Inhaltsverzeichnis - WMD Brokerchannel
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Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 1 Nr. 33 07. KW/13.02.2007 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail Inhaltsverzeichnis Tomorrow: Zweite Wahl im Süden der USA 2 Acron: Vorort-Fonds in Houston 2 US Treuhand: RekordUmsatz IC Immobilien: Verkauf in Kanada 3 Erben und Verschenken: Fonds verlieren Vorteile 6 Real I.S.: Montreal für Großanleger 6 Wölbern: Erster Private Equity Fonds 7 Macquarie: Zweigstelle in Deutschland 8 Loipfinger-Studie: Private Equity auf dem Vormarsch 9 Schiffsanbieter: Hohe Ausschüttungen 9 IVG: Gurke in London für deutsche Fondsanleger VIP: Steuer-Schock für Tausende Fondszeichner HPC: Policenfonds ohne Ausschüttungen 9 Meiner Meinung nach... Geschlossene Fonds funktionieren auch ohne Verlustzuweisungen. Die Umsatzzahlen des vergangenen Jahres überzeugen letzte Zweifler. Komplett ohne die gestrichenen Steuersparmodelle sammelten die Initiatoren knapp zwölf Milliarden Euro ein. Mit dieser Summe als Ergebnis seiner aktuellen Marktstudie überraschte Fondsanalyst Stefan Loipfinger Anfang Februar rund 230 Teilnehmer seines Symposiums. 4 10 10 Personalia 10 Recht einfach 11 n-tv: Fonds auf dem Schirm 11 Impressum 11 Solch ein ernst zu nehmender Branchentreff hat dem Markt geschlossener Fonds lange gefehlt. Zwar haben sich die Schiffsanbieter beim Hansa Forum in Hamburg ausgetauscht, andere Anbieter nahmen sich Zeit für die Scope-Messe Funds & Finance. Doch an der Loipfinger-Veranstaltung kommt offenbar niemand mehr vorbei. Wer den Termin nicht reserviert hat, muss schon ganz besondere Gründe haben. Hier lassen sich die Vorstände, Geschäftsführer und sonstigen Entscheider blicken und nicht die Leute aus der zweiten Garde. Erstmals hat Loipfinger das Symposium gemeinsam mit dem Herausgeber der Fondszeitung, Tilman Welther, moderiert. Ein Fingerzeig für die gemeinsame Zukunft beider Branchendienste, denn fondstelegramm und Fondszeitung schließen sich zusammen. Welther ist Verantwortlicher im Sinne des Presserechts für beide Medien und leitet die gemeinsame Redaktion. Loipfinger bleibt Inhaber des fondstelegramms und will künftig verstärkt recherchieren, analysieren und Sonderthemen aufbereiten. Viel Glück den beiden von dieser Stelle für die gemeinsamen Aktivitäten. Zu berichten gibt es weiterhin genug, denn das Geschäft mit geschlossenen Fonds lief und läuft offensichtlich besser als erwartet. Das zumindest belegen die von Loipfinger veröffentlichten Zahlen. Fraglich ist, wie die Stimmung mittelfristig bleibt. Das Bundesverfassungsgericht hat geschlossenen Fonds ihren Bonus beim Vererben und Verschenken gestrichen. Der Fondsbrief-Steuerexperte Robert Kracht rät, die Eigentumsübergabe innerhalb der Familie nicht auf die lange Bank zu schieben. Spätestens Ende 2008 dürfte die Schonfrist ablaufen. Zweifellos entfällt damit für zahlreiche Fondsanbieter ein bedeutendes Verkaufsargument. Welche rechtlichen Konsequenzen Fondsinitiatoren, Vermittler und Kunden zu ziehen haben, wird ab dieser Ausgabe ein regelmäßiges Thema in Der Fonds Brief. Rechtsanwalt und Fonds-Experte Werner Klumpe fasst die wichtigsten Urteile zusammen und kommentiert sie in Kürze. Wir denken, ein weiteres, nützliches Themengebiet in unserem Brief. Lassen Sie mich wissen, ob Ihnen unsere Auswahl gefällt, und melden Sie sich erst Recht, wenn Sie Verbesserungsvorschläge haben. Viel Spaß beim Lesen, Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 2 Der Fonds-Check In zweiten Lagen an erster Stelle Bevorrechtigte Ausschüttungen für Zeichner des US-Fonds von Tomorrow Acron Kaufpreise in Höhe von 20 Jahresmieten oder mehr – solche Immobilien sind Zeichnern geschlossener US-Fonds zu teuer. Mit neuen Konzepten versuchen die Initiatoren trotz des hohen Niveaus von möglichen Wertsteigerungen auf dem amerikaniDer Düsseldorfer USschen Immobilienmarkt zu profitieren. Tomorrow aus Berlin bleibt seiner Linie treu. Initiator Acron bietet AnleEr setzt seit Jahren auf B-Lagen in zweitklassigen Standorten. Hier sind die Bürogegern ab 100.000 Dollar Min- bäude günstiger, die Leerstände aber höher, die Laufzeiten der