Jubiläumsschrift - Männerchor Rüti
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Jubiläumsschrift - Männerchor Rüti
JUBILIERENDER MÄNNERCHOR Jubiläumsschrift zum 150-jährigen Bestehen des Männerchors Rüti ZH zusammengestellt von Markus Hengartner und Claude Zimmermann mit weiteren Beiträgen von Kurt Buffat, Reto E. Fritz, Armin Heider, Rolf Landolt, Dr. Paul Lienhard, Rolf Meier, Jakob Schlumpf Fotos: Heinrich Mächler und weitere Vereinsmitglieder 150 Jahre Männerchor Rüti Jubiläumsschrift 2006 Inhalt Gruss der Gemeinde Rüti 3 Gruss des Bezirksgesangvereins Hinwil 4 Vorwort des Vereinspräsidenten 5 Im Spannungsfeld von Tradition und Zukunft 6 Chronik im Überblick Die Zeit von 1856 bis 1981 Die vergangenen 25 Jahre 9 15 Ereignisse der vergangenen 25 Jahre (und anno dazumal) Konzertante Aufführung von «Nabucco» «Der schiefe Turm von Pisa» XX. Eidgenössisches Sängerfest Bern 1899 Fahnenweihe 1990 Vorbereitung einer Sängerreise Programm der Sängerreise 1902 Abwechslungsreiches Geselliges Reise in den Wilden Westen Männerchöre konzertieren gemeinsam Das Verdi-Requiem, Jubiläumskonzert 2006 Die Konzerte zum 50. und 100. Jubiläum 150 Jahre Männerchor Rüti – was folgt? 5 Präsidenten – 45 Jahre Vereinsführung 26 29 30 33 35 37 38 39 40 41 44 48 50 Verzeichnisse Dirigenten seit 1856 Präsidenten seit 1856 Weitere Chargen seit 1981 Aktivmitglieder 2006 Passivmitglieder 2006 Gönner und Sponsoren Jubiläumskonzert 51 51 52 53 54 55 Fahnen, Tableau 2006 2 hintere Umschlagklappe Gruss der Gemeinde Rüti Einem hundertjährigen Jubilar wird in unserer Zeit fast täglich landauf und landab irgendwo gratuliert. Einem jedoch 150-jährigen zu gratulieren haben wohl die wenigsten von uns schon erleben dürfen. Wird einem besonderen Jubilar gar öffentlich zum Geburtstag gratuliert, ist oft von gewissen Gebresten des Alters die Rede – beim heute zu feiernden «Geburtstagskind» ist davon nichts zu spüren. Ungebrochen sind Initiative des Vorstandes wie auch des Dirigenten und die Gefolgschaft der aktiven Sängerschar zur eigenen Erbauung und zur Freude der Zuhörerschaft. Der Männerchor Rüti darf mit Stolz auf seine Vereinsgeschichte und seine besonderen Konzertveranstaltungen zurückblicken. Unser Männerchor ist der älteste Rütner Dorfverein. Zweifellos hat auch er Höhen und Tiefen durchlebt. Aber dank engagierter und umsichtiger Führung ist es gelungen über diese lange Zeitspanne hinweg den Verein immer wieder zu erneuern und eine grosse Sängerschar immer wieder «bei der Stange zu halten». Ein gesundes Vereinsleben ist für unsere Dorfgemeinschaft von hoher Bedeutung. Die zahlreichen Auftritte erfreuen unsere Bevölkerung und insbesondere die periodisch zur Aufführung gelangenden grossartigen Konzertveranstaltungen des Männerchors sind besondere Perlen in der Kette der kulturellen Anlässe in unserem Dorf. Wir wollen die Gelegenheit wahrnehmen und im Namen der Behörden und der ganzen Einwohnerschaft für diese bereichernden Momente ganz herzlich danken. Gleicher Art danken wir auch für das Engagement anlässlich unserer Dorffeste und diversen weiteren Anlässen und Feiern. Auch für die kommenden Jahrzehnte wünschen wir dem Jubilar nur das Allerbeste und hoffen vor allem, dass die Schar sangesfreudiger Männer sich stets wieder erneuern möge, denn wir alle freuen uns schon heute auf die noch kommenden grossartigen Konzerte unseres Männerchors. Herzlichst Anton Melliger, Gemeindepräsident 3 Gruss des Bezirksgesangvereins Hinwil Der Männerchor Rüti feiert 150 Jahre seines Bestehens. Ein Grund zu grosser Freude, eine Gelegenheit, auf viele grosse und kleine gelungene Konzerte, viele kleine Anlässe und auch auf viele besuchte Sängerfeste zurückzublicken. Mit der regelmässigen Durchführung von Konzerten, insbesondere auch zusammen mit anderen Chören aus der Gemeinde und dem Bezirk, leistet der Männerchor Rüti einen grossen Beitrag zur Förderung des Gesangswesens im Zürcher Oberland. Der Männerchor Rüti, gegründet 1856, führte bereits 1857 in der neu erbauten Werkstatt der Jonaweid das damals 10. Sängerfest des Sängervereins am Allmann durch. In den folgenden Jahren war der Verein nicht immer mit Freude von den Sängerfesten heimgekehrt, was 1874 den Anlass zum Austritt gab. Nach 14 Jahren musste er aber einsehen, dass eine grosse Reisetätigkeit allein dem Vereinsleben eines Gesangvereins nicht genügt und mit dem Abseitsstehen eine wesentliche Sängeraufgabe nicht mehr erfüllt wird. 1887 trat er dem Allmannverein wieder bei und in der Folge hat er immer wieder an den Liederwettstreiten teilgenommen. Manchen Lorbeerkranz und später manche vortreffliche Auszeichnung durfte er nach Hause tragen. Mehrere Gesangfeste hat er als durchführender Verein organisiert und immer wieder war der Männerchor im Vorstand des Bezirksgesangvereins vertreten. Dafür dürfen wir den Sängern herzlich danken. Wenn man die lange Liste der Konzerte betrachtet, muss man feststellen, dass sich die Sänger mit voller Begeisterung und Hingabe zum Chorgesang motivieren lassen. Dem Männerchor Rüti darf man zu seinen grossen Leistungen gratulieren. Musikalische Höhepunkte sind eine wesentliche Grundlage für ein gesundes Vereinsleben und eine gute Sängerkameradschaft. Sie erfüllen aber auch die Erwartungen des stets zahlreichen Publikums. Die Jubiläumsaufführung Messa da requiem von Giuseppe Verdi zeigt die Bereitschaft, sich immer wieder hohen Anforderungen zu stellen. Dies darf erwarten lassen, dass dem Männerchor Rüti eine weitere grosse Zukunft bevorsteht. Dazu wünsche ich ihm im Namen des Bezirksgesangvereins weiterhin gutes Gelingen und viel Erfolg. Paul Lienhard, Präsident Bezirksgesangverein Hinwil 4 Vorwort des Vereinspräsidenten Stolz darf der Männerchor Rüti dieses Jahr seinen 150. Geburtstag feiern. Solche Jubiläumsjahre bieten in besonderem Masse Gelegenheit, den Weg von Beginn an bis in die Gegenwart zu verfolgen. Dabei bleibt nicht verborgen, wie vieles sich nachhaltig verändert hat. Andrerseits haben viele Werte aus den Anfangsjahren ihre Gültigkeit bis in unsere Zeit berechtigterweise behalten. Unter diesem Eindruck muss in der Folge auch ein Blick in die Zukunft aufzeigen, welche Ziele beharrlich weiterverfolgt werden müssen und wo Veränderungen angebracht sind. Jubiläumsfeiern und -schriften bieten sich für solche Gedanken geradezu an. Jubiläumsjahre bieten einem Verein auch die Gelegenheit, sich besondere Ziele zu setzen, dabei vielleicht sogar über sich hinaus zu wachsen. Unvergessliche Ereignisse sollen dem Anlass sein besonderes Gewicht verleihen und nachhaltig daran erinnern. Der Männerchor hat dies an seinem Jubiläumskonzert mit der Aufführung von Giuseppe Verdis Requiem erfolgreich umgesetzt. Für alle Mitwirkenden ist dieser Anlass zu einem tief bewegenden Ereignis geworden und reiht sich würdig in die Aufzählung der grossen Konzerte unseres Vereins ein. Dass sich der musikalische Leiter, Reto E. Fritz, mit dem Männerchor an dieses Werk gewagt hat, andrerseits die Aktivmitglieder der Aufführung des Werks so deutlich zugestimmt haben und mit Überzeugung zum Erfolg beigetragen haben, zeugt vom Mut, die Ziele hoch anzusetzen und verdient grossen Respekt und Dankbarkeit. In diesen Dank einschliessen möchte ich auch alle Sängerinnen und Sänger, die uns bei diesem Konzert unterstützt haben. Grosszügige Sponsoren- und Gönnerbeiträge von Gewerbebetrieben, Behörden sowie den Freunden und Angehörigen unseres Vereins halfen auch die finanzielle Seite dieses Grossanlasses im Lot zu halten. Mit toller Motivation und Umsicht hat der Vorstand die verschiedenen Jubiläumsanlässe organisiert und stets für optimale Rahmenbedingungen gesorgt. Ihm sowie allen weiteren Helferinnen und Helfern, die ihren Beitrag zu unserem erfolgreichen Jubiläumsjahr beigesteuert haben, möchte ich ebenso meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich lade Sie nun ein zur Lektüre unserer Jubiläumsschrift. Bewusst haben wir uns bei der Wiedergabe der Ereignisse der ersten 125 Jahre kurz gehalten, sind doch diese in den früher erschienenen Jubiläumsschriften hervorragend dokumentiert. Neben den Höhepunkten der vergangenen 25 Vereinsjahre soll diese Schrift auch Ausdruck des gegenwärtigen Zeitgeistes sein und Einblick in das Vereinsleben der Gegenwart gewähren. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, viel Vergnügen. Markus Hengartner, Präsident Männerchor Rüti 5 Im Spannungsfeld von Tradition und Zukunft Markus Hengartner Mit 150 Jahren ist der Männerchor Rüti in ein beeindruckendes, stolzes Alter gekommen. Seine Gründung liegt in einer Zeit, in welcher die Gegend um Rüti von ihrem ärmlichen Dasein aus vorwiegend kleinbäuerlichem Einkommen den Übergang in die Phase der Industrialisierung geschafft hat, welche der Gemeinde zunehmend zu Wohlstand verhalf, aber auch Rückschläge zu verkraften hatte. Die Geschichte des Vereins kann immer wieder als Spiegel für die teils schmerzhaften Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft herangezogen werden. Bestimmt ist der Männerchor von seinen Gründern und den folgenden Generationen als eine für die Ewigkeit bestimmte Vereinigung betrachtet worden, was in seinen Anfangsjahren durchaus dem unerschütterlichen Glauben an eine prosperierende Zukunft entsprach. Hinweise auf jenes zeitgenössische Gedankengut finden wir zum Beispiel in einer ebenfalls 1856 gegründeten Uhrenfabrik, welche mit der Firmenbezeichnung «Eterna» den Begriff «ewig» gleich in ihren Namen einbezog. Auch Risiko- und Investitionsbereitschaft der Industriepioniere jener Jahre belegen einen unbeugsamen Optimismus: So etwa Alfred Escher, der Gründer der Kreditanstalt und Erbauer bedeutender Eisenbahnprojekte mit einem Ausbaustandard, der bis vor wenigen Jahren dem Verkehrsaufkommen gewachsen sein sollte. Die gesellschaftliche Stellung des Männerchors Rüti trug dem Anspruch Rechnung, nebst dem Gesang auch Persönlichkeiten zu vereinen, die mit ihrem Unternehmergeist und Willen Veränderung und Weiterentwicklung der Gesellschaft zu fördern suchten. Wer Mitglied zu werden wünschte, hatte diversen Anforderungen zu genügen, worüber Verein und Vorstand peinlich genau wachten. In der Tat wurde einst im Männerchor Ortspolitik betrieben, seine Mitglieder repräsentierten die Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Armee. Heute betrachten wir, dem Zeitgeist entsprechend, vieles etwas bescheidener, das Standesbewusstsein ist einer Offenheit gewichen, welche in der heutigen Gesellschaft auch im Alltag so gelebt wird. Viele uns als unsterblich geltende Werte sind in den letzten Jahren verschwunden. Für unsere Gemeinde trifft dies in besonderem Masse auf die vielen verloren gegangenen Arbeitsplätze zu. Die Maschinenfabrik, welche unsere Gemeinde weit über 100 Jahre in ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung geprägt – um nicht sagen zu müssen: dominiert hat – und so manchen Sänger und seine Familie ernährt hat, existiert nicht mehr. Auch das vom gleichen Industriepionier gegründete Krankenasyl, eine damals äusserst beachtliche soziale Einrichtung zu Gunsten der Wohlfahrt der örtlichen Bevölkerung, 6 wo im späteren Kreisspital auch mancher Sänger gepflegt wurde und unser Verein regelmässig Ständchen für die Patienten abgehalten hat, hat seine Pforten für immer geschlossen. Andrerseits darf dabei nicht verschwiegen werden, dass die Gebäude anderen Zwecken dienen und den Namen unserer Gemeinde in anderen Zusammenhängen ins Land hinaus tragen. Um so mehr darf es den Männerchor mit Stolz erfüllen, auch nach 150 Jahren des Bestehens bei bester Konstitution zu sein. Nach wie vor steht die Erfüllung des ursprünglich vorgesehenen Zweckes unanfechtbar im Vordergrund: Die «Hebung und Veredelung des Gesanges und des gesellschaftlichen Lebens» (aus den Statuten vom 18. Mai 1856) wird in unserem Verein auch heute noch gelebt, mit Überzeugung und Freude. Mit seinen grossen und weit herum beachteten Konzerten setzt er auch heute in Rüti wichtige kulturelle Aspekte und vermag ebenso an