinke, die Kulturwissenschaften Sylvain Camilleri ist 23 Jahre alt und im 2. Semester studiert, „Die Parolen studiert seit 5 Jahren in Montpellier auf den Demonstrationen sind mir Philosophie. Der Nerv hat ihn zu polemisch und ich wünsche mir zu seinen Eindrücken in Punkto ja auch mehr Service an der Uni, Demonstration, Studiengebühren trotzdem will ich ein Zeichen setzen und unterschiedliche Mentalitäten und sagen: ihr könnt nicht mit uns befragt. machen, was ihr wollt!“ Mehr Service wünschen sich alle, auch die Gegner der Gebühren. „Trotzdem muss das Geld dafür ja nicht aus den Taschen der Studenten kommen!“ meint Adriana. Der Nerv will dem Studentenbewusstsein Frankreichs und der Stimmung der deutschen Kommilitonen/innen auf den Grund gehen. Ich befrage einen französischen Bekannten und führe Warum genau wurde Interviews auf dem Campus, Domäne Nerv: und Kaserne. Präsident Friedrich demonstriert?? geht fröhlichen Schrittes vorbei und Sylvain: Der erste und stärkste Grund grüßt mich wie einen alten Freund. ist die CPE – der Contrat Première Glaubt er die Zeiten des Protestes embauche (siehe oben, Anm. d. 33 SommerNERV 2006 Redaktion.), aber Hintergrund war das ganze „Projet de loi sur l‘égalité des chances“ - Projekt um ein Gesetz für Gleichheit der Chancen. Diese beiden Projekte kommen natürlich aus dem führenden Flügel der Rechten unserer Regierung, insbesondere von Premier Ministre Dominique de Villepin. Nerv: Hast du demonstriert?? Wenn ja, warum?? Wenn nicht, warum?? Sylvain: Leider konnte ich nicht demonstrieren, weil ich überhaupt keine Zeit hatte, aber ich stand politisch hinter den Demonstranten. Die Projekte der Regierung waren schlecht überlegt und ihr eigentliches Ziel war es nicht, den Jüngeren zu helfen, sondern die Flexibilität der Arbeit zu erweitern, gegen die Rechte der jungen Arbeiter, in korrekten Bedingungen zu arbeiten. Die Option zu haben, einem jungen Arbeiter unter 26 ohne Grunde zu kündigen, ist verfassungswidrig! Nerv: Warum sind die Unruhen so eskaliert?? Wie hast du die Massivität der Proteste empfunden?? Sylvain: Es ist gar nicht so viel eskaliert, wenn man bedenkt wie groß die Proteste waren. Aber ja, es stimmt, es gab „Fluten“. Ich kann leider nicht erklären, warum es so gelaufen ist. Ich vermute, dass die Jugend einfach schon zu lange angespannt, gestresst und auch sehr besorgt um ihre Zukunft war. Also erklärt sich die Stärke des Protestes nicht nur aus dem CPE, sondern auch aus einer allgemeinen Stimmung in der Jugend. Nerv: Wie lange war deine Universität geschlossen und wie war das für dich?? Hast du dadurch jetzt irgendwelche Nachteile?? Sylvain: Meine Uni war für fast 3 Monate geschlossen. Ich hatte 34 sowieso keine Seminare im SS, so war das zum Glück kein Problem für mich. Der einzige Nachteil: die geschlossenen Bibliotheken, die von den Demonstranten blockiert waren!! Nerv: Mehr als die Hälfte der französischen Unis haben gestreikt, wie kam es zu solch einer kollektiven Meinung und Organisation?? Sylvain: Es gibt natürlich eine nationale Koordination zwischen Studenten-Syndikaten; aber diese kollektive Dimension der Bewegung kam, meiner Meinung nach, aus einem „Die Nase voll haben“ und großer Angst vor der Zukunft. Nerv: Was denkst du über die „Streikbrecher“?? Sylvain: Ich kann verstehen, dass sie nicht ein Jahr ihres Leben verlieren wollen, aber in einer solchen „Straßen - Demokratie“ - die vielleicht die richtige ist entscheidet die Mehrheit. Und die Mehrheit war ohne Zweifel auf Seiten der Proteste. Gibt es an deiner Universität Studiengebühren?? Wenn ja, wie findest du das?? Wenn nicht, würdest du protestieren, wenn welche eingeführt würden?? Nerv: Sylvain: Bei uns kostet ein Jahr Uni etwa 500 Euro. Das ist, denke ich, mehr als in Deutschland und die Infrastrukturen und die Qualität des Studiums sind nicht besser. Aber wie in Deutschland kommt es auch in Frankreich auf die jeweilige Uni an! Die Gebühren sind nicht die gleichen überall in Frankreich, obwohl die Unis alle Staatsuniversitäten sind und nicht privat oder halb privat wie in Hildesheim. Kürzlich wurde die Universität Grenoble verurteilt, weil sie viel zu hohe Gebühren forderte. Auf der anderen Seite denke ich oft an diese Geschichte, die ich in England erlebt habe: ich war für ein paar Wochen an der University of Swansea, Wales, wo ich Seminare in Religionsphilosophie besucht habe. Der Professor hat einmal seinen Studenten erzählt: „Wissen Sie, gestern war ich auf der Website der Universität Sorbonne, eine der besten in Europa und vielleicht in der Welt und ich habe geschaut, wie viel es kostet sich einzuschreiben, wollen sie wissen, wie viel ??? (die Studenten: „Ja, ja“) - Der Professor: Es kostet etwa 400 Euro für ein Jahr, also 2000 Euros für einen BA (3Jahre) und einen MA (2 Jahre). Bei uns in UK kostet ein Jahr 3500 Euros in kleinen Unis wie Swansea bis zu 15000 Euros / Jahr an einer Uni wie Oxford!