Blockbildung 17 09/10 Schalke
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Blockbildung 17 09/10 Schalke
Hallo Kurvengänger, da ist sie also fast schon wieder rum, die Saison 2009/10. Kaum zu glauben, aber ihr haltet schon wieder die letzte Ausgabe der Blockbildung für diese Spielzeit in euren Händen! Eine unerwartet erfolgreiche Saison geht zu Ende. Sportlich gab es wie gewohnt viele Höhen und Tiefen, wobei erstere diesmal deutlich überwogen. So steht am Ende ein gesicherter zehnter Tabellenplatz, was uns alle rundum zufrieden macht, mehr noch, es stellt für uns im ersten Bundesligajahr nach zwei Jahren Abstinenz einen riesen Erfolg dar! Heute haben wir sogar noch die Möglichkeit, aus eigener Kraft an den Adlern vorbeizuziehen und somit diese tolle Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden. Dies allein sollte für jeden Ansporn genug sein, heute nochmal Vollgas zu geben. Ausruhen könnt ihr euch jetzt ja schließlich fast die ganze Sommerpause. Hier sind wir gleich beim nächsten Punkt, der im letzten Jahr von Höhen und Tiefen geprägt war: Die Stimmung! Vielen Spiele mit guter Atmosphäre, wie zuletzt das spannende Derby gegen die Eintracht, standen trostlose Tage mit Tristesse auf den Rängen entgegen. Oftmals machte sich die Stagnation in unserer mit Dauerkarten überhäuften Kurve wieder bemerkbar. Hier muss ganz klar auf das neue Stadion gebaut werden, wo es das Ziel sein Inhalt muss, alle Sangeswilligen auf einem Haufen zu bündeln und Seite 4: Rückblick Frankfurt endlich wieder dass aus der Seite 6: Rückblick VfB Stuttgart Südkurve herauszuholen, was Seite 7: Schluss mit der Böllerei in ihr steckt. Daher Seite 8: Wieso? Weshalb? Warum? beschäftigen wir uns in dieser Seite 10: Aktuelle Infos zum Stadion Ausgabe noch einmal Seite 12: Interview mit Marco Rose verstärkt mit dem Thema Seite 18: Leserbrief „Stimmungsblock im neuen Seite 19: Der Blick nach… Stadion“, der hier wirklich Seite 20: Dies und Das nochmal jedem ans Herz Seite 21: Mainz – Meine Stadt gelegt wird. Die Anmeldung ist heute wieder am USM-Stand, vor sowie nach dem Spiel möglich. Ein Stückchen Wehmut ist heute auch dabei. Denn mit Marco Rose und Dimo Wache werden zwei Spieler, die Mainz 05 in der jüngeren Vereinsgeschichte geprägt haben, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ihre aktive Profilaufbahn beenden. Außerdem trennt sich Mainz 05 von Amateurcoach und langjährigem Abwehrspieler Peter Neustädter. Zudem werden wir Chadli Amri nächstes Jahr leider nicht mehr 2 am Bruchweg sehen. Wir wünschen allen Vieren auf diesem Wege alles Gute für ihren weiteren Lebensweg und möchten aufs herzlichste für die Verdienste im Verein danken! Wir haben das Ganze zum Anlass genommen, ein Interview mit Marco Rose zu führen, welches auch in dieser Ausgabe abgedruckt ist. Komische Gefühle bekam man in der letzten Woche auch beim Zeitunglesen. Von einer gewissen „Arena-Straße“ war hier die Rede, so nämlich soll die Straße, in der das neue Stadion stehen wird heißen, jedenfalls wenn es nach unserem Vereinspräsidenten geht. Die meisten Fans sagen jedoch völlig zu recht: Das geht gar nicht! Denn gerade weil unser neues Stadion eben nicht diesen 0815-Arenacharakter haben wird und statt dessen enge, steile, englische Ränge bekommen soll, ist dieser Bau eben etwas ganz besonderes und soll zu einmaliger Atmosphäre führen, was ja auch von Vereinsseite so verbreitet wird. Wieso also jetzt mit dieser Bezeichnung groß werben? Ein netter Alternativvorschlag kam von den Supporters. Doch hierzu lest mehr in der Rubrik „Mainz – meine Stadt“. Wer heute Abend noch nichts vor hat, dem sei die Party anlässlich des siebenjährigen Bestehens des Fanclubs „Flagrantia Moguntia“ empfohlen. Zeit und Ort erfahrt ihr auf Nachfrage bei uns. Rückblick Eintracht Frankfurt Derby am Bruchweg und schon im Vorfeld ließen sich die Hessen so einiges einfallen. Eigens angefertigte Anti-05-Aufkleber, ein Graffiti gecrosst, große Aufrufe und das alles im Rahmen einer D-Day Kampagne. Scheinbar nehmen sie uns entgegen der eigenen Äußerungen ja doch ganz schön ernst. Zusammen passen die Taten mit Worten wie "Emporkömmlinge", "Möchtegernderby", "Clownsdorf" etc. jedenfalls nicht. Aber wir waren auch nicht ganz untätig und so hatte rechtzeitig zum Derbytag alles wieder seine Ordnung. Am Spieltag selbst trafen wir uns mit rund 200 Leuten in der Stadt und traten gegen 13 Uhr den Weg zum Stadion an. Der Weg verlief, getragen von Gesängen und bis auf einen unerfreulichen Zwischenfall mit einem Böller (dazu aber an anderer Stelle im Heft ausführlicher), ganz ordentlich. Bei den Frankfurter Schiffsfahrern gab es wohl größere Probleme, da sie Genug der Worte, nach der tollen Fahrt nach Stuttgart kommt Vizemeister Schalke an den Bruchweg. Genießt das letzte Heimspiel einer rundum gelungenen Saison! Eure Ultraszene Mainz 01 3 lieber per pedes den Weg zum Stadion antreten wollten, die Polizei sie aber letztendlich in Busse verfrachtete. Im Stadion lag unser Hauptaugenmerk auf dem Support, eine Choreo war nicht geplant und mit unseren Spruchbändern gab es aufgrund des überfüllten Blocks so seine Probleme, weshalb es von uns an dem Tag lediglich einige Fahnen zu sehen gab. Wir legten dann dementsprechend recht ansprechend los, endlich war mal Druck hinter unseren Gesängen und auf der Süd herrschte zu Beginn tatsächlich seit langem mal wieder eine wirklich gute Lautstärke. Der Spielverlauf war dann für uns äußerst... sagen wir mal unglücklich. Gleich zwei Eintrachttore dämpften die Euphorie merklich und nur noch unser Sektor zog weiter sehr gut mit. Kurz vorm Halbzeittee dann der Freistoßtreffer von Bancé. Quasi mit Ansage schießt er der Eintrachtmauer die Köppe ab und der Ball fällt hinter Nikolov in den Kasten. Das Spiel also zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder offener und spätestens nach dem Ausgleich von Simak tobt der Bruchweg erneut. Aber 4 nur kurz, da man sich unachtsam vor lauter Angriff auf die Führung wieder die neuerliche Gästeführung einhandelt. Der Adleranhang danach mit einem ganz ordentlichen Dauersupport, großteils oberkörperfrei und mit über dem Kopf geschwungenen Shirts. Auf unserer Seite ist die euphorische Stimmung nunmehr zu Zittern, Bangen und zu letzten Versuchen alles aus sich herauszukitzeln geworden. Zwischenzeitlich sorgt die Auswechselung, des nicht lange Zeit zuvor eingewechselten, Andi Ivanschitz für etwas Unruhe. Dann der entscheidende Moment kurz vor