Unterrichtsmaterial

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Unterrichtsmaterial
Materialien
für den Unterricht
www.vgo-schule.de
Caja Cazemier
Online Date
ISBN 978-3-8415-0176-9
Erarbeitet von
Christine Hagemann
7. – 10. Klasse
Chat im Internet, virtuelle
Beziehungen, Selbstbestimmung,
Missbrauch
Didaktischer Schwerpunkt:
Erweiterung des Textverständnisses,
Entwickeln von Reflexions- und
Konfliktfähigkeit, Stärken des Selbstbewusstseins, Förderung der Medienkompetenz, handlungsorientierter
Umgang mit dem Text
1
© Oetinger Taschenbuch GmbH im Vertrieb bei dtv, Hamburg Juli 2012
Thematik:
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
M aterialien
für den
U nterricht
Konzipiert für die Jahrgangsstufen 7–10
Caja Cazemier
O nline D ate
Thematik:
2.Erzählstil
Chat im Internet, virtuelle Beziehungen, Selbstbestimmung,
Missbrauch
Die Handlung des Romans wird in der personalen
Erzählperspektive durchgehend in der Vergangenheitsform
entwickelt. Die Erzählung ist nah an der Hauptfigur Jade,
das Geschehen wird dem Leser aus ihrer Sicht vermittelt.
Der Verlauf der Handlung ist überwiegend chronologisch, nur gelegentlich sind Rückblenden eingeschoben.
Die Sprache des Romans ist authentisch und zeitgemäß.
Vor allem in den Dialogen entspricht sie der Aus­
drucksweise heutiger Jugendlicher. Begriffe der modernen
Medienwelt, mit denen Jugendliche aus eigener Erfahrung
vertraut sind, werden als geläufig vorausgesetzt, wie etwa
MTV (privater Fernsehsender: Music Television) oder
MSN (Microsoft Messenger). Jades Chats im Internet
werden ausführlich wiedergegeben, so wie sie sich auf ihrem Bildschirm darstellen, mit der unter Jugendlichen gebräuchlichen abkürzenden Schreibweise und vernach­
lässigter Orthografie. Auf diese Weise verfolgt der Leser
zeitgleich mit, wie sich Jades Kontakt mit SuperSound
entwickelt.
Dialoge und innere Monologe lassen den Leser an Jades
Gedanken und widersprüchlichen Gefühlen teilhaben. In
der Identifikation mit Jade erlebt er ihre Begeisterung für
den spannenden Chat mit, und er spürt den Zwiespalt
und die Verwirrung, in die sie durch den Druck der
Ereignisse gerät. Durch den altersgerechten Erzählstil
können auch junge Leser das Geschehen des Romans und
die Gedanken der Hauptpersonen nachvollziehen.
Den Abschluss des Romans bildet ein Text im Stil eines
Briefs oder einer E-Mail, mit dem sich Jade direkt an den
Leser als imaginären Gesprächspartner wendet. Sie teilt
darin mit, was weiter geschehen ist, wie sich ihre eigene
Einstellung in der Eskalation der Ereignisse entwickelt
hat und wie ihre aktuelle Situation aussieht. Durch rhetorische Fragen und Appelle wird der Leser aufgefordert,
sich mit seinem eigenen Verhalten beim Onlinechat zu befassen und Risiken zu bedenken.
Ein Anhang mit „Tipps für sicheres Chatten“ vermittelt
in der Anredeform konkrete Informationen und An­leitun­
gen für Jugendliche, die im Internet Kontakte suchen.
Didaktischer Schwerpunkt:
Erweiterung des Textverständnisses, Entwickeln von Re­
flexions- und Konfliktfähigkeit, Stärken des Selbst­
bewusst­
seins, Förderung der Medienkompetenz, handlungsorientierter Umgang mit dem Text
1.Inhalt
Jade stellt ein Foto von sich ins Internet. Aus Spaß hat sie
es ein wenig bearbeitet, denn sie möchte sexy wirken. Sie
ist fünfzehn, und eigentlich findet sie sich nicht sehr
hübsch. Als Jade im Chatforum bewundernde Reaktionen
bekommt, freut sie sich. Vor allem SuperSound interessiert
sich sehr für sie. Seine überschwänglichen Komplimente
schmeicheln ihr. Zwischen ihnen entwickelt sich ein spannender Flirt, und Jade geht mit Begeisterung und Neugier
darauf ein. Obwohl sie weiß, dass im Chat nicht jeder die
Wahrheit über sich sagt, glaubt sie ihm, dass er Yoram
heißt und dass er sich in sie verliebt hat. Jade genießt die
Vertrautheit, die sich in ihren Onlinetreffen immer mehr
vertieft. In ihrer Verliebtheit blendet sie alle Zweifel aus.
Yoram gibt ihr das Gefühl, begehrenswert zu sein, und so
erscheint es ihr richtig, mehr von sich zu zeigen – so wie er
es wünscht. Machen das schließlich nicht alle so?
Vor ihrer Webcam zieht sie sich für ihn aus. Es fühlt sich
für sie gut an, ein erotisches Geheimnis zu haben. In ihrer
Phantasie stellt sie sich eine wirkliche Beziehung mit
Yoram vor.
Doch was Jade für vertraute Nähe gehalten hat, ist für
ihn nur ein Mittel, sie nackt zu sehen. Er bedrängt sie immer mehr, und Jade fühlt sich nicht mehr wohl dabei. Als
sie sich seinen Forderungen verweigern will, beginnt er,
sie zu bedrohen und zu erpressen. Jade fällt in einen
Strudel aus Angst, Scham und Verzweiflung. Sie gibt sich
selbst die Schuld an ihrer Lage und zieht sich immer mehr
zurück. Ihr Leben wird zu einem Albtraum. Erst als sie
sich ihren Freundinnen und ihrer Familie anvertraut, findet sie Hilfe und neuen Mut.
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg Juli 2012
Erarbeitet von Christine Hagemann
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
zur
Autorin
Caja Cazemier wurde 1958 in Spijkenisse/Niederlan­den
geboren. Sie arbeitete einige Jahre in der Gesund­heits­
fürsorge, bevor sie sich entschloss, Literatur zu studieren.
Nachdem sie mehr als zehn Jahre als Lehrerin tätig war,
fing sie an, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben.
Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Leeuwarden. Sie
hat zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht,
von denen einige ins Deutsche übersetzt wurden.
2008 erhielt sie für das Buch „Vamp“ (Titel der Original­
ausgabe von „Online Date“) den Preis der Jungen Jury,
ein Projekt der niederländischen Stiftung Lesen, als bestes
Jugendbuch in der Altersgruppe der 11- bis 16-Jährigen.
4.Themenkomplex
„O nline Date“
des
Romans
Die Beschäftigung mit dem Romangeschehen und den
Handlungen der Hauptfiguren bietet Ansatzpunkte für
Unterrichtsgespräche und Diskussionen zu einer Reihe
von Themen, die sich sowohl auf entwicklungspsychologische Aspekte als auch auf den Umgang mit dem Internet
und das Verhalten in sozialen Netzwerken beziehen. Im
Folgenden werden diese Themen erläutert und Ver­
bindungen mit der Romanhandlung hergestellt.
4.1 Freundschaft, Liebe, Sexualität
In der Zeit der Pubertät finden nicht nur körperliche
Veränderungen statt, es werden auch neue soziale Bezüge
hergestellt. Die Ansichten und Beurteilungen Gleichaltriger
sind den meisten Jugendlichen wichtiger als die ihrer
Eltern. Die Heranwachsenden sind neugierig auf die
Entwicklung ihres Körpers und ihre Wirkung auf andere.
Bei der Entwicklung der neuen, geschlechtsspezifischen
Rolle entstehen Unsicherheiten und Irritationen, die gelindert werden, wenn die Jugendlichen sich attraktiv und
von der Peergroup bestätigt fühlen. Sie suchen Auf­
merksamkeit und Anerkennung in Beziehungen, zu denen
auch erste sexuelle Erfahrungen gehören. Während bei
Jungen (laut Umfragen) das Interesse an Sex meist an ers­
ter Stelle steht, unterscheiden Mädchen stärker zwischen
Sex und emotionaler Nähe. Sie haben oft eher romantische Vorstellungen von ihrem Wunschpartner, und das
Bedürfnis nach Zusammenhalt, Gemeinsamkeit und
Vertrauen spielt für sie meist eine größere Rolle.
Bezug zur Romanhandlung:
Yoram macht Jade Komplimente, doch zunächst be­
drängt er sie nicht. Er lässt sich auf Gespräche über
Musik und Schule ein, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Er
betont gemeinsame Interessen, sodass Jade ihm emotio­
nal näherkommt. Sobald Ungereimtheiten auftauchen,
die Jades Zweifel wecken könnten, spricht er von seiner
„Schwäche“ und seinem „emotionalen Tief“. Dies löst
bei Jade den Wunsch aus, etwas für ihn zu tun und ihm
zu helfen, indem sie seine Wünsche erfüllt.
4.2 „Du sollst nicht lügen“
Kinder haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und
unterscheiden genau zwischen Wahrheit und Lüge. Von
Freunden belogen zu werden, empfinden sie als persönliche Kränkung. In Freundschaften erwarten sie gegen­
seitige Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Auch im Elternhaus
haben sie von klein auf gelernt, dass Lügner einen verachtenswerten Charakter haben, dass man ihnen nicht vertrauen kann. Die allgemeine Vorstellung in ihrem Umfeld
ist: Wer lügt, verhält sich falsch und ist kein guter Mensch.
