unser zugang zu innovation
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UNSER ZUGANG ZU INNOVATION — DORMA. THE ACCESS. „Unsere Innovationen sollen Menschen weltweit begeistern!“ UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Mehr Informationen und noch mehr interessante Einblicke in die DORMA Welt der Innovationen finden Sie auf der Microsite. www.dorma.com/innovation 2 INHALT INHALT — 4–5 Editorial 6–11 Unser Zugang zu Innovation Interview mit CEO Thomas P. Wagner 12–15 Innovation als Fundament der Marke DORMA 16–21 Mit dezentraler Entwicklung zum Erfolg Regionale Märkte kennen und optimal bedienen 22–23 Ein Unternehmen, das Türen öffnet Ein Kurzporträt der DORMA Gruppe 24–25 Innovativ aus Tradition 26–27 DORMA in wegweisenden Architekturprojekten weltweit 28–29 Von der Idee zur Lösung 30–33 Die Sicht des Kunden einnehmen Von Marktanforderungen zu Produkten und Services 34–37 Auf Schatzsuche: Neue Denkstrukturen schaffen Raum für Innovationen Strukturierte Ideenfindung führt zu erfolgreichen Lösungen und Services 38–43 Wir bereiten den Weg für erfolgreiche Innovationen Mit effizienten Prozessen Innovationen zügig vorantreiben 44–47 Die Basis für Erfolg Qualitätsmanagement für exzellente Produkte und zufriedene Kunden 48–51 Zur richtigen Zeit an den richtigen Orten Globales Product Launch Management für einen gelungenen Markteintritt neuer Produkte 52–55 Mit Innovationskultur zum Innovationsführer DORMA – ein Unternehmen im kulturellen Wandel 56–59 Herausforderung Zukunft Chancen und Grenzen der Branche 60–63 Für bessere Gebäude, heute und in Zukunft Herausragende Produktneuheiten untermauern DORMAs Anspruch auf die Innovationsführerschaft DORMA 3 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION MIT INNOVATIONEN BEGEISTERN — 4 EDITORIAL Innovationen fallen nicht vom Himmel. Erfolgreiche Innovationen sind das Ergebnis von harter Arbeit, Disziplin und einer offenen Unternehmenskultur, die Kreativität und Mut zum Neuen fördert und fordert, sowie der konsequenten Ausrichtung an der Unternehmensstrategie. Unsere Vision und Wachstumsstrategie lautet: Wir wollen der Anbieter für Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen weltweit sein. Mit unseren Produkten und Dienstleistungen, unserer Beratung, unserer Lieferkette und mit unserem Auftreten in seiner Gesamtheit wollen wir unsere Kunden begeistern. Kurzum: Wir wollen in jeder Hinsicht das beste Unternehmen im Markt sein. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Innovationen von großer Bedeutung. Und zwar Innovationen, die unseren Kunden nutzen. Wenn wir Kunden sagen, meinen wir unsere Kunden weltweit – von den Architekten und Planern bis hin zu den Verarbeitern, dem Handel und den Anwendern. Aus diesem Grund haben wir unser gesamtes Innovationsmanagement kritisch überprüft und uns dabei die Frage gestellt, wie wir einen fortwährenden, effizienten und vor allem produktiven Innovationskreislauf in Gang setzen können. Die Antworten darauf geben wir in dieser Broschüre „Unser Zugang zu Innovation“. Hier stellen wir unser Innovationsmanagement und – stellvertretend für die mehr als 7.100 Mitarbeiter in der ganzen Welt – einige unserer Kollegen vor, die sich dem Vorantreiben innovativer Projekte verschrieben haben. Aber: Wir reden nicht nur über konsequentes und nachhaltiges Innovationsmanagement, wir zeigen auch erste Ergebnisse. Und die können sich sehen lassen. Noch nie in seiner Geschichte hat DORMA so viele neue Produkte in einem Jahr gleichzeitig auf den Markt gebracht. Damit knüpfen wir an die Innovationskraft der vergangenen Jahre und Jahrzehnte an und stellen die Weichen für eine noch innovativere Zukunft. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. DORMA 5 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION UNSER ZUGANG ZU INNOVATION — Herr Wagner, warum ist Innovation so wichtig für Sie und Ihr Unternehmen? Innovation ist der einzige wirkliche Hebel, um nachhaltig Wachstum zu generieren und unsere Unternehmensstrategie damit in die Tat umzusetzen. Innovation differenziert uns vom Wettbewerb und verschafft uns einen entscheidenden Vorsprung im Markt, wie wir es auch in der Vergangenheit mit Produkten bewiesen haben. Denken Sie nur an die integrierten Türschließsysteme oder an den legendären TS 93. Diese haben Maßstäbe gesetzt und Vorreiterfunktion übernommen. Die Innovationskraft ist also eine historische Stärke. Konsequenterweise ist Innovation auch neben Ganzheitlichkeit, Mühelosigkeit, Qualität und ausgezeichnetem Design einer unserer fünf Markenwerte. Den Kern bilden dabei Qualität und Innovation. Diese beiden Pfeiler treiben wir stetig voran und entwickeln sie weiter. Qualität ist unverzichtbar und bildet die Basis, aber Innovation ist für uns der wichtigste und nachhaltigste Wachstumstreiber. 6 INTERVIEW THOMAS P. WAGNER THOMAS P. WAGNER (CEO) — Thomas P. Wagner, seit 2010 CEO der DORMA Gruppe und einer der Autoren und Treiber der Wachstumsstrategie 2020, hat eine klare Überzeugung: Innovation ist für DORMA der wichtigste Wachstumstreiber. Im Interview erläutert er, was er darunter versteht und mit welchen Strategien und Konzepten er und das Unternehmen Innovationen vorantreiben möchten. Ist Qualität nicht heute eine Selbstverständlichkeit? Die Qualität spiegelt sich nicht nur in den Produkten, sondern auch in den Services wider, die wir liefern. DORMA hat in Bezug auf seine Qualität und Innovationskraft über die Jahre und Jahrzehnte eine hervorragende Reputation aufgebaut. Fragen Sie mal im Markt. DORMA Produkte sind bekannt für hervorragende Verarbeitung, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Aber wir können und wollen uns nicht auf unserer Vergangenheit ausruhen, sondern werden unsere Innovationsdynamik deutlich steigern. An welche Arten von Innovationen denken Sie dabei? Innovation muss man heute wesentlich weiter definieren, als sie nur auf Produktinnovation zu beschränken. Das Produkt bildet zwar den Kern, doch wir meinen damit auch die Art, wie wir auf den Markt zugehen und gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern wie Planern, Verarbeitern und Händlern interaktiv und innovativ Geschäftsprozesse und Lösungen entwickeln. „Innovationen müssen Kunden begeistern und bringen Wachstum.“ In unserer Wachstumsstrategie 2020 haben wir unseren Anspruch klargemacht: Wir wollen unseren Kunden ganzheitliche Zutrittslösungen präsentieren, die über die reine Bereitstellung einzelner Produkte hinausgehen. Dies bilden wir mit unserem Slogan „DORMA. THE ACCESS.“ für alle auch international verständlich ab. DORMA 7 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Mit DORMA 2020 haben Sie intern die DORMA eigenen Werte, die Vision, Mission und Strategie festgelegt. Was hat das bewirkt? Welche Ideen haben unsere Mitarbeiter und Geschäftspartner? Und was sind davon die erfolgversprechenden Ideen, die man dann in die Produktentwicklung einbringt? Zunächst einmal hat das ein neues gemeinsames Verständnis von den Dingen gebracht, die mir und uns für ein funktionierendes und nachhaltiges Miteinander wichtig sind. Zum Beispiel dass wir tun, was wir sagen, dass wir einen fairen und offenen Umgang miteinander pflegen, dass wir Kreativität einbringen, um zu innovativen Ansätzen zu gelangen, dass jeder von uns Verantwortung für sein Handeln zeigt und etwas leisten will – und zwar ein bisschen mehr als andere. Das hat, wenn Sie so wollen, einen neuen und gemeinsamen Spirit hervorgerufen und unsere Unternehmenskultur weiterentwickelt. Es hat die Sinne geschärft für alles, was uns und unser Geschäft voranbringt. Und das sind unsere Kunden. Im Kern geht es bei unserer Vision darum, unsere Kunden zu begeistern – und zwar bei allem, was wir tun. Gibt es eine Idee, wie man das angehen und die Mitarbeiter motivieren kann? Haben Sie dafür Tools und Systeme? Was hat sich konkret an der Herangehensweise geändert, wie bei DORMA neue Produkte und Services entwickelt werden? Früher hatten Entwickler oft eine tolle Idee, aus der dann ein Produkt entstand, das vertrieben wurde. Heute müssen wir den Blick weiten und uns fragen: Was passiert eigentlich am Markt? Welche Trends, welche Technologien gibt es? Was wollen unsere Kunden wirklich? Welche Nutzen und welchen Mehrwert erwarten sie? Was wir brauchen, ist, unsere Innovationskultur im gesamten Unternehmen auszubauen. Jeder einzelne unserer mehr als 7.100 Mitarbeiter muss systematisch in die Innovationsprozesse eingebunden werden. Dazu brauchen wir eine entsprechende Dialogkultur, damit gute Ideen aufgegriffen, bewertet und weitergetragen werden. Denn der beste Anreiz für die Leute ist es nun mal, wenn sie merken, dass aus ihrer Idee etwas wird. Dafür betreiben wir eine Art Innovationdigging. Das ist ein strukturierter Prozess wie zum Beispiel ein Workshop, der nicht nur das Sammeln von Ideen beinhaltet, sondern diese gleich auch versucht in Richtung Kundennutzen und Herausstellungsmerkmale zu bewerten. Aber das umfasst natürlich nicht nur die ganze Organisation. Wir sind gerade bei der Umsetzung eines neuen Social Intranets, mit dem wir die Ideen der Mitarbeiter aktiv sammeln und teilen wollen, so dass wir auch dadurch eine inspirierende Kultur schaffen. Ich bin überzeugt, dass wir alleine dadurch viel mehr Ideen generieren werden, die wir viel schneller auf den Markt bringen, und somit kürzere Innovationszyklen erreichen. In Workshops und strukturierten Prozessen begleiten Teams Produktentwicklungen bis zur Marktreife INTERVIEW THOMAS P. WAGNER ich schneller Feedback vom Kunden bekomme und in die Umsetzung, die Fertigung und den Vertrieb gehen kann. Wir sind dadurch zuverlässiger und schneller am Markt und das führt auch zu geringeren Kosten. Alle diese Prozesse gehören für uns zu konsequentem Innovationsmanagement. Sie bringen enorme Zeitersparnis, Effektivität und Zukunftssicherheit. Deshalb werden wir sie weltweit einführen. Läuft die Entwicklung in allen Märkten gleich oder gibt es regionale Unterschiede? Häufig geraten Unternehmen ganz schön ins Wackeln, wenn sich viel bewegt. Wie schafft es die Organisation, den Wandel auf stabilen Füßen zu halten? Wissen Sie, Innovation müssen Sie begreifen als eine Art menschliche Lockerungsübung. Wenn Sie zehn Stunden im Meeting sitzen und nicht jede Stunde mal aufstehen und sich bewegen, dann verkrampfen Sie und werden steif. Wir haben uns als Unternehmen geschüttelt – und dabei haben wir uns neu sortiert, haben Frische und Dynamik zurückgewonnen. Das verleiht uns Beweglichkeit und Stabilität gleichermaßen. Bereits im Rahmen unserer Strategie für 2020 haben wir ja damit begonnen, neuartige Prozesse zu entwickeln und Systeme zu installieren, die Innovationen fordern und fördern. Was für Prozesse sind das und was bewirken sie? Zum Beispiel der so genannte DORMA interne MIND Prozess. Das heißt übersetzt: Management of Innovation from Need to Demand. Den haben wir 2011 im Unternehmen eingeführt. Hierzu haben wir Strukturen, Gremien und Steuerungscockpits installiert, die Innovationsideen systematisch erfassen und die Umsetzung bis zum fertigen Produkt managen können. Das war ein Riesenschritt nach vorne. Der MIND Prozess steuert die systematische Planung und Kontrolle von Innovationsprojekten weltweit. Diese Projekte und Prozesse werden von einem internationalen Steuerungskreis geführt. Ergänzt wird dieser durch regionale Steuerungskreise für überwiegend lokale Produkte. Die Umsetzung erfolgt dann in unseren internationalen Entwicklungszentren. Um diese neuen Schritte auch in der Produktion sicherzustellen, haben wir eine Vorserienproduktion, das so genannte Technologie Center, an unserem Unternehmenssitz in Ennepetal entwickelt und installiert. Hier definieren wir unter anderem die Anforderungen an die Zulieferer und gestalten Fertigungs- und Montageprozesse. Hinzu kommt der Product-Launch-Prozess. Dieser ist so strukturiert, dass ich damit die Time-to-Market reduzieren kann, weil In den drei wichtigsten Märkten Europa, Nordamerika und Asien gibt es ganz unterschiedliche Normen – zum Beispiel die Europa-Norm, die ANSI-Normenwelt für Amerika sowie verschiedene regionale Vorschriften. Das ist ganz entscheidend bei weltweiten Ausschreibungen, und auf diese lokalen Unterschiede müssen wir uns einstellen. Darüber hinaus haben die einzelnen Länder und Märkte ganz unterschiedliche Anforderungen, Schwerpunkte und kulturelle Hintergründe. Die dezentrale Ausrichtung ist daher für uns eine Grundvoraussetzung, um hierfür vor Ort marktgerechte Lösungen zu entwickeln und somit Innovationsprozesse zu beschleunigen. Deshalb haben wir neben Deutschland eigene Forschungs- und Entwicklungszentren in den USA, Indien und Singapur. Gibt es noch andere bedeutsame kulturelle Unterschiede? Wir agieren in nahezu 60 Ländern der Welt und die Märkte sind unglaublich unterschiedlich. Ein auch für uns sehr spannendes Zukunftsthema ist die Digitalisierung. Electronic Access ist zum Beispiel in Skandinavien deutlich weiter entwickelt. Da öffnen Sie Ihre Haustür schon viel öfter mit dem Smartphone oder einer Karte. In anderen Märkten wie Italien oder Brasilien tragen viele Menschen noch einen dicken Schlüsselbund mit sich herum. Zudem: Jede Tür ist individuell anders in allen Teilen der Welt. Das unterstreicht die Wichtigkeit und Richtigkeit unserer Entscheidung, wegzugehen von einer rein zentral gesteuerten divisionalen Struktur hin zu einer eher dezentralen. Denn jetzt benötigen wir noch mehr die Fähigkeit, zuzuhören und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Da ist es besser, wenn man eher etwas dezentraler arbeitet und auch dezentraler die Power für Innovationsprojekte stärkt. Dann vergrößert sich die Chance, regionale Trends früher wahrzunehmen – auch um der Geschwindigkeit der Veränderung gerecht zu werden. Wenn knapp die Hälfte der weltweiten Bauleistung in einem Land wie China stattfindet, muss man sich als Unternehmen doch fragen, warum machen wir nur einen einstelligen Prozentsatz unseres Konzernumsatzes dort? Welche innovativen Produkte brauchen wir, um da wettbewerbsfähig zu sein? Das könnten auch attraktive Produkte im mittleren Marktsegment sein. Und das werden nun mal am besten Menschen vor Ort wissen und bewerten können. DORMA 9 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Eine Asienreise nutzt Thomas P. Wagner für den intensiven Austausch über Marktgegebenheiten, Kunden und Wettbewerbsdynamik DORMA Fertigung in Ennepetal Wie positionieren Sie denn aber eine Premiummarke wie DORMA im mittleren Preissegment, etwa in Asien? Ist das nicht ein Widerspruch? Premium kann ich in allen Segmenten sein, nicht bloß im HighEnd-Market – und den Anspruch haben und leben wir bei DORMA auch. Wir stehen für qualitativ hochwertige, anspruchsvolle Produkte. Nehmen Sie eine Unternehmensgruppe wie Volkswagen. Da gibt es vom Kleinwagen VW-up! bis zu den Hochtechnologieträgern Audi und Porsche eine enorme Bandbreite. Aber jedes Modell hat den Anspruch, durch hohe Qualität zu überzeugen. So ist es auch bei uns, wenn wir nicht bloß den High-End-Bereich bedienen, sondern uns den Volumenmärkten auch in den sich entwickelnden Regionen anpassen. Sie haben eben Electronic Access erwähnt. Welche Rolle spielt die Digitalisierung? Das ist ein Riesentrend, genauso wie es eine große Herausforderung für uns alle ist, denn unsere Branche steht noch 10 ganz am Anfang. Bei den mechanischen und mechatronischen Dingen sind wir super aufgestellt. Bei allem, was in die digitale Welt hineingeht, müssen wir offener werden. Man muss klar sehen: Es gibt ein enormes Potenzial dafür, aber auch Grenzen. Wir dürfen nicht vergessen: Wenn ich meinen Zugang beispielsweise über ein Smartphone steuere und da ist gerade der Akku leer oder ich habe keinen Empfang, ist das nicht so lustig. Wenn es sich um eine Brandschutztür handelt, noch weniger. Am Ende geht es um Zuverlässigkeit und Sicherheit, die wir bereitstellen. Eine Art physische Barriere zum Schutz, auf deren Funktion man sich immer verlassen können muss. Also bleibt doch alles beim Alten? Ganz bestimmt nicht. Gebäudeautomation, Industrie 4.0, Datencloud, Software as a Service, Internet der Dinge und Ähnliches sind Schlagwörter, an denen keiner vorbeikommt. Das ganze Thema der Vernetzung ist faszinierend. Es könnte uns viele neue spannende Möglichkeiten eröffnen – schon bei der Planung von Gebäuden. Etwa 3D-Raumwelten über das Building Information Modeling (BIM) zu schaffen als Thema für die Architekten, die virtuelle Einbindung der Tür- und Zugangssysteme in den Gebäudeplan oder die Vernetzung mit anderer Gebäudetechnik. Mit einer Tür könnte man auch in eine Interaktion kommen, Daten über Nutzungshäufigkeit, Wartungsstand, Zutrittsrechte etc. abfragen und steuern. Da kann ich dem Kunden ganz andere Dienstleistungen anbieten, eine neue Erlebniswelt schaffen. INTERVIEW THOMAS P. WAGNER Wie weit werden Sie hier gehen: Planen Sie eine eigene digitale Welt? Da kann man aus der Vergangenheit lernen. Smart Home etwa, eigentlich eine tolle Idee, hat bisher kaum stattgefunden, weil jeder Hersteller versucht hat, ein proprietäres System aufzubauen. Heute in der ganzen vernetzten Welt muss man eine SoftwareArchitektur viel offener gestalten. Unsere nächste Phase ist ein offenes System, damit wir uns an alles andocken können, was um uns herum ist. Wir werden Teil eines Netzwerkes. Beginnt es nicht schon beim einfachen Beratungsgespräch? Wo man früher den Katalog durchgeblättert hat, informiert man sich heute über Internet und Apps. Müssen Ihre SalesProzesse nicht entsprechend verändert werden, um die Kunden und potenziellen Interessenten anders abzuholen? Richtig, in der digitalen Welt haben wir ganz andere Möglichkeiten, den Kunden selbstständig an seine Lösungen heranzuführen – etwa über einen intelligenten Konfigurator. Immerhin haben wir ein ziemlich komplexes Angebot von 100.000 verschiedenen Artikeln, die wir weltweit verkaufen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für uns die Frage, wie Kaufentscheidungen in Zukunft getroffen werden. Gerade im B2B-Bereich vielleicht immer mehr über kollaborative Plattformen. Stichwort: E-Business. Diese Digitalisierung bietet also enorme Chancen, auch Mehrwert zu generieren, aber auf der anderen Seite brauchen diese Kombinationen eine absolute Zuverlässigkeit. Und: Unser Geschäft ist immer noch ein People-to-People- und nicht ein People-to-Computer-Business. Das wollen wir nicht ersetzen. In unserer Branche ist der Kontakt zwischen Menschen am wichtigsten. In Innovationen muss man bereit sein zu investieren. Wie viel investiert DORMA? Wir investieren gerade wieder ein 40-Millionen-Euro-Paket in unsere Infrastruktur und haben in den letzten drei Jahren 120 Millionen Euro dafür aufgebracht. Macht also 160 Millionen Euro für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Und im Bereich Forschung und Entwicklung, dem Kernressort der Innovation, wollen wir den Anteil am Umsatz um einen weiteren Prozentpunkt erhöhen. Diese Investitionen zeigen ja ganz konkret Ihre Bereitschaft, Innovationen voranzutreiben. Kann es trotzdem sein, dass auch mal etwas wieder eingestellt wird, wenn es nicht gut läuft? „Innovative Konzepte erfordern Durchhaltevermögen. Alles gelingt nur mit unseren Partnern im Markt; durch den intensiven Dialog mit Experten, Architekten, Planern, Entwicklern, Verarbeitern und Zulieferern.