Tourinformbüros Grenzübergang Nordungarn Tiefebene
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Tourinformbüros Grenzübergang Nordungarn Tiefebene Transdanubien Balaton Budapest und Umgebung 1100 Jahre im Herzen Europas Das Territorium Ungarns umfasst nicht einmal 100 000 Quadratkilometer, die ungarische Sprache wird andernorts nicht gesprochen, ungarische Volkslieder haben keine Ähnlichkeit mit den Volkweisen anderer Länder, dennoch lebt das ungarische Volk seit mehr als 1100 Jahren in der Mitte Europas. Trotz der häufigen, Menschen und Werte vernichtenden, schicksalsvollen Ereignisse in der ungarischen Geschichte hat das Land solche besonderen Schätze und Sehenswürdigkeiten zu bieten, um derentwegen Ungarn von vielen Gästen aus aller Welt besucht wird. Die UNESCO nahm die ungarische Hauptstadt Budapest, die „Perle der Donau”, wegen ihres einzigartigen Panoramas in die Liste des Weltkulturerbes auf. Nach Island befindet sich in Ungarn der weltweit größte oberirdische Thermalwasservorrat: Das Heilwasser aus mehreren hundert Quellen trägt zur Regeneration des Gesundheitszustandes Tausender Menschen bei. Der Balaton, der größte See Mitteleuropas, ist ein Paradies für Familien mit Kleinkindern, für Segler und Erholungssuchende, die ihren Urlaub am Wasser verbringen möchten. Was Ungarn Ihnen außerdem noch zu bieten hat, stellten wir für Sie in dieser Broschüre zusammen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und bleibende Erlebnisse im Herzen Europas! Budapest, Gellért-Bad Ungarisches Tourismusamt • www.hungary.com Balaton Gödöllő, Königliches Schloss 3 Budapest und Umgebung Budapest Budapest, Széchenyi-Kettenbrücke, im Hintergrund die Budaer Burg Manche Menschen verlieben sich auf den ersten Blick in die ungarische Hauptstadt, andere lernen die Stadt erst einmal näher kennen, bevor sie für sie zu schwärmen beginnen, in einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Budapest ist eine der am schönsten gelegenen Städte der Welt. Die majestätische Donau durchfließt die Stadt und teilt die Zwei-Millionen-Metropole in das bergige Buda und das flache Pest. Das Panorama am Donau-Ufer erkannte die UNESCO als Teil des Weltkulturerbes an. Wer diesen Anblick nur ein einziges Mal bei abendlicher Beleuchtung sah, kann ermessen, warum. Wissenswertes über Budapest: – Bereits vor fünfzigtausend Jahren war das Gelände bewohnt, ihren heutigen Namen erhielt die Stadt jedoch erst vor 128 Jahren: Bis zum Jahre 1873 waren Óbuda, Buda und Pest selbständige Städte. – Unter den Bergen der Stadt erstreckt sich ein zusammenhängendes Höhlensystem, in dem zahlreiche Thermalquellen entspringen. 80 Thermalquellen mit einer Wasserkapazität von täglich 70 Millionen Litern speisen 12 Heilbäder. – Zu den Baudenkmälern der Stadt zählen das 2000 Jahre alte Amphitheater aus der Römerzeit, die 400 Jahre alten türkischen Bäder und die typisch ungarischen, Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Gebäude im Jugendstil. Das einheitliche Stadtbild verdankt Budapest den Anfang des 20. Jahrhunderts im eklektischen Stil erbauten eleganten „Mietspalästen”. – Auch der Stadtverkehr weist einige Besonderheiten auf: Die erste Untergrundbahn des Kontinents verbindet seit mehr als 100 Jahren die Innenstadt mit dem Stadtwäldchen. In den Budaer Bergen verkehren außerdem die drittälteste Bergbahn der Welt und eine Waldkleinbahn, die von „Kinder-Eisenbahnern” betrieben wird. – Dem Kulturinteressierten kann hier nur die Wahl zur Qual werden: 237 Denkmäler, 223 Museen und Galerien, 35 Theater, 90 Filmtheater, 2 Opernhäuser, 12 Konzertsäle, das abwechslungsreiche Programm von 200 Lokalen und Unterhaltungsstätten und die von den Reisebüros organisierten Stadtbesichtigungen und Ausflüge mit Bus, Schiff und zu Fuß bieten den Budapest-Besuchern an 365 Tagen des Jahres ein auf die individuellen Wünsche ausgerichtetes Programm. 4 Buda Von den vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt können wir nur die wichtigsten hervorheben. Beginnen wir damit in Buda am rechten Ufer der Donau. Eine Budapester Besonderheit ist, dass die Budaer Seite als die grüne Lunge der Stadt auch etliche beliebte Ausflugsziele zu bieten hat: János-Berg, Normafa, Széchenyi-Berg, kleiner und großer Hárs-hegy (Lindenberg), Remete-hegy (Mönchsberg), Hármashatár-hegy (Drei-Grenz-Berg) und Budakeszi Vadaspark (Wildpark von Budakeszi) - sie alle gehören zum Landschaftsschutzgebiet von Buda. Wir empfehlen Ihnen folgenden Ausflug: Fahren Sie mit der Zahnradbahn (die Station befindet sich 1 Haltestelle mit der Straßenbahn 56 vom Moszkva tér entfernt) auf den Széchenyi-Berg, dann fahren Sie weiter mit der Kindereisenbahn nach Hűvösvölgy. Die Kleinbahn streift auch den höchsten Punkt von Budapest, den JánosBerg (526 m), von hier gelangt man mit der Schwebebahn nach Zugliget. Die beiden zur Besichtigung freigegebenen Höhlen sind die auf einer Länge von 500 Metern begehbare Pálvölgyi-Tropfsteinhöhle und die 300 Meter der Szemlő-hegyi-Höhle, die gleichzeitig auch eine Höhle mit Heilwirkung ist. Óbuda Die Überreste der Zivil- und Militärstadt Aquincum - des zweitausend Jahre alten römischen Vorgängers der Stadt Budapest - zwei Amphitheater, mit Mosaiken geschmückte Villen, ein Militärbad und die Steinpfeiler des Aquäduktes befinden sich im nördlichen Teil der Stadt. Das Aquincum-Museum (Szentendrei út 139.) ist ein zusammenhängendes Ruinengelände mit wertvollen Funden wie bearbeiteten Steinen, Wandmalereien und der antiken Orgel. Alte eingeschossige Häuser, kleine Restaurants und bemerkenswerte Museen ergeben die einzigartige Atmosphäre des Óbudaer Hauptplatzes (Fő tér). In der Nähe befinden sich das Imre-VargaMuseum (Laktanya u. 7.), das die Werke seines Namensgebers, des bekannten zeitgenössischen Bildhauers Imre Varga, vorstellt und auch das Vasarely-Museum (Szentlélek tér 6.), welches das gesamte Lebenswerk des als Schöpfer der Op-Art weltbekannt gewordenen Győző Vásárhelyi betreut. Im Kisceller Museum (Kiscelli út 108.) sind die außerordentlich reichen Sammlungen der Kunstwerke, die der Hauptstadt gewidmet sind, und der ungarischen bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts zu besichtigen. Der Budaer Burgberg Der im 14. Jahrhundert errichtete und 400 Jahre später im Barockstil umgebaute königliche Palast diente 700 Jahre lang als Sitz der ungarischen Könige, heute sind darin die meistbesuchten Museen und Galerien von Budapest untergebracht. Die Ungarische Nationalgalerie (Magyar Nemzeti Galéria, Gebäudeflügel B, C, D) zeigt einen Querschnitt durch die ungarische Kunstgeschichte vom 10. Jahrhundert bis heute. Hier kann man die Ausstellungen mittelalterlicher und aus der Zeit der Renaissance stammender Lapidarien, Holzfiguren, Tafelbilder und Flügelaltäre aus der Gotik, die Kunst der Renaissance und des Barock, die Sammlungen der Malerei des 19./20. Jahrhunderts und der Münzkunst besichtigen. Die Krypta der Habsburger Palatine kann mit einem Museumsführer betreten werden. Das Budapester Historische Museum (Budapesti Történeti Múzeum, Gebäudeflügel E) beherbergt die restaurierten Teile, die Kapelle, die gotischen Statuen des mittelalterlichen Burgschlosses. In der Széchényi-Landesbibliothek (Gebäudeflügel F), sind Kodizes aus dem Mittelalter und Teile der wertvollsten Sammlung des Königs Matthias Corvinus, der Bibliotheca Corviniana ausgestellt, außerdem sind auch temporäre Ausstellungen zu sehen. Das Museum Ludwig, präsentiert den Besuchern die Werke herausragender ungarischer und ausländischer Vertreter der zeitgenössischen Kunst. Die Budaer Hauptkirche mit dem kunstvoll verzierten steinernen Turm, die Matthias-Kirche, ist auch als Kirche der heiligen Jungfrau Maria bekannt. Sie war mehrfach der Schauplatz von Krönungen und Hochzeiten ungarischer Könige. Bei der Umgestaltung im neugotischen Stil zu Beginn des 19. Jahrhunderts wirkten die bekanntesten zeitgenössischen Künstler mit. In der Gruft befindet sich eine Sammlung sakraler Kunstwerke, vom Frühjahr bis zum Herbst werden in der Kirche Konzerte veranstaltet. Von der auf mittelalterlichen Mauern im neoromanischen Stil errichteten Fischerbastei (Halászbástya) mit den sieben Türmen bietet sich eine herrliche Aussicht auf die Stadt. Im Hintergrund befinden sich die aus dem 13./14. bzw. 15. Jahrhundert stammenden Ruinen des Dominikanerklosters und der Kirche St. Nikolaus, die man mit architektonischer Bravour in den Innenbereich des eleganten Hilton Hotels integriert hat. Der Dominikanerhof des Hotels dient verschiedenen Freilichtveranstaltungen und Konzerten als Austragungsort. Die beiden Zugänge des Burgviertels, den Wiener Torplatz (Bécsi kapu tér) und den Dísz tér verbinden Straßen mit Bürgerhäusern, die auf mittelalterlichen Grundmauern Konzert in der Matthias-Kirche Fischerbastei errichtet sind und denen die in den gotischen Toreinfahrten vorhandenen Sitznischen einen einzigartigen künstlerischen Wert verleihen. Von dem unter dem Burgberg befindlichen 12 Kilometer langen Höhlensystem ist die Burghöhle auf einem Abschnitt von 1800 Metern im Rahmen einer Führung begehbar. Das Museum für Kriegsgeschichte veranschaulicht die historischen Ereignisse, das mittelalterliche jüdische Gebetshaus stellt die Lebensweise des Budaer Judentums vor. In dem barocken Erdődy-HatvanyPalais befinden sich die Musikinstrumenten-Raritäten des Museums für Musikgeschichte und die umfangreiche Handschriftensammlung des großen ungarischen Komponisten Béla Bartók (1881-1945). 5 Budapest und Umgebung Rudas Bad Gellértberg Nur in wenigen Metropolen findet man inmitten der Stadt einen ähnlichen, unter Naturschutz stehenden Berg. Auf dem Gipfel des Gellértberges wurde im Jahre 1851 eine militärische Festung, die Zitadelle, erbaut. Heute dient sie touristischen Zwecken, von der Aussichtsterrasse kann mann einen grenzenlosen Rundblick über die Stadt genießen. Die in der Tiefe entspringenden Heilquellen speisen drei am Fuße des Gellértberges erbaute Thermalbäder. Eines davon ist das eleganteste Thermalbad des Landes, das Gellért-Bad (Kelenhegyi út 2-4.). Dort findet man Thermal-, Wannen-, Sprudel-, Wellen- und Schwimmbäder. Die beiden anderen Bäder stammen aus der Zeit der Türkenherrschaft: das Rudas-Bad (Döbrentei tér 9.) und das Rác-Bad (Hadnagy u. 8-10.). In beiden Bädern gibt es Thermal-, Dampf- und Wannenbäder, im Rudas-Bad befindet sich auch ein Schwimmbecken. Ebenfalls Denkmäler aus der Türkenzeit sind die auf dem Rosenhügel (Rózsadomb) befindliche mohammedanische Pilgerstätte, die Türbe Gül Baba (Mecset u. 4.) und das mit einer Kuppel geschmückte Király-Heilbad (Fő u. 82-84.), das über Thermal-, Wannen- und Dampfbäder verfügt. Der im südlichen Teil der Stadt gelegene Ortsteil Budafok entwickelte sich aufgrund seiner ertragreichen Weinberge zu einer Stadt des Weines und Sektes. Sehenswürdigkeiten sind das Kellerlabyrinth und das Museum der Sektfabrik Törley (Kossuth L. u. 82-94.). Am Rand von Budafok befindet sich der Statuenpark (Ecke Balatoni út-Szabadkai út), eine einmalige Sammlung der in der Zeit des Sozialismus geschaffenen Statuen, die einst auf öffentlichen Plätzen standen. Es lohnt sich, die interessante Interieur-Ausstellung des Nagytétényer Schlossmuseums (XXII. Stadtbezirk, Kastélypark u. 9-11.) und das Einkaufszentrum Campona mit seinem Tropicarium, das die Fauna des Meeres vorstellt, in das Besichtigungsprogramm aufzunehmen. Pest Parlament Opernhaus 6 Begibt man sich von Buda nach Pest, dann sieht man auch auf der linken Seite der Donau Stadteile mit historischem Flair. Um an das andere Ufer des Flusses zu gelangen, sollte man die älteste der neun Donaubrücken, die im Jahre 1849 errichtete Széchenyi-Kettenbrücke, wählen. Innenstadt Die Innerstädtische Pfarrkirche auf dem Platz des 15. März war die erste Kirche der Stadt. Einmalig ist ihr Innenraum, der alle architektonischen Stilmerkmale von der Romanik bis zum Klassizismus vereint. Die Synagoge in der Dohány utca ist die größte Synagoge Europas und aufgrund ihrer ausgezeichneten Akustik auch hervorragend für Konzertveranstaltungen geeignet. Das im Innenhof der Synagoge geschaffene Jüdische Museum ist zugleich das Forschungszentrum der jüdischen Kultur. Das ungarische Nationalmuseum (Múzeum körút 14-16.) gehört zu den schönsten Werken der ungarischen klassizistischen Architektur. Seit 1846 befindet sich hier die wichtigste öffentliche Sammlung des Landes und präsentiert die Ausstellungsstücke der ungarischen Geschichte vom Altertum bis in unsere Zeit. Die Markthalle (Vásárcsarnok, Fővám krt. 1-3.) gilt dank ihrer Stahlkonstruktion als außergewöhnliches Architekturdenkmal. Die schönsten Beispiele des ungarischen Jugendstils stellt das Museum für Kunstgewerbe (Iparművészeti Múzeum - Üllői út 33-37.) in einer umfangreichen Sammlung vor, hervorzuheben sind auch die Wohngebäude am Szervita tér (Pester Innenstadt) und das Gebäude der ehemaligen Postsparkasse (Posta-takarékpénztár, Hold u. 4.). Das Parlament ist das größte und am üppigsten geschmückte Gebäude des Landes. Imre Steindl errichtete zwischen 1885 und 1902 das 96 Meter hohe und 118 Meter breite Bauwerk, das über 10 Höfe, 29 Treppenhäuser, 27 Pforten und das erste Fernheizungssystem in Europa verfügt. Am Sitz des Ungarischen Parlaments und der Regierung werden die Heilige Krone und die Krönungsinsignien aufbewahrt. Im Rahmen einer Führung kann das Parlament in Gruppen besichtigt werden. Die Stephansbasilika (Szent István-bazilika, Bajcsy-Zsilinszky út), die in den Rang einer Basilika Minor erhobene Neorenaissance-Kirche, ist die größte Kirche der Hauptstadt und zugleich die zweitgrößte des Landes. Zum wertvollsten, sorgsam gehüteten Schatz der Kapelle Die Heilige Rechte Hand zählt die Reliquie des Heiligen Stephan, des ersten ungarischen Königs (997-1038), die seit 1000 Jahren vollkommen erhalten gebliebene rechte Hand des Königs. Vom Turmerker hat man einen prächtigen Ausblick auf die Stadt. Es lohnt sich, von der Pester Innenstadt kommend die schnurgerade Prachtstraße Andrássy út zu Fuß entlang zu laufen. Beide Seiten der als Weltkulturerbe anerkan- nten Straße säumen künstlerisch anspruchsvoll gestaltete, eklektische Palais aus dem 19./20. Jahrhundert. Das Ungarische Staatliche Opernhaus (Magyar Állami Operaház, Andrássy út 22.), die prächtige Schöpfung des berühmtesten ungarischen Architekten Miklós Ybl, ist seit 1864 das Zentrum des Musiklebens in Ungarn. Das mit Fresken geschmückte Interieur, der Zuschauerraum mit 1200 Plätzen und die Theatertechnik können im Rahmen von Gruppenführungen besichtigt werden. Stadtwäldchen Die bekannten Bauwerke der bedeutendsten Parkanlage der Hauptstadt ließ die enthusiastische Einwohnerschaft von Budapest anlässlich der Feierlichkeiten zum tausendjährigen Bestehen des Landes im Jahre 1896 errichten. Auf dem imposanten Heldenplatz (Hősök tere) hält der Erzengel Gabriel in 36 Metern Höhe die Heilige Krone Ungarns. Die zentrale Reitergruppe des Millenniumsdenkmals verewigt die sieben Stammesführer der Landnahme mit ihrem Anführer Árpád. An der Seite des Platzes befindet sich das Museum der Bildenden Künste (Szépművészeti Múzeum), das die bedeutendste Sammlung bildendender Kunst beherbergt. In der Galerie alter Meister finden wir die umfangreichste Sammlung spanischer Malerei außerhalb Spaniens sowie Gemälde von weiteren weltbekannten Künstlern wie Bellini, Brueghel, Corregio, Dürer, El Greco, Giorgione, Goya, Murillo, Leonardo da Vinci, Raffael, Rembrandt, Rubens, Tizian und Velasquez, aus dem 19. Jahrhundert die international bedeutenden Gemälde von Delacroix, Gauguin, Monet, Renoir, Corot. Die größte Ausstellungshalle des Landes steht dem Museum gegenüber - die Kunsthalle (Műcsarnok), ein würdiger Ort für die wichtigsten temporären Ausstellungen. Die Burg von Vajdahunyad (Vajdahunyad vára) ist das auf der Széchenyi-Insel (Széchenyi-sziget) errichtete Gebäudeensemble. Hier sind die originalgetreuen Kopien einiger berühmter Bauwerke der ungarischen Geschichte von der Romanik bis zum Barock in einem einzigen Ensemble vereinigt. Das gewichtigste Element darin ist das Abbild der Burg von Vajdahunyad in Siebenbürgen (heute in Rumänien gelegen). Im Jahre 1896 wurde hier die außerordentlich umfangreiche Sammlung des Landwirtschaftlichen Museums (Mezőgazdasági Múzeum) eröffnet - und zwar als Erstes seiner Art in der Welt. Der kleine See am Stadtwäldchen eignet sich für romantische Bootsfahrten im Sommer und im Winter steht er den Schlittschuhläufern zur Verfügung. Das Széchenyi-Heilbad (Állatkerti körút 11.) ist das größte Heilbad Europas, es verfügt sowohl über Thermal-, Dampf- und Wannenbäder als auch über Schwimmbecken und ein Freibad. Das Verkehrsmuseum (Közlekedési Múzeum, Városligeti körút 11.) beherbergt eine der ältesten europäischen Sammlungen über die Verkehrsgeschichte. Als einer der ersten Tiergärten weltweit entstand hier auch der 135 Jahre alte hauptstädtische Tier- und Pflanzengarten, dessen denkmalgeschützte Gebäude zu den großartigen Werken des ungarischen Jugendstils zählen. Zwei bekannte Vergnügungsstätten im Stadtwäldchen sind der hauptstädtische Großzirkus (Fővárosi Nagycirkusz) und der Vergnügungspark (Vidám Park), dessen 100 Jahre altes Karussell mit dem Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet wurde. Herausragende Werke der ungarischen Architektur sind das Gebäude des Staatlichen Ungarischen Geologischen Instituts (Magyar Állami Földtani Intézet, XIV. Stadtbezirk, Stefánia út 14.) sowie die im Jugendstil errichtete katholische Pfarrkirche von Kőbánya (X. Stadtbezirk, Szent László tér 25.). Ein interessantes städtebauliches Experiment seiner Zeit war die für kleine Beamte errichtete Wekerle-Siedlung in Kispest im XVIII. Stadtbezirk mit ihrer geometrischen Regelmäßigkeit. Den Kindern zur Freude dienen der Palast der Wunder (Csodák Palotája, XIII. Stadtbezirk, Váci út 19.) als erstes interaktives wissenschaftliches Spielhaus und der ungarische Park für Eisenbahngeschichte (Magyar Vasúttörténeti Park, XIV. Stadtbezirk, Tatai út 95.) mit Fahrzeugen, die von den Besuchern in Besitz genommen und gefahren werden können. Margareteninsel Die inmitten der Stadt gelegene Donauinsel ist für den Autoverkehr gesperrt. Die Margareteninsel ist Budapests wertvollster Park, eine sich zwischen der Margaretenbrücke (Margit híd) und der Árpádbrücke (Árpád híd) erstreckende, 2 Kilometer lange grüne Oase. Die mehrere hundert Jahre alten Bäume, der bunte Blumenteppich des Rosengartens, der Thermalwassersee des stimmungsvollen japanischen Gartens und der Wasserfall sind angenehme Plätze zum Ausruhen, die auch einen schönen Anblick bieten. Der Wildpark ist ein beliebter Ort bei Kindern. Das Hajós Alfréd-Sportschwimmbad ist der Austragungsort hochrangiger Schwimmwettkämpfe, das Freibad Palatinus bietet Badevergnügen, die Freilichtbühne am Fuße des Wasserturms ist im Sommer ein gut besuchter Ort für Musikveranstaltungen. Zu den 700 Jahre alten Denkmälern der Insel gehören die Ruinen der Dominikaner- und der Franziskanerkirche und der dazugehörenden Klöster. Im Turm der Prämonstratenser-Kapelle erklingt die älteste Glocke des Landes. Burg von Vajdahunyad Heldenplatz Széchenyi-Bad 7 Budapest und Umgebung Donauknie Donauknie Szentendre, Hauptplatz Szentendre, Veranstaltung im Freilichtmuseum 8 Am Donauknie, wo der zwischen den Bergen eingezwängte Fluss nach Süden abbiegt, bietet sich dem Betrachter eines der schönsten Panoramen des Landes. Diese Gegend war im Mittelalter Schauplatz vieler bedeutender historischer Ereignisse und sie gehörte zu den Besitztümern der ungarischen Könige, wodurch der Nachwelt wertvolle historische, kulturelle Werte und Denkmäler erhalten blieben. Die verwinkelten Straßen, die sieben Türme, die farbenfrohen Häuser, die engen Gässchen, das mediterrane Flair, die zwei Dutzend Museen und Galerien, die Familien-Pensionen und Restaurants von Szentendre (D2) machen die Stadt am Donauufer zum meistbesuchten Touristenzentrum am Donauknie. Von den Kirchen der sich hier zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert niederlassenden und vor den Türken fliehenden serbischen Siedler gehören auch heute noch vier der pravoslawischen Kirche. Das Museum der orthodoxen Kirchenkunst (Szerb Ortodox Egyházművészeti Múzeum, Pátriárka u. 5.) zeigt die Ikonen, die Goldschmiedearbeiten sowie andere Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten der orthodoxen Kirchen. Auf der Mauer der auf dem Burghügel errichteten römisch-katholischen Pfarrkirche aus dem 13. bis 16. Jahrhundert (Templom tér) befindet sich eine der ältesten Sonnenuhren des Landes. Für Touristen, die Nostalgisches suchen, gibt es hier fast alles: Geschäfte, Restaurants, Wappen, die denkmalgeschützten Gebäude auf dem Fő tér, die Stuckarbeiten an den Häusern, die vielen Fotomotive und eine der populärsten Sammlungen des Landes, nämlich das Margit Kovács-Museum (Kovács Margit Múzeum, Vastagh György u. 1.), das von der Keramikkünstlerin Margit Kovács (1902-1977) gegründet wurde. Mit seinen liebenswertern Figuren bietet es den Besuchern ein ästhetisches Erlebnis wahrer Kunst, deren Quellen das Gute, Schöne und Menschliche sind. Die Bildergalerie von Szentendre (Szentendrei Képtár, Fő tér 2-5.) und die Galerie der Künstlersiedlung (Művésztelepi Galéria, Bogdányi út 51.) präsentieren dem Besucher zeitweilige Ausstellungen von Werken der Künstler, die heute in Szentendre tätig sind. Im Haus der Volkskunst (Népművészetek Háza, Rákóczi u. 1.) kann man sich mit der Volkskunst des Komitats Pest vertraut machen, im römischen Lapidarium (Dunakanyar körút 1.) sind die antiken Funde der Stadt Ulcisia Castra aus dem 1.