Die Aufforderung beispielsweise seitens der Eltern, zum
Schutz der eigenen Privatsphäre bei Kontakten im Internet
nicht die Wahrheit zu sagen, widerspricht im Empfinden
von Kindern und Jugendlichen den allgemeinen Er­
wartungen an ihre Aufrichtigkeit und sollte deshalb mit
ihnen detailliert besprochen werden. Ein Nickname beim
Chatten ist für sie noch ein Spaß, eine witzige Maskerade,
bei der sie ihre Phantasie spielen lassen können. Doch sobald sie das Gefühl haben, sie können dem Gegenüber
vertrauen, möchten sie die Wahrheit sagen, so wie es die
Qualität der Freundschaft erfordert. Unehrlichkeit wäre
jetzt ein Vertrauensbruch. Wenn sie sich zudem in den
Chatpartner verlieben, drängen die Gefühle die rationalen Überlegungen noch stärker zurück. Ohne Ehrlichkeit
entsteht keine wirkliche Nähe, und dem geliebten Partner
trauen sie keinen Hinterhalt zu.
Bezug zur Romanhandlung:
Jade überlegt, was sie von sich preisgibt, während sie sich
mit SuperSound unterhält. „Aber wenn man erst mal an­
fängt, jedem zu misstrauen, kann man doch nicht mehr
normal miteinander umgehen?“ Nachdem sie sich ent­
schlossen hat, privat mit Yoram zu chatten, fühlt sie sich
sicher und antwortet ihm ehrlich. Denn sie glaubt seinen
Liebesbeteuerungen. Für Jade ist diese Beziehung etwas
Besonderes. Vertraute Nähe und Liebe schließen für sie
jede Unehrlichkeit aus, und sie kann sich nicht vorstellen,
dass er anders empfindet als sie.
4.3 Selbstbestimmung und Verantwortung
„Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“, gegen diese
Mahnung und den damit verbundenen ‚pädagogischen
Zeigefinger‘ haben sich Heranwachsende zu allen Zeiten
gewehrt. Sie möchten eigene Erfahrungen machen, die
nicht mehr von ihren Eltern kontrolliert werden. In der
Pubertät empfinden sie Vorschriften und Verbote als
übertriebene und ungerechtfertigte Gängelungen, und sie
fühlen sich erwachsen genug, auch in einer Liebesbeziehung
eigene Entscheidungen zu treffen.
Heutige Jugendliche sind keineswegs gedankenlos hedonistisch, wenn sie mehr Freiheit für sich fordern. Bei aller
Lust und Unbeschwertheit beim Ausprobieren der
Körperlichkeit haben sie doch hohe Ansprüche an eine
Beziehung. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind für die
meisten Jugendlichen nach eigenen Aussagen unverzichtbare Werte. Gleichzeitig sind ihre Vorstellungen von
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3.Informationen
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Bezug zur Romanhandlung:
Jade ist kein kleines Kind mehr, und sie möchte selbst ent­
scheiden, mit wem sie im Chat Kontakt hat. Zu ihren
Eltern hat sie ein gutes Verhältnis, doch von Yoram sagt
sie ihnen nichts. Ihre Eltern trauen ihr die Verantwortung
für sicheren Internetumgang zu, sie haben sie über die
Gefahren aufgeklärt.
Jade drängt aufkommende Zweifel an Yorams Auf­rich­
tigkeit immer wieder zurück. Sie möchte ihm glauben,
weil er ihr guttut. Immer wieder überredet sie sich selbst,
seine Wünsche zu erfüllen. Denn sie meint, dass „alle es
so machen“, und anfangs macht es ihr Spaß. Ihre
Verliebtheit lässt sie alle Vorsicht vergessen. Auch außer­
halb des öffentlichen Chatraums fühlt sie sich sicher, weil
sie ihm vertraut. Als sie ihren Leichtsinn bemerkt, hat sie
die Kontrolle über das Geschehen längst verloren.
4.4 Freiheit im Internet
Chatforen und soziale Netzwerke im Internet bieten
Nutzern vielfältige Möglichkeiten zu Kontakten. Vor
allem Jugendliche verbringen viel Zeit mit Internetkommunikation, sie posten Fotos und Kommentare,
schließen Freundschaften und tauschen private Mit­
teilungen aus. Für viele sind diese Kontakte mehr als ein
Zeitvertreib: Sie sind zu einem Bestandteil ihres Lebens
geworden, der ihnen wichtig ist. Die Befürchtung vieler
Eltern, ihre Kinder könnten dadurch zu sozial isolierten
Einzelgängern werden, die in einer virtuellen Parallelwelt
leben, hat sich generell nicht bewahrheitet; die meisten
Jugendlichen haben weiterhin reale Freunde und verbringen nicht ihre gesamte Freizeit „vor dem Computer“.
An dieser Stelle wird deutlich, dass ein Umdenken der
Elterngeneration, die nicht mit dem Internet aufgewachsen ist, stattfinden muss. Für Jugendliche gibt es keine
Trennung zwischen „realer“ und „virtueller“ Kommu­
nikation. Onlinetreffen sind für sie eine willkommene
Möglichkeit, ihr soziales Umfeld zu erweitern, und das
Internet bietet Gelegenheit, Menschen in aller Welt kennenzulernen. Die Möglichkeit, dass solche Kontakte auch
instrumentalisiert und missbräuchlich eingesetzt werden
könnten, ist den Nutzern bekannt, wird aber leicht ignoriert, solange sie keine schlechten Erfahrungen machen.
Bezug zur Romanhandlung:
Jade ist eine ganz normale Fünfzehnjährige. Sie chattet
in Internetforen mit ihren Freundinnen und gerne auch
mit Fremden, denn sie ist gespannt auf neue Kontakte
und Begegnungen, die sich zufällig ergeben. Alle suchen
neue Freunde in Onlinechats, und Jade hat bisher immer
Spaß dabei gehabt. Sie weiß, dass es im Netz auch
„Pervers­linge“ gibt, doch sie ist sich sicher, dass Yoram
keiner ist.
4.5 Datenschutz und Jugendschutz
Begegnungen mit Fremden können überall Gefahren bergen, nicht nur im Internet. Dieses Argument ist sicherlich
richtig, allerdings ergeben sich für den virtuellen Raum
und speziell für die Benutzung sozialer Netzwerke neue
Bedingungen. Nur wer Persönliches von sich preisgibt,
hat eine Identität und bekommt Reaktionen. Den meisten
Nutzern ist es weitgehend egal, dass soziale Netzwerke
­eigens zu dem Zweck eingerichtet werden, die Daten der
Profile einer kommerziellen Nutzung zuzuführen. Der
Spaß an den Kontakten steht für sie im Vordergrund,
wenn sie sich über Privates austauschen und eigene Bilder
öffentlich machen. Natürlich möchten sie ihre Persön­
lichkeitssphäre geschützt wissen, doch sie sehen sie
grundsätzlich nicht in Gefahr. Der unbeschwerte Umgang
mit persönlichen Daten in der Onlinekommunikation
wirft Fragen auf, die über die rechtlichen Belange des
Datenschutzes hinausgehen. Aus sozial-anthropologi­
scher Sicht ergibt sich eine neue Situation: Sind gesetzliche Regelungen im Sinne von Opferschutz notwendig,
oder sind sie überzogene Bevormundung? Wenn der
Schutz der Privatheit nicht gewünscht wird, soll sie dann
verordnet werden?
Die veränderte Auffassung von Privatheit stellt auch die
Fürsorgepflicht von Eltern und Erziehern vor Probleme:
Sie möchten nicht, dass Kinder zu durchweg miss­
trauischen Menschen werden. Sie möchten ihre Unbe­
schwertheit nicht zerstören, doch sie müssen ihnen die
Gefahren, die aus Unerfahrenheit oder Leichtsinn entstehen, bewusst machen. Hinzu kommt, dass sich die meis­
ten Jugendlichen in Bezug auf Onlinechats selbst für
kompetent genug halten und ihre neue Selbstständigkeit
nicht durch Verbote einschränken lassen wollen.
Die Begegnung mit jugendgefährdenden Inhalten ist nicht
generell zu vermeiden, weder durch staatliche noch durch
elterliche Kontrolle. Deshalb ist die altersgerechte
Förderung der Medienkompetenz als Grundlage für einen
bewussten Internetumgang unerlässlich.
Bezug zur Romanhandlung:
Jade kennt sich aus mit dem Internet. Sie ist jeden Tag im
Chat, ihre Privatsphäre schützt sie eher gegenüber den
Eltern, aber weniger im MSN. Es macht ihr nichts aus,
dass die Informationen, die sie Yoram im Chat beiläufig
gibt, ausreichen, um sie ausfindig zu machen. Sie ist arg­
los und befürchtet nichts, sondern träumt davon, dass
Yoram sie mit einem Besuch überraschen könnte und sie
glücklich zusammen sind.
Allerdings weiß sie nicht, dass man die Bilder der
Webcam speichern kann; die Konsequenzen sind nicht
rückgängig zu machen. Und sie weiß am Ende nicht, an
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Liebesbeziehungen zunächst klischeehafte Modelle, solange ihnen eigene Erfahrungen noch fehlen. Sie unterschätzen leicht die Wirkung von starken Gefühlen, die
­rationale Überlegungen überlagern und manchmal verhindern. Der/die Verliebte schließt Misstrauen gegenüber
dem Partner aus, und der Wunsch nach intimer Nähe verringert die Möglichkeit zur Selbstkontrolle.
