Roland Emmerich
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Roland Emmerich
mann! Männer, Mode, Stil Roland Emmerich Ungewohnte Pose: Der deutsche Blockbuster-Regisseur diesmal vor der Kamera ER & SIE HERBST-LOOKS AUTOS YOUNGTIMER ESSAY NICO ROSBERG OKTOBER 2011 VISIT OUR ONLINE SHOP WWW.MARC-O-POLO.COM Foto: Peter Rigaud, Dirk Spath/beide FOCUS-Magazin, Porsche MANN INHALT Angezogen: Roland Emmerich modelt und plaudert über Hollywood Abgefahren: Youngtimer sind für viele Männer das Objekt der Begierde Ausgesucht: Die aktuelle Herbstmode für sie und ihn macht gute Laune Modeshooting: Regisseur Roland Emmerich – ausnahmsweise vor der Kamera ............................... 4 Alte Liebe: Junggebliebene fahren auf die Autos ihrer Kindheit ab ................................................... 12 Haarspalterei: An der Körperrasur scheiden sich die Geister ............................................................. 16 Am Morgen danach: Neuheiten im Beauty-Regal ............................................................................... 17 Gastronomie: Ein Berliner Restaurant kocht Paläo-Küche – Essen wie in der Steinzeit .................... 18 Essay: Rimowa-Chef Dieter Morszeck erzählt von der Faszination Fliegen ........................................ 27 Er & Sie: Streifzug durch die Großstadt in coolen Herbstoutfits .......................................................... 28 „Was haben Sie denn an?“ Der Brite Jeremy Hackett erklärt, was einen Gentleman ausmacht ..... 36 Stilratgeber: So finden Sie das perfekte weiße Hemd ......................................................................... 38 Sex und die Schuhe: Jimmy-Choo-Gründerin Tamara Mellon weiß, worauf Frauen stehen ............. 40 Hotspot: Rennfahrer Nico Rosberg schreibt über seine Trauminsel Ibiza .......................................... 42 FOCUS „mann!“ FOCUS Magazin Verlag GmbH, Arabellastraße 23, 81925 München, Postfach 81 03 07, 81903 München, Telefon: 0 89/92 50-0, Fax: 0 89/92 50 - 20 26 Herausgeber: Helmut Markwort Chefredakteur: Uli Baur Stellvertetende Chefredakteure: Markus Krischer, Carin Pawlak Art Director: Bardo Fiederling Titel: Eva Dahme Chef vom Dienst: Sonja Wiggermann Konzeption & Redaktion: Elke Hartmann-Wolff, Marika Schaertl Mitarbeiter dieser Ausgabe: Stefan Grundhoff, Barbara Jung, Matthias Koth-Markgraf Grafik: Heike Noffke Bildredaktion: Rüdiger Schrader (Ltg.) Dokumentation/Schlussredaktion: Petra Kerkermeier (Ltg.) Produktion/Herstellung: Ernst Frost, Helmut Janisch, Christoph von Schiber FOCUS 40/2011 Bildtechnik: Harry Neumann (Ltg.) Bildbearbeitung: Reinhard Erler (Ltg.) Redaktionstechnik: Ingo Bettendorf; Stephanie Speer FOCUS „mann!“ erscheint in der FOCUS Magazin Verlag GmbH. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Uli Baur Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD-ROM. Sofern Sie Artikel aus FOCUS-Spezial in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon: 0 30/28 49 30, PMG Presse-Monitor GmbH. 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Socken, Falke. Schuhe, Salvatore Ferragamo FOCUS 40/2011 5 »Ich bin modisch nicht so der verrückte Typ. Ich ziehe mich immer gleich an – T-Shirt, Hemd und Jeans. Nur in London kleide ich mich feiner, mit schicken Mänteln und Schals« Roland Emmerich Grauer Wollmantel mit Samtkragen und Hose, Polo Ralph Lauren. Hemd, Olymp. V-Pullover aus Kaschmir und Wolle, Etro F OC OCUS OCU O C U S --SP CU -SPEZIAL -S SP S P EZI EZ E Z ZII AL A L 201 2011 20 2 01 0 11 11 Wollmantel und Hose, Salvatore Ferragamo. Rollkragenpullover, Lagerfeld. Schnürboots aus Rindsleder, Red Wing Shoes R oland Emmerich kommt eine halbe Stunde zu früh an diesem sommerleichten, 26 Grad warmen Tag zum Fotoshooting in München-Schwabing. Unpünktlichkeit gräme ihn, erklärt der 55-Jährige, gebürtiger Schwabe. Heute posiert er nicht hinter, sondern vor der Kamera, präsentiert für FOCUS Männermode. Sogar einen kanariengelben Overall streift er ohne Mucken über. In acht Minuten ist er frisiert, gepudert, ohne großes Bohei. Zwischen An- und Ausziehen findet er Lob für die brandneue Filmhochschule. Ende der Siebziger hat Emmerich im Vorgängergebäude zwischen Plüschsessel-Kinos und 150-Kilo-Kameras studiert und beichtet: „Ich habe gar keinen richtigen Abschluss.“ Die Hochschule hat ihm dann, als er längst Hollywood-Star („Independence Day“) war, das Abschlusszeugnis einfach nachgesandt. FOCUS 40/2011 Herr Emmerich, wie fühlt sich so ein Tag als Fotomodell für jemanden an, der sonst die Regieanweisungen erteilt? Ein bisschen unangenehm. In der Regel mache ich so etwas nicht. Aber es ist ja auch cool hier auf dem Set. Wie modeaffin sind Sie denn? Beim britischen Karomantel vorhin habe ich gestreikt. Der verrückte Typ bin ich nicht. Ich ziehe mich ja immer gleich an – T-Shirt, Hemd, Jeans. Nur in London kleide ich mich feiner, mit schicken Mänteln und Schals. Kaufen Sie selbst ein? Nein, mein Freund Omar sucht für mich aus. Er sagt immer: Musst du immer das Gleiche anziehen?! Er überredet mich dann zu modischeren Sachen, und am Schluss finde ich die auch toll. Tragen Sie bei harten Verhandlungen mit den Bossen der Filmstudios auch mal Anzug? Nein, wozu? Eine Weile habe ich mich für Pressetermine schicker angezogen – dunkelblaues Jackett mit Krawatte. Dann habe ich mir die Fotos angesehen und gedacht: Das bin ich doch gar nicht. Geben Sie richtig Geld für Mode aus? Ja. In letzter Zeit habe ich öfter teure Anzüge gekauft, beispielsweise von dem New Yorker Designer Thom Browne. Ich mag auch Boss, das ist preiswerter. Aber ich bin keiner, der auf den Preis guckt und zum Ausverkauf rennt. Das Gute an meinem Beruf ist, dass ich relativ viel Geld verdiene und mich um solche Sachen nicht mehr sorgen muss. Wir haben gehört, dass Sie neuerdings auch Sport treiben. Ja, mit einem Personal Trainer. Wenn man in mein Alter kommt, muss man was machen. In der Schule habe ich mich immer vor dem Sportunterricht gedrückt. Der war mir ein Graus – genauso wie der Religionsunterricht. 7 8 FOCUS 40/2011 »Ich kompensiere in meinen Filmen irre viele Lebensängste, nicht bloß Flugangst. Das Komische ist: Wenn ich einen Film drehe, bin ich völlig angstfrei« Roland Emmerich in der HFF, vor der Alten Pinakothek Trachtenweste aus Leinen, Baumwolle und Leder, Almsach. Hemd und Jeans, Peak Performance (alles gesehen bei Ingolstadt Village) Fotos: Peter Rigaud c/o shotview photographers Styling: Gabriela Santighian Grooming: Susan Voss-Redfern c/o fame Produktion: Eva Dahme Vielen Dank an die HFF München. 