Arbeitstechniken - Hulda-Pankok

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Arbeitstechniken - Hulda-Pankok
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Arbeitstechniken
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Inhaltverzeichnis
1.
Vom Lernen und Vergessen....................................................................................................4
2.
Umgang mit Texten .................................................................................................................6
2.1.
Lesen ....................................................................................................................................6
2.2.
Zusammenfassen .................................................................................................................7
2.2.1.
Inhaltsangabe ..................................................................................................................8
2.2.2.
Textwiedergabe................................................................................................................9
2.3.
Erörtern .............................................................................................................................11
2.4.
Textsicherung ....................................................................................................................12
2.4.1.
Exzerpt ...........................................................................................................................12
2.4.2.
Zitat ................................................................................................................................14
2.5.
Umgang mit fremdsprachigen Texten ..............................................................................17
2.5.1.
Herstellen von Detailverständnis in kürzeren Texten..................................................17
2.5.1.1.
Nachschlagen unbekannter Vokabeln und Ausdrücke ...........................................17
2.5.1.2.
Inhaltliches Verständnis ...........................................................................................17
2.5.1.3.
Analytisches und interpretatorisches Verständnis...................................................18
2.5.1.4.
Interpretation und Textkommentar ..........................................................................18
2.5.2.
Umgang mit längeren Texten .......................................................................................18
3.
Der Umgang mit Schaubildern,Graphiken und Statistiken ................................................19
4.
Analyse und Interpretation ...................................................................................................23
5.
Ergebnissicherung.................................................................................................................27
5.1.
Unterrichtsmitschrift .........................................................................................................27
5.1.1.
Sinn von Unterrichtsmitschriften .................................................................................27
5.1.2.
Form der Unterrichtsmitschrift ....................................................................................27
5.1.3.
Ratschläge zur Unterrichtsmitschrift ...........................................................................27
5.1.4.
Gestaltung der Unterrichtsmitschrift............................................................................28
5.2.
Protokoll.............................................................................................................................30
5.2.1.
Stundenprotokoll ...........................................................................................................30
5.2.2.
Versuchsprotokoll..........................................................................................................31
6.
Referat....................................................................................................................................32
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6.1.
Beschaffung und Sichtung von Informationen ...............................................................32
6.2.
Verarbeitung der Informationen (schriftlicher Teil des Referats)..................................33
6.3.
Vortrag (mündlicher Teil des Referats)............................................................................36
7.
Diskussionsleitung.................................................................................................................38
8.
Anhang: Arbeitsaufträge verstehen......................................................................................39
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1. Vom Lernen und Vergessen
Wer kennt das nicht: Du hast ein ganzes Wochenende für die Klausur am Montag
gepaukt und wenn du dann am nächsten Morgen vor den Aufgaben sitzt, ist manches,
was du doch 'gekonnt' hast, nicht verfügbar. Es gibt also offenbar falsches Lernen, das
trotz intensiver Anstrengung nicht zum Erfolg führt.
Erfolgreiches Lernen wird zwar häufig durch eine Fülle schulischer, häuslicher oder
persönlicher Bedingungen behindert, es scheitert aber oft auch an der 'falschen
Fütterung' unseres Gehirns, dessen Speicher- und Schaltfähigkeit zwar grundsätzlich
nahezu unbegrenzt, in der zur Verfügung stehenden Lernzeit aber deutlich begrenzt ist.
Daher einige Tipps zur 'richtigen Fütterung unseres Gehirns':
Besser behalten wird, was verstanden ist.
Unverstandenes kann allenfalls 'mechanisch auswendig' gelernt werden, aber
es kann, wenn es überhaupt in unser Langzeitgedächtnis gelangt, dort nicht
sinnvoll eingeordnet werden. Meistens wird es auch bereits aus dem
Kurzzeitspeicher schnell wieder 'ausgesperrt'.
Also: Nacharbeiten, nachschlagen, nachfragen!
Besser behalten wird, was nicht 'in der Luft hängt'.
Isolierte Informationen finden keinen sicheren Halt im Gedächtnis, denn dieses
ist ein 'feinmaschiges Netz', in dem das Einzelne nur durch Verknüpfung mit
dem Ganzen gehalten wird.
Also: Lernstoff mit bisherigem Wissen verbinden!
Behalten wird nur, was in verkraftbarer Menge angeeignet wird.
Eine große Stoffmenge kann nicht auf einmal aufgenommen werden. Vielmehr
führt die Überfrachtung unseres Gehirns zu Denkblockaden, denn unser
Gedächtnis ist keine 'Festplatte', die in reiner und reihender Form registriert,
sondern ein vieldimensionaler Speicher, in dem jede Information ihren
gesicherten Platz finden muss. Und diese Einordnung braucht Zeit und Kraft.
Also: Lernstoff in aufnehmbare Einheiten einteilen!
Behalten wird nur, was mit ungestörter Aufmerksamkeit aufgenommen wird.
Was in überanstrengtem oder müdem Zustand gelernt oder was durch
zusätzliche Eindrücke überlagert wird, wird oft bereits bis zum nächsten Tag
wieder vergessen, denn die 'Kondition' und Aufnahmeflexibilität unseres
Gehirns sind begrenzt.
Also: Abstände, Pausen, 'Abschaltphasen' zwischen den Lernzeiten!
Behalten wird nur, was wieder aufgerufen, bewegt, gebraucht wird.
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Was nur einmal oder flüchtig im Gedächtnis abgelegt ist, wird dort bald
verschüttet und vergessen.
Also: Wiederholen, wiederholen ...!
Leichter behalten wird, was geordnet ist.
Eine Fülle von Details lässt sich auch kurzfristig nur dann verfügbar halten,
wenn sie in unserem Gedächtnis durch 'Überschriften' Struktur erhält.
Also: Lernstoff gliedern!
Leichter behalten wird, was zusätzlich in 'gefilterter Form' in unserem
Gedächtnis bewegt wird.
Wenn also die Vielfalt eines Stoffes auf Wesentliches reduziert wird, wird
Lernen aktiv und damit erfolgreicher als rezeptives Aufnehmen. Außerdem
erhält unser Gedächtnis zusätzliche Einordnungs- und Abrufhilfen.
Also : Lernstoff zusammenfassen!
Besser behalten wird, was auf 'unterschiedlichen Wegen' aufgenommen und
bewegt wird.
Der Wechsel von innerem 'stillen' und lautem Sprechen oder auch von
schriftlicher Fixierung zentraler Inhalte 'ergreift' den Stoff in verschiedener
Weise und macht dadurch den Umgang mit ihm sicherer.
Also: Lernform variieren!
Die Aufnahme und die Verwendung des Lernstoffes, d.h. Lernfähigkeit und Lernerfolg,
sind - soweit sie sich auf das Behalten von Verstandenem beziehen - nicht nur abhängig
von der Intelligenz des Lernenden, sondern auch von seinen Lerntechniken!
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2. Umgang mit Texten
2.1.
Lesen
Textaufnahme
Durch Lesen nehmen wir einen Text auf, bevor wir in einem
zweiten, von der Textaufnahme getrennten Schritt den Text
analysieren, interpretieren, erörtern, beurteilen, Aussagen des
Textes widersprechen oder bestätigen u.a. Damit die Analyse, die
Interpretation, die Erörterung, die Beurteilung etc. dem Text
möglichst gerecht werden, ist eine möglichst objektive
Textaufnahme Voraussetzung.
Distanz
für das Lesen gilt also die Forderung: Halte Distanz zum Text, um
die Textaufnahme nicht durch subjektives Engagement zu färben!
Wesentliches
Zentrales Anliegen des Lesens wird immer die Erfassung
wesentlicher Informationen sein.
Was nun jeweils wesentlich ist, lässt sich durch zwei Hilfsfragen
eingrenzen:
1.
Was darf im Text nicht übersehen und bei einer Wiedergabe
nicht weggelassen werden, ohne dass der
Grundzusammenhang aufgelöst und unverständlich wird?
Leseabsicht
2.
Was ist die Leseabsicht bzw. Leseaufgabe, d.h. welche
Informationen will oder soll ich zu einem bestimmten Zweck
aus dem Text herausstellen?
Um nun jeweils die wesentlichen Informationen eines Textes zu
fixieren und die Fülle der Textinformationen überschaubar zu
machen, sollte ein Text möglichst bereits beim ersten Lesen mit
dem Bleistift bearbeitet werden.
Folgende Verfahrensformen können dabei u.a. hilfreich sein:
Unter- / Überstreichungen erleichtern die Hervorhebung und Übersicht nur,
wenn sie zielgerichtet und sparsam vorgenommen werden! - Vermeide die Unter/ Überstreichung längerer Sätze oder gar ganzer Absätze!
Wichtige umfassendere Textpassagen können durch senkrechte Striche am
Rand angezeigt werden.
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Eine Gewichtung der angezeigten Informationen lässt sich durch eine
Zeichendifferenzierung vornehmen: z.B. Striche - Doppelstriche Ausrufezeichen am Rand.
Auch die Verwendung unterschiedlicher Farben kann bei einer
Aussagengewichtung hilfreich sein.
Eine Textgliederung lässt sich durch differenzierende Unterstreichungen
nachzeichnen: doppelte, einfache, gestrichelte Unterstreichungen.
Zentrale Textbegriffe oder eigene zusammenfassende Begriffe am Rand
jeweiliger Textpassagen können schnell über deren gedanklichen Kern
informieren und auch die Textgliederung widerspiegeln.
Auch eingefügte Nummerierungen (im Text oder an dessen Rand) lassen
Textchronologie und Textgliederung leichter rekonstruieren.
Unverständliche oder noch zu klärende Textpassagen lassen sich ebenso wie
eigene Vorbehalte oder abweichende Auffassungen durch verschiedene
Markierungen anzeigen: Fragezeichen, Schlangenlinien im Text oder an dessen
Rand.
Beziehungen oder Gegensätze und Widersprüche zwischen Textaussagen
können durch standardisierte Zeichen am Rand skizziert werden:
< > Beziehung
> < Gegensatz/Widerspruch
Randanmerkungen/ -kommentierungen schließlich, die über die reine
Textaufnahme hinausgehen, vergegenwärtigen die eigene Textrezeption und
bereiten die weitere Auseinandersetzung mit dem Text vor.
2.2.
