So EASy! - Textilzeitung
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P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 01. September 2016 17/16 So EAsy! BEWEG DICH! Sportswear SORTIERT SICH NEU © Marc Cain HerrenSchuhe F/S 2017 ZUKUNFTSORIENTIERTES, VERANTWORTUNGSBEWUSSTES WIRTSCHAFTSDENKEN IN DER MODEBRANCHE Jana Kern I Alex Vogt Neu FUTURE. FASHION. ECONOMICS. DER GUIDE FÜR ZUKUNFTSORIENTIERTES, VERANTWORTUNGSBEWUSSTES WIRTSCHAFTSDENKEN IN DER MODEBRANCHE I A GUIDE TO FUTURE-ORIENTED, RESPONSIBLE ECONOMIC THINKING IN THE FASHION INDUSTRY » Future. Fashion. Economics. zeigt neue Denkmuster auf und entwirft Zukunftsszenarien für die Mode- und Textilbranche » Innovationen, neue Technologien und ein verändertes Werteverständnis: Thrivability statt Sustainability » Future Scenarios, Best Practices, zahlreiche Experteninterviews (u. a. mit Peter Vesco, Bert van Son, Prof. Dr. Michael Braungart, Prof. Dr. Ralf Isenmann) und Dossiers geben konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen 208 Seiten I zweisprachig deutsch-englisch I Hardcover I 4c I ISBN 978-3-86641-316-0 I € 68,- www.dfv-fachbuch.de 034206 / 65-134 lkg@lkg-service.de deutschlandweit: Portofreie Lieferung 18 Labels to Watch: Jung, Progressiv, Hochwertig © Breneis, 08 Plus City, 18 Linda AmBRosius, 22 camel active, 33 LODENFREY / adidas by Stella McCartney inhalt EIn SPIEL von Fragen 22 HerrenSchuhe: Von Slipper Bis Hybrid 08 PlusCity Öffnet Erweiterung 33 Athleisure im Fokus Gut, an Mid-Season-Sale hat sich der interessierte Branchenbeobachter und Verbraucher schon gewöhnt. Irgendwo zwischen Ende September und Allerheiligen reduzieren die Systemanbieter. Erst in ihren eigenen Läden, dann in den Shop-inShops … die Multilabler halten brav dagegen, locken mit neuer Ware, mit besserem Service. »Irgendwo ist immer Sale« – mit diesem Slogan rechtfertigten die Big Player im Markt ihre Strategie, die im Grunde nie eine war. Und jetzt der gesamten Branche auf die Füße fällt. »Wir kämpfen immer mehr gegen eine Entwertung der Branche, gegen eine Entwertung der gesamten Mode an« beklagen sich Unternehmer aus dem heimischen Einzelhandel. Was ist denn ein Teil wirklich wert, wenn es ein paar Wochen später um die Hälfte des Preises verkauft wird? Online liegt der (Waren-)Druck noch höher. Was in acht Wochen nicht verkauft wird, wandert automatisch in den Sale – Algorithmen machen’s möglich. Und jetzt setzt man (vorerst nur in Deutschland) noch eins drauf: »Saisonstart-Sale« heißt der letzte Wahnsinn, neue Ware im Laden – und schon einmal reduziert. Warum dann nicht von Haus aus die Preise reduzieren? Die Preisdiskussion in der Mode ist zermürbend – und sinnlos zugleich. Solange die Ware nicht geil genug ist, dass man sie auch zum vollen Preis kauft, sollte man seine Produkt philosophie vielleicht nochmals überdenken. Nur billig ist auch nur blöd! Brigitte pfeifer-Medlin TZ 17 2016 3 BUSINESS NEWS P S O T EW N Lenzing recycelt für Inditex er Faserhersteller Lenzing blickt auf ein ausgezeichnetes erstes Halbjahr 2016 zurück: »Wir haben wesentliche Fortschritte bei allen Kennzahlen erzielt«, freut sich Vorstandschef Stefan Doboczky. Der Umsatz stieg um 8,3 % auf 1,03 Mrd. €, das Ergebnis EBITDA erhöhte sich um 54 % auf 195 Mio. €, das Periodenergebnis verdoppelte sich auf 95 Mio. €. »Sehr stolz« ist Doboczky aber auch auf einen technologischen Durchbruch, eine neue Recyclingfaser, die künftig am LenzingStandort in Heiligenkreuz hergestellt wird. Verwendet dafür werden Abfälle, die beim Zuschnitt von Baumwollstoffen anfallen. Die daraus recycelten Zellulosefasern werden der Tencel-Faser beigemischt, daraus entsteht eine »ökologische Faser der nächsten Generation«, so Doboczky. Erster Kunde ist die spanische Inditex-Gruppe (Zara u. a.), die das neue Produkt nächstes Jahr in großem Maßstab auf den Markt bringen will. »Bei über 150 Mrd. Kleidungstücken, die jährlich weltweit produziert werden, wird Recycling zu einem immer wesentlicheren Thema für die Textilindustrie«, erklärt der Lenzing-CEO. Mit dem neuen, noch namenlosen Produkt sei eine »Entkopplung des Geschäftswachstums vom Ressourcenverbrauch« und ein Schritt hin zur Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie gelungen. Von Inditex heißt es dazu, man werde Lenzing zu Beginn mit rund 500 Tonnen Textilabfall versorgen, innerhalb von einigen Jahren solle diese Menge auf rund 3.000 Tonnen gesteigert werden. © Inditex D Für Vögele wird es eng er Schweizer Modefilialist Charles Vögele musste im ersten Halbjahr 2016 einen weiteren Umsatzrückgang um 3,7 % auf 378 Mio. CHF (umgerechnet 348 Mio. €) verbuchen. Währungs- und flächenbereinigt sanken die Umsätze sogar um 5,8 %. Dank weniger Rabattierungen verbesserte sich aber die Umsatzqualität. Das Betriebsergebnis EBITDA stieg deshalb leicht auf –10 Mio. CHF (Vorjahr: –11 Mio. CHF). Der Konzernverlust verringerte sich auf 32 Mio. CHF (Vorjahr: –36 Mio. CHF). Dramatisch nach unten ging es für das Unternehmen am Heimmarkt: In der Schweiz sanken die Umsätze von Charles Vögele flächenbereinigt um 11,7 %. Verantwortlich dafür werden der Einkaufstourismus sowie der stetig wachsende Onlinehandel gemacht. Als Reaktion sollen weitere Standorte geschlossen werden. Die Region CEE, die aus Österreich, Slowenien und Ungarn besteht, entwickelte sich hingegen beim Umsatz stabil (währungs- und flächenbereinigt –0,1 %) – allerdings bei einem deutlich negativen Betriebsergebnis. Aus Belgien will sich das Unternehmen komplett zurückziehen. Charles Vögele hat nun bereits fünf Jahre mit teils hohen Verlusten hinter sich. Die Geschäftsführung betont, die Finanzierung sei zumindest bis Mitte 2018 gesichert. Um der finanziellen Misere gegenzusteuern, sollen auch einige Immobilien verkauft werden. 4 TZ 17 2016 © Charles Vögele D BUSINESS NEWS Weniger Käufer auf Mariahilfer StraSSe Kaufkraft L D aut Wirtschaftskammer Wien kommen nach den Umbaumaßnahmen weniger Menschen zum Shoppen auf die wichtigste Einkaufsstraße des Landes. »Die Kaufleute beklagen Umsatzrückgänge, weil die zahlungskräftigen Käufer mit Auto weniger geworden sind«, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Die seit 2012 jährlich im Oktober stattfindende Passantenmessung der Wirtschaftskammer Wien zeige, dass in vier von fünf Zählbereichen die Passantenzahl nach dem Umbau teilweise deutlich zurückgegangen sei – im oberen Bereich der Mariahilfer Straße gar um 16,4 % (Vergleich 2012 zu 2015). »Viele Händler mussten ihr Sortiment umstellen, da das zahlungskräftige Publikum für die hochpreisigen Waren ausbleibt«, sagt Trefelik. Beim Anteil der tatsächlichen Einkäufer unter den Passanten gebe es einen deutlichen Rückgang um 13 Prozentpunkte von 65,9 auf 53,2 %. ist kaum gestiegen ie Kaufkraft eines durchschnittlichen Österreichers ist im Jahr 2015 um nominell 277 Euro und damit um 1,4 % auf 20.646 Euro gestiegen. Bei einer Inflationsrate von 0,9 % bedeutet das real nur einen Zuwachs um ein halbes Prozent – oder gerade mal 9 Euro pro Monat, berichtet RegioData in einer Aussendung. Von 2013 auf 2014 war die Kaufkraft noch um 2 % gestiegen. Auch für heuer zeichne sich trotz Steuerreform »nur ein sehr kleines Plus« ab, so das Forschungsinstitut. Im Europavergleich ist Österreich mit diesem relativ geringen Anstieg damit von Platz 6 auf Platz 8 zurückgefallen. Überholt wurde unser Land von Dänemark und Island, die beide höhere Kaufkraftzuwächse erzielen konnten. Überragend in Führung ist die Schweiz (39.385 Euro/Kopf) vor Luxemburg (33.052 Euro). Einem durchschnittlichen Schweizer steht somit fast doppelt so viel Geld zur Verfügung wie einem Österreicher. Auch Großbritannien, Norwegen und Schweden liegen vor Österreich. Auf Bundesländerebene hat Salzburg das bisher führende Niederösterreich als »reichstes« Land abgelöst. An dritter Stelle liegt Wien, das als einziges Bundesland einen realen Kaufkraftverlust (- 0,7 %; nominell + 0,2 %) hinnehmen musste. Das »ärmste« Land ist weiterhin Kärnten, das mit einer Kaufkraft von 19.302 Euro pro Kopf um rund 10 % hinter Spitzenreiter Salzburg (21.378 Euro) liegt. Den größten Sprung nach vorne konnte das Burgenland mit + 2,1 % (auf 20.025 Euro; Platz 7) machen. Interessant auch ein Blick auf die Bezirksebene: Sowohl der Spitzenreiter als auch das österreichweite Schlusslicht befinden sich in Wien: Während in Wien 1 (Innere Stadt) mit 38.229 Euro/Kopf quasi »Schweizer Verhältnisse« herrschen, liegt die Kaufkraft in Wien 15 (Rudolfsheim-Fünfhaus) bei nur 16.306 Euro. Auf den vordersten Plätzen rangieren außerdem die Bezirke Wien-Hietzing, Mödling, Wien-Döbling sowie Eisenstadt. ENTHÜLLUNG des überdimensionalen Landmarks im -Design -> am Stephansplatz -> 8. September -> 10.30 Uhr! Vorbeikommen -> Tragtasche mitnehmen -> Selfie schießen -> Posten! BUSINESS NEWS wirbt um »Echtshopper« Wien E © Picturedesk © WKW Modehandel - DDB Wien rstmals startet der Wiener Einzelhandel mit Mode und Freizeitartikeln mit einer gemeinsamen Kundenkampagne in die Herbstsaison. »Da der Saisonstart die wichtigste Verkaufsperiode für den Handel ist, war uns das schon lange ein Anliegen«, berichten die Initiatoren Herbert Gänsdorfer und Projektleiter Helmut Schramm von der Wirtschaftskammer Wien. Als Startschuss wird am 8. September um 10.30 Uhr am Stephansplatz eine drei Meter hohe und drei Meter breite Einkaufstasche in elegantem Design enthüllt. Unter dem Slogan »Chices Sackerl statt braunes Packerl«, der auf die schmucklosen Post-Päckchen der Versender anspielt, soll auf die Vorteile des stationären Einkaufens hingewiesen werden. Die gleichen hochwertigen Papiertaschen – nur kleiner – erhalten auch alle rund 300 Modehändler, die an der Aktion teilnehmen, alternierend mit anderen Slogans, etwa »Jetzt statt morgen« oder »Passt wie anprobiert«. Parallel dazu begleiten Social-Media-Aktivitäten, City- und Telelights sowie Promotions die Kampagne. Passender Hashtag: #echtshopper. Die Kampagne ist für einen längeren Zeitraum geplant und soll auch künftig zum Saisonstart für Aufmerksamkeit sorgen. TK Maxx wächst rasch M it »Big labels, small prices« wirbt der global tätige Off-Price-Modehändler TK Maxx – und sein Konzept kommt offensichtlich auch hierzulande gut an. Deshalb sollen zu den bisher vier Stores (in Vösendorf, Seiersberg, St. Pölten und Dornbirn) diesen Herbst gleich drei weitere dazustoßen: Eröffnet werden Filialen im Haid Center bei Linz, im Fachmarktzentrum Centro in Wiener Neustadt sowie ein 3.000 m² großer Flagship Store auf der Wiener Mariahilfer Straße – dort, wo sich bis zum Jahresende 2015 das Generali-Center befand. Auch international läuft es gut für den Modehändler, der Warenüberhänge von Marken und Designern stark reduziert verkauft: Der US-Mutterkonzern TJX Companies hat seine Umsätze im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres 2016/17 (Februar bis Juli 2016) um 8 % auf 15,4 Mrd. US-Dollar gesteigert. Flächenbereinigt wurde ein Plus von 6 % erzielt. Der Nettogewinn stieg um 4,9 % auf 1,07 Mrd. USDollar. Umsatzentwicklungen nach Ländern werden nicht mitgeteilt. 6 TZ 17 2016 BUSINESS NEWS Höhere Verluste bei Tom Tailor on Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen ist seit Jahren die Rede bei Tom Tailor. Allein: Aus der Krise hat das den deutschen Mainstream-Anbieter bisher nicht geführt. Auch nicht in der ersten Hälfte des laufenden Jahres: Im ersten Halbjahr erzielte die TomTailor-Gruppe (inklusive Tochter Bonita) zwar ein Umsatzplus von 2,2 % auf 451,3 Mio. €. Das Ergebnis war jedoch weiter rückläufig. Das bereinigte Ergebnis EBITDA (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verringerte sich von 26,3 auf 23,5 Mio. €. Das berichtete Perioden ergebnis fiel mit –10,7 Mio. € (Vorjahr: –8,2 Mio. €) tiefrot aus. Vergleichsweise am besten hat sich der Wholesale der Marke Tom Tailor entwickelt, dessen Umsätze um 2,4 % auf 160,1 Mio. € gesteigert werden konnten. Der eigene Retail der Marke Tom Tailor wuchs zwar expansionsbedingt um 9,3 % auf 137,8 Mio. €, auf vergleichbarer Fläche hagelte es jedoch ein Umsatzminus von 1,8 %. Bei der Tochter Bonita waren die Verkäufe sowohl absolut als auch flächenbereinigt um rund 3,5 % auf 153,4 Mio. € rückläufig. Als Fortschritte werden im Center-Offensive © Picturedesk V Halbjahresbericht »die Erweiterung der erfolgreichen Kooperation mit dem Onlinehändler Zalando«, der Start eines »Click & Collect«Services in Deutschland sowie die »Neuverhandlung von Mieten und Schließungen von Stores« genannt. im Herbst G © ZOOM VP.AT leich zwei Einkaufszentren-Eröffnungen hat die Immobiliengruppe Rutter für diesen Herbst angekündigt. Am 29. September werden im Hatric in Hartberg 26 neue Geschäfte eröffnet. Das schon bestehende Einkaufszentrum wird damit um 15.000 m² erweitert. Zu den neuen Textil-Mietern zählen Fussl, Orsay, Tom Tailor, Colloseum, Ernsting’s Family und Huber Shop, zusätzlich ziehen u. a. Intersport Pilz, Hervis, CCC Shoes, Müller und Depot neu ins Center. Am 13. Oktober folgt die Eröffnung des neuen Einkaufszentrums ELI in Liezen (Bild), in das 60 Mio. € investiert wurden. Auf 15.000 m² Verkaufsfläche sind 50 Shops eingemietet, darunter als Ankermieter Kastner & Öhler samt Gigasport sowie Media Markt. Aus dem Modebereich sind weiters u. a. Fussl, Charles Vögele, Orsay, Cecil, Dressmann, Humanic, Deichmann und CCC vertreten. NOV 16-17 th 2016 | MUNICH GET YOUR FREE TICKET! KICKOFF WINTER 2018/19 | UPDATE SUMMER 2018 w w w. p e r f o r m a n c e d a y s . c o m TZ 07 2016 7 BUSINESS NEWS © Plus City short cuts Erweiterte Plus City hat eröffnet N ach eineinhalb Jahren Bauzeit hat die PlusCity in Pasching am 1. September ihren Erweiterungsbau eröffnet. 140 Mio. € wurden investiert, um noch mehr Besucher in Oberösterreichs größtes Einkaufszentrum zu ziehen. Auf künftig 450 statt bisher 360 Mio. € Umsatz (2015) hofft PlusCity-Direktor Erwin Kirchmayr nun. Die Besucherfrequenz soll um 30 % auf 13 Mio. Kunden jährlich gesteigert werden. Dafür wurde die Zahl der Geschäfte von bisher 150 auf 220 erhöht und die Verkaufsfläche um 15.000 m² vergrößert. Dabei setzt Kirchmayr neben dem neuen Multiplex-Kinotempel vor allem auf internationale Marken wie den irischen Billig-Textilriesen Primark oder den österreichweit größten H&M. Jedes fünfte Geschäft in der PlusCity ist ein Gastronomiebetrieb. Damit will Kirchmayr dem Onlinehandel die Stirn bieten. Stolz ist Kirchmayr darauf, dass man während der Umbauphase keine Umsätze verloren habe: »Wir liegen sogar zwei Prozent über dem Vorjahr.« Ein ausführlicher Bericht folgt in unserer nächsten Ausgabe! +++NEUER FEUCHT-FLAGSHIP IN WÖRGL+++ Die Mode von Feucht GmbH hat am 1. September in Wörgl einen neuen FlagshipStore eröffnet. Dafür wurde die bestehende Filiale im Einkaufszentrum M4 komplett umgebaut und um ca. 300 m² erweitert. Nun wird auf mehr als 1.400 m² ein umfangreiches Sortiment an Damen- und Herrenmode, Young Fashion und Wäsche auf einer Ebene angeboten. Highlights sind eine zehn Meter lange Vintage-Bar mit Getränkeservice und »Service-Buttons« in allen Umkleidekabinen für noch mehr Komfort. +++SAGMEISTER ERÖFFNET ELEVENTYMONOBRAND+++ Wie die Vorarlberger Nachrichten berichten, baut die Modehandels-Familie Sagmeister ihren Menswear-Laden am Marktplatz von Dornbirn in ein Monobrand-Geschäft der italienischen Marke Eleventy um. Die Eröffnung ist für 16. September angesetzt. Clemens Sagmeister spricht von einem »modischen Highlight von internationalem Format«. +++ETERNA MIT PLUS IM HALBJAHR+++ 3,3 % Umsatzplus auf 49,8 Mio. € meldet der Hemden- und Blusenspezialist Eterna für das 1. Halbjahr 2016. Wachstums treiber sind vor allem die selbst kontrollierten Flächen, mit denen Eterna ein zweistelliges Plus generierte. Soeben wurde auch in der PlusCity bei Linz eine Eterna-Filiale eröffnet. +++H. MOSER ERÖFFNET TRACHTENLADEN IN GRAZER EKZ+++ Auf einer Fläche von ca. 270 m² hat das Salzburger Familienunternehmen H. Moser Trachten ein Geschäft im Grazer Einkaufszentrum Shopping Nord eröffnet. Es ist die erste Filiale außerhalb Salzburgs, wo H. Moser bereits drei eigene Filialen betreibt. +++KÄRNTNER HEIMATWERK SOLL FORTGEFÜHRT WERDEN+++ Das Kärntner Heimatwerk, Anbieter von Trachtenbekleidung und Kunsthandwerk mit Filialen in Klagenfurt, Villach, Spittal und Wolfsberg, hat mit 1,5 Mio. € Überschuldung Insolvenz angemeldet. Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde eröffnet. Alle Filialen sollen geöffnet bleiben. Geschäftsführer Ewald Opetnik hatte kurz vor Insolvenzeröffnung alle Unternehmensanteile selbst übernommen. +++ZALANDO LOCKT MIT ABERCROMBIE & FITCH+++ Abercrombie & Fitch hat mit Zalando einen neuen, exklusiven Wholesale-Kunden für Europa. Seit Ende August sind die Marken Abercrombie & Fitch, Hollister und Abercrombie Kids in allen Zalando-Märkten online erhältlich. Nach den jüngsten, sehr positiven Geschäftszahlen hat Zalando beim Börsenwert erstmals den Handelskonzern Metro (Saturn, Media Markt, Real u. a.) überholt. Mit 9,2 Mrd. € Aktienwert ist Zalando damit der wertvollste Handelskonzern an der Frankfurter Börse. +++ZWEISTELLIGES JULI-PLUS FÜR H&M+++ Zum dritten Mal im aktuellen Geschäftsjahr (Dez. 2015 bis Nov. 2016) hat H&M im Juli ein zweistelliges Umsatzplus erzielt. Und zum dritten Mal sind es genau 10 %, um die der schwedische Modekonzern seine Umsätze gesteigert hat. Verglichen mit den Vorjahren ist das ein schlechtes Ergebnis: In den letzten beiden Vergleichsperioden konnte H&M nach acht Monaten bereits auf jeweils acht zweistellige Umsatzsteigerungen zurückblicken. +++LINZ TEXTIL IN GEWINNZONE+++ Die börsennotierte Linz-Textil-Gruppe ist im ersten Halbjahr in der Gewinnzone geblieben, in die sie im vergangenen Jahr wieder zurückgekehrt war. Der Gewinn beträgt aktuell fast 3,7 Mio. €, nach 514.000 € im Jahr 2015. 2014 hatte das Unternehmen erstmals seit 34 Jahren einen Verlust von 1,3 Mio. € hinnehmen müssen. Die Umsatzerlöse blieben mit 59,8 Mio. € nahezu gleich (1. HJ: 59,4 Mio. €). Mehr potenzielle Kunden L aut einer Auswertung der Statistik Austria lebten zu Jahresbeginn 2016 8,7 Mio. Menschen in Österreich. Damit ist die Zahl der Einwohner innerhalb eines Jahres um 1,35 % (oder 115.545 Personen) gestiegen. In den letzten fünf Jahren hat sich die Wohnbevölkerung Österreichs um 3,9 % oder 325.307 Personen vergrößert. Zum Vergleich: Das ist mehr, als Linz und Innsbruck gemeinsam Einwohner haben. Auch die Zahl der Erwerbstätigen ist stark im Steigen begriffen: Laut der offiziellen Statistik waren im 1. Quartal 2016 in Öster- 8 TZ 17 2016 reich 4.144.400 Personen erwerbstätig. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg damit innerhalb nur eines Jahres um 68.700. Im Fünf-JahresRückblick gibt es heute sogar um 157.200 Erwerbstätige mehr als Anfang 2011. Die Zahl der Arbeitslosen stieg indessen im Jahresvergleich um 24.200 auf 275.400 Personen, die Arbeitslosenquote ging von 5,8 % auf 6,3 % (internationale Definition) nach oben. Im Langzeitvergleich waren 2011 194.200 Personen (oder 4,6 %) arbeitslos. AUSBILDUNG We want you! Am POS. Die Händler können die Studie nur bestätigen. Wer einen guten Namen hat, der findet auch leichter Lehrlinge. Der heimische Textilprimus Fussl beschäftigt derzeit 70 Lehrlinge, dennoch: »Es wird schwieriger, gute Lehrlinge zu finden, die unseren Ansprüchen entsprechen«, so Firmenchef Ernst Mayr. Ein generelles Problem sei dabei, dass die Lehre einfach nicht mehr den verdienten Stellenwert hätte: »Ein Luxusproblem, wenn man bedenkt, dass uns die ganze Welt um unsere einzigartige duale Ausbildung beneidet.« Zu Fussl kämen jedoch nach wie vor viele Jugendliche von sich aus: »Die Lehrlinge werden von unseren Filialleitern ausgesucht«, so Mayr. Oft auf Empfehlung. »Da kann es schon vorkommen, dass sich die Kinder von Mitarbeitern oder ehemaligen Lehrlingen bewerben. So etwas freut uns natürlich besonders.« Ernst Mayr hat jedoch eine Veränderung bemerkt: »Man muss sich heute mehr bemühen, Lehrlinge zu bekommen.« Der Einsatz des Familienunternehmens für seine Auszubildenden zeigt sich dabei in den Erfolgen: »Unsere Lehrlinge schließen immer mit ausgezeichnetem oder sehr gutem Erfolg ab.« Dafür müssen aber die Voraussetzungen stimmen: »Wer im Modehandel arbeiten will, der muss modeaffin sein und Spaß am Job haben«; betont der Branchenexperte. »Der Anreiz darf hier nicht © fotolia D er demografische Knick, gepaart mit längeren Schullaufbahnen, beschert uns in den nächsten Jahren einen Fachkräftemangel. Besonders Handel und Gastronomie kämpfen um den Nachwuchs. Dieter Scharitzer – Unternehmensberater mit Lehrauftrag an der WU Wien – kommt in der Studie »Attraktive Arbeitgeber für Jugendliche in Österreich« zu dem Schluss, dass der Handel bei Jugendlichen ein generelles Imageproblem hat. Die Befragung unter Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren ergab, dass die potenziellen Lehrlinge den Handel als Arbeitsgeber wenig erstrebenswert finden. Insgesamt rangiert der Handel dabei nur auf Platz zwölf der abgefragten Branchen. Die Jugendlichen befürchten dort ein uninteressantes Arbeitsfeld, eine zu anstrengende Tätigkeit, unterdurchschnittliche Bezahlung sowie schlechte Karriereperspektiven. Scharitzer fragte jedoch auch die unterschiedlichen Sparten ab: So zieht es jene Lehrlinge, für die der Handel grundsätzlich in Frage kommt, am ehesten in den Parfümerie- und Drogeriefachhandel (26 Prozent). Ein Viertel der Jugendlichen könnte sich vorstellen, im Sportfachhandel zu arbeiten. Etwas abgeschlagen findet sich der Textilfachhandel: Nur 15 Prozent der Befragten sehen dort ein zukunftsträchtiges Tätigkeitsfeld für sich selbst. Was die Studie noch ergab: Die jungen Leute haben kein Problem mit den Handelsunternehmen an sich. Bis vor einigen Jahren suchten sich noch die Lehrherren die Lehrlinge aus, mittlerweile sind es die Jugendlichen, die freie Wahl haben. Geburtenschwache Jahrgänge und die Konkurrenz der Schulen haben zu einem Lehrlingsmangel geführt. Geld sein.« Allerdings seien die Einkommensunterschiede zu anderen Branchen nicht mehr so gewaltig: »Gerade im Handel kann man, wenn man tüchtig ist, sehr gut verdienen.« Das haben mittlerweile auch schon ältere Bewerber erkannt: »Wir werden langfristig sicher mehr Maturanten oder Studenten im Verkauf sehen«, ist Mayr überzeugt. Auch zu Johannes Kutsam finden die Lehrlinge in der Regel den Weg von selbst: »Wir bekommen sehr viele Blindbewerbungen«, so der Junior-Chef des oberösterreichischen Traditionsunternehmens. Ab Herbst bilde man die nächsten beiden Lehrlinge aus. Wer bei Kutsam lernt, der wird in der Regel nach dem Abschluss übernommen. Auch Kutsam bestätigt: »Viele Jugendliche sind lange in der Schule und wissen nicht so recht, wo die Reise hingehen soll. Irgendwann merken sie dann, dass ein praktischer Job wohl besser für sie wäre.« Allerdings kann er durchaus nachvollziehen, dass der Handel nicht die attraktivste Variante für Lehrlinge ist: »Besonders die Arbeitszeiten schrecken viele Jugendliche ab.« Man müsse daher die Vorteile des Jobs betonen: »Man hat mit schönen Dingen zu tun und TZ 17 2016 9 AUSBILDUNG es ist eine sehr kommunikative Aufgabe.« Schulabbrecher, die wissen, was sie wollen, seien bei Kutsam sehr gut aufgehoben: »Wenn sie älter sind, dann trauen sie sich mehr.« Bei 15-Jährigen sei es hingegen für den potenziellen Lehrherrn mitunter schwierig, zu sagen, ob der Kandidat wirklich geeignet ist. Für den Unternehmer ein No-Go: nicht grüßen können und mangelnde Lösungskompetenz. »Das ist ein Problem unseres Schulsystems. Da werden die jungen Leute zu wenig zum eigenständigen Denken angeregt.« Unverzichtbar ist für Johannes Kutsam auch die Unterstützung der Eltern: »Viele Probleme hängen leider mit dem Elternhaus zusammen. Die einfachsten Kompetenzen werden nicht durch die Schule vermittelt.« Ähnliche Erfahrungen hat auch Mathilde Kräutler vom gleichnamigen Familienunternehmen in Götzis gemacht: »Lehrlinge müssen verstehen, was Handel bedeutet.« Oft sei der erste Eindruck zwar gut, die Bewerber könnten aber die leichtesten Rechenaufgaben Unternehmerin ein sehr wichtiger Punkt: »Die Qualität macht uns einzigartig, und das müssen unsere Lehrlinge mittragen.« © fotolia © Philipp krath Qualitätsanspruch. Gehobener Textilhandel erfordert Verkäufer mit entsprechenden Niveau. Das bestätigt auch Rainer Trefelik, Wiener Spartenobmann und Unternehmer. Mit Popp & Kretschmer betreibt er eine der traditionsreichsten Läden in bester Wiener City-Lage: »Wir bilden keine Lehrlinge aus. In unserer Nische tun wir uns sehr schwer mit den jungen Mädchen.« Das Niveau seiner Klientel sei hier anspruchsvoll. Zudem fände er es den Jugendlichen gegenüber unfair: »Ich könnte die Lehrlinge nur für Unterstützungsarbeiten einsetzen – und so kann man nicht mit gutem Gewissen Verkauf lehren.« Zwar gebe es gute Leute, »aber es wird immer schwieriger, die besten Köpfe zu bekommen.« Die Zahl der Lehrlinge im Handel ist jedenfalls rückläufig: »Ich verstehe nicht, warum die Lehre so einen schlechten Ruf hat«, ist der Standesvertreter etwas ratlos. »Im Ballungsraum Wien ist das sicher eine Herausforderung, am Land ist die Lehre besser anerkannt, dort gibt es mehr persönlichen Bezug zwischen den Unternehmen und der Bevölkerung.« Aus Sicht des Spartenobmanns ergeben sich jedoch einige wohlbekannte Probleme. Zum einen hätten viele Lehrstellensuchenden nicht die geforderte Qualität: Jugendforscher Philipp Ikrath: Handelsbe»Das beginnt mit den Stellenbetriebe können bei Lehrlingen punkten, wenn sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie werbungen«, weiß Trefelik aus unterstützen. Erfahrung. Sein Appell: »Macht euch die Mühe, euch zumindest über das Unternehmen zu informieren, bei dem ihr euch bewerbt. Und lest die Bewerbung noch einmal durch, bevor ihr sie wegschickt.« Mittlerweile würde »Den typischen Lehrling gibt es nicht«, so die Überzeugung der Jugendforscher. von den Ausbildungsunternehmen sehr viel verlangt, gleichzeitig Die Untersuchung zeige, dass Informationskämen immer weitere Auflagen dazu: »Wir können in der Lehre kampagnen und pädagogische Konzepte nicht noch die Basics wie Lesen, Schreiben, Rechnen abdecken, wir auf einzelne Ausbildungsbranchen zusind zuständig für die Fachausbildung«, beschreibt Trefelik das geschnitten werden müssen. Dilemma. Hier gibt man sich von Seiten der Wirtschaftskammer aber jede erdenkliche Mühe, die Jugendlichen für das Thema Lehre zu begeistern. So gibt es eine eigene App, die jungen Leuten bei der nicht lösen: »Wir bieten unseren Lehrlingen jede Unterstützung, um richtigen Berufswahl hilft, und während der »Woche des Wiener durch die Schule zu kommen«, so Kräutler. Auch sie besteht vor der Handels« bietet die Sparte interessierten Schülern die Möglichkeit, Einstellung darauf, die Eltern der Bewerber kennenzulernen, denn: sich über die verschiedenen Ausbildungsschwerpunkte im Handel »Lehrlinge zu haben, ist eine große Herausforderung und Verantzu informieren. wortung.« Oft sei mangelnde Schulbildung aber nicht da HauptproWer meint, dass eine Lehre im Handel eine Sackgasse sei, der hat seit blem, sondern nur ein Symptom: »Unsere Mitarbeiter müssen bera2008 die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung auch die Berufsmatura ten, sich auf einem gewissen Niveau mit den Kunden unterhalten abgelegen. Ein eigener Fernlehrgang macht Lehrlinge fit im Bereich können.« Das erfordert auch ein Mindestmaß an Mut – oft ein Verkauf und Beratung und eignet sich auch als Vorbereitung auf die Manko. »Es fehlt an Kommunikationsfähigkeit, Interesse und OffenLehrabschlussprüfung und für den Berufseinstieg. Dazu gibt es heit.« Lehrlinge seien zudem oft »sehr eigen«: Die Motivation sei jedes Jahr die Möglichkeit, bei einem Verkaufswettbewerb, dem nicht bei jedem gleich. Wer allerdings bei Kräutler lernt, der Junior Sales Landeswettbewerb, teilzunehmen. In der »Berufsakabekomme eine fundierte und umfassende Ausbildung: »Unsere demie Handelsmanagement« kann man in vier Semestern dem MasLehrlinge können was, und darauf sind wir stolz.« So sind sogar zwei ter absolvieren – auch ohne Matura. Mitarbeiterinnen, die das Unternehmen nach der Lehre verlassen Ein weiterer Umstand, den Rainer Trefelik für die Lehrlingsproblehaben, später wieder zurückgekehrt. Wenn Mathilde Kräutler Lehrmatik verantwortlich macht, ist das Matching: »Wir haben es mit linge sucht, dann speziell in der Textilschule in Dornbirn: »Textilvielen Unternehmen, aber auch Lehrlingen zu tun, die nicht finden, schüler kennen sich mit den Stoffen und den Größen aus.« Für die 10 TZ 17 2016 was sie suchen.« Ein Thema, dem sich das Institut für Jugendforschung in Wien nun mit der »Ersten Österreichischen Lehrlingsstudie« angenommen hat. Denn auch wenn der Kampf um die besten Köpfe bereits tobt, Lehrling ist nicht gleich Lehrling. Wie überall im Leben ist nicht jeder junge Mensch für jede Branche geeignet. Prinzipiell gilt aber: »Wenn wir über Lehrlinge sprechen, dann sprechen wir von einer vom Zeitgeist größtenteils ignorierten Zielgruppe«, so die Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier und Philipp Ikrath. Der Grundstimmung unserer Zeit würden eher formal hochgebildete junge Menschen entsprechen. Die Lehrlinge hätten hingegen nichts mit der allseits beschworenen »Generation Y«, die sich individualistisch und karriereorientiert zeigt, zu tun. Diese Generation ist risikobereit und will Innovation – ein Bild, dem die Lehrlinge aber kaum entsprechen: »Lehrlinge sind nicht risikobereit. Vielmehr ist ihr Lebenscredo auf Sicherheit, Stabilität und die Planbarkeit der eigenen Biografie ausgerichtet.« Sie wollen keine Überraschungen und haben Angst vor der Veränderung, vor Neuem und Fremdem, so ein Ergebnis der Studie. Das Ideal der Lehrlinge sei die stabile Normalbiografie, die die Zukunft kalkulierbar und damit die Familiengründung möglich mache. Im Job wünschen sich Lehrlinge übersichtliche Strukturen, klare Hierarchien und nachvollziehbare und nachdrückliche Anweisungen und Ansagen. Untypisch. »Den typischen Lehrling gibt es nicht«, so die Überzeugung der Jugendforscher. Die Untersuchung zeige, dass Informationskampagnen und pädagogische Konzepte auf einzelne Ausbildungsbranchen zugeschnitten werden müssten. Die Handelslehrlinge etwa seien überwiegend durch einen konventionellen Lebensentwurf geprägt. Hier stehe die Familie im Mittelpunkt, die man auch für die Karriere nicht opfern würde. Vielmehr ginge es um eine entsprechende Work-Life-Balance, was auch die Studie von Dieter Scharitzer ergab. Handelsbetriebe könnten daher bei ihren Lehrlingen punkten, wenn sie Maßnahmen setzen, die die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie unterstützen. »Auch im Personalmarketing sollte das Image des familienfreundlichen Betriebes stärker als Asset positioniert werden.« Handelslehrlinge legen besonders viel Wert auf Ästhetik und das Styling ihres Ausbildungsbetriebs: »Aus diesem Grund sind die Handelsbetriebe gut beraten, wenn sie dem jugendadäquaten Outfit ihrer Shops und Werbematerialien einen großen Wert beimessen.« Auch sind sie äußerst printaffin: »Werbekommunikation in Illustrierten wie ›intouch‹ ist gut platziert, will man diese Zielgruppe erreichen.« Lehrlinge legen hohen Wert darauf, ihre Berufsentscheidung weitgehend autonom zu treffen: »Sie lassen sich zwar gerne von den Eltern und von Freunden beraten, wollen aber nicht manipuliert oder zu etwas gedrängt werden, was sie selbst gar nicht wollen«, so Ikrath. So gaben 81 Prozent der befragten Lehrlinge an, den Lehrberuf selbst ausgewählt zu haben. Wichtigste Informationsquelle sei dabei das Internet. Auch die Anziehungskraft der Recruiting-Kampagnen wurde abgefragt: Klarer Sieger dabei war der Handel, der sich seit Jahren durch besondere Qualität der Lehrlingskampagnen auszeichnet. So gaben auch 43 Prozent der Befragten an, durch eine Kampagne auf ihre Lehrstelle aufmerksam gemacht worden zu sein. »Wenig verwunderlich ist es, dass die auffälligsten Kampagnen mit dem größten Erinnerungswert aus der in der Jugendkommunikation kompetentesten Branche des Handels kommen. Hofer, Bipa und Billa sind jedenfalls die Marken, deren kommunikative Aktivitäten man am besten in Erinnerung hat.« CS STUDIEREN IN BADEN-WÜRTTEMBERG! AUCH OHNE MATURA • TEXTILBETRIEBSWIRT BTE Vollzeit (4 Semester) Dual (5 Semester) • 40 PaRTnERhochSchuLEn • 400 PaRTnERfIRmEn Informiere dich auf y.ldt.de Schnuppertage 2016 mittwoch, 28. SEPT. mittwoch, 30. noV. 9.30 - 15 uhr 9.30 - 15 uhr www.ldt.de | post@ldt.de INDUSTRIE © SCHNEIDERS Alfons Schneider im Zentrum von Familie und Mitarbeitern. Mit 26 übernahm er die Leitung von Schneiders Salzburg, 54 Jahre später hält er noch immer die Stellung. Mit Freude und Engagement. Family Business Schneiders wird 70 – und stellt sich den Herausforderungen der Zukunft. So bewegt wie jetzt seien die Zeiten noch nie gewesen, sagt Firmenchef Alfons Schneider. F edernder Gang, strahlendes Lächeln: Dass Alfons Schneider 2017 seinen 80. Geburtstag feiern wird, glaubt ohnehin kein Mensch. Aber sein Jubiläum steht ja gar nicht im Mittelpunkt unseres Gesprächs in der Messehalle der Salzburger Tracht & Country – sondern die Firma. Seit 70 Jahren besteht das Unternehmen, untrennbar mit der Stadt Salzburg verbunden, dabei stammt die weitverzweigte Familie doch aus Wien. »Die Familie entschied schon 1944, dass wir ein Standbein ›im Westen‹ haben sollten, im gleichen Jahr wurde eine Produktion in Strasswalchen etabliert, 1946 haben wir schließlich in Salzburg in einer Baracke begonnen«, erinnert sich der begnadete Geschichtenerzähler Alfons Schneider. Regenmäntel wurden produziert (mit Gummi hatte das Unternehmen, zu dem auch »Schneiders Gummihof« zählte, ja reichlich Erfahrung), dafür bediente man sich alter Heeresrestbestände. Aber nur zwei Jahre später erfindet man in Salzburg Mäntel aus gummierten Baumwollgeweben – ein durchschlagender Erfolg. Der Gummimantel sollte Alfons Schneider verfolgen. 