Storia di una galleria Geschichte einer Galerie
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Storia di una galleria Geschichte einer Galerie
GALLERIA GOETHE GALERIE 1964– 2014 Peter Weiermair Storia di una galleria Geschichte einer Galerie GALLERIA GOETHE GALERIE 1964– 2014 Peter Weiermair Storia di una galleria Geschichte einer Galerie Indice / Inhaltsverzeichnis 4 Blick zurück mit Zuneigung Peter Weiermair 12 Uno sguardo al passato con affetto Peter Weiermair 191964–1973 591974–1983 951984–1993 1331994–2003 1592004–2014 201 209 221 223 Übersetzungen der italienischen Texte Traduzioni testi tedeschi Referenze fotografiche / Bildnachweis Colophon / Impressum Blick zurück mit Zuneigung La galleria è un luogo di transito (Luigi Serravalli) Seit Beginn der Galerie in Bozen (1964), vor allem jedoch in ihrer Niederlassung in der Mustergasse habe ich ihre Aktivitäten beobachtet und begleitet, zuerst als Berichterstatter und Kritiker für den österreichischen Rundfunk und diverse Tageszeitungen, dann als Eröffnungsredner, ja auch als Kurator einer Ausstellung zum Thema des Stillebens in der modernen und zeitgenössischen Kunst, „Im Lichte von Morandi“, die manchem noch in Erinnerung sein mag. Ich habe langandauernde Freundschaften mit einigen Künstlern geschlossen, deren Werk ich und die Galerie hinauspropagiert und kommentiert oder auch im Falle von Karl Plattner gemeinsam mit Ennio Casciaro in Museen kuratiert habe. Die Fragestellung nach der künstlerischen Autonomie der „nicht beendeten“ Bilder von Karl Plattner hatte mich fasziniert. Die vorliegende Publikation ist Bilanz und Chronologie einer kulturellen Institution. Wer sich über die Geschichte der Galerie vor allem jedoch die Figur des Ennio Casciaro informieren möchte, sei auf ein bei Silvana Editoriale 2011, also erst vor drei Jahren erschienenes Büchlein verwiesen: „Memorie e proposte di un gallerista“, welches Meinungen zu Ennios Entwicklung, vor allem jedoch die wichtigsten Jahre der römischen Dependance, der Galleria Giulia (1970– 1977) im Detail schildert. Erinnerungen und Meinungen, die in das weitgehend in Ich-Form verfasste Taschenbuch aufgenommen wurden, fehlen hier. Zum 30. und 40. Jahrestag der Galerie fanden Ausstellungen statt, für die die Künstler der Galerie Werke in dementsprechenden Abmessungen schufen. Zum 50. Jahrestag, am Ende des Jahres 2014 schließt die Galerie Goethe, ein Familienbetrieb in den letzten Jahren, wo Alessandro Casciaro vor allem für den Projectroom in der Kapuzinergasse (Goethe 2) ein multimediales Programm entwarf und Ivana der energiegeladene Mittelpunkt aller Aktivitäten wurde. Arnold Tribus, selbst nicht ohne Galerie-Vergangenheit, spricht davon, dass Ennio Casciaro mit seiner Galerie Südtiroler Kunst- und Kulturgeschichte geschrieben habe. Peter Weiermair 4 5 Seine Geschichte mit ihrer mitteleuropäischen Ausrichtung sei eine Geschichte „von Kunst und Leidenschaft.“ (A.T.) Der von Tribus notierte Begriff des Mitteleuropäischen trifft einen vor allem kulturpolitisch relevanten Punkt, welcher auch die zutiefst programmatische Philosophie des Galeristen, Händlers und Organisators von Ausstellungen außerhalb der Galerie, wo man auf die Kenntnisse aber vor allem auch die von den meisten Personen, mit denen ich über Ennios Qualitäten sprach, betonte Fähigkeit zur „Präsentation von Kunst in Ausstellungen, die Ermöglichung des Lesens ihrer Bezüge“ (Fulvio Giorgi) die Rede war, nicht verzichten wollte. Ennio Casciaro gelang es in seinem Programm – man lese es gewissenhaft durch – auch aufgrund seiner römischen Kontakte, zentrale Künstlerpersönlichkeiten sowohl aus Italien, Österreich und Deutschland nach Bozen zu bringen. Die Galleria Goethe war vor der Schaffung des Museion das geheime Museum Bozens. Dabei interessierte sich Ennio Casciaro nicht nur für Zeitgenossen aus der unmittelbaren, engeren Heimat (Plattner, Flora, Valier, Vallazza, Bonell, Bosisio, Habicher, Anvidalfarei, Pan um nur einige zu nennen); in Verbindung mit dem Goethe-Institut aber auch offiziellen Stellen anderer Länder stellte er die Interessen des Händlers zurück und favorisierte die sehr notwendig erscheinende Information. Der Blick in die Vergangenheit wurde möglich aufgrund seiner optimalen Vernetzung – die Galerie nahm an wichtigen Messen teil wie Casciaros „Fähigkeit zur Freundschaft“ (Cescutti). Er entdeckte die Modernität in Werken eines MoroderLusenberg, wies auf Piffrader hin, alles Ausdruck seiner Neugierde, die ihm bis heute erhalten blieb. Wie ich selbst es immer gefordert habe, ist ihm die Verschränkung des Nationalen, der künstlerischen Qualität des Naheliegenden, der wichtigsten Künstler des Landes, mit dem Internationa- 6 len ein Anliegen. Der Maler Giuseppe Zigaina, Freund und Weggefährte Pasolinis hat Ennios Rat gesucht, als Pasolini in Südtirol Orte suchte, um sein Werk „Decamerone“ zu drehen. Zigaina hob „la precisione di Ennio, la sua puntualità, il suo gusto, il suo non fazioso senso della realtà della cultura“ hervor. Ennio spricht gerne und oft von dem verstorbenen New Yorker Galeristen Serge Sabarsky, der immer im Wettstreit mit Rudolf Leopold lag, was den Erwerb von Schielebildern betraf. Bei einer Kampfpause, in der es den beiden Kontrahenten passierte, bei einem schönen Aquarell Schieles unaufmerksam zu sein, schlug Ennio zu. Das Bild befindet sich heute in Innsbrucker Privatbesitz. Der Besitzer hat es leider nicht für unsere Ausstellung entlehnt. Von vielen Künstlern und Zeitgenossen, Sammlern, die oft nur eine Arbeit erwarben, anderen, die ein Privatmuseum in Bozen aufbauen, wurde die Galerie als ein Ort der Begegnung und des Diskurses bezeichnet. Markus Vallazza etwa traf dort Kollegen aus Österreich, die Brücken für den Künstler, der nach Salzburg und Wien ging, bauten. Der bedeutende Sammler Ander Amonn war in den letzten Jahren ein regelmäßiger Gast an Samstagvormittagen. Dieses Klima, von dem der Kritiker Luigi Serravalli schwärmte, dem „incontro abbastanza frequente fra artisti, collezionisti, litterati, filosofi, giornalisti e mercanti.“, gehört jedoch seit längerem der Vergangenheit an. Die Struktur der zeitgenössischen Galerien ist verschieden und die nun aus der dahingehenden Galleria Goethe entstehende Galleria Alessandro Casciaro wird eine andere sein. Ennio war in seinem faszinierenden Programm, in dem das Figurative dominierte, an eine zutiefst sinnlichen Kunst interessiert, die sich nicht auf Theorie stützte, sondern vielmehr„a partire dalle opere e dalla loro qualità, dalla loro forte e solide suggestione“ (E.C.) 7 Goethe 1 und 2 schließen mit zwei unterschiedlichen Ausstellungen, wobei Goethe2 in Zukunft als Galleria Alessandro Casciaro räumlichen Zuwachs erhält. In der Galerie der Mustergasse zeigen wir Werke aus Privatbesitz, die vordem bereits in Ausstellungen gezeigt wurden. Der interne Raum ist Skulpturen und Malerei vorbehalten, das Figurative dominiert; der obere Raum wird zu einem exzellenten, grafischen Kabinett mit Arbeiten auf Papier des zwanzigsten Jahrhunderts. In der Mustergasse dominieren die klassischen Medien. In der Kapuzinergasse hingegen präsentieren wir in dem neu hinzugewonnenen Raum eine Anthologie zeitgenössischer Skultpur, der alte Raum zeigt in spannender Mischung die Künstler, die Alessandro Casciaro in den letzten Jahren in Bozen und auf verschiedenen Messen internationalem Publikum vorgestellt hatte. Als Herausgeber dieser Publikation kommt mir die Aufgabe zu, auch im Namen von Ivana, Ennio und Alessandro Casciaro, allen Autoren, dem Designer und Drucker herzlich zu danken. 01 Karl Plattner, 80er Jahre / anni ’80 8 9 02 04 03 10 02 Giuseppe Zigaina, Dal colle di Redipuglia: il vento n. 1, 1967 03 Pierpaolo Pasolini con / mit Giuseppe Zigaina 04 Lois Anvidalfarei, Der Unbrauchbare / Inservibile, 2012 11 Uno sguardo al passato, con affetto La galleria è un luogo di transito (Luigi Serravalli) Fin dai suoi esordi a Bolzano (1964), ma soprattutto nella sede di Via della Mostra, ho seguito e accompagnato l’attività della Galleria Goethe. L’ho fatto dapprima come giornalista e critico per la radio austriaca e per diversi quotidiani, poi come oratore in occasione delle inaugurazioni, ma anche curando io stesso una mostra sul tema della natura morta nell’arte moderna e contemporanea, “Im Lichte von Morandi”, che qualcuno forse ricorderà. Ho stretto amicizie di lunga data con alcuni artisti, la cui opera ho commentato e contribuito a far conoscere, insieme alla Galleria, o di cui, come nel caso di Karl Plattner, ho curato esposizioni in musei insieme con Ennio Casciaro. La questione dell’autonomia artistica delle immagini ‘non finite’ era ciò che mi aveva affascinato in Karl Plattner. La presente pubblicazione costituisce un bilancio e una cronologia di questa istituzione culturale. Chi desidera informarsi sulla storia della galleria, ma soprattutto sulla figura di Ennio Casciaro, può consultare un libretto uscito da Silvana Editoriale nel 2011, quindi solo tre anni fa: “Memorie e proposte di un gallerista”, che illustra in dettaglio diversi punti di vista sul percorso di Ennio, soprattutto negli anni più importanti, quelli della sede romana della Galleria Giulia (1970–1977). La presente pubblicazione non contiene invece memorie e opinioni riportate in prima persona, in forma diaristica. In occasione del trentesimo e quarantesimo anniversario sono state allestite mostre per le quali gli artisti della galleria hanno creato opere nel formato corrispondente, cioè trenta per trenta e quaranta per quaranta. Il cinquantesimo, al termine dell’anno 2014, vedrà la chiusura della Galleria Goethe, che negli ultimi anni è stata un’attività a conduzione familiare: Alessandro Casciaro ha ideato un programma multimediale destinato soprattutto alla project room di Via Cappuccini (Goethe2), mentre Ivana è stata il cuore pulsante di tutte le attività. Il giornalista Arnold Tribus, peraltro non privo di esperienze galleristiche lui stesso, ha affermato che Ennio Casciaro, con la sua galleria, ha fatto la storia dell’arte e della cultura altoatesina. Peter Weiermair 12 13 La storia di Ennio e della sua inclinazione mitteleuropea è stata una storia “di arte e di passione.” (A.T.) Il concetto di Mitteleuropa evidenziato da Tribus tocca un punto di rilevanza soprattutto politico-culturale. Questo interesse di Ennio per ciò che è mitteleuropeo si riflette nella sua filosofia radicalmente programmatica di gallerista, commerciante e organizzatore di mostre esterne alla Galleria. La gran parte delle persone con cui ho parlato delle qualità di Ennio ha posto l’accento sulla capacità che, come suggerisce Fulvio Giorgi, consiste nel presentare le opere d’arte in mostra consentendo la lettura dei nessi che le collegano. Nel corso di questo programma (che invito a leggere con attenzione), Ennio Casciaro è riuscito, anche grazie ai suoi contatti romani, a portare a Bolzano grandi personalità artistiche, italiane, austriache e tedesche. La Galleria Goethe è stata, prima della creazione del Museion, il museo segreto di Bolzano. Anche per questo Ennio Casciaro non si interessava solo a figure contemporanee la cui importanza era circoscritta alla sua regione o alla sua zona (Plattner, Flora, Valier, Vallazza, Bonell, Bosisio, Habicher, Anvidalfarei, Pan per citarne solo alcuni); in collaborazione con il Goethe Institut, ma anche con istituzioni ufficiali di altri paesi, ha messo da parte gli interessi commerciali e coltivato una funzione informativa percepita come più che necessaria. Questo sguardo rivolto al passato deve molto alla sua spiccata capacità di fare rete (la galleria ha infatti partecipato a importanti fiere), così come all’“attitudine a stringere amicizia” (Cescutti) di Ennio. Ennio ha scoperto la modernità nelle opere di un Moroder-Lusenberg, ma ha anche attirato l’attenzione su Piffrader: il tutto grazie alla sua curiosità, che conserva intatta ancor oggi. Come io stesso gli ho sempre raccomandato, ha lavorato su una combinazione di arte nazionale, qualità locale, maggiori artisti della regione e internazionalismo. Il pittore Giuseppe Zigaina, amico e compagno 14 di strada di Pasolini, si è rivolto a Ennio quando il regista era alla ricerca di luoghi in cui girare il suo “Decamerone”. Zigaina ha sottolineato “la precisione di Ennio, la sua puntualità, il suo gusto, il suo non fazioso senso della realtà della cultura”. Ennio parla spesso e volentieri dello scomparso gallerista newyorchese Serge Sabarsky, che era sempre in competizione con Rudolf Leopold per l’acquisto di opere di Schiele. Durante una tregua, in cui nessuno dei due avversari notò un bell’acquarello di Schiele, Ennio ne approfittò. Il quadro fa oggi parte di una collezione privata di Innsbruck. Il proprietario purtroppo non ha acconsentito a prestarlo per questa mostra. Per molti artisti e loro contemporanei, per i collezionisti, che spesso acquistavano anche solo un’opera, oppure che hanno costruito un vero e proprio museo privato a Bolzano, la galleria era diventata un luogo d’incontro e di dibattito. Markus Vallazza, ad esempio, vi incontrò colleghi austriaci che gli costruirono un ponte verso Salisburgo e Vienna. L’importante collezionista Ander Amonn era, negli ultimi anni, ospite regolare degli incontri del sabato mattina. Questo clima, di cui il critico Luigi Serravalli era entusiasta, questo “incontro abbastanza frequente fra artisti, collezionisti, letterati, filosofi, giornalisti e mercanti”, appartiene tuttavia al passato: la struttura delle gallerie oggi è diversa e la Galleria Alessandro Casciaro, che raccoglierà il testimone della Galleria Goethe, sarà diversa. Nel suo affascinante programma, in cui dominava l’arte figurativa, Ennio si mostrava attento a una visione profondamente sensuale, che non muoveva da basi teoriche, ma piuttosto partiva “dalle opere e dalla loro qualità, dalla loro forte e solida suggestione” (E.C.) Goethe 1 e 2 chiudono con due diverse mostre, ma la Goethe2, la futura Galleria Alessandro Casciaro, vedrà crescere il proprio spazio. Presso la galleria di Via della Mostra sono esposte opere da collezioni private, già presentate in 15 mostre precedenti. Lo spazio interno è riservato a scultura e pittura, e vi domina l’arte figurativa; lo spazio al piano superiore si trasforma in un eccellente gabinetto della grafica, che raccoglie opere su carta del Ventesimo secolo. 05 In Via Cappuccini presentiamo, nel nuovo spazio recentemente ampliato, un’antologia di scultura contemporanea, mentre lo spazio vecchio offre un intrigante mix di artisti che Alessandro Casciaro ha presentato sia a Bolzano, che a un pubblico nazionale e internazionale in occasione delle diverse fiere, nel corso degli ultimi anni. Come curatore della presente pubblicazione è infine mio compito ringraziare di cuore tutti gli autori, il grafico e l’editore, anche da parte di Ivana, Ennio e Alessandro Casciaro. 05 Ivana, Ennio e / und Alessandro Casciaro, 2014 16 17 1964– 1973 19 1964 Collettiva / Gruppenausstellung: Kien Karl Plattner Willy Valier Collettiva / Gruppenausstellung: Adolf Vallazza Bruno Vallazza Markus Vallazza Collettiva / Gruppenausstellung: Birolli Cesetti De Chirico De Pisis Guidi Guttuso Music Rosati Saetti Santomaso Semeghini Sironi Soldati Tomea Vedova 06 Chagall Corpora Fontana Hartung Klee Kokoschka Marino Minguzzi Mirò Morandi Picasso Santomaso 07 Collettiva / Gruppenausstellung: Afro Burri Barbisan Campigli Casorati 06 Willy Valier, 1964 07 Karl Plattner e / und Kien, 1964 20 21 08 Questa breve, importante sosta Un evento che si estende lungo cinquant’anni, perdurante, mutevole e sempre inedito. Lo annovera la galleria Goethe, importante spazio dedicato all’arte la cui prima cellula nacque nel 1964 a Bolzano in via Cappuccini come Casa d’Arte e ben presto si trasformò nella prima galleria privata di tutta la provincia, aprendo nuovi orizzonti in una città ancora attardata sulla pur bella arte del passato e piuttosto restìa e diffidente verso evoluzioni espressive altrove già in corso. La cellula si moltiplicò: da via Cappuccini si trasferì in via Goethe (da cui prese il nome) e, qualche anno dopo, trovò il suo definitivo insediamento nella centralissima via della Mostra, in Palazzo Campofranco, ad un passo da piazza Walther. 09 In termini tecnici, un grande work in progress: un lungo e ininterrotto percorso di crescita, opportunamente segnato nella migliore discontinuità. Quelle sale, in cui sono passati i più bei nomi dell’arte locale e moltissimi autori di levatura nazionale e internazionale, hanno registrato la frequenza di un grande pubblico, da quello estemporaneo a quello degli addetti ai lavori; per non dire degli apprezzamenti di importanti collezionisti, il cui interesse non è mai stato deluso. Serietà, coerenza e alto livello di professionalità sono valsi alla galleria una posizione di eccellenza sul piano della qualità e del pregio a livello nazionale ed extra-nazionale. Mezzo secolo è una tappa importante e significativa: parimenti, un momento di intensa soddisfazione che ripaga tanto impegno e tante fatiche; che attraversa le esperienze acquisite negli anni, sempre mutuate da grande passione e illuminate da una visione sempre nitida sul futuro. E qui non possiamo sottacere l’opera del fondatore e storico titolare della galleria, Ennio Casciaro, che fin da giovane ha saputo sostenere con tenacia questa non facile impresa. 08 Adolf Vallazza, Markus Vallazza e / und Ennio Casciaro, 1964 09 Galleria Goethe, 1968 22 Era ancora molto giovane, quando incominciò ad occuparsi di quadri, fin dalle lontane frequentazioni di una antica galleria-corniceria di Bolzano, l’unico “luogo” d’arte esistente in città negli anni Cinquanta. Era una piccola bottega ed anche un “cenacolo” in cui Casciaro, affascinato dall’effluvio delle vernici, dal mistero delle abili pennellate sui quadri che lo circondavano e dalle dotte riflessioni che arricchivano quell’atmosfera, ebbe modo di conoscere da vicino artisti e intellettuali del tempo. Trovò una via che non avrebbe più lasciato: un’avventura che lo vide pioniere nel campo dell’arte e che lo vede tuttora impegnato nell’accompagnare artisti nel loro cammino e nella carriera, nel seguirne l’operato, allestendo e curando le loro esposizioni. 