Gesangfesten immer wieder zu begeistern. In unserer hektischen Welt ist nicht nur die Unbeirrbarkeit beim Verfolgen der Ziele des Vereins bemerkenswert. Auch die Führung und Leitung des Männerchors legt Zeugnis ab über die innere Ruhe, waren doch innerhalb der letzten 25 Jahre lediglich je zwei Dirigenten- und Präsidentenwechsel zu verzeichnen, Dirigentenwechsel in den letzten 85 Jahren gar nur 5. Dennoch darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass der Verein auch stetig nach neuen Wegen suchen muss, was angesichts der Tatsache, dass er sich aus Sängern, die zumindest drei verschiedenen Generationen angehören, zusammensetzt. Dies erfordert oftmals ein behutsames Anpassen an die Erfordernisse der Gegenwart und Zukunft. Dass sich die Idealvorstellungen jedes einzelnen Sängers mit jenem des Berufsmusikers und künstlerischen Leiters nicht immer decken und immer wieder beiderseitige Kompromissbereitschaft verlangt, ist nahe liegend und Ausdruck einer einvernehmlichen Zusammenarbeit zwischen Dirigent, Musikkommission und Vorstand. Wenn auch der Weg zum Ziel oftmals mühevoll erscheint, vom Dirigenten Motivation und Einfühlungsvermögen, von den Sängern Durchstehvermögen abverlangt, so ist doch die eindrückliche Aufführung eines Konzerts oder eine erfolgreich durchgeführte Veranstaltung Genugtuung und Belohnung für alle Beteiligten in ganz besonderem Masse und gleichzeitig Beweis dafür, den eingeschlagenen Weg mit neuen, anspruchsvollen Zielen weiter zu verfolgen. Eines dieser Ziele – übrigens ein «Dauerbrenner», wie man schon in über einhundertjährigen Aufzeichnungen unseres Vereins nachlesen kann – ist das Bemühen um die Aufnahme neuer Mitglieder. Im Gegensatz zu den weit zurück liegenden Zeiten ist heute das Freizeitangebot massiv breiter geworden; ein Mehrfaches an Vereinen aus den verschiedensten Bereichen sowie die verkehrsmässig stets bessere Anbindung der Landschaft an die Zentren erweitern die Angebotspalette zur individuellen Freizeitgestaltung 7 beträchtlich. Der Männerchor ist aber bereit, diese Herausforderung im Wissen um seine unbestrittenermassen wichtige Aufgabe in der Gemeinde auch in Zukunft mit Überzeugung wahrzunehmen. Er hat sich deshalb in den letzten Jahren nicht nur für neue Mitglieder weiter geöffnet. Die häufigere Zusammenarbeit mit den anderen musizierenden Ortsvereinen ist durch den Vorstand ebenso intensiviert worden. Das Bewusstsein, dass ganz verschiedene Chöre mit ihrem jeweils eigenen Charakter sich selbst präsentieren können, im gemeinsamen Auftritt aber mit einer respektablen Anzahl Sängerinnen und Sängern einen Chor mit gut einer Hundertschaft von Mitwirkenden vor dem Publikum vereinigen können, kann eigentlich dem lokalen Chorwesen nur positive Impulse bewirken. Was kann uns Chören besseres geschehen, als zu beweisen, welches Potential im Chorgesang auch heute steckt. Die Marschrichtung unseres Männerchors ist eindeutig: Unser Chor wird auch in Zukunft unter kundiger, professioneller musikalischer Leitung den hohen Ansprüchen, die seine Mitglieder, aber auch seine Freunde und Gönner an ihn stellen, gerecht werden und gleichzeitig seinen Mitgliedern ein Forum bieten, in welchem das im gemeinsamen Gesang Erlebte weiter getragen wird und die kameradschaftlichen Verbindungen mit Anlässen wie Sängerreisen, Gemeindeanlässen oder ganz einfach beim geselligen Zusammensein gepflegt werden können. Die Zufriedenheit des Aktivsängers mit seinem Chor, vornehmlich durch das Verfolgen hoher Zielsetzungen, muss weiterhin Massstab für die Vereinsarbeit sein; sie ist die beste Voraussetzung dafür, dass auch in Zukunft eine grosse Anzahl Sänger Wert auf regelmässige und zuverlässige Mitwirkung legt. In diesem Sinne wünsche ich unserem Männerchor Rüti, dass er auch künftig seinem Zweck treu bleibt und damit bei langjährigen wie auch bei neu eintretenden Sängern Anklang findet und sich mit Erfolg in der Fortsetzung des bisher eingeschlagenen Weges weiter entwickeln kann. 8 Die Zeit von 1856 bis 1981 Claude Zimmermann, Markus Hengartner Bereits 1840 entsteht – beeinflusst durch die politisch-religiös motivierte Sonderbundsbewegung – in Rüti ein erster Männergesangverein «Frohsinn-Rüti», von dem allerdings ausser einer Fahne nichts überliefert wird. Am 18. Mai 1856 wird der Männerchor Rüti mit 20 Mitgliedern als dessen Nachfolgeverein gegründet und vorerst auch dessen Fahne übernommen. Erster Präsident wird Heinrich Kägi und zum Gesangsleiter Lehrer F. Meier ernannt. Rüti zählt damals rund 1300 Einwohner und steht kurz vor dem Anschluss an das Eisenbahnnetz; Caspar Honeggers Maschinenfabrik feiert bald ihr zehnjähriges Bestehen. Die aus 8 Paragrafen bestehenden Gründungsstatuten sehen unter anderem vor, dass der Zweck des Männerchors «der Hebung und Veredlung des Gesanges und des gesellschaftlichen Lebens» dienen soll. Das Eintrittsgeld beträgt 1 Fr., das Monatsgeld 15 Rappen. Als gültige Entschuldigungen gelten Krankheit, Freuden- und Traueranlässe sowie Militärdienst. Hingegen werden nicht entschuldigte Absenzen mit 20 Rp. und Zuspätkommen mit 5 Rp. Busse bestraft. In den folgenden zwanzig Jahren werden die Statuten fünfmal revidiert, die Anzahl der Paragrafen steigt auf 21. Die heutigen Statuten vom Dezember 1991 enthalten 25 Artikel. Über dreissig Jahre lang wirken Volksschullehrer als musikalische Leiter des Männerchors. Bereits ein Jahr nach der Gründung übernimmt der unternehmungsfreudige Chor die Durchführung des Sängerfestes vom Allmannverein (heute Bezirksgesangver- Gründungsstatuten vom 18. Mai 1856 9 ein Hinwil) und beteiligt sich in der Folge regelmässig an Dorfanlässen; zu erwähnen sind 1865 die Eröffnung der Sekundarschule, 1874 die Orgelweihe und 1883 die Glockenweihe, im darauf folgenden Jahr die Einweihung des Sekundarschulhauses «Schlossberg» sowie noch ein Jahr später die Einweihung des Krankenasyls. Wirren im Zusammenhang mit der Teilnahme am eidgenössischen Gesangfest 1858 in Zürich führen zum Austritt aus dem eidgenössischen Gesangverein. Insbesondere wird der Wille des nationalen Verbandes, sich über den Vereinswillen zu setzen, nicht goutiert. Eine positive Entwicklung des Vereins bleibt allerdings aus; 1869 sind es dann gar die Passivmitglieder, welche den Verein zur Übernahme des Sängerfestes 1870 bewegen und gleichzeitig das finanzielle Risiko übernehmen. Die Expertenberichte sind in der Folge voll des Lobes über das von erfreulichen Resultaten und Gemütlichkeit geprägte Fest. Damit ist die Krise allerdings nicht beseitigt. Zwei Jahre später verursacht das «eher zurückhaltende» Expertenurteil über den Wettvortrag des Männerchors Rüti am Allmannfest in Wetzikon das Ausbleiben der Proben über Monate hinweg. 1874 folgt gar der Austritt aus dem Allmannverein. Gleichzeitig werden aber auch intensiv Diskussionen über mögliche Disziplinierungsmassnahmen der Mitglieder zur Verbesserung des Probenbesuchs geführt. Dass die Mehrheit der Sänger die Geselligkeit über die Pflege des Gesangs stellt, zeigt sich darin, dass in den kommenden Jahren bis 1889 jährlich eine zwei- bis dreitägige Reise durchgeführt wird, die Teilnahme an einem Sängerfest hingegen kaum auf Interesse stösst. Das «sich wieder besinnen auf seine ursprüngliche Sängeraufgabe» führt 1887 zum Wiedereintritt in den Allmannverein. 1888 wird erstmals eine gesanglich geschulte Direktion in der Person von Hans Häusermann bestellt, der bereits beim Sängerbund Wetzikon als Dirigent amtet. Obwohl der neue Chorleiter den Wunsch zur Anschaffung eines neuen Klaviers äussert, erachtet die Vereinsversammlung die Anschaffung einer neuen Fahne 1889 als dringender. 1890 schliesslich erfolgt der Wiedereintritt in den Eidgenössischen Sängerverein. Als musikalische Höhepunkte unter der neuen Leitung gelten 1890 ein Konzert in der Kirche Rüti, in dem unter anderem das Werk «Völkerfreiheit» von Attenhofer mit Tenor- und Sopransolo sowie Klavierbegleitung zur Aufführung gelangt. Vom selben Komponisten stammt das Lied «Wir liebten uns wie Brüder», welches der Männerchor an seinem erstmaligen Auftritt an einem Eidgenössischen Sängerfest 1893 in Basel vorträgt. Zu dessen Vorbereitung und im Hinblick auf einen erfolgreichen Auftritt an diesem Grossanlass verpflichtet sich jedes Mitglied schriftlich zur Einhaltung eines strengen Reglements, das mit einschneidenden Sanktionen droht. Am Anlass selbst gilt Abstinenz im Rauchen; vier (selbstgerechte) Sittenwächter sollen die Nachtruhe durchsetzen. Das Resultat wird als «netter Sieg» zusammengefasst. Anlässlich des 30. Jubiläums des Bezirksgesangvereins Hinwil (mittlerwei10 le hat sich der Allmannverein umbenannt) findet in Rüti das Sängerfest statt. Deutlich kommt in der Beurteilung des Anlasses durch Aktuar Hch. Baumann-Merz zum Ausdruck, dass der Männerchor Rüti wieder seinen ursprünglichen Zielen verpflichtet ist: «Nicht der leiseste Misston hat sich während der Vorarbeiten noch am Feste selber geltend gemacht. Möge der gleiche Geist der Zusammengehörigkeit, des Sichverstehenwollens immer in unserer Gemeinde bleiben. Vereinte Kraft, alles schafft!» 1899 beteiligt sich der Verein wieder am «Eidgenössischen», diesmal in Bern. Ausschnitte aus dem umfangreichen Bericht über diesen Anlass sind weiter hinten in dieser Jubiläumsschrift wiedergegeben. 1901 konzertiert der Chor zusammen mit dem ad hoc zusammengesetzten «Dilettantenorchester» Rüti, welches im Jahr darauf als Orchesterverein Rüti gegründet wird und erneut mit dem Männerchor konzertiert. Weitere gemeinsame Konzerte folgen in unregelmässigen Abständen. Erstmals wird 1902 das Bettagssingen durchgeführt. Mit einem Konzert im Löwen und anschliessendem Festbankett kann der stets wachsende Chor 1906 mit 80 Aktivmitgliedern das fünfzigjährige Bestehen feiern. Im gleichen Jahr trägt der Männerchor zu Ehren von Bundesrat Müller, der mit seinem Stab anlässlich eines Truppenzusammenzuges Rüti besucht, ein Ständchen vor. Während der Kriegsjahre 1914-1918 leistet die Mehrzahl der Aktivsänger Militärdienst. Für viele ältere Sänger ist die Weiterführung der kulturellen Tätigkeiten im Ort eine noble Pflicht. Zusammen mit dem OrTableau des Männerchors von 1902 11 chesterverein und dem Töchterchor werden Konzerte veranstaltet, deren Erlös Bedürftigen zugute kommt. Nach den Dirigenten Hans Häusermann, Hans Feldmeyer und F.O. Leu leitet Oskar Stucki ab 1920 bis zu seinem Tod 1954 den Männerchor. Mit ihm besucht der Chor vier Eidgenössische Sängerfeste: 1922 in Luzern mit dem «Reiterlied» von G. Hug, 1928 in Lausanne mit dem «Weinschröter» von Andreae, 1935 in Basel mit Hubers «Wandelt im Licht» und 1948 nach längerem durch Krieg bedingtem UnterBesuch des Eidgenössischen Sängerfests Luzern 1922 bruch jenes in Bern, wo Paul Müllers Komposition «Aufruf» vorgetragen wird. Die Teilnahme in St. Gallen wäre mit ihm das fünfte Eidgenössische Sängerfest, würde ihn nicht sein unerwarteter Herztod 1954 aus dem Leben reissen. Unter Direktor Stucki erlebt der Männerchor aber auch eine Zeit erfolgreicher und abwechslungsreicher Konzerttätigkeit. Unter Beteiligung von Orchesterverein, Töchterchor, Gemischtem Chor und Kirchenchor wird in der Kirche Rüti die Pastorale «Acis und Galatea» aufgeführt. «Der grosse Wurf gelang – gelang in jeder Beziehung. Wenn alle Chöre einer Gemeinde sich zu einer solchen künstlerischen Tat die Hand reichen, und wenn dazu die ganze Gemeinde diesen Wagemutigen auch finanziell den Rücken deckt, so verdient dies in der Öffentlichkeit das Lob aller Kunstfreudigen». Ein weiteres grosses Konzert findet 1929 mit der Aufführung von Händels «Saul» in der Rütner Kirche statt. «Die beiden so gut besuchten Saul-Aufführungen … liessen auch die erfreuliche Beobachtung machen, dass unsere Bevölkerung mehr und mehr für solche Edelwerke der Kunst empfänglich wird.» Mit einem Konzert aus Werken von Johannes Brahms feiert der Verein 1931 sein 75-jähriges Bestehen. Im Juni 1943 kann auf dem Ferrachschulhausplatz das Jubiläumsfest «100 12 Jahre Bezirksgesangverein Hinwil» durchgeführt werden zusammen mit dem Musikverein Helvetia Rüti-Tann, dem Frauen- und Männerchor sowie dem Gemischten Chor. Zur Aufführung gelangt in diesem Jahr auch «Die Schöpfung» von Joseph Haydn. Im stolzen Alter von 55 Jahren wird 1944 die alte Fahne durch eine neue abgelöst, welche von einem grosszügigen Ehrenmitglied und Gönner dem Verein gestiftet wird. Unter 12 bemerkenswerten Bewerbern für die frei gewordene Direktion wählt der Verein 1954 mit Friedrich Joss erneut mit glücklicher Hand aus; in der Folge steht der neue Dirigent dem Verein von 1954 bis 1974 vor. 1956 kann mit über 100 Aktivsängern das 100-jährige Jubiläum gefeiert werden, welches mit einer speziellen Jubiläums-Generalversammlung eingeleitet wird. In einem Passionskonzert in der Kirche kommen die Besucher erstmals auch in den Genuss des überzeugenden Orgelspiels von Friedrich Joss. Hauptanlässe bilden das Jubiläumskonzert mit Werken von Händel, Haydn, Schubert, Bruckner, Rein und Huber und der eigentliche Jubiläumsakt mit Festspiel, zu dem viel Prominenz in den Löwen geladen wird. In den folgenden Jahren werden Opernkonzerte mit dem Orchesterverein Rüti, ein Gemeinschaftskonzert mit dem Männerchor Wald sowie in den Kirchen Rüti und Tann Haydns «Missa brevis» vorgetragen. In weiteren, viel beachteten AuffühMaisingen des Männerchors auf der Löwenkreuzung 1949 rungen wie Haydns «Die Schöpfung» und Glucks Konzertoper «Orpheus und Euridice» erntet der Männerchor grosse Anerkennung. 