1958, unmittelbar nach der Matura, stieg er in den Betrieb in der Otto- 12 TZ 17 2016 Bauer-Gasse in Wien ein. Nach neun Monaten Heeresdienst und einem weiteren Jahr im Wiener Betrieb wurde Alfons Schneider (sein Vater war 1946 verunglückt) von seinen beiden Onkeln nach Salzburg entsandt. Für ein Studium war keine Zeit. Im Unternehmen lernt Schneider schnell. Arbeitet mal im Büro, mal an der Nähmaschine, mal an der Bügelpresse, zu schade ist sich der Juniorchef für nichts. Ganz schnell werden noch zwei Semester im Forschungsinstitut Hohenstein (mit Auszeichnung) absolviert. Dann steht Schneider an der Spitze von Schneiders Mantelfabrik: »Ich habe mit 26 Jahren 250 Leute geführt, die Aufbruchsstimmung war enorm, in der Näherei ist gesungen worden, das waren schon unglaublich schöne Zeiten.« Erst 1975 wird die Familienholding in drei GmbHs übergeführt, 1987 erfolgte schließlich die komplette Trennung der drei Wiener Betriebe in Schneiders Gummihof, Schneiders Taschen und Schneiders Bekleidung – absolut einvernehmlich, wie Schneider bestätigt. Er ist längst damit beschäftigt, aus der ehemaligen »Mantelschneiderei« eine internationale Marke zu machen, aber stets auf den Herkunftsort Salzburg zu verweisen. Er habe »keinen Menschen« gekannt, als er nach Salzburg übersiedelte, aber Schneider, ein begnadeter Netzwerker in einer Zeit, als es diesen Begriff noch lange nicht gab, findet sich © SCHNEIDERS INDUSTRIE rasch in der Salzburger Gesellschaft ein. Als kunstsinniger Opernliebhaber, als Mitglied der Jägerschaft – vor allem aber als umtriebiger und weitsichtiger Unternehmer. Schon 1958 gründeten zehn Regenbekleidungsfabrikanten aus Europa und Übersee die Interessengemeinschaft International Rainwear Council, federführend mit dabei: die Firma Schneiders. Ausgehend von diesen und vielen anderen Verbindungen gelingt es ihm, die Kollektion von Gummimänteln und Plastikmänteln mit Lodenmänteln und Outdoor-Jacken aufzumöbeln, die Exportquote von damals null auf heute 85 % zu steigern und aus dem Bedarfsabdecker eine Modefirma zu machen. Namhafte Designer trugen das Ihre dazu bei: Wolfgang Joop, Reimer Claussen oder Otto Drögsler designten für Schneiders, in der jüngeren Vergangenheit bewies Alfons Schneider mit der Zusammenarbeit mit dem renommierten Designteam Peter Pilotto ein Händchen für Innovation und Modernität. Das Tochterunternehmen Habsburg, Schneider nennt es nach 24 Jahren Bestehen immer noch »einen Edelstein«, steht heute weltweit für »feine Jagd- und Gesellschaftskleidung« und erfährt von der neuen Brand-Managerin Ilka Bennewitz gerade ein »Refreshment«. Amadeus, die Erfolgsmarke aus den 90er-Jahren, für die Schneiders die weltweiten Namensrechte hält, könnte man »jederzeit wiederbeleben, wenn der Markt das hergibt«. Die Hauptmarke Schneiders wird seit 2012 vom ehemaligen Basler-Manager Jens Eilhardt geführt, der die Kollektion den geänderten Anforderungen des Marktes anpasst. Dass die Zeiten hart sind, in denen sich das Modebusiness befindet, bestreitet Alfons Schneider nicht. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich am Ende meiner Karriere als Unternehmer vor so große Herausforderungen gestellt werde. Das ist zwar kein Trost, aber ich höre diesen Satz von vielen Unternehmen. Der Markt hat sich radikal gewandelt, man muss noch wendiger, noch flexibler sein, um weiter zu existieren.« Der ehemalige Fachverbandsvorsteher für Bekleidung, deutsche Honorarkonsul und langjährige Präsident der Industriellenvereinigung, Landesgruppe Salzburg, ist zwar nicht mehr ins Daily Business involviert, will aber nach wie vor über alle wichtigen Vorgänge im Unternehmen informiert werden. Die Firma, stellt der bald 80-Jährige klar, sei halt noch immer »sein Baby«. Apropos Baby: aus fünf Töchtern besteht die nächste SchneidersGeneration, dass keine der fünf Frauen heute an der Spitze der Firma steht, quittiert der Familienpatriarch mit einem Lächeln: »Ich habe zwölf Enkelkinder bestellt, sechs sind schon auf der Welt.« Was wünscht sich Alfons Schneider für das Unternehmen – und für sich? »Das Unternehmen soll erhalten bleiben und die Familie soll eine wichtige Rolle spielen. Das steht in keinem Widerspruch zum Fremdmanagement, das wir seit Jahren haben. Besonders am Herzen liegt mir der Standort Salzburg, wir sind hundertprozentig mit dieser Stadt verbunden. Privat wünsche ich mir ein bisschen mehr Freizeit, die man sich mit bald 80 ja wohl auch verdient.« Völliger Rückzug aus der Firma? Für Alfons Schneider undenkbar. Nicht nur das Unternehmen, auch die Bekleidungsbranche in Österreich ist dem Wahlsalzburger ein ehrliches Anliegen. Und so macht er bei der Verabschiedung dann gleich ein bisschen Branchenpolitik: »Die Tracht & Country kommt für viele Aussteller und Kunden zu spät. Schreiben Sie das, bitte!« Aber gern. BPM »The spirit of the past always lives in the present – dieser Satz umschreibt unsere Philosophie wie kein anderer. Substanz, Beständigkeit, Authentizität und Innovation mit Traditionsbewusstsein sind die Zutaten zum Erfolg. In den feinsten Materialien zeigt sich, was wahre Klasse ist: Es ist der diskrete Luxus auf den zweiten Blick.« TZ 17 2016 13 MESSEN Die fünfte Jahreszeit Der Trachtenboom neigt sich dem Ende zu. Die Branche muss sich keine Sorgen machen. Denn Tracht wird bleiben – etwas weniger überhitzt als zuletzt. Z wei Wochen noch. Dann stellt der Einzug der Wiesn-Wirte den Startschuss zum größten Volksfest der Welt dar. Das Oktoberfest, in Bayern taxfrei die »fünfte Jahreszeit« genannt, war und ist der Treiber einer Nische, die in den letzten paar Jahren mit Kraft und Energie aus dieser herauskam. Tracht bei Lidl und Aldi, bei Tchibo, bei Kik und bei Takko. Wer Dirndl und Lederhosen online kaufen will, muss sich viel Zeit nehmen, so unübersichtlich ist das Angebot, so groß die Zahl der Anbieter. Billig, teuer, Trash aus Asien, Manufakturarbeit aus Österreich – stets subsumiert unter dem Modewort Tracht. Was Tracht ist, interpretiert dann ganz schnell jeder für sich. Nach jahrelangem Hype ziehen jetzt die ersten Wolken am Trachten himmel auf, ohne dass die Konsumenten noch Notiz davon nehmen. Regine Sixt, die ungekrönte Königin des Oktoberfests, hat aus Sicherheitsgründen ihre »Damen-Wiesn« abgesagt. Ihre legendäre Einladung an 1.400 Gäste (also im Prinzip alle Damen der Münchner Schickeria) war eines der größten Events der Wiesn, heuer will und kann die Unternehmerin die Verantwortung für ihre vielen Gäste aufgrund der vorangegangenen Terroranschläge nicht übernehmen. Der Absage zum Trotz: in der bayrischen Dirndl-BoomTown dreht sich zurzeit alles um die Tracht, zwischen Lodenfrey und Oberpollinger drängen sich Pop-ups, Billiganbieter und ein traditioneller und extrem hochwertiger Trachtenfachhandel. Aber kaufen die Kunden noch immer auf Teufel komm raus? Auf der Salzburger Tracht & Country, dem feinen Gradmesser für das Wohl und Wehe der Erzeuger, erhielt man ein durchwachsenes Stimmungsbild. Die Zahl der Aussteller stagniert, wenn auch auf hohem Niveau, die Besucherzahlen sind am oberen Limit – oder bei schönem Wetter, wie am letzten Wochenende, gefühlt darunter. »Bei den Dirndl ist nur noch ein Miniwachstum drin«, sagt SportalmChef Wilhelm Ehrlich, »manchmal frage ich mich wirklich, wer all die Dirndl kauft, die wir Erzeuger in den Markt bringen. Den Markt kann man wirklich als gesättigt bezeichnen.« Sieht Ehrlich schon die Trendwende? »Der Markt ist stabil. Nur in der Schweiz orten wir Rückgänge, aber das ist auf die Währungsproblematik zurückzuführen.« Alle Bilder © Reed messe Starker Auftritt: Der Ausstellerabend im Rahmen der Salzburger Tracht & Country stand ganz im Zeichen von Bayern. Brauchtumspflege gepaart mit modischem Anspruch! 14 TZ 17 2016 MESSEN »Hype bereits überschritten« Für Kettner-Geschäftsführer Gernot Krausz ist Tracht ein guter zusätzlicher Umsatzbringer, aber das Kerngeschäft bleibt die Jagd. Sie sind seit 2010 Geschäftsführer von Eduard Kettner. Was waren bisher Ihre Schwerpunkte? Wir haben die bestehenden Filialen modernisiert, neue eröffnet, zuletzt in St. Pölten, und das Warenangebot optimiert. Der allerwichtigste Punkt in den letzen ein, zwei Jahren war die Verbesserung des Onlineshops und die Omni-Channel-Taug lichkeit, also die Vernetzung von Versand- und Filialgeschäft. Da sind wir nun schon sehr weit, wollen aber noch einiges draufsetzen. Wie hat sich das Onlinegeschäft vom Umsatz her ent wickelt? Der Versandumsatz hat in den letzten Jahren stark zugenommen, aber das stationäre Geschäft ist organisch mitgewachsen. Darum glaube ich auch nicht, dass der stationäre Handel stark leiden wird, wenn man beides gut mit einander verbindet. Wir können das gewährleisten, weil wir mit unserem Filialnetz österreichweit vertreten sind. Der stationäre Umsatz macht immer noch den über wiegend großen Teil aus, das Onlinegeschäft liegt im einstelligen Bereich. Wie hat sich Ihr Sortiment verändert? Früher gab es einen 400 Seiten starken Katalog – und wenn der Kunde in die Filiale gekommen ist, hat er sich gewundert, warum es im Geschäft so wenig gibt. Jetzt haben wir die Produktvielfalt stark zurückgefahren. Wir brauchen nicht alles haben, sondern das Bestmögliche für unseren Kunden. Wir bieten nur das an, wo wir auch dahinterstehen. Unser Sortiment ist heute regional sehr unterschiedlich: Ein Tiroler hat im Jagd-, im Outdoor- und auch im Trachtenbereich ganz andere Bedürfnisse als ein Burgenländer. Wie sieht das im Trachtenbereich aus? In unseren Filialen in der Shopping City Seiersberg und in der SCS ist Landhausmode ein wesentlicher Bestandteil des Sortiments, in Zissersdorf weniger. Die Steirer sind sehr traditionsbewusst, da ist Tracht immer ein wichtiges Thema. Auch in der SCS gibt es viele, die extra zu uns kommen, um sich für Feste wie die Brunner Wiesn einzu kleiden. Und die klassische Lederhose bekommt man in allen Filialen. Wie entwickelt sich das Trachtensegment für Sie? Das Trachtengeschäft ist für uns ein guter Zusatzumsatzbringer, der sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt hat – wobei ich die Spitze bereits überschritten sehe. Der Super-Hype war vor ein, zwei Jahren. Wer sind Ihre Kunden? Unsere Kernkompetenz sind die Jäger mit einer Marktdurchdringung von über 95 %. Aber wir haben einen steigenden Anteil von Naturliebhabern. Ich sage nicht gerne Outdoor-Kunden, weil das so nach Sport klingt. Meindl-Schuhe und eine Hose von Fjällräven kann man auch zum normalen Wandern anziehen. Dazu kommen die Trachtenkunden, die sich mit den ersten beiden überschneiden: Ein Jäger braucht sein Trachtensakko und seine Frau ein Dirndl. Die vierte Gruppe sind Bedarfskunden für Artikel wie Taschenlampen oder einen Pfefferspray zur Selbstverteidigung. 2014 hat Kettner die Rückkehr in die Gewinnzone verkündet, für 2015 wurde zwar eine abermalige Umsatzsteigerung verkündet, aber kein Ergebnis genannt. 2015 war operativ ein sehr gutes Jahr. Seit ich Geschäftsführer bin, hatten wir jedes Jahr eine Umsatzsteigerung und eine Gewinnverbesserung. Und wenn nichts Außertourliches passiert, wird auch 2016 ein sehr gutes Jahr. Im ersten Halbjahr hatten wir eine sehr starke Umsatz- und Ertragssteigerung. MF © KETTNER Dass sich der Trachtenmarkt in den letzten Jahren massiv verändert hat, spürt auch Steinbock-Chef Joseph Payr: »Vom Dirndlboom haben wir nie profitiert, weil wir keine gemacht haben, sehr wohl haben wir aber gemerkt, wie breit der Markt geworden ist. Klar erreicht man hier irgendwann Stagnation.« Dabei entspricht die (gehobene) Tracht doch nach wie vor allen Anforderungen, die moderne und mehrheitlich junge Verbraucher an die Mode haben: sie ist nachhaltig, wird in Österreich oder Bayern, jedenfalls aber in Europa, produziert, Stoffe wie Zutaten kommen aus Traditionsbetrieben, Handwerk wird großgeschrieben, der Biogedanke berücksichtigt. Alles Facts, die viele Mode erzeuger nur allzu gerne anbieten – oder zumindest versprechen würden. Dazu kommt eine Händlerszene, die in den letzten Jahren kräftig investiert hat – und dies weiterhin tut. Am 9. September etwa erfolgt die mit Spannung erwartete Eröffnung der Trachtenabteilung von Kastner & Öhler in Graz. Einkaufsleiter Christian Adelsberger hatte sich monatelang in den besten Trachtenläden in Bayern und Österreich umgesehen, sich entschlossen, die 450-m2-große Trachtenabteilung komplett zu modernisieren und statt auf Traditions- auf die derzeit angesagten Labels zu setzen. Und davon gibt es genug. Seit vier, fünf Saisonen dringen immer neue Labels in den Markt, Vorreiter wie Gottseidank, die Rockmacherin oder Jan & Ina haben einen Miniboom ausgelöst, der auf Kosten so manches eingesessenen Anbieters geht. Unter Auslassung des Billigmarktes findet derzeit eine Dreiteilung des Marktes statt. Die Traditionalisten besetzen das mittlere Preissegment, der Premiummarkt verteilt sich auf einige wenige (mehrheitlich) österreichische Firmen, das Sahnehäubchen stellen kleinere, junge, auch modisch ambitionierte Unternehmen aus Bayern dar, die sich gerade in der Initiative »Mode made in Bayern« auf eine gemeinsame Plattform gestellt haben. Da stellt sich schon die Frage: Kann ein Markt stagnieren, in dem so viele neue Anbieter noch oder schon wieder Platz finden? Wilfried Antlinger, Messechef der Tracht & Country, brachte es beim Ausstellerabend in Salzburg auf den Punkt: »Diese Branche lebt mit Hochs und Tiefs.« Von einem Tief sind wir zum Glück noch meilenweit entfernt. BPM TZ 17 2016 15 KINDERMODE Zwischen Bio und Online Kindermode bleibt schwierig, hoffnungslos ist dieser Bereich jedoch nicht. In Salzburg kamen vor Kurzem die wichtigsten Anbieter zusammen. Die Trends: märchenhaft, gestreift, nachhaltig und vernetzt. E s war einmal … – »Once upon a time …« –, so das Motto der diesjährigen JOT, die die Märchenwelten des Orients und Okzidents thematisierte. Vor Ort waren wieder die wichtigsten Anbieter und Agenturen der Branche. Die aktuellen Trends waren dabei unübersehbar: Der Mini-Me-Look dominiert, allerdings in deutlich kinderfreundlicherer Form als noch vor ein paar Jahren. So wollen die Kleinen zwar den gleichen coolen Style wie ihre Eltern tragen, er soll aber dennoch lässig und sportlich sein. Entsprechend wichtig sind nach wie vor CollegeLooks, Athletic-Styles und Streifen. Kurz, clean, nicht überladen, aber dennoch passend für jedes Alter. So finden sich auch in nahezu jeder Kollektion Streifen und Ringel in allen Farben des Regenbogens. Als verspielter Kontrast dazu finden sich große Prints aus Flora und Fauna, sowie überdimensionierte Tierdrucke, etwa Flamingo und Schmetterling. Highlight und Neuentdeckung auf der JOT war das deutsche Label Lia Bach: 28 Kinder präsentierten das Label der Designerin Julia Sterzenbach kunterbunt und fröhlich auf märchenhafte Weise. Rüschen, Spitze, Einhorn und moderne Layerings in Pastelltönen ließen die Herzen der Prinzessinnen und Ritter höher schlagen. Die Marke umfasst bereits fünf couturige Kollektionen, unter anderem eine Trachten- und eine Kommunionskollektion und eine frische, alltagstaugliche Kinderkollektion mit vielfältigen Accessoires. Alle 16 TZ 17 2016 Produkte sind Fairtrade-zertifiziert, in Deutschland hergestellt und trotz des hohen modischen Anspruchs bequem und leicht waschbar. Damit repräsentiert Lia Bach einen weiteren wichtigen Trend, der sich bei der JOT 2016 herauskristallisiert hat: Bio ist weiterhin ein zentrales Thema, allerdings nur solche Kollektionen, denen man das Label »Organic« nicht ansieht. Der beige-graue »Jute-Look« ist modisch bunten Kollektionen, die aber dennoch die hohen BioStandards erfüllen, gewichen. Mehr noch: Ohne »Unbedenklichkeitszertifikat« brauchen neue – aber auch alte – Labels gar nicht mehr an den Start gehen. KOB unter der Lupe. Insgesamt schien die Stimmung auch bei den Ausstellern zwar immer noch etwas verhalten, im Großen und Ganzen aber positiv. Was nach wie vor auffällt ist die Tatsache, dass sich dieser Bereich immer weiter konsolidiert. Big Player wie die deutsche Kids Fashion Group oder Sanetta sammeln Marken unter ihrem