23 Non tutti sanno che negli anni ’70 Casciaro fu cofondatore di una galleria nella capitale, la galleria Giulia. Creò un ponte tra Bolzano e Roma. La giovane età e la passione lo sostennero in questo pendolarismo e l’ambiente romano gli consentì di stringere rapporti con i più bei nomi dell’arte, della letteratura e del cinema. Decennio dopo decennio, egli organizzò mostre di grande livello, completando la sua formazione e affinando le scelte sia artistiche che manageriali. Competenza e stile hanno caratterizzato la Goethe, che si profila come la più prestigiosa galleria privata della regione, un’“istituzione” autonoma che ha coniugato l’antico e insuperabile concetto di bottega d’arte con quello dello spazio di divulgazione della cultura. Affiancato dalla moglie Ivana, Ennio Casciaro ha infatti attraversato questi cinquant’anni orientato alla costante ricerca nei tanti territori dell’arte, sempre attento a non dimenticare i valori del passato e nello stesso tempo aperto alle nuove proposte in divenire. Una conduzione motivata dalle magiche connessioni che intercorrono tra istinto e ragione. Ben sapendo che Bolzano sia città di frontiera e si presti come osservatorio privilegiato tra Mediterraneo e Nordeuropa, ha saputo mediare questa opportunità, cogliendo ciò che di meglio sia stato prodotto a livello locale, le più interessanti espressioni provenienti dall’Italia settentrionale e molte tra le più quotate tra quelle d’area tedesca. Tra pittori, scultori e grafici, brevemente ricordiamo la presenza di opere di Morandi, Marini, Severini, Depero, Fontana, De Chirico, Vedova, Guttuso, Sassu, Zigaina, Mattioli, Vaccari, Cremonini; di artisti stranieri come Cano, Velickovic, Alonso, Stanic. Con particolare riguardo, data l’ubicazione della galleria, degli artisti tedeschi Dix, Grosz, Feininger, Klinger, Mack, Beckmann, e degli austriaci Frohner, Fuchs, Flora, Hrdlicka, Hoke, Weiler, Hundertwasser; tra gli altoatesini ed i trentini Plattner, Fellin, Valier, Vallazza, Kien ed i più giovani Bonell, Anvidalfarei Bosisio, Pan, Jori, Rocca, Stephan, Dall’O. anni ’70 e ’80, educandoci a leggere ciò che oggi segna il confine tra moderno, postmoderno e contemporaneo. Con il nuovo secolo possiamo accostarci con fiducia ad espressioni impensabili solo venti anni fa. I cambiamenti oggi si fanno in corsa. Se la Goethe ha lavorato bene recuperando il tempo perduto, lo stesso impegno lo ritroviamo oggi nella Goethe2 in quella quasi predestinata via Cappuccini. Troviamo l’attualità del contemporaneo, per quanto questa definizione sia ambigua, poichè ci rendiamo conto che anche il Rinascimento è stato ed è contemporaneo. Grande professionalità per dare grandi emozioni: per mezzo secolo la galleria Goethe è stata luogo, presenza e punto di riferimento culturale costante. Senza mai abbassare il livello nè cedere a facili compromessi, un luogo dedicato all’emozione: per chi entra, un’occasione di conoscenza e di cultura; una garanzia per chi abbia voluto e voglia collezionare autori affermati e nondimeno per scoprire artisti emergenti. Ma questa, dicevamo, nella storia della galleria è una breve tappa, con le migliori prospettive. Severino Perelda ∑ DEU ∑ 203 Dal 2003, Alessandro Casciaro, seguendo il percorso tracciato dal padre, dopo anni che respirava arte in famiglia ha creato un nuovo “luogo” di cultura. In via Cappuccini ha fondato la Goethe2: dapprima galleria a se stante, indirizzata all’arte contemporanea, è successivamente vivaio di artisti che ora si alternano nella galleria principale. L’arte non vive di consolazioni, è per natura proiettata sempre in avanti ed è in continua evoluzione. Quando, negli anni ’90 e nei primi anni 2000 anche a Bolzano venne sdoganata l’arte “contemporanea”, ci accorgemmo di quanto ci fossimo soffermati fin dal dopoguerra in poi sull’arte locale. E di quanto e come avessimo imparato a conoscere le nuove correnti che la Goethe portava in anteprima a Bolzano già negli 24 25 Galerie Goethe Per Ennio Die Galerie Goethe war viele Jahre lang eine privatwirtschaftlich funktionierende und gleichzeitig eine öffentlich wirksame Institution in Südtirol. Ihre Anfänge liegen Mitte der 1960er Jahre, als moderne und zeitgenössische Kunst für Südtirol noch weitgehend ein fremder Planet waren. Ihre „heroische Zeit“ sind die zwei Jahrzehnte bis Mitte der 1980er Jahre, als Galerie Museum, Museion und das Meraner Kunsthaus als öffentlich finanzierte Ausstellungsorte gegründet wurden und begannen, sich des deklariert Zeitgenössischen anzunehmen. In den zwanzig Jahren wurden in der Galerie Goethe zahlreiche Vertreter der historischen Avantgarde und internationale Zeitgenossen gezeigt: Afro, Burri, Campigli, Chagall, Corpora, Fontana; aber auch Hartung, Klee, Kokoschka und Werke des deutschen Expressionismus. Oft bestanden die Ausstellungen aus multiplen Papierarbeiten, was erlaubte, sonst unerreichbare Meister zu präsentieren. Eine wichtige Rolle spielte auch die – historisch wie auch gegenwartsorientierte – Auseinandersetzung mit dem eigenen Territorium. Aus Südtirol stammende Zwischenkriegskünstler wie Christian Hess, Piffrader, Depero und Gabloner wurden in der Galerie Goethe präsentiert, aber auch Künstler der Folgegeneration wie Flora, Kien, Plattner und Fellin. Man kann hier durchaus von Aufbauarbeit sprechen. Es gelang der Galerie Goethe, Teile des Bozner Bürgertums vorsichtig in die neuere Zeit herüberzuleiten. Das radikal Zeitgenössische blieb am Rande, aber nicht das Neue oder Junge. Neben zahlreichen Künstlern aus dem Ausland fanden in den letzten zwei Jahrzehnten Künstler wie Lois Anvidalfarei, Gotthard Bonell, Robert Bosisio, Italo Bressan, Arnold Dall’O, Aron Demetz, Eduard Habicher, Marcello Jori oder Robert Pan in der Galerie Goethe regelmäßig eine Plattform. Neben der kulturellen hatte die Galerie bis in die neueste Zeit hinein auch eine soziale Funktion. Durch eine Ausstellungspolitik, die sowohl italienische Künstler als auch deutschsprachige und ladinische berücksichtigte, entstand ein Raum, in dem beim Publikum die Unterscheidung nach Sprachzugehörigkeit nicht mehr zählte: man traf sich einfach im Zeichen der Kunst. La storia dell’arte l’hanno fatta anche i galleristi. Vengono ricordati in pochi casi, alcuni come recentemente Leo Castelli, hanno scritto delle memorie straordinarie. Ma in genere il mercato è qualcosa che viene ritenuto indecente o perlomeno sconveniente. Tutti sanno che senza gente che vende e gente che acquista opere d’arte non ci sarebbe nulla o quasi del mondo dell’arte. Anche Van Gogh aveva un fratello mercante. Oggi che i musei collaborano stabilmente con le gallerie e i direttori delle fiere vengono chiamati a dirigere grandi istituzioni pubbliche, molto del passato è stato rimosso. Il mercato non fa paura, anzi attrae. Andreas Hapkemeyer ∑ ITA ∑ 210 Un gallerista come Ennio Casciaro ha fatto moltissimo in una città come Bolzano che negli anni Sessanta per le arti visive era un terreno vergine, assai poco propenso alle novità, come lo sono sempre le città di provincia. Bolzano è una periferia che si è progressivamente spostata verso un centro ancora di difficile collocazione. Ma di acqua ne è passata sotto i ponti. Casciaro ha costruito un pubblico che prima non c’era. Ha collegato la sua città alle centrali europee dell’arte, ha elevato il gusto borghese facendo onestamente il suo lavoro di mercante. È stato un vero gallerista, perché vendere vuol dire prima farsi una propria idea dell’arte e poi costruirvi sopra una linea. Non si tratta semplicemente di fare da mediatori tra gli artisti e il pubblico. È stato un gallerista all’antica, come ce ne sono sempre meno. Ha sempre lavorato con gli artisti e i curatori. Facendo scelte precise, ma guardandosi sempre attorno perché nessuno nasce con la verità in tasca. I galleristi di un tempo erano sani e concreti, facevano il loro mestiere perché gli piaceva, avevano passione e genuino interesse per l’arte, non si sentivano unti dal Signore, come oggi molti vogliono far credere. Galleristi che hanno aiutato gli artisti a vivere e crescere e che dagli artisti hanno avuto tanto. In fondo è questo che rimane. Nel mondo delle gallerie italiane la Goethe grazie a Ennio Casciaro ha rappresentato la nostra mitteleuropa. È stata un punto di riferimento per chi voleva conoscere una fetta importante della cultura del Novecento. Ha fatto cultura come può farla un imprenditore privato. E se lui si fa da parte per riposarsi, c’è qualcuno in famiglia che continua. La Goethe continua, state tranquilli. Valerio Dehò ∑ DEU ∑ 203 26 27 1965 10 Livio Conta Josef Kostner Silvio Loffredo Norbert Drexel Leo Ganzer Karl Plattner Ludwig Klimek Ines Fedrizzi Mayo Anselmo Robert Scherer Markus Vallazza Collettiva / Gruppenausstellung: Willy Valier Max Radicioni Federico Brook Tre pittori e tre scultori veronesi: Arduini Corsi Ferrari Finotti Fontana Olivieri 10 Willy Valier, Leder, 1964 28 29 11 Quando partivamo dalla Francia, o più tardi da Milano, con la macchina carica di quadri, arrivati a Bolzano, la prima sosta era davanti alla Galleria Goethe in via della Mostra. Ennio e Ivana Casciaro, sorridenti, venivano verso di noi, per aiutarci a scaricare i quadri: per Karl era come giungere a casa. La nostra lunga amicizia con i coniugi Casciaro, più lunga ancora con Ennio che conoscevamo prima ancora del suo matrimonio, ci riportava in un ambiente caloroso. Il lavoro di Karl era giunto al suo secondo ciclo, quello della diffusione delle opere. Le sue varie emozioni e la sua dedizione alla pittura erano ormai nelle mani di chi le apprezzava e le rispettava. Non aveva timore di affidare il tutto a Ivana e Ennio che avrebbero allestito con amore il risultato di gioie e sofferenze provate nelle creazione. Un legame fedele che è durato per lunghi anni. La scelta accurata degli artisti spesso di alto livello, la cura dedicata alle mostre e il dispendio di energie che richiede, ha fatto sì che la Galleria Goethe è stata e rimane un luogo di cultura importante per Bolzano e provincia, grazie all’ardore e spesso al coraggio che Ennio e Ivana hanno dato al loro lavoro; grazie a tutti e due. Marie Jo Plattner 12 ∑ DEU ∑ 204 11 Karl Plattner, Conversazione notturna / Nächtliches Zwiegespräch, 1964–65 12 Karl Plattner 30 31 1966 13 Gianni Tedeschi Hubert Zanol Peter Fellin Carlo Hollesch Josef Kien Paolo Baratella Mario Sironi Willy Valier Omaggio al collezionista: Afro Arp Lucio Fontana Virgilio Guidi Renato Guttuso Giuseppe Migneco Giuseppe Santomaso Giulio Turcato 13 Renato Guttuso, Natura morta / Stilleben, (1950) 32 33 1967 14 Lucio Fontana Mario Surbone Tono Zancanaro Claudio Trevi Giuseppe Migneco Deutscher Expressionismus: George Grosz Otto Dix Max Beckmann Collettiva / Gruppenausstellung: Kien Karl Plattner Robert Scherer Claudio Trevi Willy Valier 15 14 Inaugurazione della nuova sede in via della Mostra / Eröffnung der neuen Galerie in der Mustergasse, 1967 15 Inaugurazione mostra / Eröffnung der Ausstellung Giuseppe Migneco, 1967 34 35 1968 Mario Negri Anselmo Walter Piacesi Fernando De Filippi Carlo Ramous Luigi Senesi Dino Boschi Ernesto Treccani Collettiva / Gruppenausstellung: Moreni Music Santomaso De Luigi Guttuso Guidi Adami Baj Del Pezzo Hsian Chin Keizo Pardi Schifano Tadini 16 Jones Paolozzi Scott Sedgley Self Smith Collettiva / Gruppenausstellung: Olivieri Picenni Raciti Vago 17 15 english artists: Ayers Caufield Cohen Davie Denny Dine Hamilton Hockney Hodgkin 16 Luigi Senesi, Senza titolo / Ohne Titel, 1968 17 Luigi Serravalli, mostra / Ausstellung Mario Negri, 1968 36 37 1969 18 Aldo Schmidt Giuseppe Zigaina Guido Peruz Vanni Viviani Renato Volpini Vincenzo Silvestri Cassinari e Morlotti Vittorio Pelati Karl Plattner May Hofer Vetri d’arte: Fucina degli Angeli: Arp Cocteau Ernst Matta Picasso Tobey Veronesi 19 13 Künstler aus Österreich: Wotruba Avramidis Hrdlicka Wach Flora Drexel Gironcoli Moldovan Oberhuber Rainer Weiler Kirschl Goeschl 18 Vetri d‘arte: Fucina degli Angeli, Scacchiera di / Schachbrett von Max Ernst, 1969 19 Fritz Wotruba, Stehende Frau / Donna in piedi, 1956 38 39 20 Die Galerie Goethe in Bozen Die Galerie Goethe war gleich nach ihrem Start im Jahr 1964 – zeitgleich mit der Gründung der Galerie im Taxisgalerie in Innsbruck – als ernstzunehmendes Institut in Sachen Vermittlung zeitgenössischer Kunst wahrzunehmen, entsprechendes Interesse fanden ihre Aktivitäten auch über Bozen hinaus, insbesondere war es das Feld der italienischen Moderne, über das man Informationen bekam. Beinahe alle großen Namen, von Morandi bis Vedova, von Santomaso bis Fontana, hatten Auftritte in Bozen. Das gab der Galerie schon bald ein bemerkenswertes Profil und machte sie zu einem echten Avantgardeplatz im damals kunstbetrieblich doch eher unterbesetzten heimischen Umfeld. Wegen der Transport- und vor allem der Zollschwierigketen an der damals fast schon hermetisch abgeschlossenen Brennergrenze war an ähnliche Ausstellungen in Tirol/Österreich nicht zu denken. ein eigentliches Austauschprogramm zwischen den in der Aufgabenstellung und den Tendenzen durchaus vergleichbaren Galerien war deshalb zunächst außer Reichweite, über einen interessiertn Beobachterstatus kam man von unserer (Nordtiroler Seite) lange Zeit nicht hinaus. Unter Künstlern funktionierten die Verbindungen besser, der beste „Mittelsmann“ war wie in vielen anderen kunstpolitischen Belangen Paul Flora. Er war bereits 1972 im Galerieprogramm vertreten und blieb in der Folge Stammgast in der Bozner Galerie, 1969 hatte er eine unter dem Aspekt der Zeichnung stehende Sammelausstellung österreichischer Künstler organisiert und stand als Vermittler auch hinter der Karriere von Markus Vallazza, die sich von Bozen aus in den österreichischen Raum hinein kräftig entwickelte. Die seriöse Arbeit von Herrn Casciaro garantierte durch Jahre professionelle Abwicklung der vielen Projekte und sicherte ihm die Hochachtung ja Bewunderung aller Partner, mit denen er zu tun hatte. Der Beruf des Galeristen hat durch ihn schon früh ein festes Profil bekommen, die ganze Tiroler Kunstlandschaft hat davon profitiert. Magdalena Hörmann ∑ ITA ∑ 210 20 Santomaso, Aspetto del Sud n. 2, 1962 40 41 1970 21 Anselmo Quinto Ghermandi Josef Kien Valentino Vago Ezio Ravagnolo Karl Plattner James Coignard Willy Valier Alfred Hrdlicka Bruno Colorio Paul Flora Robert Carroll Aspetti dell’arte italiana / Aspekte italienischer Kunst: Adami Alviani Angeli Aricò Baj Baruchello Bonalumi Ceroli Colombo Del Pezzo Festa Pardi Pozzati Schifano Tadini 22 21 Mostra / Ausstellung Quinto Ghermandi, 1970 22 Agostino Bonalumi, Senza titolo / Ohne Titel, 1963 42 43 23 Caro Ennio, nella tua lunga carriera la nostra amicizia è rimasta sempre la stessa, piena di reciproca stima e professionalità. Ricordo le nostre prime collaborazioni nel lontano 1968, proponendo a Bolzano gli allora giovani pittori milanesi. Il nostro senso del lavoro sull’arte, scaturito da una passione comune a entrambi, ci ha visto ancora affiancati quando abbiamo allestito la mostra di Valentino Vago nei locali della tua galleria, allora in Via Goethe al primo piano. Avevi una vetrina sulla via di grande passaggio e fu lì che ci venne l’idea di attirare l’attenzione del pubblico: avevamo preso una rivista di ragazze “poco vestite” e da lì ricavammo un manifesto per pubblicizzare la mostra di Vago. Fu un gran successo poichè molti passanti salivano in galleria, attirati da quel manifesto e trovando l’esposizione e tutt’altro clima rimanevano come incantati in un diverso paese delle meraviglie! Purtroppo per impegni della vita non siamo riusciti a frequentarci in una passione che ci univa: la barca a vela, che, negli anni, mentre tu ti dedicavi alle regate io da parte mia coltivavo, navigando appena potevo! Non più di qualche anno fa nella tua galleria abbiamo collaborato ancora grazie alla mostra di Arturo Carmassi, nonché l’amicizia con il pittore Karl Plattner, da te molto ben rappresentato sin dai tempi del suo affacciarsi sul mercato. Conservo tutta la mia stima e amicizia per te nel farti gli auguri del bene che meriti! Enzo Spadon ∑ DEU ∑ 205 23 Valentino Vago, 1970 44 45 24 Ennio Casciaro ha iniziato la sua carriera nello stesso periodo in cui ho cominciato io a Milano. I nostri rapporti sono sempre stati molto cordiali e ricordo che ogni volta che mi trovavo dalle parti di Bolzano passavo sempre a salutarlo. Casciaro ha svolto un ruolo importante per la diffusione dell’arte di qualità. Un lavoro ammirevole tanto più perché è riuscito a farlo egregiamente partendo da una realtà più periferica rispetto a Milano, Roma o Torino che in quegli anni erano in pieno fermento. Sicuramente la Galleria Goethe è stata un punto di riferimento, non solo per Bolzano, per molti artisti e cultori dell’arte. Giorgio Marconi ∑ DEU ∑ 205 24 Enrico Baj, Some Buds, 1961 46 47 25 Paul Flora, heute immer noch der international bekannteste Künstler Tirols, war der Goethe-Galerie und ihren Inhabern eng verbunden. Er hatte Ennio und Ivana Casciaro Ende der 60er Jahre kennengelernt, als ihre Galerie noch im ersten Stock eines Hauses in der Bozner Goethestraße untergebracht war. Aus der eher zufälligen Begegnung entstand eine Freundschaft, die bis zu Floras Tod im Jahre 2009 anhielt. So stellte er seit 1970 alle zwei Jahre jeweils im Oktober seine neuesten Werke in der Goethe-Galerie – nunmehr in der Mustergasse – aus und schuf dazu noch jeweils eine Radierung, die ausschließlich in der Galerie erhältlich war. Da Paul Flora, dieser hintergründige Vinschger, ein systematischer Arbeiter und ein verlässlicher Partner war, konnten Ennio und Ivana sicher sein, dass die Ausstellungen auch tatsächlich zustande kamen und die dazugehörige Radierung rechtzeitig fertig wurde. Nur einmal gab es Widerstand von Paul Flora: als ihn nämlich Ennio, der ein begeisterter Golfspieler ist, um eine einschlägige Radierung bat, stieß er bei dem im Grunde gutmütigen Flora auf ein dezidiertes Nein: Golf sei ein Spiel für Trottel und daher einer künstlerischen Darstellung nicht würdig. Bei den Ausstellungseröffnungen hörte sich Flora amüsiert lächelnd die Reden an, entzog sich konsequent der Deutung seiner Bilder, signierte aber trotz des großen Andrangs stets geduldig seine Bücher und Kataloge. Bei dem anschließenden Abendessen durfte nur ein kleiner Kreis an Freunden teilnehmen, weil Flora der Meinung war, dass man sich nicht mit mehr als sechs Leuten gleichzeitig unterhalten kann. Für Ennio und Ivana empfand er große Bewunderung, wie er mir einmal sagte. Für ihn besaßen die beiden alle Eigenschaften von guten Galeristen: ein sicheres Gespür für Qualität und große Geduld im Umgang mit Künstlern und Publikum. Vor allem aber schätzte der großzügige Weltbürger Flora die Brückenfunktion der Goethe-Galerie, die durch ihre Verbindung von österreichischem und italienischem Kunstschaffen der Kunst in Südtirol neue Impulse gibt. Ennio und Ivana haben die Erinnerung an diesen einzigartigen Meister der Linie und des Wortes stets wachgehalten und werden sie gerne in die Zukunft tragen. Marjan Cescutti ∑ ITA ∑ 211 25 Ritratto di Paul Flora con figlio / Portrait Paul Flora und Sohn, Innsbruck, 1954 48 49 1971 26 Wolf Heinecke Leonardo Cremonini Markus Vallazza Giannetto Fieschi Aroldo Governatori Adolf Frohner Raimondo Rimondi Josè Ortega Carlos Alonso Karl Plattner 26 Adolf Frohner, Diana, 1968 50 51 27 28 La Galleria Giulia nasce a Roma nel marzo 1971, in società con l’amico Giorgio Manzardo, con l’intenzione di partecipare al clima già effervescente dell’arte romana di quegli anni. Attraverso un articolato ventaglio di proposte, la galleria ha da sempre indicato una sua linea figurativa-espressionista, e contemporaneamente un particolare interesse per la grafica, che ricorda un clima nordico di lontana ascendenza mitteleuropea. Nel corso di questi anni si sono