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Fachhefte grafische Industrie Bulletin technique Die Zeitschrift für visuelle Medien La revue des médias visuels 1.2010 www.fachhefte.ch www.bulletin-technique.ch www.gfz.ch – www.fgr.ch Auf den Weltmeeren unterwegs: Altpapier Tabellen in QuarkXPress 8 Die Glosse: Anno 2010 – Geschichten aus alter Zeit Spectre de couleur: quel espace est suffisamment grand? InDesign et QuarkXPress – tuyaux et trucs Commentaire: Du grand au petit Die Speedmaster SM 52 und Speedmaster SM 74. So individuell wie Ihr Geschäftsmodell. Sie wollen Ihre Position im Markt sichern und ausbauen. Das erreichen Sie mit Lösungen, die sich an Ihrem Bedarf orientieren. Die Speedmaster SM 52 und Speedmaster SM 74 bieten durch ihren modularen Aufbau genau das, was Sie brauchen: Wählen Sie einfach die Funktionen aus, die zu Ihren Aufträgen, Ihren Kapazitäten und zu Ihrem Geschäftsmodell passen. So arbeiten Sie flexibler, effizienter und erfolgreicher. Jetzt und in Zukunft. www.heidelberg.com Heidelberg Schweiz AG Brunnmattstrasse 20 • Postfach 7176 • 3001 Bern • Schweiz • Telefon 031 385 01 11 • www.ch.heidelberg.com 2 Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Fachhefte grafische Industrie / Bulletin technique 1.2010 Inhalt Fachhefte grafische Industrie Bulletin technique Sommaire 5 Editorial 5 Editorial Die Zeitschrift für visuelle Medien La revue des médias visuels 6 Papier-Recycling Auf den Weltmeeren unterwegs: Altpapier 19 Impressum 19 Entreprises, produits, services 10 Adobe InDesign CS2, CS3, CS4 Das Ausrichten von Objekten mit InDesign 1.2010 www.fachhefte.ch www.bulletin-technique.ch www.gfz.ch – www.fgr.ch Auf den Weltmeeren unterwegs: Altpapier Tabellen in QuarkXPress 8 Die Glosse: Anno 2010 – Geschichten aus alter Zeit Spectre de couleur: quel espace est suffisammant grand? InDesign et QuarkXPress – tuyaux et trucs Commentaire: Du grand au petit Fachhefte grafische Industrie offizielles Organ von: Grafisches Forum Zürich www.gfz.ch Forum graphique romand www.gfr.ch 11 QuarkXPress 6.52, 7.5, 8.12 Das Ausrichten von Objekten mit QuarkXPress 22 Théorie des couleurs Spectre de couleur: quel espace est suffisamment grand? 12 QuarkXPress 8 Tabellen in QXP 8 26 Adobe InDesign CS2, CS3, CS4 Aligner et espacer des objets dans InDesign 15 Glosse Anno 2010 – Geschichten aus alter Zeit 27 QuarkXPress 6.52, 7.5, 8.12 Aligner et espacer des objets dans QuarkXPress 16 Geschichte Helvetica – eine Schrift wie das Land… 28 Théorie des couleurs Couleurs harmonieuses obtenues avec les schémas de couleurs classiques 17 GFZ Grafisches Forum Zürich 30 Commentaire Du grand au petit 19 Unternehmen, Produkte, Service / Impressum 31 Adobe InDesign CS3 et CS4 Rechercher, remplacer et formater en un clic 32 FGR Forum graphique romand Vorschau 2.2010 Aperçu 2.2010 k Ein Papier-Prozess führt zum Umdenken k Ergonomie – Eine Frage der Haltung k Wasser ein Stoff zum Staunen k InDesign – tuyaux et trucs k Ugra Proof and Print Certification Tool Möchten Sie Abläufe automatisieren? Voudriez-vous automatiser des actions? Auf www.fachhefte.ch finden Sie praktische AppleScripts für QuarkXPress und InDesign (Mac OS 9.x und Mac OS X) sowie nützliche JavaScripts für InDesign CS2, CS3 und CS4 (Mac OSX und Windows). Sur le site www.bulletin-technique.ch vous trouverez des AppleScripts pratiques, pour QuarkXPress et InDesign (Mac OS 9.x et Mac OS X), ainsi que des JavaScripts pour InDesign CS2, CS3 et CS4 (Mac OS X et 1.2010 Windows). 3 Fachhefte grafische Industrie VISUELLE gemeinsam engagiert individuell betreut Wir sehen Deine Anliegen – verwirkliche sie mit uns Ob im Ausbildungsbetrieb oder im Studium, im Angestelltenverhältnis oder selbstständig: Eine Mitgliedschaft bei comedia im Sektor Visuelle Kommunikation bringt Dir nur Pluspunkte. Als comedia-Mitglied kannst Du direkten Einfluss auf die Bildungs- und Gewerkschaftsarbeit nehmen, Dich mit Deinen Ideen einbringen, Gedanken austauschen und Kontakte knüpfen. Willst Du hinsehen, wo andere die Augen verschliessen? Dann komm zu uns! Wir bieten Dir Chancen – wirst Du sie ergreifen? Impulse zur Gestaltung: Den Mitgliedern des Sektors Visuelle Kommunikation bieten wir ein vielfältiges und attraktives Angebot von Events rund um die aktuelle Gestaltung, wie Besuche in Ateliers und in Produktionsfirmen, Ausstellungsführungen, Wissensaustausch, Weiterbildungskurse sowie Bildungsreisen. Nütze dieses Forum für Deine eigene Weiterbildung und für kollegiale Kontakte im Bereich der visuellen Kommunikation. 365 Tage hat das Jahr – und einen für die Typografie Unter dem Titel «Ein Tag der Typografie» organisieren wir jedes Jahr einen Bildungstag. Fachleute für Schriftdesign, visuelle Gestaltung und Kommunikation zeigen Arbeiten und halten Referate. Ziel dieses Typo-Tages ist, auf die professionellen Qualitäten von Schrift, Typografie und Gestaltung aufmerksam zu machen. comedia-Mitglieder bezahlen einen ermässigten Eintritt. Mehr unter www.typo-online.ch. Willst Du noch mehr über uns wissen? www.comedia.ch Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Chère lectrice, cher lecteur Im Anfang war das Wort. Bei uns ist das jeweils das Wort der Redaktion an die Leserschaft. Bis auf Heft Nummer 6/09. Da war im Anfang der Wettbewerb. Und siehe, es war gut so. Au commencement était le mot. La rédaction adresse ce mot (Editorial) au cercle des lecteurs, jusqu’au numéro 6/09. A cet endroit se trouvait le concours. Et c’est bien ainsi. Ein herkömmliches Editorial hätte kaum diese Reaktionen zu bewirken vermocht. Es sei denn, wir hätten darin unsere Leserschaft unflätig beschimpft oder sonstwie Skandalöses verbreitet. Un éditorial traditionnel n’aurait pas été capable de provoquer de telles réactions. À moins que nous aurions insulté grossièrement nos lecteurs ou aurions répandu des mots scandaleux. Wie auch immer – es gab was zu gewinnen, und das provozierte Antworten Ihrerseits in einer Menge, die wir uns für manch einen seriös recherchierten und sauber formulierten Artikel wünschen täten. Wir hatten nach Ihrer Meinung zu unseren Titelbildern gefragt. Ihre Wahl fiel mehrheitlich auf Titelbild Nummer 4, also das Bild mit den Schriften drauf, was mir als erklärtem Anhänger des geschriebenen Wortes schon sehr gefallen hat. Beim genauen Hinsehen erkennt man, dass es sich um die Tafel aus einer Bar handelt, auf der allerlei Alkoholika angeboten werden. Da habe ich mich dann doch gewundert. Comme toujours – il y avait quelque chose à gagner et des réponses affluaient de votre côté, que nous aurions désiré plutôt comme réponse sur un article proprement formulé. Nous avons demandé votre opinion concernant l’image de nos titres. Votre choix s’est fait en majorité sur le titre du numéro 4, l’image avec les écritures. Ça m’a beaucoup enchanté, en étant un adhérent de l’écrit. En regardant de plus près, on reconnaît qu’il s’agit d’une ardoise d’un bar, sur laquelle sont proposées des boissons alcoolisées de toutes sortes. Je me suis tout de même étonné. Kurt Mürset Redaktion Also heben Sie mit mir das Glas auf den durchs Los ermittelten Gewinner. Es ist Urs Marti aus Wädenswil. Herzlichen Glückwunsch und viel Spass mit dem neuen iPod! Allen andern, die dieses Mal nicht gewonnen haben, viel Vergnügen bei der Lektüre dieser neuesten Ausgabe der Fachhefte. Und schreiben Sie uns doch, wenn Ihnen etwas aufgefallen ist, wenn Sie sich geärgert haben oder auch wenn Ihnen etwas besonders gut gefallen hat. Und sei es bloss das Titelbild. 5 Donc levez le verre avec moi au gagnant désigné par tirage au sort. C’est Urs Marti de Wädenswil. Cordiales félicitations et beaucoup de plaisir avec le nouvel iPod! À tous ceux qui n’ont pas gagné cette fois, bien du plaisir à la lecture de cette nouvelle édition du Bulletin technique. Ecrivez-nous si vous avez remarqué quelque chose de particulier, si vous vous êtes fâchés ou si quelque chose vous a plu. Même si c’est seulement l’image du titre. Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Papier-Recycling Auf den Weltmeeren unterwegs: Altpapier Redaktionsteam Voith Paper Die Kalifornier haben es als Exportschlager entdeckt; in Deutschland streiten sich Kommunen und private Entsorger darum; Schweizer Gemeinden finanzieren damit kommunale Projekte wie Kindergärten; Frankreich, Spanien, Italien und Grossbritannien haben ihre Sammelquoten in den letzten Jahren enorm gesteigert, um an der Wertentwicklung dieses Guts teilzuhaben: Altpapier, der einstige Abfallstoff, ist zum Material mit hohem Weltmarkt-Preis avanciert. Und wie andere hochwertige Rohstoffe schippert auch dieser mittlerweile rund um die Welt. inmal mehr lässt die Globalisierung grüssen: Holzarme Länder wie China, Indien und andere fernöstliche Staaten benötigen im Zuge ihrer wirtschaftlichen Entwicklung immer mehr Papier, sei es Verpackungs-, Hygiene- oder Druckpapier. Da inländisches Rohmaterial Mangelware und frischer Zellstoff aus dem Ausland teuer sind, besorgen sie sich den Rohstoff Altpapier dort, wo er separat erfasst wird: in Europa und Nordamerika. Der Transport lässt sich kostengünstig organisieren. Denn mit den Frachtschiffen, die immer mehr Computer, Bildschirme und Unterhaltungselektronik aus Asien in die westlichen Industrienationen befördern, schwimmen die gepressten Altpapierballen als billige Rückfracht in den Fernen Osten. Zu einem Teil kehrt das Material damit an die Quelle zurück: Der Verband der chinesischen Verpackungshersteller schätzt, dass 2005 rund 20 Millionen Papier- und Kartonverpackungen in alle Welt exportiert wurden, davon acht bis neun Millionen nach Europa. Und die Prognose, dass dieser Warenstrom längerfristig fliessen wird, bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten. E Stetiges Wachstum des Bedarfs an recyceltem Papier Schon heute ist China der Welt zweitgrösster Papierproduzent nach den USA. 2007 hat das Land nach Schätzung von Marktbeobachtern mehr als 20 Millionen Tonnen Altpapier importiert – 1996 waren es erst gut 3 Millionen Tonnen. Das weitere Wachstum seiner Papierproduktion und damit auch des Bedarfs an recyceltem Papier wird mit mindestens zehn Prozent pro Jahr veranschlagt. In Indien ist Ähnliches zu erwarten. Inzwischen hat sich ein Weltmarkt für Altpapier entwickelt. Sein Volumen wird auf 35 Millionen Tonnen (2007) geschätzt. Zum Vergleich: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 15,5 Millionen Tonnen Altpapier erfasst; in Europa waren es rund 56 Millionen Tonnen. Vom Alt- zum Wertpapier Allerdings: Bei einem Verbrauch von 15,8 Millionen Tonnen ist Deutschland NettoImporteur, trägt also zur globalen Verknappung bei. Dies bleibt nicht ohne Folgen. Noch 2002 hatten die Kommunen den Entsorgern teilweise mehr als 110 Euro für die 6 Tonne abgefahrenen Altpapiers zu zahlen, ungeachtet der Verkaufserlöse, die damals zu erzielen waren. Doch zwei, drei Jahre später kehrte sich die Situation um: Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise sowie die weltweit wachsende Nachfrage machten aus Alt- plötzlich Wertpapier. Seither steigen die Preise – allein seit 2006 fast auf das Doppelte. Gegenwärtig bringt eine Tonne sortierten Altpapiers 70 bis 90 Euro. Büro und Haushalt zur Steigerung der Altpapiererfassung Damit wird es attraktiv, den Haushalten und Büros den letzten Schnipsel zu entlocken. Denn nur an diesen beiden Stellen lässt sich die Altpapiererfassung noch steigern. In Druckereien, Kartonagenfabriken und anderen Verarbeitungsbetrieben ist das systematische Recycling längst Alltag. Das Gleiche gilt für die «Auspacker», vor allem Handelsunternehmen, in denen riesige Mengen von Verpackungsmaterial anfallen, und für die Verlage und die Pressehandelsunternehmen, die ihre Remittenden wiederverwerten lassen. Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Papier-Recycling Auf den Weltmeeren unterwegs: Altpapier Bürosammlung von nicht vertraulichem Altpapier – Firmen können einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem sie ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, das Altpapier an der Quelle zu trennen und zu sortieren. Auf diese Weise werden Verbrennungskosten vermieden. Für eine zweckmässige Sammlung stehen Kunststoffbehälter oder Gitter zur Verfügung. So liegen die Altpapier-Reserven in Deutschland nur noch bei circa 5% des verbrauchten Papiers. Rund 75% werden bereits erfasst, weitere 20% stehen nicht fürs Recycling zur Verfügung. Dabei handelt es sich teils um technische Papiere, die zum Beispiel in elektronischen Bauelementen, Transformatoren oder im Automobilbau verbraucht werden, teils um Hygienepapiere. Der zusätzliche Aufwand, per «Urban Mining» – das Schlagwort macht schon die Runde – die letzten 5% zu mobilisieren, lohnt sich, wenn überhaupt, erst beim gegenwärtigen Preisniveau. Altpapier als kostengünstiger Rohstoff Die Papierindustrie sieht die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ihr ist schon aus Kostengründen daran gelegen, möglichst viel Altpapier einzusetzen. Denn das Recycling-Material ist nicht nur als Rohstoff billiger als frischer Zellstoff. Sein Einsatz bringt auch spürbare Ersparnisse beim Energieverbrauch. Er liegt bei der Produktion von Papier aus Altpapier nur bei etwa einem Drittel der Energiemenge, die für die Herstellung von neuem Papier aus Holz (Frischfaserpapier) benötigt wird. Der Wasserverbrauch beträgt nur 15%, die Gewässerbelastung nur etwa 5%. Doch die steigenden Preise setzen die energieintensive Branche unter zusätzlichen Druck. Es scheint, als sei das Spiel mit dem Altpapier hier zu Lande weitgehend ausgereizt. Immerhin bestreiten die deutschen Papierhersteller inzwischen gut zwei Drittel (Einsatzquote: 68%) ihrer Produktion mit Altpapier. Die meisten Zeitungen sind heute auf Papieren gedruckt, die zu 100% aus recycel- tem Fasermaterial bestehen. Viele Hygienepapiere haben ebenfalls hohe Altpapieranteile. Sogar höherwertige Papiere, zum Beispiel für den Zeitschriftendruck, enthalten zunehmend recycelte Fasern. Deinking – Voraussetzung für den Einsatz von recyceltem Papier Die Voraussetzung dafür wurde schon vor mehr als 200 Jahren geschaffen, als die klassischen textilen Papierrohstoffe Hadern und Lumpen