Mietverträge kürzer. destbeteiligung Anteile an Insgesamt also ein höheres Wagnis als mit langfristig vermieteten Class-A-Objekten einem Bürogebäude in Hous- zum Beispiel in New York oder Washington. Bevorrechtigte Ausschüttungen beim ton an. Es ist komplett an aktuellen Fonds „Tomorrow Income Portfolio 8“ begrenzen das Risiko der Anleger. drei Nutzer vermietet. Auch in der Peripherie sind die Objekte: Sechs Bürogebäude in fünf Städten bilden das Portfolio des Fonds. Anleger Preise gestiegen. Acron zahl- investieren in den Bundesstaaten Texas, New Mexico, Florida und Ohio. Die acht bis te rund 14 Jahresmieten. Vor 33 Jahre alten Immobilien stehen in Houston, Corpus Christi, Albuquerque, Tampa einem Jahr waren vergleich- und Cleveland. Nicht gerade die erste Wahl auf dem US-Immobilienmarkt, aber gebare Objekte mindestens eine nau das macht ja das Tomorrow-Konzept aus. Der Fonds hat die Objekte zu einem Jahresmiete günstiger. Anle- durchschnittlichen Einkaufsfaktor von 12,25 Jahresnettomieten gekauft. Auch im Südger bekommen Ausschüttun- westen der USA und in Ohio haben die Preise demnach angezogen. Vor ein bis zwei gen von sieben Prozent. Jahren waren vergleichbare Immobilien noch rund eine Jahresmiete günstiger. Ver- Vorort von Houston ‡ cfb-leistungsbilanz 2006 ‡ CFB-FONdS Soll-Ist-Vergleich der kumulierten Ausschüttungen aller Fonds bis einschließlich 2006: / Ca. 11 Mrd. Euro Investitionsvolumen / 160 realisierte Fonds seit 1983 / Über 57.000 Anleger / Ca. 108.000 Beteiligungen / Rund 4,4 Mrd. Euro Eigenkapital / Bisher bei 107 Fonds steuerliche Werte durch Betriebsprüfung bestätigt 100 % 80 60 96 % im Plan oder darüber 40 20 0 CFB Commerz Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH / Mercedesstrasse 6 / 40470 Düsseldorf / Tel. 0211 7708-2200 / Fax 0211 7708-3280 / IMMOBILIENFONDS / UNTERNEHMERISCHE BETEILIGUNGEN / LEASINGFONDS / www.commerzleasing.de/cfb-Fonds Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 3 käuferin des Pakets ist die amerikanische Immobiliengesellschaft BGK. Sie ist gleichzeitig 100prozentige Eigentümerin von Tomorrow. Solche „In-House“-Geschäfte haben immer einen leicht faden Beigeschmack. US Treuhand Rekord-Umsatz US Treuhand meldet eine Schnapszahl als Rekordergebnis. Im Jahr 2006 hat der Initiator aus Darmstadt 222 Millionen Dollar bei Fondszeichnern eingesammelt. Im Jahr zuvor waren es rund 70 Millionen Dollar. Insgesamt hat US Treuhand 2006 drei US-Fonds gestartet. Fünf alte Beteiligungen wurden mit Gewinn für die Anleger aufgelöst. Das gesamte Investitionsvolumen summiert sich auf rund drei Milliarden Dollar. Aktuelles Angebot ist ein Blind-Pool-Fonds. Finanzierung: Die Gesamtinvestition summiert sich auf knapp 85 Millionen Dollar. Anleger stellen 34 Millionen Dollar des nötigen Kapitals zur Verfügung. BGK bleibt erstmalig beteiligt - mit gut sieben Millionen Dollar. Der Rest wird über Darlehen mit verschiedenen Laufzeiten finanziert. Bei den Anschlusszinsen kalkuliert Tomorrow mit Sätzen zwischen 6,25 Prozent und 7,5 Prozent. Konditionen leicht über aktuellem Niveau. Rund 15 Prozent der Darlehen werden innerhalb von zehn Jahren getilgt. Mieter: Insgesamt 126 Mieter aus unterschiedlichen Branchen sorgen für die Einnahmen des Fonds. Manche Immobilien sind nicht komplett vermietet. Das entspricht ebenso der Tomorrow-Philosophie wie die teilweise kurzen Restlaufzeiten der Verträge. Ziel ist es, Flächen auslaufender Verträge und Leerstände besser zu vermieten. Ein Konzept nicht ohne Risiken. Bei einigen vergangenen Fonds hinken die Erträge den Plänen hinterher. Der „Tomorrow Income Portfolio 8“ legt für eventuelle Mietausfälle jährlich 24,6 Prozent der Mieteinnahmen zurück. Ein dickes Polster. Ausschüttungen: Bei der Verteilung der Gewinne stehen Fondszeichner an erster Stelle. Sie sollen Ausschüttungen von 6,75 Prozent bekommen. Auch beim Verkauf der Immobilien sind zunächst die Anleger dran. Erst nachdem sie ihre Einlage inklusive Agio erhalten haben, kommt der US-Partner zum Zuge, dann aber richtig. Von überschüssigen Gewinnen erhält er 80 Prozent, die Fondszeichner 20 Prozent. Nebenkosten: Die Ausgaben für Konzeption und Vertriebsprovisionen summieren sich auf 