-4. Jahrhundert zu besichtigen. Das im Gebäude einer alten Mühle errichtete Zentrum der bildenden Kunst und der Kultur, die „Kunstmühle” (Művészet Malom, Bogdányi u. 32.) ist ein Atelier zeitgenössischer Kunst, dessen Ausstellungen durch attraktive Programme ergänzt werden. Im Verkehrsmuseum (Közlekedési Múzeum, an der Station der Vorortbahn HÉV) erwartet die Besucher eine einmalige Mustersammlung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Die größte Volkskunstausstellung in Ungarn findet man im Ethnografischen Freilichtmuseum (Szabadtéri Néprajzi Múzeum, Sztaravodai út 1., 4 km vom Stadtzentrum entfernt), hier werden die in ganz Ungarn gesammelten Schätze der Volkskunst ausgestellt. In dem von April bis Oktober geöffneten Museum werden an den Wochenenden Handwerkstraditionen vorgestellt und auch wichtige Gedenktage der ungarischen Volkstradition gefeiert. Die zahlreichen Touristenattraktionen der 31 km langen Szentendre-Insel kann man mit der Fähre oder bei Tahi über eine Brücke erreichen. Von den vier Siedlungen der Insel wird Kisoroszi, das auch über einen Golfplatz verfügt, am häufigsten besucht. „Aus Visegrád (D2), dem Paradies auf Erden” - so beschrieb der Glanz und Prunk gewohnte Botschafter des Papstes, der als Gast im Palast des Renaissanceherrschers König Matthias (14581490) weilte, einen der prächtigsten Königssitze seiner Zeit, ein herrliches Bauwerk mit 350 Räumen, zwei Etagen und Brunnen aus rotem Marmor. Die Archäologen rekonstruierten getreu dem einstigen Vorbild den Renaissance-Innenhof des Palastes und den Herkules-Brunnen, der an Festtagen Wein spendete. Die Original-Brunnen und Statuen werden im fünfgeschossigen Salamon-Turm aus dem 13. Jahrhundert aufbewahrt. Im größten und am besten erhaltenen Wohnturm der Romanik und auch im Hof desselben werden Ritterturniere veranstaltet. Der Turm ist Teil einer Befestigungsanlage, welche die Wasserbastei am Donauufer mit den massiven Burgmauern der auf dem Burgberg stehenden Burg verband, und die den im Jahre 1316 von Buda hierher verlegten Königssitz schützte. In der zwischen 1245 und 1255 erbauten Oberburg wurde zweihundert Jahre lang die Heilige Krone aufbewahrt und hier fand auch das erste „Gipfeltreffen” Mitteleuropas statt (1335), wo die Könige von Böhmen, Polen und Ungarn einen Wirtschaftsvertrag unterzeichneten, der Wien ausschalten sollte. In den rekon- struierten Räumen der Burg, von der sich ein herrlicher Blick über das Donauknie bietet, können Ausstellungen zur Geschichte besichtigt werden. Auf den Hügeln der Umgebung gibt es drei Sehenswürdigkeiten von besonderer Bedeutung: Die Überreste eines um 330 errichteten römischen Militärlagers auf dem Sibrik-Hügel, den Nagyvillámer Aussichtsturm und auf dem Mogyoró-Berg den größten Erholungskomplex in der Umgebung der Hauptstadt mit einer ganzjährig betriebenen Bobbahn, mit einem Jurtenlager, mit Campingplatz, Waldgaststätte, Spielplätzen und Wildgehege. Esztergom (D2) Die Stadt am Donauufer ist Sitz des Oberhauptes der katholischen Kirche Ungans, des Erzbischofs von Esztergom. In der um 970 erbauten Burg wurde Stephan der Heilige, der erste ungarische König (9971038) und der Gründer des ungarischen Staates geboren. Das Wahrzeichen der Stadt ist der den Burgberg beherrschende, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil erbaute Dom (Szent István tér), die größte Kirche des Landes mit dem größten, auf Leinwand gemalten Altarbild der Welt. Einmalig und interessant ist auch das einzige vollkommen erhalten gebliebene ungarische Renaissancegebäude, nämlich die Anfang des 16. Jahrhunderts aus rotem Marmor erbaute Bakócz-Kapelle, welche mehr als dreihundert Jahre älter als die Kirche selbst ist. Die umfangreichste Sammlung ungarischer Kirchenschätze beherbergt die Schatzkammer der Basilika, wo 400 Goldschmiedearbeiten und Textilien aufbewahrt werden. In unmittelbarer Nähe der Basilika erinnern die königliche Hauskapelle, die freskengeschmückte Burgkapelle und die Rosettenfenster an den ehemaligen, in romanischem Stil erbauten königlichen Palast. In den rekonstruierten Sälen des Palastes der Könige des Árpáden-Hauses stellt die Ausstellung des Burgmuseums (Szent István tér 1.) die Geschichte der Burg von Esztergom vor. Der Sitz des Esztergom Oberhauptes der katholischen Kirche Ungarns ist der Kardinalspalast (Mindszenty hercegprímás tere 2.), wo die wertvollste Sammlung im Museum des Christentums (Keresztény Múzeum) mit ihren aus dem Mittelalter stammenden Schätzen der bildenden Kunst aufbewahrt wird. Das barocke Flair des Széchenyi tér entsteht durch die historischen Bürgerhäuser und das Rathaus, aber auch die Wasserstadt wird von Barockbauten beherrscht. Die Pfarrkirche mit den beiden Türmen (1724-1728) ist ein einzigartiges Beispiel italienischer Baukunst. Vác (E2) Vác ist ein tausendjähriger Bischofssitz am Ufer der Donau. Von Pest nach Vác fuhr im Jahre 1846 die erste Eisenbahn des Landes mit der „rasenden” Geschwindigkeit von 30 Kilometern/Stunde und in Vác wurde auch der einzige Triumphbogen des Landes zu Ehren des Besuchs der Habsburger Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1764 errichtet. Der Konstantin-Platz wird vom imposanten klassizistischen Gebäude des im 18. Jahrhundert erbauten Bischofssitzes (Migazzi tér 1.) beherrscht. Anerkennung verdienen auch die Piaristenkirche und ein besonders kostbarer Tabernakel sowie das Ordenhaus (Szentháromság tér). Einer der schönsten Barockplätze des Landes ist der „Platz des 15. März”, jedes der hier stehenden Gebäude ist ein Baudenkmal. Die „Kirche der Weißen” (Március 15. tér 24.) wurde nach den weißen Gödöllő, Königliches Schloss Kutten der Dominikanermönche benannt. Der kunstvoll verzierte Altar stammt aus der Zeit des Rokoko. Die in der Krypta freigelegten Funde barocker Bestattungsrituale im 16.-18. Jahrhundert, die in Europa als Rarität geltende Sammlung „Memento mori”, kann man in dem klimatisierten Keller des benachbarten Barockhauses besichtigen. Die Brücke des Gombás-Baches ist die einzige mit Statuen Preis von Ungarn, ausgetragen. Neben dem geschmückte barocke Steinbrücke in Ungarn. Hungaroring befindet sich der Aquapark. Gödöllő (E2) Ráckeve (D3) Unter den ungarischen Schlössern zählt das 200 Jahre alte königliche Schloss (Szabadság tér 1.) zu Im Zentrum des Donauarmes von Ráckeve, den größten Bauwerken und zu den bedeutendsten Zeugnissen der Architektur des ungarischen dem beliebten Erholungsgebiet der Angler und Barocks. Das Herrscherpaar der österreichisch-ungarischen Monarchie, Kaiser Franz Joseph und Wassersportler, befindet sich das prächtige seine Gemahlin, Königin Elisabeth - die in Ungarn sehr beliebte Sisi - hielten sich häufig und gern Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert, das hier auf. Im Festsaal und im Innenhof des Schlosses werden klassische Konzerte und Festivals Schloss Savoyen (Kossuth L. u. 95.), das heute als veranstaltet. Das originalgetreu rekonstruierte und nach 200 Jahren wieder bespielte BarockHotel und Austragungsort für Konferenzen zur VerTheater gilt in Ungarn bzw. in ganz Europa als eine Besonderheit. Die Schlosskapelle und der fügung steht. In der einzigen gotischen serbischKreuzweg aus dem 18. Jahrhundert befinden sich im Elisabeth-Park. orthodoxen Kirche des Landes (Viola u. 1.) sind das Die in den Rang einer Basilika Minor erhobene Andachtskirche von Máriabesnyő wurde Sterngewölbe, die barocke Ikonostase und die durch die auf dem Altar befindliche, 700 Jahre alte, Wunder wirkende Maria-Gnadenstatue Fresken im byzantinischen Stil besonders sehenszu einem bekannten Wallfahrtsort. Auf dem bei Mogyoród angelegten Hungaroring wird wert. Das Árpád-Museum (Kossuth Lajos u. 34.) stellt Mitte August das hochrangigste Autorennen, das Formel-1-Rennen um den Großen das Leben der Müller in den Mühlen an der Donau vor. 9 Nordungarn Nordungarn Hollókő, Ostern Die höchsten Berge Ungarns erstrecken sich von der Donau bis zur Theiß und zwar diagonal durch den nördlichen Teil des Landes. Die 600 bis 900 Meter hohen Gebirgsketten Cserhát, Mátra, Bükk, Zemplén bergen einmalige Schätze der Natur und der Kulturgeschichte. Die UNESCO nahm die Aggteleker Karsthöhle und die slowakischen Karsthöhlen, das Dorfzentrum und die landschaftliche Umgebung von Hollókő sowie das historische Weinanbaugebiet von Tokaj in die Liste des Weltkulturerbes auf. Auch die Volkskunst dieses Gebietes weist besonders reiche Formen auf. Die Stickereien der Palozen und die Trachten der Matyos sind einmalig schön. Die Heilbäder von Bogács, Bükkszék, Eger, Egerszalok, Mezőkövesd und Miskolctapolca werden von Patienten aufgesucht, die an rheumatischen Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden. Hollókő (E2) Als erstes Dorf der Welt wurde die im Cserhát-Gebirge gelegene kleine Siedlung wegen ihrer einzigartig erhaltenen mittelalterlichen Dorfstruktur von der UNESCO als Teil des Weltkulturerbes anerkannt. Das aus 58 Gebäuden bestehende Dorfzentrum dieses vitalen Museumsdorfes mit seiner bezaubernden weiß getünchten Dorfkirche hat man nach dem Wiederaufbau, der nach dem Großbrand von 1909 erfolgt war, nicht mehr verändert. Das Weberhaus (Hausnummer 94) beherbergt eine Ausstellung über die Geschichte des Webens und eine Werkstatt, in der eine Frau in Volkstracht die verschiedenen Webtechniken vorstellt. Die Ausstellung des Nationalparks Bükk macht die Besucher mit der Geschichte des Landschaftsschutzgebiets von Hollókő, mit seinen Naturschätzen, der Kultur des Volkes der Palozen und den Elementen der Kleinbauernwirtschaft bekannt. Das Dorfmuseum (Hausnummer 82) ist ein dreigeteiltes Haus, das die Wohnkultur, die Gebrauchsgegenstände und das Leben um 1920 vorstellt. Im Puppenmuseum können 200 große Porzellanpuppen in den farbenfrohen Trachten der Palozen bestaunt werden, an wichtigen Feiertagen wie Ostern tragen auch die Frauen und Mädchen des Ortes diese Volkstrachten. In mehreren Häusern werden Gäste aufgenommen. Von der im 13. Jahrhundert erbauten Burg, die das Dorf überragt, hat man einen herrlichen Blick auf die Landschaft der Umgebung und auf den Teil des historischen Dorfes. 10 Eger, Weinberg Ipolytarnóc (E1) Versteinerte Tannen, Zähne von Haien, Abdrücke von Blättern, Spuren von Regentropfen und Wellen: mehr als 200 Tierabdrücke aus der Zeit vor 22 Millionen Jahren! Der Vulkanausbruch hatte die Tiere in der Urzeit an der Tränke überrascht und so konnte der weiche Sandstein die Spuren von Nashorn, anderen Huftieren, Raubtieren und Vögeln bewahren. Die Fossilienfunde von Ipolytarnóc sind eine auf der Welt einmalige Fundgrube. Das urzeitliche Geschehen wird mittels einer 18 Meter langen Diapräsentation im riesigen Hangar der Ausstellung dargestellt. Die andere Attraktion des mit dem Europa-Diplom ausgezeichneten Naturschutzgebietes ist das 9 Meter lange versteinerte Stück einer 23 Millionen Jahre alten, einst 95 Meter hohen Tanne. Mátra-Gebirge (E-F2) Der Kékes, der Gipfel des 1014 Meter hohen Mátra-Gebirges, wird auch das „Dach Ungarns” genannt. Das einmalige Panorama der Gebirgslandschaft kann man von der 38 Meter hohen Aussichtsplattform des insgesamt 187 Meter hohen Fernsehturms aus sehr gut betrachten. Hier befindet sich das Zentrum des Wintersports mit 300 m und 2400 m langen Skiabfahrten, einer Sprungschanze und einem Skilift. Als Luftkurort wird das Gebiet deshalb bezeichnet, weil die Luft klar und rein ist und die Sonne hier noch im Herbst häufiger schient als anderswo im Land. Das Kurhotel und auch das Hotel des in der Nähe liegenden Galyatető (mit 964 Metern der zweithöchste Berg des Landes) sind ganzjährig geöffnet. Parádfürdő (F2) Das Heilwasser von Parádfürdő enthält Arsen, Eisen und Alaun und ist bereits seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Es dient hauptsächlich der Heilung von Frauenleiden. Beliebte Sehenswürdigkeiten sind der mit rotem Marmor bedeckte Cifra-Stall und das Kutschenmuseum (Hársfa u. 6.), in dem die Geschichte der weltbekannten ungarischen Kutschenherstellung vorgestellt und mit prächtigen Kutschen und Wagen belegt wird. Die 350 Bottiche der Mineralwassersammlung stammen aus 25 Ländern. Nationalpark Bükk (F-G1) Der charakteristische Teil des gewaltigen Kalksteinmassivs des Bükk-Gebirges ist die sich in 900 m Höhe erstreckende Hochebene mit den Felsgipfeln Stallstein (Istállós-kő), Kahler Stein (Tar-kő), Wächterstein (Őr-kő), Dreistein (Három-kő), Hoher Stein (Magos-kő) und Wirbelstein (Örvény-kő). Die Szeleta-, die Stallstein- und die Suba-lyuk-Höhle sind für ihre archäologischen Funde bekannt. Einer der schönsten Erholungsorte Ungarns ist das von Bergen umgebene Lillafüred am Ufer des HámoriSees, das von Miskolc aus auch mit der Kleinbahn erreicht werden kann. Den Naturfreunden bieten zwei Höhlen ein besonderes Erlebnis: Die Anna-Höhle mit ihren weltweit einmaligen Kalktuff-Formationen und die Tropfsteine der St.-Stephan-Höhle mit der heilsamen Luft sind ganz besondere Naturschätze. Im Sommer kann man das beliebteste Ausflugsziel im Nationalpark Bükk von Szilvásvárad aus mit der Kleinbahn erreichen: das 5 km lange zauberhafte Szalajka-Tal, wo der Bach Szalajka dahinplätschert, um dann über eine 17 Meter hohe Stufenreihe sehr eindrucksvoll als „Schleier-Wasserfall” sein Wasser zu versprühen. Das Freilicht-Waldmuseum gibt einen Einblick in das Leben der einst im Tal ansässigen Köhler. Die Knochen von Tundrahirsch, Höhlenbär, Urwisent, Büffel und Mammut wurden von den Archäologen neben der Feuerstelle der Urmenschen in der Urmenschenhöhle des Stallsteins, die man zu Fuß von der Szalajka-Quelle erreichen kann, gefunden. Im nahe gelegenen Csipkéskút weiden die Pferde des weltbekannten staatlichen ungarischen Lipizzaner-Gestüts. Die Geschichte der intelligentesten Pferde der Welt verfolgt die Ausstellung „Geschichte der Lipizzaner-Pferdezucht”. Die Glocke der auch als Konzertsaal ausgezeichnet geeigneten reformierten Rundkirche im klassizistischen Stil stammt aus dem Jahre 1488. Hollókő Parád, Cifra-Stall Lillafüred, Schlosshotel 11 Nordungarn Szalajka-Tal, Schleier-Wasserfall Eger, Burgspiele Eger, Dom 12 Eger (F2) Eger ist eine der schönsten Barockstädte und seit eintausend Jahren Bischofssitz, heute Sitz des Erzbistums. Die Einwohner sind stolz auf die ruhmreiche Vergangenheit und die zahlreichen wertvollen Baudenkmäler der Stadt. Die mittelalterliche Burg von Eger (Vár 1.) ist die siegreiche Grenzburg, wo Burgkommandant István Dobó 1552 nur mit einer Hand voll mutiger Kämpfer über einen Monat die vierzigfache Übermacht der Türken abwehrte. Historische Ereignisse bezeugen das Kerkermuseum, das Panoptikum, die Münzanstalt und die Bildergalerie mit Werken der Malerei vom 16. bis 19. Jahrhundert. Die zweitgrößte Kirche von Ungarn, die im klassizistischen Stil erbaute Basilika (Esterházy tér), besitzt die größte Orgel des Landes. Im gegenüberliegenden, heute als Hochschule genutzten Lyzeum aus dem Spätbarock (Esterházy tér 1.) findet man in der ersten Etage eine der schönsten Bibliotheken des Landes. In der mit kunstvollen Schnitzereien und einem wunderschönen Deckenfresko geschmückten Bücherei der Kirchenprovinz mit einem Buchbestand von 150.000 Bänden wird das erste, 1473 in Ungarn gedruckte Buch sorgsam aufbewahrt. Das erste Astronomie-Museum des Landes, das Spekula-Observatorium, ist im Turm der Bibliothek untergebracht. Die interessanteste Anlage des 1776 mit „Spitzentechnik” ausgestatteten Turms ist das Periskop (1779), das auf die im abgedunkelten Zimmer befindliche weiße Tischplatte das Bild der Stadt projiziert. In einem Flügel des Erzbischofspalastes (Széchenyi u. 1-3.) befindet sich das Zentrum der erzbischöflichen Sammlung (Széchenyi u. 5.). Im kirchlichen Museum werden die Besucher über das Leben und Wirken der Bischöfe und Kardinäle von Eger informiert. Der kostbarste Schatz der Ausstellung ist das für die Krönung der Habsburger Kaiserin Maria Theresia angefertigte Gewand. 40 Meter hoch erhebt sich das Minarett über die Stadt (Knezich u. 17.), es verfügt über 97 Stufen und ist das nördlichste islamische Bauwerk Europas. Ein Andenken an die Badekultur, die sich hier während der Türkenherrschaft entwickelte, ist das türkische Bad (Fürdő u. 1.). Einen Überblick über die Volkskunde des Gebietes von Eger vermittelt die Volkskunstausstellung der Palozen (Dobó u. 12.). Eger ist auch die Heimat der feurigen Rotweine. In den Kellern, die sich im Tuffgestein des „Tals der schönen Frauen” (Szépasszony-völgy) befinden, kann man seit Jahrhunderten den wunderbaren berühmten Wein „Erlauer Stierblut” probieren. Die am Rande des nahe gelegenen Egerszalók im Freien sprudelnde Thermalquelle bietet einen interessanten Anblick. Mezőkövesd (F2) Die Bewohner des aus den Ortschaften Mezőkövesd, Tard und Szentistván bestehenden „Matyolandes” (Matyóföld) sind für zwei Dinge bekannt: für ihren auch unter reformierten Christen beibehaltenen katholischen Glauben und für ihre besonders farbenprächtigen Trachten. Auf schwarzem Grund werden mit farbigem Seidengarn wunderschöne Blumenmuster gestickt, mit Stickerei wird auch die Kleidung der Männer geschmückt. Die berühmteste Entwerferin der Muster war die „Schreibfrau” Bori Kis Jankó (1876-1954). Ihre schönsten Schöpfungen können in ihrem nach Matyo-Art eingerichtetem Eger Bükk-Hochebene Gedenkhaus (Kis Jankó Bori u. 22.) bewundert werden. Das Matyo-Museum (Szent László tér 20.) stellt den Besuchern das Leben der Matyos vor: Es berichtet von der harten Lohnarbeit auf den Feldern, von ihren farbenfrohen blumengeschmückten Wohnungseinrichtungen, ihren Stickereien und Trachten. Die originellen von Matyo-Kunst inspirierten Fresken in der römisch-katholischen Kirche St. Ladislaus (Szent László tér 28.) malte der in der Stadt geborene István Takács. In den einem Dorfmuseum gleichenden Bauernhäusern des Ortsteils Hadas wirken Maler von Bauernmöbeln, Honigkuchenbäcker, Glasschleifer und Töpfermeister. Die größte landwirtschaftliche Maschinensammlung des Landes, darunter zahlreiche Raritäten, beherbergt das Maschinenmuseum im Hof des alten Bauernhauses in der Eötvös József út 32. Das Wasser des beliebten Zsóry-Bades (Napfürdő u. 2.) kann rheumatische Leiden, Gelenkentzündungen und Frauenkrankheiten lindern oder gar heilen. Das Bad befindet sich am Ortsrand und verfügt über Freibad, ein 33 Meter langes Schwimmbecken mit „gespanntem” Wasserspiegel und Wellenbad. Nationalpark Aggtelek (F1) Teil des Weltkulturerbes ist auch eine der größten Tropfsteinhöhlen Europas, die Aggteleker Baradla-Höhle, die nach Ansicht der Wissenschaftler zu den großartigsten geologischen Erscheinungen der Welt gehört. Der ungarische Abschnitt der Höhle ist 17 Kilometer lang, innen fließt ein unterirdischer Bach. Mit ihren Felshallen voller erstaunlich großer Tropfsteine birgt die Höhle eine geheimnisvolle Märchenwelt. An drei Eingängen starten die Höhlentouren: vom Eingang in Jósvafő bzw. Vörös-tó kann man auf ausgebauten und beleuchteten Betonwegen kurze und mittlere Touren sowie nach vorheriger Anmeldung eine von Aggtelek nach Jósvafő führende lange und spezielle Tour auf unterirdischen Pfaden mit Taschenlampen unternehmen. Ein künstlicher Zugang in die weltbekannte Höhle wurde auch in Jósvafő angelegt. Auf stimmungsvollen Serpentinen erreicht man das kleine Bergdorf, durch das der Bergbach Jósva fließt. Hier befinden sich der 30 m hohe, 125 m lange und 55 m breite „Saal der Riesen” (Óriások terme) mit vielen Tropfsteinen sowie die Friedenshöhle (Béke-barlang), die asthmatische Erkrankungen mittels Luftkur lindern bzw. heilen kann. 2,5 Kilometer liegt der Eingang der Baradla-Höhle vom Rotsee (Vörös-tó) entfernt, im Rahmen einer Wanderung kann man die Jósva-Quelle und das Meeresauge erreichen. Miskolc (G1) Miskolc ist die drittgrößte Stadt Ungarns und bekannt für ihr bedeutendes kulturelles Leben, ihre herausragenden Naturschätze