“ von Familienunternehmen, die viel langfristiger denken. Wenn wir wirklich sieben oder acht Produkte haben, die im Verkauf top sind, dann kann man sich auch zwei weniger erfolgreiche Produkte leisten. Man muss sich auch mal Fehler erlauben dürfen. Aber die Quote wird erfahrungsgemäß ziemlich niedrig sein. Dafür sind wir einfach zu gut mit unseren Kunden vernetzt und strukturell zu gut aufgestellt. Wann sehen wir denn konkrete Ergebnisse, sprich neue innovative Produkte von DORMA? Klar, die Kunden werden erst an Innovationen glauben, wenn sie die Produkte anfassen und geliefert bekommen können. Da haben wir gute Nachrichten: Ein Großteil der Produkte, die wir auf der BAU 2013 in unserem Innovationskubus vorgestellt haben – wie die neuen Zutrittskontrollprodukte mit MATRIX AIR, zu denen wir bereits fantastisches Feedback bekommen haben –, sind jetzt lieferbar. In diesem Jahr kommen insgesamt sechs neue und vertriebsfähige Produkte auf den europäischen Markt, die unsere Innovationskraft unterstreichen werden. Lassen Sie mich am Ende noch hinzufügen: Das alles gelingt nur mit unseren Partnern im Markt, durch den Dialog mit Experten, Architekten, Planern, Entwicklern, Verarbeitern und Zulieferern. Das sind teilweise jahrzehntealte vertrauensvolle Beziehungen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle nicht nur unseren eigenen Mitarbeitern, sondern auch allen anderen danken, die uns begleiten, uns anspornen auf unserem Weg in die Zukunft und uns damit immer besser machen. Wir wollen gemeinsam mit ihnen durchstarten. Es gab auch in der Vergangenheit schon mal innovative Produkte, die sich nicht gut verkauft haben. Das ist normal. Man braucht natürlich Durchhaltevermögen und ein breites Innovationsportfolio. Das sehe ich als typisches Merkmal und große Qualität DORMA 11 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION INNOVATION ALS FUNDAMENT DER MARKE DORMA — Innovation hat bei DORMA eine lange Tradition. Meilensteine wie der weltweit erste Gleitschienentürschließer, der erste integrierte Türschließer oder der erste Automatikantrieb mit Lineartechnologie – Zugangslösungen von DORMA hatten schon immer die Kraft, unsere Branche zu prägen. In der Definition unserer Marke spielt die Innovation daher auch eine zentrale Rolle. 12 Mit fünf Markenwerten in Richtung Zukunft. Marken prägen Präferenzen. Sie geben Orientierung und schaffen Vertrauen. Daher werden erfolgreiche Marken wie Apple, Google oder Coca-Cola mit zum Teil dreistelligen Milliardenbeträgen bewertet. Eine Marke ist dabei weit mehr als Werbung oder Logos. Es ist die Summe aller Erfahrungen, die jemand mit den Leistungen eines Unternehmens macht. Daher gilt es, diese Leistungen an allen Kontaktpunkten nach Möglichkeit so aufeinander abzustimmen, dass sich in der Wahrnehmung der Kunden ein einheitliches, positives Bild ergibt. Bei DORMA haben wir hierzu fünf Markenwerte definiert und in einem Markenhaus zusammengeführt. Sie prägen die Ausrichtung, um unseren Kern „bessere Gebäude ermöglichen“ mit Leben zu erfüllen. Wir nutzen dabei ein Haus als visuellen Anker. Wie jedes Haus ist auch unsere Marke auf ein starkes, unerschütterliches Fundament angewiesen. Hier finden sich die Markenwerte Qualität und Innovation. Unsere Kunden erwarten in diesen Bereichen von uns zurecht Spitzenleistungen. Dieses Fundament darf niemals brüchig werden, um die Stabilität des Hauses nicht zu gefährden. Darauf stehen mit „Ganzheitlichkeit“, „Mühelosigkeit“ und „Design & Ästhetik“ drei differenzierende Markenwerte, die uns in unserer Ausrichtung von anderen Marktbegleitern abgrenzen. DR. SASCHA DORNBUSCH — Dr. Sascha Dornbusch ist als Director Brand & Communication seit Anfang 2012 für die Ausrichtung des gesamten Markenportfolios der Gruppe sowie den Auftritt der Kernmarke DORMA verantwortlich. Gemäß der strategischen Ausrichtung von DORMA als Single Brand treibt er die Ein-Marken-Strategie voran und kümmert sich um die Ausgestaltung der Marke an allen Kommunikations-Kontaktpunkten. ESSENTIALS — . Die Marke ist mehr als nur Kommunikation – sie umfasst die Gesamtheit aller vom Kunden wahrgenommenen Leistungen . Stellt man sich die Marke als solide gebautes Haus vor, so . besteht es aus fünf Markenwerten, von denen zwei das unerschütterliche Fundament bilden – einer dieser beiden Markenwerte heißt „Innovation“ Im Mittelpunkt aller Innovationsaktivitäten steht die Steigerung des Kundennutzens Qualität. Höchste Ansprüche an die Auslieferungs- und Langzeitqualität unserer Lösungen sind ein zentraler Bestandteil unseres Selbstverständnisses. So finden Sie beispielsweise auch heute noch vielerorts Installationen unseres Türschließers TS 52, die zum Teil seit mehr als 60 Jahren zuverlässig ihren Dienst versehen. Innovation. In einer sich immer schneller verändernden Welt ändern sich auch die Herausforderungen unserer Kunden. Daher suchen wir kontinuierlich und proaktiv nach neuen Ansätzen, um unser Leistungsangebot mit noch besseren Lösungen zu optimieren. Den Status quo betrachten wir dabei immer nur als Etappe auf einer Reise. Warum müssen zum Beispiel automatische Karusseltürantriebe groß und sperrig sein? DORMA arbeitet an einer neuen Generation in der Größe einer Familienpizza. Hierdurch werden bislang ungeahnte Gestaltungsfreiheiten für unsere Kunden eröffnet. Ganzheitlichkeit. Durch den aktiven Perspektivenwechsel versuchen wir, die Herausforderungen unserer Kunden noch besser zu verstehen und passende Lösungen zu entwickeln. Damit sind wir weit mehr als ein Hersteller hochwertiger Komponenten – wir sind ein aktiver Partner. Projekte wie die Stationen der Metro in Dubai oder die schlank profilierte Karusselltür KTC 2 mit integrierter Schiebetür im Eingangsbereich eines Einkaufszentrums in Ankara liefern hier jeden Tag neue erfolgreiche Beispiele. DESIGN & AESTHETICS QUALITY HOLISTIC HASSLEFREE INNOVATION Das DORMA Markenhaus DORMA 13 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Mühelosiskeit. Vereinfachung als Wertbeitrag. Produkte, Prozesse und Beziehungen – all das wird besser, wenn es müheloser gestaltet wird. Intuitive Bedienbarkeit, leichte Montage, verständliche Konfigurationen, klare Verantwortlichkeiten und Strukturen – die Welt ist kompliziert genug. Wir versuchen, sie jeden Tag ein wenig einfacher zu machen. Design & Ästhetik. Als Partner der besten Architekten der Welt ist für uns Ästhetik nicht nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Zeitloses, klares, durchgängiges, reduziertes Design, das sich abhebt, ohne sich aufzudrängen, ist unsere Leidenschaft. Ein gutes Beispiel ist hier das neue Produkthighlight MATRIX AIR – der weltweit flachste elektronische Beschlag. Doch es geht auch um die durchgängige Designsprache im gesamten Produktspektrum. Hier wird sukzessive eine noch stärkere Konsistenz Einzug halten. Letztendlich umfasst dieser Anspruch – wie die anderen Markenwerte auch – sämtliche Kontaktpunkte. Ob die Kleidung der Service-Mitarbeiter, die Gestaltung des Empfangsbereichs, Anzeigen, Broschüren, Internetseiten, Messen, Showrooms oder Büros. Eine klare DORMA Designsprache zieht sich als klar wiederzuerkennendes Element durch. Ausstellungsraum und Ort der Begegnung: DORMA Design Center in Dubai (oben links) und Showroom in Jakarta (oben rechts und unten) 14 MARKE DORMA Design Center für ein neues Erleben der Marke Der klassische Produktausstellungsraum hat bei DORMA ausgedient. Die Zukunft: Design Center als sichtbarer Ausdruck des Neuen – für eine innovative wie interaktive Präsentation aller Produkte und Systeme. Erste Design Center wurden bereits in New York und Dubai errichtet – andere Showrooms werden gerade weltweit umgestellt. Am Stammsitz wird ebenfalls ein an die Elektronikfertigung angeschlossenes Design Center errichtet, das auch für andere Regionen maßgebend sein wird. Hier werden aktuelle Innovationen der Leitmessen sowie Studien in einer inspirierenden Umgebung präsentiert, die zur Interaktion einlädt. 80 % des Umsatzes der DORMA Gruppe entfallen auf die gleichnamige Marke DORMA. Sie bündelt den so genannten PASS-Bereich (Premium Access Solutions & Services). Davon getrennt agiert der Bereich Complementary Business, der unter anderem Lösungen wie Raumtrennsysteme anbietet. Die Marke als Bindeglied im Unternehmen Da letztendlich alle Bereiche des Unternehmens am Ende des Tages auf den Kunden ausgerichtet werden, dient die Marke als Leitidee der Ausgestaltung. So wird beispielsweise durch die Einführung eines neuen Social Intranets, spezieller Audits und Workshops sowie weiterer zum Teil informeller Prozesse der Ideenaustausch aktiv gefördert. Hiermit wird der Markenwert „Innovation“ funktionsübergreifend nachhaltig gestützt und das vorhandene Potenzial noch stärker genutzt. Engere Zusammenarbeit mit der Produktentwicklung MATRIX AIR kann hier als Beispiel dienen. Es ist einerseits der flachste elektronische Beschlag am Markt – elegant wie ein Smartphone. Das Design ist dabei aber nur ein Aspekt. Durch die einfache Installation und Konfiguration können wir auch bislang nicht in der elektronischen Zutrittskontrolle erfahrenen Verarbeitern und Installateuren etwas anbieten, was deren Geschäftsmodell erweitert. Und durch den teleskopierbaren Zylinder lassen sich mit einer signifikanten Variantenreduktion nahezu alle Einbausituationen realisieren, wodurch der Lageraufwand und die Komplexität der Konfiguration auf ein Minimum reduziert werden können. „Ich kenne einen Fall, da haben Kfz-Ingenieure einen teuren Scheibenwischer entwickelt, der auch bei über 300 km/h im Starkregen noch die Scheibe säubert. Technisch brillant, kundentechnisch völlig irrelevant. Denn wer fährt mit 300 Sachen bei Nässe? Hier unterscheidet sich für mich eine technische Übung von einer Innovation“, meint Dr. Dornbusch. Denn Innovation ist, was dem Kunden nutzt. Die Evolution der Innovation Gemeinsam mit den Produktexperten entwickelt das Marketing Vermarktungskonzepte, die den Mehrwert in den Vordergrund stellen. Dabei gilt es, faszinierende technische Entwicklungen in ihren konkreten Kundennutzen zu übersetzen und damit die Zielgruppe über einen konkreten Wertbeitrag zu begeistern. Dieser ergibt sich meist aus ganz einfachen Fragen nach Zeit- und Kostenersparnis, Umsatzsteigerungspotenzial oder Vereinfachungen – alles aus Kundensicht. Überzeugende Produktinnovationen sind oftmals nur ein erster Schritt. Für uns zählen ganzheitliche Systeminnovationen, die in zunehmend komplexen und anspruchsvollen Problemstellungen unserer Kunden durch die Integration der richtigen Produkte und Dienstleistungen in einem umfassenden Lösungsansatz ihre wahre Stärke ausspielen können. Denn DORMA steht nicht nur für Türschließer, sondern vielmehr für Premium-Zugangslösungen, die ein zentrales Ziel verfolgen: bessere Gebäude zu ermöglichen. Daher ist DORMA das Synonym für „THE ACCESS“. DORMA 15 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION MIT DEZENTRALER ENTWICKLUNG Regionale Märkte kennen ZUM ERFOLG und optimal bedienen — AMERIKA Europa, Nordamerika und Asien repräsentieren die wichtigsten Märkte für DORMA. Diese Regionen stehen für unterschiedliche Marktsegmente, wie Premium- und/oder Einstiegsprodukte, aber auch unterschiedliche Normen wie die Europäische Norm (EN) oder das Regelwerk des American National Standards Institute (ANSI). Weitere Unterschiede ergeben sich aus länder- und marktspezifischen Anforderungen und kulturellen Hintergründen, wissen Dieter Sichelschmidt, Area President Asia-Pacific/Australia (APA), und Reed Buettner, Area President Americas. Sie sind starke Befürworter des Konzepts der dezentralen Forschungs- und Entwicklungszentren. ESSENTIALS — . In vielen Ländern entwickelt sich neben den . . 16 Märkten für Premium-Zugangslösungen von DORMA auch eine rasch zunehmende Nachfrage nach Produkten aus dem Einstiegssegment Dezentrale Forschungs- und Entwicklungszentren geben dem Unternehmen die Flexibilität, länderund marktspezifische Lösungen in kurzer Zeit zu erarbeiten und auf den Markt zu bringen Das größte zukünftige Wachstumspotenzial bieten elektronische Zutrittslösungen und das Einstiegssegment beispielsweise in Ländern wie Brasilien, China oder Indien EUROPA DEZENTRALE ENTWICKLUNG Die reifen Märkte in Europa und Nordamerika verlangen nach Premiumprodukten, die hohe Ansprüche an Qualität, Design und technische Innovation stellen. Auch in vielen Ländern in Asien, Mittel- und Südamerika besteht eine große Nachfrage nach den Premium-Zugangslösungen von DORMA. Zusätzlich entwickeln sich in diesen Regionen Märkte für Produkte speziell im Einstiegssegment. Mit regionalen Entwicklungszentren, Niederlassungen und Showrooms geht DORMA deshalb auf die Anforderungen der unterschiedlichen Märkte ein. „Die Dezentralisierung von Entwicklungstätigkeiten und Produkten ist wichtig. Wir sind immer dem Kunden verpflichtet, deshalb müssen wir an die einzelnen Märkte angepasst entwickeln. Das gilt für Innovationen im Bereich Produkte und Lösungen ebenso wie für Service- oder Marketingneuheiten“, erläutert Dieter Sichelschmidt, Area President Asia-Pacific/Australia (APA). Reed Buettner, Area President Americas Dieter Sichelschmidt, Area President Asia-Pacific/Australia (APA) Auf spezifische Anforderungen in Asien, Afrika und Südamerika eingehen Chancen in Wachstumsmärkten unterstreichen den Premiumanspruch Dabei stellen Produkte im Einstiegssegment für DORMA die größte Herausforderung dar. Zum einen besteht hier im Gegensatz zum umfassenden Premiumportfolio noch Nachholbedarf. In Entwicklungszentren in Asien arbeitet das Unternehmen deshalb an regional und sogar lokal angepassten Produkten, die später auch für den weltweiten Einsatz, etwa in Südamerika oder Afrika, adaptiert werden können. Zum anderen sind die Märkte in Asien, Afrika oder Mittel und Südamerika dynamischer als jene in Europa und Nordamerika, sodass die Produktentwicklungszeiten deutlich kürzer sein müssen und höchstens ein bis zwei Jahre betragen dürfen. Darauf haben sich Entwicklung und Produktion in der Area AsiaPacific/Australia bereits eingestellt: Hier entwickeln DORMA Mitarbeiter zurzeit neue Produkte für das Einstiegssegment weltweit – Obertürschließer, integrierte Türschließer, Bodentürschließer, automatische Schiebetürantriebe und Elektronische Zutrittskontrollen für den Wohnungsbau. Denn schon jetzt ist die Nachfrage nach solchen Produkten in Asien, Afrika, Osteuropa und Mittel- sowie Südamerika sehr groß, und sie wird noch weiter zunehmen. Ohnehin wächst das mittlere Marktsegment erheblich schneller als der Premiumbereich. Wer diese Chance verpasst, kann sich zudem darauf gefasst machen, dass die neuen Wettbewerber zu einem späteren Zeitpunkt auch im Premium Bereich angreifen werden. Gleich zwei gute Gründe für DORMA also, ihre Tradition der Erschließung neuer Märkte und Segmente fortzuführen und das Produktportfolio im Einstiegssegment auszubauen. Im Sinne der Ein-Marken-Strategie vollzieht sich auch diese Erweiterung der Produktpalette unter dem Dach der Marke DORMA und, wie CEO Thomas P. Wagner erklärt, „systematisch und mit unserem Premiumanspruch, mit dem Ziel, immer einen Tick besser als der Wettbewerber zu sein.