MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient - MUSE

Transcription

MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient - MUSE
MUSE
Das Museum
für Wissenschaft
in Trient
2.
3.
Inhalt
MUSE
Das neue Museum für Wissenschaft in Trient ab 27. Juli 2013 Ein Traum wird wahr
Der Berg von Renzo Piano
Das Gebäude in Zahlen
Ein modernes Science Center
Ein Museum zum Entdecken
Die „speziellen” Räume des Museums
Raum zum Eintauchen
Mit allen Sinnen wahrnehmen
Einzigartig und exklusiv
Ein Ort, an dem Zukunft entsteht
FabLab. Wissenschaft berühren
Maxi Ooh! Die Entdeckung der Sinne
Eastern Arc: das alpine Tropenhaus
Das MUSE entdecken
Ebene +4 | Hochgebirge, Erforschung
Ebene +3 | Alpine Natur
Ebene +2 | Die lange Geschichte des Weltnaturerbes Dolomiten
Ebene +1 | Von den ersten Menschen in den Alpen in eine globale Zukunft
Ebene 0 | Maxi-Ooh! und das Fitnessstudio der Wissenschaft
Ebene -1 | Evolution, Dinosaurier, DNA Ein Tropenhaus in den Bergen
Ein internationales Wissenschaftszentrum Das Wissensnetzwerk
Vom Museum “Tridentino” der Naturwissenschaft zum MUSE
Neue Marke, neues Museum
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MUSE
Aktiv, attraktiv, unvergleichlich
Das MUSE ist wie der Fußabdruck eines Dinosauriers.
Wald, in dem Kinder spielerisch Natur entdecken und ein
Es erzählt die Geschichte der Evolution, erklärt woher
3-D-Drucker des FabLabs, in dem der Forscherdrang den
wir Menschen stammen und wie wir mit unserer Umwelt
Menschen in eine ganz neue, andere Zukunft führt.
interagieren.
Evolution, Umwelt, Innovation, Biodiversität,
Und das MUSE ist noch weit mehr:
Hands-on-Experimente: das sind die Elemente
es ist ein Alpengletscher, der einen extremen Lebensraum
die den Museumsparcours kennzeichnen.
widerspiegelt, ein Tropenhaus, das Zeugnis von der
Und immer geht es darum,
Vielfalt der Natur gibt aber auch vom Gleichgewicht der
das Gleichgewicht zwischen Wissenschaft,
Ökosysteme, die es zu schützen gilt; es ist ein interaktiver
Natur und Gesellschaft zu finden.
4.
5.
Das neue Museum für Wissenschaft
In Trient ab 27. Juli 2013
Das MUSE ist ein wahrgewordener Traum, den eine
Das neue Museum der Wissenschaft nähert sich seinem
großzügige Kulturinvestition von Seiten der Autonomen
Publikum auf eine besonders innovative Art. Es baut auf
Provinz Trient ermöglicht hat. Es ist ein Ort, der allen
multimediale Ausstellungen, interaktive Spiele, Hands-
offen steht, und an dem Wissenschaft und Technik
on-Experimente und die praktische Anwendung von
die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt
Wissenschaft im Alltag, in Bereichen, die von lokaler, aber
aufzeigen. Gleichzeitig liefert das Museum Anreize
auch von globaler wissenschaftlicher Relevanz sind.
für künftige Entscheidungen in Sachen nachhaltiger
Entwicklung.
Das vom Architekten Renzo Piano entworfene Gebäude
verleiht dem Museum einen besonderen Mehrwert: Das
MUSE. Ein Traum wird wahr
Natur und Zukunft, ein virtuoses Zusammenspiel
Trient
nachh, Klima, 3D
Gesel altige Zuk , Umweltb
Greenlschaft, Naunft, Kultuildung
Lands Economy tur, Zivilscr,
Geda chaft, Päd, Wissenschutz,
nke
h
agogi
k, glo aft,
baler
Gebäudeprofil nimmt die Umrisse der umliegenden Berge
Zur selben Zeit erarbeitet es neue
Kommunikationskonzepte, das allen Altersstufen sowie
dem jeweiligen Wissensstand des Publikums gerecht
wird. Auf der Suche nach einer neuen Rolle in der breiten
Wissenschaftskommunikation entstehen zahlreiche
temporäre Ausstellungen, die große Erfolge erzielen.
Neben den herkömmlichen naturwissenschaftlichen
Themen werden nun auch die Themen Energie, nachhaltige
Entwicklung, Mathematik und Astronomie aufbereitet, und
es werden interaktive Wissenschaftsspiele konzipiert.
auf und spielt geschickt mit dem Konzept des leeren
und des gefüllten Raums. Nach neuesten ökologischen
Angesichts dieser Tatsachen erwägt die Autonome
Gesichtspunkten konzipiert, stellt das Gebäude ein Modell
für grüne, energiesparende Architektur dar.
Provinz Trient um die Jahrtausendwende
Das MUSE, Museum für Wissenschaft, geht aus dem
das Naturwissenschaftliche Museum in das
Naturwissenschaftlichen Museum „Museo Tridentino
Wiedergewinnungsprojekt des aufgelassenen
di Scienze Naturali“ hervor, das in der Mitte des 19.
Industriegebiets Michelin zu integrieren. Das Museum
Jahrhunderts als städtisches Museum entstanden war.
sollte zur kulturellen Aufwertung des neu einzugliedernden
Das registrierte Kürzel MUSE leitet sich aus dem
Im Laufe seiner Geschichte hat das Museum einen immer
Stadtteils am Südende Trients beitragen (ab 2001).
vollständigen Namen „MUseo delle ScienzE” ab. Während
bedeutenderen naturhistorischen Charakter angenommen.
der Ausarbeitung des Kulturplans wurde erstmals der
Eine entscheidende Wende erfährt das Museum in den
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, erarbeitet
griffige, kurze Name eingesetzt, um auf die Struktur zu
Bereichen der Forschungszentren. Das MUSE leistet
1990er Jahren – 1964 ist es bereits an die Autonome
das Museum - im Auftrag der Autonomen Provinz Trient
verweisen. Obwohl sich der Name ganz bewusst auf die
darüber hinaus eine wichtige soziale Rolle, indem es sich
Provinz Trient übergegangen – als es sich zunehmend
– 2003 eine Machbarkeitsstudie. Im Zuge derer definiert
etymologischen Ursprünge des Wortes „Museo” bezieht
als Plattform für einen Dialog für und mit den Besuchern
auch auf naturwissenschaftliche Forschung spezialisiert
es seine kulturelle Mission neu - ganz im Sinne eines
(als Wertschätzung des Museum, das als Hüter der Kultur
anbietet. Zum einen erfüllt das Museum die wichtige
und als Institut wissenschaftliche Grundlagen für die
nachhaltigen, wohldurchdachten Wachstums. Das neue
gilt), ist das MUSE alles andere als ein rein museales
Aufgabe der lokalen territorialen Aufwertung, zum anderen
lokale Umweltplanung und -entwicklung liefert sowie
Kulturprogramm soll den Herzschlag des Territoriums
Projekt. Es vereint die typischen Eigenschaften eines
bietet es einen Schauplatz, an dem Problematiken von
internationale Kontakte in diesen Bereichen auf- und
nach außen tragen. Zentrales Ziel ist es, nach einem
naturhistorischen Museums mit Elementen aus den
globaler Relevanz diskutiert werden können.
ausbaut.
Entwicklungsmodell zu streben, das Lebensqualität und
6.
7.
Umweltgedanken gleichermaßen fördert.
hat das Trentino bereits einiges auf sehr hohem Niveau zu
Neben seiner urbanistischen Aufgabe kommt dem MUSE
bieten: die großen Landesmuseen, Naturparke, Festivals,
eine wichtige Rolle in der inhaltlichen Neugestaltung und
die Universität, die Forschungseinrichtungen und die
Neuausrichtung des Trentino zu. Das Projekt des neuen
zahlreichen öffentlichen und privaten Initiativen im Bereich
MUSE ist ein wichtiger Baustein in der Entwicklung einer
„Entwicklung und Innovation“.
Region, die sich als „Wissens- und Innovationsterritorium“
Ziel des neuen Museums ist es, Wissenschaftskultur
etablieren will. Weitere wichtige Bausteine sind
in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Zu den
die Erweiterung der Universität von Trient und die
Schwerpunkten zählen Natur und - im Hinblick auf die
Zusammenführung der Forschungsförderung.
Nachhaltigkeit – Wissenschaft und Innovation. Im Grunde
genommen ist das MUSE die museale Darstellung eines
Dies vorausgesetzt und die einmalige architektonische
Regionalentwicklungsprojekts, das - auf lokaler Ebene
Handschrift von Renzo Piano lassen darauf hoffen, dass
- die einheimische Bevölkerung inspirieren und - auf
das MUSE zu einer der bedeutendsten kulturellen Ikonen
internationaler Ebene - dem Kulturtourismus eine neue
der Provinz Trient heranwachsen wird. Kulturell gesehen
Dimension verleihen soll.
Der Berg von Renzo Piano
Nachh
Gold, altigkeit, P
Null, RGeotherm hotovolta
12.000 egenwassie, Loft, Kilik,
Energ m2, Energ er, LEED, ometer
Piano iequellen, ie, erneue
rb
B
, Zero
Gravitig Void, Re are
nz
y, Bam
bus o
Norden das gesamte Areal. Im Norden bildet es einen
Wasserspiegel, in dem sich das MUSE als Reflexion
spiegelt. Es ist dies eine Hommage an die umliegende
alpine Landschaft. Dem Museum wird auch die Rolle einer
„Brücke“ zuteil zwischen dem nahegelegenen „Palazzo
delle Albere“, seinem Garten (Sitz des MART von Trient) und
dem neuen Stadtteil.
Das Museumsgebäude erstreckt sich oberhalb der
Erdoberfläche, von Ost nach West, mit einer maximalen
Länge von 130 m. Die maximale Breite, von Nord nach Süd,
Die von Renzo Piano projektierte und realisierte Struktur
beträgt 35 m. Im Gebäude befinden sich insgesamt sieben
ist ein Meisterwerk italienischer Architektur. Im Profil
Stockwerke, fünf oberirdische und zwei Kellergeschosse.
nimmt das Bauwerk die Umrisse der umliegenden Berge
Die Stockwerke von -1 bis +5 sind für Publikum,
auf. Der Ausstellungsparcours erstreckt sich über mehrere
Verwaltungspersonal und Forscher zugänglich. Das
Stockwerke und ist eine Art Metapher für die alpine Umwelt.
Stockwerk -2 ist vorwiegend Parkgarage.
Die architektonische Idee entstand aus dem
Ein grundlegender Wert unserer
Gesellschaft ist die Kultur der
„Erhaltung des Naturerbes“.
Es handelt sich dabei um:
• eine ethische Aufgabe von lokaler
Entscheidend ist auch
die Förderung von
Wissenschaftskultur
und Innovation, weil:
• sie grundlegend für die kulturelle, professionelle und
soziale Weiterentwicklung einer Person ist
und planetarischer Relevanz
Das MUSE ist aber auch Teil einer einheitlichen urbanistisch-
wechselwirkenden Zusammenspiel zwischen notwendiger
landschaftlichen Vision, welche die städtebauliche
Flexibilität und den wissenschaftlichen Inhalten des
Erschließung des südlichen Stadtteils von Trient in Richtung
Kulturprojekts. Es galt ein Museum zu erschaffen, dessen
Flussufer zum Ziel hat. Der städtebauliche Entwurf des
Haupt-Ausstellungsparcours sich klar und deutlich in Form
Gesamtprojekts sieht die Realisierung einer kleinen Stadt in
und Inhalt vom Rest absetzt und gleichzeitig aber auch die
der Stadt vor, mit all ihren Ausprägungen, ihren Hierarchien
notwendige Flexibilität für die entsprechende Einrichtung
und ihrer funktionalen Komplexität.
bewahrt - eine typische Anforderung an die Museen der
Hier entstehen Geschäfte und Wohnungen, hier werden
neuen Generation.
Dienstleistungen angeboten, aber auch öffentliche Kultur
Und so reihen sich im Gebäude Räume von
• eine Grundlage für die nachhaltige
• ohne sie Kreativität und Innovation nicht
gelebt mit dem MUSE als Highlight. Gemeinsam mit dem
unterschiedlichem Volumen, lehrstehend oder
öffentlichen Park von fünf Hektar umschließt das Museum
gefüllt, aneinander. Gemeinsam ist ihnen der große
• sie das Um und Auf für die Prozesse
auch physisch das gesamte neue Stadtviertel. Beide, MUSE
Wasserspiegel, auf dem sie alle zu ruhen scheinen und der
und Park, werden zum städtebaulichen Anziehungspunkt für
die Effekte der Licht- und Schattenspiegelung verstärkt.
die Stadt Trient.
Zusammengehalten wird der gesamte Parcours, in
Das Thema Wasser ist überall im Projekt zu finden
luftiger Höhe, von großen Dachpaneelen, die als starkes
und durchquert in Form eines Kanals von Süden nach
Wiedererkennungselement dem Museum seine Form geben.