1967 nimmt der Männerchor am Eidgenössischen Sängerfest in Luzern mit dem Lied «Meeresstille und glückliche Fahrt» von W. Rein teil und wird zur grossen Freude mit Goldlorbeer ausgezeichnet.. 1974 beendet Friedrich Joss nach 20 Jahren seine von grossen Erfolgen gekennzeichnete Ära im Männerchor Rüti. In Emil Kern findet der Männerchor wiederum einen bestens ausgewiesenen Chorleiter. Unter seiner Leitung findet bereits 1976 die grossartige Aufführung von Brahms «Deut13 schem Requiem» statt. Über 200 Sängerinnen und Sänger aus dem Männerchor Rüti, dem Kirchenchor Wollishofen sowie dem Frauen- und Töchterchor Rüti-Tann bilden zusammen mit den Stuttgarter Philharmonikern in der katholischen Kirche Tann und später nochmals in Wollishofen eine eindrückliche Kulisse. Zwei Jahre später findet in der katholischen Kirche Tann erstmals auch das Bettagssingen während des Abendgottesdienstes statt, wobei der Männerchor die «Deutsche Messe» von Schubert aufführt. Im gleichen Jahr folgt in der katholischen Kirche Tann ein Konzert mit dem Stadtorchester Winterthur. Vorgetragen werden «Rinaldo», Kantate von Johannes Brahms und die «Eroica» von Ludwig van Beethoven. Nach seiner Berufung zum Leiter des Konzertvereins Luzern muss der Männerchor mit Bedauern bereits 1979 von Emil Kern wieder Abschied nehmen. Unter der musikalischen Leitung von Jiri Pobuda (1979 – 1984) besucht der Chor den Sängertag des Linthverbandes und erhält von den Experten für das Jagdlied aus der Oper «Der Wildschütz» grosses Lob. Jubiläumskonzert zum 125-jährigen Bestehen des Männerchors in der katholischen Kirche Tann 14 Die vergangenen 25 Jahre Claude Zimmermann, Markus Hengartner 1981 Aus Anlass seines 125-jährigen Bestehens führt der Männerchor Rüti am 13. Juni sein Jubiläumskonzert in der katholischen Kirche Tann mit Werken von F. Schubert, A. Dvoràk, F. Smetana, G. Pantillon, R. Schumann, A. Lortzing, W.A. Mozart, R. Wagner und Ch. Gounod unter Mitwirkung der Hornisten Martin Ackermann, Mathias Kofmehl, Urs Länzlinger und Hansueli Wopmann sowie den Solisten Kale Lani Okazaki, Mezzosopran, Paul Späni, Tenor, Joszef Dene, Bass und Rudolf Spira, Klavier, auf. Am 3. Oktober lädt der jubilierende Verein sodann zur würdigen Feier in den Löwen ein. 1982 Gleich zweimal treten die beiden Vereine, Männerchor Rüti und Musikverein Helvetia in der Kirche Rüti gemeinsam auf. Am 7. November anlässlich der Einweihung der Kirche nach ihrer Renovation mit dem Werk «Finlandia» und am 12. Dezember anlässlich des Winterkonzertes der Helvetia mit Paul Hubers Werk «Die Schöpfung». Der Männerchor besucht in Basel das 1. Schweizerische Gesangfest der Schweizerischen Chorvereinigung. Am Schweizer Radio werden Aufnahmen des Männerchors unter der Leitung von Jiri Pobuda ausgestrahlt: Schuberts «Deutsche Tänze», «Gebet» von Friedrich Smetana, das «Liebeslied im Garten» von Anton Dvoràk und «Stern des Meeres» von G. Pantillon. 1983 Beteiligung am Bezirksgesangfest in Hinwil mit «La Montanara». Am St. Galler Kantonalgesangfest in Jona-Rapperswil trägt der Chor «Die drei Zigeuner» von Zentner vor. Die Mitwirkung bei der Löwen-Einweihung sowie die erstmalige Teilnahme an einem offenen Weihnachtssingen mit Radioübertragung direkt aus der Kirche Rüti stehen weiter auf dem Jahresprogramm.. Auf Ende des Kalenderjahres verlässt der Dirigent Jiri Pobuda aus familiären Gründen den Männerchor, den er seit 1979 musikalisch geleitet hat. Als Nachfolger wird an einer ausserordentlichen Generalversammlung Urs W. Haubold gewählt. 15 1984 Der Männerchor konzertiert in der reformierten Kirche Rüti mit Schubertliedern unter Mitwirkung von Altistin Clara Wirz und Hans Peter Arbenz am Flügel. Eine dreitägige Sängerreise ins Engadin verbindet der Verein mit einem gemeinsamen Liederkonzert in St. Moritz zusammen mit dem Männerchor Frohsinn im Konzertsaal Laudinella. Ein besonderes Anliegen des Männerchors ist die musikalische Zusammenarbeit mit anderen Dorfvereinen. Nach verschiedenen Auftritten mit Orchester-, Musik- und anderen Gesangvereinen, bestreitet der Männerchor zusammen mit dem Akkordeonorchester Rüti ein grosses Potpourri mit bekannten Schlagern im Löwensaal. 1985 Anlässlich der Jubiläumsfeier zum hundertjährigen Bestehen des Kreisspitals Rüti erfolgt zusammen mit einem ad hoc Frauenchor und dem Orchesterverein Rüti die Aufführung des «Te Deum» von Joseph Haydn. Von der Schwestergemeinde Rüti bei Büren an der Aare, die das achthundertjährige Bestehen feiert, wird der Männerchor Rüti eingeladen, der dies mit dem «Boogie-Woogie» und weiteren Liedervorträgen verdankt. Im Bericht des damaligen Präsidenten Marc Bähler wird der liebenswürdige Empfang durch den OK-Präsidenten Samuel Schmid (dem späteren Bundesrat) besonders hervorgehoben. 1986 Die Organisation und Durchführung des Bezirksgesangfestes in Rüti obliegt dem Männerchor zusammen mit der Chorgemeinschaft am Bachtel. Am Anlass beteiligen sich über 900 Sänger aus rund 30 Vereinen. 1987 Die zweimalige Aufführung von Verdis Oper «Nabucco» in der reformierten Kirche Rüti zusammen mit einem ad hoc Damenchor und dem BodenseeSymphonie-Orchester Konstanz sowie dem Zürcher Blechbläser-Ensemble und Mitgliedern des Musikvereins Helvetia Rüti-Tann findet weit herum grosse Anerkennung. Als Solisten wirken mit: Ursula Zehnder und Simone Raymond, Sopran, Clara Wirz, Mezzosopran, Rudolf Leuenberger, Tenor, Anton Kuhn, Tenor, Nicholas Scarpinati, Bariton, Fred Stachel und Sheldon Pine, Bass. Leitung: Urs W. Haubold. Vom 5. bis 7. September weilt die Sängerschar auf Vereinsreise im Rheinland. 16 Männerchor und ad hoc Damenchor an der Einstudierung von «Nabucco» unter Urs W. Haubold im Löwen 1988 An der Generalversammlung gibt Marc Bähler das Präsidium an Dr. Paul Lienhard ab. In einer gemeinsamen Aufführung mit dem Männerchor Frohsinn St. Moritz in der Kirche Rüti gelangen Werke in deutscher und romanischer Sprache zur Aufführung. Aufgeführt werden unter anderem «Wandelt im Licht der Berge» von Hans Huber, das von einem Hornquartett begleitete Mendelssohn-Lied «Der Jäger Abschied», sowie «Nachtgesang im Walde» von Schubert. Am 100-Jahr-Jubiläum des Gemischten Chors Fägswil trägt der Männerchor den «Zimmerspruch» von Othmar Schoeck und das russische Volkslied «Die zwölf Räuber» vor. 1989 Am Bezirksgesangfest in Gossau lauten die Beiträge des Männerchors «Liebe und Wein» von Felix Mendelssohn-Bartholdy und «Wenig begehr’ ich im Leben» von Theodor Podbertsky. Im Herbst findet sodann eine zweitägige Sängerreise ins Tessin statt. 17 1990 Anlässlich der Fahnenweihe am 9. und 10. Juni steht ein Festkonzert in der Kirche Rüti auf dem Programm, wo Opernchöre von Karl Maria von Weber, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Albert Lortzing zusammen mit der Orchestergesellschaft Zürich, dem Organisten Ernst Wildermuth sowie Franziska Stähelin, Alfred Fassbind, Michael Jäger Fahnenempfang anlässlich der Fahnenweihe vor dem Amthaus und Craig Mann als Solisten aufgeführt werden. Als Pate für die neue Fahne wird der Männerchor Frohsinn, St. Moritz, eingeladen. Der Männerchor Rüti am Eidgenössischen Sängerfest 1991 in Hochdorf 18 1991 Das Jahr und mit ihm die Aktivitäten des Männerchors stehen ganz im Zeichen der 700-Jahr-Feier unserer Eidgenossenschaft. Anlässlich der Teilnahme am eidgenössischen Sängerfest in Hochdorf unter dem Motto «Fest der vier Kulturen» gelingt dem Verein mit drei Vorträgen aus dem «Mörike-Zyklus» von Walter Rein («Fussreise», «Auf dem Kirchturm» und «Der Gärtner») eine überzeugende Darbietung. Die Mitwirkung an der Bezirksfeier am 7. September in Hinwil sowie am «Musikteppich» am 27. September in Rüti gehören ebenfalls zu den Feierlichkeiten anlässlich des 700-jährigen Bestehens der Eidgenossenschaft. Zusätzlich konzertiert der Männerchor zusammen mit dem Orchesterverein Sommerkonzert 1991 mit dem Orchesterverein Rüti in der katholischen Kirche Tann am 27. und 29. Juni in der katholischen Kirche Tann. Das gediegene Programm umfasst unter anderem Werke von Grieg und Brahms. Leider wird die in musikalischer Hinsicht hochstehende Zusammenarbeit des Chors mit seinem Dirigenten Urs W. Haubold durch dessen Kündigung beendet. An einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 19. Dezember wird Reto E. Fritz zum neuen musikalischen Leiter erkoren. Ebenso werden an dieser Versammlung die neuen Statuten genehmigt. 19 1992 Beim Auftritt am Sängerfest Fischenthal mit «Timokwein» und «Aus der Traube in die Tonne» trägt der Männerchor erstmals seine dunkelblaue Sängerkrawatte. An seinem Konzert in der ref. Kirche Rüti tritt der Männerchor Rüti zusammen mit dem Salonorchester Zürcher Oberland unter dem Titel «Ein Strauss voll Strauss» auf. Altjahrabend 1991 in der Jungwachthütte an der Schwarz Die diesjährige Sängerreise führt nach Innsbruck und Garmisch-Partenkirchen. 1993 Das letztjährige Strausskonzert mit dem Salonorchester Zürcher Oberland wird am 5. Februar auch noch in der Aula Wetzikon aufgeführt. Am 150. Sängerfest des Bezirks Hinwil in Wald gelingt dem Männerchor mit «Trösterin Musik» von Anton Bruckner eine beeindruckende Leistung. Unter dem Titel «Nordmeerlegenden» beteiligt sich der Chor am Konzert des Männerchors Hochwacht Zürich anlässlich seines 90-jährigen Bestehens in Rüti und Zürich. Weitere Mitwirkende sind unter der Leitung von Reto E. Fritz der Bariton Iwan Neumann und die Orchestergesellschaft Zürich. 1994 Am 16. Januar wirkt der Männerchor an der Aufführung 1994 ist der Männerchor Organisator und durchführender Verein der «Finlandia» mit dem Männerchor Zug in der Tonhalle der 1.-Augustfeier beim Schulhaus Lindenberg. Zürich mit. In der katholischen Kirche findet am 9. Juni ein Auftritt statt, an welchem der Männerchor Lieder aus seinem Repertoire vorträgt, welche in den virtuosen Improvisationen des Organisten Eduard Hug aufgenommen werden. 20 Das Elsass ist Reiseziel der Vereinsreise, welche den Begriffen «Rhein» und «Wein» in vielfältiger Hinsicht huldigt. 1995 Am 1. Zürcher Kantonalgesangfest in Uster nimmt der Verein mit dem Wettlied «Türkisches Schenkenlied» von Felix Mendelssohn teil. Am Weihnachtskonzert in der kath. Kirche Tann, das zusammen mit einem ad hoc Damenchor und dem Chinderchor Rüti gestaltet wird, gelangen der «Liederzyklus» mit bekannten alten Advents- und Weihnachtsliedern von Werner Gödecke sowie die Südamerikanische Weihnacht zur Aufführung. 