Dach und bündeln Vertrieb und Marketing. Auch die Agenturen werden tendenziell weniger, wachsen aber gleichzeitig auf der Markenseite. »Diese Entwicklung hat die DOB noch vor sich«, so die Prognose von Messe-Lady Ulrike Martin. Der Bereich der Kindermode wächst jedoch. Im Februar veröffentlichte Euromonitor International eine repräsentative Studie zur Kinderbekleidung in Österreich. Daraus geht hervor, dass die Sparte 2015 um 1 % auf einen Gesamtumsatz von 519 Mio. Euro gestiegen ist. Das mag wenig klingen, betrachtet man aber nur die Mädchenbekleidung, dann gibt es eine Steigerung von 2 %. Auch muss man bedenken, dass die Geburtenrate in Österreich stagniert, Eltern jedoch vermehrt bereit sind, in Baby- und Kinderausstattung zu investieren. So haben Familien hierzulande durchschnittlich nur ein bis zwei Kinder – bei höherem Einkommen der Eltern bedeutet das, dass hier ALLE BILDER © Susi Graf / Bradboxx Full House in der Brandboxx: Die JOT ist die wichtigste Order- und Networking-Plattform der Branche. KINDERMODE nicht gespart wird. Als wichtigsten Faktor für die stagnierenden beim Wäschespezialisten Schiesser die Segmente Damen, Herren Umsätze nennt die Studie Sales und Rabattschlachten am POS, die und Kinder gleich wichtig im Onlinevertrieb. Sanetta ist zwar vertredafür sorgen, dass die Preise für Kinderbekleidung im Laufe des ten, »wir setzen aber unseren Fokus nach wie vor auf die PartnerJahres sukzessive sinken. Die doppelt so hohe Wachstumsrate bei schaft mit dem stationären Handel«, so Vertriebsleiter Ralf HerrMädchenmode sei darauf zurückzuführen, dass sich die jungen mann. Dieser könne »über Emotionalisierung am POS, Service, Damen schon in sehr jungem Alter für Mode interessieren und sich Beratung und durch ein differenziertes lokales Angebot« punkten. in ihrem Geschmack oft an den Müttern orientieren, die wiederum Für s. Oliver hat der Onlinevertrieb einen hohen Stellenwert: »Der den Wünschen ihrer Töchter gerne nachgeben. Auch der Trend zu Markt und das Kundenverhalten verändern sich immer weiter in unbedenklichem Textil wird von Euromonitor bestätigt: Moderne Richtung Multi-Channel-Shopping. Der Kunde möchte heutzutage Eltern machen sich zunehmend Sorgen um die Sicherheit und das überall und zu jeder Zeit die Gelegenheit haben, Bekleidung ein Wohlergehen ihrer Kinder. Verstärkt wird diese Tendenz durch das zukaufen«, erklärt die s.Oliver-Red-Label-Junior-Verantwortliche verstärkte Bewusstsein zum Thema Allergien. Allerdings sind die Stephanie Haas. Eltern auch seltener bereit, für Babys und Kleinkinder NeuanschafDer deutsche KOB-Anbieter Bondi sieht das Thema pragmatisch: fungen zu tätigen, da diese Altersgruppe zu schnell aus ihrer Klei»Der Onlinevertrieb ist aus der heutigen Zeit nicht mehr weg dung wächst. zudenken«, bestätigt Geschäftsführerin Sybille Bitzer. Jedoch sei es Der heimische KOB-Markt bleibt umkämpft: Fünf Unternehmen wichtig, ein gutes Verhältnis zwischen Onlinepräsenz und statiogenerierten 2015 26 % des Gesamtumsatzes in diesem Bereich, der närem Handel zu finden. »Natürlich ist der stationäre Handel nicht stark durch die Anwesenheit multinationaler Unternehmen wie immer vom Onlinevertrieb begeistert, aber da die heutigen GeneH&M oder Esprit charakterisiert wird. Diese Unternehmen sind rationen sehr häufig im Internet unterwegs sind, ist die Online dabei, ihr Sortiment zu erweitern. Dadurch werden mittelfristig präsenz auch gleichzeitig eine gute Werbemöglichkeit für Marken wohl auch die lukrativen KOB-Flächen vergrößert werden. Das hat und Händler.« Der stationäre Handel werde sicher nie komplett dazu geführt, dass sich Styles, Marketingaktivitäten und Kundenbindurch den Onlinevertrieb ersetzt werden, aber eine Onlinepräsenz dungsmaßnahmen immer mehr gleichen. Alles in allem ist das kann den Abverkauf generell positiv beeinflussen. »Durch den Vertrauen, dass Kunden in die Labels setzen, von höchster Bedeueigenen Onlineshop von Bondi lässt sich einfach auch ein breitetung in diesem Segment. Branchenführer laut dem Euromonitor res Spektrum unserer Kollektion für den Endverbraucher sind Esprit mit einem Anteil von 7 %, gefolgt vom abbilden.« heimischen Textilprimus Fussl mit 6 %. Danach Der heimische KOB-Markt folgt Stummer mit 5 %. Zwar erwarten die StudiMultichannel und Stammkundenbleibt umkämpft: Fünf enautoren, dass die heimische Bevölkerung in pflege. Ein weiterer BranchentraditionaUnternehmen generierten den nächsten Jahren gleichbleiben wird, dennoch 2015 26 % des Gesamtum list, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und steht zu erwarten, dass Eltern nach wie vor in ihre satzes in diesem Bereich, der ebenfalls auf Onlinepräsenz setzt, ist Blue Kinder investieren werden. Entsprechend kann stark durch die Anwesenheit Seven. Geschäftsführer Andreas Burger sieht man von weiterem Wachstum in der KOB ausgemultinationaler Unterneh- eine »sehr positive Entwicklung auf den Top hen, wobei der Schwerpunkt bei der Mädchenmen wie H&M oder Esprit plattformen«. Online werde weiterhin steimode liegen wird. Dennoch wird die Mehrzahl gen, und gut positionierte Fachhändler würcharakterisiert wird. der Eltern weiterhin preisbewusst sein und bei den hohe Marktanteile halten. Der Rat an Rabatten und Schlussverkäufen zuschlagen. Entsprechend werden den stationären Handel, um gegen die digitale Konkurrenz zu viele der Retailer zukünftig Preispolitik und häufige Sales als effekbestehen: attraktive Sortimente, Kundenservice sowie attraktive tive Strategie zur Kundenakquisition einsetzen. Davor warnt die Warenpräsentation – sowohl im Schaufenster als auch auf der Studie jedoch: »Diese Strategie wird möglicherweise die ProduktiVerkaufsfläche. vität reduzieren und könnte langfristig sogar eine Bedrohung für das Der Brancheriese Kids Fashion Group aus Pliezhausen bedient Überleben dieser Retailer bedeuten.« schon seit Jahren Onlinekunden: »Wir haben damit im Alltag und bei den stationären Kunden so gut wie keine Probleme oder DiskusAuf allem Kanälen. Neben den mitunter kannibalistischen sionen. Die oft vorhandenen Bedenken, dass zu schnell unter dem Rabattschlachten sehen viele der Händler in den neuen VertriebsAspekt ›Preis‹ vermarktet wird, können wir so nicht bestätigen«, sagt kanälen einen weiteren Sargnagel des stationären Handels: Online Sales Manager Jürgen Beck. Die Marken seien sehr wertstabil und rechnet sich zwar für keinen Händler, da dieses Angebot von vielen verkauften sich auch online sehr gut und mit einer »normalen Kunden aber erwartet wird, meinen viele Anbieter, nicht ohne Abschriftenquote« ab. Multi-Channel-Strategie überleben zu können. Selbst Online-RieFür den heimischen Branchenprimus C&A ist der Onlinevertrieb sen wie Zalando schreiben erst seit Kurzem – niedrige – schwarze ein wichtiger Teil der Multichannelstrategie: »Unsere Kundinnen Zahlen und hielten sich jahrelang mit massiven Finanzspritzen am und Kunden entscheiden gerne situativ, ob sie den Onlineshop Leben. Andere hielten erst gar nicht so lange durch und mussten wählen oder in einer Filiale einkaufen möchten. Insofern ist der trotz guter Umsätze aufgeben. Das Problem: Rücksendungen, meist Onlineshop als zusätzlicher Service Faktor zu sehen, der inzwischen kostenlos. Oft bestellen Kunden dann auch für besondere Anlässe, als selbstverständlich betrachtet wird. In den letzten Jahren konnten etwa Erstkommunion, und schicken das Teil danach, vorgeblich wir stetig eine Steigerung im Onlinevertrieb erzielen und es gibt unbenutzt, wieder zurück. Die Motive für das Shopping im Netz derzeit keine Anzeichen dafür, dass sich diese Entwicklung nicht liegen aber gerade im Bereich KOB auf der Hand: Wer will schon mit entsprechend fortführen sollte«, erläutert Österreich-Chef Norbert quengelnden Kleinkindern oder sperrigem Kinderwagen entspannt Scheele. »Wir beobachten bereits seit Jahren, dass die KOB im einkaufen gehen? Für die großen Namen der Branche gehört es da Online Vertrieb die höchsten Umsatzanteile hält, noch vor der fast schon zum guten Ton, auch im Netz erhältlich zu sein. So sind DOB.« CS TZ 17 2016 17 © Katjana Frisch STURM UND DRANG Phil & Lui Oh Yeah 18 TZ 17 2016 © Fergus Padel Diese Labels sind jung, progressiv und hochwertig. Eine teuflisch gute Mischung. Die neuen Labels to watch im Überblick. AGOLDE Denim für Millennials. Das Premium-Denim-Label aus Los Angeles gehört zur Citizens-of-Humanity-Familiy, ist aber komplett eigenständig aufgestellt. Designed und produziert wird die Kollektion in Downtown L.A. Mastermind ist niemand Geringerer als Branchengröße Jerome Dahan, Gründer von Citizens of Humanity. AGOLDE hat eine jüngere Kollektionsaussage als die große Schwester Citizens of Humanity und lässt sich von Jugendkulturen inspirieren. Die Marke richtet sich an die Zielgruppe der Fashion-forward-Millennials und bietet ihr moderne Denim-Fits ebenso wie Styles, die ein Best-of der vergangenen Jahrzehnte zitieren. Im Fokus stehen Qualität und Passform, dabei setzt AGOLDE auf innovative Materialien. Beachtenswert ist, dass jedes Paar Jeans lokal produziert und in der hauseigenen Wäscherei und Produktionsstätte gewaschen und verarbeitet wird. Es erscheinen zwei Kollektionen pro Jahr zu einem VK von 169 bis 239 € und einer Kalkulation von 2,7. Highlights sind Kapsel-Kollektionen, die in Zusammenarbeit mit Künstlern entstehen. Aktuell kooperiert der Hip-Hopper A$AP Ferg mit AGOLDE. Maiami Oh Yeah! Einhorn-Shirts in Pastell. Das junge Label aus Berlin, das mit einem Augenzwinkern der Popkultur einen Spiegel vorhält, präsentierte im August 2016 bereits seine dritte Kollektion, nachdem es Anfang des Jahres von Tim Euler und Susanne Weber-Euler gegründet wurde. Oh Yeah! steht für Easy-to-Wear-Tops, Sweaters und Bomberjacken. Das Besondere: Die Kollektionen werden in Zusammenarbeit mit Künstlern und Designern wie Armin Moorbach, Lovisa Burfitt und Alice entwickelt. Ein Mix aus Grafik, Collage, Fotografie und Malerei steht dabei im Mittelpunkt – on top: eine ordentliche Prise Rock-’n’-Roll-Ästhetik. Das Berliner Label bietet pro Jahr vier Kollektio- LABELS TO WATCH Agolde nen, wobei nach dem Sofort-Order-Konzept gearbeitet wird, um dicht am Markt agieren zu können. Die Shirts und Sweater werden in Europa produziert und können vom Einzelhandel sofort bestellt werden. Kollektion »No. 3« spielt mit Metallic-Ananas und Candycolour-Einhorn-Motiven auf BaumwollShirts (VK 39,95 €). Ein Allover-Patch-Sweater wird zum Highlight und kostet im VK 69,95 €. Neu sind Bomberjacken (VK 149,95 €) mit neonorangem Innenfutter in der Version »Peace« in Dunkelblau und goldener Stickerei oder »Fries« mit Glitzer-Pommes auf Khaki. Norwegian Rain Norwegian Rain Rainwear für Fortgeschrittene. Regenbekleidung, mal ganz anders. Fein geschneidert, Hightech, das mit feinem Satinfutter bedeckt wird, Schnitte, die urban sind, Material, das aus recycelten Fasern und Organic Cotton besteht. Das mehrfach preisgekrönte Label Norwegian Rain aus Bergen, das sogar als Vogue-Talent ausgezeichnet wurde, überzeugt mit feinster Rainwear aus japanischen Stoffen und einem coolen Look. Gegründet wurde das Label von Alexander Helle, der in Bergen geboren und aufgewachsen ist. An zwei von drei Tagen regnet es in der norwegischen Stadt, das macht sie zur regenreichsten Stadt Europas. Trocken bleiben, lautet also die Devise – und das am liebsten auf stylishe Art und Weise. Als Helle in Mailand den Designer T-Michael kennenlernte, war Norwegian Rain geboren. Für ihr »Rain Project« arbeitet das Duo mit Kreativen aus Bergen wie dem Graphic Design Studio, Grandpeople oder Fotograf Bent Rene Synnevåg zusammen. Kern der Kollektion ist ein Drei-Lagen-Aufbau: eine äußerst wasserabweisende Outer-Shell, eine wasserdichte, atmungsaktive Membran, die an die Innenseite des Kleidungsstückes laminiert ist, und hochwertiges Satin-Innenfutter, das die Qualität unterstreicht. Die Kollektion mit Unisex- und Herrenmodellen ist rund um den Globus in über 16 Ländern und über 126 Stores erhältlich. Seulement En Detail Maiami Gestrickter Zeitgeist. Maike Dietrich und die sonnige Lieblingsstadt Miami ergeben was? Das Berliner Stricklabel Maiami. Der Bruch zwischen warmem Strick und heißer Strandmetropole ist gewollt. Die Designerin und Stylistin, die ihr Label bereits 2003 gründete, liebt Kontraste. 2012 wurde das Label zur Teilnahme am Vogue Salon eingeladen und präsentierte seine Kollektionen dort bis 2014. Dietrich ging es dabei nie vorrangig um die Gründung eines Modelabels, sondern um die Vision, ein außergewöhnliches und hochwertiges Produkt aus einem Hobby entstehen zu lassen. Handgefertigte, natürliche Produkte aus warmer, weicher Wolle. Modern, urban, zeitgeistig – handgestrickte Sweater, Cardigans und Accessoires aus Mohair oder Merino-Alpaka-Mischungen setzen auf Nachhaltigkeit in einer schnelllebigen Welt. Inspirationsquelle für die Designerin, die ihre Mode bis nach Japan verkauft, sind hochauflösende Computergrafiken und Elemente aus Popkultur und Massenmedien. Slow Fashion at its best. Der Vertrieb für Österreich läuft direkt über Maiami. TZ 17 2016 19 Seulement En Detail It-Piece: Kragen. Und noch einmal Berlin: Das junge Label Seulement En Detail (deutsch: »Nur im Detail«) hat sich einem ganz besonderen Produkt verschrieben: dem Kragen. Das Trend-Piece zeigt sich in allen möglichen Facetten. Mit Steinen besetzt, mit 3D-BlumenApplikationen, rund, spitz, geblümt oder gestreift, schlicht oder glamourös. Der Fake-Kragen wird als eine Art Latz geliefert, der ganz bequem unter Pullover, Kleider und Shirts zu tragen ist und jedes schlichte Oberteil zu einem Highlight werden lässt. Mal verspielt, mal elegant. Die Wandelbarkeit der Kragen lässt eine Vielzahl an Looks und Kombinationen zu. In der aktuellen Kollektion spielt Seulement En Detail mit dem Pariser Chic der Sechzigerjahre, Brigitte Bardot und Jane Birkin standen Pate für einen feminine, mediterranen Look – Preppy Look auf Französisch. Nadel u Faden Athleisure auf Deutsch. Das im Herbst 2015 in Hamburg gegründete Label bietet Athleisure Wear für Damen und Herren, die mit dem Zeitgeist flirtet – klare Schnitte, cleane Optiken. Nadel u Faden sind nicht vintage, nicht gewaschen oder gesprayed. So will man sich vom momentanen Umfeld der Young-Fashion-Abteilungen abheben. Inhaber Thorsten Grönlund hat Nadel u Faden als »reine HändlerMarke« aufgebaut – also kein eigener Retail oder Onlineshop, sondern voller Fokus auf den Multi-Label-Händler. Geboten werden für Damen etwa Shirts mit Kragendetails, Hosen aus fließenden Stoffen, Maxi-Faltenröcke, Skaterröcke oder Bleistiftmodelle sowie Kleider mit Cut-outs. Die Farbwelt baut auf Schwarz, Dunkelblau, Weiß und Grau auf. Highlight ist ein Jumpsuit in Weiß oder Marine mit Hosenrock-Detail. Für die Herren gibt es Sweatshirts, T-Shirts und Poloshirts zu lässigen Hosen und Bomberjacken. Akzente setzen farbliche Reißverschlüsse. Auch die Männer überzeugen in Schwarz, Weiß, Blau und Grau. Kernpreislagen: Sweats und Kleider zwischen 49 und 79 €, T-Shirts zwischen 29 und 49 €. Die Kollektion ist im modischen Mainstream angesiedelt, bietet eine 270er-Handelsspanne, Lagerverfügbarkeit (für mindestens zwei Monate nach Auslieferung) und Nachordermöglichkeiten über einen B2B-Shop. Rains Regenmantel Re-Done. Rainwear, die Zweite: Stylishe und funktionale Regenmäntel liegen im Trend. Diesmal kommt die Kollektion aus Dänemark. 