“ Denn Premium bedeutet für DORMA schlichtweg besser zu sein, unabhängig vom Marktsegment. ASIEN-PAZIFIK/ AUSTRALIEN DORMA 17 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Produkterlebnis und weltweiter Austausch in Showrooms Zu diesem Premiumanspruch zählt aber auch, aus Kundensicht zu denken und zu handeln. Um nah am Markt und an den Kunden zu sein, verlagert DORMA nicht nur Entwicklungszentren und Produktionsstätten direkt in die Regionen. Das Unternehmen überzieht den Globus mit einem dichten Netz aus Niederlassungen und Showrooms. Insbesondere die Showrooms sind Orte der Begegnung und des Dialogs, hier treffen DORMA Mitarbeiter auf Kunden und ihre Wünsche und Anforderungen. So werden die Showrooms zu einem wichtigen strategischen Baustein: Zum einen werden dort die Produkte in Themenwelten erlebbar. Zum anderen dienen sie dazu, alle an einem Bau beteiligten Gewerke zusammenzubringen und den Austausch zwischen Bauherren, Architekten, Händlern, Verarbeitern und Betreibern eines Gebäudes zu fördern, bei Vorträgen, Seminaren oder Workshops. Allein in Asien gibt es bereits elf Showrooms, 2015 sollen weitere sechs hinzukommen. Im Fokus: Asien „Kunden identifizieren sich mit Weltmarktführern“ Am Beispiel Asien lässt sich die Kunden- und Marktorientierung von DORMA besonders gut verdeutlichen. Die aufstrebenden Wirtschaftsnationen wie China, Vietnam, Indonesien oder Singapur zeichnen sich durch hohe Wachstumsraten und dynamische Märkte aus, das Marktpotenzial für DORMA ist enorm – und sehr vielfältig. Allein in China trifft Area President Dieter Sichelschmidt auf ein breit gefächertes Spektrum an Marktanforderungen: In den Megacitys an der Küste legen die Kunden Wert auf Design, modernste Technologie und eine starke Marke, während landeinwärts einfache, robuste Produkte in weit höherer Zahl verbaut werden. Und auch wenn Produkte im Einsteigssegment einen höheren Anteil ausmachen als Premiumprodukte, sind letztere wichtig, um dem Prestigedenken der aufstrebenden und technikaffinen Mittelschicht in China gerecht zu werden. Das gilt für Architekten, Installateure und Händler ebenso wie für Endkunden, weiß Sichelschmidt: „In Asien wollen unsere Kunden sich auch mit Weltmarktführern identifizieren, sie wollen ein starkes Branding und mit richtig großen Unternehmen zusammenarbeiten, die Qualität bieten.“ Näher am Kunden: dichtes Netz an Showrooms BEIJING SHANGHAI GUANGZHOU SUZHOU WUHAN HANGZHOU SHENYANG NANJING QINGDAO CHENGDU JAKARTA Showrooms ERÖFFNET 2013/14 Eröffnung des Showrooms in Chengdu im Jahr 2014 78 1978 RMA Production DORMA gapore established Singapore 1994 Production of one million door closers 1996 Relocation of Foundry to Malacca 2003 Production to two million door closer Das enorme Marktpotenzial, das das Reich der Mitte bietet, möchte DORMA sich nicht entgehen lassen. Mit dem Aufbau eines umfangreichen Produktportfolios für den regionalen Markt und dem Ausbau der Vertriebspräsenz ist das Unternehmen bereits auf einem sehr guten Weg. Die Zahl der Niederlassungen wird bis 2016 schrittweise von aktuell 25 auf 52 erhöht, zusätzlich zu den zehn Showrooms sind weitere 15 geplant. Der Schwerpunkt liegt nicht auf der reichen Küstenregion, sondern im Landesinneren: „Dort ist der Markt noch nicht so ent- 2008 Production of 2.7 million door closer 2011 Conversion to ISO 9001: 2008 2013 Establishment of Singapore R&D Centre Towards DORMA 2020 Successful development of Singapore business wickelt. Und wir möchten ihn mit passenden Produkten für uns gewinnen“, erklärt Sichelschmidt. „Wir möchten in den Markt hineingehen, bevor es unsere Wettbewerber tun. Wir möchten vor Ort sein, mit eigenen Niederlassungen.“ Ganz in diesem Sinne hat DORMA 2014 einen Showroom gemäß dem Design Center Konzept in Chengdu eröffnet. Die Hauptstadt der Provinz Sichuan gilt als das Tor zum Westen Chinas und wächst rasant, insbesondere in den Branchen Bau, Handel und Tourismus. Optimale Voraussetzungen für DORMA also, um im westchinesischen Markt mitzuwachsen. Innovation Tower, Hong Kong, Architekt: Zaha Hadid Architects, Foto: Virgile S. Bertrand DORMA 19 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Im Fokus: Amerika „Marktforschung ist unverzichtbar, um einzigartige und wegweisende Lösungen zu entwickeln“ Auch in Nord-, Süd- und Mittelamerika, der Area Americas, baut DORMA seine Marktpräsenz aus. Zum Teil durch organisches Wachstum, zum Teil durch Unternehmenszukäufe hat DORMA die regionale Präsenz bereits verstärkt und kann eine Reihe neuer Produktlösungen anbieten. Dadurch erhält der Vertrieb einen beachtlichen Schub, unterstützt durch das starke Branding der Marke auf beiden amerikanischen Kontinenten. Selbst in Kanada mit einem recht kleinen Team von aktuell nur elf Mitarbeitern hat sich das Unternehmen bei Türschließern, Glasbeschlagtechnik und im Automatikbereich eine solide Marktstellung erarbeitet. Hier bietet der Markt ebenfalls großes Potenzial, das DORMA in den kommenden Jahren nutzen wird – der Ausbau des Produktangebots und der Niederlassungen ist auch in Kanada ein mittelfristiges Ziel. dass wir in unserer Region, die sich über zwei Kontinente erstreckt, auf ganz unterschiedliche Kundenprofile treffen. Die Wünsche und Anforderungen in Sachen Zugangslösungen sehen in Mexiko oder Brasilien ganz anders aus als in den USA und Kanada.“ Neben der konsequent verfolgten Ein-Marken-Strategie und der Untersuchung der Marktanforderungen spielt das Netzwerken für Reed Buettner eine sehr wichtige Rolle: „Damit meine ich sowohl Kunden – also Architekten, Planer und Verarbeiter – als auch Kooperationspartner. ‚People business‘ könnte man sagen, aber ich meine das ganz ernsthaft und absolut professionell, denn alle diese Menschen sind eine wesentliche Säule unseres Geschäfts – und ein wichtiger Treiber.“ Das über Jahre gewachsene Vertrauensverhältnis und die guten partnerschaftlichen Beziehungen geben wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Produkten, Systemlösungen und Services oder sogar für Innovationen aus dem Hause DORMA. Damit die strategische Weiterentwicklung in der Area Americas optimal an den Anforderungen des Marktes und der Kunden ausgerichtet wird, betreibt Reed Buettner, Area President Americas, intensive Marktforschung. „Das ist nicht nur wichtig für ein zielgerichtetes Marketing. Auch um neue, einzigartige Produkte und wegweisende Lösungen zu entwickeln, die in unseren amerikanischen Märkten erfolgreich sind, ist es unverzichtbar. Hinzu kommt, One World Trade Center, New York Architekt: David Childs von Skidmore, Owings and Merrill Foto: Silverstein Properties 20 National Center for Civil & Human Rights, Atlanta Architekt: The Freelon Group, HOK, Durham Foto: Gene Phillips Photography DEZENTRALE ENTWICKLUNG Farpointe Data Advanced Entry Systems Farpointe Data gehört seit 2014 zur DORMA Gruppe und zählt in den USA zu den Innovationsführern in puncto Zutrittskontrolle mittels Radiofrequenzidentifizierung. Auch auf dem amerikanischen Markt bietet DORMA Kunden verstärkt integrierte Lösungen mit RFID-Identmedien, wie beispielsweise ID-Leser und -Karten sowie Transponder. Mit der Übernahme von Farpointe Data stärkt DORMA seine Technologieführerschaft und Position als Trendsetter für innovative Planung, Fertigung und Implementierung von Premium-Zutrittslösungen. In den USA hat DORMA 2014 seine Präsenz durch die Akquisition von Advanced Entry Systems (AES), einem Unternehmensbereich der Stoner Electric Group, weiter ausgebaut. AES mit Sitz in Portland, Oregon, ist einer der größten unabhängigen Anbieter von Automatiktüren in der nordwestlichen Pazifikregion. Sein Produkt- und Dienstleistungsangebot passt nahtlos zu DORMAs Portfolio an Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen. AES vertreibt, installiert und wartet Automatiktüren, Drehtüren und zugehörige Produkte. Dank der Partnerschaft mit AES und der kürzlichen Übernahme des Anbieters von Sicherheitslösungen Farpointe Data bietet DORMA seinen Kunden auf dem amerikanischen Markt ein noch breiteres Spektrum an Produkten und Serviceleistungen. „Unser Produktportfolio ist vielfältig und erneuert sich ständig; und unser Verständnis von Kundenorientierung ist am Markt einmalig.“ Reed Buettner, Area President Americas Arena Pantanal, Cuiabá Architekt: GCP Foto: Nelson Kon DORMA 21 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION EIN UNTERNEHMEN, DAS TÜREN ÖFFNET — Ein Kurzporträt der DORMA Gruppe Dafür stehen wir: Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen Als Unternehmen mit über hundertjähriger Tradition bieten wir ganzheitliche Lösungen rund um das Öffnen und Schließen von Türen – von Türbändern über Türschließer bis hin zu automatischen Türsystemen, Zeit- und Zutrittskontrollsystemen sowie horizontalen Schiebewandsystemen. So sind wir heute der weltweit agierende zuverlässige Partner für Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen – für bessere Gebäude. Auf dem Weg zum Global Player Rund 40 % der DORMA Mitarbeiter arbeiten in der Unternehmenszentrale in Ennepetal und in den deutschen Niederlassungen und Werken. Rund 60 % der DORMA Mitarbeiter sind in den Gesellschaften der anderen vier DORMA Areas und der Business Unit CBP (Complementary Building Products) EMEA beschäftigt. Tendenz steigend. Die Leitwerte unserer Unternehmenskultur lauten Integrität, Verantwortung, Innovation und Leistung. In der Nähe statt aus der Ferne: die DORMA Unternehmensstruktur Um noch schneller, flexibler und zielgerichteter agieren zu können, gehen wir dahin, wo unsere Kunden sind. Lokale Herausforderungen werden dadurch zu globalen Chancen. Dies bilden wir ab mit unserer Führungs- und Organisationsstruktur, die unsere Wachstumsstrategie bis zum Jahr 2020 widerspiegelt. 22 Sie wird geprägt durch ein elfköpfiges internationales Leitungsgremium (Group Executive Committee), die fünf ergebnisverantwortlichen Vertriebsregionen Deutschland (GER), Amerika (AME), Nord- und Osteuropa (NEE), Mittelmeer/Mittlerer Osten/Afrika (MMA), Asien-Pazifik/Australien (APA) und die Geschäftseinheit Raumtrennsysteme (EMEA). Die DORMA Gruppe: weltweit präsent . Die Unternehmenszentrale der DORMA Gruppe sitzt in Ennepetal und beinhaltet alle übergreifenden Funktionen . DORMA verfügt über eigene Gesellschaften in über 50 Ländern . Die operativen Einheiten befinden sich in fünf Areas: Deutschland, Amerika, Nord- und Osteuropa, Mittelmeer/Mittlerer Osten/Afrika, Asien-Pazifik/Australien. Mit der Area-Struktur wollen wir stärker produktgruppenübergreifend arbeiten und näher an unseren Kunden sein. . Unsere Business Unit CBP EMEA beinhaltet folgende Geschäftseinheiten: DORMA Hüppe Raumtrennsysteme mit den Tochterunternehmen DORMA Hüppe Austria und DORMA CBP Schweiz sowie die provitris GmbH mit den Marken GLAMÜ, Modus, MAME UNTERNEHMENSPORTRÄT Erfolg hat Tradition – die DORMA Historie DORMA war schon immer ein Premiumanbieter und ein Wegbereiter des Fortschritts. Vom kleinen Spezialproduzenten von Pendeltüren und gefrästen Schrauben einst bis hin zum weltweit agierenden Systemanbieter für Premium-Zugangslösungen heute: Stets galten höchste Ansprüche an die Qualität und Innovationskraft der eigenen Produkte und Dienstleistungen. Bereits im Gründungsjahr 1908 prägen die Firmengründer Rudolf Mankel und Wilhelm Dörken den Grundsatz „Lieber für einen guten Preis das Beste liefern, statt die Abnehmer und den Verbraucher zu enttäuschen“. 1950 startet DORMA mit dem legendären TS 50 die Produktion von Türschließern. Und bereits 1962 bilden Antriebe bei DORMA den ersten Schritt im Bereich der automatischen Türsysteme. In beiden Bereichen zählt DORMA heute zur Weltspitze. Die weiteren Premieren folgen Schlag auf Schlag: 1976 steigt DORMA in den Bereich Glastürbeschläge ein. 1977 wird mit DORMA France die erste Vertriebsgesellschaft im Ausland etabliert. Und 1978 wird die erste ausländische Produktionsstätte in Singapur in Betrieb genommen. Bereits im Jahr 2000 wird das Unternehmen durch eine neue Managementstruktur mit einer Holding, fünf Divisionen sowie weltweit 13 Vertriebsregionen global ausgerichtet. 2010 verabschiedet DORMA die Wachstumsstrategie „DORMA 2020“. 2012 erzielt DORMA zum ersten Mal über 1 Milliarde Euro Umsatz. Eine ebenso erfolgreiche wie nachhaltige Entwicklung, die auf festen Wurzeln gründet: Trotz des rasanten Wachstums der vergangenen Jahrzehnte ist DORMA nach über 100 Jahren immer noch ein Familienunternehmen – nun bereits in der vierten Generation. KEY FACTS . Umsatzerlöse von 1.010,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2013/14 (nach Umstellung von HGB auf IFRS) . 7.115 Mitarbeiter weltweit . Insgesamt sechs Akquisitionen in Italien, den USA, UK und Australien . Hauptproduktionsstätten liegen in Europa, Singapur, Malaysia, China sowie Nord- und Südamerika . Die DORMA Gruppe ist in über 50 Ländern vertreten . 80 % des Gesamtumsatzes werden in den Auslandsmärkten erzielt . DORMA ist weltweit für mehr als 150 Millionen ZugangsKARL-RUDOLF MANKEL — Karl-Rudolf Mankel lebt den Grundsatz der Firmengründer und ist Wegbereiter maßgeblicher Innovationen lösungen verantwortlich Stand Februar 2015 DORMA 23 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION INNOVATIV AUS TRADITION — Getreu dem Leitsatz „Innovation ist, was dem Kunden nutzt“ entstehen neue Produkte, Systemlösungen und Services bei DORMA stets aus dem Dialog mit Markt und Kunde. Ein kurzer Blick zurück auf die wichtigsten Produktentwicklungen. 1958 1961–62 1973 1986 1993 2001 1958 1986 Zum 50-jährigen Jubiläum bringt DORMA den TS 58 heraus: Der Türschließer ist der erste in Deutschland in flacher Ausführung und kombiniert ein kleines Format mit voller und konstanter Schließkraft. Sein direkter Nachfolger, der TS 59, entwickelt sich zum Verkaufsschlager und besetzt als Kleinstformtürschließer über Jahrzehnte hinweg eine führende Position im Markt. Der 1986 entwickelte Türschließer TS 93 ist nicht nur mit zukunftsweisender Technologie ausgestattet und von höchster Qualität. Als modulares System ermöglicht er es, Türen für verschiedenste Anwendungen und in den unterschiedlichsten Ausführungen optimal auszurüsten. Durch die herzförmige Nockenscheibe wird nur ein sehr geringer Kraftaufwand beim Öffnen der Türen benötigt. Vor allem für Kinder, ältere Menschen oder Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen ist das ein entscheidender Vorteil. 1961-62 Die zweite Generation von DORMA Bodentürschließern, der BTS 61/62, erreicht aufgrund hoher Funktionssicherheit große Bekanntheit und Verbreitung sowie rasch steigende Stückzahlen. 1973 Sicherheit und Design verbindet der TS 73, ein Türschließer für vorbeugenden Brandschutz, miteinander. Der auswechselbare Dekorschieber, die unsichtbare Befestigung und die geringen Abmessungen etablieren den TS 73 als Designtürschließer, der Stückzahlen in Millionenhöhe erreicht. In den Jahren 1976 und 1980 entwickelt DORMA auf Basis des TS 73 weitere Produkte in den Bereichen elektrohydraulische Feststellung (EMF) und elektrohydraulische Feststellung mit integriertem Rauchmelder (EMR). 24 1993 Eine bahnbrechende Produktentwicklung ist auch der integrierte Türschließer ITS 96: Schließer und Gleitschiene sind so kompakt gebaut, dass sie sich verdeckt in Tür und Rahmen einbauen lassen. 2001 Komfort zu einem marktgerechten Preis bieten die 2001 neu eingeführten Türschließer TS 71 und TS 72. Beide Produkte zeichnen sich außerdem durch eine einfache und schnelle Montage sowie die individuelle Anpassung der Schließkraft an die jeweilige Türgröße aus. INNOVATIV AUS TRADITION Im gleichen Jahr bringt DORMA mit dem CD 400 einen elektromechanischen Drehflügeltürantrieb auf den Markt, der nahezu geräuschlos arbeitet und für eine universelle Anwendung geeignet ist. 2004 Neuartiges Raumtrennsystem: MOVEO bringt mit blickdichten sowie transparenten Elementen und schalldämmender Wirkung große Flexibilität in das Raummanagement für Konferenzräume und Büros. In der Planung, Installation und Benutzung mobiler Trennwände setzt das System von DORMA neue Maßstäbe und bietet Architekten, Installateuren und Benutzern viele Vorteile, auch in puncto Design und Komfort. 2004 2006 2007 motors und damit berührungslos bewegte Antrieb öffnet und schließt ein Türelement fast geräuschlos. 2009 ED 100 und ED 250 stehen für eine neue Generation elektromechanischer Drehflügeltürantriebe. Sie zeichnen sich durch eine robuste Technik und Zuverlässigkeit auch bei tiefen Temperaturen und starken Windlasten aus. Für zusätzliche Funktionsstabilität sorgt das integrierte System Initial Drive Control (IDC), das selbst geringe Abweichungen im Fahrverhalten erkennt und ausgleicht. Da beide Produkte mit dem Prosecur Opti Safe Sicherheitssensor ausgestattet sind, bieten sie eine bessere Überwachungsmöglichkeit und Hinderniserkennung im Tür-Durchgangsbereich. 