1996 Wieder einmal steht mit den Verdi-Konzerten in der Kirche Rüti ein grosser Auftritt bevor. Mit bekannten Chorpartien und Ensembles aus Werken wie «La forza del destino», «Macbeth», «Rigoletto», «Ernani», «Trovatore», «Traviata», «Aida» und «Nabucco» weiss der Männerchor zusammen mit «seinem» ad hoc Probe für die Verdi-Konzerte 1996 im Amthaussaal unter Reto E. Fritz Frauenchor, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz (dem ehemaligen «Bodensee-Symphonie-Orchester»), Anita Gautschi, Sopran, Danielle Bazzi, Alt, Anton Kuhn, Tenor, Gion Jäger, Bariton und dem Organisten Jürg Sigrist am 21. und 22. September sein Konzertpublikum zu begeistern. 1997 Anlässlich des 200. Geburtstages von Franz Schubert trägt der Männerchor in der reformierten Kirche Rüti einige seiner Werke vor, begleitet vom Pianisten Helmut Wiegiehser und dem Rütner Tenor Alfred Fassbind. Vom 21. bis 23. Juni verreist der Verein Richtung Puschlav, Veltlin und Bergamo. 21 1998 Am Bezirksgesangfest in Bäretswil stösst der Vortrag des Männerchors «Wenn der weisse Flieder wieder blüht» von Franz Doelle auf Begeisterung beim Publikum. Der Frauenchor Rüti-Tann feiert sein 125-jähriges Jubiläum mit der «G-DurMesse» von Franz Schubert, welches der Männerchor mit Ausschnitten aus Händels «Alexanderfest» und weiteren Vorträgen begleitet. Den Gemischten Chor der Klubschule Migros Zürich unterstützt er sodann bei einem Vorweihnacht-Konzert, in welchem zusammen mit dem Salon Orchester Zürcher Oberland die «Südamerikanische Weihnacht - Navidas criolla» von Carlos Albertos Irigaray in der Paulus-Kirche Zürich dargeboten wird. Anschliessend feiert der Männerchor seinen traditionellen Altjahrabend im altehrwürdigen Zunfthaus zum Rüden. 1999 Zum 100. Todestag von Johann Strauss werden Querschnitte aus den Operetten «Der Zigeunerbaron» und «Die Fledermaus» in der St. Jakobskirche Zürich und in der reformierten Kirche Rüti zusammen mit dem Gemischten Chor der Klubschule Migros und dem Salonorchester Zürcher Oberland aufgeführt. Als Solisten wirken Anita Gautschi, Sopran, Danielle Bazzi, Mezzosopran und Ron Epstein, Tenor mit. Vorstand und Amtmann (E. Stähelin, l.) in historischem Aufzug anlässlich der 150. Männerchor-Generalversammlung 1999 2000 Nach zwölfjähriger Tätigkeit als Präsident tritt Dr. Paul Lienhard an der Generalversammlung von seinem Amt zurück. Die Nachfolge tritt Markus Hengartner an. Anlässlich der Teilnahme am Eidgenössischen Sängerfest im Wallis trägt der 22 Nach dem Auftritt am Eidgenössischen Sängerfest 2000 in Sion Männerchor in Sion die drei Werke «Der schiefe Turm» von Paul Burkhard, «Die drei Zigeuner» von Johannes Zentner sowie «Die Wanderschaft» von Carl Friedrich Zöllner vor. 2001 Über 100 Gäste, teilweise in historischen Kostümen, geniessen am Unterhaltungsabend im Löwen einen Streifzug durch die amerikanische Musikszene. Mit dem «schiefen Turm» von Paul Burkhard begeistert der Männerchor am Bezirkssängertag in Gossau sein Publikum. 2002 Zusammen mit dem Sängerbund Wetzikon, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, Vera Ehrensberger, Sopran, Bernhard Hunziker und Livio Gabrielli, Tenor, und Andreas Baumberger, Bass, lädt der Männerchor am 2. Februar in Wetzikon und am folgenden Tag in Rüti zur Männerchor-Gala ein. Auf dem Programm stehen Ausschnitte aus den Opern «Die Zauberflöte» von W.A. Mozart, «Ernani» von G. Verdi sowie Freimaurerkantaten von 23 W.A. Mozart. Am Bezirksgesangfest in Bubikon trägt der Männerchor die «Böhmische Polka» von Ernst Fischer vor. Der Orchesterverein Rüti feiert seinen 100. Geburtstag. Der Männerchor wirkt am Jubiläumskonzert am 22. und 23. Juni in der reformierten Kirche mit der Kantate «Dir Seele des Weltalls» und weiteren Werken Mozarts mit. 2003 Mit dem Unterhaltungsabend im Löwen unter dem Titel «kulinarische Rheinfahrt» beginnt ein Vereinsjahr, welches mit musikalischen Höhepunkten für einmal eher bescheiden ausfällt. Mit der Durchführung der 1. Augustfeier auf dem Amthausplatz und dem Höhenfeuer auf der Egg wagt der Männerchor diesen symbolträchtigen Anlass für einmal in unserem historischen Dorfzentrum durchzuführen. 2004 Unter dem Titel «Humorvolle Chorliteratur» werden in der Rütner Kirche unter Mitwirkung des Frauenchors Rüti-Tann, des Jugendchors CabRioLetSingers Rüti und dem Orchesterverein Rüti heitere Werke aus verschiedenen Zeitepochen von W.A. Mozart, Franz Schubert, Paul Burkhard, Willy Burkhard, Hubert Parry u.a. in verschiedenen Chorformationen mit Orchesterbegleitung oder a cappella aufgeführt. 2005 Mit Johann Strauss’ «Burschenwanderung» gelingt dem Männerchor am Bezirksgesangfest Wetzikon ein «vorzüglich». Anstelle des traditionellen Bettagssingens des Männerchors in den Gottesdiensten in Rüti und Tann findet erstmals ein Chortreffen mit ökumenischer Be24 gegnung in der Kirche Rüti statt. Mitbeteiligt sind neben der reformierten Kirchgemeinde die katholische Pfarrei, der Frauenchor Rüti-Tann, der Sängerbund Rüti sowie der Gemischte Chor Fägswil. 2006 Vor zweimal ausverkaufter Kirche Rüti wird das Verdi-Requiem als Jubiläumskonzert zum 150. Geburtstag des Männerchors Rüti aufgeführt. Zusammen mit einem ad hoc Frauenchor zählt der Chor rund einhundert Stimmen. Unter der Leitung von Reto E. Fritz wirken mit: Zsuzsa Alföldi, Sopran; Barbara Kandler, Mezzosopran; Guillermo Dominguez, Tenor, und Grzegorz Rozyzki, Bass, sowie einmal mehr die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz. Am 18. Mai, dem eigentlichen Geburtstag, feiert der Männerchor im Sternenkeller und lässt sich von einem Auftritt von Franziska Kohlund und einem Begleitensemble überraschen. Zur Jubiläumsfeier lädt der Männerchor am 4. November in den Löwen-Saal ein. Am 18. Mai 2006 feiern die Aktivmitglieder den 150. Geburtstag ihres Vereins im Sternenkeller. 25 Konzertante Aufführung von «Nabucco» Rolf Meier Die ersten Jahre nach den 125-Jahr-Feiern des Männerchors im Jahre 1981 waren geprägt durch «normalen» Chorbetrieb mit Auftritten an lokalen Anlässen und der Teilnahme an Bezirks- und eidgenössischen Gesangfesten. Hervorzuheben ist dabei die Jubiläumsfeier «100 Jahre Spital Rüti» am 22. November 1985, wo der Männerchor zusammen mit einem ad hoc Damenchor und dem Orchesterverein Rüti Joseph Haydns «Te Deum» darbot. Vorstand und Direktion des Männerchors waren sich damals bewusst, dass für den Männerchor eine starke Herausforderung gesucht werden musste, um den Ansprüchen und den Möglichkeiten der Sänger gerecht zu werden, zumal sich der Chor in jener Zeit mit knapp 80 aktiven Sängern, worunter etlichen jüngeren Neuzuzügern, in einer gesunden Position befand. Die blosse Pflege und ErweiteProbearbeit des Männerchors zusammen mit den Sängerinnen rung des klassischen Männerchordes ad hoc Damenchors im Löwensaal Liedgutes konnte nicht genügen, um der im ganzen schweizerischen Chorwesen latenten Gefahr von Stagnation und fehlendem Nachwuchs zu begegnen. Ausserdem stand das nächste Grossereignis im Zusammenhang mit der 900-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft in noch allzu weiter Ferne. Nach intensivem Prüfen und Abwägen verschiedener Varianten kam die Vereinsführung zum Schluss, mit der konzertanten Aufführung der Oper «Nabucco» von Giuseppe Verdi einen historischen Schritt zu wagen. Der Männerchor sollte, ergänzt durch einen ad hoc Damenchor im Verbund mit professionellen Gesangs-Solisten und einem Symphonie-Orchester der Öffentlichkeit ein abendfüllendes geschlossenes Werk präsentieren. Neben gesangs- und probentechnischen Fragen stellten sich umfangreiche organisatorische und finanzielle Herausforderungen. Insbesondere die Frage nach den finanziellen Konsequenzen dieses Projekts bewegte die Gemüter. Zwar stand der Chor eh und je auf einer gesunden finanziellen Basis, aber mit einem Gesamtbudget von rund Fr. 90’000 war für einige Mitglieder die Grenze des Verantwortbaren erreicht oder gar überschritten. Der Funke der Begeisterung für das Neue war aber schon übergesprungen, verstärkt durch das rasche Zustandekommen des Damenchors, der sich überwiegend aus Sängerinnen von örtlichen Vereinen und weiteren begeisterten Laiensängerinnen aus den umliegenden Gemeinden zusammensetzte. Damit war eine wesentliche Voraussetzung für das Projekt er26 füllt, zumal auch die Kontakte mit den gesuchten Solistinnen und Solisten sowie dem Orchester von Erfolg gekrönt waren. Die hohe Bereitschaft zu Frondienstleistungen von Chormitgliedern, aber auch die spontane Unterstützung mit grosszügigen Spenden aus der Bevölkerung, den ansässigen Betrieben und Beiträgen der öffentlichen Hand zeigte bald, dass sich der Wagemut bezahlt machen könnte. Aufgrund der breiten Ausstrahlung durfte für das Konzert ein reges Interesse erwartet werden, und es schien realistisch, dass die beiden geplanten Aufführungen ausverkauft werden könnten. Nun oblag es also den Sängerinnen und Sängern, durch intensiven Probenbesuch in den folgenden 16 Monaten die Voraussetzungen zu schaffen, um die Erwartungen des Publikums am Tage X zu erfüllen. Und wie dem Schreibenden erging es wohl vielen Beteiligten: trotz Vorfreude waren die ersten Probenmonate geprägt von mühsamer Detail- und Kleinarbeit – noch nichts zu spüren von der Erhabenheit des Gefangenenchors oder der Wucht des «Immenso Jehova». Aber unermüdliche Motivationsarbeit der damaligen Chorführung mit Urs W. Haubold als Dirigent und Marc Bähler als Präsident führte letztlich zum Ziel: Am Samstag, 23. Mai und am Sonn- Führte den Männerchor zu einem seiner grössten Erfolge mit tag, 24. Mai 1987 traten über 150 der Aufführung von «Nabucco»: Dirigent Urs W. Haubold Sängerinnen und Sänger, 8 Solistinnen und Solisten, das Bodensee-Symphonie-Orchester Konstanz und das Zürcher Blechbläser-Ensemble als «banda» unter der Leitung von Urs W. Haubold vor ein erwartungsvolles Publikum in der beide Male vollbesetzten reformierten Kirche von Rüti. Die Reaktion der Zuhörer war für uns alle überwältigend; bei allem Optimismus hatte kaum jemand mit dem begeisterten Echo aus der Öffentlichkeit gerechnet. Stellvertretend für viele Kommentare mögen nachstehende Pressekritiken an die damalige Stimmung erinnern: «…Da war der Chor, der, in vielen Proben sattelfest geworden, die grosse Rolle, die ihm das Werk zumisst, mit einer Verve, einem Temperament und einer Singfreude «spielte», die man ausserordentlich zu nennen nicht zögert. Er sang kraftvoll und klangschön, homogen und lebendig, beherrschte Lyrisches und Dramatisches gleichermassen…» zit. df in «NZZ» vom 27.5.1987 «…Auffällig war in allen Partien die absolute Sicherheit, die viel zum dramatischen Ablauf beitrug, so dass alles trotz dreistündiger Dauer wie aus 27 Aufführung von «Nabucco» am 23. und 24. Mai 1987 in der Rütner Kirche: 150 Sängerinnen und Sänger, 8 Solisten und das Bodensee-Symphonie-Orchester Konstanz stellen eine eindrückliche Kulisse dar. einem Guss heraus klang…» zit. Arnold Zehender in «Zürichsee-Zeitung» vom 27.5.1987 «…Das ambitiöse Projekt, sich an die Oper «Nabucco» zu wagen, stellt aber doch einen einmaligen Höhepunkt dar, der auch darauf schliessen lässt, dass sich der Männerchor mit seinen 80 Aktivmitgliedern in bester Verfassung befindet…Der Mut des Männerchors Rüti, mit «Nabucco» sich einzulassen, hat sich im grossen Erlebnis für alle Beteiligten sicher mehrfach bezahlt gemacht…» zit. Sibylle Ehrismann im «Zürcher Oberländer» vom 26. 5.1987 Und unter dem Titel «Auch die am Bachtel wissen, was eine Oper ist», bedauerte Marina Smaldini im «Tages-Anzeiger» vom 25. 5.1987: «…Nur eines war schade: Weil die Oper konzertant aufgeführt wurde, sind die Zuschauer um den theatralischen Schluss gebracht worden mit Blitz und Sturm und dem Einsturz der Götterbilder…» Ohne falsche Bescheidenheit darf auch im Rückblick nach bald 20 Jahren festgehalten werden, dass «Nabucco» einer der ganz grossen Momente in der 150-jährigen Geschichte des Männerchors darstellt. Mit der Wahl dieses Werks und dieses Komponisten wurde zweifellos die «Seele» des Männerchors getroffen: seither haben Werke von Giuseppe Verdi ihren festen Platz im Wirken unseres Chors, letztmals im gegenwärtigen Jubiläumsjahr mit der Aufführung von Verdis «Messa da Requiem» am 4. und 5. Februar 2006. Rolf Meier war im OK «Nabucco» für die Finanzen zuständig. 