Kommunikationswissenschaftliche Nachwuchsforschung im Internet

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Kommunikationswissenschaftliche Nachwuchsforschung im Internet
Kommunikationswissenschaftliche
Nachwuchsforschung im Internet
www.dgpuk.de/transfer
Ausgabe 3/2002
(06.09.2002)
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Ein Angebot der...
Willkommen bei TRANSFER
TRANSFER 3/2002 – Inhalt
München, den 6. September 2002
Die aktuelle Ausgabe kann mit einem absoluten Rekord-Umfang aufwarten: Sage und
schreibe 47 Beiträge haben uns diesmal erreicht! Die Streuung der behandelten Themen
und der verwendeten Methoden ist - wie immer - beträchtlich. Und wieder einmal zeigt
sich, wie gut es die deutschsprachige Kommunikationswissenschaft versteht, theoretische und abstrakte Sachverhalte genau so gut wissenschaftlich aufzugreifen wie
hochaktuelle, angewandte Themen. Das ist zweifellos eine zentrale Stärke unseres
Fachs.
Wir als Redaktion sind überwältigt von der Teilnahmebereitschaft der Absolventinnen
und Absolventen und dem Eifer, mit dem die meisten unserer Kooperationspartner an
den Universitäten die Sache unterstützen. Vielen Dank an alle!
So bleibt uns nur, Ihnen viel Spaß und interessante Funde in einem Füllhorn wissenschaftlicher Studien zu wünschen.
Wolfgang Schweiger & Michaela Maier (Redaktionsteam TRANSFER)
Impressum
Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK)
1. Vorsitzende: Prof. Dr. Romy Fröhlich
Institut für Kommunikationswissenschaft München
Oettingenstr. 67 – D-80538 München
E-Mail: froehlich@ifkw.de
Redaktion
Dr. Michaela Maier
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Medienwissenschaft II
Ernst-Abbe-Platz 8 – D-07740 Jena
Tel. +49 (0)3641-944933
Fax. +49 (0)3641-944932
E-Mail: Michaela.Maier@uni-jena.de
Dr. Wolfgang Schweiger
Institut für Kommunikationswissenschaft
München
Oettingenstr. 67 – D-80538 München
Tel. +49 (0)89-2180 2496
Fax. +49 (0)89-2180 99 2496
E-Mail: transfer@wolfgang-schweiger.de
Journalismus
Melanie Bachhuber: Keine Chance für 'Schwarze Schafe'? (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Jan
Tonnemacher, Katholische Universität Eichstätt)
Heinz Bidner: Verlust journalistischer Qualität (Diplomarbeit bei ao. Univ.-Prof. Dr. Hannes Haas, Universität Wien)
Mediengeschichte
Lena Kuder: Publizistik deutscher Journalisten im französischen Exil 1933 bis 1940 (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Jan Tonnemacher, Katholische Universität Eichstätt)
Sebastian Nix: Der Auslandsrundfunk als Instrument französischer Außenpolitik (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Michael Kunczik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Anna Schmitz: Propagandafotografie des Ständestaates (Magisterarbeit bei Univ.-Doz.
Dr. Wolfgang Duchkowitsch, Universität Wien)
Medieninhalte
Anne Basak: Die Rolle des Moderators in politischen Talkshows am Beispiel von Sabine
Christiansen und Michel Friedman (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Christina HoltzBacha, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Gabriela Belouskova: 'Benes-Dekrete' in tschechischen Printmedien (Diplomarbeit bei
Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Duchkowitsch, Universität Wien)
Anne Faßbender: Sportberichterstattung im Fernsehen (Magisterarbeit bei Prof. Dr.
Heinz-Werner Stuiber, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Yasmin König: Prominenz in Talkshows (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Christina HoltzBacha, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Isabel Marzahn: Das Medienphänomen Rudolph Moshammer (Diplomarbeit bei Prof. Dr.
Heinz Pürer, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Sabine Mittermeier: Medienberichterstattung im Objektivitäts-Vergleich (Magisterarbeit
bei Prof. Dr. Heinz-Werner Stuiber, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Veronika Rücker: Israelis und Palästinenser in der Intifada I und II (Magisterarbeit bei
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Kathrin Schulte-Wien: Jugendschutz in der heutigen Medienwelt - dargestellt am Beispiel
ausgewählter Talkshows (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Hans Wagner, LudwigMaximilians-Universität München)
Claudia Urschbach: Das Frauenbild in deutschen Daily Soaps (Magisterarbeit bei Prof.
Dr. Hans-Bernd Brosius, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Medienökonomie
Jens Grüner: Die Unternehmenskommunikation von Rundfunkunternehmen am Fallbeispiel 'Energy Sachsen' (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Jürg W. Leipziger, Universität
Leipzig)
Lars Kempin: Pay-TV in Deutschland (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Christina Holtz-Bacha,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Julia Kraushaar: Event-Marketing im privaten Hörfunk (Magisterarbeit bei Prof. Dr.
Reinhart Ricker, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Markus Putz: Senderfamilien und ihre Synergieeffekte im deutschen Fernsehmarkt (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Jan Tonnemacher, Katholische Universität Eichstätt)
Stefan Weder: Postschnecken auf der Überholspur? (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Jan Tonnemacher, Katholische Universität Eichstätt)
Medienpolitik
Rezeptionsforschung
Luana Albuquerque da Fonseca: Der brasilianische Medienkonzern Rede Globo (Diplomarbeit bei Univ.Prof. Dr. Thomas A. Bauer, Universität Wien)
Cornelia K. Hentschel: 'Dritte Wege' zur 'Neuen Mitte' (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Rudolf
Stöber, Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Christian Matiack: Kommunikationsmodelle und Medientheorien - Analyseinstrument oder Praxisanleitung für den politischen Wahlkampf? (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Bodo Rollka, Universität der Künste Berlin)
Thomas Wöll: Kirchliche Sendungen im privaten Rundfunk (Magisterarbeit bei Prof. Dr.
Reinhart Ricker, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Saskia Böcking: Wie es ihnen gefällt... (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Peter Vorderer, Hochschule für Musik und Theater Hannover)
Christoph Gassmann: Ein Herz für die 'Schwarzwaldklinik' (Diplomarbeit bei Prof. Dr.
Peter Vorderer, Hochschule für Musik und Theater Hannover)
Marit-Andrea Meineke: Geteilter Bildschirm - volle Aufmerksamkeit? (Magisterarbeit bei
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Andrea Müller: Filmtrailer und Film - Marketinginstrument und Ware (Diplomarbeit bei
Univ.-Prof. Dr. Peter Vitouch, Universität Wien)
Veronika Obersteiner: Von den Simpsons zur Rundschau - Wie sich Fernsehnutzung im
Laufe des Lebens verändert (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius,
Ludwig-Maximilians-Universität München)
Clemens Stampf: Der Werther-Effekt (Diplomarbeit bei Dr. Johanna Dorer, Universität
Wien)
Gertraud Wutz: Konvergenz von Nachrichtensendungen aus Zuschauerperspektive (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius, Ludwig-Maximilians-Universität
München)
Neue IuK-Technologien
Jasmin Bürger: Qualitätskriterien im Online-Journalismus (Diplomarbeit bei ao. Univ.Prof. Dr. Hannes Haas, Universität Wien)
Alexander Chavez: Deutsche und US-amerikanische Websites für Standortmarketing im
Vergleich (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Heinz-Werner Stuiber, Ludwig-MaximiliansUniversität München)
Sigrid Gamisch: WWW = Wird Web Weiblich? (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Jan Tonnemacher, Katholische Universität Eichstätt)
Christine Gehring: Die Entwicklung des Mediensystems aus der Sicht von Experten aus
Unternehmen (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius, LudwigMaximilians-Universität München)
Julia Gerhards: Öffentliche Meinung und Internet (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Jürgen
Wilke, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Katja Oberauer: Der Einsatz von Online-Pressekonferenzen in der Öffentlichkeitsarbeit
(Diplomarbeit bei Mag. Dr. Klaus Lojka, Universität Wien)
Jan Pawlofsky: Die virtuelle Redaktion (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Jan Tonnemacher, Katholische Universität Eichstätt)
Balthas Seibold: Klick-Magnete (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Heinz Pürer, LudwigMaximilians-Universität München)
Öffentliche Kommunikation
Ursula Wagner: 'Befreiendes Bekenntnis' oder 'geistige Brandstiftung'? (Diplomarbeit bei
Prof. Dr. Jan Tonnemacher, Katholische Universität Eichstätt)
PR / Werbung
Mira Forte: Öffentlichkeitsarbeit der öffentlichen Theater Deutschlands (Magisterarbeit
bei Prof. Dr. Romy Fröhlich, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Franzisca Gottwald: Zum Verrücktwerden!? (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Walter Hömberg,
Katholische Universität Eichstätt)
Marén Münstermann: Erotik in der Fernsehwerbung (Magisterarbeit bei Prof. Dr. HansBernd Brosius, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Claudia Scheiderer: Die Wirtschaftsberichterstattung über vier deutsche Automobilunternehmen (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Jan Tonnemacher, Katholische Universität
Eichstätt)
Sonstiges
Helga Burgstahler: Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung
durch Analysten (Diplomarbeit bei Prof. Dr. Claudia Mast, Universität Hohenheim)
Silke Knebel: Die Ehrenschutzvorschriften im Strafrecht (Magisterarbeit bei Prof. Dr.
Reinhart Ricker, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Joanna Storm: Gender im Kontext von Kultur, Medien und Gesellschaft (Diplomarbeit bei
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang R. Langenbucher, Universität Wien)
Danièle Wurth: Berufswege Mainzer Publizistik-Studenten (Magisterarbeit bei Prof. Dr.
Jürgen Wilke, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
TRANSFER 3/2002
Melanie Bachhuber
Keine Chance für 'Schwarze Schafe'?
Die Medienaffären um Tom Kummer und Alexander Niemetz: Berichterstattung - Intermediäre Kontrolle - Qualitätssicherung
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit zwei Medienaffären aus dem Frühjahr 2000, in denen auf
unterschiedliche Weise journalistische Qualitätsnormen (Objektivität bzw. Unabhängigkeit) verletzt oder zumindest in Frage gestellt wurden. Im
Fall des Autors Tom Kummer ging es um gefälschte Starinterviews, die u.a. im SZ-Magazin
erschienen waren. Im Fall des ZDF-heute-journalModerators Alexander Niemetz ging es um Nebentätigkeiten, die seine journalistische Integrität
in Zweifel zogen.
Mit Hilfe einer größtenteils qualitativen Inhaltsanalyse sowie anhand von Leitfadengesprächen
untersucht die Verfasserin jeweils die Printberichterstattung. Herangezogen wurden dazu
Tages- und Wochenpresse sowie Medienmagazine. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit die oben genannten journalistischen Berufsnormen noch Gültigkeit besitzen, sowie ob und in
welcher Form eine intermediäre Qualitätskontrolle
bzw. Qualitätssicherung stattgefunden hat.
Es wird deutlich, dass die Medien in beiden Fällen
Qualitätskontrolle sowie Qualitätssicherung leisteten – die einen mehr, die anderen weniger. Im
Vergleich der Ergebnisse kommt die Studie zu
dem Schluss, dass die Objektivitätsnorm in der
Branche offenbar noch hoch im Kurs steht, die
Unabhängigkeitsnorm dagegen wohl eher an Bedeutung verliert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dem
(unabhängigen) Medienjournalismus nicht nur in
den untersuchten Fällen sondern auch künftig eine tragende Rolle gerade in normativer Hinsicht
zukommt: Er war und ist der Motor der journalistischen Qualitätsdebatte.
Journalismus
Medienaffären
Qualitative Inhaltsanalyse
Leitfadeninterviews
Qualitätssicherung
Diplomarbeit
106 Seiten
Melanie Bachhuber
Scheurlstr. 16
D-90478 Nürnberg
melanie.bachhuber@t-online.de
Eingereicht: März 2001
Prof. Dr. Jan Tonnemacher
Katholische Universität Eichstätt
Lehrstuhl für Journalistik II
Ostenstr. 26
D-85072 Eichstätt
TRANSFER 3/2002
Heinz Bidner
Verlust journalistischer Qualität
Eine Fallstudie zur konstruierten Emotionalisierung in der printmedialen Berichterstattung und deren Auswirkungen
'Qualität im Journalismus' erlebt nicht zuletzt
durch entsprechende Vereinsbildungen im deutschen Sprachraum eine rege Thematisierung. Ziel
der Arbeit ist es, eine Brücke von theoretischen
Überlegungen zur journalistischen Praxis zu
schlagen. Zur Konkretisierung wurde ein Fallbeispiel herangezogen: Bei einem Jagd-Ausflug in
Kroatien kamen 4 von 7 Österreichern durch eine
im Krieg vergessene Mine ums Leben.
Systemtheorie, konstruierte Emotionalisierung
und weitere Konzepte dienten als theoretische
Ausgangspunkte.
In der behandelten österreichischen TagesBerichterstattung hob sich das größte BoulevardBlatt hervor: Die Kronen Zeitung publizierte Exklusiv-Bilder, auf denen die durch die Explosion
entstellten Körper einiger Toter zu sehen waren.
Angehörige und Freunde waren tief betroffen;
auch der Presserat sprach sich dagegen aus.
Es stellt sich die Frage, in welchen Bereichen von
Recherche und Berichterstattung journalistische
Qualität verloren ging, und welche Auswirkungen
dies zur Folge hatte. Deshalb wurden im Rahmen
der Arbeit Interviews mit Überlebenden, Betroffenen und Journalisten geführt sowie Zeitungsberichte einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen.
Aufgrund eines Interviews mit Krone-Chef Hans
Dichand kristallisierte sich ein blattspezifisches
Fazit heraus: Der Verlust journalistischer Qualität
wird - mit halbherzig erklärtem Bedauern - akzeptiert. Ethik und Moral machen offensichtlich
bei redaktionellen Vorgaben, die sich in Auflage
und somit im finanziellen Bereich positiv widerspiegeln, Halt.