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
4.6Cybersex
In den 70er-Jahren gingen Soziologen davon aus, dass
Kinder von Natur aus ein offenes Verhältnis zu Sexualität
haben. Man nahm an, dass Schamhaftigkeit ein sekundäres, durch Erziehung vermitteltes Gefühl ist, das erst
durch ängstlich-prüde Eltern mit moralverstellten
Haltungen auf die Kinder übertragen wird. Diese Unter­
drückung der Triebentfaltung sollte durch die „sexuelle
Befreiung“ und eine tabulose Erziehung aufgehoben werden. Der freiere Umgang mit Sexualität hatte auch eine
freizügige und leicht zugängliche Darstellung in den
Medien zur Folge. Nicht zuletzt hieraus entstand die
Befürchtung, dass die Liberalisierung bei Jugendlichen
eine völlige Enthemmung bewirken würde, was sich in
den 90er-Jahren in dem Begriff „Generation Porno“ ausdrückte.
Heutige Untersuchungen stellen fest, dass keine der beiden Grundannahmen richtig war. Es hat sich erwiesen,
dass auch Kinder, deren Sexualentwicklung in keiner
Weise bestimmt oder eingeschränkt wird, ein natürliches
Schamgefühl haben. Es entwickelt sich in der frühen
Kindheit mit dem Wahrnehmen der eigenen Person als
Individuum und bildet einen starken intuitiv-emotionalen
Selbstschutz gegen unerwünschte intime Übergriffe. Die
hormonellen Entwicklungen in der Pubertät bewirken
eine Veränderung der Gefühlsinteressen, die einerseits das
Schamgefühl verstärken, andererseits zur Überwindung
dieser „Barriere“ anregen. Viele Jugendliche, vor allem
Jungen, geben an, dass sie Fernsehen oder Internet als
Medium der Information zur sexuellen Aufklärung nutzen. Sie legen jedoch Wert darauf, in ihrer eigenen Praxis
selbstbestimmt zu entscheiden, und lehnen wahllosen Sex
durchweg ab. Vor allem Mädchen, doch zunehmend
auch Jungen, möchten auf den „richtigen“ Partner warten und wünschen sich eine liebevolle Atmosphäre, in der
Zärtlichkeit und Verstehen besonders wichtig sind.
Bezug zur Romanhandlung:
Yoram überredet Jade, sich auszuziehen, und Jade gefällt
es zunächst. Ein wenig Überwindung kostet es sie, doch
es ist auch ein neues, angenehm prickelndes Gefühl. Sie
möchte ihre Gefühle mit Yoram teilen, ihm ganz nah sein.
Für sie ist klar, dass sie und Yoram jetzt ein Paar sind. Sie
stellt sich eine romantische, zärtliche Beziehung mit ihm
vor.
Sie beginnt, sich unwohl zu fühlen, als Yoram mehr von
ihr verlangt. Intuitiv spürt sie, was sie möchte und was
nicht. Als er zu weit geht, wird aus ihrer Verliebtheit
Panik und Abscheu. Ihre Bereitschaft hat Grenzen, die sie
weder durch Überredung noch durch Erpressung zu
überschreiten bereit ist.
4.7Traumatisierung
Die Neugier auf erste sexuelle Erfahrungen mit einem
Partner setzt das Schamgefühl nicht außer Kraft. Die
individuelle Grenze kann durch den Einfluss äußerer
­
Faktoren, wie etwa Abstumpfung durch Gewöhnung
oder ungute Erlebnisse, verändert werden, doch in jedem
Fall signalisiert die eigene Intuition, was als angenehm
oder als ängstigend empfunden wird.
Die aktive Verletzung dieser Grenze durch einen anderen
ist weit mehr als eine Respektlosigkeit: Sie muss klar als
Gewalt und Missbrauch bezeichnet werden.
Opfer von Gewalt erleben Zustände von Angst und psychischem Stress, die nicht selten zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen. Zwischen der widerwilligen Fixierung auf das Geschehene und dem Bedürfnis,
die quälende Erinnerung zu vermeiden, verändern sich
ihre Wahrnehmung und ihre Emotionen – in Extremfällen
bis hin zu Psychosen. Selbstvorwürfe führen nur noch
tiefer in Einsamkeit und Resignation. Sexueller Miss­
brauch kann zudem das Verhältnis zum eigenen Körper
und das Vertrauen in zukünftige Partner nachhaltig schädigen.
Ein stabilisierendes soziales Umfeld und vertrauensvoller
Umgang helfen den Betroffenen, das Erlebte zu verarbeiten und wieder Selbstvertrauen zu gewinnen.
Bezug zur Romanhandlung:
Als Yoram seine Webcam einschaltet, ist Jade auf seine
Aktion nicht gefasst. Die Bilder überfallen sie, sie empfin­
det Abscheu und Ekel. Sie wehrt sich, doch sie kann den
Eindruck nicht rückgängig machen. Die Bilder verfolgen
sie so sehr, dass ihre Selbstwahrnehmung und ihre sozia­
len Kontakte beschädigt werden. Sie vermeidet es, den
Computer wieder einzuschalten. Sie wird teilnahmslos
und fühlt sich einsam, die Angst vor Schlimmerem be­
stimmt ihr Leben.
4.8 Nein sagen
Die körperliche Reife und der Eintritt in die Pubertät beginnen bei Jungen und Mädchen immer früher. (Der
Beginn der Pubertät bei Mädchen mit etwa acht Jahren ist
zwar nicht die Regel, gilt aber heute bei Kinderärzten
nicht mehr als anormal.) Die Diskrepanz zwischen der
körperlichen Entwicklung und der geistigen und emotionalen Reife macht es insbesondere jungen Heranwach­
senden schwer, einen eigenen Standpunkt zu behaupten
und notfalls gegen andere durchzusetzen. Nein sagen
kann jemand, der eine eigene Position hat. Dabei ist die
sachliche und reflektierte Aufklärung ebenso wichtig wie
die Fähigkeit, die eigenen Gefühle zu akzeptieren und zu
vertreten, notfalls auch Konflikte nicht zu scheuen. Dazu
gehören Selbstvertrauen und der Mut, unbedingt zu seiner Intuition zu stehen. Der eindeutige Grundsatz ist: Für
sexuelle Kontakte gibt es keine fremdbestimmte Norm,
niemand muss etwas tun, das er oder sie selbst nicht will.
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg Juli 2012
wen sie sich wenden soll, denn ihr ist nicht bewusst, dass
sie Opfer einer Straftat geworden ist.
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Jade hat Nein gesagt, doch sie macht sich Vorwürfe, dass
sie es zu spät und zu halbherzig gesagt hat. Sie konnte
nicht voraussehen, was geschehen würde. Sie ist zu lange
nur auf Yorams Wünsche eingegangen und hat ihre eige­
nen nicht deutlich genug beachtet.
4.9 Hilfe holen
Es ist niemandem möglich, alle Gefahren zu vermeiden
und immer rechtzeitig das Richtige zu tun. Für Kinder
und Jugendliche ist es wichtig, dass sie Ansprechpartner
haben, denen sie vertrauen und die sie im Notfall hinzuziehen können. Gerade in der Pubertät sind das oft nicht
an erster Stelle die Eltern, sondern eher Freunde oder vertraute Verwandte. Auch ein Lehrer kann eine wichtige
Bezugsperson sein, wenn der Schüler das Gefühl hat, von
ihm grundsätzlich akzeptiert und gehört zu werden.
Wichtig ist, dass Betroffene ihr Problem artikulieren.
Bezug zur Romanhandlung:
Jade hat lange geschwiegen und unter ihrer Einsamkeit
gelitten. Als sie sich endlich Oma Hetty und ihren
Freundinnen anvertraut, fühlt sie sich erleichtert und be­
freit. Gemeinsam finden sie Wege, die Jade helfen, mit
dem Erlebten fertigzuwerden.
Quellen:
• Lutz van Dijk, Die Geschichte von Liebe und Sex,
Frankfurt a. M. (Campus) 2007
• www.bzga.de – Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung
• www.innocenceindanger.de – „Innocence in Danger“
ist eine internationale, unabhängige, gemeinnützige
Organisation. Sie kämpft gegen Missbrauch und sexuelle Ausbeutung von Kindern insbesondere in und
über die neuen Medien. Sie wurde 1999 anlässlich
einer UNESCO-Konferenz gegründet und arbeitet in
28 Ländern. Schwerpunkte der Arbeit sind Prävention,
Aufklärung, Beratung und Soforthilfe.
• www.loveline.de – Die Seite wendet sich direkt an
Jugendliche und bietet u. a. Tipps für sicheres Chatten.
5.Caja Cazemiers Buch „Online Date“
im U nterricht
Das Buch „Online Date“ eignet sich für den Einsatz in
den Fächern Deutsch, Sozialkunde und Psychologie, immer auch fächerübergreifend oder zur Einbindung in
Projekte, die sich mit Medienkompetenz von Heran­
wachsenden befassen.
Die authentische Sprache des Romans erleichtert die
Identifikation mit der Hauptfigur Jade. Durch individuelle Beiträge der Schüler ergeben sich weitere Ansätze für
Diskussionen und Unterrichtsgespräche. Es sollte jedoch
nicht zur Schilderung eigener Erfahrungen aufgefordert
werden. Die Bereitschaft zur Äußerung privater Erlebnisse
soll immer vom Schüler ausgehen.
5.1Aufgabenfelder
Die Lernenden sollen
• Verantwortung für den Schutz ihrer Privatsphäre entwickeln.
• Selbstsicherheit im Umgang mit ihren Gefühlen
be­kommen.
• verstehen, dass die eigene Schamgrenze nicht verhandelbar ist und dass deren Wahrung das unbedingte
Recht jedes Menschen ist.
• verstehen, dass ihr Vertrauen kein Fehler ist und dass
jedem etwas zustoßen kann, an dem er selbst keine
Schuld hat.
• ihre eigene Rolle als Frau bzw. Mann reflektieren.
• Signale in der Kommunikation erkennen lernen, die
ihre Vorsicht wecken.
• ihre Fähigkeiten für bewusste und kompetente Nutzung
von Onlinemedien verbessern.