2012 wurde das Label Rains, das eine komplette Linie an wasserdichter Outerwear, Taschen und Accessoires für Damen und Herren bietet, gegründet. Dass Regenbekleidung auch cool sein kann, stellt Rains beeindruckend unter Beweis. In der aktuellen Kollektion spielt Layering eine große Rolle. Jacke über Jacke, und damit die Individualität hochleben lassen – eine Reihe an oversized Jackets und Ponchoformen fand deshalb Eingang in die dänische Linie. Farblich wurde die Kollektion von Ehtnomustern skandinavischer Kulturen inspiriert. Traditionelle Produktionsmethoden Rains 20 TZ 17 2016 Circle of Trust treffen auf innovative Technologien und liefern wasserabweisende, trendy Mode, die mehr als nur eine Regensaison übersteht. Phil & Lui Nachhaltig, cool und mit Herz. Hinter dem Münchner Label Phil & Lui steckt tatsächlich ein Paar namens Phil und Lui. Die beiden teilen nicht nur eine Wohnung, sondern auch ihre Liebe für nachhaltige, komfortable, funktionale und vor allem coole Mode. Bei Phil & Lui geht es um das Erleben des Produktes und der Marke. Website und Blog liefern einen sympathischen und authentischen Zugang in die Welt der beiden Modemacher (www.phil-and-lui.de). Die Kollektion überzeugt mit supersoften Organic-Materialien, individuellen Prints und ausdrucksstarken Waschungen. Die Styles sind unisex und reversible. Die Produktion erfolgt in Portugal. Vorbildhaft: Entlang der gesamten Lieferkette (Stoffherstellung, Färberei, Wäscherei, Druckerei, Stickerei) produziert Phil & Lui nach den GOTS-Standards. Das Münchner Label setzt außerdem auf Upcycling und verwertet ungenutzte Stoffe aus Überproduktionen, sogenannte Left-overs. Diese Stücke werden als Limited Edition Styles verkauft und setzen entsprechende Highlights. Nadel u Faden Circle of Trust Perfect Denim Fit. Das niederländische Lifestyle Label Circle of Trust liebt eine Sache ganz besonders: Denim. Im Fokus steht die perfekt sitzende Jeans in verschiedenen Styles und Waschungen. Zwei Hauptkollektionen werden ergänzt durch ein umfangreiches NOS-Programm. Die Marke wurde bereits 2005 gegründet und konzentriert sich seit jeher auf Denim-Designs. Internationale Modetrends werden umgesetzt – für Damen, Herren und Kinder. In den Niederlanden ist Circle of Trust bereits etabliert, ebenso in Frankreich, Skandinavien und Spanien. Das Country Management für die holländische Marke läuft über die Berliner Agentur Deluxe Distribution, der Österreich-Vertrieb über die Salzburger Agentur Hütthaler (Bettina Hütthaler). Highlight in der aktuellen Kollektion ist ein Jeansmodell, das über und über mit Badges dekoriert ist und so zum Trend-Piece wird. Lässige Teile kommen in elastischem Jogg-Denim. Hochwertig verarbeitet sind »Alaska Jackets« für kalte Wintertage mit Echtfellbesatz an der Kapuze, zwei Fronttaschen und wasserabstoßender Oberfläche. SA LABELS TO WATCH Jede Menge zu entdecken Kleine Labels, modisch, nachhaltig und innovativ? Voilá, willkommen in der neuen Welt der Tracht. KINGA MATHE Newcomer hat die Tracht in den letzten Jahren allzu viele erlebt. Nicht alle Labels blieben trotz ambitionierten Starts von Dauer. Eine, die es von Anbeginn ernst meinte, ist die Stuttgarterin Kinga Mathe, die 2008 mit einer Dirndlkollektion an den Start ging. Die Marke entwickelte sich aus dem Wunsch der Designerin und Namensgeberin, außergewöhnliches Design für modebewusste Frauen anzubieten, die Qualität und fantasievolle Entwürfe schätzen und dabei Wert auf individuellen Stil legen. »Ich entwerfe Dirndl für erwachsene Frauen, nicht für junge Mädchen, die über eine Blumenwiese laufen«, beschreibt Mathe ihren Stil. Eine elektrisierende Mischung aus Sinnlichkeit und fantasievollen Modellen will die Stuttgarterin anbieten, längst hat sie ihre Kollektion um Trachtenjacken, elegante Kleider und Röcke erweitert. An den typischen Kennzeichen der ersten Kollektionen hält Mathe fest: einen Hauch von Glamour, außergewöhnliche Farb- und Stoffkombinationen und raffinierte Accessoires bringt Mathe so auf den Punkt, dass es niemals laut, niemals mädchenhaft wirkt. Die guten Erfolge mit der Trachten-Couture haben die Unternehmerin auf Expansionskurs gebracht: auch mit der neuen Beach-Kollektion möchte Mathe Frauen schön(er) machen. Ab Frühjahr/Sommer 2017 lanciert sie Badeanzüge, Bikinis und lässige Tuniken, mit denen man am Pool jedes Alpen-Resorts gute Figur macht. Schon lange jammern Handel (und auch Konsumentinnen) über den Mangel an neuen, erwachsenen, luxuriösen BeachwearKollektionen. Jetzt hat sich eine branchenfremde Designerin getraut – das Ergebnis kann sich sehen lassen. MÜNCHNER MANUFAKTUR Sie suchte die perfekte Trachtenjacke die den modernen Twist hat und jedoch traditionell ist. Und weil sie sie nicht fand, gründete Birgit Oberbigler 2012 das Trachten- und Fashionlabel Münchner Manufaktur. Authentisch im Stil, wertebewusst in der Qualität, innovativ in Schnittführung und Farbpalette kennzeichnen das bayrische Label mit Hauptsitz in München aus. Die Passion zur Mode zeigt sich in einer charakteristischen Detailverliebtheit und der hochwertigen Verarbeitung, die an besonderen Futterstoffen oder den Knöpfen zu erkennen sind. Verwendet werden nur Lodenstoffe von Leichtfried, Mehler oder Leinenstoffe von Seidra und Stapf, die aus Deutschland und Österreich stammen. Mit Birgit Evers-Bultan konnte die Münchner Manufaktur eine Designerin gewinnen, die ihre Erfahrungen in der Modeindustrie gekonnt einsetzt, um alpenländische Tradition und Moderne miteinander verschmelzen zu lassen. Heute findet man Münchner Manufaktur in den besten Trachtenhäusern in Deutschland und Österreich; auf den eigenen Store in München, den Oberbigler seit heuer betreibt, ist man besonders stolz. Bei »Münchner Manufaktur – Feine Tradition am Wiener Platz« kauft man hüftlange Tweedjacken oder kurze Samtjäckchen, elgante Capes, Röcke mit tief angesetzten Falten und Colour-Blocking – die Münchnerin hat ihren eigenen Stil kreiiert. DI LOMMI Es gibt keine neuen Dirndlmarken mehr zu entdecken? Doch! Nach ihrer Ausbildung zur Modedesignerin und Lehrjahren als Schnittund Designasstentin in New York verwirklichte die Münchnerin Annika Lommerzheim ihren Traum und gründete 2009 ihr eigenes Label, Di Lommi. Mit ihren schlichten Designs und dezenten Farben und Schnittformen möchte Annika Lommerzheim die Trägerin in den Vordergrund stellen. Alle Dirndl werden in Handarbeit nach Maß gefertigt und die Vorzüge der Trägerin hervorgehoben. Bekannt wurde die Münchnerin für ihre Hochzeitsdirndl, mal schlicht, mal etwas pompös, aber immer in einem Design, das jahrelang »hält«. Wie viele andere Dirndlmanufakturen bietet auch Di Lommi Einzelanfertigungen an, noch wichtiger ist der Unternehmerin, dass ausschließlich in München designt und in Bayern genäht wird. Und klarerweise kommen die eingesetzten Stoffe überwiegend aus Deutschland und Österreich. Eine der vielen Neuentdeckungen aus Bayern. Fortsetzung folgt. BPM Kinga Mathe Münchner Manufaktur SCHUHE L LOYD Shoes fertigt mit 1.500 Mitarbeitern arbeitstäglich 7.200 Paar Schuhe in Deutschland, Rumänien und Indien. Im Vorjahr musste man umsatzseitig ein Minus hinnehmen. Kein leichtes Jahr – weder für den gesamten Geschäftszweig noch für den Markenprimus. Heuer sieht’s besser aus. Jedenfalls wird CFO Jörg Wetzel in einem Branchenmagazin folgendermaßen zitiert: »Wir konnten mit der Ware für die Saison Herbst/Winter 2016 in Österreich um 10 % und in Deutschland um 7 % im Vergleich zu 2015 zulegen.« Nach seinen Ausführungen sei eine wichtige neue Zielgruppe der Textilhandel »mit zufriedenstellender Entwicklung der Zusammenarbeit nach holprigem Einstieg vor zwei Jahren«. Und auch der Onlinemarkt ist für Lloyd ein wesentlicher Wachstumstreiber. © SEBAGO GLEICH UND GLEICH GESELLT SICH GERN. Beschäftigt man sich als eingefleischter Herrenmodenfachredakteur mit den neuesten Schuhtrends, werden einem die Parallelen erst so richtig bewusst. Was weit über die Erkenntnis hinausgeht, dass, wenn der Hosensaum höher rutscht, sich der Schuh nicht verstecken kann. So gut wie jedes textile Fashion-Thema hat seine Entsprechung in der Footwear. Bringt der Jersey-Hype Strickoptik in die Konfektion, dann antwortet die Schuhindustrie mit dreidimensionalem Gestrick statt klassischem Leder als Obermaterial. Feiern Bomber-Blouson und Baracuta-Jacket ihr Revival, dann werden auch die ikonischen Zeitgenossen wie Grashopper (Sioux), Wallabee (Clarks) oder Rainbow (Mephisto) als alte Kultmodelle neu propagiert. Sind Komfortfunktionen à la Hyperflex ein Megathema in der Mode, dann stehen die neuesten, flexiblen Sohlentechnologien dem nicht nach und hören auf Namen wie Sensorflex, Trigenic oder X-Motion. In Sachen Materialmix stehlen manche Schuhe der Oberbekleidung die Schau. Athleisure-Einflüsse gibt es da wie dort. Und selbst Nachhaltigkeitsthemen werden geteilt: PET-Flaschen werden genauso zu Jacken wie zu Schuhen recycelt, entsprechende Marketingmaschinerie drumherum inklusive. Gemischtes Vergnügen Perfektion des Outfits, Abrundung des Sortiments: Herrenschuhe tragen immer öfter zum Umsatz des Modehandels bei. Gemixt wird bei Materialien und Stil. 22 TZ 17 2016 VON KOPF BIS FUSS. Sascha A. Klumpp, Head of Design beim Total-Look-HAKA-Label Roy Robson und treibende Kraft hinter der mittlerweile allumfassenden Schuhkollektion, rät, »generell Schuhe zum Outfit zu wählen, die den Look besonders machen, unterstreichen, auf den Punkt bringen: Sneakers zum Jersey-Anzug, Loafers zur gekrempelten Chino, lässige Slip-Ons zur Jeansbermuda.« Wer, wenn nicht der stationäre Modefachhandel kann diese Botschaften in Schaufenstern und am POS visualisieren, inszenieren, beratend verkaufen? Will man nicht alles den Online-Playern und ihren Darstellungsformen am Monitor oder Handy-Display überlassen und will man als Modehaus nicht auch selbst ins Schuhbusiness einsteigen, dann empfiehlt es sich jedenfalls, mit einem Schuhhändler zu kooperieren. Und – zumindest in der Auslage – gemeinsam Modeinspirationen »aus einem Guss« zu zeigen. Ob zeitgemäße, kaufanregende Männermodenoutfits am Kopf oder erst am Hals anfangen, darüber lässt sich streiten. Aber eines ist fix: Sie hören ganz bestimmt nicht vor dem Fuß auf! CD FRANK WRIGHT FRETZ MEN CLARKS GOLA BENVENUTO BLACK ROY ROBSON Ob Loafer, Slipper oder hybride Zwitterwesen, die irgendwo zwischen Sneaker und Pantoffel angesiedelt sind – kein Schuhtyp entspricht mehr dem sommerlichen Easy-Wear-Gedanken als die Schlupf-Varianten. Der Verzicht auf einengende Schnürung – das wortwörtlich zu nehmende Gefühl der Ungebundenheit – verhilft den unkomplizierten Slip-ons zu großer Beliebtheit. Und sie treffen den Modezeitgeist anno 2017 punktgenau. Da eine Krokoimitat-Einfassung zum perforierten Wildleder, dort der Tassel- oder Penny-Loafer mit an der Ferse hochgezogener Sohle eines Car-Shoes. Eine eigene Liga stellen leichte Canvas-Typen dar: In sommerlichen Textildrucken sind sie fröhliche Kumpanen zur Bermuda. Völlig neuartiger Strick-Look oder wiederentdeckte Flecht-Optik beim Obermaterial lassen das luftigleichte Trageempfinden alleine schon beim Anschauen erahnen. Gepolsterte Fersen und Schaftabschlüsse sowie herausnehmbare Innensohlen tun ein Übriges, um dem Komfortgedanken zu entsprechen. SCHLÜPFEN statt schnüren CLARKS TZ 17 2016 23 NAPAPIJRI TIMBERLAND GANT GOLA SEBAGO CAT Längst werden nicht nur Daunenjacken und Denim-Jeans auf »ultralight« getrimmt, auch bei Schuhen ist Fliegengewicht ein schlagendes Verkaufsargument. Nach den Lightweight-Böden nimmt sich die Industrie um neuartige Hightech-Obermaterialien mit textiler Anmutung an. Die Rolle des Leichtmachers übernehmen im Frühjahr 2017 folglich diverse Mesh-Varianten mit charakteristischer Netzstruktur sowie 3D-Strick mit injiziertem Lycra. Mehrere Facetten sprechen für den Knitwear-Kick: Neben der Leichtigkeit die hohe Flexibilität und – wichtig gerade bei Fashion- und Lifestyle-Labels – die coole Optik. Napapijri setzt z. B. auf den Multicolor-Effekt, Gant oder Clarks auf den Jersey-Look. Auch hier bleibt das Ummünzen klassischer Tennis-Court-Ästhetik auf moderne Streetwear-Styles en vogue. Der Barfuß-Eignung kommen Fußbetten bzw. Innensohlen aus Leder und Kork entgegen. So finden Style und Bequemlichkeit zueinander – ideal für den salonfähig gemachten Homie-Look mit Hoody und Jogg-Pant. Der Athleisure-Trend lässt grüßen! INS NETZ gegangen GANT 24 TZ 17 2016 SOREL TIMBERLAND FRANK WRIGHT SEBAGO FRANK WRIGHT CAT 2017 kommen auch Businessmen auf leisen Sohlen daher. Selbst das Luxusgenre zeigt vermehrt Hybrid-Modelle, die verschiedene Stilelemente in einem Schuh vereinen. Allen voran: klassisch anmutende Schnürer, kontrastiert mit dicken Böden, die aus dem Sportund Freizeitschuhbereich abgeleitet sind. Nicht neu, aber nach wie vor ein Modestatement. Diese relaxte Klassik glänzt durch eine erweiterte Farbpalette und auch durch allerlei Materialmixvariationen wie glatt zu rau, glänzend zu matt, perforiert zu poliert. Selbst sportlicher Canvas kann auf feines Leder treffen – in einem Schuh, wohlgemerkt. Ganz der Idee hybrider Kompositionen verhaftet, kombinieren die Designer übergreifend: Da zeigt ein Schnürschuh mal eine Mokassin-Silhouette, ein breit geflochtener Wildledertyp die weiße Gummisohle eines Bootsschuhs, der Desert-Boot einen Boden in Korkoptik und der Docksider einen Denim-Look. Oder die typische Sneakersohle trifft untypisch auf Bergschuh-Schnürung und Reptilprägung. Ziemlich cool, diese Klassiker mit Future-Feeling! Auf leisen SOHLEN FLORIS VAN BOMMEL TZ 17 2016 25 SCHUHE Marcel Peters Head of Sales (EE&A) SELECTED Was ist für Sie der neue Trendschuh? Das Rad muss man nicht neu erfinden, es ist vorhanden – und so ist’s auch beim Schuh. Die Kunst besteht darin, durch Innovationen und andersartige Materialkombinationen neue Trends und neue Begehrlichkeiten zu generieren. Dabei stehen gerade Klassiker im Fokus, etwa Loafer und Derby. Aber auch Chukka Boots und Espadrilles lassen der Kreativität freien Lauf. Hybride brechen mit traditionellem Aussehen, so wird z. B. Glattleder mit Canvas vereint. Neuer Schuhdesigner, neue Handschrift: Was kann man sich zur Saison FJ/S 2017 von SELECTED HOMME erwarten? Vor allem ein neues Wohlbefinden im Schuh selbst: durch eine neu implementierte Komfortsohle, die den Fuß weich einbettet. Europäische Qualität steht bei uns im Vordergrund, schließlich belasten wir unseren Fuß täglich und sollten ihm – optisch wie komforttechnisch – den bestmöglichen Auftritt bieten. Unsere Kollektion soll die Lebensfreude des Trägers wecken. Durch ihren puristisch-kühlen und lockeren Ausdruck ist sie für jegliche Zielgruppen geeignet. Letztendlich soll sich der Schuh in den Gesamtlook des Trägers einfügen und seinen Lifestyle komplettieren. Stellen Sie Verschiebungen in der Kundengunst innerhalb Ihrer breiten Range fest? Der Kunde von heute ist nicht mehr fixiert auf ein Segment, wie es früher war. Durch die neuen Medien ist er schnell informiert, was Trend ist, und somit auch flexibel in der Gestaltung seines Looks. Alles ist kombinierbar: So wie der Materialeinsatz heutzutage hybrid ist, so ist auch der Lifestyle einer Person hybrid. Ein Anzug mit lässigen Sneakers ist mittlerweile alltäglich. Oder eine Destroyed-Jeans bricht die Stilistik und den eigentlichen Ursprung eines klassischen Loafers. Unsere Zielgruppe ist breit und soll in allen Segmenten ihren Look vollenden können. CD Bestseller(s) »Vision« Elke Jungbauer BESTSELLER HANDELSGMBH, WIEN 26 TZ 17 2016 Elke Jungbauer (Bestseller Handels-GmbH, Wien) verantwortet als Country Sales Manager für Osteuropa und Österreich die Schuhkollektion von Jack & Jones. Hat für sie der Sneakers-Hype seinen Zenit überschritten? »Nein, auf keinen Fall. Der Sneaker wird immer mehr zum Lebensgefühl als zum Schuh. Ich denke, dass alle Artikel ein Teil eines Kreislaufs sind, indem Produkte immer wieder an Beliebtheit verlieren und danach in irgendeiner upgedateten Form zurückkommen. Des Weiteren bin ich überzeugt, dass, je besser Qualität und Story eines Schuhs sind, er desto länger im Markt bleibt. In der F/S-Kollektion 2017 zeigen wir sehr viele neue Qualitäten und Innovationen, z. B. Allover-Reflektions-Drucke, Superlight-Sneakers mit nur 270 Gramm oder coole Flower-Prints. Doch unser größter Gewinner ist derzeit das Canvas-Modell ›Vision‹. Dieser Schuh ist kommerziell, passt zu fast jedem Outfit und kostet grandiose 44,95 €. Das macht ihn zum perfekten Sommerschuh für jedes Alter. Ein Grund dafür, dass uns immer mehr Modehändler ins Sortiment aufnehmen, ist sicherlich, dass sich unsere Fashionkollektion in den Schuhen wiederspiegelt. Ob Jeans-Einfluss oder Camou-Trend: Der Kunde findet alle Tendenzen der Fast-Fashion-Industrie zu einem fairen Preis. Abgesehen von Flip-Flops starten unser Schuhe bei 34,99 € und enden bei Lederstiefeletten aus Portugal für 99,99 €.