Zusammenfassen
Die häufigsten Formen der Zusammenfassung sind
Inhaltsangabe und
Textwiedergabe.
Die Inhaltsangabe ist die Zusammenfassung von Texten, die durch eine Handlung
geprägt sind - das betrifft also den größten Teil literarischer Texte -, während die
Textwiedergabe die Zusammenfassung von Texten ist, die der Sachinformation dienen
oder Handlungen und Haltungen initiieren wollen - das sind also vor allem
wissenschaftliche und pragmatische Texte.
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2.2.1.
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Inhaltsangabe
Ziel der Inhaltsangabe ist die kurze und präzise Fixierung des Handlungskerns bzw.
Handlungsergebnisses und des Handlungsgerüsts eines Textes. Dabei wird das
Handlungsergebnis, um Spannung in der Inhaltsangabe zu vermeiden, der
Nachzeichnung des Handlungsgerüsts vorangestellt, so dass sich folgende
Grundstruktur der Inhaltsangabe ergibt:
Grundstruktur einer Inhaltsangabe
1. Einleitung
Inhalt: Thema
Verfasser
Titel
Textart
Form: möglichst in einem Satz (Vermeide aber verschachtelte,
unübersichtliche Konstruktionen!)
Grundstruktur: In dem Text (Drama, Roman, Erzählung, Fabel,
Ballade u.a.) "..." von ... geht es um ...
Beispiel: In La Fontaines Fabel "Der Rabe und der Fuchs" geht es um einen Nachteil, den
der eitle Rabe durch eine listige Schmeichelei des Fuchses erfährt.
Oder:
In der Szene "Nacht" in Goethes Tragödie "Faust I" begegnen wir dem leidenden
Gelehrten, der durch Magie und schließlich durch Selbstmord die
Ursprungserkenntnis zu erlangen sucht.
2. Hauptteil
Inhalt: Handlungsergebnis
Handlungsschritte, die zu dem Handlungsergebnis führen
(Hilfsfragen: wer?, wann?, wo?, was?)
Form: chronologische Reihenfolge der Handlungsschritte (entspricht
nicht immer dem Textverlauf; dieser kann Vor- und Rückgriffe
enthalten.)
logische Verknüpfungen durch sinnvolle Konjunktionen (Vermeide
"und"-Reihungen!)
Tempus: In der Regel Präsens (Die Handlung des Textes ist stets
gegenwärtig.)
keine wörtliche Rede (W örtliche Rede handelnder Personen muss,
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sofern sie für die Inhaltsangabe unentbehrlich ist, in indirekte Rede
- Modus: Konjunktiv I - umgeformt werden.)
keine Zitate
keine Spannung, sondern Sachlichkeit
2.2.2.
Textwiedergabe
Die Textwiedergabe ist die „Inhaltsangabe“ für jede Form von Sachtexten
(Zeitungskommentare, hist. Quellentexte, wissenschaftliche Darstellungen u.a. ).
Aufgabe der Textwiedergabe ist es, möglichst knapp die Hauptaussagen eines solchen
Textes geordnet zusammenzufassen und bei argumentativen Texten auch deren
gedankliche Struktur nachvollziehbar wiederzugeben.
Wichtig ist es, sprachlich Distanz zu den Aussagen des Autors zu halten. Dies gelingt
am elegantesten durch Verwendung des Konjunktiv I. Es besteht auch die Möglichkeit,
durch bestimmte Formulierungen (der Autor behauptet, dass...) diese Distanz zum
Ausdruck zu bringen.
Die Textwiedergabe ist gekennzeichnet durch einen sachlich informierenden Stil; d.h.
dass der Stil des Originaltextes unter Umständen nicht beibehalten werden darf, etwa
wenn es sich um einen ironischen oder provozierenden Text handelt. Die
Textwiedergabe ist grundsätzlich im Präsens zu formulieren.
Es empfiehlt sich folgender Aufbau :
1. Grundlegende Textangaben (Textsorte, Autor, Quelle, Erscheinungsjahr u. -ort,
u.a.),
2. die eigentliche Textwiedergabe nach folgendem Gliederungsprinzip:
• Thema formulieren (Frage- oder Problemstellung des Textes)
• Hauptaussage(n) zum Thema herausstellen (Kernthesen)
• wesentliche Darstellungs- bzw. Argumentationsschritte nachzeichnen
(Begründungen, Schlussfolgerungen, Forderungen, Belege usw. herausstellen);
die gedankliche Beziehung der einzelnen Textaussagen zu einander muss also
sprachlich zum Ausdruck gebracht werden, z.B. durch Konjunktionalsätze. Um
die Argumentationslogik deutlich zu machen, ist es häufig sinnvoll, sich von der
Reihenfolge der Gedanken im Text zu lösen und z.B. die wichtigsten Gedanken
zuerst zu referieren, auch wenn diese im Text erst am Ende stehen. (Merke für
die Wiedergabe: „logisch, nicht chronologisch!“) Auf der nächsten Seite findest du
ein Beispiel für eine Textwiedergabe.
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Beispiel einer Textwiedergabe
a) Originaltext:
Todesstrafe
Beispiel von Grausamkeit
Von KATHARINA GESSLER
Henker haben Konjunktur. Weltweit wurden nach
Angaben von Amnesty International
(ai) 1996 mindestens 5300 Menschen in 39
Staaten hingerichtet. Die USA belegen mit
45 Exekutionen Platz sieben. Ganz vom
steht China (4173), gefolgt v on der Ukraine
(167), Rußland (140), Turkmenien (123),
Iran (110) und Saudi-Arabien (69).
Das Schicksal der zum Tode v erurteilten
Doppelmörderin Karla Faye Tucker gibt dem
Streit um die Todesstrafe nicht nur in
Amerika neuen Stoff. Obwohl doch feststeht,
dass staatlich sanktioniertes Töten das
grundlegendste aller Menschenrechte
verletzt: das auf Leben und das auf Schutz
vor grausamer, unmenschlicher oder
erniedrigender Strafe. Manche Taten,
kontern Befürworter, seien so ungeheuerlich,
dass allein das Todesurteil "gerecht" sei. Der
Sozialdemokrat Carlo Schmid hielt dem
bereits in den 50er Jahren entgegen "Der
Mensch degradiert sich selbst, wenn er
einen Menschen in regulierter Weise vom
Leben zum Tode bringt."
Hinzu kommt, dass Justizirrtümer nie
auszuschließen sind. Kein Staat der Welt
kann sicher sein, dass seinen Richtern keine
Fehleinschätzung unterläuft.
SelbstdasArgumentvonder
abschreckenden Wirkung zieht nicht. Bis
heute gibt es keinen Nachweis, dass dort, wo
von Staats wegen getötet wird, die Zahl der
Schwerverbrechen zurückgeht. Am Beispiel
Kanadas lässt sich das deutlich ablesen. Die
meisten Tötungsdelikte gab es dort 1975 ein Jahr vor Abschaffung der Todesstrafe.
Ob jemand sterben muss oder doch leben
darf, hängt obendrein nicht immer allein mit
dem jeweiligen Verbrechen zusammen.
V i e lmehr v e r w e i s e n K r i t iker au f
Untersuchungen, nach denen Hautfarbe
oder soziale Schicht der Täter und Opfer bei
der Urteilsfindung eine Rolle spielen. "Die
Todesstrafe wird unverhältnismäßig o ft
gegen die Armen und Machtlosen sowie
gegen Personen verhängt, die am Rande
der Gesellschaft stehen", stellt Amnesty
International fest.
Bis heute gilt, was der italienische Jurist
Cesare Beccaria , eine r der er sten
Todesstrafen-Gegner, schon 1764 zu Papier
brachte: "Die Todesstrafe ist nicht nützlich,
weil sie der Gesellschaft ein Beispiel von
Grausamkeit gibt."
[Ein Kommentar aus dem "Hamburger Abendblatt" v om 4.3.1998]
b) Die Textwiedergab e:
In einem am 4.3.1998 in der Tageszeitung "Hamburger Abendblatt" erschienenen
Kommentar nimmt die Verfasserin K. Gessler - aus Anlass eines damals aktuellen Falles in
den USA - Stellung zu der Frage, ob die Todesstrafe zu legitimieren sei. Sie nimmt eine
entschiedene Haltung gegen die Todesstrafe ein, die, wie sie anfangs auflistet, in
zahlreichen Staaten nach wie vor weltweit praktiziert werde. Das zentrale Argument der
Verfasserin ist die Überzeugung, dass mit der Todesstrafe das fundamentale
Menschenrecht auf Leben und Schutz vor inhumaner Strafe durch die staatliche Gewalt
selbst verletzt werde. Zur weiteren Bekräftigung ihrer Ablehnung verweist sie auf das nie
auszuschließende Risiko von Justizirrtümern. Darüber hinaus zitiert sie eine These von
Amnesty International, wonach sozial randständige Gruppen unverhältnismäßig häufig von
der Todesstrafe betroffen seien, was als Hinweis auf eine soziale Voreingenommenheit bei
der Urteilsfindung gewertet wird. Den Einwand, dass die Todesstrafe wegen ihrer
angeblichen Abschreckungswirkung sinnvoll und vertretbar sei, lässt die Verfasserin nicht
gelten, w eil er nicht belegt sei; sie verweist ihrerseits auf einen empirischen Befund aus
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Kanada: Dort habe es die höchste Zahl an Tötungsdelikten 1975 im Jahr vor der
Abschaffung der Todesstrafe gegeben. In ihrem Resümee schließt sich die Verfasserin
einem italienischen Juristen aus dem 18.Jh. an, der die Todesstrafe als ein "Beispiel von
Grausamkeit' bekämpft habe.
Anm.: Konjunktiv I wurde durch Unterstreichung herausgehoben.
2.3.
Erörtern
Was heißt „erörtern“?
Wer erörtert, setzt sich mit einem strittigen Problem auseinander, um sich Klarheit
darüber zu verschaffen.
Ein Problem, das zu erörtern ist, löst Fragen aus: Warum ist das so? Wie ist es dazu
gekommen? Was ist zu tun? Wie ist die Sache zu beurteilen?
Wer darauf begründete Antworten sucht, kann sich mit einer „schnellen Lösung“ nicht
zufrieden geben. Sie / er muss vielmehr das Problem unter vielfältigen Gesichtspunkten
beleuchten:
• Ursachen und Folgen erwägen;
• Aussagen und Urteile dazu prüfen;
• Argumente und Gegenargumente sammeln und diskutieren;
• vor allem auch eigenes Wissen und eigene Erfahrungen zur Klärung
heranziehen (eigene Stellungnahme);
kurz: sie / er muss das Problem „erörtern“.
