Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse im Rahmen des

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Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse im Rahmen des
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
ARBEITSPAKET 5
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse
im Rahmen des INTERREG 4 A-Projektes Ostseerouten
Arbeitspaket 5
1
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Vorwort
Das Projekt Ostseerouten möchte das Potential eines
Grenzregion noch nicht platziert, heißt die Option
grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrtsangebotes
grenzüberschreitend Ausflüge zu machen.
ermitteln. Im Rahmen der existierenden Angebote an der
Nicht zu verachten ist die grenzüberschreitende Symbolkraft
deutsch-dänischen Ostseeküste bestehen
des Projektes und der verbindende Charakter eines
Anknüpfungspunkte zur Entwicklung von
Fahrgastschifffahrtsangebots.
grenzüberschreitenden Produkten. Dafür muss die
Kommunikation unter den Akteuren intensiviert werden und
eine gemeinsame Strategie formuliert werden, um eine
konkrete Produktentwicklung forcieren zu können.
Der vorliegende Bericht soll zum einen als
Informationsquelle dienen und zum anderen Impulsgeber für
Akteure sein, zur weiteren Entwicklung eines konkreten
Produktes. Ziel muss es sein, die Fahrgastschifffahrt zum
Zentrales Thema für 2015 sollte die Identifizierung
elementaren Bestandteil der touristischen Attraktivität und
potentieller Betreiber für ein Ostseeroutenprodukt sein, um
Infrastruktur der deutsch-dänischen Region zu machen.
das touristische Potential, mit Angeboten und dem Nutzen
für beide Seiten, auszuschöpfen.
1,2 Mio. Passagiere, die die Ostseeküste der deutschdänischen Region zu Zeiten der "Butterdampfer" jährlich
Unabdingbar ist, dass eine Vermarktungs- und
befuhren, finden inzwischen kein Angebot mehr vor – ein
Vertriebsstrategie auf deutscher und dänischer Seite
Potential, das für den nächsten Schritt genutzt werden sollte.
aufgebaut und ganzheitlich umgesetzt werden muss. Bis
dato wird der Erlebnisfaktor und die Einzigartigkeit der
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Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Vorwort
Die Erfolgsaussichten bis zur Fertigstellung dieses Berichts
Ostseeroutenmanagements empfohlen, welches als
eine pragmatische Lösung für die Fortentwicklung der
koordinierende Instanz, das Projektmanagement für das
Ostseerouten erarbeitet zu haben, wurden positiver
Fortbestehen der Ostseeroutenthematik steuert und die
eingeschätzt als letztendlich realisierbar. Insgesamt wird das
Profilierung einer einheitlichen Strategie forciert. Unerlässlich
Vorhaben der Wiederbelebung der grenzüberschreitenden
für die zukünftige Entwicklung der Ostseerouten ist ein
Fahrgastschifffahrt kritisch betrachtet. Die bis dato aktiv
starkes, grenzüberschreitendes Netzwerk, welches,
gewordenen Akteure beweisen Engagement und
unterstützt durch die Begleitung eines Fachbeirats,
Durchsetzungswillen. Reglementierungen seitens der
professionell etabliert und gelebt werden sollte.
Gesetzgebung und die erforderlichen Finanzierungsmittel
Unterstützend sollte in der deutsch-dänischen Region über
machen es jedoch Einzelakteuren schwer, ein wirtschaftlich
die relevanten Tourismus-Organisationen eine nachhaltige
tragbares Angebot zu schaffen. Grundsätzlich gilt es, ein
Vermarktungs- und Vertriebsstrategie aufgebaut werden, um
starkes und durchsetzungsfähiges Betreibermodell für das
dadurch die grenzüberschreitende Platzierung des Angebots
Vorhaben zu eruieren.
zu forcieren und das Vorhaben nachhaltig zu stärken.
Für die nachhaltige Weiterentwicklung des INTERREG 4 A-
Das INTERREG 4 A-Projekt war reflektierend ein sehr gutes
Projektes Ostseerouten und damit die künftige Entwicklung
Anschubprojekt, um die Potentialanalyse umfassend
der Fahrgastschifffahrt in Schleswig-Holstein und
aufzusetzen und Ansätze für die Praxis abzuleiten.
grenzüberschreitend in Dänemark wird die Einrichtung eines
3
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
INHALT
1.
1.1
1.2
1.3
Einleitung ……………………………………………………………………………………………………………..
Das INTERREG 4 A-Projekt Ostseerouten …………………………………………………………………………
Arbeitsschritte und Ziele des Arbeitspakets 5 ………………………………………………………………………
Rahmenbedingungen und Vorgehensweise…………………………………………………………………………
2.
2.1
2.2
Tiefeninterviews und Gästebefragung …………………………………………………………………………… 09
Tiefeninterviews: Rahmenbedingungen und zentrale Ergebnisse ……………………………………………….. 10
Gästebefragung: Rahmenbedingungen und zentrale Ergebnisse ……………………………………………...... 14
3.
3.1
3.2
Situationsanalyse ………………………………………………………………………………………………….... 38
Der Reisemarkt und allgemeine Entwicklungen im Tourismus …………………………………………………… 39
Touristische Trends ……………………………………………………………………………………………............ 43
Exkurs: Innovative technische Lösungen bestimmen die Entwicklungen der Schifffahrt
46
4.
4.1
4.2
4.3
4.4
Spezifische Analyse des Untersuchungsgebiets ……………………………………………………………… 47
Grobanalyse des gesamten deutsch-dänischen Untersuchungsgebietes ………………………………………. 48
Makro- und Mikroanalyse der Häfen …………………………………………………………………………………. 53
Spezifische Analyse des bestehenden Angebots ………………………………………………………………….. 69
Exkurs: Wiederbelebungsversuche der grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt …………………............. 76
Exkurs: Good Practice …………………………………………………………………………………………………. 78
Einzugsgebietsanalyse ………………………………………………………………………………………………… 81
5.
5.1
5.2
5.3
Stärken/Schwächen – Chancen/Risiken ……………………………………………………………………………93
SWOT-Analyse …………………………………………………………………………………………………………..94
Vision und Ziele der Ostseerouten ………………………………………………………………………………..….. 96
Grundsätzlicher Strategischer Zugang ……………………………………………………………………………. 98
6.
6.1
6.2
Potentialabschätzung ………………………………………………………………………………………………..101
Skizzierung von drei Szenarien ………………………………………………………………………………………102
Potentielle Betreiberkonzepte im Überblick ………………………………………………………………………….107
7.
Grundsätze der Wirtschaftlichkeitsanalyse ……………………………………………………………………….
109
8.
Rechtliche Rahmenbedingungen ………………………………………………………………………………….114
9.
Schlussbetrachtung ………………………………………………………………………………………………… 118
05
06
07
08
4
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
1. Einleitung
Das Projekt Ostseerouten soll die
Das Hauptziel für die Zukunft ist die Wiederbelebung und
Realisierungsmöglichkeiten für die Reaktivierung des
Attraktivierung des deutsch-dänischen Schifffahrtsangebots
grenzüberschreitenden Fahrgastschiffsverkehrs prüfen,
mit bestenfalls grenzüberschreitenden Angeboten.
die grenzüberschreitende Produktentwicklung im Tourismus
fördern sowie den grenzüberschreitenden Tourismus
Mit dieser Potentialanalyse wird das regionale und
ankurbeln und dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen
wirtschaftliche Potential von in Frage kommenden
berücksichtigen.
Standorten/Häfen, Routen/Touren und Schiffstypen sowie
der Nachfrage in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung
Alle Beteiligten sehen es als ihre Aufgabe, die
einer grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt zwischen
grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern und zu
Deutschland und Dänemark untersucht.
unterstützen.
Übersicht Projektteilnehmer:
Leadpartner:
Ærø Kommune
Projektpartner:
+
Naturturisme I/S
Videncenter for Kystturisme
SET – Sønderborg Erhvervs- & Turistcenter
Stadt Flensburg
WiREG mbH
Stadtwerke Eckernförde GmbH
5
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
1.1 Das INTERREG 4 A-Projekt Ostseerouten
Im Januar 2014 wurde inspektour durch die Stadt
Wiederbelebung besteht von beiden Seiten, eine
Flensburg mit einer Analyse im Rahmen des
Konkretisierung in weiteren Schritten wird angestrebt.
INTERREG4A-Projektes „Ostseerouten“ beauftragt.
Im nächsten Schritt müssen Unternehmen gefunden
werden, denen die Möglichkeit für ein wirtschaftliches
Ziel des INTERREG Projektes ist die Wiederaufnahme der
Angebot gegeben werden kann und somit der Mehrwert für
grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt zwischen
die ganze Region gesteigert wird. Das Augenmerk liegt dann
Deutschland und Dänemark. Diese wurde vor einigen Jahren
sowohl auf dem Fährbetrieb an sich als auch auf den
aufgrund vielschichtiger Bedingungen eingestellt. Zum einen
Anbietern in den Häfen.
sind die rechtlichen Rahmenbedingungen schwierig mit
einem wirtschaftlichen Betrieb zu verknüpfen, zum anderen
sind die anvisierten Häfen hinsichtlich ihrer Infrastruktur und
Attraktivität zu prüfen.
Fazit der Analysephase:
Ausbau/Wiederaufnahme der grenzüberschreitenden
Fahrgastschifffahrt im Projektgebiet wird als touristisch
In der ersten Projektphase - der Analysestufe - wurden
attraktiv und notwendig eingeschätzt.
ausgewählte Studien analysiert und Verantwortliche in den
Die Umsetzung ist vor allem eine ökonomische
potentiellen Häfen befragt. inspektour hat zusätzlich 9
Herausforderung, die maßgeblich von der Rechtslage
Experteninterviews geführt sowie mit weiteren Akteuren
beeinflusst wird.
gesprochen. Die Akteure in der deutsch-dänischen Region
sind bereits grenzüberschreitend vernetzt. Ein Interesse der
6
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
1.2 Arbeitsschritte und Ziele des Arbeitspakets 5
Die Zielstellung dieses Berichts wurde in Abstimmung
Ziele des Arbeitspakets 5:
mit dem Auftraggeber folgendermaßen definiert:
1. Wirtschaftlichkeits- und Bedarfsanalyse
Gebiets- und Nachfrageanalyse zzgl. erster
2. Ideenentwicklung und Entwicklung eines Konzeptes, wie
Überlegungen zu Wirtschaftlichkeitsaspekten
das Endprodukt zu erreichen ist
3. Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen und das
Im Detail ergaben sich daraus folgende Arbeitsschritte,
Aufzeigen von Wegen, wie mithilfe von innovativen
die Grundlage des vorliegenden Berichts sind:
technischen Lösungen die Rahmenbedingungen
1. Ergänzende Analyse des Gebietes unter relevanten
eingehalten werden können
Aspekten: u.a. Einzugsgebiet, Standortanalyse,
Fahrgastpotential, Wettbewerb
Konkrete erwartete Effekte aus dem INTERREG-Projekt:
Netzwerkbildung, ein Fahrplan, unter welchen ökonomischen
2. Zieldiskussion: Darstellung unterschiedlicher
Voraussetzungen das Gesamtvorhaben gestemmt werden
Routenoptionen und Formulierung einer Vision sowie
kann sowie Empfehlungen, wie neue Technologien und
weiterer strategischer Grundsätze
Schiffsklassen in das Konzept integriert und somit rechtliche
Rahmenbedingungen erfüllt werden können.
3. Detaillierte Planung und Beschreibung des
Angebotes: u.a. Betreiberstruktur, Preise, Produkte
7
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
1.3 Rahmenbedingungen und Vorgehensweise
Das Projekt ist in folgendem Zeitrahmen durchgeführt worden:
Juni 2014
Juli 2014
August 2014
September 2014
Oktober 2014
27. Juni 2014
11. August 2014
Oktober 2014
Auftaktgespräch
Lenkungsgruppe
Zwischenpräsentation
Interner
Abschluss
I.
Basisanalyse & Gästebefragung
II.
Spezifische Analyse & Konzepterstellung
III. Szenarioanalyse inkl. Betreiberkonzeptempfehlungen, Maßnahmenableitung und
Projektabschluss
Befragung in den Häfen
Lenkungsgruppentreffen
Abschlusspräsentation
8
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2. Tiefeninterviews und Gästebefragung
Leitfadengestützte Tiefeninterviews
Deutsch-Dänische Gästebefragung
Zur Potentialabschätzung seitens der Akteure in der Region
Zur Abschätzung der potentiellen Nachfrage wurde sowohl in
wurden während der Untersuchung eine Vielzahl von
der deutschen als auch in der dänischen Küstenregion eine
Telefon- bzw. face-to-face Interviews geführt.
Gästebefragung durchgeführt.
9
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.1 Tiefeninterviews - Rahmenbedingungen
Leitfadengestützte Tiefeninterviews
Wesentliche Gesprächsinhalte waren:
Zur Potentialabschätzung seitens der Akteure in der Region
 Die grundsätzliche Bedeutung und das Potential der
wurden während der Untersuchung eine Vielzahl von
Ostseerouten für den SH Tourismus
 Ansätze für neue Betreiberkonzepte,
Telefon- bzw. face-to-face Interviews geführt.
Fahrgastschifffahrtskonzepte, Routenempfehlungen
Die nachstehenden Personen wurden u.a. für das Projekt
befragt und deren qualitative Kernaussagen zum aktuellen
Stand des Projekts Ostseerouten im vorliegenden Bericht
verarbeitet.
Institution:
 Empfehlungen zu Good Practices
 Einschätzung des Potentials für eine Wiederaufnahme der
Fahrgastschifffahrt
 Chancen und Risiken des Vorhabens
 Konkrete Ideen und weitere potentielle Akteure
Ansprechpartner, Position:
DNV GL Group, Hamburg
Jan Haul, Principal Consultant
Eckernförde Touristik & Marketing GmbH
Stefan Borgmann, GF
Die Ostseefjord Schlei GmbH
Max Triphaus, GF
GLC Glücksburg Consulting AG
Eva Müller-Meernach
Gemeinde Langballig
Christian Schümann, Tourismusausschussvorsitzender
Nordische Ausflugsschifffahrts GmbH
Alexander Klein, GF & Kapitän
VisitDenmark
Lars Ramme Nielsen, Director Central Europe/Germany
10
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.1 Tiefeninterviews Zentrale Ergebnisse
Zentrale Ergebnisse aus den Tiefeninterviews (1/3)
Grundsätzliche Beurteilung der Idee „Ostseerouten“
Touristische Bedeutung der grenzüberschreitenden
 Der deutsch-dänische Austausch wird von allen positiv
Fahrgastschifffahrt
bewertet und ist wichtig für die Entwicklung der Region
 Das Potential ist gegeben, gerade eine
 Die touristische Nachfrage ist vorhanden, die
Sicherheitsvorschriften sind klare Hürden für das
Angebotsschaffung für die Sommermonate wird als sehr
Voranschreiten des Projektes und bremsen die Akteure
attraktiv angesehen
aus
 Generelle Herausforderungen: Seefahrtsbestimmungen,
extrem hohes wirtschaftliches Risiko, Saisonalität, hohe
ganzjährige Fixkosten
 Angebote der Fahrgastschifffahrt fehlen gerade im
Sommer
 In Eckernförde ist klar, die Gäste wollen auf das Wasser
 Die dänische Nachfrage zeigt eine grundsätzliche
„Das Projekt braucht Unternehmer mit Investitionswillen und
Kapitäne mit Fahrtwillen, neue Flotte wäre wohl am
sinnvollsten, aber da muss auch erstmal jemand investieren
können und wollen.“
Neugierde für Deutschland, gerade Metropolen wie Berlin
und Hamburg erfreuen sich großem Zuspruch
 Insgesamt ist die Ausflugsschifffahrt auf dänischer Seite
gering bis gar nicht ausgeprägt, viele Dänen sind im
Privatbesitz von Segelschiffen
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Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.1 Tiefeninterviews Zentrale Ergebnisse
Zentrale Ergebnisse aus den Tiefeninterviews (2/3)
Generelle Entwicklungen im Rahmen der Ostseerouten
Potentielle Häfen im Untersuchungsgebiet
 Konferenz in Glücksburg wurde als gutes Netzwerktreffen
 Potentielle Zielhäfen, die ein attraktives Erlebnisangebot
empfunden, interessanter Austausch und potentielle neue
aufweisen: Ærøskobing, Marstal, Sønderborg, Svendborg,
Ideen wurden besprochen
Ærø
 Entwicklung aufgrund der neuen Gesetzgebung:
 Dänische Zielhäfen müssen für den deutschen Gast eine
holländische Traditionsschiffe liegen vermehrt in
gewisse Bekanntheit haben, damit auch Buchung erfolgt,
Eckernförde, da sie nicht mehr in DK anlegen dürfen, führt
wenn keine Vorstellung zu den Attraktionen existiert,
zur Attraktivierung in Eckernförde, hilft aber nicht dem
erfolgt auch kein Buchungsimpuls, es muss ein
Gesamtprojekt
touristisches wertvolles Ziel sein
 Insgesamt ist wenig Bewegung in dem Thema, Analysen
laufen, praktische Entwicklungen lassen auf sich warten
 Viele Projekte wurden in Angriff genommen, innovativ
technische Lösungen berücksichtigt, aufgrund der hohen
 Eckernförde als Ausgangspunkt ist nicht sinnvoll, da
Distanzen zu groß sind
 Ausgangspunkte: Flensburg, Maasholm sind gut denkbar
 Flensburg ist aus dänischer Sicht sehr grenznah gelegen
Kosten und den schwierigen rechtlichen Bedingungen
und daher eher weniger attraktiv, da eine schnelle
scheiterten die Projektvorhaben
Erreichbarkeit per PKW auf Festlandseite gegeben ist
 Verstärkte SOLAS-Richtlinien führen dazu, dass der Elan
gebrochen ist
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Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.1 Tiefeninterviews Zentrale Ergebnisse
Zentrale Ergebnisse aus den Tiefeninterviews (3/3)
Sinnvolle Routen
 Kurze Routen (wie Flensburg – Sønderborg) sind sinnvoll
und nachhaltig zu etablieren – nahe Ausflugsziele sind in
der Vermarktung einfacher zu bewerben
 Eckernförde – Sønderborg, weiter Reiseweg, der nur mit
schnellen Schiffen bedient werden kann
 Wichtig: die Destinationen müssen sich gegenseitig viel
stärker vermarkten, damit die Wahrnehmung beim Gast
größer wird
 Hoffnung liegt auf Olpenitz: Bauprojekt soll innerhalb der
nächsten 7 Jahre umgesetzt werden, denkbar wäre ein
neues Schifffahrtsangebot mit zu entwickeln
 Wichtig ist, dass man weg von den alten Kähnen/Schiffen
Wie ein potentielles Produkt ausgestaltet sein kann
 Das Angebot sollte sich auf Tagesausflüge konzentrieren
 Flensburger Förde: Da wo deutsch-dänische Angebote
nah beieinander liegen sollte dauerhaftes Tagesangebot
geschaffen werden, eine feste Strecke etabliert werden
 Vernetzte Angebote sind interessant und könnten auch
als Mehrtagesofferte entwickelt werden, so könnten
geht – der Kunde will Komfort und neue Standards
 Traditionsschifffahrt ist attraktiver Angebotsbaustein, aber
nicht realistisch, da erhöhte Sicherheitsbestimmungen
das Anlegen in Dänemark verhindern
 Für die Wahl der Anlegepunkte muss eine genaue
Betrachtung der Attraktionsfaktoren stattfinden, nur wenn
es einen Grund/Erlebnisfaktor für einen Hafen gibt, lohnt
sich Hop On-Hop Off Angebot
Fahrradtouren auch 1 bis 2 Tage dauern
13
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Rahmenbedingungen
Gästebefragung
Durchführung von 8 Impuls-Gästebefragungen an 14
Um das Potential der Fahrgastschifffahrt für das
deutschen und dänischen Standorten (vgl. Karte) und
Untersuchungsgebiet zu ermitteln, wurde eine
Auswertung der TI-Befragung der WIREG aus 4 Standorten.
Gästebefragung auf deutscher und dänischer Seite
durchgeführt, die Erkenntnisse in Bezug auf die potentielle
Nachfrage als auch die Anforderungen an ein
Schifffahrtsangebot wiedergeben soll.
Grundsätzliches zur Impuls-Gästebefragung:
 Befragungsart: persönlich-mündlich, mittels
Befragungsmäppchen
 Zielgruppen: Touristen: Übernachtungsgäste und
Tagesgäste (ab 14 Jahren), auch Einheimische als
potentielle Kunden
 Befragungszeit: Ende Juli bis 1. Augusthälfte, Kernzeit:
10 bis 18 Uhr, vorzugsweise am Wochenende
 Deutsche Befragungsorte: Flensburg, Kappeln, Port
Olpenitz, Langballigau und Eckernförde
 Dänische Befragungsorte: Ærø (Ærøskøbing, Søby und
Marstal), Sønderborg, Svendborg, Rudkøbing
(Langeland), Fynshav, Aabenraa, Faaborg
 Angestrebte Fallzahl: n = 150 je Hafen/Standort
14
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Rahmenbedingungen
Gästebefragung in Deutschland
Gästebefragung in Dänemark
 746 Befragte
 597 Befragte
 Davon 167 Fragebögen aus der TI-Befragung
 Befragungszeitraum: 28.7.2014 bis 6.8.2014
 Befragungszeitraum: 18.7.2014 bis 3.8.2014
 Häufigste Urlaubsorte:
 Häufigste Urlaubsorte:
 Neun Befragungsorte:
 Neun Befragungsorte:
Befragungsorte DE
n=
Befragungsorte DK
n=
Eckernförde
142
Ærøskøbing
103
Langballigau
138
Marstal
49
Flensburg
154
Søby
76
Kappeln
120
Fynshav
30
Port Olpenitz
25
Rudkøbing
48
Glücksburg
56
Faaborg
42
Geltinger Bucht
17
Aabenraa
35
Grünes Binnenland
18
Sønderborg
116
Ostseefjord Schlei
76
Svendborg
98
Summe:
746
Summe:
597
15
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Interesse an deutschen Häfen (Mehrfachnennung möglich)
Flensburg
Kappeln
unterschiedlich stark ausgeprägt. Die
40%
16%
Eckernförde
Das Interesse an den deutschen Häfen ist
53%
44%
Präferenzen liegen jedoch eindeutig auf
32%
15%
größeren Städten. Für die in Dänemark
31%
Kiel
Befragten stellen vor allem Kiel und
54%
Flensburg ein interessantes Reiseziel dar.