« cd © JACK & JONES RIDE »HYB HEN BREC DITIORA MIT T LEM« NEL © KRAXE Österreichischer Trend-Ranzen © Kar ling er Altbewährt und neu entdeckt B ald 70-jährige Wiener Handwerkstradition mit modernem Modeanspruch zu verbinden, das hat sich Thomas Wurzer auf die Fahnen geschrieben. Seine frische Handschrift wird in innovativen Produkterweiterungen deutlich: beispielsweise in Form variantenreicher Elastic-Gürteln oder Vollrind-Ledergürteln mit stufenlos verstellbarer Automatikschnalle. Die hohe Kompetenz bei rustikalen Trachtenaccessoires unterstreicht der neue Karlinger Steirer Gürtel: In acht Farben lieferbar, geschmückt mit origineller Pantherschnalle. Ein wesentliches Standbein sind Hosenträger, und die feiern eine Renaissance quer durchs Land insbesondere bei einer jungen Zielgruppe: 30 % Verkaufszahlenzuwachs seit Jahresbeginn machen Wurzer, der seine Manufaktur mit drei Mitarbeitern am Alsergrund betreibt, stolz. E rdacht in Wien, gefertigt in Portugal: Durch und durch »Made in Europe« sowie »Fairtrade« ist die neue Rucksackmarke KRAXE, die neben stylisch-puristischem Design auf synthetisches Leder, Canvas, Carbon, CorduraNylon und auf hochwertige Vinyle setzt. Die Vorzüge von Silverguard, Permablok³ und Permaguard: kälte- und wärmeresistent, wasserdicht, fleckabweisend und antibakteriell. Der Vertrieb obliegt Salt & Threads: Die 2015 gegründete Consulting-Agentur legt bei Marken und im eigenen Handeln besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit. TEXTILE ACCESSOIRES © Ploenes ROMY HUBEGGER Showroom-Kooperation Z ur nächsten Saison werden Helena Kossen und Erich Hanai ihre Kräfte bündeln und einen gemeinsamen Treffpunkt in Sachen Accessoires schaffen – bislang einzigartig in der Brandboxx Salzburg! Tücher und Schals von Passigatti, Ledergürtel und Accessoires (wie Manschettenknöpfe) von Lindenmann sowie Binder, Mascherl & mehr von Ploenes sind dann quasi unter einem Dach zu ordern. Krawattier Christoph Ploenes aus der Geschäftsführung des Krefelder Traditionsunternehmens (gegründet 1936) freut sich, dass künftig auch seine Trendsetter-Linie »Real Guys« offensiv präsentiert werden kann. Und er verrät die Bestseller aus der Promptlagermappe: »Schmale Krawatten in ruppigen Optiken, Denim-Look und Schleifen aller Art sind im Moment starke Themen.« Ebenfalls signifikant: das Comeback origineller Krawattenspangen! www.hubegger.com | office@hubegger.com fon +43 (0) 1 799 18 03-0 Krawatten | Tücher | Schals SPORTHANDEL S umma summarum: »Der österreichische Sportmarkt ist nicht easy«, weiß Gernot Kellermayr, Präsident des VSSÖ (Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs). Und wie recht er hat. Ein wenig harmonisches Lied davon singen kann der britische Sportdiskonter Sports Direct (SDI), der 2013/14 die Marken und Standorte von Sport Eybl und Sports Experts in Österreich übernahm. Drei Jahre später: Die Verluste sind groß (das WirtschaftsBlatt berichtete im Februar 2016 von einem »Rekordverlust von 45 Mio. €« im Geschäftsjahr 2014/15), die Akzeptanz beim Konsumenten gering. Und das Wissen über jenen Markt, in den man mit Karacho eingestiegen ist? Dürftig. Genau da liegt der Hund begraben. Der österreichische Sportmarkt ist nicht nur nicht easy, er ist komplex. Die Ansprüche der Kunden sind hoch, weil sie Beratung und gute Qualität gewohnt sind. Service hat Tradition im Sporthandel. Und: Der heimische Kunde will ein erstklassiges Sortiment geboten bekommen. Immerhin hat er laut einer Erfassung des VSSÖ 2015 durchschnittlich 302 € für Sportartikel ausgegeben. Eine beeindruckende Zahl, wenn man bedenkt, dass im vergangenen Jahr in der Schweiz 237 €, in Deutschland nur mehr 89 € und in Holland gar nur 68 € pro Kopf ausgegeben wurden. Aktuell geht es dem Sportartikelhandel in Österreich gut: »Im Gegensatz zu den Jahren davor verzeichnete das gesamte Segment im letzten Jahr ein Umsatzplus von 2,1 %. Generell gesehen hat der Sporthandel dem Zeitgeist entsprechend eine SpitDer heimische Sportmarkt ist den zenbasis: Bewegung, Gesundheit, Fitgrößten Veränderungen seit langer Zeit ness, Sport und aktives Älterwerden unterworfen. Die Anbieter haben klare sowie Jungsein sind Megatrends quer Stellung bezogen. Und doch wird durch alle Altersgruppen und entspreVerwirrung beim Konsumenten chen dem aktuellen Lifestyle«, erfasst Alfred Eichblatt, Geschäftsführer von gestiftet. Ein aktueller Rundumblick Hervis, den Status quo. Hervis gilt als in der Branche. einer der Vorreiter hierzulande, wenn es um innovative Ladenkonzepte geht. So hat man etwa Beacons als Pilotprojekt eingesetzt. »Immer mehr Österreicher genießen die Vorteile des Onlineshoppings, wollen aber gleichzeitig nicht auf das Einkaufserlebnis und die Beratung in der Filiale verzichten«, so Eichblatt. Sport in der © Intersport Sanduhr Beratungsstarke Fachhändler wachsen. Dass Beratung honoriert wird, lässt sich unschwer an der Geschäftsentwicklung von Intersport Österreich ablesen. Geschäftsführer Mathias Boenke: »Wir sind letztes Jahr zweistellig gewachsen, auch 2016 wird 28 TZ 17 2016 SPORTHANDEL Unten: Beratung nicht nur rund ums Bike bei Sport 2000 Wibmer in Spittal an der Drau © Hervis © Dachstein © Sport 2000 Ganz unten: das Body Lab zum Testen neuer Produkte in der neuen Hervis Filiale im Haid Center uns das wieder gelingen, und unsere Prognose sieht ebenso ein zweistelliges Wachstum für 2017 voraus.« Auch bei der Verbundgruppe Sport 2000 kann man auf eine positive Entwicklung blicken: 2015 um 5 % gewachsen, auch 2016 ist bei gleich bleibenden Standorten mit einem Wachstum von 5 % zu rechnen. Zurückzuführen ist dieses Wachstum nicht nur aber auch auf den Markteintritt von SDI, den Wegfall von Eybl bzw. Sports Experts und damit freigewordenes Marktpotenzial. »Eybl/ Sports Experts hatte vor der Übernahme durch Sports Direct einen Umsatz von mehr als 300 Mio. €, SDI hat 2015 rund 180 Mio. € umgesetzt. Das sind mehr als 120 Mio. €, die zwischen den anderen Marktteilnehmern aufgeteilt wurden bzw. ins Internet gewandert sind«, kommentiert Holger Schwarting, Vorstand Sport 2000. Diese massiven Umwälzungen – »eine der größten Veränderungen der letzten 50 Jahre«, meint Intersport-ÖsterreichGeschäftsführer Boenke – hatten unterm Strich allerdings weniger schlimme Folgen nach sich gezogen als zunächst befürchtet. Im Gegenteil. Neues Potenzial durch den Wegfall der Mitte. Vor drei Jahren war der heimische Markt »wie eine Pyramide aufgestellt«, versucht es VSSÖ-Präsident Kellermayr zu verbildlichen. »Ganz oben exklusive Markengeschäfte, dann der Fachhandel, dann Eybl, gefolgt von Gigasport, Hervis und Sports Experts«, so Kellermayrs Rückschau. Der Markt musste sich nun neu positionieren, die Anbieter waren gezwungen, ganz klar Stellung zu beziehen. Kellermayr spricht jetzt vom Markt »in Sanduhrform«. Die Mitte ist mit Eybl weggefallen, während sowohl die obere Hälfte mit Fachhändlern und Spezialisten als auch die untere Hälfte mit preisaggressiven Händlern und Diskontern breiter wird. Vor allem im Bereich der Spezialisten (Bergsport, Radsport) gab es nun etliche Neueröffnungen, nachdem durch die aggressive Expansion von Eybl in der Vergangenheit etliche Spezialisten zusperren mussten, weil sie gegen den Filialisten keine Chance mehr hatten. »Unser Ziel ist es, diesen neu entstehenden Spezialisten ein Zuhause in der Sport 2000 zu geben«, betont Holger Schwarting, Vorstand Sport 2000. Dafür arbeitet man zurzeit Konzepte aus, die Shopausstattung, Markenwelten und Schulungen für die Mitarbeiter umfassen. Konzepte soll es für die Bereiche Wintersport (Ski, Rental), Bike, Laufen, Outdoor und Teamsport geben. Die Konzentration auf diese Expertenshops sei der USP der Sporthandelsverbundgruppe gegenüber dem Mitstreiter Intersport. Bis Ende des Jahres rechnet Schwarting mit zehn bis 15 neuen Partnern an Bord, hauptsächlich Spezialisten aus den Bereichen Bike, Laufen und Outdoor. Wird der Wettbewerb zwischen Intersport und Sport 2000 nun härter, weil der Kuchen zwar nicht größer, die Kuchenstücke aber neu verteilt werden? »Intersport ist mehr der Generalist, wir sind kleiner und auf Spezialkonzepte konzentriert. Klar kämpfen wir um denselben Kuchen, aber wir kämpfen nicht gegeneinander. Vielmehr wollen wir uns beide vom Preissegment differenzieren und dem Kunden gute Argumente liefern für den hochwertigen Sporthandel. Wir arbeiten also in eine Richtung, um den Konsumenten zu sensibilisieren«, betont Schwarting, Sport 2000. Hier hakt die Intersport-Strategie »Best in Town« ein. Mit diesem Konzept will man dem Konsumenten in der Stadt und im Dorf abholen und ihm signalisieren, dass man das beste Angebot in Service und Qualität habe und sich von preisaggressiven Anbietern abhebe. »Für den Kunden ist es damit leichter geworden«, so Intersport-Österreich-Geschäftsführer Boenke, der sich auf die deutliche Differenzierung von Diskontanbietern – also preisgetriebenen Formaten – und Qualitätsanbietern – also servicegetriebenen Formaten – bezieht. »Obwohl Eybl Qualitätsanbieter war, war er in den letzten Jahren ein großer Preistreiber, um Liquidität zu schaffen. Da mussten die anderen Anbieter mitziehen. Jetzt ist die Situation neu: Diskont trifft auf Qualität«, beurteilt Holger Schwarting, Vorstand Sport 2000, die Lage. Der österreichische Kunde ist Beratung im Sport gewohnt. Service hat im heimischen Sporthandel eine lange Historie. Der Durchschnitt der Österreicher sucht gute Ware und gute Beratung und ist bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Gernot Kellermayr, Präsident VSSÖ TZ 17 2016 29 Sportartikelhändler 2016 MARKET-STUDIE Das Linzer Marktforschungsinstitut market verglich in seiner repräsentativen Studie »Sportartikelhändler 2016« Sportartikeleinzelhändler in Österreich in Hinsicht auf Marken-, Point-of-Sale- und Online-Kompetenz. Weiters wurden vorhandene Onlineshops analysiert und bewertet sowie Bekanntheit, Durchschlagskraft und Markenstimmigkeit von Slogans erfragt. Mittels Onlineinterviews wurden Mitte März diesen Jahres 1.000 Österreicher ab 16 Jahren befragt. In puncto Bekanntheit liegt Hervis mit 96 % knapp vor Intersport mit 95 %. Etwas abgeschlagen auf Platz drei mit 71 % Gigasport, gefolgt von Sport 2000 (66 %), Sports Direct (64 %), Blue Tomato (31 %) und Runners Point (7 %). Die Zufriedenheit der Kunden wurde von Market mittels Schulnotensystem abgefragt. Auffallend ist dabei, dass Sports Direct den höchsten Ausschlag bei Note 5 erhält (3 %). Für Intersport, Runners Point und Blue Tomato wird keinmal die schlechteste Note vergeben. Dafür verteilen 27 % der Befragten die Bestnote 1 für Intersport. Der Großteil der Interviewten vergibt für die Sportartikelhändler eine Note 2 bzw. Note 3. Wenn es darum geht, aufgrund der Erfahrungen einen Händler weiter zu nutzen, gewinnen Intersport, Gigasport und Hervis vor Sport 2000, Blue Tomato, Sports Direct und Runners Point. In Zeiten von Social Media ist die Empfehlungsrate zu einem wichtigen Faktor geworden. Umso interessanter, welchen Sportartikelhändler die Befragten am ehesten weiterempfehlen würden. Die Nase vorn hat laut market-Studie Intersport, gefolgt von Hervis, Blue Tomato, Giga sport, Sport 2000, Runners Point und Sports Direct. Den größten Preisvorteil sehen die 1.000 Interviewten bei Hervis, gefolgt von Intersport und Sports Direct. Den besten Service bekommen die Österreicher laut dieser repräsentativen Studie bei Intersport geboten, gefolgt von Hervis, Gigasport, Runners Point, Sports Direct, Sport 2000 und Blue Tomato. Besonders interessant für den Handel sind die Ergebnisse jener Frage, die sich mit den entscheidenden Kriterien bei der Auswahl des Sportartikelhändlers beschäftigt. Demnach gehen 30 % zu jenem Sportartikelhändler, der den besten Preis anbietet. Demgegenüber stehen 25 %, die dort kaufen, wo sie die beste Beratung erhalten. 16 % entscheiden sich für den nächstgelegenen Händler, dicht gefolgt von 15 %, die zu dem Sportartikelhändler mit dem größten Sortiment gehen. 6% favorisieren den Händler mit dem besten Service. Für 5 % ist entscheidend, dass sie zu jenem Händler gehen, bei dem sie immer einkaufen. Die Studie ergab, dass die höchste Kundenbindung bei Intersport vorliegt, gefolgt von Gigasport, Hervis, Blue Tomato, Sport 2000, Runners Point und Sports Direct. Online am besten vertreten (entsprechend der Summe aus den Vergaben von Note 1 und Note 2), sind laut Meinung der Befragten Hervis, Intersport und Blue Tomato. Mehr zu dieser Studie unter www.market.at. SA 30 TZ 17 2016 © Dachstein SPORTHANDEL Qualität vor Diskont. Marktteilnehmer wie eben Sport 2000, Intersport oder Hervis haben von dieser Entwicklung profitiert. Eine Vielzahl der ehemaligen Eybl-Kunden hat sich nach oben orientiert, Richtung Fachhandel, die anderen haben sich an preisaggressive Anbieter gewandt. Mit klugen Aktionen wie etwa der EintauschAktion von Eybl-Kundenkarten gegen eine Intersport-Gutschrift konnten die verwöhnten Eybl-Kunden gewonnen werden. Bei der Kommunikation mit dem Endverbraucher wird immer wichtiger, zu zeigen, wofür man steht. Sport 2000 etwa startet im Herbst mit einer neuen Kampagne: »Beratung ist unser Sport«, heißt es dann. Die Situation ist noch nicht endgültig aufgelöst, die Chance, neue Kunden zu gewinnen, besteht nach wie vor, denn viele der ehemaligen Eybl-Käufer sind noch auf der Suche nach einem neuen Sporthändler ihres Vertrauens. Bedenkt man die enormen Verluste auf Seite von SDI und die positiven Zahlen im Fachhandelssegment, liegt der Schluss nahe, dass der heimische Sporthandelskunde seine Ware in erster Linie nicht im Diskontbereich sucht, der durchschnittliche Käufer von Sportartikeln als qualitätsorientiert einzustufen ist. Was in Anbetracht dieser Situation zu beachten ist: Der Kunde hat damals »beim Eybl« eingekauft. Die Einzelhandelsmarke war ebenso wichtig wie einzelne Produktmarken. Der Handelsname steht für ein bestimmtes Image – und der Kunde lässt sich diesbezüglich nicht gerne in die Irre führen, denn er ist informiert. Diesen Faktor haben die Briten von SDI massiv unterschätzt, den Österreichern ohne Rücksicht ihr Diskontkonzept aufgezwungen und darüber hinaus noch für Verwirrung gesorgt. Während der Plan zunächst lautete, Sports Experts in Sports Direct umzuwandeln und Sport Eybl als Qualitätsschiene weiterzuführen, entschied sich der Sportdiskonter schlussendlich dafür, alle Filialen beider Formate auf Sports Direct umzufirmieren bzw. einige der großen Eybl-Standorte in deren Premiumvertriebslinie Lillywhites überzuführen. SPORTHANDEL Der Markt hat sich durch den Eintritt von Sports Direct noch stärker in ein Qualitätsund ein preisgetriebenes Segment unterteilt. Umso wichtiger ist es für Sport 2000, weiterhin auf intensive Beratung zu setzen. © Sport 2000 Holger Schwarting, Vorstand Sport 2000 Oben: Stimmiges Ambiente bei Sport 2000 Rankl in Schladming © Hervis Unten: Der innovative Kassenbereich in der modernsten Hervis-Filiale, die kürzlich im Haid Center eröffnet hat. Volle Verwirrung? Die aktuelle Situation sieht allerdings folgendermaßen aus: »SDI lebt von Kundenfrequenz. Wenn es die nicht gibt, passt das Geschäftsmodell nicht mehr. Sports Direct selbst schafft es aber nicht, Frequenzbringer zu sein. Also lautet die Vorgabe, Filialen zu vermieten bzw. zu verkaufen, die zu wenig Frequenz bringen«, erzählt Gernot Kellermayr, VSSÖ. Während Sports Direct also bereits wieder versucht, unrentable Standorte zu verkaufen (zuletzt etwa die Filiale im Tiroler Einkaufszentrum Cyta an den Intersporthändler Wintersport Tirol AG, die im Herbst 2016 Eröffnung feiert), tritt die Marke anderenorts noch unter dem Eybl-Logo auf. So etwa in der Linzer PlusCity. Dort eröffnete nun am 1. September auch ein Intersport-Flaggschiff mit 2.500 m². Diese Konstellation verspricht, spannend zu werden – und teils verwirrend für den Konsumenten, da zwar Eybl zu lesen, aber das Sports-Direct-Sortiment zu haben ist. Laut Brancheninsidern geht es dabei um den Mietvertrag mit der PlusCity, der verloren ginge, wenn Eybl in Sports Direct umfirmiert. Auch am ehemaligen Eybl-Worldstore in Vösendorf prangt nach wie vor riesengroß der Eybl-Schriftzug, obwohl der Standort laut Lillywhites-Website als Lillywhites-Standort geführt wird – Konsumenten-Konfusion vorprogrammiert. Und dann ist da noch die Sache mit der Kooperation von Lillywhites, jener Premiumvertriebsschiene von SDI, und Kastner & Öhlers Gigasport. Seit dem Frühjahr 2016 betreibt nun Gigasport in den Lillywhites-Filialen in Salzburg und Linz die Bike- und Wintersportabteilungen und somit jene Flächen, die nicht in die vorrangigen Kompetenzbereiche von SDI fallen, aber am heimischen Markt zu den wichtigsten Umsatzbringern zählen. Laut einer Meldung der Zeitung Heute ist die Partnerschaft vorerst auf zwei Jahre befristet. Ein Brancheninsider berichtet, dass der Deal zwischen SDI und Gigasport die Voraussetzung beinhaltete, dass alle Filialen zum Inkrafttreten der Zusammenarbeit bereits auf Lillywhites gebrandet sein sollten. Realität ist, dass Außen zwar Lillywhites (und Gigasport) zu lesen ist, drinnen aber die Verkäufer mit Sports-Direct-Shirts herumlaufen. »Ein sehr halbherziges Konzept«, so der Experte. Von Seiten SDI ein kluger Schachzug – ob Gigasport mit dem Schritt nun glücklich ist, bleibt dahingestellt. Decathlon und XXL – noch ein Diskonter und eine neue Mitte? Während es also Sports Direct nach drei Jahren noch immer nicht geschafft hat, in Österreich wirklich Fuß zu fassen, stehen auch schon die nächsten Sportriesen bereit, um den heimischen Markt zu betreten. Aus Frankreich tritt (voraussichtlich 2017) der Diskonter Decathlon an, der damit unmittelbare Konkurrenz für Sports Direct wäre. Die Franzosen seien aber gut vorbereitet auf Österreich, im Gegensatz zu SDI, die auf Grund des guten Übernahmeangebotes Knall auf Fall den Markt enterten, meint Gernot Kellermayr, Präsident des Verbandes der Sportartikelerzeuger und -ausrüster. »Decathlon schaut sich unseren Markt seit zehn Jahren an und beschäftigt sich ausführlich mit Gewohnheiten und Gepflogenheiten.