5.2 Beispiele für Einstiegsmöglichkeiten
in den Text
1.Beschreibe das Cover-Bild.
• Auf dem Cover ist das Gesicht eines Mädchens zu sehen.
Man sieht nur das halbe Gesicht und keine Kleidung.
Das Mädchen schaut zur Seite, ihr Blick ist ernst.
• Die Schrift des Titels ist aus Pixeln zusammengesetzt,
ein großer Cursor-Pfeil zeigt darauf.
2.Welche Hinweise gibt das Cover für den Inhalt des
Buches?
• Es geht um jemanden, der/die ein Date im Internet hat,
vielleicht in einem Chatraum.
• Vielleicht hat das Mädchen Probleme mit dem Date,
denn sie sieht unglücklich aus.
5.3Arbeitsblätter
Die Arbeitsblätter können direkt in der Lerngruppe eingesetzt werden. Für die Lehrkraft sind Lösungen angefügt,
die auch weiterführende Informationen und didaktische
Anregungen enthalten. Die ersten Arbeitsblätter dienen
der Einführung in die Textarbeit. Im Folgenden beziehen
sich die Fragen dann auf thematische Schwerpunkte und
setzen die Lektüre des gesamten Romans voraus. Die
Arbeitsblätter verstehen sich als unterstützende Elemente
zum Verständnis von Struktur und Inhalt und zur eigenständigen Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex
des Romans. Sie können je nach Alter und Ent­
wick­
lungsstand der Lerngruppe variabel eingesetzt werden,
zur schriftlichen wie zur mündlichen Bearbeitung.
Die Arbeitsblätter 1–10 begleiten in ihrer Abfolge die
Lektüre des Romans. Die Belege durch Zitate in den
Lösungsbögen sind, wenn nicht explizit durch die Frage­
stellungen angefordert, vor allem Hilfestellungen für die
Lehrkraft. Die Arbeitsblätter 11–15 stellen Themen zur
Diskussion, die sich aus der Romanhandlung ergeben. Sie
eignen sich auch zur Grundlage für Gruppen- oder
Projektarbeit. Arbeitsblatt 16 dient dem privaten Ge­
brauch der Schüler.
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Bezug zur Romanhandlung:
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 1
F ragen
zu
S truktur
und
I nhalt
Lies den Text bis Seite 13 (Kapitel 1).
1. Wer ist die Hauptperson der Erzählung, und was erfährst du über sie?
2. Wann und wo findet die Handlung statt?
a) Ort: b) Zeit: 3. In welcher Zeitstufe ist der Text geschrieben?
4. Welche Erzählperspektive hat der Text?
6. Fasse kurz den Inhalt zusammen.
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5. Welche anderen Personen werden genannt, und was erfährst du über sie?
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 2
O nline C ommunity
Lies den Text bis Seite 23.
1.Jade und ihre Freundinnen treffen sich im Internetchat.
a) Welche Nicknames benutzen sie? b) Wozu benutzt man Nicknames? 2.Jade und ihre Freundinnen benutzen im Chat Abkürzungen wie cu, cul und glgh.
a) Weißt du, was sie bedeuten?
3.Wie erreicht Jade, dass ihre Eltern mit ihrer Anmeldung bei der Community einverstanden sind?
4.Was sind für dich die größten Vorteile von Chats im Internet?
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b) Kennst du noch andere Abkürzungen?
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 3
J ade
möchte ein
V amp
sein
Lies den Text bis Seite 30.
1.Was ist ein Vamp? Suche dazu auch entsprechende Stellen im Text.
2.Warum möchte Jade ein Vamp sein?
3.Wie sind die Reaktionen auf Jades Foto als Vamp?
5.Welcher Meinung kannst du zustimmen?
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4.Die Freundinnen unterhalten sich über die „Rolle der Frau“. Wie denken sie darüber?
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Datum: _________
Arbeitsblatt 4
„E chte “ G espräche
Lies den Text bis Seite 48.
1.Warum gibt Jade SuperSound ihre private E-Mail-Adresse?
2.Jade hat zunächst Bedenken, Persönliches über sich preiszugeben.
a) Suche Stellen im Text, die ihre Bedenken zeigen.
3.Wie reagiert Oma Hetty, als Jade ihr von der Community erzählt?
4.Warum vertraut Jade ihrer Oma mehr an als ihren Eltern?
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b) Wie beruhigt Jade ihre Bedenken?
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Datum: _________
Arbeitsblatt 5
J ades T räume
Lies den Text bis Seite 62.
1.Warum schickt Jade noch mehr verführerische Fotos?
2.Warum glaubt Jade, dass Yorams Foto tatsächlich ihn zeigt?
3.In Jades Träumen wird Yoram „Wirklichkeit“.
b) Wie fühlt sich Jade dabei?
4.Wie hat Yoram es erreicht, dass Jade sich nach ihm sehnt?
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a) Wie ist Yoram in ihren Träumen?
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 6
J ades W ebcam
Lies den Text bis Seite 77.
1. Warum schließt Jade die Webcam an?
2. Wie reagiert Yoram?
3. Kannst du vermuten, warum er sagt, dass er „ein Tief“ hatte?
5. In welcher Weise hat sich Jade nach ihrem Webcam-Auftritt verändert?
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4. Warum erzählt Jade ihren Freundinnen zunächst nichts von Yoram?
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 7
S ehnsucht
Lies den Text bis Seite 92.
1.Warum hat Jade in der Disco keinen Spaß?
2.Warum will Jade keine Zweifel an Yoram zulassen?
3.Warum nimmt Jade Monicas Hemd mit?
5. Mit welchen Argumenten drängt Jade ihre Zweifel zurück?
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4.Warum lässt Jade sich überreden, sich vor der Webcam auszuziehen?
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Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 8
E rpressung
Lies den Text bis Seite 108.
1. An welcher Stelle ist für Jade die Grenze erreicht, an der sie nicht weitermachen möchte?
2. Womit erpresst Yoram Jade?
3. Wie reagiert Yoram, als Jade „Nein“ sagt?
5. Warum ist Jade wütend?
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4. Warum denkt Jade, dass es ihre eigene Schuld ist?
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
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Datum: _________
Arbeitsblatt 9
J ade
findet keinen
A usweg
Lies den Text bis Seite 128.
1.Warum gehorcht Jade, obwohl es ihr nicht mehr gefällt?
2.Wie verändert sich Jades Verhalten im Alltag?
4.Warum tut es ihr gut, dass sie endlich mit Oma Hetty über ihre Erlebnisse spricht?
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3.Warum spricht Jade mit niemandem über das, was sie erlebt hat?
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Name: ______________________________
Datum: _________
Arbeitsblatt 10
E ndlich
wieder normal leben
Lies den Text bis Seite 152.
1.Was tun Jades Freundinnen, als sie Jades Geschichte erfahren?
2.Was geschieht, nachdem die Klassenlehrerin und die Schulpsychologin eingeschaltet worden sind?
4.Lies Jades Brief (S. 149–152). Was hat sich in Jades Leben verändert?
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3.Wie reagieren Jades Eltern?
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
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Datum: _________
Arbeitsblatt 11
G leiche I nteressen ?
Analysiere die Chats zwischen Jade und Yoram.
1.Lies die ersten Chats zwischen Jade und SuperSound (Seite 31–35) und beantworte
anschließend die Frage: Wie gewinnt Yoram Jades Vertrauen?
2.Lies den Chat in MSN (Seite 56 f.) und beantworte anschließend die Frage:
Was hätte Jade bei Yorams Antworten von Anfang an auffallen können?
4.Diskutiere Jades Aussage: „Tja, was hatte sie denn gedacht? Dass sie nun weiterhin
romantisches Geplänkel mit ihm austauschen würde? Gehörte das andere jetzt nicht
irgendwie dazu? […] Und wenn sie jetzt richtig zusammen wären? Dann würden sie doch
auch immer weiter gehen? Das las sie in all diesen Zeitschriften. Was wusste sie eigentlich
darüber, wie es war, mit jemandem zusammen zu sein? Woher wusste man, was dazugehörte und was nicht? Woher wusste man, wie man sich zu verhalten hatte und was
normal war? Und musste einem denn alles gefallen?“ (S. 92 f.)
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3.Wie verändert sich Yorams Sprechweise im Verlauf der weiteren Chats?
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Datum: _________
Arbeitsblatt 12
E chte G efühle ?
1.Jade hat Schmetterlinge im Bauch, und sie findet, dass ihre Chats mit Yoram etwas ganz
Besonderes sind. Was hat sie dabei übersehen? Vervollständige die Sätze:
Yorams Komplimente Er interessiert sich hauptsächlich für Am liebsten spricht er über Wenn Jade über etwas anderes reden möchte, Wenn Jade Zweifel bekommt, 2.Jade hat manchmal Zweifel an Yorams Ehrlichkeit. Doch dann denkt sie:
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Als Jade nicht will, was er will, C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
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Arbeitsblatt 13
S icheres C hatten
Lies das Kapitel „Tipps für sicheres Chatten“ (S. 153–157).
1.Was hat Jade beim Umgang mit dem Computer nicht gewusst?
2.Welche Gefühlssignale bei sich selbst hat Jade nicht genug beachtet?
3.Denkst du, sie hätte die Erpressung verhindern können? Begründe deine Meinung.
5.Was sind für dich die wichtigsten Tipps, auf die du in Zukunft besonders achten willst?
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4.Welche Hinweise und Informationen in den Tipps sind für dich neu?
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Arbeitsblatt 14
I m I nternet
ist alles wahr – oder auch nicht .
1.Beim Chatten im Internet kannst du dein Profil selbst bestimmen. Du kannst anonym
bleiben oder dich anders darstellen, als du in Wirklichkeit bist.
a) Was sind für dich dabei die größten Vorteile?
b) Was sind für dich dabei die größten Nachteile?