Wir unterscheiden die Problemerörterung von der Texterörterung. Bei der
Texterörterung wird ein bereits dargestelltes und vom Verfasser bewertetes Problem
diskutiert und vom Erörternden neu beurteilt; dabei muss eine Auseinandersetzung mit
der Position des Verfassers erfolgen!
Die Fragestellung der Problemerörterung gibt dagegen nur das Thema vor, das ohne
Vorgaben zu erörtern ist.
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Textsicherung
Die Verfahren der Textbewahrung bzw. Textsicherung sind das Exzerpieren und
Zitieren, die entsprechenden Ergebnisse das Exzerpt und das Zitat.
2.4.1.
Exzerpt
Das Exzerpt (lat. das Herausgenommene) ist ein schriftlicher, mit dem Text der Vorlage
übereinstimmender Auszug aus einem Werk, durch den ich mir wesentliche Einzelheiten
aus diesem Werk herauslöse, aufbewahre und verfügbar mache, ohne den gesamten
Originaltext im Verwendungsfall erneut lesen zu müssen.
Das Exzerpt kann, sofern es wörtliche Originalpassagen erfasst, Fundgrube für Zitate
sein. Daher muss das Exzerpt mit genauer Quellenangabe versehen werden.
Es gibt zwei Techniken des Exzerpierens, die auch kombiniert angewendet
werden können:
1.
2.
das wörtliche Herausschreiben, das besonders zur Übernahme bereits
sehr treffender und kurzer Formulierungen geeignet ist, die eigene Worte
überflüssig machen;
das stichwortartige Zusammenfassen, das besonders zur Komprimierung
umfassender Textpassagen und zur Herausstellung der zugrunde
liegenden Textstruktur geeignet ist.
Für die Stichworttechnik in eigenen Worten gelten folgende Regeln:
• Begriffsinhalt und Begriffsumfang des Originaltextes dürfen nicht
verändert werden!
• Die isolierten Stichpunkte dürfen den ursprünglichen
Grundzusammenhang nicht auflösen!
• Die Stichpunkte müssen so angelegt werden, dass sie jederzeit ohne
Rückgriff auf den Originaltext verständlich sind!
Beispiel eines Exzerptes:
(Kombination wörtlicher Übernahme und stichwortartiger Skizzierung)
a) Originaltext aus dem Brockhaus: Schlagwort Aufklärung
Aufklärung, 1) Bez. für eine geistesgeschichtl. Epoche, beginnend Ende des 17. Jh.
(Aufklärungszeitalter); zugleich die sie prägende Richtung des Denkens, die von England
('enlightenment') und Frankreich ('lumières') ausgehend das europ. Geistesleben bestimmte und bis ins
19. Jh. wirksam war und einen Einschnitt in der Geschichte des Denkens markierte, dessen Bedeutung
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auch in der Gegenwart noch zu erkennen ist. Charakteristisch für das Denken der A. ist ein
Erkenntnisprozeß, der traditions- und i nstitutionskritisch dem Grundanli egen verpflichtet ist, dem
Menschen mit Hilfe der Vernunft zum 'Ausgang aus einer selbstverschuldeten Unmündigk eit' (I. Kan t) zu
verhelfen.
Grundzüge und Entwicklung
Grundlage der verschiedenen Richtungen der A. is t die Vorstellung, dass die Vernunft das Wesen des
Menschen darstelle, wodurch alle Menschen gleich seien (Egalitarismus) und die Vernunft als einzige
und letzte Instanz befähigt sei, über Wahrheit und Falschheit von Erkenntnissen zu entscheiden und die
in ihrer Gesamtheit vernünftig angelegte Welt zu erkennen (Vernunftoptimismus). Hieraus folgt eine am
Modell naturwissenschaftl. Erkenntnis orientierte Kritik an allen autoritätsbezogenen, irratonal
bestimmten Denkweisen, bes. am Weltbild des christl. Offenbarungsglaubens, jeder Metaphysik und
allem Aberglauben. Die Loslösung des seiner Natur nach als gut gedachten und nur durch Entfernung
von dieser Natur 'depravierten' (verderbten) Menschen aus seinen Abhängigkeiten soll durch Anleitung
zum freiheitl., autonomen Vernunftgebrauch möglich werden. Durch diese Rückkehr zu seiner Natur
werde die stete Vervollkommnung und Verwirklichung eines freiheitl., menschenwürdigen und glückl.
Daseins in einer neuen Gesellschaft möglich (Fortschrittsoptimism us). (Brockhaus)
b) Exzerpt
Aufklärung
a)
b)
Epoche der Geistesgeschichte (18. Jh.)
Denkweise / Denkrichtung
Vernunft
"Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit"
(It. Kant)
Infragestellung traditioneller Normen und Institutionen
Merkmale:
a)
"Egalitarismus":
Vernunft = "Wesen des Menschen"
Gleichheit
b)
"Vernunftoptimismus"
Vernunft
Unterscheidung von wahr > < falsch
Erkenntnis der "vernünftig angelegte(n) Welt"
c)
"Fortschrittsoptimismus"
Vernunft
"Rückkehr (des Menschen) zu seiner Natur":
Leben in Freiheit, Menschenwürde, Glück
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2.4.2.
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Zitat
Das Zitat ist die wörtliche Wiedergabe einer mündlichen oder schriftlichen Aussage. Es dient
als Beleg für eigene Aussagen über den fremden Text / die fremde Äußerung oder als Stütze
eigener Gedanken.
Für die Form des Zitats gelten folgende Regeln:
• Zitate werden durch Anführungszeichen gekennzeichnet und eingegrenzt.
(Zitate innerhalb einer wörtlichen Rede oder umgekehrt erhalten einfache
Anführungszeichen.) Das Wort "Zitat" als Ankündigung desselben wird nur im
mündlichen Vortrag verwendet, im schriftlichen Gebrauch ist es verboten!
• Zur möglichen Überprüfung muss hinter dem Zitat in Klammern die genaue
Stellenangabe (Seitenzahl, ev tl. Zeilenangabe, bei Gedichten Verszeile) vermerkt
werden.
• Zitate müssen genau sein, d.h. im Wortlaut dürfen sie nicht verändert werden.
• Kürzungen innerhalb von Zitaten sind durch drei Auslassungszeichen in eckigen
Klammern [...] anzuzeigen!
• Zusätze im Zitat müssen als solche durch eckige Klammern kenntlich gemacht
werden.
• Zitatkürzungen dürfen nicht sinnentstellend sein und nicht zu sprachlicher
Unverständlichkeit führen. Darum ist Vorsicht bei Kürzungen geboten!
• Zitate oder Zitatbestandteile, die in eigene Ausführungen eingeflochten werden,
müssen syntaktisch und inhaltlich in diese integriert werden.
Zitier- und Belegtechniken:
Bei der Textarbeit dient das Zitat als Beleg oder Ausgangspunkt einer Deutung, nicht als
Ersatz für eigene Ausführungen. Daraus ergibt sich folgender Dreischritt als mögliches
Aufbauschema:
1.
2.
3.
Behauptung
Beleg durch Zitat
Auswertung, d.h. Erläuterung, Ausführung, Weiterführung der Zitataussage bzw.
der aus ihr abgeleiteten Behauptung.
Diese ist das gedankliche Kernstück der Textarbeit !!
Mögliche andere Reihenfolge:
1. Zitat
2. Auswertung
3. Behauptung
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Beispiele für Zitier- und Belegverfahren:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Zitierens:
1. Übernahme eines vollständigen Zitats
2. Übernahme eines verkürzten Zitats
3. Eingliederung von Zitatbestandteilen
• als direkte Zitate
Der wortwörtliche Beleg jeglicher Aussage über einen Text kann nicht nur zu
Zeitnot bei Klausuren führen, sondern auch die Übersichtlichkeit stören und den
Blick auf die zentralen Textaussagen verstellen. In solchem Fall ist das indirekte
Zitat geeignet, bei dem die Textaussage in eigener Formulierung wiedergegeben
wird. Dabei wird wörtliche Rede in indirekte Rede umgesetzt. Im Gegensatz zum
direkten Zitat wird die Umschreibung durch den vergleichenden Hinweis (vgl.
Z....) auf die Textstelle belegt. Dies empfiehlt sich, wo es nicht um sprachliche
Besonderheiten geht, sondern um das inhaltliche Geschehen, also:
4. Umschreibung von Textpassagen
• als indirektes Zitat
In dem folgenden Beispiel werden nur die drei Formen des direkten Zitats
angewendet. Dabei wird deutlich, dass die Verarbeitung von Zitatbestandteilen sich
besonders bei den erläuternden Ausführungen anbietet und von ihnen oft nicht zu
trennen ist.
a)
Originaltext
Gottfried Benn
Anemone
Erschütterer -: Anemone,
die Erde ist kalt, ist nichts,
da murmelt deine Krone
ein Wort des Glaubens, des Lichts.
Der Erde ohne Güte,
der nur die Macht gerät,
ward deine leise Blüte
so schweigend hingesät.
Erschütterer -: Anemone,
du trägst den Glauben, das Licht,
den einst der Sommer als Krone
aus großen Blüten flicht.
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b)
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Beispiel:
Behauptung: Die Anemone erscheint wie ein fremdes Phänomen auf der
winterlichen Erde,
Beleg:
doch ist sie eng mit ihr verbunden: „Der Erde ohne Güte, / der nur
die Macht ward dein leise Blüte / so schweigend hingesät." (V.5-8)
Erläuterung: Die Kennzeichnung der Erde mit der menschlichen Eigenschaft
„ohne Güte" (V.5) unterstreicht, dass der Begriff über die
vordergründige Bedeutung hinaus die Welt, das menschliche
Zusammenleben, meint, wo Gewalt dominiert und Liebe, Wärme,
Verstehen und Verzeihen keine Chance zu haben scheinen. In
diese Welt wird die Anemone „Der Erde (...) hingesät" (V.5 u.