susseguite una serie di eccellenti mostre storiche, dedicate sia a singoli protagonisti che a gruppi e movimenti: George Grosz, Otto Dix, Feininger, Wassily Kandinsky, Käthe Kollwitz, gli espressionisti in genere e con loro l’arte austriaca, da Oskar Kokoschka, Fritz Wotruba, Alfred Kubin. Accanto, i figurativi irrompono con mostre molto discusse e piene di passioni civili ed artistiche; nomi importanti come: Leonardo Cremonini, Bruno Caruso, Lorenzo Tornabuoni, Adolf Frohner, Vladimir Velickovic, Carlos Alonso, Paul Flora, Pedro Cano ed altri. L’avventura romana si conclude nel 1976. Ennio Casciaro ∑ DEU ∑ 205 27 Galleria Giulia, Roma, 1971 28 Martha Dix con le nipoti / mit Enkelkinder, Galleria Giulia, Roma, 1971 52 53 1972 29 Vladimir Velickovic Angelo Titonel Anselmo Dino Boschi Karsten Fuge Bruno Caruso Paul Flora Armodio Robert Carroll Aligi Sassu 30 29 Vladimir Velickovic, Cane, 1971 30 Paul Flora, Reich belohnter Soldat, 1957 54 55 1973 31 Benito Trolese Vanni Viviani Franca Puliti Otto Dix Markus Vallazza Pietro Cascella Attilio Steffanoni Josef Kien Surrealismo oggi / Surrealismus: Guarienti Theimer Janson Stancic Jordan Le Moult 32 31 Otto Dix, Liegende, 1931 32 Ivan Theimer, Bec de Jus, 1975 56 57 1974– 1983 59 1974 33 Carlos Alonso Heinz Stangl Pedro Cano Paolo Guiotto Antonio Corpora Paul Flora Carlo Carrà Karl Plattner 34 33 Carlos Alonso e / und Teresa, Galleria Giulia, Roma, 1971 34 Carlos Alonso, Fine dell’autunno, 1974 60 61 35 Arrivai in Italia verso la fine dell’estate del ’69, e anche se la meta era l’Accademia di Spagna a Roma, dei miei amici bolzanini mi fecero fare una sosta a Bolzano. Girando per la città, che non conoscevo, sono entrato alla Galleria Goethe, e posso affermare che devo a quell’avvenimento almeno la metà dell’esito della mia carriera. Ennio Casciaro è diventato prima una conoscenza interessante, successivamente anche un amico ed allo stesso tempo il soffio di cui ogni artista ha bisogno per volare. In questo cinquantesimo anniversario voglio unire la mia voce a quella di tante persone che ringraziano la Goethe, per essere un punto di riferimento importantissimo in questo bellissimo Nord. Pedro Cano ∑ DEU ∑ 206 36 35 Pedro Cano, Literas, 1973 36 Pedro Cano 62 63 37 37 Antonio Corpora, Scritto dal vento, 1977 38 38 Paul Flora, Parade, 1974 64 65 1975 39 Markus Vallazza Milich di Matchva Josef Danilowatz Christian Hess Ignaz Gabloner Carlos Alonso Antonio Possenti Ibrahim Ljubovic Rassegna grafica / Graphische Auswahl: Antes Bargheer Beckmann Bellmer Campigli De Chirico Dorazio Ernst Frohner Greco Guttuso Kokoschka Klaphek Le Corbusier Magnelli Man Ray Manzù Music Picasso Severini Tapies Tobey 40 39 Walther Amonn, inaugurazione mostra / Eröffnung Ausstellung Ignaz Gabloner, 1975 40 Ennio Casciaro, Markus Vallazza, mostra / Ausstellung Ignaz Gabloner, 1975 66 67 41 Die Zeit, die Zeit Als die in verschiedenen italienischen, österreichischen und deutschen Städten gezeigte Wanderausstellung „Christian Hess (1895–1944)“ 1975 in dessen Geburtsstadt Bozen Station machte, wurde sie nicht wie in den anderen Orten in einer öffentlichen Institution, sondern in einer Privatgalerie, der Galerie Goethe, gezeigt. Es war eine Hommage an einen Maler der „verlorenen Generation“, der wie kein zweiter Künstler mit Tiroler Wurzeln international orientiert war und seine zentrale Inspirationsquelle in Sizilien fand. Dass diese Schau in der Galerie Goethe präsentiert wurde, spiegelt nicht nur die fehlende Infrastruktur für so ein Projekt in dieser Zeit in Bozen wider (siehe dazu Eva Kreuzer-Eccel in ihrem „Aufbruch“), sondern auch die Kompetenz, die Ennio Casciaro in einem Jahrzehnt intensiver Arbeit erworben hatte. Zudem entsprach sie einerseits präzise seiner Position als Vermittler italienischer, österreichischer und deutscher Kunst, andererseits seinen zentralen künstlerischen Interessen, die im Umfeld eines sozialkritischen Expressionismus bzw. Realismus lagen. So zeigte die Galerie schon in den Anfangsjahren u. a. eine Ausstellung mit dem Titel „Deutscher Expressionismus: Grosz, Dix, Beckmann“ oder Einzelpräsentationen von Aligi Sassu, Giuseppe Zigaina, Alfred Hrdlicka, Adolf Frohner, Karl Plattner oder Markus Vallazza. Später kamen dann neben den konsequent geförderten Künstlern der Galerie, neben Plattner und Vallazza u. a. Bonell, Bosisio, Pan und Anvidalfarei, weitere große Namen wie Gino Severini, Giorgio Morandi, Marino Marini, Lyonel Feininger und Oskar Kokoschka hinzu. Vieles ließe sich heute kaum mehr als Privatgalerie realisieren, so dass man bei zahlreichen Ausstellungen der Goethe-Galerie wie bei Martin Suters „Die Zeit, die Zeit“ diese „zurückdrehen“ möchte. Aber dass sie stattgefunden haben, ist großartig genug, ebenso, dass die „Galerie Alessandro Casciaro“ neue, den veränderten Zeitumständen Rechnung tragende Wege sucht. Carl Kraus ∑ ITA ∑ 211 41 Christian Hess, Zwei Knaben am Strand, (30er Jahre / anni ’30) 68 69 42 Andando a visitare una grande mostra alla Haus der Kunst a Monaco di Baviera, mi reco dal mio collega gallerista Pabst nella Maximilian-Strasse, il quale mi propone una scultura in gesso (una testa di donna) di uno scultore italiano, Emilio Greco. La tratto e me la porto a casa. Alla prima occasione, durante un viaggio a Roma, mi reco nello studio dell’artista, per farmi fare l’autentica. E qui viene il bello: Greco la esamina, va su tutte le furie e mi dice: “Quest’opera è stata da me regalata ad un famoso critico londinese, il quale mai e poi mai si sarebbe dovuto permettere di venderla, per cui io non intendo assolutamente autenticarla…” Ennio Casciaro ∑ DEU ∑ 206 42 Emilio Greco, Fiorella, 1949 70 71 1976 43 Vojo Stanic Robert Carroll Pedro Cano Josef e Susanne Kien Paul Flora Maestri europei / Europäische Meister: Chagall De Chirico Sironi Guttuso Lam Fontana Matta Hartung Cassinari Vasarely Multiplo di scultura / Skulptur Multiples: Dalì Fuchs Consagra Karavan Ceroli Lionni Wunderlich Finotti Margonari Trubbiani Hrdlicka Schweiger 43 Lucio Fontana, Teatrino Bianco, 1968 72 73 1977 44 Marino Marini Albrecht Dürer Dino Boschi Milan Goldschmiedt 40 anni di grafica spagnola / 40 Jahre spanische Graphik: Equipo Realidad Villalba Canogar Camacho Tapies Mirò Ortega Picasso Guinovart Xilografie giapponesi 44 Marino Marini, Cavallo e cavaliere, 1953 74 75 1978 45 Lyonel Feininger Raffaele Spizzico Vladislav Kavan Josef Kien Francisco Goya 33 artisti tedeschi / 33 deutsche Künstler 45 Lyonel Feininger, Wände und Fenster, 1949 76 77 1979 46 Rudolf Schönwald Ernesto G. Armani Francesco Messina Giselbert Hoke Karl Plattner 47 46 Karl Plattner, Die schöne Schlafende / La bella addormentata, 1972–73 47 Francesco Messina, Airone, 1978 78 79 48 49 Verso la fine degli anni ’70, mi trovo a Torino e, mentre percorro in macchina una via molto stretta, procedendo lentamente, con la coda dell’occhio intravedo in una vetrina di un antiquario un quadro che mi pare di conoscere. Parcheggio più avanti, torno indietro a piedi, ed ho incredibilmente la conferma di ciò che mi sembrava: un grande e bellissimo dipinto ad olio di Carl Moser. Entro, lo esamino, e vedo sul retro un’etichetta: “XV Esposizione Internazionale d’Arte della Città di Venezia / Il paradiso terrestre / proprietario Baronessa Maria Widmann-Bolzano”. Con grande soddisfazione mia e dell’antiquario, per il quale l’autore era completamente sconosciuto e non prevedeva certo di venderlo, concludo l’acquisto. Ennio Casciaro ∑ DEU ∑ 206 48 Carl Moser, Das Paradies, vor 1926 49 Carl Moser, 1930 80 81 1980 50 Max Radicioni Karin Welponer Carmelo Cappello Paul Flora Eduard Bargheer 50 Eduard Bargheer, Forio, 1950 82 83 1981 51 Adolf Vallazza Markus Vallazza Vanni Viviani Max Ernst La caricatura francese: Daumier Vernet Travier Monnier Grandville Boilly Lami Icone russe 52 51 Markus Vallazza, U-Bahn Berlin, 1980 52 Mostra / Ausstellung Adolf Vallazza, 1981 84 85 53 Il 22 ottobre 1981 a Milano ignoti ladri mi forzano il baule della macchina, sottraendomi una preziosa opera di Max Ernst “Collage pour la couverture du catalogue de The International surrealist exibition, New Burlington Galleries Londres, 1936”, assieme al dipinto ad olio “Re Laurino” del pittore Karl Plattner. Le ricerche rimasero senza esito. Nel luglio 2008 io e Ivana trascorrevamo una settimana di vacanza in Corsica, quando venimmo raggiunti da una inaspettata telefonata. Era il critico Werner Spies, responsabile dell’archivio di Max Ernst, che era stato a suo tempo informato del furto e ci avvisava di avere visto l’opera che mi avevano rubato 27 anni prima, in un catalogo d’asta a Parigi. Potete immaginare quale fu la mia sorpresa. Subito bloccata la vendita, iniziai le lunghe e complicate operazioni burocratiche di recupero, ritornandone in possesso dopo vari mesi, mentre dell’opera di Plattner non ho più saputo niente, anche se spero ancora. Ennio Casciaro ∑ DEU ∑ 207 53 Max Ernst, Collage pour la couverture du catalogue The international surrealist exhibition, 1936 86 87 1982 54 Josef Telfner Ignaz Stolz Wilfried Kirschl Paul Flora Karl Plattner 55 54 Paul Flora e / und Ennio Casciaro, 1982 55 Ignaz Stolz, Liegender männlicher Akt nach links, 1920–30 88 89 1983 56 George Grosz Peter Fellin Mario Schifano Andrè Lanskoy Kien Markus Vallazza 56 Kien, Ohne Titel / Senza titolo, 1974 90 91 57 Peter Fellin In seinem Manifest zur II. Natur legte Peter Fellin deutlich klar, dass Bilder oder Skulpturen eine eigenständige Existenz aufweisen. Dieses kleine Heft erschien nicht zufällig am Übergang von den gegenständlichen zu den ungegenständlichen Phasen. Fellin konnte aber jederzeit wechseln. Die Grundmotive sind sich ähnlich, figürlich oder abstrakt – das ist egal. Er spricht davon, die Bilder still zu legen. Es ist also ein starker, meditativer Zug in seinen Gemälden. Die zen-buddhistische Reduktion der Farbe spielt eine sehr große Rolle. Um die II. Natur auch in den abstrakten Gemälden als eigenes Thema sichtbar werden zu lassen, greift Fellin immer wieder zur Farbe Grün. Zusätzlich zieht er Spalten in die Gemälde. Theoretisch könnte das eine Falte im Fels sein. Je nach Perspektive kann es gegenständlich oder ungegenständlich sein. Die Materie wird gleichsam in sich gefaltet. Im Nach-Hinein ist Fellin sogar abenteuerlich modern, denn er bringt Sachen in den Raum, die Gilles Deleuze erst richtig auf den Punkt gebracht hat. Für die Betrachtenden ergibt sich ein Dialog mit den Bildern, in die man sich auf die sicher geführten, zugleich schwungvollen Pinselzüge, die reinen Formen konzentriert. Das Hinsehen gerät zu einem Austausch der Emotionen. Markus Neuwirth ∑ ITA ∑ 212 58 57 Peter Fellin, Ohne Titel / Senza titolo, (70er Jahre / anni ’70) 58 Peter Fellin 92 93 1984– 1993 95 1984 59 Oskar Kokoschka Adolf Vallazza Eduard Angeli Vittorio Pelati Paul Flora May Hofer 59 Oskar Kokoschka, Selbstbildnis mit Radiernadel, 1970 96 97 1985 60 Francesco Messina Dino Boschi Josef MoroderLusenberg Giselbert Hoke Hans Weber-Tyrol Karl Plattner Matteo Thun Austria Ferix: Brandl Damisch Scheibl Reinhold Werkner Zitko Bohatsch Schmalix 61 60 Giselbert Hoke, Sitzende, 1980 61 Giselbert Hoke,1980 98 99 62 Die Goethe Galerie Bozen stellt seit den 1960er Jahren einen herausragenden Ort für die Begegnung mit der aktuellen Kunst aus Südtirol, dem Trentino, Tirol und jener in Österreich. Insbesondere in den Jahren vor der Gründung des Museion 1985 hat die Galerie Ausstellungen musealen Charakters durchgeführt. Sie informierte z.B. im Gründungsjahr des Museion über die Kunst Karl Plattners, Hans Weber-Tyrols und Giselbert Hokes ebenso, wie über die zeitgenössische Malerei in Österreich (Austria Ferix: Brandl, Damisch, Scheibl, Reinhold, Werkner, Zitko, Bohatsch, Schmalix). Dieser länderübergreifende Mix von Zeitgenössischem mit Klassischem ist es, das das Galerieprogramm bis heute auszeichnet und für mich als Leiter der Modernen Galerie am Ferdinandeum – insbesondere auch durch die Gründung von Goethe2 – eine unumgängliche Informationsquelle bietet. Günther Dankl ∑ ITA ∑ 212 63 62 Herbert Brandl, Diptychon, 1983. Courtesy Galerie Peter Prakesch 63 Hubert Schmalix, Blauer Himmel, 1984. Courtesy Galerie Krinzinger 100 101 64 Lo sconosciuto di Ortisei 64 Josef MoroderLusenberg, Talbewohner im schwarzen Mantel, 1898 102 Vorremmo chiedere al lettore, che n’abbia conservato memoria, d’inserire la presente nota in quella serie aperta su queste pagine, l’agosto scorso, al titolo: «Genio degli ignoti»; serie che s’era fermata al secondo «ritratto» e che procede, dunque, seppure in diversi modi, e solo per rapidi accenni, con questo terzo, dedicato a Josef Moroder Lusenberg (1846– 1939). Ne è occasione la presente, rivelatrice, bellissima mostra, per la quale mai s’elogerà a sufficienza la passione e il lucido coraggio intellettuale con cui il direttore della galleria, Ennio Casciaro, l’ha voluta e realizzata. In effetti, sulla carta, le difficoltà non eran poche. Prima, fra tutte, quella di convincere i gelosi proprietari delle opere a lasciarle uscire dalle loro case, dislocate tra l monti, affinché potessero iniziare a dar testimonianza al mondo d’una personalità, tanto più commovente e grande, quanto più, in vita era stata pudica, riservata, tetragona, anzi, a ogni questua di fortuna e di fama, dunque, totalmente indifferente a ogni gesto che spostasse la mira della sua arte: che fu nulla più, ma anche nulla meno, dell’amatissima, e strettissima realtà della valle, del paese suo, Ortisei, se non già del Maso Scurcià, in cui ebbe a nascere, a vivere e a lavorare. Maso d’alta montagna, là, sotto le rosee ovvero innevate muraglie delle Dolomiti, che, per essersi depositato in lui come sistema stesso dei suoi pensieri e dei suoi nervi, della sua circolazione di sentimenti, di passioni e di sangue, finl col farsi centro e cuore d’una poesia assunta quale necessità elementare e primaria; giusto come il respirare, il lavorare, il mangiare, l’amare, il far figli (quindici ne ebbe) e lo stendersi, la sera accanto alla sposa, sui giacigli e così, finalmente, riposare. Quel Maso fu una sorta di derelitto trono o d’umiliato altare; forse, l’una cosa e l’altra assieme; trono, o altare, del quale Moroder, povero re-suddito, saliva ogni giorno i lignei gradinl per officiare, su piccoli fogli di carta, la messa in atto del vero umano più dimenticato, più relegato e deietto; ma, non per questo, meno comprensivo del vero cosmico e totale. Solo una breve mostra, a Innsbruck, nel 1973, aveva fin qui rotto il silenzio fatto scendere su di lui dalla morte, quasi che «il Lusenberg», come in valle veniva chiamato, non fosse cittadino atto a entrare nel regno di madama la poesia e di madamissima la cultura; mentre ne era un umile, ma inobliabilmente vero e profetico testimone. A dire, tuttavia, quanta incapacità a intendere la critica mostrasse, basti rammentare come il suo nome venisse espunto dalla mostra, ben più ambiziosa, realizzata, sempre a Innsbruck e sempre nel ’73, al titolo di Malerei und Graphik in Tirol 1900–1940 ( Pittura e grafica in Tirolo), mostra nella quale cominciò a prender luce e fama quell’altro, grande artista «ladino» che fu Egger-Lienz, per altro più giovane di 22 annl e i cui inlzi mal s’intendono senza pensare ai modi nei quali la lezione monacense e, in particolare, quella di Defregger prese sangue e carne, appunto,«ladini» entro l’opera di Moroder. Nato in una famiglia di contadini, Josef aveva iniziato a disegnare e a dipingere come autodidatta. Avrebbe potuto uscirne, chissà, un sorprendente naif, come tant’altri, per vero ancora da scoprire, erano e sarebbero usciti lungo il crinale dell’Alpi. Ne venne, invece, fuori una sorta d’Holbein, imperterritamente dolce e severo: un Holbein delle cascine, delle rocce, dei masi, dei monti, della loro gente e della di loro solitaria grandezza. Moroder si recò a Monaco per seguire i corsi dell’Accademia di Belle Arti, solo nel ’76; e potrebbe sembrar questa la ragione del suo non essere stato, appunto, un naif. Non saremo certo noi a negare come la permanenza in Germania, durata fino all’84, abbia giovato a Moroder per sciogliere e far più adulti e liberi i propri mezzi e a dar credito e confronto, per dir così, europei al 103 65 65 Josef MoroderLusenberg, Pitti da Merc, 1874 104 suo mondo. Ma, opere e date alla mano,non possiamo non ricordare come quel mondo si mostrasse già pienamente, radicalmente e combustamente se stesso anche prima del viaggio; e come lo si mostrasse quale fatto di lingua e di stile figurali coscientemente e concretamente posseduti. Ora è qui, proprio qui, che s’annida il segreto, tutt’altro che facile da sciogliere, della poesia moroderiana… Forse l’unica strada da seguire per arrivare a comprendere qualcosa è ricorrere a quell’ima forza di tradizione montana che se, per alcuni momenti dell’arte antica, qua e là, è già stata disseppellita e raccolta, resta ancora da dissotterrare e leggere per quanto riguarda il secolo scorso e il suo versare, o passare, nel nostro. Come un artista, relegato a vivere nella più assoluta separazione, abbia potuto trovare la forza e la totalità stilistiche (d’uno stile, si badi, stretto all’essenza delle sue ragioni come alle proprie ossa, alla propria carne, alla propria fame e ai propri denti), quella forza, intendo, che Moroder rivelò in alcuni ritratti antecedenti la stagione monacense, sarebbe restato anche per noi un mistero inesplicabile se non avessimo avvertito rombare, dentro e dietro, la possente, montana e matutica «ladinità». Si tratta d’una realtà e d’una forza di dialetto figurale, tenuto e usato per la sola lingua possibile, che in Moroder riuscl ad assumere, altra volta, la dignità e l’assolutezza caparbie e, insieme, tenerissime proprie alle lingue più isolate e desuete, quando riescono, a furia di necessità e d’amore, a rispondere e ribattere alle lingue più consuete correlate ed elette. Una forza che, a momenti, come nel memorabile Pittt da Merc (1874), che offriamo ai lettori quale campione della serie di· ritratti e di paesaggi, tutti straordinari, eseguiti prima e dopo il viaggio a Monaco, assurge alla completezza d’una ritualltà scarna, ribalda e plebea, certo, ma poi umilmente solenne e sacra. Sulla linea delle più famose, dolenti effigi anarchiche, del secolo scorso, quella linea che trova uno dei pilastri nel Jean Journet di Courbet e, tuttavia, dieci anni, dicesi dleci, prima di quelle, che V an Gogh avrebbe eseguito a Etten (effigi di fronte alle quali questa di Maroder mostra di non cedere d’un solo millimetro), il Pitti da Merc, nelle sue esigue misure di foglio da carnet, è destinato a collocarsi e restar lì, stupendamente grande, proprio perché completamente umile (e umiliato), a intrigare i metodi cari alle storiografie artistiche in uso. Insomma, questo stralunato «apòtre» gardenese, con la fila dei suoi altrettanto indimenticabili compagnl, ci avvisa che, quando tutto sembra già chiarito e rivelato, tutto, nell’arte, va coraggiosamente riaperto. E di ciò sia lodato, con Dio, anche il nostro dimenticatissimo (ma, d’ora in avanti, osiamo credere, non più) Josef Moroder Lusenberg; e la serie che, prima o poi, anche le grandi Capitali dovranno decidersi a metter in mostra, dei suoi inarrivabili acquarelli. Giovanni Testori (tratto dal Corriere della Sera, 8 maggio 1985) 105 1986 66 Eduard Bargheer Fortunato Depero Hans Piffrader Paul Flora 66 Hans Piffrader, Kreuzigung, (1930) 106 107 1987 67 Günther Schöllkopf Pino Castagna Markus Vallazza Marino Marini Gertrud Degenhardt Giselbert Hoke Karl Plattner 68 67 Mostra / Ausstellung, Pino Castagna, 1987 68 Mostra / Ausstellung, Pino Castagna, 1987. Da sinistra / Von links: Pino Castagna, Gianni Tabarelli, Paolo Viti 108 109 1988 69 Gottfried Salzmann Josef Telfner Max Weiler Helmut Pizzinini Paul Flora Marcello Jori Aligi Sassu 69 Max Weiler, Blume, 1986 110 111 1989 70 Mario Schifano Rudolf Hradil Carlo Mattioli Markus Vallazza Karl Plattner Hundertwasser Alberto Sughi 70 Hundertwasser, Kawa Kawa Hospital and Bangkok Acupuncture, 1977 112 113 71 71 Carlo Mattioli, Il giorno e la notte sulla spiaggia, 1988 72 72 Alberto Sughi, Al banco del bar, 1988 114 115 1990 73 Giselbert Hoke Ernst Fuchs Pedro Cano Giuseppe Debiasi Paul Flora Claudio Bonichi 73 Ernst Fuchs, Sphinx, 1980 116 117 74 Das geheime Museion Wenn man nicht gerade Kunsthistoriker oder -kritiker ist, vergisst man ja, auch von guter Kunst, nach einer Weile fast alles: die Titel, die Formate, die Sujets. Doch von großer Kunst behält man: starke Gefühle und ihre intellektuelle Kraft, die macht, das etwas andauert und sich nicht nach dem ersten Blick auflöst. Und man behält, meistens, den Ort, wo man sie gesehen hat. In gewisser Weise wiederholt sich in jeder Kunstbetrachtung der Mythos vom Ursprung der Malerei und Bildhauerkunst in Geschichte der korinthischen Töpfertochter, die den Schatten ihres in die Ferne ziehenden Geliebten an die Wand zeichnet. Der Geliebte muß stillhalten, damit seine Präsenz im Erinnerungsakt möglich wird. Ortsfestigkeit ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass Bilder im Gedächtnis ihre Lebendigkeit bewahren. Es spielt eine Rolle, wann und vor allem wo man Kunstwerke zuerst gesehen hat. Als ich Anfang der 1990er Jahre nach Südtirol zurückkehrte, war die Goethe Galerie für mich wie ein Programmkino, in dem man herausragenden Exponenten der regionalen Kunst wieder und wieder begegnen konnte. Sie war so etwas wie das geheime Museion. Ein Satz, der vielleicht nicht zu belegen, aber möglicherweise wahr ist. Was kommt zum Vorschein, wenn ich an all das zurückdenke? Zahllose Bilder, Skulpturen, Geschichten, Blicke, Stimmungen und Begegnungen? Oder die Person, die ich war, als ich zum ersten Mal mit diesen Bildern, diesen Geschichten in Berührung kam? Zwischen Erinnerung und Vergessen öffnet die Goethe Galerie in mir eine persönliche und eine allgemeine Resonanz dessen, was prägend für die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in Südtirol war und ist. Über Kunst, so heißt es, werde in Zukunft mehr und mehr nur mehr virtuell kommuniziert, Galerien wandelten sich zu nomadischen Räumen ohne Wände. Ob das stimmt, werden wir frühestens in zwanzig Jahren wissen. Genauso wie wir frühestens in dreißig, vierzig Jahren wissen, ob das, was wir heute an Kunst sehen, die Zeit überdauert. Heinrich Schwazer ∑ ITA ∑ 213 74 Ivana e Ennio Casciaro, allestimento mostra in Galleria / Aufbau einer Ausstellung, 1990. Foto Gianni Berengo Gardin 118 119 1991 75 Annamaria Gelmi Franz Fischnaller Marcello Jori Paolo Vallorz Fortunato Depero Eduard Bargheer Markus Vallazza 76 75 Mostra / Ausstellung, Fortunato Depero, 1991 76 Fortunato Depero, Fulmini sui refrattari Verzocchi, 1924 120 121 77 Ennio mi ricorda l’infanzia Quand’ero bambino amavo Plattner e Flora. Plattner perché mi sembrava il primo artista che avesse reso il Tirolo universale. Flora perché stava fra il mio grande amore Paul Klee e il corriere dei piccoli: un altro mio grande amore. Tutti e due questi artisti abitavano la vellutata galleria di Ennio. Allora anche lui era un uomo che stava a metà. Fra Italia e Tirolo, fra Roma e Bolzano. E come se non bastasse, era anche amico di mio padre e di Pasolini, altri due personaggi parecchio importanti nel mio immaginario… Così, diventato grande, con rilassata libertà ho appoggiato le mie opere sulle sue vellutate pareti per ben cinque volte. Della galleria Goethe intendo. Oggi Ennio mi ricorda ancora l’infanzia e questo è il più grande dei complimenti! Marcello Jori ∑ DEU ∑ 207 78 77 Marcello Jori, Eremo, 1989 78 Marcello Jori 122 123 1992 79 Davide Benati Franz Richard Unterberger Oswald Kofler Gotthard Bonell Dino Boschi Milan Kunc Giselbert Hoke 79 Milan Kunc, Goldenes Zeitalter, 1990 124 125 80 81 Die Goethe Galerie hat in ihrer fünfzigjährigen Karriere die großen Namen Südtirols ausgestellt. Aber auch kleinere, oft lange Zeit unentdeckt gebliebene Künstler wurden nicht vergessen, sowie etwa der Meraner Oswald Kofler. Der scheue Künstler erfuhr dank dem Einsatz von Ennio und Ivana Casciaro eine, wenn auch späte, so doch verdiente Würdigung mit einer Ausstellung in der Goethe Galerie 1992. Dort stellte er Collagen aus den Neunzigern aus, die ganz dem Thema Natur und Alltag in Südtirol gewidmet waren, Themen, die auch seine Fotos auf Lebenszeit widerspiegelten. Oswald Kofler war nicht nur Künstler und Mitglied der Meraner Künstlergruppe der fünfziger Jahre inmitten von Hans Ebensperger, Peter Fellin und Karl Plattner, sondern auch Fotograf und damit Dokumentarist dieser aufregenden Jahre. Die wilden Jahre waren geprägt von einer Sehnsucht nach Internationalität und dem Ausbrechen aus eingerostetem Ideal; man stellte damals noch gemeinsam als Südtiroler Künstlervereinigung in Wien, München und Venedig aus. Die interessante Arbeitsweise der Assemblage stand zu dieser Zeit im Mittelpunkt der Kunstpraxis des aufstrebenden Künstlers, die Fotografie war Mittel zur Dokumentation, in Südtirol aber noch nicht Mittel zur künstlerischen Aussage. So empfand es wohl der Künstler. Wenn man heute allerdings vor den großartigen fotografischen Künstlerportraits steht, wird einem dieser Schatz erst bewusst, der so jahrelang unentdeckt auf dem Dachboden des Künstlers schlummerte und der Öffentlichkeit weitgehend verborgen blieb. Welche fotografischen Werke Südtirol von Ossi Kofler hingegen kennt, sind die zahllosen Publikationen und fotografischen Aufbereitungen von Denkmälern Südtirols und der Tradition des Landes in Zusammenarbeit mit dem Verlagshaus Athesia, die die Vorstellung des Heimatlandes mit Fotobänden wie Südtirol für Kenner. Die Seele einer Landschaft (1981) auch im Ausland maßgeblich prägte. Damit brachte sich der Fotograf allerdings nie aktiv in den Vordergrund. Eine sehr zurückhaltende Selbsteinschätzung zeichnete sein ganzes Leben aus, was es wohl auch schwierig machte, den Künstler für eine Schau greifbar zu machen. Ennio Casciaro ist es Anfang der Neunziger gelungen, als er ihm eine Ausstellung widmete, die durch eine kleine, aber feine Publikation begleitet wurde. Die lobenden Beiträge des Wissenschaftlers Valentin von Braitenberg und des Autors Antonio Manfredi lassen bereits erahnen, dass sich hinter dem Künstler, der sich oftmals nicht nur hinter, sondern auch mit seinen Werken versteckte, wohl mehr verbarg als bisher erahnt. Die Übersiedelung seines gesamten Werkkomplexes an das Südtiroler Landesarchiv und die im Jahr 2012 eröffnete Ausstellung „Perspektiven der Zukunft. Meran 1945–1965“ im Museum Kunstmeran brachte den vermuteten Schatz dann erst ans Licht und zeigte auch bisher Unveröffentlichtes, sowie auch Aufnahmen, die in die nun vorliegende Publikation der Goethe Galerie eingefügt wurden. Leider konnte der Künstler aufgrund seiner Krankheit und dem zwei Monate vor Eröffnung der Schau in Meran eintretenden Tod diese Würdigung nicht mehr genießen. Die Goethe Galerie hat mit ihrer Ausstellung 1992 jedoch einen ersten Schritt in die Richtung einer verdienten Aufmerksamkeit für diesen verkannten Künstler und Fotografen unternommen. Barbara Unterthurner ∑ ITA ∑ 213 80 Oswald Kofler, Ohne Titel / Senza titolo, 1995 81 Oswald Kofler, Selbstportrait im blinden Spiegel, Meran, 1952 126 127 82 83 82 Gotthard Bonell, Senza titolo / Ohne Titel, 1995 83 Gotthard Bonell Eigentlich müßte es ja Galerie Goethe heißen. Es heißt ja auch nicht Krinzinger Galerie oder Maier Galerie oder Thoman Galerie. Bis jetzt weiß ich nicht warum sich diese verkehrte Bezeichnung eingeschlichen hat. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit geworden diesen verdrehten Namen zu gebrauchen. Ich war noch in der Kunstlehranstalt in St. Ulrich als Markus Vallazza, den ich unter anderen als Lehrer erleben durfte, uns von der Goethe Galerie in Bozen erzählte. Er meinte, daß wir uns unbedingt die Ausstellung von Pedro Cano anschauen sollten. Auf der Heimreise in die Ferien nutzte ich den Zwischenstop in Bozen um einen neugierigen Blick in die Galerie zu werfen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, daß ich mich damals sehr überwinden mußte zum ersten Mal über die Schwelle zu treten, unsicher und schüchtern wie ich war. Ich weiß noch, daß ich beeindruckt war und erinnere mich heute noch an die großformatigen Bilder, Innenräume mit zerwühlten Betten darstellend. Heute noch besitze ich den Katalog den ich mir damals erworben hatte. Es war die erste Galerie die ich betreten hatte, der erste direkte Kontakt mit zeitgenössischer Kunst. Das erste Mal sah ich auch Ennio und Ivana Casciaro die mir später gute Freunde werden sollten. Regelmäßig kam ich hin, wohl auch mit dem unausgesprochenen Wunsch einmal meine Bilder an den Wänden sehen zu können. Niemals hätte ich es gewagt wegen einer Ausstellung zu fragen. Es mag wohl Karl Plattner gewesen sein, der Ennio Casciaro auf mich aufmerksam gemacht hatte. Ich studierte in der damaligen Zeit an der Brera in Mailand und besuchte dort regelmäßig mit meinen Arbeiten Plattner. Es kam zu einem Treffen mit Ennio Casciaro in meinem damaligen Atelier in der Bozner Bindergasse und es wurde auch eine erste Ausstellung vereinbart. Diese wurde zu meinem Glück von Peter Weiermair eröffnet den ich kurz vorher als Kurator einer Gemeinschaftsausstellung von jungen Südtirolern in Wien kennengelernt hatte. Hier wurde auch der Grundstein für unsere Freundschaft gelegt. Auf diese erste Ausstellung folgten regelmäßig weitere und es war immer eine große Freude in dieser Galerie meine Bilder sehen zu können. Nicht zu vergessen vorzüglich gehängt von Ennio. Es durften nie zuviele sein, die Gestaltung war ihm immer ein großes Anliegen. Er und seine Frau Ivana waren es auch die in Bozen die Türen öffneten für die moderne Kunst. Nicht nur Lokales war zu sehen. Er stellte österreichische, deutsche, italienische Künstler aus. Dies war natürlich für uns Junge besonders wichtig aber nicht nur. Hatten wir dadurch ja die Gelegenheit europäische Kunst in der damals wohl sehr verschlafenen sowie auch allem neuen verschlossenen Stadt Bozen zu sehen. Kunstbewußtsein sowie auch Kunstverständnis wurden allgemein erweitert. Ennio und Ivana Casciaro waren es die die große Vorarbeit für eine spätere offenere Kunstszene geschaffen haben. Dies ist ein Verdienst der leider bis heute noch nie gewürdigt worden ist. Die Galerie war zu einem kulturellen Treffpunkt geworden. Immerwieder konnte man interessante Menschen dort antreffen, manche Diskussion wurde dort geführt wie auch manches neue Projekt ausgeheckt. Viele neue Begegnungen verdanke ich Ennio und Ivana und die Basis für so manche Freundschaft, etwa mit Paul Flora oder May Hofer wurde dort gelegt. Niemals haben sie sich auf Moden eingelassen, was zählte war einzig und allein die Qualität. Dank Alessandro Casciaro der in letzterer Zeit miteingestiegen ist wurde auch ein Treffpunkt für die jüngere Generation von Künstlern geschaffen. Ohne diese Galerie wäre Bozen sowie auch das gesamte Land um einiges ärmer und es bleibt nur zu hoffen, daß es noch lange weitergeht im Sinne einer kulturellen Bereicherung und Begegnung. Gotthard Bonell ∑ ITA ∑ 214 128 129 1993 84 Riccardo Tommasi Ferroni May Hofer Markus Vallazza Carlo Mattioli Luciano Zanoni Wainer Vaccari Marcello Jori 85 84 Luciano Zanoni, Vigna 85 May Hofer in occasione della sua mostra / Anlässlich ihrer Ausstellung, 1993 130 131 1994– 2003 133 1994 86 Joan Mirò Gino Severini Adolf Vallazzza Pino Castagna Gabriela von Habsburg Christian Hess Gotthard Bonell 30 x 30: 30 anni Galleria Goethe / 30 Jahre Goethe Galerie 87 86 Gino Severini, Arlecchino con violino, 1939 87 Mostra / Ausstellung 30 x 30,1994. Da sinistra / Von links: Arnold Tribus, Piero Siena, Elio Franchi 134 135 1995 88 Gianfranco Ferroni Ernst Nepo Eduard Habicher Paul Flora Josef Kien Dino Boschi L’opera su carta / Arbeiten auf Papier 88 Ernst Nepo, Selbstportrait, 1921 136 137 1996 89 Emilio Vedova Arnold Mario Dall’O Alberto Sughi Officina Rivadossi Vanni Viviani Markus Vallazza Karl Plattner 90 89 Emilio Vedova, Studio per «Spagna oggi N. 3», 1961 90 Arnold Mario Dall’O, Nel palmo della mano, 1995 138 139 1997 91 Gotthard Bonell Wainer Vaccari George Grosz Studio fotografico Pedrotti Paul Flora Robert Bosisio 91 George Grosz, Ice Cold Limonade, 1934 140 141 92 Ennio, Ivana e Alessandro: tre mentori, le tre “rocce” della Galleria d’arte Goethe. Sempre in perfetta e armoniosa sintonia nell’intercettare sogni e utopie provenienti da quell’arcipelago di un universo chiamato “Arte”. Attenti e cordiali osservatori nel cogliere e assecondare l’umore e lo “Zeitgeist” di spericolate scorribande formali individuate dagli artisti. Ecco il loro postulato! La loro costante; in un cammino che li ha condotti (con successo) e ancor’oggi li conduce verso nuove mete, nuovi orizzonti… di eventi germinali. Per questo e per una loro indiscutibile e insindacabile correttezza professionale, li ringrazio davvero. Amici miei… ancora tanta fortuna! Wainer Vaccari ∑ DEU ∑ 207 93 92 Wainer Vaccari, In terra, 1995 93 Wainer Vaccari, 1993 142 143 1998 94 Vittorio Pelati Adolf Vallazza Giorgio Morandi Giorgioppi Paolo Vallorz Willy Valier 95 94 Paolo Vallorz, Il monte di Bolentina, 1977 95 Mostra / Ausstellung Vallorz, 1998. Da sinistra / Von links: Paolo Vallorz, Ivana Casciaro, Lolita Vallorz, Ennio Casciaro 144 145 1999 96 Pedro Cano Markus Vallazza Alfred Hrdlicka Paul Flora Arte e natura / Kunst und Natur: Giorgioppi Luciano Zanoni Ivan Zanoni 97 96 Alfred Hrdlicka e / und Ennio Casciaro 97 Alfred Hrdlicka, Faun und Nymphe, 1991 146 147 2000 98 Karl Plattner Adolf Vallazza Gotthard Bonell Eduard Habicher Giselbert Hoke Josef MoroderLusenberg 99 98 Giselbert Hoke, Spanien, 1988 99 Eduard Habicher, Preso al volo, 2000 148 149 2001 100 Renato Balsamo George Grosz Gianluigi Rocca Giorgioppi Paul Flora Robert Bosisio L’estetica del gusto 101 100 Gianluigi Rocca, Oggetti del ricordo, 2001 101 Paul Flora e / und Ivana Casciaro, 2001 150 151 102 Gerne bin ich den Einladungen von Ivana und Ennio Casciaro gefolgt, um dann und wann „in der Goethe“ eine Ausstellung zu eröffnen. So von Robert Bosisio, der heute in Berlin lebt und zwischen seinen Ateliers in Deutschland, in Cluj-Napoca (RO) und seinem Heimatort Truden pendelt. Der Maler gehört zu jener jüngeren Künstlergeneration im Programm der traditionsreichen Bozener Galerie, deren jeweils neueste „atelierfrischen“ Arbeiten in regelmäßigen Abständen gezeigt wurden. Robert Bosisio war seit 1997 mit fünf Einzelausstellungen vertreten: jede einzelne eine Zwischenbilanz und Teil einer Chronologie in seiner konsequenten auf wenige Themenfelder konzentrierten Befragung des Mediums Malerei. Die von Publikationen und Kommentaren begleiteten Ausstellungen in der Galerie informierten laufend über die Entwicklung dieses eigensinnigen malerischen Werks aus schimmernden Lasuren, farbigen Schichten, leeren abstrakten Räumlichkeiten und flimmernden sich entziehenden Menschenbildern zwischen Variation und Veränderung. Die Ausstellungskataloge dokumentieren die präsentierten Werke wie auch Momente eines persönlichen und einfühlsamen Einstiegs in die Bildwelten, „Jenseits des Horizonts“ (Wim Wenders), wenn Weggefährten und Freunde des Künstlers „durch seine Tür“ gingen … Marion Piffer Damiani ∑ ITA ∑ 215 103 102 Robert Bosisio, Stilleben / Natura morta, 2001 103 Robert Bosisio 152 153 2002 104 Georges Lilanga Klaus Stephan Arnold Mario Dall’O Markus Vallazza Pedro Cano Max Klinger 105 104 Klaus Stephan, Ohne Titel / Senza titolo, 2002 105 Max Klinger, Badendes Mädchen, sich im Wasser spiegelnd, nach 1897 154 155 2003 106 ∑ GOETHE2 Lois Anvidalfarei Gotthard Bonell Robert Bosisio Vanni Viviani Paul Flora Tullio Pericoli Opening Soon! 107 108 106 Lois Anvidalfarei, Die Schuld, 2003 107 Tullio Pericoli, Pianure, 2004 108 Galleria Goethe2, 2003 156 157 2004– 2014 159 2004 109 ∑ GOETHE2 Robert Pan Giorgioppi Margareth Dorigatti Gianluigi Rocca Adolf Vallazza Christoph Hinterhuber Maurizio Donzelli Anna De Manincor Hubert Kostner Karen Kuballa Trasferimento di chiamata / Rufumleitung: Josè D’Apice Enzo Fiore Carlo Pisa Giovanni Sesia The Christmas Sale 110 111 40 x 40: 40 anni Galleria Goethe / 40 Jahre Goethe Galerie 112 109 Enzo Fiore, In volo, 2004 110 Giovanni Sesia, Senza titolo / Ohne Titel, 2006 111 Inaugurazione mostra / Eröffnung Ausstellung, Christoph Hinterhuber, 2004 112 Mostra / Ausstellung Anna De Manincor, Tane sonore, 2004 160 161 113 Die Kunst ist Robert Pans Arbeit und sein Leben. „Ein Maler malt, weil er keine Zeit hat, nicht zu malen,“ sagte der große Quadratmaler Josef Albers. Auch Pan arbeitet unermüdlich. Er sei ein Handwerker, sagt er immer bescheiden, und mit dieser Einfachheit schafft er Kunst aus dem Nichts, ohne Schnörkel, von intensiver Schönheit, Kunst die gefällt. Gott sei dank. Seine Arbeiten strahlen eine große Freiheit aus. Es ist die Freiheit und Schönheit, die darin liegt, eine richtige Formel gefunden zu haben. In den Arbeiten Pans liegt auch eine spirituelle Dimension, sie haben eine kontemplative Stille und Faszination. Seine Arbeiten, die auf klaren Regeln und Erfahrungswerten im Umgang mit der Farbe und dem Werkmaterial Harz fußen, vermitteln ein Gefühl des Zaubers, der nicht mystisch sein muss, aber doch spirituell. Pan schafft eine Bilderwelt, jenseits von Darstellbarkeit und Sagbarkeit. Seine Bilder sind Raumbesetzungen, sie sind eine Art Perpetuum mobile von variierenden Möglichkeiten. Pan reduziert seine Beobachtungen auf Punkte, er amplifiziert und wiederholt eine Detailbeobachtung zwischen Farbstudie und Malerei, er untersucht malerische Möglichkeiten im Raum und räumliche Möglichkeiten in der Malerei. Denn trotz aller technischen Raffinesse, an die er uns gewöhnt hat und die das Markenzeichen seiner Arbeit ausmacht, bleibt das Staunen und die Frage, wie er das wohl gemacht haben wird, wie es ihm gelingt, aus jedem Punkt eine andere Farbmischung herauszuholen, Schicht für Schicht in Hartz zu gießen, zu schleifen. Arnold Tribus ∑ ITA ∑ 215 114 113 Robert Pan, Akasha 1,863, 2004 114 Robert Pan, 2010 162 163 2005 115 ∑ GOETHE2 Klaus