Journalismus
Printmedien
Kronen Zeitung
Qualitätsforschung
Österreich
Diplomarbeit
160 Seiten
Heinz Bidner
Ernstbrunnerstr. 110
A-2032 Enzersdorf im Thale
+43 (0) 2953-8218
h.bidner@noen.at
Eingereicht: April 2002
ao. Univ.-Prof. Dr. Hannes Haas
Universität Wien
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 32
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Lena Kuder
Publizistik deutscher Journalisten im
französischen Exil 1933 bis 1940
Eine Analyse der Volksfront-Debatte in Pariser Emigrationspresse
Das Forschungsziel der Studie entstammt der
Überlegung, wie sich die Machtergreifung der Nationalsozialisten auf das Berufsethos deutscher
Journalisten ausgewirkt hat.
Dabei erschien ein hermeneutischen Vorgehen als
angebracht, das darauf zielt, den jeweiligen Verstehenshorizont mit Blick auf die Historie zu erhellen. In die Analyse einbezogen wurden folgende Exilperiodika: die sozialistisch orientierte Neue
Weltbühne, das konservative Neue Tage-Buch,
sowie der Gegen-Angriff, der sich als Exponent
des Geistes der Kampfpresse der KPD verstand.
Bei einem Vergleich der Zeitungen lassen sich
zum einen Motive für das Scheitern einer wirksamen Diskussion aus den redaktionellen Konzepten ableiten. Als weiterer Grund dafür, weshalb die erwünschte Wirkung trotz des Engagements der hier zitierten Journalisten ausblieb,
muss in ihren gegenseitigen Attacken gesehen
werden. Die Kontroverse nutzten sie nicht im positiven Sinne zur gegenseitigen Inspiration. Vielmehr verschob sich der offene Austausch zu einem isolierten Monologisieren.
Auch wenn die Volksfront ein Phantom blieb, so
zeugt die in allen drei Exilzeitungen geführte Debatte doch davon, dass es engagierte Exilpublizisten gab, denen viel daran lag, aus ihrer
Situation heraus dem Ausland zu beweisen, dass
sie ihre Worte als geistige Waffe gebrauchen, um
sie gegen die von Hitler gesäte Hybris zu richten.
Mediengeschichte
Emigrationspresse
Volksfront-Debatte
Paris
Hermeneutik
Diplomarbeit
137 Seiten
Lena Kuder
Straßburger Str. 57
D-10405 Berlin
+49 (0) 30-44 05 45 00
lenakuder@hotmail.com
Eingereicht: April 2001
Prof. Dr. Jan Tonnemacher
Katholische Universität Eichstätt
Diplom-Studiengang Journalistik
Ostenstr. 25
D-85072 Eichstätt
TRANSFER 3/2002
Sebastian Nix
Der Auslandsrundfunk als Instrument
französischer Außenpolitik
Mediengeschichte
Frankreich
Auslandsrundfunk
Experteninterviews
Eine Darstellung der Entwicklung von 1958
bis heute
Größe und Unabhängigkeit waren zwei Kernelemente französischer Außenpolitik seit Charles
de Gaulle, der sich schon früh auch der politischen Bedeutung des Rundfunks bewusst war.
Daher und angesichts eines traditionellen französischen Sendungsbewusstseins in kulturellen
Fragen wäre zu erwarten gewesen, dass sich die
"grande nation" des Auslandsrundfunks als eines
Mediums der politischen Einflussnahme und kulturellen Ausstrahlung bedient.
Die Frage, ob und wie das geschah, steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Eingebettet in
eine allgemeine Darstellung von Funktionen und
Geschichte des Auslandsrundfunks sowie der
französischen Außenpolitik und auswärtigen Kulturpolitik wird die Entwicklung des Auslandsrundfunks in Frankreich seit 1958 am Beispiel
folgender Akteure betrachtet: 'Radio France Internationale' (und Vorläuferinstitutionen), TV5,
'Canal France International' und die Holdinggesellschaft SOFIRAD, über die der Staat u.a. an
ausländischen Rundfunkveranstaltern beteiligt
war.
Die auf einer Literatur- und Presseauswertung
sowie Experteninterviews basierende Arbeit
kommt zu dem Ergebnis, dass Auslandsrundfunk
in Frankreich lange Zeit als Instrument der Außenpolitik kaum eine Rolle spielte. Erst in den
80er Jahren ist ein wachsendes politisches Interesse am Auslandshörfunk und -fernsehen zu erkennen. Fraglich ist allerdings, welche Zukunft
der Auslandsrundfunk überhaupt noch hat angesichts sich rapide ändernder politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.
Magisterarbeit
287 Seiten
Sebastian Nix
Amselweg 16
D-55768 HoppstädtenWeiersbach
+49 (0) 6782-32 99
Sebastian_Nix@web.de
Eingereicht: Januar 2002
Prof. Dr. Michael Kunczik
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz
TRANSFER 3/2002
Anna Schmitz
Propagandafotografie des Ständestaates
Die österreichische Identität im austrofaschistischem Bild
Das Ziel bestand in der Untersuchung der im Propagandabild dargestellten österreichischen Identität. Bilder lassen sich als historische Quelle nutzen, um die damalige Propaganda zu beschreiben. So entsteht ein Bild der Wunschgesellschaft
des österreichischen 'Ständestaates'. Es stellt
sich die Frage, wie weit die österreichische Propaganda die des Dritten Reiches imitierte. Der
Nationalsozialismus wurde einerseits als Feind
gesehen, gleichzeitig oft nachgeahmt. Die Fotografie ist ein interessantes Beispiel für diese Ambivalenz des 'Ständestaates'.
Ergebnis der Untersuchung ist, dass sich die Motive immer wiederholten und die Identität des
Landes auf nur wenigen Grundlagen beruhte. Die
Darstellung des Österreichers wurde auf die
Leitmotive der Tradition, des katholischen Glaubens und des brav arbeitenden Menschen reduziert. Im Bauerntum fand man einen starken Katholizismus, der durch die starke Symbolik der
Religion im Bild gut darstellbar wurde.
Das Land wurde durch die Schönheit der alpinen
Landschaft gezeichnet. Die Kultur des Landes
wurde auf das katholisch-deutsche Volkstum reduziert.
Die Kanzler bekamen ihre Rollen als christliche
und autoritäre Führer des Landes. Dollfuss wurde
zum Märtyrer. Schuschnigg wurde als der Stratege gesehen. Die Propaganda konnte kein eindeutiges Führerbild malen, das für ein 'erfolgreiches'
faschistisches System notwendig gewesen wäre.
Der Übergang schwächte das Bild der Führer und
somit das ganze Führerprinzip dieser 'Scheindemokratie'. Die austrofaschistische Symbolik
war damit durch die Anzahl der Zeichen eher
verwirrend.
Mediengeschichte
Propaganda
Fotografie
Österreich
Ständestaat
Magisterarbeit
116 Seiten
Anna Schmitz
Liechtensteinstr. 25/25
A-1090 Wien
+43 (0) 676-429 71 76
anna.schmitz@gmx.at
Eingereicht: April 2002
Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Duchkowitsch
Universität Wien
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 42
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Anne Basak
Die Rolle des Moderators in politischen Talkshows am Beispiel von Sabine Christiansen und Michel Friedman
Diese Arbeit beschäftigt sich mit politischen Talkshows im Fernsehen, insbesondere mit dem Einfluss, den der Moderator auf den Verlauf der Diskussion ausübt. In einer vergleichenden Inhaltsanalyse der Sendungen 'Sabine Christiansen'
(ARD) und 'Vorsicht! Friedman' (HR/ORB) soll
herausgearbeitet werden, ob und wie der Moderator die Tendenz zur Selbstdarstellung eindämmen und die Sachdiskussion fördern kann.
Zunächst wird das noch recht junge Format der
'politischen Talkshow' und seine Funktionen im
Rahmen der Politikvermittlung erläutert. Im Anschluss wird eine quantitative Inhaltsanalyse von
jeweils drei Sendungen der beiden Talkformate
durchgeführt. Dabei wird anhand eines von der
Verfasserin selbst entwickelten Kategoriensystems zum einen ermittelt, wie sich die Moderatoren verhalten (wie viele Redebeiträge bringen
sie ein, wie groß ist der Anteil an Fragen, Nachfragen, wie kritisch sind ihre Redebeiträge usw.).
Zum anderen wird das Verhalten der Diskutanten
erfasst (wie oft wird die eigene Partei gelobt, wie
oft der Gegner kritisiert, bleiben sie am vorgegebenen Thema oder gelingt es ihnen, ihre eigenen
Themen unterzubringen, wird die Rederechterteilung durch den Moderator respektiert, wie viele
Lösungsvorschläge werden eingebracht usw.).
Die Auswertung der Daten soll Aufschluss darüber
geben, wie sich der Moderationsstil Christiansens
und Friedmans voneinander unterscheidet, welchen Effekt dies auf das Redeverhalten der anderen Diskutanten hat, und welchen Charakter die
Diskussion dadurch annimmt.
Medieninhalte
Talkshow
Politikvermittlung
Inhaltsanalyse
Magisterarbeit
113 Seiten
Anne Basak
Gartenstr. 118
D-60596 Frankfurt
+49 (0)69-63 15 35 79
annebasak@aol.com
Eingereicht: Januar 2002
Prof. Dr. Christina Holtz-Bacha
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz
TRANSFER 3/2002
Gabriela Belouskova
'Benes-Dekrete' in tschechischen
Printmedien
Eine qualitative Inhaltsanalyse und kritische
Betrachtung der Berichterstattung in den
tschechischen Qualitätswochenprintmedien
zum Thema der Dekrete des tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Benes mit ausführlichem historischen Teil
Ziele der Arbeit: (1) Darstellung der Problematik
der sog. 'Benes-Dekrete' in ihren historischen und
aktuellen Zusammenhängen. (2) Qualitativinhaltsanalytische Untersuchung der Beziehung
zwischen Gesetzen, Gesetzgeber und Massenmedien am Beispiel der 'Benes-Dekrete' vor dem
Hintergrund publizistikwissenschaftlicher Forderungen an politische Funktionen von Massenmedien.
Forschungsleitende Fragestellung: Wie tief und
breit berichten die tschechischen Qualitätswochenprintmedien 'Respekt', 'Reflex' und 'Tyden' über das Thema? Theoriebezogene Fragestellungen: Inwieweit erfüllen diese Medien die
politischen Funktionen von Massenmedien, wie
sie die Publizistikwissenschaft definiert? Weisen
die Medien noch andere, von der Publizistikwissenschaft nicht erkannte, politische Funktionen
auf? Analysezeitraum: 1.1.1993-14.3.2002. Analysematerial: Alle in den oben erwähnten Zeitschriften zur Thematik der 'Benes-Dekrete' erschienenen Artikel.
Die Studie zeigt, dass die öffentliche Auseinandersetzung mit Rechtsfragen seitens qualitativer
Wochendruckmedien unzureichend ist und dass
zwischen wissenschaftlichen Anforderungen an
die Massenmedien und massenmedialer Praxis
bezüglich der politischen Hauptfunktionen der
Massenmedien eine deutliche Diskrepanz besteht.
Medieninhalte
Tschechien
Benes-Dekrete
Medienfunktionen
Qualitative Inhaltsanalyse
Diplomarbeit
313 Seiten
Gabriela Belouskova
Jasminova 40
CZ-10600 Praha 10
+42 (0) 2-72 65 61 09
gabinka2000@yahoo.com
Eingereicht: April 2002
Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Duchkowitsch
Universität Wien
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 32
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Anne Faßbender
Sportberichterstattung im Fernsehen
Ein empirischer Vergleich von ARD, ZDF, RTL
und SAT.1 anhand der Konvergenzhypothese und der Nachrichtenwert-Theorie
Wie man an den Zuschauer- und Marktanteilen
erkennen kann, ist die Sportberichterstattung
heute eine der wichtigsten Programmsparten im
Fernsehen. In den letzten Jahren hat sich deshalb
der Konkurrenzdruck um die Übertragung von
Sportereignissen immer mehr gesteigert. Das
wird vor allem dann deutlich, wenn wieder Millionen von Euro für Senderechte ausgegeben werden.
In einer empirischen Analyse soll anhand der
Konvergenzhypothese zunächst geklärt werden,
ob bei den öffentlich-rechtlichen und privaten
Sendern eine Annäherung im Programmgenre
'Sport' stattfindet, ob es also ein uniformes Programmbild gibt, oder ob sich das Sportprogramm
in einer wünschenswerten Vielfalt präsentiert.
In einem weiteren Schritt wird mit Hilfe der Nachrichtenwerttheorie ermittelt, welche Nachrichtenfaktoren für die Sportberichterstattung Relevanz
besitzen. Dabei sollen Unterschiede bei den Sendern, Sportarten und anderen Sendungsmerkmalen dargestellt werden.
In einem inhaltsanalytischen Vergleich wurden 50
Sendungen der Sender ARD, ZDF, RTL und SAT.1
verglichen. Dabei zeigte sich ein sehr uniformes,
vorhersehbares Sportprofil der einzelnen Sender.
In Bezug auf die Nachrichtenfaktoren wurde
deutlich, dass knapp die Hälfte der untersuchten
Faktoren Relevanz für die Sportberichterstattung
besaß. Allerdings ließen sich keine konkreten
sender- bzw. systemspezifischen Unterschiede
feststellen. Ähnlichkeiten waren dagegen senderübergreifend und abhängig von den einzelnen
Variablen erkennbar.
Medieninhalte
Sportberichterstattung
Konvergenzhypothese
Nachrichtenwerttheorie
Inhaltsanalyse
Magisterarbeit
183 Seiten
Anne Faßbender
Hengelerstr. 6
D-80637 München
+49 (0) 89-159 70 185
annefassbender@gmx.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Heinz-Werner Stuiber
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Yasmin König
Prominenz in Talkshows
Eine Untersuchung von Themen- und Gästestrukturen ausgewählter Talkshows im Zeitverlauf
Boris Becker, Verona Feldbusch oder Gerhard
Schröder – Personen, die man allgemein aus den
Medien kennt und über die man redet. Doch es
gibt auch Medienformate, in denen solche Prominente selbst zu Wort kommen. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Bedeutung
Talkshows für das gesellschaftliche Phänomen der
Prominenz zukommt. Im theoretischen Teil der
Arbeit wird der Begriff der Prominenz als allgemein bekannte Personen definiert und sowohl auf
die Entstehungsweise als auch auf Funktionen
von Prominenz für Prominente, Medien und Publikum eingegangen. Auch werden verschiedene
theoretische Überlegungen zur Bedeutung von
Prominenz für Talkshows angestellt.