und Denkmäler. Die griechisch-orthodoxe Kirche (Deák F. tér 7.) besitzt die größte Ikonostase von Mitteleuropa. Die 16 Meter hohe Bilderwand zeigt in 88 Darstellungen das Leben von Jesus Christus. Das Gnadenbild der „Schwarzen Madonna von Kasan” ist ein Geschenk der russischen Zarin Katharina II. Das neben der Kirche gelegene Museum der ungarischen orthodoxen Kirche beherbergt die reichste Sammlung orthodoxer Kunst des Landes. Die am Hang des durch seine Weinkeller bekannten Avas-Berges stehende reformierte Kirche ist eine der schönsten gotischen Hallenkirchen Ungarns, vom frei stehenden Glockenturm aus dem 19. Jahrhundert ertönt jede Viertelstunde ein Glockenspiel. Im Mittelalter war die Brautgabe der ungarischen Königinnen die Burg von Diósgyőr mit den vier Ecktürmen. Daran erinnern die in dem Rondell untergebrachte Ausstellung zur Burggeschichte und das größte historische Panoptikum Mitteleuropas. In unmittelbarer Nachbarschaft in dem großen gepflegten Park befinden sich das Burgbad und die Sauna. Das Déryné-Haus war das einstige Wohnhaus der ersten ungarischen Opernsängerin und Schauspielerin. Informationen über die Papierproduktion von Diósgyőr bietet das Papierindustrie-Museum. Aggtelek, Konzert in der Tropfsteinhöhle Mezőkövesd, Ostern bei den Matyos Miskolc, Orthodoxe Kirche 13 Nordungarn Miskolc, Holzkirche Diósgyőr, Burgspiele Miskolc, Höhlenbad 14 Das älteste Industriedenkmal von Ungarn ist die aus dem Jahre 1810 stammende Eisenschmelzanlage von Újmassa, daneben befindet sich das Massa-Museum, das die Geschichte der Eisenproduktion von Diósgyőr vorstellt. In der Ausstellung kann man auch eine originalgetreu eingerichtete Schmiedewerkstatt besichtigen. Von hier aus kann man einen Ausflug zur Forellenanlage von Garadna, zu den Ruinen des Paulinerklosters Allerheiligen, zum Skizentrum von Bánkút. Ein in Europa einmaliges Naturwunder ist das Höhlen- und Thermalbad von Miskolctapolca (Pazár István sétány). Das mineralhaltige Wasser und die kristallklare Luft in der Höhle besitzen eine heilende Wirkung bei Herz- und Gefäßerkrankungen, bei rheumatischen Beschwerden und Erkrankungen der Atemwege. Das Baden wird durch spezielle Lichteffekte, unterirdische Strömungen und Sprudelbäder zu einem besonderen Erlebnis. Tokaj (G1) Das historische Weinanbaugebiet und die Kulturlandschaft sind Teil des Weltkulturerbes. Der als „König der Weine, Wein der Könige” bekannte, weltberühmte Tokajer Aszu wird schon seit mehr als 450 Jahren angebaut. Zu den Stammkunden des hiesigen Weins, dessen Reben auf den von der Sonne verwöhnten Tokajer Hängen wachsen und im Spätherbst mit hohem Zuckergehalt reifen, zählten Herrscherhäuser wie der russische Zar, die englischen Könige und sogar der Papst in Rom. Eine Ausstellung über die glanzvolle Geschichte des im Mittelalter auch als Arznei geschätzten Tropfens ist im Tokajer Museum (Bethlen Gábor u. 7.) zu besichtigen. Das Andenken an die ehemaligen reichen griechischen Händler bewahrt die Ikonensammlung des Museums in der jetzt als Ausstellungs- und Konzertsaal genutzten griechisch-orthodoxen Kirche. (Bethlen Gábor u. 23.). Ein stimmungsvolles Restaurant ist heute der einstige Weinkeller der Fürstenfamilie Rákóczi, der Rákóczi-Keller (Kossuth tér 15.). Die 24 Gänge des anderthalb Kilometer langen Kellers bieten genügend Platz für die Lagerung von 20.000 Hektolitern Wein. Auf Bestellung fahren Ausflugsschiffe vom Hafen der Theiß nach Sárospatak (37 km). Sárospatak (G-H1) Diese Kleinstadt war früher der bevorzugte Besitz des hochwohlgeborenen Landesherrn Ferenc Rákóczi II., der gegen die Habsburger für Ungarns Freiheit kämpfte. Die ältesten Teile der mit gotischen und Renaissance-Elementen üppig geschmückten Burg (Szent Erzsébet u. 19.) sind der Rote Turm (Vörös-torony), die Lorántffy-Loggia aus der Spätrenaissance und der Fürstenpalast, in dessen Sälen die Sammlungen des Rákóczi-Museums ausgestellt werden: die Geschichte der Familie Rákóczi und des von Rákóczi geführten Freiheitskampfes, die Bibliothek und die Präsentation des Lebens eines Landesherrn im 16./17. Jahrhundert, der Weinbau und die Weinherstellung in der Hegyalja, eine Keramikausstellung und ein Lapidarium. Die ehemalige Burgkirche zählt zu den wertvollsten gotischen Baudenkmälern mit einer Orgel aus der Barockzeit und dem größten Holzaltar Ungarns. Im Museum des berühmten reformierten Kollegiums (Rákóczi u. 1.) sind die Geschichte der 1531 gegründeten Schule sowie die große Bibliothek mit wertvollen Wiegendrucken zu besichtigen. Die Sammlung der römisch-katholischen Kirche (Szent Erzsébet u. 15.) wurde im ersten Stock des ehemaligen Jesuitenklosters untergebracht. Tokaj Sárospatak, Rákóczi-Burg Sátoraljaújhely (G-H1) Die nördlichste Stadt des Landes mit der barocken Innenstadt und dem historischen Flair ist die am Fuße der Berge gelegene Grenzstadt Sátoraljaújhely. Die wertvollsten Baudenkmäler sind die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche und das Kloster der Paulinermönche, später Studentenheim des Piaristenordens (Barátszer) mit einer außergewöhnlich schönen barocken Innenraumgestaltung und Hauptaltar. Auf dem alten jüdischen Friedhof wurde das Grab des berühmten Wunderrabbis Moses Teitelbaum zur Pilgerstätte. Die 14 Stationen des ungarischen Kreuzweges des Szár-Berges erinnern an den Vertrag von Trianon (aufgrund des Friedensdiktats von Trianon von 1920 wurden zwei Drittel des ungarischen Territoriums vom Mutterland abgetrennt). Drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet sich Széphalom, wo in einem geschützten Park eine Gedenkhalle und das Grabmal die Erinnerung an den Führer der Spracherneuerungsbewegung der Reformzeit, Ferenc Kazinczy (1759-1831), wach halten. Zempléner Gebirge (G1) Der höchste Gipfel des vor 2 bis 3 Millionen Jahren entstandenen Gebirgszuges ist der Große Milic (894 m). Heute ist er der Ausgangspunkt der 2000 km langen „Blauen Route”, des Wanderweges, der annähernd das ganze Land verbindet. Die von Wäldern bedeckte vielfarbige Gebirgswelt ist die Fortsetzung der Bergketten der Karpaten. Auf den höchsten Gipfeln zwischen 600 und 800 Metern verläuft die Landesgrenze. Von der 25.000 Hektar großen Fläche des Zempléner Landschaftsschutzgebietes stehen 2400 Hektar unter besonderem Schutz. An geschützten Tieren finden wir hier Steinadler, große Bussarde, Luchse und Wölfe. In der Pflanzenwelt sind viele geschützte Orchideenarten zu finden. Die gewaltigen Findlinge der aus der Eiszeit stammenden Steinmeere sind ebenfalls sehenswert (Boldogkőújfalu). Zempléner Gebirge Sátoraljaújhely, Weinkirche Tokaj, Rákóczi-Keller 15 Tiefebene Tiefebene Puszta-Fünfer In der Tiefebene befindet sich die Hortobágy, Europas größte Grassteppe, deren Sumpfseen und Moore Naturschätze bergen, die man andernorts nicht findet. „Flach wie das Meer” - beschrieb der große ungarische Dichter Sándor Petőfi diese Landschaft, die von der Theiß durchflossen wird und die sandige Region belebt, aber auch Fisch für die Fischsuppe mit dem unnachahmlichen Geschmack liefert. In diesem Landesteil gibt es die meisten Sonnenstunden. Den Heilung und Erholung suchenden Gästen steht hier reichlich Thermalwasser zur Verfügung. Hortobágy (G2-3) Die Hortobágy ist eine der größten, unter Naturschutz stehenden, grasbedeckten Ebenen Europas (mehr als 1400 km2), wo unter freiem Himmel die Gulya, die ungarischen Graurinder, die Pferde der Gestüte, die Zackelschafe mit den seltsam gedrehten Hörnern und nicht zuletzt die Büffelherden weiden. Das 70.000 Hektar große Gebiet des Nationalparks Hortobágy wurde 1999 Teil des UNESCO-Welterbes. Die „Brücke mit neun Löchern” ist die längste Steinbrücke des Landes (167,3 m). Sie überspannt den Fluss Hortobágy am Rande der Gemeinde Hortobágy. Die nahezu 300 Jahre alte „Hortobágyer Csárda” ist eine typische Gastwirtschaft der Puszta, sie bietet den Einkehrenden Originalgerichte der Gegend an, welche auch von den Hirten gegessen werden. Das nahe gelegene Hirtenmuseum (Pásztormúzeum, Petőfi tér) zeigt, wie die Hirten der Hortobágy lebten. Die einmalige Tier- und Pflanzenwelt der Puszta, die Volkskunst und die typischen Werkzeuge der Handwerker stellt die Hortobágyer „Körszín” (Petőfi tér) den Besuchern vor. Die „Bewohner” des PusztaTierparks (Graurinder, Hausochsen, Steppenziegen und Mangalitzaschweine) kann man in den Pferchen und Ställen betrachten. In dem 2 km vom Ort Hortobágy entfernt gelegenen Máta befindet sich das berühmte Hortobágyer Gestüt: Seit 300 Jahren werden hier Pferde der Rasse „Nonius” gezüchtet. Vom Wächterhaus der Fischteiche des Nationalparks Hortobágy (am Kilometerstein 67 der Straße 33) aus hat man die Möglichkeit, einen Blick auf die einmalig mannigfaltige Wasserwelt der Puszta zu werfen, beim Szálkahalmer Wächterhaus (am Kilometerstein 79 der Straße 33) befindet sich ein Aussichtsturm, von dem man die Vogelwelt der Wälder und Sumpfseen beobachten kann. 16 Thei ß-See (F2) Seidiges Wasser, riesige Buchten, tote Flussarme und Inseln, reicher Fisch- und Wildbestand das ist der Theiß-See inmitten der großen Tiefebene. Der Theiss-See bildet die zweigrößte Wasserfläche des Landes (127 km2). Am Ufer (ca. 80 km) reihen sich Erholungsorte, öffentlichen Strände, Campingplätze und Ausleihstationen aneinander. Das flache, sich rasch erwärmende Wasser ist zum Baden hervorragend geeignet, die tieferen Gebiete sind ein Paradies für den Wassersport: Neben Segeln, Kajak-Kanu und Surfen sind im südlichen Teil des Theiss-Sees in der 14 Quadratkilometer großen Bucht von Abádszalók auch Motorboote erlaubt, so dass man hier auch mit Jet-Ski und Wasser-Ski über das Wasser sausen kann, was auf europäischen Süßwasserseen einmalig ist. Einer der größten öffentlichen Badestrände des Sees befindet sich in Abádszalók, wo den Gästen eine Wasserrutsche, ein Strandvolleyballplatz und Ausleihstationen für Wassersportgeräte zur Verfügung stehen. Das im Dorfhaus (István király út 41.) befindliche Puppenmuseum präsentiert über 250 Trachten-Puppen und damit eine sehr sehenswerte Attraktion. Eines der schönsten Erholungsgebiete von Tiszanána ist der für seine stimmungsvollen Buchten, die toten Flussarme und das seidige Wasser seines Strandes bekannte Dinnyés-hát. In Kisköre, einem Ort mit vielen blumengeschmückten Parks, kann der Besucher die Volkskunst-Exponate der Gegend im Dorfmuseum (Béke út 5.) und die Fundstücke der Awaren im Sitz der Wasserwirtschaft (Vízügyi Székház) (Május 1. u. 1.) betrachten. Die Angelgewässer von Poroszló und Sarud ziehen Tausende von Anglern, aber auch die Liebhaber von Fischgerichten an, denn im Frühjahr lockt der Wels, im Herbst der Hecht. Der Schatz von Tiszacsege ist das bei Rheuma und Muskelschmerzen hervorragend wirksame 81 °C heiße Heilwasser, das aus 1150 Metern Tiefe an die Oberfläche gelangt. Einen besonderen Wert stellt die unter Naturschutz stehende Insel Kácsa mit ihrer reichen Tier- und Pflanzenwelt in dem noch unberührten TheißGebiet dar. Die typische Lebensweise der Bewohner dieser Region kann man im Tagelöhner-Haus (Óvoda u. 26.) kennen lernen. Auf der malerischen Theiß verkehrt das Motorboot Zebegény in Richtung Tokaj oder Kisköre. Tiszafüred ist einer der beliebtesten Urlaubsorte am Theiss-See. Hier fährt ein kleines Schiff auf den mit Seerosen geschmückten Gewässern des toten Flussarmes. Strand, Thermal- und Strandbad mit modernster Technik (Poroszló u.) garantieren ein herrliches Badevergnügen. Hier wurde 1949 das erste Dorfmuseum des Landes, das Pál-Kiss-Museum (Tariczky sétány 6.) eröffnet, das die typischen „Füreder Sattel” der PusztaPferdehirten und die Keramikerzeugnisse des Töpferzentrums präsentiert. Das Töpferhaus (Malom u. 12.) stellt den Besuchern die Produkte aus der Werkstatt der bekanntesten Töpferfamilie vor. Das MeggyesCsárda-Museum (Csárda Múzeum, Tiszafüred-Kócsújfalu, Szeghalmi út, Meggyes-erdő) ist die einzige originalgetreu eingerichtete , rekonstruierte Hortobágyer Csárda mit einer historischen Küche, Rauchabzug im Freien und Ausschank. Das Vogelreservat im Becken von Tiszavalk wurde von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt: In dem streng geschützten Gebiet leben Graureiher, Schwarzstörche und seltene Falkenarten. Besucher können an einer Bootsfahrt, die an jedem der 15 Häfen startet, teilnehmen und die erholsame und belebende romantische Wasserwelt aus der Nähe beobachten. Karcag (F-G3) Die handgearbeiteten glasierten Tongefäße der Töpfer, die kleinen Kunstwerke der Spitzenklöppler, die farbenfrohen Stickereien der Volkskünstler, die hiesigen Köche, die das beste Lammpaprikasch weit und breit zubereiten und die Frauen, die den köstlichen Hefezopf backen, machten die typische Kleinstadt der Tiefebene so bekannt. Mit der Geschichte der Region und ihrer vielfältigen Volkskunst kann sich der Besucher im Győrffy-István-Nagykun-Museum (Kálvin u. 4.) und im Nagykunságer Heimatmuseum (Jókai u. 16.), das in einem traditionellen Kunságer Bauernhaus untergebracht wurde, vertraut machen. Die kunstvollen Gegenstände (u. a. die typischen Karcager Miska-Krüge) des bekanntesten Töpfers von Karcag, Sándor Kántor, kann man im Töpferhaus (Erkel F. u. 1.) besichtigen. Die Brücke von Zádor überspannt als einzige im Lande kein Gewässer, denn der ehemalige Fluss ist dort schon lange ausgetrocknet. Die Szélmalmer Herberge (Vágóhíd u. 1.) stellt die Lebensbedingungen in der nahe gelegenen Hortobágy vor, gleichzeitig ist sie der südliche Zugang zum Nationalpark Hortobágy. Ein wertvolles Industriedenkmal ist die Windmühle (Vágóhíd u. 24.) aus dem 19. Jahrhundert, die als einzige von ursprünglich sechzig Mühlen erhalten blieb. Hajdúszoboszló (G-H2) Das „Mekka der Rheumakranken” heilt schon seit 75 Jahren, nämlich seitdem das 75 °C heiße Thermalwasser aus einer Tiefe von 1100 Metern an die Oberfläche Theiß-See Hortobágy, Brücke mit neun Bogen Bootsfahrt auf der Theiß 17 Tiefebene Hajdúszoboszló, Aquapark Debrecen, Reformierte Großkirche Nyíregyháza, Museumsdorf 18 gelangt, die Kurpatienten im beliebtesten Erholungsort der Tiefebene. Im Heilbad (Szent István park 1-3.) kann eine zwei- bis dreiwöchige Kur eine 90-prozentige Verbesserung des Gesundheitszustandes bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Frauenleiden, Erkrankungen der Haut und des Verdauungsapparates bewirken. Der von der 10.000 Quadratmeter großen Wasseroberfläche der Badebecken erzeugte jod- und salzhaltige Wasserdampf wirkt sich positiv auf das Mikroklima des Badeortes aus. Aber auch wegen der 2000 Sonnenstunden pro Jahr, dem 25 Hektar großen Strand, dem Bootssee und dem Aquapark ist Hajdúszoboszló ein ausgezeichnetes Reiseziel. Im Glockenhaus vor dem Strandbad ist eine Sammlung von patentierten Aluminiumglocken zu finden. Die Fresken der aus dem 18. Jahrhundert stammenden St.-Ladislaus-Kirche stellen die Geschichte über die Entdeckung des Heilwassers dar. Im Töpferhaus (Ady u. 2.) kann eine mit Nádudvarer schwarzer Keramik geschmückte Stube aus dem vergangenen Jahrhundert bewundert werden. Debrecen (H2) Debrecen ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Wegen ihrer Rolle während der ungarischen Reformation erhielt sie im 16. Jahrhundert den Beinamen „das kalvinistische Rom”. Das Wahrzeichen der Stadt ist die klassizistische reformierte Großkirche mit der spartanischen Einrichtung. Sie bietet 3000 Gläubigen Platz und ist damit die größte reformierte Kirche des Landes. Als Reliquie wird der Sessel von Lajos Kossuth (1802-1894) aufbewahrt, der am 14. April 1849 die Unabhängigkeit vom Haus Habsburg proklamierte. Das hohe Ansehen des auf eine große Vergangenheit zurückblickenden „Reformierten Kollegiums” (Kálvin tér 16.) entstand durch seine berühmten Studenten. Wegen seines ausgedehnten Schulnetzes wurde das Kollegium die „Schule des Landes” genannt. In dem 180 Jahre alten Gebäude befindet sich eine Ausstellung über die Schulgeschichte und die Kirchenkunst. Die denkmalgeschützte Großbibliothek bewahrt viel seltene Bücher auf, darunter mit 500.000 Bänden die größte kirchliche Büchersammlung Ungarns. Im Déri-Museum (Déri tér 1.) ist die monumentale ChristusTrilogie von Mihály Munkácsy ausgestellt. Das ehrwürdige Hotel „Goldener Ochse” (Aranybika Szálló, Piac u. 11-15.) ist das älteste Hotel des Landes, das auch heute noch Gäste empfängt. Das klassizistische Gebäude des Rathauses (Piac u. 20.) gehört zu den schönsten seiner Art. Die an der Ecke der Böszörményi út stehende Mühle ist die größte Windmühle Mitteleuropas und ein Industriedenkmal. Der beliebte Park der Stadt, der „Großwald”, steht seit dem Jahre 1939 unter Naturschutz. Ein Tiergarten, ein Vergnügungspark und ein botanischer Garten erwarten die Besucher. Mit dem Heilwasser des Bades im Großwald (Nagyerdei park 1.) werden chronische Gelenkentzündungen, Rheumabeschwerden, Knorpelabnutzungserscheinungen, Frauenleiden sowie Veränderungen am Knochensystem und Nervenschmerzen behandelt. Das benachbarte Wasserzentrum (Aquaticum) ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet mit Höhlenbädern, Jacuzzi und Palmen ein mediterranes Erlebnis. .NNyíregyháza (G-H2) Nyíregyháza ist eine ruhige, freundliche Stadt, die mit blumengeschmückten Plätzen und gepflegten Parkanlagen zu angenehmen Spaziergängen einlädt und für ihre entwickelte Musikkultur und das rege gesellschaftliche Leben bekannt ist. Zu den wertvollsten Objekten des András-Jósa-Museums (Benczúr tér 21.) gehören die Gemälde des Nyíregyházaer Künstlers Gyula Benczúr (1844-1920) und die Erstausgabe der Werke des Schriftstellers Gyula Krúdy (1878-1933). Nyíregyháza-Sóstógyógyfürdő ist ein 4 km von der Stadt entfernt in einem 46 Hektar großen Eichenwald gelegener Kurort, den man auch mit der Kleinbahn erreichen kann. Wegen seines salzhaltigen Wassers ist er seit 300 Jahren ein beliebter Bade- und Erholungsort, hier kann man baden und mit dem Boot fahren. Auf dem 7,5 Hektar großen Gelände des Museumsdorfes (Nyíregyháza-Sóstó, Tölgyes u. 1.) werden die Sehenswürdigkeiten der oberen Theiß-Region in 5 Landschaftseinheiten in einer umfangreichen Freilichtausstellung vorgestellt: In den Werkstätten wird das Handwerk der Hutmacher, der Honigkuchenbäcker, der Siebmacher, Schuster und Stiefelmacher vorgestellt. Außerdem gibt es hier eine Schule, eine Feuerwehr, einen Glockenturm, eine Kirche, ein Pfarrhaus, eine Kneipe, einen Krämerladen und die im vergangenen Jahrhundert für das Dorfbild typischen Pforten von den Häusern der armen Bauern bis zu denen des Kleinadels. Máriapócs (H2) Máriapócs ist ein bekannter Marienwallfahrtsort. Die griechisch-katholische Basilika (Kossuth tér) wurde wegen ihres Wunder bewirkenden tränenden Bildes der Heiligen Jungfrau bekannt. Obwohl der Kaiser das Bild nach dem Wunder von 1696 in den Wiener Stephansdom bringen ließ, geschah das Tränenwunder 1715 und 1905 auch auf der Kopie des Bildes. Papst Pius XII. erhob die 1756 errichtete Kirche von imposanten Ausmaßen in den Rang einer Basilika Minor. Wertvolle Erinnerungsstücke werden in der sakralen Sammlung der Basilika (Kossuth u. 17.) aufbewahrt. Nyírbátor (H2) Die reformierte Kirche St. Georg (Báthory u. 24.) aus dem 15. Jahrhundert ist das gotische Meisterwerk des großen Architekten Pater Johannes aus dem Franziskanerorden. Die ursprünglich katholische einschiffige Saalkirche wurde als Grabmal der fürstlichen Familie Báthory mit gotischem Gitternetzgewölbe, reich verzierten, geschnitzten Säulenköpfen und Bleiglasfenstern errichtet. Der herrliche Klang der Orgel und die ausgezeichnete Akustik der Kirche sind das Geheimnis der berühmten Konzerte von Nyírbátor. Ein prachtvolles Werk ungarischer Holzschnitzkunst ist der Glockenstuhl aus Holz neben der Kirche, der größte und schönste im Lande. Die Originaleinrichtung der Kirche, die wunderschönen Sitzbänke im Renaissancestil sind ebenfalls Meisterwerke und heute im Budapester Nationalmuseum zu bestaunen. Die Kanzel und die Altäre der im Barockstil umgestalteten gotischen Minoritenkirche (Károlyi u. 19.) zählen zu den bedeutendsten Arbeiten der ungarischen Holzschnitzkunst des Barock, doch die schönsten Schmuckstücke der Kirche sind die den Leidensweg Christi darstellenden Kunstwerke des nach dem Auftraggeber benannten „Krucsay-Holzaltars”. Tarpa (I1) Eine einmalige Besonderheit ist die Trockenmühle mit ihren hölzernen Dachschindeln (Árpád u.). Einst wurde sie von Pferden angetrieben, heute ist sie ein Industriedenkmal. Der 45 Meter hohe Turm der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Kirche wurde erst 300 Jahre später errichtet. Im Ortsmuseum (Kossuth u. 29.) kann man eine reiche Sammlung an Volkskunde-Exponaten besichtigen. Tákos (H1) Die um 1760 erbaute reformierte Kirche (Bajcsy-Zsilinszky u.) ist ein Kleinod der volkstümlichen Architektur. Auf der aus 58 