19 Prozent des Eigenkapitals und rund 7,8 Prozent der Gesamtinvestition. KGAL Eine rentable Anlage erkennt nicht jeder auf den ersten Blick. Experten schon. Mit großer Treffsicherheit aus langjähriger Erfahrung konzipiert, initiiert und betreut die KGAL kontinuierlich neue Anlageprodukte – in vielversprechenden Märkten. Interessiert? Dann klicken Sie hier: www.kgal.de Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 4 Steuern: Einnahmen bis zu 3.400 Dollar jährlich sind in den USA steuerfrei. Bei Erträgen darüber hinaus gelten die im Vergleich zu Deutschland niedrigen Steuern in den USA. Hierzulande greift der Progressionsvorbehalt, der die Ausschüttungen je nach persönlichem Steuersatz bis zu 1,5 Prozentpunkte schmälert. IC Immobilien Kanada-Verkauf Nicht nur in den USA sind die Immobilienpreise auf ein All-Time-High geklettert, auch in Kanada lohnt sich derzeit der Verkauf. Der Münchner Initiator IC Immobilien Holding AG hat drei Logistik- und Produktionsgebäude in Toronto nach 20 Jahren verkauft. Anleger bekommen inklusive der Ausschüttungen einen Rückfluss von 265 Prozent ihres eingesetzten Kapitals. Das bedeutet eine Verzinsung von jährlich 8,3 Prozent. Anbieter: Bei Tomorrow beginnt eine neue Zeitrechnung. Die bisherige Geschäftsleitung hat sich komplett verabschiedet. George Weinberg arbeitet an einem US-Fonds für institutionelle Großanleger, Sylvia Granowski hat sich als freie Konzeptionärin selbstständig gemacht. Neuer Geschäftsführer ist Christopher Weden. Alleinige Eigentümerin ist die US-Firma BGK. Die Prognosen der Vorgängerfonds wurde nicht immer erreicht. Die Ausfälle halten sich jedoch in Grenzen. Meiner Meinung nach...: USImmobilienfonds ohne die inzwischen typischen Entwicklungs- und Blind-Pool-Risiken. Anleger beteiligen sich an Bürogebäuden in zweitklassigen Lagen. Reserven für Mietausfälle sind vorhanden. Verkäuferin BGK hat die Objekte mit stattlichen Gewinnen an den Fonds verkauft, bleibt aber mit sieben Millionen Dollar beteiligt. Bei den Ausschüttungen kommen zunächst die Anleger an die Reihe. Houston in Texas. Standort von zwei Fondsobjekten. Die Entscheidung über die eigene Risikobereitschaft bleibt Ihnen als Investor natürlich selbst überlassen. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, die Aspekte einer maßgeschneiderten Lösung herauszuhören. Abgestimmt auf das finanzielle Umfeld und die Bedürfnisse der Anleger können wir so das Gehörte schnell und individuell mit unserem Warum zuhören für uns so wichtig ist? www.hsbctrinkaus-immobilien.de Portfolio an Fondsprodukten abgleichen. Das hört sich doch gut an! Die IVG Immobilien AG ist ein europäisches Investmenthaus für Immobilien und betreut 18 Mrd. Euro in den Geschäftsbereichen Portfoliomanagement, Projektentwicklung, Fonds und Kavernen. Die Investitionen konzentrieren sich auf Büroimmobilien in bedeutenden europäischen Großstädten. Mit einem jährlichen Transaktionsvolumen - Käufe und Verkäufe - von über 4 Milliarden Euro nutzt IVG erfolgreich die Chancen der Märkte und erzielt attraktive Renditen. Mit der Eigentümersicht eines erfolgreichen Immobilienunternehmens und dem Angebot für indirekte Immobilienanlagen positioniert sich die IVG an der Schnittstelle von Immobilien- und Kapitalmarkt. Mit einem insgesamt platzierten Investitionsvolumen per 31.12.2006 von rund 2,7 Mrd. Euro gehört die IVG ImmobilienFonds GmbH zu den führenden Emmissionshäusern in der Immobilienbranche in Deutschland. Wir suchen Kollegen mit hoher Kompetenz, kreativen Ideen und ausgeprägter Eigeninitiative. Senior Product Manager (m/w) Geschlossene Immobilienfonds Das erwartet Sie: 3 Projektleitung bei der Konzeption geschlossener Immobilienfonds für Privatkunden 3 Koordination von Fondskonzeption, Vertrieb und externen Beratern (u. a. Steuerberater und Prospektprüfer) 3 Eigenständige Erstellung von Risiko- und Liquiditätsanalysen inklusive diverser Finanzmodelle 3 Marktbeobachtung und -analyse Das erwarten wir: 3 Ein überdurchschnittlich abgeschlossenes betriebs- oder volkswirtschaftliches Studium mit Immobilienbezug 3 Mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Bereich Immobilienfonds, vorzugsweise im Bereich der Konzeption