Im empirischen Teil der Arbeit folgt nach einer
Operationalisierung des Prominenzbegriffs eine
Analyse der Gästestrukturen ausgewählter Talkshows über einen Zeitraum von fünf Jahren. Dabei wurde neben den Namen auch soweit möglich
der jeweils zugehörige Gesellschaftsbereich erfasst.
Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass überwiegend Personen aus Politik und Kultur in
Talkshows auftreten. Talkshows werden also von
Personen genutzt, die auf eine allgemeine Bekanntheit angewiesen sind. Über die Zeit lässt
sich ein Bedeutungszuwachs der Talkshows für
Politiker im Sinne einer zunehmenden Personalisierung der Politik feststellen. Eine generelle Ausrichtung der öffentlich-rechtlichen Sender an der
politischen Prominenz findet nicht statt. Talkshow-Prominenz ist als sendungsübergreifend
und genrespezifisch anzusehen.
Medieninhalte
Talkshows
Prominenz
Inhaltsanalyse
TRANSFER 3/2002
Isabel Marzahn
Das Medienphänomen Rudolph Moshammer
Eine inhaltsanalytische Untersuchung
Magisterarbeit
109 Seiten
Yasmin König
Wallufer Str. 4
D-65343 Eltville
+49 (0) 6123-89 99 64
ykoenig@gmx.de
Eingereicht: Januar 2002
Prof. Dr. Christina Holtz-Bacha
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz
Der Modemacher Rudolph Moshammer ist eine
der schillerndsten Persönlichkeiten der Stadt
München und gleichzeitig ein Medienphänomen.
Anfangs noch Dienstleister der Prominenz, hat er
im Laufe der Zeit weniger durch seine Leistung
als Modedesigner als vielmehr durch sein Auftreten selbst den Status eines Prominenten erlangt
und ist in den letzten 35 Jahren zu einem festen
Bestandteil der lokalen Society-Berichterstattung
geworden.
Mit Hilfe eines Methodenmixes aus Inhaltsanalyse
(untersuchte Zeitungen: Abendzeitung, tz und
Münchner Merkur), Leitfadeninterviews mit
Klatsch-Kolumnisten und Rudolf Moshammer
selbst sowie einer Befragung ausgewählter Institutionen und PR-Abteilungen konnten auf verschiedenen Ebenen Kriterien ermittelt werden,
die Aufschluss darüber geben, warum der Modemacher seit so langer Zeit ein Thema der Berichterstattung ist und welchen Teil er durch gezielte Inszenierung selbst dazu beiträgt. Des weiteren wurden Ergebnisse über die Art und Weise
gewonnen, in der die Presse seit Beginn seiner
Karriere über ihn berichtet.
Moshammer ist demnach vor allem wegen seiner
Paradiesvogel-Optik ein gerne gewähltes Objekt;
für Veranstalter bedeutet er einen Garant für Medien-Anwesenheit, wenngleich seine Dauerpräsenz gelegentlich auch zu Übersättigungseffekten
führt. Moshammers geschickte Selbstvermarktung wird von Presse und Veranstaltern genauso
billigend in Kauf genommen wie die Tatsache,
dass Mode bei Moshammer eigentlich so gut wie
keine Rolle mehr spielt.
Medieninhalte
Rudolph Moshammer
Society-Berichterstattung
Boulevardjournalismus
Inhaltsanalyse
Diplomarbeit
121 Seiten
+49 (0)171-831 11 81
isamar@gmx.de
Eingereicht: März 2002
Prof. Dr. Heinz Pürer
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Sabine Mittermeier
Medienberichterstattung im Objektivitäts-Vergleich
Eine Inhaltsanalyse der Beiträge deutscher
und italienischer Nachrichtenmagazine zum
G8-Gipfel 2001 in Genua
Obwohl in westlichen Mediensystemen der Informationsjournalismus dominiert und die ‚Kritikund Kontrollfunktion’ der Medien nur als Ergänzung gedacht ist, legten bisherige Untersuchungsergebnisse den Verdacht nahe, dass gerade Nachrichtenmagazine besonders stark werten
und die objektive Berichterstattung vernachlässigen. Doch „Kritik ist Meinung und nach den Regeln des Journalismus sind Nachrichten und
Kommentar [auch in Nachrichtenmagazinen]
streng zu trennen“ (Landgrebe 1994, S. 37f.).
Mit der vorliegenden Studie sollte daher das
Ausmaß journalistischer Wertung in der Berichterstattung von Nachrichtenmagazinen ermittelt
werden. Zu diesem Zweck wurden alle Berichte
über die Ereignisse um den G8-Gipfel in Genua
2001, die in SPIEGEL, FOCUS, L’Espresso und
Panorama in einem Zeitraum von 4 Wochen erschienen waren, analysiert. Dabei sollte ermittelt
werden, inwieweit das publizistische Genre Nachrichtenmagazin eine qualitativ hochwertige – im
Sinne einer unparteilichen, ausgewogenen und
transparenten – Berichterstattung lieferte und
damit sowohl normativen als auch funktionellen
und professionellen Anforderungen genügte. Als
Qualitätsmaßstab wurde dazu die Dimension ‘Objektivität’ mit den Teilbereichen ‘Binnenpluralität’,
‘Trennung von Nachricht und Kommentar’ sowie
‘Quellentransparenz’ – in Anlehnung an Schönhagen – herangezogen.
Die Ergebnisse wurden anschließend vor dem
Hintergrund landes- und medientypischer Unterschiede verglichen und interpretiert.
Medieninhalte
Italien
Objektivität
Nachrichtenmagazine
Inhaltsanalyse
Magisterarbeit
96 Seiten
Sabine Mittermeier
Wittelsbacher Str. 17
D-80469 München
+49 (0)89-72 99 84 13
sabine_xmas@hotmail.com
Eingereicht: März 2002
Prof. Dr. Heinz-Werner Stuiber
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Veronika Rücker
Israelis und Palästinenser in der Intifada I und II
Ein Vergleich der TagesschauBerichterstattung
Als im September 2000 die Intifada II ausbrach,
durch die sich Palästinenser in einem bewaffneten
Kampf von der Besatzung Israels zu lösen versuchten, sahen sich die Medien mit einer großen
Herausforderung konfrontiert. Bald nach dem
Ausbruch wurden kritische Stimmen aus allen Lagern laut: Israelis, Palästinenser und selbst Außenstehende bemängelten, die internationalen
Medien würden nicht objektiv berichten, sondern
tendenziell, negativ und unsachlich. Schon Jahre
zuvor, als der Nahostkonflikt 1987 in der ersten
Intifada eskalierte, fanden ähnliche Diskussionen
statt - obgleich die Thematik zu dieser Zeit noch
weniger bekannt war und erst durch die gewalttätigen Auseinandersetzungen ins internationale
Bewusstsein vordrang.
Die Studie untersucht anhand einer vergleichenden Inhaltsanalyse der TagesschauBerichterstattung über die beide Intifaden vor
allem Kriterien journalistischer Qualität, thematisches und visuelles Framing und konnotative Rollenzuschreibungen.
Grundsätzlich orientierte sich die TagesschauBerichterstattung während beider Intifaden stets
an Ausgewogenheit und Normen journalistischer
Qualität. Dennoch waren - ähnlich bei beiden Intifaden - bestimmte Stereotype in der verbalen
und visuellen Kommunikation auffallend. Wurden
die Palästinenser eher als aufrührerische Konflikttreiber dargestellt, war das Bild der Israelis eher
das der kompromisslosen Hardliner, die den Weg
verbaler Drohgebärden und rationaler Entschlossenheit beschritten.
Medieninhalte
Israel
Auslandsberichterstattung
Tagesschau
Inhaltsanalyse
Magisterarbeit
124 Seiten
Veronika Rücker
Ainmillerstr. 5/801
D-80801 München
+49 (0)89-39 27 22
veronika.ruecker@web.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Kathrin Schulte-Wien
Jugendschutz in der heutigen Medienwelt - dargestellt am Beispiel
ausgewählter Talkshows
Medieninhalte
Talkshows
Jugendschutz
Daily-Talks
Claudia Urschbach
Das Frauenbild in deutschen Daily Soaps
Eine inhaltsanalytische Untersuchung der
Serien 'Verbotene Liebe', 'Marienhof' (ARD),
'Unter uns' und 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' (RTL)
Eine Kasuistik
Hinsichtlich der zunehmenden Zahl jugendschutzrelevanter Formate - u.a. hervorgerufen
durch die Quotenabhängkeit privater Sender - ist
es notwendig, die Funktionsweise des Jugendschutzes (JS) im Fernsehen zu hinterfragen.
Deswegen untersucht vorliegende Arbeit, auf
welche Weise JS beim Genre der Daily-Talks zum
Tragen kommt. Sinnvoll erscheint das Beispiel
der Dailys, da sich hier zum einen ein routiniertes
JS-System in jüngster Vergangenheit entwickelt
hat. Zum anderen gehören die Talkshows - wie
zahlreiche andere Formate (z.B. Gerichtsshows) dem Genre des Affektfernsehens an, so dass
grundlegende Aspekte des JS bei den Talkshows
eine gewisse Vorreiterrolle einnehmen, die es zu
untersuchen gilt: Ist JS bei den Dailys überhaupt
notwendig, gibt es entwicklungspsychologische
Gründe, ist die Talkshow für Kinder (keine erklärte Zielgruppe) überhaupt relevant, inwieweit
spielt die inhaltliche Dimension der Shows eine
Rolle, und bietet das Format Identifikationsmöglichkeiten für Kinder? Grundlegende Fragen
nach dem Selbstverständnis, der Intention und
den Aufgaben des JS sind zu klären, genauso wie
der rechtliche Rahmen (GG, StGB, RStV), JSRichtlinien, JS-Einrichtungen und -verfahren.
Der Kern der Studie befasst sich mit der konkreten JS-Durchführung bei ausgewählten Talkshows: Die Abgrenzung zwischen Verstößen und
nicht gefährdenden Talkshows wird aufgezeigt,
Stärken und Schwächen bez. der Gesetze, Richtlinien, Verfahren usw. demonstriert, um einen
effektiven/verbesserten JS für die Zukunft anzuregen.
TRANSFER 3/2002
Magisterarbeit
127 Seiten
Kathrin Schulte-Wien
Brunnbachlweg 1
D-85774 Unterföhring
+49 (0)89-958 19 50
k.schulte-wien@web.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Hans Wagner
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
Die erfolgreichsten Serien im deutschen Fernsehen sind seit Mitte der 90er Jahre die Daily Soaps 'Verbotene Liebe', 'Marienhof' (beide ARD),
'Unter uns' und 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten'
(beide RTL). Die Frage nach dem Frauenbild in
diesen Serien liegt nahe, wenn man berücksichtigt, dass die Daily Soap am Vorabend wie
das Zähneputzen am Morgen zum Leben vieler
Frauen und Mädchen gehört. Täglich sehen über
7 Mio. weibliche Zuschauer in Deutschland mindestens eine dieser vier Daily Soaps. Ziel der Untersuchung ist es deshalb herauszufinden, mit
welchem Frauenbild sich diese Frauen täglich
konfrontieren.
Weil die Analyse des Frauenbildes ohne Bezug zu
einem Mannerbild nur wenig Aussagekraft besitzt,
stellt die Arbeit Soap-Frauen und -Männer gegenüber. Im Detail wird untersucht, welche Berufe
Soap-Frauen und -Männer ausüben, wie sich ihr
Berufs- und Familienalltag gestaltet, worüber sie
sich unterhalten und wie sie sich anderen gegenüber verhalten. Ergänzend werden die erhobenen
Daten zu Soap-Frauen und vorhandene Daten zur
reellen Situation gleichaltriger Frauen in Deutschland gegenübergestellt, um Parallelen und Unterschiede zwischen Soap-Leben und Realität aufzuzeigen.
Inhaltsanalytisch untersucht wurden 60 SoapFolgen aus dem Jahr 2001. Erfasst werden konnten dabei 3452 einzelne Akteursauftritte, die einen Seriencast von 101 Akteuren abdecken.
Medieninhalte
Daily Soaps
Genderforschung
Frauenbild
Inhaltsanalyse
Magisterarbeit
120 Seiten
Claudia Urschbach
Gerhardstr. 14
D-81543 München
+49 (0)89-69 73 63 76
urschbach@gmx.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Jens Grüner
Die Unternehmenskommunikation von
Rundfunkunternehmen am Fallbeispiel 'Energy Sachsen'
Medien kommunizieren. Medien müssen kommunizieren! Sie praktizieren es ihrem Wesen nach,
und sie müssen es aus Eigennutz. Denn alle Medienunternehmen – ob Sender oder Verlage,
gleich welcher Rechtsform, ob öffentlich-rechtlich
oder privat – sind der rauhen Luft der freien
Marktwirtschaft ausgesetzt. Und doch nehmen
Medien- und im speziellen Rundfunkunternehmen
eine Sonderstellung ein: Produkt und Kommunikation sind eminent und fast beispiellos verflochten. Aber wie können Rundfunkunternehmen auf
diese außergewöhnliche Konstellation im Wettbewerb reagieren?
Die Arbeit setzt sich vor allem mit der Problematik auseinander, welche theoretischen Konzepte
wirksame Lösungsmodelle für die Kommunikation
von Unternehmen darstellen können. Dabei geht
es maßgeblich um Begrifflichkeiten, wie Public
Relations (PR), Marketing und Unternehmenskommunikation, um anschließend folgende prinzipielle Frage beantworten zu können: Nach welchem Theoriemodell können Rundfunkunternehmen in der Praxis effektiv und erfolgreich nach außen wie nach innen kommunizieren?
Offensichtlich wird ein Dilemma: Sowohl kommunikationswissenschaftliche als auch wirtschaftswissenschaftliche Ansätze zur PR von Unternehmen verharren überwiegend in traditionellen
Grenzen. Praxisrelevante Modelle zur Umsetzung
einer neuen Dimension der Kommunikation von
Unternehmen sind rar. Eine der wenigen Ausnahmen stellt die Integrierte Unternehmenskommunikation dar – ein Modell des Wirtschaftswissenschaftlers Bruhn.