Kassetten bestehenden Decke gibt es nicht einmal zwei Blumensträuße, die sich gleichen. Der Glockenturm mit Holzschindeln wurde - wie überall in diesem Gebiet - neben der Kirche errichtet. Csaroda (H1) Die wertvolle Kirche steht hier schon seit mehr als 700 Jahren (Kossuth u.). Ihre Wände wurden 1640 gekalkt und von den neuen reformierten Besitzern mit Blumenmotiven geschmückt. Die Restaurierung brachte Anfang des 20. Jahrhunderts die ursprünglichen Fresken, die Heilige und Apostel darstellen, an den Tag. Der zweitürmige sechseckige Glockenstuhl wurde erst im 18. Jahrhundert erbaut. Túristvándi (I1) Die riesigen Räder der heute noch funktionierenden Wassermühle aus dem 18. Jahrhundert werden vom Wasser des Flusses Túr angetrieben, ein Schleusensystem reguliert den Wasserstand des Flusses. Der Original-Glockenturm mit Holzschindeln der 500 Jahre alten gotischen reformierten Kirche der Gemeinde kann im Ethnographischen Freilichtmuseum (Szabadtéri Néprajzi Múzeum) von Szentendre besichtigt werden. Kalocsa (D-E4) Die an den Dachrinnen der Häuser aufgehängten und zu Kränzen gebundenen Paprikaschoten, die den Speisen die richtige Würze geben, die bunten Blumenmalereien an Wänden und Gängen, die Blütenmotive der hauchfeinen weißen Spitzen und die Volkstrachten haben den Namen der Stadt Kalocsa in der Welt bekannt gemacht. Die schönsten Stickereien und Volkstrachten sieht man im Landschaftshaus der Volkskunst (Tompa Mihály u. 7.) und im Museum des ungarischen Gewürzpaprikas (Szent István király út 6.). Auf der Orgel der zweitürmigen, im italienischen Barockstil erbauten, imposanten erzbischöflichen Basilika (Szentháromság tér 1.), die zu den größten in Ungarn gehört, spielte Franz Liszt mehrere Male. Unter den in der Schatzkammer der Basilika (Főszékesegyházi Kincstár, Szentháromság tér 1.) aufbewahrten 110 Kunstwerken befinden sich auch die Herme des Heiligen Stephan, die Hauptreliquie des ersten Königs von Ungarn, der das Erzbistum Kalocsa im Jahre 1009 gründete. Csaroda Máriapócs, Prozession Kalocsaer Volkstracht 19 Tiefebene Hajós, Kellerdorf Kecskemét, Synagoge Kecskemét, Theater 20 Hajós (D-E4) In Europa gilt das aus 1200 Kelterhäusern bestehende Dorf als Phänomen. Die im Mittelalter angesiedelten Schwaben begannen einst mit dem Bau der aneinandergereihten Kelterhäuser von gleicher Größe und gleichem Stil. In den in den Lößgrund getriebenen Kellern reifen feurige und wohlschmeckende Weine, in den Weinhäusern des Kellerdorfes werden auch Unterkunftsmöglichkeiten angeboten. Kecskemét (E-F4) Der Kecskeméter Aprikosenschnaps, die mit farbigen Keramikverzierungen geschmückten Jugendstilgebäude und die „Kodály-Methode” machten die Stadt weithin bekannt. Auf dem weiten, von Promenaden gegliederten Kossuth tér stehen imposante Gebäude, darunter das Rathaus (Nr. 1) mit seinem glasierten Ziegeldach und seinen farbigen Blumenverzierungen. Die Wandmalereien und Prunksäle machen das Bauwerk des ungarischen Jugendstils zu einem der schönsten Rathäuser des Landes. Die Melodie des jede Stunde erklingenden Glockenspiels komponierte Zoltán Kodály (1882-1967). Studenten aus aller Welt nehmen an den Kursen des Musikpädagogischen Instituts Zoltán Kodály (Kodály Zoltán Zenepedagógiai Intézet, Kéttemplom köz 1.) teil, um die Musikpädagogik des großen ungarischen Komponisten in seiner Geburtsstadt zu studieren. Die vor 600 Jahren erbaute, ursprünglich gotische Franziskanerkirche St. Nikolaus (Szent Miklós-templom, Nr. 5.) mit ihrem reich geschmückten barocken Innenraum ist die älteste Kirche der Stadt. Vor der Kirche befindet sich ein Kreuzweg. Die Grundmauern der reformierten Kirche (Nr. 3) wurden im 15. Jahrhundert errichtet. Die größte Kirche der Tiefebene im Zopfstil ist die Großkirche oder „alte Kirche” auf dem Kossuth tér. Der mit bunten Blumenmustern verzierte Palast „Cifrapalota” (Rákóczi u. 1.) ist ein herausragendes Gebäude des ungarischen Jugendstils. Im Palast ist die Sammlung der Gemäldegalerie von Kecskemét untergebracht, in der sich Werke der ungarischen Malerei aus dem 19. und 20. Jahrhundert befinden. In der ehemaligen, im romantisch-maurischen Stil errichteten Synagoge ist jetzt das Haus der Wissenschaft und Technik (Tudomány és Technika Háza, Rákóczi u. 2.) zu besichtigen, wo auch die Gipsmodelle von 15 Statuen von Michelangelo Buonarotti aufbewahrt werden. In der Stadt gibt es mehrere Museen und Sammlungen von landesweiter Bedeutung. Die Werke der namhaftesten ungarischen Volkskünstler bereichern die Sammlung des ungarischen volkstümlichen Kunstgewerbemuseums (Magyar Népi Iparművészeti Múzeum, Serfőző u. 19/A). Die größte, aus fast 2500 Gemälden und Plastiken bestehende Sammlung naiver bildender Kunst ist im ungarischen Museum für naive Kunst (Magyar Naiv Művészek Múzeuma, Gáspár András u. 11.) zu sehen. Das Spielzeugmuseum und die Werkstatt Szórakaténusz stellen mehr als zehntausend Modelleisenbahnen sowie Spielzeug vom Beginn des 20. Jahrhunderts aus. Volkstümliche Spielsachen und Musikinstrumente für Kinder sind hier ebenfalls zu besichtigen. Das einzige Museum für Fotografie des Landes zeigt 3000 Objekte (Magyar Fotográfiai Múzeum, Katona József tér 12.). 1500 Instrumente aus aller Welt sind in der Instrumentensammlung Leskowsky (Leskowsky Hangszergyűjtemény, Zimay u. 6/A). ausgestellt. Ein besonderes Erlebnis bietet sicher die Kecskemét, Cifra-Palast Szarvas, Schloss Bolza mit einer Obstler-Verkostung verbundene Besichtigung der Zwack Obstschnapsbrennerei und der Ausstellung in der Zwack Unicum AG (Matkói u. 2.). Bugac (E4) Die 11.000 Hektar große Bugac-Puszta wurde von der UNESCO als Biosphären-Reservat anerkannt. Sie ist der am häufigsten besuchte Teil des aus neun Einheiten bestehenden Nationalparks Kiskunság. In den hier ausgebauten Touristik-Zentren werden regelmäßig Reitervorführungen veranstaltet (Reiterkunststücke, Reiten, Kutsche fahren), deren spektakulärste Elemente das Treiben der Herde und die Vorstellung des atemberaubenden Puszta-Fünfers sind, wenn der Treiber von fünf galoppierenden Pferden auf dem Rücken der beiden letzten Pferde die Balance hält. Den Alltag der Hirten, den Bau einer Hütte und die Schnitzereien der Hirten veranschaulicht die Ausstellung im Hirtenmuseum (Pásztormúzeum, Bugac-puszta), während das Museum für Fortswirtschaft der Tiefebene (Alföld-fásítási Múzeum, Felsőmonostor 545.) die Geschichte der Wälder, Flora, Fauna und Bewirtschaftung vorstellt. Csongrád (F4) Am Zusammenfluss von Theiß und Körös liegt diese gemütliche Stadt mit ihren Parks und Grünanlagen, deren besonderer Schatz die Innenstadt ist, wo aus 32 schilfgedeckten Häusern das einmalige Ensemble volkstümlicher Architektur in Form einer Siedlung zu finden ist. Das Csongráder Museumshaus (Gyökér u. 1.) besteht eigentlich aus zwei Gebäuden, dem „alten Haus” und dem „großen Haus”. Ganz in der Nähe erwarten der Strand und das Erholungszentrum von Körös-torok die Besucher. Der Strand mit dem feinen Sand und das flache Wasser sind auch für Familien mit Kleinkindern bestens geeignet. Szarvas (F-G3) Eine Sehenswürdigkeit der am Ufer der Körös gelegenen Kleinstadt ist das am Ortsrand angelegte, auch unter dem Namen Pepi-Garten bekannte Szarvaser Arboretum. In einem 82 Hektar großen Park gedeihen mehr als 1600 Bäume und Büsche, darunter viele exotische Exemplare. In der von dem international bekannten Wissenschaftler, Landwirt, Pädagogen und evangelischen Pfarrer Sámuel Tessedik (17421820) gegründeten, 200 Jahre alten ungarischen landwirtschaftlichen Schule befindet sich heute ein Museum, das die Geschichte der Stadt und die Geographie der Landschaft vorstellt (Vajda Péter u. 1.). Die auch heute noch funktionstüchtige Mühle (Ady Endre u. 1.) ist eine von drei erhaltenen Trockenmühlen in Ungarn, in denen Grütze und Getreide gemahlen wurden. Das slowakische Heimatmuseum (Hoffmann János u. 1/A) ist ein mit rund 1000 Gegenständen eingerichtetes Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert. Der Nationalpark Körös-Maros und das Körös-völgyer Besucherzentrum stellen die Welt der Auwälder und Salzsteppen vor. Die 30 km lange Holt-Körös ist das fünftgrößte stehende Gewässer des Landes und ein ideales Erholungsgebiet für Familien, Kindergruppen, Wassertouristen und gleichzeitig ein ausgezeichnetes Gebiet für Angler. Hier können elf Fischarten geangelt werden. Sehenswert sind auch das Denkmal in Form einer Windmühle am Ufer, das den Mittelpunkt des historischen Ungarn markiert, der von Holzfiguren gesäumte Gedenkweg sowie das Schloss Bolza (Szabadság u. 2.) mit der Bronzefigur, einer kapitolinischen Wölfin. Szeged (F4-5) Szeged kann mit 2100 Sonnenstunden im Jahr aufwarten, deshalb trägt die Stadt am Zusammenfluss von Theiß und Maros zu Recht den Namen „Stadt des Sonnenscheins”. Nach der Flutkatastrophe der „blonden Theiß” von 1879 hatte man mit internationaler Unterstützung eine gut geplante neue Stadt mit prächtigen Jugendstilbauten und eklektischen Gebäuden errichtet. Auf dem Domplatz reihen sich sehenswerte Gebäude aneinander: der Bischofspalast, die Hochschule für Religionswissenschaft, die Csongrád, Fischerhaus Bugac Szarvas, Trockenmühle 21 Tiefebene Ópusztaszer Szeged, Gelöbniskirche Szeged, Volkstänzer 22 Institute der Universität, das katholische Konvikt, die Somogyer Bibliothek und die medizinische Universität. Die monumentale, 1930 im neoromanischen Stil errichtete und auch als Gelöbniskirche bekannte Bischofsbasilika, die 5000 Gläubigen Platz bietet, wurde aus Dankbarkeit von den Überlebenden der Hochwasserkatastrophe errichtet. Die Glocke wiegt 86 Zentner und ist die zweitgrößte Ungarns. Am Deckengewölbe des Kirchenchors befindet sich ein wunderschönes Mosaikbild, auf dem die Madonna in einem bestickten Trachtenmantel, dem Szűr, und in Szegediner Pantoffeln dargestellt ist. Die Orgel mit fünf Registern und 9040 Pfeifen erklingt häufig bei Orgelkonzerten und zählt zu den größten des Landes. Der Demetriusturm gehört zu den Überresten der Kirche aus dem 13. Jahrhundert. In der nationalen Gedenkhalle stehen die Statuen von mehr als einhundert hervorragenden Repräsentanten der ungarischen Literatur, Kunst und Wissenschaft. Die Figuren der „Musikuhr” sind um 12.15 Uhr und um 17.45 Uhr für 5 Minuten sichtbar. Jeden Sommer ist der Platz Austragungsort der international bekannten Freilichtspiele von Szeged. In der griechisch-orthodoxen serbischen Kirche (Révai u.) ist die aus Birnbaumholz kunstvoll geschnitzte, durchbrochene Rokoko-Ikonostase mit 80 Ikonen von herausragendem kunstgeschichtlichem Wert. Den mit den Statuen großer ungarischer Persönlichkeiten geschmückten Széchenyi-Platz beherrscht das im Neobarock-Zopfstil erbaute Rathausgebäude (Nr. 10.) mit seinem Turm. Das Reök-Palais (Tisza L. krt. 56.) ist ein Kunstwerk des Jugendstils. Das monumentale Gebäude der neuen Synagoge (Ecke Hajnóczy u.-Gutenberg u.) mit maurischen und Jugendstilelementen zählt zu den schönsten jüdischen Gebetshäusern in Europa. Im Mittelalter wurde keine größere Kirche in der Tiefebene gebaut als die „Kirche Maria Schnee” bzw. das Franziskanerkloster (Alsóváros, Mátyás király tér), das spätgotische Baudenkmalensemble aus dem 15./16. Jahrhundert. Von den beiden Gnadenbildern ist eines ein Abbild der „Schwarzen Madonna” von Czestochowa. Weltbekannte Produkte der Stadt sind die unerreichte Pick Salami und Szegediner Paprika, durch den die ungarischen Gerichte ihre typische Würze erhalten, und der auch reichlich der Fischsuppe zugegeben wird. Das Museum der Pick Salami und des Szegediner Paprikas (Felső Tisza-part 10.) informiert über das Verfahren der Salamiherstellung und deren Geschichte ab 1869. Eine Sammlung von Kakteen, Palmen und anderen exotischen Pflanzen wurde im Universitäts-Garten (Füvészkert, Lövölde u. 42.) angelegt. Eine der letzten Windmühlen der Tiefebene ist die Mühle von Kiskundorozsma (Kiskundorozsma, Bölcs u.). Ópusztaszer (F4) In der Umgebung des Gedenkparks haben die vor 1100 Jahren im Karpatenbecken ankommenden ungarischen Stämme ihre ersten Gesetze erlassen. Das Denkmal ihres Anführers, des Stammesoberhauptes Árpád, steht seit 108 Jahren in dem Nationalen Historischen Gedenkpark (Nemzeti Történeti Emlékpark, Szoborkert 68.). Eine der Attraktionen des Gedenkparks ist das größte Gemälde der Welt, das in jedem Jahr Tausende von Besuchern anlockt: das FesztyPanorama, welches die Landnahme der Ungarn darstellt. Der Maler Árpád Feszty und seine Künstlerfreunde vollendeten 1894 das vom Publikum begeistert aufgenommene Monumentalgemälde. Das 1760 Quadratmeter große Panoramabild mit rund 2000 Figuren ist in einem dafür errichteten Gebäude zu besichtigen. In der Ausstellung mit dem Titel Promenade 1896 lassen die lebensgroßen Figuren in stilgerechten Kostümen die Stimmung des ausgehenden 19. Jahrhunderts in den kleinen und großen Städten aufleben. Im Ruinengarten kann man die Geschichte einer der ältesten Kirchen des Landes, des Benediktinerklosters von Szer aus dem 11. Jahrhundert verfolgen. Aus 2000 Einzelstücken haben die Archäologen die 500 kg schwere St.-Gellért-Bronzeglocke zusammengesetzt. Das ethnografische Freilichtmuseum informiert über die Lebensweise in der Tiefebene im 19. Jahrhundert. Die Präsentation landwirtschaftlicher Maschinen stellt die typischen Arbeitsmittel in den Bauernwirtschaften vor. Mezőhegyes (F-G4) Mezőhegyes wurde durch seine in dem königlichen Gestüt gezüchteten ungarischen Pferde der Rasse Nonius international bekannt. Das Institut des 1784 gegründeten königlichen Gestüts (Kozma u. 30.) hinterließ als eines der bedeutendsten europäischen Gestüte seiner Zeit fast 60 mit hohem ästhetischem Anspruch errichtete agrargeschichtliche Baudenkmäler im Stil des Spätbarock. Die zwei Triumphbögen im Mezőhegyes Empirestil, die überdachte Reithalle, die ehemalige Kaserne der Kavallerieoffiziere - heute ein Hotel, das mit Mobiliar aus der damaligen Zeit eingerichtet wurde - und das Gebäude der Kommandantur des Gestüts empfangen die Besucher in ihrer ursprünglichen Schönheit. Das Kutschenmuseum (Kozma u. 32.) beherbergt eine Sammlung von ungarischen Kutschen und Gespannen, Schlitten, Pferdegeschirr und Kutscherkleidung. Architektonische Seltenheiten von nationaler Bedeutung und hohem Wert sind hier auf engem Raum zu finden. Das einzige in Holzkonstruktion mit Holzbalken errichtete Gebäude des Landes ist das Restaurant Centrál (Kozma F. u. 22.) im Neorenaissancestil. Als größtes Dreschhaus Ungans gilt das Gebäude Öregcsűr (Kossuth u. 10.), ein besonders schöner Bau im Empirestil ist der zentrale Getreidespeicher (Hild János u.). Die Unterkünfte der Hirten, die von außen durch in die Erde versenkte Öfen beheizt wurden (zwei in der Meierei 18 und einer in der Meierei 48) und die Türme der sieben Hafersilos (zwei in der Meierei 18, je einer in den Meiereien 23, 39, 56, 66 und 79) sind Besonderheiten der Landwirtschaftsgeschichte. In der Umgebung der Stadt erstrecken sich schöne Jagdreviere, in denen Fasane, Hasen, Rehe und Damhirsche gejagt werden. Der Froschteich ist wegen seines Fischreichtums besonders bei den Anglern beliebt. Gyula (G4) Blumen, Rosengärten, grüne Parks und romantische Spazierwege, wohin das Auge blickt: Gyula ist ein ideales Reiseziel für Menschen, die Ruhe und Erholung suchen. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Burg aus dem 15. Jahrhundert, die einzige erhalten gebliebene aus Ziegelsteinen erbaute Burg in Mitteleuropa. Im Hof der Burg finden alljährlich im Sommer Aufführungen des Gyulaer Burgtheaters statt. Eines der schönsten Heilbäder von Ungarn ist das Burgbad (Várkert), das sich im 8,5 Hektar großen Park des der Burg gegenüberstehenden Schlosses Almásy befindet. Neben Heilwasserbecken im Freien und im Gebäude bieten die Erlebnisbäder, das Kinder-Wasserparadies, die Sprudel- und Wellenbäder Vergnügen für Besucher jeder Altersstufe. Sportler können die Schwimmbecken im Freien und die Hallenbäder nutzen. Die einhundertjährige Konditorei (Százéves cukrászda, Erkel tér 1.) ist die zweitälteste Patisserie des Landes (1840) und bis heute mit dem Originalmobiliar eingerichtet. Der berühmte Sohn der Stadt ist Ferenc Erkel (1810-1893), Schöpfer der ungarischen Oper, Komponist von Bánk bán und Hunyadi László. Er vertonte auch die ungarische Nationalhymne. In seinem früheren Wohnhaus, dem Ferenc-Erkel-Gedenkhaus (Apor Vilmos tér 7.), kann man sein Harmonium, handgeschriebene Noten und Familienfotos besichtigen. Ein in Ungarn einmaliges, wertvolles und stimmungsvolles Museum präsentiert den bürgerlichen Lebensstil und die Wohnkultur: das Ladics-Haus (Jókai u. 4.). Hier kann man auch künstlerisch gestaltete Möbel und Meißener Porzellan bewundern. Der Dürer-Saal (Kossuth L. u. 17.) wurde nach dem großen deutschen Maler Albrecht Dürer, dessen Vater aus Gyula stammte, benannt. Man hat hier die Möglichkeit, eine Ausstellung über die Geschichte der Burg mit dem Titel „Gyulas Jahrhunderte” zu besichtigen. Die Kutten ungarischer Ordensleute sind Bestandteil der Sammlung von Gnadenbildern und Andenken der Heiligen Jungfrau Maria (Szűz Mária-kegy- és -emléktárgyak Gyűjteménye, Apor Vilmos tér 11.). Das Gehöftmuseum (Tanyamúzeum, 8 km) präsentiert die Lebensweise der Bauern und die landwirtschaftlichen Geräte des 19. und 20. Jahrhunderts. Ein berühmtes Produkt der Stadt ist die „gyulai kolbász”, die Paprika-Dauerwurst, deren Entstehungsgeschichte in der historischen Sammlung der Fleischindustrie (Húsipari Üzemtörténeti Gyűjtemény, Kétegyházi út 1.) vorgestellt wird. Gyula, Hundertjährige Konditorei Gyula, Ziegelburg Gyula, Burgbad 23 Pannonien Pannonien Fertőd, Schloss Esterházy In dem sich westlich der Donau erstreckenden Landesteil findet man alles, was den Urlaub und die Erholung angenehm und abwechslungsreich macht: „Königsstädte”, wildromantische Gebirgsgegenden, das Wasser flacher Seen, zum Spaziergang einladende Parks, Möglichkeiten für Wassersport und Fahrradtouren, außerdem geizt die Gegend auch nicht mit guten Weinen, Naturschönheiten und historischen Stätten. Die mit vielen Sehenswürdigkeiten gesegneten Städte finden wir in dieser bergigen Region, wo der Hüter des ungarischen Kulturschatzes, das Gebäudeensemble der Erzabtei von Pannenhalma, in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde, wo der frühchristliche Friedhof von Pécs und das Gebiet um den Fertő-See hervorzuheben sind. Vértes-Gebirge (D3) Wildromantische Täler und seltene Gebirgspflanzen sind im Landschaftsschutzgebiet von Vértes zu finden. In der EsterházyHöhle am Berg oberhalb von Csákvár lieferten Tierknochen und Überreste des dreihufigen Urpferdes den Beweis für hiesiges Leben vor 10 Millionen Jahren. Die schönsten Blumen befinden sich im Fáni-Tal und auf der Irtás-Wiese gedeiht prächtiges Federgras. Der gehaltlose rote Boden der Bauxitgrube von Gánt und Meleges wirkt dagegen wie eine leblose Mondlandschaft. Burgruinen überragen etliche Felskuppen. Der geologisch-botanische Lehrpfad zwischen Csákvár und Gánt bietet einen 3,5 Kilometer langen Spaziergang über den Haraszt-Berg und durch das Kőlik-Tal. Der Anblick schöner Bauernhäuser erwartet die Wanderer in Vérteskozma. 