geschlossener Fonds 3 Gute analytische Fähigkeiten, Affinität zu Zahlen und Kalkulationen Für beide Positionen sind gute Kenntnisse der MS-Office-Produkte und sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift eine notwendige Voraussetzung. Senden Sie uns Ihre schriftliche Bewerbung mit tabellarischem Lebenslauf, Foto und den letzten Zeugnissen in Kopie, wir melden uns umgehend. Weitere Informationen zur IVG Immobilien AG finden Sie unter www.ivg.de. IVG Immobilien AG · Personal · Hans-Georg Zietlow · Zanderstraße 5-7 · 53177 Bonn Tel. +49 228 844 158 · Email: Hans-Georg.Zietlow@ivg.de Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 6 Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist Terminsache Fondsschenkung Der Richterspruch aus Karlsruhe trifft besonders die Beteiligungsbranche Die moderate Bewertung vom Immobilien und Unternehmen ist verfassungswidrig. Der Tenor dieser kürzlich veröffentlichten Entscheidung geht alle Anleger etwas an, Premiere in Montreal die geschlossene Fondsanteile vor der Liquidierung noch verschenken wollen oder Real I.S. lässt sich durch die wegen der langen Laufzeit einen Erbfall nicht ausschließen. Denn egal ob Schiffe, gestiegenen Preise in Kanada Bürohäuser, gebrauchte Policen oder Windpark: Die künftige Bewertung wird nach nicht schocken. Die Bayern- oben schnellen. Hierbei sind zwei Aspekte von wesentlicher Bedeutung: LB-Tochter hat ein BürogeDas Verfassungsgericht beanstandet die günstigen Bewertungsregeln, nicht die wirtbäude in Montreal gekauft, schaftlich sinnvolle Förderung von Unternehmen. Damit wird es in einem ersten das erste Investment der Schritt zum drastischen Hochschleusen der gewerblichen Bemessungsgrundlage Münchner in Kanada. Das kommen, die in Schritt zwei steuerfrei bleiben kann. Die benötigte Regelung liegt Objekt ist komplett an die über den Gesetzentwurf zur Unternehmensnachfolge vor. Da unproduktives VermöYellow Pages Group vergen ausgenommen wird, stehen Schiffs- und Policenfonds zweifach schlechter dar. mietet. Die Immobilie wird nicht als Publikumsfonds Der geforderte, marktgerechte Ansatz von Immobilien bedeutet für geschlossene privaten Zeichnern angeboFonds, dass insbesondere rentable Objekte oder Büroparks in guter Lage künftig mit ten, sondern Bestandteil eines Portfolios für institutio- einem Vielfachen des derzeitigen Wertes in der Schenkungsteuererklärung auftauchen. Zu erwarten ist, dass „Omas klein Häuschen“ künftig steuerfrei bleibt, für Privinelle Großanleger. legien bei geschlossenen Immobilienfonds aber kaum Fürsprecher zu erwarten sind. Real I.S. Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 7 Wölbern Private Equity Nr. 1 Das Bankhaus Wölbern bringt seinen ersten PrivateEquity-Fonds. Anleger beteiligen sich ab 15.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio an einem Dachfonds, der in drei Zielfonds im Buy-OutSegment investiert. Dabei handelt es sich um den Thomas H. Lee VI, den EQT V und den Terra Firma III. Wölbern will künftig verstärkt auf Private Equity setzen. Mittelfristig ist auch ein Fonds mit Direktinvestitionen geplant. Was bedeutet das nun für die Praxis? Besitzer von Anteilen an geschlossenen Fonds müssen eine höhere Bewertung ihres Vermögens einkalkulieren, das künftig im Rahmen von Erbschaft oder Schenkung übergehen wird. Die Verfassungsrichter akzeptieren die derzeit günstigen Regeln bis allerhöchstens Ende 2008, der Gesetzgeber kann aber auch vorzeitig aktiv werden. Erste politische Signale gehen vom kommenden Jahreswechsel aus, dann soll das umgekrempelte Bewertungsgesetz in trockenen Tüchern sei. Die verbleibenden Monate sollten zu Kalkulationen und bei günstigen Ergebnissen anschließend zügig zu Fondsschenkungen genutzt werden. Abwarten zahlt sich wahrscheinlich bei Fonds mit Alternativenergie aus. Hier könnte die Steuer auf Wind-, Biogas- oder Solaranlage sogar in Zukunft sinken, wenn der Fonds nach der Übergabe noch eine lange Restlaufzeit hat. Alle übrigen Anleger sollten sich zumindest Gedanken machen, ob aus Steuergründen eine rasche Schenkung Sinn ergibt, insbesondere, wenn der Fonds noch hohe Verbindlichkeiten vorweist und der Steuerwert per Saldo negativ ist. Dann können in