2.Auch bei „echten“ Dates kann jemand lügen oder sich verstellen. Was sind die
Unterschiede zwischen Onlinedates und persönlichen Dates?
a) Im Internet kann man:
3.Was solltest du beachten, um nicht enttäuscht zu werden?
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b) Bei persönlichen Treffen kann man:
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Datum: _________
Arbeitsblatt 15
„D as
ist unsere
R olle “
1. Wie werden Frauen und Männer in Videoclips, Soaps und Zeitschriften oft dargestellt?
2. Welches Rollenbild vermittelt diese Art der Darstellung?
3. Kannst du vermuten, warum Frauen und Männer in dieser Weise dargestellt werden?
­
5. Denkst du, dass im Internet nur Mädchen Opfer von Missbrauch sind?
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4. Denkst du, dass dieses Rollenbild in Wirklichkeit stimmt? Begründe deine Meinung.
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Datum: _________
Arbeitsblatt 16
C heckliste
für den
N otfall
P Wenn dir im Chat etwas Schlimmes passiert: Hilfe holen!
IP-Adresse meines Computers: So kann ich Gespräche in meinem Computer speichern:
Hier kann ich mehr Informationen bekommen:
Telefonnummer eines Freundes/einer Freundin, mit dem/der ich über alles reden kann:
„Nummer gegen Kummer“: 0800 111 0332
Kostenlose persönliche Beratung: www.save-me-online.de
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Name und Telefonnummer eines Erwachsenen, der mir helfen kann:
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Arbeitsblatt 1 – LÖSUNGEN
F ragen
zu
S truktur
und
I nhalt
Lies den Text bis Seite 13 (Kapitel 1).
1. Wer ist die Hauptperson der Erzählung, und was erfährst du über sie?
–– Die Hauptperson ist Jade, ein junges Mädchen.
–– Sie hat helle Haut, viele Pickel, langes blondes Haar.
–– Sie findet sich selbst nicht sehr hübsch, weil sie groß und dünn ist.
–– Sie sieht gerne Fernsehen und hört Musik, sieht oft MTV und GZSZ.
–– Sie ist gerne im Internet, dort surft und chattet sie.
2. Wann und wo findet die Handlung statt?
a) Ort: zunächst in einem leeren Ballettsaal in der Ballettschule, die Jades Mutter gehört
(im Erdgeschoss ihres Hauses); dann in Jades Zimmer im zweiten Stock des Hauses.
b) Zeit: ein Abend in den Ferien
3. In welcher Zeitstufe ist der Text geschrieben?
–– Zeitstufe: Vergangenheit; Tempus: Präteritum
5. Welche anderen Personen werden genannt, und was erfährst du über sie?
–– Malini ist Jades Freundin. Sie hat hellbraune Haut, braune Augen und langes schwarzes Haar.
–– Jades Mutter hat eine Ballettschule.
–– Jades Vater ist Friseur.
–– Jades Oma wohnt in der Nähe. Sie ist „fast wie eine Freundin für sie“ (S. 9).
–– Sacha, Jades Freundin, die auch zur Clique gehört.
–– Lian, Jades Freundin, die auch zur Clique gehört.
–– Kevin, der „hübscheste Junge der Schule“ (S. 12). Ihn möchte Jade beeindrucken.
6. Fasse kurz den Inhalt zusammen.
Die Freundinnen Jade und Malini üben sexy Posen und fotografieren sich gegenseitig
dabei. Sie bearbeiten die Fotos am Computer, melden sich im Internet auf der Seite
einer großen Community an und stellen die Fotos dort ein. Sie sind gespannt auf die
Reaktionen.
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4. Welche Erzählperspektive hat der Text?
–– überwiegend personale Erzählperspektive
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Arbeitsblatt 2 – LÖSUNGEN
O nline C ommunity
Lies den Text bis Seite 23.
1. Jade und ihre Freundinnen treffen sich im Internetchat.
a) Welche Nicknames benutzen sie?
–– Jade : „Edelstein“; Malini: „Niccky“; Sacha: „Jungen sind Luft für mich … und ohne Luft
kann ich nicht leben“; Lian: „Sunshine“
b) Wozu benutzt man Nicknames?
–– Nicknames können die Person anonym sein lassen. Doch die Mädchen benutzen sie nur
zum Spaß, sie sprechen sich mit ihren richtigen Namen an.
2. Jade und ihre Freundinnen benutzen im Chat Abkürzungen wie cu, cul und glgh.
a) Weißt du, was sie bedeuten?
–– cu = see you; cul = see you later; glgh = good luck good hunting
b) Kennst du noch andere Abkürzungen?
3. Wie erreicht Jade, dass ihre Eltern mit ihrer Anmeldung bei der Community einverstanden
sind?
–– Sie erklärt ihren Eltern die Regeln der Community. „Es ist eine Art Spiel. Es gibt Regeln,
was erlaubt ist und was nicht. Es gibt jemanden, der überwacht, was geschieht, und schau
her, Regelverstöße kann man ganz leicht melden. Und man darf nicht mitmachen, wenn
man kein Profil mit Foto eingestellt hat.“ (S. 22)
–– Sie zeigt ihren Eltern die Regeln der Community zum Datenschutz. „Jade hatte ihnen die
Seiten mit Infos für Eltern gezeigt. Vor allem die Abschnitte über personenbezogene Daten
und Sicherheit hatte ihre Mutter aufmerksam gelesen.“ (S. 23)
–– Ihre Eltern meinen, dass sie verantwortungsvoll damit umgeht. „Jade geht hiermit wirklich
vernünftig um!“ (S. 23)
4. Was sind für dich die größten Vorteile von Chats im Internet?
Zum Beispiel: Menschen kennenlernen, denen man sonst nie begegnen würde; sich mit jemandem anfreunden, der weit weg wohnt; nicht alles von sich zeigen müssen; Flirten mit Fremden;
seine Meinung sagen können ohne Risiko; sich treffen, ohne aus dem Haus zu gehen, usw.
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Die Schüler sollen ihre Chat-Kompetenz zeigen und den Stand einander angleichen. Eine Liste
von gebräuchlichen Abkürzungen im Netzjargon finden Sie unter:
de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Abk%C3%BCrzungen_(Netzjargon)#C
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
Anregungen für weitere Gespräche:
• Erfahrungen mit sozialen Netzwerken, aktuell: Facebook
• Schutz der Persönlichkeitssphäre
• Individuelle Auffassung von Privatheit
• Vor- und Nachteile von Onlinechats gegenüber Treffen mit Freunden in der Clique
• Regeln für das „Spiel Onlinechat“ (vgl. S. 22)
Arbeitsblatt 3 – LÖSUNGEN
J ade
möchte ein
V amp
sein
Lies den Text bis Seite 30.
1. Was ist ein Vamp? Suche dazu auch entsprechende Stellen im Text.
–– „Ein Vamp, eine verführerische Frau!“ (S. 5)
–– Sie zeigt Haut und bewegt sich offensiv. „Sie soll gut aussehen und sich präsentieren. Sie
soll ihn verführen.“ (S. 28)
–– Ein Vamp ist eine selbstbewusste und selbstbestimmte Frau, die sich bewusst verführerisch
gibt, sich jedoch nicht unterordnet.
–– „Ein Video Audio MSN Perfectionist. […] Wenn du vor der Webcam posierst und weißt,
wie du dabei am besten zur Geltung kommst.“ (S. 27)
3. Wie sind die Reaktionen auf Jades Foto als Vamp?
–– Ihre Freundinnen finden das Foto klasse, sie finden Jade mutig.
–– SuperSound schickt verliebte Nachrichten mit Komplimenten. (S. 20)
–– Die Mutter will, dass Jade ihr Profil löscht. „Es war, als ob sie sich selbst verkaufen wollte,
fand ihre Mutter, nannte es nuttig.“ (S. 22)
–– Ihr Vater sagt: „Ich finde sie sehr schön, die Fotos.“ (S. 22)
4. Die Freundinnen unterhalten sich über die „Rolle der Frau“. Wie denken sie darüber?
–– Malini: „Anmachen und dann Sex haben. […] Sexy sein. […] Das sieht man doch in all
diesen Soaps? Das ist unsere Rolle. […] Das gefällt Männern, klar, […] wenn Frauen ein
bisschen untertänig sind.“ (S. 28 f.)
–– Sacha: „In der Realität geht es nicht nur um Sex. […] In der Wirklichkeit geht es durchaus
um Liebe.“ (S. 30)
–– Jade: „Ich finde Frauen oft so … so … Wie nennt man das? Als ob sie einzig und allein für
die Männer da sind. Hallo, hier bin ich! Nimm mich!“ (S. 29); „In echt ist das anders. In
der Realität läuft das mit den Beziehungen und der Liebe und so anders [als in Videoclips,
wo es nur um Sex geht].“ (S. 30)
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2. Warum möchte Jade ein Vamp sein?
–– Sie möchte körperlich attraktiv sein, sie möchte sexy wirken.
–– Sie möchte älter und selbstsicherer wirken, als sie ist.
–– Sie möchte ihre Schüchternheit überwinden und ihre Wirkung auf Jungen testen.
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
5. Welcher Meinung kannst du zustimmen?
Weitere Anregungen:
–– Collage: Die Rolle der Frau in der Werbung (Material: Zeitschriften)
–– Gespräche in Gruppen oder im Plenum:
• Vorbilder für die Geschlechterrollen in den Medien (TV, Videoclips, Zeitschriften)
• Welche Erwartungen haben Männer an Frauen bzw. Frauen an Männern als Partner?
• Können Frauen nur „Erfolg“ haben, wenn sie sich nach den Erwartungen der Männer
richten?