Entwicklung des Territoriums
• einen grundlegender Baustein zum Erhalt der
Lebensqualität von Einheimischen und Besuchern
Hand in Hand gehen
der Territorialentwicklung ist
8.
Das Gebäude
in Zahlen
9.
m2
3.700
Dauerausstellungen
m2
500
m2
Temporäre Ausstellungen
600
Tropenhaus m2
Beim Bau hat man vorwiegend auf lokale
Die Bautechniken richten sich nach dem neuesten Stand
Baumaterialien gesetzt, um die Umwelt nicht mit
für umweltverträgliche- und Niedrigenergiearchitektur.
unnötigen Transportabgasen zu belasten. So wurde im
Erneuerbare Energien aus Sonne (Photovoltaik,
Ausstellungsbereich etwa Bambusholz italienischer
Sonnenkollektoren) und Erdwärme (Geothermie) werden
Herstellung für die Fußböden verwendet. Aus folgendem
weitläufig eingesetzt. Ergänzt werden sie durch ein
Grund: Die weltweite steigende Emission von Kohlendioxid
zentralisiertes Fernheizungssystem für das gesamte neue
(CO2) und Treibhausgasen ist eines der drängendsten
Stadtviertel.
Umweltprobleme. Wenn Holz wächst, bindet es CO2 aus
600
Foyer und Bar
Bambusholz verarbeitet, so gelangt der von ihm gebundene
automatisiert. Sie wird von erneuerbaren Energien gespeist
Kohlenstoff in ein Depot und bleibt darin gebunden. Nun
(allen voran der Sonnenenergie durch den Einsatz von
wächst Bambus im Unterschied zu anderen Hölzern sehr
Photovoltaikzellen und Solarpaneelen, aber auch von
schnell. Mit vier Jahren eignet sich der Baum bereits
Geothermie und von Wärmetauschern).
zur Herstellung von Parkettfließen. Traditionelle Bäume
Dem Energiekonzept ging eine detaillierte Projektstudie
müssen hierfür mindestens 40 Jahre wachsen. Mit anderen
über Schichtung, Dicke und Art von Isoliermaterialien
Worten: Das Bambusholz ist der ideale CO2-Vertilger. Sein
voraus. Fenster und Türen wurden erprobt, ebenso die
Einsatz in der Baubranche trägt dazu bei, die globalen
unterschiedlichen Beschattungssysteme.
Klimaveränderungen in Schach zu halten.
In Zusammenarbeit mit dem „Distretto Tecnologico
Ein ausgeklügeltes, automatisiertes System von
Trentino“ wurde das Gebäudeprojekt dem weltweit
Sonnenschutzpaneelen und Vorhängen, die entweder
anerkannten Zertifizierungsprozess nach LEED
Temperaturgesteuert oder Sonneneinstrahlungsgesteuert
unterworfen. Dem Gebäude wurde der Zertifizierungsgrad
sind, sorgen für eine geringere Einstrahlung in den
GOLD verliehen. Das Gebäudezertifizierungssystem LEED
Sommermonaten und eine entsprechend angenehme
(Leadership in Environmental & Energy Design) wurde 1998
Temperatur in den Wintermonaten.
in den Vereinigten Staaten entwickelt. Es gilt als Standard
für hochwertige ökologische Gebäude mit niedrigem
Natürliches Licht und natürlicher Luftaustausch ermöglichen
Energieverbrauch, geringen Instandhaltungskosten und
es in einigen Räumlichkeiten, die Energiekosten gering zu
damit auch einer höheren Profitabilität.
halten und sorgen außerdem für ein angenehmes Ambiente.
Bei den Gebäudeanlagen wird darüber hinaus auf weitere
Das Projekt sieht einen großen Fahrradabstellplatz vor,
Energiesparmaßnahmen zurückgegriffen: so versorgt
inklusive Duschen und Umkleidekabinen, und nur eine
beispielsweise ein Regenwassertank die Toiletten, die
geringe Anzahl von Autoparkplätzen. Besucher und
Beregnung im Gewächshaus, die Aquarien, den Wasserlauf
Mitarbeiter sind angehalten mit dem Rad zu kommen oder
rund um das Gebäude. Auf das Gesamte gerechtet wird so
öffentliche Verkehrsmittel zu verwenden. Das Museum ist
rund 50% des Aquädukt-Wassers eingespart.
ideal am Radweg gelegen.
m2
1.800
Magazin und Kollektionen
800
m2
500
Bibliothek Archiv
m2
800
didaktische Räume/Labore
m2
900
Forschungslabore Dies alles mit dem Ziel, den Energieverbrauch
des Gebäudes so gering wie möglich zu halten.
Kinderbereich m2
der Luft, wirkt dem negativen Trend also entgegen. Wird
Die gesamte Gebäudetechnik ist zentralisiert und
200
m2
Büros
m2
200
m2
2.000
Konferenzsaal (100 Sitzplätze)
Servicebereich
m2
12.600
Gesamtfläche Netto 10.
11.
11.
Ein modernes Science Center
Das große Abenteuer im Kopf
MaxiSinneOoh!, Hand
Dialogswahrnehms-on,
Umwe, Kultur, E ung,
Wohlb ltverschmxperimente
,
Ich ke efinden, Tutzung,
Erfah hre zurückastsinn, Di
rung
al
, Krea
tivität og,
,
spannendes Experiment der Wissensaneignung ein.
Ein Museum zum Entdecken
Abenteuerliches Lernen
Die neue Art ein Museum zu erleben
Jeder Besucher wird seine ganz persönliche Erfahrung
mit den anregenden interaktiven Installationen machen.
Der Parcours weckt Neugierde, fördert den Dialog
zwischen den Besuchern und das Sich in Frage stellen.
Er lädt den Besucher ein, die eigene Meinung in Sachen
Natur, Wissenschaft und Innovation kund zu tun. Die
Gebäudestruktur selbst verleitet immer wieder dazu, sich
Das MUSE ist ein besonderer Ort der Begegnung mit der
Gedanken über die eigenen Erfahrungen während des
Welt der Wissenschaft. Hier können alle Besucher ihren
Museumsbesuchs zu machen. Die ausdrucksstarke Form
Wissensdrang stillen.
des Gebäudes, dessen Neigungen an die Hänge der Alpen
Gipfe
Aquarl, Klimawan
Biodivium, Dolomdel, Bergw
Dinos ersität, Ho iten, Geo erk,
lo
aurier
c
, Evol hgebirge, gie,
ution
wie kontrastreich die unterschiedlichen Jahreszeiten sind.
Es wird ihm die Entstehungsgeschichte der Dolomiten
und der Alpen vermittelt. Er wird Zeuge wie – mit dem
Auftreten der Eiszeiten – die ersten Gruppen von Jägern
und Sammlern das Territorium besiedeln und wie sich
Landschaft verändert, auch und nicht zuletzt aufgrund des
menschlichen Einflusses über tausende von Jahren.
Der naturwissenschaftliche Parcours endet im Erdgeschoss
erinnern, ist eine Metapher für den Berg und schreibt ganz
Das neue Museum verbindet die Inhalte und den
klar den Verlauf des Ausstellungsparcours vor: von oben
Die Form des Gebäudes, ein Berg, gibt ganz klar den
mit einer Geschichte zur Entstehung des Lebens und
traditionellen Ansatz naturhistorischer Museen mit
nach unten.
Parcours der Dauerausstellung vor: er verläuft von oben
mündet am Ende in die größte Dinosaurierausstellung des
nach unten.
Alpenraums.
innovativen Themen und Interaktionsmöglichkeiten aus
der Welt moderner Science Center. Der Austausch mit
Die museale Einrichtung ist überaus raffiniert. Sie spielt mit
Wenn der Besucher den Eingangsbereich durchquert hat,
dem Publikum erfolgt über interaktive Ausstellungen und
dem originellen Gleichgewicht zwischen den Räumen, die
wird er zum Hauptdarsteller einer Sinnesreise auf allen
Neben der naturwissenschaftlichen Geschichte des
multimediale Installationen. Interdisziplinarität und die
sich alle um einen einzelnen, faszinierenden großen Raum,
Ebenen: Er spürt die kalte Luft, berührt einen Gletscher,
Territoriums, die von oben nach unten erzählt wird, gibt
Möglichkeit, selbst in öffentlich zugänglichen Laboren zu
dem Big Void, im Zentrum des Gebäudes anordnen. Um
schlendert durch einen Wald, beobachtet ein seltenes
es auch noch einen horizontalen Parcours. Er stellt eine
experimentieren, hat einen hohen Stellenwert inne. Kurzum,
diesen kreisen auch die sechs Ebenen der permanenten
Insekt und schaut einem Neandertaler in die Augen.
Art Dialog zwischen dem Alpenraum und dem Rest der
das Publikum soll Hand anlegen, um sich selbst ein Bild der
Ausstellung.
Außerdem kann er DNA extrahieren, einen Forscher bei
Welt dar: zwischen lokaler Sensibilität und globalem
Welt zu machen und mit dem erworbenen Wissen und den
Einzigartig in der musealen Einrichtung ist das vom Studio
seiner Arbeit befragen in den für das Publikum zugänglichen
Engagement, zwischen dem Erhalt der Natur auf der einen
eigenen Vorstellungen am wissenschaftlichen Dialog zu
Renzo Piano Building Workshop ausgearbeitete Zero
Laboratorien, durch Berühren eines Touchscreens
und Wissenschaft und Technik auf der anderen Seite - für
lokalen und globalen Themen teilzunehmen.
Gravitiy-Konzept. Mit diesem Begriff umschreiben die
Antworten auf seine Fragen finden, den Geräuschen der
eine nachhaltige Entwicklung.
Architekten, die von ihnen realisierten Ausstellungsapparate.
Berge lauschen, einer Dinosaurierspur folgen, den Geruch
Hier finden sich eine Ausstellungsfläche für den Zivilschutz,
Das MUSE regt zum neuerlichen Besuch an mit immer
Ihr Markenzeichen ist ein Effekt von Transparenz und
der Bäume wahrnehmen, das andere Ende der Welt
dem eine wichtige Rolle beim Katastropheneinsatz und
neuen Ausstellungen und Informationen. Das Museum
Schwerelosigkeit, um die sich die Ausstellungsstücke
erkunden, mit Plüschtieren spielen, den Treibhauseffekt
beim Vorbeugen von Naturkatastrophen zuteilwird. Es
ist eine Bühne für kulturellen Austausch. Ein Ort, an dem
bewegen. Sie hängen von der Decke und scheinen im MUSE
verstehen, Objekte bauen, ein Projekt in 3D ausdrucken, das
gibt einen einheitlichen Parcours zu Transformationen
Handeln genauso wichtig ist, wie neuer Kenntnisserwerb.
zu schweben. Befestigt werden sie mit dünnen Kabeln.
Vorbeiziehen der kosmische Strahlen beobachten.
des Territoriums, von der alpinen Prähistorie bis an die
Wissenschaftler können sich hier mit Laien austauschen,
Tische, Regale, Paneele, Monitore und Fotos wiederum
Eltern ihren Kindern die Welt öffnen. Das Museum regt
werden an der Decke oder am Boden mit Stahlseilen
Vom vierten Stock aus, nach unten gehend, gelangt
Wachstum, Verlust von Biodiversität und Klimawandel
den Besucher an, sein Wissen zu erweitern, dennoch
verankert. Sämtliche horizontale Ausstellungsflächen
der Besucher von den höchsten Gipfeln im ewigen
aufgezeigt werden. Und der Besucher entdeckt, dass
bleibt Raum für Entspannung, Spiel und informellen
werden mit demselben Bambusholz überzogen wie die
Gletschereis über einen schwindelerregenden Pfad, der
unsere Zukunft davon abhängt, wie wir unser Wissen und
Gedankenaustausch.
Böden, alle vertikalen Flächen sind aus transparentem oder
ein lebensbedrohliches Ambiente erahnen lässt, zum
unsere Technologien für ein intelligentes und nachhaltiges
Wer den Ausstellungsparcours betritt, lässt sich auf ein
opakem Glas.
„Labyrinth der alpinen Biodiversität.“ Hier beobachtet er
Wachstum nutzen werden.
Grenzen unseres Planeten, die durch demografisches
12.
13.
Die „speziellen“ Räume des Museums
Raum zum Eintauchen
Das MUSE bietet seinen Besuchern eine Vielzahl an
unterschiedlichen Stimuli. So gibt es etwa eigens
geschaffene Ambiente, in denen der Besucher in eine
vollkommen andere Welt eintauchen kann. Es sind dies
Räume innerhalb des Museums, in denen der Besucher
jeden Bezug zum externen musealen Raum verliert.
Er taucht in eine andere, eine virtuelle Welt ein mit
360-Grad-Projektionen und Dolby-Surround-Sound.