“ Also wo sind wir am besten dran, um Philosophie zu studieren: In Frankreich/Deutschland, wo wir fast nie bezahlen, oder in Uk, wo man schon mit 18 Jahren Kredite von Tausenden Euro aufnehmen muss. Nerv: Auch in Deutschland gibt/gab es Proteste: gegen Studiengebühren. Allerdings scheinen die Studenten „protestfauler“ bzw. viele trauen sich nicht zu protestieren oder sind nicht an Politik interessiert. Woran könnte das liegen?? Ist es einfach eine andere Mentalität in Frankreich?? Gibt es bei euch Studenten in Frankreich eine größere Verbundenheit?? Sylvain: Es gibt kein große und spezifische Verbundenheit: nur ein gemeinsame Gefühl, das sagt: wir sind nicht so dumm und wir werden das nicht mit uns machen lassen. Zu viel ist zu Viel. SommerNERV 2006 Stimmen an der Hildesheimer Uni: was mich dann auch nicht weiter motiviert hat und auch in meinem Freundeskreis war kaum jemand unter den Demonstranten. Viele befürworten die Gebühren oder der Protest ist ihnen egal, da sie glauben, dass es eh eine beschlossene Sache ist. Deutschlandweit grassiert eine Politikverdrossenheit und wir haben wohl auch einfach keine Vorbilder Merlin Schumacher, 4. Semester PKM und Campusradiobeauftragter: „Ich habe an zwei Demos teilgenommen, eine Demo durch Hildesheim und der Streiktag vom AK Freie Bildung auf dem Campus. Man will ja schon ein Zeichen setzen, auch wenn das im großen Rahmen nicht funktioniert hat und generell eigentlich im ganzen Land in keiner Beziehung funktioniert. Ich befürchte die schlechtmöglichsten Aussichten, denn wo Geld ist, kommt auch noch mehr Geld her und das wird auch immer gerne in Deutschland genommen. Vermutlich haben wir spätestens in 15 Jahren amerikanische Verhältnisse und dürfen 40 Riesen hinblättern. Dass die Hildesheimer Uni so protestfaul ist, hängt auch sicher mit den Studiengängen zusammen, da finden viele die Studiengebühren gut und wünschen sie sich, wollen ihre Studiengänge zu „EliteStudiengängen“ verklären lassen, was nicht funktionieren wird, da dann ja eh jeder zahlen muss.“ Edith Zinke, Kuwi 2. Semester , 23 Jahre: „Ich habe einmal in Hannover und einmal in Hildesheim demonstriert, da war aber sehr maue Beteiligung, auch nicht gut auf die Proteste aufmerksam gemacht und die Gründe gegen die Studiengebühren sind nicht richtig bei den Leuten angekommen, bspw. war die Broschüre mit den Argumenten gegen Studiengebühren auf zu hohem Niveau formuliert, das ganze müsste verständlicher gemacht werden. Wir haben uns auch schon oft gefragt, wie die Franzosen solch eine kollektive Mobilisierung erreichen konnten, aber wie schon gesagt, zieht sich unser Staat generell aus den sozialen und bildungspolitischen Bereichen zurück und die Vernetzung von uns Studenten gegen die Gebühren steht auch noch ganz am Anfang. Einen niedersachsenweiten Boykott von Studiengebühren würde ich auf jeden Fall unterstützen, wenn der Asta eine gute Organisation und die Absicherung gewährleisten im Umfeld oder unsere Eltern, die protestieren, anders bei den Franzosen, die ja ständig auf die „Straße gehen“.“ Janett Schmiedgen, 8. Semester Sozial-/Organisationspädagogik und AStA-Referentin für HochschulpolitikInnen: „Ich habe demonstriert, da ich Studiengebühren nach wie vor für sozial ungerecht halte. Auch die Möglichkeit, einen Kredit aufzunehmen und sich zu verschulden, ist keine soziale Absicherung. Diese Studiengebühren sind auch erst der Anfang, der Staat wird sich mehr und mehr aus der Bildung herausziehen. Ich habe es als sehr schwierig empfunden, Leute für den Protest zu mobilisieren. Es gibt zwar viele Organisationen gegen Studiengebühren wie den „AKFreie Bildung“, aber der AStA hat kann, dass ein Studi nicht auf einmal rausgeschmissen wird.