28%
27%
Langballigau
Glücksburg
18%
Schleswig
10%
Port Olpenitz
20%
13%
8%
Damp
27%
11%
4%
7%
8%
Wassersleben
5%
6%
Strande
Sonstiges
2%
Schwedeneck
1%
0%
5%
3%
10%
20%
Befragung Deutschland
(N=643)
30%
40%
50%
60%
Befragung Dänemark
(N=454)
16
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Interesse an dänischen Häfen (Mehrfachnennung möglich)
Die dänischen Häfen sind vor allem für
67%
Sønderburg
33%
deutsche Gäste ein potentielles
Ausflugsziel. Das größte Interesse besteht
39%
Ærøskøbing
17%
an Sønderborg. Die Insel Ærø stellt
29%
Marstal
insgesamt ein interessantes Ziel dar.
35%
27%
Faaborg
10%
Während die deutschen Gäste im Rahmen
27%
Aabenraa
7%
einer Fahrgastschifffahrt auch Aabenraa
24%
26%
Søby
und Faaborg grundsätzlich interessant
finden, besteht bei den Dänen kaum
20%
18%
Bagenkop
Interesse.
14%
13%
Svendborg
14%
Rudkøbing
10%
9%
Sonstiges
1%
0%
10%
20%
30%
Befragung Deutschland
(N=639)
40%
50%
60%
70%
Befragung Dänemark
(N=452)
17
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Interesse an dänischen Häfen nach Befragungsort (Mehrfachnennung möglich)
Befragungsort
Ærøskøbing
Interesse an dänischen Häfen
Marstal
Søby
Aabenraa
Bagenkop
Faaborg
Rudkøbing
Sønderborg Svendborg
Sonstiges
Eckernförde
39%
32%
29%
32%
29%
25%
23%
74%
21%
17%
Langballigau
45%
27%
15%
28%
23%
30%
11%
67%
7%
3%
Flensburg
15%
27%
33%
31%
12%
29%
11%
57%
10%
4%
Kappeln
60%
32%
17%
19%
17%
25%
9%
58%
6%
7%
Port Olpenitz
37%
26%
21%
21%
16%
21%
21%
74%
16%
5%
Glücksburg
59%
0%
0%
39%
0%
28%
0%
96%
31%
15%
Geltinger
Bucht
29%
0%
0%
6%
0%
59%
0%
71%
18%
0%
50%
0%
0%
17%
0%
0%
0%
72%
17%
39%
26%
0%
0%
22%
0%
26%
0%
55%
20%
7%
Grünes
Binnenland
Ostseefjord
Schlei
TopNennung
Zweithäufigste
Nennung
Erkenntnisse:
 Die Präferenz der in Deutschland befragten Personen liegt auf der größten und zugleich nahe gelegensten Stadt Sønderborg.
 Ein starkes Interesse kann auch für die Insel Ærø insgesamt und hier insbesondere für Ærøskøbing ausgemacht werden.
18
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Interesse an deutschen Häfen nach Befragungsort (Mehrfachnennung möglich)
Deutsche Häfen
Befragungsort
Damp
Eckernförde
Flensburg
Glücksburg
Kappeln
Kiel
Langballigau
Port
Olpenitz
Schleswig
Schwedeneck
Strande
Ærøskøbing
3%
13%
27%
10%
17%
74%
30%
9%
12%
0%
1%
4%
1%
Marstal
4%
15%
52%
15%
48%
52%
0%
6%
15%
0%
10%
8%
6%
Søby
5%
18%
57%
18%
20%
58%
31%
5%
18%
0%
2%
9%
0%
Fynshav
5%
5%
70%
10%
15%
45%
15%
25%
10%
5%
5%
25%
10%
Rudkøbing
0%
30%
0%
0%
0%
100%
0%
0%
0%
0%
18%
0%
0%
Faaborg
6%
21%
58%
24%
24%
42%
45%
15%
24%
3%
15%
6%
6%
Aabenraa
0%
0%
74%
35%
0%
9%
48%
0%
0%
0%
0%
13%
0%
Sønderborg
0%
2%
65%
38%
1%
5%
57%
0%
0%
0%
1%
15%
0%
Svendborg
10%
28%
14%
7%
14%
92%
1%
17%
11%
1%
8%
1%
1%
TopNennung
WassersSonstiges
leben
Zweithäufigste
Nennung
Erkenntnisse:
 Trotz unterschiedlicher Befragungsorte haben Flensburg und Kiel die meisten Nennungen zu verzeichnen.
 Langballigau wird vor allem von Befragten aus Faaborg, Aabenraa, Sønderborg sowie Ærøskøbing und Søby als interessant
bewertet.
19
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Welche der hier gezeigten Routen wären für Sie interessant?
(Mehrfachnennung möglich)
Gezeigte Routen:
Route A
42%
Route B
41%
Route A + Route B sind interessant
17%
Keine der genannten Routen
1%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
N = 477
Erkenntnisse:
 Die Befragten sind aufgschlossen gegenüber den angebotenen Routen.
 Insgesamt ist das Interesse an den zur Wahl gestellten Routen ausgewogen.
20
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Welche der hier gezeigten Routen wären für Sie interessant?
(Mehrfachnennung möglich)
Gezeigte Routen:
Route A
35%
Route B
54%
Route A + Route B sind interessant
6%
Keine der genannten Routen
5%
0%
20%
40%
60%
N = 449
Erkenntnisse:
 Die in Dänemark Befragten haben eine deutliche Präferenz für eine direkte Verbindung von der Insel Ærø nach Deutschland.
 Für etwa ein Drittel der Befragten ist aber auch Route A vorstellbar.
21
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Welche Infrastrukturmerkmale wären Ihnen an dem besuchten Hafen wichtig? (Mehrfachnennung möglich)
Gastronomie
65%
Parkplätze
43%
Geschäfte
40%
Sitzgelegenheiten
36%
Infotafeln
35%
Unmittelbare Anbindung an den Ort
18%
Typ. Spezialitäten
16%
ÖPNV-Anbindung
15%
Kinderspielplatz
13%
Museum
13%
Erlebnisstationen
12%
Hotels/ Campingplatz
9%
Sonstige
5%
0%
10%
N = 477
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Erkenntnisse:
 Grundsätzlich sollte der Hafen über ein gastronomisches Angebot verfügen.
 Aber auch Parkplätze, Geschäfte, Sitzgelegenheiten und Infotafeln sind für die infrastrukturelle Ausstattung des Hafens wichtig.
 Bei Sonstige: Toiletten, Barrierefreiheit, Fahrradverleih und Fahrradmitnahme
22
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Welche Infrastrukturmerkmale wären Ihnen an dem besuchten Hafen wichtig? (Mehrfachnennung möglich)
Geschäfte
64%
Gastronomie
44%
Erlebnisstationen
43%
Museum
23%
Typ. Spezialitäten
18%
Hotels/ Campingplatz
17%
Kinderspielplatz
17%
Unmittelbare Anbindung an den Ort
15%
ÖPNV-Anbindung
13%
Parkplätze
10%
Infotafeln
9%
Sitzgelegenheiten
7%
Sonstige
1%
0%
N = 453
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Erkenntnisse:
 Der Anspruch an die infrastrukturelle Ausstattung der Häfen ist durch das Vorhandensein von Geschäften, Gastronomie und
Erlebnisstationen geprägt.
 Im Gegensatz zu den Befragten in Deutschland sind Erlebnisstationen besonders wichtig.
23
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Welche Aktivitäten würden Sie mit einem Schiffsausflug verbinden? (Mehrfachnennung möglich)
Stadtbummel
69%
Gastronomiebesuch
49%
Ausruhen
38%
Einkaufen
33%
Fahrradtour
27%
Wandern
25%
Besuch einer Veranstaltung
14%
Rundtour in Kombination mit Bus
13%
Sonstige
8%
Keine
1%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
N = 477
Erkenntnisse:
 Die potentiellen Aktivitäten, welche die Befragten mit einem Schiffsausflug verbinden, sind vielfältig. Besonders gerne wird ein
Schiffsausflug in Verbindung mit einem Stadtbummel unternommen.
 Bei Sonstige: Angeln, Sightseeing,…
24
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Welche Aktivitäten würden Sie mit einem Schiffsausflug verbinden? (Mehrfachnennung möglich)
Einkaufen
65%
Ausruhen
45%
Gastronomiebesuch
42%
Stadtbummel
35%
Besuch einer Veranstaltung
12%
Fahrradtour:
10%
Rundtour in Kombination mit Bus
6%
Wandern
5%
Sonstige
3%
Keine
0,4%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
N = 453
Erkenntnisse:
 Wichtigste Aktivität in Verbindung mit einem Schiffsausflug ist das Einkaufen.
 Wenig Interesse besteht am Wandern.
25
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Welche Art von Tour würde Ihnen am ehesten zusagen? (Mehrfachnennung möglich)
Ausschließlich die Fährüberfahrt (One-Way oder Hinund Rückfahrt)
57%
Hop-on und Hop-off
45%
Rundfahrt (Stop in mehreren Häfen)
40%
Kombinierte Angebote(z.B. Anreise + Fahrt)
19%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
N = 475
Erkenntnisse:
 Die Mehrzahl der Befragten hat ausschließlich an einer Fährüberfahrt Interesse.
 Aber auch Hop-on/ Hop-off Fahrten sowie Rundfahrten stehen die Gäste aufgeschlossen gegenüber.
 Geringe Nachfrage besteht hingegen an kombinierten Angeboten.
26
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Welche Art von Tour würde Ihnen am ehesten zusagen? (Mehrfachnennung möglich)
Ausschließlich die Fährüberfahrt (One-Way oder Hin- und
Rückfahrt)
53%
Hop-on und Hop-off
28%
Rundfahrt (Stop in mehreren Häfen)
18%
Kombinierte Angebote (z.B. Anreise + Fahrt)
22%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
N = 453
Erkenntnisse:
 Ebenso wie bei den Befragten in Deutschland, besteht auch bei den dänischen Befragten ein starkes Interesse an einer
Fährüberfahrt.
 Das Interesse an den drei Alternativen ist hingegen wesentlich schwächer ausgeprägt.
27
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Was wäre die optimale zeitliche Dauer für eine Fährschifffahrt auf der Ostsee?
(Einzelnennungen)
4,2
Landgang
Aufenthalt an
Bord
3,0
Anfahrt
1,2
0
1
2
3
4
5
Stunden
Erkenntnisse:
 Für Tagesausflüge beträgt die durchschnittliche Aufenthaltszeit an Bord 3 Stunden.
 Die durchschnittliche Wunschdauer für einen Landgang liegt bei rund 4,5 Stunden Aufenthalt.
 Für einen Tagesschiffsausflug wird eine durchschnittliche Anfahrtszeit von 1,5 Stunden in Kauf genommen.
28
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Was wäre die optimale zeitliche Dauer für eine Fährschifffahrt auf der Ostsee?
(Einzelnennungen)
Landgang
3,7
Aufenthalt an Bord
2,7
Anfahrt
1,5
0
1
2
Stunden
3
4
Erkenntnisse:
 Die durchschnittlichen Aufenthaltszeiten ähneln denen der deutschen Befragung.
 Insgesamt sind die Zeitangaben, bis auf die Anfahrtszeit, jeweils ca. 15-30 Minuten geringer.
29
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Wie viel wären Sie maximal bereit, pro (erwachsener) Person zu zahlen?
Mehr als EUR 20,00
19%
EUR 16,00 bis EUR 20,00
44%
EUR 11,00 bis EUR 15,00
30%
N = 490
Bis EUR 10
8%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
50%
Erkenntnisse:
 Nahezu die Hälfte der Befragten ist bereit, einen Preis zwischen 16 und 20 EUR für eine Fährschifffahrt zu bezahlen.
30
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Wie viel wären Sie maximal bereit, pro (erwachsener) Person zu zahlen?
Mehr als EUR 20,00
7%
EUR 16,00 bis EUR 20,00
38%
EUR 11,00 bis EUR 15,00
11%
Bis EUR 10
45%
N = 429
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
50%
Erkenntnisse:
 Für die in Dänemark Befragten zeigt sich ein differenziertes Bild. Einerseits gaben 45 % an, maximal 10 EUR zu zahlen, auf der
anderen Seite sind hingegen 38 % bereit einen Preis zwischen 16 und 20 EUR zu zahlen.
 Der Durchschnittsbetrag liegt demnach zwischen 11 und 15 EUR.
31
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Interesse an Tourenangeboten nach Altersgruppen (Mehrfachnennung möglich)
70%
63%
63%
60%
51%
50%
50%
50%
47%
46%
49%
45%
41%
46%
39%
40%
36%
32%
30%
22%
21%
20%
21%
17%
17%
12%
10%
0%
Bis 20 Jahre
21 bis 30 Jahre
Fährüberfahrt
31 bis 50 Jahre
Kombinierte Angebote
Rundfahrt
51 bis 70 Jahre
Älter als 70 Jahre
hop-on und hop-off
Erkenntnisse:
 Besonders starkes Interesse besteht an einer einfachen Fährüberfahrt.
 Nur bei der Altersgruppe bis 20 sind hingegen die Rundfahrt sowie hop-on und hop-off Angebote wesentlich interessanter.
 Bei allen Altersgruppen besteht sehr wenig Interesse für kombinierte Angebote
32
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Interesse an Tourenangeboten nach Altersgruppen (Mehrfachnennung möglich)
70%
62%
60%
60%
52%
50%
45%
38%
40%
35%
27%
20%
20%
34%
28%
30%
38%
23%
22%
20%
19%
16% 15%
15%
13%
15%
10%
0%
Bis 20 Jahre
21 bis 30 Jahre
Fährüberfahrt
31 bis 50 Jahre
Kombinierte Angebote
Rundfahrt
51 bis 70 Jahre
Älter als 70 Jahre
hop-on und hop-off
Erkenntnisse:
 Besonders starkes Interesse ist bei allen Altersgruppen an einer einfachen Fährüberfahrt zu verzeichnen.
 Eine Rundfahrt ist vor allem bei der Altersgruppe 70+ sehr beliebt.
 Wie bei der deutschen Befragung besteht auch hier wenig Interesse für kombinierte Angebote.
33
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Anspruch an Infrastruktur in den Häfen nach Altersgruppen (Mehrfachnennung möglich)
80%
74%
70%
Bis 20 Jahre
(N=24)
60%
54%
51%
50%
47%
50%
46%
21 bis 30 Jahre
(N=76)
41%
40%
31 bis 50 Jahre
(N=155)
30%
10%
23%
20%
20%
13%
25%
25%
21%
51 bis 70 Jahre
(N=179)
14%
10%
10%
13%
4%
8%
Älter als 70 Jahre
(N=41)
0%
Erkenntnisse:
 Ein vorhandenes Angebot an gastronomischen Angeboten ist das wichtigste Ausstattungsmerkmal eines Hafens.
 Erlebnisstationen sind vor allem bei den Jüngeren (unter 30 Jahre) gewünscht.
 Für die Altersgruppe 70+ sind Sitzgelegenheiten sehr wichtig.
34
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Anspruch an Infrastruktur in den Häfen nach Altersgruppen (Mehrfachnennung möglich)
80%
76%
70%
Bis 20 Jahre
(N = 71)
60%
50%
50%
50%
21 bis 30 Jahre
(N = 103)
38%
40%
38%
31%
30%
20%
10%
0%
26%
16%
31 bis 50 Jahre
(N = 147)
31%
23%
51 bis 70 Jahre
(N = 112)
Älter als 70 Jahre
(N = 13)
Erkenntnisse:
 Im Gegensatz dazu, ist für die in Dänemark Befragten das Vorhandensein von Geschäften das wichtigste Ausstattungsmerkmal
eines Hafens. Die gastronomische Versorgung steht an zweiter Stelle.
 Auffällig ist auch das große Interesse bei allen Altersgruppen an Erlebnisstationen.
35
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Zentrale Ergebnisse aus der Gästebefragung (1/2)
Die Zielgruppe/Charakteristika der Befragten
Ansprüche an die Fahrgastschifffahrt
Angebote der Fahrgastschifffahrt am Urlaubsort werden als
Das Angebot einer Fahrgastschifffahrt sollte im Rahmen
ergänzende Option verstanden, die gern extra vor Ort in
eines Tagesausfluges eine Borddauer von 3 Stunden nicht
Anspruch genommen wird. Ein Angebot kann bei der
überschreiten. Die Anfahrtszeit, die der Gast bereit ist auf
Planung eines Tagesausflugs die Wahl eines Ortes
sich zu nehmen, liegt bei durchschnittlich 1,5 Stunden. Der
maßgeblich beeinflussen. Angebote der Fahrgastschifffahrt
durchschnittliche Ticketpreis wird von den Dänen mit 11-15
haben für die Nachfrage keine reiseauslösende Bedeutung.
Euro angegeben. Bei den deutschen Gästen liegt die
Der typische Kunde der Fahrgastschifffahrt lässt sich nur
Zahlungsbereitschaft bei 16-20 Euro, sodass im Schnitt ein
schwer beschreiben, da die Nachfrage sehr heterogen ist –
Durchschnittspreis von etwa 15 Euro anzusetzen ist.
altersklassenübergreifend, geschlechtsunabhängig – und
Anzumerken ist jedoch, dass dieser auch von der Dauer, der
dementsprechend eine breite Zielgruppenansprache mit
Strecke und dem damit verbundenen Angebot abhängt.
Fahrgastschifffahrtangeboten erfordert.
Von den Befragten ist je ein Drittel der Altersklasse 51-70
Jahre und ein Drittel der Altersklasse 31-50 zugehörig. Die
befragten Gäste lassen sich unterteilen in Tagesgäste
(30%), Urlauber (53%) und Langzeiturlauber (17%). Von den
Gästen sind etwa 54% Stammgäste, also Gäste, die bereits
über 9 mal in der Region zu Gast waren.
36
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
2.2 Gästebefragung – Zentrale Ergebnisse
Zentrale Ergebnisse aus der Gästebefragung (2/2)
Potentiale für die Fahrgastschifffahrt
Insgesamt ist das Interesse an Fahrgastschifffahrtsangeboten sowohl zwischen den Gästetypen (Tagesgäste,
Urlauber, Langzeiturlauber), als auch zwischen Urlaubern
und Anwohnern gleichermaßen stark ausgeprägt. Während
Die gesamte Auswertung der Gästebefragung
der deutsche Gast einem Fahrgastschifffahrtsangebot
liegt in einer ergänzenden Dokumentation vor.
grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber ist und ein Angebot
sowohl innerhalb Deutschlands, als auch ein
grenzüberschreitendes Angebot schätzt, ist das Interesse
der in Dänemark Befragten auf ein Schifffahrtsangebot nach
Deutschland beschränkt.
37
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
3. Situationsanalyse
Der Tourismus ist ein wichtiger Standort- und
Wirtschaftsfaktor für das deutsch-dänische
Untersuchungsgebiet. Zur Bewertung der touristischen
Situation ist es notwendig relevante gesellschaftliche und
touristische Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, die
maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung nehmen. Die für
das Untersuchungsgebiet Bedeutenden werden auf den
folgenden Seiten grob dargelegt.
 Kurz-Marktinformation Dänemark 2015, Deutsche
Zentrale für Tourismus e.V.
 Danmarks Statistik, VDK Turistundersøgelse 2011,
Turismens økonomisk betydning 2011
 Ostseerouten Schleswig-Holstein Süddänemark Wulf
Dau-Schmidt, Juni 2012
 Potentialanalyse für den Wassertourismus in SchleswigHolstein, EGOH
Es wurden aktuelle touristische Daten aus folgenden Quellen
verwendet:
 RA ReiseAnalyse 2014, FUR Forschungsgemeinschaft
 Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2025
 Sparkassen Tourismusbarometer
 Incoming-Tourismus Dänemark, Deutsche Zentrale für
Tourismus
 World Travel Monitor 2013, IPK International
38
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
3.1 Der Reisemarkt und allgemeine Entwicklungen im Tourismus
Allgemeine Entwicklungen im Tourismus
den Süden. Zu der Top 3 Liste der Urlaubsreiseziele zählen
Bayern (6,0%), Mecklenburg-Vorpommern (5,9%) und
Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands
Schleswig-Holstein (4,1%).
Rekordwerte bei den Urlaubsreisen (5 Tage und länger):
Noch nie machten mehr Menschen mehr Reisen als im Jahr
2013. Konkret waren knapp 55 Mio. Urlaubsreisende
unterwegs und machten fast 71 Mio. Urlaubsreisen. Damit
stieg die Urlaubsreiseintensität auf knapp 78%. Dies ist der
Anteil der Bevölkerung, der im Jahr mindestens eine
Die Deutschen unternehmen jährlich rund 2,4 Milliarden
Tagesreisen, damit steht Deutschland im europäischen
Vergleich unangefochten auf Platz eins. Hinzu kommen noch
Tagesreisen der Niederländer, Belgier und anderer
europäischer Nachbarn in deutsche Städte und Regionen.
Urlaubsreise von mindestens 5 Tagen Dauer macht. Auch
die Gesamtausgaben für Urlaubsreisen erreichten mit gut €
64 Mrd. einen neuen Höchstwert. Hinzu kommen knapp 76
Das Reisevolumen der Deutschen nach Dänemark lag im
Mio. Kurzurlaubsreisen (2 bis 4 Tage Dauer) mit einem
Jahr 2013 bei 12,3 Millionen Übernachtungen. Etwa 90% der
Ausgabevolumen von gut € 19 Mrd. Hier wurden die
Urlauber sind Stammgäste. Besonders beliebt sind die
Vorjahreszahlen nicht ganz erreicht.
dänischen Ferienhäuser. Etwa 79% der deutschen Gäste
Nach der Reiseanalyse 2014 war Deutschland
übernachten in einem Ferienhaus, 12% auf Campingplätzen
wiederkehrend in 2013 mit einem Marktanteil von 30% das
und 4% in Hotels. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer
beliebteste Urlaubsreiseziel der deutschen Bevölkerung. Im
beträgt 10 Tage.