• Was ist „in der Realität“ wichtig für Beziehungen?
Arbeitsblatt 4 – LÖSUNGEN
„E chte “ G espräche
Lies den Text bis Seite 48.
1. Warum gibt Jade SuperSound ihre private E-Mail-Adresse?
–– Sie möchte mit ihm allein sein.
–– Sie möchte mehr von seinen verliebten Komplimenten hören.
–– Sie glaubt, dass sie ihn gut genug kennt. „SuperSound war okay. SuperSound war nett. Sie
wollte weiter mit ihm chatten.“ (S. 39)
b) Wie beruhigt Jade ihre Bedenken?
–– „So what? Änderte das etwas? Spielte es eine Rolle, wer er war? War es nicht wichtiger,
was zwischen ihnen ablief?“ (S. 40)
–– „Was er alles sagte … So was dachte man sich doch nicht aus? Da mussten echte Gefühle
im Spiel sein.“ (S. 40)
–– „Nein, sie wollte dies als sie selbst erleben.“ (S. 40)
–– „Er kannte die Bedeutung ihres Namens! Wie schön! Na also! Das alles konnte nicht falsch
sein.“ (S. 41)
3. Wie reagiert Oma Hetty, als Jade ihr von der Community erzählt?
–– Sie ist erstaunt über die Möglichkeiten.
–– Sie lässt sich von Jade erklären, was sie nicht versteht.
–– Hetty möchte lieber „echte“ Gespräche und Kontakte. „Ich rede schon mit dir. […] Ich tu
das lieber von Mensch zu Mensch. […] Nein, mir ist es lieber, wenn du persönlich vorbeikommst. […] Aber ich möchte nur echten Kontakt mit dir, Schatz.“ (S. 48)
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2. Jade hat zunächst Bedenken, Persönliches über sich preiszugeben.
a) Suche Stellen im Text, die ihre Bedenken zeigen.
–– „Vielleicht war er ja gar nicht der, der er zu sein behauptete. Das war möglich. Er konnte
irgendjemand anders sein.“ (S. 40)
–– „Ob sie sich einen neuen Spitznamen ausdenken sollte?“ (S. 40)
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
4. Warum vertraut Jade ihrer Oma mehr an als ihren Eltern?
–– Hetty stellt viele Fragen, und sie akzeptiert Jades Antworten.
–– Hetty macht Jade keine Vorwürfe. „Hetty rief nicht, wie Jades Mutter, dass sie es nuttig
fand oder so. Sie war irgendwie viel diplomatischer, dachte Jade.“ (S. 45)
–– Jade kann mit Hetty über ihre Gefühle sprechen.
–– Hetty hat Verständnis für Jades Gefühle und geht auf sie ein. Sie versteht, warum Jade
neidisch auf Malini ist und dass sie wie eine erwachsene Frau wirken möchte.
Arbeitsblatt 5 – LÖSUNGEN
J ades T räume
Lies den Text bis Seite 62.
1. Warum schickt Jade noch mehr verführerische Fotos?
–– Weil Yoram so begeistert von den Fotos ist.
–– Weil sie mehr von seinen schmeichelhaften Reaktionen hören möchte.
–– Weil er ihrem Selbstbewusstsein guttut. „Da war jemand, der sie ansehen wollte, da war
jemand, der sie schön fand.“ (S. 54)
3. In Jades Träumen wird Yoram „Wirklichkeit“.
a) Wie ist Yoram in ihren Träumen?
–– Er ist verliebt, aufmerksam, rücksichtsvoll, romantisch, zärtlich.
b) Wie fühlt sich Jade dabei?
–– Sie fühlt sich beachtet, geliebt, umworben. Sie spürt die körperliche Nähe und genießt die
Küsse. Sie ist stolz, dass sie mit ihm geht.
4. Wie hat Yoram es erreicht, dass Jade sich nach ihm sehnt?
–– Er hat sie um Erlaubnis gebeten, an ihren Körper denken zu dürfen. Allerdings hat er ihre
Antwort nicht abgewartet und sofort beschrieben, wie er sie berührt.
–– Sie wünscht sich, dass der Junge, in den sie verliebt ist, sie streichelt und küsst. Sie hat
indirekt ihr Einverständnis gegeben, als sie kein „?“ zurückgeschickt hat.
–– Sie glaubt ihn zu kennen, und sie meint, dass seine Phantasie von ihrer Beziehung ähnlich
ist wie ihre. Sie glaubt, dass er rücksichtsvoll ist und auf ihre Wünsche eingeht.
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg Juli 2012
2. Warum glaubt Jade, dass Yorams Foto tatsächlich ihn zeigt?
–– Jade traut ihm keine Lügen zu. „Jemand, der so schöne Worte benutzte, konnte niemand
anders sein. Das Foto passte zu dem, was er schrieb.“ (S. 55)
–– Der Junge auf dem Foto sieht so aus, wie sie sich ihren Freund wünscht. „Sie wollte gern
glauben, dass er so aussah.“ (S. 55)
–– In den Gesprächen scheint er alles zu bestätigen. „He, was für ein Zufall, da wohnte sein
Cousin auch.“ (S. 57)
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Arbeitsblatt 6 – LÖSUNGEN
J ades W ebcam
Lies den Text bis Seite 77.
1. Warum schließt Jade die Webcam an?
–– Weil Yoram sie darum gebeten hat.
–– Sie möchte mehr Nähe erfahren, so wie sie es in ihrer Phantasie erlebt hat.
–– Für sie ist Yoram der Junge ihrer Träume, sie vertraut ihm.
–– Sie möchte ein Vamp sein. Sie ist mehr mit sich selbst und ihrer Wirkung beschäftigt als
mit den Konsequenzen.
2. Wie reagiert Yoram?
–– Er überschüttet sie mit Komplimenten.
–– An anderen Themen hat er kein Interesse. Er lenkt immer wieder ab und will nur über
ihren Körper sprechen.
3. Kannst du vermuten, warum er sagt, dass er „ein Tief“ hatte?
–– Er will davon ablenken, dass er keine Webcam anschließt.
–– Er spricht Jades Mitgefühl an, sie soll das Bedürfnis bekommen, etwas für ihn zu tun.
–– Er will sie emotional enger an sich binden.
5. In welcher Weise hat sich Jade nach ihrem Webcam-Auftritt verändert?
–– Sie fühlt sich schöner. Sie übt sich im „Schönsein“. (S. 70)
–– Sie ist glücklicher und selbstsicherer. „Diese neue Jade nahm sie mit zur Schule. Fiel den
anderen etwas auf? Dass sie anders lief? Dass sie selbstsicherer geworden war? Dass sie
einen anderen Blick hatte?“ (S. 70)
–– Sie sagt: „Was wir machen, ist fast wie Sex. Bloß mit Worten.“ (S. 71)
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg Juli 2012
4. Warum erzählt Jade ihren Freundinnen zunächst nichts von Yoram?
–– „Im Moment gehörte es nur ihr.“ (S. 69)
–– Sie weiß, dass es in Chaträumen auch „Perverslinge“ gibt, die auf der Suche nach Sex
sind. Sie will nicht, dass ihre Freundinnen so etwas von Yoram vermuten. „Und sie wusste
sofort, dass dies der Grund war, warum sie zuvor noch nichts erzählt hatte. Sie wollte das
nicht hören.“ (S. 75)
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Arbeitsblatt 7 – LÖSUNGEN
S ehnsucht
Lies den Text bis Seite 92.
1. Warum hat Jade in der Disco keinen Spaß?
–– Sie muss ständig an Yoram denken.
–– Sie spürt ein körperliches Verlangen, und sie vermisst ihn. „Nein, sie wollte Yoram!“
(S. 75)
2. Warum will Jade keine Zweifel an Yoram zulassen?
–– Sie will, dass die Kontakte weitergehen. Die prickelnden Flirts gefallen ihr.
–– Sie will nicht als dumm dastehen. Sie beruhigt sich selbst: „Außerdem … ich tue nichts
Falsches. Was soll denn schon passieren? Wir reden ja nur.“ (S. 76)
–– Sie fühlt sich erwachsen und ist stolz, dass sie mit einem „klasse Typ“ (S. 76) bei ihren
Freundinnen Eindruck macht.
3. Warum nimmt Jade Monicas Hemd mit?
–– In Monicas Schlafzimmer denkt sie an Sex. Sie möchte, dass die Beziehung zu Yoram weitergeht, und sie meint, dass Sex dazugehört.
–– Sie möchte für Yoram noch erotischer aussehen. Sie spürt, dass er das von ihr erwartet.
5. Mit welchen Argumenten drängt Jade ihre Zweifel zurück?
–– „Er war ganz offensichtlich etwas labil. Er hatte doch ein Tief durchgemacht? Sie wollte
ihn nicht verärgern.“ (S. 91)
–– „Mann, was benahm sie sich auf einmal albern. Wenn sie richtig zusammen wären, würde
sie sich doch auch irgendwann ausziehen?“ (S. 91)
© Oetinger Taschenbuch GmbH, im Vertrieb bei dtv, Hamburg Juli 2012
4. Warum lässt Jade sich überreden, sich vor der Webcam auszuziehen?
–– Sie möchte es selbst auch; sie ist neugierig; die erotische Stimmung gefällt ihr; Yorams
Zärtlichkeit gefällt ihr.
–– Für Jade ist der erotische Flirt mit Yoram schöner als die „Wirklichkeit“. Es erscheint
ihr ungefährlich und trotzdem spannend. „Gierig las sie seine Liebkosungen auf dem
Bildschirm.“ (S. 89)
–– Sie fühlt sich erwachsen, sexy und mutig. „Schau mal an, was ich mich traue, dachte sie
gleich darauf.“ (S. 89)
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Arbeitsblatt 8 – LÖSUNGEN
E rpressung
Lies den Text bis Seite 108.