28 «Der schiefe Turm von Pisa» Armin Heider im «Zürcher Oberländer» vom 8. Juni 2000 Der Männerchor Rüti am Schweizerischen Gesangfest Sion Nachdem die Schweizerische Chorvereinigung, in der 2200 Chöre mit 70’000 Mitgliedern zusammengeschlossen sind, vor 18 Jahren in Basel und vor 9 Jahren in Luzern zu einem schweizerischen Gesangfest eingeladen hatte, übernahm dieses Jahr der Walliser Kantonalverband die Organisation dieses Grossanlasses. Vom Auffahrtstag bis am darauf folgenden Sonntag fanden Chorkonzerte und Auftritte statt. Auch der Männerchor Rüti nahm an diesem Anlass teil, um sich wieder einmal mit anderen Chören aus der Schweiz zu messen. Entsprechend den Vorgaben, verschiedene Lieder vorzutragen, wurde als schwierigstes Stück «Der schiefe Turm von Pisa», ein eher unbekanntes Lied, komponiert vom Zürcher Oberländer Paul Burkhard, ausgewählt, ergänzt mit «Die drei Zigeuner» von J. Zentner und einem fröhlichen Wanderlied. Nach monatelanger, seriöser Probenarbeit bestiegen am Samstagmorgen, nach dem Singen des traditionellen Liedes «Und wieder jagt mich der Reisetrieb», 48 Sänger wohlgemut die SBB und fuhren dem Reiseziel Sion entgegen. Nach einem leichten Mittagessen ging es dann bald an ein ausgiebiges Einsingen und alle fieberten etwas nervös dem Auftritt vor den Juroren entgegen. Aber es ging gut: Dank auswendigem Singen folgten alle Sänger konzentriert den präzisen Anweisungen des Dirigenten Reto E. Fritz, so dass der Liedvortrag mit einem «sehr gut» bewertet wurde. Erlöst und zufrieden mit der erbrachten Leistung konnten sich die Sänger beim anschliessenden Apéro bei einem kühlen Walliser Weissen über den gelungenen Auftritt freuen. Eine besondere Ehrung wurde unserem Sängerkameraden Leo Kessler zuteil, konnte er doch an diesem Schweizerischen Gesangfest zum Eidgenössischen Veteran ernannt werden. Die sonntägliche Heimreise wurde allen Sängern zum Erlebnis: Die Bahnfahrt durchs Unterwallis bis Montreux, der gemütliche Spaziergang dem See entlang zum Schloss Chillon mit anschliessender Führung, dies alles bei schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen. Armin Heider ist seit 2000 Aktuar 29 ... und anno dazumal: XX. Eidgenössisches Sängerfest Bern 1899 Auszüge aus dem 53-seitigen Reisebericht von Jb. Brunner Der Morgen des 8. Juli traf eine rüstige Gesellschaft in ihrem Stammlokal zum «Löwen» beisammen, wohl ausgerüstet mit allen Utensilien, welche eine fünftägige Abwesenheit von Rüti erforderte. Wenige Tage zuvor war an unserem Leiblied der letzte Feilenhub gethan worden; engelrein erschallten in der Turnhalle draussen unsere «fliessenden Brünnlein», so dass wir ohne Bangen in die Zukunft blicken durften. Angesichts einer besseren Aera begrüssten wir im Rückblick auf die ausgestandenen Proben die nun eintretende Luftveränderung mit Begeisterung. Noch galt es aber, unsere «sozialdemokratischen» Vereinsschirme, von deren Vorhandensein der Erfolg in Bern nicht wenig abhing, auf tragfähige Rücken zu schnallen. So wankten wir denn aus unserm Leiblokal hinaus, nachdem der «Gebrüder Altwegg’sche Knopflochrosenkorb» zu Aller Zufriedenheit seines Amtes gewaltet. In Eilmärschen gings gleich zu der so notwendigen Erfrischung in den schattigen Schweizerhofgarten, allwo wir mit den Leidens- und Zechgenossen vom Liederkranz schon ziemlich in die Hitze hineintranken, was bekanntlich nicht immer gesund ist. Einigen unserer Sänger, die mit etwas allzu gewichtigen Pariserkoffern und voluminösen Rucksäcken belastet waren, leuchtete jetzt schon die helle Verzweiflung aus ihrem schweissbetauten Angesicht, so dass sie fast daran zweifelten, nur Zürich je zu Gesichte zu bekommen. «Eidgenossen, Gott zum Gruss» ertönte es aus den begeisterten Sängerherzen beider Vereine und liess in den teilnahmsvollen Budenmüttern und andern «mitfühlenden Herzen» die Einsicht auftauchen, dass es jetzt doch Ernst gelte. In kindlicher Liebe und in gebührender Anerkennung unseres Ranges boten sie uns gerne das letzte Lebewohl; denn niemand konnte wissen, was das Schicksal in fünf ganzen Tagen zusammenbrauen würde. Nachdem noch «Etliche» ihre Abschiedstränen getrocknet, hiess es: «I Gott’s Name i’gstige, frässe chönnets is doch gwüss nüd z’Bern obe». … Zu unserer Rechten fliesst als treue Begleiterin majestätisch die Aare und über fruchtbares Gelände hinweg gleitet der Blick zu den bewaldeten Höhen des Aargauer-Jura. Doch was war das? Haben wir nicht deutlich einen Fall gehört? Sollte etwa einer von uns in der Begeisterung während der Weiterfahrt das Trittbrett verfehlt und vom «Fuhrwerk» gefallen sein? Und siehe, sie hoben ihn wieder auf; aber er war mitten entzwei, der Schlegel voll Wein, der mutwilligerweise zu Boden gefallen und trotz der versprochenen unverbrüchlichen Treue sich mit seinem Inhaber «entzweit» hatte. Wo wirs nur 30 verhindern konnten, hatte der ausgedörrte Wagenboden all’ sein geistreiches Blut aufgesogen und wehmütig, das «halbe Wasser in den Augen», schauten einige erste Bässe dem widrigen Vorgange zu. Nach dieser aufregenden Szene schien es denn nur angezeigt, dass man sich wieder etwas mehr der sinnigen Naturbetrachtung hingab. … Der glänzende Empfang der aus allen Gauen unseres Vaterlandes herbeigeströmten Sänger wurde würdig eröffnet durch eine von Fr. Hegar komponierte Festouvertüre, die, von ihm selbst dirigiert und von mehr denn 100 Musikern vorgeführt, geeignet war, die Anwesenden in die richtige Feststimmung zu bringen. Und wem wären die herrlichen Weisen der rühmlichst bekannten Frau Welti-Herzog nicht mehr in lebhafter Erinnerung, wem wäre die von den Sängerinnen und Sängern der Bundesstadt dargebrachte «Huldigung der Töne» so rasch aus dem Gedächtnis entschwunden? … Ja, man hätte vor lauter Wonne fast vergehen mögen, wenn nicht ein Tropfen alltäglicher Prosa in dieses Meer von Poesie gefallen wäre, denn «höret, welche Moritat sich nun jetzt ereignet hat!» Andächtig den ergreifenden Weisen lauschend und friedlich auf unseren Plätzen sitzend, verdeckte uns allerlei widerliches Publikum so beharrlich die Aussicht nach der Bühne, dass sich unser für solch’ geistigen Genuss sehr besorgtes Präsidium zu fortgesetzten Rügen veranlasst sah, die hin und wieder doch ihre Früchte zeitigten. Glücklicherweise kamen wir auf andere Gedanken als der bisherige Zentralpräsident des eidgenössischen Sängervereins die beiden eidgenössischen Sängerbanner, das alte mit 54 langen Dienstjahren und das prächtige neue der Obhut der festgebenden Stadt Bern übergab. Als Herr Bundespräsident Müller als Ehrenpräsident die beiden Sängerfahnen in Empfang genommen, preist er in einer begeisterten, volkstümlich gehaltenen Rede das gesunde Schweizerische Sängertum, dem auch sein dreifaches Hoch gilt. Dass das Anhören von Reden, und mögen es noch so gediegene sein, nicht jedermanns Sache ist, erfuhren auch die, welche inzwischen von einer unnennbaren Sehnsucht nach – erquickendem Gerstensaft ergriffen wurden. Im Begriffe, «bis da zu gehen, wo eine Bierhall’ stand, Bierhall’ mit kühlen Bieren», wälzte sich eine Abteilung den Hinterthüren zu, um ungesehen zu verschwinden. Dass jedoch umgekehrt auch gefahren ist, selbst an eidgenössischen Sängerfesten, wissen diejenigen am besten, die infolge verschlossener Thüren sich wieder geduldig neben uns setzten, um von neuem aufmerksam dem Redeschwall des Bundespräsidenten zu lauschen, ungeachtet des namenlosen Durstes, der an Mark und Bein der Bedauernswerten nagte. … 31 Eine Viertelstunde später finden wir unsere Sänger vollzählig und gesammelt vor der Thüre unseres Probelokals im Telegrafengebäude. Allem Anschein nach hatte sich jedoch ein Züribieterverein nicht allzu genau an die vorgeschriebene Probezeit gehalten und sich mutwilligerweise vor uns in den Uebungssaal eingenistet, welche Rücksichtslosigkeit jedoch nichts weiteres im Gefolge hatte, als dass die Ehrengabe jenes Vereins merkwürdigerweise uns zufiel! Die für unsere Probe angesetzte Zeit reichte indes noch gar schön aus, konnte man ja so kurz vor dem Haupttreffen nicht mehr allzu viel an unserem «Brünnlein» herumfeilen. In der besten Hoffnung, das Glück werde uns auch in der französischen Kirche nicht ganz verlassen, verschwanden wir bald in einer düstern Schenke, um allfällige sentimentale Anwandlungen und eidgenössische «Wettgesangsfieberanfälle» rechtzeitig durch einige Tropfen belebenden Magenthees zu ersticken. … Andächtig, in kindlich-unschuldiger Weise lauschten wir, einige fast mit gefalteten Händen, den wimmernden Tönen, die aus dem Kircheninnern zitternd an unser Ohr drängten. Als gar die heimatlichen Weisen unseres Wettliedes unser Ohr trafen, nahm das Gruseln fast allgemein überhand und hätte die grössten Verheerungen anrichten können, wenn unser Präsidium nicht die nötigen Massnahmen dagegen getroffen hätte; von Augenblick an war das «Losen» an der verhängnisvollen Hinterthür bei «Todesstrafe» verboten! Während die Männerchöre Clarens-Montreux und Männedorf ihre Reihen ins Schützengefecht vorrücken lassen, wird auch uns endlich der Eintritt ins Land, «wo hoch der Lorbeer steht» erlaubt. Mit kindlicher Ehrfurcht entdeckt manch’ einer das im Hintergrund postierte, unfehlbare Kampfgericht; einige wagen kaum, ihre Blicke zu ihnen zu erheben, aus Furcht, ein etwas frecher Blick könnte eine Zulage von mehreren Punkten absetzen. Einige Atemzüge später sind wir mitten im Vortrag des Baldamus’schen Liedes. (Im Anschluss an den dreitägigen Aufenthalt in Bern folgte eine zweitägige Reise via Lauberhorn mit Inspektion der Bohrarbeiten im Jungfrautunnel, Grindelwald, Interlaken nach Meiringen und über den Brünig zurück nach Rüti.) 32 Fahnenweihe 1990 Rolf Landolt Der Ursprung von Vereinsfahnen Mit der Gründung des schweizerischen Bundesstaates im Jahre 1848 wichen alle militärischen Feldzeichen dem neuen Symbol des geeinten Vaterlandes, der Fahne mit dem weissen, freischwebenden Kreuz im roten Feld. Die Fahnentradition aber blieb bestehen und blühte in den Gemeinschaften auf, die innerhalb des Eidgenössischen Sänger-, Schützen- oder Turnvereins entstanden waren, den drei grossen Organisationen also, die im Bewusstsein jener Generation die tragenden Säulen des jungen Staates gebildet haben. Sie hatten neben der kulturellen und sportlichen Aufgabe vor allem eine gesellschaftlich-staatspolitische Bedeutung. Ihre Eidgenössischen Feste wollten zeigen, wie harmonisch sich das föderalistische System auswirkte und wie die bürgerliche Kultur gedieh. Die alten Vereinsfahnen Die erste Fahne ist in der Zeit um 1850 vom Vorgängerverein unseres Männerchors angeschafft worden. Die zweite wurde bereits im Jahre 1857, im Jahr nach der Vereinsgründung, eingeweiht. Leider sind uns diese beiden Banner nicht erhalten geblieben. Die Einweihung der dritten Fahne Ein mit Spannung erwarteter Augenblick: die neue Vereinsfahne wird an der fand am 12. Mai Feier im Löwensaal entrollt. 1889 in der reformierten Kirche Rüti statt. Am 11. März 1944 wurde die vierte Fahne im Restaurant Löwen eingeweiht. Dieses Banner ist in den 46 Jahren nach jahrzehntelang geleisteten Diensten müde und reparaturanfällig geworden. Von einem weiteren Gebrauch wurde deshalb abgeraten. Die neue Vereinsfahne An der Generalversammlung vom 4. März 1989 wurde auf Antrag des Vorstandes die Anschaffung einer neuen Vereinsfahne beschlossen. 