Inland bevorzugen die Urlauber am liebsten die Küste oder
39
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
3.1 Der Reisemarkt und allgemeine Entwicklungen im Tourismus
Megamarkt Tagestourismus
Den Tagesausflügen kommt eine hohe Bedeutung zu. Allein
in Schleswig Holstein zählt man ca. 109 Mio. Tagesausflüge
verzeichnen. Beliebtestes Reiseziel in Deutschland sind
Schleswig-Holstein (23 % der Ü), gefolgt von Berlin (21,5%
der Übernachtungen).
von Inländern, ausgenommen davon sind
Nur 15% verbringen ihren Urlaub im klassischen
Tagesgeschäftsreisen (TASH GmbH, TVSH e. V. 2014).
Feriengebiet, wohingegen 62% eine Städte- oder Eventreise
unternehmen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines
dänischen Gastes in Deutschland liegt bei 4 Nächten. Im
Urlaubsreisen innerhalb Dänemarks
Nur etwa 35% der Dänen machen im eigenen Land Urlaub.
Dieser wird auch dadurch geprägt, dass viele Dänen selbst
ein Ferienhaus besitzen oder von Freunden und
Verwandten eingeladen werden.
Schnitt liegen die Ausgaben pro Tag bei ca. 108 €.
Die deutschen Grenzregionen sind ein beliebtes Ziel für
dänische Tagesgäste. Mit Deutschland assoziieren sie
schnelle Erreichbarkeit, historische Sehenswürdigkeiten und
vor allem attraktive Shoppingmöglichkeiten und nehmen
Das Reisevolumen der Dänen in das Ausland liegt bei 9,7
Deutschland insgesamt als ein gutes Ziel für Kurzurlaube
Millionen Auslandsreisen, wovon 73% Urlaubsreisen sind.
wahr.
Deutschland liegt auf Platz 1 der ausländischen Reiseziele.
Im Jahr 2013 gingen 27% aller Reisen nach Deutschland,
das entspricht 1,4 Millionen Ankünften und 2,96 Millionen
Übernachtungen (inklusive Camping) in Deutschland.
Insgesamt ist ein steigendes Übernachtungsvolumen zu
40
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
3.1 Der Reisemarkt und allgemeine Entwicklungen im Tourismus
Entwicklungen im Wassertourismus Schleswig-Holstein
Vor dem Hintergrund der Zielgruppendifferenzierung sollte
Das Thema Wasser ist für die touristische Nachfrage von
bei der Entwicklung einzelner Angebote Wert darauf gelegt
zentraler Bedeutung. Küstenziel, wasserbezogene
werden, Produkte zu forcieren, die eine Kombination von
Urlaubsformen, wasserbasierte Urlaubsaktivitäten oder
wasser- und landseitigen Elementen in den Mittelpunkt
einfach Wasser als landschaftsprägendes Element sind für
stellen.
einen großen Teil der deutschen Urlauber ein wichtiges und
Kernthemen zukünftiger Entwicklungen sind eindeutig der
bevorzugtes Element für Ihre Urlaubsreisen.
Ausbau der Angebotsvielfalt im deutsch-dänischen
Es gibt ein ausgewogenes Gesamtnachfragepotential für
Untersuchungsgebiet, die Professionalisierung des
Wasseraktivitäten. Wasseraktivitäten werden häufiger im
Angebots, die ausgeprägte Qualitäts- und
Urlaub als im Alltag, während Tagesausflügen, ausgeübt.
Serviceorientierung und die Innovationskraft der Branche.
Die Fahrgastschifffahrt hat in den letzten Jahren primär an
Bedeutung als touristisches Verkehrsmittel gewonnen. Sie
untergliedert sich heute in unterschiedliche Teilsegmente:
Ausflugsschifffahrt, Rundfahrten, Linienschifffahrt,
Fährschifffahrt und Charterfahrten.
Etwa 20 Millionen Menschen verbringen jährlich ihren
Urlaub oder ihre Freizeit innerhalb Deutschlands an und auf
dem Wasser (Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern,
2011).
Für die Fahrgastschifffahrt im Speziellen ist die
Nachfrageentwicklung kaum darstellbar, da es sich dabei um
Das Bundesverkehrsministerium gibt für Deutschland eine
ein Ergänzungsangebot handelt, das eine heterogene
Zahl von über 800 Fahrgastschiffen an (Deutscher
Zielgruppenstruktur aufweist.
Bundestag, 2011a).
41
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
3.1 Der Reisemarkt und allgemeine Entwicklungen im Tourismus
Die Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2025
Bis 2025 will Schleswig-Holstein den touristischen Umsatz
auf 30 Prozent steigern, 30 Millionen Übernachtungen in
Betrieben ab 10 Betten erreichen und unter die Top 3 der
Gästezufriedenheit gelangen.
 Natururlauber, die Ursprünglichkeit und Natur erleben
wollen
 Familien mit Kindern, unterteilt nach reinen Bade- und
Wassersport-Urlaubern sowie "Aktivfamilien", die hohen
Wert auf Angebote abseits der Küste legen
 Entschleuniger, die Luxus genießen und etwas für ihre
Gesundheit tun wollen
Maritimes Urlaubs- und Erlebnisland Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein steht mit seiner Identität als maritimes
Urlaubs- und Erlebnisland derzeit auf Rang Sieben bei der
Gästezufriedenheit von Urlaubsreisenden, bei aktuell 24,5
Millionen gewerblichen Übernachtungen. Bei der
 Neugierige, die – vorwiegend als Paare – Land und Leute
erleben wollen
 Städtereisende samt Kulturtouristen, die im Vergleich zu
den anderen Zielgruppen in Schleswig-Holstein noch
deutlich seltener anzutreffen sind.
Überprüfung der bisherigen Tourismus-Strategie sowie einer
Zielgruppenanalyse hat sich herausgestellt, dass die bislang
Das auf die Zielgruppen ausgerichtete Landesmarketing wird
verfolgte Konzentration auf die Zielgruppen "junge Familien",
sich dabei auf folgende Themenfelder konzentrieren:
"Best Ager" und "anspruchsvolle Genießer" zu kurz greife.
 Natur, Familie, Strand als herausragende Stärke des
Tourismus in Schleswig-Holstein
Daher wird sich für die zukünftige Bearbeitung der
Zielmärkte eine neue Zielgruppenstrategie beweisen
müssen. Als besonders chancenreiche Zielgruppen stehen
deshalb künftig die folgenden im Fokus:
 Rad fahren und Segeln als Aktiv-Themen
 Städtereisen sowie Gesundheitsurlaub als so genannte
Entwicklungsthemen, die stärker für den Tourismus im
Land erschlossen werden sollen.
42
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
3.2 Touristische Trends
Die nachfolgend ausgewählten Rahmenbedingungen sind
von Bedeutung für den Tourismus generell und somit auch
für die Entwicklung des Vorhabens Ostseerouten im
deutsch-dänischen Untersuchungsgebiet und werden auf
den Folgeseiten näher beleuchtet.
Rahmenbedingungen und touristische Trends, die
maßgeblichen Einfluss auf die Schifffahrt nehmen:
 Demographischer Wandel
 Verkürzung der Aufenthaltsdauer
 Große Flexibilität und Kurzfristigkeit
 Zunehmender Wunsch nach Individualität
 Special Interests
Eigene Darstellung inspektour GmbH, u.a. nach Lohmann/Aderhold (FUR)
2014, future matter 2014, Steinecke difu 2011, ZTB-Zukunft / A. Reiter 2013,
:zukunfts|institut 2013, Z_punkt, 2014, DTV 2013/14, Destination Brand 09-13
Der „Demografische Wandel“ treibt die Nachfrage nach
Bildung, auch außerhalb der klassischen Bildungs- und
 Pluralisierung der Lebensstile
Fortbildungseinrichtungen, zusätzlich an. Die aktuell in den
 Steigendes Anspruchsniveau
Ruhestand tretenden Jahrgänge sind in der Breite gebildet
 Qualitätsanspruch und -bewusstsein
und suchen nach einer Aufgabe und Beschäftigung nach
 Komplexe Motiv- und Aktivitätsbündel
dem Berufsleben. Ein solches selbstgesteuertes Lernen
 Steigende Umweltanforderungen
muss aber erlernt und trainiert werden. Der nachhaltige
43
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
3.2 Touristische Trends
Umgang mit der Natur ist ein Teilbereich des lebenslangen
selbstgenügsame und der familienbestimmte Natururlauber
Lernens. Dies ist nicht nur ein kulturelles Thema, sondern
herauskristallisiert. Die Individualisierung zeigt sich aber
auch eines der Erziehung und Bildung. Daraus folgt jedoch
auch darin, dass sich die Nachfragesegmente nach Situation
auch, dass sich die Darbietung des Angebotes wie auch die
und Begleitumständen wiederum kurzfristig ändern und
bauliche und technische Einrichtung auch an der älteren
anpassen können. Das sich verändernde Freizeit- und
Zielgruppe orientieren muss.
Urlaubsverhalten hat ein neues Konsumverhalten
herausgebildet. Das steigende Anspruchsniveau, der
Die Entwicklung der freizeittouristischen Trends orientiert
sich im Großen und Ganzen an den beiden Megatrends
Individualisierung und Diversifizierung.
zunehmende Wunsch nach Individualität, die große
Flexibilität und Kurzfristigkeit, die wachsende
Preissensibilität, die komplexen Motiv- und Aktivitätsbündel
und die ständige Diversifizierung der Zielgruppen.
Neben der Zunahme der Freizeit an sich und damit auch
der gestiegenen Flexibilität in der Wahl des Zeitpunktes
Der Mensch sucht den Ausgleich zu der im Alltagsleben
fehlenden Zufriedenheit und dem häufig mangelnden Glück
und der Ziele von Freizeitaktivitäten und dem Urlaub, spielt
die Pluralisierung der Lebensstile eine große Rolle.
im Erlebnis und der Aktivität in der Freizeit. Das alleinige
Erleben der Natur reicht nicht mehr aus und es wird
So haben sich neben Reisestilen wie dem weltoffenen
versucht, jedes Erlebnis durch die Inszenierung und das
Aktiven oder dem genießerisch Bequemen beispielweise
emotionale Aufladen aufzuwerten und zu vermarkten.
Freizeit- und Reisestile wie der kulturbeflissene, der
44
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
3.2 Touristische Trends
In den 80er-Jahren entstand unter dem wachsenden
der Gesellschaft. Auch aus diesem Grund werden immer
Umweltbewusstsein der Bevölkerung der Gedanke zum
mehr außerschulische Lernorte entwickelt, die Schülern,
umweltschonenden und sozialverträglichen „sanften
Auszubildenden, Studenten und Erwachsenen die
Tourismus“. In der weiteren Entwicklung sprach man vom
Möglichkeit eines praxis- und erlebnisorientierten Lernens,
„nachhaltigen Tourismus“. Diesem Trend wurde auf
auch außerhalb der Lern- und Arbeitszeit ermöglichen und
kommunaler und regionaler Ebene z. B. durch die
hier mit neuen didaktischen Ansätzen eine innovative
Einrichtung von Schutzgebieten wie Nationalparks und
Vermittlungsstrategie bedienen.
Biosphärenreservaten mit thematisch passenden
Informationseinrichtungen für Besucher Rechnung getragen.
Der, starken Entwicklungen unterlegene, berufliche Wandel
und der daraus resultierende Bedarf an stetiger Fortbildung
unterstützt den Trend „Lebenslanges Lernen“. Die Zeiten,
in denen ein Arbeitnehmer den gleichen Beruf, vielleicht
sogar in ein und derselben Firma, vom Berufseinstieg bis
zum Ausscheiden ausübte, sind vorbei. Demnach sind
Bildungsmöglichkeiten, die alle Lebensphasen und
Lebensumstände begleiten, für die berufliche und
persönliche Entwicklung entscheidend. Das gilt sowohl für
die Arbeitsmarktfähigkeit, als auch für die soziale Stellung in
45
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Exkurs: Innovative technische Lösungen bestimmen die Entwicklungen der Schifffahrt
Die steigenden Umweltanforderungen des Marktes und der
Aktuelle Entwicklungen für die Ost- und Nordsee, wie die
Nachfrage und der Klimawandel beeinflussen den Tourismus
Reduzierung des Schwefelgrenzwertes auf 0,1%, erzwingen
nachhaltig, da er Mitverursacher und Betroffener der
die Betreiber Umbauten an den Schiffen vorzunehmen und
klimabedingten Veränderungsprozesse ist. Der Tourist hat
so beispielsweise Abgasfilter anzupassen. Neubauten
konkrete Erwartungen an das Umweltmanagement der
werden mit Flüssiggas ausgestattet, da die
touristischen Anbieter und damit an den Ausbau und die
Schwefelemission da bei nahezu 0 liegt.
Optimierung klimafreundlicher Mobilität. Die touristischen
Anbieter nutzen Innovationen, um sich im Markt gegenüber
Wettbewerbern und ihren Kunden zu profilieren. So kommen
vermehrt neue Schiffsmodelle zum Einsatz, wie
Elektroboote, u.a. in den Niederlanden oder Norwegen,
Solarfähren, die beispielsweise in Brandenburg vom BVG
Als Best Practice Case in diesem Kontext ist Scandlines zu
nennen. Als erste Reederei weltweit möchte Scandlines zu
100 Prozent umweltfreundliche Fähren betreiben, die nichts
als Wasser ausstoßen. Der erste Schritt war die Einführung
der Hybrid-Fähre in 2013, emissionsfreie Fähren als
einzigartige Alternative.
eingeführt wurden oder auch Hybrid-Fähren in Schottland.
Solarfähre der BVG
Quelle: http://goo.gl/KcVY2D
Elektroboote in den Niederlanden
Quelle: http://goo.gl/RuAWQM
Scandlines emissionsfreie Fähre
Quelle: http://goo.gl/0ZAWlQ
46
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4. Spezifische Analyse des Untersuchungsgebiets
Das Ostseerouten-Projekt bezieht sich auf die Gebiete
Dänemark hingegen bietet mit 350 Jachthäfen in allen
Kleiner Belt, Südfünen, Flensburger Förde, Geltinger
Kategorien eine Vielfalt für das private Segelerlebnis, jedoch
Bucht, Schlei und Eckernförder Bucht sowie die
kaum vergleichende Angebote zur deutschen
dänische Inselwelt.
Fahrgastschifffahrt. In Dänemark nimmt vielmehr der
Das Untersuchungsgebiet ist in Bezug auf das derzeitige
Fährverkehr die Position der Fahrgastschifffahrt ein.
Fahrgastschifffahrtsangebot in sich sehr different. Auf
deutscher Seite, heißt in der Flensburger Förde, auf der
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die deutschen
Schlei und der Eckernförder Bucht wird die
Regionen gut entwickelt sind und Basisangebote und eine
Fahrgastschifffahrt bereits heute professionell betrieben,
Basisinfrastruktur aufweisen. In Dänemark hingegen besteht
jedoch nicht grenzüberschreitend.
ein deutliches Entwicklungspotential.
Gerade die Flensburger Förde bietet kurze deutsch-dänische
Verbindungswege. Direktverbindungen von Deutschland mit
Herausstellungsmerkmal für die grenzüberschreitende
Start/Zielpunkt-Häfen wie Flensburg, Glücksburg und Gelting
Fahrgastschifffahrt: Die vielen Buchten, Förden und Fjorde
nach Dänemark zu den Ochseninseln, Kollund, Grasten oder
sowie die dänische Inselwelt haben besondere
Sønderborg sind denkbar. Dem entgegen ist die Region
landschaftliche Reize und bieten dem Gast eine große
südlich der Geltinger Bucht bis hin zu Eckernförde gesondert
Abwechslung. Im gesamten Untersuchungsgebiet ist eine
zu betrachten. Hier sollten Überlegungen hinsichtlich
flächendeckende und dichte Hafeninfrastruktur gegeben, die
potentieller Tagesausflüge in die dänische Inselwelt getätigt
ein vernetztes Angebot möglich macht.
werden.
47
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.1 Grobanalyse des gesamten deutsch-dänischen Untersuchungsgebietes
Flensburger Förde – Hauptorte Wassersleben, Flensburg, Langballigau, Glücksburg, Gelting
Bewertung
Herausstellungsmerkmale:
 Zentral gelegene Ausgangspunkte mit guter Anbindung und Infrastrukturausstattung der Häfen
 Hoher Imagefaktor von Flensburg und der Umgebung
 Bestehende Infrastruktur schafft gute
Ausgangsbedingungen
 Nähe zum dänischen Festland schafft
gute Rahmenbedingungen für kurzen
Routenaufbau
 Vielfalt an Erlebnisangeboten
Kernangebot der Region Flensburger Förde und Umgebung:
 Fördepanoramafahrten: Deutsche und dänische Küstenlandschaft gleichzeitig erlebbar
 Generelle etablierte Fördeschifffahrt – Dampfer, Traditionssegler und Ausflugsschiffe
 Schiffsfahrt um die Ochseninseln als etabliertes Kernangebot ohne anlanden
 Relative Nähe zu Sønderborg
 Gelting und Geltinger Bucht als unmittelbar kürzester Abfahrtshafen nach Sønderborg
 Gefahr der Kannibalisierung: Flensburg
als deutscher Abfahrtshafen hat ein gut
ausgebautes nationales
Ausflugsschifffahrtsangebot, das die
Flensburger Förde abdeckt
 Geschützt in der Flensburger Förde ist die
Wetterabhängigkeit geringer, sanftere
Seebedingungen
Entwicklungspotential:
 Vernetzte Angebote über die nationalen Schifffahrtsstrecken nach Sønderborg und dem
dänischen Festland
 Optimaler Ausgangspunkt für
Städteerlebnis & Erkundung Sønderborgs
 Potential Themenangebote - wie Shopping, Fahrradtouren, kombinierte Gastro-SchifffahrtsKonzepte
 Vernetzte Aktivangebote (Shopping,
Fahrrad, Kulinarik)
Gesamtpotential für grenzüberschreitende Fahrgastschifffahrt:
48
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.1 Grobanalyse des gesamten deutsch-dänischen Untersuchungsgebietes
Region Schlei – Hauptorte Kappeln, Maasholm, Olpenitz, Damp
Bewertung
Herausstellungsmerkmale:
 Aufgrund der touristischen Entwicklung der letzten Jahre besteht eine gute
Infrastrukturausstattung, u. a. existieren eine Vielzahl von Werften und Reedereien
 Ferienregion mit ausgeprägter Quantität
an Gästen
 Bestehende Vielfalt der Angebote, die auf Erlebnissen auf dem Wasser basieren
 Gefahr der Kannibalisierung durch
bestehende Schlei-Angebote
 Natürliche Ressourcen und Naturpark Schlei bedingen Themenkompetenz
Kernangebot der Region Schlei und Umgebung:
 Umfangreiche Schlei-Ausflugsfahrten innerhalb deutscher Gewässer
 Es besteht eine große Nachfrage nach Tagesausflugsangeboten
 Aufgrund des bestehenden Angebots liegt sehr gute Kompetenz in der Region
 Betreiber investieren verstärkt in neue Schiffe, bspw. in moderne emissionsarme
Motorengeneration, um Fahrzeiten zu garantieren
 Port Olpenitz – mit Zukunftspotential für neue Betreiberkonzepte
 Kooperationen mit bestehenden
Betreibern sollten angedacht werden, um
ein vernetztes Angebot zu schaffen
 Hoher Innovationsgrad und
Servicestandards des bestehenden
Angebots schaffen beste
Voraussetzungen für die inhaltliche
Entwicklung eines Angebots
Entwicklungspotential:
 Produkterweiterung zum bestehenden Schlei-Angebot und Qualitätsorientierung
 Primär: Ausbau der Tagesausflugsschifffahrt in Richtung der dänischen Inselwelt
 Schnellverbindungen nach Sønderborg aufbauen, andernfalls keine Alternative
 Bester Ausgangspunkt für Tagesausflugsangebote zu den dänischen Inseln, da
relativ kurze bzw. überschaubare
Überfahrtzeiten zu dänischen Nahzielen
Gesamtpotential für grenzüberschreitende Fahrgastschifffahrt:
49
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.1 Grobanalyse des gesamten deutsch-dänischen Untersuchungsgebietes
Eckernförder Bucht – Ausflugsdestination Eckernförde
Bewertung
Herausstellungsmerkmale:
 Profilstärke der Eckernförder Bucht als beliebtes Reise- und Erholungsziel (rund 135.000
Übernachtungen, elf Campingplätze, bedeutendes Segelrevier)
 Sehr gute touristische Infrastrukturausstattung
 Touristische Rahmenbedingungen
bedingen gutes Basispotential als Start-/
Zielhafen im Rahmen des Projektes
Kernangebot der Region Eckernförder Bucht und Umgebung:
 Wassertourismus ist ein Kernthema der Region – u.a. ist das Segelrevier der Eckernförder
Bucht Ausgangspunkt der Aalregatta zur Kieler Woche
 Eckernförde ist bereits heute Ausgangspunkt verschiedener Fahrgastangebote
Vielfältige Hafenlandschaft:
 Eckernförder Stadthafen als Fischerei- und Traditionsseglerhafen inkl. einer sehr kleinen Werft
 Naturhafen in Aschauer Lagune mit Erlebnischarakter
 Vielseitigkeit des bestehenden nationalen
Angebots und die natürlichen
Voraussetzungen bieten sehr gute
Ausgangssituation, aber auch Gefahr der
Kannibalisierung
 Relative Nähe zu Hamburg bedingt
erhöhtes Potential für Tagesausflügler
 Marinehafen, zwei Yachthäfen und Schiffsanleger bieten beste Ausgangspunkte für die
Fahrgastschifffahrt
Entwicklungspotential:
 Grenzüberschreitende Angebote können an dem Standort und für die Quantität der Nachfrage
sehr gut etabliert werden
 Aufgrund der Vielfalt der vorliegenden Schiffstypen kann ein abwechslungsreiches Angebot
entwickelt werden: Segeltörns, Traditionssegler, Ausflugsschiffe, etc.