Ende: Flanke, Kopfball Ari, Tor! Alle Spannungen entladen sich, wir haben gerade so nochmal die Kurve gekriegt und die Eintracht nimmt keinen Dreier mit nach Hause. Artig wird der Mannschaft noch Beifall geklatscht, immerhin haben sie nie aufgesteckt und sind nach diesen Rückschlägen doch nochmal zurück ins Spiel gekommen. Von daher fällt das Fazit trotz höherer Erwartungen doch recht zufriedenstellend aus und insbesondere Aristide Bancé hat sich mit diesem Spiel zumindest ein kleines Denkmal gesetzt. Nach dem Spiel ging es für uns dann noch gemütlich in die Stadt, wo der Abend ohne weitere Zwischenfälle verbracht wurde. Zu erwähnen wäre noch der Besuch aus Saloniki, 3 Iraklis Ultras waren auf unsere Einladungen extra zu dem Spiel angereist, nachdem nun bereits seit einigen Monaten Kontakte zum dortigen Apache Club bestehen. Auch ihre Fahne wurde deshalb als Zeichen der Wertschätzung ihres Besuches in unserer Kurve aufgehängt. Für uns lässt sich neben dem sportlichen auch ein insgesamt zufriedenstellendes Fazit für unseren Auftritt ziehen. Die aktive Fanszene war an diesem Tag sehr geschlossen und hatte auch im Stadion stimmungsmäßig einen besseren Tag. Klar geht das alles noch viel besser, aber erlebt haben wir es bei den vorherigen Derbys oftmals deutlich schlechter. Es bleibt nun nur noch alle aufzufordern, auch wenn kein Derby ansteht näher zusammen zu rücken und die Mainzer Fanszene nach besten Kräften nach vorne zu bringen! 5 Rückblick VfB Stuttgart Zum letzten Auswärtsspiel gab es vom Verein nochmal einen Sonderzug mit Partyabteil, von diesem Angebot machten einige "Fans of Alcohol" auch regen Gebrauch. Dementsprechend feuchtfröhlich verlief die Fahrt und die ausgerufene Trikotfahrt hatte zumindest bei nahezu allen aktiven Fans Anklang gefunden. Nach etwas Diskussion wegen Zaunfahnen und nach der Verabschiedung der Stadionverbot'ler, wurde der untere Bereich des Blocks geentert. Auch heute kam wieder ordentlich Material zum Einsatz und der Sektor Ultra zog übers gesamte Spiel sehr gut mit. Insgesamt ein sehr folkloristischer, tanzfreudiger Auftritt mit viel Bewegung und auch optischen Reizpunkten. Im restlichen Block teils ebenfalls Support oder eben Konsumententristesse. Schön zu sehen, dass aber viele ihre eigene Verantwortung für den Support erkannt haben und sich und ihr Umfeld immer wieder pushen. Auf dem Platz bekam man einen starken FSV zu sehen, viele durchaus ansehnliche Aktionen brachten immer wieder Torgefahr. Es war nicht zu merken, dass der VfB zu den stärksten Teams der Rückrunde gehört und das im eigenen Stadion. Als dann Fathi und kurze Zeit später Andre Schürrle die Sahnehäubchen auf eine gute Leistung setzten, schien der Sieg schon in trockenen Tüchern. Ein grober Patzer in unserer Hintermannschaft brachte die schon geschlagenen Schwaben wieder zurück ins Spiel. Kurzzeitig brachen alle Dämme und wir waren mit einem Punkt gut bedient. Aber auch nach dieser starken VfB-Phase fingen sich unsere Jungs wieder und mit etwas Glück hätte Chadli Amri fast sein grandioses Solo noch mit dem 3:2 gekrönt. So blieb es aber beim gerechten Remis. Bereits vor dem Spiel sorgten die VfB-Fans mit einer gelungenen Choreographie zum Abschied der Cannstatter Kurve für ein optisches Highlight, das wurde entsprechend auch vom Gästeblock mit Applaus 6 bedacht. Anschließend ließ die Kurve rund um CC und Schwabensturm ihre Qualität recht unregelmäßig aufblitzen, teils langen Pausen stand eine hohe Mitmachquote gegenüber. Gut für die Stimmung auf beiden Seiten war allerdings die direkte Nähe, die immer wieder anspornte. Nach dem Spiel gab es noch eine kleine Pyroshow und Kurve sowie einige Spieler wurden verabschiedet. Auf der Rückfahrt herrschte dann ausgelassene Stimmung über eine insgesamt sehr gute Saison und bei Ankunft in Mainz wurde spontan noch eine kleine Party im Bahnhof gefeiert. Über hundert Leute besangen noch eine halbe Stunde lang nach Ankunft gemeinsam in der Bahnhofshalle den Verein und sich selbst. Die vorbeigehenden Passanten betrachteten dieses Spektakel sichtlich verwundert, für uns ein toller Abschluss einer schönen Fahrt. Schluss mit der Böllerei 2 Schon vor der Saison haben wir in der Blockbildung und auch innerhalb unserer Gruppe kommuniziert, dass in Zukunft bitte auf Böller verzichtet wird. Wir sprechen uns zwar ganz klar für den Einsatz von Pyrotechnik als Stilmittel aus, aber Böller sind leider ein kaum zu kontrollierendes Risiko insbesondere bei Menschenaufläufen, wie sie beim Fußball Gang und Gebe sind. Bislang hat diese Selbstregulierung auch sehr gut funktioniert und es blieb diese Saison sehr ruhig, was diese Thematik betrifft. Beim letzten Heimspiel gegen Frankfurt kam es aber auf unserem Marsch zum Stadion leider zu einem unglücklichen Zwischenfall. Aus dem hinteren Teil der über 200 Personen umfassenden Gruppe wurde ein Böller gezündet, der direkt vor den Füßen einer unbeteiligten Frau explodierte. Die Frau erlitt dadurch einen Hörsturz, Verbrennungen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Dass eine unbeteiligte Frau bei einem Marsch unserer Gruppe verletzt wird, darf niemals passieren. Es ist schlichtweg unentschuldbar und wir hoffen, dass durch diesen Vorfall auch der letzte endlich begreift, wie unkontrollierbar der Einsatz von Böllern beim Fußball ist. Lasst es endlich bleiben Leute, das Risiko Unbeteiligte zu verletzen ist einfach zu hoch und zudem schadet ihr mit solchen Aktionen dem Ansehen unserer Gruppe und liefert Polizei, Verbänden und Vereinen Argumente gegen einen legalen Einsatz von Pyrotechnik. Kurzum, ihr schneidet euch ins eigene Fleisch! Wir sind aktuell darum bemüht Kontakt zu der betroffenen Frau aufzunehmen, um uns für den Vorfall zu entschuldigen und ihr evtl. entstandene Kosten aus unserer Solikasse zu erstatten. Auch über die Blockbildung wollen wir ihr eine gute Besserung wünschen und appellieren nochmal eindringlich an die Vernunft aller anderen Fans und Ultras die Böllerei in Zukunft zu unterlassen! 