« Gesprächen in der Branche kann man entnehmen, dass der norwegische Sporthändler XXL All Sports United ebenfalls vor einem Markteintritt steht. Ein offizieller Zeitplan ist noch nicht bekannt. XXL sieht Kellermayr in einer wertigeren Schiene als Decathlon. Von der Breitenwirkung her würde er sich vermutlich mit Hervis um Kunden matchen und damit so etwas wie eine »neue Mitte« abbilden. Holger TZ 17 2016 31 SPORTHANDEL Wenn wir drei Jahre hintereinander ein zweistelliges Wachstum erzielen werden, sind wir und unsere Händler motiviert, diese Strategie auch in Zukunft fortzusetzen. Wir wollen mit »Best in Town« das beste Angebot in Service und Qualität bieten. Baustelle Wien. Apropos Wettbewerb. Der wird sich zukünftig in Wien verschärfen. Nach dem Wegfall der drei riesigen Eybl-Häuser in Wien – zusammen fast 30.000 m² – klaffte eine Lücke. Das Segment Sport war im Wiener Handel eindeutig unterrepräsentiert. Nun tut sich wieder einiges. Darunter zwei neue Intersport-Standorte im Süden (Bereich SCS) und Norden (Bereich Stadlau) von Wien, beide Geschäfte mit jeweils über 3.000 m². »Wir betreiben im Großraum Wien bereits etablierte Standorte. Die zwei neuen Stores sind eine gute Abrundung des bestehenden Angebots«, so Intersport-Österreich-Geschäftsführer Mathias Boenke. Auch für HervisGeschäftsführer Alfred Eichblatt hat Wien eine besondere Bedeutung: »Wir haben vor einiger Zeit in Wien-Mitte The Mall einen Hervis Future Store eröffnet, sind am Westbahnhof mit Hervis Express eingestiegen und sind auch am neuen Verkehrsknotenpunkt Hauptbahnhof sowie im neu eröffneten Huma Eleven vertreten.« Dabei steht für Eichblatt immer auch im Vordergrund, dass ein Multichannel-Ansatz verfolgt wird, die Kompetenzen von Filialgeschäft und Online dabei verknüpft werden. Services wie »Click & Collect« oder »Click & Reserve« sind bei Hervis selbstverständlich. Bei Intersport nennt sich dieses Service »Check & Reserve«: »Der Konsument schaut sich die Ware im Internet an, sieht, wo sie verfügbar ist, reserviert sie und kann sie schließlich im Shop abholen«, erklärt Boenke. Der Intersport-Österreich-Geschäftsführer verortet hier ein großes Interesse des Kunden, der sich in den letzten zehn Jahren massiv verändert habe. Wenn sich der Kunde in immer rascheren Zyklen verändert, dann ist für Mathias Boenke eines klar: »Als Händler muss man für den Wandel geschaffen sein.« Dem ist nichts hinzuzufügen. SA © Intersport Schwarting, Vorstand der Sport 2000, sieht die Mitte kritisch: »Es hat einen Grund, dass die Mitte weggebrochen und im Moment unbesetzt ist. Es gibt immer mehr eine Polarisierung des Marktes – entweder sehr preisorientiert oder mit hochklassiger Beratung. Der Rest wandert ins Internet ab. Jene Anbieter, die in der Mitte sitzen, bieten weder den besten Preis noch das beste Service an. Das ist der viel besprochene Tod der Mitte: stuck in the middle. Tendenziell streben alle Handelskanäle in Richtung Marktführerschaft, daher rechne ich nicht mit einer Neubesetzung der Mitte, sondern mit einem verstärkten Wettbewerb in den Segmenten.« © Intersport Mathias Boenke, Geschäftsführer Intersport Österreich Immer mehr Österreicher genießen die Vorteile des Onlineshoppings, wollen aber gleichzeitig nicht auf das Einkaufserlebnis und die Beratung in der Filiale verzichten. Kundenfreundliche Optionen wie »Click & Collect« oder »Click & Reserve« punkten. Alfred Eichblatt, Geschäftsführer Hervis 32 TZ 17 2016 In der Coaching-Zone von Intersport können interessierte Kunden Sportgeräte ausprobieren und sich kompetent beraten lassen. ATHLEISURE Sportwärts © Puma Es wird sportlich auf den Modeflächen des Landes. Welche Marken und Händler beim Trend Athleisure bereits vorne mit dabei sind, zeigt eine kleine Rundschau. T urnschuhe im Büro? Was vor gar nicht allzu langer Zeit noch undenkbar gewesen wäre, ist seit einigen Jahren durchaus salon fähig. Die Sneakers erleben einen regelrechten Boom und gaben die Richtung vor. Für einen Trend, der sehr sportlich aussieht, aber nicht unbedingt zum Sport getragen werden muss. Aus der ent gegengesetzten Richtung kommend, befeuerte eine weitere Entwicklung den Trend zur Sportivität. Denn Sportarten wie Yoga und Pilates ebneten den Weg für eine Mode, die nicht nur im Fitness-Studio, sondern auch am Weg dorthin gut aussehen muss. Also für einen Trend, der zum Sport getragen wird, aber nicht unbedingt nach Sportbekleidung (in der bis dahin gültigen Definition) aussehen muss. Mittlerweile werden aber nicht nur Sportmarken immer modischer, sondern auch viele Modemarken verpassen sich entweder einen sportiven Anstrich oder setzen auch gleich einmal ganz auf neue, echte Active Wear. Athleisure ist eines der wohl wichtigsten Schlagworte der kommenden Saison, umgesetzt wird der Trend in verschiedenster Breite und Tiefe, ange fangen von dezenten Galonstreifen bis hin zu sportlichen Hightech-Materia lien für Business-Looks. Das Angebot für ein sportives Sortiment und, damit verbunden, eine Möglichkeit für frische neue Optiken im Modehandel sind also schon vorhanden. Im Moment gilt es auszuloten, auf welche Weise sich der Athleisure-Trend auf den Modeflächen umsetzen lässt, welcher Marken mix und welche Kombinationen hier die richtigen sind. Wer hier vorne mit dabei ist, dem bietet sich wieder einmal die Chance, sich mit seiner Sortimentszusammenstellung vom Mitbewerb abzuheben. Wie breitenwirksam das Thema Sportivität mittlerweile ist, zeigt am Beginn einer kleinen TZ-Rundschau, dass auch die großen vertikalen Anbieter auf den Zug aufgesprungen sind. Zwar hat H&M schon länger Sportbekleidung im Sortiment, allerdings wird es in letzter Zeit vermehrt in den Fokus der Kommunikation gestellt. So entstand etwa die jüngste Kollektion unter dem Titel »For every victory« in Zusam menarbeit mit dem schwedischen Olympia-Team, in der Kampagne dafür ist US-Promi Caitlyn Jenner zu sehen, die vor ihrem Reality-TV-Leben im Jahr 1976 olympisches Gold im Zehnkampf holte. Auch der Anbieter Bik Bok für junge Frauen, Teil der norwegischen Varner-Gruppe, präsentierte mit der neuen »Balance«-Kollektion gerade eben eine Frei zeit-Style-Linie mit Legging, Oversized-Hoodies und MeshTops, die, ganz im Trend, von Yoga und Ballett inspiriert wurden. TZ 17 2016 33 Hochwertige Höchstleistungen. Aber nicht nur die jungen vertikalen Konzepte sind bei diesem Trend vorne dabei. Auch hochwertige Anbieter haben das Trendpotenzial erkannt. »Der Handel hat in den letzten Wochen über die Fachpresse mitbekommen, wie diese Athleisure-Welle aus den USA nach Europa überschwappt«, erzählt Norbert Lock, Managing Director Wholesale & Retail beim deutschen Hersteller Marc Cain: »›Aber wie auf der Premiumfläche adaptieren?‹, war die Frage. Deshalb waren unsere Partner nicht nur überrascht, sondern froh, dass Marc Cain dieses Thema so ausgereift auf den Punkt gebracht hat. Funktionell wie auch dekorativ und versehen mit allen Must-have-Accessoires.« Und auch über die Frage der Darstellung hat man sich bei Marc Cain bereits im Vorfeld Gedanken gemacht, denn das Angebot gibt es »samt CI-gerechtem Fitwear-Interior als perfekte Basis zur Ausstattung eines Flächen-Pop-up-Shops oder Fitrooms.« Wie das im Idealfall aussehen kann, konnten die Partner bereits auf der Berliner Panorama sehen, denn dort wurde der gesamte Messestand dem Fitwear-Programm gewidmet. Die Active-Wear-Linie mit Shorts, Leggings, Bustiers und Blousons sowie Westen und Zipperjacken in kräftigen Farben, in »Leoflage« und mit Blütenblätter-Prints wird laut Lock auch fester Programmteil der Kollektion. Auch der Hosenspezialist Cambio schlägt mit seiner »Athletics« in die gleiche Kerbe. Das Kampagnenvideo zur funktionalen Hose mit weißen, seitlichen Einsätzen spiegelt exakt den Kerngedanken des Trends wider und zeigt eine Hose, die sowohl vor als auch während und nach dem Training gut aussieht. Die Produktgruppe Hose eignet sich überhaupt gut als Einstieg in die Thematik, wie auch Katrin Stocker, Einkaufsleiterin Mode Damen bei Kastner & Öhler weiß: »Im Herbst 2016/17 zeigen uns schon einige Premium-Marken den Athleisure-Gedanken, vor allem in der Warengruppe Hose etwa Cambio oder Brax.« Sie verortet die Herkunft des Trends ähnlich: »Gekommen ist er bereits aus den letzten Saisonen, es ging um Bequemlichkeit, Materialien, Casual Look, angefangen bei der Tapered, Jogginghose, Jeggings. Durch die Einflüsse von Lebenseinstellungen auf den tägli- ICH ILRE A T E D CHDUR LOOK TER DACH Rafael Duleba © Steffl / McQ Alexader McQueen Einkauf HAKA sowie Denim & Trend bei Steffl Department Store 34 TZ 17 2016 © PUMA ATHLEISURE chen Look und den Yoga- und Pilates-Boom der letzten Jahre hat sich die Industrie Gedanken hinsichtlich der kommerziellen Übersetzung dieser bequemen Trainingshosen gemacht.« Und ergänzt: »Kommerziell umgesetzt ist es in der Hose meist durch einen Galonstreifen oder transparente Einsätze. Ganz Trendige setzen schon auf die Trackpant, die bereits die Trainingshose wieder alltagstauglich macht.« Das Label Juvia entstand genau vor diesem Hintergrund. Gründerin Judith Dommermuth wollte komfortable Freizeitkleidung bieten, die aber hochwertig und jenseits des Schlabber-Looks ist. Nun hat sie das Angebot erweitert: »Unsere Kollektion ist im Kern Wie sehen Sie den Athleisure-Trend? Ich beobachte diesen Trend schon sehr lange. Adidas und Nike waren sicher die Vorreiter und der Ursprung des Athleisure-Trends durch ihre erfolgreichen Kooperationen mit Designern und Celebritys beim Sneaker. Der Sneaker wurde zum Kultobjekt und löste eine Lawine an Sport-Einflüssen in der Mode aus. Auch bei den Denims ist Elasthan sehr wichtig, ein Stoff, der ursprünglich aus der Sportswear kommt. Die Entstehung und der Hype werden aber zusätzlich durch den enormen Körperkult beeinflusst: eine Nebenerscheinung von Social Media, bei denen der schöne Körper im Mittelpunkt steht – und unter »schön« wird derzeit »strong« verstanden, der muskulöse, wohlgeformte Körper. Athleisure-Looks sind sehr körperbetont und zeigen eine sportliche Silhouette. Aber Achtung: Das sportliche Outfit allein macht den Mann noch nicht zum Athleten! Was wird hier derzeit angegriffen? Wie wird es getragen? Der Look wird bei unseren Kunden stark nachgefragt, viele greifen bei diesem Trend zu, weil er bereits bei uns erhältlich ist. Oft ist der Athleisure-Trend nicht auf den ersten Blick erkennbar, da er selten so auffällig präsentiert wird wie beispielsweise bei Adidas. Bei vielen Marken wie Maje und Sandro Paris ist der Trend subtiler in den Kollektionen verpackt. Man sieht Sweater, Hoodies, Neopren, Mesh-Stoff oder Kleider aus Stretch aus dem Sportswearbereich. Viele Herren fragen aber explizit nach bestimmten Produkten, die sie aus der Werbung kennen, wie etwa nach dem »Ice Jacket« von Stone Island. Die Marke hat damit einen großen Hype ausgelöst, und natürlich muss unser Beratungspersonal zu diesen Innovationen bestens geschult sein. Die Looks werden sowohl von Liebhabern all-over getragen oder reduzierter in Kombination mit anderen Teilen gestylt. Generell handelt es sich um einen sehr reduzierten, cleanen Look, der den Träger in den Mittelpunkt stellt. Jedoch ist der Look sehr detailreich durchdacht und wird zur entsprechenden Denim und zu Sneakers gestylt. ATHLEISURE © LODENFREY / adidas by Stella McCartney © STEFFL / Cambio Judith Dommermuth, Gründerin Juvia schon sehr sportlich, deshalb lag es nahe, dass wir unser Sortiment von Loungewear auch um Active Sportswear erweitern. Wir haben eine Capsule Collection erstellt, die sich perfekt in die Hauptkollektion integriert«, erzählt Dommermuth weiter, die mit ihrem Label schon heute bei rund 45 Kunden in Österreich vertreten ist: »Und so lässt sich mit wenigen Key-Pieces das Thema Active Wear in die Modeboutique integrieren.« SportgröSSen. Aber es sind ja nicht nur die modischen Anbieter, die diese Thematik bedienen. Denn auch die Sportmarken wittern ihre Chance in diesem modisch heißen Feld. So schlägt etwa Adidas mit seinen Designkooperationen und Kapsel-Kollektionen die Brücke zwischen Sport und Mode. Prominentestes Beispiel: die »Adidas by Stella McCartney«-Linie, die bereits seit elf Jahren für Highlights sorgt und sich schon lange einen festen Platz in so manchem Modehaus wie etwa Lodenfrey in München erobert hat. »Where the Gym meets the Runway« – dieses Motto hat man sich auch bei Puma auf die Fahnen geschrieben. »Während der Fashionhandel immer stärker auf sportliche Einflüsse setzt und vermehrt Performance-Produkte einkauft, ist im Sportfachhandel immer mehr modische Inspiration für die Kundinnen gefragt«, ist Hannelore Weiss, Head of Merchandising Puma D-A-CH, überzeugt: »Von daher eröffnet uns der Trend natürlich ganz neue Verkaufswege.« Es gehe darum, hochfunktionale Styles, die die neuesten Performance-Technologien bieten auch zu ausdrucksstarken Key-Pieces auf der Straße zu machen. Als Beispiel nennt Weiss die »Gold Pack«-Kollektion von Puma, deren Street-Styles in Gold, Schwarz und Weiß die Grenzen verschwimmen lassen. Auch auf der Fläche macht sich der neue Trend bemerkbar: »Am POS setzen wir mit speziellen Shop-in-Shop-Konzepten immer mehr auf das Thema Athleisure und zeigen einen ansprechenden Cross-Category-Mix zwischen Performance- und Sportstyle-Produkten«, erläutert Weiss den Puma-Ansatz: »Denn Konsumenten kaufen heute immer weniger nach bestimmten Kategorien ein, sie möchten sich immer neu inspirieren lassen und mixen und matchen unterschiedliche Styles.« Dass sich hier ein zukunftsträchtiger Ansatz entwickelt, davon ist sie überzeugt: »Wir denken, dass das Thema Athleisure sowohl den Sportfachhandel wie auch den Fashionhandel langfristig beeinflussen wird und hier ganz neue Impulse entstehen.« BN © Marc Cain »Der Casual-Street-Look etabliert sich immer weiter, und ich bin sicher, dass dieser Trend erst am Anfang ist! Schon bald wird es normal sein, einen coolen Jogger und auch kombinierte Sportswear auf eine neue, edle und schicke Variante im Alltag zu tragen!« »Der Sportivity-Trend beeinflusst die Mode immer mehr. Die MarcCain-Kundinnen wollen auch beim Workout keine Styling-Kompromisse mehr eingehen und gleichzeitig diese Active Wear ganz selbstverständlich in ihre Alltagsgarderobe integrieren.« Norbert Lock, Managing Director Wholesale & Retail Marc Cain TZ 17 2016 35 MODE AKTUELL PIQUADRO ro © Pi qu ad Fashion-statement Rucksack S © Burton ahara-Abenteurer Rocco Rava und Segelsportler Pierluigi Coscarella sind die Lookbook-Testimonials der Travel- und Sport-Chic-Linien von Piquadro. Für beide beweisen sich Rucksäcke als dynamische Begleiter in jedem Terrain und bieten zudem smartes Design in hochwertigen Materialien. So lässt sich das Modell »Pegasus« (Nubuk leder mit Glattlederschnallen) flexibel als Rucksack oder mittels seitlichem Griff als Tasche tragen. Der kalbslederne Kabinen-Trolley »Blue Square« wird dank anbringbarer Gurte zum praktischen Rucksack. Der Cargo-Rucksack »Perseus« bleibt dank vieler Fronttaschen perfekt organisiert und lässt sich auch leger als Dufflebag über die Schulter hängen. Burton D Retro-Fleece ie Marke Burton steht schon lange für die Verbindung von Heritage mit den neuesten Technologien. Und in 40 Jahren Brand-Geschichte finden sich auch einige Looks, die ein zweites Leben geschenkt bekommen. So geschehen in der neuen Fleece-Kollektion, bei der Burton ikonische Styles mit den modernsten Materialien vereint. So kommt etwa der Dryride Thermex zum Einsatz, der gleichzeitig warm hält und atmungsaktiv ist. Aber auch alle anderen funktionalen Anoraks und Pullover mit schickem Retro-Appel rüsten sowohl für raue Nächte in der Natur als auch für den Großstadtdschungel. 