 Erweiterung der Vielfalt des bestehenden
Fahrgastschifffahrtsangebots, indem
Ausflüge in die dänische Inselwelt
entwickelt werden
Gesamtpotential für grenzüberschreitende Fahrgastschifffahrt:
50
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.1 Grobanalyse des gesamten deutsch-dänischen Untersuchungsgebietes
Sønderborg und Kleiner Belt – Sønderborg, Kolding, Haderslev, Als
Herausstellungsmerkmale:
 Lage auf der Insel Als und der Kimbrischen Halbinsel sowie Trennung durch den Als Sund
schaffen beste natürliche Voraussetzungen
 Fährverbindungen waren in der Vergangenheit nach Damp, Flensburg und Gelting etabliert, so
dass eine gute Infrastrukturbasis gegeben ist
 Touristisch ausgebauter Hafen und das städtische Angebot haben hohen Erlebnischarakter
Bewertung
 Erlebniswert der Städte zahlt auf die
Attraktivität als Zielgebiet ein
 Vielfalt des kulturellen Angebots zahlt auf
Potential von Themenreisen ein
Kernangebot der Region Sønderborg und Kleiner Belt:
 Breites Angebot im Rahmen der Transferschifffahrt, wenig tiefgreifendes Angebot bei den
Ausflugsangeboten mit Fahrgastschiffen
 Ausflugsschifffahrt auf dem Haderslev Fjord mit Themenfahrten
 Sehr gute Infrastrukturausstattung bei
relativ geringer Breite des Angebots in
Bezug auf die Ausflugsschifffahrt
 Vereinzelte Segelangebote
 Kompetenz liegt eindeutig im Fährangebot
Entwicklungspotential:
 Besondere Angebote mit kulturellen Leitthemen entwickeln
 Quantität der Gäste bedingt eine gute
Ausgangssituation
Gesamtpotential für grenzüberschreitende Fahrgastschifffahrt:
51
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.1 Grobanalyse des gesamten deutsch-dänischen Untersuchungsgebietes
Dänische Inselwelt – Ærø, Langeland, Südfünen
Herausstellungsmerkmale:
 Einzigartigkeit der Natur und Besonderheit der dänischen Inselwelt als herausragende
Erlebniswerte
 Sehr gute Servicequalität gegenüber der Zielgruppe der Deutschen
 Umfangreiche Ausstattung der Häfen für unterschiedlichste Schiffsgrößen
Bewertung
 Erlebniswert der dänischen Inselwert ist
einzigartig
 Potential kombinierter Angebote mit bspw.
Fahrradtouren
 Gut ausgebautes Radwegenetz
Kernangebot der Fahrgastschifffahrt:
 Es bestehen hauptsächlich Autofähr-Verbindungen nach Alsen und Fünen
 Gering ausgebaute Fahrgastschifffahrt, fast ausschließlich private kleinere Anbieter
 Heute nimmt der Fährverkehr die Rolle der Fahrgastschifffahrt in Dänemark ein
 Das Gebiet mit seiner Vielzahl der Inseln ist eindeutig als Segelrevier charakterisiert
 Segment der Fahrgastschifffahrt ist bis
dato von geringer touristischer Relevanz
 Bestehendes Angebot der Autofähren
bietet Anknüpfungspunkte
Entwicklungspotential:
 Ausflugsfahrten über deutsche Eigner/Betreiber aufbauen, die als Ziel die dänische Inselwelt
haben
 Begrenztes Fassungsvermögen der Häfen
 Gute Verknüpfung von wasser- und landseitigen Angeboten zwischen Deutschland und
Dänemark zum Kernthema Natur, Fahrrad
Gesamtpotential für grenzüberschreitende Fahrgastschifffahrt:
52
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Schiffsaktivitäten, die über den Segel- und Yachttourismus
hinaus gingen. In den meisten Häfen kam es in der
Die Detailbetrachtung der einzelnen Häfen gliedert sich in
Vergangenheit zur Einstellung bzw. Reduzierung der
eine Darstellung der Makro- sowie der Mikroanalyse.
Ausflugsschifffahrt/ Routen/Verbindungen einhergehend mit
Die Makroanalyse betrachtet den jeweiligen Hafen als
Standort und gibt nähere Aussagen zu der geografischen
Lage sowie dessen Einzugs- und Verflechtungsbereich.
geringeren Einnahmen, Rückgang der Besucherzahlen und
Rückgang des Handels. Gründe dafür sind der Wegfall des
zollfreien Einkaufs, strengere Sicherheitsregeln in der
Fahrgastschifffahrt, höhere Kraftstoff- und Betriebskosten,
Die Mikroanalyse bezieht sich auf das jeweilige
unmittelbare Umfeld der Häfen, folglich den spezifischen
geändertes Freizeitverhalten von Rentnern und ein spürbarer
Rückgang des Tagestourismus.
Charakter und die Infrastruktur. Dazu wurden die Ergebnisse
aus dem ersten Bericht, der vorhergehenden Befragung der
Verantwortlichen in den Häfen, mit einbezogen.
Die dänischen Häfen sind von der Größe (gemessen an der
Zahl der Anleger) vergleichbar groß. Auf deutscher Seite
verfügt lediglich Flensburg über mehr als einen Anleger.
Aus allen auf den Folgeseiten dargestellten Häfen außer
Svendborg und Wassersleben sind in der Vergangenheit
Ein großer Teil der Häfen liegt in fußläufiger Entfernung zu
grenzüberschreitende Ausflugsfahrten abgefahren. Der
den Ortszentren, touristischen Attraktionen sowie zum
überwiegende Teil dieser Fahrten wurde bis Ende des
Strand. In der Nähe aller dargestellten Häfen sind öffentliche
vergangenen Jahrtausends eingestellt. Mittelgroße Häfen
Parkplätze vorhanden.
verzeichneten in den letzten Jahren immer weniger
53
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Flensburg
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Nördlicher Teil des Hafens wird wirtschaftlich genutzt
 Öffentlich betriebener Hafen
 Südlicher Teil des Hafens geprägt mit Steganlagen für
 Beförderte Personen pro Jahr: 100.000
Yachten und Standort des Fischereivereins
 Westseite komplett historischer Hafen
 Geografische Lage:
 8 Anleger (u.a. Kreuzfahrt-Anleger)
 Unmittelbare Nähe zum Stadtzentrum mit Gastronomieund Einkaufsmöglichkeiten und zu touristischen
Attraktionen
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Historischer Stadtkern,
Historischer Hafen, Museen, z.B. Phänomenta
Anbindung/Erreichbarkeit:
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Auto: A7, B200 und B199
 Gut ausgebautes existentes Ausflugsschifffahrtsangebot,
 Öffentlich: Bahnhof mit regelmäßigem Zugverkehr (auch
aus Dänemark), Buslinie 1 fährt vom Bahnhof zum Hafen
das die Flensburger Förde abdeckt
 Erlebnisangebot der Stadt ist ausschlaggebender Faktor
für Tagesausflugsangebote, hohe Verweildauer
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
54
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Langballigau
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Sowohl ein Fischereihafen als auch ein Yachthafen
 Privat betriebener Hafen
 Bedeutung als Fischeierhafen ist in den letzten Jahren
 1 Anleger
stark zurückgegangen
 Entwicklungsvorhaben: Schwerpunkt liegt auf der
Geografische Lage:
Erneuerung der Seebrücke mit touristischen Angeboten

Verfügt über Slipanlage und einen Mastenkran
 Einkaufsmöglichkeiten, Gaststätten, Eisdiele, Grillplatz
u.v.m
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Tal der Langballigau
Anbindung/Erreichbarkeit:
(500m), Unewatt Museum (5.000m)
 Auto: B199, K97, L270
 Öffentlich: Bus 1605 fährt von Flensburg nach
Langballigau, Bus 1560 von Glücksburg
 Eine Zugverbindung ist nicht möglich
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Gute touristische Infrastruktur begünstigt die
Fahrgastschifffahrt
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
55
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Glücksburg
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Glücksburg ist Ostseeheilbad am Fuß der W-Küste
 Privat betriebener Hafen
 Yachthafen Quellental – beheimatet Flensburger
 1 Anleger
Segelclub e.V. (FSC) und Hanseatische Yachtschule
 Restaurant im Hafen
(HYS) - größte und traditionsreichste Segelschule
 Grillplatz im Hafen
Deutschlands
Geografische Lage:
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Therme,
Rosengarten/Schloss
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Erhöhter Bekanntheitsgrad durch Ostseeheilbadstatus
 Nähe zur Grenze begünstigt die Fahrgastschifffahrt
Anbindung/Erreichbarkeit:
 L249, K93. K92
 Unmittelbare Nähe/Verbindung zu Flensburg bedingt gut
ausgebaute Infrastruktur für An-/Abreise
 Öffentlich: Buslinie 21 von Flensburg bis zum Hafen
 Eine Zugverbindung ist nicht möglich
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
56
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Wassersleben
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Vereinshafen des Segel-Sport Flensburg-Harrislee e. V.
 Privat betriebener Hafen
(SSF-H)
 Der Yachthafen von Wassersleben wurde 2013/14 um 50
Plätze erweitert
 Geografische Lage:
 In der Vergangenheit keine grenzüberschreitende
Fahrgastschifffahrt
 3 Anleger
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Museum Kupfermühle
 Badestrände am Hafen
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Unmittelbare Nähe zu Dänemark
Anbindung/Erreichbarkeit:
 Relativ kleiner Hafen mit geringen Kapazitäten
 Auto: B200, K10
 Fehlendes Alleinstellungsmerkmal, das eine Abgrenzung
 Öffentlich: Busverbindung nach Flensburg und Dänemark,
zu Flensburg bietet
Bushaltestelle direkt am Hafen
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
57
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Eckernförde
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Yachten, kleine Fischerboote, Frachtschiffe und
 1 Anleger
verschieden große Traditionssegler
 Holz-Klappbrücke (1872) trennt den Außenhafen
(Yachthafen) vom Binnenhafen
Geografische Lage:
 Touristische Sehenswürdigkeiten: OIC
Ostseeinfozentrum, Leuchtturm der Stadt steht am Hafen
 Entwicklungsvorhaben: Ausbau der Hafenspitze mit
Apartmenthäusern, mit Bungalows, Lofts und
Ferienwohnungen sowie touristisch maritime
Weiterentwicklung des Hafens
 Mastenkran (0,5t), Kran (15t), Slippbahn
 Werft- und Motorenservice, Segelmacherei
 Kurstrand, Strandpromenade und Stadtzentrum in
Anbindung/Erreichbarkeit:
 Auto: A7, B76, B203, L265
 Öffentlich: Bahnhof mit regelmäßigem Zugverkehr, Busse
nach Kiel und Flensburg
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
Hafennähe
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Vielfältige touristische Rahmenbedingungen begünstigen
die Attraktivität als Tages- und Urlaubsziel
58
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Gelting
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Luft- und Kneippkurort an der Geltinger Bucht
 Privat betriebener Yachthafen, 230 Liegeplätze für Boote
 Yacht- und Sportboothafen
bis 17m Länge, Inselhafen mit 1 Anleger, erreichbar über
 Stetige Erweiterung und Modernisierung des Hafens
200m lange Brücke
Geografische Lage:
 Sanierte Bootsstege und verbesserter Wellenschutz,
moderne Sanitäranlagen, kleines Bistro mit Terrasse
 Zukünftig: Bau einer Seebrücke und neue
Strandpromenade in Wackerballig
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Naturschutzgebiet
Geltinger Birk mit Rad- und Wanderwegen
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
Anbindung/Erreichbarkeit:
 Mit Auto: über A7, B199
 Kein Bahnhof; Bahnanbindung über Süderbarup, weiter
mit Bus über Kappeln nach Gelting
• Günstige Lage zu Sønderborg, zum offenen Meer sowie
zur „dänischen Südsee“
• Durch Inselhafen wind- und wetterunabhängiges Anlaufen
möglich
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
59
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Kappeln
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
• Am Ostseefjord Schlei gelegen
 Beförderte Personen pro Jahr: 1.000.000
• Fischerei-, Sportboot-, Stadt- und Yachthafen nahe dem
 privat geführter Werfthafen mit Reparaturbetrieb
Ortszentrum
Geografische Lage:
 1 Anleger
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Heringszaun,
Museumshafen, Fußgängerzone mit Geschäften,
Angelner Dampfeisenbahn, Naturpark Schlei
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
• Lage im Ostseefjord Schlei
Anbindung/Erreichbarkeit:
• PKW: über A7 und B199, B201 oder B203
• ÖPNV: mehrmals täglich Schnellbus Flensburg-Gelting-
• Bestehende nationale Angebote haben bereits einen
Markt entwickelt: Schleischifffahrt, Raddampfer
• Wenige Gehminuten in die Innenstadt
Kappeln
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
60
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Søby
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Yachthafen im Osten, Fähr- und Fischereihafen im
 Privat betriebener Hafen
mittleren und Industriehafen im westlichen Becken
 Yachthafen mit fantastischer Aussicht über dänische
Südsee
Geografische Lage:
 5 Anleger
 Eine von Europas schönsten seaside Golfbahnen
 Grünflächen mit Tischen und Bänken, Grillplatz mit
Küche, Sandstrand mit Badesteg
 Begrenztes Fassungsvermögen
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Søby Hof
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
Anbindung/Erreichbarkeit:
 Erlebniswert der dänischen Inselwert ist einzigartig
 Auto: innerhalb der Insel braucht man nicht länger als
 Bestehendes Angebot der Autofähre bietet
eine halbe Stunde
Anknüpfungspunkt
 Öffentlich: Bus 790 fährt einmal über die Insel bis nach
Søby, kostenloses Shuttleangebot mit Bussen
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
61
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Rudkøbing
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
• Westseite der Insel Langeland
 5 Anleger, moderne Einrichtungen, Spielplatz
• Hafen besteht aus fünf Abschnitten: Fährhafen,
 Erweiterungsvorhaben: Masterplan in der Umsetzung
Handelshafen, Fischereihafen, neuer/alter Yachthafen
(neue Bauprojekte, Schaffung weiterer
• Gute Versorgungs- und Servicemöglichkeiten
Erholungsmöglichkeiten und Erfahrungen für Bürger,
Geografische Lage:
Touristen und Gäste); Ausbau und Entwicklung von
neuen Initiativen
 Touristische Sehenswürdigkeiten: malerische Altstadt mit
engen Gassen und Geschäften, Wildpferde Langeland,
Galerien und Töpfereien, Langelandsbrücke
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
Anbindung/Erreichbarkeit:
• PKW: B9 über Svendborg Tåsinge o. mit Fähre von Tars
 Gute Erreichbarkeit mit PKW
 Hoher Anteil an Touristen, v.a. Deutsche und Holländer
• ÖPNV: Busse nach Bagenkop, Lohals und Spodsbjerg
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
62
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Ærøskøbing
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 zentral, beinahe mitten in der Stadt
 5 Anleger, 1 Fähranleger, Anleger bis 76m Länge möglich
 Ursprünglich war dies ein Naturhafen, heute ein wahrer
 Slipanlage, Grillplatz, Spielplatz
Märchenort
Geografische Lage:
 Touristische Sehenswürdigkeiten: „Märchenstadt“,
kleinste Handelsstadt Dänemarks, viele
denkmalgeschützte Häuser, lebendige Künstlerszene,
Museum, Kirche am Markt, der Badestrand
»Vesterstrand« mit seinen kleinen bunten Badehäuschen
liegt nur ein paar Minuten Fußweg entfernt von Stadt und
Hafen
Anbindung/Erreichbarkeit:
 Auto: innerhalb der Insel braucht man nicht länger als
eine halbe Stunde
 Öffentlich: Bus 790 fährt einmal über die Insel (kostenlos)
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Erlebniswert der dänischen Inselwert ist einzigartig
 Bestehendes Angebot der Autofähre bietet
Anknüpfungspunkt
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
63
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Marstal
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Marstal ist die größte Stadt auf Ærø,
 Beförderte Personen pro Jahr: 200.000
 bedeutende für moderne Küstenmotorboote, Marstal als
 5 Anleger
Heimathafen
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Seefahrtsmuseum,
 Mitten im Hafen liegt die Insel Frederiksøen
gemütliches Städtchen mit schmalen Straßen und
Geografische Lage:
Gassen, vielfältiges Geschäftsleben
 Campingplatz, Jugendherberge und Hotels
 Strand „Eriks Hale“ idyllische Badehäuschen am klaren
Meer.
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Erlebniswert der dänischen Inselwert ist einzigartig
Anbindung/Erreichbarkeit:
 Auto: innerhalb der Insel braucht man nicht länger als
 Bestehendes Angebot der Autofähre bietet
Anknüpfungspunkt
eine halbe Stunde
 Öffentlich: Bus 790 fährt einmal über die Insel (kostenlos)
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
64
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Aabenraa
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Großer Hafen mit drei Hafenbecken: Neuer Hafen, Alter
 Beförderte Personen pro Jahr: 500.000
Hafen, Südhafen
 Des weiteren gehört der Südjütlandskai mit dazu sowie
die Tankerbrücken
 Geografische Lage:
 11 Anleger
 einziger Tiefwasserhafen in der deutsch-dänischen
Grenzregion
 kann von Schiffen mit einer Länge von bis zu 250 m
angelaufen werden
 Aabenraa Hafen hat ein starkes Netzwerk
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Brundlund Slot
Anbindung/Erreichbarkeit:
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Auto: E45 (Autobahn), B41, B24, B42
 Größe des Hafens begünstigt die Fahrgastschifffahrt
 Öffentlich: Bahnhof bei Rødekro, von da aus mit dem Bus
(1,2,124,125,915X) bis ans Wasser
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
65
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Sønderborg
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Hauptsächlich Gewerbehafen
 2 Anleger
 Zudem Yachthafen, welcher direkt an einem
 Sanitäranlagen, Wäscherei, Wickelraum, eine Koch- und
Sandbadestrand liegt
Geografische Lage:
Spülküche und Entsorgungsstelle
 Einkaufsmöglichkeiten im Hafen
 Grillplatz, Kinderspielplatz
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Sønderborger Schloss
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Durch großen Deutschanteil ist es ein guter
Anbindung/Erreichbarkeit:
Ausgangspunkt für Fahrgastschifffahrt
 Auto: B8, B41
 Öffentlich: Bahnhof Sønderborg mit regelmäßigem
Zugverkehr, Bus 110
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
66
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Svendborg
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Lebendiger Hafen
 In der Vergangenheit keine grenzüberschreitende
 Handelshafen mit Fährbetrieb und Stadthafen im
Svendborg-Sund
Fahrgastschifffahrt
 5 Anleger, Slipanlage, Werft, Aussichtsplattform, mehrere
Restaurants, Restaurantschiff,…
Geografische Lage:
 Erweiterungsvorhaben: Maritimer Stadthafen, hierunter
Fähren, klassische Segelschiffe, besuchende
Freizeitschiffe, Kreuzfahrtschiffe
 Touristische Sehenswürdigkeiten: historische Altstadt,
Shoppingmeile, Museen, Naturama, Oldtimerschiff Helge
und weiteres
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
Anbindung/Erreichbarkeit:
 Bahnverbindung aus Odense
 PKW: von Langeland über Tasinge
 Bestehende Fährverbindungen auf kleine Inseln Hjortø,
Skarø und Drejø
 viele Reedereien ansässig
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
67
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.2 Makro- und Mikroanalyse der Häfen
Bagenkop
Makroanalyse
Mikroanalyse
Kurzbeschreibung:
Infrastruktur des Hafens:
 Kleiner Yacht- und Fischereihafen im Südwesten von
 2 Anleger
Langeland
 große Flotte von Charter-Fischerbooten
 große Flotte Charter-Fischerboote
 Sanitäre Anlagen, Fahrradverleih, Grillplatz, Spielplatz,
Aussichtsturm
Geografische Lage:
 Touristische Sehenswürdigkeiten: Langelandsfestung,
Wildpferde, Moor von Gustav
Herausstellungsmerkmal für die Fahrgastschifffahrt:
 Bekannt für ehemalige Butterschifffahrt und
Anbindung/Erreichbarkeit:
 PKW: aus Dänemark kommend über B9 (SvendborgTasinge, Rudkobing) oder mit Fähre von Tars über
Spodsbjerg
Schnellverbindung Kiel-Bagenkop
 Mehrmalige Versuche der Wiederbelebung der
Verbindung
 Zentrale Lage als Anlaufpunkt, aber auch als
Abfahrtshafen für Verbindungen nach Deutschland
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
68
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.3 Spezifische Analyse des bestehenden Angebots
Status Quo – bestehende Angebote Fahrgastschifffahrt
Aktuell findet keine grenzüberschreitende Fahrgastschifffahrt
Das Erlebnis Wasser und Strand findet somit für Tagesgäste
statt. Es gibt im gesamten Untersuchungsgebiet keine
und Urlauber der deutsch-dänischen Region ausschließlich
regelmäßigen grenzüberschreitenden Schiffsverbindungen
auf nationalen Rundfahrten, privaten Segeltörns oder als
zwischen Dänemark und Deutschland.