33 Der Männerchor posiert mit seiner neuen Fahne vor dem Amthaus Die dafür ins Leben gerufene Fahnenkommission hatte nun als erstes ein Sujet der neuen Vereinsfahne vorzuschlagen, welches unserem Verein entspricht. Sehr bald war sie sich über das Bild der Fahne einig: Der Minnesänger mit der Harfe soll symbolisch Aufführungen des Männerchors mit Instrumentalbegleitung aufzeigen. An den folgenden Sitzungen wurde mit Hilfe der Fahnenfabrik Heimgartner, Wil, das Gesamtbild modifiziert, wobei auch das Rütner Wappen eine Rolle spielte. An die Ausführung wurden hohe Anforderungen gestellt, deshalb ist der Fahnengrund aus Spezial-Fahnendamast in Naturseide. Zudem wurde eine heraldisch einwandfreie Implikationstechnik mit der bestbekannten Lorraine- bzw. Kettenstickerei gefordert. Die Fahnenkommission mit Ernst Gehring, Rolf Landolt, Hermann Loosli, Richard Matt und Peter Rivellini leistete sehr gute Arbeit. So konnte bereits im September 1989 die Reinzeichnung auf Transparentpapier einstimmig für das «Gut zur Ausführung» dem Vorstand zur Bestellung übergeben werden. Am 9. und 10. Juni 1990 fand die Fahnenweihe mit einem grossen Konzert in der Kirche und anschliessendem Festakt im Löwen statt. Seit 2000 wird der Minnesänger auch als Vereinslogo verwendet. (Die Fahnen sind auf der hinteren Umschlagklappe abgebildet.) Rolf Landolt präsidierte die Fahnenkommission. 34 Vorbereitung einer Sängerreise Jakob Schlumpf Vorstandstätigkeit ist nicht nur Arbeit. Sehr dankbar und interessant ist es zum Beispiel, eine Reise zu organisieren. Schon das Rekognoszieren ist mit viel Spass verbunden. Gerne erzähle ich einige Erlebnisse aus der Planungsphase unserer Tessinreise 1989, über die ein umfangreicher Reisebericht von Erwin Diener erstellt wurde. Im Frühsommer 1989 starteten der damalige Präsident Paul Lienhard (als Dolmetscher) und ich mit einem fertigen Konzept Richtung Tessin. Dort erwarteten uns allerdings einige Überraschungen. Geplant war ein Mittagessen im Castello di Sasso Corbaro, oberhalb Bellinzona. Bei der Anfahrt zur obersten Burg mussten wir schon nach den ersten Kurven feststellen, dass ein Durchkommen mit einem grossen Car unmöglich ist. Dieser Umstand zwang uns leider die Reise mit zwei Fahrzeugen zu planen. Im Innenhof des Castello erwartete uns ein gutgelaunter Wirt der uns sofort seine herzliche Gastfreundschaft spüren liess. Ich stellte mir vor, wie bei unserer Herbstreise die Pergola voller Trauben hängen würde und war überzeugt, dass dieser Ort die richtige Wahl ist um gemütliche Stunden bei Speis und Trank zu geniessen. Trotz Voranmeldung zu einer Weindegustation wurden wir in Giubiasco nur widerwillig empfangen. Offensichtlich war kein Interesse da, 65 Sängern den Betrieb zu zeigen. Nach einem kurzen Gespräch verabschiedeten wir uns und strichen die Besichtigung aus dem Reiseprogramm. Auf der weiteren Fahrt nach Locarno erlebten wir Seltsames. In flottem Tempo inmitten einer Kolonne fuhren wir den schönen Rebbergen entlang, bis uns eine Polizeistreife anhielt. Ich verstand nicht alles, aber offensichtlich fuhr ich zu schnell; ich allein zu schnell in der Kolonne!? Vermutlich hatte ich als einziger die falschen Kontrollschilder, was übrigens auch beim Falschparkieren von Bedeutung sein kann (andere Kantone, andere Sitten). Das Hotel «Pestalozzi» in Locarno entsprach unseren Vorstellungen. Somit konnten wir uns sofort der Neugestaltung des Nachmittagsprogramms zuwenden. Beim wohlverdienten Apéro entschlossen wir uns sehr schnell für eine Stadtführung. Mehr Sorgen bereitete mir die sistierte Weindegustation, denn es gilt der Grundsatz: keine Sängerreise ohne Weindegustation. Gut, ortskundige Freunde zu haben! Etwa eine Stunde nach meinem Anruf bei Hampi, kam eine positive Rückmeldung: «Herr Bava in Cannobio freut sich auf euren Besuch». Zufrieden mit dem Erreichten fuhren wir nach Intragna zum Grotto Maggini. Seine Grösse war für unsere Gesellschaft ideal. Das Ambiente und das Essen waren «Tipico Ticinese». Nach diesen Feststellungen konnten wir uns 35 einen gemütlichen Abend leisten. Nebenbei erfuhren wir vom Personal, dass es im Oktober in Locarno auch ein Nachtleben gibt, was äusserst wichtig ist für eine Sängerreise. Am folgenden Tag stand die Besichtigung in Cannobio an. Bei herrlichem Wetter schlenderten wir durch das malerische Städtchen. Nach einem guten Espresso fanden wir die Cantina Bava beim Marktplatz. Nach mehrmaligem Läuten - wir wurden langsam unruhig - öffneten sich im oberen Stock zwei überhohe, für den Süden typische Fensterläden. Da stand er im weissen Nachthemd in voller Grösse, Signor Bava, Weinhändler und Sänger. Er entschuldigte sich, murmelte etwas von «spät geworden» und bat uns, einen Moment zu warten. Es hatte sich gelohnt. Zuerst besichtigten wir den exzellenten Weinkeller. Dann führten wir bei einem Glas Wein ein herzliches Gespräch über Gesang, Oper, Wein, die Schweiz und natürlich Reisedaten. Da Cannobio an einem Sonntag geplant war, bestand unser Gastgeber auf einem Auftritt in der Kirche und zwar während der Messe. Mit einem kurzen Telefonat regelte er diese Angelegenheit mit dem Priester. Den vorzüglichen Tipp für das Mittagessen erhielten wir ebenfalls von Herrn Bava. Sein Anruf genügte und der Chef de Service der Villa Maria erschien schon zehn Minuten später mit köstlichen Menüvorschlägen. Das anschliessende Testessen war ein voller Erfolg und zugleich ein schöner Abschluss unserer Rekognoszierung. Ohne Paarungssitzung kurz vor der Reise, einem Überbleibsel aus früheren Zeiten, wäre aber eine Erfolg versprechende Reisevorbereitung unvollständig. Für diese gemütliche, fakultative Vorstandssitzung ist allerdings langjährige Männerchorerfahrung gefragt. Da wird ermittelt, wer garantiert nicht zusammen in ein Zimmer gesteckt werden kann. Bei Speis und Trank werden Episoden aus früheren Reisen zum Besten gegeben. Natürlich könnte man diese «Arbeit» einfacher lösen, doch Vorstandsarbeit sollte auch Spass machen. Jakob Schlumpf gehörte von 1987 bis 1996 dem Vorstand, unter anderem, als Vergnügungsobmann an. 36 ... und anno dazumal: Programm der Sängerreise 1902 37 Abwechslungsreiches Geselliges Kurt Buffat Bekanntlich widmet sich der Männerchor Rüti nicht nur dem Gesang, sondern auch der Kultur und dem Geselligen, weshalb er eigens dafür eine Vergnügungskommission, mehrheitlich aus jüngeren Aktivmitgliedern rekrutiert hat. Diese Kommission, deren Name nicht immer den Tatsachen entspricht, ist häufig für Arbeiten im Hintergrund zuständig. So zum Beispiel für kleine Handreichungen wie ein Mineralwasser für den Solisten in seinem Vorbereitungsraum bis hin zum professionellen Bühnenbau in der Kirche, aber auch für ein jährlich wiederkehrendes Programm mit geselligem Charakter. Das zweitägige Ski-Weekend wird von den Teilnehmern auf und neben der Skipiste genossen. Ein abwechslungsreiches Sommerprogramm während der Schulferien, welches Anlässe wie Fischessen mit Partnerinnen, Velotouren, Sommerausflüge mit Besichtigungen von Kulturgütern in der Schweiz umfasst, spricht immer eine erfreulich grosse Gruppe von daheim gebliebenen Sängern an. Bereits zur Tradition ist am ersten Advent unsere Teilname am Rütner Weihnachtsmarkt mit dem Öpfelchüechli-Stand geworden. Den Abschluss des Jahresprogramms bildet schliesslich unser Altjahrabend mit einem guten Nachtessen und einer kleinen Unterhaltung der Vergnügungskommission. Alle zwei Jahre wird ein Unterhaltungsabend im Restaurant Löwen unter einem speziellen Motto durchgeführt, wie in den letzten Jahren die Anlässe «Amerika», «Kulinarische Rheinfahrt» oder «Bella Italia». Auf dem Programm steht ausserdem alle drei Jahre eine Sängerreise, welche uns Regionen in der Schweiz oder im grenznahen Ausland näher bringt. Ehrensache, dass diese Reisen durch die Vergnügungskommission selber zusammengestellt und rekognosziert werden. Eine besondere Bedeutung kommt überdies den Wanderungen und Bergtouren zu. Während die jährlich stattfindende Familienwanderung eine gemütliche Tour ohne spezielle Anforderungen darstellt, erfordert die Männerchor-Bergtour einiges an Ausdauer und Schweiss. Pickel, Seil und Steigeisen gehören selbstverständlich zur Ausrüstung. Unter Tourenleiter Werner Gatzsch konnten die Teilnehmer denn auch in den letzten Jahren tolle Erlebnisse in eher abgelegenen Berghütten und auf Bergspitzen, die zu den weniger begangenen Höhepunkten zu zählen sind, geniessen. So stand eine Gruppe Männerchörler etwa auf dem Zervreilahorn, jener dem Matterhorn ähnelnden Spitze, bekannt von der Mineralwasser-Etikette. Piz Terri, Düssistock oder Rheinwaldhorn sind ebenso aufzuzählen. Auch in Zukunft wird es in der Vergnügungskommission immer Leute mit Ideen und Interesse am Organisieren benötigen. Der Dank der Sänger für die tollen Anlässe ist ihnen sicher. Kurt Buffat, seit 2000 Vergnügungsobmann 38 Reise in den Wilden Westen Armin Heider im «Zürcher Oberländer» vom 18. Januar 2001 Gut besuchter US-Unterhaltungsabend des Männerchors Rüti Der Tradition folgend, stand der diesjährige Unterhaltungsabend des Männerchors wieder unter dem Motto eines beliebten Reiseziels. Nach Wien und dem Tessin in vergangenen Jahren, begab sich am vergangenen Wochenende eine respektable Gästeschar auf die weite Reise zur «Lion’s-Lodge» im Wilden Westen der USA. Der Weg zum Apéro im Foyer musste jedenfalls erkämpft werden, da zum Teil grimmige Gestalten im Cowboy-Outfit, Trapper, ein Plantagenbesitzer mit Sklave und eine überaus hübsche Siedlerfrau am Arm des befrackten Männerchor-Präsidenten die Theke belagerten. Der Eintritt in den LöwenSalon, dessen Tische mit dem Motto angepassten, wunderschönen Kakteenarrangements geschmückt waren, wurde gar von einem filmreifen Buchhalter mit Schirmmütze, Weste und Ärmelschonern kontrolliert. So war es nicht verwunderlich, dass der in einer Uncle-Sam-Kleidung auftretende Zeremonienmeister eine bereits fröhliche Gesellschaft in aufgeräumter Stimmung zum typischen US-Nachtessen bitten konnte, wo der Vereinspräsident Markus Hengartner die Anwesenden und insbesondere den Rütner Gemeindepräsidenten Anton Melliger, Miriam Meier, Gemeinderätin aus Dürnten, sowie einige Delegierte von befreundeten Vereinen begrüssen durfte. Ein Höhepunkt waren die zwischen zwei Gängen vom Männerchor unter der Leitung von Reto E. Fritz vorgetragenen Gospels und Songs, zum Teil zusammen mit dem Bass-Solisten Andreas Baumberger, der zudem solistisch mit seiner wunderbaren Stimme, am Klavier begleitet vom Dirigenten, drei Ausschnitte aus dem Musical «Oklahoma» vortrug. Amerikanisch abgerundet wurde dann der Abend mit einer Rock’n’Roll-Show der Gruppe Cadillacs, welche die Anwesenden so richtig dazu animierte, beim anschliessenden Tanz selbst das Tanzbein zu schwingen. 39 Männerchöre konzertieren gemeinsam Paul Lienhard In der Tradition des Männerchors Rüti liegt es, von Zeit zu Zeit zusammen mit anderen Männerchören gemeinsame Konzerte zu veranstalten. In den vergangenen 25 Jahren war dies mehrmals der Fall. 1984 in St. Moritz und 1988 in Rüti fanden Liederabende statt mit dem Männerchor Frohsinn St. Moritz. 1993 folgten in Zürich und Rüti die beiden grossen Konzerte «Nordmeerlegenden» mit dem Männerchor Hochwacht Zürich, wobei vor allem das grosse Forte der Kriegsszene in «Sandels» die Zuhörer den Atem anhalten und die Kirchen erdröhnen liess, ganz im Gegensatz zu den lieblichen Klängen der «Finlandia», gesungen in der Tonhalle Zürich 1994 zusammen mit dem Männerchor Zug. Eine grosse Freundschaft verbindet den Männerchor Rüti seit Jahrzehnten mit dem Sängerbund Wetzikon und so lag es auf der Hand, jetzt, da beide Chöre unter der gleichen musikalischen Leitung von Reto E. Fritz stehen, im Jahr 2002 ein gemeinsames Männerchor-Konzert durchzuführen. Für diese grosse Gala wurden Werke der beiden Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und Giuseppe Verdi ausgewählt, Komponisten, zu denen beide Chöre eine längere Beziehung hatten. Die Freimaurermusik bietet ein Kernstück besinnlicher Männerchorlieder, während die grossen Chorszenen der VerdiOper Ernani, den Alltag der Ritter und Räuber aufleben lassen, ein Kontrast, der grösser kaum sein könnte. Beide Konzertteile waren durch die grosse Zahl der über hundert Mitwirkenden in einer ausgewogenen Darbietung ein seltenes und eindrückliches musikalisches Erlebnis für Sänger und Zuhörer. Dr. Paul Lienhard wirkt seit 2002 als Präsident des Bezirksgesangvereins Hinwil. Besuch des Männerchors Frohsinn St. Moritz (Fahnenweihe1990): gemeinsamer Vortrag am Rapperswiler Seequai (links) vor einer Schifffahrt auf dem Obersee, wo Paul Lienhard die Fahne der Gäste hisst (oben). 