Medienökonomie
Unternehmenskommunikation
Energy Sachsen
Integrierte Unternehmenskommunikation
Rundfunk
Magisterarbeit
175 Seiten
Jens Grüner
Körnerstr. 2
D-04107 Leipzig
+49 (0) 341-99 00 782
JensGruener@aol.com
Eingereicht: Februar 2001
Prof. Dr. Jürg W. Leipziger
Universität Leipzig
Institut für Kommunikations- und
Medienwissenschaft
Klostergasse 5
D-04109 Leipzig
TRANSFER 3/2002
Lars Kempin
Pay-TV in Deutschland
Chancen in einer digitalisierten Fernsehwelt
Der deutsche Fernsehmarkt befindet sich im Umbruch. Mit der Einführung des digitalen Fernsehens sind nicht nur technische Veränderungen
verbunden, aus denen sich neue Nutzungsmöglichkeiten für die Fernsehzuschauer ergeben.
Auch in ökonomischer Hinsicht zeichnet sich ein
grundlegender Wandel im Fernsehmarkt ab. Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang das
Stichwort 'Pay-TV' (Bezahlfernsehen). Diese Angebotsform scheint unter den Rahmenbedingungen des digitalen Fernsehens besonders zukunftsträchtig zu sein. Ziel der Magisterarbeit ist
es, die Marktchancen von Pay-TV unter diesen
veränderten Rahmenbedingungen zu analysieren.
Dies geschieht unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Pioniers auf diesem Gebiet,
Premiere (World).
Im Zuge einer Gegenüberstellung mit britischen
und französischen Anbietern wird dargelegt, dass
neben der Spezifität der Kostenstruktur maßgeblich die hohe Wettbewerbsintensität auf dem
deutschen Free-TV-Markt für die defizitäre Situation des Senders Premiere World verantwortlich
ist.
Medienökonomie
Pay-TV
Internationaler Vergleich
Digitales Fernsehen
Magisterarbeit
163 Seiten
Lars Kempin
Liebfrauenstr. 29
D-64289 Darmstadt
+49 (0) 6151-78 85 69
lkempin@web.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Christina Holtz-Bacha
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz
TRANSFER 3/2002
Julia Kraushaar
Event-Marketing im privaten Hörfunk
Die Entstehung des Event-Marketings als relativ
neuer Zweig des Below-the-line-Marketings begründet sich u.a. aus einem Wertewandel der Gesellschaft. Durch gesättigte Märkte, austauschbare Produkte, Informationsüberflutung der Konsumenten und den Trend zur Freizeitorientierung
wird es immer schwieriger, mit dem Kunden in
direkten Dialog zu treten. Dieser ist Voraussetzung für eine Bindung des Kunden an die Marke
oder das Unternehmen.
Das gilt auch für den Hörfunkmarkt, der sich
durch die Einführung des dualen Systems vergrößert hat und sich durch den Erfolg der formatierten Programme und einer Vermehrung der technischen Möglichkeiten immer weiter spezialisiert.
Professionelle Events, geplante, inszenierte Ereignisse mit dem Ziel, die Kommunikationsstrategie eines Unternehmens durchzusetzen, können auf alle Bedingungen flexibel reagieren. So hat ihre Bedeutung als Kommunikationsinstrument in den letzten Jahren stetig zugenommen. Der private Hörfunk hat sich diesem
Zweig des Marketings seit seiner Entstehung in
den 80er Jahren angenommen, während andere
Branchen erst heute das Event-Marketing als Erfolgskonzept entdecken. Um Werbekunden zu
gewinnen, benötigt man Einschaltquoten. Mit
dem klassischen Radioprogramm, bestehend aus
den Elementen Musik, Service, Nachrichten und
Unterhaltung, ist der Erfolg nicht mehr zu sichern. Radio will heute erlebt, nicht nur gehört
werden. Die Marke Radio wird zum inszenierten
Ereignis.
Medienökonomie
Event-Marketing
Hörfunk
Privater Hörfunk
Promotion
Magisterarbeit
140 Seiten
Julia Kraushaar
Bismarckstr. 29A
D-35305 Grünberg
+49 (0) 179-510 20 97
julia.kraushaar@t-online.de
Eingereicht: November 2001
Prof. Dr. Reinhart Ricker
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz
TRANSFER 3/2002
Markus Putz
Senderfamilien und ihre Synergieeffekte im deutschen Fernsehmarkt
Der Nachrichtensender N24 als zentraler Informationsdienstleister in der Senderfamilie
der ProSiebenSat.1 Media AG
Die Megamerger-Manie greift um sich: Immer
mehr Unternehmen schließen sich zu großen
Konzernen zusammen. Auch auf dem deutschen
Fernsehmarkt machen sich diese Fusionstendenzen deutlich bemerkbar. Neben den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten teilen vor allem zwei
private Senderfamilien den Markt unter sich auf:
die von Bertelsmann beherrschte RTL-Group mit
RTLII, SuperRTL und Vox unter der Führung des
Muttersenders RTL und die im August 2000 gegründete ProSiebenSat.1 Media AG mit den KirchSendern ProSieben, Sat.1, Kabel1 und N24, auf
der der Schwerpunkt der Arbeit liegt.
Dass diese als 'Liebesheirat' propagierte Fusion
aber nicht nur aus Liebe vollzogen wurde, sondern vor allem aus finanziellen Beweggründen,
zeigt ein Blick in den Fusionsbericht: Synergiepotenziale von jährlich 200 Mio. DM können durch
die Senderfamilie verwirklicht werden. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefert die zentrale Nachrichtenproduktion für alle Sender der Familie
durch den im Januar 2000 gestarteten Nachrichtenkanal N24. Eine Nachrichtenzentrale beliefert
somit alle Sender der Familie mit Nachrichtenbeiträgen.
Die in der Studie durchgeführte Inhaltsanalyse
der Nachrichtensendungen zeigt zum einen, wie
sich diese zentrale Nachrichtenproduktion auf die
verschiedenen Nachrichtenformate der einzelnen
Familiensender auswirkt. Sie verdeutlich zum anderen aber auch, wie zweischneidig das Schwert
der zentralen Nachrichtenproduktion ist, wenn
finanzielle Synergieeffekte der Konzentration und
der Meinungsvielfalt gegenüber stehen.
Medienökonomie
N24
ProSiebenSat.1 Media AG
Synergieeffekte
Inhaltsanalyse
Diplomarbeit
296 Seiten
Markus Putz
Gartenstr. 15
D-87719 Mindelheim
+49 (0) 8261-9739
pu.ma@t-online.de
Eingereicht: April 2001
Prof. Dr. Jan Tonnemacher
Katholische Universität Eichstätt
Diplom-Studiengang Journalistik
Ostenstr. 25
D-85072 Eichstätt
TRANSFER 3/2002
Luana Albuquerque da Fonseca
Der brasilianische Medienkonzern Rede Globo
Medienpolitik
Brasilien
Rede Globo
Fernsehen
Eine Analyse des Medienunternehmens und
dessen Rolle in der Gesellschaft
Die Organizações Globo ist eines der größten Unternehmen Brasiliens – mit einem Umsatz von
etwa 5,8 Milliarden US-Dollar jährlich. Rede Globo ist das viertgrößte Fernseh-Netzwerk der Welt
und besitzt mittlerweile 107 Sender in ganz Brasilien – 98 Prozent des Territoriums können die
Programme von Globo empfangen. Pro Tag verfolgen etwa 50 Millionen Menschen das Programm.
Wie konnte dieses Unternehmen so mächtig werden? Welche Art von Macht übt es aus? Und welche Auswirkungen kann eine solche Vormachtstellung eines einzigen Medienunternehmens auf
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben? Welche Rolle spielt dieser Konzern, sowohl im Laufe
der Geschichte als auch heute, im Bezug auf die
Konstituenten einer Gesellschaft – Kultur, Information, Mentalität, Politik, öffentliche Meinung?
Als Grundlage für die Analyse werden einige theoretische Ansätze – wie etwa 'Hegemonie', 'Vierte
Gewalt', 'Kulturindustrie', 'Medienökonomie',
'Netzwerk', 'Agenda-Setting' und schließlich auch
'Macht' – behandelt.
Die Unterteilung in die Themenbereiche Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft wiederholt sich im
Laufe der Arbeit, wo anhand von Fallbeispielen
und konkreten Daten die Auswirkungen und der
Einfluss, den Globo auf diese Bereiche ausübt,
analysiert werden. Beispiele aus Geschichte,
Struktur und Organisation des Unternehmens,
sowie Inhalte und Programmbeispiele sollen die
Machtposition und die Funktion von Globo darstellen und empirisch erläutern.
Diplomarbeit
125 Seiten
Luana Albuquerque da Fonseca
Fuhrmannsgasse 8/11
A-1080 Wien
+43 (0) 676-940 59 75
luanaf@yahoo.com
Eingereicht: Dezember 2001
Univ.Prof. Dr. Thomas A. Bauer
Universität Wien
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 32
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Cornelia K. Hentschel
'Dritte Wege' zur 'Neuen Mitte'
Eine vergleichende Analyse der Wahlkampfkommunikation von SPD und Labour in den
90er Jahren
Ende der 90er Jahre gelang es Mitte-LinksParteien in vielen europäischen Ländern, an die
Macht zu gelangen. Dies ist nach Ansicht von
Kommentatoren nicht nur Resultat der ideologischen Erneuerung des linken Lagers, sondern
auch der Erfolg einer modernisierten Wahlkampfführung. Der britische Premier Tony Blair wurde
nach seinem Wahlsieg 1997 als Inkarnation dieses neuen Politikstils begriffen. Als Gerhard
Schröder ein Jahr später der politische Wechsel in
Deutschland gelang, argumentierten Beobachter,
dass es Parallelen zum Blair-Wahlkampf gegeben
habe.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, empirisch zu
überprüfen, inwiefern der Wahlkampf der Labour-Party dem der SPD Modell stand. Zu diesem
Zweck wurde eine Inhaltsanalyse der Wahlwerbespots, der Wahlplakate und der Wahlprogramme
unternommen. Um zu eruieren, ob die vermeintlichen Gemeinsamkeiten zugenommen haben,
wurden die jeweils davor liegenden Wahlkämpfe
1992 bzw. 1994 mit einbezogen.
Die Untersuchung ergab, dass sich die Parallelen
- obwohl sich die Wahlkämpfe 1997 bzw. 1998
ähnlicher sind als die 1992 bzw. 1994 - eher in
Form von singulären Phänomenen denn systematischen Gemeinsamkeiten dokumentieren. Die
größten Ähnlichkeiten zeigten sich in den Wahlprogrammen. Bei den Wahlwerbespots ergab sich
ein durchwachsenes Bild. Bei der Plakatwerbung
folgten die Parteien offenbar ihren spezifischen
Regeln. Festzuhalten bleibt, dass 1997 bzw. 1998
in beiden Ländern die Spielregeln der Mediendemokratie konsequent befolgt wurden, insbesondere was die Konzentration bei Themen, Botschaften und Semantik anbetrifft.
Medienpolitik
Wahlkampfkommunikation
Internationaler Vergleich
Großbritannien
Inhaltsanalyse
Diplomarbeit
234 Seiten
Cornelia K. Hentschel
Birkengraben 10
D-96052 Bamberg
+49 (0)951-30 29 662
ch@cornelia-hentschel.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Rudolf Stöber
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Lehrstuhl für Journalistik und
Kommunikationswissenschaft
An der Universität 9
D-96045 Bamberg
TRANSFER 3/2002
Christian Matiack
Kommunikationsmodelle und Medientheorien - Analyseinstrument oder
Praxisanleitung für den politischen
Wahlkampf?
Medienpolitik
Wahlkampf
Medientheorien
Systemtheorie
Kontruktivismus
Mit einer Fallstudie zum Wahlkampf vor den
Berliner Abgeordnetenhauswahlen 2001
Die Medien beeinflussen das Wahlverhalten glauben die Politiker. Nur nach welchem Muster?
Die Medienwirkungsforschung hat es in unzähligen Modellen darzustellen versucht. Doch was
können die wichtigsten Theorien aus einem Dreivierteljahrhundert den Parteistrategen heute bieten, um erfolgreich Wählerstimmen zu gewinnen?
Der Verfasser zeigt, dass Modelle im Wahlkampf
nur in besonderen Fällen als Praxisanleitung und
Analyseinstrument dienen können. Er untersucht
dabei primär die Strategien des erfahrenen Wahlkämpfers Peter Radunski und dessen CDUKampagne vor den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus im Herbst 2001. Dort scheint das
Erfolgsmodell Radunskis erstmals versagt zu haben: Die CDU fuhr ihr schlechtestes Ergebnis seit
1948 ein. Warum?
Politiker, Wähler und das Massenmediensystem,
über das sie miteinander kommunizieren, werden
in der vorliegenden Diplomarbeit aus wahrnehmungstheoretischer Sicht betrachtet. Denn
der Wähler wechselt nicht nur immer häufiger
seine Parteivorlieben, auch als Rezipient scheint
er unberechenbar. Die Angebote des Massenmediensystems erlebt er als Zusammenspiel der
Säulen Journalismus, Unterhaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Mit dieser Beschreibung
stützt sich der Verfasser auf den Systemtheoretiker Niklas Luhmann und den Radikalkonstruktivisten Ralf Dulisch. Seine These: Die Interaktionen zwischen den Säulen sind so stark, dass
politische Kommunikation nicht verlässlich planbar ist – auch nicht mit Hilfe klassischen Modelldenkens.
Diplomarbeit
155 Seiten
Christian Matiack
Heilmannring 64 a
D-13627 Berlin
+49 (0) 30–382 16 94
christian@matiack.de
Eingereicht: März 2002
Prof. Dr. Bodo Rollka
Universität der Künste Berlin
Fakultät Gestaltung – Institut für
Theorie und Praxis der Kommunikation
Hardenbergstr. 33
D-10623 Berlin
TRANSFER 3/2002
Thomas Wöll
Kirchliche Sendungen im privaten
Rundfunk
Rechtsgrundlagen und praktische Ausgestaltung
Von den beiden christlichen 'Volkskirchen' eigenverantwortlich gestaltete Hörfunk- und Fernsehsendungen genießen auch im privaten Rundfunk
einen privilegierten Status: Fast alle Landesrundfunkgesetze und der Rundfunkstaatsvertrag räumen den Kirchen "angemessene Sendezeiten"
ein, oft sogar kostenlos. Keine andere gesellschaftliche Gruppe genießt so weit gehende Rechte.