9 MANN BEKENNTNISSE Sind Sie mittlerweile vom Fitnesswahn in Hollywood infiziert? Nein, ich trinke gern mal zwei, drei Gläser Weißwein mittags beim Lunch. Da wird man in Los Angeles gleich angeguckt, als wäre man ein Alkoholiker. Die Amerikaner sind da übertrieben drauf. Aber ich vermute, dass sie dafür heimlich Drogen nehmen. Sie wollten Amerika immer wieder mal verlassen, aus Ärger über die Politik. Das hat sich geändert seit Barack Obama. Als er gewählt wurde, sagte ich: Jetzt werde ich Amerikaner. Seit einem halben Jahr habe ich einen US-Pass. Das bedeutet ja auch Anteilnahme am Land. Ich frage mich gerade zurzeit häufig: Was kann ich, Roland Emmerich, tun für das Land? Sie haben in Ihren Blockbustern wie „The Day After Tomorrow“ Themen wie den Klimawandel als Entertainment verpackt. Wäre nicht der aktuelle wirtschaftliche Niedergang Amerikas ein Filmstoff für Sie? Nein, ich bin zu fassungslos, was da passiert, mit der Wirtschaft, der Verschuldung. Da läuft einiges schief. Eines Ihrer politischen Anliegen ist der Umweltschutz. Mein Haus in Los Angeles ist mit Solaranlagen ausgestattet, und ich stifte viel Geld für grüne Organisationen. Mein guter Freund Harald Kloser, der Filmkomponist, sagt trotzdem immer: „Du bist ein Öko- Ich bin ein Romantiker. „Anonymous“ kommt meiner Vorstellung vom perfekten Glück als Filmemacher ziemlich nahe. Natürlich werde ich auch weiterhin große Filme machen wie „Independence Day 2“. Aber wegen der kleinen Filme wie „Anonymous“, die man selber auf der Leinwand sehen will, weiß ich, warum ich dieses Geschäft überhaupt mache. Glauben Sie, dass Sie mit „Anonymous“ dem Oscar näher kommen? Überhaupt nicht. Ich hoffe, dass meine Schauspieler nominiert werden. Wenn den Film ein anderer gemacht hätte, würde ich sagen: Oscar. Aber ich: Niemals! Steven Spielberg hat ja auch ein paar Filme gemacht, bis ihm der Oscar verliehen wurde. Sie hatten sich mit dem „Titanic“-Thema befasst, bevor James Cameron es zum Welthit verfilmte. Wurmt Sie das? Ja, das ärgert mich. Ich hatte damals viele Bücher über die „Titanic“ gelesen und war von dem Thema fasziniert, als mich jemand auslachte und sagte: „Da ist schon Cameron dran.“ Sie haben Spielberg und Fassbinder als Genies bezeichnet, sich selbst als Handwerker. So bescheiden? Die falsche Bescheidenheit habe ich hinter mir. Heute sehe ich mich als Künstler. Welchen romantischen Film hätten Sie gern gedreht? »Ich kann mir nicht vorstellen, nach Deutschland zu ziehen. Es liegt am schlechten Wetter. Und an den vielen Verboten« Roland Emmerich Heuchler – du fährst einen Zwölfzylinder.“ Ich glaube, so eine Schwäche muss man sich erlauben. Ich steuere halt gern Sportwagen. Aber ich unterstütze die Grünen in Deutschland sehr, obwohl ich seit 20 Jahren in Amerika lebe. Könnten Sie sich vorstellen, wieder ganz nach Deutschland zu ziehen? Nein, obwohl ich eine große Wohnung in Berlin habe. Es liegt am schlechten Wetter. Und daran, dass es in Deutschland so viele Verbote gibt. Ihren neuen Shakespeare-Film „Anonymous“ drehten Sie in Babelsberg. Wie war es, nach sündteuren Hollywood-Produktionen plötzlich einen relativ kleinen Film für schmale 26 Millionen Dollar zu produzieren? 10 „Cinema Paradiso“. Wer ist der umgänglichste Hollywood-Star? Mel Gibson. Weil er selbst Filmemacher ist und weiß, dass Schauspieler-Zickereien am Set gar nicht gehen. MIt wem würden SIe einen Tag tauschen wollen? Beeindruckt Sie zum Beispiel George Clooneys Sex-Appeal? Ja. Wir saßen neulich gemeinsam in einem kleinen Flieger, in dem es uns wegen Turbulenzen aus den Sitzen gehoben hat. Er ist im Gegensatz zu mir cool geblieben. Und ich dachte: Der hat Charisma, ist nett, sieht verdammt gut aus. Der Hammer. Wie wichtig ist es heute fürs Einspielergebnis, mit den Großen wie Angelina Jolie und Johnny Depp zu drehen? Das wird zunehmend unwichtiger. Es gibt nur noch ganz wenige Schauspieler, die Zuschauer in die Kinos ziehen. Das sind Leonardo DiCaprio, Adam Sandler, Johnny Depp und Will Smith. Bei den Frauen nur noch Angelina. Wobei mir Emma Stone sehr gefällt. Supergoldig. Die wird weit kommen. Von Ihnen stammt das Zitat, Kunst entstehe aus Kompensation. Was kompensieren Sie mit Ihren Filmen? Zum Beispiel das Verhältnis zu meinem Respekt einflößenden Vater, der mir viel Liebe gegeben hat – und Ratschläge. Ob ich wollte oder nicht. Ich kompensiere viele Lebensängste. Ich habe irre viele, nicht bloß Flugangst. Das Komische ist: Wenn ich einen Film mache, bin ich völlig angstfrei und mache mir keine Sorgen über Misserfolge. Existenzangst mussten Sie als Spross aus betuchtem Hause wohl nie haben. Nein, aber ich habe schon an der Filmhochschule andere Leute unterstützt. Trotzdem hieß es immer: Der macht den größten Film, weil ihn sein Vater finanziert. Stimmte gar nicht. Irgendwann war mir das egal. Stimmt es, dass Sie am Tisch immer für alle zahlen? Ja, ich bin schon großzügig. Aber ich bin auch Schwabe. Wie muss man sich Ihr Szeneleben in Los Angeles vorstellen – sind Sie auf Du und Du mit ganz Hollywood? Nein, es gibt während der Oscars vier, fünf Partys, wo man alle trifft. Danach ist man froh, dass es wieder vorbei ist. Ihre Nachbarin ist Helen Mirren. Wie ist das Verhältnis? Ich sehe sie einmal im Jahr, sie dreht ja die ganze Zeit. Ich treffe eher ihren Mann, wir reden dann über die Pflege der Hecken. Früher habe ich die Nähe von Schauspielern mehr gesucht, aber da muss man sich richtig anstrengen. Ich bin gut befreundet mit John Cusack oder Jeff Goldblum. Bei mir ist das Haus immer offen. Meine Partys gelten als ziemlich gut und sehr relaxed. Sie gaben unlängst hierzulande ein offenes Interview über Ihren Freund Omar und eine mögliche Hochzeit. Wären Sie in Amerika ebenso offenherzig bei dem Thema? Ach, klar, man wird älter. Früher hat keiner gewusst, dass ich schwul bin, heute ist mir das wurscht. Ich finde es wichtig, dass man zu politischen Themen wie der Homosexuellen-Ehe Stellung bezieht. Ich weiß natürlich von schwulen Schauspielern, die sich verstecken müssen. Aber das ist das Tolle