knapp wurden: Anno 1774 veröffentlichte der Göttinger Professor Justus Claproth «Eine Erfindung, aus gedrucktem Papier wiederum ein neues zu machen und die Druckfarbe völlig auszuwaschen». Als «Deinking» ist sein Verfahren bis heute die Basis des Altpapiereinsatzes. Ein Blick in die Welt Deutschland: Hoch organisiert In Deutschland ist die Altpapier-Entsorgung hochgradig organisiert. Entsprechend hoch ist die Rücklaufquote: Drei Viertel des Papierverbrauchs von gut 21 Millionen Tonnen wurden 2007 in den Kreislauf zurückgeführt. Parallel existieren kommunale, regionale und private Sammelsysteme. Anders als beispielsweise in Schweden hat die Papierindustrie keine eigenen Aktivitäten entwickelt. Der steigende Altpapierpreis hat Begehrlichkeiten geweckt. Seit es um viel Geld geht, treibt das Sammeln seltsame Blüten zwischen Volkssport und professionellem Gewinnstreben. In manchen Städten und Regionen tobt ein regelrechter Kampf um das neue Wirtschaftsgut, vor allem zwischen privaten und kommunalen Entsorgern, aber 7 Definition Rücklauf- und nicht Recyclingquote Die Altpapierverwertung war der Vorreiter einer organisierten Recyclingwirtschaft, unterscheidet sich aber von Werkstoffen wie Stahl, Aluminium oder Glas dadurch, dass nicht alles verbrauchte Papier verwertet werden kann. So entziehen sich Hygienepapiere dem Recycling. Auch Bücher sind kein typisches «Kreislaufprodukt». Daher spricht man beim Papier nicht wie bei anderen Werkstoffen von der Recycling-, sondern von der Einsatzquote. Sie gibt das Verhältnis der eingesetzten Altpapiermenge zur Menge neuer Papiere an, die die Papierindustrie eines Landes produziert. Dass die Einsatzquote Litauens 2006 bei 119% lag, ist kein Druckfehler. Die dortige Papierindustrie produziert vor allem Verpackungspapiere, die fast ausschliesslich aus Altpapier hergestellt werden. Da für die Produktion deutlich mehr Altpapier benötigt wird, als letztlich als Neuprodukt die Fabriken verlässt, übersteigt die Einsatzquote die 100-%-Marke. In Finnland und Schweden liegt dieser Wert bei 5 und 17%. Eine zweite wichtige Kenngrösse ist die Altpapier-Rücklaufquote. Sie kann allein wegen der besagten Hygienepapiere nie bei 100% liegen. Sie ist abhängig von den Konsumgewohnheiten eines Landes und – ganz wesentlich – von der Sammeldisziplin der Bevölkerung und der Effektivität des jeweiligen Erfassungssystems. Mit einer Rücklaufquote von 75% sind die Deutschen beim Sammeln von Altpapier an der Weltspitze. Mit Werten von über 70% liegen auch Schweizer, Österreicher und Niederländer nicht schlecht im Rennen. Steigerungsmöglichkeiten gibt es sicherlich noch in Nordamerika. Hier liegt die Rücklaufquote momentan «erst» bei etwas über 50%. auch zwischen konkurrierenden Privatunternehmen. In der einen oder anderen Stadt fanden die Bürger über Nacht bis zu vier der speziellen blauen Altpapiertonnen vor der Haustür. In anderen Orten entluden findige Bürger auf eigene Faust öffentliche Sammelcontainer, um mit dem Verkaufserlös (fünf Cent pro Kilogramm) das Haushaltsgeld aufzubessern. Viele der kommunalen und regionalen Betriebe fühlen sich als Opfer dieser Entwicklung. Sie sehen sich um eine wichtige Einkommensquelle gebracht, die – so ihre Argumentation – dazu beitragen soll, die Müllgebühren zu senken. Die Entsorgungskonzerne wollen dagegen die Chancen nutzen, die der Markt ihnen bietet. Mit der blauen Tonne vor der Haustür wollen sie die letzten Reserven mobilisieren, indem sie dem Verbraucher überall da entgegenkommen, wo er bisher noch seine Zeitungen bündeln oder zum öffentlichen Papiercontainer tragen musste. Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Papier-Recycling Auf den Weltmeeren unterwegs: Altpapier müssen dann aber das Risiko sinkender Preise in Kauf nehmen. Schweden: Die Papierindustrie lässt sammeln Schweden gehört bei der Wiedergewinnung von Altpapier zur Spitzengruppe. Von den 2007 abgesetzten 559000 Tonnen Papier wurden 85% erfasst und wieder verarbeitet. Trotz der hohen Rücklaufquote importiert Schweden immer noch jährlich rund 400000 Tonnen Altpapier. In Schweden hat die Papierindustrie selbst die Aufgabe des Sammelns übernommen. Zu diesem Zweck gründeten die Grossen der Branche, Holmen, Stora Enso und SCA, die Pressretur AB. Später schloss sich auch M-real dem System an. Pressretur hat Vereinbarungen mit den 290 Gemeinden Schwedens getroffen. Danach verpflichten die Kommunen die Hausbesitzer dazu, Sammelbehälter aufzustellen. Hinzu kommen 5800 öffentliche Wiedergewinnungsstationen. Mit dem Einsammeln des Altpapiers sind drei Transportunternehmen exklusiv beauftragt. Die Verarbeitung erfolgt in 31 Sortierstationen. Von dort wird es in Containern oder in Form von bis zu 1000 kg schweren Ballen an sieben Papiermühlen geliefert. Dieses System kostet die Eigner der Pressretur jährlich umgerechnet 37 bis 43 Millionen Euro. Pressretur erwirtschaftet keinen Gewinn. Beaufsichtigt wird das schwedische System in erster Linie von den Gemeinden, die wiederum vom Amt für Naturschutz überwacht werden. China: Altpapier dringend gesucht China kennt keine kommunal organisierten Sammel-, Sortier- und Verwertungskonzepte. Dennoch funktioniert das Recycling von Zeitungen, Zeitschriften wie von Karton und Pappe, aber auch von Metallen aller Art, Glas und Kunststoff bestens. Allein der in den «Altwaren» steckende Materialwert sorgt dafür, dass weitgehend alles Gebrauchte in den Wertstoffkreislauf zurückfindet. So werden vor Supermärkten und Elektrogeschäften die Transportkartons ordentlich zerlegt und zu Stapeln gebunden, um dann auf den Gepäckträgern von Fahrrädern oder den Ladepritschen unterschiedlichster Fahrzeuge zu den privat organisierten Annahmestellen transportiert zu werden. Auch helle, grafische Papiere werden erfasst, sind aber mitunter stärker verunreinigt, sodass sie wie die braunen Verpackungspapiere meist «nur» zur Herstellung von Karton und Pappe taugen – und vor allem von kleineren Betrieben verwertet werden. Grosse Papierhersteller wie Huatai in der Provinz Shangdong importieren Altpapier (Deinkware) aus Nordamerika und Europa. Die von ihnen benötigten Mengen und Qualitäten sind in China selbst nicht zu beschaffen. Schweiz: Geschnürte Bündel In keinem anderen Land, davon ist man in der Alpenrepublik überzeugt, werden alte Zeitungen, Magazine und (braune) Kartonverpackungen in so guter Qualität erfasst wie in der Schweiz. Zu verdanken ist das einer am Bedarf ausgerichteten Sammellogistik. So wird helles Altpapier überwiegend separat gebündelt. Lediglich in Regionen, in denen das Altpapier als Rohstoff einer Kartonfabrik genutzt wird, werden helle und braune Sorten gemeinsam gesammelt. Ein Rahmenvertrag mit der Papierindustrie garantiert den Gemeinden Mindestpreise für das Altpapier. Die Sammlungen können damit kostendeckend arbeiten. Dabei ist es den Kommunen freigestellt, Verträge auf der Basis von Marktpreisen abzuschliessen und Überschüsse zu erzielen, die sie für kommunale Projekte einsetzen können. Sie Kalifornien: Höhere Preise für saubereres Papier Die Rücklaufquote von Papier liegt in den USA derzeit bei 51,6% (1997: 31%). Doch immer noch landen grosse Mengen Altpapier auf den Mülldeponien – 8,4 Millionen Tonnen waren es 2004 allein in Kalifornien. Zwar sind 95% aller kalifornischen Haushalte an das staatliche Recyclingsystem angeschlossen. Doch das Papier endet vielerorts noch mit Joghurtbechern, Plastikflaschen und Konservendosen in derselben Tonne. In Los Angeles gibt es seit 2002 ein Recyclingsystem mit Mülltrennung. Die Verwertung findet teils in kommunalen, teils in unabhängigen Betrieben statt. Was das Altpapier betrifft, hat inzwischen ein Umdenken eingesetzt, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Erwägungen. «Altpapier ist die Nummer 1 unter den Exportgütern der 8 US-Westküste», sagt Jared Blumenfeld, Direktor von San Franciscos Umweltbehörde. Deshalb investiert San Francisco in neue Müllwagen. Die ersten 180 LKWs der Flotte komprimieren die Inhalte der Recyclingtonnen gesondert, sodass Glas nicht bricht und das Papier nicht verunreinigt wird. Indien: Recyceln zum Überleben Glasflaschen, Plastikkanister, Zeitungsreste – in Indien verdienen schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt mit Aufsammeln und Verkaufen von Wertstoffen. Für viele ist es die letzte Rettung vor dem Verhungern. In der Regel sind die Stadtverwaltungen verantwortlich für die Entsorgung des Hausmülls. Doch wie überquellende Container und wilde Müllhalden in grosser Zahl bezeugen, arbeiten die städtischen Müllabfuhren wenig effektiv. Millionenstädte wie Delhi, Mumbai und Chennai haben Teile ihrer Müllabfuhr an Privatfirmen übertragen. Besser funktioniert das System der Müllsammler. Sie führen etwa 20% des Haushaltmülls der Wiederverwertung zu. Ihre «Beute» verkaufen sie vorsortiert an Zwischenhändler, die den Müll weiter sortieren und über weitere Händler an Recyclingbetriebe weitergeben. Grossverbraucher wie Hotels, Betriebe und Büros liefern ihre Wertstoffe direkt an Zwischenhändler oder Verarbeiter. Ganze Wirtschaftszweige, etwa die Stahlindustrie oder die Papierhersteller, sind hochgradig auf recycelte Rohstoffe angewiesen. Nach Angaben des Handelsministeriums importierte Indien im Wirtschaftsjahr 2005/06 rund 1,7 Millionen Tonnen Altpapier. Da die Papierindustrie zweistellige Wachstumsraten erzielt, wird ihr Hunger nach Altpapier in Zukunft kräftig steigen. Der Artikel ist im Magazin «twogether» – Ausgabe 27 – von Voith Paper erschienen. Vielen Dank für die Abdruckrechte. www.voithpaper.com Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Prävag – mehr als nur ein flüchtiger Eindruck! Prägefoliendruck Hologramm-Prägedruck Etikettenprägedruck Balance™ Im Einklang mit der Natur. Vergessen Sie alles, was Sie sich bisher unter einem Recyclingpapier vorgestellt haben. BalanceGloss und BalanceSilk stehen für eine bei Recyclingpapieren unüber- Blindprägedruck troffene Weisse und eine hervorragende Bedruckbarkeit. Der perfekte Mix aus 60 % Recycling- und 40 % frischen Fasern. BalancePure wird aus 100 % FSC-Recycling-Zellstoff hergestellt. Balance – für hochwertige und gleichzeitig ökoligisch produzierte Drucksachen. 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Wenn man zum Beispiel «An Rändern ausrichten » wählt, dann müssen nicht mehr mindestens zwei Rahmen ausgewählt sein, damit sich etwas bewegt. Ein Bildrahmen kann mit zwei Klicks innerhalb des Satzspiegels zentriert werden, ohne dass die Position errechnet und eingegeben werden muss. A Intuitives Vorgehen Der Reihe nach jeden Rahmen auswählen, im Steuerungsbedienfeld im Feld «X» den gewünschten Wert eingeben, mit Return bestätigen. Relativ rasch gemacht. Aber ... Eine schnellere Lösung Alle Rahmen auswählen, mit Umschalt + F7 das Bedienfeld «Ausrichten » anzeigen und in diesem Dialog auf das erste Icon klicken (Abb. 1). Durch « Linke Kanten ausrichten » werden die Rahmen auf jenen aliniert, welcher den kleinsten X-Wert aufweist. Falls nun alles zu weit links steht, dann ganz einfach im Steuerungsbedienfeld mit einer Eingabe die Position aller korrigieren. Abb.1: Der Ausrichten-Dialog von InDesign CS3. Die Dialoge von CS2 und CS4 sind gleich aufgebaut, nur der « Look » ist bei jedem etwas anders. Zudem fehlt in jenem von CS2 das lokale Menü. Die Bedeutung der Icons Die vierzehn Icons sind zwar alle klar verständlich. Wenn trotzdem ein Zweifel aufkommt : Mit dem Mauszeiger kurz innehalten, und die Bedeutung des anvisierten Icons erscheint als Quickinfo. Nebenstehend sind die Bezeichnungen aufgelistet (Abb. 2). Objekte ausrichten Ein anderes Beispiel Auf einer Seite stehen nebeneinander vier Textrahmen, deren linke und rechte Ränder an den Spaltenhilfslinien ausgerichtet sind. Nun zeichnet man in den Stegen zwischen den Textrahmen senkrechte Linienrahmen. Diese sollten horizontal eingemittet werden. Wenn man Glück hat, dann sind die X-Werte der Textrahmen ganze Zahlen und die Positionen der Linien können leicht errechnet werden. Aber wenn es überall drei Nachkommastellen hat, dann ist es mühsam. Objekte verteilen Linke Kanten An horizontaler Mittelachse Rechte Kanten Obere Kanten An vertikaler Mittelachse Untere Kanten Abstand verwenden Diese Checkbox aktivieren und im danebenstehenden Textfeld einen Wert eingeben. Dieser wird nur mit den Optionen des betreffenden Abschnittes (« Objekte verteilen » oder «Abstand verteilen ») berücksichtigt. Mit Ersterem kann z. B. eine Kolonne von Bildrahmen mit wachsendem Abstand zum Satzspiegel angeordnet werden. Aber bei «Abstand verteilen » wird der vorhandene Raum zwischen den Rahmen ignoriert. Mit Ausnahme des ersten werden alle Rahmen verschoben. a Obere Kanten Um vertikale Mittelachse Untere Kanten Linke Kanten Um horizontale Mittelachse Rechte Kanten Zwischenraum horizontal Abb. 2 : Die Bedeutung der Icons. Ohne zu rechnen Einfacher geht es so : Zwei benachbarte Textrahmen und den Linienrahmen, der sich dazwischen befindet, auswählen (Abb. 3a), dann auf das letzte Icon klicken : «Zwischenraum horizontal verteilen ». Wenn nicht vier Textrahmen vorhanden sind, sondern nur einer, welcher vier Spalten aufweist, dann kann man sich mit einem kleinen, temporären Bildrahmen behelfen, dessen Breite dem Wert des Stegs entspricht (Abb. 3c). Zum Ausrichten muss man dann aber auf das zweite Icon oben links klicken : «An horizontaler Mittelachse ausrichten ». Abb. 4 : «Abstand verwenden » = – 4pt = Konturstärke. Negative Werte sind auch möglich. Damit kann man eine doppelte Kontur vermeiden, wenn sich Rahmen berühren (Abb. 4). Abstand verteilen Zwischenraum vertikal b a c b d Abb. 3a : Zwei Textrahmen und die senkrechte Linie sind ausgewählt. 3b : Nach dem Klick auf «Abstand verteilen », ist die Linie eingemittet. 3c : Der kleine Bildrahmen ist gleich breit wie der Steg. Ein Klick auf «Mittelachse ausrichten » – die Linie ist zentriert (3d). 