Die Arbeit untersucht zwei Punkte:
Erstens: Wie sind die Senderechte verfassungsrechtlich zu beurteilen? Konstituiert das Grundgesetz eine Pflicht des Gesetzgebers, den Kirchen
diese Rechte einzuräumen, oder sind diesbezügliche Gesetze gar verfassungswidrig?
Zweitens: Wie verwirklichen die Kirchen ihre Position? Wo liegen die faktischen Grenzen eines
Rechtes, dessen Umfang die Gesetze umnebelt
lassen?
Dazu referiert und bewertet die Arbeit das vorhandene Schrifttum. Der zweite Teil basiert in
erster Linie auf Fragebogengestützten Gesprächen mit Verantwortlichen kirchlicher Rundfunkarbeit. Es wird eine Kluft zwischen Theorie und
Praxis deutlich, und auch, dass kirchliche Sendungen im Privatradio viel präsenter sind als im
privaten Fernsehen, wo sie marginal bleiben. Es
kristallisieren sich Konfliktfelder heraus, etwa 'Inhalt kontra Quote', 'Sparte kontra Vollprogramm',
'Finanzierung'. Werden sie nicht berücksichtigt,
geht eine juristische Debatte um das Senderecht
der Kirchen im Privatfunk ins Leere.
Medienpolitik
Kirchenrundfunk
Medienrecht
Privater Rundfunk
Leitfadeninterviews
Magisterarbeit
125 Seiten
Thomas Wöll
Auf dem Feldchen 11
D-56368 Klingelbach
+49 (0)177-817 45 67
thomas.woell@web.de
Eingereicht: Mai 2002
Prof. Dr. Reinhart Ricker
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz
TRANSFER 3/2002
Jasmin Bürger
Qualitätskriterien im OnlineJournalismus
Eine Evaluation ausgewählter österreichischer Online-Angebote
Die Arbeit beschäftigt sich mit Qualität im OnlineJournalismus. Dabei gilt es zunächst das schwierige Definitionsproblem zu lösen. Um eine Annäherung zu schaffen, wird zunächst vom traditionellen Journalismus ausgegangen. Eine Definition
desselben und auch der Qualitätskriterien dienen
als Ausgangspunkt.
Online-Journalismus ist das Sammeln, Verbreiten
und zur Verfügung Stellen von Informationen.
Allerdings müssen für das Vorliegen von tatsächlichem Journalismus im Internet nicht nur Kriterien der journalistischen Sorgfalt erfüllt sein.
Auch onlinespezifische Merkmale wie Interaktivität, Multimedialität etc. gehören zu einer
Definition. Genau diese Merkmale sind, wie die
Arbeit aufzeigt, auch Qualitätsmerkmale des Online-Journalismus - neben Kriterien, die auch für
den traditionellen Journalismus gelten (Aktualität,
Verständlichkeit etc.).
Nach der theoretischen Auseinandersetzung folgt
die empirische Untersuchung.
Es wurden qualitative Interviews als Methode gewählt; die Chefredakteure bzw. Verantwortlichen
von derstandard.at, kurier.at, vienna.at,
sport1.at und jet2web.at wurden mit Hilfe eines
Leitfadens befragt. Die Ergebnisse der Interviews
werden einer qualitativen Analyse der jeweiligen
Homepages gegenüber gestellt.
Neue IuK-Technologien
Qualität
Online-Journalismus
Österreich
Leitfadeninterviews
Diplomarbeit
200 Seiten
+43 (0) 699-19 42 95 51
jassib@gmx.at
Eingereicht: Mai 2002
ao. Univ.-Prof. Dr. Hannes Haas
Universität Wien
Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 32
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Alexander Chavez
Deutsche und US-amerikanische Websites für Standortmarketing im Vergleich
Bei interkulturellen Vergleichen von Druckerzeugnissen zeigt sich, dass je nach Kultur unterschiedlich kommuniziert wird. Hauptziel dieser
Arbeit war nachzuweisen, ob dies auch für das
Internet gilt. Da das Web als interkultureller
Kommunikationsraum bislang weitgehend unerforscht ist, mussten Methoden zur Analyse interkultureller mündlicher und schriftlicher Kommunikation herangezogen werden. Hierfür wurden jeweils vier deutsche und amerikanische Internetauftritte und ihre Tendenzen zu einem globalen
Kommunikationsstil untersucht.
Auf den untersuchten Websites geht es um
Standortmarketing. Adressaten sind Investoren
auf der ganzen Welt. Verglichen wurde jeweils die
englische Sprachversion, da in dieser Arena ein
globaler Kommunikationsstil zu erwarten ist.
Mittels Inhaltsanalyse wurden die Websites bzgl.
folgender Aspekte untersucht: (1) außersprachliche Vertextungselemente (u.a. Umfang und inhaltliche Gliederungsmerkmale), (2) nichtsprachliche Vertextungselemente (u.a. typografische Merkmale, Layout und Abbildungen) und
(3) sprachliche Vertextungselemente (Wortartenfrequenzlisten und Stil).
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Kommunikationstendenzen von Druckerzeugnissen im Internet fortsetzen. Die amerikanischen Websites
wirken z.B. persönlicher und dynamischer als die
deutschen. Von einem globalen Kommunikationsstil im Internet kann also gegenwärtig
nicht gesprochen werden.
Neue IuK-Technologien
Internationaler Verlgeich
Standortmarketing
Webangebote
Inhaltsanalyse
Magisterarbeit
124 Seiten
Alexander Chavez
Daimlerstr. 6
D-80798 München
+49 (0)89-271 74 60
achavez@web.de
Eingereicht: November 2001
Prof. Dr. Heinz-Werner Stuiber
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Sigrid Gamisch
WWW = Wird Web Weiblich?
Die Strategien von Frauenzeitschriften im
Internet
Wenn das Internet totz steigender UserInnenZahlen noch nicht als ein Medum von und für
Frauen bezeichnet werden kann, so lässt sich
doch feststellen, dass es zumindest weiblicher
wird.
Auf diesen Trend regieren die Verlage von Frauenzeitschriften ebenso wie reine Online-Anbieter
von Frauensites, die sich mit eigenen Auftritten
im Netz präsentieren.
Wie sie dies konkret handhaben, nach welchen
Strategien und Konzepten sie dabei vorgehen und
ob sie damit richtig liegen, sprich dem neuen Medium und ihrer Zielgruppe gerecht werden, wird
in dieser Arbeit untersucht.
Die empirischen Befunde der Arbeit stützen sich
auf eine Inhaltsanalyse bestimmter Print- und
Online-Ausgaben der Frauenzeitschriften Cosmopolitan, freundin, Amica und Glamour.
Neue IuK-Technologien
Frauenzeitschriften
Website-Analyse
WWW
Diplomarbeit
134 Seiten
Sigrid Gamisch
Asamstr. 10
D-85053 Ingolstadt
sigridgamisch@gmx.de
Eingereicht: Oktober 2001
Prof. Dr. Jan Tonnemacher
Katholische Universität Eichstätt
Diplom-Studiengang Journalistik
Ostenstr. 25
D-85072 Eichstätt
TRANSFER 3/2002
Christine Gehring
Die Entwicklung des Mediensystems
aus der Sicht von Experten aus Unternehmen
Neue IuK-Technologien
Internet-Ökonomie
Verlagswesen
Sekundäranalyse
Befragung
Der Trend zur Internet-Ökonomie in ITBranche und Verlagswesen
Mit der Einführung des Internet wurden große
Hoffnungen auf wirtschaftlichen Erfolg und
schnelle Gewinne verknüpft, die in vielen Fällen
zunächst sogar erfüllt wurden. Mittlerweile ist die
Goldgräberstimmung jedoch verflogen.
Der Fokus der Arbeit richtet sich auf die wirtschaftliche Entwicklung der IT-Branche und des
Verlagswesens vor dem Hintergrund der Einführung des Internet. Die Digitalisierung als Grundvoraussetzung einer zunehmenden Vernetzung
der Informations- und Kommunikationsindustrie
führt zur Herausbildung neuer ökonomischer
Strukturen. Begriffe wie Internet-Ökonomie oder
Digitale Ökonomie prägen die aktuelle Diskussion.
Mit Hilfe einer Sekundäranalyse von Befragungsdaten einer internationalen Studie sollte die Frage
geklärt werden, wie weit die Unternehmen aus
der IT-Branche und dem Verlagswesen auf ihrem
Weg zur Internet-Ökonomie sind. Dabei ging es
u.a. um die Analyse von Veränderungen in der
Wertschöpfungskette. Ergänzend wurde ein
Gruppenvergleich zur genaueren Analyse der Ergebnisse durchgeführt.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Unternehmen der IT-Branche dem Trend zur Internet-Ökonomie stärker folgen als die Unternehmen aus dem Verlagswesen. Da sich aber häufig
Parallelen in den Einschätzungen der Experten
beider Branchen finden lassen, wird deutlich,
dass sich beide Branchen in Richtung InternetÖkonomie entwickeln.
Magisterarbeit
132 Seiten
christine.gehring@gmx.net
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Julia Gerhards
Öffentliche Meinung und Internet
Versuch einer Systematisierung
In dieser Literaturstudie dient das von Elisabeth
Noelle-Neumann erstellte Konzept der öffentlichen Meinung als soziale Kontrolle als 'Filterglas'. Durch den 'Filter' der öffentlichen Meinung
werden die Kommunikation im Internet wie auch
die Auswirkungen des Internet analysiert.
Nach einer Einführung in die Theorie der öffentlichen Meinung wie auch in das Internet wird im
Kapitel 'Soziale Kontrolle und Internet' folgenden
Forschungsfragen nachgegangen: (1) Kann das
Konzept der öffentlichen Meinung als soziale Kontrolle auf Kommunikationsprozesse im Internet
angewandt werden? Was ist hierbei zu beobachten? Was für Prozesse sozialer Kontrolle laufen im
Internet ab? (2) Welche Auswirkungen hat der
Umgang des Individuums mit dem Internet auf
Prozesse sozialer Kontrolle in der Gesellschaft?
Im anschließenden Kapitel 'Herrschaft und Internet' stehen folgende Fragen im Mittelpunkt der
Untersuchung: (3) Wie verändert das Internet die
Beziehung zwischen Regierung (Herrschaft) und
öffentlicher Meinung in demokratischen Systemen? Welches Einflusspotenzial besitzen die antidemokratischen Strömungen im Internet? (4) Wie
verändert das Internet die Beziehung zwischen
Regierung (Herrschaft) und öffentlicher Meinung
in totalitären Systemen? Welches Einflusspotenzial besitzt es und wie gehen totalitäre Regierungen mit dem Internet um? Die Arbeit ist
der erste Versuch einer Systematisierung dieser
Thematik.
Neue IuK-Technologien
Öffentliche Meinung
Soziale Kontrolle
Literaturstudie
Magisterarbeit
167 Seiten
Julia Gerhards
Im Prüfling 4
D-60389 Frankfurt
+49 (0) 69-94 50 68 62
julia_gerhards@web.de
Eingereicht: Juli 2001
Prof. Dr. Jürgen Wilke
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz
TRANSFER 3/2002
Katja Oberauer
Der Einsatz von OnlinePressekonferenzen in der Öffentlichkeitsarbeit
Online-Medien bieten zahlreiche Möglichkeiten für
die Unternehmenskommunikation, die ihren Beitrag zur Informationsvermittlung leisten. Unter
Berücksichtigung theoretischer Aspekte der Online-Kommunikation und der interaktiven Öffentlichkeitsarbeit wurde der Versuch unternommen,
im Speziellen Online-Pressekonferenzen zu analysieren.
Als Untersuchungsgegenstand dienen Webangebote von Unternehmen, die Pressekonferenzen
(PKs) im Internet abhalten, sowie Dienstleister
APA OTS, News Aktuell, pte.
Theoretische Betrachtungen von Online-Kommunikation und PR als Teil der Unternehmenskommunikation stehen am Beginn. Dem folgt die
Diskussion der Online-Nutzungsmöglichkeiten für
die Unternehmenskommunikation. Dabei werden
Strukturen und Maßnahmen der Online-Pressearbeit diskutiert.
Als Untersuchungsmethode diente eine Befragung
(schriftlicher Fragebogen), die die Einstellung der
Unternehmer bzw. PR-Verantwortlichen gegenüber Online-Pressekonferenzen erhob. Zusätzlich
wurden Experten befragt.
Unternehmen wollen primär ihre Kommunikationskanäle erweitern. Neben der Hauptzielgruppe Journalisten sollen Analysten, Aktionäre,
Interessierte mit Informationen über das Unternehmen versorgt werden. Themen können unverfälscht ohne journalistische Selektionsmechanismen kommuniziert werden. Dadurch
wird dem Ziel, Kommunikationsbereitschaft durch
Transparenz und Innovation zu vermitteln, Rechnung getragen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen insgesamt, dass
die Online-Pressekonferenz die traditionelle Pressekonferenz ergänzt.
Neue IuK-Technologien
Unternehmenskommunikation
Öffentlichkeitsarbeit
Online-Pressekonferenzen
Pressekonferenzen
Diplomarbeit
112 Seiten
Katja Oberauer
Bennogasse 29/2
A-1080 Wien
+43 (0) 664-441 90 24
katjaoberauer@hotmail.com
Eingereicht: Mai 2002
Mag. Dr. Klaus Lojka
Universität Wien
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 32
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Jan Pawlofsky
Neue IuK-Technologien
Virtuelle Redaktion
TRANSFER 3/2002
Balthas Seibold
Die virtuelle Redaktion
Klick-Magnete
Neue Formen der Organisation bei OnlineAngeboten
Welche Faktoren bei Online-Nachrichten
Aufmerksamkeit erzeugen
Die Diplomarbeit untersucht in Fallstudien bei
www.spiegel.de, www.heute.de (ZDF) und
www.regioblick.de erste Ansätze einer virtuellen
Redaktion und fragt nach Ausbaumöglichkeiten.