daran, Regisseur zu sein: Man kann sagen, was man will. Who cares? INTERVIEW: ELKE HARTMANN-WOLFF / MARIKA SCHAERTL FOCUS 40/2011 1$9<%227& &20 S W I T Z E R L A N D MANN MOTOREN Papas Liebling! Mit dem Kauf von Youngtimern erfüllen sich Autoliebhaber den Traum ihrer Kindheit. Der Markt für die jungen Klassiker aus den achtziger und neunziger Jahren brummt BMW 635 CSi Die gepfeilte Schnauze und die Doppelscheinwerfer geben dem Klassiker in Chrom aus dem Jahr 1981 einen zeitlosen Look, der derzeit sehr gefragt ist. Mit diesem Coupé startete BMW seine 6er-Baureihe 12 FOCUS 40/2011 Mercedes-Benz 230 CE Das 231 PS starke G-Modell aus dem Jahr 1985 ist die Youngtimer-Ikone schlechthin. Schwer gefragt ist der WerksTurbo-Look wie hier in der Lackierung Kristallgrün-Metallic Schauspieler Matthias Schweighöfer fährt das Coupé W123 C in der Komödie „Zweiohrkücken“. In vielen Kinofilmen spielen Young Classics derzeit eine Rolle M änner zwischen 30 und 50 Jahren haben ein neues Spielzeug. In die Jahre gekommene Sportwagen aus den Achtzigern wie ein Porsche 911 Carrera erfreuen sich einer ebenso großen Beliebtheit wie ein Ford Granada oder VW Golf GTI. Dass Männer Oldtimer lieben, ist nichts Neues. Automobile Preziosen vom Typ Jaguar E-Type, der legendäre Mercedes 300 SL Flügeltürer oder aber ein Porsche 356 stehen seit Jahren in der Gunst der gut betuchten 40plus-Generation. Oldtimer-Rallyes wie Silvretta Classic, der sommerliche Kurvenspaß im ebenfalls österreichischen Ennstal oder gar die italienische Krönungsveranstaltung Mille Miglia finden viele Anhänger. Gleiches gilt für Oldtimer-Treffen wie die Essener Techno Classica oder den Oldtimer- 13 Fotos: Mercedes, BMW, Michael Goermann Porsche 911 Carrera 3.2 Grand-Prix am dauerverregneten Nürburgring. Doch abseits aller pseudoelitären Automobilinteressen der Vergangenheit hat sich ein neuer Trend gebildet: Youngtimer. Die Autos aus den achtziger und neunziger Jahren sind in. Im Unterschied zu Oldtimern sind sie bezahlbar, alltagstauglich und bringen dem Fahrer die eigene Jugend auf eine ganz neue Art zurück. Wer sich einen dunkelgrünen Jaguar XK 120 in die Garage stellt, kann sich an die Zeiten, als der schnelle Brite in Le Mans um Ruhm und Ehren rang, wohl kaum noch erinnern. Bei einem Youngtimer sieht das ganz anders aus. Die Modelle, zwischen 15 und 30 Jahren alt, sind aktuell der letzte Schrei auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Ein beigefarbener Ford Granada 2.0 L mit dem seidig weichen Zweiliter-V6 und schmalen 90 PS ist dabei ebenso begehrt wie ein leistungsstarker Porsche 944 – gern als besonders dynamische S2-Version. Autos, die sich der eigene Vater damals nicht erlauben konnte, sind im Lauf der Jahrzehnte erschwinglich geworden. Kaum ein Junge aus den siebziger Jahren kann sich davon freisprechen, nicht neidisch auf die Mitschüler gewesen zu sein, die seinerzeit in einer kostspieligen Mercedes Günstiger sind da noch Allerweltsmobile wie der Ford Sierra XR 4i, ein Opel Rekord 2.0 E Berlina oder ein VW Golf GTI aus den frühen Achtzigern. Damals allesamt Autos ohne besonderes Charisma, haben sie es – gerade in zeitgenössischer Farbwahl – mittlerweile zu Kultstatus gebracht. Genauso wie auf dem normalen Neu- und Gebrauchtwagenmarkt sind Fahrzeuge aus deutscher Produktion und teuren Fahrzeugsegmenten sehr begehrt. Sie gelten als alltagstauglich, als – von wenigen Ausnahmen abgesehen – wenig anfällig für Reparaturen, und sie kosten wenig im Unterhalt. Marken wie BMW, Porsche und Mercedes sind bei Youngtimer-Fans besonders beliebt. Doch auch angejahrte Ford, Opel, Volkswagen oder Audi sind in den Gebrauchtwagenbörsen mittlerweile gut durchforstet. Die Autohersteller haben diese Nostalgie erkannt. Volkswagen beispielsweise legte seinen Scirocco wieder auf und zelebriert einen kuriosen GTI-Kult. Marken wie Opel oder Ford denken über Neuauflagen der volumenstarken Altstars Manta und Capri nach. Die Youngtimer-Rallye Creme21 ist aus dem automobilen Jahreskalender kaum mehr wegzudenken. Jaguar XJ S-Klasse zur Lehranstalt gebracht wurden. Eine Luxuslimousine wie der Mercedes 560 SEL aus dem Jahre 1987 war seinerzeit das wohl beste Auto der Welt. Heute ist der automobile Luxus mit elektrisch verstellbaren Fondsitzen hinter blickdichten Jalousien für unter 10 000 Euro zu haben. Wer weniger Geld ausgeben und die eigene Familie stilecht chauffieren will, entscheidet sich für einen Mercedes 300 TE aus der Baureihe W 124. Der Sechszylinder mit rund 180 PS ist bis heute ein Wunder an Zuverlässigkeit. Zu bekommen für weniger als 5000 Euro. Eines hat sich nicht geändert. Die Trendmarken von heute stellten zumeist auch die Stars von damals. Ein Porsche 911 Carrera der späten G-Serie aus der Baureihe 930 wurde allenfalls von gut verdienenden Ärzten oder Rechtsanwälten gefahren. Wer konnte schon 80 000 D-Mark oder mehr für einen fahrbaren Untersatz ausgeben? Egal, ob offen oder geschlossen sind die 231 PS des bullig brabbelnden 3.2-Boxermotors noch heute ein automobiler Hochgenuss. Die Preise haben hier jedoch bereits mächtig angezogen. Waren derartige Renner vor Jahren noch für 15 000 bis 20 000 Euro zu bekommen, so sind für gute Exemplare mittlerweile 40 000 Euro oder mehr zu bezahlen. 14 „Die älteren Benz-Fahrzeuge sind inzwischen einfach cool“, findet Alexander Mankowsky, Trendforscher bei Daimler. Wenn er beispielsweise eine Mercedes E-Klasse der Baureihe W 124 mit Surfbrett-Gepäckträger im Berliner Szenebezirk Friedrichshain entdeckt, sieht er sich in dieser These bestätigt. „Früher war vielleicht die Zahnarztgattin mit dem Wagen unterwegs, heute hat eine neue Kundschaft das Auto für Freizeitund Alltagsbereiche entdeckt und stört sich nicht daran, wenn der Wagen auch mal einen Kratzer kriegt“, sagt Mankowsky. Dass die jungen Klassiker eine ganz andere Klientel anziehen als Neuwagen, ist aus Sicht der Marketingmacher gleich in mehrfacher Hinsicht interessant. „Mit den Young Classics können wir Leute an die Marke binden, die sich Mercedes-Benz eigentlich gar nicht leisten können oder über Mercedes gar nicht nachdenken würden“, erklärt Michael Bock, Leiter der Mercedes-Benz Classic-Sparte. Auf diesen Trend ist auch das Fernsehen aufgesprungen. In immer mehr Produktionen präsentieren sich die Darsteller in automobilen