einem Rutsch gleich abgabenfrei Bares oder Wertpapiere mit transferiert werden. Bei Immobilienfonds ist es allerhöchste Zeit, denn billiger wird es nicht mehr. Zwar hat der Fiskus die Bewertungsregeln seit Jahresbeginn durch den Ansatz zeitnaher Mieten bereits verschärft. Doch die pauschale Berechnung mit dem 12,5fachen der Jahreskaltmiete abzüglich Altersminderung hat Bestand. Da dieses Ergebnis ohne separate Berücksichtigung von Lage, Art und Ausstattung zustande kommt, kann es bis zu 80 Prozent unter Markpreis liegen. Wie viel es mehr wird, hängt beispielsweise künftig verstärkt davon ab, ob der Einkaufspark ideal liegt und das Seniorenheim Berg- oder Industrieblick hat. Das Dreifache sollten Fondsbesitzer bei idealer Konstellation schon mal einplanen. Prag hat einen besonderen Zauber ... ... auch für Investoren! SIGNA 04 Prag – der geschlossene Immobilienfonds zu einem herausragenden Businesspark-Projekt in der Goldenen Stadt. Profitieren Sie von den zauberhaften Aussichten einer prosperierenden City im Herzen Europas. Informationsmaterial anfordern unter info@signa-funds.de oder direkt informieren unter www.signa-funds.de Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 8 Macquarie Deutschland-Filiale Mit seinem riesigen Infrastrukturfonds hat die australische Bank Macquarie im vergangenen Jahr bei deutschen Anlegern knapp 700 Millionen Euro eingesammelt. In Frankfurt hat Macquarie nun ein Büro eröffnet – ein Zeichen für weitere Investitionen auch in Europa. Alleine in Deutschland und Frankreich will das Unternehmen in diesem Jahr Immobilien im Volumen von mindestens einer Milliarde Euro kaufen. Bei gewerblichen Fonds, die etwa in Schiffe, Container, Versicherungspolicen, Filme, Wind-, Biogas- und Sonnenenergie investieren, sind die anteiligen Aktivposten der Bilanz maßgebend. Damit werden stille Reserven steuerlich nicht, Schulden hingegen mit ihrem vollen Nominalbetrag erfasst. Da die Buchwerte wegen zügiger Abschreibungen schnell klein gerechnet und Teile der Einlage bereits frühzeitig wieder an die Anleger ausgeschüttet werden, tendiert das Ergebnis eher gegen Null oder ist wegen der Verbindlichkeiten sogar negativ. Diese Bilanzpolitik moniert Karlsruhe, hier kommen künftig markt- und ertragskonforme Werte zum Ansatz. Dann ist Schluss mit dem bilanziellen Minusposten, der zur beliebten Huckepackschenkung einlädt. Dabei rettet eine Fondsschenkung in diesem Jahr auf der Null-Linie nicht nur vor Forderungen des Finanzamts, sondern auch noch den persönlichen Freibetrag. Den können die Kinder dann innerhalb von zehn Jahren für andere Wohltaten der Eltern verwenden. Wird der Fondsanteil kurz nach Zeichnung und noch in der Verlustphase verschenkt, könnte das Finanzamt auf Liebhaberei plädieren. Dann wird das Minus komplett gestrichen. Sämtliche familieninternen Steuersparmodelle sollten daher vor der Unterschrift mit einem Experten ausdiskutiert werden. Der kann dann auch gleich Hand an die geschlossenen Fonds mit Sitz jenseits der Grenze legen. Die werden nämlich generell zum Verkehrswert besteuert, ganz im Sinne des Verfassungsgerichts. Doch die europäischen Kollegen in Luxemburg werden dies in Kürze als Verstoß gegen die Kapitalverkehrsfreiheit abstrafen. Das gilt dann auch für Beteiligungen in Übersee. Hier lautet daher die kurios erscheinende Strategie, jetzt zum teuren Auslandstarif verschenken und den überhöhten Steuerbescheid bis zum Urteil offen zu halten. Dann gibt es im Nachhinein die günstige Inlandsbewertung, deren letztes Stündlein in Kürze schlägt. Dünne Luft? KLUMPE, SCHROEDER + PARTNER GBR RECHTSANWÄLTE Luxemburger Straße 282e 50937 Köln Tel. 0221.94 20 94-0 Fax 0221.94 20 94-25 Einsame Gipfel sind reizvoll – wenn die Puste reicht. Gute Beratung sorgt für längeren Atem. Ihre Spezialkanzlei für den gesamten Immobilien- und Kapitalanlagesektor. Know-how aus mehr als 20 Jahren Tätigkeit. Prospektgestaltung · Prospektprüfung · Fondsdesign · Fondsadministration · Vertriebsrecht Sanierung · Anlegerschutz · Haftungsrecht Kostenloser Newsletter unter: www.rechtsanwaelte-klumpe.de Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 9 Private Equity auf dem Vormarsch Loipfinger stellt Studie