40 Das Verdi-Requiem, Jubiläumskonzert 2006 Markus Hengartner Mit der Aufführung des grossartigen Verdi-Requiems am 4. und 5. Februar in der Kirche Rüti hat der Männerchor sein Jubiläumsjahr zum 150. Geburtstag vor zwei vollen Häusern eröffnet. Bis diese beiden Konzerte allerdings aufführungsreif waren, wurden alle Beteiligten stark gefordert. Im Wissen um die weiteren Verpflichtungen des Männerchors Rüti wie etwa die Teilnahme am Bezirksgesangfest 2005 in Wetzikon, begannen erste Probeeinheiten bereits 2 Jahre vor dem Konzerttermin. Ab Herbst 2004 gesellten sich noch rund zehn Gastsänger zur Mitwirkung an diesem Konzert zum Männerchor, während gleichzeitig der in Rüti längst nicht mehr unbekannte ad hoc Frauenchor, gebildet aus nahezu 60 Requiembegierigen Sängerinnen, seine Arbeit aufnahm. Der überwiegende Teil der Vorbereitung fand in den beiden Chören getrennt statt: zur eher ungewöhnlichen Tageszeit jeweils am Dienstagvormittag bei den Frauen sowie am gewohnten Männerchor-Abend am Donnerstag; bei den regelmässig stattfindenden Gesamtproben zeichnete sich allerdings erst die Grösse und Wirkung dieses Werkes ab. Neben dem Meistern der musikalischen Herausforderungen gelang es unserem Dirigenten Reto E. Fritz mit viel Geduld und Humor, aber auch mit Zielstrebigkeit und Konsequenz, die Sängerinnen und Sänger immer wieder von neuem zu motivieren und zu fördern. Dank seiner langjährigen Erfahrung als Chorleiter brachte er die verschiedenen Charaktere der beiden Chöre unter einen Hut, wobei vor allem die drei gleichmässig über die gesamte Vorbereitungszeit hin verteilten Probewochenenden jeweils zu einem bemerkenswerten Fortschritt führten. Durch den Einbezug der Solisten zwei Wochen vor dem Konzerttermin gewann die Probenarbeit eine neue, faszinierende Dimension. Mit ihren beeindruckenden Stimmen, aber auch durch die Harmonie unter der Sopranistin Zsuzsa Alföldi, der Mezzosopranistin Barbara Kandler, dem Tenor 41 Guillermo Dominguez und dem Bass Gregor Rozycky erhielt der Chor die für den erfolgreichen Abschluss so wichtige Energie: das musikalische Feuer loderte! Durch gewissenhafte Planung und Vorbereitung sowie durch die aus vergangenen Veranstaltungen gewonnene Routine behielten die Organisatoren jederzeit ohne Termindruck die Übersicht. Ab Mittwoch vor dem Grossereignis reihte sich für alle Beteiligten Termin an Termin: In der Rütner Kirche wuchs ein zwei Meter hohes Podest vor dem Chorbogen in die Höhe, kundige Handwerker und freiwillige Helfer setzten ihr ganzes Können ein, um dem 45-köpfigen Orchester und den 100 Sängerinnen und Sängern möglichst optimale Bedingungen für die Auftritte schaffen zu können und die Anfragen nach den letzten Sitzplätzen in der Vorverkaufsstelle häuften sich. Gleichentags nahm Dirigent Reto E. Fritz in Konstanz mit der Südwestdeutschen Philharmonie die Arbeit auf, deren Musiker während der kommenden vier Tage jeweils per Bus nach Rüti und zurück an den Bodensee reisen sollten. So richtig Spannung kam am Donnerstag auf, als die erste Gesamtprobe bevorstand. Die Nervosität der Beteiligten war unschwer spürbar, alle wussten um ihre edle Verpflichtung, das Letzte zu geben, um den bevorstehenden Anlass zu einem Erfolg werden zu lassen. Auf der einen Seite stand die Gewissheit, gut vorbereitet in den Startpflöcken zu stehen, andrerseits war allen bewusst, wie wenig Konzentration fehlen muss, um eine riesige Vorbereitungsarbeit empfindlich zu entwerten. Mit einer deutlichen Verbesserung Letztes Einsingen vor dem Konzert im Amthaussaal. Die Spannung steigt trotz der eben dieser KonGewissheit der seriösen Vorbereitung auf diesen Moment. zentration und der Gewöhnung des Chors an die Veränderung des Klanges durch die Mitwirkung des Orchesters verliessen wir am Freitag nach zwei anstrengenden, aber erfüllenden Probeabenden den Konzertraum. Beim Einsingen vor dem ersten Konzert am Samstag im Amthaus zeigten sich die Sängerinnen und Sänger erstmals in ihrer Konzertkleidung: Damen schwarz mit dunkelrotem Schal, Männerchor in schwarzem Anzug und 42 neuer, dunkelroter Krawatte. Nach wohlgeordnetem Einzug der Chöre bot sich der Zuhörerschaft in der Kirche bereits eine beeindruckende Kulisse. Mit dem äussersten Piano setzten Orchester und Chor in das Requiem ein. Bereits hier schien das Publikum diese gespannte Ruhe in sich aufzunehmen und laut- und regungslos der musikalischen Fülle und der dynamischen Spannung dieses zu den eindrucksvollsten Schöpfungen zählenden Werks zu lauschen. Als Sänger in diesem Chor diese bewegende Musik miterleben zu können war wohl für viele Mitwirkende ein Glücksgefühl, das stellenweise die Anstrengung der Aufführung, gar die Anwesenheit des Publikums vergessen liess. Konzentrationsschwäche schien gar nicht aufkommen zu wollen. Dass wir das zweite Konzert vom Sonntag ebenso würdig und überzeugend vortragen konnten, war wohl die verdiente Honorierung für das Gelingen eines Projekts in einer Grösse, wie es der Männerchor in seiner langjährigen Geschichte wohl noch nie erlebt hatte. Der Männerchor Rüti schenkte sich zu seinem 150. Geburtstag eine einmalige Aufführung und den Mitwirkenden eine nachhaltige, neue Erfahrung, wie Musik erlebt werden kann. Zweimal ausverkaufte Rütner Kirche an unsem erfolgreichen Jubiläumskonzert. 43 ... und anno dazumal: Die Konzerte zum 50. und 100. Jubiläum Claude Zimmermann 1906 - fünfzig Jahre Männerchor Rüti An einer Vorstandssitzung am 10. Juli 1906 im Löwen Rüti wurde beschlossen, ein Nachmittags-Jubiläumskonzert zu veranstalten. Anschliessend daran sollte ein Bankett mit einfacher Jubiläumsfeier stattfinden. Gewünscht wurde, dass der Orchesterverein sich mit zwei Einzelnummern und Begleitung einer Chornummer beteiligte. Ungefährer Zeitpunkt: 18. November. Am 12. Juli wurde von den Herren Direktoren Feldmeyer und Stucki an einer Musikkommissionssitzung vor der Probe folgendes Programm für das Jubiläumskonzert vorgeschlagen: Am gleichen Abend in der Probe genehmigte der Verein den Vorschlag. Angesichts der bevorstehenden grossen Aufgabe ersuchte der Präsident die Sänger um fleissigeren Probenbesuch als in letzter Zeit, ansonsten der Vor44 stand sich gezwungen sähe, zur Einführung von Bussen zu schreiten. (Zitat aus dem Protokollbuch) Wie würden wohl Mitglieder heute reagieren, wenn der Präsident solche Drohungen verkündete? Später wurde über das gelungene Jubiläumskonzert mit 76 Sängern des Männerchors nebst Sopranistin und Orchesterverein und über das anschliessende Bankett mit Unterhaltung mit viel Lob berichtet. 45 1956 - Hundert Jahre Männerchor Rüti Als einer der grössten Chöre im Kanton Zürich hat der Männerchor Rüti am 18. Mai 1956 das erste Jahrhundert seines Bestehens vollendet. Wie die Gemeinde sich in dieser Zeitspanne vom kleinen Bauerndorf zur grossen fortschrittlichen Industriegemeinde entwickelt hat, so ist auch aus dem bescheidenen Gesangverein „Frohsinn“ von Rüti der grosse und stolze Männerchor Rüti entstanden. Viele Höhen und Tiefen erlebte der Verein in dieser Zeit und auch all die Kriegsjahre gingen nicht spurlos an ihm vorbei. Grosse Lücken entstanden immer wieder durch Sänger, die in den beiden Kriegen ihren Aktivdienst fürs Vaterland leisteten. Diese Zeit war auch für den damaligen musikalischen Leiter Oscar Stucki (1920 bis 1954) keine leichte Aufgabe, immer der Zeit angepasste Chorliteratur zu finden. Trotzdem gelang es mit vereinten Kräften eine ununterbrochene Linie bedeutender musikalischer Veranstaltungen aufzuführen. Als 1954 Friedrich Joss als würdiger Nachfolger von Oscar Stucki zum neuen musikalischen Leiter gewählt wurde, befassten sich die damaligen Vorstände und Musikkommissionen bereits mit den Vorbereitungsarbeiten für das bevorstehende 100-Jahr-Jubiläum. Es wurde für diesen Anlass ein hohes Ziel gesteckt. Aus dem Bericht des damaligen Präsidenten Max Rüegg über das Vereinsjahr 1955 ist zu lesen: Festansprache zum 100. Jubiläum des Männerchors im Löwen durch Präsident Dr. Max Rüegg. 46 «Zeiten und Menschen mögen sich ändern. Kunst und Freundschaft aber, die Pflege unseres Liedguts und das Streben nach echter Kollegialität sind Ideale, die nicht nur Jahrzehnte überdauern, sondern unvergänglich sind.» Das 100-jährige Bestehen des Männerchors Rüti lege davon Zeugnis ab, dass seine Mitglieder als Sänger und Sängerkameraden einen hohen Grad an Vollkommenheit errungen hätten. Um so weniger müsse der Männerchor Rüti in die von vielen kleineren Chören vorgebrachte Klage über Mitgliederschwund und schlechten Probenbesuch einstimmen. Zu dieser Zeit stand der Männerchor Rüti zahlenmässig mit 100 Aktivsängern auf einem absoluten Höhepunkt und Ziel war es, mit mindestens soviel Sängern am Jubiläumskonzert aufzutreten, was auch erreicht wurde. Mit Werken von Händel, Haydn, Schubert, Bruckner, Rein, Wolf, Schoeck und Huber führte der Chor unter der Leitung von Friedrich Joss in der Kirche ein anspruchvolles Konzert auf. Im Vereinslokal Hotel Löwen fand dann auch die «Centenarfeier» statt, an welcher der damalige Präsident Dr. Max Rüegg eine 400-köpfige Festgemeinde begrüssen konnte. Diese Feier wurde umrahmt von der Musikgesellschaft Helvetia Rüti-Tann unter der Leitung von E. Kreml, dem Orchesterverein Rüti unter der Leitung von Max Hengartner, einem Bühnenspiel, dargestellt von Sängern aus dem Männerchor Rüti, und zum Tanz spielte das Orchester Gmür Rüti auf bis in die frühen Morgenstunden. Claude Zimmermann ist seit 2000 Vorstandsmitglied und betreut das Archiv. Seit 2002 ist er Vicedirigent. 47 150 Jahre Männerchor Rüti – was folgt? Reto E. Fritz Standort Mit den Aufführungen des Verdi-Requiems realisierte der Männerchor Rüti zu seinem 150-Jahr-Jubiläum einen musikalischen Erfolg, welcher die Erinnerung an diesen Meilenstein der Vereinsgeschichte auf Jahrzehnte hinaus prägen wird. Wenn auch die Probenarbeit in den letzten Wochen vor den Konzerten die Wirkung dieses grossen Werkes schon erahnen liess, war der Eindruck, den wir mit dieser grandiosen Musik auf ein sichtlich berührtes Publikum machten, einfach überwältigend. Fragen Und heute? Wie geht es weiter? Welche Attraktivitäten bieten wir unseren Aktiven? Welche Ziele sehen neu in den Chor eintretende Sänger als lohnenswerte? Was darf unser verwöhntes Publikum in den kommenden Jahren von uns erwarten? Neue Wege Wenn wir davon ausgehen, dass wir jung geblieben, wach und vielseitig interessiert sind, dazu neuem gegenüber aufgeschlossen und tolerant – und wer schmückt sich nicht gerne mit solchen Attributen – dann steht einem abwechslungsreichen musikalischen Programm und somit auch einer spannenden Probenarbeit für die nähere Zukunft nichts im Wege. Im Bereich von Kunst- oder auch Volkslied, sicher aber auch in den Sparten internationale Folklore und Unterhaltungsmusik, gibt es wertvolle Schätze und spektakuläre Werke, die nur darauf warten, von uns gehoben Reto E. Fritz: seit 1991 leitet er den Männerchor Rüti. zu werden. Der Männerchor Rüti hat in seiner selbstbewussten Vereinsgeschichte immer wieder bewiesen, dass er bereit ist, neue Wege zu gehen. Wenn wir heute um den perfekten Schliff mit Volkslied-Variationen ringen, einem Sprech-Chor publikumswirksam seine humoristische Pointe aufsetzen wollen oder im Swing-Stil einen Boogie-Woogie zum besten geben, immer sind es zwei Dinge, die wir anstreben: Qualität in unserem Chor und die Freude am Gesang. 