Stars von gestern wie Opel Admiral, BMW 6er Coupé oder einem lässigen Mercedes SL. Wie sich die Zeiten Stefan Grundhoff ändern können. FOCUS 40/2011 Foto: Jaguar An Eleganz nicht mehr zu überbieten: die Luxuslimousine, Baujahr 1994. An den rechteckigen Frontscheinwerfern scheiden sich die Geister MANN KÖRPERPFLEGE Verbreitet Glätte Im Lauf der Evolution musste der Mensch viele Haare lassen. Auf Neudeutsch: Grooming. Der Begriff aus der Tierpflege steht für Komfortverhalten – und will dem Mann an den Pelz N Je weniger Haare, desto besser wirkt das Deo in der Achselhöhle. Wenn bei angelegtem Arm ein Busch hervorquillt, sollte gestutzt werden Wer sportbedingt auf einen besseren cw-Wert nicht verzichten kann und häufig im Windkanal trainiert, lässt Arme und Beine waxen. Das hält zwei bis vier Wochen, kostet ca. 60 Euro. Frauensache bleibt es, die Extremitäten aus ästhetischen Gründen zu rasieren Sobald die Frau bei Sex was von Zahnseide murmelt, muss ein Kompromiss her. Ein Kurzhaarschnitt im Intimbereich sieht männlich und trotzdem aufgeräumt aus. Er ist mittels Barttrimmer einfach zu pflegen. Die Verletzungsgefahr ist weitaus geringer als bei Komplettrasur mit Klinge Zehenhaare? Ein Einzelschicksal. Am besten mit einem Trimmer angreifen und darüber schweigen 16 och vor 100 Jahren brauchten Herren zum Rasieren sechs Dinge: Dachshaarpinsel, Wasser, Schaum, Klinge, Pitralon und zumindest einen Fusselbart. Inzwischen gibt es Epilierer, Laser und Waxing. Und meistens geht es nicht um den Bart. „Viele Männer lassen sich Rücken-, Brust- oder Intimhaare entfernen“, sagt Natalia Dorozala von Wax in the City. Rund 15 Prozent männliche Kunden verzeichnet der EnthaarungsFilialist in Deutschland. Eine Studie von TNS Infratest benennt eine mögliche Ursache: 64 Prozent der Frauen wollen ihren Mann untenrum blank. Wo immer was wächst, soll gemäht werden. Dabei gilt das „Restfell“ an Kopf und Körper als Merkmal für Virilität. Welche Haare wegmüssen, entscheidet ein Mann am besten selbst. Grooming, zu Deutsch: Fellpflege steht schließlich für Komfortverhalten. Trotzdem gaben 89 Prozent der Befragten bei einer Studie der Beiersdorf AG den Wettbewerb am Arbeitsplatz als Hauptmotivation für Körperpflege an. Kahle Achseln sieht im Büro keiner. Wer aber eine Parfümwolke nachzieht oder gar Make-up benutzt, ist bei den Kollegen unten durch. Auch die BeautyIndustrie hat sich vom „metrosexuellen“ Mann verabschiedet. Die Megaseller der Branche pflegen vor allem die Haut – mit Rasierschaum, Cremes oder sanften Aftershaves. Außerdem gefragt: Anti-Aging-Produkte. Rund ein Fünftel der 18- bis 34-jährigen Männer benutzt sie laut TNS Infratest regelmäßig. MATTHIAS KOTH-MARKGRAF FOCUS 40/2011 Fotos: Andreas Achmann/FOCUS-Magazin (4) Dichte, Wuchs und Form entscheiden, was ästhetisch ist. Einzelhärchen zupfen oder mit Nassrasierer stutzen. Sonst hilft ein Dermatologe Illustration: Julia Krusch/FOCUS-Magazin Die Rollen bei „Planet der Affen“ sind vergeben – weg mit dem Pelz. Am besten durch Laser oder Waxing – Abrasieren bringt nur Stoppeln Erlaubt ist, was gut aussieht: Fusselbart eher abrasieren, Dreitagebart mit Trimmer in Form halten. Vollbärte und Schnauzer sind selten lässig und pflegeaufwendig. Ziegenbärtchen stehen nur Nussknackern. Bei Nasen- und Ohrenhaaren helfen Rundtrimmer oder türkische Barbiere Was tun, wenn’s brennt? Vier schnelle Helfer: Feuerlöscher. Das AftershaveGel Contre-Feu von Nickel kühlt strapazierte Haut und desinfiziert kleine Schnitte mit Allantoin und Maisöl. (ca. 24 Euro/75 ml) Der Berliner Modemacher Michael Michalsky liefert mit „Urban Nomads“ eine entspannende Aftershave-Lotion für die gestresste Haut männlicher Großstädter. (ca. 33 Euro/50 ml) MÜDE FÜSSE? NIE WIEDER! WIR TRAGEN MEPHISTO-SCHUHE MIT SOFT-AIR TECHNOLOGIE. SANDY (2 ½ – 8 ½) Der alkoholfreie Rasierschaum „Sensitive“ von Nivea For Men schützt vor Hautirritationen. Vitamin E und Kamille verhindern Rötungen und liefern Feuchtigkeit. 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In Berlin bietet seit diesem Sommer ein Restaurant mit dem Namen „Sauvage“, also „wild“, Paläo-Küche an. „Wir verwenden keine Lebensmittel, die es nicht schon in der Steinzeit gab“, erklärt Restaurantinhaber Boris LeitePoço. Dazu zählen: Fleisch, Fisch, Eier, Ge- 18 müse, Nüsse, Pilze und Honig. Neuere Errungenschaften wie Getreide, Milch, Butter, Zucker sowie Lebensmittelchemie sind tabu. Produkte aus Ackerbau und konventioneller Viehzucht gilt es nach der Steinzeit-Ideologie zu vermeiden, da diese Zivilisationskrankheiten verursachen. Unser Stoffwechsel habe die Anpassung an die neuzeitliche Nahrung noch nicht vollzogen, argumentieren die Adepten dieser Lebensweise. Die Caveman-Cuisine des „Sauvage“ kommt an. In den ersten Wochen, berichtet LeitePoço, der eigentlich gelernter Fotograf ist, bildeten sich Schlangen vor dem kleinen Restaurant in Neukölln, das er gemeinsam mit dem Brasilianer Rodrigo Poço, seinem Lebenspartner, führt. Die beiden Paläo-Pioniere, die zumindest deutschlandweit das einzige Restaurant à la Familie Feuerstein betreiben, offerieren eine verfeinerte Variante aus Biozutaten, die auf den ersten Blick doch eher unspektakulär daherkommt, etwa als „Rumpsteakstreifen vom grasgefütterten Rind an karamellisierten Zwiebel-Karotten mit geröstetem Sesam“. Zum Nachtisch reichen die beiden Wahlberliner „zartschmelzenden Schokokuchen mit Heidelbeeren“. Schokolade? Die stand wohl kaum auf dem Speiseplan des Höhlenmenschen. So, wie er sie mache, schon, versichert Leite-Poço. Er verwende Kakaorohmasse, die Süße stamme nur von Früchten und Honig. Attraktiv wird die Ernährung, die wenig Kohlenhydrate und dafür Proteine und Fette vorsieht, auch durch ihren gewichtsreduzierenden Effekt. Die unter Ernährungswissenschaftlern nicht unumstrittene Methode wurde erstmals in den USA in den 70er-Jahren propagiert. Neu ist hingegen der passende Sport: Evolutionäre Fitness – schwere Gewichte, kurze Sprints. ELKE HARTMANN-WOLFF FOCUS 40/2011 Fotos: Goetz Schleser/FOCUS-Magazin Boris Leite-Poço Die spannendsten Krimiautoren und ihre Fans präsentieren die Stricktrends für den Herbst ES GIBT ZWEI RECHTLICH UND WIRTSCHAFTLICH UNABHÄNGIGE UNTERNEHMEN PEEK & CLOPPENBURG. DIES IST EINE INFORMATION DER PEEK & CLOPPENBURG KG DÜSSELDORF. STANDORTE FINDEN SIE AUF DER RÜCKSEITE DIESES BEIHEFTERS ODER UNTER www.peek-cloppenburg.de Ein Woche Wochenend nde e auf ein ine em Gut in Ob Obe erb rba ayern. rn. Mit da d abei: i: Krimia Krimiautor utore en d de es Ullst Ullste ein Verl rla a gs, ihre ihre Le L eser, r, sta stapelw lwe eis ise e Büch Büche er. Und na n atürlich Strickpullis und –jack cke en, in de denen n ma m a n sich im He Herbst gut f ühlt. 