2008 2009 2014 2006 2014 Das DORMA Contur Design stellt ab 2006 ein einheitliches Erscheinungsbild des Gleitschienenportfolios sicher, ein absolutes Novum in der Branche. Mit dem neuen Design bringt das Unternehmen die Anforderungen von anspruchsvoller Architektur und hoher Funktionalität in Einklang. Die klare und sachliche Linienführung findet bei Architekten, Designern und Bauherren große Zustimmung. Zudem erhält das Contur Design den Red Dot Award und findet damit auch branchenübergreifend und international Anerkennung. Einzigartige Ingenieursleistung: MATRIX AIR ist der erste elektronische Beschlag, der so flach ist wie ein normaler Türbeschlag. Er verfügt über Kartenleser und Zutrittskontrolle, zeichnet sich durch preisgekröntes Design aus und ist besonders einfach und schnell zu installieren. 2007 Türen mühelos öffnen und automatisch schließen – das ermöglicht PORTEO, der von DORMA speziell für Innentüren entwickelte Türassistent. Das System wird mit dem Plus X Award, Red Dot Award und Janus-Preis ausgezeichnet. 2008 Blickfang und technologisches Highlight zugleich: Der Schiebetürantrieb CS 80 MAGNEO eignet sich für den privaten Wohnbereich und ein professionelles Umfeld wie Praxis, Büro, Hotel und Gastronomie. Der von der magnetischen Schubwelle eines Linear- DORMA 25 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION DORMA IN WEGWEISENDEN ARCHITEKTURPROJEKTEN WELTWEIT — In architektonisch eindrucksvollen Gebäuden der Welt finden sich Lösungen von DORMA. Durch einzigartige technische Innovationen und modernes Design ermöglichen die Produkte eine bessere Gebäudetechnik, die sich in den Bereichen Sicherheit, Komfort und Ästhetik zeigt. Sahmri South Australian Health & Medical Research Institute, Adelaide Woods Bagot ist der Architekt des medizinischen Forschungsinstituts in Adelaide und gab der Stadt so ein architektonisches Wahrzeichen. Bagot gewann mit diesem Gebäude den Australian Architects Award. DORMA stattete das Institut mit Türschließern, Bodentürschließern und automatischen Drehflügel- und Schiebetüren aus. Foto: David Sievers LP 12 Mall of Berlin National Stadium Brasília Der im September 2014 eröffnete Komplex am Leipziger Platz unweit des Deutschen Reichstags ist eine Stadt in der Stadt. Sie umfasst ein Shoppingcenter mit 270 Läden, 30 Restaurants, ein Hotel, Büros und demnächst auch 250 luxuriöse Wohnungen. DORMA stattete das neue Stadtquartier mit 700 Türschließern, 10 Fluchtwegsicherungssystemen, 120 Schiebewandsystemen und 80 Ganzglasanlagen aus. Architekt: nps Tschoban Voss Foto: Adrian Schulz Das brasilianische Nationalstadion wurde für die FIFA-Weltmeisterschaft 2014 von den GMP Architekten in Zusammenarbeit mit Castro Mello Arquitetos komplett restauriert und modernisiert. DORMA stattete das Stadion mit Glasbeschlägen, Bodentürschließern und anspruchsvollen Fluchtwegsystemen aus. Foto: Marcus Bredt 26 WEGWEISENDE PROJEKTE Dubai International Airport Platz 10 in der Weltrangliste und seit Februar 2014 mit eigenem Terminal für A380-Jets. Seit Jahren fungiert DORMA hier als fester und zuverlässiger Partner. DORMA Türsysteme sind in allen Terminals von Dubai International Airport im Einsatz. Architekten: Aéroports de Paris International (ADPI) Foto: Gerry O’Leary DELOITTE Headquarter, Oslo Erbaut wurde die neue DELOITTEUnternehmenszentrale in Oslo vom norwegischen Architektenteam Snøhetta. DORMA stattete das Gebäude mit Türschließsystemen, Motorschlössern, Panikbeschlägen und Automatiktüren aus. Foto: Stian Schioldborg/ www.magentastudios.no DORMA 27 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION VON DER IDEE ZUR LÖSUNG — Nicht jede Idee wird zu einem Produkt und nicht jedes Produkt ist innovativ. Wie aus einer Idee ein innovatives Produkt werden kann, welche Schritte und Prozesse dafür notwendig sind, das beschreiben die folgenden Kapitel. Wir haben mit verschiedenen Experten und Teams weltweit gesprochen, die stellvertretend für unseren Erfolg und den Zugang zu unseren Innovationen stehen. 28 VON DER IDEE ZUR LÖSUNG DORMA 29 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION ESSENTIALS — . DORMA verfolgt einen marktgetriebenen Produktentstehungs. . ansatz: Das Unternehmen identifiziert Marktanforderungen und übersetzt diese in Produkt- oder Systemlösungen und Services Der kontinuierliche Dialog mit unseren Kunden ist ein wichtiger Baustein der Innovationskraft von DORMA Design und technologische Neuerungen gehen Hand in Hand; damit erarbeitet sich das Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich Zugangs- und Sicherheitstechnik DIE SICHT DES KUNDEN EINNEHMEN — Von Marktanforderungen zu Produkten und Services Erfolgreiche Innovationen entstehen nicht im Elfenbeinturm. Die Zeiten, als Forscher und Entwickler ihre Ideen im Geheimen bis zum Prototypenstadium ausarbeiteten, sind längst vorbei. Heute gilt „outside in“ statt „inside out“ – ausschlaggebender Faktor für neue Entwicklungen ist der Markt. Auch Rainer Blank, Director Product & Design Management, stellt sich konsequent die Frage: Welchen Nutzen bieten unsere Produkte und Services dem Kunden? 30 MARKTANFORDERUNGEN Premiumanspruch stellt den Kunden in den Mittelpunkt Bei all dem steht der Mehrwert für den Kunden im Fokus: „Wir müssen servicefreundlich sein, Produkte müssen einfach zu montieren sein, einfach zu warten sein – Stichwort ,hasslefree‘, mühelos –, der Kunde muss richtig Spaß haben, wenn er mit unseren Produkten arbeitet“, erläutert Blank das Prinzip der optimalen Produkterlebniskette. Das gehe schon bei vermeintlichen Kleinigkeiten los, zum Beispiel bei der Verpackung. So achtet DORMA verstärkt darauf, dass die Einzelteile in der Montageabfolge verpackt sind. Das sei, so Blank, Teil des Premiumanspruchs, den das Unternehmen an sich selbst stelle. Um diesem Anspruch dauerhaft gerecht zu werden, hat DORMA das Managementsystem PACE, Performance Advancement for Customer Excellence, eingeführt. Damit lassen sich Prozesse standardisieren und strukturiert verbessern, von Produktionsabläufen bis hin zu Teamsitzungen, innerhalb der Organisation und außerhalb in Richtung Kunde. RAINER BLANK — Rainer Blank ist seit 2012 für DORMA tätig. Als Director Product & Design Management verantwortet er die Produktmanagement-Fachbereiche (Door Closer, Architectural Hardware, Interior Glass Door Systems, Security and Safety Systems sowie Entrance Systems), die Anwendungstechnik sowie die technische Dokumentation auf Group-Ebene. „Wir fragen den Markt. Wir veranstalten Workshops, zum Beispiel mit Architekten oder Verarbeitern und Installateuren, und nehmen dabei zusammen mit den Vertriebsverantwortlichen die Trends auf. Die Anforderungen können normativer Art sein, gestalterische Ansätze oder Themen wie Barrierefreiheit, für die gesetzliche Verordnungen erlassen werden“, umreißt Rainer Blank, Director Product & Design Management, wie DORMA aus Marktbedürfnissen Ideen für neue oder optimierte Produkte und Systemlösungen ableitet. Ganz klar, dass die auf diese Weise aufgenommenen Anregungen eine große Bandbreite aufweisen – von der Verbesserung einzelner Produkte bis hin zur Entwicklung kompletter Systemlösungen. Als Guideline für die Weiterentwicklung und die Marktorientierung der Produkte und Services dient der MIND Prozess, Management of Innovation from Need to Demand. PACE – KUNDENORIENTIERTE VERBESSERUNG IM UNTERNEHMEN Mit PACE, Performance Advancement for Customer Excellence, hat DORMA ein Managementsystem eingeführt, das die Leistungsstärke und die Position als Anbieter von Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen auch künftig sicherstellen soll. PACE bietet Methoden und Werkzeuge zur Standardisierung und Verbesserung von Prozessen in allen Unternehmensbereichen. Das DORMA Reifegradmodell gliedert PACE in vier unterschiedliche Stufen – Qualification, Bronze, Silver und Gold – und definiert für jede Stufe Ziele. Auf diese Weise stellt das Modell eine Anleitung auf dem Weg zum schlanken Unternehmen dar, erleichtert den fundierten sowie zielorientierten Einsatz von Verbesserungsmaßnahmen und ermöglicht internes Benchmarking für kontinuierliche Verbesserungen in allen Unternehmensbereichen. Workshops mit Architekten und Verarbeitern finden auch im Design Center New York statt „Der Kunde muss richtig Spaß haben, wenn er mit unseren Produkten arbeitet.“ DORMA 31 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION System-Partner-Treffen in Dresden DORMA SYSTEM-PARTNER Der intensive Austausch mit Kunden ist für DORMA wichtiger Bestandteil der Entwicklungsarbeit. In Deutschland zum Beispiel liefern die DORMA System-Partner wertvollen Input im Sinne des so genannten Outside-in-Ansatzes, berichtet Rainer Blank. „Die DORMA System-Partner sind unsere Hauptkunden in Deutschland, sie arbeiten überwiegend mit DORMA Produkten und verarbeiten diese täglich. Sie haben natürlich nützliche Hinweise für uns, was eine interessante Lösung oder Ergänzung wäre, oder bringen einen komplett neuen Ansatz ein, der zu einer Innovation im Markt führen könnte.“ Produktschulungen mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern sichern Markterfolg Dazu zählt auch, dass mit einer Produkt- oder Systeminnovation ein Informations- und Wissenstransfer einhergeht. Umfassende Schulungen für den Vertrieb, etwa über die eigens eingerichtete E-Learning-Plattform, erhöhen die Beratungsqualität und sichern dadurch den Vermarktungserfolg eines neuen Produkts. Aber auch die Kunden zu informieren und sie einzubinden bei der Entwicklung von mechanischen hin zu elektronischen Zutrittslösungen, nimmt bei DORMA einen hohen Stellenwert ein. Denn in Bezug auf diese modernen Systeme gilt es, bei den klassischen Verarbeitern und Installateuren Hemmschwellen zu minimieren. Viele zögern noch, elektronische Komponenten selbst zu verbauen. DORMA unterstützt sie mit Produkten, die einfach zu installieren sind, und vermittelt ihnen in Produktschulungen das nötige Knowhow. Auf diese Weise können die unterschiedlichsten Geschäftspartner, die mit DORMA zusammenarbeiten, ihre Kunden ganzheitlich betreuen und ihr Geschäftsmodell erweitern. Mit dezentraler Entwicklung und neuartigen Produktsystemen fit für die Zukunft Die Ausrichtung auf den Kundennutzen trägt aber noch viel weiter: DORMA orientiert sich bei der Entwicklung neuer Produkte und Lösungen ganz gezielt an den regionalen Marktbedürfnissen. Deshalb hat das Unternehmen von einer zentralen Produktentwicklung am deutschen Stammsitz in Ennepetal zu dezentralen Entwick- 32 MARKTANFORDERUNGEN lungszentren rund um den Globus gewechselt. In Singapur etwa erarbeitet DORMA hauptsächlich Produktlösungen im Einstiegssegment, die sich an den Marktanforderungen der Emerging Markets ausrichten. Neben der dezentralen Entwicklung ist die Bewegung von Produkt- zu Systeminnovationen ein weiterer wichtiger Paradigmenwechsel. Gemeint ist damit nicht nur die Zusammenführung von verschiedenen Produkten zu einem Produktsystem, sondern auch die Integration von Dienstleistungen und die Vernetzung mit elektronischen Systemen, zum Beispiel im Gebäudemanagement. Das trägt wesentlich dazu bei, dass DORMA Produkte zukunftsfähig sind und auch in vielen Jahren noch den Marktbedürfnissen entsprechen. ihm recht: Bei den iF product design awards 2014 erhielt das Unternehmen Gold für MATRIX AIR, einen sehr flachen Türbeschlag mit Zutrittskontrolle und Kartenleser. Er ist aber nicht nur formschön und elegant, sondern steht zudem für eine einzigartige Ingenieursleistung – bei dem flachsten Beschlag der Branche erfolgt die Stromversorgung auf neuartige Weise über den Türdrücker. Der Fokus bei der Produktentwicklung liegt auf dem Kundennutzen Informationen zu den markt- und zielgruppenspezifischen Anforderungen kommen über die lokalen Product Marketing Manager und Vertriebsmitarbeiter zu den Produktmanagern, die für ihre Produktlinien strategisch und weltweit verantwortlich sind. So fließen Anforderungen und Ideen aus den Ländermärkten in den globalen Kontext ein. Das Prinzip „outside in“ kommt hierbei in doppelter Weise zum Tragen: Zum einen nimmt DORMA bei Veranstaltungen Anregungen von Kunden auf. Zum anderen nutzt das Unternehmen die Methode des Innovationdigging und setzt Mitarbeiter aus Vertrieb, Service, Entwicklung, Produktmanagement und Marketing an einen Tisch, um gezielt nach Entwicklungspotenzial in definierten Geschäftsfeldern zu suchen. So wird das Ziel „Mehrwert für den Kunden“ aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Rainer Blank bringt es auf den Punkt: „Wir müssen uns in die Rolle des Kunden versetzen.“ Einzigartig in der Branche: Design & Ästhetik werden zum Markenwert Auch bei der Entwicklung der einheitlichen Formensprache bezieht DORMA die Expertise seiner Kunden ein. Bei einem Treffen mit zahlreichen nationalen und internationalen Top-Architekten diskutierte das Unternehmen bereits erste gestalterische Entwürfe und erhielt positives Feedback, insbesondere für den neuen ganzheitlichen Ansatz. Künftig soll eine Designsprache das gesamte Produktportfolio prägen, alles soll zueinander passen. Damit möchte DORMA den Markenwert Design & Ästhetik zum Alleinstellungsmerkmal weiter ausbauen. Denn dass sich ein Unternehmen für Zugangs- und Sicherheitstechnik Design auf die Fahne schreibt, das gibt es bislang in dieser holistischen Form nicht. Für Rainer Blank hat Design durchaus mit technologischer Innovation zu tun: „Es werden dabei auch Funktionalitäten optimiert, das zahlt also auch auf angrenzende Bereiche mit ein.“ Der jüngste Erfolg gibt DORMA 33 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION AUF SCHATZSUCHE: NEUE DENKSTRUKTUREN SCHAFFEN RAUM FÜR INNOVATIONEN — Strukturierte Ideenfindung führt zu erfolgreichen Lösungen und Services Innovation hat bei DORMA Tradition. Mit bahnbrechenden Produkten hat das Unternehmen die Branche nachhaltig verändert und sich einen Spitzenplatz im Markt erarbeitet. Um an diese Tradition anzuknüpfen und Kunden mit neuen herausragenden Produktlösungen zu begeistern, hat DORMA Forschung, Entwicklung und Produkt- ESSENTIALS — . Der MIND Prozess gestaltet . . den Produktentwicklungsprozess transparent und beschleunigt ihn DORMA setzt Innovationdigging ein, um traditionelle Denkstrukturen aufzubrechen und neue Suchfelder für Ideen zu identifizieren Im Technologie Center konzentrieren sich Mitarbeiter auf die strukturierte Entwicklung einer Idee bis hin zur fertigen Produktionslinie 34 management komplett umgestellt. Für eine ganzheitliche Umsetzung der neuen Prozesse arbeiten die Teams von Group Innovation Management, Group Research & Development (R&D) und Research & Advanced Development eng mit der Group Marketing & Sales zusammen. STRUKTURIERTE IDEENFINDUNG gesichert sind“, erklärt Franz-Josef Hövener den Beginn des MIND Prozesses. Stellt sich heraus, dass DORMA eine Idee mit den aktuellen technologischen Möglichkeiten nicht umsetzen kann, wird sie in einer eigens dafür angelegten Ideen-Datenbank archiviert – und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen. Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit eines neuen Ansatzes werden auch im weiteren Verlauf regelmäßig geprüft: Der MIND Prozess definiert Freigabezeitpunkte, zeitliche Abhängigkeiten einzelner Projektschritte und Inhalte der Gates. Das macht den Entwicklungsprozess transparent sowie steuerbar und beschleunigt ihn. PETER FISCHER — Ideen durchlaufen strukturierten Innovationsprozess Peter Fischer ist Vice President Group Marketing & Sales Doch vor der Umsetzung einer Innovation steht erst einmal die Ideenfindung – in der Logik des MIND Prozesses ist sie bei Gate –1 oder Gate 0 anzusiedeln. Die große Frage, die sich DORMA hierbei wie jedes andere Unternehmen stellt, ist, wie es gelingt, mit einem anderen Blickwinkel als zuvor an Produkte, Produktbereiche und Themen wie Zutrittskontrolle oder Raumgestaltung heranzugehen und neue Ideen zu sammeln. Nachdem DORMA verschiedene Kreativmethoden getestet hat, kommt inzwischen FRANZ-JOSEF HÖVENER — Franz-Josef Hövener ist Director Group Innovation Management und Group R & D BERND SCHUCK — Bernd Schuck ist Senior Manager und verantwortet den Bereich Research & Advanced Development Systems & Mobility Erfolg und Wachstum eines Unternehmens sind eng mit seiner Innovationskraft verknüpft. Sinkt die Innovationsrate, ist aktives Gegensteuern angezeigt. Strukturierte Kreativmethoden helfen, bei Forschung und Entwicklung wieder Fahrt aufzunehmen. Ideen für neue Produkte und Services zu generieren, ist aber nicht alles. Diese Ideen auf Wirtschaftlichkeit und Markttauglichkeit hin zu prüfen und bis zur Serienproduktion voranzutreiben, das ist ebenso wichtig. Um die Umsetzung strukturiert anzugehen, hat Franz-Josef Hövener, Director Group Innovation Management und Group R & D, gemeinsam mit Rainer Blank, Director Product & Design Management, bei DORMA den MIND Prozess etabliert – Management of Innovation from Need to Demand. „Wir stellen eine Idee im Global bzw. Area Product Approval Committee vor, das sie bewertet. Hält das Gremium die Idee für zukunftsfähig und die Schätzung des Markterfolgs für realistisch sowie wirtschaftlich, erteilt es uns die Freigabe und weist uns ein Budget zu, mit dem wir weiterarbeiten – das ist das so genannte Gate 1. Dann müssen wir zwischen Gate 1 und Gate 2 technische Machbarkeiten klären, die vielleicht an dieser Stelle noch nicht zu 100 % IDEENFINDUNG MIT KLAREM PLAN Innovationdigging ist eine von Tamer Kemeröz und Benno van Aerssen entwickelte Methode zur Kreativkräftebündelung, die den Prozess der Ideenfindung systematisiert. Mittels Einsatz von Suchfeldmatrizen werden unterschiedlichste Suchfelder identifiziert. Die anschließende Sichtung und Bewertung arbeitet relevante Suchfelder heraus, in denen Ideen generiert werden. DORMA 35 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION vermehrt das Innovationdigging zum Einsatz, mit dem hergebrachte Denkstrukturen aufgebrochen und neue Suchfelder für Innovationen erschlossen werden. Bildlich gesprochen gleicht das Vorgehen einer Schatzsuche: Ähnlich wie Archäologen mit Schnüren das zu durchsuchende Terrain einteilen, stecken die DORMA Mitarbeiter auf inhaltlicher Ebene Gebiete für die Suche nach Ideen ab. „Diese Methode hilft uns, sehr abstrakt an Themen heranzugehen, aber dennoch ganz konkrete Ideen und Lösungen herbeizuführen. Das fängt damit an, dass wir so genannte Suchfelder definieren. Suchfelder müssen Sie sich wie eine Matrix vorstellen“, erklärt Hövener die ersten Schritte des Innovationdigging. Die verschiedenen Suchfelder und dazugehörigen Fragestellungen werden einander gegenübergestellt: „Wir fragen uns, ob wir uns, ohne einen konkreten Gedankenansatz zu haben, vorstellen können, dass man diese beiden Themenfelder zusammenführen kann?