8).Ihre Blüte wird nicht als Produkt des Bodens dargestellt,
sondern wie eine Gabe von außen, damit sie dort gedeihe und
wirke. Dieses Wirken geschieht, im Gegensatz zu dem der Erde,
nicht mit Machtmitteln, sondern einfach durch die unaufdringliche,
„leise" (V.7) Existenz, die sich in aller Kälte behauptet und die
Welt mit Freundlichkeit durchdringt.
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2.5.
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Umgang mit fremdsprachigen Texten
2.5.1.
Herstellen von Detailverständnis in kürzeren
Texten
2.5.1.1. Nachschlagen unbekannter Vokabeln und
Ausdrücke
Das Erschließen eines fremdsprachigen Textes im Detail beginnt mit dem Nachschlagen
unbekannter Vokabeln und Ausdrücke. Hilfsmittel dafür sind einsprachige und
zweisprachige Wörterbücher. Als einsprachiges englisches Wörterbuch empfiehlt sich
• Advanced Learner's Dictionary, Oxford University Press;
als einsprachiges französisches Wörterbuch eignet sich besonders
• Micro-Robert, Verlag Hachette.
Nützliche zweisprachige Wörterbücher bieten für beide Sprachen z.B. die
Verlage Klett und Langenscheidt an.
Das unbekannte Vokabular wird im Wörterbuch aufgesucht und zweispaltig, d.h. mit der
deutschen Übersetzung, notiert. Da seine Bedeutung oft abhängig ist vom
Textzusammenhang, in dem es steht, ist es häufig sinnvoll, es im Wortverband zu
notieren. Außerdem ist es wichtig, dem Wörterbuch grammatische Informationen zu
entnehmen.
Auch Hinweise auf die Sprachebene müssen dem Wörterbuch entnommen werden. Das
Notieren des Wortes im Wortverband klärt seine spezielle Bedeutung in dem gegebenen
Zusammenhang.
2.5.1.2. Inhaltliches Verständnis
Nach Klärung des unbekannten Vokabulars stellt sich ein vordergründiges
Textverständnis ein, das der Vertiefung bedarf. Um inhaltliche Zusammenhänge
erfassen zu können, wird der Text erneut gelesen. Textdetails, die jetzt noch sprachlich
unverstanden bleiben - Wortmaterial, Satzkonstruktionen - werden mit Seitenzahl und
Zeilenangabe notiert bzw. im Text markiert, so dass sie im Unterricht erfragt und geklärt
werden können.
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Summary
Um inhaltliches Verständnis abrufbar zu machen, ist es sinnvoll, Stichwörter aus dem
Textzusammenhang zu notieren bzw. Textdetails zu unterstreichen und sie
anschließend in einem Résumé zu verarbeiten. Das résumé / summary kann sich
zunächst eng am Vokabular des vorliegenden Textes orientieren, sollte jedoch mit
zunehmender sprachlicher Kompetenz eigenständiger in den Formulierungen werden.
Entsprechendes gilt für di e Beantwortung von Fragen zum Textverständnis.
2.5.1.3. Analytisches und interpretatorisches
Verständnis
Um indirekte Textaussagen versprachlichen zu können, bedarf es eines spezifischen
Wortschatzes zur Textanalyse und Interpretation. Dieser Wortschatz wird im Unterricht
beim Umgang mit Texten sukzessive erweitert. Es ist z.B. nachschlagbar in
• Herbert Bodenschatz, Englisches Lernwörterbuch zur Textanalyse, Verlag
Diesterweg
• Bernhard Stentenbach, Französisches Lernwörterbuch zur Textanalyse,
Verlag Diesterweg
Die Verfahren der Textanalyse und Interpretation entsprechen weitestgehend denen im
Fach Deutsch (Vgl.S.18 ff.)
2.5.1.4. Interpretation und Textkommentar
Um sein persönliches Textverständnis zu äußern, um sich argumentierend und
bewertend mit dem vorgelegten Text auseinandersetzen zu können, ist die Kenntnis
eines Besprechungsvokabulars (vocabulary for discussion) erforderlich. Es ist ebenfalls
nachzuschlagen bei Bodenschatz und Stentenbach.
2.5.2.
Umgang mit längeren Texten
Bei der Erschließung längerer Texte wechseln intensives und extensives Lesen
einander ab. Bei der extensiven Lektüre werden größere Textabschnitte erfasst. Es ist
hierbei unmöglich, jedes unverstandene Wort nachzuschlagen. Statt dessen konzentriert
sich der Leser auf das Notieren von sinntragendem Vokabular, das ihm ermöglicht,
inhaltliche Zusammenhänge zumindest global zuerfassen. Für die weitere Bearbeitung
des Textes gilt das unter 2.5.1 Gesagte.
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3. Der Umgang mit Schaubildern, Graphiken und Statistiken
Die Vorgehensweise bei der Behandlung von Texten, nämlich der Dreischritt von
Aufnahme, Wiedergabe und Auswertung, lässt sich grundsätzlich auch auf den Umgang
mit Schaubildern, Graphiken und Statistiken übertragen. Folgende Hilfsfragen können
den Umgang mit Schaubildern, Graphiken und Statistiken im einzelnen lenken:
1.
Aufnahme / Analyse
Worum geht es? Was ist der Gegenstand? (Berücksichtigung oder
Formulierung eines Titels zur Erfassung des dargestellten Sachverhalts)
Wo und / oder in welchem Zusammenhang ist die Quelle erschienen?
Um was für Zahlen, Daten, Entwicklungslinien, Zeichen, Ordnungen etc.
Handelt es sich? Was spiegeln sie wider? Auf welche Wirklichkeit /
Wirklichkeitsausschnitte beziehen sie sich?
Welche Beziehungen bestehen zwischen den angeführten Zahlen, Daten,
Entwicklungslinien etc.? Wie sind die zwischen den Bestandteilen
verwendeten Beziehungszeichen zu übersetzen?
2.
Auswertung / Interpretation
Welche wesentlichen Einschnitte, Schwerpunkte, Entwicklungen, Nachzeichnung
und Erläuterung wesentlicher Bestandteile und Strukturen Gegensätze etc.
prägen die wiedergegebenen Sachverhalte und Zusammenhänge?
Wie lassen sich diese herausgehobenen Momente erklären? Welche
Folgerungen sind aus ihnen ableitbar?
Welche Grundaussage enthält die Quelle?
In welchen größeren Zusammenhang ist die Quelle einzubetten?
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Beispiel einer Schaubildanalyse:
Analyse / Beschreibung
Gegenstand
Quelle
Nachzeichnung
und Erläuterung
wesentlicher
Bestandteile
und
Strukturen
Das Schaubild zeigt die französische Verfassung von 1791.
Es ist entnommen aus: Schmid: Fragen an die
Geschichte. Bd.3. Ffm 1980, S.137
Die Aktivbürger Frankreichs wählen nach
Zensuswahlrecht (das Wahlrecht ist an Vermögen und
damit die Entrichtung eines Steuerzensus gebunden)
die Selbstverwaltungsorgane, die Richter und
Geschworenen sowie die Nationalversammlung. Der
König ernennt und entlässt die Minister und hat ein
aufschiebendes Vetorecht gegenüber Gesetzen. Die
Minister ihrerseits sind der Nationalversammlung
verantwortlich, sie werden von dieser kontrolliert. Die
Nationalversammlung verabschiedet Gesetze,
kontrolliert die vom König ernannten Minister, die
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Nationalgarde und die Außenpolitik.
Interpretation / Auswertung
In dieser Verfassung ist die Rechtsprechung, die
Judikative, unabhängig. Dies gilt ebenso für die
Verwaltung.
Vergleich
Die Exekutive, die ausführende Gewalt des Königs und
seiner Minister, ist erheblich begrenzt.
Schwerpunkte
Dagegen liegt die größte Machtfülle bei der
gesetzgebenden Versammlung, der Legislative.
zentrale Aussage Die Verfassung von 1791 ist die einer
konstitutionellen Monarchie, d.h. die vormals absolute
Monarchie ist durch eine Konstitution, eine Verfassung,
eingeschränkt worden.
Beispiel einer Statistikanalyse
BSP
431,71
430,8
462,3
500,4
529,4
545,2
563,0
592,4
595,0
573,8
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
WBSP
2,9
- 0,2
7,3
8,2
5,8
3,0
3,4
5,1
0,4
- 3,6
AQ
0,7
2,1
1,5
0,8
0,7
0,8
1,1
1,2
2,6
4,8
WP
3,4
1,5
1,2
2,0
3,2
5,1
5,3
6,7
7,0
6,0
Zusammenstellung der Daten aus Teilstatistiken bei B.Gahlen u.a.: Volkswirtschaftslehre. München 1977. S.87ff.
Analyse / Beschreibung
Gegenstand
Gliederung
1
Die Statistik gibt die Konjunkturentwicklung der
Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland in dem
Zeitraum von 1966 - 1975 wieder.
In vier vertikalen Spalten sind den 10 Jahren dieses
Zeitraums die Daten der zentralen Konjunkturindikatoren
zugeordnet. Die aufgeschlüsselten Indikatoren sind das
Bruttosozialprodukt (= Summe aller in einem Jahr
produzierten Güter und Leistungen), die Wachstumsrate
des BSP, die Arbeitslosenquote (= Anteil der
In Mrd. DM
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registrierten Arbeitslosen an der Gesamtzahl der
abhängigen Erwerbspersonen) und die Wachstumsrate
des Preisniveaus.
Datenerläuterung Die angeführten Daten erfassen deutlich e
Konjunkturschwankungen.
Interpretation / Auswertung
Vergleich
1967 kommt es zu einer einschneidenden Rezession
mit einem negativen WBSP, einem Anstieg der AQ und
einem nachfragebedingten Rückgang des Preisanstiegs.
Entwicklung
Nach einem Boom 1969 mit entsprechendem Rückgang
der AQ und einem konjunkturgemäßen Anstieg des
Preisniveaus kommt es 1971 zu einem
Konjunkturrückgang. Während dabei die Zunahme der
AQ dem Konjunkturmechanismus entspricht, ist der
weitere deutliche Preisanstieg in dieser
Dämpfungsphase ungewöhnlich.
Auffälligkeiten
Entsprechend ungewöhnlich ist auch die Zunahme der
AQ trotz deutlichen Aufschwungs 1972/73, während das
Preisanstieg erwartet ist.