Strandurlaub statt. Es gibt unterschiedlichste Akteure, die
Initiative und Engagement für die grenzüberschreitende
Im Rahmen der Ausflugsschifffahrt bewegen sich auf
Fahrgastschifffahrt gezeigt haben und zeigen. Neben dem
nationalen Gewässern eine Vielzahl von Schiffen, die
Nachfragepotential existieren somit Angebote, die - sollte
Freizeitangebote ohne Landgang anbieten, so
man in Erwägung ziehen diese auszubauen - für ein
beispielsweise die Fördefahrt um die Ochseninseln. Auf
grenzüberschreitendes Produkt kooperativ mit einbezogen
Basis dieser Tatsache besteht derzeit keine Möglichkeit,
werden könnten. Die wenigen Reedereien, die aktiv im
ohne eigenes Schiff von der deutschen Küste auf die
Fahrgastgeschäft auf der Ostsee tätig sind und über eine
dänische Seite zu gelangen. Seit dem Verschwinden der
Kapazität von mehreren Schiffen verfügen, haben ganz
Butterdampfer haben die Betreiber ihr Angebot angepasst
bestimmte Segmente übernommen, die sie bedienen. Auf
und verkehren auf deutscher Seite zwischen den
deutscher Seite gibt es mehrere Unternehmen, die bisher
attraktivsten Hafenstädten. In den Regionen, wo ein
nicht miteinander konkurrieren, sondern unterschiedliche
Fahrgastschifffahrtangebot platziert ist, wie beispielsweise in
Geschäftsfelder bedienen. In Dänemark nimmt eindeutig der
der Flensburger Förde oder auf der Schlei, existiert eine
Fährverkehr die Position der Fahrgastschifffahrt ein.
große Nachfrage für ein solches Angebot.
69
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.3 Spezifische Analyse des bestehenden Angebots
Bestehendes Angebot im Segment der Fähren
Fährlinie nach Ӕrø
Darüber hinaus gibt es weitere kleine Reedereien, die
Die drei Linien, die Ӕrø bedienen, sind in einer kommunalen
beispielsweise lokale Betreiber auf der Schlei und in der
Gesellschaft gebündelt. Die westliche Linie Søby – Faaborg
Eckernförder Bucht unterhalten. Weiter gibt es Betreiber, die
ist 2011 von Faaborg auf Fünen nach Fynshav auf Alsen
von z.B. Flensburg, Maasholm, Eckernförde, Kappeln,
umgelegt worden. Damit ist eine Verbindung zur jütischen
Langballigau kleine Fahrgastschiffe unterhalten, die
Halbinsel hergestellt, die auch für deutsche Besucher
überwiegend Angel- und Ausflugsfahrten im Nahbereich
interessant ist.
anbieten.
Fӕrgen
Auf dänischer Seite sind, bis auf die Betreiber von
Neben den kommunalen Gesellschaften dominiert die
Gesellschaft „Fӕrgen“ den Markt. Im Bereich des
Fährlinien, keine vergleichbaren Reedereien oder
Betreiberkonzepte bekannt.
Untersuchungsgebietes ist sie für die Verbindung Fynshav /
Alsen nach Bøjden / Fünen verantwortlich. Diese
Auf den Folgeseiten wird ein Überblick zu den Akteuren der
Gesellschaft ist mehrheitlich im Besitz der Frachtreederei
Fahrgastschifffahrt gegeben, die zum einen als potentielle
„Clipper Group“. Fahrgastreedereien existieren in Dänemark
Kooperationspartner hinterfragt werden können bzw. als
nur im Nahbereich, z.B. im Svendborgsund mit „Helge“
Good Practices anderen Regionen zur Inspiration und
Baujahr 1924.
Adaption neuer Geschäftsfeldüberlegungen dienen sollen.
70
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.3 Spezifische Analyse des bestehenden Angebots
Bestehendes Angebot im Segment der Reedereien, die für ein Kooperationsmodell in Betracht gezogen werden sollten.
Adler-Schiffe GmbH
AG EMS
Die Adler-Schiffe GmbH betreibt Ausflugsschiffverkehr auf
Die AG EMS betreibt seit über 100 Jahren die Fährver-
Nord- und Ostsee und ist Marktführer auf Usedom, Rügen
bindungen von Emden und später auch Eemshaven nach
und Sylt. Grenzüberschreitende Verbindungen existieren nur
Borkum, befördert Passagiere, PKW und LKW und betreibt
zwischen Deutschland und Polen, wo sie auch Kombi-
die Borkumer Kleinbahn, die älteste Inselbahn Deutschlands,
Angebote mit Bahn und Bus im Angebot hat.
welche die Gäste vom Hafen zum Ortskern bringt.
Flotte:
Flotte:
23 Fahrgastschiffe
Katamaran, Autofähren
Förde Reederei Seetouristik
Weitere Betreiber mit Routen im Projektgebiet:
Die Rømø-Sylt-Linie (Sylt-Fähre) befördert seit 2005
 Viking Schiffsbeteiligung
Personen, Kfz und LKW in 40 Minuten zwischen List im
 Reederei Ketelsen
Sylter Norden und dem dänischen Hafen Havneby auf der
 Kapitän Hansen
Insel Rømø sowie zwischen Rømø und List. Darüber hinaus
unterhält die FRS die innerdänische Kattegat-Route
zwischen Aarhus und Kalundborg.
Flotte:
Über 30 Schiffe (Fähren, Katamaran)
 Nordische Ausflugsschifffahrt
 Ærøskøbingkommune
 Svendborg Havn, Færge og Sundfart
 Güterverkehr Danish Agro
 Maritim Center Danmark (Charter und Schulschiffe)
71
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.3 Spezifische Analyse des bestehenden Angebots
Charakteristik des bestehenden Angebots
Das Fahrgastschifffahrtsangebot wird zum heutigen Zeitpunkt von Traditionsseglern, älteren Fahrgastschiffen, Fähren und klassischen
Segelbooten geprägt. Insgesamt lässt sich feststellen dass es sich eher um ältere Schiffsmodelle handelt, die ihren Dienst auf
nationalen Gewässern gut erfüllen. Für ein deutsch-dänisches Angebot müssen die Technologie-/Sicherheits- und
Ausstattungsstände überholt werden und entsprechende Investitionen getätigt werden.
Bildnachweis: http://www.schlei-ostsee-urlaub.de/
Bildnachweis: http://ochseninseln.de/
Bildnachweis: http://www.flensburger-faehr-betrieb.de
Bildnachweis: http://www.dampfer-alexandra.de
Bildnachweis: http://www.nas-feodora.de
Bildnachweis: http://www.viking-schifffahrt.de/
Bildnachweis: http://www.flensburger-faehr-betrieb.de
Bildnachweis: http://www.fahrgastschiffe-flensburg.de Bildnachweis: http://www.segelyacht-larak.de/
72
Bildnachweis: http://www.visitdenmark.co.uk/
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.3 Spezifische Analyse des bestehenden Angebots
Akteure auf dänischer Seite mit bestehendem Angebot
Fährverbindung Ochseninseln Dänemark
Personenfähre
Startpunkt: Anleger Sønderhav, Dänemark / Ziel: Ochseninseln
Saisonales Angebot: Mitte März bis Ende September
Dauer der Überfahrt: 8 – 10 Minuten / max. 11 Personen pro Fahrt
Preis: Erwachsene: 6,00 € / Kinder: 3,00 €
Betreiberkonzept: Förderverein Oens Venner
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
Fährverbindung zwischen Alsen und Jütland, Fünen und Ærø
Fährverbindungen / Autofähren
Verbindungen: Fynshav – Bøjden / Fynshav- Søby / Hardeshøj - Ballebro
Saisonales Angebot: Februar bis Dezember
Dauer der Überfahrt: Fynshav – Bøjden: 50 Minuten, alle zwei Stunden / Fynshav-
Søby: 1 Stunde, mehrmals täglich, Hardeshøj – Ballebro: 10 Minuten, ganztägig
Preis: Erwachsene:10,00 € / Kinder: 4,00 € / Fahrrad pro Richtung und Fahrt: 3,00 €
Betreiberkonzept: Scandlines, Ærøfærgene
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
73
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.3 Spezifische Analyse des bestehenden Angebots
Akteure auf deutscher Seite mit bestehendem Angebot
Rundfahrt Flensburg – Ochseninseln – Flensburg
Ausflugsfahrten
Startpunkt: Flensburg / Tour: dänische Küste – Ochseninseln – deutsche Küste
Saisonales Angebot: April bis Oktober
Dauer der Überfahrt: 1 Stunde 45 Minuten, mehrmals täglich
Preis: Erwachsene:10,00 € / Kinder: 5,00 €
Betreiberkonzept: Reederei Ketelsen, Flensburger-Fähr-Betrieb, Förderverein
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
Salondampfer Alexandra
Rundfahrt Flensburg – Ochseninseln – Glücksburg – Flensburg
Ausflugsfahrten
Startpunkt: Flensburg / Tour: dänische Küste – Ochseninseln – deutsche Küste
Saisonales Angebot: Februar bis Dezember
Dauer der Überfahrt: 1 Stunde, täglich
Preis: Erwachsene:10,00 € / Kinder: 4,00 € / Fahrrad pro Richtung und Fahrt: 3,00 €
Betreiberkonzept: Viking Schiffsbeteiligungs GbR
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
74
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.3 Spezifische Analyse des bestehenden Angebots
Akteure auf deutscher Seite mit bestehendem Angebot
Rundfahrt Flensburger Förde & dänische Inselwelt
Traditionsschiff & Passagierschiff
Startpunkt I: Kappeln / Tour: Ausflugsfahrten Ostsee (u.a. zur dänischen Inselwelt)
Startpunkt II: Langballigau, Eckernförde, Damp, Laboe
Saisonales Angebot: auf Anfrage
Dauer der Überfahrt: 1:45 bis 3 Stunden, auch mehrtägig
Preis: Erwachsene: 13,00 bis 23,00 Euro / Kinder: 7,00 bis 11,00 Euro
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
Betreiberkonzept: Eigner Hartwig Schröder: Pippilotta – Traditionsschiff (Kappeln),
Eigner Alexander Klein – Feodora II
Tagestörn von Flensburg nach Sønderborg
Segelschiff
Startpunkt: Flensburg / Tour: Förde, Sønderborg Bucht, Landgang Sønderborg
Dauer der Überfahrt: 10 Stunden
Preis: 115 Euro (Mindestteilnahme 4 Personen), gesamte Yacht: 800 Euro
Betreiberkonzept: Manfred Kosub, segelyacht-larak.de
Bildnachweis: inspektour GmbH, Basiskarte: google maps
75
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Exkurs: Wiederbelebungsversuche der grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt
In der Vergangenheit haben unterschiedliche Akteure bereits
MS Feodora – Kapitän Klein
grenzüberschreitende Routen bedient bzw. versucht neue
Seit April 2006 bis 2013 bot die MS Feodora I Fahrten nach
Angebote zu schaffen. Nachstehend wird ein grober
Dänemark: Flensburg - Kollund, Flensburg - Langballigau -
Überblick zu Akteuren und Routen gegeben sowie Ansätze
Sønderborg und Langballigau an. Nach der Übernahme der
warum die einzelnen Vorhaben scheiterten.
Feodora II wurde aufgrund der erhöhten
Sicherheitsstandards und Anforderungen das Schiff überholt,
MS Jürgensby – Mini-Liner aus der Butterdampfer-Zeit
scheiterte für die Saison 2014 jedoch an der Fertigstellung.
Die Jürgensby ist ein 35 m langes Fährschiff (Baujahr 1966),
das Touren um die Ochseninseln und Chartertouren anbot.
Grenzüberschreitend wurden folgende Routen befahren:
Schneller Grenzverkehr mit Commuter-Yacht
Flensburg – Kollund – Gravenstein und Sondertouren nach
Ein einmaliges grenzüberschreitendes Angebot mit einem
Sønderborg und Flensburg – Langballigau. Der Liniendienst
Themenfokus Kulinarik wurde von zwei Restaurants an der
wurde eingestellt, da er nur in sehr begrenztem Bereich
Flensburger Förde realisiert - die Meierei von Dirk Luther
wirtschaftlich tragbar ist. Hinzu kam, dass die Nachfrage
(DE) und das Restaurant Bind von Christian Bind (DK)
keine langen Touren wahrnimmt. Darüber hinaus konnte der
Als besondere Aktion tauschten die beiden Köche ihre
Betreiber die Schifffinanzierung nicht selbst tragen.
Wirkungsstätten und kochten in der Küche des jeweils
anderen, die Gäste wurden per Commuter-Yacht aus dem
Hause Robbe & Berking über die Wasserstraße geshuttelt.
76
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Exkurs: Wiederbelebungsversuche der grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt
Strecke
Fähre
Aarhus - Kalundborg
Vorhaben
Gründe für Scheitern
Betreiber: Förde Reederei Seetouristik
Expresslinie nach einem Jahr eingestellt
2012: Etablierung eines Schnell-Katamarans im
Liniendienst („Dolphin Jet“)
Hintergrund: Langes Genehmigungsverfahren und zu
komplexe Auflagen von dänischer Seite (Umwege,
Geschwindigkeit)
Fahrradfähre
zwischen Holnis
und Brunsnis
2005: Etablierung einer Fahrradfähre
Hohe Sicherheitsanforderungen der dänischen Behörden,
wie an ein Hochseeschiff, haben Vorhaben ausgebremst
Fähre
Kiel – Langeland
2003: Versuch mit Mf. Langeland III
Ende November 2003 - Hintergrund: zu teuer und daher zu
wenig genutzt
Fähre
von Gelting/Kappeln
nach Faaborg
Betreiber: Jan Kobber
Kalkulation: 190.000 Passagiere und 80.000 Autos/Jahr,
Fahrtzeit 2,5h
Gründung AG Nordisk Faergefart A/S
Wiederaufnahme der ehemaligen Verbindung
Gelting-Faaborg
Verhandlungen mit Gelting: mangelnde Infrastruktur
(ehemalige Anlagen abgerissen, nur noch Sport- und
kleiner Yachtboothafen), hoher Kostenaufwand, aber
Interesse vorhanden
Alternative Port Olpenitz: Änderung Bebauungsplan
notwendig, Grundsätzlich großes Interesse vorhanden,
Faaborg ist Partnerstadt von Kappeln,
Alleinstellungsmerkmal Personenschifffahrt
77
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Exkurs: Good Practice
Grenzüberschreitendes Angebot Bodensee (DE-CH)
Grenzüberschreitendes Angebot Nordsee (DE-DK)
Bodensee-Fähre: Fähre Friedrichshafen - Romanshorn
Sylt-Fähre: Fähre Havneby/Rømø (DK) – List (Sylt, DE)
Kurzbeschreibung:
Die Bodensee-Fähre, die auch von Fußgängern und
Radlern genutzt werden kann, verkehrt zwischen
Friedrichshafen (DE) und Romanshorn (CH) ganzjährig im
Stundentakt. Zudem werden diverse Rundfahrten (teilweise
ohne Ausstieg) angeboten. Es wird unterschieden zwischen
ganzjährigem Betrieb, welcher sich auf den Berufsverkehr
konzentriert und der touristischen Schifffahrt, welche nur in
den Monaten April bis Oktober stattfindet.
Kurzbeschreibung:
Seit 1963 bestehende Fährverbindung zwischen List auf Sylt
und Havneby. In 2005 hat die Rømø-Sylt Linie (RSL) den
hochmodernen Doppelend-Fährneubau „SyltExpress“ in
Dienst gestellt. Mit diesem, für die Beförderung von
Fahrzeugen aller Art besonders geeigneten Schiff, stärkt
RSL nicht nur die ganzjährige Inselversorgung für Sylt,
sondern bietet dessen Urlaubern auch das einzigartige
maritime Erlebnis der An- und Abreise über See. Auf dieser
auch bei Tagesausflüglern außerordentlich beliebten Linie
werden pro Jahr rund 400.000 Passagiere und 100.000
Fahrzeuge befördert
Betreiberkonzept:
Der Fährbetrieb wird gemeinsam von der Bodensee
Schiffsbetriebe GmbH und der SBS Schifffahrt AG
betrieben. Der Bodensee verfügt über die größte
Binnenflotte Europas (60-80 Schiffe, Boote, Fähren
unterschiedlicher Größe und Zwecke)
Bildnachweis: http://www.bsb.de/bodensee-faehre.html
Betreiberkonzept:
Rømø-Sylt Linie GmbH & Co. KG -Tochterunternehmen der
Förde Reederei Seetouristik GmbH & Co.KG
Bildnachweis: http://www.syltfaehre.de/
78
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Exkurs: Good Practice
Grenzüberschreitendes Angebot Nordsee (DE-NL)
Fähren zwischen Dänemark und Norwegen
Verbindung Eemshaven – Borkum
Fjord Line
Kurzbeschreibung:
Die AG EMS ist eine Reederei in Emden, die den
Seeverkehr von Emden (Niedersachsen) und Eemshaven
(Niederlande) aus zu den deutschen Nordseeinseln Borkum
und Helgoland betreibt.
Kurzbeschreibung:
Die norwegische Reederei Fjord Line bietet mit ihren
Kreuzfahrt-Fähren die Verbindungen zwischen Hirtshals an
der Nordspitze des dänischen Festlandes nach
Stavanger/Bergen und nach Langesund (Oslo) sowie in den
Sommermonaten auch nach Kristianssand in Norwegen an.
Wert wird dabei auf eine komfortable und erlebnisreiche
Überfahrt gelegt.
Die AG EMS betreibt seit über 100 Jahren die
Fährverbindungen und befördert Passagiere, PKW und
LKW. Darüber hinaus betreibt sie die Borkumer Kleinbahn,
die älteste Inselbahn Deutschlands, welche die Gäste vom
Hafen zum Ortskern bringt.
Betreiberkonzept:
Die AG EMS wurde 1843 als Aktiengesellschaft für den
Seebäderverkehr von Emden zur Insel Borkum gegründet.
Ihr Kerngeschäft ist der Seeliniendienst.
Bildnachweis: http://www.ag-ems.de/
Betreiberkonzept:
Fjord Line wurde im Jahr 1993 als Tochtergesellschaft des
Verkehrsunternehmens Rutelaget Askøy-Bergen AS
gegründet, um den Fährverkehr nach Dänemark zu
übernehmen.
Bildnachweis: https://www.fjordline.com/de/
79
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Exkurs: Good Practice
Ausflugs- & Fährverkehre in Mecklenburg-Vorpommern
Fahrgastschifffahrtsangebot Nordsee
Schaprode, Stralsund, Wiek, Zingst – Hiddensee,
Fähre Hamburg/Wedel/Cuxhaven- Helgoland
Warnemünde, Wittower Fähre, Stahlbrode - Glewitz
Kurzbeschreibung:
Die Weiße Flotte betreibt in Stralsund zusammen mit ihrem
Tochterunternehmen Reederei Hiddensee Ausflugs- und
Fährverkehre. Moderne Fahrgastschiffe vom Typ
„Boddenkreuzer“, einer Frachtfähre sowie schnelle
Wassertaxis steuern die Insel Hiddensee ganzjährig von
Schaprode (Rügen) aus sowie im Sommerhalbjahr von
Stralsund, Wiek und Zingst aus an. Für die Fährverkehre in
Warnemünde, Wittower Fähre und Stahlbrode - Glewitz
werden Personen-/ Fahrzeugfähren eingesetzt. Die
Unternehmen befördern zusammen 3,3 Mio. Personen und
920.000 Fahrzeuge.
Betreiberkonzept:
Weiße Flotte, Tochterunternehmen Reederei Hiddensee
Bildnachweis: http://www.reederei-hiddensee.de/
Kurzbeschreibung:
Im Verkehr zu Helgoland ist FRS Helgoline seit 1984 aktiv
und bietet als einzige Reederei die Wahl zwischen einem
klassisch-maritimen Seebäderschiff und einem schnellen,
modernen Hochgeschwindigkeitskatamaran. Mit dem
Seebäderschiff „Atlantis“ kann der Gast von Mai bis
September täglich von Cuxhaven aus Helgoland erreichen,
wo er von der Reede tratitionell per Börteboot zur Insel
gebracht wird. Mit dem Katamaran „Halunder Jet“ dagegen
verbindet FRS Helgoline täglich von April bis Ende Oktober
Hamburg, Wedel und Cuxhaven mit dem Inselhafen. Mit
165.000 Passagieren ist FRS Helgoline Marktführer.
Betreiberkonzept:
Tochterunternehmen der Förde Reederei Seetouristik
Bildnachweis: http://www.helgoline.de/
80
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Herangehensweise Einzugsgebietsanalyse
jeweils defensive Annahmen, sodass das dargestellte
Die Einzugsgebietsanalyse dient als Grundlage der
Einzugsgebiet tendenziell eher kleiner ausfällt. Diese
Bestimmung des Besucherpotentials. Es wird geklärt, wie
Einschätzung ist somit als vorsichtig zu bezeichnen.
groß der relevante Einzugsradius der relevantesten
touristischen Orte ist, d. h. das Gebiet, aus welchem sich
Folgende Faktoren dienen zur Festlegung der Größe des
Einwohner und Touristen zu einem Besuch des Angebotes
relevanten Einzugsgebietes:
mobilisieren lassen.
 Attraktivität und Ausstrahlungskraft des
Fahrgastschifffahrtsangebotes
Im Folgenden werden die Einzugsgebiete von Flensburg,
 Zugkraft und Einzigartigkeit des Angebotes
Kappeln und Eckernförde grafisch dargestellt. Hierbei wurde
 Durchschnittliche Verweildauer der Besucher
ein Radius von 30, 60 und 90 Minuten Anfahrtszeit gewählt.
Der Erlebnischarakter des möglichen Ausflugsangebotes ist
Zur genauen Bestimmung des Einzugsgebiets bedient sich
ausschlaggebend für die in Kauf genommene Anreisezeit.
inspektour der modernen Software RegioGraph. Unter
Beachtung durchschnittlicher Geschwindigkeiten auf
Landstraßen, Bundesstraßen und Autobahnen werden die
zurückzulegenden Fahrzeiten ermittelt. Grundlage sind hier
81
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Darstellung des Einzugsgebiets
für die Stadt Flensburg als
Ausflugsziel
(30, 60 und 90 Minuten)
Legende:
30 min
Autofahrzeit
in Minuten
60 min
90 min
Einzugsgebiet Eckernförde
Einzugsgebiet Kappeln
 Generell anzumerken ist, dass
Hamburg mit knapp 2 Mio.
Einwohnern, 66,2 Mio.
produzierenden Tagesreisen, 5,9
Mio. Gästeankünften und mehr als
11,5 Mio. Übernachtungen (2013) für
Flensburg eine potenzielle Quelle für
Tages- und Wochenendausflügler
bietet und am Rande des Radius von
90 Minuten Fahrtzeit im
Einzugsgebiet von Flensburg liegt.