7 Wieso? Weshalb? Warum? Letzte Woche haben wir ja zur Trikotfahrt nach Stuttgart aufgerufen, da haben sich ja einige doch gefragt, warum gerade wir dazu aufrufen in Trikots zu fahren. Als Außenstehender ist die Frage durchaus berechtigt und betrifft eine Thematik, nach der wir öfters gefragt und wegen der wir auch öfters kritisiert werden. Deswegen versuchen wir mal ein wenig Licht in die Sache zu bringen und euch eine dieser Ultràeigenheiten ein wenig zu erklären. Viele Ultragruppen und auch wir tragen nicht nur Kleidung mit Vereinsbezug, sondern oftmals auch schwarze oder neutrale Kleidung. Das hat dann in den meisten Fällen recht praktische Gründe, zum einen wirkt eine große Gruppe in schwarz sehr kompakt und geschlossen in sich und zum anderen fällt es so z.B. der Polizei schwerer Einzelne zu identifizieren. Das kann unter anderem bei Spielen hilfreich sein, in denen angedroht wird, dass Stadionverbot'ler aufgrund ihrer bloßen Anwesenheit in Gewahrsam genommen werden. Ein solcher Zustand ist für uns nicht hinnehmbar und wir sind deshalb bemüht dafür zu sorgen, dass sie nicht von der Anreise mit der Gruppe ausgeschlossen werden können. Neutrale Kleidung hingegen empfiehlt sich vor allem, wenn man individuell anreist und sich der Weg vielleicht mit gegnerischen Ultras kreuzen könnte. Gibt man sich dann als Ultras des Gegners zu erkennen, kann man schnell in eine Konfrontation geraten und im schlimmsten Fall seine Fanbekleidung geklaut kriegen. Neutrale Kleidung erleichtert es in dem Fall unerkannt zu bleiben. Grundsätzlich wollen aber auch wir durch unsere Kleidung unsere Zugehörigkeit ausdrücken, wenngleich es uns wichtiger erscheint seine Vereinsliebe durch Engagement zu zeigen als nur durch Kleidung. Wir schreiben also keineswegs irgendjemandem vor keine Trikots anzuziehen oder dergleichen, jeder soll und darf tragen, was ihm gefällt. Ausgeschlossen sind davon natürlich Nazimarken wie Thor Steinar, die wir ausdrücklich ablehnen und die wir nicht in unserem Block und schon gar nicht innerhalb unserer Gruppe sehen wollen oder tolerieren. Ein großes Problem das wir beispielsweise mit Trikots haben, ist das unbewusste Auftreten als Werbeplattform. Auf jedem Trikot prangert der Schriftzug des Sponsoren und somit hat das Tragen eines solchen auch immer den Nebeneffekt Werbung zu machen. Diesen Zustand bewerten wir sehr kritisch und er ist wohl einer der Hauptgründe, warum unsere Mitglieder eher selten in einem Trikot zu sehen sind. Besonders ärgerlich ist es aber, wenn auch andere Fanartikel, wie z.B. damals die Regenjacken noch einen Sponsorenschriftzug haben. Kann man bei einem Trikot ja wenigstens noch mit dem Argument Original aufwarten, ist so was einfach 8 nur eine billige Werbeaktion. Manche Fanartikel beißen sich also auch einfach mit unseren Idealen. In letzter Zeit haben wir daher auch viele eigene Fanartikel wie T-Shirts, Pullis, Schals oder Mützen entworfen, die größtenteils an die Vereinsfarben angelehnt sind. Damit verfolgen wir nicht nur das Ziel unsere Kassen für Choreos oder Material zu füllen. Nein, wir möchten damit auch einfach mehr Stil in den Auftritt unserer Fanszene bringen. Eine Alternative bieten zu den offiziellen Fanartikeln, die der Verein offeriert und die unserer Meinung nach leider oftmals kitschig, lieblos oder einfach überteuert sind. Viele Fans sind trotzdem bereit im Fanshop einzukaufen, weshalb dem Verein da natürlich kein Vorwurf zu machen ist, denn für ihn ist der Verkauf von Fanartikeln natürlich in erster Linie Einnahmequelle. Unser Fall sind die meisten Artikel aber einfach nicht, wir haben einen anderen, oftmals dezenteren Stil unsere Zugehörigkeit auszudrücken. Zudem legen wir sehr viel Wert darauf unabhängig zu sein, unseren eigenen Weg zu gehen, der auch nicht immer mit dem des Vereins konform gehen muss. Eigene, selbst entworfene Kleidung ist für uns damit nicht nur ein Identifikationsfaktor mit dem Verein, sondern mit der Arbeit und Kreativität aus den eigenen Reihen heraus. Er hat für uns damit einen deutlich höheren Wert als ein xbeliebiger Fanartikel, entworfen von einer Marketingabteilung, die dafür bezahlt wird. Zur Fahrt in Stuttgart haben wir uns nun trotzdem entschieden in Trikots anzureisen. Zum Einen, weil es einfach ein cooles Bild abgibt, wenn der ganze Block geschlossen in Vereinstrikots auftritt. Zum Anderen, weil unser Team in dieser Saison immer auf schwarz, orange oder gar grün zurückgegriffen hat. Zwar gibt es DFL-Vorschriften, die es vielerorts unmöglich machen auswärts in Vereinsfarben zu spielen, allerdings würde es sicher doch das ein ums andere Mal die Gelegenheit geben. Sogar bei Heimspielen trat unser Team auf Sponsorenwunsch hin in schwarz statt rot-weiß auf. Insofern ist diese Fahrt auch als eine Aufforderung an den Verein zu verstehen, wann immer es möglich ist in Vereinsfarben aufzutreten! Vielleicht hat der Text ja nun dem einen oder anderen unsere Sichtweise etwas näher gebracht und die Ausgangsfrage beantwortet. So wie bei diesem Thema gibt es einen Haufen Schubladen, in die man uns gerne hineinsteckt. Es ist uns, um dieses Denken etwas aufzubrechen, durchaus wichtig unsere Leser auch mal hinter diese Kulissen blicken zu lassen. Wir sind daher froh über jeden, der zum Stand kommt oder einen Leserbrief schreibt und seine Fragen vorbringt. Sofern konstruktiv formuliert, werden wir euch in den seltensten Fällen eine Antwort schuldig bleiben. 9 Aktuelle Infos zu unserer Dauerkartenaktion Seit einigen Spieltagen läuft unsere Aktion für den Fanblock im neuen Stadion, deswegen wollen wir euch heute einige aktuelle Infos mit auf den Weg geben. Auf der neuen Rheinhessentribüne werden über 11000 Stehplätze angeboten werden, die Blockaufteilung wird identisch mit der auf der aktuellen Südtribüne sein. Leider wird es auch auf der Rheinhessentribüne Zäune als Blockbegrenzung geben, es handelt sich dabei um eine Bauvorschrift des Landes Rheinland-Pfalz, die leider nicht umgangen werden kann. Für den neuen Block Q gilt es nun alle Supportwilligen zu bündeln und dort gemeinsam eine Festung aus dem neuen Stadion zu machen. Es ist daher wichtig jeden mit dieser Aktion zu erreichen, Fans mit Dauerkarten in anderen Blöcken und Fans ohne Dauerkarte, die endlich aktiv am Support teilhaben wollen. Aber auch Leute, die schon eine Dauerkarte haben, sich aber bewusst für unseren Stil der Unterstützung entscheiden wollen. All die sollen sich anmelden und so einen möglichst großen Stimmungspulk bilden. Einen Bereich, in dem wir alle 90 Minuten mitmachen und auch optisch mit Fahnen, Choreographien oder Spruchbändern auf uns aufmerksam machen werden. Wir wollen endlich wieder ein 12ter Mann sein und durch lautstarke Unterstützung das Spiel positiv für Mainz 05 beeinflussen und dem Ruf einer Fanszene mit guter Stimmung gerecht werden. Bislang haben wir schon über 270 Anmeldungen, wir sehen aber noch deutliches Potential nach oben! Damit