Der erste dieser Räume ist der große Tunnel des
„Abenteuer Eiszeit“, der im vierten Stock liegt. Es
handelt sich um einen multimedialen Parcours von
zehn Metern Länge, der den Besucher unter anderem
auf eine Flugreise über die Alpen mitnimmt. Als würde
er auf den Schwingen eines Adlers getragen werden,
erlebt er atemberaubende Sturzflüge entlang vertikaler
Felswände, aber auch wie es sich anfühlt hautnah die
Naturgewalt einer Lawine mitzuerleben. Außerdem wird
er die Erhabenheit eines sternenklaren Nachthimmels in
den Dolomiten bestaunen können.
Im Labyrinth der Biodiversität – im dritten Stock
gelegen – taucht der Besucher in die unterschiedlichen
Höhenlagen ein, von alpinen Wiesen bis zu tiefer
gelegenen Wäldern und Buchenwäldern. Und immer
wieder fällt der Blick auf unterschiedliche alpine
Landschaften, die den Besuchern die Vielfalt der
Lebensräume nahebringen, von den hohen Gipfeln bis
hinunter in die Talsohle.
Die Time Machine im ersten Stock ist eine wahre
multimediale Grotte. In ihrem Inneren werden Szenen
aus der Frühgeschichte auf die Wände und auf
Bildschirme in der Raummitte projiziert.
Das Museum begibt sich mit diesem wohl innovativsten
Parcours der gesamten Ausstellungsfläche auf
technologisches Neuland. Der Widerschein des
flackernden Feuers auf den Wänden einer Grotte
bildet den Hintergrund eines Schamanenrituals aus
der archäologischen Fundstätte „Riparo Dalmeri“. 20
Jahre lang haben Museumsforscher die älteste und
wohl am besten erhaltene heilige Stätte aus der alpinen
Mit allen Sinnen
wahrnehmen
Zur architektonischen und musealen Attraktion des
Frühgeschichte (rund 11.000 v.Chr.) mit ihren bunt
bemalten Steinen untersucht.
Wissen kann nicht alleine aus Beobachtung und
MUSE zählt die „große Leere“ (Big Void): ein luftiger
Die Szene eines Neandertalers, der mit einem Messer
Schlussfolgerung errungen werden. Das MUSE bietet
Raum inmitten des Museums, der über sechs Stockwer-
aus Feuerstein seine Jagdbeute verarbeitet, lässt
eine Reihe von Hands-on-Erfahrungen, bei denen alle
ke reicht, vom Oberlicht im letzten Stockwerk bis zum
erahnen, wie hart der alltägliche Kampf ums Überleben
Sinne zum Einsatz kommen.
Stockwerk -1, wo die Dinosaurier ausgestellt sind.
Besonders beeindruckend sind die präparierten Tiere,
war.
Im vierten Stock, parallel zum Tunnel „Abenteuer
die gleichsam auf kleinen Podesten im vertikalen Raum
Den Abschluss der Museumsausstellung bildet der
Eiszeit“, verläuft ein kurzer Klettersteig mit Felsen und
schweben. Im Zentrum des Big Void ziehen Tiere mit
Parcours der Evolution im unterirdischen Stockwerk -1.
echtem Eis und freiem Blick ins Tal über fünf Ebenen
Flügeln eine spiralförmige Bahn nach oben, von den flie-
Es handelt sich um eine Entdeckungsreise des Lebens,
hinab, bis zum Erdgeschoss.
genden Reptilien bis zu den Vögeln des Hochgebirges.
von Darwins Evolutionstheorie bis zur Entschlüsselung
Die unterschiedlichen Arten werden in naturnahen
der menschlichen DNA. Das Projekt, eine Koproduktion
Im dritten Stock, jenem der dem Thema Biodiversität
Posen dargeboten und entsprechend ihrem Vorkommen
mit Giovanni Carrada, dem Autor der italienischen
gewidmet ist, liegt der Discovery Room, ein Raum, der
in den Alpen auf unterschiedlicher Höhe hängen. Den
Wissenschaftssendung Super Quark, erzählt von
eigens für die kleinen Besucher (4-8 Jahre) konzipiert
Abschluss bilden die vom Menschen gezähmten Hau-
der DNA als einzigartigem Archiv vergangener und
wurde. Sie können hier alleine, mit den Eltern oder in Be-
stiere.
künftiger Biodiversitäten und zeigt auf, welche neuen
gleitung eines Museummitarbeiters auf Entdeckungsrei-
Eine Reihe von vertikalen Projektionen verleiht dem
Forschungsmöglichkeiten sich daraus ergeben und
sen gehen. Der Raum und die Ausstellungsobjekte
Erzählstoff eine besondere Dynamik. Die Projektionen
damit einhergehend auch welche Verantwortung für uns
lassen Kinder den Naturraum spielerisch und mit allen
berichten vom Leben in den Bergen und werden mit
Menschen damit einhergeht.
Sinnen wahrnehmen.
suggestiven Soundeffekten angereichert.
14.
15.
Ein Ort, an dem Zukunft entsteht
Lernen, reflektieren, experimentieren, um bewusst
den Herausforderungen des Heute zu begegnen
und damit das Morgen mit zu formen
Um zu verstehen, wie sich unsere Umwelt von der
globale Probleme in Angriff nehmen zu können.
Frühgeschichte bis heute verändert hat, muss man
Genau deshalb bietet das MUSE die Gelegenheit, sich
sich auf eine 200.000 Jahre lange Reise begeben. In
in Sachen nachhaltige Entwicklung für Umwelt und
dieser Zeitspanne haben sich die technologischen
Gesellschaft auszutauschen und Erfahrungen in diesen
Möglichkeiten des Menschen und dessen Beziehung
Bereichen zu sammeln. Ganz konkret zeigt das Museum
zu Natur und Landschaft laufend entwickelt. Dies
einen Weg zur nachhaltige Entwicklung auf. In dessen
darzustellen, ist eines der wichtigsten und innovativsten
Zentrum steht die Forschung an innovativen Lösungen
Hauptanliegen des MUSE. Die der Frühgeschichte
und neuen Technologien. Ein jeder kann Teil von
gewidmete Ebene mit ihren, im internationalen
Forschung, Innovation und öffentlichem Diskurs werden.
Museumsvergleich, äußerst innovativ aufbereiteten
Ein jeder kann die eigene Zukunft mitbestimmen.
Themen, wirft auf simple und direkte Art ganz neue
Einzigartig und exklusiv
Überlegungen auf.
Lernen, reflektieren, den Wunsch erwecken
Die moderne Gesellschaft entwickelte sich in Folge
wiederzukommen, um neue Erfahrungen zu machen und
technologischer Errungenschaften und territorialer
informell Wissen auszutauschen. Das MUSE richtet sich
Vernetzungen. Mit zunehmender Technologisierung
an eine breite Schicht von Besuchern und zieht keine
Maxi Ooh!
ist die Zahl der Menschen weltweit gestiegen. Seit
Altersgruppe vor. Es zieht Touristen, die mehr über die
wissenschaftliche Experimente durchzuführen.
Beginn der industriellen Revolution haben die neuen
vielen Verknüpfungen zwischen dem Museum und dem
Hier können Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren, in
Zahlreiche Objekte hängen von der Decke und eine
Technologien zunehmend negative Auswirkungen auf
Territorium in Erfahrung bringen wollen, genauso an wie
Begleitung eines Erwachsenen, die Welt mit allen Sinnen
Reihe von Geräten simulieren physikalische Phänomene.
unsere Umwelt mit sich geführt. Nun, im 21. Jahrhundert,
Familien und Schüler, für die die interaktiven Parcours
zeigt uns der technologische Aufschwung auch die
und Laboratorien eine ideale Bildungsergänzung
Grenzen unseres Planeten auf, etwa den Verlust an
darstellen.
wahrnehmen, sie anfassen, anschauen, hören und
riechen. Architektonisch setzt sich das Maxi Ooh! aus
Science on a Sphere
drei großen bunten Kugeln zusammen, die im gläsernen
Es ist dies die erste Installation dieser Art in Italien. Sie
Biodiversität, die Folgen des Klimawandels, extreme
Verstehen, welchen Weg man im Bereich Energie
Ambiente zu schweben scheinen. Kinder und Eltern
bildet das Herzstück des Ausstellungsparcours zur
Wetterereignisse und die Austrocknung großer Flächen
einschlagen muss, um die natürlichen Ressourcen
können hier in wunderbare Klangwelten eintauchen,
Nachhaltigkeit. Die große freischwebende Kugel zeigt
der Erde.
zu schonen; einen Einblick bekommen in die
mit den Ohren und dem Körper hören, mit den Händen
komplexe Umweltprozesse auf intuitive und mitreißende
Nicht umsonst sehen neue Entwicklungsszenarien
neuen Technologien und Biotechnologien, um ein
und der Stimme zeichnen. Maxi Ooh! ist eine Oase der
Art. Die Echtzeit-Videoprojektionen zu atmosphärischen
und EU–Programme im Rahmen von „Europa 2020“
harmonisches Gleichgewicht zwischen Mensch und
Entspannung, die eine ganz neue Art bietet das Museum
und ozeanischen Dynamiken führen den Besucher auf
in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft die drei
Umwelt zu erlangen. Diese Form von Investitionen gilt es
zu entdecken. Im Zentrum stehen Kreativität und die
eine Reise in die Umweltwissenschaften bis hin zu den
Grundpfeiler, auf die die Zukunft unseres Kontinents
für künftige Generationen zu tätigen.
Beziehung zwischen Erwachsenem und Kind.
Klimavorhersagen für die Zukunft.
bauen soll.
Relax Zone
Wenn du mich fragst
Hierbei handelt es sich um einen Ruhebereich zum
Entspannen mit den ganz Kleinen (Stillen, Schlafen,
Essen).
Diskussion gewidmet ist. Auf regelmäßige Programme
Das Fitnessstudio der Forschung
Aus diesem Grund hat sich das MUSE den Dialog
Doch das MUSE widmet sich auch den jungen „Nerds”,
zwischen Entwicklung und Umweltnachhaltigkeit, im
also all jenen, die sich voll und ganz der Technologie
Neben der Galerie der Nachhaltigkeit, befindet sich
Hinblick auf die Rolle unserer Gesellschaft, auf die Fahne
verschrieben haben. Ein Labor, das eigens für sie
ein Raum, der dem informellen Austausch und der
geschrieben.
erdacht wurde, bietet ihnen Raum, um ihre Fähigkeiten
zu testen und mit den neuesten Technologien in Kontakt
folgen improvisierte Ausstellungen. Zwei interaktive
Sich Wissen aneignen, es verarbeiten, Schlüsse daraus
zu kommen. Schulen, Familien, Jugendliche und „Start-
Tische fördern den Ideenaustausch zwischen den
zu ziehen, all dies sind grundlegende Fähigkeiten über
upper“ können sich im Labor „Digital Fabrication“
Im Anschluss an den „Big Void”, gegen Süden
Besuchern. Sie sollen ermutigt werden, am politischen
die der moderne Mensch verfügen muss. Aber das reicht
austoben.
hin, befindet sich der Bereich Hands-on. Hier ist
Entscheidungsfindungsprozess zu wissenschaftlichen
nicht aus. Wir sind heute auch oft gefordert, Position zu
Wissen, Bewusstsein und Verantwortung. Es liegt an uns,
der Besucher aufgefordert Hand anzulegen und
Fragestellungen teilzunehmen.
beziehen und uns dementsprechend zu verhalten, um
die Zukunft mit zu entwerfen und zu gestalten.
16.
17.
FabLab. Wissenschaft berühren
Das Labor für Digital Fabrication
im Wissenschaftsmuseum des 21. Jahrhunderts
FabLa
up, Shb, Interakt
Nachhow Room ion, Nerd, S
Zukun altigkeit, dfür Innovat tartUmweft, Kreativi auerhafte ion,
Fabric lt, Gesells tät, Wirtsch
dreidi ation, Arduchaft, Digit aft,
a
mens
ionaleino, 3D Drul
c
Proto
typisieker,
rung
Das Museum des 21. Jahrhunderts verfügt
nicht nur mehr über eine Vielzahl an wertvollen
Ausstellungsobjekten. Neue Technologien, Innovation,
Interaktion lassen den Besucher an Wissenschaft
aktiv teilhaben. Ein Beispiel hierfür liefert die Personal
Digital Fabrication des MUSE. Das FabLab (Fabrication
Laboratory) ist eine kleine Werkstatt, ausgestattet mit
Geräten für die „persönliche digitale Produktion“ wie
etwa einem 3D Drucker, einem Laser Cutter, einem Vinyl
Plotter, einem Satz Arduino-Prozessoren.
Das Konzept des FabLab stammt vom Massachusetts
Institute of Technology (MIT) in Boston. Vor rund zehn
Jahren hat das Institut einen Kurs angeboten mit
dem Titel „How To Make (Almost) Anything“. Die Idee
hierzu fand großen Anklang und entwickelte sich auch
außerhalb der Universitäten auf der ganzen Welt weiter.
Heute gibt es rund 60 FabLabs weltweit. Jenes des
MUSE arbeitet eng mit einigen FabLabs zusammen, die
als Inkubator für italienische Technologieunternehmen
tätig sind. Das MUSE FabLab operiert aber auch
innerhalb eines weltweiten Netzwerkes, das
kontinuierlich Ideen und Projekte austauscht.