vor - Kooperation mit Fondszeitung Hansa Treuhand Im Schnitt 12,5 % Hansa Treuhand hat im vergangenen Jahr 132 Millionen Euro an seine Schiffszeichner ausgeschüttet, 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das entspricht einer durchschnittlichen Ausschüttung von 12,5 Prozent. Prognostiziert waren 8,2 Prozent. Von gesunkenen Charterraten war Hansa Treuhand nach eigenen Angaben auf Grund der Einnahmepools weniger betroffen als andere Schiffsfonds-Initiatoren Norddt. Vermögen Im Schnitt 12,9 % Knapp 160 Millionen Euro hat der Hamburger Initiator Norddeutsche Vermögen im vergangenen Jahr an seine Anleger ausgeschüttet. Die Auszahlungen der laufenden Schiffsbeteiligungen summierten sich auf rund 145 Millionen Euro, knapp neuen Millionen Euro oder 6,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Schnitt freuten sich die Anleger über 12,9 Prozent, wobei der beste Fonds auf ein Ergebnis von 46 Prozent kam. 28 Schiffe sind bereits vollständig entschuldet. König & Cie. Eine Zahl, mit der selbst die optimistischsten Marktteilnehmer noch kurz vor Jahresschluss nicht gerechnet hatten: 11.6 Milliarden Euro Eigenkapital sammelten die Initiatoren geschlossener Fonds 2006 ein. Das ist nicht viel weniger als im Jahr zuvor. Dabei standen die Vorzeichen schlecht, da Medienfonds und andere Beteiligungen mit Verlustzuweisungen im Jahr 2005 endgültig aus dem Repertoire verschwanden. Dass Schiffsbeteiligungen mit knapp 22 Prozent an der Spitze stehen, ist noch nicht verwunderlich. Allerdings war mit Private-Equity-Fonds an Position zwei nicht zu rechnen. Mit 19,6 Prozent am Gesamtergebnis waren die Beteiligungen mit Risikokapital gefragter als deutsche Immobilienfonds auf Platz Nummer drei. Insgesamt legten private Investoren rund 2,2 Milliarden Euro in Private-Equity-Fonds an. Im Jahr zuvor waren es 1,4 Milliarden Euro und 2003 nur rund 250 Millionen Euro. Eine Erfolgsstory offensichtlich, an der immer mehr Anbieter mitschreiben wollen: 71 Initiatoren boten 2006 Risikokapital-Fonds an. Im Jahr 2004 waren es nur 14! Ob Private-Equity auch für die Anleger zum Erfolg wird, dahinter steht ein großes Fragezeichen. Wer sind all die Experten, die auf einmal für sich in Anspruch nehmen, langjährige Erfahrung mit international tätigen Zielfonds zu besitzen? Über künftige Misserfolge bei dem einen oder anderen darf sich niemand wundern. Zumal manche Initiatoren offensichtlich selbst kalte Füße bekommen haben. Waren im vergangenen Jahr 34 „Erst-Täter“ am Markt aktiv, hatten sich zwölf Anbieter des Vorjahres bereits wieder verabschiedet. Eine hohe Fluktuation. Auch unter den Schiffsfonds-Initiatoren gab es 15 Newcomer. Dagegen hielten sich nur drei Anbieter des Vorjahres zurück. Insgesamt 53 Marktteilnehmer buhlten um 2,5 Milliarden Euro der Anleger. Im Jahr zuvor investierten sie noch drei Milliarden Euro in die schwimmenden Kapitalanlagen. Hoffentlich geht die Kalkulation der Anleger auf. Schiffsexperte Jürgen Dobert zumindest kratzt an der schönen Fassade der Schiffe. Er hat in einer Studie ermittelt, dass bezogen auf ihre Wirtschaftlichkeit keine Flotte langjähriger Marktteilnehmer im Plus fährt. Noch 2003 wiesen 40 Prozent der Schiffsfonds teilweise erhebliche Tilgungsrückstände aus. Auffällig bei den Immobilienfonds: Die Preise im In- und Auslands klettern auf neue Höchststände, und dennoch ist die Höhe der Anfangsausschüttungen seit 1998 kontinuierlich gestiegen. Wie ist das zu erklären? Wohl nicht ohne Tilgungsaussetzungen, zinsgünstigen Währungsdarlehen, sparsamen Instandhaltungsrücklagen und ähnlichen Tuning-Tricks. Daraus machen manche Fondsinitiatoren auch kein Geheimnis, zum Beispiel Michael Ruhl von DFH, Deutsche Fonds Holding: „Ehrlich kalkuliert ist mehr als eine fünf vor dem Komma derzeit nicht machbar.“ Jetzt wissen wir’s also. Und was passiert in diesem Jahr? Auch wenn es für seriöse Vorhersagen noch etwas früh ist, deutet alles auf Infrastrukturfonds hin. Die australische Bank Macquarie hat 2006 damit allein bei deutschen Fondszeichnern knapp 700 Millionen Euro umgesetzt. Erste Nachahmer sind bereits in den Startlöchern. 