“ So bewertet das Team alle Suchfelder und betrachtet zunächst die naheliegenden Kombinationen, um Ideen zu entwickeln. Daraus entstehen in der Regel Weiterentwicklungen bestehender Produkte und Lösungen. In einem weiteren Schritt werden zudem noch einmal die Suchfelder reflektiert, die abwegig oder nicht machbar erscheinen. Ergeben sich Ideen aus diesen Suchfeldern, handelt es sich meistens um absolute Marktneuheiten. MARKTGETRIEBEN, WIRTSCHAFTLICH, STRUKTURIERT Der MIND Prozess (Management of Innovation from Need to Demand) regelt bei DORMA die Umsetzung der Innovationen. Ziel des MIND Prozesses ist es, Leitlinien für alle Produktentwicklungsprojekte weltweit vorzugeben, ob mit globaler oder auf eine bestimmte Area angepasster Ausrichtung. Mittels klar definierter Rollen und Verantwortlichkeiten, Meilensteinen (Gates) und Steuerungsgremien gestaltet der MIND Prozess die Umsetzung von Produktideen transparent und wirtschaftlich und richtet sie konsequent auf die jeweiligen Marktanforderungen aus. Neuheiten im Stresstest: Interdisziplinäre Teams erarbeiten realistische Bewertungen Der Vorteil dieser Herangehensweise ist nicht nur der extrem breite, aber strukturierte Denkansatz, der es ermöglicht, Bedürfnisse zu beschreiben, die „weder der Kunde noch wir heute eigentlich so richtig kennen“, wie Hövener anmerkt. Ein großes Plus ist auch, dass die wirtschaftliche Relevanz der Ideen für DORMA von einem heterogenen Team von Mitarbeitern aus Entwicklung, Marketing, Vertrieb, Service und Produktmanagement eingeschätzt wird. „Es 36 wird aus dem Bauch heraus zwischen Risiko und Chance abgewogen“, erläutert Hövener die abschließende Bewertung. „Wenn wir das mit dem Gesamtteam durchspielen, bekommen wir einen Eindruck davon, welche Themenfelder für das Unternehmen derzeit wirklich interessant sein könnten.“ Denn die interdisziplinäre Zusammensetzung des Teams gewährleistet, dass Ideen und Lösungsansätze aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und die Kundenanforderungen berücksichtigt werden. Kunden und Geschäftspartner sind in den Innovationsprozess eingebunden Dass die Bedürfnisse des Marktes ein zentraler Faktor für die Entwicklungsarbeit bei DORMA sind, zeigt sich zum einen darin, dass das Unternehmen einen holistischen Ansatz verfolgt, der den Kunden fokussiert. „Es müssen ganzheitliche Ideen, Produkte und Bedürfnisse von morgen in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Frage, die wir uns dabei immer wieder stellen müssen, lautet: Was bewegt unseren Kunden, unsere Produkte auch morgen noch zu kaufen?“, erläutert Hövener. Zum anderen integriert DORMA die Kunden aktiv in den Innovationsprozess. „Kundenideen werden kontinuierlich gesammelt, bewertet und fließen in die Produktideen ein“, führt Hövener weiter aus. Auch im fortlaufenden Prozess zieht das Unternehmen Kunden und Partner zurate: „Wir installieren Pilotprojekte und zeigen diese beispielsweise Architekten, die uns bei der Auswahl oder bei der Definition helfen“, ergänzt Peter Fischer, Vice President Group Marketing & Sales. „Wir haben Innovationsgesprächskreise im Vorfeld der Entwicklung, bei denen alle Bereiche zusammenkommen, nicht nur aus dem Hause DORMA, sondern auch Architekten, Planer, Ingenieure und Verarbeiter. In vertraulichen Gesprächen stellen wir ihnen unsere Ideen vor und bitten sie, uns zu sagen, ob diese etwas für sie wären, ob sie diese Produkte kaufen würden und so weiter. Das werden wir auch fortführen, denn Kundenbefragungen zu einem frühen Zeitpunkt sind wichtig, bevor wir vielleicht zu viel in die Entwicklung eines Produkts investieren, das der Markt so nicht braucht.“ Technologische Trends frühzeitig erkennen und aufnehmen Essenziell ist dabei das richtige Timing, so Fischer weiter: „Wenn man für die Entwicklung zu lange braucht, können Trends vorbei sein und die Idee ist schon wieder obsolet.“ Gerade in Bezug auf Trends wie Digitalisierung geht es nicht immer darum, „etwas ganz Neues“ auf den Markt zu bringen, sagt Bernd Schuck, Leiter Research & Advanced Development. „Es gibt gesellschaftliche Trends, User-Trends, Megatrends, denen wir in unserer Branche gerecht werden müssen. Wie nutzen wir zum Beispiel Smart Devices für unsere Kunden, damit sie von unseren Produkten begeistert sind und diese tatsächlich kaufen und sinnvoll nutzen? Wir erfinden schließlich keine neuen Technologien, sondern wir nutzen jene, die aus den Megatrends entstehen.“ So entwickelt sich das DORMA Produktportfolio von mechanischen über mechatronische hin zu elektronischen Zugangslösungen, die zukunftsweisende Möglichkeiten wie das Cloud Computing nutzen. Und wer Trends in STRUKTURIERTE IDEENFINDUNG Im Technologie Center in Ennepetal entwickelt ein interdisziplinäres Expertenteam Innovationsprojekte bis zur Serienproduktion. Im Bild das extrem flache Antriebssystem ARCHIMEDES für Karusselltüren. innovative Produktlösungen umsetzen möchte, muss sich selbst bestens mit modernen Technologien auskennen. Beispiel: 3DDrucker. Bereits seit sechs Jahren setzt DORMA 3D-Drucker für Prototypen ein, nun steht die Anschaffung eines hochinnovativen Metall-3D-Druckers an – auch das ist Teil des von DORMA betriebenen Technology Scouting. Technologie Center übernimmt Anlaufmanagement von Innovationsprojekten Für die Ausarbeitung einer Idee bis zur fertigen Produktionslinie hat das Unternehmen ein Technologie Center eingerichtet. Dieses entstand binnen einem halben Jahr in einer Fertigungshalle in Ennepetal; verschiedene Arten von Besprechungsräumen und flexible Energiezuführungen ermöglichen die Umsetzung unterschiedlichster Projekte. Ein eigenes Team kümmert sich seit August 2014 um ein professionelles Anlaufmanagement der Innovationsprojekte aus der ganzen Welt. Die Teammitglieder kommen aus verschiedenen Disziplinen innerhalb des Unternehmens und bringen internationale Erfahrung sowie vielfältige Expertise mit. entlasten damit ihre Kollegen aus der Produktion, die früher aus dem laufenden Betrieb abgezogen wurden und eine Mehrbelastung tragen mussten. Außerdem vollzieht das Technologie Center alle Entwicklungsschritte vom Prototyp über die Pilotserie bis hin zur Nullserie. „Wir übergeben die sauber ausgearbeitete Produktionslinie, die im Technologie Center aufgebaut wurde, an die Produktion“, berichtet Hövener. „Dort werden nur noch Minimalanpassungen durchgeführt, um das neue Produkt organisatorisch in die laufende Produktionsfläche einzubetten.“ Auch nach dem Start der Produktion stellt DORMA seine Innovationen weiterhin auf den Prüfstand: Nach dem Launch kontrolliert das Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren, ob die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht wurden. Durch den kontinuierlichen Dialog mit seinen Kunden vergewissert sich DORMA zudem, dass die Produkte und Lösungen stets den aktuellen Marktanforderungen entsprechen – denn, so erklärt Schuck, „letztendlich hat das alles damit zu tun, dass wir den Kunden begeistern wollen, und zwar in allen Bereichen.“ Die Vorteile eines speziellen Unternehmensbereichs für den Produktentstehungsprozess liegen auf der Hand: Die Mitarbeiter können sich ganz auf ihre Entwicklungsarbeit konzentrieren und DORMA 37 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION WIR BEREITEN DEN WEG FÜR ERFOLGREICHE INNOVATIONEN — Mit effizienten Prozessen neue Produkte zügig vorantreiben Innovationen sind für Unternehmen Wachstumstreiber Nummer eins. Prozessverbesserungen und Produktoptimierungen sind notwendig, um am hart umkämpften Markt bestehen zu können. Durch Ideen entstehen Innovationen, die wiederum Veränderungsprozesse vorantreiben. Nur wer innovative Prozesse möglich macht und sich kontinuierlich weiterentwickelt, sichert sich den entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Ausschlaggebend ist dabei die Time-to-Market, die Dauer 38 von der Produktentwicklung bis hin zur Produkteinführung am Markt. Chief Operations Officer Oliver Schubert, der bei DORMA die Innovationsprozesse sowie deren Überführung in reale Produkte und Dienstleistungen verantwortet, schildert im Interview, wie die Umsetzung von der Idee zur Produktion erfolgreich gelingt. EFFIZIENTE PROZESSE Herr Schubert, seit wann spielt Innovation nicht nur in der Forschung und Entwicklung, sondern auch in der Umsetzung in die Produktion eine maßgebliche Rolle im Unternehmen? OLIVER SCHUBERT (COO) — Oliver Schubert steuert als Chief Operations Officer (COO) die Bereiche Research & Development, Einkauf, Logistik, Qualität und Produktion Besonders nach dem Start der strategischen Initiativen unserer Wachstumsstrategie DORMA 2020 zieht sich der Innovationsgedanke durch alle unsere operativen Geschäftsbereiche. Wir wissen, dass wir nur wachsen können, wenn wir unsere Innovationskraft und damit unsere Innovationsrate steigern. Darüber hinaus ist es notwendig, durch Prozessverbesserungen im Produktentstehungsprozess die Time-to-Market zu verkürzen. „Innovationen müssen nicht nur erdacht, sondern am Ende auch erfolgreich produziert und geliefert werden.“ DORMA 39 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Wie sieht das im Einzelnen aus? Genau hierfür haben wir für den Produktentstehungsprozess MIND-Standards mit verschiedenen Phasen und Meilensteinen eingeführt. Zur Verkürzung der Projektdurchlaufzeit wurde der Fokus auf die Einführung von Simultaneous Engineering gelegt – also darauf Projektschritte parallel, nicht nur sequenziell abzuarbeiten. Der Projektfortschritt wird über Cockpits innerhalb neu geschaffener Gremienlandschaften gesteuert. Nur so kann sichergestellt werden, dass viele zeitgleich angeschobene Projekte termingerecht und im geplanten Kosten- und Budgetrahmen abgeschlossen werden. PRODUKTENTSTEHUNGSPROZESS Der Produktentstehungsprozess beschreibt die Vorgehensweise bei der Entwicklung neuer Produkte und Innovationen. Hat das auch damit zu tun, dass Innovation vom Unternehmenswert zum Markenwert bei DORMA geworden ist? Dadurch haben wir das Thema noch mal verstärkt in den Fokus gerückt. Im Rahmen unserer Neuausrichtung mussten wir uns dann fragen, wie wir das prozessseitig und technisch stemmen. Welche Werkzeuge und Methoden bringen wir zum Einsatz? Welche Organisationen, Gremienlandschaften und Partner benötigen wir dabei? Am Ende wollen wir erreichen, dass der Kunde uns als innovativen Partner erlebt und ganz konkreten Nutzen für sein Geschäft daraus zieht – mehr und besser als beim Wettbewerb. Darauf kommt es an. Wie wollen Sie das erreichen? Wir haben die Marktperspektive durch die Einführung unseres MIND Prozesses in den Vordergrund gestellt, mit dem Ziel, dass wir uns stärker auf die Bedürfnisse des Kunden fokussieren. Damit können wir die Bedarfe noch besser identifizieren, in klare Produktstrategien überführen und gezielt Schritt für Schritt abarbeiten. Wir springen mal ein paar Schritte zurück. Was ändert sich, wenn es um das Finden von Innovationen geht? Gibt es hierfür auch ein neues System und neue Verantwortlichkeiten? Uns ist klar geworden, dass wir auch in der Forschung vor dem MIND Prozess Innovationen generieren müssen, die dann zu Produktlösungen werden. Auch dort brauchen wir also eine neue Struktur. Wir müssen auch über die Ressourcen, Investitionen und Kompetenzen, die wir dort hineininvestieren wollen, nachdenken – verbunden mit der Frage, mit wem wir in welcher Weise zusammenarbeiten möchten. Zum Beispiel mit Universitäten, Lieferanten oder ganz anderen Branchen. Wie wichtig uns das ist, können Sie schon daran ablesen, dass wir die Funktion Director Innovation Management geschaffen haben. Welche Aufgaben hat denn ein Innovation Manager? Ist er nicht auch ein Ideen-Manager? In jedem Fall. Ideen sind die Voraussetzung für Innovationen. Und so manche kleine Idee hat sich hinterher zu etwas Größerem entwickelt. Wichtig ist ja, dass wir jeden bei DORMA motivieren und mitnehmen. Dazu müssen wir das Ideenpotenzial aller Mitarbeiter auch durch den Gebrauch des internen Vorschlagswesens noch gezielter nutzen. Der Innovation Manager betreibt bei uns ein Technology Scouting, das nach Trends Ausschau hält. Es folgt eine Ideenfindungsphase mit internationalen Workshops, dann wird nach kleineren Produktverbesserungen und echten Innovationen sortiert. Anschließend gibt es einen Showcase und am Ende kommt das Product Management ins Spiel, das aus der Idee ein Produkt formuliert. So gewährleisten wir, dass die Pipeline mit den richtigen Themen gefüllt wird und die Innovationsrate steigt. Hat sich an der Art des Miteinanders von Entwicklung und Produktion etwas verändert? Vor allem das operative Abarbeiten. Wir arbeiten viel simultaner mit allen Querschnittsfunktionen, um letztendlich auch die Entwicklungszeiten zu verbessern, also zu verkürzen, und auch zuverlässig einzuhalten. Das heißt, Kollegen aus den Bereichen Einkauf, 40 EFFIZIENTE PROZESSE Allein bei der Entwicklung der MUNDUS Glasbeschlagserie wurden 260 Einzelteile verarbeitet und zwölf Patente angemeldet DORMA 41 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Wenn Sie jetzt neue Produkte entwickeln, die aktuellen aber weiterlaufen oder auch auslaufen lassen müssen, wie gehen Sie dabei mit dem Thema Produktions- und Kapazitätsplanung um? Wie steuern Sie den Output? Wir haben schon aus der Vergangenheit gewachsene Strukturen und sehr viele Fertigungsstätten. Im Rahmen der 2020 Strategie haben wir über die MOVE-Initiative einen wesentlichen Meilenstein erreicht: die Reorganisation der Supply Chain. Der Fokus liegt weltweit auf der Verschlankung und Flexibilisierung der Lieferketten, um bei geringsten Beständen kürzeste Lieferzeiten zu realisieren. Ist bei einer solchen Neuorganisation nicht die Lieferfähigkeit in Gefahr? Logistik, Qualitätsmanagement, Produktmanagement, Entwicklung und Produktion arbeiten in Teams zusammen, eben das klassische Simultaneous Engineering. Wie gelingt dann der letzte Transformationsprozess, um Produkte noch schneller und sicherer auf die Straße zu bringen? Wir haben mit dem so genannten Technologie Center eine Vorserienfertigung eingeführt. Hier werden die Montageerprobung, erforderliche Betriebsmittel und der gesamte Ablauf der Fertigung vorbereitet. So sind wir in der Lage, auch ein funktionierendes Produktionssystem in die Werke zu transferieren und nicht nur ein entwickeltes Produkt. Das ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Zukunft, der garantiert, dass wir sicher starten und dass die Fertigung alles zur Verfügung hat, um von Anfang an Qualität zu produzieren. In diesen Prozess binden wir auch unsere Zulieferer ein, damit deren Produkte einen genauso hohen Qualitätsstandard erfüllen. An dieser Schnittstelle zum Qualitätsmanagement arbeitet Franz-Josef Hövener, unser Director Group Innovation Management, der das Technologie Center mit seinem Team aufgebaut hat, eng mit Norbert Ernst, dem Director Group Quality Management, zusammen. MOVE-PROGRAMM Das MOVE-Programm plant, steuert und koordiniert die notwendigen Strukturinvestitionen, um DORMA zu einem Global Player zu entwickeln. Das Programm basiert auf drei wichtigen Säulen: Growth, Efficiency, Enabling. Die Wachstumsprojekte haben das Ziel, durch Neugründungen von Landesgesellschaften oder den Ausbau von physischer Präsenz in Großstädten den Absatz zu erhöhen. 