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STANDORTE FINDEN SIE AUF DER RÜCKSEITE DIESES BEIHEFTERS ODER UNTER www.peek-cloppenburg.de Oliver Pötzsch („D Olive („Die Ludwig-Verschwörung“) rschwörung“) weiß iß ge gerne rne als ls Erst rste er, wer r d de er Mörde Mörder ist. Und di die e Tre Trend ndf farb rbe e für ür den n He Herbst ke kennt er auch uch schon. L AMBSWOOL-PULLOVER € 29,95 „In Strickj Strickja ack cke en f ühlt man n sich auch unt unte erw rwe egs irge irg endwi ndwie e zuh zuha aus use e“, find inde et Ha Ha rry K Kä ä mm mme erer r („Isa („Is a rtod“). L AMBSWOOL-CARDIGAN € 159,95 HEMD € 89,95 Åke Edw Åke dwa a rdson ist Schw Schwe edens ns Krimi–St Sta a r. Und beru ruf fsb sbe edingt Prof Pro fi in S Sa ache chen Strickja jack cke en: Sein ine en l le egendär ndäre en Kommissa Kommiss a r Erik Winte Wint er („Rot („Rote es Mee eer“) r“) lässt er im kühle kühl en Göt Göte eborg ermitt rmitte eln. STRICKJACKE, WOLLE. € 79,95 ES GIBT ZWEI RECHTLICH UND WIRTSCHAFTLICH UNABHÄNGIGE UNTERNEHMEN PEEK & CLOPPENBURG. DIES IST EINE INFORMATION DER PEEK & CLOPPENBURG KG DÜSSELDORF. STANDORTE FINDEN SIE AUF DER RÜCKSEITE DIESES BEIHEFTERS ODER UNTER www.peek-cloppenburg.de M atthi tthia as Tha Th alling llinge er in PULLOVER € 69,95 Ina In a Stöß Stöße el in JACKE € 89,95 STRICKJACKE € 49,95 LONGSLEEVE € 19,95 BERMUDA € 49,95 Åke Åk e Edw dwa a rdson in STRICKJACKE MIT FELLFUT TER € 89,95 Was s Michae Mich ael l Th The eurill urilla at („Se („S echs chse eläut läute en“) krimin krimine ell inde et? „W „We enn sich Männe Männer find schle schl echt a nzi nzie ehen, n, obwohl es hie hi er so schöne schöne Ding inge e gibt.“ TROYER, L AMBSWOOL. € 189,95 ES GIBT ZWEI RECHTLICH UND WIRTSCHAFTLICH UNABHÄNGIGE UNTERNEHMEN PEEK & CLOPPENBURG. DIES IST EINE INFORMATION DER PEEK & CLOPPENBURG KG DÜSSELDORF. STANDORTE FINDEN SIE AUF DER RÜCKSEITE DIESES BEIHEFTERS ODER UNTER www.peek-cloppenburg.de AM 2011-2-1516 Freibleibendes Angebot. Drucktechnisch bedingte Farbunterschiede sind nicht ganz auszuschließen. Leand ea nde er B Be eil ist Krimi Krimif fan n und fand nd es d da a rum großa großa rtig, ein paa p aar r T Ta a ge mit de den Autor utore en zu ve verbring rbringe en. Auch we wenn es k ke eine iner ge gewagt gt ha h at, im Tisch– tennis nnis g ge egen n ihn a nzutr nzutre eten. n. STRICKJACKE, SCHURWOLLE. € 189,95 ES GIBT ZWEI RECHTLICH UND WIRTSCHAFTLICH UNABHÄNGIGE UNTERNEHMEN PEEK & CLOPPENBURG. DIES IST EINE INFORMATION DER PEEK & CLOPPENBURG KG DÜSSELDORF MIT DEN FOLGENDEN STANDORTEN: Sie erhalten die gesamte in diesem Prospekt abgebildete Ware in unseren Häusern in: Berlin-Steglitz, Berlin Tauentzienstraße, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt Zeil, Hilden, Karlsruhe, Köln Schildergasse, Leipzig Petersstraße, Mainz, Mannheim, Mülheim Rhein-Ruhr Zentrum, München PEP Einkaufs-Center, Recklinghausen, Regensburg, Rosenheim, Saarbrücken, Stuttgart, Sulzbach Main-Taunus-Zentrum, Wiesbaden, Wuppertal. Eine große Auswahl der abgebildeten Ware erhalten Sie in unseren Häusern in: Aschaffenburg, Augsburg, Bad Homburg, Bergisch Gladbach, Berlin EKZ-Eastgate, Berlin Gropius-Passagen, Berlin Spandau-Arcaden, Berlin Wilmersdorfer Straße, Bocholt, Duisburg, Erlangen, Eschweiler, Frankfurt Hessen-Center, Frankfurt Nord-West-Zentrum, Gießen (P&C Woman), Günthersdorf Nova Eventis, Hagen, Halle, Hamm, Hanau, Homburg, Hürth, Kaiserslautern, Koblenz, Köln-Weiden, Leverkusen, Ludwigshafen Rhein-Galerie, Lünen, Mönchengladbach, Neu-Isenburg, Neunkirchen, Neuss Rheinpark-Center, Potsdam Stern-Center, Saarlouis, Siegen, Solingen, Troisdorf, Ulm, Unna, Viernheim, Weiterstadt, Wildau A10-Center. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir nicht sämtliche Marken in allen unseren Häusern führen. www.peek-cloppenburg.de Peek & Cloppenburg KG, Berliner Allee 2, 40212 Düsseldorf MANN LEIDENSCHAFT Leben aus dem Koffer: Gepäckunternehmer Morszeck jettet als Privatpilot um die Welt und engagiert sich für die Ju 52, die seit 1932 Luftfahrtgeschichte schrieb »Sie ist behäbig, faltig und laut« Der Kölner Unternehmer Dieter Morszeck, Chef des Kofferherstellers Rimowa, schreibt über die Lust am Fliegen, panische Passagiere und die Romantik der „Tante Ju“ Fotos: Har tmut Nägele, Frank Theisejans D ie pure Art des Fliegens erleben Sie am besten in einer „Tante Ju“: Sie ist behäbig, hat Falten und ist vor allem laut. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Steuerhorn dieser „alten Dame“ aus gerilltem Aluminium, hören das Grollen der drei großen 9-Zylinder-Motoren und brauchen Muskelkraft, um die Ruder zu bewegen. Sie spüren das Flugzeug in Ihrer Hand, fühlen sich in die 30er-Jahre zurückversetzt – und haben einen Riesenspaß. Ich besitze seit 30 Jahren einen Privatpilotenschein, lange bevor ich mit meiner Kofferfirma Rimowa eine Ju 52 mit unserem Markenlogo gebrandet habe, die heute in ganz Europa Rundflüge anbietet. FOCUS 40/2011 Fliegen ist mein gelebter Traum. Ursprünglich wollte ich ja mal Flugkapitän werden. Dann kam die Sache mit den Koffern dazwischen. Mein Großvater Paul gründete 1898 die Koffermanufaktur Paul Morszeck. Damals reiste man noch mit Dampfschiffen oder der Bahn. Nachdem mein Vater 1937 weltweit den ersten Tropenkoffer aus Aluminium entwickelt hatte, veränderten sich auch die Reisebedingungen rasant: Die Super Constellation flog Anfang der 50er erstmals über den Atlantik, das Reisen mit dem Flugzeug wurde gesellschaftsfähig. Hugo Junkers entwickelte die Ju 52 aus Flugzeugaluminium – aus dem gleichen Material konzipierte mein Vater 1950 den ersten Rillenkoffer. Der Hang zum Technischen wurde mir wohl in die Wiege gelegt. Als Kind habe ich mit meinem Vater oft das Deutsche Museum in München besichtigt, außerdem besuchten wir häufig den Flughafen Köln/Bonn. Dort sah ich zum ersten Mal einen Jet – die französische Caravelle, eines der ersten strahlgetriebenen Mittelstreckenflugzeuge der Welt. Erste Flüge, wie nachts mit einer Super Constellation von Frankfurt nach Köln, blieben mir unvergesslich. 