das aber ausgeschöpft wird und wir wirklich jeden erreichen, benötigen wir eure Unterstützung, ihr müsst dafür sorgen, dass alle von dieser Sache mitbekommen. Ab sofort gibt es eine eigene Homepage zur Aktion unter http://www.fanblock.szene-mainz.de Auf der ihr alle Infos zur Aktion findet, die Blockbeschreibung, die Antworten auf eure Fragen, Kontaktmöglichkeiten und natürlich das Anmeldeformular zum Download. Auf dieser Plattform werden wir regelmäßig aktuelle Infos einstellen, vorbei schauen lohnt sich also auch in der Sommerpause. Verlinkt die Seite und informiert alle Freunde und Bekannte, die auch aktiv Stimmung machen wollen von dieser Sache. Auch in den Internetcommunitys wkw, studivz oder Facebook gibt es mittlerweile Gruppen mit Infos zur Aktion, tretet selbst in die Gruppen ein und ladet alle potentiellen Fanblockgänger ebenfalls ein. Am USM- Stand stehen wir euch natürlich auch jederzeit Rede und Antwort zur Dauerkartenvergabe. Momentan sieht es so aus, dass wir die Liste nach dem ersten Heimspiel der nächsten Saison dem Verein übergeben werden und dieser dann den Leuten eine Dauerkarte für den neuen Fanblock reserviert. Da nun die 10 Sommerpause ansteht und viele außerhalb des Spieltags keine Möglichkeit haben das Formular abzugeben, haben wir heute auch nach dem Spiel den Stand für einige Zeit geöffnet! Also meldet euch an und helft mit die Aktion bekannter zu machen! Lasst uns gemeinsam in neue Sphären aufbrechen! Stimmungsblock im neuen Stadion! Anmelden heute! Die Planungen für das neue Stadion laufen nach wie vor auf Hochtouren. Mittlerweile haben wir rund 300 Anmeldungen für den neuen Stimmungsblock, was angesichts dessen, dass wir bisher vergleichsweise eher wenig Werbung für diesen gemacht haben, doch ein ganz ordentlicher Erfolg ist. Dennoch ist das Ziel damit noch lange nicht erreicht. So weit weg das Ganze vielleicht noch klingen mag, viel Zeit zum Anmelden ist nicht mehr! Die Ticketvergabe soll nach dem ersten Heimspiel der neuen Saison bereits beginnen, daher muss die Liste bis dahin komplett sein. Daher zögert nicht lange, und meldet euch gleich heute am USM-Stand an. Extra hierfür werden wir heute ausnahmsweise auch nach dem Spiel den Stand öffnen, so dass ihr auch noch auf dem Nachhauseweg nochmal vorbeischauen und euch anmelden könnt. „Aufbruch in neue Sphären“ heißt das Motto, wenn ihr gewillt seid, 90 Minuten lang abzugehen, durchzudrehen und alles für rot-weiß zu geben, dann werdet ein Teil dieser neuen Ära und nutzt heute die Gelegenheit, euch anzumelden! Nähere Infos gibt es dazu nun auch auf einer eigenen Homepage: www.fanblock.szene-mainz.de Desweiteren existieren mittlerweile auch Gruppen dazu in den sozialen Netzwerken, denen es sich beizutreten lohnt: http://www.studivz.net/Groups/Overview/dac65a02f5e89654 http://www.facebook.com/group.php?gid=112786085427684 http://www.wer-kennt-wen.de/club/wlmzkhw8 11 Interview mit Marco Rose Für die letzte Ausgabe der Saison konnten wir als Interviewpartner eine absolute Identifikationsfigur gewinnen. Mit Marco Rose stand uns einer der Dienstältesten Profis aus dem Verein Rede und Antwort. Blockbildung: Hallo Marco, zunächst einmal natürlich die Frage nach der aktuellen Situation: Wie fit bist du und wie groß stehen die Chancen, dich am Samstag noch mal auf dem Platz zu sehen? Marco Rose: Gesund bin ich, fit ist natürlich immer so eine Sache. Klar ist natürlich, dass ich jetzt 5 Vorbereitungen nicht mitgemacht habe, da kann man natürlich nicht davon ausgehen, dass ich auf dem Fitnesslevel bin, um auf dem Niveau zu spielen wie die Jungs das gerade machen. Ich wandle da momentan ein wenig zwischen den Welten, ich mache momentan viel bei den Amateuren, trainiere da auch mit, weil sie gefragt haben, ob ich da nicht auch helfen könnte in der schwierigen Situation aktuell. Jetzt am Freitag ist da ein sehr wichtiges Spiel auf Elversberg, worauf ich momentan meinen Fokus lege. Ich trainiere nachher auch mit den Amateuren und was am Samstag passiert, das weiß ich noch nicht. BB: Du bist jetzt einer der dienstältesten Spieler hier, wie siehst du die Entwicklung des Vereins und seines Umfelds in dieser Zeit? MR: Grundsätzlich kann man zur Entwicklung nur positives sagen, ihr wisst ja auch was wir für ein Verein sind und welche Möglichkeiten wir haben und dass wir in der Bundesliga spielen. Das macht natürlich einiges aus. Ich glaube dass es wichtig ist, dass wir uns in der Liga etablieren, wie wir es dieses Jahr gut gemacht haben. Es sollte aber keiner anfangen zu träumen, ich glaube wir gehören in die Liga, müssen aber jedes Jahr darum kämpfen drin zu bleiben und wenn vielleicht irgendwann mal etwas mehr raus springt, dann ist es auch schön. Von der Stimmung her ist es natürlich wie in jedem Fußballstadion, da ist man Schwankungen unterlegen. Es ist klar, dass so eine Saison wie letztes Jahr, wo wir aufgestiegen sind, für Fans nicht so berauschend ist, weil wir nur ganz wenige Heimspiele gewonnen haben. Aber man hatte trotzdem immer das Gefühl, dass die Leute hinter einem stehen, dass sie uns versuchen zu tragen. Man merkt aber natürlich trotzdem, wenn es nicht so läuft, dann ist es natürlich auch mal etwas weniger. Aber man muss auch mal sagen, dass die Leute hier ein feines Gespür dafür haben, ob was grundlegendes falsch läuft, wo man dann auch reagieren muss oder vom Prinzip her die Einstellung und Ziele wirklich stimmen. Dass man dann auch einfach pushen muss und sagen kann, ok die Jungs haben alles gegeben und es hat nicht gereicht. 