10 Apropos Abstand Es kommt häufig vor, dass man einen Abstand zwischen zwei Rahmen nicht verändern, sondern als Muster verwenden will. Diesen Wert festzustellen, ist recht umständlich. Am besten wählt man die Rahmen einzeln aus und ändert den Bezugspunkt, damit im Bedienfeld der entsprechende Wert erscheint. Notieren und per Taschenrechner den Unterschied ermitteln. Komfortabler geht es mit dem JavaScript AbstandZwischenRahmen. Es ist hier erhältlich : http://www.fachhefte.ch / auf den Link « JavaScripts » klicken. Die Ordner entsprechend der Plattform (Mac oder Win), der Sprache und der InDesign-Version öffnen. Fachhefte grafische Industrie 1.2010 QuarkXPress 6.52, 7.5, 8.12 Das Ausrichten von Objekten mit QuarkXPress Hans Häsler, Lausanne Das Ausrichten von Boxen aller Arten muss so häufig gemacht werden, dass eine spezielle Anleitung überflüssig zu sein scheint. Aber für nicht wenige Anwender ist der entsprechende Masspalettenbereich zu kryptisch geraten, obwohl die Icons selbsterklärend sind. Deshalb kann es nicht schaden, die Optionen näher zu untersuchen. ür Nostalgiker : Bis und mit QuarkXPress 6.52 war der Dialog «Abstand/Ausrichtung » (Abb. 1) das Mass aller Dinge. Doch ab QXP 7 wurde dieses praktische Teil in die Masspalette verlegt. Unverzeihlich. F Die Aufgabe Eine Reihe von Bildboxen steht untereinander. Deren unterschiedlichen Abstände zum Seitenrand sollten korrigiert werden. Intuitives Vorgehen Der Reihe nach jede Box auswählen, in der Masspalette im Feld «X» den gewünschten Wert eingeben und mit Return bestätigen. Relativ rasch gemacht. Aber ... Abb.1: Sehr praktisch, aber Vergangenheit : Der Dialog «Abstand /Ausrichtung » von QuarkXPress 6.52. Abb. 2 : Ab QuarkXPress 7.x ist «Abstand /Ausrichtung » in der Masspalette untergebracht. Eine schnellere Lösung Alle Boxen (im Gegensatz zu InDesign darf keine gesperrt sein) auswählen, dann mit Befehl + Komma auf «Abstand /Ausrichtung » schalten und auf das erste Icon der Gruppe drei klicken (Abb. 2 und 3). Durch « Linke Kanten ausrichten » werden die Objekte auf jenes mit dem kleinsten X-Wert aliniert. Die Bedeutung der Icons Die vierzehn Icons sind zwar alle klar verständlich. Wenn trotzdem ein Zweifel aufkommt : Mit dem Mauszeiger kurz innehalten, und die Bedeutung des anvisierten Icons erscheint als Quickinfo. Nebenstehend sind die Bezeichnungen aufgelistet (Abb. 4). Ein anderes Beispiel Auf einer Seite stehen nebeneinander vier Textboxen. Nun zeichnet man in den Stegen senkrechte Linien. Diese sollten horizontal eingemittet werden. Wenn die X-Werte der Textboxen ganze Zahlen sind, können die Positionen der Linien leicht errechnet werden. Aber wenn es überall drei Nachkommastellen hat, dann wird es mühsam. Ohne zu rechnen Viel einfacher : Zwei benachbarte Textboxen und die Linienbox, die sich dazwischen befindet, auswählen (Abb. 5a) und auf « Horizontal verteilen » klicken. Wenn nicht vier Textboxen vorhanden sind, sondern nur eine, welche vier Spalten aufweist, dann kann man sich mit einer kleinen, temporären Bildbox behelfen, deren Breite dem Stegwert entspricht (Abb. 5c). Zum Ausrichten muss dann aber auf das zweite Icon der dritten Gruppe geklickt werden : « Horizontale Mitten ausrichten ». Abb. 3 : «Abstand /Ausrichtung » in der unfreundlichdüsteren Masspalette von QuarkXPress 8.12. Untere Kanten Obere Kanten Vertikale verteilen verteilen Mitten verteilen Vertikal verteilen Linke Kanten Horizontale Rechte Kanten verteilen verteilen Mitten verteilen Horizontal verteilen Die drei Icons ganz rechts ... ... inspirierten die InDesign-CS3-Entwickler zu einem namenlosen Menü. Hier wie dort ist per Vorgabe « Objektbezugsmodus » eingestellt (bei InDesign heisst das etwas verständlicher «An Auswahl ausrichten »). Die anderen QXP-Artikel : « Seitenbezugsmodus » und « Montageflächenbezugsmodus ». Mit « Seitenbezugsmodus » müssen nicht mehr mindestens zwei Boxen ausgewählt sein. Eine einzelne Bildbox kann mit zwei Klicks innerhalb der Seite zentriert werden. Versatz Mit einem negativen Wert bleiben die Objekte innerhalb der Seite. Diese Möglichkeit fehlt bei InDesign. Dafür kann dort das Ausrichten am Satzspiegel gewählt werden. Abstand Im danebenstehenden Textfeld anstelle von « Gleichmässig » einen Wert eingeben. Dieser wird nur mit den «Verteilen »-Optionen berücksichtigt. Mit « Linke Kanten verteilen » können z. B. ein paar Bildboxen mit wachsendem Abstand zum Satzspiegel angeordnet werden. Mit «Vertikal verteilen » oder « Horizontal verteilen » wird der vorhandene Raum zwischen den Boxen ignoriert, wenn ein Abstand definiert ist. Mit Ausnahme der ersten werden alle Boxen verschoben. a Linke Kanten ausrichten Horizontale Mitten ausrichten Rechte Kanten ausrichten Obere Kanten ausrichten Vertikale Mitten ausrichten Untere Kanten ausrichten b Abb. 4 : Die Bedeutung der Icons (ausgerichtet und Abb. 6 : «Abstand » = – 4pt = Randstilstärke. verteilt dank InDesigns Ausrichten-Dialog :-). a c b d Negative Werte sind auch möglich. Damit kann man eine doppelte Kontur vermeiden, wenn sich Boxen berühren (Abb. 6). Abb. 5a : Zwei Textboxen und die Linie auswählen. 5b : «Horizontal verteilen » – die Linie ist eingemittet. 5c : Kleine Bildbox mit Stegbreite. Klick auf «Horizontale Mitten ausrichten ». 5d : Die Box ist auf die Linie zentriert. Nun noch die Gruppe nach rechts rücken ... 11 Apropos Abstand Es kommt häufig vor, dass man einen Abstand zwischen zwei Boxen nicht verändern, sondern als Muster verwenden will. Diesen Wert festzustellen, ist recht umständlich. Komfortabler geht es mit dem AppleScript AbstandZwischenBoxen. Es ist hier erhältlich : http://www.fachhefte.ch / auf den Link « AppleScripts » klicken. Die Ordner entsprechend des Mac OS (« tiger » oder « leopard »), der Sprache und der XPress-Version öffnen. Fachhefte grafische Industrie 1.2010 QuarkXPress 8 Tabellen in QXP 8 Johannes Steil, Hamburg Eine Tabellenfunktion besitzt QuarkXPress seit der Version 5, die zwar besser als nichts war, die aufgrund ihrer sehr eingeschränkten Funktionen und Formatierungsoptionen für viele doch eher abschreckend oder nicht recht brauchbar blieb. Auf dem Weg zum aktuellen XPress 8 kamen sehr viele Möglichkeiten hinzu, es wird Zeit, die wichtigsten dieser Funktionen vorzustellen. ie erste Möglichkeit, eine Tabelle anzulegen, ist die Funktion «Text in Tabelle konvertieren» aus dem Tabellen-Menü; das funktioniert inzwischen auch aus verknüpften Textrahmen. Diese Funktion macht genau das, was man erwartet: Man wählt den umzuwandelnden Textabschnitt – mindestens ein Zeichen – aus, wählt aus den verschiedenen Optionen für Zellenund Spaltenunterteilung sowie für die Eingabereihenfolge die gewünschten aus, entscheidet noch, ob und welche automatische Anpassung man möchte – man kann auch beide wählen – fertig. Die benötigte Anzahl von Zeilen und Spalten legt XPress anhand der gewählten Einstellungen fest. Diese automatischen Werte lassen sich auch überschreiben. Die Grösse der erstellten Tabelle entspricht der Textbox, aus der sie erstellt wurde (Abb. 1). D Die andere Möglichkeit nutzt das Tabellenwerkzeug: Dieses auswählen und wie gewohnt einen Rahmen aufziehen. Nach dem Loslassen der Maustaste erscheint das Dialogfeld «Tabelleneigenschaften», das eine Menge Einstellmöglichkeiten bietet. Abb. 3: Zeilen- und Spaltenanzahl verstehen sich und sind immer wählbar. Die anderen Möglichkeiten sind auf vielfältige Weise miteinander verknüpft, da sollte man sich beizeiten Gedanken machen, was man einstellt. Die Auswahl zwischen Text- oder Bildzellen als Standard-Zell-Inhalt scheint da noch recht einfach: wovon man mehr hat, das nimmt man. Ändern lässt sich das auch später über Objekt D Inhalt für jede Zelle. Allerdings bietet der Zellentyp «Bildzelle» einige Möglichkeiten weniger, also vielleicht doch beim Standard «Textzellen» bleiben und bei Bedarf die Text- in Bildzellen umwandeln? Eine sofortige Entscheidung verlangt die Alternative «Grösse anpassen» oder «Zellen verketten», beides gleichzeitig geht nicht, auch nicht nachträglich: sowie eine Tabelle verkettete Zellen enthält, wird die Möglichkeit zur automatischen Anpassung ausgeschaltet. Andersherum gibt es eine spätere Möglichkeit der Änderung: Über den Modifizieren-Dialog kann man die automatische Anpassung auch später abschalten und dann die Zellen verknüpfen. Das geht zum einen mit dem Menübefehl «Textzellen verknüp- fen» – in der anfangs eingestellten Verkettungsreihenfolge – oder mit dem Verkettungswerkzeug in beliebiger Reihenfolge. Über die Checkbox «Geometrie beibehalten» kann man bestimmen, wie sich die Tabelle verhält, wenn man innerhalb der Tabelle Masse ändert: bei aktivierter Option bleiben die Aussenmasse der Tabelle immer gleich, egal, was man tut, ob man Spalten oder Zeilen vergrössert oder verschmälert, ob man etwas ergänzt oder löscht oder auch die Rasterlinien der Tabelle verändert. Im anderen Fall verändert jede Änderung an einem Element die Masse der gesamten Tabelle. Beide Einstellungen haben ihre Vorteile, sodass man immer mal wieder umschalten sollte auf der Karteikarte «Tabelle» im Modifizieren-Dialog oder per Checkbox in der Masspalette (Abb. 4). Verknüpfung mit Excel Als letzte Checkbox finden wir den «Link zu externen Daten», womit man dynamische Verknüpfungen zu Excel-Daten (nur *.xls) erstellen kann. Nach dem OK-Klick wird bei aktiviertem Link ein weiteres Dialogfenster geöffnet, in dem man die gewünschte Tabelle auswählt. Man kann auch nur einen Bereich der Tabelle wählen, dazu gibt man die linke obere wie die rechte untere Ecke des gewünschten Bereichs an, ganz Excelmässig getrennt durch einen Doppelpunkt Abb. 1: Hin …: Mit diesen Einstellungen übernimmt die Tabelle den Abb. 2: … und her: Ändert man die Richtung der Textextraktion, werden Zeilen und Aufbau des Tabulator-getrennten Textes. Zeilen bleiben Zeilen, die Spalten gegeneinander ausgetauscht. Tabulatoren geben die Spalten vor. 12 Fachhefte grafische Industrie 1.2010 QuarkXPress 8 Tabellen in QXP 8 Abb. 3: Zieht man eine Tabelle mit dem Tabellen-Werkzeug auf, erscheint dieser Dialog: Für die Verknüpfung mit einer Excel-Datei muss die Checkbox «Link zu externen Daten» aktiviert sein. Abb. 4: Bei aktiviertem Objektwerkzeug kann man die Eigenschaft «Geometrie beibehalten» auch in der Masspalette (de)aktivieren. Abb. 5: Will man seine Tabelle mit Excel-Daten verlinken, erscheint nach dem OK-Klick auf der Schaltfläche «Tabelleneigenschaften» dieser Dialog. Mit der gezeigten Auswahl bleiben die im XPress vorgenommenen Formatierungen bei einer Aktualisierung der Tabelle erhalten. Abb. 5: Will man seine Tabelle mit Excel-Daten verlinken, erscheint nach dem OK-Klick auf der Schaltfläche «Tabelleneigenschaften» dieser Dialog. Mit der gezeigten Auswahl bleiben die im XPress vorgenommenen Formatierungen bei einer Aktualisierung der Tabelle erhalten. 13 (z.B. D4:G7). Im Allgemeinen will man die Formate der Excel-Tabelle nicht übernehmen, daher sollten die beiden Checkboxen «Formate/Geometrie einschliessen» nicht aktiviert sein. So bleiben die in XPress gemachten Einstellungen auch nach einer Aktualisierung der Tabelleninhalte erhalten. (Abb. 5) Diese Aktualisierung nimmt man im Dialogfeld «Hilfsmittel D Verwendung D Tabellen» vor. Etwas ungewohnt ist, dass man jede Tabelle einzeln aktualisieren muss. Was nicht funktioniert: die Rundungsfunktion von Excel übernehmen, aus zweistelligen Dezimalangaben (etwa für Währungsangaben) werden ungekürzte. Formatierung von Tabellen en gros & en détail Für die Formatierung von Tabellen gibt es ein Unzahl von Möglichkeiten, hier spielt sogar das gewählte Werkzeug ein Rolle, was eine ungewohnte Sache ist bei XPress 8, wo doch die Inhaltswerkzeuge sonst fast immer alle Möglichkeiten bereitstellen. Kurz gesagt verhält es sich so: das Inhaltswerkzeug ist zu wählen, wenn es um einzelne (oder mehrere) Zellen, das Objektwerkzeug, wenn es um die ganze Tabelle geht. Man sollte die Masspalette im Auge behalten: Sie bietet immer eine grosse Auswahl an passenden Möglichkeiten. Ebenso hilfreich kann das Kontextmenü sein. Mehrere Zellen lassen sich nicht nur als zusammenhängende auswählen (per Drüberziehen mit dem Cursor), sondern auch bei gedrückter Umschalttaste in beliebiger Kombination. Mehrere neben- oder übereinanderliegende Zellen lassen sich zu einer Zelle zusammenfassen, nicht jedoch gewinkelte Auswahlen. Die Zusammenlegung lässt sich später wieder aufheben, die «neuen» Zellen übernehmen dabei die Breite bzw. Höhe der benachbarten Zellen. Hat man die automatische Verkettung aktiviert, werden die verbundenen und geteilten Zellen aus der Kette ausgenommen und müssen manuell wieder integriert werden. Nicht möglich ist es, eine Zelle «einfach so» zu teilen, um an einer bestimmten Stelle zwei Zellen statt einer zu erhalten. Dafür muss man den Umweg über «Spalte/Zeile einfügen» nehmen und alle neuen Zellen mit der jeweils daneben liegenden zusammenlegen – mit Ausnahme derjenigen, die man zusätzlich wollte. Man kann fast alles wie gewohnt formatieren: jede Zelle für sich, die gesamte Tabelle und auch jede einzelne Rasterlinie. Für Letzteres wählt man die gewünschte Linie mit einem Inhaltswerkzeug aus und stellt alles wie gewünscht ein; wenn die Möglichkeiten in der Masspalette nicht ausreichen, über die Modifizieren-Palette. (Abb. 6). Eine Linie lässt sich nicht auswählen? Dann steht ihre Stärke sicher auf 0 pt. Bei den Transparenz-Einstellungen gibt es ein Fachhefte grafische Industrie 1.2010 QuarkXPress 8 Tabellen in QXP 8 Abb. 7: Warum keine Formulare als Tabelle aufbauen? Extra: Neben der Einstellung für die Zellen und deren Inhalt, für die Linien und den Tabellenhintergrund kann man für die ganze Tabelle eine eigene Transparenz einstellen. Manche Formatierung geht allerdings doch nicht oder nur für die Tabelle als solche. Dies gilt für Schatten, ebenso fürs Drehen. Abgerundete Ecken sind nie möglich. Ebenso wenig möglich sind unterschiedliche Breiten für Zellen einer Spalte bzw. unterschiedliche Höhen in einer Zeile, sie müssen alle das gleiche Mass haben. Aber mit dem Umweg über «Zellen kombinieren» lässt sich da schon was machen, wenn nötig. Tabellen teilen Was tun, wenn die Tabelle nicht ganz auf die Seite passt? Tabelle teilen und an anderer Stelle fortsetzen, auch mit Kopf- und Fusszeilen. So geht das: Die Anfangstabelle auswählen, im Tabellenmenü den Punkt Tabellenaufteilung wählen, Höhe- oder Breite-Checkbox auswählen (auch Quark darf mal komisch benennen: Stärke heisst es da) und