Erklärung
1975 kommt es zur zweiten einschneidenden
Rezession mit einem erheblichen Minuswachstum,
deutlicher Zunahme der AQ und kaum gedämpfter
Inflation. Diese sog. Stagflation ist eine Auswirkung
eines drastischen Ölpreisschubs durch das Kartell der
OPEC.
Grundaussage
Die Daten der Statistik zeigen, dass die klassischen
Konjunkturmechanismen (Rückgang der AQ im
Aufschwung und des Preisanstiegs im Abschwung) in
der Wirklichkeit nicht mehr zwangsläufig eintreten.
Folgerungen
Aus dieser Realität ergeben sich die Grenzen einer
staatlichen Globalsteuerung und ein Zielkonflikt
zwischen Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität.
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4. Analyse und Interpretation
Analyse und Interpretation sind elementare Arbeitsmethoden in allen Fächern! Denn
alle Arbeit zielt darauf, ein Verständnis von etwas zu erarbeiten. Dies setzt voraus, dass
man analytisch die Besonderheiten eines Gegenstandes erfasst. In der Analyse
untersuchen wir also den Gegenstand (je nach Fach z.B. Texte, Versuchsabläufe,
Schaubilder, Bewegungsabläufe, Kompositionen u.a.) auf seine wesentlichen und
bedeutungsvollen Eigenarten, seien es Einzelelemente oder Strukturen. Wir stellen also
fest: Was liegt vor? Welche Besonderheiten gibt es? D.h. wir betätigen uns hier als
aufmerksame sachkundige Beobachter.
Die Analyse allein bedeutet aber noch nicht, dass wir etwas verstanden haben; wir
haben zunächst nur Feststellungen getroffen.
Der Schritt, der zum Verstehen führt, ist das Interpretieren. Die analytisch gewonnenen
Feststellungen bekommen Bedeutung erst in einem Sinnzusammenhang, den wir
erfassen müssen. Interpretationsarbeit ist also Verstehensarbeit, nicht wildes
Phantasieren oder rein spekulatives Assoziieren. Ihre Qualität erweist sich erst an der
Schlüssigkeit, mit der die analytischen Befunde, d.h. die festgestellten Besonderheiten
des Gegenstandes gedanklich miteinander verknüpft werden. Diese Verknüpfungsarbeit
erfordert durchaus Kreativität, sie muss sich aber an den sachlichen Gegebenheiten
orientieren, darf nicht zu den Besonderheiten des Gegenstandes in Widerspruch
geraten. Deshalb ist das Fundament jeder sachorientierten Interpretation die
sorgfältige Analyse! Alle relevanten Interpretationsbehauptungen sind durch geeignete
analytische Befunde zu stützen bzw. zu belegen.
Wir geben stellvertretend für alle anderen Fächer zwei Beispiele aus den Fächern
Deutsch und Chemie.
Ein Beispiel für Analyse und Interpretation im Deutschunterricht
Der Text: Die erste Strophe des Gedichtes von Erich Kästner:
Sachliche Romanze
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie anderen Leuten ein Stock oder Hut.
Die Analyse:
(hier exemplarisch beschränkt auf einige sprachliche Gestaltungsmittel)
Der Titel dieses Gedichtes fällt auf durch die widersprüchliche, paradoxe Kombination
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von Adjektiv und Nomen. Das Adjektiv „sachlich“ passt nicht zum Begriff „Romanze“ (=
stimmungsvolles, schwärmerisches Liebeslied). Der Begriff „Romanze“ wird durch
dieses Adjektiv geradezu seiner eigentlichen Bedeutung entleert.
Der vierte Vers der Strophe wird sprachlich herausgehoben, weil er durch den Punkt am
Ende der dritten Strophe vom vorhergehenden Satz abgetrennt ist, obwohl es sich bei
der Schlusszeile der Strophe nicht um einen grammatisch eigenständigen Satz handelt.
Inhaltlich gehört der hier formulierte Vergleich noch zum vorhergehenden Satz.
Sprachlich handelt es sich hier um einen Vergleich, der den Verlust der Liebe zwischen
zwei Menschen bildhaft veranschaulicht. Er setzt den Liebesverlust gleich mit dem
Verlust zweier Gebrauchsgegenstände. Und schließlich fällt die Wahl des Verbs in der
dritten Zeile ins Auge: Der Ausdruck „kam ... abhanden“ wird üblicherweise auf
Gegenstände angewendet und nicht wie hier im Zusammenhang mit dem Wort „Liebe“
benutzt.
Die Interpretation:
(unter Rückgriff auf obige Befunde der Analyse)
Kästners Gedicht handelt von einer Frau und einem Mann, die nach einer mehrjährigen
Beziehung plötzlich bemerken, dass sie einander nicht mehr lieben. Im weiteren
Fortgang des Gedichtes zeigt sich, dass das Paar auf die Entfremdung von einander
hilflos und sprachlos reagiert.
Die Frage, warum diese Beziehung so plötzlich zerbricht und worin das eigentliche
Problem dieser Beziehung besteht, wird im Gedicht nicht ausdrücklich beantwortet.
Bereits die abgedruckte erste Strophe mit ihren in der Analyse festgestellten
sprachlichen Besonderheiten gibt allerdings einigen Aufschluss über den Charakter der
Beziehung. Die befremdliche Formulierung „[...] kam ihre Liebe plötzlich abhanden“
bringt durch die Wahl des Verbs zum Ausdruck, dass der Verlust der „Liebe“ offenbar
beiläufig, von beiden unbemerkt geschehen ist. Wenn etwas „abhanden“ kommt, dann in
der Regel deshalb, weil der Besitzer ihm nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt . Der
dritte Vers erweckt daher den Eindruck, dass das Paar recht unachtsam mit einander
und mit den Gefühlen für einander umgegangen ist. Beide scheinen das Verlöschen
ihrer Liebe zunächst nicht bewusst registriert zu haben. Dieser Eindruck wird durch den
anschließenden Vergleich erhärtet, der als Schlusszeile und durch die Abtrennung vom
übrigen Satz mit einem besonderen Gewicht versehen worden ist.
Die Liebe ist demnach verloren gegangen „wie anderen Leuten ein Stock oder Hut“.
Dieser Vergleich erfüllt eine wichtige Funktion: Er drückt aus, dass das Paar der Liebe
nicht mehr Bedeutung zugemessen hat als irgendwelchen alltäglichen
Gebrauchsgegenständen. Zudem drückt sich in der Gleichsetzung von Liebe mit Stock
bzw. Hut eine Verdinglichung der Liebe in der Beziehung dieses Paares aus. Dieser
„Liebe“ scheint keine andere Aufmerksamkeit entgegengebracht worden zu sein als
einem Stock oder einem Hut. Der paradoxe Titel hat die Widersprüchlichkeit dieser
Beziehung in zugespitzter Form auf den Punkt gebracht: Was einmal als „Romanze“
begonnen haben mag, ist offenbar im Verlauf der acht Jahre zu einer versachlichten
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Alltagsroutine geworden. Unbemerkt und ungewollt scheint die Intensität der Beziehung
und der Gefühle für einander verloren gegangen zu sein. „Plötzlich“ (V.3) stehen beide
Partner traurig und hilflos (vgl. die anschließenden Strophen) vor der Tatsache, dass sie
sich auseinander gelebt haben, weil sie offenbar die „Liebe“ als einen
selbstverständlichen und ungefährdeten ‚Besitz‘ angesehen haben wie „Stock oder Hut“.
Allein durch die sprachliche Gestaltung der ersten Strophe des Gedichtes erhalten wir
also einen Einblick in die Beziehung dieses Paares, die ohne Absicht und ohne
besonderen Anlass, eher wohl aus Nachlässigkeit ‚lieblos‘ geworden ist.
Ein Beispiel für Analyse und Interpretation im Chemieunterricht
Auch im Chemieunterricht wird wie in allen Fächern analysiert und interpretiert. Hier ein
einfaches Beispiel, an dem die Unterschiede zwischen den genannten Tätigkeiten /
Methoden deutlich werden sollen: SchüleriInnen haben im Praktikum folgendes
Experiment durchgeführt:
Versuch:
Durchführung:
"Erhitzen von Silbersulfid"
Silbersulfid, ein spröder, blauschwarzer fester Stoff, wird in
einem schwer schmelzbaren Glasrohr mit einer kräftigen
Bunsenbrennerflamme fortlaufend erhitzt.
Die SchülerInnen stellen während und am Ende des Versuchs
bestimmte Veränderungen fest, die sie in einem Protokoll unter dem
Punkt Beobachtungen zu Papier bringen:
Beobachtungen
• Der blauschwarze Stoff (Silbersulfid) ist verschwunden.
• In der Mitte des Glasrohres befindet sich dafür eine metallisch glänzende,
verformbare Kugel (1)
• und an den Wänden des Glasrohres hat sich ein gelbes Pulver (2) abgelagert.
• Während des Versuchs musste das Glasrohr die ganze Zeit über mit einem
Bunsenbrenner erwärmt werden.
Die von den SchülernInnen zusammengetragenen Beobachtungen entsprechen im
Prinzip dem Ergebnis einer Analyse, d.h. einer Feststellung dessen, was ist. Nun
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schließt sich die Interpretation der Versuchsergebnisse an. Hierzu werden die
Einzelbeobachtungen in Beziehung zueinander gesetzt und nach einer einleuchtenden
Erklärung für die Veränderungen gesucht. Dabei werden auch Kenntnisse, die der
Schüler bereits im Chemieunterricht erworben hat, mit herangezogen. Das Ergebnis
dieser Interpretation erscheint im Protokoll unter dem Punkt Deutung.
Deutung:
• Bei dem gelben Pulver handelt es sich um das Element Schwefel, denn es besitzt genau
die beobachteten Eigenschaften.
• Bei der glänzenden, formveränderlichen Kugel handelt es sich um geschmolzenes
Silber.
• Die chemische Verbindung Silbersulfid ist in die Elemente Schwefel und Silber zerlegt
worden, d.h. es hat eine Analyse stattgefunden.
• Hierbei handelt es sich um einen chemische Vorgang, denn es ist eine Stoffänderung
eingetreten.
• Die Reaktion ist endotherm, denn es musste während der gesamten Zeit Energie
(Wärme) zugeführt werden.
Platz für eigene Notizen:
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5. Ergebnissicherung
5.1.
Unterrichtsmitschrift
5.1.1.