 Die nächsten größeren Städte sind z.
B. Rendsburg und Kiel innerhalb des
60 Minuten-Einzugsgebietes.
 Je länger die Fahrtzeit, desto
geringer die Aktivierungsquote für
eine Nutzung eines
Schifffahrtsangebots
82
Quelle: GfK 2013
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Darstellung des Einzugsgebiets
für Eckernförde
(30, 60 und 90 Minuten)
Legende:
30 min
Autofahrzeit
in Minuten
60 min
90 min
Einzugsgebiet Flensburg
Einzugsgebiet Kappeln
 Die nächsten größeren Städte sind z.
B. Flensburg und Kiel innerhalb des
60 Minuten-Einzugsgebietes.
 Hamburg bietet für Eckernförde
definitiv eine potentielle Quelle für
Tages- und Wochenendausflügler. Im
Bereich des Radius von 90 Minuten
Fahrtzeit liegt Hamburg im
Einzugsgebiet von Eckernförde.
 Je länger die Fahrtzeit, desto
geringer die Aktivierungsquote für
eine Nutzung eines
Schifffahrtsangebots
83
Quelle: GfK 2013
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Darstellung des Einzugsgebiets
für Kappeln
(30, 60 und 90 Minuten)
Legende:
30 min
Autofahrzeit
in Minuten
60 min
90 min
Einzugsgebiet Flensburg
Einzugsgebiet Eckernförde
 Die nächsten größeren Städte sind z.
B. Flensburg, Kiel und Rendsburg
innerhalb des 60 MinutenEinzugsgebietes.
 Je länger die Fahrtzeit, desto
geringer die Aktivierungsquote für
eine Nutzung eines
Schifffahrtsangebots
84
Quelle: GfK 2013
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Einwohner
im Einzugsgebiet Flensburgs
0 – 30 min.:
221.784
31 – 60 min.:
839.551
61 – 90 min.:
3.408.271 (HH: 1.734.272)
Gesamteinwohner
0 – 90 min.:
4.469.606
Quelle: GfK 2013
85
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Einwohner
im Einzugsgebiet Eckernförde
0 – 30 min.:
221.784
31 – 60 min.:
845.449
61 – 90 min.:
3.408.271 (HH: 1.734.272)
Gesamteinwohner
0 – 90 min.:
4.475.504
Quelle: GfK 2013
86
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Einwohner
im Einzugsgebiet Kappeln
0 – 30 min.:
78.053
31 – 60 min.:
601.808
61 – 90 min.:
2.568.642 (HH: 1.734.272)
Gesamteinwohner
0 – 90 min.:
3.248.503
Quelle: GfK 2013
87
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Herangehensweise Kaufkraftindex im Einzugsgebiet
Weiterhin wird der Kaufkraftindex pro Einwohner im
Einzugsgebiet von 90 Minuten dargestellt, um das
unmittelbare Quellgebiet einschätzen zu können.
Der Kaufkraftindex ist ein Betrag in Mio. €, der der
Bevölkerung pro Jahr nach Abzug von Steuern und zzgl.
staatlicher Transferleistungen zur Verfügung steht.
Basis der Berechnung sind, neben der Lohn- und
Einkommenssteuerstatistik, einschlägige Statistiken zur
Berechnung der staatlichen Leistungen sowie
Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute.
Der Kaufkraftindex (auch: Kaufkraftzahl oder
Kaufkraftkennziffer) einer Region (Bundesland, Bezirk,
Gemeinde, Postleitzahlgebiet usw.) gibt das Kaufkraftniveau
dieser Region pro Einwohner oder Haushalt im Vergleich
Die Kaufkraft wird als Prognose des
regionalen Konsumpotentials am Wohnort der
zum nationalen Durchschnitt an. Der nationale Durchschnitt
hat dabei den Normwert 100.
Konsumenten ausgewiesen. Vereinfacht kann die Kaufkraft
als Summe aller Nettoeinkünfte pro Region bezeichnet
werden.
Je nachdem wie groß die durchschnittliche Kaufkraft einer
Gemeinde ist, also entweder höher oder niedriger im
Vergleich zum nationalen Durchschnitt, liegt der
Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und
nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte
Kaufkraftindex dementsprechend über oder unter dem
Normwert 100.
und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld,
Kindergeld und Renten zur Kaufkraft hinzugerechnet.
88
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Darstellung des Kaufkraftindex pro Einwohner im
Einzugsgebiet von 90 Minuten
für Flensburg
 Kaufkraft ist in der Umgebung
von Eckernförde, Kiel,
Neumünster und Hamburg am
höchsten
Kaufkraft pro Einwohner:
21.174,23 €
Kaufkraft pro Haushalt:
47.754,08 €
Kaufkraftindex pro Einwohner:
99,98
Quelle: GfK 2013
89
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Darstellung des Kaufkraftindex pro Einwohner im
Einzugsgebiet von 90 Minuten
für Eckernförde
 Kaufkraft ist in der Umgebung
von Eckernförde, Kiel,
Neumünster und Hamburg am
höchsten
Kaufkraft pro Einwohner:
21.129,80 €
Kaufkraft pro Haushalt:
47.653,86 €
Kaufkraftindex pro Einwohner:
99,77
Quelle: GfK 2013
90
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Darstellung des Kaufkraftindex pro Einwohner im
Einzugsgebiet von 90 Minuten
für Kappeln
 Kaufkraft ist in der Umgebung
von Eckernförde, Kiel,
Neumünster und Hamburg am
höchsten
Kaufkraft pro Einwohner:
20.652,23 €
Kaufkraft pro Haushalt:
46.810,66 €
Kaufkraftindex pro Einwohner:
97,51
Quelle: GfK 2013
91
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
4.4 Einzugsgebietsanalyse
Aus der Karte auf Seite 90 geht hervor, dass die Stadt
durchschnittliche Einwohner der Stadt Flensburg und dem
Flensburg selbst einen unterdurchschnittlichen
Einzugsgebiet verfügt im Jahr durchschnittlich über
Kaufkraftindex besitzt und die umliegenden Orte und
21.174,23 €, die ihm nach Abzug aller regelmäßig
Gemeinden mit höheren Werten auffallen.
wiederkehrenden Zahlungsverpflichtungen (zum Beispiel
Wohnungsmieten, Kreditraten, Versicherungsprämien) für
Grundsätzlich verhält sich die Kaufkraft in der Nähe von
Konsumzwecke zur Verfügung stehen.
größeren Städten relativ hoch und nimmt in Richtung
ländliche Gebiete stetig ab.
Der durchschnittliche Kaufkraftindex Deutschlands (= 100)
beträgt nach Angabe der GfK Prognosewerte 2014
Laut GfK 2014 hat Flensburg einen Kaufkraftindex von
99,98. Das bedeutet in absoluten Zahlen ausgedrückt, der
Flensburg
21.178,76 €.
Eckernförde
Kappeln
Kaufkraft pro Einwohner:
Kaufkraft pro Einwohner:
Kaufkraft pro Einwohner:
21.174,23 €
21.129,80 €
20.652,23 €
Kaufkraft pro Haushalt:
Kaufkraft pro Haushalt:
Kaufkraft pro Haushalt:
47.754,08 €
47.653,86 €
46.810,66 €
Kaufkraftindex pro Einwohner:
Kaufkraftindex pro Einwohner:
Kaufkraftindex pro Einwohner:
99,98
99,77
97,51
Grafik: Eigene Darstellung inspektour
92
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
5. Stärken/Schwächen – Chancen/Risiken
Durchführung einer SWOT-Analyse auf Basis der
Vorgehen und Nutzen SWOT-Analyse
Bestandsaufnahme. Darlegung der Stärken und
Schwächen und Aufzeigen von Chancen und Risiken.
Auf den folgenden Seiten werden die zentralen Erkenntnisse
Touristische Betrachtung Ostseerouten
Stärken
ausbauen
Schwächen
abbauen
Chancen
nutzen
Risiken
minimieren
aus dem vorhergehenden Arbeitspaket und den einzelnen
Makro- und Mikroanalysen zusammenfassend dargestellt.
Dies erfolgt in einer SWOT-Analyse (strengths, weaknesses,
opportunities, threats). Es werden die Stärken und
Grafik: Eigene Darstellung inspektour
Schwächen sowie Chancen und Risiken für das Vorhaben
zur Aktivierung und der Attraktivierung der
Fahrgastschifffahrt betrachtet.
Die dargestellten Erkenntnisse bilden eine wesentliche
Grundlage zur Entwicklung der Vision und Ziele sowie der
Strategie und Maßnahmen für die Ostseerouten.
93
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
5.1 SWOT-Analyse
Die SWOT-Analyse wurde auf Basis der Bestandsaufnahme erstellt und zeigt die Stärken und Schwächen der Ostseerouten unter
Bezugnahme auf die Vorarbeiten sowie Chancen und Risiken für die Zukunft.
Stärken
Schwächen
 Hohe Nachfrage nach einem Produkt in der Region
 Modernität der Schiffe, teilweise geringe Attraktivität und
zu hohe Investitionskosten für SOLAS-Richtlinien (knapp
70 % der Fahrgastschiffe , die in den Küstenrevieren im
Untersuchungsgebiet unterwegs sind, sind älter als 50
Jahre)
 Fürsprecher auf deutscher und dänischer Seite (Politik,
Wirtschaftsförderung, touristische Leistungsträger)
 Innenmarketing: Symbolisierung des Zusammenhalts der
Region
 Vielzahl der Akteure, die sich schon heute für die
Wiederbelebung der grenzüberschreitenden
Fahrgastschifffahrt einsetzen (politische Vertreter,
Touristiker, Kapitäne, Reeder)
 Hohe Quantität an Urlaubs-/Tagesgästen im
Einzugsgebiet (starker touristischer Quellmarkt) mit
mittlerer bis hoher Ausgabebereitschaft
 Gut ausgestattetes Infrastrukturangebot der Häfen
und tour. Orte auf deutscher und dänischer Seite /
hohe Aufenthaltsqualität
 Saisonalität
 Bedingt wetterabhängiges Angebot
 Hohe rechtliche Auflagen für die Seeschifffahrt
 Zu geringe Kommunikationsaktivitäten, gegenseitige
Darstellung der einzelnen Orte/Regionen ausbaufähig
 Schwache Kooperation unter den Akteuren und den
einzelnen Orten
 Langwierigkeit der Überlegungen zu den
Ostseerouten
 Gut schiffbare See
 Teilweise ist keine nachhaltige Unterstützung der Akteure
gegeben, was die Etablierung der Schifffahrt ausbremst
 Breite des vorhandenen Fahrgastschifffahrtangebots auf
deutscher Seite
 Geringe Investitionskraft der Schiffseigner
 Wichtiges Ergänzungsangebot
 Imagefaktor
94
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
5.1 SWOT-Analyse
Chancen
Risiken
 Herausstellungsmerkmal für die Ostseeküste
 Potential für Kombinationsangebote (u.a. Wander-/
Fahrradtourismus)
 Touristische Attraktivierung des Gesamturlaubsangebotes/
Ausbau der Infrastruktur
 Attraktives Angebot, da internationaler Charakter
 Vernetzung deutsch-dänischer POIs durch Routenaufbau
und Kombinationsangebote
 Steigerung der Übernachtungen
 Steigerung der Tagesgäste
 Steigerung der Erlebnisorientierung/Trend zu Ausflügen
und Kurzurlauben mit Entschleunigung
 Bessere Vernetzung (regional/überregional und
thematisch)
 Verankerung in der Region durch Einbeziehung der
Gemeinden/Orte/Städte, Akteure und Einwohner
 Vorhandene Schiffseigner unterstützen und stärken
 Bauvorhaben, u.a. in Port Olpenitz, Ferienhaussiedlung in
der Geltinger Bucht
 Positive Effekte (weiche und harte)
 Generationswechsel in den Standards der Schiffe durch
den Einsatz moderner Angebote
 Veraltete Schiffe, die nicht mehr den
Qualitätsansprüchen der touristischen Nachfrage gerecht
werden
 Strengere Sicherheitsregeln in der Fahrgastschifffahrt
(SOLAS) sowie ggf. weitere Gesetzesänderungen
 Hohe Investitionskosten und laufende Kosten /
ganzjährige Fixkosten bei saisonal bedingtem Geschäft /
Nachhaltige Finanzierung
 Höhere Kraftstoff- und Betriebskosten
 Fehlende ganzheitliche politische Unterstützung auf
deutscher und dänischer Seite
 Finden geeigneter Investoren und Projektpartner bzw.
Betreiber, die das operative Geschäft in die Hand
nehmen
 Generell die Bereitschaft in der Saison für ein/zwei Tage
zu vermieten sowie eine geringere Bettenkapazität auf
dänischer Seite in den Segmenten Hotels, Pensionen,
Gasthäuser
95
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
5.2 Vision und Ziele der Ostseerouten
Für die regionale Entwicklung ist die kooperative
Engagement entsprechend zu investieren und Besucher
Zusammenarbeit von Deutschland und Dänemark
inspiriert, das Angebot möglichst mehrfach wahrzunehmen.
entscheidend für die zukünftige Entwicklung der
grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt.
Die Herausstellungsmerkmale der Ostseerouten sind im
wesentlichen folgende:
Die Vision und damit das Leitthema der Ostseerouten ist
 Grenzüberschreitende Urlaubserfahrung/-erlebnisse
aktuell und langfristig der Titel der Machbarkeitsstudie:
 Der Zusammenhalt der Region zum Thema Ostseerouten
Aktivierung und Attraktivierung der Fahrgastschifffahrt mit
 Kein Alleinstellungsmerkmal vorhanden
möglichst grenzüberschreitenden Angeboten.
Die Herausstellungsmerkmale der Ostseerouten spielen
für die Orientierung am Leitthema eine entscheidende Rolle,
schließlich ist es genau die Besonderheit des Angebotes,
was die Akteure motiviert ihre Zeit und ihr
Bei allen sich anschließenden Überlegungen ist zu
berücksichtigen, dass das Vorhaben der Aktivierung und
Attraktivierung der Fahrgastschifffahrt klar auf die
Entwicklung der touristischen Angebotsvielfalt in
Deutschland und Dänemark abzielt.
96
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
5.2 Vision und Ziele der Ostseerouten
Im Rahmen der Analyse sind Ziele für die Ostseerouten
erarbeitet worden, die über die nächsten Jahre erreicht
werden sollen. Diese Ziele sind grundlegend für die
Erarbeitung der Entwicklungsstrategie für die
grenzüberschreitende Fahrgastschifffahrt sowie für die
Erstellung der Szenarien und werden in der
Wirtschaftlichkeitsberechnung und bei den anschließenden
Maßnahmenansätzen berücksichtigt.
Unerlässlich für die voranschreitende Entwicklung des
Projektes Ostseerouten ist der Aufbau und die nachhaltige
Etablierung eines Ostseeroutenmanagements
(Konkretisierung siehe S.117).
Ziele:
 Klare Profilierung von Kernangeboten der Ostseerouten,
bestenfalls mit grenzüberschreitender Fahrgastschifffahrt
 Erhalt der bestehenden Angebote und ggfs. Ausbau der
Routen
 Entwicklung und Etablierung neuer Betreiberkonzepte mit
wirtschaftlicher Stabilität
 Forcierung des politischen Dialogs zu den rechtlichen
Herausforderungen und Bestimmungen auf deutscher und
dänischer Seite
 Steigerung der Bekanntheit der vernetzten deutschdänischen Region (Marketingkonzept inkl. Umsetzung)
 Steigerung der Tagesgäste und Übernachtungen
Zwingend erforderlich:
Aufbau eines Ostseeroutenmanagements, das die
operative Arbeit für die nächsten 5 Jahre regelt
97
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
5.3 Grundsätzlicher Strategischer Zugang
Strategischer Zugang:
Vor dem Hintergrund der bereits in Angriff genommenen Überlegungen und Projekte müssen für die strategische Entwicklung der
Ostseerouten zwei Herangehensweisen in Betracht gezogen werden:
(1) Angebote, die aus den Regionen heraus entwickelt werden (bottom-up), indem bestehende Angebote genutzt und diese
optimiert werden und
(2) Angebote, die aus strategischer Wettbewerbssicht entwickelt werden (top-down) und überregional eine kooperative
Zusammenarbeit schaffen
Marketingstrategie
Herausstellungsmerkmal
Besonderheit des vernetzten Angebots der deutsch-dänischen Erlebniswelt
Themenmarketing
Primär: Fahrgastschifffahrt, sekundär: Radwandern, Wandern, Natur, Kultur & Kunst,
Events, Kulinarik etc.
Markt-Positionierung
Preisführer, Angemessenes Preis-/Leistungsverhältnis
Marken-Positionierung
Ostseerouten – das einzigartige grenzüberschreitende Urlaubserlebnis
Saisonalität
Frühling, Sommer, Anfang Herbst – Kernzeit sind die Sommermonate zzgl. der
relevanten Feiertage/lange Wochenenden
Kooperationen
Intensivieren, Fokussieren, Ausweiten
Kooperationspartner
Auf Ortsebene, Akteure/Investoren, andere Kommunen, regionale Ebene,
grenzüberschreitend zwischen Deutschland und Dänemark
Grafik: Eigene Darstellung inspektour
98
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
5.3 Grundsätzlicher Strategischer Zugang
Gästestrategie
Zielgruppenfokus
Entwicklungsstrategien
Quellmärkte
Primärmarkt: Ausflügler vom Heimatort (bis 90 Minuten)
Sekundärmarkt: Urlaubsgäste vor Ort und Ausflügler von den jeweiligen Urlaubsorten
(30 bis maximal 60 Minuten)
Gästesegment
Primäre Tagesgäste, Sekundäre Tagesgäste, partiell Kurzreisende
Besuchsmotiv
Natur, Wassertourismus, Entschleunigung, Erlebnis, Information, Zusatzangebote,
Aktivitäten
Interessensgruppen
Ostseeurlauber, Radfahrer, Natururlauber, aktive Familien, Entschleuniger,
Neugierige
Alter
Alle Altersgruppen
Art
Familien mit Kindern/Jugendlichen, Erwachsene, Singles und Paare, Gruppen
Einkommen
Alle Einkommensschichten
Entwicklungsrichtung
Zunächst Aufbau, dann Wachsen, Stabilisieren/Halten
Innovationsgrad
Gering aus Gästesicht, Hoch bei Betreiberkonzepten
Sprachen
Mindestens zweisprachig
Marktfelder
Produktentwicklung
Aufenthaltsdauer
Tagesgäste: 2-6 Stunden
Grafik: Eigene Darstellung inspektour
99
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
5.3 Grundsätzlicher Strategischer Zugang
Regionale Effekte und Wirkungen
Die regionalen Effekte bzw. Wirkungen zeigen, inwiefern die
Qualitative Effekte (weiche Effekte) – Weiche Effekte sind
Fahrgastschifffahrt von den getätigten Investitionen
nur sehr schwer monetär quantifizierbar, jedoch auch von
profitieren kann. Effekte lassen sich nur bedingt mit Zahlen
hoher Bedeutung.
darlegen, da auch viele weiche Aspekte, die sich nicht in
 Schaffung eines schönen Ambientes/Attraktivität in den
Zahlen ausdrücken lassen, hineinspielen.
Grundsätzlich lassen sich die Auswirkungen auf den Betrieb
der Fahrgastschifffahrt der Ostseerouten nach quantitativen
und qualitativen Effekten unterscheiden.
Häfen und auf den Schiffen
 Image- und Marketingeffekte
 Identifikationseffekte
 Touristische Attraktivität
Quantitative Effekte (harte Effekte) – Harte Effekte sind
monetär quantifizierbar und daher greifbar nachzuvollziehen.
 Infrastruktureffekte
 Freizeitwert
 Grenzüberschreitenden Urlaubserfahrung/-erlebnisse
 (Der Zusammenhalt der Region zum Thema
Ostseerouten)
 Wertschöpfungseffekte
 Kein Alleinstellungsmerkmal vorhanden
 Beschäftigungseffekte
 Fiskalische/Steuerliche Effekte
100
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
6. Potentialabschätzung
Herausstellungsmerkmal für das
Fahrgastschifffahrtsangebot zur Herleitung der
Szenarien:
3) In Dänemark nimmt vielmehr der Fährverkehr die
Position der Fahrgastschifffahrt ein
4) Deutsch-dänische Grenzgebiete, schnelle Erreichbarkeit
Um eine Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit zu
von bestehenden Fährverbindungen wie Fynshav –
gewährleisten muss sich das Angebot von den bestehenden
Soby, gutes Straßennetz bedingen schnelle
nationalen deutschen Ausflugsverkehrsangeboten
Erreichbarkeit der grenznahen Orte
abgrenzen und eine Ergänzung zum bestehenden dänischen
Fährverkehr bieten.
5) Herausstellungsmerkmal des Angebots; wenn
Zwischenstopps in ein Tourkonzept integriert werden
sollen, braucht man hohen Erlebnisfaktor der Zielhäfen
Bei der Auswahl der Routen und der Gestaltung der
Szenarien müssen folgende Gegebenheiten berücksichtigt
werden:
1) Bestehendes etabliertes Fahrgastschifffahrtsangebot in
der Flensburger Förde, Schlei, Eckernförder Bucht
2) Geringere Bedeutung und Nachfrage nach
Fahrgastschifffahrtsangeboten in Dänemark, da der
private Wassertourismus stark ausgeprägt ist
und entsprechende Ausstattungsqualität
6) Fahrgastpotential der Häfen entsprechend des
Einzugsgebietes
7) Wahrgenommene Fahrgastschifffahrtskompetenz der
Häfen durch die Nachfrage, Wahrnehmung/Prägung für
Angebot
8) Zu vermittelnder Themenfokus: Shopping (Flensburg/
Sønderborg) vs. Naturerlebnis (Ærø, Kappeln,
Eckernförde)
101
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
6.1 Skizzierung von drei Szenarien
In der aufgeführten Karte wird ein Überblick zu den derzeit
bestehenden dänischen Fährrouten gegeben und ein
Überblick zu der in Deutschland stattfindenden
Ausflugsschifffahrt im Untersuchungsgebiet.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass eine Vielzahl von
dänischen und deutschen Angeboten den Gästen schon
heute geboten werden, die jedoch nur selten miteinander
verknüpft sind. Dort, wo grenzüberschreitende
Fahrgastschifffahrt stattfindet, handelt es sich um
Segeltourismus. Beispielsweise in der Flensburger Förde mit
dem Ziel Sønderborg. Darüber hinaus geben die
Quelle: GfK 2013
Ausflugsangebote rund um die Ochseninseln in der
beispielsweise Angebote im Fahrradtourismus oder die
Flensburger Förde sowie die Fahrten rund um die dänische
Verknüpfung mit landseitigen Angeboten im Rahmen von
Inselwelt Anknüpfungspunkte für die Schaffung weiterer
Tagesausflügen, die eine hohe Wertschätzung seitens der
grenzüberschreitender touristischer Angebote.