das gewünschte Mass angeben. Schon bekommt man eine zweite Tabelle ausgegeben, die da ansetzt, wo die erste aufhören soll. An die gewünschte Position schieben – und fertig? Nicht ganz: Kopf- und Fusszeilen können automatisch wiederholt werden, wenn es sich nicht um verkettete Zellen handelt. Dafür die gewünschte(n) Zeile(n) markieren und die Funktion «Als Tabellenkopf/-fuss wiederholen» aus dem Tabellenmenü aktivieren. Hier fehlt die Möglichkeit, die Verkettung der Tabellenzellen nachträglich aufzuheben. Änderungen in einer der Kopf- oder Fusszeile, egal ob am Inhalt oder am Format, werden sofort in allen Vorkommen übernommen. Übernommen werden auch alle Änderungen an Spalten oder vertikalen Linien: für XPress ist es eine einzige Tabelle. Kopf- oder Fusszeilen sind immer horizontal, «Kopf- oder Fussspalten» lassen sich nicht einrichten. Und was tun, wenn das Layout geändert wird und die Tabelle doch nicht geteilt werden muss? Erneut den Befehl zur Teilung aufrufen, Checkbox abwählen – und die Tabelle ist wieder eins, als ob nichts gewesen wäre. Einige Extras extra Wir hatten oben erwähnt, dass mindestens ein Zeichen ausgewählt sein muss, um einen Text in eine Tabelle umzuwandeln. Was das soll? So erstellt man eine minimale Tabelle mit einer einzigen Zelle. Für Tabellenzellen haben wir jede Menge Formatierungsoptio- nen, die ein gemeiner Textrahmen nicht bietet, zusätzlich die Möglichkeit der automatischen Grössenanpassung, ausserdem lässt sich eine Tabelle im Text verankern. Damit hätten wir: den hinterlegten Absatz mit beispielsweise seitlicher Linie in immer passender Grösse! Apropos Verankern: Auch in Tabellenzellen kann eine Tabelle verankert werden. Die Stapelreihenfolge der Linien ist festgelegt: Horizontale Linien verdecken vertikale. So erhält man trotzdem horizontal unterbrochene Linien: Der Text erhält eine Stilvorlage mit «Linie oberhalb» im gewünschten Look. In Verbindung mit vertikalen Linien in passender Stärke und Farbe lassen sich so auch offene Winkel einrichten: Die horizontalen Tabellenlinien erhalten die Zellen- oder Hintergrundfarbe und verdecken damit an den Ecken die vertikalen Linien (Abb. 7). Tabellen lassen sich in Text umwandeln, wie bei der Erstellung können hier Trennzeichen und Verkettungs- bzw. Auflösungsreihenfolge ausgewählt werden. Auf diesem Weg lässt sich auch ganz fix die Sortierreihenfolge für eine simple Tabulatortabelle umstellen (Abb. 2). Tabellen lassen sich aber auch in Gruppen umwandeln. Dabei werden die Zellenformatierungen übernommen, aus den Linien werden die Abstände der gruppierten Boxen, von den Formaten der ganzen Tabelle wird einzig die Gesamtgrösse übernommen, und aus einem Tabellen-Schatten wird ein Gruppen-Schatten. Was man davon hat? Jetzt lassen sich die einzelnen Tabellenzellen drehen, da sie ja nur noch gewöhnliche Boxen in einer Gruppe sind. Fachhefte grafische Industrie – 6x pro Jahr gedruckt und ständig im Web. Inserate & Abo: www.fachhefte.ch 14 Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Glosse Anno 2010 – Geschichten aus alter Zeit Kurt Mürset, Basel Gar schröcklich Cometen am Himmel, eine Erden, die bebet, Menschen ohn Gottvertrouwen – soviel Mittelalter war noch nie in diesem Jahrtausend. mberto Eco ist sicher vielen bekannt als der Autor von «Der Name der Rose». Anderen hat er die Semiotik näher gebracht. Wieder andere schätzen den MittelalterFachmann. In seinen Kolumnen, die er lange Zeit wöchentlich veröffentlichte – auf Deutsch sind sie in Buchform erhältlich –, verknüpft er brillant das eine mit dem anderen, hat dabei ein waches Auge auf die Gegenwart und registriert mit feinem Gespür Veränderungen in unserem Alltag. Man, sprich: ich, könnte neidisch werden, wenn man nicht so voll Bewunderung wäre... U An Umberto Eco musste ich neulich wieder mal denken. Aber vorher kam eines dieser Mittagstischgespräche mit Arbeitskollegen. Wenn die Aktualitäten abgehakt, der Klatsch verbreitet und der Stand der Ferienplanung abgeglichen ist, dann kommt ja meist das Spannende. Bei meinem Kollegen wars das Thema Sicherheit. Nun ist er beileibe keiner, der im Ruche steht, Bürgerwehren zu rekrutieren oder die Todesstrafe für Abfallsünder zu verlangen. Deshalb hat er mich schon ein bisschen überrascht mit seinen Schilderungen von jugendlichen Horden, welche des Nachts die Tramhaltestelle vor seinem Haus so herrichten, dass jeder Aktionskünstler vor Neid erblassen müsste. Überrascht hat er mich auch, weil ich ihn eher als einen kenne, der von Tiefgarage zu Tiefgarage fährt und den öffentlichen Raum quasi durch die Windschutzscheibe gefiltert wahrnimmt. Also haben wir uns über eben diesen öffentlichen Raum unterhalten. Und da sind wir etwa beim zweiten Espresso zu folgendem Schluss gelangt: Wir nähern uns mit grossen Schritten dem Mittelalter. Und siehe: die Strassen sind für den Abfall da. Bettler und Beutelschneider lauern allenthalben. Nachts bleibt man besser zuhause und verrammelt das Tor. Wer trotzdem raus muss, nimmt die Kutsche oder lässt wenigstens einen groben Knecht mit einem Knüppel vorneweg marschieren. Wir haben das dann aus Zeitgründen nicht weiterverfeinert, aber als ich zurück ins Büro wanderte, verfolgte ich noch den einen und anderen Gedanken weiter. Ein öffentlicher Raum, für jedermann benutzbar, Tag und Nacht, wo jeder sich als Teil der Gesellschaft empfindet, sich selbst etwas zurücknimmt und gleichzeitig eine gewisse soziale Kontrolle ausübt – diesen Raum hat es, wenn überhaupt, nur kurze Zeit gegeben. Angefangen hat es mit der Einführung der elektrischen Strassenbeleuchtung und aufgehört mit der autogerechten Umgestaltung unserer Städte. Bevor Sie mich jetzt als hoffnungslosen Fall ins 19. Jahrhundert zurückschicken, hier noch eine Beobachtung: Der öffentliche Raum wird immer privater. Viele Menschen sehen Sie nämlich Dinge tun, die früher eher als nicht für die Öffentlichkeit geeignet angesehen wurden. Lautes Verkünden höchst intimer Details am Mobiltelefon. Essen und Trinken. Der intensive Austausch von allerlei Zärtlichkeiten zwischen Menschen beiderlei oder auch gleichen Geschlechts. Wenn man das jetzt zusammenfasst, dann erleben wir also einen öffentlichen Raum, der immer leerer wird, in dem aber gleichzeitig Privates nach aussen gekehrt wird, dass es eine Art hat. Aber vielleicht sollte man das auch gar nicht so zusammenfassen. Vielleicht sollte man den Gedanken ans Mittelalter nochmals aufgreifen. Umberto Eco hatte damals in seiner Kolumne die Architektur im Auge: Die Banken, Versicherungen und andere Firmensitze. Ihre Türme, die an die Familientürme toskanischer Adliger erinnern. Die Bauten mit ihren hoch aufragenden, abweisenden Mauern. Die Zugangstore mit ihren Schildwachen, elektronischen Pechnasen und Zugbrücken. Und ihrem Glacis aus Marmorflächen oder niederer Bepflanzung – für ein freies Schussfeld. Fluchtburgen fürs Kapital, Trutzburgen gegen feindliche Übernahmen oder Zwingburgen für unbotmässige Konsumenten? Auf jeden Fall beton-, glas- oder steingewordener Ausdruck des Selbstverständnisses ihrer Erbauer. Deshalb mein Ratschlag: Klappen Sie das Visier Ihres Helms hoch, schauen Sie aufmerksam in die Runde. Und wenn da irgendwo schon ein Scheiterhaufen brennt, nicht weiterreiten, sondern sofort löschen. Und sagen Sie nicht, ich übertreibe. Die Raubritter jedenfalls sind schon unterwegs. 15 Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Geschichte Helvetica – eine Schrift wie das Land… Martin Kluge, Basel Eine veritable Karriere von globalem Ausmass hat die schlichte Helvetica, die Kreation eines Schweizer Grafikers Ende der 50er-Jahre, hingelegt. Ob in New York, Amsterdam oder Zürich – GrafikerInnen sinnieren über die omnipräsente, kultverdächtige Schrifttypologie. Immer wieder ergeben sich amüsante, gar irrwitzige Momente, so wie jene Anekdote einer Amerikanerin, die sich sichtlich amüsierte, als sie auf der Weltkarte ein Land entdeckte, das sich wie eine Schrift nennt. it grosser Wahrscheinlichkeit hatten Sie heute bereits mit ihr zu tun. Doch aufgefallen ist es Ihnen wohl kaum. Denn obwohl die Schrifttypologie Helvetica unzählige Plakate, Prospekte und Zeitschriften ziert, wird sie nur von den wenigsten bewusst wahrgenommen. So zum Beispiel von Filmemacher Gary Hustwit, der sich in seinem Dokumentarfilm auf die Spur nach den Ursprüngen einer Schrift macht, die wie keine andere für Urbanität und Moderne steht. M Seit über 50 Jahren im Einsatz Viele kennen sie heute als «Arial», dem Plagiat von Microsoft, Macintosh-User haben sie als Standardschrift auf ihrem Rechner. Die Rede ist von der Helvetica, einer Schrift, die im Jahr 2007 ihr 50-jähriges Bestehen feiern konnte. Sie war nicht die erste Grotesk-Schrift, und doch traf sie 1957 einen Nerv der Zeit. Heute begegnen wir ihr auf Schritt und Tritt. Ob auf Strassenschildern, am Flughafen oder an Bahnhöfen, oder in unzähligen Firmenlogos. Unter allen westlichen Schriften ist heute die Helvetica die am meisten angewendete, angebotene (aber auch kopierte) Schrift. Ökonomische Notwendigkeit und ästhetisches Bedürfnis Noch in der Nachkriegszeit wurden serifenlose Groteskschriften bei den Drucksachen vergleichsweise wenig geschätzt. In den deutschsprachigen Tageszeitungen war immer noch Frakturschrift üblich und die Antiqua galt als gediegene Buchschrift, die für gepflegte Geschäfts- und Werbedrucksachen zu verwenden sei. Nur gerade zwanzig Prozent aller verwendeten Schriften waren Groteskschriften, eingesetzt vor allem wegen ihrer sachlichen, neutralen Ausstrahlung und plakativen Wirkung für Reklame, Plakate und Beschriftungen. Doch die Zeit war reif für eine neue Schrift, die serifenlos auch als Buch- und Akzidenzschrift Gefallen finden sollte. In Basel, in der Haas’schen Schriftgiesserei, machte man sich ans Werk und schuf zusammen mit Max A. Miedinger (1910–1980), einem Grafiker aus Zürich, der schon vorgängig für die Haas’sche gearbeitet hatte, die Schrift der Zukunft: «… Aus den diversen vorausgegangenen Unterhaltungen mit Fachleuten waren mir die diesbezüglichen Wünsche genau bekannt, und ich wusste daher, wie die neue Schrift aussehen musste, damit sie auf Jahrzehnte hinaus stich- und hiebfest blieb…» berichtet später Eduard Hoffmann-Feer, der damalige Leiter der Haas’schen Schriftgiesserei. Miedinger setzte ein neues, bisher wenig gewohntes Verhältnis der Ober- und Unterlängen zu den Mittellängen fest, die das neue Schriftbild prägte. Die auffallend kurzen Ober- und Unterlängen betonten die Horizontale, was erwiesenermassen die Lesbarkeit der Schrift erhöhte. Eduard HoffmannFeer berichtet weiter, dass «man sich vor allem in dem Punkt einig war, dass die neue Grotesk durchgehend die gleiche Liniendicke und Rundungen beibehalten soll, wobei mitzuberücksichtigen war, dass alle Buchstaben mit vollen Formen, also a m s w M W an bestimmten Stellen leicht zu verdünnen seien, und zwar jeweils dort, wo dies vom Auge am wenigsten wahrgenommen wird, das heisst, meist im Innern der Woher kommt eigentlich das Wort «font»? Das Wort «font», das man früher im Englischen «fount» schrieb, ist mit dem Verb «to found» (giessen) verwandt, das aber nie benutzt wird. Üblich sind indes «foundry» (Giesserei), «type foundry» (Schriftgiesserei) und «foundry type», d.h. die in einer Schriftgiesserei aus geschmolzenem Blei in Gutenberg-Manier gegossene Schrift (Bleisatzlettern, Handsatztypen). Damit haben wir zwar die ursprüngliche Bedeutung von «Font» erklärt, aber nicht die Herkunft, die Etymologie, des Wortes «font». Das Substantiv «font» lässt sich auf die altindische reduplizierte Verbalwurzel «hu, juhoti» zurückverfolgen, deren Grundbedeutung «Flüssigkeit giessen» und «Stoffe durch Erhitzen schmelzen» ist. Das Dokument Font.pdf (http://www.sanskritweb.net/fontdocs/index. html –7 Seiten, 600 KB) bringt etymologische Erläuterungen und Textbelege aus dem Altindischen, Altgriechischen, Lateinischen, Französischen, Englischen und Deutschen, und zeigt, dass «fount» vor einigen Jahrzehnten noch «Schriftguss» gemäss «Giesszettel» («bill of fount») bedeutete. http://www.sanskritweb.net 16 Schriftbilder.» Die neue Grotesk, die auf dem Rechteck und dem Oval aufgebaut war, durfte nicht den Anschein machen, mit Reissschiene und Zirkel konstruiert worden zu sein. Ausnahmen statt Regeltreue bildeten daher die Leitlinien der Gestaltung. Die Erfolgsgeschichte wird zum Verhängnis 1957 stellte die Schriftgiesserei Haas an der internationalen grafischen Schau in Lausanne, der «graphic 5», die neue Schrift vor. Damals trug sie noch den Namen «Neue Haas-Grotesk». Die Schriftgiesserei D. Stempel AG in Frankfurt/Main, seit 1954 Mehrheitsaktionärin bei Haas, erkannte die Qualität der Neuen Haas-Grotesk und entschloss sich, diese Schrift in Deutschland mit anzubieten. Bedingung für eine echte Marktakzeptanz einer Schrift war damals die Lieferbarkeit passender Matrizen für die Setzmaschinen (Monotype oder Linotype). Da die Stempel AG damals die Alleinherstellerin der Setzmaschinenmatrizen für die Linotype war, und 1941 Linotype Mehrheitseigner über Stempel wurde, nahm auch Linotype die neue Schrift, nun unter dem Namen Helvetica, in ihr Matrizenprogramm auf. Durch die Verfügbarkeit der Helvetica als Matrize der Linotype-Setzmaschinen setzte ab 1961 auch in Deutschland ein Boom ein. Bei der Vermarktung der Helvetica hatte Stempel von Anbeginn nicht nur die Buchdruckereien, sondern auch die Grafiker und Werbefachleute im Visier. Quasi als Opfer der beginnenden Globalisierung konnte Haas in Basel von ihrem grossen Wurf nicht profitieren. Zwar behielt Haas die Lizenz auf den Basis-Schnitten Miedingers, doch der Ausbau zu einer ganzen Schriftfamilie wurde nach Frankfurt zu Stempel verlegt. Haas wurde in Folge mit der eigenen Schrift konkurriert. Eine Schrift – tausend Gesichter Allein schon die «Neue Haas-Grotesk» in den Garnituren Halbfett und Mager, die Max A. Miedinger für Haas in Basel entwickelte, erfuhr eine unerwartet hohe Nachfrage. Die Stempel AG in Frankfurt baute die Schrift mit den Abwandlungen «leicht», «kursiv leicht», «breitmager», «breithalbfett» und «schmalmager» zu einer HelveticaFamilie aus. Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Geschichte Helvetica – eine Schrift wie das Land… Helvetica im Internet Im Internet sind Tausende von Einträgen zu finden zum Thema Helvetica. Eine kleine Auswahl davon – bunt gemischt – präsentieren wir Ihnen hier. http://kirby24.files.wordpress.com/2008/11/helvetica-text.jpg http://reavx.deviantart.com/art/Helvetica- http://jessicaharllee.com/blog/wp-content/ http://oliverdenson.com/blog/wp-content/ licious-67715117 uploads/2008/07/dsc00139.jpg uploads/2009/03/wp-helvetica.jpg Später, 1988, unter der Leitung der Linotype wächst die «Helvetica» zu einer Familie von beachtlichen 110 Schnitten (Garnituren) und wird damit mit Abstand die am breitesten vermarktete Schriftfamilie. Helvetica forever Unter dem Titel «Helvetica forever. Geschichte einer Schrift» ist ein aufwendig gestalteter Katalog (160 Seiten) zu Ehren dieser Erfolgsgeschichte erschienen. Der vorliegende Artikel von Martin Kluge wurde bereits in den sph-Kontakten veröffentlicht. Herzlichen Dank für die Abdruckrechte. www.papierhistoriker.ch Das GFZ schreibt Geschichte n den vergangenen Wochen hat das GFZ zum ersten Mal eigene Video-Podcasts produziert. Die Kurzfilme geben Einblick in die Schlüsselstellen der GFZ-Guerillaseminare und liefern ergänzende Informationen sowie Hintergründe zu den behandelten Themen. I Film ab In den vergangenen Wochen hat das «Grafische Forum Zürich» einen weiteren, grossen Schritt in die Zukunft gemacht. Als eine der ersten grösseren, wenn nicht sogar als erste grössere Weiterbildungsorganisation der grafischen Branche in der Schweiz stellt das GFZ Ihnen, geschätzter Leser, geschätzte Leserin, die Inhalte der Guerillaseminare als Video-Podcast zur Verfügung. Die kurz und prägnant gehaltenen Aufnahmen sind unter www.gfz.ch in der Rubrik «Podcast» abrufbar. sind mögliche Fragen, deren Antworten die präsentierten Inhalte ergänzen und weitervertiefen. Kurz, prägnant und mit hohem Praxisnutzen Die Kurzfilme, jeder zwischen drei und zehn Minuten lang, fassen zum einen die wichtigsten Kernaussagen und Folien eines Guerillaseminars zusammen und bringen diese komprimiert gekonnt noch einmal auf den Punkt. Zum anderen werden die wichtigsten während der Veranstaltung angesprochenen Themen in einem Interview nach der Präsentation mit den Referenten zusätzlich vertieft. «Was war genau gemeint?», oder «Weshalb entsteht die beschriebene Situation?» Natürlich ersetzen die Podcasts den Besuch eines GFZ-Guerillaseminars nicht – sie ergänzen diesen um wertvolle Inhalte! Seien Sie deshalb mit dabei, wenn die relevanten Themen der Branche besprochen werden – zum Beispiel am nächsten GFZ-Guerillaseminar vom 25. März 2010 bei bookfactory.ch. 17 Weitere Informationen, Unterlagen und Anmeldungen unter www.gfz.ch Fachhefte grafische Industrie 1.2010 Donnerstag, 25. März 2010 18.30 Uhr bis 20.15 Uhr Im Anschluss wird ein Apéro offeriert. Buchbinderei Burkhardt AG Anmeldung unter www.gfz.ch la Gueriilnar Sem Binde deine Welt in ein Buch! Die Buchbinderei Burkhardt (BuBu) in Mönchaltorf verfügt mit www.bookfactory.ch über ein Fotobuchportal, über das täglich Dutzende von Fotobüchern professionell hergestellt werden. Der Einstieg in die Fotobuchproduktion fand bei BuBu im Herbst 2004 statt. Seit 2008 wird die Fotobuchsoftware «Designer» nicht mehr nur für PC-, sondern auch für Mac-User angeboten. Seit November 2009 bietet Bookfactory den Kunden auch die Möglichkeit, Fotobücher mit einer Layoutsoftware wie InDesign herzustellen, anschliessend ein PDF zu schreiben und übers Internet zu bestellen. Gedruckt wird auf einer HP Indigo, dem führenden digitalen Farbdrucksystem in diesem Bereich. S-Bahn S5 17.55 Zürich HB – Stadelhofen – Uster bis Uster dann Bus NFB 43427 18.15 in Richtung Oetwil bis Mönchaltorf Bus-Haltestelle Huebstock dann 3 Min. zu Fuss Anmeldeschluss 18. März 2010 Anmeldung 25. März 2010 Vorname Firma Strasse/Postfach PLZ Ort Kosten Mitglieder und Partnermitglieder CHF 20.– pro Person Beruf/Funktion Telefon Nichtmitglieder CHF 40.– pro Person Partnermitglieder: ASW, «gib»Zürich, comm-on, IRD, Viscom und VSD und Jürg Mosimann, Bereichsleiter Marketing & Verkauf Bookfactory, zeigen Chancen dieses Geschäftsmodells auf, geben einen Überblick über die im Einsatz stehende Technik und wagen einen Ausblick auf die Marktchancen. Der Agenturinhaber, Buchautor und Typograf Ralf Turtschi gibt in einem Referat Einblick in die Gestaltung seiner schönsten Fotobücher. Es geht um fotografische Tipps, Layoutmöglichkeiten, Rastersysteme, Bildarrangements und Typografie. Jeder Teilnehmer erhält im Anschluss Ralf Turtschis Broschüre «Fotobücher gestalten». Sie bekommen in diesem Guerilla Seminar Einblick in ein Publishing-3.0-Geschäftsmodell, in dem die Faktoren Marketing, Drucktechnik, Materialien und Design erfolgreich zusammenspielen. gfz Guerilla Seminar Donnerstag, 25. März 2010 18.30 Uhr bis 20.15 Uhr Bookfactory – Buchbinderei Burkhardt AG Isenrietstrasse 21 8617 Mönchaltorf www.bookfactory.ch Thomas Freitag Jürg Mosimann Ralf Turtschi Herstellung von Fotobüchern: Binde deine Welt in ein Buch! Name Grafisches Forum Zürich Seefeldstrasse 62 Postfach 485 CH-8034 Zürich Telefon +41 44 380 53 10 Fax +41 44 380 53 09 www.gfz.ch Über die InDesign-PDF-Schiene ist jedes beliebige Buch mit Auflage 1 zur Realität geworden. Es können auch Textbücher, Portfolios oder Kundenpräsentationen hergestellt werden. Der Konsumentenmarkt wird hin zu einem Profimarkt ausgeweitet: Mit neuen Möglichkeiten für Fotografen, Architekten oder Werbeagenturen. Bookfactory ist überzeugt, dass sich im umkämpften Markt der Fotobücher langfristig nur behaupten wird, wer mehr als die nach wie vor weithin verbreitete 08/15-Qualität bietet. Das beginnt bei der Software, führt über die Druckqualität und reicht bis hin zur buchbinderischen Verarbeitung. Bei Bookfactory gibt es Buchformate bis A3, Designerpapiere vom Feinsten und verschiedene Einbandarten. Thomas Freitag, Geschäftsführer der Buchbinderei Burkhardt, E-Mail Korrespondenzadresse Rechnungsadresse Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services Impressum L.N. Schaffrath bestellt neue Akzidenzrolle bei KBA PubliCollege-Kursprogramm Januar bis Juni 2010 Es freut uns, Ihnen hier das neue Kursprogramm zum Download bereitzustellen Planen Sie bereits jetzt Ihre Weiterbildung für das erste Halbjahr 2010! www.publicollege.ch Druckerei Lutz AG arbeitet mit Wohlenberg 92 Bei der Druckerei Lutz AG in Speicher (AR) ist man mit den Produkten von Wohlenberg und mit dem Service der Gramag gut vertraut. Eine Wohlenberg 92 neuster Generation wurde kürzlich anstelle eines über 25-jährigen Systems desselben Herstellers installiert. Auf dem neuen Schnellschneider mit einer Schnittbreite und Einlegetiefe von jeweils 92 cm stehen dem Anwender die identische Bedienung am farbigen Touch-Screen mit 15-Zoll-Diagonale und die gleiche Steuerung zur Verfügung, wie sie bei den Modellen der grösseren Formatklassen zur Anwendung kommen. USB-Schnittstellen ermöglichen den Austausch von Schneidprogrammen und die Auslagerung der Daten für Back-Up-Zwecke. Über das integrierte CIP4-Modul ist die Einbindung des Schnellschneiders in den JDFWorkflow möglich. Mit einem um 30 Prozent gesteigerten Schneidzyklus und der Hubbegrenzung für den Pressbalken bringt die Wohlenberg 92 einen deutlichen Geschwindigkeitszuwachs in den Prozess. Der Antrieb des Sattels ist auf der Wohlenberg 92 über eine Präzisionstransportspindel mit Kugellinearführung gelöst. Dank der seitlichen Anordnung der Spindel bleibt der Maschinentisch über die ganze Fläche hinweg geschlossen, nach Einschätzung des Geschäftsführers Tobias Lutz eines der intelligentesten Merkmale seiner neuen Wohlenberg 92. Ein Schnellschneider Wohlenberg 92 der neusten Generation steht bei der Druckerei Lutz AG im Einsatz. www.gramag.ch Die L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG in Geldern am Niederrhein kennt man in der Branche auch unter Schaffrath DruckMedien. Gesellschafter sind der Deutsche ÄrzteVerlag in Köln, die Rheinische Post Verlagsgesellschaft in Düsseldorf und die Familien Dr. Alex Schaffrath und Klaus Schaffrath in Geldern. Gut 300 Mitarbeiter erwirtschafteten im 2009 einen Jahresumsatz von über 43 Mio. Euro. Als Full-Service-Dienstleister begleitet L.N. Schaffrath seine Kunden, darunter viele namhafte Verlage, von der Konzeption und Gestaltung bis hin zur Distribution der Druckprodukte (Zeitschriften, Magazine, Beilagen uvm.). Gedruckt wird in dem modern und komplett ausgestatteten Betrieb im Bogen- und Rollenoffset. Trotz Wirtschaftskrise hat der renommierte Akzidenzdrucker zur Steigerung seiner Kapazität und Produktivität sowie zur Erweiterung der Angebotspalette kürzlich bei der Koenig & Bauer AG (KBA) eine 16-Seiten-Rotation bestellt. Die wellenlose Anlage mit vier DoppelDruckeinheiten (Cut-off: 620 mm; max. Bahnbreite 1000 mm) ist weitgehend automatisiert. Das beginnt mit der automatischen Papierrollenzuführung KBA Patras A und dem automatischen Aufachsen der Papierrollen in den Pastomat C-Rollenwechsler inklusive Auswurf der Restrolle. Das Einzugwerk ist platzsparend im Rollenwechsler integriert und verfügt über eine Einrichtung zur umweltorientierten Energierückgewinnung. Die komplett wellenlose Antriebstechnik erhöht die Bedienungsfreundlichkeit und verkürzt die Rüstzeiten. Die PlateTronic-Plattenwechselautomaten sind für sehr kurze Wechselzeiten konzipiert. Darüber hinaus unterstützt der vollautomatisch umstellbare P3-Falzapparat den schnellen Auftragswechsel. Fachhefte grafische Industrie Bulletin technique Effizienter und sicherer Einsatz von PDF in der Druckproduktion Herausgeber Stiftung «Hilfsfonds», comedia Postfach 6336, 3001 Bern Redaktion PDF Master Class mit Stephan Jaeggi Ein Seminar für Fortgeschrittene am 9. März 2010 in Olten (Schweiz) Das Portable Document Format (PDF) ist aus der modernen digitalen Druckproduktion nicht mehr wegzudenken. Jedermann setzt es ein – aber oft wird dessen Potential zu wenig ausgereizt. Dieses Seminar richtet sich an Anwender, die bereits praktische Erfahrungen mit Acrobat und dem PDF-Datenformat haben und erfahren möchten, wie sie PDF in der täglichen Arbeit effizienter und sicherer einsetzen können. Termin 9. März 2010 von 9 bis 17 Uhr in Olten (Schweiz). Den genauen Ort erfahren Sie nach der Anmeldung. Kosten CHF 580.– plus MWST pro Teilnehmer (inkl. ausführliche Dokumentation, Zugang zur geschützten Webseite, Mittagessen, Getränke sowie Support per E-Mail.). Anmeldung Mittels Online-Anmeldeformular. Die Termine für die Seminare in Deutschland und Österreich siehe Homepage. www.prepress.ch. Koordination Redaktion René Buri, c/o Schnittstelle PrePress Fabrikstrasse 7, 3012 Bern Telefon 031 301 38 35 rburi@schnittstelle-prepress.ch Redaktionelle Mitarbeiter Zvonimir Bernwald Marktoberdorferstrasse 40 D-87484 Nesselwang Telefon/Fax 0049 8361-3836 Jean-Paul Thalmann Hanflandstrasse 21, 8125 Zollikerberg Telefon 01 380 53 00 thalmann@gib.ch Kurt Mürset Unterer Batterieweg 62, 4053 Basel Telefon 061 273 33 63 kurtmuerset@gmx.ch Jürg Marti, Kommunikation Brandstrasse 18, 8308 Illnau Telefon 052 347 29 77 info@jumako.ch Druck/Abonnemente/Inserate Rub Graf-Lehmann AG Murtenstrasse 40, CH-3001 Bern Telefon 031 380 14 90 Fax 031 380 14 91 fachhefte@rubmedia.ch Abonnemente Telefon 031 380 14 90 Fax 031 380 14 91 abo-fachhefte@rubmedia.ch Abonnementspreise Inlandabonnement für comedia-Mitglieder Neuer Sammelhefter für Multicolor Print AG in Baar Der Primera E140 sorgt für «dynamischen Spirit» Zwölf Jahre nach Inbetriebnahme eines Prima investiert Multicolor Print AG in Baar (Schweiz) mit dem Primera E140 wiederum in einen Sammelhefter von Müller Martini. Dieser kann dank der automatischen Formateinstellung Amrys in kürzester Zeit umgerüstet werden. CHF 30.– Inlandabonnement für Nichtmitglieder CHF 54.– Auslandabonnement Euro 36.– Einzelexemplar CHF 10.– Erscheinungsweise Sechsmal jährlich: Februar/April/Juni/ August/Oktober/Dezember Inserate Telefon 031 380 14 90 Fax 031 380 14 91 abo-fachhefte@rubmedia.ch Copyright Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Übersetzung nur mit Bewilligung der Redaktion. Neben dem KBA ErgoTronic-Leitstand als zentralen Arbeitsplatz verkürzt ein Bediendisplay am Falzapparat die Wege für die Drucker. Das Produktions-Managementsystem LogoTronic professional ermöglicht neben der Erfassung von Betriebsdaten und der Speicherung von Auftragsdaten die optimale Voreinstellung der Maschine. KBA EasyTronic mit Ein-Knopf-Bedienung ermöglicht das schnelle und makulatursparende Anfahren und Herunterfahren der Maschine. Zur weiteren Ausstattung der Anlage gehörten u. a. ein Farbmess- und Regelsystem, eine Schnittregisterregelung und ein Heisslufttrockner von Contiweb. Auf dem neuen Primera E140 heftet Multicolor Printprodukte für den zur gleichen Firmengruppe gehörenden LZ Fachverlag AG und für Fremdkunden: Produktionsleiter Werner Amrhein (Mitte) mit Maschinenführer Izer Sadiki (rechts) und Roland Gautschi, Verkaufsleiter Müller Martini Schweiz. www.kba.com info@printassist.ch www.mullermartini.com Gedruckt auf Biberist Allegro TCF gestrichen halbmatt, 115 g/m2 19 Offizielles Organ des Grafischen Forums Zürich Telefon 044 380 53 03, Fax 044 380 53 01 www.gfz.ch Fachhefte grafische Industrie 3.2009 Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services Impressum Groupe Riccobono, France Une flexibilité payante Wolf Druck AG setzt mit Heidelberg auf Kontinuität Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man Spass hat Le groupe français Riccobono investit dans la technologie Ferag – et dans un avenir prometteur. Ses nouveaux centres d’impression Midi Print, Ouest Print et Paris Offset Print sont configurés de manière à pouvoir réagir également à des demandes inattendues. Une stratégie qui se révélera payante. Le changement de format de «La Tribune» est arrivé de manière surprenante, alors que la nouvelle rotative était déjà réglée pour le grand format classique. Les nouveaux propriétaires de ce journal de l’économie riche en tradition ont très vite décidé d’opter pour le format berlinois, ce qui n’a pas empêché le groupe Riccobono de réagir rapidement. Riccobono connaît une