Sinn von Unterrichtsmitschriften
Unterrichtsmitschriften
ergeben zusammen mit den bearbeiteten Materialien und den Hausaufgaben
einen Überblick über das Stoffgebiet,
ermöglichen eine Wiederholung des besprochenen Stoffgebietes,
bilden eine Voraussetzung zum leichteren und längeren Behalten des
Stoffes.
5.1.2.
Form der Unterrichtsmitschrift
Deine Unterrichtsmitschrift solltest du auf DIN-A4 Blättern anfertigen, die du nach der
Stunde in einen Schnellhefter einheftest. Denk daran, dass alle Materialien und
Hausaufgaben ebenfalls in den Schnellhefter gehören. Wichtig ist, dass du deine
Ordnung immer wieder auf den neuesten Stand bringst. Diese Ordnung wird im
Schnellhefter meist eine chronologische sein. Willst du Materialien über einen längeren
Zeitraum sammeln, so empfiehlt es sich, einen Ordner anzulegen. Entscheide dich für
ein geeignetes Ablagesystem (thematisch, alphabetisch oder chronologisch). Die
Gliederung im Ordner wird mit Hilfe eines Registers am übersichtlichsten.
5.1.3.
Ratschläge zur Unterrichtsmitschrift
Halte wichtige Gedanken fest.
Formuliere in Stichpunkten; verwende dabei (auch eigene) Abkürzungen, die du
beibehalten solltest.
Schreibe ganze Sätze nur, wenn nötig (z.B. bei Zusammenfassungen, Regeln,
Merksätzen, zentralen Thesen).
Mache die erarbeiteten Unterrichtsergebnisse deutlich kenntlich.
Achte darauf, dass deine Mitschrift nach längerer Zeit noch nachvollziehbar ist.
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5.1.4.
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Gestaltung der Unterrichtsmitschrift
Folgende Einteilung eines Notizblattes hat sich bewährt. Es empfiehlt sich, in die
Kopfleiste einer Unterrichtsmitschrift folgende Informationen aufzunehmen: Fach,
Thema der Stunde, Datum, Seite. Außerdem solltest du nur 2/3 der Seitenbreite für
Deine Unterrichtsmitschrift nutzen, um Platz für zusätzliche Anmerkungen zu haben.
Dazu folgendes Beispiel:
Beispiel einer Stundenmitschrift einer Schülerin:
Biologie, Genetik
Thema: praenatale (=vorgeburtl.) Diagnosen
10.11.01
Seite 1
dienen zur Festst. von
Chromosomendefekten, z.T. auch
Stoffwechseldefekten
1.
Choriozottenbiopsie
in der 10.-12. Schwangersch.woche
Material der Eizottenhaut wird durch
Bauchn. oder Scheide entnommen
Chromos.untersuchung
Vorteil: nach 1 Woche Ergebnis
Nachteil: Abortrate ca. 2-3% - 1-2% höher als
normal
2.
Amniocentese (Fruchtw.unters.)
in der 16.-20- Schwangersch.woche
Entn. von Zellen aus dem Fruchtw. mit
Hilfe von Nadel (durch Bauchdecke)
Chromos.- + Stoffwechseldefekte
Feststellbar
Vorteil: Abortrate nur um 0,5% höher als
ohne Eingriff
Nachteil: Ergebnis erst nach 3-4 Wochen
Das Überarbeiten einer Unterrichtsmitschrift gehört immer zur Hausaufgabe.
Dabei wird das im Unterricht Erarbeitete wiederholt und gefestigt. Außerdem wird dir
bewusst, ob du den Unterrichtsstoff verstanden hast. So kannst du Unverstandenes in
der nächsten Stunde noch einmal sinnvoll nachfragen. Dabei gibt es einige Hilfen zur
Gestaltung der Unterrichtsmitschrift: Wenn im Unterricht noch nicht geschehen,
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versuche Überschriften für die einzelnen Unterrichtsmitschriften zu finden, damit du
gleich weißt, worum es geht. Schwerpunkte einer Unterrichtsmitschrift kannst du durch
Stichworte am Rand oder durch eine farbige Gestaltung im Text übersichtlich werden
lassen. Wichtige Textpassagen oder Zitate kannst du durch Unterstreichungen
hervorheben. Wesentliche Unterrichtsergebnisse können gesondert in sog. Merkkästen
von der eigentlichen Unterrichtsmitschrift abgesetzt werden.
Platz für eigene Notizen:
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5.2.
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Protokoll
5.2.1.
Stundenprotokoll
Protokoll der (Fach)-Stunde vom (Datum)
Klasse/Kurs:Fachlehrer/-in:
Protokollführer/-in:
Fehlende:
Thema der Stunde:
Hinweise zum Protokolltext:
Ein Stundenprotokoll hält Verlauf oder Ergebnisse einer Unterrichtsstunde knapp und übersichtlich fest und bietet so
einen handlichen Überblick über den durchgenommenen Stoff.
Ein Protokoll unterscheidet sich von einer Stundenmitschrift, die jeder anfertigt, dadurch, dass jeweils einer die
Mitschrift sorgfältig und auch für Außenstehende bzw. nicht Anwesende les- und verstehbar aufbereitet. Ein Protokoll
kann einerseits bei der Vorbereitung auf Klausuren eine große Hilfe sein, andererseits auch das Nacharbeiten einer
Stunde erleichtern.
Die Grundlage für ein Stundenprotokoll ist eine genaue Stundenmitschrift. Die stichwortartigen Aufzeichnungen
können zu zwei unterschiedlichen Protokollarten oder einer Mischung aus beiden führen:
1. Verlaufsprotokoll
Es hält den Gang des Unterrichtsgesprächs in seinem zeitlichen Ablauf (im Präsens) fest.
2. Ergebnisprotokoll
Es gibt nur die Ergebnisse des Unterrichtsgesprächs (im Präsens oder Imperfekt) wieder.
Ein Protokoll muss übersichtlich sein. Dies kann man erreichen, indem man eine optisch und inhaltlich
deutliche Gliederung zugrunde legt. Diese kann z.B. in
•
Leitfragen
•
Unterrichtsphasen
bestehen. Die optische Gliederung kann durch Spiegelstriche oder Unterstreichungen vorgenommen werden.
Für jedes Protokoll gelten formale und inhaltliche Kriterien:
•
Format DIN A4 einseitig beschrieben
•
Heftrand links und Notizrand rechts
•
sauberes Schriftbild
•
Erstellung mit PC im WINWORD-Format
Jedes Protokoll muss
•
sachlich richtig,
•
übersichtlich gegliedert,
•
schreibfehlerfrei sein
Ein Protokoll darf nicht
•
Wichtiges weglassen,
•
Unwichtiges enthalten,
•
persönliche Anmerkungen enthalten.
Hausaufgabe:
.........................................................
(Unterschrift des Protokollführers / der Protokollführerin)
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5.2.2.
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Versuchsprotokoll
Protokoll der (Fach)-Stunde vom (Datum)
Klasse/Kurs:
Fachlehrer/-in:
Protokollführer/-in:
Fragestellung
Protokolltext:
Ein naturwissenschaftliches Experiment wird in einem Versuchsprotokoll beschrieben und ausgewertet. Ihm
kommen drei Aufgaben zu:
Das Protokoll dient als Gedächtnisstütze. Es hält den Verlauf, die Umstände und die Beobachtungen fest.
Man kann dann jederzeit nachschlagen, wie der Versuch durchgeführt worden ist.
Das Protokoll soll anderen ermöglichen, ein Experiment zu wiederholen.
Das Protokoll soll möglichst genau und treffend, zugleich aber auch möglichst kurz über nachfolgende Punkte
Auskunft geben.
Geräte und Stoffe: Hier werden die wichtigen Geräte und Stoffe aufgezählt, die im Experiment eine Rolle
spielen.
Durchführung:
Hier wird in knappen Worten beschrieben, wie der Versuch durchgef ührt wird. Der Ablauf
muss so beschrieben werden, dass Dritte den Versuch nachvollziehen können. Häufig ist
es angebracht, den Aufbau durch eine Skizze zu verdeutlichen.
Beobachtung:
Hier muss all es festgehalten werden, was während des Versuchsablaufes
wahrgenommen werden kann: hören - sehen - messen - riechen - fühlen - schmecken.
Wichtig: In diesem Teil des Protokolls wird noch nichts erklärt oder erläutert.
Auswertung:
In diesem Abschnitt muss die Fragestellung, die mit diesem Experiment verbunden war,
beantwortet werden, z.B. durch
•
einen Erfahrungssatz,
•
eine Gesetzmäßigkeit,
•
eine Erklärung der Vorgänge,
•
eine graphische Darstellung der Ergebnisse.
Hausaufgabe:
.........................................................
(Unterschrift des Protokollführers / der Protokollführerin)
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6. Referat
In einem Referat werden erarbeitete Informationen über ein bestimmtes Thema an die
Zuhörer weitergegeben. Es setzt sich aus dem schriftlichen Konzept und dem
mündlichen Vortrag zusammen. Der Fachlehrer sollte bei auftretenden Problemen
sofort um Rat gefragt werden.
Bei der Erarbeitung des Referats ist der folgende Dreischritt zu bewältigen:
1.
2.
3.
6.1.
Informationen beschaffen und sichten
Informationen verarbeiten (schriftlicher Teil)
Informationen vortragen (mündlicher Teil)
Beschaffung und Sichtung von Informationen
Der Referent muss sich Klarheit darüber verschaffen, was genau
sein Thema inhaltlich erfordert. Dazu ist es unerlässlich, sich in
einer ersten Arbeitsphase mit Hilfe von Handbüchern und Lexika
einen groben Überblick über das Sachgebiet zu erarbeiten. Der
Handbücher und Fachlehrer wird auf Anfrage die jeweils empfehlenswerten
Handbücher und Lexika konkret nennen. Am Schluss jedes Artikels
Lexika,
finden sich in der Regel Hinweise auf weiterführende Literatur, so
dass in der zweiten Arbeitsphase der Schritt vom Allgemeinen zum
Speziellen vollzogen werden kann. In dieser Phase ist der Gang in
eine Bibliothek (Bücherei) fast immer unverzichtbar. Dort finden
Bibliotheken
/ sich im Schlagwortkatalog (anhand der Kernbegriffe des jeweiligen
Themas) und im Verfasserkatalog (anhand der Büchertipps aus
Kataloge
den Nachschlagewerken) die weiterführenden Literaturhinweise.