Worum handelt es sich beim FabLab? Das FabLab ist
Maxi Ooh! Die Entdeckung der Sinne
Entdeckungsreise für die ganz Kleinen
ein Ort, an dem die Besucher Ideen austauschen und
Projekte realisieren können. Ein Ort, an dem jeder sein
ganz persönliches Objekt konzipieren und umsetzen
kann. Manch einer mag glauben, dass hier nur kleine
Modelle oder Spielzeuge entwickelt werden.
In Wirklichkeit entstehen hier Lebensmittel, Design,
Möbel, Musikinstrumente, Forschung, Technologie. Und
es gibt sogar Tüftler, die hier ein
Haus „ausgedruckt“ haben.
Das FabLab bietet nicht nur Raum für Kreativität,
Intellig
Reize ente Tech
ist zu reagiert unnologie, die
+ Erwhören; wei d in der La auf
einladachsener),ch, Babult (ge
kreati end, ertastaufmerksaBaby
v, sch
m
bar, se
ön
nsibe ,
l,
kehrt Maxi Ooh! die Sinne seiner kleinen Besucher nach
außen. Der Raum verfärbt sich, bewegt sich, erzählt
Geschichten und handelt nach den Vorgaben jener, die
ihn beleben. Er weckt Neugierde und Abenteuerlust
und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten die Welt zu
entdecken.
Maxi Ooh! ist ein einmaliges Erlebnis, das den Horizont
erweitert, fern der alltäglichen Erfahrungen. Er nutzt
die Unbefangenheit, mit der Kinder auf Neues zugehen.
Er nutzt ihren freien Kopf und die Fähigkeit über Dinge
sondern auch für Aus- und Weiterbildung. Es ist
zu Staunen, die sie bereits gesehen oder noch nie
ein Labor um lokale Fragestellungen in Angriff zu
nehmen, es ist eine geballte Ladung an Ressourcen
Eine Erfahrung, die in Erstaunen versetzt, begeistert,
gesehen haben, die sie gehört oder noch nie gehört
und Kompetenzen, eine Plattform für soziale und
verwundert. Genauso wie es die Wissenschaft tut.
haben, die sie berührt oder noch nie berührt haben, die
wirtschaftliche Innovation. Kurzum, das FabLab ist ein
Ein Ort für Kinder, die im MUSE herzlich willkommen
sie gerochen oder noch nie gerochen haben, die sie
Ort, an dem man über die Zukunft spricht und wo man
sind. Maxi Ooh! richtet sich an die ganz Kleinen,
gekostet oder noch nie gekostet haben. Über Dinge, die
„fast“ alles herstellen kann.
zwischen 0 und 5 Jahren, die offen sind für Neues; die
sie kennen oder nicht kennen und selbst dann erahnen
Neben dem FabLab gibt es auch einen „Show Room
es beobachten, sehen, riechen, fühlen, mit den eigenen
die ganz Kleinen deren Größe und gleichzeitig auch
für Innovation“. Er kann von Start-ups oder innovativen
Händen ertasten wollen. Ausgehend von eben diesen
deren Nähe. Dem Maxi Ooh! wird viel Raum gegeben:
Unternehmen genutzt werden, um eigene Produkte
Dingen, die Kleinkinder besonders gut beherrschen, ist
200 m2. Nicht zuletzt auch, um den Wünschen der
vorzustellen. Nicht zu Verkaufszwecken, sondern um
Maxi Ooh! der Ort, an dem Sinne über die Sinne erfahren
Menschen nachzukommen, mit denen man sich vorab
darzulegen wie wichtig Innovation und Nachhaltigkeit
werden, indem immer wieder neue und originelle
ausgetauscht hat. Alle sprachen sich für ein Museum
bei der Entwicklung eines Territoriums sind und welche
Darbietungen geboten werden. Genauso originell wie
aus, das Kindern reichlich Platz einräumt. Sie sind der
Anreize sie für neue kreative und hochwertige Berufe
die Absichten und Handlungen eines jeden einzelnen
Beginn des Lebens und des Bewusstseins. Im gläsernen
bieten. Eine eigens dafür eingerichtete Kommission,
sind. Maxi Ooh! wirkt zunächst wie ein neutraler Ort,
Bereich bieten die eingefärbten Kugeln vielerlei
zu der auch Stakeholder aus der Provinz im Bereich
mit seinen Linien und Farben. Als würde er im Raum
Möglichkeiten des Entdeckens und Eroberns. Sie
Wissenschaft zählen – entscheidet gemeinsam mit dem
schweben, wartend. So verhält es sich, wenn gerade
erscheinen einem wie vorbeiziehende Planeten, die hier
MUSE, welche Unternehmen eingeladen werden. Mit
niemand drinnen ist. Nichts bewegt sich, wenn sich
kurz angehalten haben. Sie geben einem gleichzeitig
seinem Show Room bietet das MUSE ein permanentes
nicht jemand bewegt, nichts ist zu sehen, wenn nicht
das Gefühl von endlich und unendlich, von Zellen und
Schaufenster der Kreativität Trentiner Unternehmen im
jemand etwas tut. Sobald die Kinder den Raum betreten,
Cyberspace, von Forschung, die dem winzig Kleinen auf
Bereich der nachhaltigen Innovationsentwicklung.
erwecken sie Maxi Ooh! zum Leben oder anders herum,
der Spur ist - das unendlich Große stets im Hinterkopf.
18.
19.
Maxi Ooh! ist eine Metapher. Hier wird nichts
auch die Oberflächen, und lösen damit unterschiedliche
vorgeschrieben, höchstens vorgeschlagen. Das weckt
Empfindungen auf der Haut aus, je nachdem wie die
Vertrauen. Die runden, lieblichen Formen laden zum
Besucher reagieren.
Verweilen ein und zum spielerischen Entdecken mit
In und außerhalb der Kugeln entsteht das Spiel der
allen Sinnen. Jede Kugel ist einem besonderen Sinn
Wissenschaft rund um die Elemente des Lebens. Den
gewidmet. Die Kinder lernen unter Einsatz ihres Körpers,
Kindern wird das Gefühl vermittelt, dass sie die Schöpfer
ihres Geistes und ihrer Emotionen. Ein Körper, der sich
der unvorhersehbaren Szenarien sind. Maxi Ooh! ist ein
bewegt, setzt in Bewegung; ein Körper, der zuhört
Raum, in dem man sich wohl fühlt. Er ist angenehm und
und gleichzeitig mit seiner Stimme etwas erschafft;
interessant und verleitet zu einer Entdeckungsreise,
ein Körper, der staunt und entdeckt, der Geheimnisse
ausgehend von den eigenen Sinnen und darüber
aufdeckt und sich verzaubern lässt. Das Maxi Ooh! ist
hinaus. Die Überschreitung wird zur Erkenntnis, wenn
ein Raum, in dem es keine Vorgaben gibt, in dem auch
sie mit anderen geteilt wird. Maxi Ooh! ist ein Ort, der
der Erwachsene nicht belehrt, sondern einfach nur
Beziehungen herstellt, zwischen Kindern und zwischen
mitstaunt.
Kindern und Erwachsenen (ihren Eltern oder Begleitern).
Das Publikum des Maxi Ooh! wird als Babults (Baby
Hier fangen Erwachsene an zu begreifen, hier lernen sie
+ Adults) bezeichnet, die gemeinsam das Umfeld
ein bisschen von den Kindern und erleben Forschung
erkunden, Erfahrungen sammeln und eine ganz neue
in all ihrer Authentizität und Schönheit. Und doch bleibt
Art des Zusammenseins entdecken. Böden, Wände, mit
es immer Wissenschaft, es ist niemals Magie. Alles was
Sensoren ausgestattete Räume, virtuelle und reale, die
hier passiert ist wahrhaftig, wenn auch oft überraschend.
auf den Besucher reagieren und sich verändern. Selbst
Maxi Ooh! ist ausschließlich für Kinder zwischen 0 und 5
das Wasser im Bad könnte sich auf ganz ungewohnte
Jahren und deren Begleiter. Schade für all die anderen,
Weise bewegen. Die Lichter verändern sich ständig, wie
müsste man fast meinen.
Eastern Arc
das alpine Tropenhaus
Ein Projekt zwischen Wissenschaft und
internationalen Kooperationen
Der Berg ist das Erkennungsmerkmal schlechthin für das
Biodiversität ablegen, von den bekannteren afrika-
Trentino und damit auch das Bindeglied zu sämtlichen
nischen Arten bis hin zu den unbekannteren wie der
anderen Berggebieten der Welt, vor allem zu jenen, die
Talerkürbis, der Taro, die Straucherbse, die Bambara-
– ähnlich den Alpen - einen hohen Grad an Natürlichkeit
Erdnuss, die Foniohirse, die Sorhumhirse, afrikanische
und Biodiversität aufweisen. Das Tropenhaus des MUSE
Bohnen, Süßkartoffeln usw. Vervollständigt wird der
bringt einen kleinen Ausschnitt der Wälder der Eastern
Einblick in die afrikanische Landwirtschaft aber auch
Arc, einer der wichtigsten Bergketten aus dem tropi-
durch bekanntere Arten, die weltweit Absatz finden, wie
schen Ostafrika, nach Trient.
Kakao, Kaffee, Tee, Pfeffer, Vanille, Zuckerrohr, Palmöl,
Im Tropenhaus trifft der Besucher auf die einzigartigen
Bananen, Teak. Anhand letzterer wird aufgezeigt, welche
heimischen Arten der Eastern Arc. Er kann die große
Auswirkungen die globalen Märkte auf Tropengebiete
Vielfalt an Formen und Farben eines der wichtigsten
haben können, und wie die Nachfrage der westlichen
die Förderung umweltfreundlicher Technologien,
Biodiversitätshotspots unseres Planeten mit den Hän-
Welt das Landschaftsbild der Tropen beeinflusst. Ein Teil
Wirtschaftsprogramm der Europäischen Union, das
eine bessere gesellschaftliche Integration.
den greifen. Tafeln informieren über die Heilkräfte und
des Tropenhauses widmet sich den kosmetischen Pflan-
von der Europäischen Kommission angeregt wurde.
Diese Ziele sollen insbesondere durch sieben
Einsatzbereiche der wichtigsten Arten. Hier findet man
zen wie Argan, Jojoba, Shea, die in fast allen unseren
Ziel ist ein „intelligentes, nachhaltiges und integratives
Flaggschiffinitiativen erreicht werden:
die duftenden Blüten des Tabernaemontana, die dem
Schönheitsprodukten enthalten sind. Im Tropenhaus le-
Wachstum“ mit einer besseren Koordinierung der
·
Innovationsunion
Jasmin sehr ähnlich sehen. Hier kann man die wasser-
ben außerdem kleine Tiere: Vögel, Reptilien, Amphibien,
·
Digitale Agenda für Europa
gefüllten Stämme einer wilden Bananenstaude berühren,
Wirbellose, Frösche und Tropenschmetterlinge.
·
Industriepolitik für das Zeitalter der Globalisierung
zwischen den faszinierenden Blättern der Baumfarne
Den 600m2 großen Tropenwald belebt eine großer
tosender Wasserfall, der senkrecht über steiles Gelände,
EUROPA 2020
Europa 2020 ist ein auf zehn Jahre angelegtes
nationalen und europäischen Wirtschaft.
Die drei Schwerpunkte des Programms sind:
·
Europäische Plattform gegen Armut
bummeln und den natürlichen Lebensraum der afri-
die Förderung von Forschung und Entwicklung sowie
·
Jugend in Bewegung
kanischen Veilchen erkunden, die zu den beliebtesten
das für diese Bergwelt so typisch ist, niederdonnert. Ein
gemütlicher Wanderpfad führt den Besucher auf eine
von Hochschulbildung und lebenslangem Lernen zur
·
Ressourceneffizientes Europa
Zimmerpflanzen zählen.
Erhöhung des Wirtschaftswachstums,
·
Agenda für neue Fähigkeiten und Jobs
Und natürlich dürfen die Nahrungsmittelpflanzen nicht
imaginäre Reise vom Tal des Kilombero Flusses, vorbei
fehlen, die Zeugnis von der lokalen landwirtschaftlichen
an ländlichen Hütten und einem kleinen Markt, an dem
20.
21.
Das MUSE entdecken
Die Ausstellungsgalerien
Der Hauptparcours beginnt ganz oben, auf der
Terrasse des MUSE. Von hier aus hat der Besucher
freien Blick auf die umliegende Landschaft: die Stadt,
den Fluss, die Berge, den Horizont und den Himmel.
Weiter geht es über den vierten Stock bis zum
seltene Speisen verköstigt und traditionelle Handarbeit
Technologien reduzieren den Energieverbrauch auf ein
bewundert werden können, hinauf in die Udzungwa
Minimum und helfen Wasser und Elektrizität zu sparen.