“ Anonym, Lehramt Bachelor, 28 Jahre: „Ich habe nicht demonstriert. Ich glaube, dass der Protest auch nichts bringt, Gebühren wurden legislativ beschlossen und das muss man jetzt akzeptieren. Ich kenne Präsident Friedrich aus Vorlesungen und schätze ihn sehr. Er befürwortet die Studiengebühren und wird sich sicher auch nicht von einem größeren 35 SommerNERV 2006 Protest davon abbringen lassen. Das Land wird weniger Zuschüsse geben, wenn also die Studenten wirklich die Gebühren boykottieren sollten, wird es an Geld mangeln und somit verschlechtern sie ihre eigenen Studienbedingungen. Ich bin auch bald mit meinem Studium fertig und möchte es eigentlich nicht mit einem Protest beenden. Tendenziell bin ich aber schon gegen die Gebühren. Gerade bei Lehramt wird es sicher eine Abschwächung geben, es werden ja weniger als die Hälfte nur zum Master zugelassen und wenn man schon für sein Studium zahlt, will man auch gewährleistet wissen, dass man es abschließen kann. Durch die enorme Arbeitsbelastung im Bachelor wird es zudem immer schwieriger, sich in Gremien etc. zu organisieren. Ich finde es aber auch nicht gut, wenn man nur protestiert, um zu zeigen, dass man Student ist. Man muss schon wissen, wofür/ wogegen man demonstriert und darf sich nicht instrumentalisieren lassen.“ Olga, Grundschullehramt BA im 4.Semester: „Ich habe nicht demonstriert, kann dafür aber auch keinen besonderen Grund nennen. Vermutlich hat es einfach von den Vorlesungen her nicht gepasst. Tendenziell bin ich gegen Studiengebühren, man weiß ja auch nicht genau, was da noch auf 36 einen zukommt und neben dem Studium zu arbeiten ist schwer möglich. Durch unseren Bachelor haben wir feste Studienpläne und müssen so viele Leistungen erbringen. Nachmittags ist man eigentlich nur am Lernen und hat einfach keine Zeit, noch in Fachschaften zu gehen oder sich im Asta zu engagieren, wenn man ferner auch nicht in Hildesheim wohnt, sondern pendelt. Wünschen würde ich mir eine Kompaktveranstaltung mit gebündelten Informationen, auf der alle Parteien zu Wort kommen, auch Präsident Friedrich, denn ich möchte ja wissen, was er vorhat, wohin mein Geld fließt. Diese Veranstaltung sollte dann auch gut publik gemacht werden und offen für alle Studenten sein, sodass man ohne Nachteil in einem Seminar fehlen kann. Bei einem Boykott gegen die Gebühren könnte ich mir vorstellen mitzumachen. Ich habe von einem Programm gehört, nach dem man die Gebühren nur tröpfchenweise in 1cent Stücken zahlen soll. Das macht aber soviel Verwaltungskosten, dass es sich nicht mehr für die Uni lohnen würde, Gelder von den Studenten einzufordern. Diese Idee fand ich gut. Natürlich muss aber bei derlei Programm gewährleistet sein, dass man nicht auf einmal exmatrikuliert wird. Aber ich denke, wenn sich genug dafür zusammenfinden würden, kann das nicht passieren.“ Patrizia Hinke ______________________________________________________________ Kommentar des Chefredakteurs Wieder einmal wird deutlich, dass Frankreich - neben dem Land der Schnecken und Froschschenkel - auch das Land der Veränderung von unten her ist. Wirft man einen Blick in die Geschichte unserer beiden Länder, so erkennt man schnell einige vom Volk angezettelte Aufstände und Revolutionen in unserem Nachbarland. Bei uns hingegen Reformen und Erlasse der oberen Schichten. Genehmigen wir uns zum Abschluss noch einen kleinen Blick auf die Nationalhymnen. In ihnen lässt sich das revolutionäre Potential beider Länder deutlich ablesen, so heißt es in der Deutschen Hymne: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das Deutsche Vaterland, danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand.“ Vergleichen wir diese hochrebellische Strophe doch einmal mit der Marseillaise: „Auf, Kinder des Vaterlands! Der Tag des Ruhms ist da. Gegen uns wurde der Tyrannei blutiges Banner erhoben. (zweimal) Hört Ihr im Land das Brüllen der grausamen Krieger? Sie rücken uns auf den Leib, Eure Söhne, Eure Frauen zu köpfen!“ Und das sind nur die harmlosen ersten Strophen, na ja, jeder bekommt halt das, was er verdient oder wie war das noch?! Hast Du es verdient, dass Du bald Studiengebühren zahlen darfst? SommerNERV 2006 Klassisches Eigentor ein Blick auf die Fussball WM in Deutschland Goleo floppt - keiner will unseren FußballLöwen haben. Dabei kann er doch auf eine große Ahnengalerie zurückblicken. 