1. An welcher Stelle ist für Jade die Grenze erreicht, an der sie nicht weitermachen möchte?
–– „Plötzlich war ihr Wagemut wie weggeblasen“, als Yoram fordert: „[…] ich will mehr von
dir sehen!“ (S. 91)
–– „Jades Traum zerplatzte, als zu ihr durchdrang, was er jetzt wollte.“ (S. 100)
2. Womit erpresst Yoram Jade?
–– Er hat ihre Fotos noch weiter verändert und Aufnahmen der Webcam gespeichert. Er
droht, sie an ihre Schule und ihre Eltern zu schicken.
3. Wie reagiert Yoram, als Jade „Nein“ sagt?
–– Er nennt sie prüde und gibt Befehle. „[…] es hat dir gestern gefallen, also musst du es jetzt
wieder tun!“ (S. 92); „du sollst nicht denken, du sollst loslegen“ (S. 93).
–– Er wiederholt seine Drohungen. Er wechselt zwischen Schmeicheln und weiteren For­
derungen. Er will immer mehr.
–– Er redet respektlos, wie mit einem Hund: „Meine Pracht-Jade und ich. Drehst du dich mal
um? Schönes Mädchen. Liebes Mädchen!“ (S. 101)
–– Er lacht sie aus und ignoriert ihre Gefühle.
5. Warum ist Jade wütend?
–– Sie ist wütend auf Yoram, weil er nicht mehr nett ist; weil er sie unter Druck setzt und
sie zu etwas zwingt, was sie nicht möchte; weil er ihre Grenze und damit sie selbst nicht
respektiert.
–– Sie ist wütend auf sich selbst, weil sie mitgemacht hat; weil sie nicht auf ihre Intuition gehört
und auf ihrer Grenze bestanden hat; weil sie nicht bemerkt hat, dass alles nur Fake war.
Arbeitsblatt 9 – LÖSUNGEN
J ade
findet keinen
A usweg
Lies den Text bis Seite 128.
1. Warum gehorcht Jade, obwohl es ihr nicht mehr gefällt?
–– Sie denkt, dass sie keine andere Wahl hat.
–– Sie hat Angst vor Yoram bekommen. Er beherrscht sie.
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4. Warum denkt Jade, dass es ihre eigene Schuld ist?
–– Weil sie sich auf Yorams Wünsche eingelassen hat.
–– Weil sie das erotische Gefühl selbst auch schön fand.
–– Weil sie seiner Erpressung nachgegeben hat.
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2. Wie verändert sich Jades Verhalten im Alltag?
–– „Am nächsten Tag war sie unruhig und hektisch.“ (S. 108)
–– „So viele Menschen, dachte sie, und so viel nackte Haut. Sie fand das auf einmal nicht
mehr normal. […] sie hatte plötzlich Angst vor den Blicken der Jungen auf ihrem Körper.
Sie fühlte sich überhaupt nicht mehr schön.“ (S. 108)
–– Sie zieht sich zurück, sie schämt sich und mag mit niemandem reden.
–– Sie kann ihren Computer nicht mehr einschalten, weil sie Angst vor den Bildern hat.
–– Sie räumt in ihrem Zimmer auf, putzt, stellt die Möbel um, hängt andere Poster auf, als
könnte sie dadurch ihre Situation „aufräumen“.
–– Sie fühlt sich schlapp und einsam.
3. Warum spricht Jade mit niemandem über das, was sie erlebt hat?
–– Sie schämt sich.
–– Sie hat Angst vor den Vorwürfen der anderen.
4. Warum tut es ihr gut, dass sie endlich mit Oma Hetty über ihre Erlebnisse spricht?
–– Hetty gibt nicht ihr die Schuld. Sie versteht Jades Angst und Panik.
–– Hetty sagt klar: „In jeder Beziehung ist es wichtig, Respekt voreinander zu haben. Also
auch in euren Internetbeziehungen. Das ist nicht anders als im echten Leben. Man darf
niemanden zwingen.“ (S. 125 f.)
–– Hetty schlägt vor, Yoram anzuzeigen. „Er hat Grenzen überschritten. […] Das ist eine Art
von Missbrauch. Missbrauch durch das Medium Internet.“ (S. 127)
Arbeitsblatt 10 – LÖSUNGEN
E ndlich
wieder normal leben
1. Was tun Jades Freundinnen, als sie Jades Geschichte erfahren?
–– Sie sind besorgt um Jade. Niemand macht ihr Vorwürfe.
–– Sie machen ihr klar, dass sie nicht ‚unnormal‘ ist. Auch Malini hat sich schon vor der
Webcam ausgezogen. „Rein für den Kick, weil es spannend ist. Es muss nicht schiefgehen,
es kann auch einfach nur Spaß machen.“ (S. 133)
–– Sie halten Jade über die weiteren Vorgänge im Internet auf dem Laufenden.
–– Sacha holt Hilfe bei der Klassenlehrerin.
2. Was geschieht, nachdem die Klassenlehrerin und die Schulpsychologin eingeschaltet worden
sind?
–– Jade erfährt, dass es auch anderen Mädchen so ergeht wie ihr.
–– Sie überlegen, was sie tun können, um die Bilder aus der Community zu entfernen.
–– Jade hat jetzt den Mut, mit ihren Eltern zu reden.
–– Jade ist erleichtert und fasst gute Vorsätze.
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Lies den Text bis Seite 152.
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
3. Wie reagieren Jades Eltern?
–– Zunächst sind sie entsetzt und erinnern Jade an die Warnungen, die sie ihr gegeben hatten.
Doch sie verstehen, dass Yoram der Schuldige ist, und trösten Jade.
–– Gemeinsam überlegen sie, was sie weiter tun können. Sie wollen Yoram anzeigen.
4. Lies Jades Brief (S. 149–152). Was hat sich in Jades Leben verändert?
Jade hat bei der Polizei Anzeige erstattet. / Sie hat keine Angst mehr vor Yorams Erpressung,
denn ihre Eltern wissen Bescheid. / Jades Computer steht jetzt unten im Wohnzimmer. / Ihre
Eltern interessieren sich jetzt mehr dafür, was sie im Internet macht. / Sie chattet weiterhin
gerne, aber sie ist vorsichtig.
Arbeitsblatt 11 – LÖSUNGEN
G leiche I nteressen ?
Analysiere die Chats zwischen Jade und Yoram.
1. Lies die ersten Chats zwischen Jade und SuperSound (Seite 31–35) und beantworte anschließend die Frage: Wie gewinnt Yoram Jades Vertrauen?
2. Lies den Chat in MSN (Seite 56 f.) und beantworte anschließend die Frage:
Was hätte Jade bei Yorams Antworten von Anfang an auffallen können?
Vgl. z. B. S. 56 f.: „Er bestätigte, dass er aufs Gymnasium ging und gerne segelte. Er benutzte
ein paar typische Ausdrücke, aus denen sie schloss, dass er etwas davon verstand. Aber er hatte
kein eigenes Boot, das gehörte einem Freund. Und da, wo er wohnte, gab es kein Gewässer,
sie mussten erst eine halbe Stunde fahren. Hatte er denn ein Auto?, fragte Jade erstaunt. Der
Freund hatte ein Auto, war die Antwort. Dann fragte er, ob es bei ihr in der Gegend Wasser
gab. Fuhr sie gerne Boot? Oder schwamm sie gerne? Gab es Bademöglichkeiten in ihrer Nähe?
Ah, ein Naturbad. Ein Waldbad? Wohnte sie denn am Wald? Ah, in Waldnähe, aber trotzdem
in der Stadt. Welche? He, was für ein Zufall, da wohnte sein Cousin auch. Da war er als Junge
oft zu Besuch gewesen, sie waren gleich alt. Nein, jetzt kam er nicht mehr dorthin, aber sein
Cousin wohnte noch dort: am Ring. Nein, das war aber wirklich ein Zufall, sie wohnte nur
zwei Straßen davon entfernt!, schrieb Jade zurück. Schöne Häuser gab es dort! Ja, sie haben
ziemlich viel Geld, berichtete Yoram.“
–– Yoram fragt sie aus.
–– Wenn er etwas über sich sagt, ist das so allgemein, dass es immer passen kann.
–– „Gleiche Interessen“ und „Zufälle“ sollen Verbundenheit schaffen.
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–– Er macht ihr Komplimente über ihr Aussehen. Er vermutet, dass sie ein Model ist. Jade
fühlt sich geschmeichelt, bewundert, gemocht.
–– Nach seinen Aussagen ist er nur etwas älter als sie, und sie gehen beide zur Schule.
–– Jade meint, dass sie gut zusammenpassen, weil sie gleiche Interessen haben.
–– Er macht sie neugierig auf die „Entdeckungsreise“, die sie zusammen machen wollen.
C a j a C a z e m i e r – O n l i n e D at e
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Es tauchen Widersprüche auf.
Er benutzt „ein Freund“ oder „mein Cousin“, wenn etwas nicht zusammenpasst.
Einen „Ring“ gibt es in den meisten Städten, das kann er ohne großes Risiko raten.
Eigentlich wiederholt Yoram nur, was Jade schon gesagt hat.
3. Wie verändert sich Yorams Sprechweise im Verlauf der weiteren Chats?
–– Er wird fordernder, direkter. Seine Sprechweise ist nicht mehr weich und schmeichelnd, sie
ist hart und aggressiv. Er bedroht sie, er gibt Befehle.
–– Er macht sich über sie lustig, er beschimpft sie. Jades Gefühle sind ihm egal.