Berge. Weiter führt die Reise in den unberührten Wald
Die optimal isolierte Glasfassade beispielsweise sorgt für
oder „msitu“ wie er auf Swahili heißt, mit seinen Bäu-
ausreichend Licht, während des Lüftungskreislaufs wer-
men, Blumen und tropischen Tieren. Und immer wieder
den Wärme und Wasser wiedergewonnen, die Luft wird
lädt das Museum den Besucher ein, an internationalen
über unterirdisch verlaufende Röhren vorgewärmt bzw.
Projekten und Kooperationen zur Erhaltung dieses ein-
bei Bedarf vorgekühlt, beim Bau des Treibhauses wurden
zigartigen und fragilen Lebensraums teilzunehmen. Die
umweltverträgliche Materialien erneuerbaren Ursprungs
Projekte helfen gleichzeitig die Armut in diesem Teil der
eingesetzt, die Bekämpfung der verbreitetsten Krankheit-
Erde zu bekämpfen und die Aus- und Weiterbildung vor
serreger erfolgt über integrierte Maßnahmen.
Ort zu fördern.
Das Treibhaus steht symbolhaft für die Begegnung
Bei der Projektierung des Tropenhauses wurde viel Wert
mit fernen Lebensräumen, die dem Trentino seit jeher
auf Funktionalität und Nachhaltigkeit gelegt. Innovative
aufgrund ihrer alpinen Kultur nahe stehen. Tropenhaus.
+ 5 Terrasse
+ 4 Hochgebirge, Erforschung
+ 3 Alpine Natur
+ 2 Geologie der Dolomiten
Zivilschutz
Temporäre Ausstellungen
+ 1 Alpine Frühgeschichte und Nachhaltigkeit,
Planetarium
Fablab
Biolab
Meeting Room
0 Eingang
Bereich für Kinder
Maxi-Ooh! interaktives Museum
- 1 Evolution
Biologie
Temporäre Ausstellungen
- 1
Tropenhaus
22.
23.
EBENE +3
ALPINE NATUR
multimediale Spiele vertiefen das Thema Anpassungsund Überlebensstrategien in den sich ständig
jahreszeitlich wechselnden Lebensräumen.
Für die ganz jungen Besucher und ihre Begleiter ist ein
EBENE +4
HOCHGEBIRGE, ERFORSCHUNG
Temi principali:
Sonderbereich vorgesehen, der die Entdeckerlust stillt:
gewidmet mit einer großen Nachbildung eines
• Alpine Fauna und Flora
der Discovery Room „Entdecke den Wald“. Hier kann
alpinen Gletschers und der geomorphologischen
• Anpassung und Überlebensstrategien
ein großer Baum untersucht werden, man kann sich
Formen, die ihn kennzeichnen. Ein weiterer ist
• Ökosysteme
verkleiden, interaktive Spiele spielen und in einer Reihe
den Gletschern der Welt und deren sozialer,
von Schubladen stöbern, in denen sich interessante
Schwerpunkte:
wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Bedeutung
Die Biodiversität in den Alpen ist ein wahres „vertikales
Fundstücke aus der Natur befinden.
• Gipfel und Gletscher, nicht nur in den Alpen
gewidmet. Die Ausstellung wird durch Bilder, Videos
Mosaik“ unterschiedlicher Lebensräume, die von
Der Bereich wurde eigens für junge Besucher (4-8 Jahre)
• Lebensformen und Anpassung
und Momentaufnahmen aus der Gletscherforschung
hochspezialisierten und deshalb auch einzigartigen
konzipiert. Hier können sie alleine, mit den Eltern oder
• Gletschermonitoring
angereichert.
Tier- und Pflanzenarten bewohnt werden. Die
einem Museumsangestellten Natur entdecken, indem
• Klimawandel
Und natürlich wird auch auf die Entdecker Bezug
Ebene +3 widmet sich ganz dem Thema Umwelt,
sie all ihre Sinne einsetzen. Die Stimmung im Raum ist
• Entdecker und Alpinisten
genommen, die als Erstes die unbekannten alpinen
den Ökosystembeziehungen zwischen Umwelt und
einladend, weckt die kindliche Neugierde und erleichtert
• Mensch und Natur im Hochgebirge
Täler erforscht und die Berggipfel erklommen haben,
Tier- bzw. Pflanzenarten und ihren Anpassungs- und
den Erstkontakt mit der „Wissenschaft“. Kennzeichnend
um über die Wunder der Natur zu berichten. Ebenso
Überlebensstrategien, die stark durch die großen
für den Discovery Room ist der multisensorielle und
Das Hochgebirge, ein karger, schwieriger Lebensraum,
werden Geschichten über berühmte Alpinisten
jahreszeitlichen Schwankungen geprägt sind.
interaktive Ansatz sowie der spielerische und emotionale
fasziniert Reisende und Abenteurer seit jeher. Hier sind
erzählt, die Berge mit großem Sportsgeist bezwangen.
Die Galerie „Im Labyrinth der Biodiversität“ ist ein
Umgang mit dem Thema Forschung. Hier wird der
sie den Gipfeln und Gletschern ganz nah.
Ausrüstungsgegenstände, die heute außer Mode sind
imaginärer Wanderpfad, der durch aufeinanderfolgende,
natürliche Forscherdrang der Kinder geweckt, gleichzeig
Die „höher gelegenen“ Ausstellungsräume des Museums
wie alte Steigeisen, Eispickel, Hanfseile und Felshaken
aber auch sich überschneidende Lebensräume führt.
werden sie dazu angehalten, selbständig Lösungen auf
führen ins Hochgebirge. Sie faszinieren, indem sie beim
legen Zeugnis davon ab.
Insgesamt sind es 26 Lebensräume und zwei Aquarien.
die ihnen gestellten Fragen zu finden.
Besucher lebensechte Empfindungen hervorrufen, die
er nur in diesen Höhenlagen erleben kann. Sie vermitteln
Absolut nicht zu versäumen:
aber auch geologische und biologische Kenntnisse,
Ziel des Parcours ist es, authentische Emotionen beim
Besucher hervorzurufen, die ein Naturerlebnis auslösen
Absolut nicht zu versäumen:
kann; wenn er etwa auf ein Wildtier trifft, wenn er dessen
die auf den ersten Blick weit weg scheinen, aber in
Der Klettersteig. Überquert ihn der Besucher so blickt
Ruf hört, wenn er Zeuge einer Jagd oder eines Balzrituals
Berggebieten dennoch in enger Wechselwirkung mit
Die ausgestopften Tiere, darunter der Wolf und der
er auf der einen Seite in den Big Void, auf der anderen
wird. Jeder Lebensraum beeindruckt auf besondere
dem Menschen stehen.
Goldschakal (er ist erst kürzlich im Trentino heimisch
Seite kann er eine nachgebildete Gletscherlandschaft
Weise, indem er auf ausgestopfte Tiere zurückgreift,
In einem Tunnel ist es möglich, die Emotionen des
geworden) sowie die winzigen Dioramen, wie der große
berühren mit Felswand, Vegetation und echtem Eis.
die besonders lebensecht dargeboten werden oder mit
Hochgebirges nachzuempfinden. Atemberaubende Flüge
Ameisenbau der roten Waldameise (formica rufa), der in
Hier erhält der Besucher Einblicke in die Biologie und
virtuellen, interaktiven Technologien arbeitet.
führen über alpine Gipfel, über die Dolomiten. Gletscher
seinem Inneren erkundet werden kann.
Geomorphologie des Gletschers, die sich in Folge der
Die jahreszeitlichen Schwankungen in den alpinen
und Wälder sind zum Greifen nah und überall ertönen
Die kleinen Tricks, die das Labyrinth lebendig werden
ständigen Bewegung des Eises gebildet haben.
Lebensräumen sind das Bindeglied zwischen den
lassen.
Schautischen der Galerie „Wandel mit den Jahreszeiten“.
Die Möglichkeit, mit allen Sinnen zu entdecken.
Klänge des alpinen Lebensraums. Eine Video Wall zeigt
in Echtzeit die meteorologisch-klimatischen Verhältnisse
Eine Eiskernprobe, die italienische Forscher aus der
Die Schautische sind der Migration, der Blüte und
einiger Locations im Trentino und im Alpenraum an, eine
Ein interaktives Spiel für 4 Spieler, in dem man zum Jäger
Antarktis entnommen haben.
der Bestäubung, dem Leben im Wasser und der
Webcam sorgt für eine Direktverbindung auf 8000 Metern
oder Gejagten wird und das gleichermaßen Schnelligkeit,
An den verschiedenen Eisschichten können
Thermoregulierung gewidmet. Lebende Reptilien,
Höhe mit dem Mount Everest.
Konzentration und Reflexe erfordert.
die Wissenschaftler das Klima der Vergangenheit
ausgestopfte Tiere und Nachbildungen, Dokumentarfilme
Ein Ausstellungsbereich ist dem Lebensraum Gletscher
Das Migrationsspiel, in dem der Teilnehmer die großen
ablesen.
und Video Diary, interaktive Ausstellungen und
Etappen dieser epischen Reise miterleben kann.
24.
25.
EBENE +2
DIE LANGE GESCHICHTE DES
WELTNATURERBES DOLOMITEN
in der Landschaft hinterlassen hat, aber auch in der
Geschichte und im sozialen Geflecht der Menschen im
Gebirge. Der Parcours endet beim Thema Gefahren –
geologische Risiken, Umweltgefahren und Vulnerabilität
Schwerpunkte:
der alpinen Gebiete. Anhand möglicher Szenarien bei
• Geologie der Alpen und der Dolomiten
Naturereignissen wie Erdbeben, Erdrutsche, Lawinen
• Geologische und tektonische Phänomene
und Überschwemmungen kann der Besucher auf
• Geschichte des Bergbaus
interaktive Weise die komplexe Maschinerie des
• Nutzung der Bodenschätze
Zivilschutzes kennen lernen.
• Geologisches Risiko
• Umweltrisiko
Absolut nicht zu versäumen:
• Zivilschutz
Tropisches Salzwasser-Aquarium mit typischem
Der multimediale Ausstellungsparcours mit seinen
Ökosystem eines Korallenriffs – stellvertretend für das
Ausstellungsstücken aus der Geologie (Gesteine,
Ambiente, aus dem sich die Gesteine der Dolomiten-
Fossilien und Mineralien) führt in die Geomorphologie
Gebirgsmassive gebildet haben.
der Alpen ein. Er lädt dazu ein, auf unterhaltsame Weise
Grotte mit Pepper-Ghost-Effekt - eine spezielle
die Evolution geologischer Ambiente der Vergangenheit
Technik, mit der man optische Illusionen erzeugt.
zu erkunden: Gebirge, die vor den Alpen existierten,
Der Pepper-Ghost-Effekt lässt den Besucher in die
Vulkane, Wüsten, tropische Meere, Korallenriffe und die
karstige Atmosphäre einer Grotte eintauchen - mit
Tiefe der Ozeane.
ihren charakteristischen Elementen Stalaktiten und
Er lässt den Besucher die geodynamischen Prozesse
Stalagmiten, mit Überresten des Ursus spelaeus und
der Vergangenheit nacherleben, bei denen der
archäologischen Fundstücken - und Höhlenforschern bei
Meeresgrund der Urmeere durch enormen Druck
der Arbeit zuschauen.
über den Meeresspiegel angehoben wurde, sich
Was tun im Katastrophenfall? Eine multimediale,
aufgefaltet hat, zerbrochen ist und die Alpen gebildet
interaktive Station lässt den Besucher in die Rolle eines
hat. Der erste Teil des Parcours endet mit einem
Mitarbeiters des Zivilschutzes schlüpfen. Er lernt mit
Blick auf die geomorphologischen Prozesse der
verschiedenen Arten von Naturrisiken umzugehen. Dabei
jüngsten Erdgeschichte, die derzeit noch am Laufen
trifft er Entscheidungen, beschafft meteorologische,
Fundstücke, die das Museum für Wissenschaft verwahrt,
sind: Gletscherbildung, Hangrutsche, Karst. Ihr
hydrogeologische und seismische Daten, lernt
sind in Vitrinen ausgestellt. Sie veranschaulichen die
Zusammenspiel hat die Alpen so werden lassen, wie wir
diese kennen und schickt schließlich Hilfskräfte und
Schwerpunkte:
Hauptphasen der kulturellen, wirtschaftlichen und
sie heute betrachten können.
Spezialistenteams aus Geologen, Ingenieuren oder
• Besiedlung der Alpen durch den Menschen
gesellschaftlichen Entwicklung in der Urgeschichte
Der zweite Teil der Ausstellung legt das Augenmerk
Forstmitarbeitern in die Einsatzgebiete.
• Jäger - Sammler
der Alpen: die Präsenz des Neandertalers in den
auf die Beziehung zwischen dem Menschen und
Was schütz vor Überschwemmungen im Gebirge?
• Die archäologische Fundstätte Riparo Dalmeri
Gebirgsmassiven der Alpen während der wärmeren
der abiotischen Dimension der natürlichen Umwelt.