191 Mio Volumen Rund 191 Millionen Euro hat König & Cie. bei Anlegern eingesammelt. Stärkstes Segment sind Schiffe mit 133 Millionen Euro. Knapp 20.000 Kunden erhielten im vergangenen Jahr Ausschüttungen in Höhe von rund 54 Millionen Euro. Gurke für deutsche Fondszeichner IVG kauft Swiss-Re-Bürogebäude in London Die Bonner Immobilien-AG IVG hat eines der bekanntesten Gebäude Großbritanniens erworben. Für 630 Millionen Pfund (950 Millionen Euro) kaufte das Unternehmen der Schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft Swiss RE die Büroimmobilie 30 St. Mary Axe ab. Besser bekannt ist das Objekt als „Gurke“. Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 10 Wechsel Dich Das Hamburger Emissionshaus König & Cie. hat seine Geschäftsführung erweitert. Johannes Bitter-Suermann (35) ist seit dem 23. Januar 2007 im fünfköpfigen Management verantwortlich für Real Estate, New Energy und Spezialfonds. BitterSuermann ist seit einem Jahr bei König & Cie. Zuvor war er sechs Jahre lang im Immobiliengeschäft der HSH Nordbank tätig. Der Kauf erfolgt in einem Joint Venture mit der britischen Investment-Bankengruppe Evans Randall, der IVG-Anteil daran beträgt 50 Prozent. Das Investment wird in diesem Jahr über zwei Fonds finanziert, wobei IVG seinen Anteil privaten Anlegern über einen geschlossenen Fonds der EuroSelect-Reihe anbietet. Die andere Hälfte wird Evans Randall bei institutionellen Investoren platzieren. Sowohl IVG als auch der britische Joint-Venture-Partner bleiben mit jeweils zehn Prozent beteiligt. Im Jahr 2004 fertig gestellt, ist die Gurke zu einem neuen Wahrzeichen Londons geworden. Die Pläne stammen von den StarArchitekten Foster & Partners. Swiss Re bleibt mit 50 Prozent der Mietfläche bis mindestens 2031 Hauptmieter der Immobilie.´ HPC Amis leben länger Die Kalkulation der drei LVZweitmarktfonds des Hamburger Initiators HPC geht nicht auf. Fonds Nummer eins und zwei schütten nichts aus, Fonds Nummer drei nur fünf Prozent. Grund dafür: Die amerikanischen Versicherungsnehmer sind nicht gestorben wie prognostiziert. HPC-Geschäftsführer Michael Pirgmann will darin noch keine Tendenz erkennen, räumt aber ein, dass ein Portfolio von rund 60 Versicherungspolicen offenbar nicht ausreicht, das Investitionsrisiko der Anleger ausreichend zu diversifizieren. Meiner Meinung nach... Offenbar leben die amerikanischen Versicherten länger als von den medizinischen Experten erwartet. Die Prognose der LV-Fonds-Anbieter geht nicht auf. Kaum anzunehmen, dass dauerhaft nur HPC neu kalkulieren muss. Das wird alle betreffen. Lobenswert ist, wie offen und transparent HPC damit umgeht. Das zeichnet einen seriösen Initiator aus. Steuer-Schock für VIP-Medienfonds-Anleger Finanzamt streicht die Verlustzuweisungen der Fonds VIP 3 und VIP 4 Der GAU für jeden Medienfondszeichner. Für die Anleger der VIP ist er Realität geworden: Die Finanzbehörden fordern gewährte Steuervorteile zurück. Betroffen sind die Zeichner der VIP-Medienfonds 3 und 4, insgesamt rund 11.000 Anleger. Nach Angaben der Fondsverwaltung stützt sich das Finanzamt dabei auf die Anklage der Staatsanwaltschaft. Die Steuerfahndung wirft Ex-VIP-Chef Andreas Schmid vor, er habe mit dem Geld seiner Kunden keine Kinoproduktionen finanziert, sondern es direkt auf Festgeldkonten eingezahlt. Dafür jedoch gibt es keine Verlustzuweisungen. Auf die Zeichner kommen nun Forderungen zu, die ihre Liquidität teilweise übersteigen. Steuerschulden oder ein Darlehen bei der Bank sind die Folge. VIP kündigt an, mit den Banken über zinsgünstige Kredite für die Anleger zu verhandeln. Ob die Fondszeichner zahlen sollen oder nicht, muss jeder einzelne mit seinem Steuerberater besprechen. Meiner Meinung nach... Horror vom Feinsten. Die ganze Geschichte rund um Schmid und VIP-Fonds hat bald selbst das Zeug zum Kino– oder Fernsehfilm. Für die Anleger ist die Rückforderung ihrer Steuervorteile eine finanzielle Katastrophe. Schnell geht es um fünf– oder sechsstellige Beträge. Bemerkenswert ist, dass sich die Finanzbehörde auf die Anklage stützt und nicht auf das Urteil. Der Prozess gegen Schmid soll erst in den kommenden Monaten beginnen - nachdem er bereits seit fast anderthalb Jahren in Untersuchungshaft sitzt. Sollten die Steuerfahnder tatsächlich belastendes