36 TZ 17 2016 © Invista © Marc o`polo MARC O’POLO Im Zeichen des O’ I m Sommer 1967 beschlossen Rolf Lind, Göte Huss und Jerry O. Sheets – zwei Schwe den und ein Amerikaner aus Stockholm –, ein Bekleidungsunternehmen der anderen Art zu gründen. Die Modewelt wandte sich damals den aufkommenden synthetischen Fasern zu – die drei wollten dagegenhalten und setzten auf Naturtextilien, die sie aus Fernost importierten. Was noch fehlte, war ein guter Firmennamen. Fündig wurden die Entrepreneure beim Venezi aner Marco Polo, der im 13. Jahrhundert nach Asien aufgebrochen war. Die zündende Idee, das Logo mit einem augenzwinkernden Twist zu versehen, kam, als sie den Namen des See fahrers mit Jerry Sheets’ Mittelinitial »O« kom binierten. Dieses wurde ab und zu mit Apo stroph statt einem Punkt geschrieben – so, als ob Sheets ein Ire wäre. Damit war das Label Marc O’Polo geboren – und 50 Jahre später feiert man die Schöpfung, indem man zwölf interna tionale Künstler einlud, das O’ auf ihre eigene Art zu interpretieren. Fenster-Reise Ultimativer Winterdenim Z wei bemerkenswerte Neuentwicklungen aus dem Hause Invista (mit 10.000 Mitarbeitern einer der weltweit größten Hersteller von Polymeren sowie Eigentümer der Fasermarke Lycra) finden nun ihren Weg über innovative Stoffproduzenten (wie Calik Denim, Tejidos Royo oder Orta) zum Handel und zum Endver braucher. Denim-Stoffe mit der Thermolite-Infrarot-Technologie erwärmen sich dank keramischer Pigmente spürbar, sobald sie Son nen- oder künstlichem Licht ausgesetzt sind. Die Thermolite-DualLayer-Struktur schafft hingegen Hohlräume innerhalb des Stoffes und die eingeschlossene Luft hält den Träger warm und trocken. Für die künftige Lancierung ultimativer Winter-Jeans kommt noch ein entscheidender Benefit ins Spiel: die Leichtgewichtigkeit der Stoffe samt authentischer Denim-Ästhetik. © www.dekowoerner.de Heinrich Woerner GmbH INVISTA I m aktuellen Katalog Herbst/Weihnachten vom Deko-Spe zialist Woerner findet man unter anderem vielfältige Deko-Ideen rund ums Thema Reisen. Dieses kann einer seits mit Koffertruhen-Sets, einem Kofferwagen oder Nostal giekoffern in verschiedenen Formaten, Größen und Farben umgesetzt werden. Auch ein Banner im Stil alter Bahnhofs uhren und ein Kompass bedienen das Thema. Andererseits verbreiten manche Displays in Form des schiefen Turms von Pisa, des Big Ben oder des Kolosseums Lust auf ganz bestimm te Reiseziele. Gerade die Destination London steht mit einer englischen Telefonzelle in Form eines Displays, einem roten Briefkasten und einem Mini-Doppeldeckerbus hoch im Kurs. Gen Frankreich weist dagegen ein Eiffelturm als täuschend echte Metallnachbildung aus massivem Holz mit einer Höhe von 170 Zentimeter. TZ 17 2016 37 © Jac k Wol fsk in MODE AKTUELL Jack Wolfskin Unvergesslich D ie Outdoor-Spezialisten von Jack Wolfskin begeben zur Wintersaison 2016/17 eine breit angelegte neue Marken-Kampagne, in deren Mittelpunkt der Claim #MachDeinLebenUnvergesslich steht. »In unserer neuen, modernen SelfieKampagne geht es darum, seine ganz persönlichen Outdoor-Träume zu entdecken und diese auch zu erleben. Sie ist Aufforderung und Haltung zugleich und drückt aus, worum es im Leben wirklich geht: Das eine Leben, das wir Menschen haben, so glücklich und erfüllt wir möglich zu gestalten«, sagt Jan Erik van Djik, Global Marketing Director Jack Wolfskin. Nobis Jubiläumsjahr © Nobis S 38 TZ 17 2016 eit zehn Jahren steht die kanadische Marke Nobis bereits für funktionelle Outerwear. Das mit diesem Jubiläum noch lange nicht Schluss sein soll, zeigt auch die Übergangskollektion 2017, die eine anspruchsvolle Auswahl an vielseitiger Performance-Outerwear und Headwear bringt. Das Sortiment wurde außerdem um elegante Regenbekleidung sowie besonders leichte, mit 100 % weißen kanadischen Entenfedern gefütterten Daunenjacken erweitert. Mit der »Embrace«Membranschicht, verdichteten Nähten und DWR-Schicht halten die wind- und wasserabweisenden sowie atmungsaktiven Jacken ihre Träger trocken und warm. Zu jeder Jacke wird eine Reihe an passenden Kopfbedeckungen angeboten, die Mützen und Hüte werden aus verschiedensten Materialien und in unterschiedlichsten Texturen von Wildleder und Wolle bis zu Reversible Denim gefertigt. MILESTONE Wollmantelcomeback O Erscheinungstermin: 20. Oktober 2016 Druckunterlagen-Schluss: 03. Oktober 2016 © Milestone © RV RONCATO b Business- oder Casual-Style: Milestone – an und für sich Jackenspezialist – sieht den Mantel in der kommenden Verkaufssaison als essenziell. Dabei wird mit vielfälti- g e n Mutern und Materialien gespielt. Etwa strukturierte Wollstoffe, weiche Jerseys oder sophisticated Doubleface-Qualitäten – umgesetzt in klassischen Mustern à la Checks, Salt & Pepper oder Herringbones. Den leicht taillierten Modellen namens »Pistoia«, »Cappotto« und »Manchester« ist eines gemein: der UVP von 299,95 €. Saisonreport Hemd RV RONCATO Vielflieger-Büro E ine raffinierte Lösung des Lederwarenherstellers aus Padua: Der »Double« ist der erste Cabinsize-Hartschalenkoffer aus Polycarbonat, der Reise- von BusinessUtensilien trennt und bei dem man einen leicht zu bedienenden Organizer immer in greifbarer Nähe hat. Denn das Besondere ist die abnehmbare Tasche mit intelligentem Innenleben. So visualisiert das mit farbigen Symbolen bedruckte Textilfutter eine Ordnungsstruktur, zahlreiche Taschen ermöglichen die intuitive Verwaltung des Inhalts. Der Sicherheit dient die duale Verriegelung der Fronttasche mit Schloss und Klettband. Praktisch ist der Zugang zum Akkuladekabel, denn die Tasche kann geschlossen bleiben. ie den S n e h Mac ischen am h c i e r öster l aufmerks ! hande Kollektion e d o M n eu e e r h I f au Mag. Claudia Jordan c.jordan@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel s.stradel@textilzeitung.at Tel.: +43/1/866 48 DW 222 © GLORIETTE ÖTZ 20 Alle Bilder © getty images Die geladenen Gäste konnten die Highlights der F/S 2017 Kollektion bewundern. Contemporary Bild unten: Schauspieler Elmar Wepper und Gattin Anita bei der Modenschau von Rebekka Ruetz Moderatorin Alexandra Polzin und Partner Gerhard Leinauer unter Tage am Arlberg Mode im Stollen: Designerin Rebekka Ruetz zeigte ihre aktuelle Kollektion. DOWN UNDER spektakulären Kulisse bot das Kunstprojekt von Lisa Krabichler und Peppi Spiss einen kontemplativ-mystischen Rahmen für die Mode der österreichischen Modemacherin. Ruetz, die ihre Kollektion auch schon auf der Berliner Fashion Week präsentierte, zeigte eine vom Barock- und Rokoko-Stil inspirierte »Funkart Collection«. Zu den prominenten Gästen zählten Starkoch Eckart Witzigmann und Schauspieler Elmar Wepper. Der umgebaute Store in Feldbach ist wiedereröffnet! Hausherr Ferdinand Roth (Mitte) freut sich über das durchschnittene Band. Mit ihm freuen sich Bürgermeister Josef Ober (1. v. l.), Landesabgeordneter Franz Fartek (2. v. l.) und Handels-Spartenobmann Gerhard Wohlmuth (3. v. l.) – und natürlich die Familie: Tochter Kathrin Roth (3. v. r.) und Schwiegersohn Rainer Rauch. TAG DES OFFENEN KLEIDERSCHRANKS Wer? Modehaus Roth Wo? Feldbach Was? Das Modehaus Roth eröffnete feierlich seinen 1.700-m²-Store in Feldbach nach zwei Monaten Umbau. Für rund eine Mio. € wurde das Flaggschiff der Händlerfamilie, die 15 Standorte in der Steiermark betreibt, umgebaut. Das »größte Modehaus der Südoststeiermark« wurde ursprünglich 2001 eröffnet und wird liebevoll als »Kleiderschrank« bezeichnet. Ein Highlight ist nun die Treppe ins Obergeschoß. Über ihr thront eine riesige »Wolke« aus 5.500 Kleiderbügeln von Künstler Andras Stern. Das Haus ist barrierefrei, kinderwagen- und altersgerecht ausgestattet – inklusive großem Erlebnisbereich für Kids. Extragroße Kabinen und ein modernes und nachhaltiges Lüftungssystem sind State of the Art. Am Umbau waren vorwiegend regionale Unternehmen beteiligt. Die neue Treppe als Blickfang, darüber schwebt ein Kunstobjekt aus 5.500 Kleiderbügeln. Alle Bilder © Oliver wolf foto Wer? Rebekka Ruetz Wo? Herminenstollen im Verwalltal Was? Kunst, gutes Essen und Mode – passt gut zusammen, richtig? Das dachte sich wohl auch der Verein Kulinarik & Kunst St. Anton am Arlberg, der mit Designerin Rebekka Ruetz für eine spektakuläre Fashionshow kooperierte. Zum Auftakt des Kulinarik & Kunst Festivals ging es für rund 150 Gäste von St. Anton per Shuttle zum Herminenstollen im Verwalltal. Vor der SOCIETY Präsentierte das Trachten-Special der ÖTZ: Herausgeberin Dagmar Lang (Manstein Verlag) mit Messeleiter Wilfried Antlinger Unverfälschte Tradition: die Mädels des Trachtenerhaltungsvereins Kirchanschöring Alle Bilder © Reed messe Die Musik passte zum Ambiente: So schee gspuit! Perfektes Schlussbild des Trachtenlands Bayern – und gute Werbung für die Interessensgemeinschaft »Mode Made in Bayern« BAYERN, DES SAMMA MIA! Wer? Tracht & Country Wo? Salzburg, Reed Messe Was? Der Ausstellerabend der Tracht & Country hat lange Tradition, selten war die Stimmung so gut wie in diesem Jahr. Der Grund? Man widmete den Abend dem Trachtenland Bayern, die »Seehofmusi vom Ammersee« und die Tanzgruppe des Trachtenerhaltungsvereins Kirchanschöring sorgten für zünftige Schuachplattler – und richtig gute Musi. Trotz hochsommerlicher Temperaturen ließen es sich Brancheninsider wie Joseph Payr (Steinbock), Michi Klemera (Luis Trenker), Herta und Wilhelm Ehrlich (Sportalm) oder Julia Trentini nicht nehmen, mit der Salzburger Trachtenfamilie abzufeiern. Ein Ausstellerabend, wie man ihn sich nur wünschen kann! Perfekter Stimmungsmacher: Michi Klemera (links), der auf sein 20-jähriges Firmenjubiläum anstieß. TZ 17 2016 41 firmen&personen IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges. m. b. H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: office@manstein.at, Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mag. Oliver Stribl, Geschäftsführer, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, b.pfeifer-medlin@textilzeitung.at, stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, m.friedl@textilzeitung.at, Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, s.arlits@textilzeitung.at, Christian Derflinger (cd), christian@derflinger.at, Birgit Nemec (bn), DW 230, b.nemec@textilzeitung.at, Hildegard Suntinger (hs), hil.suntinger@gmx.at, Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, c.joerdens@textilzeitung.at, Redaktionsassistenz: Sabine Schillinger, DW 211, s.schillinger@textilzeitung.at Anzeigen- und Marketingleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, c.jordan@textilzeitung.at, Anzeigenberatung: Mag. 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Dagmar Lang (dl), MBA Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, grundlegende Richtung: offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textil handels, Web: www.textilzeitung.at. Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. Handelsvertreter/Bayern mit großem Kundenstamm sucht Trachtenkollektion PIONIER JEANS & CASUALS steht für Mode für Männer mit Format. Als Sportswear-Spezialist bieten die Kollektionen dem gestandenen Mann ab 40 eine breite Auswahl modisch trendsicherer, sportlicher aber auch gepflegter Hosen. PIONIER JEANS & CASUALS gehört wie z.B. Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern zum Markenportfolio der Ahlers AG. Die AHLERS AG ist einer der größten börsennotierten Modehersteller mit Schwerpunkt Männermode in Europa. In dritter Generation familiengeführt, beschäftigt unser Unternehmen weltweit rund 2.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 240 Millionen Euro. Für das Reisegebiet Oberösterreich / Salzburg / Tirol und Vorarlberg suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen AREA MANAGER (M/W) AUFGABENSCHWERPUNKTE IHR PROFIL • AkquisitionvonNeukundenundBetreuungbestehenderKundendurchregelmäßigeBesuchevorOrt • KaufmännischeAusbildungundmehrjährigeBerufser- fahrunginderBekleidungsbranche • PräsentationderKollektionbeiKundenundim Showroom • MarktkenntnisseundKundenkontakte • SicheresundsympathischesAuftreten • TeilnahmeundDurchführungvonProduktschulungen • • OrganisationundDurchführungvonWerbeaktionen amPointofSale UnternehmerischesDenkenundumsatzorientierte, effektiveArbeitsweise • • Plan-/Ist-Analysen Eigeninitiative,Verantwortungsbewusstsein,Kommunikations-undTeamfähigkeit Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiederfinden, freuen wir uns auf Ihre vollständigen und aussagefähigen Bewerbungsunterlagen, unter Angabe des Ihnen möglichen Eintrittstermins bevorzugt per E-Mail. Das monatliche Bruttogehalt beträgt 1.900 € als Fixum zuzüglich Provision. AHLERS AG · Elverdisser Straße 313 · 32052 Herford · Herr Christian Schneider · karriere@ahlers-ag.com a hl e r s - a g.c om 42 TZ 07 2016 Antwort unter Chiffre 111 an k.kowarz@textilzeitung.at CAMEL ACTIVE: PRODUKTMANAGER WOMENSWEAR Bei Camel-Active-Lizenznehmer Gabor Footwear hat Thomas Boden nun die neu geschaffene Stelle des Produktmanagers Womenswear übernommen. Der erfahrene Senior-Produktmanager verantwortet damit den Bereich Womenswear für Camel Active mit der Herbst/Winter-Saison 2017. Der 47-Jährige übernimmt die Bereiche strategische Ausrichtung, Design, Technik und Produktumsetzung. Boden absolvierte eine Ausbildung bei Gabor Shoes und sammelte viel Erfahrung im Produktmanagement für die Marke Camel Active. Er durchlief sämtliche Unternehmensbereiche: vom Einkauf über das Controlling bis hin zum Produktmanagement. »Wir möchten mit der Marke Camel Active im Bereich der Womenswear stärker wachsen und müssen somit unser Profil schärfen. Thomas Boden versteht seit Jahren die Marke und deren DNA – dies macht ihn zur perfekten Besetzung für diese Position«, so Ralph Hanus, Geschäftsführer der Gabor Footwear GmbH. Der HORIZONT am Morgen BOGNER: ZWEI NEUE VORSTÄNDE Seit Kurzem ist der Vorstand der Willy Bogner GmbH & Co. KGaA um zwei Mitglieder reicher: Jon Jarlgaard wird künftig für die Bereiche Produktentwicklung, Einkauf und Beschaffung verantwortlich sein, während Christian Ender (im Bild) die Position des Vertriebs- und Lizenzvorstands übernimmt. Der 47-jährige Däne Jarlgaard kann bereits 20 Jahre an Erfahrung im Bereich Einkauf, Beschaffung und Produktentwicklung vorweisen. Er arbeitete bereits als Director Operations für die Hugo Boss AG und Escada. Ender hatte Anfang 2016 die Leitung International Sales bei Bogner übernommen. Davor war der 40-jährige Vertriebsspezialist u. a. als General Manager Central Europe für Louis Vuitton sowie als Managing Director bei der Hugo Boss International Markets AG tätig. Neben den beiden neuen Herren an Bord gehören zum Bogner-Vorstand noch der Vorsitzende und Inhaber, Willy Bogner, dessen Ehefrau Sônia Bogner, die für die strategische Design-Beratung verantwortlich zeichnet, Alexander Wirth (Stellvertreter und COO für Vertrieb, Marketing und Lizenzen) sowie Juliane Vögl, welche die Bereiche Finanzen, Personal und Recht leitet. Mit dem neuen Newsletter topinformiert in den Tag Huber Holding: Werderits wird Finanzvorstand Wie aktuell bekannt wurde, hat die Huber Holding nun einen neuen Finanzvorstand gefunden: Ehrenfried Werderits, zuvor Geschäftsführer Finanzen bei Semperit Technische Produkte in Österreich, wird mit 1. September die Finanzgeschäfte der Huber Group, zu der die Wäschemarken Huber, Hanro, Skiny und HOM, die Stoffsparte Arula, die Retaileinheit Huber Shop und die Servicegesellschaft Huber Tricot gehören, übernehmen. Er wird in der anstehenden Aufsichtsratssitzung im September offiziell als drittes Mitglied in den Vorstand der Huber Holding AG gewählt werden. Künftig wird sich der Vorstand somit aus Martin Zieger, Vorstandsvorsitzender der Huber-Gruppe, Ehrenfried Werderits, Finanzvorstand, und Mathias Kerp, COO, zusammensetzen. Der neue Finanzvorstand der Huber Group und studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler kommt ursprünglich aus dem niederösterreichischen Mödling. Er hat bereits viel Erfahrung im Bereich Finanzen, arbeitete unter anderem für Semperit, die Österreichischen Bundesforste sowie Lauda Air Luftfahrtstationen. Jetzt graietriesn! aktiv.horizont.at/ www sletter new La Perla: Haart wird Kreativdirektorin Zur Saison Frühling/Sommer 2017 übernimmt Julia Haart die Position der Kreativdirektorin beim Wäschehersteller La Perla. La Perla kündigt gleichzeitig auch die Einführung der ersten Ready-to-Wear-Linie des Labels zur Sommersaison 2017 an. Creative Director Haart folgt auf Pedro Lourenço, dessen Vertrag diesen Sommer ausgelaufen ist. Die neue Kreativdirektorin von La Perla arbeitete bereits für die Accessoire-Kollektionen F/S 2016 und H/W 2016/17 mit dem Design-Team der Wäschemarke zusammen. Sie wird in Zukunft eng mit dem Design-Team von La Perla kooperieren und für die Supervision der Kollektionen Lingerie, Nachtwäsche, Bademode, Herrenmode, Accessoires und der neuen Ready-to-Wear-Kollektion verantwortlich zeichnen. Mit den neuesten Themen aus der Welt der Medien, des Marketings, der Agenturen und der Unternehmen in den Tag starten: Die HORIZONTHORIZONT Redaktion schickt Ihnen von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 8.30 Uhr die wichtigsten nationalen und internationalen Themen des Tages direkt in die Mailbox. Damit sind Sie noch vor Ihren erstenMeetings bestens informiert. Warten Sie nicht bis morgen und aktivieren Sie jetzt gratis den neuen Newsletter auf www.horizont.at/newsletter.