40 Jahre ist es mittlerweile her, dass zum ersten Mal ein Maskottchen bei einer Fußball-WM in Erscheinung trat. In England warb ein Löwe mit wuscheliger Mähne und einem Union Jack auf der Brust für das eigene Team und wurde schnell zum weltweiten Sympathieträger für die WM 1966. Dieses Vorbild machte Schule. Das neue Marketingkonzept fand großen Anklang bei den Ausrichtern aller nachfolgenden Fußball-Weltmeisterschaften. So wurde der knuddelige WMLöwe zum Urvater der WMMaskottchen. Im Laufe der Zeit ließen sich die Veranstalter die unterschiedlichsten Glücksbringer einfallen. Vom kickenden Hund über einen blauen Hahn bis hin zur grinsenden Orange wurden die skurrilsten Figuren entworfen, um für die Weltmeisterschaft im jeweiligen Land zu werben. Goleo ist mittlerweile der elfte Nachfahre im WM-Maskottchenstammbaum. Doch auch viele seiner Stammväter waren nicht immer mit großem Bekanntheitsgrad gesegnet. Wer kennt sie noch, Goleos Vorfahren, wer kennt ihre Namen? Hättest Du sie gewusst? Hier ein Blick in Goleos Ahnengalerie: 1966 WM in England: World Cup Willie heißt das erste offizielle WM-Maskottchen. Mit dem Union Jack auf breiter Brust sorgte Willie für gute Stimmung und für einen Erfolg der eigenen Mannschaft. Unvergessen das 4:2 der englischen Mannschaft gegen das deutsche Team mit dem umstrittenen „Wembley-Tor“. 1970 Juanito war der Name des fröhlichen Kerlchens. Für sein Heimatland endete die WM im Viertelfinale gegen Italien. Weltmeister wurden die Brasilianer mit einem 4: 1 gegen Italien, Deutschland wurde Dritter. 1974 WM in Deutschland: Die beiden Fußball-Gartenzwerge hörten auf die Namen Tip und Tap. Mit der Kraft der zwei Herzen schafften sie es, die deutsche Mannschaft zum Weltmeistertitel zu tragen. Mit einem 2:1 gegen die Niederlande glückte die zweite Weltmeisterschaft für Deutschland. 1978 WM in Argentinien: Gauchito, der kleine Gaucho mit der Peitsche in der Hand, machte seinen Landsleuten im Nationaldress mächtig Dampf. Argentinien wurde Weltmeister im eigenen Land mit einem 3:1 gegen die Niederländer. 1982 WM in Spanien: Die pummelige Orange hörte auf den Namen Naranjito. Der Glücksfaktor für die spanische Mannschaft reichte allerdings nur bis zur Zwischenrunde. Dort schied die Gastgeber-Elf nach einer Niederlage gegen Deutschland aus. Weltmeister wurde 1982 Italien mit einem 3:1 gegen Deutschland. 1986 WM in Mexico: Señor Pique - die kleine, bärtige Chilischote sollte der eigenen Mannschaft das notwendige Feuer unter dem Hintern machen. Doch im Viertelfinale war Schluss mit einem 1:4 gegen Deutschland. Weltmeister wurden die Argentinier, die 3:2 gegen das deutsche Team gewannen. 1990 Der Name des abstrakten Strichmännchens war Ciao. Der eigenen Mannschaft brachte das Maskottchen der Fußball WM in Italien nicht die volle Glücksladung: Es reichte für die Gastgeber „nur“ zu Platz 3. Und wer wurde 1990 Weltmeister? Richtig, die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit einem 1:0 gegen Argentinien. Siegschütze: Andreas Brehme per Elfmeter ins linke untere Eck. 1994 WM in den USA: Striker sollte den Fußball in die Herzen der Amerikaner schießen. Doch schon in der Vorrunde war für die US-Boys der Traum vom Erfolg im eigenen Land zu Ende. Weltmeister wurde Brasilien mit einem 3:2 gegen Italien. 1998 WM in Frankreich. Der leibhaftig gewordene gallische Hahn warb für die Fußball-WM 1998. Sein Name war Footix und er brachte der französischen Mannschaft Glück: Sie wurde Weltmeister im eigenen Land mit einem 3:0-Sieg über Brasilien. 2002 Alle drei zusammen hörten auf den Namen Spheriks. Sie sollen einen Coach und zwei Spieler repäsentieren, die in „Atmozone“, einem Ort hoch im Himmel, leben. Ato, Nik und Kaz, so ihre Namen, sollten zeigen, dass Harmonie der Schlüssel jeglichen Erfolges ist. Sehr erfolgreich schloss jedenfalls Südkorea das Turnier ab: Sie schieden erst im Kampf um Platz drei gegen die Türkei aus. Brasilien wurde Weltmeister mit einem 2:0 gegen Deutschland. 2006 WM in Deutschland. 40 Jahre nach dem ersten WMLöwen ist die Welt zu Gast bei Freunden. Doch Goleo hat kaum welche. Liegt es an seinem runden Weggefährten Pille? 37 SommerNERV 2006 WM-Stadt Hannover - heißt nicht nur ein paar Vorrundenspiele und ein Achtelfinale. Die WM bringt auch kulturelle Ereignisse für das Umland. Kulturprogramm: Kult um den Ball – Auf den Spuren des Fußballs KULT UM DEN BALL – AUF DEN SPUREN DES FUSSBALLS 13. MAI BIS 17. SEPTEMBER 2006 Das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim begibt sich in diesem Jahr mit einer Sonderausstellung auf die Spuren des Fußballs, jedoch auf eine etwas andere und sehr spannende Weise, die Jung und Alt, Fußballfan und Fußballmuffel begeistern wird: Bei uns sehen Sie keine „Trikots und Trophäen“, sondern wir schicken Sie auf eine Reise durch die Zeit und die Kulturen der Welt, in denen der Ball eine Rolle spielte, sei es religiös, philosophisch oder natürlich auch „nur“ sportlich. Sie begegnen Fußball spielenden Chinesen, Ball spielenden ägyptischen Gottheiten oder mexikanischen Ballspielern mit manchmal tödlichem Schicksal. Daneben huldigen wir