Stephan Enzo Fiore Hans Piffrader Markus Vallazza Alan Davie Paul Flora Gianfranco Ferroni Giuliano Orsingher Creative Soup Unfamiliarities: Adam Brickell Meng-Hung Su Alexander Robbins And While We Were On Air (Transart): Allsopp&Weir Words Never Say What I’m Really Saying: Helmuth Heiss Cordula Ditz Vincent Mauroy 116 Ok, The Price Is Right: Jacopo Candotti Pablo Perra 115 Alan Davie, Spirit Room 5, 1972 116 Gianfranco Ferroni, La riga, il triangolo, il quadrato, il grigio, 1991 164 165 2006 117 ∑ GOETHE2 Heinz Mack Pedro Cano Gino Severini Robert Pan Markus Vallazza Marcello Jori Karl Plattner Luca Coser Hubert Kostner Florin Kompatscher Michael Fliri Josef Rainer Marcello Jori Planetarisch: Francesco Bocchini Antonello Viola 118 117 Mostra / Ausstellung, Heinz Mack, 2006 118 Mostra / Ausstellung, Hubert Kostner, Grüsse aus Südtirol, 2006 166 167 2007 119 ∑ GOETHE2 Margareth Dorigatti Maurizio Misseroni Hundertwasser Robert Bosisio Hans Ebensperger Paul Thuile Arnold Mario Dall’O Flesh Flashes: Christoph Hinterhuber Peter Senoner Summer Container Pena Corporale: Michelangelo Galliani Simone Pellegrini Andrea Saltini Nicola Vinci 120 119 Hans Ebensperger, Landschaft / Paesaggio, (1955) 120 Paul Thuile, Kapuzinergasse 26 / Via Cappuccini 26, 2007 168 169 121 121 Mostra / Ausstellung, Christoph Hinterhuber, Peter Senoner, Flesh flashes, 2007 122 122 Mostra / Ausstellung, Arnold Mario Dall’O, Politics, 2006 170 171 123 Seit meiner frühesten Jugend lebe ich fern von meiner Geburtsstadt Bozen. Südtirol hat meine gesamte Kindheit geprägt und ich komme immer wieder sehr gern sozusagen „nach Hause“. Die Galerie Goethe der Familie Casciaro war mir in all diesen Jahren ein wertvoller Anlaufpunkt, ein Ort, in dem ich viele gute Ausstellungen gesehen habe und in dem ich selbst in Einzelausstellungen meine Bilder zeigen durfte. Ein Ort, in dem ich mich eben „zuhause“ gefühlt habe. Margareth Dorigatti ∑ ITA ∑ 216 123 Margareth Dorigatti, Oreste, 2004 172 173 2008 124 ∑ GOETHE2 Lois Anvidalfarei Giovanni Sesia Eduard Habicher Arturo Carmassi Robert Pan Markus Vallazza Gotthard Bonell Andreas Zingerle Daniela Chinellato Hubert Kostner Kinki Texas 125 124 Gotthard Bonell, Landschaft, 2008 125 Mostra / Ausstellung, Kinki Texas, Low, Low, Low Society, 2008 174 175 2009 126 ∑ GOETHE2 Italo Bressan Luciano Civettini Paul Flora Robert Bosisio Giovanni Manfredini Tamara Ferioli Simone Pellegrini Philipp Messner Nella luce di Morandi / Im Licht von Morandi 127 126 Giorgio Morandi, Natura morta, 1949 127 Giovanni Manfredini, Senza titolo, 2008 176 177 2010 128 ∑ GOETHE2 Arnold Mario Dall’O Stefan Wykydal Markus Vallazza Giovanni Castell Josef Rainer L.A. Schwazer Antonello Viola 129 Luciano e Ivan Zanoni 130 128 Giovanni Castell, Freefight IV, 2010 129 L.A. Schwazer, The alphabet i got dry with, 1989–2010 130 Antonello Viola, Royal blue light on rosso, 2010 178 179 131 132 Goethe Galerie: das bedeutet für mich Liebe zur Kunst, Sympathie für die Künstler und Wertschätzung ihrer Arbeit. Dem Engagement und Durchhaltevermögen von Ennio und Ivana Casciaro ist es zu danken, dass Kunstinteressierte (und Künstler) in diesem Land mit bedeutenden Künstlern aus dem In- und Ausland bekannt gemacht wurden. Die Goethe Galerie wurde zu einem Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte. Ich verdanke ihr wichtige Begegnungen und Gespräche, die mich und meine Arbeit geprägt haben. Dass Ennio und Ivana unbeirrt an meine Arbeit geglaubt haben und mir in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit geboten haben, meine neuesten Arbeiten auszustellen, rechne ich ihnen hoch an. Gerade diese Treue und Kontinuität in der Begleitung etlicher Künstler scheint mir, in unserer kurzlebigen Zeit, das herausragende Markenzeichen dieser Galerie. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums wünsche ich ihr weiterhin ungebrochenes Engagement, Mut und Einfallsreichtum in der Programmgestaltung, und dass das organisch gewachsene Kulturgut in dieser Stadt uns noch lange erhalten bleibe. Möge die Goethe Galerie auch an ihrer neuen Adresse ein sicherer Garant dafür sein. Markus Vallazza ∑ ITA ∑ 216 131 Markus Vallazza, Hommage an Charles Darwin, 2009 132 Markus Vallazza, 2009 180 181 2011 133 ∑ GOETHE2 Lois Anvidalfarei Margareth Dorigatti Robert Pan Aron Demetz Karl Plattner In Bewegung / In movimento: Francesco Bocchini Kinki Texas Roland Senoner Oltre la linea / Jenseits der Linee: Thomas Feuerstein Michaela Math Micha Payer & Martin Gabriel Heidrun Sandbichler 134 135 133 Mostra / Ausstellung, Francesco Bocchini, Kinki Texas, 2011 134 Mostra / Ausstellung, Aron Demetz, 2011 135 Mostra / Ausstellung, Roland Senoner, Continuum, 2011 182 183 136 Karl Plattner (1919–1986) Das Programm der Galerie Goethe ist seit ihrer Gründung schwerpunktmäßig auf künstlerische Ansätze der Figuration ausgerichtet. Eine zentrale Rolle dabei spielt die Position von Karl Plattner, mit dem Ennio Casciaro eng verbunden war. Plattners unverwechselbare Ausdrucksform ist geprägt von einer bestechenden Ästhetik hinter deren Fassade sich vielfach tiefgründige, existenzielle Fragestellungen eröffnen. Prägnant sind vor allem seine Figuren mit ausgezehrten Gesichtern, die in Selbstbefangenheit erstarrt, wie leere Gehäuse auf die Beseelung warten. Aber auch ein oft eigenwilliger Bildaufbau, das zwiespältiges Verhältnis zwischen Figur und Raum oder die Vorliebe für große chromatische Flächen kennzeichnen sein Werk. Einen spannenden Einblick in die Erarbeitung seiner Bildstrukturen ermöglichte Ennio Casciaro mit der Ausstellung »vollendet / unvollendet« 2008 im Museion, wo unvollendete Arbeiten präsentiert wurden. Im regionalen Bewusstsein ist Karl Plattner ohne Zweifel als bedeutende Künstlerpersönlichkeit verankert, doch eine ihm gebührende Anerkennung im internationalen Kontext seiner Generation steht bis heute noch aus. 137 Silvia Höller ∑ ITA ∑ 216 136 Karl Plattner, 80er Jahre / anni ’80 137 Karl Plattner 184 185 2012 138 ∑ GOETHE2 Pedro Cano Willy Valier Wainer Vaccari Lukas Zanotti Hannes VonmetzSchiano Grandi opere nel piccolo formato / Grosse Werke im Kleinformat GOethe GOes to GOethe2 139 138 Wainer Vaccari, Senza titolo 76, 2012 139 Ivan Zanoni, Civetta, 2009 186 187 2013 140 ∑ GOETHE2 Gotthard Bonell Giovanni Castell Salvatore Mammoliti Andrea Facco Kinki Texas Sissa Micheli 141 142 140 Mostra / Ausstellung, Andrea Facco, 2013 141 Salvatore Mammoliti, Mela vanitosa, 2006 142 Mostra / Ausstellung, Sissa Micheli, Ice Cream and Politics, 2013 188 189 143 Zur Ausstellung von Andrea Facco Zur Goethe Galerie Einmal hinsehen genügt wirklich nur sehr selten; wenn auch manches bereits auf den ersten Blick in seinen Bann zieht: Mit Andrea Facco’s Werken ist es mir bei deren Ausstellung in der Goethe Galerie im September 2013 so ergangen. Sie haben mich wirklich fasziniert und zum zweiten Hinschauen inspiriert. Nämlich hinter das, was mit den Augen erfassbar ist, eröffnete sich mir da eine sehr spannende Schau auf das, was sich über das Gegenständlichen und Erklärbare entfaltet. Wenn ich ich auch die genaue Jahreszahl nicht mehr im Kopf habe; aber ich kenne die Goethe Galerie aus den Tagen, in denen sie sich an dem Ort befand, der ihr den Namen verlieh, in der Goethe Strasse nächst dem Dominikaner Platz. Mir hat es sofort besonders der Kopf des Vincent van Gogh (eine Skulptur aus Recycling Material) angetan. Dessen Persönlichkeit beschäftigt und verzaubert mich schon länger stark. Und führt mich über die rein intellektuelle Erfassung in gefühlsmässige und seelische Tiefen. 144 Später durfte ich den Künstler Facco kennen lernen und mir kam es vor, als wenn dieser Kopf eine Art Selbstbildnis sei, sowohl wegen der frappierenden äusserlichen Ähnlichkeit, wie auch durch die Sprache, die das verwendete Material und deren Verwendung spricht. Derselbe Geist atmete mir auch durchwegs in allen anderen Ausstellungs-Stücken entgegen und drückt sich auch in der Persönlichkeit des jungen Meisters aus. Bilder und Skulpturen hatten mich schon in Kinder Tagen in ihren Bann gezogen. Anfangs der Kölner Gymnasialzeit besuchte ich mit elf Jahren ausser dem damaligen Wallraf Richartz Museum auch oft private Galerien und nervte deren Besitzer mit meinen vielen Fragen. Schon vorher hatte ich als Volksschüler das mir damals nicht bewußte Glück, mit meinen Schulfreunden Sabine und Hubertus Langen in deren Heim in Meerbusch bei Düsseldorf mit Calder’s Mobile zu spielen und dies unter Originalen von Braque und Picasso. Den Geruch von frischer Malerfarbe und Firnis hatte ich bereits im Heim meines Schulfreundes Hans Peter, Sohn des Malerehepaares Jungbluth, genussvoll tief eingeatmet. So ausgestattet kam ich vor über 50 Jahren nach Südtirol, wo ich mein Kunst-Heim bei Ivana und Ennio Casciaro gefunden habe. Deren Linie im darstellenden Bereich der Kunst schliesst sowohl begabte Südtiroler wie politisch engagierte Italiener ein. Und dort erfuhr ich große Bereicherung im Kontakt mit Werken und Künstlern, wie anderen Persönlichkeiten aus diesem Bereich, dafür und für ihre persönliche Freundschaft bin ich ihnen zutiefst dankbar. Gerhard Becker ∑ ITA ∑ 217 143 Andrea Facco, Vincent rdp n. 821, 2013 144 Andrea Facco, 2013 190 191 2014 145 ∑ GOETHE2 Eduard Habicher Margareth Dorigatti Hubert Kostner Robert Pan Lois Anvidalfarei Josef Rainer Paolo Riolzi Muse inquietanti / Beunruhigende Musen 146 145 Mostra / Ausstellung, Robert Pan, Eden, 2014 146 Hubert Kostner, Bildstöckl, 2014 192 193 147 147 Eduard Habicher, Gedanken-Fänger, 2013 194 Wenn die Galerie in Bewegung gerät Der Raum des Bildhauers ist ein öffentlicher. Er braucht die Weite, den Dialog mit dem Umfeld, er gestaltet den Raum, durchdringt ihn. Meist großzügig und weiträumig. Was passiert, wenn sich dieser Raum auf eine Galerie beschränkt? Das Galeristenehepaar Casciaro hat sich in seiner langen – auch für die Stadt und das gesamte Land unbezahlten Ausstellungstätigkeit – auf diese Herausforderung eingelassen. Zu den Künstlern, die immer wieder in der Goethegalerie zu Gast waren, gehört Eduard Habicher. Er stammt aus Mals im Vinschgau, besuchte die Kunstakademie in Florenz und lebt seit vielen Jahren in Meran. Mit seinen Skulpturen aus Stahl beschritt er ganz neue Wege. Auch in der Goethegalerie. Denn mit seiner abstrakten Formensprache gelingt es ihm sich auch auf den klassischen Innenraum einzulassen und ihn neu zu beleben. „Nicht ein starrer, unbeweglicher Raum im Sinne der kartesischen Dimension schwebt mir vor, sondern jener dynamische Raum, der sich aus den Überlegungen eines Einstein ergibt“ (Habicher). Dass auch die Galerie in den vielen Ausstellungen, die Habicher dort bestritt, „in Bewegung geriet“, verdankt sie der künstlerischen Besonderheit seines Skulpturenrepertoires. Ihm ist alles Schwere fremd, er liebt das Spiel mit Durchblicken, jenes mit Licht und Schatten. Linien, die in den Galerieraum wachsen, frech in die Höhe streben, Räume verbinden, sich irgendwo an der Mauer einnisten, oft aus der Mauer herauswachsen, den Dialog mit der Raumarchitektur suchen, das Körperliche verneinen: Habichers Skulpturen ermöglichen es mit dem Auge darauf entlang zu spazieren, die Verschmelzung von Zwei und Dreidimensionalität zu entdecken. Immer wieder erlaubt es uns der Künstler auch im geschlossenen Raum die Leichtigkeit von Skulptur zu erfahren und gleichzeitig die Kraft eines Materials zu erkunden, das er in langer Bearbeitung zu Schleifen, verwegenen Zeichen und Bändern formt. Auf den Raum zu reagieren ist in der Künstlerbiografie Habichers fest verankert. Sein Ziel ist es, Skulptur und Raum, Skulptur und Architektur und das Verhältnis von Werk und Betrachter zu thematisieren. Das bedeutet für uns auch, die Sehgewohnheiten in Frage zu stellen. Plötzlich schlängelt sich das zarte Stahlband an der Galerie entlang, und Habicher weiß genau, wie er es anzubringen hat, um das „Leben“ seiner Arbeit sichtbar zu machen. Er zeigt uns, wie der Zufall, weil vielleicht das Morgenlicht aus einem gewissen Winkel die Wand der Galerie beleuchtet, eine Skulptur verändert. So ergab sich in den vielen Ausstellungen, die Habicher in der Goethegalerie bestritt, auch so etwas wie ein enges Verhältnis zu den Räumen in der Mustergasse. Sein Zeichenstil ermöglicht ihm den Übergang von der Dreidimensionalität zur Fläche und schließlich zur Linie, auch Denkanstöße zu setzen vielleicht über Raum und Zeit. Seine Ausstellungen in der GoetheGalerie waren für mich auch immer Momente des Innehaltens, der Ruhe, vielleicht weil das Spektakuläre in diesen skulpturalen Arbeiten so unaufdringlich daherkommt. Weil man sehen konnte, wie ein minimaler Eingriff im Raum so große Wirkung erzeugen kann. Dass die Werke Habichers außergewöhnlich sind, ist unbestritten. Trotzdem liegt diesen oft dünnen und manchmal verspielten Arbeiten eine stille Poesie zugrunde. Besonders konnte man diese erfahren, nicht an den überfüllten Tagen der Ausstellungseröffnung, sondern vor allem wenn die Skulptur genug Luft „zum Atmen“ hatte. Dann entfaltete sich die Eleganz, Leichtigkeit und die Flüchtigkeit, die Besonderheiten der Arbeit Habichers. Dann kam man der „Idee“, den Gedanken vielleicht etwas näher, welche diese Skulpturen in sich verbergen. „Was ich aber suche ist nicht die Form, auf die ich mich beziehen kann, ich suche die Idee. Eine Idee, die durch meine Arbeit erneuert, Sprache wird, die ich gestalten kann …“ (Katalog 2003). Sein „Gedanken-Fänger“ in der Ausstellung im Jänner 2014 bot dazu eine ganz einmalige Gelegenheit. Eva Gratl 195 ∑ ITA ∑ 217 148 Immer habe ich mit großem Interesse, sei es in Bozen als auch auf Kunstmessen, die Ausstellungen der Galerie Goethe verfolgt. Sie waren und sind vom Südtiroler Kulturleben nicht wegzudenken. Als Ennio und Ivana Casciaro vor zwölf Jahren mich in ihren Programm aufgenommen haben, bin ich in einer großen Familie hineingetreten, wo Offenheit, Neugierde, Respekt und Ehrlichkeit vorstehen. Mit vielen Künstlern und Kunstinteressierten habe ich mich auseinandergesetzt, daraus sind viele Freundschaften entstanden, für dies bin ich sehr dankbar. Nun wünsche ich Alessandro Casciaro einen erfolgreichen und fruchtbaren Weitergang in der Galerie in der Kapuzinergasse. Lois Anvidalfarei ∑ ITA ∑ 218 149 148 Mostra / Ausstellung, Lois Anvidalfarei, Conditio humana, 2014 149 Lois Anvidalfarei 196 197 150 151 Eigentlich hätte mein Vater diese Zeilen schreiben sollen. Als er noch Anfang des Jahres mit Ennio Casciaro über dieses Buch und die bevorstehende Übersiedlung der traditionsreichen Goethe Galerie von der Mustergasse in die privateigentümlichen Räume in der Kapuzinergasse sprach, war es unvorstellbar, dass er all dies nicht mehr miterleben sollte. Der Verlust meines Vaters und die Auflösung des ursprünglichen Stammsitzes der Goethegalerie scheinen sinnbildlich für das Ende einer Ära zu stehen, in der weniger Messen, Biennalen und Auktionshäuser den Kunstmarkt bestimmten als vielmehr die Galerie und die familienähnliche Bindung zwischen Kunsthändler und Sammler. Eine solche Beziehung, die weit über das geschäftliche hinausging, verband auch Ennio Casciaro und meinen Vater, eine Beziehung, die sich mit den Jahren immer stärker vertiefte und festigte. Unzählige Stunden verbrachte er in der Goethe Galerie, die ihm wie ein zweites zuhause war. Legendär waren vor allem die Treffen mit einigen wesensverwandten Kunstfreunden am Samstagvormittag, darunter Marjan Cescutti, Arnold Tribus, Markus Vallazza, Franca Schwarzer oder Britta Lentsch. Bei einem guten Glas Weißwein aus der Familienkellerei von Ivana Casciaro plauderte und diskutierte man über Kunst und Kultur, Politik und Gesellschaft. Auch ich gesellte mich hin und wieder dazu und genoss die angenehme harmonische Stimmung und fruchtbaren Gespräche. Im Rahmen dieser Samstagsgespräche entstand auch die Idee zu den Herbstausstellungen auf Schloss Moos in Eppan, die organisiert vom Südtiroler Kulturinstitut, der Walther Amonn Stiftung und zuweilen der Goethe Galerie bis heute Bestand haben. Über Ennio und Ivana Casciaro ergaben sich über die Jahre vielfältige Begegnungen und Freundschaften mit Künstlern, die die Sammelleidenschaft meines Vaters zusehends verstärkten. Mit der Zeit wurde es für ihn immer schwieriger, ein neues Kunstwerk unter den kritischen Augen meiner Mutter zu Hause einzuschleusen. Wenn sie ihn maßregelte, da wirklich kaum mehr Platz an den Wänden war, überrumpelte er sie, indem er beispielsweise eine überlebensgroße Skulptur von Lois Anvidalfarei kaufte und seine „Ausstattungstätigkeit“ von den überfüllten Innenräumen in den Garten verlegte. Mein Vater war jedoch nie ein Trophäenjäger. Er sammelte und kaufte aus Leidenschaft, wobei viele Werke über Ennio Casciaro und seine Goethe Galerie Eingang in seine Sammlung nahmen. In den letzten Jahren verlagerte sich sein Interesse zusehends auf die zeitgenössische Kunst. Besonders faszinierten ihn dabei die Fotografien von Giovanni Castell, einem jungen Talent, das Alessandro auf einer Messe in Deutschland entdeckt und nach Bozen gebracht hatte. „Die Sensibilität und das Gespür für Qualität hat Alessandro von seinem Vater“, meinte er mehrmals. „Mit dieser Gabe und seinem diplomatischen Geschick seine Künstler anzupreisen, wird er sicherlich seinen Weg machen“. Und das wird er. Denn die Übersiedlung in die Kapuzinergasse bedeutet keineswegs das Ende der legendären Goethe Galerie, sondern schlichtweg den Beginn einer neuen Ära. Sylvia Amonn 150 Ander Amonn, nel giorno del suo 80° compleanno / Anläßlich des 80. Geburtstages 151 Marino Marini, Pomona, 1938 198 199 ∑ ITA ∑ 219 Übersetzungen der italienischen Texte 201 ∂ ITA ∂ 23 Diese kurze, wichtige Pause Ein Ereignis, das sich über fünfzig Jahre erstreckt, nachhaltig, wechselvoll und immer wieder neu. Das ist die Galerie Goethe, ein wichtiges Forum für die Kunst, dessen Keimzelle 1964 in Bozen in der Kapuzinergasse als Casa d‘Arte lag. Sie wurde schon bald zur ersten Privatgalerie der gesamten Provinz und eröffnete neue Horizonte in einer Stadt, die noch bei der durchaus schönen Kunst der Vergangenheit verweilte und anderswo bereits stattfindenden Entwicklungen im Bereich des Ausdrucks ziemlich widerspenstig und misstrauisch gegenüberstand. Die Zelle vermehrte sich: sie zog aus der Kapuzinergasse in die Goethestraße (nach der sie sich benannte) und fand einige Jahre später ihren endgültigen Sitz in der zentral gelegenen Mustergasse, im Palais Campofranco, nahe dem Waltherplatz. Im Fachjargon, ein großes work in progress: ein langer und ununterbrochener Weg des Wachsens, richtigerweise im besten Sinne diskontinuierlich. Jene Räume, in denen sich die bedeutendsten Namen der heimischen Kunst und sehr viele Autoren von nationalem und internationalem Format einfanden, hatten ein großes Publikum, von den Gelegenheitsbesuchern bis zu den Insidern; ganz zu schweigen von der Wertschätzung bedeutender Sammler, deren Interesse nie enttäuscht wurde. Seriosität, Geradlinigkeit und hohe Professionalität verhalfen der Galerie zu einer herausragenden Stellung im Hinblick