12 BB: Gibt es da auch Unterschiede in der Professionalität zu deiner Anfangszeit und heute? MR: Ja, das sind natürlich Welten zu damals als ich hier her gekommen bin. Ich weiß noch, damals haben wir uns im Haus hinter der Haupttribüne umgezogen, der VIP-Raum war oben in einem kleinen Räumchen. Alles sehr familiär und hat sehr viel Spaß gemacht, aber was jetzt hier entstanden ist über die Jahre hin, sich immer noch weiter entwickelt und jetzt im Stadionneubau gipfelt ist schon Wahnsinn. Für mich ist es schön das mit zu beobachten. Wichtig dabei ist aber, dass wir unser Gesicht als Verein nicht verlieren, dass wir wir bleiben. Man muss auch sagen, wir haben nach außen hin immer suggeriert, dass wir ein besonderer, anderer Verein sein wollen und es ist eine große Verantwortung es auch zu leben. Das ist nicht einfach, weil man zwischendrin immer mal das Gefühl hat jetzt wird es ein bisschen normal. Man muss dafür arbeiten, aber ich hab im Moment ein richtig gutes Gefühl, aber es ist sicherlich kein einfacher Weg. BB: Was kannst du zu den Trainern in deiner Zeit bei Mainz 05 sagen, Jürgen Klopp, Jörn Andersen und Thomas Tuchel? MR: Der Kloppo war hier, hat den Verein unglaublich nach vorne gebracht, hat ihm ein Gesicht gegeben, ihn geprägt und das erste Mal in die Bundesliga geführt. Über Jörn Andersen kann ich soviel nicht sagen, weil ich mit ihm nicht so viel zu tun hatte, aber er hat die Mannschaft in die Bundesliga zurückgeführt, ein sehr anerkennenswerter Erfolg. Thomas Tuchel ist natürlich ein absoluter Fachmann, der auch oftmals mit Kloppo verglichen wird. Ich kann sagen, dass er ein grundlegend anderer Typ ist, er ist einfach nur genauso jung wie Kloppo damals war. Er geht aber viele Sachen anders an, ich denke aber schon, dass er jemand ist, der versucht den Weg Mainz 05 so weiter zu gehen und das finde ich sehr gut. 13 BB: Wie ist nach so einer langen Zeit deine Identifikation mit Verein und Fanszene? MR: Absolut, das ist eine Sache die mir immer wichtig war. Auch schon in Hannover, selbst wenn ich nur 2 Jahre dort war. Mir ist schon wichtig, was in der Fanszene passiert, die Meinungen und Stimmungen sind mir wichtig, natürlich kann ich nicht immer alles nachvollziehen oder alles gut heißen. Gab ja auch mal ein Interview, was der ein oder andere nicht so prickelnd fand, aber ich war z.B. auch auf der 10 Jahres- Feier von den Meenzer Metzgern. Wir kennen uns auch privat, es ist also schon wichtig, dass da ein gewisses Verhältnis besteht zwischen Fans und Spielern. Man muss aber als Typ auch für so etwas geschaffen sein, das kann nicht jeder so, aber mir macht es Spaß und am Ende schweißt es ja auch zusammen. Wenn ich weiß wie ihr ein bisschen tickt, weiß man auch was man erwarten kann und worauf man etwas Acht geben sollte. Am Ende ist es natürlich eine Phrase, aber für mich ist es wirklich so, dass man die ganze Geschichte hier nur gemeinsam aufziehen kann. Also es ist schon wichtig für uns Spieler, dass die Fans hinter einem stehen und man Dinge gemeinsam angeht. Es wird auch wichtig sein, dass man das Verhältnis Mannschaft/Fans weiter pflegt oder sogar verbessert. Ich weiß nicht wie es momentan aussieht, ob da Kontakt besteht und ob es genug ist. Es ist aber wie überall im Leben, Kommunikation ist das A und O. BB: Fühlst du dich jetzt mittlerweile als Mainzer oder bist du immer noch zu deinen Wurzeln hingezogen? MR: Ne, muss ich sagen absolut. Ich hab ja früher des Öfteren Interviews gegeben, in denen ich gesagt habe ich gehe irgendwann zurück nach Leipzig. Mittlerweile kann ich mir aber richtig gut vorstellen noch eine lange, lange Zeit hier zu bleiben. Es ist für mich wirklich eine richtige Heimat geworden, ich fühl mich zuhause und angekommen. BB: Wir nehmen in letzter Zeit etwas den Trend wahr, dass das Verhältnis zwischen Spielern und Fans merklich auseinanderdriftet, auch wegen häufigen Vereinswechseln. Siehst du das ähnlich und wo liegen die Ursachen dafür deiner Meinung nach? MR: Ich beobachte so was natürlich auch, aber man muss als Spieler eben auch der Typ für so etwas sein, um auf Leute zugehen zu können und sich für so was zu interessieren, was da bei euch passiert. Der Verein geht da natürlich auch momentan einen neuen Weg, es werden viele Spieler verpflichtet die schon einiges erlebt haben, mit internationaler Erfahrung oder bei größeren Vereinen gespielt haben. Vielleicht kennen die das von dort auch gar nicht. In Spanien oder England ist es ja so, da wird abgepfiffen und es ist gar nicht üblich, dass man da noch mal zu den Fans 14 geht und sich bedankt. Da wird kurz geklatscht vom Mittelkreis und nach einer Minute ist der Platz unten leer. Es ist immer eine Frage der Charaktere und Mentalität innerhalb der Mannschaft, ich beobachte natürlich auch, dass die ganze Sache im Moment vielleicht etwas zu kurz kommt. Da finde ich es auch wichtig dass man darüber redet, wenn euch das auffällt. Man kann keinen Spieler dazu zwingen irgendwo hinzukommen, Gespräche zu suchen oder sich dafür zu interessieren. Da ist es wichtig, dass der Verein eben auch Spieler verpflichtet, die zu solchen Identifikationsfiguren werden können und die nicht nur hier her kommen, ihren Job machen und nach Hause gehen. Sonst wird es irgendwann auch dazu kommen, dass wir unsere Art als Verein verlieren, was ich persönlich sehr traurig fände. Ich kann wenn ich nicht mehr dabei bin nicht mehr so viel Einfluss darauf nehmen, aber da ist auch der Verein in der Pflicht. BB: Wie nimmt man als Spieler die Stimmung im Stadion wahr? Kann das Spiele beeinflussen wenn vielleicht der Funke auf den Rasen überspringt? Mittlerweile ist es ja leider so, dass der Funke erstmal auf dem Platz entfacht werden muss, um das Publikum zu wecken. MR: Wenn man selbst spielt, kriegt man es schon mit, aber man nimmt es nicht so extrem wahr, weil man sehr fokussiert ist auf seine Aufgabe. Es gab hier in Mainz aber auch schon Spiele, in denen ich es extrem gemerkt habe und wo es wirklich auch noch mal gepusht und geholfen hat. In den letzten 2 Jahren konnte ich das Ganze jetzt etwas intensiver verfolgen, weil ich ständig am Rand saß und da kommt man oft ins Stadion und fühlt wie die Stimmung so ist. Manchmal sagt man sich nach 10 Minuten, da geht ja heut gar nichts, weder auf dem Platz noch von Außen. Da ist dann irgendwie nichts da, keine Atmosphäre. Dann gibt es aber auch Spiele, wo du raus kommst, Choreos von euch sieht und da ist die Stimmung von vornherein gut. Alle merken da kann heute was Besonderes passieren und dann gibt’s Spiele, die entwickeln eine gewisse Eigendynamik und da entwickelt sich das außen herum natürlich mit. BB: Gibt es da für dich Spiele, die du neben den Aufstiegsspielen als Highlights bezeichnen würdest. Die vom Feeling richtig in Erinnerung bleiben? MR: Das 100-Jahr Spiel gegen Schalke war etwas ganz besonderes. Es gab immer wieder mal so spezielle Spiele, man merkt oft auch, dass es einzelne Aktionen von Spielern sind, die dafür sorgen dass das Publikum merkt: "Heute geht was". Wenn einer was ganz beklopptes macht, einfach mal 100m sprintet, grätscht und auf einmal sind die Leute da. Ist natürlich schon so, dass mehr erwartet wird, wenn sich ein Erfolg einstellt und eine 15 gewisse Selbstzufriedenheit entsteht. In der Mannschaft dieses Jahr gar nicht so sehr. Die Jungs wollen immer mehr und immer noch, obwohl ja eigentlich schon alles erreicht ist. Aber man