croissance continue parce que la planification prévoit justement les futurs besoins des clients. Le format de «La Tribune» est efficacement réduit et traité en ligne par le tambour de coupe SNT-U Ferag. On a ainsi pu assurer un tirage quotidien de 100’000 exemplaires. Cette flexibilité se révèle également payante pour les autres productions. C’est ainsi que, chez Ouest Print à Bournezeau, dans l’ouest de la France, les formats peuvent être changés rapidement, de manière flexible et économique. Le changement de format pour le journal gratuit «Direct Soir» est également rendu possible ici grâce à un tambour de coupe SNT-U de Ferag. Wenn die Wolf Druck AG in Schaan (FL) investiert, tut sie das auf der Grundlage eines detaillierten Business-Plans. Schon bei der Gründung des Unternehmens vor sieben Jahren hatte der Inhaber Karl Wolf mit einer professionell erstellten Dokumentation eine starke Vertrauensbasis geschaffen. Nach erfolgreicher Aufbauarbeit hat das fünfköpfige Druckereiunternehmen die Produktionsmittel und den Workflow jetzt umfassend modernisiert und mit der Neuausrüstung des Betriebs die Heidelberg Schweiz AG beauftragt. Vor dem Hintergrund der stark zunehmenden Vierfarbenaufträge im oberen Qualitätssegment fiel die Wahl für den Drucksaal auf eine Speedmaster SM 52-4. Das im Prinect Press Center integrierte Mess- und Regelsystem Prinect Axis Control schafft die Voraussetzungen, dass auch bei den vielen kleinen Auflagen die Stabilität in der Farbführung gewährleistet bleibt. Die schnell ausgeführten Einrichtvorgänge bei geringer Makulatur erhalten durch einen Suprasetter A 52 mit integrierter Stanze und Autotop Loader ATL Unterstützung. Im Interesse der Umwelt und der tiefen Produktionskosten arbeitet die Wolf Druck AG mit den chemiefrei arbeitenden Druckplatten der Marke Saphira von Heidelberg. Für das Rüsten und den Endbeschnitt steht neu eine programmierbare Polar 78 X Plus im Einsatz. Dank logischer Benutzerführung am farbigen TouchScreen bringt sie ihrerseits eine hohe Wirtschaftlichkeit und Sicherheit in den Prozess. Der PraxisDialog 29 – Zeiteffizienz im Bogenoffset – in Offenbach im November stellte Ansätze und Lösungen für optimierte Prozesse im Bogenoffset vor. Günstiger, besser, schneller: Zeit ist knapp, die Anforderungen an Druckunternehmen steigen. Es geht um hochwertige Produkte in kürzester Zeit. manroland versammelte rund 80 Teilnehmer aus sechs Ländern zum PraxisDialog und präsentierte Methoden und Strategien für kostenbewusstes Zeitmanagement. Die Formel: beste technologische Voraussetzungen, optimale Vorbereitung und Nachbearbeitung dank passender Vernetzungssoftware und hoch qualifizierter Mitarbeiter. Einführend präsentierte Sascha Ehrenberg den Beitrag des Rüstzeitweltmeisters, die ROLAND 700 DirectDrive, zur Effizienzsteigerung beim Jobwechsel. Er erläuterte die Direktantriebstechnologie und unterstützende Features, die für eine zeitsparende Druckproduktion mit Mehrwert sorgen. Michael Kappler von der odd GmbH & Co. KG ergänzte eigene Erfahrungen mit der DirectDriveMaschine: Ihre aussergewöhnliche Produktivität führt zu einem langfristigen ökonomischen Erfolg. Die Wolf Druck AG in Schaan hat in neuste Technik von Heidelberg investiert. Im Bild: Karl Wolf (links) mit Ehefrau Madeleine und dem Drucktechnologen Yavuz Kocatas, sowie Magnus Richter von der Heidelberg Schweiz AG. Paquets en chemin vers le palettiseur Mariani. www.ch.heidelberg.com www.ferag.com mediaforum.ch erneuert Website und iPhone-App Das Branchenportal mediaforum.ch hat seinen Webauftritt erneuert und präsentierte sich zum Jahresstart in neuem Kleid. Die auffälligste Änderung hat der wöchentlich erscheinende Pressespiegel erfahren. Neu werden alle Beiträge eines Themenbereiches durch Farbcodes zusammengefasst. Das soll es einfacher machen, sich in der Fülle der interessanten Fachbeiträge zurechtzufinden oder zu einem späteren Zeitpunkt wieder einzusteigen. Zu Beispiel unterwegs: Im selben Geist wurde auch das iPhone-App rundum erneuert. Die kostenlose Applikation steht im iTunes-Store mit dem Stichwort «mediaforum» zum Download bereit. Direkt verbunden, zeitnah kommuniziert printnet vernetzt die im Workflow integrierten Maschinen. Marcel Hänggeli von der Zeiler AG in der Schweiz bestätigte die Zeitvorteile durch die Vernetzung bei Auftragsvorbereitung, Prozessablauf und Reporting. Auch die LiveDemonstration war voll auf Zeiteffizienz ausgerichtet: Anhand von drei Druckjobs mit zwei Jobwechseln an einer Zehnfarben ROLAND 700 DirectDrive mit Wendung erlebten die Teilnehmer, mit welch niedrigen Rüstzeiten und hohem Tempo die Maschine produziert. Der InlineColorPilot vor und nach der Wendung sorgte dabei für einen stabilen Druckprozess und eine Reduzierung der Makulatur. Die Summe aller Prozesse machts Wenn Technologie und Prozessabwicklung zeitgewinnend aufeinander abgestimmt sind, braucht es hoch qualifizierte Mitarbeiter, die für die richtige Umsetzung sorgen. Harald Hesper stellte ein individuelles Programm zur Mitarbeiterqualifikation vor: Hier werden mittels spezieller Analysemethoden die Arbeitsabläufe in einem Druckunternehmen auf ihre Zeiteffizienz hin genau untersucht. So lassen sich der Status quo mit dem Soll-Zustand vergleichen, Optimierungspotenziale entdecken und gezielt bearbeiten. Ein Anwender bestätigte den Wert dieses Programms und weckte grösstes Interesse bei den Teilnehmern, die in der abschliessenden Diskussionsrunde angeregt Meinungen und Erfahrungen austauschten. www.manroland.ch www.mediaforum.ch 20 Fachhefte grafische Industrie Bulletin technique Editeur Fondation «fonds d’assistance», USL Case postale 6336, 3001 Berne Rédaction Coordination rédactionnelle René Buri, c/o Schnittstelle PrePress Fabrikstrasse 7, 3012 Berne tél. 031 301 38 35 rburi@schnittstelle-prepress.ch Correspondance rédactionnelle à Rodolphe Aeschlimann En Bovéry 25, 1614 Granges tél. 021 947 43 23 raeschli@worldcom.ch Collaborateurs/Conseillers Rodolphe Aeschlimann En Bovéry 25, 1614 Granges tél. 021 947 43 23 raeschli@worldcom.ch Antonio Abbondio Route de Savuit 79, 1095 Lutry tél. et fax 021 791 35 36 a.abbondio@hispeed.ch Hans Häsler Châtelard 52, 1018 Lausanne tél. 021 331 75 53, fax 021 331 75 01 hsa@ringier.ch Claude-Alain Frund c/o comedia Monbijoustrasse 33, 3001 Bern tél. 031 390 66 13, fax 031 39066 91 claude.alain.frund@comedia.ch Impression/Abonnements/Annonces Rub Graf-Lehmann AG Murtenstrasse 40, CH-3001 Bern tél. 031 380 14 90 fax 031 380 14 91 fachhefte@rubmedia.ch Abonnements tél. 031 380 14 90 fax 031 380 14 91 abo-fachhefte@rubmedia.ch Prix des abonnements Abonnement Suisse pour les membres comedia Fr. 30.– Abonnement Suisse non-membres Fr. 54.– Abonnement étranger Euro 36.– 1 exemplaire Fr. 10.– Parution six fois par année: février/avril/juin/août/octobre/décembre Annonces tél. 031 380 14 90 fax 031 380 14 91 fachhefte@rubmedia.ch Copyright Tous droits de reproduction, adaptation, traduction partielle ou totale, textes et illustrations, strictement réservés Imprimé sur Biberist Allegro TCF couché demi-mat, 115 g/m2 Organe officiel du Forum graphique romand tél. 021 316 01 00 fax 021 316 01 01 www.fgr.ch Fachhefte grafische Industrie 3.2009 Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services Speedmaster SM 52-5 Anicolor bei der E. Kalberer AG Seit wenigen Wochen produziert die Druckerei E. Kalberer AG in Bazenheid auf einer Speedmaster SM 52-5 Anicolor. Neue Technologie begeistert, besonders wenn damit gute Ergebnisse erzielt werden. Milo Kalberer (rechts) mit dem Vorstufenleiter Andy Züst (links) und Michael Knörle von der Heidelberg Schweiz AG vor der Speedmaster SM 52-5 Anicolor. Seine Wahl für die Druckmaschine mit Kurzfarbwerktechnik aus Heidelberg begründet der Inhaber Milo Kalberer mit dem geringen Makulaturverbrauch und der überzeugenden Qualität bei stabilem Einfärbeverhalten über die ganze Druckform hinweg. «Ein Grossteil unserer Auflagen liegt im unteren Bereich ab 200 Exemplaren, aber auch hier fordern unsere Kunden die gewohnt hohe Offsetqualität. Zum Alltag gehört bei uns die Arbeit mit Skalaund Sonderfarben», sagt er. Mit Makulaturwerten zwischen 10 und 80 Bogen werden kostenseitig erhebliche Einsparungen erzielt. Bei den oft eingesetzten speziellen Bedruckstoffen der höheren Preisklassen zahlt sich dies besonders aus. Für Milo Kalberer liegt der Gewinn aber ebenso im geleisteten Beitrag zum schonenden Umgang mit den Ressourcen, und er sieht weiteres Potenzial: «Unsere Druckplatten stanzen wir zurzeit manuell. Noch sind die Einsparungsmöglichkeiten nicht ausgereizt. Der leicht höhere Reinigungsaufwand bei den Farbwerken fällt kaum ins Gewicht», hält er fest. Wie ist der Wechsel auf die AnicolorEinfärbetechnik aus Sicht der Mitarbeiter verlaufen? «Unser Drucktechnologe hat den Umstieg absolut problemlos gemeistert. Ein zweiter ist in Ausbildung. Neue Technologie begeistert, besonders wenn damit gute Ergebnisse erzielt werden», sagt Milo Kalberer. www.ch.heidelberg.com PCL Holding SA investit dans 20 groupes d'impression Heidelberg Epson Stylus Pro WT7900 Spectro Proofer – Proofen mit Weiss Le groupe PCL Holding SA sis à Renens, près de Lausanne, a commandé chez Heidelberg trois presses offset à feuilles avec un nombre total de 20 groupes d’impression et de vernissage. Cette grosse commande inclut également une ligne de coupe totalement équipée POLAR 115 XT et un retourneur de piles POLAR. Une machine à imprimer offset hautes performances et convertible en rectoverso XL 105-8-P+LX3 sera installée sur le site de PCL Presses Centrales SA à Renens. La machine huit couleurs en retiration avec groupe de vernissage à racle à chambre vient remplacer une Speedmaster SM 102-8-P. Grâce à Prinect Inpress Control pour la correction en ligne de l’encrage et des registres, à la commande centrale Prinect Press Center et à l'excellente stabilité de production de cette machine à une vitesse de 15 000 feuilles/heure, PCL Presses Centrales SA s’assure de bénéficier, avec la nouvelle Speedmaster XL 105, d'une productivité fortement renforcée. Avec huit groupes d’impression et un groupe vernis, le client dispose en outre d’un outil de production adapté à l’impression de produits à forte valeur ajoutée pour le segment supérieur du marché. Chez Musumeci SpA à Aoste en Italie, une imprimerie spécialisée dans les livres de qualité et faisant partie du même groupe, la Speedmaster CD 1026 actuelle sera complétée par une Speedmaster CD 102-5+LX2. Pour l'assurance de la qualité, ces deux machines sont équipées du système de mesure et de régulation Prinect Image Control qui procède à la mesure dans l’image imprimée. La troisième machine, une cinq couleurs convertible en recto-verso Speedmaster SM 74-5-P, sera livrée à la filiale Cornaz SA à Yverdon. En vue d’une productivité optimale et d'une qualité sans compromis, cette machine sera équipée du système de mesure et de régulation Prinect Axis Control. La décision pour cet investissement d’envergure a concrétisé une étude fouillée et intransigeante de plusieurs mois des différentes solutions proposées sur le marché. Parallèlement aux Presses Centrales SA, à Cornaz SA et à Musumeci SpA, la Holding PCL SA produit au format A3 chez Imprivite SA à Renens. Mit dem kosteneffizienten und leistungsfähigen Epson Stylus Pro WT7900 erzielen Sie gestochen scharfe Proofs in brillanten Farben für die Verpackungsindustrie. Dieser 24-Zoll-Drucker (61 cm) erzielt aufsehenerregende Sonderfarben und sanft weisse Abstufungen und präzise Overlays durch die Nutzung weisser Tinte. Daher ist er eine echte Alternative im Digital-Proofing. PDF-AKTUELL Aktuelle Informationen über die PDF-Technologie. Diese Seminare werden in Zusammenarbeit mit Verbänden und privaten Seminarveranstaltern an verschiedenen Orten in Deutschland und der Schweiz angeboten. Nähere Informationen finden Sie in der Terminübersicht. www.prepress.ch Les représentants de PCL Holding SA et de Heidelberg Suisse SA lors de la signature du contrat sur 20 groupes d’impressions et de vernissages de Heidelberg. www.ch.heidelberg.com Eine Lithomann für Swiss Printers AG Grösstes Schweizer Druckhaus stellt die Weichen für die Zukunft Die Swiss Printers AG stärkt ihre Position im Offsetbereich und investiert in eine 72-Seiten-LITHOMAN. Sie ersetzt ab Anfang 2011 die Tiefdruckanlagen am Standort Zofingen. «Mit dem Ausbau der Rollenoffsetkapazitäten stärken wir unsere Markt- und Wettbewerbsposition im Offsetdruck weiter. Die LITHOMAN hat uns in allen Disziplinen voll überzeugt. Die Modernisierung des Maschinenparks verschafft unserem Unternehmen in technischer Hinsicht mehr Flexibilität und erlaubt uns, die Bedürfnisse der Kunden noch besser zu erfüllen», erläutert Rudolf Lisibach, Geschäftsführer Swiss Printers AG, die Entscheidung für eine weitere Maschine des Weltmarktführers. • Epson UltraChrome HDR mit weisser Tinte • Modi für Vorderseiten- und Rückseitendruck • Gleich bleibende Qualität, einfache Wartung • Nahtlose Integration, einfacher Workflow www.qualitrade.ch Die Swiss Printers AG ist mit 1100 Mitarbeitenden die grösste Gruppe der grafischen Industrie in der Schweiz und vereint vier Druckereien: Ringier Print Zofingen AG, Zollikofer AG St. Gallen, NZZ Fretz AG Schlieren und Imprimeries Réunies Lausanne S.A. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit im nationalen und internationalen Markt weiterzustärken, hat die Swissprinters Gruppe bereits in den vergangenen Jahren in manroland-Technologie investiert. Das Unternehmen produziert mit insgesamt sechs 16-Seiten-Anlagen von manroland. www.kodak.com Kodak Trendsetter Weiterentwickelte Plattenbelichter werden höheren Leistungs- und veränderten Kundenanforderungen gerecht. Mit den konstruktiv überarbeiteten und verbesserten KODAK TRENDSETTER Plattenbelichtern unterstreicht Kodak einmal mehr sein Engagement, Druckereien jeder Ausrichtung und Grösse passende Lösungen zu bieten. Anwender der neuen Plattenbelichter kommen in den Genuss einer höheren Verfügbarkeit und Produktivität. Die TRENDSETTER Plattenbelichter repräsentierten eine Technologie, der die grafische Industrie seit mehr als zwölf Jahren vertraut. www.kodak.com 50 Millionen Canon EF-Objektive Jetzt gibt es bei Canon erneut Grund zu feiern: Die Produktion des fünfzigmillionsten EF-Objektivs wurde während der Fertigung des EF 100mm 1:2,8L Makro IS USM erreicht. Alleine in den letzten zwei Jahren hat Canon über zehn Millionen Objektive produziert. Mittlerweile existiert ein umfassendes Angebot von rund 60 EF- und EF-S-Objektiven für die EOS-Spiegelreflexkameras, die in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden können. www.canon.ch 21 Fachhefte grafische Industrie 1.2009 Théorie des couleurs Spectre de couleur: quel espace est suffisamment grand? Eric A. Soder, Uster Une caméra numérique laisse seulement le choix entre «sRVB» et «Adobe RVB»; la conversion Raw et Photoshop par contre proposent plus de profils et, dans le domaine des arts graphiques, diverses recommandations sont proposées. Quel est le profil optimal et pour quel but? Vous apprendrez dans cet article pourquoi l’espace couleur de travail en dépend. abituellement, une image numérique subit – depuis la prise de vues jusqu’à l’émission – au minimum deux transformations de l’espace colorimétrique. Premièrement: lorsque la cellule de la caméra produit une image JPEG, ou quand le convertisseur Raw prend l’image de la cellule de l’espace colorimétrique natif et le convertit dans l’espace colorimétrique de travail choisi. Deuxièmement: quand la photo est convertie par un gestionnaire couleur activé pour être visualisée sur le moniteur ou imprimée au moyen d’un espace colorimétrique sur un périphérique de sortie. Le traitement de l’image demande de temps en temps d’autres transformations de l’espace colorimétrique. Dans un cas idéal, le gestionnaire de couleur reçoit une impression visuelle du fichier profilé. Par les différences entre l’espace colorimétrique, source et cible, chaque transformation présente des risques de pertes. On parle de «Clipping», si dans l’espace colorimétrique, les couleurs non visibles n’atteignent pas leur but au rendu colorimétrique de couleur, sont «coupées» et que l’image concernée perd du dessin par les déplacements de valeur de ton. La géométrie de l’espace colorimétrique de travail détermine dans le flux Raw la qualité de la gamme de couleur de la prise de vue. Par contre, avec la prise de vue JPEG, la décision est déjà prise par le réglage interne de la caméra, l’étendue des tonalités étant simultanément réduite à 8 bits de profondeur couleur par canal. H Gamut sRGB Gamut AdobeRGB Les caméras numériques «voient» multicolore L’espace colorimétrique natif d’une cellule de prise de vues est caractérisé par un profil d’entrée. A cause de l’équilibrage variable des blancs avec une caméra numérique, on a souvent besoin dans la pratique de plusieurs profils (luminosité / température de couleur) différentes. Dans le logiciel de la caméra et avec certaines conversions Raw, les profils de la caméra ne sont pas directement accessibles comme tel. Un autre logiciel et même les profils personnels permettent au contraire de juger quantitativement l’espace colorimétrique saisi par la caméra et de les comparer avec d’autres profils ICC. En règle générale, il est démontré que les caméras numériques actuelles couvrent une très grande étendue colorimétrique, qui va le plus souvent au-delà de l’espace colorimétrique de travail courant et dépasse assurément les facultés des équipements de sortie. Si l’étendue colorimétrique saisie par la cellule est déjà diminuée dans la caméra par Adobe RVB ou même sRVB, la profondeur colorimétrique est réduite à trois fois 8 bits. Cela se passe forcément pour des prises de vues en JPEG: une partie considérable de l’information de l’image se perd sans que l’on puisse avoir une influence sur la transformation de l’espace colorimétrique. On n’a pas besoin de se préoccuper de savoir si l’image peut être utilisée directement ainsi, avec ou sans un traitement minime. Si cela doit aller vite, il est peut-être rationnel de travailler avec le JPEG dans l’espace colorimétrique sRVB. L’image s’est en grande par- Gamut eciRGB v2 Gamut tie déjà rapprochée de l’espace colorimétrique de sortie, par exemple pour la publication sur une page Web ou dans un journal. Donc, avec ce procédé, il est important que l’exposition et le contraste soient déjà réglés de manière optimale à la prise de vue, parce que les corrections faites ultérieurement enlèvent encore plus d’informations à l’image du fichier. Cela peut visiblement nuire à la qualité de l’image. Exigence pour le traitement Du point de vue technique, il est souhaitable de préserver si possible, la plus grande étendue des couleurs saisies par la caméra, afin de garder ouvertes toutes les options pour d’autres traitements ultérieurs. Cela demande un grand espace colorimétrique de travail. On voudrait également conserver, dans des images brutes, devant encore être travaillées, une différenciation fine des couleurs et valeurs de ton, parce que le traitement a besoin de réserves, sinon, lors de renforcement de contraste local, des sauts de tonalité et de couleur peuvent apparaître. Les exemples typiques d’un tel fait sont, par exemple, des traînées dans un ciel bleu ou des décrochements dans les aplats des tons chairs sombres, semblables à ceux qui se produisent lors d’une forte compression JPEG. Des données brutes dans une haute profondeur de bits réduisent ce problème, et justement dans un grand espace colorimétrique, les nuances fines sont seulement fiables avec une profondeur de couleur de plus de 8 bits par canal pour être assurément différenciées. ProPhotoRGB La grille blanche montre l’espace colorimétrique d’une caméra numérique. L’espace colorimétrique sRVB, Adobe RVB, eciRVB v2, ProPhoto RVB sont superposés et en comparaison de l’espace colorimétrique de sortie ISO coated v2 (impression offset). 22 Bulletin technique 1.2010 Gamut-ISOcoatedV2 Théorie des couleurs Spectre de couleur: quel espace est suffisamment grand? Quand un profil de caméra est-il rationnel? Une imprimante photo moderne à jet d’encre (couleur) Par contre, le eciRGB v2 (blanc) couvre plus largement peut rendre une quantité importante de couleurs en l’espace colorimétrique de l’impression (en couleur). dehors de l’espace colorimétrique sRVB (blanc). Un espace colorimétrique standardisé, indépendant des appareils est recommandé comme espace colorimétrique de travail. Le L*a*b* offrirait théoriquement l’étendue de couleur optimale (aussi CIELAB ou brièvement appelé Lab), car cet espace colorimétrique référencée contient toutes les couleurs visibles pour nous, les humains. Le Lab est moins pratique que le modèle couleur RVB, puisque les composants chromatiques a* et b* fonctionnent autrement que la mise en application technique des équipements de sortie, lesquels sont basés sur les modèles RVB ou CMY(K). En outre, le Lab est si grand que cet espace colorimétrique n’est pas recommandable pour l’archivage de données avec 8 bits de profondeur de couleur. Le domaine de valeurs de a* et b* s’étend chaque fois de -128 à +127. Dans la nature, seules les couleurs apparaissent avec a* de -70 à 100 et avec b* de -60 à 110. Ainsi il ne reste, avec 8 bits par canal, que 85 des 255 niveaux de nuances couleurs inutilisées, donc un tiers du domaine des valeurs. Avec 16 bits de profondeur couleur, les fichiers utilisent deux fois plus de mémoire. Par rapport à Lab, les spectres de couleur RVB utilisent mieux la profondeur couleur et sont plus pratiques dans leur utilisation. Un problème souvent négligé, est qu’un grand espace de travail colorimétrique n’est pas complètement représenté sur l’écran. Pendant le traitement d’image, on ne voit pas réellement toutes les couleurs décrites dans le fichier, mais seulement ce que l’écran peut reproduire. Le danger est de «corriger» si fortement l’image que les couleurs sont déplacées dans le cas extrême jusqu’au «domaine de la science-fiction». On obtient alors une plus haute saturation de couleur que la couleur du spectre de la lumière pure avec des longueurs d’ondes entre 380 et 770 nanomètres, lesquels se trouvent dans l’espace colorimétrique Lab, sur le contour connu du «talon», de la couleur du spectre. Si une photographie hautement saturée en couleurs sort sur un autre appareil, des résultats imprévisibles sont programmés, souvent liés à des pertes dramatiques de dessin par amputation. Gamma et courbe de tonalité Le gamma d’une fonction de transmission de tonalité est la puissance dans laquelle la valeur d’entrée est perçue pour recevoir la valeur de sortie. Ou, en sens inverse: le gamma est égal au logarithme de la valeur de sortie, divisé par le logarithme de la valeur d’entrée. Dans un espace colorimétrique RVB avec une courbe de ton linéaire, c’est-à-dire: avec gamma 1,0, la valeur de sortie se comporte exactement proportionnellement à la valeur d’entrée. Plus le gamma est haut, plus la courbe est penchée vers le bas et la valeur d’entrée moyenne (de 127 à 255) donne une valeur de sortie de plus en plus faible. Cela signifie qu’avec un gamma plus élevé, un saut de valeur d’une unité de ton sombre de l’image (petites valeurs dès 0), provoque un plus petit changement de luminosité que dans les domaines clairs (de grandes valeurs jusqu’à 255). Ainsi les profondeurs sur une échelle de tonalité avec un gamma élevé peuvent être mieux différenciées, cela au détriment des lumières. La reproduction en couleurs d’une caméra numérique est réglée après la transformation A/D par le processeur d’image, ceci selon la programmation du fabricant et du réglage de l’automatisme ou de la balance des blancs. Uniquement par la prise de vue en Raw de la sortie numérique non corrigée de la cellule, cette valeur peut être saisie plus tard. C’est intéressant dans deux cas: si une autre gradation que celle de la caméra est souhaitée et si la balance des blancs automatique / manuelle était fausse lors de la prise de vues. L’un et l’autre se produisent dans la pratique. Pour des prises de vues avec des couleurs les plus fidèles possibles, dans le studio sous un éclairage constant, un profil ICC peut être confectionné pour cette situation lumineuse donnée, ceci pour corriger les prises de vues homogènes. Il faut pour cela une charte de références et un logiciel de profils, par exemple le «Digital Color Checker SG» de X-Rite, avec le programme Eye-One Match ou ProfileMaker. La charte est photographiée au moyen de la caméra avec le profil de l’éclairage, le logiciel calcule ensuite le profil. Ainsi la prise de vues en série peut être corrigée par lot «à la volée». Mais on constate qu’un profil de caméra peut dénaturer l’information de l’image disponible dans l’image brute ou même la détruire, si celuici se trouve en dehors de l’étendue de la valeur de ton de la charte. Une dispersion ultérieure de la valeur de ton par canal qui est corrigée au moyen du profil de la caméra, et qui corrige à nouveau la balance de gris «en désordre». Dans ce cas on renonce à une correction automatique de valeur de ton; on augmente seulement le contraste noir et blanc au cas où l’image serait trop faible pour la sortie. Avec des prises de vues extérieures, un profilage de la caméra n’est pas nécessaire car premièrement, la lumière du jour varie et deuxièmement, la température de couleur de la lumière doit être perçue consciemment comme ambiance et ne doit pas être corrigée sur une base neutre. La représentation de l’espace colorimétrique de La courbe L* de luminosité donne un codage adapté à la perception réelle; par contre, avec une courbe gamma, des pertes d’informations conditionnées se produisent. 23 ProfileMaker indique que la caméra numérique profilée (gris) saisit distinctement plus de couleurs qu’il n’est signalé dans l’espace colorimétrique de travail d’Adobe RVB (en rouge) et eciRGB v2 (en bleu). Bulletin technique 1.2010 Théorie des couleurs Spectre de couleur: quel espace est suffisamment grand? Clipping sRGB Clipping AdobeRGB Clipping eciRGB v2 Clipping ProPhotoRGB Clipping LAB Clipping ISOcoated v2 Les surfaces grises (l’avertissement de couleur non imprimable dans Photoshop) indiquent les couleurs Lab, qu’il n’est pas possible de représenter dans l’espace colorimétrique respectif. Selon l’ordre de grandeur, ce sont: sRVB, Adobe RVB, eciRVB v2, ProPhoto RVB. Dans la représentation du fichier original Lab le «Clipping» est reconnaissable. Les couleurs saturées en direction du bord sont présentées en impression offset «out of gamut», comme indique l’illustration correspondante, l’avertissement de couleur non imprimable pour le profil offset. Le gamma de l’espace colorimétrique se rapporte à la caractéristique attendue de la sortie, par exemple la propriété d’un moniteur ou d’un procédé d’impression. Lors de la numérisation d’un signal analogique, une correction gamma avec la valeur inverse du gamma de sortie est chaque fois appliquée, de manière à ce que la sortie non linéaire déformée corresponde exactement à nouveau au signal initial. Historiquement, ce procédé se fonde sur la caractéristique d’amplificateurs à tubes ou tubes cathodiques, dont la conduite électrique correspond assez à une fonction gamma. L’accroissement du point de trame avec la trame autotypique en impression offset peut approximativement être décrit avec une fonction gamma. Il est indiqué pour une mémorisation neutre des images en couleurs de prendre la perception humaine comme critère, car cela permet de recevoir la densité effective par la profondeur des densités d’information de bit d’un fichier. Cette caractéristique correspond à la fonction L* (parlé: L-star), puisque le Lab décrit l’espace colorimétrique de notre perception par définition. La courbe L* n’est pas une fonction gamma bien qu’au premier regard elle y ressemble. Dans la pratique une courbe de tonalité L* aide à diminuer les transformations de l’espace colorimétrique, par exemple, lors de la séparation des spectres et des inversions de couleur dans des couleurs tertiaires (également dans les tons chairs entre autres). Source lumineuse et point blanc Un autre paramètre d’un espace colorimétrique est la source lumineuse, dont la couleur absolue correspond au point blanc. Les deux normes de sortes