aber natürlich auch dem Kult um den Ball, der die Massen seit dem Ende des 19. Jh. auch in Deutschland und besonders in Niedersachsen anzieht und bewegt. Und schließlich gibt es ja einen besonderen Grund, diese Ausstellung in Niedersachsen zu zeigen, denn die Wiege des deutschen Fußballs stand in Braunschweig! Begleitet wird diese Ausstellung mit Exponaten bedeutender Museen, Institutionen und Privatsammlern aus dem In- und Ausland von spannenden museumspädagogischen Angeboten und einem vielfältigen Rahmenprogramm. ÖFFNUNGSZEITEN täglich von 10 bis 18 Uhr (auch an Sonn- und Feiertagen) 38 EINTRITTSPREISE Erwachsene 8,00 Euro Ermässigt 6,00 Euro Familienkarte 14,00 Euro (2 Erwachsene und 2 Kinder unter 14 Jahren) Kinder von 3–5 Jahren 2,00 Euro Kinder ab 6 Jahren 4,00 Euro Die Eintrittspreise verstehen sich inkl. aller Dauerausstellungen sowie inkl. der Sonderausstellung »Playmobil – Entdecke die Welt« bis zum 6. Juni 2006 Gruppenführung 36,00 Euro zzgl. Eintrittspreis Workshop 46,00 Euro zzgl. Eintrittspreis Begleitpublikation 7,90 Euro Weitere Infos unter: www.kultumdenball.de Besondere Empfehlung d. Redaktion: Tag der offenen Tür am Roemerund Pelizaeus - Museum Sonntag 09.07.2006, 10.00 bis 18.00 Uhr Beschreibung/Kommentar: Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland suchte die bundesweite Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ einem Wettbe- werb 365 Orte, die an jedem Tag des Jahres Deutschland als weltoffenes und sympathisches Land repräsentieren. Das RPM ist einer der „Ausgewählten Orte im Land der Ideen“ und feiert diese Auszeichnung mit einem Tag der offenen Tür und vielen Angeboten für große und kleine Besucher: > Ganztägig freier Eintritt für alle Besucher > Führungen durch die Ausstellungen für Erwachsene und Familien > Malwettbewerb, Bälle basteln und Ballspiele für Kinder > „Fußball literarisch – Texte, Gedichte und Lieder rund um das Spiel mit dem Ball“ mit Tilman Strasser > „Fußballlieder – Vereinslieder, Fangesänge und Schlager von 1900 bis heute“ mit Studenten der Universität Hildesheim > „Ludus globi: Spiel der Philosophi“ – Eine Performance von Asen/ Scheidegger/Stephani/Werner SommerNERV 2006 Kulturprogramm: Fußball ist unser Leben Pünktlich zur Fußball Weltmeisterschaft zeigt das Wilhelm-Busch-Museum die originalen Szenen aus „100 Jahre Deutsche Nationalmannschaft“ von Burkh Fritsche. Die in der Ensmann-Galerie des Museum präsentierten 45 Zeichnungen bieten ein fröhliches Wiedersehen mit den Helden von Bern, mit „Uns Uwe“, „Bomber Müller“ und vielen anderen Fußballgrößen. Angeblich ist sie der Deutschen liebstes Kind, die Nationalmannschaft. Doch elterliche Liebe geht manchmal seltsame Wege. „Gurkentruppe“ nannten Spötter die deutsche Nationalmannschaft in der Ära Beckenbauer, „Rumpelfüßler“ in der Ära Vogts, „Rudis Reste-Rampe“ in der Ära Völler. Je katastrophaler sich Deutschlands beste Balltreffer in den vergangenen fünfzehn Jahren anstellten, desto kreativer zeigte sich das Lager ihrer Kritiker. Doch es gab für die deutsche Nationalmannschaft auch andere Zeiten und andere Kosenamen. Da standen „Fußballgötter“ im Tor, „Kaiser“ im Abwehrzentrum, der „Bomber der Nation“ im gegnerischen Strafraum und „Helden“ im Regen von Wankdorf. Die Heftigkeit der Emotionen verweist jedenfalls auf eine innige Verbindung zwischen Nationalkickern und Fußballvolk. Die im Wilhelm-Busch-Museum ausgestellten Zeichnungen von Burkh Fritsche blicken mit satirischer Sachkenntnis zurück auf 100 ereignis-, erfolg- und pointenreiche Jahre der deutschen Nationalmannschaft. Sie erinnern an vergessene Helden und verschluderte Talente. An grandiose Siege und groteske Schlappen. An Mittelfinger und Suppenkasper, Wettkönige und Spielverderber. Und daran, dass „Fußball ist unser Leben“ nicht nur der Titel eines verunglückten Schlagers war, sondern die Lebensphilosophie von geschätzten 50 Millionen Bundestrainern zwischen dem vorpommernsten Mecklenburg und dem hintersten Bayern. Burkh Fritsche (geb. 1952) erlebte seine frühkindliche Fußballsozialisation in seiner damaligen Heimatstadt Mönchengladbach. Später studierte er Kunst in Münster und war dort lange Jahre als Dozent für Comic und Cartoon an der Universität und der Fachhochschule Münster tätig. Er hat siebzehn Bücher veröffentlicht und für Zeitungen und Zeitschriften wie u.a. Titanic, taz, Süddeutsche Zeitung, Geo, Kicker und Hattrick gearbeitet. Heute lebt er als freier Cartoonist in Köln. Begleitbuch zur Ausstellung: Fußball ist unser Leben ...Szenen aus 100 