Material gefunden haben, wartet auf die Kunden anderer Anbieter eine spannende Zeit. Es ist nur eine Frage, bis die Kontrolleure auch deren Fonds unter die Lupe nehmen. Auf Gewinne aus den Filmen zu hoffen, ist in diesem Zusammenhang naiv. Keine Produktion hat Medienfondsanleger reich gemacht. Entweder die Filme floppen an der Kinokasse oder die beteiligten amerikanischen Profis der Produktionsgesellschaften greifen so lange ihre bevorrechtigten Erträge ab, bis für die deutschen Investoren kaum noch etwas übrig bleibt. Nr. 33, 07. KW, 13.02.2007, Seite 11 Recht einfach Urteile in Sachen Kapitalanlagen Impressum Redaktionsbüro Markus Gotzi Ackerstraße 64a 50374 Erftstadt T: 02235/770 867 F: 02235/770 849 redaktion@markusgotzi.de www.der-immobilienbrief.de Chefredakteur: Markus Gotzi Hrsg.: Werner Rohmert Layout: KÖNIGSBLAU Designstudio www.koenigsblau-design.de Verlag: Research Medien AG, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Repkestr. 5, T.: 05242 - 9079887, F.: 05242 - 9079899 Vorstand: Werner Rohmert eMail: info@rohmert.de Aufsichtsrat: Univ. Prof. Dr. jur. habil. Karl-Georg Loritz, (Bayreuth), Petra Rohmert Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 39 578 Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder. Aktuelle Anzeigen– und Kooperationspartner: CLI-Gruppe HGA Capital HSBC Trinkaus & Burkhardt Immobilien GmbH IVG ImmobilienFonds KGAL-Gruppe Rechtsanwälte Klumpe, Schroeder & Partner SIGNA Wie haben Gerichte über Streitigkeiten im Geschäft mit geschlossenen Fonds entschieden? Was bedeuten die Urteile für Initiatoren, Vermittler und Zeichner? Der Fondsbrief berichtet ab dieser Ausgabe regelmäßig über juristische News und Trends zu Kapitalanlagen. Nähere und ausführlichere Informationen zu den Rechtsthemen finden Sie im Newsletter der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe & Partner, www.rechtsanwaelte-klumpe.de. Vermittlerhaftung „Die Provision ist dann verdient, wenn die Verjährungsfrist abgelaufen ist". Hinter diesem Spruch steckt sehr viel Wahrheit. Aber wann beginnt die Frist? Seit im Jahr 2002 neue Verjährungsvorschriften in Kraft traten, wurde darüber diskutiert, ob objektive oder subjektive Kriterien für den Beginn maßgeblich sind. Reicht es aus, wenn Irgendjemand festgestellt hat, dass ein Prospekt fehlerhaft ist, oder muss auch der einzelne Anleger die Fehlerhaftigkeit kennen und darüber informiert sein, welche rechtlichen Konsequenzen dies für ihn hat? Der Punkt ist nun geklärt: Der BGH hat vor wenigen Wochen entschieden, dass die subjektive Seite maßgeblich ist. Die Verjährungsfrist beginnt im Einzelfall mit Kenntnis des einzelnen Investors. Kapitalanlagebetrug Die Vorschrift des § 264a StGB (Kapitalanlagebetrug) wurde lange Zeit als stumpfes Schwert angesehen. Doch vor kurzem hat das Oberlandesgericht München den Initiator eines als Blind-Pool initiierten Fonds sowie die Geschäftsführerin der Treuhandkommanditistin wegen Prospektfehlers nach § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 264 a) StGB zum Schadenersatz verurteilt (vgl. OLG München, Urteil vom 02.11.2006, 6 U 5575/05). Der Paragraf sticht also doch. Sicher? Aber sicher! Nicht nur über die Frage, wann eine Anlage als sicher anzusehen ist, sondern gerade über die Frage, ob seitens eines Anlegers überhaupt eine sichere Anlage gewünscht wurde, kommt es immer wieder zu Streitigkeiten. Auch hierzu hat der BGH jüngst geurteilt: Macht der Interessent gegenüber dem Anlagevermittler deutlich, dass er auf eine bestimmte Anlageentscheidung bezogen - die besonderen Kenntnisse und Verbindungen des Vermittlers in Anspruch nehmen will, kommt ein Beratungsvertrag im Sinne der erwarteten Anlagequalität zumindest stillschweigend zustande. Das verpflichtet den Vermittler zu richtiger und vollständiger Information über die tatsächlichen, für den Anlageentschluss bedeutenden Umstände (BGH, Urteil vom 19.10.2006, III ZR 122/05). n-tv: Fonds und Kapitalanlagen auf dem Schirm Montag, 19. Februar, 18.30 Uhr. n-tv Geld: Erster offener Schiffsfonds. Mittwoch, 21. Februar, 18.25 Uhr. n-tv Fonds & Zertifikate: Kunstfonds - eine riskante Anlage? Medienfonds - Was ist aus dem Steuersparmodell geworden?