Eine interaktive Schau zeigt den
• Urbanisierung und Infrastruktur
Phasen der letzten Eiszeit - im Mittelpaläolithikum,
Der Ausstellungsabschnitt zum Mineralvorkommen
Überschwemmungsschutz in den Bergen. Der Besucher
• Analyse der Auswirkungen auf die Umwelt
das Auftreten des Homo sapiens am Ende der
hebt vor allem die Bedeutung der Rohstoffe für die
erlebt, wie Schutzvorrichtungen entlang alpiner
• Nachhaltigkeit
letzten großen Eiszeit - im Jungpaläolithikum und
Bevölkerung der Alpen von der Vorgeschichte bis in
Wildbäche vor bewohnten Siedlungen im Falle starker
• Wirtschaft und Gesellschaft
seine Verbreitung in den alpinen Tälern während der
unsere Zeit hervor – ein Phänomen, das seine Spuren
Niederschläge funktionieren.
• Show Room technologischer Innovationen
Mittelsteinzeit wie auch die großen Innovationen in der
EBENE +1
VON DEN ERSTEN MENSCHEN
IN DEN ALPEN IN EINE GLOBALE
ZUKUNFT
Über eine spiralenförmige Struktur betritt der Besucher
eine vorgeschichtliche Welt. Die wesentlichen lokalen
26.
27.
Metallverarbeitung der Frühgeschichte. Multimediale
Hauptdarsteller einer innovativen Technologie sein:
Stationen bieten weiterführende Informationen zu
nämlich der eigenen. Jeder kann eigene technologische
den ausgestellten Fundstücken. Reproduktionen
Objekte in 3D planen und ausdrucken und so seinen
menschlicher Figuren bei alltäglichen Arbeiten
eigenen Erfindungen Gestalt verleihen. Man kann auch
bereichern den Ausstellungsparcours und führen den
Erfindungen aus Amerika oder China herunterladen und
Besucher in einen Raum, der mittels Videos Emotionen
im FabLab in 3D ausdrucken. Das Konzept open source
weckt und dem Besucher suggeriert, sich selbst in
weitet sich immer weiter aus und umfasst nicht nur
der Vorzeit zu befinden. Zwei Aquarien beherbergen
Soft-, sondern auch Hardware.
Seen im archäologischen Kontext: eine Fundstätte im
Hochgebirge im ersten und ein Pfahlbau-Ambiente im
Absolut nicht zu versäumen:
zweiten. Der Durchgang zur nächsten Galerie führt den
Besucher in das aktuelle Thema der Nachhaltigkeit
Time Machine: Der Besucher unternimmt eine
ein. Dies mittels einer sensoriellen Ausstellung, die
aufregende Zeitreise und erkundet das Leben
die Schnelligkeit, mit der sich die Welt entwickelt,
unserer vorgeschichtlichen Vorfahren: vom jagenden
hervorhebt.
Neandertaler bis zum Schamanen des Riparo Dalmeri,
Treibjagden, das Hochgebirge und die Verarbeitung
Menschengerechte
Gegenwart und Zukunft
von Lehm, das Leben in Pfahlbauten und kultische
Scheiterhaufen der prähistorischen Epoche.
Bemalte Steine in der archäologischen Fundstelle
Riparo Dalmeri: Mehr als 200 mit roter Ockerfarbe
Die offensichtlichen Veränderungen des Gleichgewichts
bemalte Steine, auf denen Steinböcke, Wisente,
im Boden, in den Meeren, in der Atmosphäre und der
Pflanzen und menschliche Figuren zu sehen sind, legen
biogeochemischen Kreisläufe beeinflussen neben der
ein einzigartiges und außergewöhnliches Zeugnis der
übermäßig hohen Verlustrate der Artenvielfalt durch
Spiritualität der in den
anthropischen Druck die Stabilität des Systems Erde.
Alpen lebenden vorgeschichtlichen Jäger ab.
Die innere Wechselbeziehung und erhöhte Komplexität
Interaktive Kugel NOAA: Forscher der National
der natürlichen Systeme macht jede Vorhersage
Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA)
schwierig. Der Versuch eine Antwort auf diese Frage
haben eine Software entwickelt, mit der die
zu finden, ist das pulsierende Herzstück dieses Raums:
Wissenschaft des Systems Erde Zuschauern jeder
eine hängende interaktive Kugel führt dem Besucher auf
Altersklasse nahegebracht werden kann. Eine große
intuitive und faszinierende Weise Daten der komplexen
Kugel zeigt animierte Bilder atmosphärischer Stürme,
Umweltsysteme vor Augen. Dies, während um ihn herum
Folgen des Klimawandels, Bewegungen der Kontinente
die Themen Wirtschaft, Gesellschaft und Technologie
und vieles mehr.
behandelt werden. Der Besucher macht sich auf
Dies zur Erklärung verschiedener natürlicher Prozesse.
die Suche nach einem Leitbild, das Grenzkultur und
Die Kugelform des Bildschirms ermöglicht eine klare
Komplexität gleichermaßen in Betracht zieht.
optische Darstellung der Dynamiken auf unserem
Zum Abschluss kann im FabLab jeder einmal
Planeten.
EBENE 0 MAXI-OOH!
UND DAS FITNESSSTUDIO
DER WISSENSCHAFT
EBENE -1
EVOLUTION, DINOSAURIER, DNA
Das Erdgeschoss präsentiert zwei absolute Neuheiten
Schwerpunkte:
im Ausstellungsbereich: das Maxi-Ooh! für die jüngsten
• Der Ursprung der Erde
Besucher und das Fitnessstudio der Wissenschaft mit
• Erste Lebensformen
seinem Hands-on-Bereich, wo es Wissenschaft zum
• Das Leben explodiert – zu Lande und zu Wasser
Anfassen gibt und die Besucher selbst experimentieren
• Landreptilien, Meeresreptilien und Dinosaurier
können.
• Die Diversifizierung der Säugetiere
• DNA und Biotechnologie
Das Maxi-Ooh! gehört ganz den Kindern und ihrer
• Solidarität zwischen Völkern
Sinneswahrnehmung. Mit Sensoren versehene
Räume, beheizte Böden, Video-Projektionen, virtuelle
Dieses Stockwerk stellt einen konstituierenden Moment
Interaktionen und sogar ein interaktives Bad stimulieren
des MUSE-Projekts dar: es behandelt Themen wie die
Tastsinn, Gehör und Sehvermögen. Das Kind lernt
Evolution, setzt den Schwerpunkt auf das Verhältnis
auf unterhaltsame Weise mit einem Erwachsenen
zwischen Mensch und Natur, untersucht Prozesse aus
gemeinsam die Folgen seines Handelns in dieser Welt
der Biologie und die Dynamiken der DNA. Es konfrontiert
kennen.
das Publikum mit der Faszination Dinosaurier - und
folgt bei all dem immer einem roten Faden in der
Das Fitnessstudio der Wissenschaft ist der „Hands-on“-
Wissenschaftsvermittlung - dem interaktiven Zugang,
Bereich, der ganz der Interaktion zwischen Besucher
dem Spiel, der Beobachtung.
und Maschine wie auch dem wissenschaftlichen
Experimentieren gewidmet ist: Verschiedene Objekte
Zur Ausstellung gehören fünf Landreptilien, unter ihnen
hängen von der Decke herab, eine Reihe von Geräten
drei Dinosaurier, ihre fossilen Überreste und andere,
simulieren physikalische Phänomene.
kleine Fundstücke – dargeboten auf Monitoren und
erklärenden Grafiken. Direkt gegenüber befinden sich
Detaillierte Beschreibung auf S.14.
vier Meeresreptilien und über ihnen das Skelett eines
28.
29.
fliegenden Reptils. Reptilien und Säugetiere sind Anlass
Fundstücke und besondere Objekte, die Teil der
für die Wissenschaft, sich mit dem Phänomen des
Erzählung sind und denen der Besucher noch in keinem
Massenaussterbens zu beschäftigen.
anderen Teil des Museums begegnet ist.
Der Parcours beginnt mit einer Reihe von frei hängenden
Schaukästen. Sie berichten von der Bildung des
Sonnensystems und der Erde. Dabei reist der Besucher
Absolut nicht zu versäumen:
über 4 Milliarden Jahre in die Vergangenheit zurück und
macht sich auf die Suche nach ersten Lebensformen,
Bizarre Organismen aus der Fauna des Burgess
erkundet das plötzlich explodierende Leben in den
Schiefer: eine außergewöhnliche Forschungsstätte einer
Meeren und erobert wenig später das Festland. Auf
über 500 Millionen Jahre alten Evolution. Einzigartige
seiner musealen Reise begegnet er Skeletten und
Rekonstruktionen und Originale führen den Besucher
Modellen lebender und fossiler Säugetiere und erlebt so
auf die Fährte von Gliederfüßern mit märchenhaft
die Evolution der Säugetiere.
anmutenden Formen und zum ersten Vertreter
Der Ausstellungsparcours zur biologischen Entstehung
des Tierstammes, dem wir selbst angehören, den
und Diversifizierung im Laufe der Zeit bereitet den
Chordatieren.
Weg für eine andere beeindruckende Erzählung, die
Die Dinosaurier der Dolomiten.
der Evolution und der DNA. MUSE berichtet davon
Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts wurde das
in zwei multimedialen Installationen. Die erste, „der
Vorkommen von Dinosauriern auf italienischem
Baum des Lebens“, ist eine dynamische Projektion
EIN TROPENHAUS
IN DEN BERGEN
Ein bedrohtes, sehr empfindliches Ambiente
Boden für unwahrscheinlich erklärt. Eine Reihe
Das Tropenhaus ist integrativer Teil des
wird hier zum Leitbild für die Notwendigkeit an
der unaufhörlichen Verflechtungen der Evolution und
außergewöhnlicher Entdeckungen - viele von
Museumsprojekts. In einem Green-House wächst,
alternative Entwicklungsmethoden zu denken. Die
der bestehenden Beziehungen zwischen mehr oder
ihnen wurden in den Dolomiten gemacht - haben
gut geschützt, ein wahrhaftiger Regenwald. Seine
Forschungsarbeiten des Museums, die dieses seit über
weniger ähnlichen Arten. Die DNA-Installation stellt
Skeptiker eines besseren belehrt. Die Galerie der
Funktionsdynamiken sind sehr komplex und er benötigt
10 Jahren auf den Bergen des Eastern Arc in Tansania
das vereinende Element der DNA in allen Formen des
Dinosaurier entführt den Besucher in eine besondere
spezielle Temperatur- und Feuchtigkeitsgrade, damit
durchführt, sind Ausgangspunkt für die Einrichtung
Lebens – einschließlich unserer eigenen – dar. Sie
Welt. Zwischen ihren großen Skeletten erkundet er
Insekten, Pflanzen und Tiere überleben können.
dieses Tropenhauses. Ziel der Forschungsaktivitäten
berichtet von Einheit, Entwicklung und Funktionsweise.
die Lebensgewohnheiten der Dinosaurier und die
Dieser Bereich interpretiert im globalen Kontext der
ist es, die natürliche Umgebung mit Hilfe lokaler
rätselhaften Spuren ihres irdischen Streifzugs.
Nachhaltigkeit, die Biodiversität unseres Planeten.
Gemeinschaften in Tansania zu erhalten.
Ergänzt werden die Geschichten durch überraschende
30.
31.
der Artenvielfalt im Zusammenhang mit diesen
Wasser in Höhlen. Ziel der Studien ist es, die
Einflüssen auszuarbeiten, neue Bio-Indikatoren für
Klimaveränderungen im Trentino durch Probenahmen
Natürlichkeit zu definieren und Einschätzungen über die
zu rekonstruieren, Kalzit und unterirdische Gewässer
Gefährdung alpiner Arten abzugeben. Auf nationaler und
zu untersuchen und Monitoring über den unterirdischen
internationaler Ebene von besonderer Bedeutung sind
Boden zu betreiben.
die derzeitigen Studien zu Quellen, Gletscherbächen,
- seiner Studien zur Urgeschichte. Die Studien beziehen
ehemaligen Gletscherebenen und Blockgletschern
sich in erster Linie auf die erste menschliche Besiedlung
im Zusammenhang mit Gletscherrückgang und
der Alpen (in der späten Eiszeit und im Altholozän), auf
globaler Erwärmung. Die Einrichtung der Algen- und
den engen Zusammenhang zwischen Landnutzung und
Insektensammlungen des MUSE gründet vorwiegend auf
sozialer Organisation menschlicher Gruppen und auf
diesen Studien.
die Rekonstruktion ursprünglicher Landschaften. Die
- seiner Studien zur Ex-situ-Konservierung, zur
zahlreichen Zeugnisse vorgeschichtlicher Möbelkunst,
Fortpflanzung, Kultivierung und Wiedereinführung
die in prähistorischen Lagerstätten im Trentino gefunden
alpiner Pflanzenarten (Samenbank). Die
wurden, sind hierbei von besonderem Wert.