24 Majk (D2) In den voneinander getrennten Einsiedlerzellen der Kamaldulenser lebten einst in weiße Kutten gehüllte Mönche, die das Gelübde des Schweigens abgelegt hatten, nach strengen Ordensregeln. Die 17 Einsiedlerbehausungen, die Mitte des 18. Jahrhundert erbaut wurden, waren der ideale Ort für die Mönche: In jeder Zelle gab es eine Hauskapelle, eine Schlafnische, eine Werkstatt und eine Kammer. Die Lebensweise der Mönche ist in der in einer Behausung zusammengestellten Ausstellung über die Geschichte des Ordens dokumentiert. Im Zentrum der Einsiedelei befindet sich der erhaltene Turm der Kirche. Der Kirchturm bietet einen herrlichen Rundblick, von dort erklingt jede Viertelstunde ein Glockenspiel. Tata (D2) Ein bevorzugter königlicher Erholungsort war im Mittelalter die „Stadt der Gewässer”. Daran erinnert das am Ufer des Alten Sees (Öreg-tó) stehende Burgschloss. In seinen Sälen befindet sich die ausgesprochen reiche Ausstellung über die wechselvolle, in der Römerzeit beginnende Geschichte der Gegend, die Funde archäologischer Ausgrabungen und die Sammlung interessanter Arbeiten der Tataer Fayencemanufaktur. Die künstlichen Ruinen in Ungarns erstem englischen Garten wurden aus den Steinen der Vértesszentkereszter Abtei aus dem 12. Jahrhundert (deren Ruine noch im Wald zu finden ist) am Ufer des Cseke-Sees errichtet. Die an den reichlich Wasser spendenden Quellen gebauten Wassermühlen sollen uns heute nur noch die Vergangenheit in Erinnerung rufen: Das älteste Baudenkmal der Stadt ist die CifraMühle. In der Nepomucenus-Mühle (Alkotmány u. 1.) stellt das deutsche Nationalitätenmuseum (Német Nemzetiségi Néprajzi Múzeum) die Zeugnisse der gegenständlichen und geistigen Kultur der in Ungarn lebenden deutschen Minderheit vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart vor. Die Gipskopien von 96 weltberühmten antiken Statuen sind in dem in der ehemaligen Synagoge befindlichen Museum der griechischrömischen Skulpturenkopien (Görög-római Szobormásolatok Múzeuma, Hősök tere 7.) zu sehen. Einmalige Besonderheiten sind das Naturschutzgebiet am Kreuzweg-Hügel und das geologische Museum: In dem verlassenen Steinbruch geben die in einem Zeitraum von Millionen von Jahren übereinander geschichteten Gesteinsformationen Auskunft über die Erdgeschichte und frühere Lebewesen wie z. B. vor 170 Millionen im Meer versteinerte Muscheln und Schnecken und die Stelle, wo die Urmenschen einst Feuerstein fanden. Neben der Kreuzwegkapelle und der Statuengruppe erhebt sich der 45 Meter hohe Jakab-FellnerAussichtsturm. Am Quellensee, der wegen seiner seltenen Pflanzenwelt unter Naturschutz steht, wurde das beliebte Fényes-Bad erbaut und Sportplätze wurden auch angelegt. Komárom (C-D2) Die strategische Bedeutung dieser Stadt am Donau-Ufer zieht sich wie ein roter Faden durch die Stadtgeschichte: In der Römerzeit war sie unter dem Namen Brigetio eine wichtige Stadt der Kolonie Nieder-Pannonien, im 11. Jahrhundert ließ König Stephan eine Erdfestung errichten und im 19. Jahrhundert wurde ein komplettes System von Befestigungsanlagen angelegt. Einzigartige Militär- und Industriedenkmäler sind die drei Festungen der Stadt: Am größten ist die durch ein Kasemattensystem und Schanzen geschützte, von außen kaum sichtbare Festung von Monostor, eine der am besten erhalten gebliebenen Befestigungsanlagen Europas (ein Gebäudeensemble auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern). In der wesentlich kleineren Igmándi-Festung wurde das Lapidarium aus der Römerzeit des Klapka-György-Museums ausgestellt, die Csillag-Festung kann vorerst nicht besichtigt werden. Durch das Friedensdiktat von Trianon kam der nördliche Teil der Stadt zur Tschechoslowakei. Die zwei Stadteile sind durch die Elisabeth-Brücke verbunden. In dem ruhigen Park mit vielen Schatten spendenden Bäumen befindet sich das Thermalbad mit sechs Becken. Das aus einer Tiefe von 1268 Metern an die Oberfläche sprudelnde Wasser lindert bzw. heilt Erkrankungen des Bewegungsapparates und Frauenleiden. Győr (C2) „Die Stadt, wo sich die Flüsse treffen”, das Arrabona der Römerzeit, der fast tausend Jahre alte Bischofssitz, wo Napoleon 1809 eine Schlacht gewann, ist wegen der stimmungsvollen Innenstadt und der schönen Barockgebäude bekannt und gilt gleichzeitig als Schul- und Industriezentrum. Der alte Stadtkern befand sich auf dem Káptalan-Hügel am Zusammenfluss der drei Flüsse Donau, Rába und Rábca. An ihrem stumpfen Turm kann man die Győrer Residenz der Bischöfe (Káptalan domb 5/A) schon von weitem erkennen. Die ältesten Gebäude sind Tata, Burg Komárom, Traditionstreffen der aus dem 13. Jahrhundert stammende Wohnturm und die gotische Dóczy-Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Der romanische Vorgänger des in den Rang einer Basilika Minor erhobenen Doms (Apor Vilmos püspök tér) stand schon im Jahre 1030, 400 Jahre später wurde die gotische St.-Ladislaus-Kapelle gebaut (Héderváry-Kapelle), die anlässlich der Heiligsprechung des Königs Ladislaus I. (1077-1095) errichtet wurde. Dort wird auch die Herme des St. Ladislaus aufbewahrt, die den Gipfel der mittelalterlichen Goldschmiedekunst darstellt. Schatzkammer und Bibliothek der Győrer Kirchenprovinz (Győri Egyházmegyei Kincstár és Könyvtár, Káptalan domb 26.) hüten die Meisterwerke sakraler Kunst aus 1000 Jahren. Die Werke des herausragenden Vertreters der ungarischen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts, Miklós Borsos (1906-1993), sind in dem nach ihm benannten Museum (Apor Vilmos püspök tere 2.) ausgestellt. Im Dachgeschoss des typisch klassizis- 25 Transdanubien Pannonhalma Győr Konzert in Fertőd 26 tischen Gebäudes, des Kreszta-Hauses (Apáca u. 1.) lohnt es sich, die Ausstellung der entzückenden Figuren der Keramikerin Margit Kovács (1902-1977) zu betrachten. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Figur des schmiedeeisernen Hahns am Zierbrunnen des Donautorplatzes (Duna-kapu tér), der 1594 die Eroberung der später von Napoleon zerstörten Burg durch die Türken verkündete. Von den berühmten Baudenkmälern des Széchenyi-Platzes war der an der Ecke des Eisenstock-Hauses (Vastuskós ház) (Nr. 4) stehende, mit Eisennägeln beschlagene Baumstamm das Aushängeschild des Gewürzladen aus dem 14. Jahrhundert. Ein prächtiges Barock-Palais ist das Apátúr-Haus (Nr. 5), die einstige Residenz des Erzabtes. Hier werden die Sammlungen über die reiche Stadtgeschichte und die Entwicklung der Medizin sowie Ausstellungen der angewandten Kunst und eine Briefmarkenausstellung präsentiert. Die bemerkenswerten Gebäude des Benediktinerordens befinden sich ebenfalls auf dem Platz: Der Innenraum der Kirche St. Ignac von Loyola wurde nach dem Modell der römischen Kirche Il Gesú mit der Original-Barockeinrichtung und mit wunderschönen Fresken ausgestattet. Der schmiedeeiserne Schmuck am alten Rathaus (Rákóczi u. 1.), das imposante eklektische Gebäude des neuen Rathauses (Városház tér), der Hof des ungarischen Spitals mit toskanischen Säulen (Rákóczi u. 6.), das Rozália-Haus (Kazinczy u. 21.) mit dem reich verzierten, für die Stadt typischen Erker verdienen beachtet zu werden. Das städtische Museum stellt den Besuchern die Péter-Váczy-Sammlung (Rákóczi u. 6.) mit griechischen und römischen Schmuckgegenständen, Mobiliar aus der Renaissance und dem Barock, Statuen, Gemälden, chinesischem Porzellan und zeitgenössischen Grafiken vor. Im EsterházyPalais befindet sich die städtische Bildergalerie (Király u. 17.), welche die reiche Sammlung der ungarischer Malerei des 20. Jahrhunderts zeigt. Am Zusammenfluss der Flüsse befindet sich das Bad Rába-Quelle (Fürdő tér 1.). Pannonhalma (C2) Seit 1000 Jahren erhebt sich das älteste Juwel der ungarischen Baukunst auf dem Gipfel des im Mittelalter „heiliger Berg Pannoniens” genannten St.-Martin-Berges: die Erzabtei der Benediktiner, „das älteste ungarische Haus”, das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. In der im 13. Jahrhundert erbauten Basilika finden heute Orgelkonzerte statt. Das gotische Sternrippengewölbe des Altarraumes, die Kapellen und die im Jahre 1001 geweihte Krypta sind einzigartige Werte. Das Kloster mit Ungarns einzigem vollkommen erhalten gebliebenen mittelalterlichen Kreuzgang und mit den wunderschönen Renaissance-Schnitzereien der Porta speciosa aus rotem Marmor beherbergt mit 360.000 Bänden eine der größten Benediktiner-Bibliotheken und Archive der Welt (hier wird auch das älteste Schriftstück in ungarischer Sprache - die Stiftungsurkunde der Abtei von Tihany aus dem Jahre 1055 - aufbewahrt). Die wissenschaftlichen Werke und Kunstsammlungen der Erzabtei Pannonhalma sind von unschätzbarem Wert. In der Bildergalerie (Vár 1.) werden temporäre Ausstellungen gezeigt, das umfangreiche Münzkabinett bewahrt zahlreiche römische Münzen auf. Der Lehrorden der Benediktiner gibt auch heute sein Wissen weiter: Im Kloster gibt es ein Gymnasium und ein Internat. Das Arboretum gegenüber dem Klostereingang ist zu einem Teil Park der Abtei und zum anderen Teil ein Wald mit schönen Spazierwegen. Das Millenniumsdenkmal entstand zum eintausendsten Jahrestag der ungarischen Landnahme. Fertőd (B2) Das größte und schönste Barockschloss Ungarns ist das Schloss Esterházy (Joseph Haydn út 2.), das als „ungarisches Versailles” 1720 in einer Bauzeit von 46 Jahren für die reichste Familie des ungarischen Adels, die Familie Esterházy, errichtet wurde und von einem wunderschönen Park im Stil des Barock bzw. Rokoko umgeben ist. Joseph Haydn (1732-1807) verbrachte als Hofkomponist mehr als ein Jahrzehnt im Schloss, das heute als Museum gobelinbezogenes und mit Intarsien versehenes Mobiliar der Schlösser des 18. Jahrhunderts sowie wertvolle Gegenstände aus chinesischem Porzellan präsentiert. Das in dem barocken Musikhaus (Madách sétány 1.) eingerichtete Haydn-Gedenkzimmer setzt dem weltbekannten Komponisten Joseph Haydn, der auch das Schlossorchester leitete, ein Denkmal. Sopron (A-B2) Die dicht an der österreichischen Grenze zwischen den Nadelwäldern der Lövérek und den Weingärten, die gute Weine liefern, gelegene Kleinstadt mit subalpinem Klima ist besonders reich an Kulturdenkmälern. Sie war einst eine wichtige Station an der Sopron, Burgbezirk Bernsteinstraße, die von Nord nach Süd durch Europa führte. Teile von Skulpturen und Steinen zeigt die Sammlung des Scarbantia Forums im Untergeschoss des als Wahrzeichen der Stadt bekannten Feuerturms (Tűztorony, Fő tér 1.). In den Obergeschossen kann die stadtgeschichtliche Ausstellung besichtigt werden. Den stimmungsvollen barocken Hauptplatz, den Fő tér, beherrscht die im Volksmund Ziegenkirche genannte Benediktinerkirche mit gotischem Gewölbe und barocker Ausstattung. Im 17. Jahrhundert war sie auch Schauplatz von Krönungen und Landesversammlungen. Zu den am häufigsten besuchten Museen des Landes zählt das barocke Storno-Haus (Fő tér 8.) mit dem Eckerker, das die umfangreiche Sammlung der bekannten Kunstsammler-Dynastie sowie eine ortsgeschichtliche Sammlung beherbergt. Das Generalshaus (Tábornok-ház, Fő tér 7.) war im 17. Jahrhundert der Wohnsitz der Bürgermeister und Stadtkommandanten. 300 Jahre älter ist das Fabricius-Haus (Fő tér 6.), eines der wertvollsten weltlichen Baudenkmäler der Stadt, seine Einrichtung und sein Mobiliar spiegeln den Geschmack des Bürgertums im 17./18. Jahrhundert wider. In seinem mittelalterlichen Keller ist das Lapidarium aus der Römerzeit zu sehen, wo eine TriasSkulpturengruppe betrachtet werden kann. Solch eine Gruppe schmückte auch das Capitol in Rom. Ebenfalls aus der Zeit der Gotik stammt das Gambrinus-Haus (Fő tér 3.). Die schönsten Einrichtungen von denkmalgeschützten Soproner Apotheken und seltene Bücher der Pharmazie sammelte das Apothekenhaus (Fő tér 2.). Das interessanteste Baudenkmal der Neogotik aus dem 19. Jahrhundert ist die Kirche der Ursulinen (Orsolya tér 2.), in deren Oratorium sich die Ausstellung sakraler Kunst der Soproner römisch-katholischen Sammlung der Kirchengeschichte mit Holzschnitzereien und Goldschmiedearbeiten befindet. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die alte Synagoge (Új u. 22.) erbaut, in der Erinnerungsstücke an das Soproner Judentum in einer Ausstellung ausgestellt werden. Der Stil des Eggenberg-Hauses (Szent György u. 12.) ist von der Spätrenaissance des 17. Jahrhunderts geprägt. An seinem Tor ist das Wappen von Brandenburg, im Loggienhof das Wappen der Hohenzollern angebracht. Die 600 Jahre alte gotische Kirche Sankt Georg (Szent György u.) wurde im Barockstil umgebaut, ihre Fresken stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die Museenstraße der Stadt ist die Templom utca, wo man eine wertvolle Sammlung nach der anderen findet. Im ehemaligen Ordenhaus der Franziskaner, dem späteren Ordenshaus der Benediktiner (Nr. 1.), blieb der mittelalterliche Káptalan-Saal erhalten. Das besonders wertvolle Baudenkmal stammt aus dem 13. Jahrhundert, sein reicher Schmuck, seine Skulpturen und Wandmalereien sind in Ungarn einzigartig. Im einstigen Esterházy-Palais (Nr. 2.) bietet die sehenswerte Ausstellung des Zentralen Bergbau-Museums mobile Modelle über die Entwicklung des Bergbaus und seine Bedeutung in der bildenden und angewandten Kunst. Das benachbarte Esterházy-Palais (Nr. 4.) stellt die Sammlung der Geschichte der Forstwirtschaft, der Holzindustrie und der Vermessungstechnik vor. Die Sammlung des evangelischen Landesmuseums wurde im Pfarrhaus (Nr. 12.) untergebracht. In den winzigen ehemaligen mittelalterlichen Kaufmannshäusern findet man heute elegante Geschäfte. Eines der wertvollsten Baudenkmäler der Stadt ist die Heiliggeistkirche (Szentlélek u.), ein gotisches Kunstwerk vom 14./15. Jahrhundert. Die Backstube, die Konditorenwerkstatt und die Wohnung des Bäckers, den Brotladen und die Konditorei stellt das einzige Bäckereimuseum des Landes (Bécsi u. 5.) dem Besucher vor. Die Sammlung Zettl-Langer (Balfi út 11.) enthält wertvolle Gegenstände, antike Möbel, besondere Waffen und wertvolle Gemälde. Die Exponate der Volkskunstausstellung (Deák Ferenc tér 1.) machen den Interessenten mit der Volkskunst und 23 Handwerksberufen und Gewerbearten des ehemaligen Komitats Sopron bekannt. Die sich über der Stadt erhebenden Lövérek-Berge gehören zum Soproner Landschaftsschutzgebiet und sind eine ideale Umgebung für Ausflüge, in ihren Wäldern blühen Alpenveilchen. Der höchste Punkt ist die Károly-Anhöhe (398 Meter) mit dem 23 Meter hohen Aussichtsturm, der einen vollständigen Rundblick bietet. Mit dem Bus ist das beliebte Bad Tómalom zu erreichen. Sopron Auch die Umgebung der Stadt bietet Sehenswürdigkeiten: In der Gartenstadt Sopronbánfalva erhebt sich auf einem Hügel die Karmeliterkirche, ein imposantes Gebäude mit Barocktreppe und Kloster. Wegen ihrer Natur- und Kulturschätze ist auch die Fertő-Kulturlandschaft Teil des Weltkulturerbes. Der Fertő-See gehört zum Nationalpark Fertő-Hanság. Das einzige Erholungsgebiet auf ungarischer Seite befindet sich in Fertőrákos. Der Ort ist für seine, an die ägyptischen Tempel erinnernden Steingruben bekannt: Aus den Steinen eines Steinbruchs aus der Römerzeit wurden viele Gebäude in Sopron und in Wien erbaut, heute kann man alljährlich im Sommer Aufführungen im Höhlentheater besuchen. Eine Wendeltreppe führt nach oben, von wo sich ein herrlicher Blick auf den Neusiedler See bietet. 27 Transdanubien Bükfürdő Köszeg, Apothekenmuseum Nagycenk, Schloss Széchenyi 28 Nagycenk (B2) Das in den 40er-Jahren des 19. Jahrhunderts im Stil der Zeit umgebaute, mit Gasbeleuchtung und Badezimmern ausgestattete Schloss Széchenyi (Kiscenki út 3.) gehörte dem Grafen István Széchenyi (1791-1860), dem herausragenden Politiker der Reformzeit und der Revolution von 1848-1849, der als erster eine feste Donaubrücke, die Kettenbrücke in Budapest, erbauen ließ und die Ungarische Akademie der Wissenschaften gründete sowie die Dampfschifffahrt auf der Donau förderte. Auf seinem Familienbesitz wurde mit der Aufzucht von Rennpferden begonnen. Das Gedenkzentrum István Széchenyi stellt das vielfältige Lebenswerk des „größten Ungarn” vor. Die Széchenyi-Museumsbahn fährt nach Fertő, wo sich von der klassizistischen Gloriette ein unvergleichlicher Ausblick auf den Fertő See bietet. Im Lokomotivenmuseum veranschaulichen Dampfloks, Personen- und Güterwagen sowie Waggons für den Transport von Baumstämmen die Geschichte der Schmalspurbahnen. Vom Schloss führt eine vor 250 Jahren gepflanzte, aus 600 kleinblättrigen Lindenbäumen bestehende Allee zu einem kleinen Wald. Bük (B3) Den Namen der in der Nähe der österreichischen Grenze gelegenen Großgemeinde machte sein Heilbad europaweit bekannt. Im Heilbad von Bük (Termál körút 2.) werden Heilkuren bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Störungen des Verdauungssystems, bei Kreislaufstörungen neben einer Fachsprechstunde für Rheumatologie und Physiotherapie angeboten. Im Birdland Golf & Country Club findet man einen besonders schönen Golfplatz mit 18 Löchern, den die Liebhaber dieser Sportart zu schätzen wissen. Kőszeg (B3) Kőszeg ist vielleicht die einzige Stadt auf der Welt, in der zur Erinnerung an den Sieg im August 1532 über die Türken die Glocken um 11 Uhr läuten, zu der Zeit, als die Verteidiger der Kőszeger Burg unter ihrem Burgkommandanten Miklós Jurisics 25 Tage lang die Angriffe des gegen Wien vorrückenden türkischen Heeres unter Sultan Suleiman abwehrten. Die Jurisics-Burg (Rajnis József u. 9.) mit den vier Ecktürmen wurde im 13. Jahrhundert erbaut, die Burg erhielt ihre heutige Gestalt nach der Feuersbrunst im Jahre 1777. Die größte Bastei der Stadtmauer ist der alte Turm oder Zwinger, im Burgmuseum sind die Waffen aus der türkischen Belagerungszeit, Dokumente der Stadtgeschichte und Interieur aus dem 18. und 19. Jahrhundert ausgestellt. Prächtige Baudenkmäler umgeben eines der schönsten Stadtzentren des Landes, den Jurisics-Platz: Der imposante Eingang des zum 400. Jahrestag des türkischen Belagerung errichteten Heldentors, rechts daneben das Arkadenhaus (Lábasház 2.). Nahezu alle Häuser rundum stehen unter Denkmalschutz. Im Generalshaus (Tábornok-ház, Nr. 4-6.) aus der Spätrenaissance können die Ausstellungen des städtischen Museums über die hiesigen Zünfte und Handwerksbetriebe - Uhrmacher, Fleischer, Kammmacher, Honigkuchenbäcker, Schlosser, Barbier, Weber, Fotografen - besichtigt werden. Das 500 Jahre alte Rathaus (Nr. 8.) trägt Stilmerkmale von der Gotik des 15. Jahrhunderts bis zum Barock und ist darüber hinaus mit Wappen geschmückt. Eine Besonderheit in Ungarn ist das ebenfalls sehr reich geschmückte Sgraffiti-Haus (Nr. 7.). In dem mehrgeschossigen Haus (Nr. 11.) ist das Apothekenmuseum „Goldenes Einhorn” untergebracht, in dem die schönsten Objekte aus mehreren denkmalgeschützten Apotheken und eine Heilkräutersammlung besichtigt werden können. Die Kirche St. Emmerich vereint mehrere Baustile und die Kirche St. Jakob (Jurisics tér) ist das älteste und schönste Baudenkmal der Stadt. Sehenswert sind der gotische Chor und die aus Holz geschnitzte Madonnenfigur, ein Meisterwerk des 15. Jahrhunderts. Die wunderschönen Glasfenster und die geschmackvoll geschwungenen neogotischen Säulen machen die HerzJesu-Pfarrkirche zu einem der schönsten Bauwerke der Stadt (Várkör). Kőszeger Gebirge (B3) Das Landschaftsschutzgebiet Kőszeg weist eine große Vielfalt an seltenen Pflanzen auf und ist ein lohnenswertes Ausflugsgebiet: An die sieben landnehmenden Stämme erinnert ein beliebtes Wanderziel, nämlich „sieben Quellen” (Hétforrás). Im 17. Jahrhundert wurden die Steier-Häuser erbaut. Der Berg Geschriebenen-Stein (Írott-kő) ist mit 883 Metern der höchste Berg in Transdanubien. Die Attraktion der Weinkellerzeile Cák sind die acht schilfgedeckten und unter Denkmalschutz stehenden Kelterhäuser, in denen zeitweilige Ausstellungen über den Weinanbau und die Weinherstellung stattfinden. Über dem Erholungsort Velem mit dem subalpinen Klima hat man von der im 13. Jahrhundert auf dem 568 Meter hohen Berg errichteten Kapelle St. Vid eine herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft. Zu den bemerkenswerten Baudenkmälern zählt auch das als königliches Jagdschloss erbaute Schloss Sibrik, das inmitten einer denkmalgeschützten Parkanlage steht. Szombathely (B3) Die Bürger der im Jahre 43 u. Z. gegründeten Stadt Savaria genossen die gleichen Rechte wie die Römer. Von den Einnahmen der Bernsteinstraße, welche die Stadt durchquerte, errichteten sie eine prachtvolle Stadt. Zwei archäologische Ausgrabungsstätten sowie der alljährlich im Sommer veranstaltete historische Karneval Savaria vermitteln eine Vorstellung vom einstigen Prunk dieser Stadt. Auf dem Ruinenfeld des Forums der ehemaligen römischen Bürgerstadt (Romkert, Templom tér 1-3.) wurden Teile des größten zusammenhängenden Mosaiks im Palast des Statthalters - zugleich Pannoniens - sowie die aus römischen Steinen errichteten Grundmauern der Burg aus dem 9. Jahrhundert, ein 50 Meter langer Abschnitt der 2000 Jahre alten Bernsteinstraße, der Tempel des Merkur und das öffentliche Bad freigelegt. Die Funde des Zollhauses befinden sich im Savaria-Museum (Kisfaludy Sándor u. 9.). Der Tempel der Isis des Iseum-Ruinenfeldes (Iseum-romkert, Rákóczi u. 1.) aus den 2. Jahrhundert dient den Iseum-Sommerspielen als Kulisse. Ungarns größte Barockkirche ist die zweitürmige, ab 1791 erbaute Basilika (Templom tér). Der riesige Innenraum wurde von hervorragenden Künstlern mit Fresken, Gemälden und Statuen geschmückt. Der Festsaal des im Zopfstil errichteten Bischofspalastes (Berzsenyi tér 3.), die Sala Terrena, zählt zu den schönsten Barocksälen des Landes. Lohnenswert ist es, das Museum der Kirchenprovinz wegen seiner umfangreichen Sammlung sakraler Kunst aufzusuchen. Im Dorfmeister-Saal der Bibliothek und des Archivs der Kirchenprovinz (Szily János u. 1.) sind die Werke des namhaften Malers zu sehen. Neben der durch ihr prächtiges Barockportal bekannten gotischen Pfarrkirche der Heiligen Elisabeth (Aréna u. 1.) steht das Gebäude des einstigen Franziskanerklosters. Namenspatron der ehemaligen Dominikaner-Pfarrkirche Sankt Martin ist der in der Stadt geborene Heilige Martin von Tours. Der Altarraum ist mit gotischen Wandmalereien geschmückt. Die Seen der Stadt sind sowohl zum Angeln als auch zum Rudern geeignet, in ihrer Umgebung wurde das Museumsdorf des Komitats Vas (Árpád u. 30.) mit 