Kernfrage ist, ob Redaktionen dank InternetTechnik ohne einen zentralen Standort auskommen können. Ein Beitrag zur Arbeit ist in Message
3/2001 erschienen, der auch online abrufbar ist
unter: http://www.messageonline.de/arch3_01/31_pawl.htm
Diplomarbeit
108 Seiten
Jan Pawlofsky
Geschwister-Scholl-Str. 26
D-87700 Memmingen
jan@br-online.de
Eingereicht: September 2000
Prof. Dr. Jan Tonnemacher
Katholische Universität Eichstätt
Diplom-Studiengang Journalistik
Ostenstr. 26
D-85072 Eichstätt
Wer klickt auf der Startseite eines Online-Angebotes wohin und warum? Wie kann ein OnlineJournalist eine Nachricht zur AufmerksamkeitsFalle für seine Leser machen? Antworten auf diese Fragen liefert die Diplomarbeit.
Um die Auswahlentscheidungen der Online-Leser
zu erfassen, wurden die Logfiles (=Nutzungsprotokolle) des Nachrichten-Angebots der Süddeutschen Zeitung, 'sueddeutsche.de' analysiert.
Wie gut ein Inhalt die Leser als Klick-Magnet anzieht, hängt nach den vorliegenden Ergebnissen
entscheidend vom Rangplatz auf einer Webseite,
von der Präsentation sowie von bestimmten
Nachrichtenfaktoren und Reizwörtern ab. Dieser
Befund steht im Gegensatz zu der oft geäußerten
These, in der Auswahl-Welt des Hypertexts habe
der Rezipient immer mehr Entscheidungsfreiheit.
Es ist paradoxerweise umgekehrt: Gerade das
Bestreben, möglichst viele Selektionsmöglichkeiten zu bieten, kann dazu führen, dass die faktische Entscheidungsfreiheit des Lesers kleiner
wird. Auch methodisch erschließt die Untersuchung Neuland: Erstmals wurden Logfiles von
dynamisch aktualisierten Online-Nachrichten ausgewertet und mit einer Inhaltsanalyse kombiniert.
Die Studie ist als Band 5 der Reihe InternetResearch im Verlag Reinhard Fischer erschienen
unter dem Titel "Klick-Magnete. Welche Faktoren
bei Online-Nachrichten Aufmerksamkeit erzeugen". Weitere Informationen zur Arbeit und eine
Online-Bestellung des Buchs bietet die Website
http://www.klick-magnete.de.
Neue IuK-Technologien
Logfileanalyse
Online-Nachrichten
sueddeutsche.de
Selektion
Diplomarbeit
180 Seiten
Balthas Seibold
Neubrunnenschlag 7
D-76337 Waldbronn
+49 (0)171-535 59 40
seibold@balthas.de
Eingereicht: 2001
Prof. Dr. Heinz Pürer
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft)
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Ursula Wagner
'Befreiendes Bekenntnis' oder 'geistige Brandstiftung'?
Eine Analyse des Publizistischen Konflikts
über die Friedenspreisrede von Martin Walser
Der Schriftsteller Martin Walser erhielt am 11.
Oktober 1998 den Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels. In der Dankesrede setzte sich Walser mit seiner Einstellung zur NS-Vergangenheit
bzw. dem Umgang mit dieser auseinander – in
einer "riskanten, ungeschützten, persönlichen
Sprache", wie er seine Äußerungen im nachhinein
selbst charakterisierte.
Der damalige Präsident des Zentralrats der Juden
in Deutschland, Ignatz Bubis, nannte ihn einen
"geistigen Brandstifter" und legte somit den
Grundstein für den publizistischen Konflikt, die
Walser-Bubis-Debatte, die daraufhin in den deutschen Medien ausgetragen wurde.
Die Arbeit liefert einen Überblick über den bisherigen Umgang mit der NS-Vergangenheit und
greift dabei unterschiedliche Formen von Vergangenheitsbewältigung auf. Der empirische Teil
analysiert den Verlauf der Debatte sowie deren
Definition als publizistischer Konflikt und durchleuchtet die Argumentationsweise der Beteiligten.
Die Inhaltsanalyse konzentriert sich vor allem auf
Struktur, Verlauf und Thematik des Streits. Neben formalen Aspekten werden dabei auch verschiedene 'Stadien' deutscher Vergangenheitsbewältigung, die Streitprotagonisten selbst sowie
deren Rollenverteilung innerhalb des Konflikts
näher untersucht.
Die Argumentationsanalyse fokussiert die Problematik von NS-Themen und zeigt die argumentativen Strukturen der Debatte, nach Themengebieten sowie Pro-Contra-Tendenzen unterteilt, auf.
Drei Leitfadengespräche mit Martin Walser, Frank
Schirrmacher und Paul Spiegel ergänzen die empirischen Befunde der Analysen.
Öffentl. Kommunikation
Walser, Martin
NS-Vergangenheit
Leitfadeninterviews
Inhaltsanalyse
Diplomarbeit
291 Seiten
Ursula Wagner
Maxhofstr. 9a
D-81475 München
+49 (0)89-74 50 09 16
Ursula.Wagner@web.de
Eingereicht: September 2000
Prof. Dr. Jan Tonnemacher
Katholische Universität Eichstätt
Diplomstudiengang Journalistik
Ostenstr. 26
D-85072 Eichstätt
TRANSFER 3/2002
PR / Werbung
Mira Forte
Öffentlichkeitsarbeit der öffentlichen
Theater Deutschlands
Theater
Öffentlichkeitsarbeit
Befragung
Eine Zustandsanalyse
Theater-Öffentlichkeitsarbeit ist in der wissenschaftlichen und in der praxisorientierten Literatur ein weitgehend unbeachtetes Forschungsfeld.
Gerade in den letzten Jahren scheint sich dieser
Arbeitsbereich jedoch stark entwickelt zu haben
und ist als eines der wichtigsten Themen zum
Fortbestehen der öffentlichen Theater Deutschlands zu betrachten. Diese Organisationen haben
seit längerem mit erheblichen Einbußen der öffentlichen Finanzierung zu kämpfen und geraten
oft in künstlerisch-ästhetische Konflikte mit diversen Bezugsgruppen. Kommunikation - verstanden als nicht-ökonomisch ausgerichtete
Funktion der Öffentlichkeitsarbeit - ist nicht erst
in derartigen Krisensituationen von großer Bedeutung.
Mit der vorliegenden Studie wird zum ersten Mal
überhaupt die Öffentlichkeitsarbeit der 152 öffentlichen Theater Deutschlands umfassend analysiert. Im Mittelpunkt steht die organisatorische
und die programmatische Ausgestaltung der Öffentlichkeitsarbeit. Das Forschungsverfahren ist
zweistufig: Es kombiniert qualitative Leitfadeninterviews mit einer quantitativen schriftlichen Befragung, die in Form einer Vollerhebung unter
allen leitenden TrägerInnen der KommunikationsFunktion der öffentlichen Theater Deutschlands
durchgeführt wurde.
Der Erkenntnisgewinn ist ergiebig. Mit 69 Prozent
ist die Rücklaufquote hoch. Bei der Generalisierung der Ergebnisse wird die Heterogenität von
Schauspiel-, Musik-, Mehrsparten-, Puppen- sowie Kinder- und Jugendtheatern stets berücksichtigt.
Magisterarbeit
121 Seiten
Mira Forte
Pattenser Feldweg 10
D-30966 Hemmingen
+49 (0) 5101-3959
miraforte@hotmail.com
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Romy Fröhlich
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Franzisca Gottwald
Zum Verrücktwerden!?
Eine empirische Untersuchung der AntiStigma-Kampagne in Deutschland
Es ist zum Verrücktwerden! Forschung, volle Bibliotheken und Fachkongresse – und doch erreicht
das viele Wissen meist nicht die Öffentlichkeit.
Und gegenüber der Fachpresse präsentieren die
'Laien'-Medien wissenschaftliche Erkenntnisse
meist nicht sachgerecht; Vorurteile und Stereotype werden immer wieder dargestellt und verfestigt. Beispiel Psychiatrie: Das alte Vorurteil, psychisch kranke Menschen und (ehemalige) Patienten psychiatrischer Kliniken seien unberechenbar
und gefährlich, ist auch heute noch aktuell. Statt
Wissen und Verhalten der Bevölkerung durch Information und Aufklärung zu ändern, festigen die
Medien bestehende Vorurteile und Stereotypen
immer wieder. Die Weltgesundheitsorganisation
und zahlreiche nationale Fachgesellschaften wollen weltweit mit einer Kampagne gegen die Stigmatisierung psychisch Kranker kämpfen. Das
Ziel: Wissen, Einstellungen und Verhalten der Öffentlichkeit zu beeinflussen und so eine Reduktion
von Stigma und Diskriminierung zu erreichen.
Das Mittel: die Anti-Stigma-Kampagne.
In der Diplomarbeit konnte mit einer qualitativen
Inhaltsanalyse festgestellt werden, dass die deutsche Umsetzung der Kampagne keine Veränderungen in der Medienberichterstattung hervorgerufen hat. Das Problem: die Kampagne ist auf
einer zu rationalen und intellektuellen Ebene angelegt. Aus den Ergebnissen der Analyse wurden
im letzten Teil der Arbeit Kriterien und Richtlinien
für eine Neu-Konzeption der Kampagne entwickelt.
PR / Werbung
Anti-Stigma-Kampagne
Wissenschaftsjournalismus
Medienwirkung
Qualitative Inhaltsanalyse
Diplomarbeit
216 Seiten
Franzisca Gottwald
Pfahlstr. 11
D-85072 Eichstätt
+49 (0) 8421-90 94 51
Franzisca.Gottwald@web.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Walter Hömberg
Katholische Universität Eichstätt
Lehrstuhl für Journalistik I
Ostenstr. 26
D-85072 Eichstätt
TRANSFER 3/2002
Marén Münstermann
Erotik in der Fernsehwerbung
Eine experimentelle Untersuchung zum Einfluss unterschiedlicher Erscheinungsformen
von Erotik auf die Werbewirkung
Die Zahl der Werbebotschaften, die auf den Konsumenten einströmen, nimmt ständig zu. Demzufolge gehen die Werbetreibenden immer neue
Wege in der Gestaltung der Botschaften, um sich
von der Masse abzuheben. Vor allem für den Einsatz von Erotik als Gestaltungsmerkmal haben
sich die Spielregeln verändert.
In dieser Studie wird daher zunächst das Spektrum unterschiedlicher Erscheinungsformen von
Erotik in der Fernsehwerbung analysiert. Anknüpfend daran erfolgt eine Definition von Erotikkonzepten, die die Grundlage der Arbeit bildet: artifizielle, romantische, suggestive, leidenschaftliche,
aggressive, plumpe und pornografische Erotik.
Vor dem Hintergrund zweier Ansätze aktivierungstheoretischen Ursprungs wird der Einfluss
dieser Erotikkonzepte auf die Werbewirkung, d.h.
die Beachtung, Erinnerungsleistung, Spot- und
Produktbewertung, in einem Experiment untersucht.
Die Analyse zeigt, dass plumpe Erotik die kognitive Auseinandersetzung fördert, sich jedoch eher
negativ auf die Bewertung auswirkt. Der Einsatz
pornografischer Motive bedarf kaum einer kritischen Abwägung der Vor- und Nachteile, da sich
nur wenige Rezipienten an die Werbebotschaft
erinnern und sich auch in der Bewertung keine
positiven Effekte zeigen. Doch Erotik in der Werbung geht nicht grundsätzlich mit unangenehmen
Gefühlen einher; dies gilt lediglich für suggestive,
leidenschaftliche, plumpe und pornografische Motive. Angenehme Eigenschaften hingegen assoziieren Rezipienten eher mit artifizieller und romantischer Erotik.
PR / Werbung
Erotik
Werbewirkung
Fernsehwerbung
Experiment
Magisterarbeit
160 Seiten
Marén Münstermann
Schleißheimer Str. 81
D-80797 München
+49 (0)89-18 95 27 18
maren.muenstermann@gmx.de
Eingereicht: November 2001
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Claudia Scheiderer
Die Wirtschaftsberichterstattung über
vier deutsche Automobilunternehmen
Eine Evaluation der Pressemitteilungen von
Audi, BMW, DaimlerChrysler und Volkswagen
In die quantitative Analyse flossen Pressemitteilungen der vier Automobilunternehmen und die
Berichterstattung in vier Tageszeitungen im ersten Halbjahr 1999 ein. Ferner wurden Leitfadengespräche mit Wirtschaftspressesprechern der
Unternehmen und mit den Automobilexperten der
ausgewählten Zeitungen geführt.
Ergebnisse: In Bezug auf Bewertung und Themenstruktur variierte die Darstellung der Unternehmen in den Artikeln stark. Hinsichtlich der
Themenbreite führte DaimlerChrysler das Feld an.
Zudem trug das zu diesem Zeitpunkt frisch fusionierte Automobilunternehmen den Sieg in punkto
Bewertung davon. Gleichzeitig bescheinigten die
Journalisten dem Unternehmen die 'beste' Pressearbeit, welche sie mit Transparenz, Dienstleistungsbereitschaft und aktiver Kommunikation
beschrieben. Pressemitteilungen aller Hersteller
fanden in erheblichem Maße Eingang in die Wirtschaftsberichterstattung, was großteils auf eine
professionelle Gestaltung zurückzuführen ist. Zudem gaben die befragten Journalisten offen zu,
auf Informationen aus den Unternehmen angewiesen zu sein - in Zeiten von Krisen und einem
damit einhergehenden Informationsstopp jedoch
auch über eigene Kanäle in die Unternehmen hinein zu verfügen. Informationen sowie Anlässe zur
Berichterstattung kamen zwar überwiegend aus
den Unternehmen selbst; die Entscheidung, welche Information auf welche Art und mit welchem
Ergebnis verarbeitet wird, lag jedoch beim Journalisten. Am Prozess der Imagebildung sind Journalisten somit wesentlich beteiligt.