42 Obwohl wir konsolidieren und in manchen Werken expandieren, müssen wir überall die Lieferfähigkeit sicherstellen. In Europa sind die Verlagerungen weitestgehend abgeschlossen. Während der Verlagerungsphase wurden Sicherheitsbestände aufgebaut. Zur Verbesserung der Lieferfähigkeit wurde in Deutschland in ein europäisches Logistikcenter investiert, das die kommenden Jahre weiter ausgebaut wird. In Asien werden wir weitere Fertigungskapazitäten zur Verfügung stellen, um die wachsenden lokalen Kundenbedürfnisse befriedigen zu können. Was passiert, wenn sich bei der Fertigung Methoden und Technologien ändern? Die Einführung neuer Fertigungstechnologien ist für uns ein wesentlicher Bestandteil der Innovationsstrategie. Diese benötigen wir zur Sicherstellung unserer Qualität. Über die strategische Supply Chain Planung wird festgelegt, an welchen Standorten neue Technologien eingeführt werden. Hierbei ist sicherzustellen, dass die Mitarbeiter geschult sind und neue Prozesse und Systeme im Technologie Center erprobt wurden. Wie wichtig ist dabei die Nähe zwischen Entwicklung und Produktion? Sehr wichtig. Der Entwicklungsbereich sollte idealerweise immer in der Nähe des Produktionsbereiches liegen, wo die Technologie zur Anwendung kommt. Bei den meisten Themenfeldern und Technologien, die wir haben, ist es sehr hilfreich, am selben Standort zu sein. So kann dort ein enger Austausch stattfinden, was auch wieder das Thema Innovation neu beflügelt. EFFIZIENTE PROZESSE C GLOBAL MARKET DEFINE RIGHT INNOVATION STRATEGY D E OPTIMIZE INNOVATION PORTFOLIO VALUE INCREASE INNOVATION EFFICIENCY AND SPEED IMPROVE INNOVATION PROFITABILITY Cumulative profit MACRO AND MARKET TRENDS Ideaa T T 0 Launch T Profit Time CUSTOMER NEED DYNAMICS GLOBAL MARKET B Time-to-Profit A MIND/LAUNCH PROCESS/PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT DORMA folgt einem systematischen Prozess von der Idee bis zur profitablen Markteinführung Was wird davon beim Kunden ankommen? Wie wird er DORMA erleben? Dem Kunden bieten wir dadurch ein hochattraktives Produktportfolio und helfen ihm dabei, mit unseren Systemlösungen und Services sein Geschäft besser und ihn selbst erfolgreicher zu machen. Somit schaffen wir einen für den Kunden nachvollziehbaren Mehrwert, der ihn begeistert – die beste Voraussetzung für eine starke und nachhaltige Kundenbindung. Produkte immer „intelligenter“ werden, wird sich der Elektronikanteil erhöhen und somit werden sich die Produktlebenszyklen verkürzen. Umso mehr sind wir gefordert, dem Innovationsmanagement und den Investitionen in Forschung und Entwicklung einen noch größeren Stellenwert einzuräumen, um somit unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken. Wann erreichen Sie Ihr Ziel, in kürzester Zeit zu besten Produkten zu kommen? Das schaffen wir dann, wenn alle Maßnahmen der angesprochenen Prozesskette im ganzen Unternehmen greifen. Dies ist aber ein kontinuierlicher Prozess, der niemals endet. Dadurch, dass unsere DORMA 43 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION DIE BASIS FÜR ERFOLG — Qualitätsmanagement für exzellente Produkte und zufriedene Kunden NORBERT ERNST — Norbert Ernst ist Director Group Quality Management ESSENTIALS — . Qualitätsmanagement setzt schon in der Phase der Ideen. . findung ein: Wissen aus Vertrieb und Service sind wichtig für eine kundenorientierte Produktentwicklung Für aussagekräftige und belastbare Resultate testet DORMA neue Produkte gemäß definierten Prozessen und Kriterien Mitarbeiterschulungen und ein strukturiertes Reklamationsmanagement bilden die Basis für Premiumqualität im Kundenservice 44 QUALITÄTSMANAGEMENT HIGHER SALES AND PROFIT LOYALITY OVERALL CUSTOMER SATISFACTION LONG-TERM QUALITY Innovation und Qualität sind die Fundamente unserer fünf Markenwerte. Aber wie schafft es das Unternehmen, seinen Premiumprodukten für König Kunde die Krone aufzusetzen? Als Director Group Quality Management (QM) weiß Norbert Ernst genau, worauf es ankommt. INITIAL QUALITY PERCEPTUAL QUALITY PRODUCTS „Ein Qualitätsmanager ist generell nie zufrieden. Schließlich ist nur eine einzige Beschwerde genau eine zu viel“, beschreibt Norbert Ernst seinen Anspruch an die Qualität der DORMA Produkte und Services. Mit seinem Team beschäftigt er sich mit dem weltweiten Qualitätsmanagement-System von der Entwicklung über den Einkauf und die Installation bis hin zum Kundenservice. Sein Aufgabengebiet ist breit gefächert: Er stellt die Produkt- und Prozessqualität vom Produktentwicklungsprozess bis zur Serieneinführung sowie in der Serienherstellung sicher. Darüber hinaus verantwortet Ernst das integrierte Managementsystem und die angewendeten Prozesse, die Kontrolle der Supplier Quality, das Beschwerdemanagement und die Material Compliance, als auch das Einhalten rechtlicher und sicherheitstechnischer Anforderungen. Ein besonderes Anliegen ist ihm ein schneller und aufmerksamer Kundenservice – aus diesem Grund kümmert er sich mit seinen Mitarbeitern intensiv um den Aufbau eines effektiveren, verkürzten und strukturierteren Beschwerdemanagement-Systems. PRESENCE SERVICE RELATIONSHIP 4 PROCESSES 2 PEOPLE Die Erfolgsformel 2+4 beschreibt den Weg zur Erreichung der DORMA 2020 Wachstumsstrategie. Höchste Qualität in allen Bereichen ist absolute Voraussetzung. Premiumservice heißt auch, bei der Wartung neben dem konkret erteilten Auftrag weitere kleine Mängel zu beheben oder einen Rostfleck zu entfernen. Es seien diese kleinen feinen Unterschiede, so Ernst, mit denen DORMA sich vom Wettbewerb absetzen und den Premiumanspruch untermauern könne. Mitarbeiterschulungen und ein strukturiertes Reklamationsmanagement, gestützt durch entsprechende IT-Systeme, bilden dafür die Basis. Premiumservice vom Angebot bis zur Wartung Um die Anforderungen der Kunden an die Sicherheit und Qualität von DORMA Produkten zu erfüllen, setzt das Unternehmen einen Fokus auf Customer Quality und Upfront Quality. Ersteres bedeutet vor allem die Investition in eine optimale Kundenbetreuung. Und die beginnt für Ernst schon vor dem Einbau: „Kundenbetreuung ist, dem Kunden genau das anzubieten, was er braucht. Wenn er zum Beispiel das ganze Gebäude mit Stahltüren ausgerüstet hat, müssen wir ihm sagen, dass alle fünf oder zehn Meter ein Traffic Point für die Funkkommunikation des Zutrittskontrollsystems angebracht werden muss. Das ist natürlich eine Zusatzinvestition, aber nur so kann es funktionieren.“ Qualitätsmanagement beginnt bei der Ideenfindung Auch bei der Upfront Quality liegt das Augenmerk auf den Kundenbedürfnissen. Allerdings geht es hierbei um die frühzeitige Implementierung von Qualitätsmanagement in den Produktentwicklungsprozess MIND. Also darum Wissen aus Vertrieb und Service in den Ideenfindungs- und Entwicklungsprozess zu integrieren – wie DORMA es im Rahmen des interdisziplinären Innovationdigging bereits tut. Denn: „Die Erfahrungen, die im Service über die Zeit gemacht werden, kennen doch die Kollegen aus Forschung und Entwicklung nicht. Dafür sind sie viel zu weit weg“, erklärt Ernst. DORMA 45 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Garantiert störungsfrei Bei einer EMV-Prüfung wird die elektromagnetische Verträglichkeit eines elektronischen oder elektrotechnischen Produkts geprüft. Denn technische Geräte dürfen einander nicht durch ungewollte elektrische oder elektromagnetische Effekte beeinflussen oder unzulässige Netzrückwirkungen verursachen. Deshalb ist selbstverständlich auch der elektromagnetische Schiebetürantrieb CS 80 MAGNEO EMV-geprüft. QUALITY EXCELLENCE – TIMELINE FOR SUCCESS 2014 Global Quality Strategy Global Quality Structure Global Quality Key Performance Indicator Hinzu kommt, dass die Kunden ihre Wünsche nicht immer ganz konkret formulieren können. Das findet man im Gespräch heraus, also über den Vertrieb und den Service. So verbindet DORMA Customer und Upfront Quality, um aus der Praxis Erkenntnisse für die Entwicklung von Produkten und Services zu gewinnen. Schließlich ist es essenziell für den Erfolg eines neuen Produkts, ob es die Marktbedürfnisse trifft. Und es gehört zum Premiumanspruch des Unternehmens, die Ansprüche und Wünsche seiner Kunden zu 100 % zu erfüllen. Egal, ob es sich um den Düsseldorfer Flughafen, das Kempinski Hotel Mall of the Emirates in Dubai oder den von Zaha Hadid entworfenen Büro- und Gewerbekomplex „Galaxy Soho“ in Peking handelt. Ausführliches Testing bei neuen Produkten Kunden haben aber nicht nur einen hohen Anspruch an den Mehrwert des Produkts, sondern zudem an die Qualität. Insbesondere bei neuen Produkten. „Gerade bei Innovationen muss sichergestellt werden, dass das Ergebnis ein hundertprozentiges ist. Ein neues Produkt birgt für die Qualität ein viel höheres Risiko. Messungen und Lehren sind das A und O. Sie müssen in Prozessen erarbeitet und für die Produktion in Prüfpläne umgesetzt werden“, erläutert 46 Ernst. Dabei sei es wichtig, wie getestet werde. „Wie viele Produkte wollen wir testen? In welchem Umfang wollen wir testen? Welche Laufleistung müssen sie erreichen? In welcher Kombination müssen sie getestet werden?“ Auf diese Weise ergeben sich belastbare Testresultate, die einem erfolgreichen Launch den Weg ebnen. Standardisierte Prozesse für ausgezeichnete Ergebnisse Ein Produkt muss fehlerfrei in den Markt gehen. Deshalb kann bei DORMA ein Prozess nur über eine kontinuierliche Verbesserung verkürzt werden und nicht aufgrund von Zeitdruck. „Wenn ich etwas über Prozesse aufbaue, muss ich natürlich viele, viele Themen hintereinandergetaktet bekommen. Schließlich bekommt zum Beispiel keiner eine EMV-Prüfung – also eine Prüfung zur elektromagnetischen Verträglichkeit von elektrotechnischen Produkten – der ein handgeschnitztes Teil vorlegt“, veranschaulicht Ernst. Und ein fertiger Türschließer kann auch nicht in einer Plastiktüte abgeliefert werden, nur weil es keine Zeit mehr für die Entwicklung der Verpackung gab. Standardisierte Prozesse, einheitliche Systeme und die konsequente Einhaltung der Gate-Strukturen sind die Garanten für ein optimales Ergebnis, ist sich Ernst sicher. Und QUALITÄTSMANAGEMENT 2016 2018 2020 Global Warranty Strategy Global Quality Culture Global Quality IT Global Supplier Quality Gobal Customer Quality Global Quality Training Customer Quality Award The Benchmark einwandfrei funktionierende, zur richtigen Zeit gelieferte Produkte, Problemlösungen innerhalb von 60 Tagen und auf den Markt ausgerichtete Innovationen – freuen am Ende nicht nur den Qualitätsmanager, sondern vor allem den Kunden. „In einigen Bereichen steckt allerdings noch Verbesserungspotenzial“, gesteht Ernst. Aber er wäre schließlich nicht Group Quality Manager bei DORMA, wenn er sich mit dem jetzigen Stand der Dinge schon zufriedengäbe. 2030 „Gerade bei Innovationen muss sichergestellt werden, dass das Ergebnis ein hundertprozentiges ist.“ Norbert Ernst DORMA 47 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION ZUR RICHTIGEN ZEIT AN DEN RICHTIGEN ORTEN — Globales Product Launch Management für einen gelungenen Markteintritt neuer Produkte Wortwörtlich ist ein Launch der Stapellauf eines Schiffes. Und wie bei einem Boot muss auch ein Produkt zuerst professionell in den Markt eingeführt werden, bevor es von der Masse getragen werden kann. Norbert Gregor, Director Global Product Launch Management bei DORMA, erklärt, warum für die erfolgreiche Vermarktung der Produkte ein Launch-Prozess schon vor Beginn der Serienanfertigung unabdingbar ist. 48 GLOBAL PRODUCT LAUNCH Timing . . . . Marketing-Mix . When should we launch a product? When do we start the first marketing activities? When do we first talk to salesmen? Train first, launch next! . How can communication activities support the launch process? Are countries aware of their invest in Marketing & Sales? LAUNCH-PROZESS When? How? Where? What? Market & target group . . In which country should we launch? Which target groups should have a benefit of the launch? Internal factors . . . . . Der Launch-Prozess ist ein systematischer Prozess, der im Anschluss an die Ideengenerierung, Ideenbewertung und Entwicklung folgt. Der Launch-Prozess begleitet das Produkt von der Planung bis hin zur Markteinführung. Who will be responsible? Do we all speak the same positive language about the project? Prepared for market launch? Cooperation of different functions? Roll of management and teams? Diese Frage erstaunte Norbert Gregor dann doch. „Kann ich ein Produkt verkaufen, ohne es vorher zu launchen?“, wollte ein Mitarbeiter aus der internationalen DORMA Welt von ihm wissen. Der Global Launch Manager, der im Unternehmen die global einheitliche Markteinführung von Produkten steuert, antwortete damals mit einem Vergleich: „Das wäre wie Auto fahren, ohne vorher den Führerschein zu machen.“ Funktioniert, ist aber auf lange Sicht eher nicht zu empfehlen. Launch Management bildet die Basis für den Erfolg neuer Produkte „Ohne den Launch-Prozess weiß eine Service-Mannschaft ja gar nicht, dass das Produkt existiert. Und bei Reklamationen könnten wir den Kunden nicht bedienen, weil noch keine Schulungen stattgefunden haben“, erläutert Gregor die Notwendigkeit, Produkte in einem Enterprise-Resource-Planning-System anzulegen, Preise zu definieren, die Logistik aufzubauen, Lager lokal zu füllen, Menschen aller Schnittstellen zu trainieren, den Angebotsprozess sowohl für Verkäufer und Innendienst als auch Kunden digital und real aufzubauen, die technischen Dokumentationen und Ausschreibungstexte NORBERT GREGOR — Norbert Gregor ist Director Global Product Launch Management DORMA 49 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION vorzubereiten sowie Verkaufs- und Kundenevents zu planen. Das heißt, die Verfügbarkeit für die Märkte zu sichern und parallel den Phase-out des bisherigen Produkts einzuleiten und das nach einem exakten Zeitplan, damit Verkäufer wissen, wann sie das Produkt anbieten, und Kunden, wann sie es verarbeiten können. Viele Unternehmen weltweit scheinen dies zu unterschätzen und lassen sich eher von kurzfristigen betrieblichen Erfolgen leiten. Laut einer aktuellen Studie der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners scheitern 72 % aller Neuprodukte und Innovationen bei ihrer Markteinführung. Sie floppen, wie es neudeutsch heißt. Als einen Grund nennt die Beratungsfirma schlechte Marketingstrategien. „Launchen heißt heute nicht mehr nur, schnell mal einen Prospekt zu drucken oder eine Anzeige zu schalten“, sagt auch Gregor. Viel wichtiger sei es, die Vermarktungskosten im Vorfeld zu definieren. Sprich, zu berechnen, wie viel Prozent vom Aufwand für Research & Development idealerweise ins Marketing fließen müssen. Wichtig ist auch die Beobachtung der Performance nach Markteinführung. Wurden alle Ziele global und lokal wirklich erreicht? Wenn nicht, müssen sofort Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden. „Für mich gibt es im Prinzip vier Faktoren für eine erfolgreiche Markteinführung: das richtige Timing, gute interne Rahmenbedingungen, ein guter Marketingmix sowie das Treffen der richtigen Zielgruppe für die neuen Produktnutzen“, erklärt er und ergänzt: „Wenn sie von diesen vier Punkten nur einen einzigen vernachlässigen, wird es nichts mit dem richtigen Launch.