1982 machte ich den Pilotenschein. Heute verbringe ich bis zu 150 Flugstunden jährlich in der Luft, steuere fast jede Woche unser Firmenflugzeug, eine sechssitzige 500 Stundenkilometer schnelle Turboprop. Wir fliegen grundsätzlich zu zweit als Piloten. Meine Mitarbeiter und Geschäftspartner fliegen gern mit mir, da gab es noch nie eine Beschwerde. Ich habe in den letzten Wochen Irland, Griechenland, Italien, Portugal und andere Länder angeflogen. Bin in Rio am Zuckerhut vorbei und in Grönland über den türkisfarbenen Fjorden und blendend weißen Eisschollen geschwebt. Aber schon allein jeder Flug über die Alpen ist ein Traum. Meine jüngste Leidenschaft gilt der Wiederbelebung einer alten Junkers F 13 – Urmutter aller Verkehrsflugzeuge und Vorläufer der Ju 52. Bleche und den Junkers-L5-Motor haben wir bereits. Drei Jahre wird unsere Mission wohl dauern. Bis dahin genügt es mir schon, wenn ich mit meiner Fliegerromantik andere Leute begeistern kann. So wie neulich, als die panische Freundin eines Geschäftspartners partout nicht in unsere Ju 52 einsteigen wollte, ich sie doch überredete und sie hinterher sagte: „Jetzt ist meine Flugangst völlig weg.“ 27 MANN MODE Ein Fall für zwei Shopping, flanieren, dinieren: Wie Er und Sie beim Ausflug in die City chic auftreten – die aktuellen Herbsttrends zwischen Sixties-Mode und Norweger-Style 28 FOCUS 40/2011 Sie: Seidenkleid, Strenesse, 549 Euro. Lederstiefel, Strenesse, 579 Euro. Er: Military-Wollmantel mit Kunstfell, Burberry London, 1795 Euro. Kaschmirpulli, Strenesse, 499 Euro. Jerseyhose, Prada, 520 Euro Linke Seite: Outdoorjacke, Wolle, Hugo, 349 Euro. Raw Denim Jeans, Brax, 100 Euro. Basic-Hemd, Strenesse, 129 Euro. Ledergürtel, Camel Active, 40 Euro. Baumwollmix-Schal, COS, 39 Euro. Auberginefarbene Lederschuhe, Prada, 395 Euro 29 Sie: Herrenhemd, Baumwolle, Ralph Lauren, 79 Euro. Jeansmini, Denim & Supply Ralph Lauren, 99 Euro. Plüschtasche, Miu Miu, 720 Euro. Ankleboots, Navyboot, 398 Euro. Er: Jacke, Schurwolle, Hugo Boss, 299 Euro. Karohemd aus Baumwolle, Burberry, 179 Euro. BaumwollChino, COS, 79 Euro. Pullover aus Schurwolle, Digel, 80 Euro. Rahmengenähte Lederschuhe, Mephisto, 250 Euro. Chronograph Seamaster Planet Ocean, Omega, 6100 Euro. Flanellhut, Altea, 60 Euro 30 Er: Flanell-Daunenjacke, Woolrich, 1049 Euro. Cordjeans, Tommy Hilfiger, 100 Euro. Wollmix-Pullover, Burberry, 349 Euro. Nylontasche, Prada, 590 Euro. Wollmütze, Denim & Supply Ralph Lauren, 50 Euro. Kopfhörer, Urbanears, 60 Euro. Lederhandschuhe, Versace, 450 Euro. Leder-Outdoorschuh, Mephisto, 120 Euro. Sie: Wollkrepp-Kleid, Miu Miu, 1365 Euro. Abendsandalen, Navyboot, 369 Euro. Constellation, Rotgold-Uhr, Omega, 19 000 Euro. Henkeltasche aus Saffiano-Leder, Prada, 1070 Euro FOCUS 40/2011 31 Er: Anzug aus Wolle, Digel, 330 Euro. Baumwollhemd, Digel, 60 Euro. Wollschal, Faliero Sarti, 219 Euro. Ledertasche, Burberry, 850 Euro. Brille, ApolloOptik, 30 Euro. Lederschuhe, Joop, 230 Euro. Chronograph Seamaster Planet Ocean, Omega, 6100 Euro. Sie: Mantelkleid aus Wolle, Prada, 2070 Euro. Lurexpumps mit Python, Prada, 590 Euro. Brille, Apollo-Optik, 100 Euro 32 FOCUS 40/2011 Er: Vintage-Lederjacke, Marco O’Polo, 500 Euro. Baumwollhemd, Camel Active, 70 Euro. Slim Jeans, Denim & Supply Ralph Lauren, 149 Euro. Ledergürtel, Marco O’Polo, 60 Euro. Fellkrempelboots, Camel Active, 180 Euro. Wollschal, Marc O’Polo, 90 Euro. Sonnenbrille, Apollo-Optik, 40 Euro. Sie: Jeansrock, Denim & Supply Ralph Lauren, 89 Euro. Seidenbluse, Eterna, 130 Euro. Jeansjacke mit Fellkragen, Denim & Supply Ralph Lauren, 199 Euro. Constellation, Rotgold-Uhr mit Diamanten, Omega, 19 000 Euro. Fellbooties, Navyboot, 449 Euro 33 FOCUS 40/2011 Sie: Cocktailkleid mit Pythondetails, Versace, 2400 Euro. Lackleder-Clutch, Burberry London, 850 Euro. Er: Anzug, Schurwolle, Strellson, 349 Euro. Baumwollhemd, Polo Ralph Lauren, 89 Euro. Kalbslederbrogues, Navyboot, 298 Euro. Seidenkrawatte, Eterna, 40 Euro Linke Seite: Er: Wollpulli, Prada, 630 Euro. Wollhose, Prada, 470 Euro. Uhr, Speedmaster Co-Axial Chronograph mit schwarzem Krokoarmband, Omega, 6100 Euro. Sonnenbrille, Apollo-Optik, 30 Euro. Sie: Baumwollkleid, Burberry Brit, 395 Euro. Python-Clutch, Prada, 1190 Euro. Constellation, Rotgold-Uhr mit Diamanten, Omega, 19 000 Euro Fotos: Dirk Spath/FOCUS-Magazin; Styling: Mischa Oexle; Assistenz: Daniela Schroll; gesehen bei: Hirmer, Off & Co. München 35 MANN STILIKONE Was haben Sie denn an? Mit seiner Herrenbekleidungsmarke hat es Jeremy Hackett von der Arbeiterschicht in die britische Oberschicht geschafft. Hier erklärt „Mr. Classic“, woran man einen wahren Gentleman erkennt Jeremey Hackett verkörpert den traditionellen englischen Look. Der 57-Jährige schreibt Bücher und Kolumnen 36 Fotos: Ulrich Lindenthal, Hackett Mr. Hackett, Sie gelten als der englische Gentleman schlechthin. Was macht einen Gentleman aus? Niemand in England würde so etwas fragen. Ein Gentleman spricht nicht darüber, was ihn ausmacht. Aber Sie sind ja aus Deutschland – also gut: Es geht nicht um Kleidung oder um einen bestimmten Stil. Ein Gentleman hat gute Manieren, zeigt Haltung und ist aufmerksam anderen gegenüber. Gutes Benehmen ist dabei viel wichtiger als der Anzug. Ein Gentleman ist charmant und geistreich. Wenn er noch gut aussieht – perfekt. In Deutschland hat Ihre Marke in diesem Jahr den dritten Shop eröffnet. Warum sind Sie mit Ihrer klassischen, fast schon altmodischen britischen Mode so erfolgreich? Die Deutschen mögen die englische Ästhetik. Sie passt in unsere Zeit, in der sich alle nach Tradition sehnen, aber nicht altmodisch sein wollen. Es geht nicht um Mode. Sondern um Stil. Das ist ein großer Unterschied. Warum sehnen wir uns nach Tradition? Das ist wohl ein Gegentrend zur Globalisierung. Alle reden darüber, wie wertvoll unser Kulturerbe ist. Vintage ist in der Modeszene ein wichtiger Begriff geworden. Offensichtlich haben die Leute Vergnügen daran, sich mit Dingen aus der guten alten Zeit zu umgeben. Für uns Briten ist das ja kein Modetrend, das ist unser Leben. Sie haben in der sehr klassenbewussten britischen Gesellschaft eine