37 Bauten aus 27 Gemeinden errichtet, das die typischen Bauwerke volkstümlicher Architektur für die Nachwelt bewahrt. Der Stolz des Arboretums von Kámon (Szent Imre herceg u. 7.), Ungarns größtem Arboretum, ist ein Meer blühender Rhododendren im Mai, wovon mehr als 50 verschiedene Arten bewundert werden können. Ják (B3) Eine der schönsten romanischen Kirchen in Ungarn ist die monumentale Kirche des einstigen Benediktinerklosters, heute die Pfarrkirche Sankt Georg, die in den Jahren 1214-1256 erbaut wurde. (Ihre verkleinerte Kopie ist in Budapest in der Burg Vajdahunyad zu sehen). Sorgfältig gearbeitete Figuren schmücken das prächtige Hauptportal, das Innere der Kirche wird durch mächtige Pfeiler in drei Teile gegliedert, die Wände schmücken 700 Jahre alte Fresken. Die genauso alte Kapelle Sankt Jakob steht gegenüber der Kirche und ist ebenfalls ein bedeutendes Baudenkmal. Sárvár (B3) Eine lange Steinbrücke führt zu dem einst von Wassergräben umgebenen, fünfeckigen Burgschloss Nádasdy (Várkerület 1.), das im Laufe seiner im 16. Jahrhundert beginnenden Geschichte als Festung und der Adelsfamilie als Wohnsitz diente. Wegen seiner reich verzierten Innenausstattung und des wertvollen Mobiliars ist das Ferenc-Nádasdy-Museum heute eines der schönsten Schlossmuseen des Landes. Es stellt die eng verbundene Geschichte von Burg und Stadt, Gegenstände aus dem Leben der ungarischen Husaren und eine umfangreiche Kunstgewerbe-Sammlung vor. Das salzhaltige Wasser des Heil- und Wellnessbades (Vadkerti u. 1.) wird zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, zur Nachbehandlung von Knochenbrüchen und bei Frauenleiden angewendet, es unterstützt auch die allgemeine Regeneration und Kondition in Form von Heilkuren. Für Badekuren zu Hause empfehlen sich die durch Destillation gewonnenen „Sárvárer Thermalkristalle”. Szombathely, Historische Savaria-Spiele Ják Sárvár, Burgschloss Nádasdy, Empfangssaal 29 Transdanubien Martonvásár, Konzert Velemér, Fresken Martonvásár, Schloss Brunszvik 30 Őrség (A3) Das Erholungsgebiet an den sanften, mit Wald bewachsenen Hängen hat schon seit dem 10. Jahrhundert eine wichtige Rolle beim Schutz der Grenze gespielt. Die Bewohner siedelten sich auf den Bergkuppen, die gut zu verteidigen waren, in Weilern zu fünf bis zehn Häusern an. Die 18 Dörfer bewahren noch heute die Form aus der Zeit der Landnahme: In fast allen gibt es alte Häuser und einen Glockenturm. Der schönste darunter befindet sich in Pankaszon. Das Zentrum der Őrség ist Őriszentpéter, dessen romanische Pfarrkirche (Templomszer 15.) nach dem Apostel St. Petrus benannt wurde. Aufmerksamkeit verdient auch das Landschaftsmuseum der Őrség (Művelődési Ház, Városszer 55.). Typische Beispiele der volkstümlichen Baukunst kann man in der aus sieben Weilern bestehenden Gemeinde Szalafő im ausgebauten Freilichtmuseum von Pityerszer sehen: Besonderheiten sind das mit Stroh gedeckte Haus, das eingezäunte Haus und die zweigeschossige Kammer. In der Kirche aus dem 13. Jahrhundert in Velemér kann man wunderschöne Fresken bewundern. Eine mittelalterliche Kirche befindet sich auch in Hegyhátszentjakab. In der Nähe des Ortes ist der Vadása-See ein beliebtes Ausflugsziel. Martonvásár (D3) Martonvásár ist eng mit dem Namen Beethoven verbunden, da sich der große Komponist hier zweimal als Gast aufhielt. Durch seine Freundschaft mit der Martonvásárer Familie Brunszvik und seine Gefühle zur „unsterblichen Geliebten” beschenkte er die Menschheit mit Werken wie der Appassionata-Sonate, der Mondschein-Sonate und dem letzten Satz der Sinfonie Nr. 4. Das Beethoven-Museum des neogotischen Schlosses Brunszvik bewahrt das Andenken an den Komponisten. Die Noten, der Flügel, auf dem er spielte und die gehütete Reliquie des Familiennachlasses, eine Haarlocke, erinnern an Beethoven. Im Schlosspark kann man sich an dem wunderschönen Arboretum erfreuen, in dessen Mitte befindet sich ein See mit einer kleinen Insel, auf die man über eine Holzbrücke gelangen kann. Dort wurde eine Bühne gezimmert, die in den Monaten Juli und August Schauplatz der berühmten Beethoven-Konzerte ist. Velence-See (D3) Der „See des Sonnenscheins” ist dank der günstigen geografischen und einzigartigen natürlichen Gegebenheiten - mit 2050 Sonnenstunden pro Jahr - eines der beliebtesten Erholungsgebiete. Das mineralhaltige, seidige Wasser des Sees, der eine Fläche von 26 Quadratkilometern und eine durchschnittliche Tiefe von 1,2 Metern aufweist, erfrischt und regeneriert. Der Wind, der vom VelenceGebirge herüberweht, ist ideal für den Segelsport und die Schilfgebiete sind ein idealer Platz zum Angeln. Das Touristenzentrum des Velence-Sees ist Gárdony. Einer der ältesten Ferienorte ist Velence, wo schon vor 70 Jahren der Yachtclub gegründet wurde. Die geschützten Kellerzeilen und Kelterhäuser reihen sich an der Sonnenseite des Bence-Berges aneinander, von dessen Gipfel sich ein herrlicher Rundblick auf den See bietet. Das Thermalbad von Agárd mit dem 55 oC heißen Heilwasser wird in erster Linie zur Linderung von Krankheiten des Bewegungsapparates und gynäkologischen Beschwerden angewendet. Die Schilfgebiete, die ein Drittel des Sees bedecken und enge Durchlässe sowie innere Buchten entstehen lassen, sind ein Vogelreservat mit seltenen Wasservögeln. 28 Vogelarten nisten hier regelmäßig. Der See bietet auch Winterfreuden, denn auf dem zugefrorenen See kann man Schlittschuh laufen und Eissegeln trainieren. Im Sommer fahren Fahrgastschiffe von den Häfen in Agárd und Velence zur Mückeninsel (Szúnyog-sziget). Von den zwei Denkmälern in Pákozd erinnert das eine die Nachwelt an den Sieg, das andere an die Niederlage - beide jedoch an das Heldentum der ungarischen Soldaten. Die siegreiche Schlacht vom 29. September 1848 während der Revolution und des Freiheitskampfes von 1848-1849 gegen die Habsburger wird als Modell in der Gedenkausstellung an die Schlacht von Pákozd gezeigt, der Obelisk wurde anlässlich des einhundertsten Jahrestages der Schlacht aufgestellt. Die ökumenische Gedenkkapelle setzt der im Winter 1942 am Don bezwungenen ungarischen Armee ein Denkmal. Einmalig in Europa sind die wankenden Steine von Pákozd: die vom Wind geschliffenen Granitfelsen erinnern in ihrer Form an Hund, Löwe, Sphinx und Bär. Ein wichtiges Gebiet für Ornithologen ist das Vogelreservat am Fuße des Mészeg-Berges. Im Aboretum von Pákozd-Sukoró findet man 250 Baum- und Straucharten. Einen Eissegler auf dem Velence-See Lehrpfad und eine als Aussichtspunkt dienende Vogelwarte erwarten die Naturfreunde. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Velence-See mit seinen Schilfgebieten. Székesfehérvár (D3) Die alte ungarische Stadt Székesfehérvár trägt die fürstliche Farbe „weiß” auch in ihrem Namen (Stuhlweißenburg), sie wurde 972 als Alba Regia gegründet und war der erste Sitz der ungarischen Könige. Fünf Jahrhunderte lang befand sich hier die Hauptkirche des Landes, wo 37 Könige und 39 Königinnen gekrönt und 15 Herrscher begraben wurden. Hier wurden die Heilige Krone und das Staatsarchiv aufbewahrt, ebenso wurden hier die Landesversammlungen abgehalten. Die herausragende Rolle der Stadt im Mittelalter bezeugen auch die Sehenswürdigkeiten auf dem Rathausplatz (Városház tér): Der Reichsapfel und die an der Stelle des Palastes von Stephan dem Heiligen erbaute Franziskanerkirche, deren Fresken das Leben des sehr jung verstobenen Königssohnes St. Emmerich, darstellen. Die Krönungskirche wurde 1602 von den Türken gesprengt. Heute sind nur noch ihre Grundmauern in der außerordentlich bedeutenden Nationalen Gedenkstätte im Ruinenfeld des Mittelalters (Középkori Romkert, Koronázó tér), einem der wichtigsten Baudenkmalensembles, zu sehen. In dem mit historischer Seccómalerei geschmückten Mausoleum befindet sich der Sarkophag des Königs St. Stephan (997-1038). Die Knochenkammer bewahrt die sterblichen Überreste der hier begrabenen ungarischen Könige auf. Auf dem Platz des Fürsten Geza (Géza fejedelem tér) stand schon 970 eine Burg, ferner eine kleinere Kapelle mit vier Apsiden, deren Grundriss mit weißen Basaltsteinen ausgelegt und sichtbar ist. Der zur Zeit des Tartarensturms im 13. Jahrhundert herrschende König Béla IV. errichtete die bischöfliche Basilika ursprünglich als Königssitz, bevor er mit seinem Hof nach Buda zog. In dem heutigen barocken Dom wird die Kopfreliquie von Stephan I. aufbewahrt. Das einzige erhalten gebliebene mittelalterliche Gebäude der Stadt ist die St.-Annen-Kapelle mit dem Netzgewölbe aus dem 15. Jahrhundert. Mit Sondergenehmigung kann eines der schönsten Baudenkmalensembles der Stadt, Kirche und Ordenshaus der Karmeliter (Petőfi u.) besichtigt werden. Die Wände des aufwändig ausgestalteten Innenraums der Kirche schmücken die Fresken von F. A. Maulbertsch. Der Barockstil beherrscht auch die prächtigen Adelspaläste und Bürgerhäuser der Stadt, die seit 1777 Bischofssitz ist. Im Győri-Haus (Kossuth Lajos u. 15.) gab es das erste Theater, dessen Aufführungen in ungarischer Sprache erfolgten. Das aus dem 18. Jahrhundert erhaltene Hiemer-Haus (Jókai u. 1.) fällt wegen seiner Schönheit im Barock-RokokoStil und seinem Erker auf. Die schönen Wohnhäuser des klassizistischen Vörösmarty-Platzes tragen die Handschrift des berühmten Sohnes der Stadt, des Architekten Miklós Ybl (1814-1891). Eine Besonderheit ist die Blumenuhr (Fő u.), die mit den Blumen der jeweiligen Jahreszeit bepflanzte wird. Für die Erhaltung der bäuerlichen Architektur erhielten 12 Bauernhäuser und die Rác-Kirche mit der schönen Ikonostase, die sich im Freilichtmuseum (Palotaváros, Rác u. 11.) befinden, den Europa-Nostra-Preis. In den Museen des Ortsteils Rácváros stellt eine Ausstellung das Gewerbe und die Zünfte vor, das Haus des Handwerks (Mesterségek Háza) lädt mit interessanten Programmen ein, stellt die Fertigkeiten der verschiedenen Handwerksberufe vor und gibt die Gelegenheit, die entsprechenden Tätigkeiten auszuprobieren. Jahrzehntelang baute der Bildhauer Jenő Bory (1879-1959) eine romantische Ritterburg aus Beton. In der Bory-Burg (Máriavölgyi út 54.), welche die verschiedensten architektonischen Stilrichtungen vereint, brachte er seine eigenen und zeitgenössische Kunstwerke unter. Székesfehérvár, Bory-Burg Székesfehérvár, Reichsapfel Székesfehérvár, Apothekenmuseum 31 Transdanubien Csesznek Veszprém, Gisela-Kapelle Tác-Gorsium 32 Tác-Gorsium (D3) Das „ungarische Pompeji” Gorsium-Herculia erlebte vom 2. bis 4. Jahrhundert seine Blütezeit als religiöses Zentrum von Nieder-Pannonien und als Stätte des Kaiserkults, heute ist es das größte archäologische Ruinenfeld des Landes. Bei den seit 1958 andauernden Ausgrabungen wurden die Mauern, das Forum, die Tempel und die Heiligtümer freigelegt. Die Stadt wurde im Jahre 260 durch einen Barbarenangriff zerstört, an ihrer Stelle entstand um 290 eine neue Stadt mit dem Namen Herculia. Aus dieser Zeit blieben ein großer Palast, eine Geschäftszeile, zwei frühchristliche Basiliken, ein öffentliches Bad und außerhalb der Stadtmauer die Überreste eines Friedhofs erhalten. Die Ruinen sind von einem Park mit mediterraner Atmosphäre, römischen Monumenten und Grabsteinen umgeben. Die schönsten Funde zeigt die Ausstellung. In dem 1200 Personen Platz bietenden griechisch-römischen Theater findet alljährlich Ende April/Anfang Mai das Floralia-Fest zur Begrüßung des Frühlings statt und im August werden die Sommerspiele Ludi Romani Gorsiumi veranstaltet. Veszprém (C3) Veszprém liegt am Ufer des Baches Séd und wird auch die „Stadt der Königinnen” genannt. Früher gehörte sie zum Besitz des ersten Bistums des Landes und nur die Bischöfe dieser Stadt hatten das Recht, die jeweilige Königin zu krönen. Die auf dem 500 Meter langen Felsrücken stehenden schönen Bürgerhäuser bieten die historische Atmosphäre im Burgviertel, wo zwischen 11. und 13. Jahrhundert eine königliche Burg stand. Das Heldentor (Hősök kapuja) ist der Eingang zur Altstadt, in seiner Nähe erhebt sich der Feuerturm (Vár u. 9.), auf den Mauern einer mittelalterlichen Bastion entstand das Veszprémer Pantheon. Im Dubniczay-Haus (Vár u. 29.) wurden die Sammlungen der Burggalerie (Vár Galéria) und des Ziegelmuseums untergebracht. Das wunderschöne Barockpalais des Erzbischofs (Vár u. 18.) steht den Besuchern offen, das erzbischöfliche Archiv und die Bibliothek können allerdings nur mit Sondergenehmigung besucht werden. Sehenswerte Unikate der ungarischen Kirchengeschichte findet man in der Stadt, z. B. die ältesten Fresken in der ursprünglich zweigeschossigen und einst gotischen GiselaKapelle (Vár u. 18.), die Ausstellung über Kirchenkunst und Kirchengeschichte im Museum der Königin Gisela (Gizella Királyné Múzeum) und die älteste bischöfliche Kirche, Chor und Krypta der von der ersten ungarischen Königin, Gisela von Bayern, ab 1001 errichteten Bischofskirche (Vár u. 18-20.) - einer Basilika Minor. Das gotische Gisela-Reliquiar aus dem 14. Jahrhundert ist ein Geschenk der Stadt Passau. Die im 9. und 10. Jahrhundert erbaute Kapelle St. Georg. (Vár u. 20.) war möglicherweise die erste Kirche im Lande. Das klassizistische Piaristen-Gymnasium (Vár u. 10-12.), die Kirche und das Ordenshaus (Vár u. 12/A) stammen aus dem 18. Jahrhundert. Zur 900. Wiederkehr ihres Todestages errichtete die ungarische Nation ihrer ersten Königin ein Denkmal: Die Statuen von König Stephan I. und Königin Gisela stehen an der Brüstung am Rande der Burg auf der Aussichtsbastei, von der sich ein herrlicher Ausblick auf die schlanke St.-Stephans-Talbücke über den Bach Séd bietet. Der Pflanzen- und Wildpark „Kálmán Kittenberger” (Kittenberger K. u. 17.) ist einer der schönsten Tiergärten des Landes. Veszprém Bakony-Gebirge (C3) Im 18. Jahrhundert bestand das wildromantische Bakony-Gebirge noch aus zusammenhängenden Urwäldern, es war ein geeignetes Versteck für Strolche und Räuber, die der Obrigkeit aus dem Weg gehen wollten. Das Gebiet des Hohen Bakony ist ein Naturschutzgebiet mit herrlichen Buchenwäldern, malerischen, von Bächen durchflossenen Tälern, mehr als 1000 Höhlen - ein Paradies für Höhlenforscher (die Höhlen vom Likas- und Csatár-Berg, Kőlik, Szentgál usw.). Beliebte Ausflugsziele in der Gegend sind die Schluchten der Gebirgsbäche Gerence, Séd, Hódos, Gaja und Cuha. Als Herausforderung für Wanderer gilt der Teufelsgraben (Ördög-árok), hier klettert man über Eisenleitern an den riesigen Felsen des Teufelsdammes entlang (Ördög-gát). Zum Eingang in die urzeitliche Odvas-Kő-Höhle führen 150 Stufen. Neben Hirschen, Rehen, Mufflons, Wildschweinen und Wildkatzen leben auch 104 besonders geschützte Vogelarten in den Wäldern des Bakony. Der höchste Punkt ist der Kőris-Berg (709 Meter), auf dessen Gipfel ein Aussichtsturm errichtet wurde. Faszinierend ist der Wald von Fenyőfő, er ist der schönste Nadelwald des Landes, älter als einhundert Jahre mit zwanzig Meter hohen Bäumen. Am Ortsrand von Szentgál befindet sich der zweitgrößte und seit Urzeiten existierende Taxuswald Europas. Im Herzen des Bakony, vierhundert Meter über dem Meeresspiegel stand schon 1182 in Zirc (C3) die Kirche der Zisterzienserabtei (Rákóczi tér 1.). Ihr heutiger Nachfolger ist die in den Rang einer Basilika Minor erhobene Barockkirche mit zwei Türmen, die von F. A. Maulbertsch mit Fresken geschmückt wurde. Im Gebäude der Abtei kann auch die unter Denkmalschutz stehende Antal-Reguly-Bibliothek (Rákóczi tér 1.) mit ihren 65.000 Bänden besichtigt werden, unter denen sich auch kulturgeschichtliche Raritäten befinden. Neben 15.000 Zeitschriften und Kodexen besteht ihr einmaliger Wert in der reich geschnitzten Einrichtung: Den Intarsientisch schnitzte sein Schöpfer aus den Baumarten des Bakony mit einer vielfältigen Farbskala. In der ehemaligen Wohnstätte des Erzabtes (Rákóczi tér 1.) befindet sich das naturwissenschaftliche Museum des Bakony. Es zeigt die umfassende Ausstellung der im Bakony-Gebirge beheimateten Pflanzen, Insekten und der Vogelwelt mit Terrarien, Aquarien und Illustrationen. Der Bach Cuha durchfließt das Arboretum von Zirc (Damjanich u. 9.), in dem 600 Baum- und Straucharten und eine 400 Jahre alte Eiche wachsen. Die Ausstellung über das Leben und Wirken des Wissenschaftlers Antal Reguly, der Ungarn erforschte, wurde in dessen Geburtshaus, dem Antal-Reguly-Museum und Atelier der Volkkunst (Rákóczi tér 10.) eingerichtet. Am Rande von Csesznek, einer der schönsten Ortschaften des Bakony-Gebirges, stand schon im Jahre 1263 auf der Bergspitze die gotische Burg Csesznek. Im Laufe der Zeit war sie Kerker und Schloss, dann wurde sie durch ein Erdbeben und ein durch Blitzschlag verursachtes Feuer zerstört. Es lohnt sich, sie wegen des herrlichen Panoramablicks auf die Umgebung aufzusuchen. Herend (C3) Aus Herend stammt das weltberühmte, auf Weltausstellungen mit 24 Großen Preisen und Goldmedaillen ausgezeichnete, auch an den Höfen in London und Wien beliebte Herender Porzellan, dessen Herstellung und Bemalung immer vom Vater auf den Sohn weitergegeben wurde. Die schönsten und ausschließlich in Handarbeit angefertigten Erzeugnisse der im Jahre 1826 gegründeten Porzellanmanufaktur stellt das Museum für Porzellankunst (Kossuth L. u. 140.) vor. Ein besonderes Erlebnis ist das „Porcelanium” - eine Minimanufaktur veranschaulicht den Prozess der Porzellanherstellung. Pápa (C3) Das „Athen Transdanubiens” wird die stimmungsvolle Kleinstadt auch genannt, deren Schulen einen guten Ruf besitzen. Viele berühmte Persönlichkeiten - Schriftsteller und Dichter - wurden hier erzogen. In dem von einem unter Naturschutz stehenden Park umgebenen Schloss Esterházy (Fő tér 1.) sind die Musikschule, die Bibliothek und das Schlossmuseum, in welchem die Gegenstände aus der Stadtgeschichte aufbewahrt werden, untergebracht. Eine industriegeschichtliche Rarität ist die älteste, seit 200 Jahren betriebene Blaudruckerwerkstatt im Blaudruckmuseum (Március 15. tér 12.), wo der Herstellungsprozess des Blaudruckstoffs mit dem weißen Muster auf blauem Grund von Beginn an verfolgt werden kann. In der Museumsapotheke Granatapfel (Jókai u. 5-7.) werden auch heute noch Medikamente verkauft. Die neueste Attraktion der Stadt ist das Burggarten-Bad (Várkertfürdő), das ein erfrischendes Bad nach der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten bietet. Pápa, Blaudruckmuseum Herend, Porzellanmalerei Zirc, Bibliothek 33 Transdanubien Sümeg Szekszárd, Weinhaus Szekszárd, Bonbonmuseum 34 Sümeg (B-C3) Eine der größten und am besten erhaltenen Burgen des Landes ist die sich auf dem Burgberg (270 m) erhebende, aus dem 13. Jahrhundert stammende Sümeger Burg. In ihrem Museum kann man eine Ausstellung zur Burggeschichte, eine Folterkammer sowie ein Wachsfigurenkabinett besichtigen. Im Burghof werden an Ritterturniere erinnernde Burgspiele veranstaltet. Im geistigen Zentrum der katholischen Kirche sind im 18. Jahrhundert besonders schöne sakrale Bauten entstanden, z. B. der Bischofspalast (Szent István tér 10.), die Franziskanerkirche (Szent István tér 7.) und die römisch-katholische Pfarrkirche (Bíró Márton u.), deren Wände mit Fresken von F. A. Maulbertsch geschmückt sind. Szekszárd (D4) Sieben Hügel, an denen die Reben feuriger Weine reifen, umgeben diese romantische Kleinstadt, wo mehrere bekannte Werke von Franz Liszt im Augusz-Haus (Széchenyi u. 36-40., Gedenktafel an der Hauswand) entstanden, die er während seiner Aufenthalte bei Freunden komponierte. Der Flügel und die Büste des weltbekannten Komponisten und Klaviervirtuosen ungarischer Abstammung sind in der Franz-Liszt-Gedenkausstellung (Béla tér 1.) im alten Komitatshaus zu besichtigen. Ein weiterer berühmter Sohn der Stadt war der große Dichter und Übersetzer des 20. Jahrhunderts, Mihály Babits, in seinem Geburtshaus (Babits M. u. 13.) wurde ein Gedenkmuseum eingerichtet. Der mittelalterliche Stadtkern befand sich am heutigen Béla tér und zwar dort, wo die Barockkirche Sankt Ladislaus, die größte einschiffige Kirche Europas steht. Hier befindet sich ebenfalls eines der schönsten klassizistischen Komitatshäuser, in dessen Hof die konservierten Überreste der Kirche der Benediktinerabtei aus dem 11. Jahrhundert zu sehen sind. Über die mehrere Jahrhausende umspannende Geschichte der Stadt und der Umgebung berichten die Ausstellung über die Stadtgeschichte und die archäologischen Ausgrabungen im Wosinsky-Mór-Komitatsmuseum (Mártírok tere 26.). Das in der einstigen Synagoge untergebrachte KünstlerHaus (Mártírok tere 20.) präsentiert zeitweilige Ausstellungen. In der Stadt kann man auch die Aufführungen des einzigen Theaters in deutscher Sprache, der Deutschen Bühne Ungarn (Garay tér) besuchen. Die große Weintraube im Stadtwappen soll darauf hinweisen, dass Szekszárd in einer Weinregion liegt, die besonders bekannt für ihre Rotweine ist. Eine