merkt schon manchmal, dass auf den Rängen eine gewisse Erwartungshaltung herrscht und man erstmal sehen will, was die auf dem Platz da abliefern. Im Grunde genommen glaube ich sind wir in Mainz schon extrem verwöhnt von der Stimmung. BB: Inwiefern ist ein Derby für die Spieler etwas besonderes, die meisten haben ja nicht mehr diesen regionalen Bezug, eine gewisse Abneigung gegen Frankfurt oder Kaiserslautern? MR: Das ist natürlich auch wieder sehr typabhängig, ich selbst kenne Derbys aus Leipzig und weiß wie das läuft. Wenn ich dann hier gesagt kriege, das Spiel ist ein Derby oder das, dann muss ich da erstmal etwas rein wachsen. Über die Jahre muss ich sagen gegen Kaiserlautern und Frankfurt, das waren schon Highlights für mich. Das merkt man dann schon beim Warmmachen, im Stadion selber, wenn man jetzt in Kaiserslautern oder Frankfurt gespielt hat. Für mich waren das immer Spiele, auf die ich mich gefreut habe. Es gibt aber auch Spieler, für die ist jedes Spiel wie das Andere, so was wächst aber auch. Wenn Spieler natürlich alle 2 Jahre ausgetauscht werden, wird es schwierig für Spieler sich auf so was einzustellen. Man sagt zwar vorher immer, dass wir den Sieg für die Fans holen müssen, aber das dann zu leben ist natürlich noch mal etwas Anderes. BB: Im Moment ist natürlich auch viel in den Medien über Sanktionen gegen Fans, was denkt man als Spieler darüber? MR: Die Frage ist natürlich: Was ist die Alternative dazu? Frank Rost hat da auch mal ein gutes Interview zu gegeben. Ich finde persönlich, wenn 16 jemand auf Gewalt oder Schlägerei aus ist, gehört er nicht in ein Fußballstadion. Ich denke, dass in Deutschland die Polizei zu wenige Möglichkeiten hat, Leute die wirklich etwas machen aus dem Verkehr zu ziehen. Also nicht sich jemanden willkürlich rauspicken, sondern wer wirklich auf Krawall aus ist auch hart zu bestrafen, dass er das Gefühl kriegt was falsch gemacht zu haben und so was nicht mehr macht. BB: Gerade jetzt im Fall Berlin wurde aber die gesamte Kurve für das Fehlverhalten einzelner bestraft... MR: Sehr schwierig, ich finde dass die Gesetzgebung in Deutschland nicht genug hergibt, um da detaillierter zu arbeiten. Da müsste man mehr Möglichkeiten schaffen. Ihr habt natürlich Recht, dass niemand bestraft werden darf, der nix gemacht. Da sind die Gesetzmäßigkeiten in Deutschland etwas verschoben und man sollte den Betroffenen mehr Handlungsspielraum geben. Fakt ist, ich kann Gewalt nicht gut heißen, das will ich im Stadion nicht sehen. Ich hätte aber z.B. überhaupt nix dagegen, wenn es so wie im Ausland Pyrotechnik erlaubt ist. Also natürlich, wenn es sicher ist und niemand gefährdet wird. Bei Gewalt aber sollte man rigoros handeln und demjenigen ganz klar zeigen, so geht’s nicht, Junge du bist raus. (Anmerkung der Redaktion: Nach dem Gespräch hat uns Marco noch mal zu diesem Thema befragt und wir haben ihm einige Erlebnisse geschildert. Aber das würde an dieser Stelle wohl den Rahmen sprengen) BB: Zwischenzeitlich hast du ja schon mal die Amateure erwähnt, wo siehst du deine eigene Zukunft und welche Rolle spielt Mainz 05 in deinen Überlegungen? MR: Ich war schon Co-Trainer bei den Amateuren, das wäre so eine Rolle, 17 die ich mir vielleicht vorstellen könnte. Im Moment sehe ich meine Zukunft hier, wir haben auch schon im Verein gesprochen. Es gibt da so die ein oder andere Variante wie es funktionieren könnte, da müssen wir dann nur noch mal wirklich ins Detail gehen. Ich würde mich freuen, wenn ich hier bleiben könnte, lernen könnte von anderen Trainern, da ich selbst auch jetzt meinen Trainerschein machen will. Ich will gerne dazu beitragen, dass es hier weiter voran geht. Da eventuell auch meine Erfahrung einbringen kann, die ich hier über die Jahre gesammelt habe und natürlich auch weiß wie der Verein und die Fans ticken. Und das dann vielleicht auch noch im Profibereich weitergeben kann, damit die Jungs wissen was sie erwartet und wie sie das Ganze auch angehen müssen. BB: Jetzt bauen wir ja ein neues Stadion, wie siehst du deine Chancen da vielleicht noch mal aufzulaufen? MR: (lacht) Vielleicht gibt es da ja mal so ein Traditionsspiel, irgendwie so was. Fakt ist, dass mein Vertrag als Profi dieses Jahr ausläuft und ich da im Moment auch wenig Chancen sehe, dass da noch was passiert. Ich sehe mich dann nächstes Jahr nicht mehr im Profikader. Wenn ich vielleicht Amateure noch spiele und dort überragend bin, vielleicht kommt’s ja noch irgendwie, irgendwann, man soll ja nie nie sagen. Ich persönlich bin auch so ein Typ, ich kann einfach nicht aufhören, nicht loslassen vom Fußball. Ich würde mich freuen, wenn ich da noch mal irgendwann kicken könnte, aber einfach mal gucken. BB: Alles klar, danke dass du dir die Zeit genommen hast und wir wünschen Dimo Wache, Peter Neustädter, Chadli Amri und dir alles Gute in der Zukunft und bedanken uns für all das, was ihr hier geleistet habt! Vergessen werden wir euch nie! Leserbriefe Von Norman: Bei unserem Spiel in Stuttgart am vergangenen Samstag ist mir ein lästiges Thema, das schon des Öfteren angesprochen wurde wieder einmal aufgestoßen. Vor allem auf dem Weg zum Stadion wurde von vielen mehrmals „Commando Cannstatt Liliputaner, Commando Cannstatt alles Afrikaner…“ gesungen. Scheinbar wird hierbei absolut nicht nachgedacht: Ist euch klar, dass dieser Gesang total rassistisch ist? Die Begriffe „Liliputaner“, „Afrikaner“ und „Schwule“ werden hierbei ganz klar als Beleidigungen für den Gegner verwendet – aber wie kann man denn 18 Begriffe für „andere“ ethnische Gruppen als Schimpfwörter verwenden? Dieselbe Diskussion gab es ja auch schon um den Gesang „xxx du Zigeuner“, der mittlerweile auch nicht mehr gesungen wird. In Mainz hat man doch wohl mit diversen Aktionen wie bspw. dem AntiRassismus-Tag gezeigt, dass man ganz klar gegen solche Dinge steht und, dass dafür in unserer Kurve kein Platz ist. Ich will niemanden verurteilen, er habe rassistische Gedanken, aber vielleicht sollte man sich mal überlegen, was man da eigentlich so singt! Der Blick nach… Osnabrück: Der VfL macht große Schritte in Richtung „zweite Liga“. Bei ihrem letzten Gastspiel im Dortmunder Westfalenstadion wurden die lilaweißen von 8000 Fans unterstützt. Diese nahmen im Stadion fast die komplette Nordtribüne ein und sangen ihre Mannschaft zum 2:1 Sieg, nachdem man mal wieder auswärts in Rückstand geraten war. Ein Video von dem Auftritt findet ihr unter http://www.youtube.com/watch?v=xXCP9QQ9n14 Sechs