In manchen Fällen wird bei der Vergabe der Referate die
auszuwertende Literatur angegeben und in der Oberstufenbücherei
erreichbar sein. Allerdings wird vielfach die Ausstattung der
Schulbibliothek nicht ausreichen, so dass die Öffentlichen
Bücherhallen oder in Einzelfällen gar die Universitätsbibliothek
helfen müssen. Dort sollte der Referent nicht auf die persönliche
Beratung durch die dafür zuständigen Bibliothekare verzichten.
Falls Bücher erst bestellt werden müssen, sollten besser gleich
mehrere Werke angefordert werden, um das Risiko zu verringern,
dass die bestellten Bücher schon ausgeliehen sind.
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Die Schulrechner sind überwiegend mit dem Internet verbunden.
(Raum NT8, R200, Raum NT111 und Biblithek)Über so genannte
„Suchmaschinen“ (z.B. www.google.de) lassen sich Informationen
zu bestimmten Suchbegriffen und Verknüpfungen von mehreren
Suchbegriffen im Internet finden. Hier ist eine kritische Auswahl
besonders wichtig, da die Informationen ungefiltert sind und häufig
„viel Spreu von wenig Weizen“ getrennt werden muss.
Internet
Materialsammlung Das möglicherweise umfangreiche gesammelte Materialbedarf der
Sichtung und Aussonderung.
Schon während der Bücherausleihe ergibt eine erste Sichtung,
dass ein Teil des Materials sich für das Thema nicht eignet. Diese
Literatur kann sofort zurückgegeben und von der Literaturliste
gestrichen werden. Wichtig ist nun, sich einen Überblick über das
Material zu verschaffen, das sich nach der ersten Sichtung als
Überblick
brauchbar herausgestellt hat. Es empfiehlt sich dringend, nicht
sofort mit dem Lesen oder gar Schreiben zu beginnen, sondern
anhand des Inhaltsverzeichnisses, des Vorwortes und
gegebenenfalls der Kapitel- und Gesamtzusammenfassungen
zunächst herauszufinden, welche Teile des Buches einen Bezug
zum Thema des Referats haben. Auf gesonderten DIN-A4-Blättern
werden diese genauen bibliographischen Angaben vermerkt. Erst
danach beginnt das Exzerpieren (vgl.2.4.1), dessen Arbeitstechnik
an dieser Stelle nicht wiederholt werden soll.
Exzerpieren
6.2.
Verarbeitung der Informationen (schriftlicher Teil
des Referats)
Grobgliederung
Während der Sichtungsphase gelangt der Referent allmählich zu
einer gedanklichen Grobgliederung seines Themas. Sie sollte
schriftlich festgehalten und je nach Lernfortschritt mit neuen
Gliederungspunkten angereichert oder umgestellt werden.
Detailgliederung
Am Ende der Literatursichtung steht dann eine möglichst genaue
Gliederung, die den "roten Faden" bildet, an den sich der Referent
bei der schrittweisen Bearbeitung des Themas halten kann. Da
diese genaue Gliederung sozusagen die Grobskizze der Arbeit
darstellt, an der sich sowohl Referent als auch Leser bzw. Hörer
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orientieren, muss sie besonders sorgfältig erarbeitet werden.
Überschriften
Die Gliederung muss logisch aufgebaut sein und den
Gedankengang des Referenten klar erkennen lassen. Aus diesem
Grunde ist es notwendig, dass nicht nur nach Einleitung, Kapitel I,
II, III etc. und Schluss unterteilt wird; vielmehr müssen die
Überschriften der einzelnen Abschnitte deutlich machen, wovon
diese Teile handeln.
Stil
Der Stil der Gliederungspunkte soll einheitlich sein (meistens
Nominalstil).
Ausarbeitung
Bei der Abfassung des handschriftlichen Manuskripts sollte der
Referent darauf achten, dass er
• die DIN-A4-Bögen nur einseitig beschreibt, damit er sie
gegebenenfalls auseinander schneiden oder umsortieren
kann;
• die Bögen fortlaufend nummeriert;
• ausreichend Platz für Korrekturen und Anmerkungen
lässt (Seitenrand!).
Die Gliederung ermöglicht die wahlweise Ausarbeitung einzelner
Kapitel, der Referent muss sich also bei der Niederschrift nicht
unbedingt an die Reihenfolge der Gliederungspunkte halten.
Bisweilen ist es sogar zweckmäßig, zunächst das oder die Kapitel
zu bearbeiten, die der Referent besonders gut zu beherrschen
glaubt, deren Literatur er vollständig bearbeitet hat und für die er
besonders motiviert ist.
Für die Gedankenfolge der Gliederung lassen sich natürlich nur
allgemeine Hinweise geben, so z.B. für Einleitung und Schluss.
Einleitung
Die Einleitung soll zum Thema hinführen und zugleich die Leser
bzw. Hörer neugierig machen. Sie enthält wichtige Informationen
über das bearbeitete Thema: seine Bedeutung, seine Aktualität,
methodischer Aufbau (Gliederung), Schwerpunkte der Darstellung,
aus bestimmten Gründen nicht berücksichtigte Aspekte, Verweise
auf die hauptsächlich verwendete Literatur.
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Schluss
Überarbeitung
Im Schlussteil sollte der Referent die Ergebnisse zusammenfassen
und auf weiterführende Fragen hinweisen. Nach der ersten
(vorläufigen) Fassung seines Referats sollte der Referent,
möglichst mit etwas zeitlichem Abstand, den Text kritisch
überarbeiten.
Dabei muss er sich fragen, ob
• er die durch das Thema gegebenen Schwerpunkte
erkannt und richtig gesetzt hat;
• die Gedanken themenbezogen sind oder abschweifen;
• die Länge der Kapitel ihrer Bedeutung angemessen ist;
• begonnene Gedankengänge logisch zu Ende geführt
worden sind;
• die Abfolge der Kapitel bzw. deren Untergliederung eine
logische Kette bildet;
• die Deutlichkeit der Gedankenführung durch Beispiele,
Zitate, Tabellen, Bilder o.ä. erhöht werden könnte;
• die Darstellung insgesamt anschaulich ist;
•
•
•
Endfassung
Seite 35 von 42
die Wortwahl präzise und abwechslungsreich ist;
der Satzbau klar und kurz, d.h. übersichtlich ist;
die Wiedergabe von Inhalten klar von der eigenen
Analyse und Interpretation sowie von der eigenen
Wertung abgegrenzt wird.
Die Endfassung des Referats soll formal wie folgt gestaltet
sein:
1.
Thema
2.
Gliederung
3.
Ausführung
(Dabei sind die jeweiligen Gliederungspunkte zu
wiederholen; außerdem muss der Text übersichtlich
angeordnet sein; bei Zitaten muss korrekt zitiert
werden. Vgl. 2.4.2)
4.
Literaturverzeichnis (in alphabetischer Reihenfolge)
5.
ggf. Register (Fachbegriffe in chronol. Reihenfolge)
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6.3.
Seite 36 von 42
Vortrag (mündlicher Teil des Referats)
Rezeption des
Vortrages
Der Vortrag eines Referats unterscheidet sich von dessen
schriftlicher Anfertigung, da die Rezeption von Gehörtem in
mehrfacher Hinsicht anders ist als die Aufnahme eines
geschriebenen Textes.
Beim Vortrag
• ist der/die ZuhörerIn an das Vortragstempo des Referenten
gebunden, er kann nicht unmittelbar nachfragen, nicht
"nachschlagen";
• ist der/die ZuhörerIn auf die sprachliche Gestaltung des
Referenten angewiesen; formale Orientierungshilfen
eines
•
•
Medien
•
•
Sprachliche
Gestaltung
Schriftbildes (Absätze, Fett- oder Kursivdruck etc.)
entfallen;
ist die Aufnahmefähigkeit des/der ZuhörersIn besonders bei
abstrakten Sachverhalten begrenzt: Er kann nicht
uneingeschränkt gedanklich überprüfen und
veranschaulichen;
ist der/die ZuhörerIn auf die Ehrlichkeit, auf die
wissenschaftliche Redlichkeit des/der ReferentenIn
angewiesen; er/sie kann die Authentizität der verschiedenen
Aussagen noch weniger als in schriftlicher Ausführung
prüfen.
Der/die ZuhörerIn wird dem Referenten besser folgen
können, länger aufmerksam zuhören können und sich die
vorgetragenen Inhalte besser merken können, wenn der/die
ReferentIn mehrere Sinne anspricht. Deshalb ist eine
visuelle Unterstützung durch Tafelanschriebe, Folien und
Overhead-Projektor unbedingt notwendig.
Noch besser und wirkungsvoller ist die Animation des
Vortrages durch Programme wie Power-Point. Dabei wird
zum einen die Aufmerksamkeit der Zuhörer erhöht und zum
anderen bilden die Folien der Präsentation den roten Faden
und die Stichworte für den/die Referent/In. Zum Vortrag
selbst muss dann unser Laptop-Beamer-Wagen eingesetzt
werden. Die Ausleihe des Wagens bitt über den/die
FachlehrerIn rechtzeitig anmelden!
Sprachliche Gestaltung
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•
•
•
•
•
•
•
•
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Keine "Vorlesung", sondern einen (halb-)freien Vortrag
mit Hilfe eines Stichwortkonzepts halten!
Laut und deutlich sprechen!
Langsam sprechen und besonders bei
Gliederungseinschnitten sowie nach wichtigen Stellen
Gedankenpausen für den Zuhörer einlegen!
Die Stimmlage variieren und Wichtiges besonders
hervorheben!
Zitate deutlich kennzeichnen! („Zitat“ / „Ich zitiere ...“
„Zitat-Ende“)
Referierende Teile (bei Nennung des Quellenbezugs)
von eigenen Erläuterungen und Schlussfolgerungen klar
abgrenzen!
Referierende Teile besonders auch von eigenen
Wertungen klar abgrenzen!
Klarer und kurzer, d.h. übersichtlicher Satzbau!
Platz für eigene Notizen:
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7. Diskussionsleitung
Im Unterrichtsgespräch, nach Referaten und Vorträgen, bei Rollen- und Planspielen, in
Podiumsdiskussionen und während kontroverser Erörterungen (Pro/Contra) ist es meist
erforderlich, dass jemand die Leitung des Gesprächs oder der Diskussion im Plenum
(der Gesamtgruppe / Versammlung) übernimmt. Dies kann zwar auch der LehrerIn sein,
möglichst oft sollte diese Aufgabe aber von SchülernInnen wahrgenommen werden.