Nachfrage bekommen. Gerade für ältere Personen gewinnen
Urlaub auf dem Wasser wird häufig mit anderen Aktivitäten
der Aufenthalt im Hafen sowie die dort und im angrenzenden
wie Wanderungen und Radtouren in die nähere Umgebung
Umfeld vorzufindenden Freizeitmöglichkeiten mit
des Hafens oder mit Stadtbesichtigungen kombiniert.
zunehmendem Alter an Bedeutung. Der Gast stellt zudem
Daher ist es unumgänglich vorhandene touristische
Angebote in die Überlegungen mit einzubeziehen, wie
hohe Anforderungen an Komfort und Erlebnismöglichkeiten
an der Anlegestelle.
102
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
6.1 Skizzierung von drei Szenarien
Auf Basis der vorhergehenden Analyse sind drei Szenarien
Die auf den folgenden Seiten dargestellte inhaltliche
herausgearbeitet worden. Diese unterscheiden sich inhaltlich
Beschreibung der Szenarien bildet die Grundlage für die
durch variierte Ausprägungen der Parameter aufgrund der
weiteren Maßnahmen zur Ausgestaltung eines Angebots im
unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Szenarien.
Rahmen der grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt.
Folgende drei Szenarien sind entwickelt worden:
Die dargestellten Szenarios wurden in Abgrenzung zum
Szenario 1: Linien-Fahrgastschiffe
nachstehend aufgeführten bereits bestehenden Angebot
Tagesausflug, deutsch-dänisches
entwickelt.
Transferangebot mit ggfs. verknüpften
 Fährverkehr in Dänemark
touristischen Zusatzangeboten
 Hafen- und Seerundfahrten in der Flensburger Förde,
Szenario 2: Seerundfahrten mit Zwischenstopps
Rundfahrt in der Flensburger Förde mit
Zwischenstopps und Hauptziel Sønderborg
Eckernförder Bucht, Kappeln, Langballigau
 Charterfahrten (Betriebsausflüge, Segeltörns,
Veranstaltungen, Seminare, Seebestattungen, uvm.)
einzelner Betreiber
Szenario 3: Charterfahrten
Individueller Direkttransfer
Vernetztes Angebot zu den POIs
Die dargestellten Karten und integrierten Routen sind nicht
maßstabsgerecht und dienen lediglich zur Illustration und
bildlichen Verdeutlichung der einzelnen Szenarien.
103
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
6.1 Skizzierung von drei Szenarien
Szenario 1: Linien-Fahrgastschiffe
Kurzbeschreibung:
 Deutsch-dänisches Linienangebot
Häfen:
 DE: Eckernförde, Kappeln, Langballigau, Port Olpenitz
 In der Saison von April bis Oktober, orientiert an den
 DK: Søby, Marstal, Ærøskobing, Faaborg
 Schnelle Direktverbindung, die einen Tagesaufenthalt
Kernfeiertagen und Ferienzeiten als Start und Endpunkt
gewährleistet
 Ausflugsschiffe mit Gepäck- und Fahrradtransport
 Kapazität: bis zu 150 Passagiere
 Startpunkt: deutscher Hafen (bspw. Kappeln, Eckernförde,
Langballigau)
 Großes Potential birgt der derzeitige Ausbau des Ostsee
Resorts Port Olpenitz
Notwendige landseitige Maßnahmen:
 Angebotspakete für deutsche Tagesgäste auf Ærø
 Sukzessive Erschließung des dänischen Marktes mit
potentielle
Fahrgastschifffahrt
Zielgruppe:
Quelle: GfK 2013
 Deutsche Tages-/Übernachtungsgäste, Einheimische
entsprechenden Produkten
 Ergänzung der Fährverbindungen im dänischen
Projektgebiet um touristische Elemente
 Maßnahmen zur optimalen Auslastung in der Saison
sowie zur Saisonverlängerung
 Grenzübergreifende gegenseitige Vermarktung
104
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
6.1 Skizzierung von drei Szenarien
Szenario 2: Seerundfahrten mit Zwischenstopps
Kurzbeschreibung:
 Deutsch-dänisches Hop On-Hop Off Angebot
Häfen:
 DE: Eckernförde, Kappeln, Langballigau oder Flensburger
Förde mit Glücksburg, Gelting
 In der Saison von April bis Oktober, konzentriert auf die
Hauptsaison
 Teilstrecken die individuelles Zu- und Aussteigen
 DK: Søby, Marstal, Ærøskobing oder Sønderborg
ermöglichen
 Paketangebote, die vernetztes Angebot bieten (Fahrrad-,
Kulinarik-, maritime Themenreisen)
 Ausflugsschiffe mit Gepäck- und Fahrradtransport
 Kapazität: bis zu 200 Passagiere
Notwendige landseitige Maßnahmen:
 Entwicklung von Themenrouten aus bestehendem
(bereits vernetzten) Angebot, z.B. Städtetrips, maritime
potentielle
Fahrgastschifffahrt
Zielgruppe:
Quelle: GfK 2013
,
 Deutsche und dänische Übernachtungsgäste,
Kurzurlauber, Einheimische
Fahrradrouten, Kulinarik
 Vernetzung des Transferangebots (Bus, Fahrrad, Schiff)
 Besetzung innovativer Reisethemen: eMobility, Green
Footprint, Nachhaltigkeit, etc.
 Maßnahmen zur Saisonverlängerung
105
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
6.1 Skizzierung von drei Szenarien
Szenario 3: Charterfahrten
Kurzbeschreibung:
 Direkttransfer
Häfen:
Vernetztes Angebot zu deutsch-dänsichen POIs
 Bestehende (nationale) Fahrgastschifffahrt nutzen,
Angebotsvernetzung mit Grenzüberquerung, eventuell
ergänzende/alternative Transferangebote mit Anlanden
 Unabhängigkeit von festen Saisonzeiten, eher zeitlich
abhängig von Erlebnisangebot
 Fokusthemen: Ochseninseln, Dänisches Inselerlebnis
Ærø, deutsch/dänische Städtetrips, grenzüberschreitende
Kulinarik erleben
Notwendige landseitige Maßnahmen:
 Entwicklung von Angebotspaketen
potentielle
Fahrgastschifffahrt
Quelle: GfK 2013
,
 Sicherstellung der individuellen Mobilität zwischen den
Angeboten
 Kooperative Vermarktung in Deutschland und Dänemark
Zielgruppe:
 Deutsche und dänische Tages-/Übernachtungsgäste,
Kurzurlauber, Einheimische
106
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
6.2 Potentielle Betreiberkonzepte im Überblick
Für die Umsetzung der Ostseerouten werden beispielhaft mögliche Betreiberkonzepte vorgestellt. Diese stellen lediglich eine
Auswahl dar. Neben weiteren Konzepten, sind auch Mischformen denkbar. Die Darstellung fokussiert sich kurz und knapp auf die
wesentlichen Punkte. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Grundsätzlich wird von einer Fahrtrichtung von Häfen in
Deutschland nach Dänemark (oder umgekehrt) und einem saisonalen Betrieb ausgegangen.
Betreiberkonzepte
Konzept
Privater Betreiber
Kapitän
Große Reederei
 privater Kapitän mit
 Bestehende große
eigenem Schiff
Reederei
 Umsetzung in Eigen Etablierung neuer
verantwortung auf einer
Routen in Eigenoder abwechselnd auf
verantwortung mit
mehreren Routen
gleichen Fahrplänen
 Mehrere Angebotsarten
bedienen verschiedene
Nachfragegruppen,
dadurch insgesamt
größeres Fahrgastpotential
Verein
 Gründung eines gemeinnützigen, durch
Ehrenamt geprägten Vereins
 Interessensgemeinschaft natürlicher und
juristischer Privatpersonen mit möglichst
vielen Mitgliedern
 Vereinszweck: Schaffung eines deutschdänischen Fahrgastschiffangebotes
 Erwerb und eigenständiger Betrieb eines
Schiffes durch Verein
 Finanzierung von 2-3 Festangestellten,
ggf. auf Stundenbasis
 Einbezug externes Know-how bei Bedarf
 Investitionskosten für
 Deckung der
 Geringes Budget über Mitglieder
Modernisierung und
Investitionskosten
 Möglichkeiten der Finanzierung zum
Anpassung des Schiffes über existierendes
Beispiel über Spenden, Sponsoring oder
an internationale
Unternehmen
Crowdfunding
Standards sowie
 Bestenfalls kann ein
Investition/
Marketingmaßnahmen
Schiff aus Bestands-  Zusätzlich Fördermittel
Finanzierung
im Vorfeld
flotte genutzt werden,
 Kreditwürdigkeit durch
sonst Kauf
Schiff als Sicherheit
 zusätzlich
gewährleistet
Fördermittel
 zusätzlich Fördermittel
Public Private Partnership
 Allianz zwischen öffentlichen
Körperschaften und Privatwirtschaft
 Gründung eines Zweckverbandes oder
einer ähnlich gelagerten Organisationseinheit mit ausschließlich öffentlichen
Beteiligten (Gemeinde, Kreis, etc.) aus
Deutschland und Dänemark
 Kauf eines Schiffes durch Zweckverband
 Externe Betreibersuche über öffentliche
Ausschreibung
 Zuständigkeit für Betrieb, Pflege und
Instandhaltung obliegt dem Betreiber
 Einzahlung durch Mitglieder des
Zweckverbandes in gemeinsamen Topf
 Schiffskauf durch Zweckverband
 Bereithalten von Rücklagen für eventuelle
Rückzahlungen (Zweckbindungsfristen)
 Betreiber trägt wirtschaftliches Risiko und
behält die Gewinne
107
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
6.2 Potentielle Betreiberkonzepte im Überblick
Betreiberkonzepte
Laufender
Betrieb
Umsetzung
Bewertung
PRIVATER BETREIBER
Kapitän
Große Reederei
Verein
Public Private Partnership
 Eigenständige und
eigenverantwortliche
Organisation des
Betriebsablaufs
 Mitarbeiterpool und –
kompetenzen vorhanden
 Integration in
bestehendes Marketingund Vertriebskonzept
der Reederei
 Verantwortung für Instandhaltung
und Angestellte obliegt dem Verein
 Streuung der Marketingaktivitäten
durch hohe Anzahl an Mitgliedern
 Instandhaltung und
Mitarbeitermanagement durch
Betreiber
 Integration von Marketing und
Vertrieb in lokale
Tourismusorganisationen
(Werbung, Flyer, Ticketverkauf)
 Flexibel, individuell und
persönlich, Kapitän als
„Typ“/Charakter
 Große Leidenschaft und
intrinsische Motivation
 Ökonomische
Abhängigkeit, da Ansatz
von einem Produkt
ausgeht
 Starke saisonale
Schwankungen und
Belastungen
 Bestehende Strukturen
und damit alles
vorhanden
 Mengenvorteile
 Nutzung internes KnowHow und Netzwerke
 Erfahrungswerte
 Gemeinschaftliches, überwiegend
ehrenamtliches Engagement
 geprägt durch Leidenschaft und
Emotionalität
 Selbstorganisation des Vereins
 Pflichtangebotselemente und
Leistungsforderungen in
Ausschreibung festgelegt
Ein privater Akteur trägt
ein hohes wirtschaftliches
Eigenrisiko.
Vorteile dieser Variante
sind die bereits etablierten
Strukturen und der hohe
Professionalisierungsgrad. Dadurch wird das
Risiko minimiert.
Das gemeinsame Zielvorhaben stärkt
das Engagement der Akteure.
Die Investitionen zahlen die
profitierenden Gebietskörperschaften.
Die Unternehmung ist
jedoch geprägt durch ein
hohes Maß an
Emotionalität.
Schnelle Realisierungszeit
bei Einsatz von
Bestandsschiffen mit
erforerlichen Standards.
Die ehrenamtliche Arbeit birgt jedoch
ein hohes Risiko (z. B. nachlassendes
Interesse, fehlende Zeit etc.) mit sich
Durch die Auslagerung des
wirtschaftlichen Betriebes an einen
externen Betreiber wird das Risiko
gestreut.
108
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
7. Grundsätze der Wirtschaftlichkeitsanalyse
Grundsätze zur Erstellung der
einzusetzenden Mitteln darzulegen und Ansätze für eine
Wirtschaftlichkeitsanalyse im Rahmen des Projektes
mögliche Refinanzierung zu geben. Auf ihrer Grundlage ist
die Entscheidung über das „Ob“ und das „Wie“ für die
Die nachfolgend dargestellten Grundsätze zur Erstellung der
Reaktivierung einer grenzüberschreitenden Fahrgast-
Wirtschaftlichkeitsanalyse haben den Anspruch Orientierung
schifffahrt zwischen Deutschland und Dänemark zu fällen.
in Bezug auf die Mindestanforderungen zur Erstellung dieser
zu geben. Damit soll ein strukturiertes Herangehen bei der
Grundsätzliches: Mit der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wird
Erstellung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ermöglicht
angestrebt eine optimale Relation zwischen den
werden.
einzusetzenden Ressourcen (Investitionen, Personal, etc.)
und den zu erzielenden Ergebnissen (Einnahmen, Effekte
Das Projekt Ostseerouten zielt auf eine effiziente Planung
etc.) zu finden. Zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit sind
der notwendigen Investitionskosten sowie die
folgende Betrachtungen notwendig:
Kostendeckung des laufenden Betriebs in Bezug auf ein
 Investition
grenzüberschreitendes Fahrgastschifffahrtsangebot ab. Ein
 Finanzierungsplan
stetes sparsames und wirtschaftliches Handeln der
 Kosten des laufenden Betriebs
Investoren und Betreiber wird vorausgesetzt, wodurch sich
 ggfs. Nutzwertanalyse zur Gewichtung von Kosten und
ein enger finanzieller Spielraum bedingt.
regionalen Effekten
Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen tragen dazu bei, das
Verhältnis zwischen dem zu erreichenden Vorhaben und den
109
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
7. Grundsätze der Wirtschaftlichkeitsanalyse
Investitionskosten
Personalkosten Ostseeroutenmanagement.
Zu den Investitionskosten sind darüber hinaus notwendige
Bei der Investitionsphase wird von einer einmaligen
Aufwendungen für eine Art Anschubmarketing zu rechnen.
Auftaktinvestition ausgegangen, heißt die Anschaffung des
Darunter fallen neben einem einheitlichen, transparenten Be-
Schiffes inklusive Grundausstattung und der notwendigen
bzw. Ausschilderungskonzept die Produktion von
Sicherheitssysteme.
Informationsmaterial als auch die Darstellung bzw.
Zu berücksichtigende Aspekte sind zum einen relevante
Platzierung des Angebots im Internet und die
Investitionen in die Ausstattungs- als auch Service-Qualiät,
grenzüberschreitende Kooperation und Kommunikation mit
heißt die Schaffung der Grundausstattung für bspw. Fahrrad-
Reisemittlern, optional die gemeinsame Erarbeitung von
und Gepäckaufbewahrung auf dem Schiff,
grenzüberschreitenden Pauschalangeboten inklusive der
Informationsmittel, aber auch der Gewährleistung einer
Akquise von Kooperationspartnern und Vertriebsplanung
Grundversorgung über ein gastronomisches Basisangebot.
inklusive begleitender Managementaufgaben. Ziel ist eine
Hinzu kommen die Gemeinkosten für das
grenzüberschreitende Ostseeroutenangebot, dies sind alle
bewusste Bekanntheitssteigerung und damit auch
Wahrnehmung bei den relevanten Zielgruppen.
Aktivitäten und damit verbundenen Planungs- und
Ein Sicherheitsaspekt ist die Einstellung einer
Entwicklungskosten, die im Rahmen der Abwicklung des
kalkulatorischen Pauschale für unvorhergesehene
Vorhabens anfallen, bspw. Gutachten, Beratungen,
Positionen.
Sitzungen, Kostenvoranschläge und auch Gemeinkosten im
Sinne von Material-, Fahrt- und Kommunikationskosten,
110
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
7. Grundsätze der Wirtschaftlichkeitsanalyse
Finanzierungsplan
Wenn eine Finanzierung über Fördermittel angestrebt wird,
Der Finanzierungsplan bezieht sich ausschließlich auf die
dann muss eine Berücksichtigung der Zweckbindungsfristen
Investitionskosten und kann Auskunft über eine potentielle
erfolgen und eine bewusste Beachtung der jeweiligen
Umsetzung mit einem kalkulatorischen Anteil von
Rahmenbedingungen und Voraussetzungen. Das heißt,
Fördermitteln geben. Er stellt den tatsächlich zu
sollte der Betrieb des Schiffes eingestellt werden bevor der
erbringenden Eigenanteil bzw. das Finanzierungsvolumen
Fördermittelzeitraum endet, müssen etwaige Fördermittel-
dar. Das Finanzierungsvolumen wird dem möglichen
rückzahlungen berücksichtigt werden und damit finanzielle
Eigenkapitalanteil, Sponsorenzuschüssen, Zuschüssen von
Mehraufwendungen einkalkuliert werden.
öffentlich-rechtlichen Institutionen und Trägern sowie
sonstigen Zuschüssen und etwaigen Darlehen gegenüber
Rahmenbedingungen für den Finanzierungsplan:
gestellt.
 Kauf eines etwaigen Schiffes kann durch einen Verein,
Das Finanzierungsvolumen der Investition könnte mittels
eine Gemeinde oder eine Netzwerklösung erfolgen, die
unterschiedlicher Zuschüsse aufgeteilt werden,
eine Anschubfinanzierung für das Vorhaben leistet
beispielsweise über:
 Ansatz: Förderung von Teil-Investitionskosten
 Sammlung von Spenden
 Der Betrieb muss durch einen kompetenten und
 Einmaliger zusätzlicher Zuschuss der Gemeinden
wirtschaftlich handelnden Betreiber erfolgen, der auf
 Gelder aus Fördertöpfen, ggfs. Crowdfunding
Basis der Gewinnabzielungsabsicht alle laufenden und
 Akquise von Sponsoren
Instandhaltungskosten deckt
111
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
7. Grundsätze der Wirtschaftlichkeitsanalyse
Kalkulation laufender Betrieb
Fahrgastpotential
Der laufende Betrieb wird kalkulatorisch über einen
Zur Kalkulation der potentiellen Fahrgäste muss die
definierten Geschäftszeitraum, meistens 15 Jahre aufgrund
Betrachtung im Wesentlichen über die
der Finanzierung über Fördermittel, betrachtet.
Einzugsgebietsanalyse, an den zu definierenden
Zielgruppen orientiert sein, denen ein Aktivitätsquotient zu
Basis-Annahmen
Es werden Annahmen für die Potentialabschätzung im
Hinblick auf die zu erwartenden Gästezahlen getroffen. Heißt
wie viele potentielle Fahrgäste zu welcher Jahreszeit über
welche Zielgruppen hinweg das Fahrgastschifffahrtsangebot
in Anspruch nehmen könnten. Ergänzend wird ein
durchschnittlicher Ticketpreis je Schifffahrt zu Grunde gelegt
und das Kernangebot mit Fahrzeiten, Personalbedarf und
Grunde gelegt wird. Der Aktivitätsquotient stellt in diesem
Fall beispielsweise dar, wie viele Tagesausflügler bzw.
Übernachtungsgäste einen Ausflug unternehmen mit dem
Ziel/der Motivation einen Schiffsausflug in Anspruch zu
nehmen. Ergänzend wird eine Schätzung zum zu
erwartenden Nutzungsanteil vorgenommen, das ist der
definierte Anteil an Personen, die mit großer
Wahrscheinlichkeit tatsächlich das Schiff in Anspruch
nehmen werden.
-kosten sowie Abschreibungen/Afa definiert.
112
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
7. Grundsätze der Wirtschaftlichkeitsanalyse
Auflistung Einnahmen
Durch die Gegenüberstellung der erwarteten Einnahmen und
Die zu erwartenden Umsatzerlöse aus dem Fahrgastangebot
kalkulierten Ausgaben wird das Betriebsergebnis ermittelt.
werden kalkuliert und um dauerhafte Zuschüsse,
Zuweisungen von Kommunen oder von den Kreisen,
Schlussbetrachtung
Spenden, weitere/sonstige Zuweisungen, Einnahmen aus
Je nachdem wie sich der Entwicklungs-/Maßnahmenkatalog
dem Verkauf von Merchandising-Artikeln, Vermietung von
des Vorhabens zur Reaktivierung der grenzüberschreitenden
Werbeplätzen in Informationsmaterialien oder auf dem Schiff
Fahrgastschifffahrt zwischen Deutschland und Dänemark
sowie sonstige Einnahmen ergänzt.
gestaltet, sollten variable Aufwendungsentwicklungen über
die Geschäftsjahre hinweg definiert werden. Beispielsweise
Auflistung Ausgaben
sollte eine Anhebung der sonstigen betrieblichen
Im Rahmen des laufenden Betriebs werden die zu
Aufwendungen für beispielsweise Marketingmaßnahmen
erwartenden Ausgaben identifiziert. Dazu zählen u.a.
oder die Inwertsetzung des Angebots berücksichtigt werden.