“ Investitionen in Marketing, Vertrieb und Training sind grundlegend beim Produktlaunch Auch für einige Innovationen von DORMA wollte sich der Markt nicht öffnen. Obwohl es sich bei ihnen laut Gregor um Produkte mit exzellenten Alleinstellungsmerkmalen und echtem Neu-Nutzen handelte. „Eine Innovation ist eine Erfindung, die dem Kunden einen Zusatznutzen bringt und die der Kunde wirklich kauft. Dieser kann nur erbracht werden, wenn das Produkt über die Supply Chain und Logistik auch verfügbar ist“, weiß er. Wenn dann aber Produkte vereinzelt zu früh gelauncht und damit vom Verkäufer zu früh beim Kunden versprochen werden, Liefertermine nicht eingehalten werden oder die Mitarbeiter nicht hinter der Innovation stehen, dann ist das Produkt verbrannt. Eben nicht nur am Markt, sondern auch im frustrierten Verkäuferteam. Um zukünftig die erfolgreiche und global einheitliche Markteinführung seiner Produkte zu gewährleisten, forderte DORMA CEO Thomas P. Wagner im Dezember 2013 – ergänzend zum MIND Prozess – den Launch-Prozess und schuf Gregors Position. Während der Entstehungsprozess MIND das Produkt von der Idee bis zur Serienfertigung ganzheitlich begleitet, steht der Launch-Prozess für professionelle Begleitung bis zur Markteinführung und noch danach. „Der Launch beginnt seine ersten Prozessaktivitäten am Ende der Prototypen-Phase mit der Vorproduktion und endet 24 Monate nach dem globalen Launch-Termin – also der weltweiten, ersten Vermarktung des Produkts – bzw. am Ende des Produktentwicklungsprojekts“, erklärt Gregor sein Aufgabengebiet. Außerdem wurde in der Unternehmenszentrale in Ennepetal erstmals ein Launch Controlling etabliert, das genau überwacht, wie die in den Businessplänen geplanten Kosten sich wirklich darstellen und ob die global und lokal veranschlagten Umsatz- und Ergebnisziele auch wirklich eintreten. Kontrolliert wird auch, ob in den Ländern auch wirklich genug Mittel für Marketing, Vertrieb und Training bereitgestellt werden. Ist es zu wenig, ist es Gregors Aufgabe, die Einführung in dem Land zu untersagen. „Es darf schließlich nicht mehr passieren, dass ein eigentlich konkurrenzloses Spitzenprodukt floppt, nur weil für den Vertrieb oder den Kunden zu wenig investiert wurde oder bestimmte Hausaufgaben nicht gemacht wurden“, weiß der Vertriebsspezialist, der selbst 15 Jahre lang als Lokalmanager im Ausland tätig war. MIND PROCESS EVALUATION 1 BUSINESS EVALUATION PRODUCT CREATION PROCESS 2 IDEA CONCEPT EVALUATION LAUNCH PROCESS 50 3 CONCEPT PROTOTYPE PROTOTYP PLANNING SPECIFICATION LAUNCH STRATEGY 4 PRE-PRODUCTION DEVELOPMENT LAUNCH PLANNING TEST AND EVALUATION GLOBAL PRODUCT LAUNCH ESSENTIALS — . Erfolgreiche Markteinführung beruht auf vier Faktoren: . . Die BAU 2015 war ein wichtiger Meilenstein im globalen Launch Management Prozess richtiges Timing, gute interne Rahmenbedingungen, passender Marketingmix und die Ausrichtung auf die Zielgruppe Der Launch-Prozess beginnt bei DORMA am Schluss der Prototypen-Phase und endet 24 Monate nach dem globalen Launch-Termin Es findet ein reger Austausch zwischen Global Product Launch Management und den Lokalmanagern aus den Vertriebsregionen statt, um Launch-Projekte optimal umzusetzen Enge Abstimmung der Launch Manager weltweit Was theoretisch nach steifer Kontrolle klingt, ist praktisch ein gemeinschaftliches Miteinander. Ein Kulturwandel, wie es Gregor nennt. „Wir haben weltweit sehr schöne Gespräche untereinander“, schwärmt er. Erst vor kurzem waren die Lokalmanager aus über 20 Ländern von fünf verschiedenen Kontinenten nach Ennepetal gekommen. In regelmäßigen Abständen finden außerdem internationale Launch-Projektkonferenzen am Telefon statt, in denen der Stand der aktuellen Projekte oder Launch-Daten abgefragt werden. Zum Beispiel vor wichtigen Ereignissen wie der BAU: Die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme gehört für DORMA zu den Meilensteinen in der Unternehmensentwicklung – ob 2015, 2017, 2019 oder 2021. System, einen kreativen Kommunikationsauftritt und die Präsentation von BIM, dem Building Information Modeling. Eine Software, mittels derer Architekten und Planer sich die DORMA Zugangslösungen digital in ihre Zeichnungen integrieren können. Bauänderungen können automatisch angeglichen, Richtlinienverstöße angezeigt oder Energieanalyseergebnisse erstellt werden. Das erfordert eine Menge Pre-Launch-Aktivitäten. Und Nachbereitung. Denn: „Alle Produkte, die auf der BAU vorgestellt werden, müssen lokal, bis spätestens Juni 2015 global gelauncht werden. Und das nach dem weltweit einheitlichen Prozess“, erklärt Gregor das mit dem Launch-Prozess vorgegebene Ziel. Daran werden er und alle Team-Mitglieder sich weltweit messen lassen müssen. Ob sie das schaffen werden? Diese Frage erstaunt ihn dann doch. Schon viele Monate vor diesem großen Event arbeiteten mehr als 200 DORMA Mitarbeiter an zehn Teilprojekten für die BAU weltweit unter Gregors Projektleitung. „Unser Messeauftritt im Jahr 2015 war zu rund 40 % innovativ. Die sechs neuen Produkte sind da nur ein Teil der Innovationen“, sagt Gregor. Es gab zum Beispiel erstmals ein in der Branche Zeichen setzendes Lead-Management- Der Entstehungsprozess MIND bildet den Prozess von der Idee bis zur Serienfertigung ab. Analog dazu beschreibt der Launch-Prozess die professionelle Begleitung bis zur Markteinführung. BUSINESS REVIEW 5 6 PILOT RUN PRODUCTRELEASE LAUNCH EXECUTION SERIES SHOULDER CHECK 7 8 9 SALES MONITORING/REVIEW DORMA 51 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION MIT INNOVATIONSKULTUR ZUM INNOVATIONSFÜHRER — DORMA – ein Unternehmen im kulturellen Wandel „We need to work with smart people inside and outside“, weiß der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Pionier der Open Innovation Henry William Chesbrough. Denn wenn in Unternehmen Ideen von Kunden und Mitarbeitern immer wichtiger werden, bedarf es einer offenen Kommunikation über alle Ebenen und Grenzen hinweg. Ein wichtiger Faktor dabei ist eine offene Innovationskultur – genauer gesagt, die Vernetzung von Ideenfindung, Innovationsprozessen und Kommunikation. Diesen Grundsatz verfolgt auch DORMA über seine vielen Geschäfts- und Verantwortungsbereiche hinweg. Als neues Kommunikationsinstrument dient und unterstützt zukünftig das gerade neu eingeführte Social Intranet als konstruktive Plattform für die Innovationskraft innerhalb des Unternehmens. „Wir brauchen eine verstärkte Innovationskultur im gesamten Unternehmen. Jeder einzelne Mitarbeiter muss systematisch in die Innovationsprozesse eingebunden werden.“ Thomas P. Wagner 52 INNOVATIONSKULTUR Auf der internationalen Führungskräftekonferenz tauschten sich die Kollegen über regionale Produktinnovationen aus DORMA Führungskräfte denken über neue Lösungsansätze nach Die Innovationskultur ist eine noch junge Disziplin im Innovationsmanagement, sie ist ein spezieller Teil der Organisationskultur, die vor allem die Produktivität von Ideen und Innovationen im Unternehmen fördert. Die Innovationskultur ist künftig Wachstumstreiber Nummer eins. Bei DORMA ist eines der obersten Ziele die Schaffung einer offenen Kultur, die Ideen fördert und transparent macht, denn Innovatoren werden zukünftig eine zentrale Rolle in der Wirtschaft spielen. Forschung allein reicht nicht mehr aus, um die Innovationsführerschaft in einer Branche oder einem Land zu halten, unternehmerische Initiative und vor allem die Stärkung von Innovationskraft im Unternehmen sind gefragt, um am Markt weiterhin erfolgreich bestehen zu können. Das heutige Erfolgsrezept liegt in der strategischen Vernetzung der unterschiedlichen Akteure innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Wer diese Vernetzung von Strategien und Technologien, Prozessen, Kommunikation und Kultur beherrscht wird zukünftig Innovationsführer sein. DORMA ist hier bereits auf einem sehr guten Weg. Doch um die Position des Branchenführers langfristig zu behaupten, müssen sich auch bei DORMA Prozesse kulturell noch mehr öffnen. „Wir brauchen eine verstärkte Innovationskultur im gesamten Unternehmen. Jeder einzelne Mitarbeiter muss systematisch in die Innovationsprozesse eingebunden werden“, sagt CEO Thomas P. Wagner. Idee bis hin zur Innovation und bei der Individualisierung unseres Unternehmens“, meint Andreas Pütz, Director Group Communication, weiter sagt er: „Wir haben in den letzten Jahren viel getan, um eine durchgängige Unternehmenskommunikation zu etablieren, ob Intranet, Social Intranet, CEO-Blog oder klassische Mitarbeiterzeitung, an Kommunikationskanälen mangelt es uns nicht.“ Welche Innovationskultur ein Unternehmen pflegt, ist individuell und wird vom Wandel der Unternehmenskultur und den neuen Kommunikationswegen beeinflusst. „Ein offener Dialog zwischen Mitarbeitern, Partnern und Kunden ist daher wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmens- und Innovationskultur, denn nur wer die Fähigkeit besitzt, offen und transparent miteinander zu kommunizieren, wird in Zukunft der Beste sein“, führt Andreas Pütz aus. Transparenz hat dabei den höchsten Stellenwert und bedeutet: Ideen kommen aus allen Ebenen und Bereichen des Unternehmens. Nachverfolgung von Ideen spielt dabei eine wichtige Rolle, um die Motivation auf allen Ebenen hochzuhalten, Ideen einzureichen. Für die Beibehaltung der Rolle als Innovationsführer muss die Taktung der Ideen weiter gesteigert werden, um die angestrebte Vielzahl der Innovationen in den nächsten Jahren erreichen zu können. Vernetzung von Kommunikation und IT als tragende Elemente Zwei wichtige Unternehmensbereiche, die hier eine tragende Rolle spielen sollen, sind die Unternehmenskommunikation und die IT. Sie sind nicht nur die Treiber für eine gute Vernetzung der unterschiedlichen Innovationsfelder, sondern bilden auch die Grundlage für eine entsprechende Innovationskultur. Sie sind die tragenden Kräfte in Phasen des Wandels. „Eine transparente Unternehmenskommunikation ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg von der Veränderungsprozesse sind für einen weiteren Kulturwandel notwendig Um zu einer neuen Unternehmenskultur zu kommen, ist ein Veränderungsmanagement über alle Ebenen notwendig. Unter Einbeziehung der gesamten Organisation weltweit. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Überwindung von Grenzen über alle Hierarchien und Bereiche hinweg. CEO Thomas P. Wagner hat mit seinem Managementteam erkannt, dass dafür auch bei DORMA ein Kulturwandel notwendig ist. „Nur wenn sich alle Mitarbeiter im Unternehmen verantwortlich fühlen, können wir erfolgreich Ideen zu Inno- DORMA 53 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION ANDREAS PÜTZ — Andreas Pütz ist Director Group Communication DORMA setzt seit geraumer Zeit auf diese bewährte Methode. Der Director Group Product & Design Management Rainer Blank, sieht im Innovationdigging eine Kreativmethode, die Kollegen aus Vertrieb, Service, Produktmanagement, Marketingmanagement und Entwicklung sowie Kunden und Lieferanten zusammenbringt, um neue Ideen aus den verschiedensten Bereichen zu generieren. Auch CEO Thomas P. Wagner ist von dieser Methode sehr überzeugt, denn er erklärt: „Innovationdigging ist ein strukturierter Prozess wie zum Beispiel ein Workshop, der nicht nur das Sammeln von Ideen beinhaltet, sondern diese auch gleich versucht, nach Herausstellungsmerkmalen in Richtung Kundennutzen zu bewerten.“ Franz-Josef Hövener, Director Group Innovation Management, setzt auf das Innovationdigging, um die Kundenbedürfnisse richtig kennenzulerne. „Es hilft uns, konkrete Lösungen und Ideen herbeizuführen, die die Kundenwünsche erfüllen“, sagt Hövener. Innovationdigging erhöht systematisch die Wahrscheinlichkeit von inkrementellen als auch disruptiven Innovationen, zusätzlich steigert es die Teammotivation und sorgt für eine Kräftebündelung innerhalb des Unternehmens. Modernste IT gewährleistet Geschwindigkeit in der Kommunikation „Wir wollen über das neue Social Intranet die Ideen der Mitarbeiter aktiv einsammeln und einfordern.“ Andreas Pütz vationen umwandeln. Dafür ist aber Veränderung notwendig. Wenn es um die Ideen einzelner Mitarbeiter geht, müssen wir Hierarchien durchbrechen und benötigen mehr Transparenz bei der Nachverfolgung. Wir brauchen alle Ideen, wenn wir die gesteckten Ziele für die nächsten Jahre erreichen wollen.“ Innovationdigging – Ideen sind verborgene Schätze Ideen zu finden, ist ein wenig wie eine kreative Schatzsuche und das drückt sich auch in dem Begriff Innovationdigging aus. 54 Um alle Ideen dann in passender Geschwindigkeit zu transportieren und zu präsentieren, bedarf es modernster IT-Systeme. DORMA setzt auf moderne Informationstechnologien, ob Apps, Social Intranet, Cloud-Lösungen oder Big Data, ein weltweiter Kommunikationsfluss ist ohne die neue Technik nicht zu gewährleisten. In den vergangenen zwei Jahren wurde auf neueste Technologien von Microsoft umgestellt, angefangen bei der OfficeKommunikation über Share Point als Intranet-Lösung bis hin zur Datenspeicherung in der Cloud. Damit wird gewährleistet, dass Kommunikation technisch funktioniert und Ideen und Innovationen jederzeit schnell sichtbar, nachvollziehbar und transparent sind. Die Informationstechnologie ist ein wichtiger Bestandteil der DORMA 2020 Strategie, sie stärkt das Wachstum und die globale Wettbewerbsfähigkeit. „DORMA ist auf dem Weg von einem international agierenden Unternehmen zu einem global agierenden Unternehmen zu werden“, erläutert Alfons Wahlers, Gesamtverantwortlicher für die weltweite IT der DORMA Holding. ENTERPRISE-RESOURCE-PLANNING-SYSTEM Das Enterprise-Resource-Planning-System (ERP-System) unterstützt sämtliche in einem Unternehmen ablaufende Geschäftsprozesse. Es enthält unter anderem Elemente für die Bereiche Vertrieb, Beschaffung, Logistik, Produktion, Anlagenwirtschaft, Personalwesen, Finanz- und Rechnungswesen, die über eine gemeinsame Datenbasis miteinander verbunden sind. INNOVATIONSKULTUR ESSENTIALS — . Innovationskultur ist der Wachstumstreiber Nummer eins . Die Schaffung einer offenen Kultur ist bei DORMA eines der obersten Ziele . Einheitlich global funktionierende Kommunikations- und IT-Systeme stellen den Informationsaustausch sicher Ein Social Intranet für Open Innovation und Collaboration Open Innovation, Innovationdigging und Collaboration sind weltweit nur mit entsprechender Vernetzung möglich, um alle Optionen im Unternehmen auszuschöpfen und auch die hohen Ansprüche der Kunden zu erfüllen. DORMA setzt diese Ansprüche um und hat zur BAU 2015 ein neues, weltweites Social Intranet als Innovationsplattform eingeführt. Ziel des Intranets ist es, die Ideenentwicklung und Innovation in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen in die internationale Breite weiterzuentwickeln. „Wir wollen über das neue Social Intranet die Ideen der Mitarbeiter aktiv einsammeln und einfordern“, führt Andreas Pütz aus und Alfons Wahlers meint dazu: „Wir wollen vom Informationdigging zum Innovationdigging übergehen.“ Das Social Intranet fördert den Austausch und die Kommunikation untereinander – jeder Mitarbeiter hat so Zugriff auf die gesamten Informationen. Auf diesem Weg soll noch mehr Kommunikation über Innovationen in das Unternehmen getragen werden. „Innovation und innovatives Denken sind das Lebenselixier für das Unternehmen und auch für mich persönlich. Sie sind Werte der DORMA Marke und wesentlicher Faktor unserer IT-Ausrichtung.“ Alfons Wahlers Open Culture und Open Innovation auch mit unseren Kunden Einheitlich global funktionierende Kommunikationssysteme stellen einen reibungslosen Informationsaustausch zwischen Mitarbeitern, Ländern, Kunden und Architekten sicher. Aufgrund dessen konzentriert sich das Unternehmen auch zukünftig verstärkt auf die globale Neuausrichtung der Informationstechnologie, denn „die IT hat sich um die Geschäftsprozesse, um die physischen Prozesse gelegt wie eine Hülle und begleitet jeden Geschäftsvorgang“, erklärt Wahlers. Die Vereinfachung der weltweiten Geschäftsprozesse zwischen Kunden, Partnern und Mitarbeitern hat für DORMA Priorität. So spielen Cloud-Lösungen nicht nur intern eine tragende Rolle, auch extern helfen sie, den Service und die Kundenbindung mit einer Systemlösung von Salesforce zu verbessern, und erleichtern so die Zusammenarbeit. Bis zum Jahr 2018 werden die bislang 59 Enterprise-Resource-Planning-Systeme zu einem zentralen ERP-System zusammengelegt, um die weltweiten Geschäftsprozesse zu unterstützen und eine zeitgerechte Lieferung zu garantieren. ALFONS WAHLERS — Alfons Wahlers ist Director Group IT. Gleichzeitig ist er Mitglied im Group Executive Committee (GEC). Des Weiteren ist Wahlers Sprecher der leitenden Angestellten bei DORMA in Deutschland. DORMA 55 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Weltweite Vernetzung, Digitalisierung, Smart Home, kultureller Wandel und wechselnde Kundenbedürfnisse stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Sei es in der Produktion, der Forschung und Entwicklung, im Service oder im Verkauf, all diese Prozesse werden stets von Veränderungen begleitet. Die Teams aus den Bereichen Advanced Development, Time and Access Solutions und Electronic Access Control begleiten diesen dynamischen Wandel. HERAUSFORDERUNG Chancen und Grenzen ZUKUNFT der Branche — 56 ZUKUNFT Vision DORMA 2020 DORMA will seinen Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern weltweit einen echten Mehrwert durch Produkte und Services bieten „Wir wollen unseren Kunden ganzheitliche Zutrittslösungen präsentieren, die über die reine Bereitstellung einzelner Produkte hinausgehen. Dies bilden wir mit unserem Slogan ,DORMA. THE ACCESS.‘ für alle auch international ab“, bekräftigt Thomas P. Wagner, CEO der DORMA Gruppe. Die fundierten und langjährigen Kompetenzen sowohl in den Bereichen Türschließtechnik, Glasbeschlaglösungen, automatische Türsysteme, Zeit- und Zutrittskontrollsysteme als auch im Bereich Raumtrennsysteme sollen zusammengebracht werden und auf diesem Weg ganzheitlich dazu beitragen, dass Gebäude immer besser werden. Dabei versuchen wir, uns stets zunächst in die Lage des Kunden, in die Perspektive unseres Gegenübers hineinzuversetzen. Nur so erfassen wir die ganze Tragweite der Herausforderung und können auf dieser Basis die optimale Lösung entwickeln“, erläutert Dr. Sascha Dornbusch, Director Brand & Communication. Ergänzt wird dieser ganzheitliche Ansatz durch den klaren Anspruch, Lösungen und Prozesse zu vereinfachen und damit effizienter zu gestalten. In der ganzen Komplexität und Vernetzung der Produkte darf die Mühelosigkeit nicht verloren gehen, denn DORMA hat die klare Vision, der weltweit zuverlässige Partner für Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen zu sein, der bessere Gebäude ermöglicht. Zukunft Zugang: Revolution durch intelligente Endgeräte Innovation beschränkt sich nicht mehr nur auf Produkte, der Begriff und auch der Nutzen einer Innovation bedarf einer breiteren Definition. Natürlich bildet das Produkt selbst das Herzstück der THOMAS IRRGANG — Thomas Irrgang ist gelernter Maschinenbauingenieur und seit 25 Jahren für DORMA tätig. Angefangen hat er als Entwickler in der Produkt- und Qualitätssicherung. Aktuell ist er als Director Operations Electronic Access Control Europe Operations für die gesamte Produktentwicklungskette und die Qualitätssicherung in Europa zuständig. „Systeminnovation ist im Endeffekt das Thema, was uns alle im täglichen Leben betrifft.