auf Qualität und Ansehen auf nationaler und übernationaler Ebene. Ein halbes Jahrhundert ist ein wichtiger und beachtlicher Abschnitt, zugleich ein Moment tiefer Zufriedenheit, der für großen Einsatz und viele Mühen entschädigt; der die im Lauf der Jahre gewonnenen Erfahrungen durchläuft, die stets von großer Leidenschaft getragen und von einer jederzeit klaren Zukunftsvorstellung illuminiert waren. Und hier kommen wir nicht umhin, die Leistung des Gründers und historischen Inhabers der Galerie, Ennio Casciaro, zu würdigen, der von Jugend an dieses nicht leichte Unterfangen zu meistern vermochte. Er war noch sehr jung, als er sich mit Bildern zu beschäftigen begann, seit den fernen Besuchen einer alten Galerie und Rahmenwerkstatt in Bozen, des einzigen „Kunstortes“, den es in den 1950er-Jahren gab. Es war eine kleine Werkstatt und auch ein „Künstlertreffpunkt“, wo Casciaro, fasziniert vom Geruch der Farben, vom Geheimnis der gekonnten Pinselstriche auf den Bildern, die ihn umgaben, und von den gelehrten Betrachtungen, die jene Atmosphäre bereicherten, die Gelegenheit hatte, Künstler und Intellektuelle jener Zeit aus der Nähe kennenzulernen. Er fand einen Weg, den er nie mehr verließ: ein Abenteuer, in dem er zum Pionier auf dem Gebiet der Kunst wurde und in dem er immer noch Künstler auf ihrem Weg und in ihrem Werdegang begleitet, ihr Wirken verfolgt, ihre Ausstellungen veranstaltet und kuratiert. Nicht alle wissen, dass Casciaro in den 1970er-Jahren Mitbegründer einer Galerie in der Hauptstadt war, der Galerie Giulia. Er schuf eine Brücke zwischen Bozen und Rom. Seine Jugend und die Leidenschaft unterstützten ihn bei diesem Pendeln und das römische Umfeld ermöglichten es ihm, Beziehungen zu knüpfen zu namhaften Künstlern, Literaten und Filmschaffenden. Jahrzehnt um Jahrzehnt organisierte er hochwertige Ausstellungen, schloss seine Ausbildung ab und verfeinerte seine Interessen sowohl auf dem Gebiet der Kunst als auch des Managements. Kompetenz und Stil haben die Goethe gekennzeichnet, die als die renommierteste Privatgalerie der Region dasteht, eine eigenständige „Institution“, die die alte und unüberwindbare Vorstellung der Kunstwerkstatt mit jenem des Raumes für die Verbreitung von Kultur in Einklang gebracht hat. Mit seiner Frau Ivana an der Seite war Ennio Casciaro in diesen fünfzig Jahre ständig bestrebt, die vielen Gebiete der Kunst zu durchforschen, stets darauf bedacht, die Werte der Vergangenheit nicht zu vergessen, und gleichzeitig offen für die neuen, im Werden begriffenen Konzepte. Eine Füh- 202 rung, die von den magischen Zusammenhängen zwischen Instinkt und Vernunft motiviert war. Wohl wissend, dass Bozen eine Grenzstadt ist und sich in besonderer Weise als Beobachtungsstelle zwischen Mittelmeer und Nordeuropa eignet, wusste er diese Chance zu nutzen und griff das Beste, was die lokale Szene zu bieten hatte, die interessantesten Erscheinungen aus Norditalien und vieles, was im deutschen Kulturraum hoch im Kurs stand, auf. Von den Malern, Bildhauern und Grafikern erinnern wir kurz an die ausgestellten Werke von Morandi, Marini, Severini, Depero, Fontana, De Chirico, Vedova, Guttuso, Sassu, Zigaina, Mattioli, Vaccari, Cremonini; der ausländischen Künstler Cano, Velickovic, Alonso, Stanic. Besondere Beachtung fanden angesichts des Standortes der Galerie die deutschen Künstler Dix, Grosz, Feininger, Klinger, Mack, Beckmann, und die Österreicher Frohner, Fuchs, Flora, Hrdlicka, Hoke, Weiler, Hundertwasser; aus Südtirol und dem Trentino Plattner, Fellin, Valier, Vallazza, sowie die jüngeren Anvidalfarei, Bonell, Bosisio, Pan, Jori, Rocca, Stephan, Dall’O. 2003 trat Alessandro Casciaro, nachdem er viele Jahre lang in der Familie Kunst erfahren und erlebt hatte, in die Fußstapfen des Vaters und schuf einen neuen „Ort“ für die Kultur. In der Kapuzinergasse gründete er die Goethe2: zunächst eine eigenständige Galerie, ausgerichtet auf die zeitgenössische Kunst, danach eine Talentschmiede für Künstler, die sich nun in der Hauptgalerie abwechseln. Die Kunst lebt nicht vom Schulterklopfen, sie ist von Natur aus stets nach vorn gerichtet und in ständiger Evolution. Als in den 1990er-Jahren und in den frühen 2000er-Jahren die „zeitgenössische“ Kunst auch in Bozen salonfähig wurde, stellten wir fest, wie sehr wir seit der Nachkriegszeit bei der lokalen Kunst stehen geblieben waren. Und wie sehr und wie wir gelernt hatten, uns mit den neuen Strömungen vertraut zu machen, welche die Goethe bereits in den 1970er- und 1980er-Jahren vorab nach Bozen brachte. Sie hat uns dazu erzogen, das zu verstehen, was heute die Grenze zwischen Moderne, Postmoderne und Zeitgenössischem darstellt. Mit dem neuen Jahrhundert können wir vertrauensvoll an Ausdrucksformen herangehen, die vor nur zwanzig Jahren unvorstellbar waren. Veränderungen geschehen heute laufend. Die Goethe hat gut gearbeitet und verlorene Zeit aufgeholt. Dasselbe Engagement finden wir heute in der Goethe2 in der gleichsam vorbestimmten Kapuzinergasse. Wir finden die Aktualität des Zeitgenössischen, mag diese Definition auch zwiespältig sein, denn wir sind uns bewusst, dass auch die Renaissance zeitgenössisch war und ist. Große Professionalität, um große Emotionen zu vermitteln: ein halbes Jahrhundert lang war die Galerie Goethe ununterbrochen ein Ort, eine Gegebenheit und ein Bezugspunkt für die Kultur. Ohne jemals das Niveau zu senken oder Kompromisse einzugehen, ein Ort für die Emotion: für denjenigen, der sie betritt, eine Gelegenheit zur Erkenntnis und für Kultur; eine Gewähr für denjenigen, der bekannte Autoren sammeln wollte und will und gleichermaßen für den, der neue, aufstrebende Künstler kennenlernen möchte. Doch das ist, wie gesagt, ein kurzer Abschnitt in der Geschichte der Galerie, und die Aussichten stehen bestens. Severino Perelda ∂ ITA ∂ 27 Für Ennio Kunstgeschichte geschrieben haben auch die Galeristen. Sie werden selten erwähnt, einige, wie letzthin Leo Castelli, haben außergewöhnliche Memoiren verfasst. Im Allgemeinen aber ist der Markt etwas, das man für unanständig oder zumindest ungehörig hält. Jeder weiß, dass ohne Menschen, die Kunstwerke verkaufen, und ohne solche, die sie kaufen, die Welt der Kunst nicht oder kaum existieren würde. Auch van Gogh 203 hatte einen Bruder, der Händler war. Heute, da die Museen ständig mit den Galerien zusammenarbeiten und Messedirektoren zu Leitern großer öffentlicher Einrichtungen bestellt werden, wurde vieles aus der Vergangenheit beseitigt. Der Markt macht nicht mehr Angst, er zieht vielmehr an. Ein Galerist wie Ennio Casciaro hat sehr viel geleistet in einer Stadt wie Bozen, die in den 1960er-Jahren für die darstellende Kunst ein unberührter Boden war, dem Neuen wenig zugeneigt, wie es Provinzstädte durchweg sind. Bozen ist ein Randgebiet, das sich allmählich zu einem Zentrum hin verschoben hat, das noch schwer zu verorten ist. Inzwischen ist aber viel Wasser den Fluss hinabgeflossen. Casciaro hat ein Publikum geschaffen, das es zuvor nicht gab. Er hat seine Stadt mit den europäischen Kunstzentren verbunden, er hat den bürgerlichen Geschmack gehoben, indem er auf ehrliche Weise seine Arbeit als Händler getan hat. Er war ein echter Galerist, denn verkaufen heißt, sich zuerst eine eigene Vorstellung von Kunst zu machen und danach anhand deren eine Linie zu entwickeln. Es geht nicht einfach nur darum, Vermittler zwischen Künstler und Publikum zu sein. Er war ein Galerist vom alten Schlag, von denen es immer weniger gibt. Er hat stets mit Künstlern und Kuratoren zusammengearbeitet. Er hat klare Entscheidungen getroffen, jedoch stets mit Bedacht, denn niemand hat die Wahrheit für sich gepachtet. Die früheren Galeristen waren gesund und konkret, sie übten ihren Beruf aus, weil er ihnen Freude machte, sie hatten eine Vorliebe für die Kunst und ein echtes Interesse an ihr, sie fühlten sich nicht als Gesalbte, wie heute viele glauben machen wollen. Galeristen, die den Künstlern geholfen haben, zu leben und zu wachsen, und die von den Künstlern viel bekommen haben. Letztlich ist es das, was bleibt. In der Welt der italienischen Galerien stellte die Goethe dank Ennio Casciaro unser Mitteleuropa dar. Sie war ein Bezugspunkt für alle, die einen wichtigen Teil der Kultur des zwanzigsten Jahrhunderts kennenlernen wollten. Er hat Kulturarbeit geleistet, wie sie ein Privatunternehmer leisten kann. Und wenn er sich zurückzieht und zur Ruhe setzt, so gibt es jemand in der Familie, der die Arbeit weiterführt. Die Goethe bleibt bestehen, seid unbesorgt. ∂ ITA ∂ 45 ∂ ITA ∂ 47 Lieber Ennio, Ennio Casciaro hat seine Laufbahn zur gleichen Zeit begonnen, als ich in Mailand angefangen habe. Unsere Beziehungen waren stets sehr herzlich und ich erinnere mich, dass ich ihn jedes Mal aufsuchte, um ihn zu grüßen, wenn ich in der Gegend von Bozen war. Casciaro hat eine wichtige Rolle für die Verbreitung der anspruchsvollen Kunst gespielt. Seine Leistung ist umso bewundernswerter, als ihm dies vortrefflich gelungen ist, obwohl er im Vergleich zu Mailand, Rom oder Turin, wo in jenen Jahren rege Betriebsamkeit herrschte, in einem Randgebiet agierte. Die Goethe Galerie war zweifellos ein Bezugspunkt – nicht nur für Bozen – für viele Künstler und Kunstliebhaber. Im mit Bildern vollgepackten Auto aus Frankreich kommend, oder später aus Mailand, führte unser erster Weg uns vor die Galerie Goethe in die Mustergasse. Ennio und Ivana Casciaro empfingen uns mit einem strahlenden Lächeln und halfen, die Bilder auszupacken: Für Karl war dies wie ein Heimkommen. Unsere lang währende Freundschaft mit dem Ehepaar Casciaro, mit Ennio, den wir schon vor seiner Heirat kannten, versetzte uns in eine heimelige Atmosphäre. Karl’s Arbeit war damals in ihrer zweiten Phase. Es ging darum, das Werk dem Publikum zu zeigen. Seine komplexe Gefühlswelt und seine Hingabe an die Malerei waren nunmehr in die Hände jener gelangt, die sie zu schätzen und respektieren wussten. Karl hatte keinerlei Bedenken, Ivana und Ennio sein Werk zu überlassen, er wusste, dass sie das, was er im Schaffensprozess an Freude und Leid investiert hatte, mit Liebe zu vermitteln verstünden. Es war ein starkes Band, das über viele Jahre Bestand hatte. Die sorgfältige Auswahl von zumeist hoch dotierten Künstlern, die Sorgfalt in der Gestaltung der Ausstellungen und der dafür eingesetzte Energieaufwand haben die Goethe Galerie zu einem wichtigen Kulturort der Stadt Bozen und des Landes Südtirol werden lassen, dank auch der Hingabe und häufig auch des Mutes, mit denen Ennio und Ivana sich ihrer Aufgabe gestellt haben. Herzlichen Dank allen beiden. in der ganzen Zeit Deiner erfolgreichen Laufbahn hat sich unsere Freundschaft, geprägt durch die gegenseitige Wertschätzung und den professionellen Austausch, nicht verändert. Ich erinnere mich an unsere ersten Zusammenarbeiten im fernen Jahr 1968, als ich in Bozen die damals junge Generation der Mailänder Künstler präsentierte. Der uns beiden eigene Umgang mit der Kunst, ein Umgang, der sich aus der Leidenschaft für sie entzündet, führte uns noch einmal anlässlich der Ausstellung von Valentino Vago in den Räumlichkeiten deiner damaligen Galerie im ersten Stock in der Goethestraße zusammen. Du hattest auf dieser belebten Straße ein Schaufenster, für das wir uns einen ganz besonderen Hingucker ausgedacht hatten und dafür aus einem Magazin mit leicht bekleideten Mädchen ein Ausstellungsplakat fabriziert hatten. Die Ausstellung von Vago war ein großer Erfolg, zumal viele Besucher wegen dieses Plakats in die Ausstellung heraufkamen. Als sie dann die Ausstellung mit ihrer ganz anderen Stimmung vorfanden, blieben viele auch von der Eigenart dieser Wunderwelt wie verzaubert! Leider war es uns umständehalber nicht vergönnt, den Segelsport, den wir beide über viele Jahre hinweg leidenschaftlich geliebt und gelebt haben, du als Betreiber von Regattas, ich als unermüdlicher Segler, gemeinsam auszuüben. Vor nicht allzu langer Zeit arbeiteten wir für deine Galerie noch einmal dank der Ausstellung von Arturo Carmassi zusammen, auch die Freundschaft mit Karl Plattner, den du Zeit seines Auftritts auf dem Kunstmarkt so vorbildlich betreut hast, möchte ich hier erwähnen. Nimm meine Wünsche für alles Gute, das du dir verdient hast, als Zeichen meiner großen Hochachtung und Verbundenheit! Marie Jo Plattner Enzo Spadon Valerio Dehò ∂ ITA ∂ 31 204 Giorgio Marconi ∂ ITA ∂ 53 Die Galleria Giulia wurde 1971 in Rom in Partnerschaft mit dem Freund Giorgio Manzardo aus dem Interesse gegründet, an der Aufbruchstimmung in der römischen Kunstszene jener Jahre aktiv teilzunehmen. Das breitgefächerte Angebot der Galerie war seit den Anfängen an einer figurativexpressionistischen Orientierung ausgerichtet und fokussierte dabei, in Anlehnung an eine nordischmitteleuropäische Tradition, insbesondere die Druckgrafik. Das Galerieprogramm jener Jahre zeichnete sich durch herausragende historische Ausstellungen aus. Diese waren sowohl einzelnen Künstlern gewidmet wie George Grosz, Otto Dix, Feininger, Wassily Kandinsky, Käthe Kollwitz als auch Künstlergruppen und -bewegungen wie den Expressionisten im Allgemeinen und der österreichischen Kunst eines Oskar Kokoschka, Fritz Wotruba oder Alfred Kubin im Besonderen. 205 Daneben machten Ausstellungen der zeitgenössischen Figurativen, wichtige Namen wie Leonardo Cremonini, Bruno Caruso, Lorenzo Tornabuoni, Adolf Frohner, Vladimir Velickovic, Carlos Alonso, Paul Flora, Pedro Cano und andere, durch ihre zivile und künstlerische Leidenschaft von sich reden. Das römische Abenteuer endete im Jahr 1976. Ennio Casciaro Maximilianstraße auf, der mir eine Gipsskulptur (einen Frauenkopf) des italienischen Bildhauers Emilio Greco anbietet. Ich erwerbe sie und nehme sie mit nach Hause. Bei der ersten Gelegenheit, während eines Aufenthaltes in Rom, suche ich den Künstler in seinem Atelier auf, um mir die Echtheit bestätigen zu lassen. Und nun die Überraschung: Greco sieht sie sich an, gerät außer sich und sagt: „Dieses Werk habe ich einem berühmten Londoner Kritiker geschenkt, der es sich nie und nimmer hätte erlauben dürfen, es zu verkaufen. Daher bin ich keinesfalls bereit, seine Echtheit zu bestätigen …“ Ennio Casciaro ∂ ITA ∂ 63 Ich kam gegen Ende des Sommers 1969 nach Italien. Mein Ziel war die Spanischen Akademie in Rom, einige Bozner Freunde bewogen mich zu einem Zwischenaufenthalt in ihrer Stadt. Bei einem Streifzug durch das mir unbekannte Bozen betrat ich die Goethe Galerie, und ich kann sagen, dass ich jenem Ereignis mindestens die Hälfte des Erfolges meines Werdegangs verdanke. Ennio Casciaro war zunächst eine interessante Bekanntschaft, wurde später auch zu einem Freund und zugleich zum Windhauch, den jeder Künstler braucht, um zu fliegen. Zu diesem 50. Jahrestag möchte ich mich in den Kreis derjenigen einreihen, die der Goethe Galerie dafür danken, dass sie ein überaus wichtiger Bezugspunkt in diesem wunderschönen Norden ist. Pedro Cano ∂ ITA ∂ 81 Gegen Ende der 1970er-Jahre halte ich mich in Turin auf. Bei einer Fahrt mit dem Auto durch eine sehr enge Straße – ich fahre ganz langsam – nehme ich aus den Augenwinkeln im Schaufenster eines Antiquariats ein Bild wahr, das mir bekannt vorkommt. Ich parke etwas weiter weg, gehe zu Fuß zurück und bekomme, kaum zu glauben, die Bestätigung dessen, was ich vermutete: ein großes und sehr schönes Ölgemälde von Carl Moser. Ich trete ein, sehe es mir an und entdecke auf der Rückseite ein Etikett: „XV Esposizione Internazionale d’Arte della Città di Venezia / Il paradiso terrestre / proprietario Baronessa Maria Widmann-Bolzano“. Zur großen Zufriedenheit meinerseits und des Antiquars, dem der Autor völlig unbekannt war und der gewiss nicht damit rechnete, ihn loszuwerden, schließe ich den Kauf ab. ∂ ITA ∂ 71 Ennio Casciaro Anlässlich des Besuchs einer großen Ausstellung im Haus der Kunst in München suche ich meinen Kollegen, den Galeristen Pabst in der 206 ∂ ITA ∂ 87 Am 22. Oktober 1981 brachen unbekannte Täter den Kofferraum meines Autos auf und entwendeten neben dem Ölbild „König Laurin“ von Karl Plattner das sehr kostbare Werk „Collage pour la couverture du catalogue de the International surrealist exibition, New Burlington Galleries Londres, 1936“ von Max Ernst. Die Nachforschungen blieben erfolglos. Bis ich im Jahr 2008, während einer mit Ivana verbrachten Urlaubswoche auf Korsika, einen überraschenden Anruf bekam. Am Telefon meldete sich Werner Spies, Kunstkritiker und Leiter des Max Ernst Archivs, der seinerzeit über den Diebstahl informiert worden war und uns nun mitteilte, dass er das Werk, das mir vor 27 Jahren gestohlen worden war, in einem Aktionskatalog in Paris gesehen habe. Sie können sich vorstellen, wie groß meine Überraschung war! Der Verkauf wurde umgehend gestoppt und nachdem ich einige mühselige bürokratische Rückerstattungsverfahren hinter mich gebracht hatte, trat das Werk nach etlichen Monaten schließlich wieder in meinen Besitz über. Nicht so das Werk von Plattner, das weiterhin verschollen blieb. Ich aber bleibe zuversichtlich. Ennio Casciaro ∂ ITA ∂ 123 Ennio ruft bei mir Kindheitserinnerungen wach Als Kind liebte ich Plattner und Flora. Plattner, weil er für mich der erste Künstler war, der dem Land Südtirol eine universelle Dimension verpasst hatte. Flora, weil er für mich einen Platz zwischen Paul Klee, meiner ganz große Liebe, und den Kinderseiten des Corriere, eine andere große Liebe, einnahm. Beide Künstler bewohnten die ehrbaren Flure von Ennios Galerie. Damals war auch er ein Mann des Dazwischen. Zwischen Italien und Südtirol, zwischen Rom und Bozen. Nicht genug, war er darüber hinaus auch noch ein Freund meines Vaters und von Pasolini, noch einmal zwei sehr bedeutsame Figuren innerhalb meines geistigen Einflussbereichs … Erwachsen und den Einflüssen halbwegs entwachsen durfte ich dann meine Werke ganze fünf Mal seinen, das heißt den ehrbaren Wänden der Galerie Goethe anvertrauen. Noch heute ruft Ennio bei mir Kindheitserinnerungen wach. Ein größeres Kompliment wüsste ich ihm nicht zu machen! Marcello Jori ∂ ITA ∂ 143 Ennio, Ivana und Alessandro: die drei Mentoren, die drei „Säulen“ der Kunstgalerie Goethe. Immer in perfekter, symbiotischer Harmonie, wo es darum geht, Träume und Utopien aus dem Archipel des sogenannten „Kunst“-Universums abzufangen. Stets aufmerksam und diskret, wo es darum geht, das Wesen und den Zeitgeist in den von den Künstlern waghalsig erprobten Formwillen aufzuspüren und zu begleiten. Das ist ihr Vorsatz! ihre Haltung auf einem Weg, der sie (erfolgreich) zu neuen Ufern und Horizonten … fruchtbarer Ereignisse geführt hat und immer noch führt. Dafür und für ihre unübertreffliche und unanfechtbare Professionalität habe ich zutiefst zu danken. Meine lieben Freunde … weiterhin alles Gute! Wainer Vaccari 207 Traduzioni testi tedeschi 209 pubblico non teneva più conto della distinzione tra appartenenza linguistica: ci si incontrava semplicemente nel segno dell’arte. ∂ DEU ∂ 26 Galleria Goethe Per molti anni la Galleria Goethe era un’istituzione che funzionava su base privata e al tempo stesso operava