Jahren deutsche Nationalmannschaft (Verlag: Die Werkstatt, Göttingen 2005, 79 S. mit zahlr. farbigen Abb., 16,90 Euro) Ort: Wilhelm-Busch-Museum Hannover Deutsches Museum für Karikatur & kritische Grafik Georgengarten 30167 Hannover Di bis Fr 11 – 17 Uhr Sa., So. und Feiertags 11 –1 8 Uhr www.wilhelm-busch-museum.de 39 SommerNERV 2006 Auszug aus dem Rechenschaftsbericht von Steven Dotzauer Liebe Mitglieder des StuPa, Bereits seit 2002 verantwortete ich nun den Bereich des Referates BAföG/Soziales. Die vergangene Amtszeit war eine der intensivsten und eine der politisch am interessantesten. Seit 2002 nahm der Zeitaufwand für die Beratung der Studierenden beständig zu. Für das vergangene Jahr ist ein nochmaliger Anstieg des Beratungsbedarfes festzustellen. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und komplementär. Ich habe mich nie versteckt, wenn es darum ging, der Arroganz der Macht unseres Präsidenten und seiner politischen Ideologie entgegenzutreten, die nichts mit einem emanzipatorisch, demokratisch Ansatz zu tun haben. Immer wieder war ich deshalb auch seine Zielscheibe, wenn er sich öffentlich äußerte. Insbesondere im Sommer des Jahres 2005 war es wichtig, dass der AStA wieder als fachpolitischer Experte für Bildungspolitik und als Interessensvertreter der Studierendenschaft wahrgenommen wurde. Ich glaube, dass es uns als Team gut gelungen ist, den AStA wieder als einen professionell arbeitenden Interessenvertreter der Studierenden öffentlich darzustellen. Ebenso verweise ich auf die von mir in großer Anzahl geschriebenen Artikel und die damit verbundenen aktuellen Informationen auf der AStAInternetseite. Gleichermaßen habe ich Artikel für den Nerv verfasst. In den Artikeln habe ich seit 2002 nicht nur die aktuellen Entwicklungen des BAföG und anderer relevanter Sozialgesetze thematisiert, sondern diese in den Kontext politischen Rahmenbedingen (neoliberaler Ideologie) gestellt. Gleichsam habe ich mich kritisch mit der Vielzahl 40 von „unpolitischen“ Studierenden und deren persönlichen Interessen auseinandergesetzt und auf die Folgen hingewiesen. Wie Ihr es sicher schon bemerkt habt, ist der Beratungsbedarf vor allem durch die bildungsund sozialpolitischen Entscheidungen der vergangen Jahre enorm gestiegen. War es in den vergangenen Jahren schon schwer die Finanzierung des Studiums abzusichern und den Überblick über alle sozialrechtlichen Regelungen zu behalten, so wurde und wird es zukünftig durch Änderungen im BAföG, bei Langzeitstudiengebühren, Studiengebühren und neue Studienordnungen noch komplexer und unübersichtlicher. Nicht unmerklich ist, dass auch Studierende aus Familien der Mittelschicht mit einer veränderten sozialen Lage ihrer Eltern konfrontiert werden und deshalb mehr als bisher Sozialleistungen beantragen müssen. Zugenommen hat vor allem aber der Beratungsaufwand für „ältere“ Studierende, die sich zum Teil dazu gezwungen sehen aufbauend oder ein Zweitstudium zu studieren, weil der Arbeitsmarkt dies erforderlich macht. Einher geht dies mit bildungsund sozialrechtlichen Regelungen, die dem Anliegen und dem Ideal der so genannten Bildungsgesellschaft eines lebenslangen Lernens konträr gegenüberstehen. Alle gesetzlichen Veränderungen bewirken genau das Gegenteil und zielen bewusst auf einen früheren Abschluss und ein niedrigeres Einstiegsalter in das Arbeitsleben, was der realen gesellschaftlichen Situation nicht entspricht. Bildung wird somit immer mehr nur dem möglich, der die nötigen finanziellen Aufwendungen tragen kann. Erwähnung finden sollte, dass ich immer auch Kontakt zu anderen Gruppen in Hildesheim hatte, die unsere Interessen e b e n f a l l s unterstützten. Desgleichen pflegte ich seit Jahren auch einen engen Kontakt zum AStA der Fachhochschule/HAWK in Hildesheim. Als Fazit möchte ich festhalten, dass ich es für unabdingbar halte das Referat weiterhin zu erhalten. Wenn ich dies nun nicht so geordnet an jemanden anderen übergeben konnte, so ist dies auch meiner persönlichen Situation geschuldet. Auch mit einem sehr guten Abschluss an einer Hochschule kann man sich eben nicht sicher sein, dass der Übergang der 2. Schwelle in das Arbeitsleben gelingt. Ich musste die sich mir bietende Chance nutzen. Ich weiß, es war und ist nicht leicht jemanden geeignetes für das Referat zu finden, der eine qualitativ gute Beratungsarbeit (Kenntnisse des allgemeinen Sozialrechtes + BAföG + Verwaltungsrecht sind SommerNERV 2006 Vorraussetzung) anbieten kann und sich politisch in die Diskussionen einmischt. Ich