Variante des Wappens in ungewöhnlicher Größe und Komposition ist am Kreuzbergweg zu sehen, der auch man einen herrlichen Rundblick bietet. Gemenc (D4-5) Ungarns schönster Auwald ist das 50.000 Hektar umfassende geschützte Wildreservat des Gemencer Waldes. Ungezählte Weiher, Sümpfe und Altwasser prägen das Landschaftsschutzgebiet, wo der ursprüngliche Zustand aus den Zeiten vor der Regulierung der Donau erhalten blieb: Alte Weiden, riesige Eichen und Pappeln, Maiglöckchen, Fischreiher, Bussarde, Schwarzstörche, Silberreiher, zahllose andere Wasservögel, aber auch kapitale Hirsche sind die „Bewohner” der kleinen Inseln. Das Naturschutzgebiet kann nur mit kleinen Schiffen oder der zwischen Bárányfok und Pörböly verkehrenden Kleinbahn besucht werden. Gemenc Mohács, Buscho-Umzug Mohács (D5) Ungarns südliches Donautor ist Schauplatz eines spektakulären Volksbrauchs. Bei dem lustigen Karneval, der den Winter begräbt und den Frühling begrüßt, ziehen maskierte Gestalten, die „Buschos”, durch die Stadt („Busójárás”). Der Name der Stadt ist aber auch mit einem der größten Schicksalsschläge des Landes verbunden, da in der Schlacht von Mohács am 29. August 1526 20.000 ungarische Kämpfer, darunter auch König Ludwig II. fielen. Nach der Schlacht geriet Ungarn für 150 Jahre unter die Herrschaft der Türken. Zum 400. Jahrestag der Schlacht wurde aus Spenden auf dem Hauptplatz der Stadt (Széchenyi tér) eine Votivkirche im byzantinischen Stil errichtet. An der Straße nach Sátorhely erinnert die historische Gedenkstätte Mohács auf dem Török-Berg an die schreckliche Niederlage. Die Stellen der bisher gefundenen fünf Massengräber wurden durch Menschen und Pferde symbolisierende geschnitzte Grabhölzer markiert. Villány (D5) In der historischen Weinregion entstand Ungarns erste, durch 11 Gemeinden von Villány nach Siklós führende Weinstraße, über die sich der Besucher im Weinmuseum (Bem u. 8.) informieren kann. Die gefragtesten Villányer Weinsorten - Blauer Portugieser, Merlot, Blaufränkischer, Cabernet - werden dem Publikum beim Rotweinfestival, das jedes zweite Jahr im Oktober stattfindet, näher gebracht. Auf dem Villányer Kirchberg, einem einstigen Kalksteinbruch, kann man die versteinerten Überreste und Abdrücke von einigen vor 240 Millionen Jahren lebenden Urtieren, versteinerten Ammoniten finden. In den interessanten Felsformationen von Szársomlyó (im 6 Kilometer entfernten Nagyharsány) befindet sich ein Naturschutzgebiet mit nur hier vorkommenden seltenen Pflanzen und Tieren, z. B. im Januar blühende ungarische Zeitlose, Zornnatter und Schlangenbussard. Am Berghang befindet sich ein Skulpturenpark im Freien, wo im Sommer zahlreiche Bildhauer und andere Künstler vor Ort arbeiten. So hinterließen die Künstler hier in 30 Jahren diese Sammlung. Siklós (D5) In der südlichsten Stadt Ungarns steht die Burg von Siklós, eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen des Landes. Die türkischen Kanonen zerstörten ihre Mauern nicht und auch der österreichische Kaiser Leopold I. ließ dieses Bauwerk - im Gegensatz zu fast allen anderen Grenzburgen in Ungarn - nicht sprengen, da Siklós kaiserliches Gut war. Die Geschichte der Burg begann 1294 und aus jeder Epoche sind wertvolle Schätze erhalten geblieben: die Fenster aus der Romanik, der üppigst geschmückte Erker der ungarischen Gotik und die Burgkapelle aus dem 14./15. Jahrhundert, die Renaissance-Barbakane mit der Zugbrücke und das barocke Burgschloss, das noch heute vom hohen Anspruch der ungarischen Baukunst des Mittelalters kündet. Im Chor der Pfarrkirche legten die Restauratoren die schönsten Beispiele gotischer Wandmalerei des 14. Jahrhunderts frei. Als Anerkennung ihrer Arbeit erhielt die Stadt für die Restaurierung der fünfeckigen Moschee des Bey Malkotsch (Vörösmarty u.) den Europa-Nostra-Preis. Die nahe gelegene zweitürmige barocke Franziskanerkirche von Máriagyűd ist eine bekannte Pilgerstätte. Villány, Weinmuseum Villány, Kellerdorf Siklós, Burg 35 Transdanubien Pécs, Széchenyi-Platz Pécs, Dom Pécs, Barbakane 36 Harkány (C5) Der Sage nach pflügte der Teufel den Berg Szársomlyó und aus den Furchen entsprang schwefelhaltiges (Sulfidionen in Gasform) Wasser, das die Stadt schon seit 200 Jahren zu einem Kurort mit internationalem Ruf macht. Das Heilwasser des Heil- und Strandbades Harkány (Kossuth L. u. 7.) wird bei sämtlichen Rheumaarten, chronischen Hautkrankheiten, Unfällen, Brüchen, zur Nachbehandlung von Muskelentzündungen, Nervenentzündungen und Frauenleiden sowie bei Magenbeschwerden als Trinkkur empfohlen. Pécs (D5) Geheimnisvolle römische Grabkammern, Kuppeln türkischer Moscheen, schlanke Minarette, kunstvolle Zsolnay-Keramiken, geheimnisvolle Csontváry-Gemälde, dekorative Vasarely-Muster, im zeitigen Frühjahr blühende Mandelbäume, stimmungsvolle Restaurants und Cafés - das ist Pécs. Die Stadt mit dem mediterranen Klima und der besonderen Atmosphäre liegt am südlichen Fuße des Mecsek-Gebirges und ist bereits seit 1009 Bischofssitz. Die auf den Berg führende Straße zeigt das alte Pécs, die steilen Gassen von Tettye werden von malerischen Häusern gesäumt. Auf dem 535 Meter hohen Misina-Gipfel bietet sich ein herrliches Panorama. Als Abendprogramm nach einer Wanderung auf den markierten Wanderwegen des Mecsek-Parkwaldes ist eine Verkostung der berühmten Weine der Gegend besonders beliebt. Zu römischen Zeiten war Pécs, damals Sopianae genannt, ein wichtiges Zentrum des frühen Christentums. Das überragende Baudenkmalensemble aus jener Zeit besteht aus einer 16 Bauwerke umfassenden Begräbnisstätte, deren einzigartigen Wert die UNESCO im Jahre 2000 als Weltkulturerbe anerkannte. Das bedeutendste frühchristliche Denkmal ist das zweigeschossige Mausoleum (Szent István tér), in dessen Grabkammern Wandmalereien, das Christus-Monogramm und die Überreste von drei Sarkophagen gefunden wurden. Auf dem Domplatz ist außerdem die Grabkammer der Krüge zugänglich, die ihren Namen nach den die Wände schmückenden Malereien erhielt. Auf dem Domplatz befindet sich die Basilika mit den vier Ecktürmen - seit 1993 Basilika Minor -, deren Unterkirche aus dem 11. Jahrhundert stammt und eine der ersten christlichen Kirchen Ungarns war. Die mittelalterlichen Funde der Ausgrabungen um den Dom kann man im Lapidarium des Doms betrachten. Vom Erker des Neorenaissance-Bischofspalastes (Dóm tér) blickt die Franz Liszt darstellende Skulptur auf den Platz hinab. Die in der Nähe befindliche Rundbastei, die im 15. Jahrhundert errichtete Barbakane (Esze Tamás u. 2.), diente der Verteidigung der Bischofsburg. In der Stadt findet man die bedeutendsten baulichen Hinterlassenschaften der 150 Jahre währenden Türkenherrschaft: Das Stadtbild bestimmt die grüne Kuppel der Moschee von Pascha Gasi Kasim (Széchenyi tér) mit der Gebetsnische in Richtung Mekka (Mihrab) und Bogenfenstern. Heute ist sie eine katholische Kirche. Die Moschee von Pascha Jakowali Hassan (Rákóczi u. 2.) ist das am besten erhaltene mohammedanische Baudenkmal, heute ein Gebetshaus. In seinem Museum sind historische Schätze und Kunstgegenstände der Türken zu sehen. Neben der Moschee befindet das 23 Meter hohe Minarett. Die Türbe von Idris Baba (Nyár u. 8.) ist eine türkische Pilgerstätte auf dem Rókus-Hügel. Außerdem können die freigelegten Überreste des Bades von Pascha Memi besichtigt werden (Ferencesek u. 33.). Bedeutend sind auch die Hinterlassenschaften aus dem Barock: Die barocke Einrichtung der Kirche Harkány, Heilbad Pécs, Theaterplatz und des Klosters der Franziskaner (Ferencesek utcája 35.) ist das Werk von Franziskanern. Die Lyzeumskirche und das ehemalige Ordenshaus der Pauliner (Király u. 44.) gehören zu den bedeutendsten Barockbauten der Stadt. Neben der Allerheiligenkirche (Tettye u.) steht das Karmeliterkloster. Die Liebfrauenkirche auf dem Havi-Berg wurde im Jahre 1691 von den Überlebenden der Pestepidemie errichtet. Besonderheiten der Kirche St. Augustin (Ágoston tér) sind die aus der türkischen Moschee stammenden Bogenfenster. Die Fassade der Kirche der barmherzigen Brüder (Széchenyi tér 5.) ist ein Beispiel für den Eklektizismus, einmalig sind die intarsiengeschmückten Altäre. In der Káptalan utca befindet sich fast in jedem Haus ein Museum. Im Haus Nr. 2 stellt die Zsolnay-KeramikSammlung die wichtigsten Epochen des weltberühmten Zsolnay-Porzellans vor. Auch Exponate, die während der Pariser Weltausstellung 1878 eine Goldmedaille gewannen, sowie den Gedenkraum des Gründers Vilmos Zsolnay kann man besichtigen. Im Erdgeschoss sind Skulpturen des aus Ungarn stammenden Bildhauers Amerigo Tot und in der anderen Hälfte des Hauses Steindenkmäler aus Pécs und Umgebung, die Steinsammlung aus der Renaissance zu betrachten. Im Haus Nr. 3 wurde Victor Vasarely, der weltbekannte Avantgardist der Op-Art und der abstrakten geometrischen Malerei, geboren. Neben seinen Hauptwerken erhielten auch Schöpfungen anderer ausländischer Künstler des 20. Jahrhunderts einen Platz im VasarelyMuseum. Im Kellersystem unter dem Haus bietet die Ausstellung des Mecseker Bergbaumuseums ein besonderes Erlebnis. Eine der umfangreichsten Sammlungen der bildenden Kunst des 19./20. Jahrhunderts ist die Moderne Ungarische Bildergalerie (Modern Magyar Képtár) im Haus Nr. 4. Die Ausstellung des Lebenswerks von Kosztka Tivadar Csontváry wird im Csontváry-Museum (Janus Pannonius u. 11.), einem NeorenaissancePalais, präsentiert. Csontváry war der einzigartige Vertreter der ungarischen Malerei, der die Merkmale von Romantik, Symbolismus und Expressionismus in seinen Werken vereinte. Die Sammlungen des JanusPannonius-Museums stellen eine reiche Auswahl an Gegenständen der verschiedenen Nationalitäten der Baranya vor. Die Volkskunde-Ausstellung (Rákóczi u. 15.) macht mit der vielfältigen Volkskunst der Nationalitäten - Deutschen und Südslawen - bekannt, die archäologische Ausstellung (Széchenyi tér 12.) beschäftigt sich mit den Epochen in diesem Landstrich von der Urzeit bis zur Zeit der Völkerwanderung. Die naturwissenschaftliche Ausstellung (Szabadság u. 2.) bringt den Besuchern die Pflanzen- und Tierwelt des Mecsek-Gebirges und der Umgebung nahe, während das Museum für Stadtgeschichte (Felsőmalom u. 9.) einen Überblick über die Geschichte der letzten 200 Jahre von Pécs gewährt. Pécs, Porzellanmaler Pécs, Zsolnay-Brunnen Pécs, Frühchristliche Grabkammer, Prophet Daniel 37 Transdanubien Pécsvárad Mecseknádasd Ausflügler 38 Pécsvárad (D5) Es war Bischof Asztrik, der die Heilige Krone für König Stephan I. vom Papst aus Rom überbrachte. Gleichzeitig war er der erste Abt des im Jahre 1000 gegründeten Benediktinerklosters und eine zuverlässige Stütze des Königs bei der Gründung des ungarischen Staates sowie für die katholische Kirche Ungarns im 11. Jahrhundert. Die als Kloster im 13. Jahrhundert errichtete Burg von Pécsvárad gehört zu Ungarns bedeutendsten Baudenkmälern aus dem Mittelalter. Am besten sind der alte Turm (heute Hotel), das 15 Meter lange freigelegte Schiff der Kirche des Benediktinerklosters und der mit Fresken geschmückte Chor erhalten geblieben. Das Burgmuseum (Vár u. 45.) befindet sich im Burgschloss aus dem 18. Jahrhundert und stellt in einer Ausstellung die archäologischen Funde aus Burg und Abtei vor. Szigetvár (C5) Szigetvár ist seit der Türkenschlacht im Jahre 1566 das Sinnbild der selbstlosen Heimatliebe. Nach 22-tägiger Belagerung nahmen die Verteidiger der Burg unter Führung von Burgkommandant Miklós Zrínyi die Todesgefahr auf sich und stellten sich der 24fachen türkischen Übermacht entgegen, um in blutigen Kämpfen Mann gegen Mann ihr Leben zu opfern. Für die Nachwelt symbolisiert das Denkmal ihre patriotische Kühnheit in Form eines gewaltigen Löwen. Auf dem einstigen Schlachtfeld, im heutigen Park der ungarisch-türkischen Freundschaft, wurden 400 Jahre danach die Porträts von Miklós Zrínyi und des in der Schlacht gefallenen Suleiman II. nebeneinander aufgestellt. Zu den Baudenkmälern aus der Türkenzeit gehören die 1589 errichtete Moschee von Pascha Ali - heute römisch-katholische Pfarrkirche im Barockstil (Zrínyi tér 9.) - und das einzige in Ungarn erhaltene Wohnhaus aus dieser Epoche, das Türkenhaus (Török ház, Bástya u. 3.), wo eine Ausstellung über die Türkenzeit zusammengestellt wurde. Der heute zugängliche Teil der Burg (Vár u. 9.) wurde ebenfalls von den Türken erbaut, die Moschee und das Minarett errichtete man zu Ehren des gefallenen Sultans. Die Grabstätte befindet sich in Turbék-Puszta und ist heute eine römisch-katholische Votivkirche, die den mohammedanischen Türken als Pilgerstätte dient. Im Burgmuseum Miklós Zrínyi (Vár u. 19.) verdienen die Geschichte der Burg sowie die archäologischen Funde Beachtung, auf den Wandbildern der St.-Rokus-Pfarrkirche (Moschee des Paschas Ali) wurden Szenen der Burgbelagerung dargestellt. Mecsek-Gebirge (D5) Die Gegend ist reich an Naturschätzen, ein ideales Ausflugsgebiet und ein beliebtes Ziel für den Dorftourismus. In den Dörfern, die den höchsten Punkt des Gebirges, den Zengő (682 m), umgeben, findet man wohlschmeckende Speisen und die 400-500 Meter hohen Berge bieten saubere Luft und farbenprächtige geschützte Pflanzen. Die phantastischen Felsformationen des Jakab-Berges (592), die „babás szerkövek”, das Melegmányi-Tal mit seinen Wasserfällen, der im Juni blühende, 28 Hektar große Maronenurwald, die Arboreten von Zengővárkony, Kisújbánya und Püspökszentlászló, der Wanderweg im Óbányai-Tal gesäumt von Wasserfällen, sind beliebte Ausflugsziele für Wanderer. Szigetvár Kaposvár, Fußgängerzone Abaliget (C-D5) Die Seen, die zum Rudern und Angeln einladen, prägen die angenehme Atmosphäre dieses durch seine Tropfsteinhöhle bekannt gewordenen Ferienortes, wo ein Fußweg an einem unterirdischen Bach entlangführt. Wenn man diesem 500 Meter langen Abschnitt folgt, entdeckt man interessante Felsformationen und Tropfsteine in der auch für Heil- und Erholungskuren genutzten Höhle. Kaposvár (C4) Bei einem Bummel durch die romantischen Gassen der Stadt zwischen Balaton und Mecsek-Gebirge kann man ansprechend gestaltete Gebäude fast aller Baustile entdecken. Die Liebfrauenkirche (Kossuth tér) im neoromanisch-neogotisch-barocken Stil wurde 1993 zum Bischofssitz ernannt. Das eklektische Rathaus (Kossuth tér) mit den farbigen Glasfenstern, die farbigen Zsolnay-Ziegel des einstigen Hotels Erzsébet Szálló (Noszlopy u.), das Gebäude des Csiky-Gergely-Theaters mit zwei Türmen sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Kaposvár. Im Dorottya-Haus (Fő u. 1.), wo alljährlich zum Faschingsauftakt der Dorottya-Ball veranstaltet wird, befand sich im 18. Jahrhundert der im Stil des Spätbarock erbaute Wohnsitz des Amtmannes. Das ehemalige Komitatshaus (Fő u. 10.) ist eines der schönsten klassizistischen öffentlichen Gebäude von Transdanubien, hier ist das Rippl-RónaiMuseum untergebracht, das die Geschichte, Volkskunst, Flora und Fauna der Stadt und ihrer Umgebung vorstellt. Neben den Bildern namhafter ungarischer Maler erhielt hier auch die einzige Sammlung zur Geschichte der Filmtheater des Landes einen Platz. Im Haus des herausragendsten ungarischen Malers des Jugendstils, József Rippl-Rónai, können wir im Rippl-Rónai-Gedenkmuseum (Róma-hegy) im Atelier inmitten seines Mobiliars einen bedeutenden Teil des Lebenswerks besichtigen. Im Vaszary-Gedenkhaus (Zárda u. 9.) kann man die Gemälde von János Vaszary, dem zweiten großen, in der Stadt geborenen Maler besichtigen. Zum Betrachten der Werke der zeitgenössischen Künstler gibt die Vaszary-Bildergalerie (Fő u. 12.) ständig Gelegenheit. In Kaposvár besuchen die Anhänger des Reitsports nicht nur die Reiterhöfe in der Stadt und in der Umgebung, sondern auch die hochrangigen Reitturnier-Veranstaltungen. Von der im Jahre 1061 gestifteten Benediktinerabtei von Kaposszentjakab (Kaposszentjakab, Várdomb 1.) sind heute nur noch die Ruinen zu sehen. Auf jeden Fall lohnt es sich, den hierher führenden, 4 Kilometer langen Fußweg zurückzulegen, zum einen wegen der Veranstaltungsreihe „Szentjakaber Sommerabende” und zum anderen wegen des wunderschönen Rundblicks vom Burgberg aus. Szenna (C5) Das Dorf erhielt den Europa-Nostra-Preis für sein im Ortszentrum errichtetes Dorfmuseum (Rákóczi u. 2.). Die an ihrem ursprünglichen Standort zerlegten Gebäude wurden auf dem Museumsgelände originalgetreu wieder aufgebaut. Heute sind die Häuser Baudenkmäler und Zeugnisse der Bauweise des 19. Jahrhunderts. Sie lassen den Eindruck entstehen, hier handele es sich um ein „gewachsenes” Dorf: Neben den Häusern mit den Laubengängen aus Holz und den Küchen mit offener Feuerstelle findet man auch die Werkstatt eines Wagenbauers, die Schnapsbrennerei, ein Kelterhaus sowie die aus Holz gebauten Stallungen und die Scheune. Unter den 117 Blumendekoren, welche die Kassettendecke der reformierten Kirche seit 1787 schmücken, findet man nicht einmal zwei Muster, die sich gleichen. Das Zselicer Naturschutzgebiet in den nahen Wäldern, das sich über 9042 Hektar erstreckt, birgt zahlreiche geschützte Pflanzen und Tiere. Es ist ein ideales Wandergebiet für Naturliebhaber. Kaposvár Szenna, Innenraum der Kirche Szenna, Dorfmuseum 39 Balaton Balaton Segler auf dem Balaton „Ungarisches Meer” - wird der in der Mitte Transdanubiens gelegene, 77 Kilometer lange See mit dem gelblichgrünen, seidigen Wasser, das wie ein Opal glänzt, von vielen genannt. Der Balaton ist einer der wertvollsten Naturschätze des Landes und das am häufigsten besuchte Urlaubsgebiet. Mit seiner fast 600 km2 großen Wasserfläche ist er der größte See Mitteleuropas, seine Uferlinie ist 195 Kilometer lang. An der breitesten Stelle misst der See 14 Kilometer, die durchschnittliche Wassertiefe beträgt 3 Meter, der tiefste Punkt liegt beim Tihanyer „Brunnen” mit 12,4 Metern. Die Wassertemperatur liegt im Sommer zischen 20 und 26 °C, am Morgen und Abend ist das Wasser wärmer als die Luft. Das Wasser des Sees und sein geschmeidiger Schlamm sind auch bei Nervenleiden, Blutarmut und Erschöpfung von wohltuender Wirkung. Das Südufer mit dem flachen Wasser ist für Familien mit Kindern ideal, doch auch am rasch in die Tiefe abfallenden Nordufer wurde eine Reihe von Stränden angelegt. Der 70 Kilometer lange Uferabschnitt ist mit weichem Sand bedeckt, von Balatonaliga bis Balatonszentgyörgy reihen sich fast ohne Unterbrechung die kleineren und größeren pulsierenden Ferienorte aneinander: ein Paradies für Sonnenanbeter, Wasserraten und für Familien mit Kleinkindern. Von Keszthely bis Balatonakarattya bilden 25 Ufergemeinden das von Bergen gesäumte Erholungsgebiet des Nordufers, aber auch die vom Ufer entfernteren Gemeinden dieses abwechslungsreichen Landstrichs halten an bedeckten Tagen zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Programme für unvergessliche Ausflüge bereit. Der größte Ort am Südufer ist Siófok (C3). Die Stadt zieht sich in einem 17 Kilometer langen Streifen am Ufer hin, ihren Hafen laufen sämtliche Balaton-Schifffahrtslinien an, von hier aus starten auch die Ausflugsschiffe. Im Museum (Kálmán I. sétány 5.) des berühmten Sohnes der Stadt - Emmerich Kálmán (1882-1953), Komponist der „Csárdasfürstin” und anderer weltbekannter Operetten - sind der Flügel und andere persönliche Gegenstände zu besichtigen. Eine Sammlung von 3000 Mineralien des 40 Balatonboglár, Strand Karpatenbeckens wurde im Mineralienmuseum (Ásványmúzeumban, Kálmán I. sétány 10.) zusammengetragen. Eine Besonderheit ist Ungarns erstes Museum für Eierkunst (Szűcs u. 4.). Szántód (C4) Seit Urzeiten bietet die Szántóder Fähre Überfahrtmöglichkeiten zum Nordufer, der Hafen wurde 1802 angelegt. Aus dem von den Tihanyer Benediktinern zwischen 1716 und 1741 errichteten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeensemble der Meierei entstand ein Zentrum für Kultur und Tourismus. Im Gebäude der Kurie sind Gemälde und Kleinplastiken ausgestellt, im Weinkeller befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte des Weinbaus. Im Kornspeicher erwartet eine Volkskunstsammlung die Besucher und im Dienstbotenhaus informiert eine Ausstellung über die Geschichte des Ortes. In der Csárda werden wohlschmeckende Getränke und Speisen angeboten, in den Pferchen weidet eine Herde Zackelschafe, im Aquarium wird den Besuchern die Lebenswelt des Plattensees vorgestellt. Balatonboglár (C4) Der in der Mitte des Südufers gelegene Ort Balatonboglár ist das Ziel des im gegenüberliegenden Révfülöp startenden, sehr beliebten Wettbewerbs des Balaton-Durchschwimmens (Ende Juli). Das Fischl-Haus (Erzsébet u. 12-14.) beherbergt eine ortsgeschichtliche Sammlung. Die erste, 1932 aus Stahlbeton gebaute Kirche des Landes, der auf dem Burghügel errichtete Aussichtsturm und der Kapellenhügel mit Volkskunstausstellungen und Veranstaltungen unter freiem