PR / Werbung
Wirtschaftsberichterstattung
Automobilunternehmen
Determination
Inhaltsanalyse
Diplomarbeit
93 Seiten
Claudia Scheiderer
Illungshofstr. 21
D-80807 München
+49 (0)89-35 89 37 16
clscheiderer@aol.com
Eingereicht: September 2000
Prof. Dr. Jan Tonnemacher
Katholische Universität Eichstätt
Lehrstuhl für Journalistik II
Ostenstr. 25
D-85072 Eichstätt
TRANSFER 3/2002
Stefan Weder
Postschnecken auf der Überholspur?
Die Pressearbeit von Deutscher Bundespost,
Deutscher Telekom und Deutscher Post im
Qualitätsvergleich
Die Schnecke war das vorherrschende Synonym
für die Deutsche Bundespost, das Monopol ihr
schützendes Schneckenhaus. Im Laufe der Jahre
wurde das Haus aufgebrochen, die Unternehmen
privatisiert. Jede Abteilung musste ihr Bestes geben, um sich im Rennen um die Kunden gut zu
positionieren – auch die Pressestellen. Hat sich
im Zuge der Privatisierung die Pressearbeit verändert? Ist sie professioneller und qualitativ besser geworden?
Die Arbeit untersucht unter Rücksichtnahme auf
die vielseitigen Umwelten zu den jeweiligen Untersuchungszeiten die Pressearbeit von Bundespost, Deutsche Telekom und Deutsche Post. Als
Rahmen dient die wissenschaftliche Auseinandersetzung um 'Professionalisierung' und 'Qualität',
woraus ein entsprechendes Forschungsdesign
entwickelt wurde. Um der Dynamik der beiden
Begriffe gerecht zu werden, wurde auf Vielfalt der
Untersuchungsinstrumente geachtet: Leitfadeninterviews mit den PR-Chefs der Unternehmen, eine Journalistenbefragung und eine Inhaltsanalyse
von Pressemitteilungen waren die Grundlage der
Analyse.
Dabei zeigte sich, dass die Pressearbeit mit der
Privatisierung eine klare positive Veränderung
durchlief – sowohl im professionellen als auch im
qualitativen Sinne. Während die Telekom diese
Schritte schneller und konstanter vorangetrieben
hatte, wurde gerade in den letzten Jahren von
Seiten der Post der zeitliche Privatisierungsvorsprung der Telekom in Sachen Pressearbeit
mehr als wett gemacht. Das Ergebnis: Postschnecken auf der Überholspur.
PR / Werbung
Pressearbeit
Privatisierung
Deutsche Bundespost
Deutsche Telekom
Diplomarbeit
172 Seiten
Stefan Weder
Pfahlstr. 11
D-85072 Eichstätt
+49 (0) 8421-90 94 51
stefan.weder@web.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Jan Tonnemacher
Katholische Universität Eichstätt
Diplom-Studiengang Journalistik
Ostenstr. 26
D-85072 Eichstätt
TRANSFER 3/2002
Saskia Böcking
Wie es ihnen gefällt...
Determinanten der Mediennutzung von Vorschulkindern am Beispiel einer Kinderhörspielkassette
Kinder wachsen heute in einer medial geprägten
Umwelt auf. Im Fokus der wissenschaftlichen
Forschung steht dabei das Fernsehen, Hörmedien
sind weitestgehend vernachlässigt. Gerade für
Vorschulkinder sind Kassetten aber ein wichtiges
Medium. Die vorliegende Untersuchung geht der
Frage nach, welche Faktoren die Hörspielkassettennutzung von Vorschulkindern beeinflussen.
In einer feldexperimentellen Studie mit 79 Dreibis Vierjährigen wurden mit Hilfe einer Beispielkassette drei Bereiche untersucht: angebotsseitige und rezipientenseitige Einflussfaktoren
sowie Einflussfaktoren aus der familiären Umwelt.
Die Ergebnisse belegen, dass ein Angebot zur affektiven Bindung an den Protagonisten mit einer
verstärkten Nutzung der Kassette einher geht.
Eine abwechslungsreichere und damit formal unterhaltsamere Gestaltung führt dagegen nur zu
einer verstärkten Primärnutzung. In der familiären Umwelt hat das elterliche Medienerziehungsverhalten den größten Einfluss. Es zeigt
sich, dass die Eltern den Kindern einen Rahmen
für ihre Mediennutzung setzten, in den diese die
Nutzung der Kassette nach ihren Gewohnheiten
und Möglichkeiten einbauen. Räumlich-wohnliche
Gegebenheiten sind demgegenüber ohne, die familiäre-soziale Konstellation nur von untergeordneter Bedeutung. Ein möglicher Einfluss von
Sensation Seeking kann wegen einer nicht reliablen Skala nicht geklärt werden. Vermutlich
lässt sich dieses Persönlichkeitsmerkmal bei Vorschulkindern mit der verwendeten, neu entwickelten Skala nicht nachweisen, da es sich nach
anderen Studienergebnissen erst mit zunehmendem Alter stärker ausprägt.
Rezeptionsforschung
Kinderhörspielkassetten
Kinder
Feldexperiment
Diplomarbeit
124 Seiten
Saskia Böcking
Edenstr. 39
D-30163 Hannover
+49 (0) 511-96 59 97 17
sboecking@gmx.de
Eingereicht: Februar 2002
Prof. Dr. Peter Vorderer
Hochschule für Musik und Theater
Hannover
Insitut für Journalistik und Kommunikationsforschung
Expo Plaza 12
D-30539 Hannover
TRANSFER 3/2002
Christoph Gassmann
Ein Herz für die 'Schwarzwaldklinik'
Die Persuasionswirkung fiktionaler Fernsehunterhaltung und die Rolle des Involvements der Rezipienten am Beispiel der Organspende-Bereitschaft
Die Persuasionsforschung widmete sich in der
Vergangenheit v.a. der Wirkungsweise appellativer, also persuasiv-intendierter, (Medien-)Botschaften. Kaum beachtet wurden nicht-persuasivintendierte Angebote, wie Unterhaltungsfilme,
Romane etc.
Die vorliegende Arbeit untersucht am Beispiel der
Einstellungen und Bereitschaft zur Organspende
in einem Pretest-Posttest-Experiment mit Kontrollgruppe (n=67) die Frage, ob fiktionale Fernsehunterhaltung als Form nicht-persuasivintendierter Kommunikation in der Lage ist, Persuasionswirkungen auszuüben. Dabei wurde der
Rolle von Involvement in diesem Prozess besondere Beachtung geschenkt, indem ein Teil der
Versuchspersonen zu einer involvierten, ein anderer zu einer analysierenden Rezeptionshaltung
veranlasst wurde.
Die Ergebnisse der Studie demonstrierten die
Kraft fiktionaler Unterhaltungsangebote, persuasive Wirkungen zu erzielen. Nach Rezeption eines
Ausschnitts der ZDF-Serie 'Die Schwarzwaldklinik', der eine positive Haltung zur Organspende
nahelegt, entsprachen Einstellungen und Handlungsbereitschaft der Rezipienten dieser Sichtweise signifikant mehr als zuvor. Ein persuasionsfördernder Effekt von Involvement, der aus
Erkenntnissen vorangegangener Untersuchungen
abgeleitet worden war, zeigte sich hingegen
nicht. Zusätzlich wurde der Einfluss potenzieller
Kovariaten geprüft, von denen weder direkt noch
in der Interaktion mit Involvement ein Effekt auf
den Persuasionserfolg ausging.
Rezeptionsforschung
Persuasionsforschung
Fernsehen
Involvement
Experiment
Diplomarbeit
111 Seiten
Christoph Gassmann
Roonstr. 7
D-30161 Hannover
gassmann@werdingnet.de
Eingereicht: Februar 2002
Prof. Dr. Peter Vorderer
Hochschule für Musik und Theater
Hannover
Institut für Journalistik und
Kommunikationsforschung
Expo Plaza 12
D-30539 Hannover
TRANSFER 3/2002
Marit-Andrea Meineke
Geteilter Bildschirm - volle Aufmerksamkeit?
Rezeptionsforschung
Werbewirkung
Split-Screen-Werbung
Experiment
Ein Experiment zu SplitScreen-Werbung im
Fernsehen
Angesichts der enormen Fülle werblicher Informationen im Fernsehen droht der einzelne Werbespot zunehmend an Wirkung zu verlieren. Um
dem entgegenzuwirken, versucht die Werbewirtschaft auf der einen Seite, ihre Botschaften
exponierter zu platzieren, andererseits werden
neue, aufmerksamkeitssteigernde Werbeformen
kreiert.
Die Liberalisierung der Werberegeln durch den
vierten Rundfunkstaatsvertrag, insbesondere die
Lockerung des absoluten Trennungsgebots von
Werbung und Programm, macht den Weg für eine
dieser Innovationen frei: Split-Screen-Werbung,
bei der werbliche Inhalte und redaktionelles Programm nebeneinander auf dem Bildschirm präsentiert werden, wodurch die Werbung gleichzeitig außerhalb des üblichen Werbeblocks eingesetzt wird.
Ausgehend von den Annahmen der Werbewirkungsforschung und der menschlichen Informationsverarbeitung untersucht die Arbeit, wie sich
Nähe und direkte Konkurrenz des redaktionellen
Programms auf die Rezeption der Werbebotschaft
auswirken.
Für die experimentelle Untersuchung wurde exemplarisch ein spezieller Split-Screen-Spot ausgewählt. Es handelt sich hierbei um eine universell einsetzbare Variante der Split-ScreenWerbung, in der ein Werbespot mit einem Programmhinweis kombiniert ist. Die Ergebnisse legen eine kritische Überprüfung des tatsächlichen
Wirkungspotenzials dieser Werbeform nahe.
Magisterarbeit
111 Seiten
Marit-Andrea Meineke
Heßstr. 50
D-80798 München
+49 (0)89-542 01 74
marit.meineke@web.de
Eingereicht: Januar 2002
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Andrea Müller
Filmtrailer und Film - Marketinginstrument und Ware
Trailer sind eines der vielen Marketing-Instrumente, die dazu beitragen, TV-Filme erfolgreich
zu vermarkten. Wie sieht die Umsetzung dieses
Marketing-Instruments aus? Wird die Erwartung
beim Publikum, die ein Trailer für einen Film erzeugt, im Film selbst erfüllt?
Die Studie macht sich methodisch die Tatsache
zu Nutze, dass im Fernseh-Hauptabendprogramm
regelmäßig in einem der beiden öffentlich-rechtlichen ORF-Kanäle und einem der privaten deutschen Sender (PRO7, RTL, SAT.1 etc.) derselbe
Film in kurzen Zeitabständen oder sogar gleichzeitig gezeigt wird.
Das eröffnet die Möglichkeit, unterschiedliche
Trailer für ein und denselben Film zu vergleichen.
Ferner wurde mittels Befragung geprüft, ob Zuschauer aufgrund unterschiedlicher Trailer eine
unterschiedliche Einstellung hinsichtlich der Erwartung auf den Film haben.
Die Ergebnisse zeigten, dass Trailer genau das
erfüllen, was sie erfüllen sollen: Sie bilden eine
Vorschau auf einen Film, kündigen ihn an und
machen so auf diesen bestimmten Film aufmerksam. Sie wecken das Interesse der Rezipienten,
indem sie einen kleinen Abriss der Filmstory zeigen und so eine bestimmte Erwartungshaltung
beim Rezipienten hervorrufen. Schauspieler,
Handlung, Genre etc. bilden die Grundlage für die
Entscheidung des Rezipienten, ob er sich den
Film anschauen wird oder nicht. Der Trailer liefert
in seiner komplexen Weise die Basisinformationen für eine Entscheidung des Zuschauers.
Einstellungsprotokolle, Sekunden-Protokolle und
Experten-Befragungen bestätigten, dass jeder
Sender sich bemüht, eigene und damit Corporate
Identity-konforme Trailer zu entwickeln, um
Marktanteile zu sichern.
Rezeptionsforschung
TV-Filmtrailer
Befragung
TV-Marketing
Diplomarbeit
163 Seiten
Andrea Müller
Flurgasse 13
A-3423 St. Andrä-Wördern
+43 (0) 699-1942 7067
a9608785@unet.univie.ac.at
Eingereicht: März 2002
Univ.-Prof. Dr. Peter Vitouch
Universität Wien
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 32
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Veronika Obersteiner
Von den Simpsons zur Rundschau Wie sich Fernsehnutzung im Laufe des
Lebens verändert
Rezeptionsforschung
Lebensphasen
Fernsehnutzung
GfK-Daten
Sekundäranalyse
Eine Sekundäranalyse von Daten aus dem
AGF/GfK-Fernsehpanel
Freitagabend in Deutschland - ein Fernsehgerät,
ganz unterschiedliche Programmwünsche: Während Oma und Opa die Rundschau im Dritten favorisieren, plädiert ihr 19-jähriger Enkel für die
neue Action-Serie auf RTL II. Auch seine Eltern
erleichtern die Einigung kaum. Sie wollen den
Spielfilm-Klassiker auf Kabel 1 sehen. Wie das
Beispiel zeigt, haben Menschen verschiedenen
Alters sehr unterschiedliche Fernsehnutzungsgewohnheiten. Doch inwieweit resultieren diese
aus Veränderungen im Lebensverlauf? Eben dieser Frage geht die vorliegende Arbeit nach. Dabei
wird nicht nur untersucht, wie lange Menschen
fernsehen, sondern auch wie sich ihre Nutzung im
Tages- und Wochenverlauf sowie im Hinblick auf
einzelne Genres und Sender verteilt.
Empirische Grundlage der Untersuchung ist eine
Panelstudie. Mittels Sekundäranalyse von Daten
aus dem AGF/GfK-Fernsehpanel der Jahre 1994
bis 2001 wird der Zusammenhang zwischen sich
wandelnder Stellung im Lebenszyklus und Fernsehnutzung näher beleuchtet.
Die Untersuchung ermittelte vier Lebensphasen,
in denen die sich ändernde soziale Rolle des Individuums kleine, aber signifikante Auswirkungen
auf die Fernsehnutzung hat: Das Erwachsenwerden, die Geburt des ersten Kindes, die
Zeit, in der die eigenen Kinder unabhängig werden, und der Übergang zur Rolle des alten Menschen. Inhaltlich zeigte sich dabei der klarste
Trend beim Übergang zur Rolle des alten Menschen: die anteilsmäßige Nutzung von Informationsangeboten steigt deutlich an.