nel campo pubblico nel Sudtirolo. Le sue origini risalgono alla metà degli anni 1960, quando l’arte moderna e contemporanea per il Sudtirolo erano ancora un pianeta del tutto sconosciuto. I suoi “tempi eroici” sono i due decenni fino alla metà degli anni 1980, quando Galleria Museo, Museion e Merano Arte vennero fondati come spazi espositivi pubblicamente finanziati ed iniziarono ad occuparsi dell’arte contemporanea dichiarata. In questo ventennio nella Galleria Goethe furono esposti numerosi rappresentanti dell’avanguardia storica e artisti contemporanei internazionali: Afro, Burri, Campigli, Chagall, Corpora, Fontana; ma anche Hartung, Klee, Kokoschka ed opere dell’espressionismo tedesco. Spesso le mostre consistevano in opere multiple su carta, questo permise di presentare maestri altrimenti irraggiungibili. Grande importanza ebbe anche il confronto – storico come pure orientato al presente – con il proprio territorio. Nella Galleria Goethe vennero presentati artisti del periodo tra le due guerre provenienti dal Sudtirolo, ma anche artisti della generazione successiva come Flora, Kien, Plattner e Fellin. Qui si può senz’altro parlare di lavoro da pionieri. La Galleria Goethe è riuscita ad accompagnare parti della borghesia bolzanina cautamente nei nuovi tempi. L’arte contemporanea radicale rimase marginale, non però quella nuova o giovane. Oltre a numerosi artisti provenienti dall’estero, negli ultimi due decenni artisti come Lois Anvidalfarei, Gotthard Bonell, Robert Bosisio, Italo Bressan, Arnold Dall’Ò, Aron Demetz, Eduard Habicher, Marcello Jori o Robert Pan hanno trovato nella Galleria Goethe regolarmente una piattaforma. Oltre la funzione culturale la Galleria Goethe fino ai tempi recenti ebbe anche una funzione sociale. Grazie ad una politica espositiva che considerava sia artisti italiani che quelli di lingua tedesca e ladina, si è creato uno spazio dove il ∂ DEU ∂ 41 dietro la carriera di Markus Vallazza, che è partita da Bolzano ma ha conosciuto un forte sviluppo in territorio austriaco. Il serio lavoro del Signor Casciaro è stato, attraverso gli anni, garanzia di professionalità nella realizzazione dei numerosi progetti, e gli ha assicurato la stima, anzi l’ammirazione di tutti i partner con cui ha lavorato. Grazie a lui la professione di gallerista ha oggi un solido profilo, e l’intero panorama artistico tirolese ne ha beneficiato. La Galleria Goethe a Bolzano Magdalena Hörmann Andreas Hapkemeyer Subito dopo la sua fondazione nel 1964, contemporanea all’apertura della Galerie im Taxisgalerie a Innsbruck, la Galleria Goethe si è affermata come istituzione autorevole nella trasmissione dell’arte d’oggi. I suoi progetti hanno incontrato l’interesse del pubblico anche al di fuori di Bolzano, e la sua attività di informazione si concentrava in particolare sull’arte moderna italiana: a quasi tutti i grandi nomi, da Morandi a Vedova, da Santomaso a Fontana, è stata dedicata una presentazione a Bolzano. Questo ha conferito alla galleria un notevole profilo fin da subito, e ne ha fatto un autentico avamposto della modernità in un contesto locale che all’epoca, quanto a mercato dell’arte, era piuttosto carente. A causa dei problemi logistici e, soprattutto, doganali alla frontiera del Brennero, già allora pressoché ermeticamente chiusa, era impensabile organizzare mostre analoghe in Tirolo/Austria: in una prima fase, dunque, un vero e proprio programma di scambio fra gallerie sicuramente comparabili per missione e tendenze è rimasto fuori dalla nostra portata, e da parte nostra (Tirolo settentrionale) non si andava oltre la condizione di osservatori attenti. Fra artisti i collegamenti funzionavano meglio. Il mediatore più efficiente era, come in molte altre questioni di politica artistica, Paul Flora. Già nel 1972 figurava nel programma della Goethe, e restò ospite fisso della galleria bolzanina anche in seguito. Nel 1969 aveva organizzato una collettiva di artisti austriaci sul tema del disegno e, sempre come intermediario, è il deus ex machina 210 ∂ DEU ∂ 49 Paul Flora, a tutt’oggi l’artista tirolese più affermato a livello internazionale, era strettamente legato alla Galleria Goethe e ai suoi titolari. Aveva conosciuto Ennio e Ivana Casciaro verso la fine degli anni sessanta, quando la loro galleria era ancora ubicata al primo piano di un edificio nella via Goethe a Bolzano. Dall’incontro piuttosto casuale nacque un’amicizia che perdurò sino alla morte di Flora nel 2009. A partire dal 1970 ha esposto ogni due anni, sempre in ottobre, le sue opere più recenti alla Galleria Goethe – nel frattempo nella via della Mostra –, realizzando per l’occasione un’apposita incisione disponibile esclusivamente nella galleria. Essendo Paul Flora, questo personaggio enigmatico e profondo della val Venosta, un lavoratore sistematico e un partner affidabile, Ennio e Ivana potevano essere certi che le mostre potessero effettivamente realizzarsi e che la relativa incisione sarebbe stata pronta in tempo. Soltanto una volta Paul Flora si mostrò restìo: infatti, quando Ennio, che era un appassionato giocatore di golf, gli chiese un’incisione apposita, arrivò un deciso no da parte di Flora, che in fondo era una persona bonaria: secondo lui, il golf era un gioco da scemi e perciò indegno di una raffigurazione artistica. Alle inaugurazioni Flora seguiva con un sorriso divertito i discorsi, si sottraeva fermamente all’interpretazione dei suoi quadri e, nonostante l’affollamento, firmava comunque sempre con grande pazienza i suoi libri e cataloghi. Alla susseguente cena poteva partecipare soltanto una ristretta cerchia di amici, perché secondo Flora era impossibile intrattenersi contemporaneamente con più di sei persone. Era pieno di ammirazione per Ennio e Ivana, come mi confidò una volta. Per lui entrambi avevano tutte le qualità che un buon gallerista deve avere: infallibile senso per la qualità e grande pazienza nei rapporti con artisti e pubblico. Ma ciò che Flora, il cosmopolita di large vedute, apprezzava prima di tutto, era il ruolo di ponte della Galleria Goethe che, connettendo la produzione artistica austriaca e quella italiana, da nuovi impulsi all’arte nel Sudtirolo. Ennio e Ivana hanno sempre mantenuto vivo il ricordo di questo ineguagliabile maestro della linea e della parola e così continueranno negli anni a venire. Marjan Cescutti ∂ DEU ∂ 69 Il tempo, il tempo Quando nel 1975 la mostra itinerante “Christian Hess (1895–1944)”, presentata in diverse città italiane, austriache e tedesche, fece tappa nella sua città natale, Bolzano, a differenza delle altre località non venne esposta in un’istituzione pubblica, ma in una galleria privata, la Galleria Goethe. Era un omaggio a un pittore della “generazione perduta” che come nessun altro artista con radici tirolesi ha avuto un orientamento internazionale, trovando la sua fonte d’ispirazione in Sicilia. Il fatto che questa mostra fosse presentata nella Galleria Goethe rispecchia non solo la mancanza di un’infrastruttura per un simile progetto a quel tempo a Bolzano (vedi a proposito 211 Eva Kreuzer-Eccel nel suo “Aufbruch”), ma anche la competenza acquisita da Ennio Casciaro in un decennio di intenso lavoro. Inoltre corrispondeva da un lato precisamente alla sua posizione quale mediatore di arte italiana, austriaca e tedesca, dall’altra ai suoi interessi artistici centrali, situati nell’ambito di un espressionismo o realismo critico nei confronti della società. Così la galleria presentò già nei primi anni tra l’altro una mostra con il titolo “Deutscher Expressionismus: Grosz, Dix, Beckmann” o le personali di Aligi Sassu, Giuseppe Zigaina, Alfred Hrdlicka, Adolf Frohner, Karl Plattner o Markus Vallazza. Più tardi agli artisti della galleria costantemente sostenuti, a Plattner e Vallazza e poi Bonell, Bosisio, Pan e Anvidalfarei, si aggiunsero altri nomi importanti come Gino Severini, Giorgio Morandi, Marino Marini, Lyonel Feininger e Oskar Kokoschka. Oggi sarebbe quasi impossibile realizzare tutto questo come galleria privata, tanto che per molte esposizioni della Galleria Goethe si vorrebbe tornare indietro nel tempo, come nel libro di Martin Suter “Die Zeit, die Zeit”. Ma il fatto che sono state realizzate è già fin troppo meraviglioso, come pure il fatto che la “Galleria Alessandro Casciaro” sta cercando nuove vie che tengono conto delle mutate circostanze. Carl Kraus ∂ DEU ∂ 93 Peter Fellin Nel suo Manifesto della II. Natura, Peter Fellin mette bene in chiaro che i quadri, o le sculture, possiedono un’esistenza autonoma. Non a caso questo piccolo opuscolo uscì durante il passaggio fra la sua fase iconica e quella aniconica. Fellin tuttavia avrebbe potuto cambiare in qualsiasi momento perché i motivi di base si assomigliano: che siano figurativi o astratti, è indifferente. Fellin parla di mettere in quiete le immagini. C’è dunque un tratto fortemente meditativo nei suoi dipinti. La riduzione zen-buddista del colore vi gioca un ruolo importante: per poter rendere visibile la II. Natura anche nei dipinti astratti come tema caratterizzante, Fellin ricorre costantemente al colore verde. Traccia inoltre delle fenditure all’interno dei dipinti. In teoria potrebbe trattarsi di una spaccatura nella roccia. A seconda della prospettiva può essere figurativa o astratta. La materia è, per così dire, piegata in se stessa. A posteriori, Fellin risulta addirittura fantasticamente moderno, poiché introduce nello spazio elementi che solo con Gilles Deleuze hanno conosciuto una compiuta definizione. In chi osserva si crea un dialogo con le immagini, in cui ci si concentra sulle pennellate sicure, quasi slanciate, che condensano pure forme. E guardare diventa uno scambio di emozioni. Markus Neuwirth ∂ DEU ∂ 101 Dagli anni Sessanta, la Galleria Goethe di Bolzano offre uno spazio privilegiato per incontrare l’arte contemporanea altoatesina, trentina, tirolese e austriaca. In particolare, negli anni precedenti la fondazione del Museion, nel 1985, la galleria ha organizzato mostre di carattere museale. Ad esempio, nell’anno di fondazione del Museion, ha fatto conoscere l’arte di Karl Plattner, Hans Weber-Tyrol e Giselbert Hoke, ma anche la pittura austriaca dell’epoca (Felix Austria: Brandl, Damisch, Scheibl, Reinhold, Werkner, Zitko, Bohatsch, Schmalix). È questa miscela interregionale e internazionale di contemporaneo e classico che ha caratterizzato il programma della galleria finora e, per me come direttore della Galleria Moderna presso il Ferdinandeum, rappresenta (anche e soprattutto con la fondazione della Goethe2) un’indispensabile fonte di informazioni. ∂ DEU ∂ 119 ∂ DEU ∂ 127 Il Museion segreto Nel corso della sua cinquantennale carriera, la galleria Goethe ha esposto i grandi nomi dell’arte sudtirolese. Senza però dimenticare artisti minori, spesso rimasti in ombra per lungo tempo, come il meranese Oswald Kofler, artista schivo che, grazie all’impegno di Ennio e Ivana Casciaro, ha ricevuto un riconoscimento, tardivo ma pienamente meritato, con la mostra che si è tenuta presso la Galleria nel 1992. Fra le opere in mostra i collage degli anni Novanta, dedicati interamente ai temi della natura e della via quotidiana in Alto Adige, temi che ritroviamo anche nelle foto realizzate lungo tutto l’arco della sua vita. Oswald Kofler non era solo un artista, appartenente al gruppo di Merano negli anni Cinquanta, insieme ad Hans Ebensperger, Peter Fellin e Karl Plattner, ma era anche fotografo e quindi un testimone di quegli anni entusiasmanti. Erano anni ruggenti, segnati da un’ansia di internazionalità e di rottura rispetto a un ideale troppo rigido; all’epoca si esponeva ancora insieme, come gruppo degli artisti sudtirolesi, a Vienna, Monaco e Venezia. All’epoca l’interessante procedimento dell’assemblage si poneva al centro della prassi artistica di questo ambizioso artista, mentre la fotografia costituiva per lui un mezzo di documentazione, dato che in Alto Adige non era ancora praticata come forma di espressione artistica. Così almeno la viveva l’artista. Se tuttavia oggi ci poniamo di fronte a questi grandi ritratti fotografici di artisti, ci rendiamo conto di quale tesoro abbia sonnecchiato per lunghi anni nella soffitta dell’artista, in gran parte nascosto al pubblico. Le opere fotografiche di Ossi Kofler già note in Alto Adige sono invece le innumerevoli pubblicazioni e fotografie che mettono a tema i monumenti altoatesini e la tradizione della regione, realizzati in collaborazione con l’editore Athesia, opere che hanno influenzato in modo decisivo l’immagine del nostro paese, anche all’estero, con volumi fotografici quali Südtirol für Kenner. Die Seele einer Landschaft (1981). In questa sua attività, tuttavia, il fotografo non si è mai posto attivamente in primo piano. Per tutta la vita ebbe un’opinione Se non si è storici dell’arte o critici di professione, è facile dimenticarsi quasi tutto, anche dell’arte migliore: titoli, formati, soggetti. Ma c’è qualcosa che resta: la forza dei sentimenti e la forza intellettuale, che fa sì che qualcosa duri e non svanisca dopo il primo sguardo. E quel che resta, quasi sempre, è il luogo in cui la si è vista. In un certo senso, in ogni osservazione di opere d’arte si ripete il mito sull’origine della pittura e della scultura: quella figlia del vasaio di Corinto che disegna alle pareti l’ombra del suo amato in procinto di allontanarsi. L’amato deve stare fermo perché la sua presenza divenga possibile nell’atto del ricordo: la permanenza in un luogo è condizione essenziale perché le immagini conservino la loro vivezza nella memoria. E molto dipende da quando, e soprattutto da dove, si sono viste le opere per la prima volta. Quando, agli esordi degli anni Novanta, la Galleria Goethe ritornò in Alto Adige, per me fu come un cinema d’essai, dove si potevano incontrare più e più volte i maggiori esponenti dell’arte della nostra regione. Era una sorta di Museion segreto: una frase che non è stata dimostrata, ma che forse è vera. Che cosa mi viene in mente, quando ripenso a tutto questo? Innumerevoli immagini, sculture, sguardi, atmosfere e incontri? O forse la persona che ero, quando per la prima volta sono entrato in contatto con queste immagini e con queste storie? Fra ricordo e oblio, la galleria Goethe risveglia in me una risonanza, personale e universale a un tempo, di ciò che è stato, ed è, determinante nell’evoluzione dell’arte contemporanea in Sudtirolo. Si dice che le gallerie, in futuro, si trasformeranno in spazi nomadici senza pareti. Se è vero, incominceremo a vederlo fra vent’anni. Proprio come inizieremo a vedere fra trenta, quarant’anni se ciò che oggi consideriamo arte sopravvivrà alla prova del tempo. Günther Dankl Heinrich Schwazer 212 213 di sé assai modesta, il che rendeva anche difficile avvicinarlo per una presentazione delle sue opere. Finché, all’inizio degli anni Novanta, Ennio Casciaro ci è riuscito, dedicandogli una mostra accompagnata da una piccola ma elegante pubblicazione. I contributi encomiastici dello studioso Valentin von Braitenberg e dell’autore Antonio Manfredi lasciano intendere che dietro quell’artista, che spesso si nascondeva non solo dietro, ma anche nelle sue opere, c’era sicuramente molto di più di quanto non si immaginasse. Il trasferimento del complesso delle sue opere nell’Archivio provinciale dell’Alto Adige e la mostra “Perspektiven der Zukunft. Meran 1945–1965”, inaugurata nel 2012 presso il museo Kunstmeran, hanno infine portato alla luce il tesoro immaginato, e hanno mostrato opere finora inedite, insieme a fotografie che ora sono incluse nella presente pubblicazione della Gallerie Goethe. Purtroppo l’artista non ha potuto godere in prima persona di questo tributo, a causa di una malattia che ha portato alla sua scomparsa, a soli due mesi dall’inaugurazione della mostra a Merano. Se non altro la Gallerie Goethe, con la mostra del 1992, aveva già fatto il primo passo, accendendo i riflettori su quest’artista e fotografo a torto trascurato. Barbara Unterthurner ∂ DEU ∂ 129 Goethe Galerie 2014 In realtà, in tedesco, dovrebbe chiamarsi “Galerie Goethe”. Infatti, non si dice neanche “Krinzinger Galerie” o “Maier Galerie” o “Thoman Galerie”. Mi chiedo tuttora il motivo per cui si è insinuata questa denominazione all’inverso. Per noi è diventato una cosa ovvia usare questo nome alla rovescia. Frequentavo ancora l’Istituto d’Arte di Ortisei quando Markus Vallazza, che ebbi la fortuna di avere tra i miei insegnanti, ci parlava della Galleria Goethe di Bolzano, raccomandandoci vivamente di visitare la mostra di Pedro Cano. Durante il viaggio di ritorno verso le ferie approfittai della sosta a Bolzano per curiosare un po’ nella galleria. Posso ben immaginarmi che allora dovetti vincermi non poco per varcare per la prima volta la soglia, vista la mia insicurezza e timidezza. Rammento di essere rimasto impressionato e mi ricordo ancora oggi dei grandi quadri raffiguranti interni con letti disfatti. Ho ancora il catalogo acquistato in quell’occasione. Era la prima galleria in cui sono entrato, il primo contatto diretto con l’arte contemporanea. Per la prima volta ho visto anche Ennio e Ivana Casciaro che in seguito mi sarebbero diventati amici. Mi ci recavo regolarmente, sicuramente anche con il desiderio inespresso di poter vedere prima o poi i miei quadri esposti su quelle pareti. Non avrei mai osato chiedere. È stato probabilmente Karl Plattner a segnalarmi a Ennio Casciaro. Allora studiavo alla Brera di Milano e mi recavo regolarmente da Plattner con i miei lavori. Il primo incontro con Ennio Casciaro avvenne nel mio studio di allora nella via dei Bottai a Bolzano, dove fu concordata anche una prima mostra. Per mia fortuna a inaugurarla fu Peter Weiermair che avevo conosciuto poco prima come curatore di una collettiva di giovani sudtirolesi a Vienna. Qui furono poste anche le basi per la nostra amicizia. A questa prima mostra seguirono regolarmente delle altre ed era sempre un grande piacere poter vedere i miei quadri in questa galleria. Da sottolineare la collocazione perfetta da parte di Ennio. Non dovevano mai essere troppi, era sempre molto attento all’allestimento. Furono proprio lui e sua moglie Ivana ad aprire la strada all’arte moderna a Bolzano. Non vennero presentate soltanto opere di autori locali. Metteva in mostra artisti austriaci, tedeschi e italiani. Questo era naturalmente molto importante per noi giovani, ma non era solo questo. Così infatti abbiamo avuto l’opportunità di conoscere a Bolzano, che allora era una città piuttosto sonnolenta e chiusa al nuovo, l’arte europea. C’è stato 214 un allargamento generale della consapevolezza e del senso dell’arte. Ennio e Ivana Casciaro hanno svolto un grande lavoro preparatorio per un futuro panorama artistico più aperto. Un merito finora purtroppo mai apprezzato. La galleria era diventata un punto di incontro culturale. Vi si poteva incontrare regolarmente gente interessante, discutere animatamente, ideare nuovi progetti. Devo a Ennio e Ivana tante nuove conoscenze, e lì furono poste anche le