48 Und zum 175-Jahr-Jubiläum? Bald könnte für uns wieder ein bedeutendes Konzert vor der Türe stehen. Die Kontinuität von Grossanlässen seit Jahrzehnten machte das Verdi-Requiem als Summe aller Erfahrungen und Erlebnisse überhaupt erst möglich. Mit der Fortführung von Orchester-Konzerten setzen wir uns Ziele, welche uns künstlerisch weiter voranbringen und zudem die auch regionale Bedeutung des Männerchors Rüti zementieren. Der Mut und die Initiative von uns, jetzt und heute, diesen Weg des Erfolges im Bereich vom einfachen a capella-Lied bis zum sinfonisch ausgestalteten Chorwerk weiter zu gehen, bildet die Voraussetzung dafür, dass jene Generation, welche im Jahre 2031 das 175-Jahr-Jubiläum feiert, bestärkt wird darin, auch wieder musikalisch Grosses zu wagen. In diesem Sinne sind wir alle mit unseren Entscheidungen auch den Sängern, Vorständen und Dirigenten künftiger Generationen verpflichtet. Der Erfolg, den wir heute erarbeiten, wird zur Säule, welche die unternehmerischen Ambitionen von morgen stützt. Reto E. Fritz ist seit Dezember1991 musikalischer Leiter des Männerchors Rüti. 49 5 Präsidenten – 45 Jahre Vereinsführung Fünf Präsidenten, die den Männerchor Rüti seit 1961 geleitet haben, zusammen auf einem Bild: diese Gelegenheit bot sich an der Generalversammlung 2000. Paul Lienhard gab nach 12-jährigem Präsidium das Amt an seinen Nachfolger Markus Hengartner ab. An diesem Anlass konnten Albert Hurter, Präsident von 1967 bis 1976, und Marc Bähler, der den Verein von 1977 bis 1987 führte, zu Eidgenössischen Veteranen ernannt werden. Immer noch aktiv nahm auch Hans Rothe, Präsident zwischen 1961 und 1966, am Vereinsgeschehen teil. Am 6. März 2001 musste der Männerchor von Hans Rothe für immer Abschied nehmen. Marc Bähler verstarb am 11. April 2001 völlig überraschend. 5 Präsidenten auf einem Bild an der GV 2000, damals noch alle aktive Sänger: Hans Rothe (2. v.r.), Albert Hurter (Mitte), Marc Bähler (2. v. l.), Paul Lienhard (r.) und Markus Hengartner (l.) Seite 51: Vorstand 2006. Hinten v. l.: Christof Honegger (Stimmenkontrolleur), Mike Wäspi (Kassier), Markus Hengartner (Präsident), Claude Zimmermann (Bibliothekar, Vicedirigent); vorn v. l.: Urs Honegger (Protokollführer), Kurt Buffat (Vergnügungsobmann), Armin Heider (Aktuar) 50 Dirigenten und Präsidenten seit 1856 Dirigenten F. Meier J.R. Baumberger J. Kägi Hermann Fischer Hans Häusermann Hans Feldmeyer Ferdinand O. Leu Oscar Stucki Friedrich Joss Emil Kern Jiri Pobuda Urs W. Haubold Reto E. Fritz 1856 1857 – 1864 1865 – 1880 1881 – 1888 1889 – 1895 1895 – 1912 1913 – 1919 1920 – 1954 1954 – 1974 1974 – 1979 1979 – 1984 1984 – 1991 seit 1991 Präsidenten Heinrich Kägi C. Reese Fritz Honegger J.E. Kramer Jakob Honegger Heinrich Kündig Heinrich Baumann Hermann Walder Caspar Baumann Albert Schmid Henri Rüegg Heinrich Gut Henri Rüegg Otto Honegger Robert Weber Ernst König Dr. iur. Max Rüegg Werner Dolder Hans Rothe Albert Hurter Marc Bähler Dr. med. Paul Lienhard Markus Hengartner 1856 – 1859 1860 – 1867 1868 – 1869 1870 – 1875 1876 – 1886 1887 – 1894 1895 – 1905 1906 – 1908 1909 – 1912 1913 – 1917 1918 – 1923 1924 – 1927 1928 1929 – 1936 1937 – 1948 1949 – 1952 1953 – 1958 1959 – 1960 1961 – 1966 1967 – 1976 1977 – 1987 1988 – 1999 seit 2000 51 Weitere Chargen seit 1981 Vicedirigenten Marc Bähler Claude Zimmermann 1965 – 2001 seit 2002 Vicepräsidenten Rolf Haldimann Dr. Paul Lienhard Rolf Meier Jakob Schlumpf Urs Honegger Markus Hengartner Urs Honegger Mike Wäspi 1980 – 1986 1987 – 1988 1989 – 1990 1991 – 1996 1997 1998 – 1999 2000 – 2002 seit 2003 Bibliothekare Erich Schönenberger Karl Popp Richard Matt Urs Honegger Claude Zimmermann 1977 – 1981 1982 – 1986 1987 – 1993 1994 – 2002 seit 2003 Protokollführer Eugen Baltensweiler Richard Matt Karl Popp Erwin Diener Hermann Loosli Jakob Schlumpf Peter Vogel Markus Fässler Claude Zimmermann Heinz Hitz Urs Honegger 1980 – 1982 1983 – 1986 1987 – 1988 1989 – 1991 1992 1993 – 1996 1997 1998 – 1999 2000 – 2002 2003 – 2004 seit 2005 Vergnügungsobmänner Willy Rohner 1980 – 1981 Rolf Landolt 1982 – 1983 Dr. Paul Lienhard 1984 – 1987 Jakob Schlumpf 1988 – 1992 Hermann Loosli 1993 – 1997 Peter Vogel 1998 – 1999 Kurt Buffat seit 2000 Fähnrich Peter Vogel Kurt Scherrer Rolf Tremp 52 1974 – 1981 1982 – 1995 seit 1996 Aktuare Erwin Diener Karl Popp Peter Vogel Markus Fässler Peter Vogel Markus Hengartner Armin Heider 1979 – 1988 1989 – 1991 1992 – 1994 1995 1996 1997 – 1999 seit 2000 Kassiere Rolf Haldimann Rolf Meier Leo Kessler Mike Wäspi 1974 – 1986 1987 – 1991 1992 – 2001 seit 2002 Absenzenkontrolleure Rolf Landolt 1979 – 1981 Erich Schönenberger 1982 – 1986 Jakob Schlumpf 1987 Werner Schneiter 1988 – 1990 Urs Honegger 1991 – 1993 Kurt Buffat 1994 – 1999 Christof Honegger seit 2000 Musikkommission Heinrich Wopmann Ernst Gehring Hans Bohli Huldreich Rüegg Peter Rivellini Jakob Kündig Walter Stahel Viktor Fässler Marc Bähler Fritz Langjahr Heinz Locher Felix Rohner Armin Heider Urs Honegger Dr. Paul Lienhard Peter Vogel Urs Honegger Karl Popp Markus Hengartner Hans Jung Claude Zimmermann Rolf Meier 1957 – 1989 1960 – 1986 1970 – 1986 1972 – 1991 1973 – 1991 1978 – 1987 1979 – 1997 1987 – 1989 1991 – 2000 1990 – 2003 1990 – 2000 1990 – 1991 seit 1990 1994 seit 1996 1996 – 1997 1998 – 1999 seit 1998 seit 2000 seit 2001 seit 2002 seit 2004 Aktivsänger 2006 1. Tenor Dilling Heinz Gatzsch Werner Helbling Bruno Hummel Hannes Mächler Heinrich Meier Rolf Nägeli Viktor Scherrer Kurt Schwegler Rolf Stähelin Eduard Wäspi Mike Eintritt 1988 1976 1995 1996 1979 1985 1976 1980 2002 1989 1997 2. Tenor Buchholz Silvio Diener Erwin Gertsch Adolf Hengartner Markus Jung Hans Landolt Rolf Langenegger Hans Loosli Hermann Matt Richard Rieder Dominik Rothenberger Heinz Ryf Theodor Schönenberger Erich Wopmann Heinrich Zollinger Hermann Eintritt 2002 1975 1994 1992 1999 1958 2002 1975 1981 2003 2006 1961 1972 1948 1975 1. Bass Buffat Kurt Gutersohn Peter Hotz Max Kessler Leo Kohler Robert Locher Heinz Loosli Fritz Markward Dietmar Popp Karl Schlumpf Jakob Stern Fritz Tremp Rolf Wethli Christian Zimmermann Claude Eintritt 1984 1955 1947 1982 2006 1972 1979 2001 1979 1979 1965 1995 2005 1990 2. Bass Arbenz Eduard Fischer Curt Haldimann Rolf Heider Armin Honegger Arthur Honegger Christof Honegger Urs Hurter Albert Lienhard Paul Dr. med. Rivellini Peter Eintritt 1994 1992 1973 1976 1961 1999 1984 1963 1975 1954 Nicht mehr singende Ehrenmitglieder und Freimitglieder Altmann Jack Immler Rolf Bernet Alex Jäggi Jakob Bohli Hans Meier Marcel Bosshard Walter Rees Karl Dürst Edwin Rüegg Huldreich Frei Hans Stahel Walter Gehring Ernst Vettiger Arthur Häberli Friedrich Vogel Peter Frei Hans Walder Wilfried Honegger Bernhard Ehrenmitglieds-Vereine Musikverein «Helvetia», Rüti-Tann Orchesterverein Rüti Männerchor «Frohsinn»- St. Moritz (Fahnengötti) 53 Passivmitglieder 2006 Ackermann Manfred Aeberhard Evelyn Altorfer Kurt Dr. med. Altwegg Gartenbau AG Bähler Elsbeth Bauer Ludwig Baumgartner Christiane Baumgartner Michael Bergamasco Maurizio Bernath Kurt Bianchi Mauro Bietenholz André Bissig Alois Dr. med. Bleuler Peter Dr. med. Bohli Hanspeter Bollier Edgar Bolliger Fritz Bosshard Jürg Breitenmoser Rolf Brendle Peter Bucherer Fritz Bürgisser Gottlieb Cathrein Richard Drogerie Rüegg DT Druckteam AG Durscher Andreas Duschletta Reto Eberle Leonie Egger Albin Egli Hans-Ulrich Egli Max Elektro Jöhl AG Engelhard Karl Erdösi-Popp Tamàs Eristra-Druck AG Ernst Beat Ernst Meier AG, Gartencenter Falk Michael und Luzia Fässler Markus Fehr Bruno Fischlin Joseph Fladt Roland und Luzia Flennert Werner und Irene Frei Heinz Fuchs Werner und Ruth Gertsch Myriam Giacomuzzi Guido Göpfert Heinz Graetzer Edgar und Béatrice Grendelmeier Rita 54 Gresa Peter Grossenbacher Werner Habegger George Häfliger-Bagini Werner und Maria Hänseler Ernst Heiz Helen Hengartner Jürg Hengartner Paul und Lotty Herpich Hermann Hofmann Anna Honegger Jörg Honegger Peter Hotel Restaurant Laufenbach AG Hotz Albert Huber-Wang Curt und Maria Humbert Michel Hungerbühler Hugo Dr. phil. Hüppin Armin Hüppin Hans Inauen Franziska Irniger Dario Jucker Henri Kälin-Grunder Heidi Kessler Jürg Kessler Helene Kläsi Gerhard Kläsi AG, Uhren und Schmuck Klötzli Hans Kocher Walter Kocsi Peter Köhler Arthur Kohler-Rüegg M. und S. Kündig Elsbeth Kunz Ernst Künzi Walter Lehmann Elsbeth Liechti Katja Lienhard Konrad Dr. oec Lipowsky Emil Dr. Luginbühl Peter Meienberg August Meienberger Mike W. Meier Mirjam Meister Peter und Marianne Melliger Anton Meyer Erwin Meyer Adrian Mode Wörner Rüti AG Morger Maria Müller Ruedi Müller Peter Müntener Silvio Näf Walter Pauli Alfred Dr. oec. publ. Pesenti Emy Pino Linea Uomo Raymann Benno Reimer Georg Roduner Ernst Dr. Rohner Doris Rosenberger René und Ida Rothe Hedi Rüegg-Wäber Hans R. Ruessheim Hubert Rutishauser Hanspeter Schärer Bernhard Schaufelberger Fredy Schlumpf Johannes Schmidt Silvia Schneiter Werner Schoch Martin Schweizer Karl Senn Kurt Simonelli Roger Simonelli Remo Sonderegger Hans Spörri Peter und Pina Stadler Hp. und Margrit Steinmann Hans Stofer Heidi Strässle Josef Stucki Hannelore Stuppan Giacomin Sturzenegger Ernst Suter Beat Tremp Paul Tunaj Zef Usseglio Eddy und Jutta Usseglio Eduard Venzin Tarcisi Wäspi Viktor und Ursula Wäspi Doris Weber-Beeler Milly Wettstein Ernst Wildi Barbara Zähner Hans Ziegler Rudolf Zimmermann Susanne Zimmermann Karl Gönner und Sponsoren Jubiläumskonzert Wir bedanken und ganz herzlich bei unseren Gönnern und Sponsoren Adviso Informatik M. Hengartner, Rüti Altmann Jack, Tann Altwegg Gartenbau, Rüti Arbenz Sheila und Eduard, Rüti Baumann Federn AG, Rüti Bergsteigerschule Pontresina Bernet Alex, Tann Blemo AG, Dürnten Bohli Hans, Rüti Bosshard Walter, Rüti Bruderer Carole, Wetzikon Buchholz Silvio, Tann Buffat AG, Bodenbeläge, Rüti Clientis SZO, Rüti Diamont AG, Rüti Diener Erwin, Rüti Durscher Käthi & Res, Rüti Dürst Edwin, Rüti Dürst Treuhand AG, Rüti Eggenberger & Schlumpf AG, Rüti Egli Max, Rüti Engelhard Karl, Rüti Eristra-Druck AG, Tann Ernst Beat, Rüti Ernst Meier AG, Garten-Center ,Tann Fischlin Joseph, Rüti Foto Mächler, Rüti Gatzsch AG, Holzbau, Rüti Gehring Ernst, Rüti Gertsch Myriam, Tann Grassi Silvia und Bruno, Zürich Grossenbacher, Traiteur, Rüti Gutersohn Peter, Rüti Habegger George, Pfr., Weiningen Häberli Friedrich, Rüti Häfliger Werner und Maria, Rüti Haldimann Rolf und Eveline, Rüti Hänseler Ernst, Rüti Heider Armin, Tann Hengartner Jürg, Rüti Hengartner Paul und Lotti, Rüti Hitz Heinz, Rüti Honegger Arthur, Rüti Honegger Christof, Rüti Honegger Urs, Rüti Hotz Max, Rüti Hug Baustoffe AG, Nänikon Hummel Hannes, Rüti Hungerbühler Hugo, Rüti Hurter Albert, Rüti Jäggi Jakob/B&V AG, Rüti Jung Hans, Rüti Kessler Leo und Helene, Rüti Kohler Robert, Rüti Kohler Silvia, Zürich Kündig Elsbeth, Rüti Künzi Walter und Elsa, Rüti Landolt Rolf, Rüti Lauria Emanuele, Rüti Leuenberger M., Tabu, Rüti Lienhard Dr. Konrad, Rüti Lienhard Dr. Paul, Rüti Lienhard E., Bülach Locher Heinz, Rüti Luginbühl Peter, Rüti Lüchinger Bruno, Autospritzwerk, Jona Meienberger Mike W., Rüti Meier Cargo, Rüti Meier Mirjam, Tann Melliger Anna und Anton, Rüti Merk AG, Tann Migros Kulturprozent Muggli Alfred, Bertschikon Nägeli Viktor, Rüti Popp Karl, Rüti Popp Metallbau AG, Rüti Popp Sanitär AG, Rüti Raymann Benno, Metzgerei, Rüti Rees Karl, Rüti Rieder Dominik, Rüti RiMa Innendeko, Matt Richard, Rüti Roduner Ernst und Lilly, Rüti Rosenberger, Lichtplanungen, Dürnten Rothe Heidi, Rüti Rüegg Hans R., Rüti Rüegg Huldreich, Rüti Rufli Irmhild, Zürich Ryf Theodor, Rüti Scherrer Kurt, Rüti Schmid Martin, Tann Schmidt Silvia, Pfäffikon Schönenbergger Erich, Rüti Schuhhaus Rüegg, H. Stofer, Rüti Schweizer W., Architekturbüro, Rüti Stähelin Eduard und Leni, Rüti Tanner A.R., Artmar, Rüti Trox Hesco (Schweiz) AG, Rüti Usseglio AG, Rüti Vettiger Arthur, Tann Wäspi Mike, Tann Wäspi Viktor und Ursula, Rüti Weber AG, Plattenbeläge, Rüti Wethli Christian, Dürnten Wettstein Ernst, Rüti Wildi Barbara, Rüti Wopmann Heinrich, Rüti Wörner Bernhard, Rüti Ziegler Rudolf und Elisabeth, Rüti Zimmermann Claude und Susanne, Rüti Zollinger Hermann, Rüti Zürcher Kantonalbank, Rüti sowie für die grosszügige Unterstützung durch 55 Sommerausflug 2006: Besichtigung Whiskybrennerei (o.l.) Sommerausflug 2004: Führung durch NEATBaustelle Amsteg (m.l.) Bergtour 2002 zum Piz Sardona (u.l.) Sängerreise 2004: Museum «Boxenstop» Tübingen (o.r.) Skiweekend 2002 in Brigels (u.r.) 56