Magisterarbeit
116 Seiten
Veronika Obersteiner
Ligsalzstr. 31a
D-80339 München
+49 (0)89-540 36 949
veronika.obersteiner@gmx.net
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
TRANSFER 3/2002
Clemens Stampf
Der Werther-Effekt
Das Problem des Medieneinflusses auf Suizidhandlungen unter besonderer Berücksichtigung des Suizids von Kurt Cobain
Suizidhandlungen beruhen nicht allein auf intrapsychischen Prozessen. Äußere Anregungen
nehmen im multifaktoriellen Wirkungsgefüge suizidaler Entwicklungen ebenso eine wichtige Rolle
ein. In dieser Hinsicht muss der Zusammenhang
zwischen medialen Suizidmodellen und suizidalen
Nachahmungshandlungen (sog. Werther-Effekt)
beachtet werden.
Gerade nach dem Suizid des Rockstars Kurt Cobain, der weltweit massenmediales Interesse
fand, war die Angst vor einem Werther-Effekt unter Jugendlichen groß.
Diese Arbeit ist bestrebt, unter Berücksichtigung
des Suizids von Cobain, jene Faktoren zu klären,
die hinsichtlich der Korrelation zwischen Suizid
und Medien die Suizidanfälligkeit beeinflussen.
Dafür werden theoretische und empirische Befunde zum Werther-Effekt kritisch reflektiert mit
dem Ziel der Erstellung eines Kriterienkatalogs
für eine verantwortungsvolle mediale Suiziddarstellung im Sinne der Suizidprävention.
Um konkrete Empfehlungen geben zu können, ist
einerseits die Kenntnis des Übertragungsmechanismus vom Suizid-Modell auf Nachahmer notwendig, andererseits die Kenntnis konkreter Inhalte und Nachahmungsmuster.
Abschließend jene Themenkomplexe, die im
Rahmen obiger Fragestellungen behandelt werden:
•
Erklärungsmodelle zum Suizid
•
Identitätskonstruktion und Suizid
•
Mediensozialisatorische Konzepte der Medienwirkungsforschung
•
Empirische Studien zum Werther-Effekt
•
Maximen suizidpräventiver Arbeit
•
Medienguide für eine suizidale Suggestionseffekte risikominimierende Berichterstattung
Rezeptionsforschung
Werther-Effekt
Suizid
Suggestionseffekte
Medienwirkungen
Diplomarbeit
220 Seiten
Clemens Stampf
Taborstr. 63/1/31
A-1020 Wien
+43 (0) 699-11 60 50 32
clemensstampf@hotmail.com
Eingereicht: April 2002
Dr. Johanna Dorer
Universität Wien
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 32
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Gertraud Wutz
Konvergenz von Nachrichtensendungen aus Zuschauerperspektive
Eine Studie am Beispiel von 'RTL Aktuell'
und der 'Tagesschau'
In der Kommunikationswissenschaft ist eine mögliche Angleichung öffentlich-rechtlicher und privater Sender ein seit Jahren viel beachteter Forschungsgegenstand. Bisher konzentriert sich die
Konvergenzforschung jedoch primär auf das Programmangebot. Dem gegenüber existieren nur
sehr wenige nachfrageorientierte Ansätze. Die
vorliegende Studie greift dieses Forschungsdefizit
auf. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich das
Programmangebot öffentlich-rechtlicher und privater Sender aus Zuschauersicht über die Jahre
hinweg inhaltlich und formal einander angeglichen hat.
Aus pragmatischen Gründen beschränkt sich die
Untersuchung auf das Genre 'Nachrichten' und
hier stellvertretend auf eine öffentlich-rechtliche
(Tagesschau) und eine private Nachrichtensendung (RTL aktuell). Insgesamt 110 Befragte
beurteilten jeweils 24 Beiträge der Sendungen
Tagesschau und RTL aktuell hinsichtlich verschiedener Eigenschaften der inhaltlichen und formalen Qualität. Als Messzeitpunkte, d.h. die Zeitpunkte, aus denen die präsentierten Beiträge
stammten, wurden die Jahre 1986, 1990, 1995
und 2000 festgelegt.
Die Ergebnisse eröffnen ein zweigeteiltes Bild:
Auf inhaltlicher Ebene empfinden die Zuschauer
in einigen Qualitätsdimensionen eine Annäherung
von RTL aktuell an die Tagesschau, besonders
deutlich zeigt sich dies bei den politischen Themen. Auf formaler Ebene grenzt sich RTL aktuell
aus Sicht der Zuschauer hingegen im Laufe der
Zeit oft deutlich von der Tagesschau ab.
Rezeptionsforschung
Konvergenz (Rundfunk)
Nachrichten
Tagesschau
RTL Aktuell
TRANSFER 3/2002
Helga Burgstahler
Erfolgsfaktor Interne Unternehmenskommunikation in der Bewertung
durch Analysten
Sonstiges
Unternehmenskommunikation
Analysten
Expertenbefragung
Explorative Studie zur Rolle von Nonfinancials im Kontext moderner Managementkonzepte
Magisterarbeit
140 Seiten
Gertraud Wutz
Albrechtstr. 22
D-80636 München
+49 (0)89-50 02 81 25
wutz@ifkw.de
Eingereicht: 2002
Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Institut für Kommunikationswissenschaft
Oettingenstr. 67
D-80538 München
Die wichtigsten Dinge stehen in keiner Bilanz. Um
den wahren Wert eines Unternehmens zu dokumentieren, braucht es außer den finanziellen
Kennzahlen den Einbezug qualitativer Faktoren.
Das spezifische Forschungsinteresse galt dem Erfolgsfaktor 'Interne Unternehmenskommunikation', der im Set der Nonfinancials bei Unternehmensbewertungen der Finanzanalysten einen
ersten Platz einnehmen sollte.
Nach Darlegung der betriebswirtschaftlichen
Wertsysteme als Messinstrumente der Analysten,
galt es die konstitutiven Gestaltungsparameter
für die interne Kommunikationsstruktur und –
prozesse aufzuzeigen. Als qualitative Wertpotenziale identifizierten sich Unternehmenskultur, Managementqualität und Wissensmanagement, die
durch Befragung und Beobachtung messbar sind.
Ohne ihre Leistungsfähigkeit 'lebt' kein wertorientiertes Managementkonzept wie Corporate Governance, Shareholder Value, Stakeholder Konzept und Nachhaltigkeit (Sustainability).
Die anfängliche Behauptung, nur mit Kennzahlen
zu messen, relativierten die Analysten im Laufe
des durchgeführten Leitfadengespräches. Mit Gewinn, Cash Flow und Fluktuation der Mitarbeiter
beurteilen sie indirekt die interne Kommunikation. Ihre Unzufriedenheit mit der externen
Kommunikation führt zu einer negativen Meinung
über die Organisationskommunikation und bewirkt einen Risikozuschlag. Eine transparente und
glaubwürdige Kommunikationspolitik erhält einen
Bonus - Grund genug für Unternehmen, die interne Kommunikation als qualitativen Erfolgsfaktor zu pflegen.
Diplomarbeit
148 Seiten
Helga Burgstahler
Wildermuthweg 12
D-70197 Stuttgart
+49 (0) 711-65 73 901
helga@burgstahler.de
Eingereicht: November 2001
Prof. Dr. Claudia Mast
Universität Hohenheim
Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft und Journalistik
Fruwirthstr. 49
D-70599 Stuttgart
TRANSFER 3/2002
Silke Knebel
Die Ehrenschutzvorschriften im Strafrecht
Die Ehre eines Menschen kann durch beleidigende Äußerungen verletzt werden. Die strafrechtlichen Ehrenschutzvorschriften (§§ 185 bis 200
StGB), die im Mittelpunkt dieser Magisterarbeit
stehen, sollen den Einzelnen vor solchen Äußerungen schützen. Doch wann genau ist eine Äußerung ehrverletzend, wann genau kommen die
§§ 185 bis 200 StGB zur Anwendung?
Zunächst einmal hat jeder Mensch das Recht,
seine Meinung frei zu äußern und zu verbreiten
(Art. 5 Abs. 1 GG), es sei denn, er verstößt damit
gegen allgemeine Gesetze oder gesetzgeberische
Konkretisierungen des Rechts der persönlichen
Ehre (Art. 5 Abs. 2 GG). Solche allgemeinen Gesetze bzw. gesetzgeberischen Konkretisierungen
des Rechts der persönlichen Ehre sind auch die
strafrechtlichen Ehrenschutzvorschriften.
Die Erläuterung des Art. 5 Abs. 1 und 2 GG steht
also am Beginn der Magisterarbeit. Dem folgen
Ausführungen zu einigen grundlegenden, den
strafrechtlichen Ehrenschutz betreffenden Fragen.
Unter anderem wird geklärt, was genau unter
dem Begriff der Ehre zu verstehen ist, wer als
Träger der Ehre in Betracht kommt und wie die
Kundgabe einer beleidigenden Äußerung aussehen muss. Im Anschluss daran werden die §§
185 bis 200 StGB näher erläutert. Ziel ist es, dem
Leser mit dieser Arbeit einen Leitfaden an die
Hand zu geben, mit dessen Hilfe er erkennen
kann, wann eine Äußerung ehrverletzend ist und
wann dies zu einer Verurteilung des Täters führt.
Sonstiges
Medienrecht
Persönlichkeitsrecht
Ehrenschutzvorschriften
Strafrecht
Magisterarbeit
119 Seiten
Silke Knebel
Wiesenstr. 6
D-56414 Niederahr
+49 (0) 2602-7989
silke.knebel@web.de
Eingereicht: Dezember 2001
Prof. Dr. Reinhart Ricker
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz
TRANSFER 3/2002
Joanna Storm
Gender im Kontext von Kultur, Medien
und Gesellschaft
Sonstiges
Genderforschung
Cultural Studies
Die Cultural Studies in der feministischen
Medienwissenschaft
Wie kann Gender innerhalb eines medienwissenschaftlichen Kontextes verhandelt werden? Wie
können im Abstecken der theoretischen Felder
feministischer Medienwissenschaft und Cultural
Studies Möglichkeiten ihrer Vernetzbarkeit sichtbar gemacht werden und damit auch Ausgangspunkte bzw. Potenziale für interdisziplinäre Forschung?
Ausgehend von diesen Fragestellungen versucht
die Arbeit, in der Betrachtung von Gender und
Medien unterschiedliche wissenschaftskritische,
theoretische Felder zu verbinden. Die Perspektiven auf Gender und Medien stehen demnach
weniger vor der Aufgabe, Frauen und Männern
bestimmte Möglichkeiten in ihrem Medienhandeln
zuzuweisen (und andere auszuschließen), als sie
vielmehr helfen sollten, Sinnbildungen innerhalb
medial vermittelter kultureller und gesellschaftlicher Zusammenhänge zu erschließen, die zu unterschiedlichen Realisierungen bzw. Artikulationen von Gender und Medien beitragen. Wenn
vergeschlechtlichte Identitäten im Rahmen von
Medienaneignung als Genderidentifikationen 'Sinn
machen' und durchaus vielschichtigere Formen
annehmen als 'Frau sein' und 'Mann sein', dann
findet dies weniger auf der Basis erfolgreich übermittelter Botschaften statt (Kritik am usesand-gratifications-approach), als vielmehr im
Rahmen einer Auseinandersetzung mit Repräsentation(en) und Selbstrepräsentation(en), Konstruktion(en) und Dekonstruktion(en), die innerhalb eines komplexen Gefüges sozialer Situiertheit und sozialer Diskurse ausgemacht werden
können.
Diplomarbeit
118 Seiten
Joanna Storm
Märzstr. 148/9-10
A-1140 Wien
a9504250@unet.univie.ac.at
Eingereicht: Januar 2002
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang R. Langenbucher
Universität Wien
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Schopenhauerstr. 32
A-1180 Wien
TRANSFER 3/2002
Danièle Wurth
Berufswege Mainzer PublizistikStudenten
Eine schriftliche Befragung von Absolventen
der Universität Mainz
Inwieweit bereitet der Studiengang Publizistik in
Mainz seine Absolventen auf eine journalistische
Laufbahn vor, und welche Berufswege schlagen
die ehemaligen Mainzer Studierenden neben dem
klassischen Journalismus sonst noch ein? Diese
und weitere Fragen zu den Berufswegen der
Mainzer Publizistik-Absolventen sind Inhalt der
Arbeit.
Im Frühjahr 2002 wurden alle ehemaligen Studierenden, die zwischen dem 1.1.1989 und dem
31.3.2001 Ihr Examen im Haupt- oder Nebenfach
Publizistik abgelegt hatten, zu Studium, Berufseinstieg und beruflichem Werdegang befragt.
Aufgrund der hohen Rücklaufquote von 63 Prozent konnten 607 gültige Fragebögen ausgewertet werden.
Im ersten Teil der Arbeit wird ein Überblick über
den Akademikerarbeitsmarkt gegeben. Im Anschluss daran wird die Untersuchungsmethode
dargestellt. Im letzten Teil der Arbeit werden
schließlich die Ergebnisse der Umfrage präsentiert. Der umfangreiche Anhang enthält neben
dem Fragebogen eine Vielzahl von Tabellen und
Abbildungen, die die Ergebnisse zahlenmäßig sowie grafisch dokumentieren.
Die Interpretation der Ergebnisse ergab, dass die
Studierenden bestmöglich auf ihre berufliche
Laufbahn vorbereitet wurden. Die Absolventen
haben alles in allem eine erfolgreiche Karriere
hinter sich. 80 Prozent der Befragten würden sogar erneut Publizistik studieren. Damit stellt die
Umfrage einen deutlichen Erfolg für das Mainzer
Institut für Publizistik dar.
Sonstiges
Absolventenbefragung
Institut für Publizistik, Mainz
Arbeitsmarkt
Befragung
Magisterarbeit
264 Seiten
Danièle Wurth
An der Oberpforte 15
D-55128 Mainz
+49 (0)170-695 03 34
d_wurth@yahoo.de
Eingereicht: April 2002
Prof. Dr. Jürgen Wilke
Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Institut für Publizistik
Colonel-Kleinmann-Weg 2
D-55099 Mainz