Personalkosten im Rahmen der Fahrtzeiten und Häufigkeit
Je nach den voranschreitenden Entwicklungen sollten die
der Fahrten, Wareneinsatz, Versicherungen, Betriebskosten
Preise inflationsbereinigt dargestellt werden.
Schiffe (Treibstoff-/Wartungskosten, etc.), Hafengebühren,
Wartungsbedarf Schiffsunterhaltung, Marketing/Vertriebskosten, sonstige betriebliche Aufwendungen,
Außerplanmäßige Instandhaltung.
113
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
8. Rechtliche Rahmenbedingungen
Vorbemerkung
 Schiffsbesetzung: Minimum Safe Manning Certificate
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die
 Schiffssicherheit: Ship Safety Certificate
grenzüberschreitende Fahrgastschifffahrt sind komplex und
 Freibord: National Load Line Certificate
haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter
 Meeresumweltschutz: Engine International Air Pollution
verschärft. Dieses führt dazu, dass die bestehende Flotte (in
Deutschland) überwiegend nicht für den Grenzverkehr
genutzt werden darf. Folgende Auflistung zeigt die
bestehende Rechtslage ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Prevention Certificate
 Meeresumweltschutz: International Anti-Fouling System
Certificate
 Haftung: Civil Liability Certificate (Bunkers Convention)
 Flagge: Flag certificate
Regelung zur Flagge/Klasse:
 Seearbeitsrecht: Interim Maritime Labour Certificate
 VERORDNUNG (EG) Nr. 391/2009 DES
EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES
vom 23. April 2009 über gemeinsame Vorschriften und
Normen für Schiffsüberprüfungs- und besichtigungsorganisationen (Neufassung)
 Schiffsvermessung: International Tonnage Certificate
1969 / Special Tonnage Certificate 1969
Umweltrecht
 Internationales Übereinkommen zur Verhütung der
Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL 73/78)
der Vereinten Nationen (UN) zur vorbeugenden Regelung
der Kontrollmaßnahmen gegen Verschmutzungen durch
Öl, Chemikalien, Gefahrgut, Schiffsabwässer, Abfälle
sowie Luftverschmutzungen
114
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
8. Rechtliche Rahmenbedingungen
 Vorbeugung von Seeverschmutzungen gegen Öl: OILPOL
Zentrale Inhalte SOLAS
(International Convention for the Prevention of Pollution of
Im SOLAS sind maßgeblich folgende Inhalte von Bedeutung
the Sea by Oil) aus dem Jahr 1954
für die Ostseerouten:
 Blauer Engel für umweltfreundliches Schiffsdesign: RALUZ 141 Umweltfreundliches Schiffsdesign
 Blauer Engel für umweltschonenden Schiffsbetrieb: RALUZ 110 Umweltschonender Schiffsbetrieb
 Verringerung der Schiffsemissionen: Optionen dar
European Commission - IP/10/1747 20/12/2010
 Kapitel 2-1 Teil B: Unterteilung und Stabilität (die
höchsten Anforderungen gelten für Passagierschiffe)
 Kapitel 3: Ausrüstung: Besondere Beachtung finden auch
hier Fahrgastschiffe, die in zwei Abschnitten (I u.a., und II.
speziell) von fünf Behandlung finden. Diese zwei
Abschnitte umfassen 30 von insgesamt 37 Regeln des
Weitere grundlegende Rahmenbedingungen
 IMO: International Convention for the Safety of Life at Sea
(SOLAS), 1974
 IMO: International Convention on Standards of Training,
Kapitels.
Umsetzung SOLAS
Die Umsetzung von SOLAS geschieht durch die Übernahme
des Internationalen Übereinkommens in nationales Recht. In
Certification and Watchkeeping for Seafarers (STCW) –
Deutschland geschieht dies durch die Schiffsicherheits-
Abschnitt 5
verordnung (SSV) und das Schiffsicherheitsgesetz (SSichG).
 IMO: International Convention on Maritime Search and
Rescue (SAR)
In der Anlage des SSichG wird das „Internationale
115
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
8. Rechtliche Rahmenbedingungen
Übereinkommen von 1974 zum Schutz des menschlichen
Überwachende Behörden
Lebens auf See“ als eine der völkerrechtlichen Regeln und
Für die Ausstellung der Zeugnisse, Verwaltung und
Normen allgemein anerkannt. Das SSichG stellt somit die
Kontrolle, für die Durchführung, ist das Bundesamt für
Umsetzung des Zweckes von SOLAS dar. Die SSV
Seeschifffahrt und Hydrografie, kurz das BSH (nach
übernimmt die Inhalte von SOLAS in ähnlicher Gliederung in
Seeaufgabengesetz § 5 Abs. 1 Nr.1) sowie die See
nationales Recht.
Berufsgenossenschaft, die „See BG“ (nach
Seeaufgabengesetz § 6 Abs. 1) zuständig (SSV, Teil A,
Für die Einhaltung der Vorschriften von SOLAS 74 ist nach
Kapitel I, § 3). Die See BG untersteht der Fachaufsicht des
der SSV ( Teil A, Kapitel I, § 4 ) der Eigentümer und Besitzer
Bundesverkehrsministeriums(BMVBW).
eines Schiffes sowie die Schiffsführung an Bord und an
Zu Beratungszwecken und der Kontrolle kann der
Land.
Germanische Lloyd konsultiert werden.
Beschränkt auf SOLAS Kapitel VI „Beförderung von Ladung“
und SSV-Paragraph 48„ (uu Kapitel VI der Anlage zum
Übereinkommen von 1974) Beförderung von Ladung“, sind
die Aussteller von Ladungs- und Beförderungspapieren
verantwortlich (SSV, Teil A, Kapitel I, § 4).
Dau-Schmidt bezieht sich auf Richtlinie der EU 98/18/EG
(aktuelle Fassung: 2009/45/EG!), obwohl diese
Inlandsfahrten regelt?
116
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
8. Rechtliche Rahmenbedingungen
Zusammenfassend sind die gestiegenen Herausforderungen
Die vorhergehende Auflistung ist nicht vollständig, da je nach
der einzuhaltenden rechtlichen Rahmenbedingungen ein
Schiffstyp und Betreiberkonzept weitere rechtliche
Hindernis für die Akteure, die eine Wiederbelebung der
Rahmenbedingungen zum tragen kommen. Im Rahmen
grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt vertreten.
dieser Analyse konnten einzig Erkenntnisse aus Interviews
Folgende Hürden haben die Aktivitäten in der Vergangenheit
und Erfahrungsberichten für diese Zusammenstellung
gestoppt oder zum Scheitern gebracht.
genutzt werden.
 Notwendigkeit der Einhaltung der internationalen SOLASBestimmungen, u.a. verbunden mit dem Einbau einer
Sprinkleranlage für Fahrgastschiffe in
grenzüberschreitenden Schiffverkehr zwischen
Deutschland und Dänemark, die zu Mehrkosten in Höhe
von mehreren Tausend Euro führen
 Langwierigkeit der Abstimmung der rechtlichen
Rahmenbedingungen
 Höhe der finanziellen Mittel, um im Rahmen der
rechtlichen Bedingungen die existierenden Schiffe für
einen Einsatz wirtschaftlich tragbar aufzustocken
 Geforderte Personalintensität auf den Schiffen
117
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
9. Schlussbetrachtung
Für die nachhaltige Weiterentwicklung des INTERREG 4 A-
in Dänemark eindeutig der Fährverkehr die Position der
Projektes Ostseerouten und damit die künftige Entwicklung
Fahrgastschifffahrt einnimmt und der Segeltourismus sehr
der Fahrgastschifffahrt in Schleswig-Holstein und
stark ausgeprägt ist, kommt es in den nächsten
grenzüberschreitend in Dänemark wurden zentrale
Entwicklungsstufen nicht auf die Schaffung neuer
Handlungsfelder definiert.
Kapazitäten und quantitativer Angebotserweiterungen an.
Um die Fahrgastschifffahrt weiter zu entwickeln, ist eine
Vielmehr ist die Herausforderung ein wirtschaftlich
gemeinsame grenzüberschreitende Strategie notwendig. Zur
tragbares Betreiberkonzept zu erarbeiten, das die
Steuerung des notwendigen Strategieentwicklungsprozesses
vorhandene Angebotsstruktur um ein grenzüberschreitendes
wird die Einrichtung eines Ostseeroutenmanagements
Produkt ergänzt und auf eine qualitative Verbesserung der
empfohlen. Eine Kümmererposition, die das
vorhanden Infrastruktur einzahlt.
Projektmanagement für das Fortbestehen der
Maßgeblich für die Etablierung eines grenzüberschreitenden
Ostseeroutenthematik steuert, den Netzwerkauftrag erfüllt
Angebots ist die strategische Planung und Umsetzung einer
und die Profilierung einer Strategie forciert.
gemeinsamen Kommunikations-/Marketingstrategie im
Der grenzüberschreitende Netzwerkgedanke sollte,
Markt. Dabei sollten die zentralen Zielgruppen und
gestützt durch einen effizient organisierten Fachbeirat,
Kernthemen des Angebots gemeinsam definiert und
professionell etabliert und gelebt werden. Vor dem
bearbeitet werden. Auch hier ist ein Tätigkeitsfeld für das
Hintergrund, dass im deutschen Schifffahrtsgebiet ein breites
Ostseeroutenmangement als koordinierende Instanz
Angebot existiert, eine nationale Vielfalt geboten wird,
gegeben.
118
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
9. Schlussbetrachtung
Handlungsfeld 1: „Ostseeroutenmanagement“
Ziel: Sicherstellung einer nachhaltigen Weiterentwicklung des Projektes Ostseerouten / Fokussierung auf Produktentwicklung
Maßnahmen:
 Schaffung einer Position des Kümmerers in der Region
 Motivation und Sensibilisierung potentieller Akteure zur Weiterentwicklung der bestehenden Ansätze
 Sensibilisierung für die Schaffung vernetzter Angebote
 Fokussierung auf Praktikabilität von Engagements
 Beratung und Unterstützung im Hinblick auf die Etablierung eines Angebots der Fahrgastschifffahrt
 Koordinierende Instanz für eine übergreifende Kommunikations-/Marketingstrategie
Handlungsfeld 2: „Grenzüberschreitendes Netzwerk“ (Projektbegleitender Fachbeirat)
Ziel: Vernetzung relevanter Akteure und Schaffung eines Expertenkreises für potentielle Realisierungsvorhaben
Maßnahmen:
 Zusammenarbeit aller Akteure für die Profilierung einer grenzübergreifenden einheitlichen Strategie
 Gründung einer Aktionsgruppe, die alle relevanten Vertreter für das Ostseeroutenprojekt vereint, um einen ganzheitlichen
Austausch/Beratung für die Produktentwicklung zu garantieren
 Zusammensetzung: deutsch/dänische Politik, Reeder, SOLAS-Beauftragter, Vermarkter, etc.
119
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
9. Schlussbetrachtung
Handlungsfeld 3: „Erarbeitung eines wirtschaftlich tragbaren Betreibermodells“
Ziel: Betreiberidentifikation für die Entwicklung einer praktikablen Lösung
Maßnahmen:
 Identifikation potentieller Betreiber mit nachhaltigem Engagementwillen und notwendigen Ressourcen (Kompetenz, finanz. Mittel)
 Erstellung eines ganzheitlichen und zukunftsorientierten Gesamtkonzeptes für das Befahren der Ostseerouten
Handlungsfeld 4: „Vermarktungskonzept Ostseerouten“
Ziel: Aufbauend auf ein Betreiberkonzept muss ein schlüssig, attraktives Marketingkonzept erarbeitet werden
Maßnahmen:
 Tourismusverantwortliche aus dem grenzüberschreitenden Gebiet kreieren eine einheitliche Vermarktungsstrategie für das
grenzüberschreitende Urlaubserlebnis, koordiniert vom Ostseeroutenmanagement
 Die Vermarktungsstrategie sollte sich gleichermaßen auf Gäste und Einheimische ausrichten
120
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
9. Schlussbetrachtung
Die Erfolgsaussichten bis zur Fertigstellung dieses Berichts
eine pragmatische Lösung für die Fortentwicklung der
Ostseerouten erarbeitet zu haben, wurden positiver
 Man fokussiert sich in seinen Überlegungen auf eine
Angebotsschaffung für die Hauptsaison
 Die deutsch-dänischen Reiseziele bestätigen ein großes
eingeschätzt als letztendlich realisierbar. Die auf den
Potential für das Vorhaben, abgeleitet von der
vorhergehenden Seiten aufgeführten vier Handlungsfelder
wahrgenommenen existierenden Nachfrage
sind für die strategische Weiterentwicklung der Ostseerouten
 Alle Beteiligten weisen ein großes Bewusstsein für die
unabdingbar.
generellen Herausforderungen & Hürden
Grundsätzliche Herausstellungsmerkmale des Projektes sind
(Seefahrtsbestimmungen, wirtschaftliches Risiko,
die Schaffung einer grenzüberschreitenden
Saisonalität, hohe ganzjährige Fixkosten) auf
Urlaubserfahrung/-erlebnisse und der fortschreitende
Ausbau und Erhalt der Zusammenarbeit der deutschdänischen Region.
Betrachtet man das Nachfragepotential lassen sich dafür
folgende Erkenntnisse festhalten:
 Touristische Nachfrage ist auf deutscher Seite vorhanden,
Zur grundsätzlichen Beurteilung des Projektverlaufes ist
heraus zu stellen, dass folgende Aspekte überaus positiv auf
die Zusammenarbeit wirkten:
 Der deutsch-dänische Austausch ist von allen Akteuren
als positiv und wichtig für die Entwicklung der Region
angesehen
gerade in den Sommermonaten
 In den Küstenregionen ist Wassertourismus ein klares
Ausflugsmotiv
 Auf dänischer Seite ist eine grundsätzliche Neugierde für
Deutschland und insbesondere für die Metropolregionen
gegeben
121
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
9. Schlussbetrachtung
 Dänen haben eine hohe Affinität für den Wassersport
 Dänemark als Küstenland weist quantitativ ein geringeres
Nachfragepotential als Deutschland auf
 Längere Routen sind nur mit schnellen Schiffen zu
gewährleisten (bspw. Eckernförde-Sønderborg)
 Nahe Ausflugsziele sind in der Vermarktung einfacher zu
bewerben
Kriterien für die Auswahl potentieller Häfen sind Orte mit
 Angebot sollte sich auf Tagesausflüge konzentrieren
Attraktionswert, wie unter anderem auf deutscher Seite
 Der Kunde will Komfort und neue Standards
Flensburg, Eckernförde oder Langballigau und Orte mit
 Notwendigkeit eines nachhaltigen
Bekanntheitsgrad, wie unter anderem auf dänischer Seite
Vermarktungskonzeptes, grundsätzlich sollten sich die
Ærøskobing, Ærø, Marstal, Sønderborg oder Svendborg.
Destinationen gegenseitig viel stärker vermarkten,
Grundvoraussetzung bei der Wahl in Frage kommender
damit die Wahrnehmung für eine grenzüberschreitende
Abfahrts- und Zielhäfen ist ein attraktives Erlebnisangebot,
Fahrgastschifffahrt beim Gast größer wird
die Bekanntheit und dass es sich um touristisch wertvolle
Ziele handelt.
 Der Erlebnisfaktor eines Hafens bedingt das Angebot für die Wahl der Start-/Anlegepunkte muss eine genaue
Betrachtung der Attraktionsfaktoren stattfinden
Für eine Angebotsgestaltung sollten folgende Aspekte
berücksichtigt werden:
 Kurze Routen sind sinnvoll und nachhaltig zu etablieren
(bspw. Flensburg-Sønderborg)
„Das Projekt braucht
Unternehmer mit Investitionswillen
und Kapitäne mit Fahrtwillen!“
122
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
9. Schlussbetrachtung
Aus der Gästebefragung lassen sich folgende zentrale
sowohl innerhalb Deutschlands, als auch ein
Ergebnisse ableiten:
grenzüberschreitendes Angebot nachfragt, ist das Interesse
 Angebote werden als ergänzende Option verstanden,
der in Dänemark Befragten auf ein Schifffahrtsangebot nach
keine reiseauslösende Bedeutung
Deutschland geringer ausgeprägt.
 Heterogene Nachfrage (altersklassenübergreifend,
geschlechtsunabhängig)
Für ein Angebot der grenzüberschreitenden
 Präferenz für Tagesausflugsangebot
Fahrgastschifffahrt sind folgende Rahmenbedingungen
 Deutsche und Dänen präferieren Fährüberfahrt
grundsätzlich positiv zu bewerten:
 Durchschnittliche Verweildauer an Bord: maximal 3 h
 Bestehende Infrastruktur (Anbindung) schafft gute
 ø Anfahrtszeit: 1,5 h
 ø Ticketpreis: Dänen: 11-15 €, Deutsche: 16-20 €
Ausgangsbedingungen, schnelle Erreichbarkeit von
bestehenden Fährverbindungen wie Fynshav – Soby und
das gute Straßennetz bedingen eine schnelle
Erreichbarkeit der grenznahen Orte
Insgesamt ist das Interesse an Fahrgastschifffahrtsangeboten sowohl zwischen den Gästetypen (Tagesgäste,
Urlauber, Langzeiturlauber), als auch zwischen Urlaubern
und Anwohnern gleichermaßen stark ausgeprägt. Während
der deutsche Gast einem Fahrgastschifffahrtsangebot
grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber ist und ein Angebot
 Nähe zu dänischem Festland schafft gute
Rahmenbedingungen für kurzen Routenaufbau
 Ferienregionen mit ausgeprägter Quantität an Gästen
 Sehr gute Infrastruktur der Häfen
 Attraktivität des Förde-Wegenetzes
123
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
9. Schlussbetrachtung
Folgende Aspekte sind für das weitere Vorgehen
angeboten abgrenzen und eine Ergänzung zum
unabdingbar:
bestehenden dänischen Fährverkehr bieten.
 Klare Profilierung von Orten und Attraktionspunkten im
Untersuchungsgebiet
 Klare Positionierung von Kernangeboten im
Tagesausflugssegment
Das bestehende etablierte deutsche Fahrgastschifffahrtsangebot in der Flensburger Förde, Schlei, und Eckernförder
Bucht schafft Anknüpfungspunkte, aber auch
 Erhalt der bestehenden Angebote auf deutscher Seite
Kannibalisierungseffekte für ein künftiges Angebot.
 Entwicklung und Etablierung neuer Betreiberkonzepte mit
Darüber hinaus existieren heute dänische
wirtschaftlicher Stabilität
 Forcierung des politischen Dialogs
 Steigerung der Bekanntheit der vernetzten deutsch-
dänischen Region
 Fokussierung auf eine Angebotsentwicklung im Rahmen
Fährverbindungen, die ein gutes Basisangebot bieten und
die Verbindung zur dänischen Inselwelt bedienen. Klares
Charakteristika ist, dass in Dänemark der Fährverkehr die
Position der Fahrgastschifffahrt einnimmt und es kaum
weitere bestehende Angebote gibt , die vergleichbar zu den
deutschen sind.
der Linien-Fahrgastschifffahrt zwischen Deutschland und
Dänemark und Ergänzung um etwaige Angebote von
Seerundfahrten mit Zwischenstopps
 Um eine Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit zu
gewährleisten muss sich das Angebot von den
Im nächsten Schritt gilt es, die Maßnahmenansätze genau
zu prüfen (zeitlich, inhaltlich, finanziell, etc.) und zu
verfeinern.
bestehenden nationalen deutschen Ausflugsverkehrs124
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
9. Schlussbetrachtung
Insgesamt wird das Vorhaben der Wiederbelebung der
Grundsätzlich gilt es, ein starkes und durchsetzungsfähiges
grenzüberschreitenden Fahrgastschifffahrt kritisch
Partnermodell für das Vorhaben zu eruieren. Einen Akteur
betrachtet. Die bis dato aktiv gewordenen Akteure beweisen
der mit Erfahrung und nötigem Finanzvolumen ein
Engagement und Durchsetzungswillen. Die dem gegenüber
wirtschaftlich tragbares saisonales Angebot bieten kann.
stehenden Reglementierungen seitens der Gesetzgebung
Unterstützend sollte in der deutsch-dänischen Region über
und die erforderlichen Finanzierungsmittel machen es jedoch
die relevanten Tourismus-Organisationen eine nachhaltige
Einzelakteuren schwer ein wirtschaftlich tragbares Angebot
Vermarktungs- und Vertriebsstrategie aufgebaut werden, um
zu schaffen. Längst sind nicht alle Möglichkeiten für die
dadurch die grenzüberschreitende Platzierung des Angebots
Wiederbelebung der grenzüberschreitenden Fahrgast-
zu forcieren und das Vorhaben nachhaltig zu stärken.
schifffahrt ausgeschöpft.
Das INTERREG 4 A-Projekt war reflektierend ein sehr gutes
Eine öffentliche Unterstützung mittels einer
Anschubprojekt, um die Potentialanalyse umfassend
Anschubfinanzierung oder der Finanzierung des Betriebs
aufzusetzen und Ansätze für die Praxis abzuleiten.
wäre theoretisch denkbar, ist aber in der Praxis sehr
unwahrscheinlich. Ein Privatwirtschaftler, der die
Wiederaufnahme der grenzüberschreitenden
Fahrgastschifffahrt zwischen Deutschland und Dänemark als
lukratives Geschäftsfeld aufbauen würde, wäre die denkbar
beste Lösung für das Vorhaben.
125
Wirtschaftlichkeits- und Nachfrageanalyse (Arbeitspaket 5, INTERREG 4 A)
Projektteam und Kontakt
Ralf Trimborn,
Geschäftsführender Gesellschafter
Dipl.-Kulturmanager, Dipl.-Kfm. (FH)
Konstanze Jensen
Projektleiterin
Dipl.-Kff. (FH)
ralf.trimborn@inspektour.de
konstanze.jensen@inspektour.de
Bei Fragen, Kommentaren oder Anmerkungen
zögern Sie nicht uns zu kontaktieren – Ihr inspektour-Team!
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D-20255 Hamburg
tel: +49 (0) 40. 414 3887 40
fax: +49 (0) 40. 414 3887 44
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