basi per parecchie amicizie, come con Paul Flora e May Hofer. Non hanno mai seguito le mode, ciò che contava era solo e soltanto la qualità. Grazie ad Alessandro Casciaro, entrato negli ultimi tempi, è stato creato anche un punto d’incontro per la generazione più giovane di artisti. Senza questa galleria Bolzano e l’intera regione sarebbero molto più poveri e c’è solo da augurarsi che tutto continui ancora a lungo all’insegna dell’arricchimento e dell’incontro culturale. Gotthard Bonell ∂ DEU ∂ 153 Ho accettato volentieri l’invito di Ivana ed Ennio Casciaro a inaugurare di tanto in tanto una mostra “alla Goethe”. Così è stato per Robert Bosisio, che oggi vive a Berlino e si divide fra i suoi studi, in Germania, a Cluj-Napoca (RO) e nel suo paese natale, Truden/Trodena. Bosisio appartiene a quella giovane generazione di artisti, inclusi nel programma della storica galleria bolzanina, di cui sono state finora periodicamente esposte le opere più recenti e “fresche di studio”. Dal 1997 a oggi, a Robert Bosisio sono state dedicate cinque mostre personali: ciascuna era un bilancio provvisorio e parte di una cronologia, ma anche un’interrogazione, coerente e concentrata su poche aree tematiche, della pittura come mezzo espressivo. Le mostre in galleria, accompagnate da pubblicazioni e commenti, tenevano aggiornato il pubblico sugli sviluppi di quest’opera pittorica caparbia, fatta di verniciature brillanti, strati di colore, spazi vuoti astratti e immagini umane sfarfallanti e sfuggenti, sospesa fra variazione e trasformazione. I cataloghi delle mostre documentano le opere presentate, ma anche i momenti, personali e umani, di ingresso nei mondi visivi “al di là delle nuvole” (Wim Wenders), quando compagni di viaggio e amici dell’artista varcavano “la soglia della sua porta”… Marion Piffer Damiani ∂ DEU ∂ 163 L’arte è il lavoro di Robert Pan, ed è la sua vita. “Un pittore dipinge perché non ha il tempo per non dipingere,” diceva il grande pittore del quadrato [Quadratmaler], Josef Albers. Anche Pan lavora senza sosta. Dice sempre, con modestia, di essere un artigiano, e con questa semplicità crea arte dal nulla, senza fronzoli: un’arte di una bellezza intensa, un’arte che piace. Grazie a dio. Le sue opere esprimono una grande libertà. E sono la libertà e la bellezza che esse racchiudono ad aver trovato la formula giusta. Nelle opere di Pan c’è anche una dimensione spirituale, una calma e una fascinazione contempativa. Il suo lavoro si fonda su regole chiare e valori empirici nel suo rapporto con il colore e con il materiale, la resina; così le sue opere trasmettono un senso di incanto, che non è necessariamente mistico, ma sicuramente spirituale. Pan crea un immaginario che va al di là del rappresentabile e del dicibile. Le sue immagini sono occupazioni dello spazio, una sorta di perpetuum mobile di possibilità variabili. Oggi Pan, dopo anni di duro e coerente lavoro, dispone di una nuova libertà, con cui dà forma al suo lavoro. Riduce le sue osservazioni a singoli punti, amplificando e reiterando l’osservazione di un dettaglio tra studio coloristico e pittura, indaga possibilità pittoriche nello spazio e possibilità spaziali nella pittura. Perché a dispetto della raffinatezza 215 tecnica a cui ci ha abituato, che è la cifra peculiare della sua opera, si resta stupiti e ci si chiede come avrà potuto fare, come riesce a trarre da ciascun punto una miscela cromatica, a fondersi nella resina e a levigarla, strato dopo strato. Proprio la fedeltà e la costanza nell’accompagnare il percorso degli artisti mi pare, in quest’epoca effimera, il tratto distintivo che più ha caratterizzato questa galleria. In occasione del suo cinquantesimo anniversario le auguro di proseguire saldamente sulla strada dell’impegno, del coraggio e della creatività nell’ideazione dei programmi. Mi auguro altresì che il patrimonio culturale cresciuto organicamente in questa città sia conservato ancora a lungo per tutti noi. E che la nuova Galleria Goethe, nella sua nuova sede, possa esserne sicuro garante Arnold Tribus ∂ DEU ∂ 173 Markus Vallazza Fin dalla mia prima giovinezza sono vissuta lontano dalla mia città natale, Bolzano. L’Alto Adige ha segnato tutta la mia infanzia, e ritorno sempre molto volentieri, per così dire, “a casa”. La Galleria Goethe della famiglia Casciaro è stata per me, in tutti questi anni, un prezioso punto di partenza, in cui ho visto molte belle mostre e in cui io stessa ho potuto presentare i miei quadri in mostre personali. Un luogo dove appunto mi sono sentita sempre “a casa”. Margareth Dorigatti ∂ DEU ∂ 181 Galleria Goethe è per me sinonimo di amore per l’arte, simpatia per gli artisti e stima per il loro lavoro. È grazie all’impegno e alla tenacia di Ennio e Ivana Casciaro se gli appassionati d’arte (e gli artisti) di questo paese hanno potuto conoscere molte grandi figure d’artista. La Galleria Goethe era diventata un punto d’incontro per gli artisti e per quanti si interessano all’arte. A lei devo importanti incontri e colloqui che hanno avuto un influsso determinante su di me e sulla mia opera. Ennio e Ivana hanno creduto fermamente nel mio lavoro, offrendomi regolarmente l’opportunità di esporre la mia produzione più recente, e per questo rendo loro un profondo omaggio. ∂ DEU ∂ 185 Karl Plattner (1919–1986) Il programma della Galleria Goethe, fin dalla sua fondazione, si orienta principalmente sull’approccio alla figurazione. In tal senso, un ruolo centrale è occupato dalla posizione di Karl Plattner, a cui Ennio Casciaro era profondamente legato. La forma espressiva inconfondibile di Plattner è caratterizzata da un’estetica ingannevole, dietro la cui facciata si aprono molteplici e profonde questioni esistenziali. Pregnanti sono soprattutto le figure dai visi consumati che, irrigidite e intrappolate in se stesse, attendono come involucri vuoti che venga loro insufflata un’anima. Ma la sua opera è anche caratterizzata da una costruzione dell’immagine spesso eccentrica, da un rapporto contraddittorio fra figura e spazio, o dalla preferenza per superfici cromatiche. Ennio Casciaro ci ha offerto uno sguardo entusiasmante sull’elaborazione delle sue strutture visive con la mostra “finito / non finito”, allestita nel 2008 presso il Museion, in cui venivano presentate opere incompiute. Karl Plattner è senza dubbio radicato nella coscienza regionale come un’importante personalità artistica, tuttavia il riconoscimento che gli spetta nel contesto internazionale della sua generazione a tutt’oggi tarda ad arrivare. delle elementari, ebbi la fortuna, di cui allora non ero consapevole, di giocare insieme ai miei amici di scuola Sabine e Hubertus Langen nella loro casa a Meerbusch vicino a Düsseldorf con il mobile di Calder, in mezzo a originali di Braque e Picasso. ∂ DEU ∂ 191 Sulla mostra di Andrea Facco Dare solo un’occhiata molto raramente basta, anche se alcune cose ammaliano già a prima vista: è quanto mi è successo con le opere di Andrea Facco in occasione della loro esposizione alla Galleria Goethe nel settembre 2013. Mi hanno davvero affascinato e ispirato a guardarli più attentamente. Infatti, dietro a quello che si può cogliere con gli occhi mi si schiudeva una visione molto avvincente su ciò che si dispiega oltre il figurativo e l’esplicabile. Già nella casa del mio amico di scuola Hans Peter, figlio della coppia di pittori Jungbluth, ho inspirato profondamente e con piacere l’odore fresco di colore per pittura e vernice. Così attrezzato sono arrivato più di 50 anni fa nel Sudtirolo, dove ho trovato la mia casa-arte presso Ivana e Ennio Casciaro. Sono subito rimasto fortemente colpito dalla testa di Vincent van Gogh (una scultura di materiale riciclato). La sua personalità mi attira e mi incanta in modo particolare già da tempo. E mi conduce oltre la comprensione puramente intellettuale nel profondo dei sentimenti e dell’anima. Più avanti ho potuto conoscere l’artista Facco e mi parve come se questa testa fosse una sorta di autoritratto, sia per la sorprendente somiglianza esteriore che per il linguaggio parlato dal materiale impiegato e dal suo impiego. Lo stesso spirito è per me percepibile comunque anche in tutti gli altri oggetti esposti e si manifesta altresì nella personalità del giovane maestro. La loro linea nell’ambito delle arti figurative include sia Sudtirolesi dotati che Italiani impegnati politicamente. E lì ho ricevuto un grande arricchimento nel contatto con opere e artisti, così come pure con altri personaggi di questo ambiente. Per questo e per la loro amicizia personale sono loro profondamente grato. Gerhard Becker ∂ DEU ∂ 195 Incontro con le sculture di Eduard Habicher. Quando la galleria inizia a muoversi Sulla Galleria Goethe Non ricordo più la data esatta, ma conosco la Galleria Goethe dai giorni in cui si trovava in quel posto da cui prese il nome, in via Goethe nei pressi della piazza Domenicani. Quadri e sculture mi avevano già ammaliato sin dalla mia infanzia. Agli inizi degli anni di ginnasio a Colonia, a undici anni ho visitato oltre il museo Wallraf-Richartz di allora spesso anche gallerie private, dando ai nervi ai proprietari con le mie numerose domande. Già prima, da alunno Quello dello scultore è uno spazio pubblico. Ha bisogno di estensione, del dialogo con l’ambiente, trasforma lo spazio, lo penetra. Di solito in modo sostanzioso ed spazioso. Cosa succede se questo spazio si restringe ad una galleria? La coppia di galleristi Casciaro ha accettato nella sua lunga attività di esposizione, gratuita anche per la città e l’intera provincia, questa sfida. Tra gli artisti regolarmente ospiti della Galleria Goethe c’è Eduard Habicher. Nato a Malles in val Venosta, ha frequentato l’Accademia di Belle Arti di Firenze e vive da molti anni a Merano. Con le sue sculture Silvia Höller 216 217 in acciaio ha imboccato vie del tutto nuove. Anche nella Galleria Goethe. Infatti, con il suo linguaggio formale astratto riesce a entrare in relazione anche con l’interno classico e a ravvivarlo. “Non ho in mente uno spazio rigido, immobile nel senso della dimensione cartesiana, ma lo spazio dinamico come risulta dalle riflessioni di Einstein” (Habicher). Il fatto che anche la galleria abbia “iniziato a muoversi” nelle tante mostre ivi tenute da Habicher è dovuto alla peculiarità artistica del suo repertorio scultoreo. Lungi da ogni pesantezza egli ama il gioco con richiami visivi, con luce e ombra. Linee che penetrano lo spazio della galleria, si innalzano arditamente, collegano spazi, si annidano da qualche parte nella parete, a volte escono dalla parete, cercano il dialogo con l’architettura dello spazio, negano la fisicità: le sculture di Habicher consentono di passeggiare lungo di esse con l’occhio, di scoprire la fusione di bidimensionalità e tridimensionalità. Continuamente l’artista ci permette di provare la leggerezza della scultura anche nello spazio chiuso e al tempo stesso di appurare l’energia di un materiale che egli lavora lungamente, trasformandolo in fiocchi, segni audaci e nastri. Rispondere allo spazio è una cosa saldamente ancorata nella biografia artistica di Habicher. Egli si propone di tematizzare scultura e spazio, scultura e architettura e il rapporto tra opera e spettatore. Questo significa per noi anche mettere in dubbio le abitudini visive. Improvvisamente il sottile nastro d’acciaio striscia lungo la galleria, e Habicher sa esattamente come fissarlo per rendere visibile la “vita” del suo lavoro. Ci mostra come il caso, forse perché la luce mattutina illumina in un certo modo la parete della galleria, trasforma una scultura. In questo modo dalle numerose mostre tenute da Habicher nella Galleria Goethe è risultato anche un certo rapporto stretto con gli spazi nella via della Mostra 1. Il suo stile di disegno gli consente di passare dalla tridimensionalità alla superficie ed infine alla linea, di offrire anche spunti di riflessione magari su spazio e tempo. Per me le sue mostre nella Galleria Goethe erano anche sempre momenti di pausa, di quiete, forse perché in questi lavori scultorei l’elemento spettacolare si presenta in modo così discreto. Perché si poteva vedere come un intervento lievissimo nello spazio possa avere un così grande effetto. Senza dubbio le opere di Habicher sono fuori del comune. Tuttavia vie è una silenziosa poesia che sta alla base di questi lavori spesso sottili e talvolta spensierati. In modo particolare questa poesia era percepibile non nei giorni affollati dell’inaugurazione della mostra, ma soprattutto quando la scultura aveva abbastanza aria “per respirare”. Allora si dispiegarono l’eleganza, la leggerezza e la fugacità, le peculiarità del lavoro di Habicher. Allora forse ci si avvicinava un po’ all’“idea”, al pensiero che queste sculture nascondono dentro di sé. “Ma quello che cerco non è la forma alla quale mi posso riferire, sto cercando l’idea. Un’idea che attraverso il mio lavoro viene rinnovata, diventa linguaggio, che posso plasmare…” (catalogo 2003]. Il suo “Gedanken-Fänger” nella mostra del gennaio 2014 offrì un’occasione molto particolare a questo proposito. Eva Gratl ∂ DEU ∂ 197 Ho sempre seguito con grande interesse, sia a Bolzano che in occasione di fiere d’arte, le mostre della Galleria Goethe. Erano e sono appuntamenti consolidati della vita culturale sudtirolese. Quando Ennio e Ivana Casciaro dodici anni fa mi hanno incluso nel loro programma, sono entrato a far pare di una grande famiglia, contraddistinta da apertura mentale, interesse, rispetto e lealtà. Mi sono confrontato con molti artisti e appassionati d’arte, da ciò sono nate tante amicizie, e per questo sono molto grato. Ora auguro ad Alessandro Casciaro un felice e fruttuoso proseguimento delle attività nella Galleria di Via Cappuccini. Lois Anvidalfarei 218 ∂ DEU ∂ 199 In realtà, le righe che seguono avrebbe dovuto scriverle mio padre. Quando, ancora all’inizio dell’anno, aveva parlato con Ennio Casciaro di questo libro e dell’imminente trasferimento della storica Galleria Goethe da Mustergasse agli spazi privati di Kapuzinergasse, non immaginavamo che non avrebbe potuto vivere di persona tutto questo. È come se la perdita di mio padre e la chiusura dell’originaria, storica sede della galleria Goethe abbiano segnato, simbolicamente, la fine di un’era, in cui il mercato dell’arte era orientato non tanto da fiere, biennali e case d’asta ma dalle gallerie e dal legame quasi familiare fra galleristi e collezionisti. Un rapporto simile, che andava ben oltre il fatto commerciale, legava anche Ennio Casciaro e mio padre: un rapporto che si approfondì e si rafforzò sempre di più nel corso degli anni. Non si contano le ore che passò alla galleria Goethe, che era per lui come una seconda casa. Leggendari erano soprattutto gli incontri del sabato mattina con alcuni amici dell’arte dotati di una sensibilità affine alla sua, fra cui Marjan Cescutti, Arnold Tribus, Markus Vallazza, Franca Schwarzer o Britta Lentsch. Davanti a un bicchiere di buon vino bianco della cantina di famiglia di Ivana Casciaro si conversava di arte e cultura, politica e società. Anch’io ogni tanto mi univo alla discussione, godendo di quell’atmosfera piacevole e armoniosa e di quei colloqui sempre fruttuosi. Fu proprio durante quei pomeriggi di sabato che nacque l’idea delle mostre autunnali presso il castello Moos di Appiano che, organizzate dal Südtiroler Kulturinstitut, dalla Walther Amonn Stiftung e, in alcune occasioni, dalla Galleria Goethe, sono tuttora una realtà. Per il tramite di Ennio e Ivana Casciaro sono nati, nel corso degli anni, numerosi incontri e amicizie con artisti, che hanno rafforzato vieppiù la passione di mio padre per il collezionismo. Col tempo era diventato sempre più difficile per lui introdurre in casa una nuova opera d’arte senza farla passare sotto l’occhio critico di mia madre. Quando lo bacchettava, facendogli notare che non c’era più posto per uno spillo sulle pareti, lui la prendeva in contropiede, ad esempio comprando una scultura più grande del naturale di Lois Anvidalfarei e trasferendo così la sua “attività di allestimento” dagli spazi interni sovraffollati al giardino. E tuttavia mio padre non è mai stato un cacciatore di trofei: collezionava e comprava per passione, e molte delle opere hanno fatto ingresso nella sua collezione attraverso Ennio Casciaro e la sua Galleria Goethe. Negli ultimi anni il suo interesse si era spostato sempre più sull’arte contemporanea. In particolare lo affascinava la fotografia di Giovanni Castell, un giovane talento che Alessandro aveva scoperto in occasione di una fiera in Germania, e aveva portato a Bolzano. “Alessandro ha di suo padre la sensibilità e il fiuto per la qualità”, diceva spesso. “Con questo dono, e con la sua abilità diplomatica nel mettere in luce gli artisti, farà sicuramente molta strada”. E la farà senz’altro. Perché il trasferimento in via Cappuccini non segna affatto la fine della leggendaria Galleria Goethe, ma semplicemente l’inizio di una nuova era. Sylvia Amonn 219 Referenze fotografiche / Bildnachweis Andrea Cambuso – 28 Foto Casagrande – 08 Antonio Castagna – 68 Giovanni Castell – 128 Ivo Corrà – 118 Erich Dapunt – 41 Gianni Berengo Gardin – 74 Johann Klinger – 96 Oswald Kofler – 14, 58 Dario Lasagni – 84, 114, 121, 127, 129, 133, 134, 140, 143, 145 Sissa Micheli – 142 Augustin Ochsenreiter – 113 Martin Pardatscher – 135 Othmar Seehauser – 05, 85, 132 Südtiroler Landesarchiv, Bildbestand Oswald Kofler / Archivio provinciale, Archivio fotografico Oswald Kofler – 25 (Kofler_98), 81 (Kofler_26) Daniel Töchterle – 04 Foto Watzek – 148 L’editore riconosce agli eventuali legittimi proprietari il copyright relativo alle immagini per le quali non è stato possibile reperire gli aventi diritto. Per eventuali involontarie omissioni o errori nella citazione delle fonti, dichiara la piena disponibilità. 221 Mostra / Ausstellung Pubblicazione / Publikation Libro edito in occasione della mostra / Das Buch erscheint anläßlich der Ausstellung Concetto / Konzept Peter Weiermair 1964–2014 Storia di una galleria / Geschichte einer Galerie Coordinamento / Koordination Alessandro Casciaro Ennio Casciaro Ivana Casciaro Martina Malatesta A cura di / Kurator Peter Weiermair 22.11.2014 – 23.12.2014 Galleria Goethe Galerie Via della Mostra 1 Mustergasse 39100 Bolzano/Bozen t +39 0471 975461 info@galleriagoethe.it www.galleriagoethe.it Traduzioni / Übersetzungen Werner Menapace Alma Vallazza Elisabetta Zoni Revisione testi / Lektorat Ivana Casciaro Martina Malatesta Progetto grafico / Gestaltung typeklang, Bolzano/Bozen 22.11.2014 – 31.01.2015 Goethe2 Via Cappuccini 26/A Kapuzinergasse 39100 Bolzano/Bozen t +39 0471 323938 Stampa / Druck Dipdruck, Brunico/Bruneck Pubblicato da / Herausgeber Galleria Goethe Galerie, Bolzano/Bozen Ringraziamo / Wir danken MART, Rovereto Comune di Appiano / Gemeinde Eppan I collezionisti privati / Die Privatsammler Gli artisti / Die Künstler Gli autori dei testi / Die Autoren der Texte ©2014 Autori / Autoren, Galleria Goethe Galerie 223 Novembre / November 2014