Was gehört zur Rolle des/der DiskussionsleitersIn?
Man leitet das Gespräch formal (Eröffnung, Worterteilungen, Beendigung).
Man lenkt das Gespräch inhaltlich (Überleitungen, Impulse,
Zusammenfassungen).
Wie kann die Diskussion in Gang gebracht werden?
Ein paar einleitende Worte oder eine provozierende These des/der
DiskussionsleitersIn mit einer konkreten Frage als Einstieg in die Diskussion
bringen die Teilnehmer in Schwung.
oder:
Zwei TeilnehmerInnen mit unterschiedlichen Positionen könnten um kurze
Erläuterungen gebeten werden, die dann für Gesprächsstoff sorgen.
Welches sind die wichtigsten Aufgaben des Diskussionsleiters?
1. Er/Sie bestimmt selbst die Diskussionspunkte oder er lässt Diskussionspunkte
von den TeilnehmernInnen nennen und schlägt die Reihenfolge vor, in der sie
behandelt werden sollen.
2. E/Sier ruft die DiskussionsteilnehmerInnen in der Reihenfolge ihrer Meldung
auf. (Dran kommt, wer dran ist.)
3. Er/Sie sammelt Diskussionsbeiträge zum Thema, ohne dazu selbst Stellung
zu nehmen.
4. E/Sier stellt gegensätzliche Standpunkte zum allgemeinen Verständnis
deutlich heraus, damit die weitere Diskussion darauf aufbauen kann.
(Zwischenergebnis)
5. Er/Sie fragt nach möglichen Lösungsvorschlägen oder macht selbst welche.
6. Er/Sie fasst das Ergebnis zusammen, wenn sich keine neuen Aspekte mehr
ergeben, oder lässt dies durch einen Diskussionsteilnehmer tun.
Was muss ein/e DiskussionsleiteIn während der Diskussion ständig machen?
zur Kürze mahnen
zum Thema zurückführen
Unklarheiten beseitigen
Impulse geben
sich Notizen über den Gesprächsverlauf machen
besonders gut zuhören, sorgsam formulieren und sachlich bleiben
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8. Anhang: Arbeitsaufträge verstehen
Jede Aufgabe erhält durch bestimmte Formulierungen einen klaren Arbeitsauftrag. Es ist
eben ein Unterschied, ob ein Sachverhalt nur benannt oder beschrieben, erläutert oder
gar beurteilt werden soll. Durch die nachfolgenden Kurzerläuterungen erfährst du, was
jeweils erwartet wird:
ableiten:
auf der Grundlage vorhandener / bekannter Ergebnisse eigene
Schlussfolgerungen ziehen
analysieren:
nach wichtigen Merkmalen und deren Zusammenhängen suchen.
Feststellen, was bemerkenswert und ungewöhnlich ist und für das
Verständnis wichtig werden könnte;. (siehe auch: untersuchen) –
interpretieren
beurteilen / bewerten: Aussagen über Richtigkeit / Wahrscheinlichkeit / Zumutbarkeit /
Angemessenheit / Anwendbarkeit eines Sachverhaltes oder einer
Behauptung machen
belegen:
die eigene Aussage / Interpretation für den Leser nachvollziehbar machen,
indem man auf den Untersuchungsgegenstand verweist oder (bei Texten
etwa) aus ihm zitiert - Zitier- u. Belegtechniken
darstellen:
einen Sachverhalt ausführlich wiedergeben, z.B. mit Text, Diagramm,
Tabelle und / oder Zeichnung
definieren:
die Bedeutung eines (Fach-)Begriffs möglichst genau festlegen
erklären:
Sachverhalte oder Entwicklungen verständlich machen
erläutern:
Sachverhalte oder Entwicklungen mit eigenen Worten beschreiben und
verdeutlichen
erörtern / diskutieren: einen Sachverhalt im Hinblick auf positive und negative Erscheinungen /
Wirkungen ausführlich untersuchen, die Ergebnisse darstellen und
beurteilen
falsifizieren:
eine Hypothese als unwahr beweisen (Gegensatz: verifizieren)
gliedern:
nach vorgegebenen oder selbstgewählten Merkmalen ordnen /
unterscheiden
interpretieren:
auslegen / deuten. Zusammenhänge müssen immer erst analysiert werden
(s.o.), um dann ausgedeutet, also interpretiert zu werden. Analyse und
Interpretation sind immer wiederkehrende Arbeitsschritte in allen
Unterrichtsfächern; - analysieren
kennzeichnen:
Typisches / Auffälliges herausstellen und gegebenenfalls veranschaulichen
nennen:
ohne Erläuterungen auflisten / aufzählen
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skizzieren:
in groben Zügen das Wichtigste verdeutlichen
Stellung nehmen:
zu einem Sachverhalt / eine Behauptung eine eigene Meinung äußern und
diese argumentativ begründen
übertragen:
Vorgegebenes / Bekanntes auf ein anderes Beispiel anwenden
untersuchen:
an einen Gegenstand gezielte Arbeitsfragen stellen und gewonnene
Erkenntnisse nachvollziehbar darstellen (siehe auch analysieren)
vergleichen:
zu vorgegebenen oder selbstgewählten Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten
und Unterschiede feststellen
verifizieren:
eine Hypothese als wahr beweisen (Gegensatz: falsifizieren)
wiedergeben:
vorgegebene / bekannte Inhalte in eigenen Worten wiederholen /
zusammenfassen
Für Kritik und Verbesserungsvorschläge sind wir dankbar. Rückmeldungen
möglichst per E-Mail unter Stichwort „Script Arbeitstechniken“ an die Adresse
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A
F
ableiten ............................................................39
Analyse ............................................................23
analysieren ......................................................39
Argumentationsschritte ...................................9
Argumente und Gegenargumente ................11
Aufnahmeflexibilität .........................................4
Ausarbeitung ..................................................33
Aussagen und Urteile.....................................11
falsifizieren ..................................................... 39
Form der Unterrichtsmitschrift..................... 27
Form des Zitats .............................................. 14
fremdsprachigen Textes ............................... 17
B
behalten .........................................................4, 5
Behalten.............................................................4
Beispiel einer Schaubildanalyse...................20
Beispiel einer Statistikanalyse......................21
Beispiel einer Stundenmitschrift einer
Schülerin .....................................................28
Beispiel eines Exzerptes................................12
Beispiel für Analyse und Interpretation im
Chemieunterricht .......................................25
Beispiel für Analyse und Interpretation im
Deutschunterricht ......................................23
Beispiel für eine Textwiedergabe ...................9
Beispiele für Zitier- und Belegverfahren ......15
belegen ............................................................39
Besprechungsvokabulars..............................18
beurteilen.........................................................39
bewerten ..........................................................39
Bibliotheken ....................................................32
D
darstellen.........................................................39
definieren.........................................................39
Detailgliederung .............................................33
Diskussionsleitung.........................................38
diskutieren.......................................................39
G
Gedächtnis ....................................................... 5
Gestaltung der Unterrichtsmitschrift........... 28
gliedern ........................................................... 39
Gliederungsprinzip .......................................... 9
Graphiken ....................................................... 19
Grobgliederung .............................................. 33
Grundlegende Textangaben ........................... 9
H
Handbücher .................................................... 32
Hauptaussage(n).............................................. 9
Herausschreiben............................................ 12
I
indirekte Textaussagen................................. 18
Informationen beschaffen............................. 32
Informationen verarbeiten ............................ 32
Informationen vortragen ............................... 32
Inhaltsangabe................................................... 8
Internet............................................................ 33
Interpretation.................................................. 23
interpretieren.................................................. 39
K
kennzeichnen ................................................. 39
L
E
Einleitung ........................................................33
Endfassung .....................................................33
erklären............................................................39
erläutern ..........................................................39
erörtern ......................................................11, 39
Exzerpieren .....................................................33
Exzerpt.............................................................12
Langzeitgedächtnis ......................................... 4
Lernen ....................................................... 2, 4, 5
Leseabsicht ...................................................... 6
Lexika.............................................................. 32
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Hulda-Pankok-Gesamtschule•Düsseldorf•Brinckmannstr. 16
(0211) 8928-241 • ¬(0211) 8929-215
¡ge.brinckmannstr@stadt.duesseldorf.de • ßwww.hulda-pankok-gesamtschule.de
Hulda-Pankok-Gesamtschule
zArbeitstechnikenz
M
Materialsammlung ..........................................33
Medien .............................................................36
mündlichen Vortrag........................................32
Seite 42 von 42
Textbegriffe ...................................................... 7
Texterörterung ............................................... 11
Textsicherung ................................................ 12
Textverständnis ............................................. 17
Textwiedergabe................................................ 9
Thema ............................................................... 9
N
Ü
nennen .............................................................39
P
Power-Point.....................................................36
Problemerörterung .........................................11
Protokoll ..........................................................30
R
Ratschläge zur Unterrichtsmitschrift ...........27
Referat .............................................................32
Rezeption des .................................................36
S
Schaubildern ...................................................19
Schluss ............................................................33
schriftlichen Konzept .....................................32
sinntragendem Vokabular .............................18
skizzieren.........................................................40
Sprachliche .....................................................36
Statistiken........................................................19
Stellung nehmen.............................................40
Stellungnahme................................................11
Stichworttechnik.............................................12
Stil ....................................................................33
Stundenprotokoll............................................30
Summary .........................................................18
T
Überarbeiten einer Unterrichtsmitschrift .... 28
Überarbeitung ................................................ 33
Überblick......................................................... 33
Überschriften.................................................. 33
übertragen ...................................................... 40
U
Unterrichtsmitschriften ................................. 27
untersuchen ................................................... 40
Ursachen und Folgen .................................... 11
V
vergleichen ..................................................... 40
verifizieren ...................................................... 40
Versuchsprotokoll ......................................... 31
Vokabeln ......................................................... 17
W
wiedergeben ................................................... 40
Wortverband................................................... 17
Z
Zitat ................................................................. 14
Zitier- und Belegtechniken: .......................... 14
Zusammenfassen........................................... 12
Zusammenfassung .......................................... 7
Textaufnahme ...................................................6
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