erstaunliche Karriere gemacht. Ihre Mutter hat sie als Baby in ein Heim gegeben, mit sechs Jahren wurden sie adoptiert. Heute kauft die britische Königsfamilie bei Ihnen ein. Ja, meine Adoptiveltern waren Arbeiter in Clifton. Vor Kurzem habe ich herausgefunden, wer mein leiblicher Vater war. Es ist faszinierend. Er ist Autorennen gefahren – und ich interessiere mich für Motorsport. Sein Großvater war Uhrmacher – und ich arbeite in der Modebranche. In diesem Sinne fühle ich mich meiner Herkunftsfamilie sehr verbunden. Seit ich weiß, wer meine richtigen Eltern sind, glaube ich an die Macht der Gene. Leider habe ich meinen Vater nicht kennen gelernt, er starb vor ein paar Jahren. Sehen Sie sich als Designer oder als Schneider? Keines von beiden. Ich bin ganz einfach Herrenausstatter. Ich habe immer vorn im Laden gearbeitet, ich weiß, was die Kunden wollen. Diese Wünsche gebe ich an unsere Schneider weiter. Schneider sind oftmals sehr gute Handwerker, aber sie sind nicht immer gut im Stylen oder bei der Auswahl von Material. Ein handwerklich gut gemachter Anzug kann scheußlich aussehen, weil das falsche Material verwendet wurde. Was halten Sie – rein optisch – von Ihrem Premier David Cameron? Ein Mann kann nichts falsch machen mit einem blauen Anzug, einem weißen Hemd und einer blauen Krawatte. Aber eine Stilikone wird Mr. Cameron nicht mehr. Früher hatten wir tatsächlich Politiker von anderem Format. Optisch und inhaltlich. Dann kam Tony Blair mit seinem Cool-Britannia-Müll. Entschuldigen Sie mein Vokabular. Aber seitdem geht’s bergab mit der britischen Politik bis hin zum Murdoch-Skandal. Der Ruf der britischen Monarchie war auch schwer angeschlagen . . . Wirklich? . . . bis zur Hochzeit von William und Kate. Ja, die beiden sind ein Gewinn. Ich habe William beim Polo getroffen, er ist ein feiner junger Mann. Im Grunde sind die Royals PR-Leute. William weiß, was er zu tun hat. Auch die Queen und Prinz Philip arbeiten ja beharrlich daran, das Vertrauen der Briten in die Monarchie wieder herzustellen. FOCUS 40/2011 Sie sind bewundernswert. Prinz Philip ist wahrscheinlich das stylischste Mitglied der Königsfamilie. So wie er möchte ich auch aussehen, wenn ich 90 bin. Sehr klassisch. Er versucht nicht, etwas darzustellen, was er nicht ist. Hat eine Stilikone wie Sie selbst ein Stilvorbild? Charlie Watts von den Rolling Stones zieht sich großartig an. Ich sehe ihn manchmal im Westend, immer in fein ausgesuchten Anzügen und handgemachten Schuhen. Und ich mag David Hockneys Stil. Er ist exzentrisch, ein bisschen chaotisch, aber er zieht seine Kleidung nicht nur an, er füllt sie auch aus. Welches ist Ihr Lieblingskleidungsstück? Ich mag Schuhe. Ich trage nur handgenähte. Diese zum Beispiel haben eine ganz interessante Geschichte. Das Leder stammt von einem Schiff, das 1786 vor der Küste Englands gesunken ist. Das Salzwasser hat das Leder 200 Jahre lang konserviert, es hat ein ganz außergewöhnliches Aroma. Besuchen Sie Fashion Events in Mailand, New York oder Berlin? Nein, Trends sind für mich nicht wichtig. Mir geht es um Authentizität. Ich finde es verwirrend, wenn mal dieses, mal jenes bunte Kostüm beklatscht wird. Man verliert seine Haltung. Was halten Sie von Karl Lagerfeld? Was er für Chanel gemacht hat, ist fantastisch. Und er macht großartige Fotos. Aber wenn ich ihn anschaue . . . Entschuldigen Sie, aber er sieht Furcht erregend aus. Seit 2010 schreiben Sie einen Fashion-Blog. Wie wichtig ist das Internet für Sie? Meine PR-Abteilung hat mich gebeten, diesen Blog zu schreiben. Dabei halte ich nicht viel von Facebook, Smartphones und all diesen Errungenschaften, die uns unsere Zeit rauben. Ich mag Papier, ich blättere gern in Zeitungen und Zeitschriften. Nennen Sie uns einen großen Stilfehler? Ich hasse es, wenn die Anzugärmel bis zu den Fingerknöcheln reichen. Das sieht aus, als hätte man den Anzug ausgeliehen. Ähnlich schlimm ist es, wenn im Sitzen die Haut zwischen Hosenende und Sockenanfang herausschaut. Zu dicke Krawattenknoten mag ich auch nicht. Wann machen Sie Ihre erste Damenkollektion? Ladies einzukleiden ist eine ganz andere Disziplin. Selbst wenn diese klassische Kleidung mögen, würden sie alle paar Wochen in meinen Shops fragen: Was gibt es Neues? Bei mir gibt es aber nichts Neues. Männer kommen mit einem Hemd, das sie im vorigen Jahr gekauft haben und wollen genau das gleiche noch einmal. INTERVIEW: BARBARA JUNG Oben angekommen Herrenausstatter Hackett zieht klassische Männermode den kurzlebigen Trends vor. 1979 eröffnete Jeremy Hackett sein erstes Atelier in London, heute verkauft er seine Anzüge und Freizeitkleidung weltweit 37 MANN STILBERATUNG Das perfekte Hemd Prinz Charles und David Beckham tragen Eton-Shirts. Jan Borghardt, Kreativdirektor des schwedischen Hemdenherstellers, erklärt hier, auf welche Details beim Einkauf zu achten ist Kragen Ein klassischer, spitzer Kentkragen wie auf dem Foto (bevorzugt Barack Obama) oder ein breiterer Haifischkragen passen am besten zur Krawatte. Der Kragen sollte nicht zu weit sein. Ist er zu weich, drohen Eselsohren Nähte Je schmaler und dichter, desto perfekter. Das Durchschnittshemd weist sechs Stiche pro Zentimeter auf, Premiumhemden haben bis zu zehn Stiche Stoff Die feine PimaBaumwolle aus Peru gilt als Luxusfaser, hat einen natürlichen Glanz und fühlt sich weich auf der Haut an. Alternativ: ägyptische, italienische Baumwolle oder leicht schimmernder Herringbone-Twill Knöpfe Sollten dick und aus hartem Perlmutt sein. Allzu dick kommt allerdings nicht gut – zu vulgär Ärmellänge Wenn das Sakko bis zur Handwurzel reicht, sollte der Hemdsärmel maximal zwei Zentimeter länger sein Hemdenform Das moderne Hemd ist leicht tailliert („contemporary fit“) und hat nicht zu breite Schultern. Unter den Achseln darf ein wenig Spielraum bleiben Foto: Eton Manschetten Gute Hemden bestechen mit einer doppelten „französischen“ Manschette und einem Extraknopf oberhalb der Manschette, der das Aufrollen erleichtert. Besonders feine Nähte in den Knopflöchern sind ein Statussymbol Hemdenlänge Einfache Regel: Wenn man die Schuhe zubindet, sollte das Hemd nicht aus der Hose rutschen 38 FOCUS 40/2011 WENN EMPFINDLICHE HAUT IM FOCUS STEHT. NEU DER DURSTLÖSCHER FÜR MÄNNERHAUT: SENSITIVE HYDRO GEL. Beruhigt die Haut und beugt Hautirritationen vor Erhöht schrittweise die Widerstandsfähigkeit der Haut Zieht schnell ein und hinterlässt keine Rückstände WAS MANN WILL www.NIVEA FOR MEN.de MANN RATGEBER »Der Weg ins Herz einer Frau führt über ihre Schuhe« Die britische Unternehmerin Tamara Mellon hat die Luxus-Schuhmarke Jimmy Choo mitgegründet. Sie weiß, was Männer an den Füßen tragen müssen – und wie sie damit verführen Seit Juni bietet Jimmy Choo auch Herrenschuhe feil Die 44 -Jährige zählt zu Großbritanniens erfolgreichsten Unternehmerinnen. Ihr Label Jimmy Choo hat sie unlängst für ca. 570 Millionen Euro an die deutsche Luxusholding Labelux verkauft. Mellon bleibt Marken-Gesicht und -Kreativdirektorin »Der Charakter eines Mannes zeigt sich am Schuh.