Forschungsaktivitäten zielen darauf ab, auf lange
- seiner Studien zum Beziehungsgeflecht aus Natur,
Sicht ein Zentrum zur Konservierung von Keimplasma
Wissenschaft und Gesellschaft.
folgender Arten zu unterhalten: vom Aussterben
Es handelt sich hierbei um das Studium des
bedrohter wilder alpiner Pflanzen, von wildwachsenden
Verbundnetzes aus wissenschaftlicher Innovation und
Vorfahren der Kulturpflanzen und von ursprünglichen
Technologie und gesellschaftlichen Auswirkungen
und weniger verwendeten Varianten von Kulturpflanzen.
unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit
Zu den lokalen Spezies werden zunehmend tropische
in Biologie und Umweltwissenschaften sowie deren
Arten hinzugenommen, was der Samenbank des MUSE
Anwendungen. Diese im Rahmen eines internationalen
internationale Bedeutung verleiht.
Partnernetzwerks durchgeführten Studien verbinden all
Forschungsergebnisse der Einrichtung, planen und
- seiner Studien zur biologischen Vielfalt und dem
diejenigen miteinander, die Innovationen produzieren,
Grundlagenforschung und angewandte Forschung
führen Bildungs- und Kulturmediationsprojekte durch.
Erhalt tropischer und subtropischer Regionen. Die
nutzen und verwalten. Sie untermauern die Rolle des
mit multidisziplinärem Ansatz im Bereich der
Aus diesem Grund kann das komplexe Netzwerk
Studien reichen von einer Bestandsaufnahme der
MUSE als Hauptbezugspunkt in einer Welt des Wissens,
Naturwissenschaften. Ziel ist es, die Themen Natur,
aus Forschungseinrichtungen der Autonomen
biologischen Vielfalt wenig bekannter und teilweise
in der jeder Zugang zu neuen wissenschaftlichen
Wissenschaft, Innovation und nachhaltige Zukunft zu
Provinz Trient im MUSE-Team auf hoch qualifizierte
unerforschter Gebiete und einer darauffolgende Analyse
Erkenntnissen hat.
erforschen, zu interpretieren, darüber zu lehren, den
Kräfte zurückgreifen, die nicht nur in der Lage sind,
der biogeografischen Muster und der Dynamiken
Die Forschungsaktivitäten des MUSE haben einen
Dialog zu suchen und Inspiration zu schaffen.
Forschungsinhalte zu produzieren, sondern diese
der Artenbildung, bis hin zu Bevölkerungsstudien
starken Einfluss auf das Gebiet der Provinz Trient.
Aufgrund seiner konsolidierten Fähigkeit, qualitativ
gemeinsam mit denen anderer Einrichtungen auch der
und der ökologischen Modellierung von
Sie liefern Hinweise zum Umweltmanagement - auch
hochwertige wissenschaftliche Inhalte zu produzieren
Bevölkerung zu vermitteln. Sie schlagen somit eine
Schlüsselarten im Ökosystem Wald. Schwerpunkt der
unter dem Gesichtspunkt des Gebietes als Tourismus-
und diese der Bevölkerung zu vermitteln, ist das MUSE
Brücke zwischen Wissenschaftlern und Bürgern – und
Forschungsaktivitäten ist der Regenwald in Tansania
Destination. Seit vielen Jahren arbeiten die MUSE-
das einzige Museum, das von der Autonomen Provinz
dies in innovativen Forschungsbereichen von größtem
(Eastern Arc Mountains), einer der Biodiversitäts-
Forscher an der Erstellung von Fauna-Plänen für
lokalem Interesse.
Hotspots der Welt, wo das MUSE einen eigenen Sitz hat.
verschiedene Lebensräume sowie an der Niederschrift
wurde – auf Augenhöhe mit der Universität und den zwei
- seiner paläontologischen und paläoichnologischen
von Aktionsplänen für Arten, Habitat und Umwelt mit.
Stiftungen Mach und Kessler. Gemeinsam mit diesen
Das MUSE ist als Exzellenzzentrum bekannt wegen:
Studien. Ziel der Studien ist es, das Vorkommen von
Sie leisten unter der Mitwirkung von Experten, die mit
ist es Teil des “Sistema Trentino della Ricerca e dell’Alta
- seiner Studien zur Dokumentation und Konservierung
Dinosauriern und anderen Landreptilien im Trentino
der Autonomen Provinz Trient in Verbindung stehen,
Formazione” (Trentinisches System für Forschung und
der alpinen Flora und Fauna – im Wasser und an Land.
numerisch zu erfassen, paläontologische Fundstellen
ihren Beitrag zu Einwirkungsbewertungen aus ihrem
höhere Bildung).
Ziele dieser Studien sind: die Artenvielfalt im Trentino
zu identifizieren, die Ausbreitung der Tiere in Raum
Kompetenzbereich.
Über 40 Forscher arbeiten am MUSE in sieben
zu dokumentieren und zu überwachen, Datenbanken
und Zeit sowie Konservierungsmöglichkeiten zu
Gleichzeitig ist die MUSE-Forschung von nationaler
Einheiten (wissenschaftlichen Abteilungen): Botanik,
(vorwiegend zu Insekten und Wirbeltieren), Checklisten
analysieren und dem Publikum zu präsentieren. Aufgrund
und internationaler Bedeutung, was die Teilnahme
Limnologie und Algologie, Zoologie der Wirbellosen
und Rote Listen zu erstellen sowie Zukunftsszenarien
dieser speziellen Kompetenzen ist MUSE auch bei
an Kongressen und Tagungen, die Veröffentlichung
und Hydrobiologie, Zoologie der Wirbeltiere, tropische
zur Verteilung der Artenvielfalt in Schutzzonen und
ausländischen Forschungseinrichtungen gefragter
wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher
Biodiversität, Geologie, Urgeschichte. Ihre Aktivitäten
besiedelten Gebieten zu entwickeln.
Ansprechpartner.
Beiträge (im Durchschnitt 60 pro Jahr), die Teilnahme an
lassen sich auf zwei Makrobereiche zurückführen:
Diese Studien sind stark anwendungsorientiert, liefern
- seiner geologischen Studien. Diese Studien beinhalten
internationalen Projekten wie auch die Eingliederung des
Biodiversität und Ökologie; Umweltwissenschaften,
sie doch Erkenntnisse, die bei der Ausarbeitung von
auch die Dokumentation der lokalen Geodiversität.
MUSE in europäische Netzwerke unter Beweis stellen.
Paläoumwelt und anthropische Landschaft.
Landnutzungsplänen von großer Bedeutung sind.
Dies zum besseren Verständnis der Zusammenhänge
Die Forschungsergebnisse des MUSE stehen - nach
Seit Kurzem wurden die Forschungsaktivitäten
- seiner Studien über die Auswirkungen des
zwischen natürlichem Ambiente, historischen
musealer Tradition - auch in Bezug zur Vergrößerung
auf einen weiteren Bereich ausgedehnt: auf die
Klimawandels und der Umweltveränderungen auf die
Dynamiken und menschlichem Einfluss. Diese Studien
der Sammlungen. Diese sind Zeugnisse natürlicher
Abteilung Wissenschaft und Gesellschaft, die
natürlichen Ökosysteme und die Artenvielfalt im alpinen
sind besonders auf lokaler Ebene von hohem Wert,
und menschlicher Vielfalt in Raum und Zeit und
das Beziehungsgeflecht von Natur, Wissenschaft
Bereich. Es handelt sich dabei um Grundlagenforschung,
umfassen sie doch auch die Ausarbeitung geologischen
zugleich wichtige Forschungsinstrumente, die der
und Gesellschaft analysiert. Gemeinsam mit
auch experimenteller Art. Ziel ist es, unterschiedliche
Kartenmaterials und anderer Dokumente zur Prävention
wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung stehen
den Wissenschaftlern arbeitet eine Gruppe von
Einflüsse auf die alpine Biodiversität zu bewerten
geologischer Risiken.
(bis heute bewahrt MUSE etwa 300 Sammlungen mit über
und Modelle zu künftigen Entwicklungsrichtungen
- seiner Studien zu Höhlenmineralien und meteorischem
4,5 Millionen Objekten aus über zwei Jahrhunderten auf).
Ein internationales
Wissenschaftszentrum
Das Museum für Wissenschaft betreibt
Trient als wissenschaftliche Einrichtung anerkannt
Kulturvermittlern. Diese kommunizieren die
32.
33.
Das Wissensnetzwerk
Tansa
Dialognia, Londo
Umwe, Kultur, C n, Mart,
Pfahlblterziehunaproni,
g
auten
, Stern, Ecsite,
enterr
asse
der Wissenschaft seit über zehn Jahren in Tansania
vorantreibt. Die internationale Bedeutung dieses
Pfahlbau-Museum
am Ledrosee
Gebietes und die Notwendigkeit, deren Artenvielfalt zu
Die limnologische
Forschungsstation
des Tovelsees – Tuenno
Die limnologische Forschungsstation des Tovelsees
entstand 2003 im Rahmen des Projektes Life-Tovel. Seit
überwachen , hat das Museum der Wissenschaft dazu
Am östlichen Ufer des Ledrosees im Trentino wurden
2006 werden dort Forschungsaktivitäten vorangetrieben
veranlasst, das UEMC zu gründen. Das UEMC entwickelt
wichtige archäologische Funde gemacht:
und eine Summer School für Universitätsstudenten
Programme zum Monitoring der Artenvielfalt und
Seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts brachten
durchgeführt. Zudem gibt es didaktische Angebote für
didaktische Umweltprogramme für Grundschulen.
verschiedene Grabungen die Überreste eines Dorfes aus
Schulen und das Forschungsgeschehen wird natürlich
Seit 2009 verwaltet das UEMC das erste pantropische
Pfahlhäusern der Mittleren Bronzezeit (2200-1350 v. Chr.)
auch dem breiten Publikum erklärt und vermittelt.
Das Museum der Wissenschaft in Trient (MUSE) ist
Netzwerk von Forschungsstationen in Afrika für das
ans Tageslicht.
Alle Aktivitäten werden in Zusammenarbeit mit dem
eine Einrichtung der Autonomen Provinz Trient und
standardisierte Monitoring der Artenvielfalt (Tropical
2011 wurde die Siedlung Teil des Weltkulturerbes der
Naturpark Adamello-Brenta und der Gemeinde Tuenno
hat eine klar definierte Aufgabe: Das Museum soll die
Ecology, Assessment and Monitoring). Das Personal
UNESCO.
umgesetzt.
Natur erkunden. Ausgehend von der Gebirgslandschaft
des UEMC, etwa 20 Tansanier, arbeitet eng mit den
soll das Museum mittels wissenschaftlicher Verfahren
Mitarbeitern des Nationalparks zusammen. Gemeinsam
und Fragestellungen die Bedeutung von Wissenschaft,
werden Bestandsaufnahmen der wichtigsten Arten
Botanischer Alpengarten
Viote di Monte Bondone
Innovation und Nachhaltigkeit aufzeigen, die Neugierde
durchgeführt und Daten zum Zustand der Wälder
Das Geologische Museum
der Dolomiten – Predazzo
der Besucher wecken und so Lust auf Wissenschaft
gesammelt. Ein Programm zur Umwelterziehung für die
Um die alpine Flora zu erforschen und zu schützen
Das Museum der Gemeinde Predazzo ist spezialisiert auf
machen.
angrenzenden Schulen wurde im Jahr 2008 aufgelegt.
wurde in den 1930er Jahren der botanische Alpengarten
Das UEMC verfügt über Unterkünfte für Wissenschaftler,
die Geologie der Dolomiten (seit 26. Juni 2009 Teil des
„Viote del Monte Bondone“ gegründet. Der botanische
Büros und einer große Aula, in der Kurse zur tropischen
prestigeträchtigen Weltkulturerbes der UNESCO). Das
In der Tat gibt es in Trient ein Museumsnetzwerk, das
Garten ist einer der ältesten und größten der Alpen.
Artenvielfalt für hochqualifizierte in - und ausländische
Museum konzentriert sich vor allem auf die Geologie des
seit jeher die Region zur Ikone von Wissenschaft und
Heute beherbergt er über 1000 Arten alpiner Pflanzen,
Studenten abgehalten werden können. 2010 wurde
Fleims- (Val di Fiemme) und Fersental (Val di Fassa). Als
Wissensverbreitung macht. Das MUSE ist ein weiterer
vor allem Heilkräuter und vom Aussterben bedrohte
zudem eine Jugendherberge eingeweiht.
„Sozialmuseum“ 1899 von der Magistralgesellschaft des
Meilenstein, um die ökologischen und erzieherischen
Pflanzen.
Fleims- und Fersentals gegründet, blickt das Museum
Samen der vom Aussterben bedrohten Pflanzen
mittlerweile auf eine über hundertjährige Geschichte
werden gesammelt und in Form von Samenbanken dem
zurück. Das Museum beherbergt Sammlungen
internationalen Netzwerk der botanischen Gärten zur
lokaler paläontologischer Fundstücke und zahlreicher
Verfügung gestellt.
Mineralien. Es arbeitet mit italienischen Universitäten in
Herausforderungen unserer Zeit anzunehmen.