4. Diskutiere Jades Aussage: „Tja, was hatte sie denn gedacht? Dass sie nun weiterhin romantisches Geplänkel mit ihm austauschen würde? Gehörte das andere jetzt nicht irgendwie
dazu? […] Und wenn sie jetzt richtig zusammen wären? Dann würden sie doch auch immer
weiter gehen? Das las sie in all diesen Zeitschriften. Was wusste sie eigentlich darüber, wie es
war, mit jemandem zusammen zu sein? Woher wusste man, was dazugehörte und was nicht?
Woher wusste man, wie man sich zu verhalten hatte und was normal war? Und musste einem
denn alles gefallen?“ (S. 92 f.)
Anregungen für die Diskussion:
• Gehört Sex zu jeder Paarbeziehung?
• Die Rolle der Medien
• Aufklärung
• Emanzipation
• Selbstsicherheit im Umgang mit eigenen Gefühlen
Nein sagen: Es muss einem nicht alles gefallen. Niemand darf gezwungen werden, Dinge zu
tun, die er/sie nicht will.
E chte G efühle ?
1. Jade hat Schmetterlinge im Bauch, und sie findet, dass ihre Chats mit Yoram etwas ganz
Besonderes sind. Was hat sie dabei übersehen? Vervollständige die Sätze:
Yorams Komplimente – sind übertrieben; gehen immer weiter; sollen Jade verliebt machen.
Er interessiert sich hauptsächlich für – ihr Aussehen; ihren Körper.
Am liebsten spricht er über – ihren Körper; Sex.
Wenn Jade über etwas anderes reden möchte, – antwortet er nur kurz; bringt er das Thema
immer schnell wieder auf ihren Körper; ist er eifersüchtig und will Jade für sich allein haben.
Wenn Jade Zweifel bekommt, – wechselt er das Thema; denkt er sich Ausreden aus; lügt er;
spricht er ihr Mitgefühl an; setzt er sie unter Druck.
Als Jade nicht will, was er will, – macht er sich über sie lustig; beschimpft er sie, verachtet er
sie; bedroht und erpresst er sie.
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Arbeitsblatt 12 – LÖSUNGEN
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2. Jade hat manchmal Zweifel an Yorams Ehrlichkeit. Doch dann denkt sie:
Yoram ist sicher ehrlich. Vgl. z. B. S. 40: „Was er alles sagte … So was dachte man sich doch
nicht aus? Da mussten echte Gefühle im Spiel sein. Und warum sollte er nicht ehrlich sein?
Warum sollte man so etwas faken? Nein, er war ehrlich. Er war romantisch. Er war … super!“
Arbeitsblatt 13 – LÖSUNGEN
S icheres C hatten
Lies das Kapitel „Tipps für sicheres Chatten“ (S. 153–157).
1. Was hat Jade beim Umgang mit dem Computer nicht gewusst?
–– Sie wusste nicht, dass man die Bilder der Webcam speichern kann.
–– Sie wusste nicht, dass man über jede E-Mail-Adresse die IP-Adresse eines Computers he­
rausfinden kann.
2. Welche Gefühlssignale bei sich selbst hat Jade nicht genug beachtet?
–– Sie hat sich unwohl gefühlt, doch sie hat sich überreden lassen.
–– Sie hat nicht darauf bestanden, dass ihre Grenzen respektiert werden.
–– Sie hat zu spät Nein gesagt.
3. Denkst du, sie hätte die Erpressung verhindern können? Begründe deine Meinung.
–– Auch wenn sie nicht so weit mitgemacht hätte, könnte Yoram sie mit Fotos erpressen, die
er bearbeitet hat.
–– Vorsicht und Kenntnisse über das Internet helfen, können aber nicht alles verhindern.
–– Jade war zu vertrauensselig. Doch wenn sie nur noch misstrauisch ist, macht das Kennen­
lernen im Chat keinen Spaß mehr.
I m I nternet
ist alles wahr – oder auch nicht .
1. Beim Chatten im Internet kannst du dein Profil selbst bestimmen. Du kannst anonym bleiben
oder dich anders darstellen, als du in Wirklichkeit bist.
a) Was sind für dich dabei die größten Vorteile?
–– Ich kann mich von meiner Schokoladenseite zeigen; ich kann mich so präsentieren, wie ich
gerne wäre.
–– Ich bin mutiger; ich traue mich leichter, Mädchen/Jungen anzusprechen.
–– Ich bin offener; ich kann aussprechen, worüber ich sonst mit niemandem sprechen würde.
b) Was sind für dich dabei die größten Nachteile?
–– Ich weiß nicht, ob der andere wirklich so ist, wie er sich darstellt.
–– Ich kann nicht sicher sein, ob der andere mich meint oder die Person, die ich erfunden habe.
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Arbeitsblatt 14 – LÖSUNGEN
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–– Ich kann mich mit dem anderen nur im Internet treffen, denn sonst würde herauskommen,
was ich verschwiegen oder beschönigt habe.
2. Auch bei „echten“ Dates kann jemand lügen oder sich verstellen. Was sind die Unterschiede
zwischen Onlinedates und persönlichen Dates?
a) Im Internet kann man:
–– Fotos von sich bearbeiten, sodass man anders/besser aussieht.
–– fremde Fotos von einer ganz anderen Person benutzen.
–– Gefühle, die man nicht zeigen will, für sich behalten.
b) Bei persönlichen Treffen kann man:
–– gemeinsam am selben Ort sein; sich in die Augen sehen.
–– die Mimik und Gestik des anderen sehen und daran seine Gefühle besser erkennen.
–– mehr Eindrücke über das Verhalten des anderen sammeln.
3. Was solltest du beachten, um nicht enttäuscht zu werden?
–– Ich mache mir bewusst, dass nicht alles stimmen muss, was mein Chatpartner über sich
selbst sagt oder von sich zeigt.
–– Ich achte auf seine Ausdrucksweise, ich nehme Respektlosigkeiten nicht einfach hin.
–– Ich achte auf Widersprüche in seinen Aussagen.
–– Ich sage klar, wenn jemand meine Grenzen überschreitet.
–– Ich lasse mich zu nichts überreden oder zwingen.
–– Wenn ich mich unwohl fühle, breche ich den Kontakt ab.
Arbeitsblatt 15 – LÖSUNGEN
ist unsere
R olle “
1. Wie werden Frauen und Männer in Videoclips, Soaps und Zeitschriften oft dargestellt?
–– Frauen: makellos schön, aufreizend, sexy, verführerisch, als Vamp; sie zeigen viel Haut
–– Männer: überlegen; cool; selbstsicher; als „Checker“, die bestimmen, wo es langgeht
2. Welches Rollenbild vermittelt diese Art der Darstellung?
–– Der Mann steht im Mittelpunkt, die Frau ist um ihn herum, so wie er es möchte.
–– Es geht nur darum, einem Mann zu gefallen und ihn zu verführen. Es geht nur um Sex.
–– Die Frau ist untertänig und bietet sich an. Sie ist einverstanden mit ihrer Rolle.
–– Der Mann ist überlegen, er kann auswählen und bestimmen, was die Frau tun soll.
3. Kannst du vermuten, warum Frauen und Männer in dieser Weise dargestellt werden?
–– ­Es geht darum, bestimmte Produkte zu verkaufen: „Sex sells.“ Frauen sollen auch so aussehen wollen, Männer sollen sich cool fühlen und so sein wollen wie die in den Clips.
–– Die meisten Menschen sehnen sich nach einem Partner, der sie liebt und mit dem sie auch
Sex haben. Wenn Beziehungen in der Werbung auf Sex reduziert werden, sieht alles viel
einfacher aus. („Anmachen und dann Sex haben.“ S. 28)
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„D as
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4. Denkst du, dass dieses Rollenbild in Wirklichkeit stimmt? Begründe deine Meinung.
–– Frauen zeigen sich so, weil viele Männer sie gerne so sehen.
–– Das ist alles nur Show, in Wirklichkeit sind diese Frauen vielleicht ganz anders.
–– In Beziehungen geht es um Liebe, nicht nur um Sex.
–– Auch Jungen wollen nicht „immer nur das eine“. Sie möchten, genau wie Mädchen, in
einer Beziehung als Person gesehen, geliebt und respektiert werden.
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5. Denkst du, dass im Internet nur Mädchen Opfer von Missbrauch sind?
Mädchen sind häufiger Opfer. Meist werden sie über ihr Aussehen angesprochen und oft mit
einem Model- oder Film-Angebot gelockt. Die meisten Täter sind wesentlich älter und erfinden eine Onlineidentität, die den Mädchen gefällt.
Auch Jungen sind Opfer von Onlinemissbrauch. Die Täter sind sowohl Frauen als auch
Männer (die sich auch als Frauen ausgeben). Jungen sprechen noch weniger als Mädchen
darüber. Sie kaschieren den Missbrauch oft als „erste Erfahrungen mit einer reifen Frau“ und
deuten ihn so als Erfolg um.
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Alle Rechte vorbehalten
Materialien für den Unterricht
Erarbeitet von Christine Hagemann nach dem Roman
„Online Date“ von Caja Cazemier, Deutsch von Sonja Fiedler-Tresp
© Deutsche Erstausgabe: Erika Klopp Verlag, Hamburg 2008
© Originalausgabe: Uitgeverij Ploegsma bv, Amsterdam, 2006
Originaltitel: „Vamp“
Umschlaggestaltung: Kerstin Schürmann, formlabor
Gestaltung und Satz: FELSBERG Satz & Layout, Göttingen
www.oetinger-taschenbuch.de
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Christine Hagemann, Jahrgang 1957, studierte Theologie, Philosophie und Pädagogik, mit
dem Schwerpunkt Pädagogische Psychologie für das Lehramt in Münster. Heute arbeitet sie als
Referentin in der Erwachsenenbildung.