Himmel bei der blau-roten Kapelle bieten lohnenswerte Programme für alle Gäste. Balatonszentgyörgy (B4) Die Sehenswürdigkeit von Balatonszentgyörgy ist die Anfang des 19. Jahrhunderts im romantischen Stil erbaute Sternburg (Irtási-dűlő), das einstige Jagdschloss der Familie Festetics. In ihren Sälen ist eine Ausstellung, die das Leben der Helden der Grenzburgen im 17. Jahrhundert veranschaulicht, untergebracht. Den typischen Baustil der Gegend repräsentiert das Heimathaus (Csillagvár u. 68.). Keszthely (B-C4) Keszthely, der größte und älteste Ort am Balatonufer, war zur Römerzeit ein wichtiges Handelszentrum: Die Überreste der Stadt Valcum aus dem 2. bis 4. Jahrhundert sind in Fenékpuszta zu sehen. Die belebte Kossuth utca - das Gebäude Nr. 22, das Pető-Haus, ist das Geburtshaus des Komponisten Károly Goldmark - führt auf den Hauptplatz (Fő tér), wo die Franziskanerkirche aus dem 14. Jahrhundert mit den original gotischen Fresken und Rosettenfenstern steht. Das drittgrößte Schloss des Landes ist das Schloss Festetics (Kastély u. 1.) mit 101 Räumen, dem reich geschmückten Portal, dem Barockturm, mit der erhalten gebliebenen Kapelle und den 86.000 Bänden - darunter viele seltene Bücher - der Helikon-Bibliothek der Adelsfamilie Festetics. In 16 Sälen des Helikon Schlossmuseums sind eine Ausstellung über die Lebensweise des 18./19. Jahrhunderts, Prunkwaffen und die Trophäensammlung des Herzogs von Windischgrätz zu besichtigen. Im Spiegelmusiksaal werden im Sommer jede Woche Konzerte veranstaltet. Der das Schloss umgebende englische Garten ist Naturschutzgebiet. Der einstige Besitzer György Festetics gründete 1797 die erste landwirtschaftliche Hochschule, das Georgikon (Georgikon u. 20.), dessen Geschichte man - neben einer Ausstellung über Wein- und Getreideanbau in der Umgebung des Plattensees - im Georgikon Meiereimuseum (Bercsényi Miklós u. 67.) kennen lernen kann. Wissenswertes über die Entstehung des Plattensees, seine Pflanzen- und Tierwelt, die Bade- und Schifffahrtsgeschichte, archäologische und volkskundliche Objekte aus 7000 Jahren kann man im Balaton-Museum (Múzeum u. 2.) besichtigen. Das Marzipanmodell des Schlosses ist im Marzipanmuseum (Katona J. u. 11.) neben anderen süßen Köstlichkeiten zu bewundern, das Puppenmuseum (Kossuth u. 11.) zeigt neben einer umfangreichen Puppensammlung das aus Schneckenhäusern zusammengesetzte, verkleinerte Siófok, Emmerich-Kálmán-Denkmal Keszthely, Schloss Festetics 41 Balaton Badacsony, Szegedy-Róza-Haus Szigetvár Tihany, Abtei 42 Modell des Budapester Parlaments, das Panoptikum präsentiert berühmte Personen aus der ungarischen Geschichte. Einen Besuch lohnt auch das weit in den See hineinreichende, 1892 aus Holz gebaute Inselbad (Szigetfürdő). Sogar Kamele, Büffel und Zebras findet man am Ufer des Balaton! Die Tiere, die hier in freier Wildbahn wirklich nicht anzutreffen sind, sind die Bewohner des Safariparks, der zu dem von dem namhaften Afrikaforscher Endre Nagy gegründeten Museum (Kültelek 11.) in Balatonederics gehört. Die außerordentlich vielfältige Sammlung des Museums besteht aus Trophäen und kunstvoll gefertigten afrikanischen Gebrauchsgegenständen. Szigliget (C4) Ein Balaton-Ferienort mit ganz speziellem Flair ist Szigliget. Mit seinen am Berghang stehenden Häusern und den Grünflächen bewahrte der Ort bis heute seine angenehme Atmosphäre. Unter Denkmalschutz stehen die schilfgedeckten volkstümlichen Häuser des alten Dorfes. Auf dem 242 Meter hohen Burgberg hat man von den Ruinen der 1702 gesprengten Burg von Szigliget aus dem 13. Jahrhundert eine herrliche Aussicht. Im 12 ha großen Park des Schlosses Esterházy, heute Haus der Schriftsteller (Kossuth u. 174.), wachsen mehr als 150 Nadelbaumarten. Badacsony Berg (B-C4) Am Hang des Berges Badacsony (437 m) - einem stumpfen Bergkegel vulkanischen Ursprungs - sind die versteinerten Lavasäulen, die so genannten Basaltorgeln, eine geologische Besonderheit. Aus den Weingärten der Umgebung, die ehemals den Paulinern gehörten, stammt der gute Wein aus Badacsony, der Graue Mönch. Die beiden schönsten, 200 Jahre alten Kelterhäuser sind das Szegedy Róza-Haus (Kisfaludy út), in dem sich das dem Andenken der Literatur und des Weinbaus gewidmete Gedenkmuseum für Literatur befindet und die am Seeufer sehr beliebte Weinstube sowie das Restaurant, das barocke Kisfaludy-Haus (Kisfaludy u.). Von seinem Laubengang bietet sich ein bezaubernder Blick auf den See, genau wie vom 14 Meter hohen Kisfaludy-Aussichtssturm oder von dem auf der Südwestseite gelegenen Ranolder Kreuz. Das Gedenkmuseum des Malers des Balaton, József Egry (1883-1951), kann in dessen Haus in Badacsony (Egry József sétány 12.) besichtigt werden. Die Kirche St. Emmerich war die erste Basaltkirche Mitteleuropas. Sie wurde 1932 in Badacsonytomaj erbaut. Als Besonderheiten des Badacsonyer Landschaftsschutzgebietes gelten die drei vulkanischen „Zeugenberge” - Gulács (393 m), Csobánc (376 m), Szent György-Berg (415 m), die einen herrlichen Rundblick bieten und den einstigen Wasserstand des Pannonischen Meeres belegen. Ihre Naturschätze kann der Besucher auf dem geobotanischen Lehrpfad kennen lernen. In Badacsonyörs lohnt es sich, das 400 Koniferenarten vorstellende Folly-Arboretum (Arborétum u. 5.) aufzusuchen. Im geschützten Káli-Becken umgeben die bewohnten Dörfer die seit Urzeiten erloschenen Vulkane. Am Rand von Kékkút ist der auch den Römern bekannte, Mineralwasser spendende Brunnen erwähnenswert. Die Landschaft ist geprägt von mittelalterlichen Burg- und Kirchenruinen, ihre besonderen geologischen Gebilde machen sie außerdem interessant: die Schichten der Basaltsäule „Hegyestű”, die Basaltsäulen des Schwarzen Berges (Fekete-hegy), die kleinen Kraterseen (z. B. Kornyi-tó) und die im Weltmaßstab als Seltenheit geltenden Steinmeere, welche aus vom Wind bizarr geformten, riesigen Steinen bestehen: in Szentbékkálla, Kővágóörs und Salföld. In der unter Denkmalschutz stehenden Salfölder Meierei wurden Graurinder, Zackelschafe und Büffel - die einst in der Gegend beheimateten Tiere - wieder angesiedelt. Auf dem Friedhof von Balatonudvari sind rund fünfzig Grabsteine in Herzform aus den Jahren 18081840 sehenswert. Die neben der mehr als 200 Jahre alten Brücke über den Pécsely-Bach stehende funktionstüchtige Wassermühle von Örvényes (Szent Imre u. 1.) hat schon im Jahre 1211 Getreide gemahlen. Bis heute werden die alten Gerätschaften des Müllerhandwerks aufbewahrt. Tihany (C3) An den beiden Türmen der Kirche ist die 5 km lange und 3,5 km breite Halbinsel Tihany von weitem zu erkennen. Die Halbinsel ist vulkanischen Ursprungs und ragt weit in den See hinein, sie ist seit fast tausend Jahren bewohnt und weist einen reichen Bestand an seltenen Pflanzen und Tieren auf. Von der Kirche der im Jahre 1055 gegründeten Benediktinerabtei sind heute nur noch die Krypta - in der sich das Grab von Andreas I. befindet - einer der wertvollsten Schätze ungarischer Baukunst und die Gründungsurkunde der Abtei als erstes ungarisches Sprachdenkmal erhalten geblieben. Die auf die Krypta gebaute, aus dem 18. Jahrhundert stammende, barocke Kirche ist mit Holzschnitzarbeiten üppig geschmückt. Im Museum der Benediktinerabtei (I. András tér 1.) befinden sich die Ausstellung zur Kirchengeschichte, das Gedenkzimmer für den letzten ungarischen König Karl IV. sowie ein römisches und ein mittelalterliches Lapidarium. In der Abtei werden im Sommer Orgelkonzerte veranstaltet. An das Leben des einstigen Fischerdorfes erinnern das Freilichtmuseum (Szabadtéri Néprajzi Múzeum, Pisky sétány 12.) mit den aus dem 18. Jahrhundert stammenden Häusern, den Wohnhäusern des alten Dorfes und dem Töpferhaus (Pisky sétány 12.). Das Puppenmuseum (Visszhang u. 4.) präsentiert die romantische Welt der Porzellanpuppen und Puppenhäuser aus der Zeit zwischen 1850 und 1920. Das Landschaftsschutzgebiet Tihany wurde 1952 als erstes seiner Art unter Naturschutz gestellt, erlebnisreich ist seine Entdeckung auf dem Lajos-Lóczy-Weg. Sehenswert sind die vom Wind geformten Basaltfelsen, die in das vulkanische Gestein getriebenen Einsiedlerbehausungen, die Mönchszellen der im 11 Jahrhundert hier angesiedelten Basilianer, die Lavendelfelder und die Mandelbäume des Berges Csúcs. Von den natürlichen Aussichtspunkten der Halbinsel, dem „kleinen Walddach” (Kiserdő-tető), den „Hunderten von Geysirkegeln” (Gejzírmező száz) - dem sog. Geysirfeld - und vom „goldenen Haus” (Aranyház), dem schönsten Geysirhügel bietet sich ein unvergesslicher Ausblick auf den bei Anglern beliebten Inneren See (Belső-tó) und den Äußeren See (Külső-tó), wo Zehntausende Vögel nisten. Von einem der schönsten Balaton-Häfen verkehrt die Fähre nach Szántód, 1,5 km entfernt am Südufer. Balatonfüred (C3) Der ehrwürdige Balaton-Badeort Balatonfüred war der erste Kur- und Erholungsort des Landes, von hier aus stach das erste Balaton-Dampfschiff in See, hier wurde der erste Segelclub gegründet, hier bauten die Berühmtheiten des vergangenen Jahrhunderts ihre Villen. Die eklektische Villa des großen ungarischen Romanschriftstellers Mór Jókai (1825-1904) ist heute ein Gedenkmuseum (Honvéd u. 1.). Seit 300 Jahren werden Herzpatienten in der Spezialklinik für Herzkrankheiten mit dem heilkräftigen Sauerwasser behandelt, das Wasser kann auch als Trinkkur bei Zuckerkrankheit und Verdauungsstörungen in der Trinkhalle Lajos Kossuth (Gyógy tér) probiert werden. In den Gängen des Hotels Árkád (Gyógy tér) sind die Gedenktafeln des Balaton-Pantheons angebracht und im Theatersaal wird seit 179 Jahren - immer am letzten Samstag im Juli der Anna-Ball mit der Wahl der Ballkönigin veranstaltet. Die Rabindranath-Tagore-Promenade wird von Skulpturen, Gedenktafeln und Bäumen zahlreicher ungarischer und ausländischer Geistesgrößen gesäumt. Das Fest des Segelhissens in jedem Mai im Rosengarten ist der Saisonauftakt am Balaton. Einen besonderen Anblick bieten die erbsengroßen Steine aus Aragonit an den Wänden der 120 Meter langen Lóczy-Höhle (am Ende der Öreg-hegyi út). Ausflugsziele sind auch das Koloska-Tal und der Jókai-Aussichtsturm. Im 13. Jahrhundert wurde eine der schönsten Propsteikirchen in romanischem Stil am Balatonufer in Felsőörs errichtet. Die 1745 fertig gestellte Orgel mit fünf Registern ist der Hauptakteur der beliebten sommerlichen Orgelkonzerte. Der geologische Lehrpfad am Forrás-Berg gibt einen Einblick in die tektonischen Veränderungen der Erdgeschichte. Zu den Besonderheiten von Balatonalmádi, dem seit 1877 beliebten Kurort, gehören die aus Permer Sandstein gefertigten roten Gebäude, u. a. die römisch-katholische Kirche, die „Heilige-Rechte-Kapelle” (Óvári Ferenc u.). Die Kapelle mit den herrlichen venezianischen Goldmosaiken stand ursprünglich in der königlichen Burg in Buda, hier wurde die mumifizierte rechte Hand von König Stephan I. als nationale Reliquie aufbewahrt und verehrt. Auf dem 6 Kilometer langen Lehrpfad aus rotem Sandstein weisen Tafeln auf die Sehenswürdigkeiten des Nationalparks Balaton-Oberland hin. Das Wahrzeichen des zu Almádi gehörenden Vörösberény ist die reformierte Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die einzige aus dem Mittelalter erhalten gebliebenen Wehrkirche im Balaton-Oberland. Hévíz (B4) Sechs Kilometer vom Nordufer des Plattensees entfernt erwartet bei Keszthely der zweitgrößte Warmwassersee der Welt mit einer Wasserfläche von 47.500 m2 und mit wunderschönen indischen Seerosen die Gäste. Das Heilwasser des Hévízer Sees entspringt aus einem Krater in 36 Metern Tiefe, pro Sekunde sprudeln 420 Liter 36 °C heißes Wasser hervor. Das Seewasser ist radioaktiv, reich an Schwefel, Gas, Mineralien und durch das Mikroklima auch im Winter warm genug zum Baden im Freien. Besonders wirksam ist der Heilschlamm vom Grund des Sees bei Beschwerden des Bewegungsapparates, Rheuma, Entzündungen und Gelenkerkrankungen. Das Heilwasser wird auch in Form von Trinkkuren verabreicht. Bereits seit 1795 verwendet man das Heilwasser für Kuren. Für das Seebad wurde 1968 ein überdachtes Kurbad errichtet (Dr. Schulhof Vilmos sétány 1.). Tapolca (C3) Die im Tapolca-Becken liegende Kleinstadt ist von 14 mit Rebstöcken bewachsenen kegelförmigen Basaltbergen umgeben. Eine der Sehenswürdigkeiten ist gleichzeitig Hévíz-See Tapolca Balatonfüred, Hafen 43 Balaton Nagyvázsony Weinberg im Balaton-Oberland eine geologische Besonderheit: in der 4 Kilometer langen Seehöhle (Tavas-barlang, Kisfaludy u. 3.) bietet das Bootfahren ein besonderes Erlebnis. Inmitten der Stadt steht die 200 Jahre alte Wassermühle - heute ein Hotel - am Ufer des idyllischen Mühlteiches (Malom-tó). In einem der ältesten Volksschulgebäude Mitteleuropas sind die städtische Bibliothek und das Museum der Schulgeschichte (Templomdomb 8.) zu besichtigen. Nagyvázsony (C3) Von dem 29 Meter hohen Wohnturm der Burg von Pál Kinizsi (1446-1494), dem bevorzugten Heerführer des großen Renaissance-Herrschers König Matthias, der vom Müllerjungen, welchem legendäre Kräfte nachgesagt wurden, zum Burgkommandanten wurde, bietet sich eine herrliche Aussicht auf die Umgebung. Das Schloss Zichy (Kossuth u. 12.) aus dem 18. Jahrhundert wird heute als Hotel genutzt. Eine Ausstellung des Post- und Fernmeldewesens ist im Postmuseum (Temető u. 3.) zu besichtigen. Unter dem strohgedeckten Satteldach des so genannten Schumacher-Hauses (Bercsényi Miklós u. 21.) kann die Wohnung eines ehemaligen Webermeisters besichtigt werden, im Stall sind die Gerätschaften eines Kupferschmiedes ausgestellt. Klein-Balaton (Kis-Balaton B4) In den morastigen, sumpfigen Schilfgebieten nisten Zehntausende von Vögeln. Von den 370 bekannten Vogelarten haben 150 hier ihren Nistplatz, darunter viele Reiher, Kormorane und Bienenfresser. Der schneeweiße Edelreiher steht unter besonderem Schutz. Am besten kann man die Vögel von zwei Türmen aus beobachten, von der Insel Kányavári-sziget (von Balatonmagyaród 2 Kilometer nördlich) und von der Insel Pap-sziget (von der Gemeinde Vörs auf der zum Wächterhaus führenden Straße). Das besonders geschützte Gebiet kann nur mit vorheriger Genehmigung und im Rahmen einer Führung betreten werden. In dem nahe gelegenen Kápolnapuszta lohnt es sich, das einzige Büffelreservat Europas zu besuchen. Zalakaros (B4) Das aus einer Tiefe von 2300 Metern mit einer Menge von 830 Litern pro Minute hervorsprudelnde, 96 °C heiße Heilwasser speist das Heilbad des Ortes (Thermál u. 4.), wo Patienten mit rheumatischen Beschwerden, Erkrankungen des Bewegungsapparates und Nervenleiden oder chronischen gynäkologischen Leiden Heilung suchen. Beliebt ist das Kurzentrum des Badekomplexes, das medizinische Behandlungen sowie Wannen- und Gewichtsbäder anbietet. Das Kurheilbad mit 21 Becken und einem 20 Hektar großen Park mit Kinderplanschbecken ist ein Treffpunkt für alle Altersgruppen Buzsák (C4) Buzsák wurde durch seine Volkskunst, die einmalig schönen Stickereien, welche auch Altardecken und Messgewänder zieren, europaweit bekannt. Das in einem 200 Jahre alten Bauernhaus mit Laubengang eingerichteten Buzsáker Heimathaus (Fő u. 8.) macht mit der Geschichte des Dorfes und der bäuerlichen Wirtschaft bekannt. Im Dorfhaus ist eine Volkskunstausstellung zu sehen, die wunderbaren Volkstrachten können auch zur Kirmes im August (Buzsáker Búcsu) bewundert werden. Csisztapuszta wird wegen des Heilwasser-Thermalbades auch gerne mit der in Balatonfenyves abfahrenden Kleinbahn aufgesucht. Klein-Balaton 44 Balaton-Zander Wir sind rund um die Uhr für Sie erreichbar: Budapest, H-1052, Sütő utca 2 (Deák tér) (0-24) Automatische Tourinform-Leitung (0-24): 06-80-630-800 (von Ungarn aus) +36-30-30-30-600 Tourinform-Telefondienst (0-24): (+36-1) 438-80-80 Post: Budapest H-1548 Fax: (+36-1) 488-8661 E-Mail: hungary@tourinform.hu www.hungary.com Stätten des Weltkulturerbes Notrufnummern www.vilagorokseg.hu Rettungdienst: 104 Feuerwehr: 105 Museen Polizei: 107 www.museum.hu Pannenservice: 188 Flughafen Ferihegy Tel.: (+36-1) 296-9696 Konzert in Tihany www.bud.hu Ungarische Staatsbahnen Tel.: (+36-1) 461-5400, (+36-1) 461-5500 www.elvira.hu Ungarische Schifffahrts AG Tel.: (+36-1) 318-1704 www.mahart.hu Balaton Schifffahrts AG Tel.: (+36-84) 310-050 www.balatonihajozas.hu Busverkehr Tel.: (+36-1) 382-0888 www.volanbusz.hu Burg Nógrád 45 Ungarn Schritt für Schritt Vertretungen des Ungarischen Tourismusamtes BELGIEN Office du Tourisme de Hongrie (Toeristische dienst van Hongarije) 1050 Bruxelles, Avenue Louise 365 (B-1050 Brussel, 365 Louizalaan) Tel.: (32 2) 346 8630, 648 5282 Fax: (32 2) 344 6967 E-mail: htbrussels@skynet.be www.visithongrie.be; www.visithongarije.be CHINA Embassy of the Hungarian Republic in Beijing 100600 Beijing, Dongzhimenwai Dajie 10. Tel.: (86 10) 6532 1431/216 Fax: (86 10) 6532 2458 E-mail: xiongyali@xiongyali.cn www.xiongyali.cn DÄNEMARK Ungarns Turisträd P.O. Box 55. 2000 Frederiksberg Ko/ benhavn Tel.: (45 39) 161 350 Fax: (45 39) 694 522 e-mail: htcopenhagen@mail.dk honlap: www.ungarn.dk DEUTSCHLAND Ungarisches Tourismusamt Regionalbüro Nord/Ost D-10117 Berlin, Wilhelmstrasse 61. Tel.: (800) 36 00 00 00 Fax: (49 30) 243 146 13 E-mail: berlin@ungarn-tourismus.de www.ungarn-tourismus.de Ungarisches Tourismusamt Regionalbüro Süd (München) Tel.: (800) 36 00 00 00 E-mail: munchen@ungarn-tourismus.de www.ungarn-tourismus.de Ungarisches Tourismusamt Regionalbüro Mitte/West D-60528 Frankfurt am Main Lyoner Strasse 44-48 Tel.: (800) 36 00 00 00 Fax: (49 69) 9288 4613 E-mail: frankfurt@ungarn-tourismus.de www.ungarn-tourismus.de FRANKREICH Office du Tourisme de Hongrie 75116 Paris, 140 avenue Victor Hugo Tel.: (33 1) 5370 6717 Fax: (33 1) 4704 8357 E-mail: info@hongrietourisme.com www.hongrietourisme.com GROSSBRITANNIEN Hungarian National Tourist Office SW1X 8 AL London, 46 Eaton Place Tel.: (800) 36 00 00 00 Fax: (44 207) 823 1459 E-mail: info@gotohungary.co.uk www.gotohungary.co.uk 46 HOLLAND Hongaars Verkeersbureau 2593 BS Den Haag, Laan van Nieuw Oost Indië 271 Tel.: (31 70) 320 9092 Fax: (31 70) 327 2833 E-mail: info@hongaarsverkeersbureau.nl www.hongaarsverkeersbureau.nl SCHWEDEN Hungarian Tourist Office for Northern Europe Ungerska Turistbyra°n i Norden Box 16288, SE-10325 Stockholm, SWEDEN Tel.: (46 8) 20 40 40 • Fax: (46 8) 611 7647 E-mail: htstockholm@mtrt.se www.ungernturism.org www.ungarnturisme.com IRLAND Hungarian National Tourist Office Tel.: (800) 36 00 00 00 E-mail: info@visithungary.ie www.visithungary.ie SCHWEIZ Ungarisches Tourismusamt Minervastrasse 149/ Hegibachplatz 8032 Zürich Tel.: (800) 36 00 00 00 E-mail: info@ungarn-tourismus.ch www.ungarn-tourismus.ch ITALIEN Ufficio Turistico Ungherese 20145 Milano, Via Alberto Da Giussano 1. Tel.: (39 02) 4819 5434 Fax: (39 02) 4801 0268 E-mail: info@turismoungherese.it www.turismoungherese.it SLOWAKEI Veľvyslanectvo Maďarskej republiky Obchodná kancelária 811 06 Bratislava, Palisády 40 Tel.: (421 2) 544 33 580 Fax: (421 2) 544 16 366 E-mail: madarska.turistika@nextra.sk www.hungarytourism.sk www.madarsko.sk JAPAN Hungarian National Tourist Office 106-0031 Tokyo, Minato-ku, Nishiazabu 4-16-13, 28 Mori Building 11F Tel.: (81 3) 3499 4953 Fax:(81 3) 3499 4944 E-mail: info@hungarytabi.jp www.hungarytabi.jp ÖSTERREICH Ungarisches Tourismusamt A-1010 Wien, Opernring 1/R/707 Tel.: (800) 36 00 00 00 Fax: (43 1) 585 20 1215 E-mail: ungarninfo@ungarn-tourismus.at www.ungarn-tourismus.at POLEN Narodowe Przedstawicielstwo Turystyki Wegierskiej w Polsce Fax: (48 22) 841 4157 E-mail: hirling@wegry.info.pl www.wegry.info.pl RUMÄNIEN Consulatul General al Republicii Ungare, Sectia Turism 3400 Cluj-Napoca, C.P. 352 Tel./Fax: (40 264) 440 547 E-mail: htcluj@cluj.astral.ro www.hungarytourism.ro RUSSLAND Be , 123242, , . 1-7 .: (7495) 363 39 62 : (7495) 363 39 63 E-mail: info@vengria.ru www.vengria.ru SPANIEN Oficina Nacional de Turismo de Hungría 28020 Madrid, Avenida de Brasil 17. piso 10, puerta B Tel.: (34 91) 556 9348 Fax: (34 91) 556 9869 E-mail: hungria@hungriaturismo.com www.hungriaturismo.com TSCHECHISCHE REPUBLIK Madarská Turistika Poštovní adresa: P.O. Box 552, 170 07 Praha 7 Tel: (420 283) 870 742 Fax: (420 283) 870 743 E-mail: info@madarsko.cz www.madarsko.cz UKRAINE Komercijnij Viddil Posolstva Ugorskoji Respubliki Informacijne Bjuro ”Ugorshina-Turizm” 01034 Kijev, vul. Striletska 16. Tel./Fax (380 44) 278 0811, 494 1900 E-mail: htkiev@hungarytourism.hu www.ugor.com.ua USA Hungarian National Tourist Office 350 Fifth Avenue, suite 7107 New York, N Y 10118 Tel.: (1 212) 695-1221 Fax: (1 212) 695-0809 E-mail: info@gotohungary.com www.gotohungary.com Herausgegeben vom Ungarischen Tourismusamt Entwurf: Geomédia Ausführung: MEDIA & PRINT Druck: Komáromi Nyomda Fotos: Ungarisches Tourismusamt, Archiv Karte: Paulus Text: Ágnes Padányi Kostenlos