freue mich deshalb über Eure Entscheidung, das Referat zu erhalten. Es wäre auf jeden Fall gut, wenn in diesem Referat, wie an anderen Hochschulen auch, zwei StudentInnen tätig sind. Toll wäre es, wenn Sozialpädagoginnen das Referat übernehmen könnten, da diese bereits spezifisches Vorwissen im Studium erwerben konnten. Ansonsten verweise ich auf die Angebote des fzs und der Gewerkschaften, welche spezielle Seminare für BAföG- und SozialberaterInnen anbieten. Bei Fragen stehe ich natürlich jederzeit zur Verfügung. Bedanken möchte ich mich bei denjenigen, die ehrlich, aufrichtig zu mir waren und freundschaftlich zu mir standen. Bitte vergesst nicht, dass der AStA nicht als Organisation der Bürokratie oder an sich gebraucht wird, sondern nur dann seine Berechtigung hat, wenn er vor allem als autonomes politisches handlungsfähiges Instrument im Interesse der Studierenden, und aller potenziellen Studierenden aktiv wird. Es muss darum gehen, die Hochschulen möglichst vielen zu öffnen, Benachteiligungen abzubauen, die Ausbildungsinstitutionen zu demokratisieren und zu Bildungsinstitutionen umzugestalten, in denen man weitestgehend selbst bestimmt studieren und die Vielschichtigkeit von Lebensmustern zugelassen, gleichstellt und als gleichwertig anerkannt werden. Der AStA sollte über eine politisch-kulturelle Bildungsarbeit leisten, wodurch Studierende angeregt werden, sich mit den gegenwärtigen Eigentums- und Ausbeutungsverhältnisse und den damit zwangsläufig gegebenen Machtverhältnissen und der Kultur auseinanderzusetzen und auch in Frage zu stellen. Sie sollen dazu befähigt werden, sich selbstbewusst in die Gestaltung einer zukünftigen Gesellschaft einzubringen. Die Realität zeigt die aktuelle Notwendigkeit. Alle Kritiken und Befürchtungen der früheren StudierendenvertreterInnen sind Realität geworden. (Lest dazu auch mal frühere Artikel im Nerv.) Die Reformen im Hochschulwesen haben neue Ungerechtigkeiten und weitere Ungleichheiten hervorgebracht, Freiheiten eingeschränkt und die Institutionen weiter entdemokratisiert und (Aus-)Bildung verstärkt zu einem Warenartikel gemacht und damit die Möglichkeit zur Bildung eingeschränkt. Es gilt: Sich radikal-solidarisch gemeinsam dagegen zu Wehr zu setzen. Seit dabei bitte nicht vom Begriff der Radikalität abgeschreckt, weil in unserer bürgerlichen Gesellschaft immer davor gewarnt wird, obwohl sie ihre Durchsetzung selbst der französischen Revolution verdankt und die gegebenen gesellschaftlichen Verhältnisse tagtäglich radikale Wirkungen entfalten, wie ich sie schon dargestellt habe. Die von ihr nicht umgesetzten demokratischen Ideen und Ansätze sollten nun deshalb endlich wieder zum Thema werden. Den wirklichen Umsetzungswillen sozialdemokratischer Politik, um diese Ziele zu erreichen, könnt Ihr historisch und gegenwärtig weltweit betrachten. Schaut nach Chile. Dort ist seit wenigen Monaten eine Sozialdemokratin Präsidentin. Leider scheint sie gar nicht zu Reformen im Hochschulwesen bereit, obwohl SchülerInnen und StudentInnen diese einfordern, weil für viele Bildung unbezahlbar geworden ist. Chile wurde unter der Diktator Pinochet, nach dem Sturz von Allende, ein von den USA, Weltbanken, OECD unterstütztes Vorreiterland neoliberaler Politikansätze, was eine weitgehende Privatisierung der Bildungskosten und nachfolgend eine enorme Ungleichheit zur Folge hatte. Im Gegensatz schaut bitte nach Bolivien und Venezuela und der dort praktizierten Politikansätze der radikalen Linken. Der Erfolg einer bewusst gerichteten Politik, die sich dem neoliberalen Ansatz entgegenstellt, ist für die der Mehrheit der Bevölkerung über die neue Steuer-, Sozial- und vor allem durch Bildungspolitik spürbar geworden. Für die neue Politik werden sie auch von unserer Bundesregierung deshalb kritisiert, weil sie die ungerechten Eigentums-, Macht- und Ausbeutungsverhältnisse angegangen sind und teilweise beseitigt haben. Diese Länder machen derzeit deutlich, dass Politik durchaus die Möglichkeiten der Regulierung auch in der Globalisierung hat. Mit solidarischen Grüßen Steven Dotzauer Die NERV-Redaktion möchte sich hiermit bei Steven noch einmal herzlich bedanken - für die im AStA geleisteten Dienste und für die Schaffung unvergesslicher Augenblicke, an die wir uns sicher noch erinnern, wenn wir unseren Enkeln von unserem Studium an der Uni Hildesheim erzählen werden. Danke Steven, viel Glück und Erfolg weiterhin. Die NERV-Redaktion 41 SommerNERV 2006 Herrschaften, liebe Leute, das wird ne Mordsgaudi! Zunächst einmal werden