“ Thomas Irrgang ESSENTIALS — . Innovation kann nicht mehr nur auf eine Produktinnovation beschränkt werden . Durch die Digitalisierung eröffnen sich neue Wege, Kunden an die Produkte heranzuführen . DORMA hat das Ziel, seinen Kunden ganzheitliche Zutrittslösungen zu präsentieren, die über die reine Bereitstellung einzelner Produktkomponenten hinausgehen DR. GEORG OSCHMANN — Dr. Georg Oschmann verantwortet als Director Time & Access Solutions den Bereich der Zeit- und Zutrittslösungen in Deutschland. Darunter fallen alle Dienstleistungen, Anwendungsentwicklungen, Service und Vertrieb sowie die Entwicklung des Standardportfolios. DORMA 57 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Innovation, jedoch gehören der Weg der Entwicklung und die Lösung des gesamten Geschäftsprozesses in Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern, Händlern, Planern und den Verarbeitern zum Innovationsprozess dazu. DORMA hat das Ziel, seinen Kunden ganzheitliche Zutrittslösungen zu präsentieren, die über die reine Bereitstellung einzelner Produktkomponenten hinausgehen. „Enabling better Buildings“, das ist die Mission, die DORMA erfüllt – Menschen einen echten Mehrwert durch DORMA Produkte zu bieten und das Leben leichter zu machen. „Wir werden zukünftig nicht nur auf eine Automatiktür oder einen Türschließer gucken, sondern auf Systeme, die Menschen in Gebäude hinein lassen und die von uns gesteuert werden. Das hat nichts mit singulären Ereignissen zu tun, sondern mit klarer Vernetzung“, erklärt Thomas Irrgang, Director Operations Electronic Access Control Europe Operations. DORMA steht nun vor der Aufgabe, Menschen und Prozesse zusammenzubringen, Trends zu erkennen und Applikationen auf diese Trends aufzusetzen. Thomas Irrgang ist sich sicher: „Systeminnovation ist im Endeffekt das Thema, was uns alle im täglichen Leben betrifft. Es handelt sich nicht mehr nur allein um ein Produkt, sondern um das komplette System.“ Dr. Georg Oschmann, Director Time & Access Solutions, unterstützt die Aussage seines Kollegen und betont: Mit dem MATRIX AIR Beschlag ist DORMA genau das gelungen. „Durch das Zusammenführen der einzelnen Produktkomponenten, haben wir ein tolles Produkt geschaffen, das vom Design, aber auch von der Funktionalität eine Innovation für den Kunden ist“, erläutert Dr. Georg Oschmann. Ein innovatives Design in eleganter schwarzer oder weißer Optik zeichnet die Produktpalette aus. Außerdem ist der MATRIX AIR Beschlag der flachste elektronische Türbeschlag auf dem Markt. Die innovative Technik befindet sich, anders als sonst, im Drücker selbst und nicht im Beschlag. Modernste Softwaretechnik ermöglicht eine Raumzonenteilung. Ein LED-Leuchtring zeigt nach Aktivierung der Zugangskarte den Berechtigungsstatus für den jeweiligen Raum an. Leuchtet dieser grün, ist der Zutritt gewährt – die Tür kann über den Drücker geöffnet werden. Leuchtet der Berechtigungsstatus rot, ist der Zutritt verweigert. In diesem Fall verliert der Drücker seine Funktion und die Tür kann nicht geöffnet werden. Zudem wurde der Beschlag mehrfach ausgezeichnet, unter anderem auch mit dem renommierten iF Gold Award. „Nicht das einzelne Instrument ist die Innovation, sondern das Orchester, was sich daraus bildet.“ Dr. Georg Oschmann Im Zeitalter von Smart Home, Digitalisierung und intelligenten Endgeräten stellen sich Fragen wie: Bleibt es bei dem mechanischen Türschließer? Oder wie wird der Zugang der Zukunft aussehen? Wie kann ein elektronischer Zugang die Sicherheit eines mechanischen Zugangs gewährleisten? Zweifelsohne bietet die digitale Welt enormes Potenzial für innovative Zugangslösungen, sie hat aber auch Grenzen. „Wenn ich einen Zugang beispielsweise über mein Smartphone steuere und da ist gerade der Akku leer, ist das nicht so lustig. Wenn es sich um eine Brandschutztür handelt, noch weniger“, betont Thomas P. Wagner, CEO der DORMA Gruppe. Denn bei einer Zugangslösung geht es auch um Zuverlässigkeit und Sicherheit für den Kunden. „Eine Art physische Barriere zum Schutz, auf deren Funktion man sich verlassen muss“, erklärt Wagner. „Durch die intelligenten Endgeräte und die natürliche Nutzung und Einbindung von Smartphones in die Zutrittsidentifikation und -steuerung steht DORMA eine Imagerevolution bevor. Wir werden unsere Applikationen auf die von Android, Apple und Microsoft aufsetzen“, betont Thomas Irrgang nachdrücklich. Denn in der heutigen Gebäudetechnik spielen nicht nur Sicherheit und Komfort eine tragende Rolle, sondern auch Ästhetik und Design. 58 Die neue MATRIX AIR Produktfamilie ZUKUNFT Konstruktion, Design und Instandhaltung. BIM unterstützt Architekten und Ingenieure während des gesamten Konstruktionsprozesses, um den Bau besserer Gebäude zu ermöglichen. In einfachen 3D-Zeichnungen dargestellt, bieten BIM-Objekte oft viel komplexere Lösungen hinsichtlich Flexibilität und im betrieblichen Gebrauch. Als individuelles Objekt entworfen, wirkt jede BIM-Komponente als eigenes Element innerhalb des Gebäudes. Wird das Element dann in das Projektmodell geladen, erlaubt dies dem Nutzer, das Zusammenspiel des Elements mit den anderen Komponenten des Gebäudes zu sehen. Wird beispielsweise eine DORMA Tür mit individuellen Maßen in das Projektmodell geladen, wird die Software den Nutzer darüber informieren, ob die Tür in die geplante Umgebung passt. Sollte dies nicht der Fall sein, versucht das Programm die Tür so zu platzieren, dass sie in die bautechnischen Einschränkungen des Gebäudes passt. BIM eröffnet außerdem neue Interaktionsmöglichkeiten zwischen dem Kunden und dem Unternehmen. Daten über die Nutzungshäufigkeit oder den Wartungsstand einer Tür könnten online abgefragt werden. Dies bietet auch dem Kunden völlig neue Perspektiven bezüglich des Gebäudemanagements. Zukunftsplanung: einfache Planungsprozesse für Kunden und Architekten Nicht nur bei den Produkten setzt DORMA auf eine Neuausrichtung, auch im Planungsbereich werden neue Wege beschritten. Durch die Digitalisierung eröffnen sich innovative Möglichkeiten, Kunden an die Produkte heranzuführen, beispielsweise über einen intelligenten Konfigurator. DORICON ist der erste weltweite Webkonfigurator für alle DORMA Produkte. Er stellt Preise, Lieferzeiten, Informationen und Zeichnungen des jeweiligen Produktes in Echtzeit für den Kunden bereit. Dank DORICON hat der Kunde die Möglichkeit, das Produkt zu visualisieren und spezifische Lösungen für seinen speziellen Gebrauch zu erhalten. Zudem wird der Kunde bei Planungs- und Installationsvorgängen von DORICON unterstützt. Ein wichtiger Baustein im E-Business ist Building Information Modeling, kurz BIM. BIM ist der integrierte Prozess von der Entwicklung bis hin zur Fertigstellung der Gebäudedaten. Eine dreidimensionale, dynamische Gebäudemodellierungssoftware, die in Echtzeit benutzt wird, erhöht die Produktivität bezüglich „Wir wollen ganz weit vorne sein und dem Trend gerecht werden, dass Daten jederzeit und überall mobil verfügbar gemacht und alle Endgeräte miteinander vernetzt werden können“, erklärt Bernd Schuck, Leiter des Advanced-Development-Bereichs bei DORMA, denn Innovation bringt Erfolg in anderen Märkten. Revenue BIM Building Information Modeling beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software. Die relevanten Gebäudedaten werden dabei digital erfasst, kombiniert und vernetzt. Das Gebäude ist als virtuelles Gebäudemodell auch geometrisch visualisiert. Level of innovation BAU 2015 EAC WAV WAVE AVE E LOCKS 1 WAVE WAVE 2 GLASS WAVE WAVE 3 AUTOMATIC WAVE 4 WAVE DOOR CLOSER t Die DORMA Innovationswellen bis 2020 DORMA 59 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Kreatives Marketingkonzept auf der BAU 2015 FÜR BESSERE GEBÄUDE, HEUTE UND IN ZUKUNFT — Herausragende Produktneuheiten untermauern DORMAs Anspruch auf die Innovationsführerschaft Die BAU 2015 markierte den Start einer Innovationsoffensive von DORMA. Mit sechs neuen Produkten in Europa bewies das Unternehmen, dass es über große innovative Kraft verfügt. Die Produktneuheiten sind zugleich die ersten Ergebnisse der veränderten Prozesse und Strukturen in Entwicklung und Launch-Management. Dass sich die intensive Arbeit an den Produkten und ihrer Präsentation unter dem Motto „Access to Innovation“ gelohnt hat, zeigte die Begeisterung der Besucher, die sich an allen sechs Messetagen auf dem Stand drängten. So gab DORMA mit der BAU 2015 das wichtige Signal, dass das Unternehmen an die lange Tradition marktbeherrschender Innovationen anknüpft und die vorgestellten Produkte nur der Anfang sind. Von der Theorie in die Praxis: Auf dem Messestand konnten die Besucher erleben, wie DORMA Kunden begeistern möchte. Nämlich mit Innovationen, die über das Produkt hinausgehen und ganzheitlich gedacht sind, und mit Lösungen, die das Unternehmen gemeinsam mit Kunden und Partnern wie Architekten, Planern und Verarbeitern entwickelt. Deshalb bot der Stand mit fast 1.000 Quadratmetern auf zwei Ebenen viel Raum für Interaktion und Dialog. Ein Team aus 80 DORMA Mitarbeitern präsentierte den internationalen Messebesuchern in 19 Sprachen nicht nur die sechs Produktneuheiten, sondern beriet auch zum breiten Produktportfolio von Zugangslösungen und Sicherheitstechnik. Interaktive Touchscreens und multimediale Präsentationen machten die Produkte in vielfältigen Anwendungen erlebbar und ermöglichten einen Einblick in ihre Funktionsweise. 60 Noch einen Schritt weiter ging DORMA mit dem Innovation Point am Eingang der Messe, der ein Forum für Vorträge und Diskussionen sowie Treffpunkt für Mitarbeiter, Kunden, Interessierte und Presse war. Hier wurde besonders deutlich, dass DORMA eine neue Herangehensweise für die Entwicklung von Produkten und Services gewählt hat und die Kunden als Impulsgeber betrachtet. Stärker als früher stellt sich das Unternehmen die Frage, was im Markt BESSERE GEBÄUDE DORMA präsentierte neue Produkte und Lösungen auf dem fast 1.000 Quadratmeter großen Messestand sowie am DORMA Innovation Point am Haupteingang der Messe passiert, welche Trends und Technologien zukunftsweisend sind und welchen Mehrwert Kunden und Partner von DORMA Produkten erwarten. Auf der BAU fragte DORMA deshalb die Standbesucher mit einem digitalen Feedback-Tool nach ihren Ideen und Meinungen, um die Bedürfnisse und Herausforderungen der Kunden besser kennenzulernen. Und um die Frage „What’s next?“ im Dialog zu beantworten: Welche Produkte und Funktionen wünschen sich die Kunden, um welche Marktanforderungen sollte DORMA sich als nächstes kümmern? Sechs Produktneuheiten und ein Prototyp greifen Marktanforderungen auf So zeichnen sich auch die neuen Produkte im Einklang mit der Innovationsphilosophie, „Innovation ist das, was Kunden nutzt und Kunden begeistert“, durch anspruchsvolles Design, hohe Qualität und modernste Technologie aus. Beste Bedienbarkeit und Komfort sowie einfache Installation sind weitere, für DORMA typische Merkmale, die die Neuentwicklungen mitbringen. Die neuartigen Glastürbeschläge MUNDUS und MATRIX AIR, der flachste elektronische Beschlag am Markt, haben bereits im Vorfeld einige Prämierungen erhalten. DORMA 61 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION Auf der BAU 2015 begrüßte DORMA rund 50 % internationale Besucher einmalig in der Geschichte von DORMA und belegt eindrucksvoll das Vorhaben des Unternehmens, die Innovationsrate nachhaltig zu erhöhen. Aktuelle und künftige Herausforderungen der Baubranche im Blick Mit diesem breit gefächerten Ausblick auf Innovationen rund um Zugangslösungen und Sicherheitstechnik lieferte DORMA nicht nur wertvolle Beiträge zu den drei Leitthemen der BAU 2015: Intelligent Urbanization, Mensch und Gebäude und Energie- und Ressourceneffzienz. Das Unternehmen setzte damit auch den Leitsatz „Enabling better buildings“ in die Tat um: Wachstum und Wandel der Städte weltweit stellen die Baubranche vor immer wieder neue Herausforderungen, sei es im privaten oder öffentlichen Umfeld, sei es bei Zugangs- und Sicherheitslösungen oder bei flexibler Raumgestaltung. DORMA konzentriert sich in der Forschung und Entwicklung darauf, Antworten auf diese Herausforderungen zu finden und gemeinsam mit Kunden und Geschäftspartnern Lösungen zu erarbeiten, die Gebäude besser, flexibler und entsprechend der Bedürfnisse ihrer Nutzer und Betreiber gestalten. Auch die anderen Produktinnovationen verfügen über herausragende Eigenschaften: Die horizontale Schiebewand HSW FLEX Therm macht mit ihrem neuen Verriegelungssystem thermische Trennung geradezu kinderleicht, während HSW EASY Safe, ebenfalls eine horizontale Schiebewand, dank bewährter Clamp&GlueTechnologie jetzt sogar Verbundsicherheitsglas hält. FFT FLEX Green bietet als weiteste Faltflügeltür am Markt große Durchgangsweite auf minimalem Raum und MUTO, das multifunktionale manuelle Schiebetürsystem, ist äußerst vielseitig und komfortabel. Neben den vertriebsfähigen Produktinnovationen präsentierte DORMA auf der BAU 2015 mit ARCHIMEDES außerdem den Prototyp eines extrem flachen, getriebelosen und geräuscharmen Direktantriebes für Karusselltüren. Architekten, Planer, Händler, Verarbeiter und Handwerker aus aller Welt strömten auf den Messestand, um die Neuheiten kennenzulernen, angelockt von den Ankündigungen im Vorfeld der Messe. Immerhin ist diese Innovationsoffensive, der zeitgleiche Launch von sechs Produkten, 62 Das Konzept der dezentralen Entwicklung und Produktion erhält in diesem Zusammenhang eine wichtige Bedeutung. Der Umstieg von zentralen Entwicklungstätigkeiten in Deutschland auf Teams in den weltweiten Regionen führt DORMA noch näher an Markt und Kunden heran. Ein Beispiel für eine erfolgreiche regionale Innovation sind der ITS 900 und der ITS 915, integrierte Türschließer mit Gleitschienentechnologie für das Einstiegssegment. Beide Produkte stammen aus dem Entwicklungszentrum in Singapur und erfüllen die regionalen Marktbedürfnisse nach hochwertiger Qualität und Technologie bei einfacher Installation. Ähnlich wie diese beiden Türschließer befinden sich weitere Produkte und Produktlösungen in den unterschiedlichen Vertriebsregionen in der Entwicklung, mit denen DORMA ganz gezielt auf regionale und lokale Anforderungen eingeht – etwa flexible Raumtrennsysteme aus Indien oder ein Zugangskontrollsystem im Miniformat aus Schweden. Innovatives Präsentationskonzept für innovative Produkte Neben den neuen Lösungen und dem Ausblick auf weitere Innovationen überzeugte DORMA auf der BAU 2015 aber auch mit bewährten Produkten. Das völlig neue Standkonzept und die kundenorientierte, multimediale Präsentation des Produktportfolios machten den Messeauftritt zu einem gelungenen Start in die neue Innovationskultur des Unternehmens. Und das übrigens auch für die Mitarbeiter: Sie berichteten im jüngst eingeführten Social Intranet „in Echtzeit“ und ließen so alle DORMA Mitarbeiter 1 2 3 5 4 weltweit an den Ereignissen und am Erfolg der Messe teilhaben – und diese kommentierten begeistert mit. So setzte die Messe ein Zeichen des Aufbruchs nach innen und außen. „Der Schwerpunkt unseres Messeauftritts bei der BAU 2015 lag auf der Darstellung der diversen Vorteile und Alleinstellungsmerkmale unserer neuen Produkte für unsere verschiedenen Kundengruppen – vom Architekten und Planer über den Verarbeiter und Handwerker bis hin zum Nutzer bzw. Betreiber eines Gebäudes“, erläuterte CEO Thomas P. Wagner. Vom ersten Messetag an herrschte Hochbetrieb auf dem DORMA Stand. Grund genug also für Wagner, ein durchweg positives Resümee der für DORMA so wichtigen Messe zu ziehen: „Auf der BAU 2013 haben wir Innovationskonzepte vorgestellt. Auf der BAU 2015 haben wir nun geliefert – und zwar insgesamt sechs neue und vertriebsfähige Produkte. Die Resonanz war in jeglicher Hinsicht überwältigend. Die BAU 2015 war für uns die ideale Plattform für den Auftakt unserer Innovationsoffensive und ein wichtiger und besonderer Erfolg. Da steht es außer Frage, dass wir uns schon jetzt auf die BAU 2017 freuen!“ 6 DORMA Produktinnovationen auf der BAU 2015: 1 2 3 4 5 6 Elektronische Zutrittskontrolle MATRIX AIR Antriebssystem ARCHIMEDES für Karusselltüren MUNDUS Eckbeschläge Horizontale Schiebewand HSW EASY Safe und HSW FLEX Therm Manuelles Schiebetürsystem MUTO Faltflügeltür FFT FLEX Green DORMA 63 UNSER ZUGANG ZU INNOVATION IMPRESSUM — DORMA Holding GmbH + Co. KGaA DORMA Platz 1 58256 ENNEPETAL DEUTSCHLAND Tel. +49 2333 793-0 info@dorma.com www.dorma.com Geschäftsführer Thomas P. Wagner, CEO Bernd Brinker, CFO Oliver Schubert, COO Verantwortlich DORMA Group Communication Andreas Pütz Sabine Fuhrmann Konzept, Text und Gestaltung GRAMM Werbeagentur, Düsseldorf FORCE – Die Kommunikationsagentur, Düsseldorf Prepress und Druck Jung Produktion GmbH, Düsseldorf Fotos DORMA Gruppe Frank Reinhold, REINHOLD IMAGES 64 Die Broschüre „ZAHLEN & FAKTEN, DORMA Gruppe 2013/14“ fehlt? Jetzt bestellen unter www.dorma.com/innovation. WN 05434251532 · 02/15 · D · JP/SE · 7 · 03/15 DORMA Holding GmbH + Co. KGaA DORMA Platz 1 58256 ENNEPETAL DEUTSCHLAND Tel. +49 2333 793-0 info@dorma.com www.dorma.com