Neben dem Mart in Rovereto und dem Castello
del Buonconsiglio ist das MUSE ein zusätzlicher
Anziehungspunkt im Etschtal, das sich abermals als
Das Museo dell’Aeronautica
Gianni Caproni
(Luftfahrtmuseum Gianni Caproni)
Gebiet hoher kultureller Intensität profilieren kann. Das
vorhandene Museumsnetzwerk macht aus dem Etschtal
1927 von Ingenieur Gianni Caproni (1886 – 1957)
ein zu allen Jahreszeiten attraktives Reiseziel.
und dessen Frau Timina Guasti gegründet, ist das
Das Udzungwa Ecological
Monitoring Centre, Tansania
Sternenterasse
Viote di Mone Bondone
den Bereichen Stratigrafie der Mittetrias zusammen.
Ein Hauch Internationalität
Museo dell’Aeronautica Gianni Caproni das erste
Unternehmensmuseum Italiens und das älteste
Die Sternwarte mit dem schönen Namen „Terrazza delle
Das Museum der Wissenschaft pflegt zahlreiche
Luftfahrtmuseum der Welt. Der Bau in Mattarello (Tn)
Stelle” (Sternenterrasse), im Viote del Monte Bondone ist
Kooperationen und Partnerschaften in aller Welt. Vor
wurde 1992 eingeweiht und beherbergt eine Sammlung
der ideale Ort für die Beobachtung des Sternenhimmels.
allem die Zusammenarbeit mit dem Natural History
Das Udzungwa Ecological Monitoring Centre
von Flugzeugen von Weltruf sowie historische
Nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt
Museum in London ist zu erwähnen, da das Londoner
(UEMC) wurde 2006 im Udzungwa-Mountains-
Sammlerstücke der Familie Caproni. Unter den erlesenen
entfernt, kann man mit den leistungsfähigen Teleskopen
Museum, wichtige Beiträge für die inhaltliche Gestaltung
Nationalpark in Tansania eingerichtet. Es ist Teil
Exponaten finden sich neun historische Flugzeuge,
der Sternwarte unter fachmännischer Anleitung den
des MUSE geliefert hat. Das gleiche gilt für das European
eines Naturschutzprogramms, welches das Museum
die einzigartig in der Welt sind.
Sternenhimmel erkunden.
Network of Science Centres and Museums in Brüssel.
34.
35.
Vom Museum „Tridentino” der
Naturwissenschaft zum MUSE
Forschungssektors beträgt in manchen Jahren
Forschungsteam koordiniert werden.
mehr als 40% der relativen Kosten dieses Bereichs.
Dauerausstellungen verlieren an Bedeutung,
Allerdings besteht Platzmangel, zumal sich das
temporäre Ausstellungen werden wichtiger. Die damit
Museum internationalen Netzwerken öffnet und somit
verbundene Mehrarbeit muss von den vorhandene
viele Gastwissenschaftler aufnimmt. Im Jahr 2000 bricht
Museumsmitarbeitern bewältigt werden. Die Folge:
Anfang 2000 durchlebt das Museum eine Krise –
1992 wird die Ausstellung „Dinosaurs - die Welt der
nackte Affe“, „Galaktisch“ und „Homo Sapiens“.
sich daher die Idee einer neuen Museumskonzeption
Dinosaurier“ zum Publikumsmagneten. Über 50.000
Mit diesen Ausstellungen gehen traditionelle und
Bahn, ausgelöst durch die Ausstellung „Die globale
eine Mischung aus Platzmangel und einer damit
Besucher in nur zwei Monaten führen zu der Einsicht,
innovative Museumsmethoden eine Symbiose
Sintflut“: Ein Museum soll – so die Idee – künftig 24
einhergehenden Perspektivlosigkeit. Die Zeit ist reif für
dass ein Museum nicht nur ein Publikum, sondern
ein. Jetzt ist der Weg vorgezeichnet: Die „neue
Stunden, also rund um die Uhr, erlebbar gemacht
das Projekt MUSE, das Museum für Wissenschaft.
auch eine ganz besondere Funktion bei der Verbreitung
Methode“ findet schnell Anhänger und parallel dazu
werden und zwar mit unterschiedlich gestaffelten
In den Jahren 2002 bis 2003 wird im Auftrag des
wissenschaftlicher Ergebnisse haben könnte. Zudem
gelingt es einer neuen Generation von Forschern,
Besuchszeiten, die es erlauben, Schüler, Familien
Dienstes für kulturelle Aktivitäten der Autonomen
beginnt man daran zu glauben, dass ein solches
Finanzmittel der Europäischen Union für den Bereich
und Wissenschaftler gleichermaßen zu involvieren.
Provinz Trient (und 2005 vom nachfolgenden Kulturplan)
Museum eine Attraktion mit Anziehungskraft über die
der Umweltforschung zu akquirieren. Botaniker,
Interaktion und Experimente sind die Säulen dieses
eine „Machbarkeitsstudie für das neue Museum für
Grenzen der Provinz hinaus werden könnte.
Zoologen und Geologen forschen im Auftrag der
Modells, das vor allem für Schulen geeignet ist. Das
Wissenschaft im Trentino“ erstellt.
Die 1990er Jahre bestätigen das Bestreben des
für Umweltfragen zuständigen Landesabteilungen
Museum wird zum großen Lern-Laboratorium, in dem
Zur Erarbeitung dieses Dokuments tragen mehr als
Museums. Interaktive Ausstellungen – ganz im
der Autonomen Provinz Trient. Forschungsaufträge
konkrete Schulprogramme angeboten werden, die
50 qualifizierte, nationale und internationale Experten
Stile moderner Science Center – überwinden das
und Anfragen von Universitäten nach Diplomanden-
von den Schulen des Trentino (und der angrenzenden
bei. Zahlreiche Bürger wirken an der Definition
„altmodische“ Konzept des Museums als reine
und Doktorandenstellen gehen ein. Die neue Rolle
Regionen) täglich genutzt werden.
der Inhalte mit, indem sie ihren Wünschen und
Ausstellungsstätte und setzen ganz auf die Strategie
des Museums im Forschungssektor wird 1997 mit
der dynamischen und informellen Wissensvermittlung.
der Ausstellung „Das Museum erforscht die Alpen“
Das Museum weitet sich aus und nach und nach
Nach Beschlussfassung durch die Landesregierung
Für Italien ist das eine Neuheit, die man sonst nur in der
vorgestellt. Dabei wird deutlich gemacht, dass es
gliedern sich auch andere Museumsstandorte,
wird der Kulturplan architektonische Wirklichkeit: Die
„Città della Scienza“ (Stadt der Wissenschaft) in Neapel
notwendig ist, mit dem Publikum auf innovative Weise
von großem wissenschaftlichen und touristischem
Firma Renzo Piano erhält den Auftrag ein Gebäude
findet.
zu kommunizieren und der Schwerpunkt auf Themen
Wert, ein. Dazu gehören der historische botanische
zu entwerfen und übernimmt die Art Direction für
Erwartungen in Fokusgruppen Ausdruck verleihen.
mit Aktualitätsbezug liegen muss. Das Museum ist nicht
Alpengarten, die angrenzende Sternenterrasse, das
die Innenarchitektur. In einem kontinuierlichen
„Spielzeuge und Wissenschaft” aus dem Jahr 1995 war
mehr nur einfach eine Ausstellung von Fundstücken,
Pfahlbaumuseum am Ledrosee, das Luftfahrtmuseum
kreativen Dialog gelingt es, dem Planungsteam des
die erste interaktive Ausstellung. Sie ist sozusagen
sondern eine lebendige, offene und dialogfähige
„Gianni Caproni“, das Geologische Museum der
Renzo Piano Building Workshop, in Zusammenarbeit
der Scheitelpunkt, der die Impulse für alle weiteren
Einrichtung mit großem Nutzen für die Gesellschaft,
Dolomiten in Pedrazzo und die limnologische
mit den Museumsmitarbeitern, ein kompaktes
Museumsaktivitäten gibt, wie beispielsweise für:
die das Ziel verfolgt, Perspektiven für die Zukunft
Forschungsstation am Tovelsee.
architektonisches Konzept zu entwickeln, das auf die
„Die globale Sintflut“, „Energie 2001“, „Die Sterne
aufzuzeigen.
als Bestimmungsort“, „Alle gehen schlafen“, Der
Die Ergebnisse – auch die ökonomischen - können
Die zunehmenden Aktivitäten an unterschiedlichen
neue kulturelle Zentrum des Trentino ist Wirklichkeit
rote Planet“, „Einsteins Spiele“, „Pole Position“, „Der
sich durchaus sehen lassen. Der Eigenbeitrag des
Plätzen können kaum von dem kompakten
geworden.
Inhalte des Museums perfekt abgestimmt ist. Das
36.
37.
Neue Marke,
neues Museum
Welches Museum wollen wir gestalten? Wollen wir ein
gleichzeitig lebendiges Zeichen sein soll: den Schriftzug
emporsteigt, wie die Berge, die Trient umgeben)
Konsole bilden, auf der man einen Gegenstand, eine
ganz anderes Museum, als das, was wir bisher hatten?
MUSE. Die strikte Wechselbeziehung zwischen Form
und die gleichzeitige Anbindung an internationale
Schrift eine Illustration platzieren kann, die scheinbar
Eines, das die Tradition des alten fortführt, oder wollen
und Inhalt, welche die Inspirationsquelle für die
Forschungszentren (die hoch aufragenden Buchstaben
schwebend im Raum verharrt.
wir etwas gänzlich Neues schaffen? Diese Fragen
architektonische Konstruktion war, spiegelt sich auch in
vermitteln die Bedeutung des Museums für die Kultur).
stellten sich die Mitarbeiter vor ein paar Jahren, als man
der optischen Identität des neuen Brands wieder.
daran ging das neue Gebäude zu bauen. Sehr schnell
Konzept
Die Inspiration für die Ausarbeitung des
Erscheinungsbildes des Logos stammt vom Designer,
wurde klar, dass der beinahe schon als historisch zu
Entwicklung und Realisierung des Brands sind fest an
bezeichnende Wandel des Museums einen neuen
die Philosophie des Museums gekoppelt, die da lautet:
Der Schriftzug wurde als Verbildlichung der Landschaft
schrittweise vom unendlichen Weltraum, zunächst der
Brand notwendig machte. Die neue optische Identität
universal, global, lokal.
des Etschtals und dessen Berge konzipiert. Die Schrift
Erde, dann Italien dann dem Trentino und schließlich der
– der wesentlichste Bestandteil des Logos – verleiht
Stadt Trient nähert.
musste unmissverständlich die Antwort auf all diese
der uns auf eine Reise mitnimmt, bei der man sich
Fragen geben. Dem Prozess des Wandels musste in der
Im Logo verschmelzen alle grafischen Elemente und
dem Logo ein eingängiges Unterscheidungsmerkmal,
Metapher der Wiedergeburt Ausdruck verliehen werden.
verleihen der Einzigartigkeit des Museums - in Bezug
ein einzigartiges Erscheinungsbild, welche das Logo
Das Gebäude des Renzo Piano Building Workshops
Gleichzeitig musste deutlich werden, dass die neue
auf Architektur, Inhalte, Physis und Philosophie –
außerordentlich einprägsam machen. Die Schrift wird
fördert zutage, wo sich Form und Inhalt konzentrieren:
Lebensphase tief in der langen Museumsgeschichte
Ausdruck. Die neue Identität möchte das Museum
sozusagen zum Ausstellungsraum, der es erlaubt Bilder
das MUSE wird charakterisiert durch eine diagonal
verwurzelt ist.
ganzheitlich erfassen: als Forschungszentrum, das
und Objekte von großem symbolischem Wert oder hoch
ansteigende Linie, der entlang sich die Schrift falten
in vielen naturwissenschaftlichen Gebieten aktiv
kommunikative Textelemente auszustellen.
lassen könnte.
Philosophie
ist und gleichzeitig als Zentrum für die Verbreitung
von Forschungskultur. Metaphorisch gesprochen
Darüber hinaus reproduziert das Logo auch das
Das Logo mit dem Namen des Museums wurde vom
repräsentiert das Logo die Verwurzelung des Museums
architektonische Prinzip, welches die gestalterische
international gefragten Studio Pentagram entworfen,
im Trentino (die Schrift lehnt sich an eine horizontale
Basis bildet, die „Null-Schwerkraft“, die sich im
das Ort und Inhalte des Museums genau kennen lernen
Ebene als sichtbarer Verweis für den Standort
Schnittpunkt der beiden Stockwerke präsentiert, die
wollte, ehe es das erschuf, was ein klares, schlichtes und
im Talkessel des Trentino, aus dem es zerklüftet
Horizontale und die Vertikale, die so etwas wie eine
Anmerkungen
Mai 2013 – 300 – Gedruckt auf FSC Recyclingpapier
Foto: Alessandro Gadotti - Archivio Trento Futura;
Massimo Zarucco - Archivio ufficio stampa PAT;
Fabio Pupin - Archivio Museo delle Scienze;
Aalto FabLab, Archivio Noaa
Rendering: Renzo Piano Building Workshop
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