wir Weltmeister, dann Waldmeister und ganz zum Schluss, wenn da die Puste noch reicht, fangen wir noch einen Krieg an…gegen so einige Ungerechtigkeiten, die wir zu erkennen imstande sind. Andere Ungerechtigkeiten werden uns vor den Latz geknallt, dass die Schwarte kracht und wir, ja wir können rein gar nichts dagegen tun, so doll wir uns auch die Kleider vom Leib reißen. Werden wir doch eher des Exhibitionismus beschuldigt als dass uns jemand glaubt, dass wir an der Hildesheimer Hitze ersticken... Zumindest haben wir es versucht, sagt man sich dann und klopft sich auf die Schulter, die schon sowieso von unzähligen Nachtschichten und Ämterraufereien in Anspruch genommen wurde. Auf die Straßen zu stürmen, den ersten Stein zu werfen und an die 8 Dutzend Vehikel zu grillen, da reicht die Kraft nicht mehr. C’est la vie! Kleiner Exkurs: Als die R.M.S. Titanic auf den Eisberg zusteuerte, behielt der Käpitän den Kurs bei und sagte, ich zitiere: „Volle Fahrt voraus!“ Das nächste, was er von sich gab, war: „Die Band soll noch weiterspielen!“ um die Atmosphäre des steilgehenden Dampfers angenehmer zu machen. Seine letzten Worte waren: „Frauen und Kinder zuerst!“ Tja… Es muss uns doch hoffentlich klar sein, dass wir in einem Boot sitzen. Die philosophische und tiefenpsychologische Auslegung dieser Aussage hat sicherlich ihren Stellenwert, denn nicht umsonst schreiben die Kleriker Lieder und die alten Gelehrten biblische Stories. Nachdenken lohnt sich und wer immer noch nicht schnallt, worum sich hier alles dreht, der bekommt vom unipolitischen Treiben und Leben echt gar nichts mit. Kleiner Denkanstoß: Der Geldsack geht rum… …recht herzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit! Auf Wiedersehen. Karó Oganesian Mitglied des StuPa ka-ti@gmx.net 26.06.06 Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtu Die Klasse 5f1 des Bischöflichen Gymnasiums Josephinum unterstützt ihre Partnerschule in Indien mit einem Kuchenverkauf auf dem Campus am 11.07.06 von 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr (bei schlechten Wetter im Studcaf‘) HAWK-Demonstration: Wir sind der Aufstand! am 05.07.2006, 14 Uhr Goschentor gegen Studiengebühren, Rassismus und Überwachung! Vergesst nicht euch bis Vorlesungszeitende (21.07.) per Überweisung fürs nächste Semester zu immatrikulieren (Rückmeldung)!!! Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtung+Achtu 42 SommerNERV 2006 Das NERVt! ses in fie ch e S . ht no t ste erhaupt ten. n e d i n b Präs insen ü n Stude vt.” r e s r r e m un dieses G unter d dorno ne rlin e d f Me p, au s er sich Einheit dorno, A m y l s A O a de Und „Der en und d . Fehlen s n Grin en kan b erlau „Die Vorurtei le der Stud iengänge un dass sie nich tereinander ts voneinander und wissen: Kuwi Lehramt hass hasst Lehram t Kuwi. Für t, IIM sind die Kuwis die n euen HartzIV -E mpfänger und IMIT??! Was ist das überhaupt?“ Patty „In unserem Studiengang muss einfach mehr Transparenz geschaffen werden. Es ist eine Unverschämtheit, dass weniger als 40% zum Master zugelassen werden. Das wurde zu Beginn meines Studiums nicht deutlich gemacht.“ Anonym, Bachelor Lehramt 4. ib es in der B s s a d , n e t e! Am meis gibt und dass die „Ne Meng nen sheim tz zum Ler sind. Hilde t ll fü r e b keinen Pla ü r rde ich ume imme eshalb wü d , o s Seminarrä t h ic ber 1 an sich n ndel ich lie e p a d , n gefällt mir e h icht herzie hier auch n n am Tag.“ 1⁄2 Stunde helor Olga, Bac Lehramt „Was mich hier nervt??? Workload-Creditpoints und Anwesendheitslisten, schlechte Busverbindungen und veregnete Sommer, langweilige und volle Seminare in denen man durch Scheinpflicht gezwungen wird anwesend zu sein! Generelle Verantwortungslosigkeit und ... bekloppte Bologna-Prozesse, Studiengebühren, verlogene Präsis und Dekane, die ihm aus dem Hintern ragen.“ Student der Uni-Hildesheim Impressum NERV (SoSe 06, 1.Auflage) Zeitung für politische und kulturelle Diskussion an der Universität Hildesheim Auflage 900 Stück, Hildesheim, Juli 2006 ViSdP AStA der Universität Hildesheim Marienburger Platz 22 31141 Hildesheim Herausgeber Daniel Terhorst Referent für PR / Öffentlichkeitsarbeit des AStA Nervbeauftragter des AStA „Chefredakteur“ Stefan Schmidt Textredaktion Carmen Brakopp, Patrizia Hinke, Magdalena Loda, Karó Oganesian, Helena Rauser, Merlin Schumacher Karikaturen Karó Oganesian Huckup Cartoons Lino Wirag Layout Stefan Schmidt Titellayout Stefan Schmidt Druck B&W Druckservice Die Texte geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. 43