Tage später kam es zuhause an der Bremer Brücke zum ersten möglichen Endspiel um den Aufstieg. Osnabrück hatte die Möglichkeit, die Rückkehr in die zweite Liga perfekt zu machen, sofern die Konkurrenten aus Ingolstadt und Braunschweig patzen. Osnabrück machte seine Hausaufgaben und siegte mit 3:1. Braunschweig patze, Ingolstadt gewann, sodass dem VfL im letzten Spiel ein Unentschieden gegen Burghausen reicht. Auf den Rängen gaben die Jungs um die Violet Crew den Ton an. Unterstützt von 11 Mainzern gab es eine ordentliche Stimmung auf den Rängen. Der Aufstieg ist zwar noch nicht gelungen, gelingt aber hoffentlich im letzten Spiel! Wir drücken die Daumen und freuen uns auf mögliche Besuche in der 2. Liga! Dortmund: Für den weiteren Erhalt der Fankultur kämpfen die Fans aus Dortmund. Nachdem diese bei ihrem Gastspiel in Mainz die ersten zehn Minuten schwiegen, setzten sie bei ihrem letzten Auswärtsspiel in Nürnberg ihr Engagement für den Erhalt der Fankultur fort. Für das Auswärtsspiel wurden extra 500 T-Shirts mit einem eigens entworfenen Motiv hergestellt, mit dem möglichst viele Fans ihre Unterstützung ausdrücken sollten. Die 500 T-Shirts waren innerhalb weniger Minuten auf den Busparkplatz vergriffen. Im Stadion hing vor dem Stehplatzbereich nur eine Zaunfahne, mit der gleichen Message. 19 Frankreich: In der letzten Woche verbot das Innenministerium von Frankreich sieben französische Gruppen. Die Fanszene von Paris SaintGermain traf es dabei am heftigsten. Mit dem Urteil und dem Verbot der fünf Gruppen (Supras Auteuil, Grinta, Authentiks, Commando Loubard und Milice Paris) aus Paris will man den Konflikt zwischen den beiden Pariser Kurven entschärfen. Die Brigade Sud von OG Nizza und Cosa Nostra von Olympique Lyon wurden ebenfalls verboten. Beiden Gruppen wurde vorgeworfen, rund um die Spiele ihres jeweiligen Vereins des Öfteren an gewalttätigen Auseinandersetzungen beteiligt gewesen zu sein. Einen guten Text zu den Zuständen in Paris findet ihr unter http://www.coloniacs.com/img/Flyer_Parisk.jpg Stuttgart: Bei unserem Gastspiel konnte der VfB Anhang mit einer großen Choreografie punkten. Zum Abschied aus ihrer Kurve, die nach jahrzehntlangem Dasein abgerissen wird, organisierte das Commando Cannstatt eine 3-teilige Choreografie, die bereits bei dem vorletzten Spiel begonnen hatte und vorm Spiel gegen Mainz 05 beendet wurde. Die Choreografie war zu umfangreich, um sie hier detailliert zu erklären und oftmals sagen Bilder mehr als tausend Worte. Schaut euch die Bilder auf http://www.lostboys99.de an, es lohnt sich! Dies und Das Parkhaus: Das Parkhaus hat heute endlich wieder geöffnet! Nach unserem letzten Heimspiel wollen wir gemeinsam mit euch ein paar gemütliche Stunden mit leckerem Essen & günstigen Getränken verbringen. Wer also heute nach dem Spiel gerne gemeinsam die Saison ausklingen lassen will, kommt einfach hinter den Q Block oder direkt ans Parkhaus. Wir freuen uns auf euch! Fanprojekt: Das Fanprojekt hat auch während der Sommerpause wie gewohnt montags und mittwochs ab 18 Uhr für euch geöffnet. Außerdem zeigt das Fanprojekt an den Tagen die WM Spiele. Geplant sind kulinarische Köstlichkeiten, passend zu den Begegnungen. Schaut einfach mal auf http://www.fanprojekt-mainz.de und schaut euch den Plan an! Ärztefanclub Mainz 05: Der Ärztefanclub wird am 15. Mai zum zweiten Mal einen Gesundheitstag im Stadion durchführen. Für ein ordentliches Programm ist an diesem Tag gesorgt. Ab 10 Uhr stehen den Besuchern über 24 ärztliche Checkstationen zur Verfügung. Das Ganze ist natürlich kostenlos. Weitere Infos auf http://www.aerztefanclub.de 20 Handball: Für unsere Handballabteilung sind die kommenden Wochen richtungsweisende Wochen. Für die erste Mannschaft geht es immer noch um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Am 16.05.2010 um 17:00 Uhr treffen die Mädels im entscheidenden Spiel zuhause auf Kleenheim. Auch die zweite Mannschaft hat noch wichtige Relegationsspiele vor sich. Am 22.05. um 19:00 Uhr treffen Sie in Mundenheim auf ihren Gegner. Eine Woche später am 29.05. um 16:00 Uhr wollen Sie Zuhause den Erfolg fertig bringen. Wer also Zeit und Lust auf Handball und Mainz 05 hat, dem sind diese Termine sehr ans Herz zu legen! Fansehen: Die Zukunft des Mainzer Fansehens ist noch ungewiss, wird kein Sponsor gefunden ist für das zeitintensive Projekt Schluss. Die Macher des Fansehens heimsen für ihr Format aus Fankreisen zwar viel Lob ein, jedoch sind die Produktionskosten und der Zeitaufwand der betrieben werden muss zu hoch, um aus eigener Tasche bezahlt zu werden. Der Verein kommt als Unterstützer wohl nicht in Frage, versucht dieser sein eigenes Internetformat „Mainz 05 TV“ zu etablieren. Wir hoffen, dass es das Fansehen auch in der nächsten Saison weiterhin geben wird und danken für die Arbeit in der vergangenen Saison und freuen uns auf eine mögliche Fortsetzung in der nächsten Saison. Top: Ein Dankeschön an den Verein für den Einsatz des Sonderzugs beim letzten Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart. Humaner Preis für mächtig viel Spaß im Partyabteil und in geselliger Runde. Guter Ausklang der Saison! Flop: Wie in der Vergangenheit, kann auch der vorübergehende Gästeblock in der Cannstatter Kurve nicht mit Zaunfahnen-Plätzen punkten. Zwar gibt es im Block Platz für seine Fahne, jedoch ist diese vom Spielfeld aus fast nicht sichtbar, da die Werbebande und ein Haufen Ordner fast alles verdecken. Wir hoffen, das wird nach dem Umbau besser. Flop II: Unser Verein gratuliert dem FCK in der regionalen Presse mit einer Anzeige zum Aufstieg. Total unnötig, das Geld hätte man sich sparen können. Mainz – Meine Stadt Magenza – Das Jüdische Mainz Sicherlich hat jeder von uns in den letzten Tagen die Diskussion um die Namensfindung für die Zufahrtsstraße zu unserem neuen Stadion verfolgt. Durch Initiative der Supporters überdenkt der Ortsbeirat Bretzenheim nochmals seine Entscheidung eine „Arena-Straße“ ins Leben zu rufen. 21 Ein einfach nur nichtssagender, langweiliger und austauschbarer Name! Eine vieldiskutierte Alternative ist die „Eugen-Salomon-Straße“, deren Namensgeber der Gründungsvorsitzende unseres FSV (bzw. eines Vorgängervereins) war. Eugen Salomon war – wie sein Name schon erkennen lässt – jüdischen Glaubens, weshalb er nach der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 emigrieren musste. Unter der Nazi-Herrschaft endete generell eine lange Tradition und bewegte Geschichte jüdischen Lebens in Mainz. Seit dem Mittelalter war Mainz unter Juden auch als „Magenza“ bekannt – eine der Hauptstädte des europäischen Judentums. Die frühesten gesicherten Spuren jüdischen Lebens in Mainz lassen sich bis in das 10. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie legen Zeugnis von einer blühenden jüdischen Gemeinde ab, die als eine der ältesten in Deutschland gilt. Berühmtheit erlangte die jüdische Gemeinde in Mainz durch das Wirken ihrer Gelehrten, die Magenza zu einem kulturellen Zentrum des Judentums im Mittelalter machten. Auch in anderen Städten im heutigen RheinlandPfalz entwickelten sich blühende jüdische Gemeinden – so schlossen sich im 11. Jahrhundert die religiösen Gruppen aus Mainz, Speyer und Worms zu den sogenannten „Schum-Städten“ zusammen und unterstreichen damit ihre Führungsrolle im jüdischen Leben Mitteleuropas. Doch der Stolz, der zeitweise in den genannten Städten über florierende jüdische Glaubensgemeinschaften herrschte, verkehrte sich während des Mittelalters mehrfach ins Gegenteil. So wurden in Mainz im Jahr 1096 über 600 Juden feige von durchreisenden Kreuzfahrern auf dem Weg nach Palästina ermordet, ohne dass Staat oder Kirche ausreichenden Schutz bieten konnten oder wollten. Auch in den Folgejahren kam es zu unmenschlichen Judenverfolgungen. Mal lastete man der Gemeinde den Ausbruch der Pest im Jahr 1349 an, bis man im 15. Jahrhundert alle Juden aus dem damaligen Kurstaat Mainz vertrieb. Grundbesitz und sonstiges Vermögen eignete sich der Staat an. Nach diesem düsteren geschichtlichen Kapitel für unsere Heimatstadt dauerte es selbstverständlich äußerst lange, bis sich wieder eine jüdische Gemeinde im einstigen geistigen Zentrum ihrer Religion bildete. Erst ab dem 17. Jahrhundert lebte wieder eine ansehnliche Anzahl Menschen jüdischen Glaubens in Mainz, war jedoch weiterhin Repressionen der Obrigkeit wie Berufsbeschränkungen, Beschränkungen des Wohnraums und ähnlichem ausgesetzt. So blieb beispielsweise das einzig mögliche Wohngebiet für die Mainzer Juden die Gegend um den heutigen Flachsmarkt. Erst im Geiste der Aufklärung sowie in der Zeit der französischen Besatzung bis ca. 1810 lockerten sich die Maßnahmen und die jüdische Bevölkerung unserer Stadt wurde mehr und mehr als gleichberechtigt 22 anerkannt. Sichtbarstes Zeichen dieser Normalisierung der Verhältnisse war der Bau von zwei prachtvollen Synagogen, eine 1879 am Flachsmarkt nach Plänen des Stadtbaumeisters Eduard Kreyßig erbaut, wurde fortan vom konservativeren Teil der Mainzer Juden besucht. Die andere Synagoge, die fortan als Hauptsynagoge bezeichnet wurde, entstand 1912 in der Hindenburgstraße. Insbesondere die Hauptsynagoge stand in ihrer Größe und Bedeutung dem katholischen Dom oder der evangelischen Christuskirche in nichts nach. Als im Jahre 1933 die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland übernahmen, gab es in Mainz ein reges, jüdisches Gemeindeleben mit etwa 2600 Mitgliedern. Schnell schritt ihre Entrechtung voran. Nach Entlassungen aus dem öffentlichen Dienst und dem Boykott jüdischer Geschäfte folgten 1935 die Nürnberger Rassegesetze, die den Juden die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannten. Jüdische Schüler mussten ihre Schule verlassen und ab 1936 setzten Enteignungen von jüdischen Betrieben und Hausbesitzes ein. In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden die Synagogen in der Hindenburg- und Flachsmarktstraße geplündert und in Brand gesetzt und am darauffolgenden Morgen kam es zu zahlreichen Übergriffen auf jüdische Geschäfte und Wohnungen. Das Auftreten in der Öffentlichkeit wurde für die Juden, die sich ab 1939 durch das Tragen des gelben „Judensterns“ kenntlich machen mussten, immer gefährlicher. Immer mehr wurde Ihnen auch die Möglichkeit genommen, sich frei zu bewegen. Sie mussten zusammengezwängt in so genannten „Judenwohnungen“ leben, Friseurbesuche waren ihnen verboten und das Einkaufen nur zu bestimmten Uhrzeiten gestattet, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Unterdrückung und Demütigung folgte schließlich die Vernichtung. Am 10. Februar 1943 ging der letzte Transport von Mainz aus in die Konzentrationslager. Bei der Befreiung durch amerikanische Truppen 1945 lebten nur noch wenige Juden in Mainz. Es ist von etwa 1300 bis 1400 ermordeten Mainzer Juden auszugehen, unschuldige Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns. Am 17. Oktober 1945 wurde die jüdische Gemeinde in Mainz neu gegründet und ist zwischenzeitlich auf rund 900 Mitglieder angewachsen. Sichtbarstes Zeichen dieses begrüßenswerten wiedererstarkten Gemeindelebens ist der Neubau der Synagoge am alten Standort in der Hindenburgstraße, die hier fortan Synagogenplatz heißen wird. Dieser Neubau soll noch im Laufe dieses Jahres abgeschlossen sein und einen Ort der Toleranz, der Menschen aller Religionen offen steht, bilden. 23 Termine 16.05.2010 – 17.00 Uhr Handballdamen - Kleenheim 29.05.2010 – 14.00 Uhr Rot-Weiss Essen – 1.FSV Mainz 05 II 14.06.2010 – 11.07.2010 Juden im Deutschen Fussball in Wiesbaden 20.06.2010 – 17.00 Uhr 1FC Meisenheim – 1.FSV Mainz 05 25.06.2010 – 19.00 Uhr Hassia Bingen – 1.FSV Mainz 05 27.06.2010 – 17.00 Uhr Alemannia Waldalgesheim – 1.FSV Mainz 05 03.07.2010 – 10.00 Uhr Solicup auf dem Trainingsgelände am Stadion 04.07.2010 – 17.00 Uhr SVW Mainz – 1.FSV Mainz 05 03.08.2010 – 19.00 Uhr Wormatia Worms – 1.FSV Mainz 05 Außerdem sind wir Montags + Mittwochs im Fancafe anzutreffen. Das Fancafe findet ihr ab sofort wieder im HDJ, Mitternachtsgasse 8! Kommt vorbei! Heute am USM – Stand - Blickfang Ultra, Erlebnis Fussball je 3€ - 05 Retro Wintermütze 8€ - Ortsfremd No. 1 3€ - Doppelrad (No. 1-4) je 2€ - Fussballsportverein Kapuzenpulli 45€ - Balkenschal 10€ - Seidenschal „Szene Mainz“ 10€ - Verschiedene Button je 1€ - „Szene Mainz“ Shirt –rot- 9€ - Aufkleber „klein“ (100 Stk.) 2€ - Aufkleber „groß“ (250 Stk.) 4€ Bei Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen wendet euch bitte bei Heimspielen an unseren Stand am Eingang zum Q Block oder per E-Mail an info@szene-mainz.de Für den E-Mail Newsletter könnt ihr euch weiterhin kostenlos am USM Stand in eine Liste eintragen. Damit werdet ihr über relevanten Themen der aktiven Mainzer Fanszene informiert. Tragt euch einfach ein! Aktuelle Infos gibt es auch im Internet unter www.szene-mainz.de Bilder von Heimspielen, Auswärtsspielen und Aktionen findet ihr immer aktuell auf www.rheinhessen-on-tour.de