« Es geht bei beiden ums Detail. Zum Beispiel um die Frage: Passen Gürtel und Fußbekleidung zusammen? Daran erkenne ich, ob ein Kerl auch in anderen Lebensfragen einen guten Geschmack besitzt. »Sie können sich nur zwei Paar gute Schuhe leisten? Investieren Sie in schwarze Glanzlederschuhe und braune Wildlederboots.« Mit Ersteren sind Sie im gut geschnittenen Maßanzug bei jedem Geschäftstermin perfekt angezogen. Mit den zweiten – kombi- 40 FOCUS 40/2011 Mit MasterCard auch ohne Bargeld immer genug dabeihaben.* ® niert mit Jeans, Kaschmirpulli oder Vintage-Lederjacke – machen Sie bei jedem entspannten Event eine gute Figur. »Sandalen mit Socken sind noch immer die beste Waffe, um eine Frau abzuschrecken.« SPONTAN DEN FRÜHLING NACH HAUSE HOLEN: UNBEZAHLBAR * Kontaktieren Sie Ihre kartenausgebende Bank oder Sparkasse, um weitere Informationen zu Ihrem Kreditrahmen zu erhalten. Jeden Sommer wieder sieht man Touristen mit dieser Fußbekleidung. Ich versichere Ihnen: Sexy geht anders. »Die alte Regel ‚No brown after six‘ ist heute überholt.« Abendschuhe müssen nicht mehr schwarz sein. Ein feiner beigefarbener Loafer zu Jeans sieht auch nach 18 Uhr gut aus. »Turnschuhe bei formellen Terminen und Business-Meetings sind für mich ein Fauxpas.« In unserer Kollektion gibt es trotzdem eine große Auswahl an Sneakers – ob aus Wildleder, Flanell oder Reptilienleder für den modernen Dandy. Großartig – am Wochenende. »Meine Schuhe designe ich für Männer, die Selbstvertrauen und Stil besitzen.« Es sind zum Beispiel junge Schauspieler wie Ed Westwick, der seinen britischen Look auch in New York lässig trägt. Oder wie der deutschstämmige Michael Fassbender, der in Jeans wie im Anzug gleich gut aussieht. »Männer sollten nie Absätze tragen, selbst wenn es sich um kleine italienische oder französische Politiker handelt.« Das Tragen von Absätzen bleibt als Macht verleihende Lust ausschließlich uns Frauen vorbehalten – was für ein Glück! Obwohl – ich gebe in jeder Saison meine letzte Schuhkollektion ins Archiv. Wahrscheinlich habe ich da beim Zählen die Übersicht verloren. Es sind wohl einige hundert Paar Schuhe mehr. »Männer sollten die Schuhgröße ihrer Liebsten kennen.« Der Weg ins Herz einer Frau führt über ihre Schuhe. »Natürlich gucke ich Männern bei der ersten Begegnung zuerst auf die Schuhe.« In die Augen schaue ich ihnen danach. FOCUS 40/2011 Fotos: Venetia Dearden/VII Network , Steven Meisel »In meinem eigenen Schrank stehen ungefähr 500 Paar Schuhe.« www.mastercard.de MANN HOTSPOT Sehnsuchtsort: Fernab von Ibizas berühmter Partymeile liegt der Strand Cala Jondal. Die spanische Balearen-Insel zieht jeden Sommer den internationalen Jetset an Mein absoluter Lieblingsstrand Strände, Surfen, Szeneclubs: Formel-1-Rennfahrer Nico Rosberg beschreibt sein Ferien-Inselglück auf Ibiza »Ich bin auch im Urlaub der aktive Typ, der den Wettbewerbsgedanken nicht aus dem Kopf kriegt« M eine ersten motorsportlichen Gehversuche habe ich auf Ibiza unternommen – und zwar in einem Kart. Nicht nur deshalb liebe ich diese BalearenInsel, mit der ich einen großen Teil meiner Kindheitserinnerungen verbinde. Meine Eltern besaßen dort bis vor wenigen Jahren ein Haus, und ich habe dort immer noch viele Freunde. Hier finde ich die idealen Voraussetzungen, um mit Freunden supercool zu chillen, gut zu kochen und tagsüber in entspannter Atmosphäre eine lässige Zeit am Strand zu verbringen. Nirgendwo geht das für mich auf Ibiza besser als an meinem absoluten Lieblingsstrand 42 Cala Jondal, ein von Pinien umsäumter und von hohen Klippen umgebener Kies- und Steinstrand im Süden der Insel. Die Badebucht ist sehr ruhig, geradezu urig. Sogar alte Fischerhütten finden sich hier. An der Cala Jondal spürt man noch das alte Ibiza – jenes Ibiza, das mir am besten gefällt. Damit das mit der Ruhe dann doch nicht zu viel wird, geht es nach dem Strand zum Szenetreff „Blue Marlin“ – hier lasse ich gern mit Freunden entspannt den Tag ausklingen. Wobei es natürlich sehr gut passieren kann, dass man nahtlos in einen der angesagten Clubabende oder in Strandpartys hineinrutscht. Glauben Sie aber bloß nicht, dass ich die Ferien über nur einen auf „dolce far niente“ mache: Der Strand ist ideal für sportliche Aktivitäten. Dieses Jahr habe ich mir mal von meinem Kumpel Mathias Lauda, Sohn von Niki, ein Stand-up-Paddle-Board ausgeliehen: ein Surfbrett, auf dem man steht und sich mit einem langen Paddel fortbewegt. So etwas gefällt mir, ich bin auch im Urlaub der eher aktive Typ, der den Wettbewerbsgedanken nicht ganz aus dem Kopf kriegt. Selbst wenn „meine“ Cala Jondal ideal ist, mal für drei Wochen Differenzialabstimmungen und Reifenmischungen zu vergessen. FOCUS 40/2011 Fotos: Prisma/Carles Soler, THOMAS SABO Nico Rosberg, 26 RS A A N TA S T E CE Y IT LI IFIED B RT DTP number: B001 Nichts geht über original italienischen Espresso auf Knopfdruck. Beim Thema Espresso verstehen wir Italiener keinen Spaß. Wir wollen das volle Aroma jeder einzelnen Bohne. Und das möglichst schnell und einfach. Genau deshalb haben wir den Espresso-Vollautomaten erfunden. Authentisches Aroma und italienisches Temperament, ganz einfach auf Knopfdruck – und zwar subito! Alles über das Original auf philips.de/saeco Der mit dieser Maschine zubereitete Espresso entspricht den Geschmacksparametern „Espresso & Cappuccino Perfetto von Philips Saeco“, die von der Qualitätssicherung „Disciplinare Tecnico di Produzione (DTP N° B001)“ aufgenommen und zertifiziert wurden. Shop online: www.brax.com man muss nicht immer wissen, wo es langgeht. mein leben passt mir