lumineuses les plus usuelles sont le D50 (qui correspond à une température de couleur de 5000 kelvin, environ la moyenne de la lumière du jour) et D65 (6500 K, un peu plus froid). Lors de la conversion entre les espaces couleur qui sont définis selon les diverses sortes lumineuses, les couleurs doivent être adaptées au moyen d’une soi-disant «adaptation chromatique», autrement la reproduction du point blanc dévie visuellement du plus chaud au plus froid. Le Lab est défini par D50 et dans le prépresse, selon la norme ISO, la lumière standard normalisée est aussi D50; ainsi l’espace colorimétrique RVB qui utilise également D50 est une source d’erreur possible lors des transformations de l’espace couleur. L’espace couleur et son domaine d’utilisation sRVB est l’espace couleur dans le monde Windows et dans l’emploi de la bureautique 24 qui travaille sans gestion de couleur. Avec un Gamma de 2,2 et une source lumineuse de D65, c’est en première ligne, la manière optimale pour l’utilisation avec un écran; en deuxième ligne, le sRVB, comme le plus petit dénominateur commun, couvre dans une certaine mesure également les procédés courants d’impression. Pour l’utilisation sur un écran, ou l’usage amateur dans un flux de travail automatisé, dans lequel une gestion couleur complète n’est pas garantie, où seul un traitement minimal des images sans expérience est nécessaire, le sRVB est un choix raisonnable. Adobe RVB comme le sRVB, l’Adobe RVB (1998) travaille avec un gamma 2,2 et D65, il a cependant des couleurs primaire saturées, particulièrement le vert. En comparaison de sRVB, l’Adobe RVB couvre mieux les espaces colorimétrique des imprimantes photos modernes et l’impression offset sur les papiers couchés de haute qualité. Face à cet avantage, l’inconvénient est que le gamma et la source lumineuse ne s’harmonisent ni avec le Lab ni avec l’espace couleur d’impression ISO. Lors du traitement et de la conversion, la perte d’informations et les erreurs apparaissent spécialement à de faibles profondeurs de couleur. Bulletin technique 1.2010 Théorie des couleurs Spectre de couleur: quel espace est suffisamment grand? Deux des trois couleurs primaires de ProPhoto RVB sont si fortement saturés qu’ils se trouvent en dehors des couleurs visibles. eciRVB v2 l’European Color Initiative (ECI) a développé cet espace colorimétrique avec vue sur une couverture optimale de l’espace colorimétrique des appareils d’entrée jusqu’au tirage. eciRVB v2 a un volume semblable à Adobe RVB, avec les positions des points extrêmes de couleurs primaires qui conviennent mieux à la sortie de l’espace couleur, grâce à la source lumineuse D50. La courbe de valeur de ton L* garantit une transformation sans perte des valeurs de luminosité en direction de Lab et en retour, ainsi qu’une gradation de tonalité au plus juste de la perception. Pour l’importation et le traitement des données brutes, une haute profondeur couleur est recommandable (mode 16 bits), après quoi les images travaillées peuvent être aussi archivées en 8 bits par canal. ProPhoto RVB cet espace colorimétrique immense, développé par Kodak avec Gamma 1,8 et D50 est recommandé par Adobe pour le traitement des images Raw des caméras numériques «High-end». Non seulement Photoshop Lightroom mais aussi Adobe Camera Raw utilisent ProPhoto RVB en interne pour l’importation des données brutes de caméra numérique. Si les images doivent être travaillées ultérieurement dans Photoshop, il serait rationnel de garder cet espace couleur. PropPhoto RVB devrait uniquement être employé avec une profondeur de couleur de 16 bits par canal, aussi utilisé pour la mémorisation des fichiers Master. Afin de pouvoir représenter le plus possible l’étendue couleur Lab dans le modèle RVB, les couleurs primaires bleues et vertes se trouvent, avec ProPhoto RVB, en dehors de l’espace colorimétrique. Ainsi, il est particulièrement important de garder à l’œil les couleurs qui ne peuvent pas être représentées dans l’espace colorimétrique de sortie. Avant ou pendant la transformation de l’espace colorimétrique, un «gamut mapping» doit être entrepris, sans cela il y a perte de dessin. ProPhoto RVB n’est pas conseillé pour le débutant, mais il permet au connaisseur d’exploiter pratiquement les informations complètes de la prise de vues de l’image et de les adapter individuellement pour la sortie. Résumé Le choix de l’espace colorimétrique de travail pour le traitement d’image devrait se faire de la façon suivante: travailler rapide- ment et «sans souci» ou s’investir avec plus de patience pour obtenir des photos numériques de plus grande qualité. Le problème fréquemment lié aux transformations du spectre colorimétrique nécessaires se trouve dans la différence de géométrie entre le système du spectre couleur RVB (prise de vues) et CMY/CMYK (impression) entre lesquels le spectre couleur de travail et la transmission de la méthode de synthèse du rendu doivent s’échanger. La perception de la synthèse du rendu pousse l’ensemble de la source de l’espace colorimétrique jusqu’à ce qu’il convienne dans l’espace colorimétrique cible, et la synthèse du rendu colorimétrique coupe simplement tout ce qui se trouve en dehors de l’espace colorimétrique cible. C’est à l’utilisateur de décider de sa méthode de travail. Selon la réflexion et les exigences, l’avis courant est que le sRVB serait seulement pour des amateurs et Adobe RVB le meilleur choix pour des professionnels. C’est un faux jugement. L’espace colorimétrique standard, eciRVB v2, recommandé par l’ECI pourrait être pour beaucoup d’utilisateurs professionnels un chemin intéressant. Pour d’autres utilisateurs, le système sRVB ou ProPhoto RVB serait une alternative sensée à l’Adobe RVB lequel est actuellement injustement répandu uniquement pour le traitement et l’archivage des images commerciales. www.pixsource.com Bulletin technique – Le perfectionnement personnel 6 fois par année Abonnement: www.bulletin-technique.ch 25 Bulletin technique 1.2010 Adobe InDesign CS2, CS3, CS4 Aligner et espacer des objets dans InDesign Hans Häsler, Lausanne L’alignement de blocs de tous genres doit être fait si souvent qu’il ne paraît pas indispensable d’établir une marche à suivre spécifique. Mais certains utilisateurs trouvent que la palette correspondante est quelque peu perturbante. Pourtant, les pictos sont assez compréhensibles. Faisons un survol rapide des options. ne colonne des blocs images, chacun à une autre distance depuis le bord de la page. On aimerait unifier les positions en les alignant sur leurs bords gauches. Le menu local sans nom... ... a été inspiré par QuarkXPress 7. Mais il a été introduit seulement avec InDesign CS3. Le réglage par défaut est «Aligner à la sélection ». Les autres possibilités : aligner aux marges, à la page et à la planche. En choisissant, par exemple, «Aligner aux marges », il suffit de ne sélectionner qu’un seul bloc. Celui-ci peut être centré à l’intérieur du miroir avec deux clics de la souris. Pas besoin de calculer la position et d’entrer ces valeurs dans la palette. U L’approche intuitive Sélectionner les blocs à tour de rôle, entrer la valeur désirée dans le champ «X» de la palette de contrôle, confirmer par un clic sur le bloc suivant... C’est assez rapide, mais... Une solution plus rapide Sélectionner tous les blocs, afficher la palette «Alignement » par Majuscule + F7 et cliquer sur le premier picto de ce dialogue (fig. 1). Résultat : par « Aligner les bords gauches », tous les blocs sont alignés à celui qui se trouve le plus à gauche. A moins que l’un des autres blocs soit verrouillé. Dans ce cas, celui-ci agit comme ancre et tous les blocs s’alignent à son bord gauche. Lorsque la colonne ne se trouve pas à l’endroit souhaité, on peut corriger cela facilement : entrer une seule valeur dans la palette de contrôle et les positions de tous les blocs sont modifiées. La signification des pictogrammes Les quatorze pictos sont assez compréhensibles. Mais en cas de doute, il suffit d’y placer le pointeur de la souris et l’appellation apparaît dans un rectangle jaune. Toutes ces significations se trouvent ci-contre (fig. 2). Un autre exemple Quatre blocs de texte sont placés sur une page. On dessine des filets verticaux dans les gouttières et on aimerait les centrer horizontalement. Lorsque les valeurs X des blocs sont des chiffres entiers, il est assez facile de calculer la position des filets. Mais quand il y a partout trois positions après la virgule (y compris la valeur de la gouttière) cela devient vite laborieux. Pas besoin de calculer Il n’y a pas plus simple : sélectionner deux blocs texte voisins et le filet se trouvant entre deux (fig. 3a) et cliquer sur le dernier picto (« Répartir l’espace horizontal »). Quand il n’y a qu’un seul bloc, mais celuici est doté de quatre colonnes, on peut dessiner un petit bloc image temporaire dont la largeur correspond à la valeur de la gouttière (fig. 3c). Le filet est centré par un clic sur le deuxième picto en haut à gauche : «Aligner les centres dans le sens horizontal ». Utiliser l’espacement Activer cette case à cocher et insérer une valeur dans le champ texte correspondant. Cela ne fonctionne qu’avec les options de la même section (« Distribution des objets » ou « Distribution de l’espacement»). En utilisant le premier, on peut, par exemple, positionner des blocs images dont la distance au miroir augmente. Appliquer « Répartir l’espace vertical » ou « Répartir l’espace horizontal » : les espaces entre les blocs sont remplacés par la valeur définie. Seul le premier bloc reste en place. Fig.1 – Le dialogue «Alignement » d’InDesign CS3. Les dialogues de CS2 et de CS4 se présentent de la même façon, mais dans un « look » différent. Il n’y a pas de menu local dans celui de CS2. Alignement d’objets Aligner les bords gauches Aligner les centres dans le sens horizontal Aligner les bords droits Aligner les bords supérieurs Aligner les centres dans le sens vertical Aligner les bords inférieurs a Distribution d’objets b Répartir les bords supérieurs Répartir les centres dans le sens vertical Répartir les bords inférieurs Fig. 4 – « Utiliser l’espacement » = – 4pt (= l’épaisseur Répartir les bords gauches Répartir les centres dans le sens vertical du contour), puis « Répartir l’espace horizontal ». Répartir les bords droits Des valeurs négatives sont admises. Ainsi, on peut superposer les contours de deux blocs qui se touchent (fig. 4). Distribution de l’espacement Répartir l’espace vertical Répartir l’espace horizontal Fig. 2 – La signification des pictogrammes. a c b d Fig. 3a – Deux blocs texte et le filet sont sélectionnés. 3b – Le filet est centré par un clic sur « Répartir l’espace horizontal ». 3c – Le petit bloc image est aligné à la gouttière. Cliquer sur «Aligner les centres dans le sens horizontal » : le filet est centré (3d). 26 A propos de la distance Il arrive souvent que l’on ne veuille pas modifier la distance entre deux blocs mais l’utiliser comme modèle. Or, il est assez compliqué d’obtenir cette valeur. La meilleure méthode : sélectionner les blocs séparément et modifier le point de référence, afin d’afficher dans la palette la position des bords correspondants. Puis, sortir la calculette et entrer les valeurs notées. Une solution plus confortable : utiliser le JavaScript EspaceEntreDeuxBlocs. Disponible ici : http://www.bulletin-technique.ch / cliquer sur le lien « JavaScripts ». Ouvrir les dossiers selon la plateforme (Mac ou Win), la langue et la version InDesign. Bulletin technique 1.2010 QuarkXPress 6.52, 7.5, 8.12 Aligner et espacer des objets dans QuarkXPress Hans Häsler, Lausanne L’alignement de blocs de tous genres doit être fait si souvent qu’il ne paraît pas indispensable d’établir une marche à suivre spécifique. Mais certains utilisateurs jugent la section correspondante de la palette des spécifications quelque peu perturbante. Pourtant, les pictos sont assez compréhensibles. Un survol rapide des options. étroviseur : « Espacer /Aligner », c’était un dialogue très pratique (fig.1). Mais dès QuarkXPress 7, cette option se trouve dans la palette des spécifications. Une décision incompréhensible. C’est vraiment dommage. R La tâche Une colonne des blocs images, chacun à une autre distance depuis le bord de la page. On aimerait unifier les positions en les alignant sur leurs bords gauches. L’approche intuitive Sélectionner les blocs à tour de rôle, entrer la valeur désirée dans le champ «X» de la palette, confirmer par un clic sur le bloc suivant... C’est assez rapide, mais... Une solution plus rapide Sélectionner les blocs (mais contrairement à InDesign, ils ne doivent pas être verrouillés), puis passer à l’option « Espacer /Aligner » et cliquer sur le premier picto du troisième groupe (fig. 2 et 3). Par «Aligner bords gauches », les objets sont alignés à celui dont la valeur horizontale est la plus petite. La signification des pictogrammes Les quatorze pictos sont assez compréhensibles. Mais en cas de doute, il suffit d’y placer le pointeur de la souris et l’appellation apparaît dans un rectangle jaune. Toutes ces significations se trouvent ci-contre (fig. 4). Un autre exemple Quatre blocs de texte sont placés sur une page. On dessine des filets verticaux dans les gouttières et on aimerait les centrer horizontalement. Lorsque les valeurs X des blocs sont des chiffres entiers, il est assez facile de calculer la position des filets. Mais quand il y a partout trois positions après la virgule (y compris la valeur de la gouttière) cela devient vite laborieux. Pas besoin de calculer Il n’y a pas plus simple : sélectionner deux blocs texte voisins et le filet se trouvant entre deux (fig. 5a) et cliquer sur le dernier picto (« Répartir l’espace horizontal »). Quand il n’y a qu’un seul bloc, mais celuici est doté de quatre colonnes on peut dessiner un petit bloc image temporaire dont la largeur correspond à la valeur de la gouttière (fig. 5c). Le filet est centré par un clic sur le deuxième picto du troisième groupe : «Aligner centres horizontalement ». Fig.1 – Très pratique, mais c’est du passé : le dialogue « Espacer /Aligner » de QuarkXPress 6.52. Fig. 2 – A partir de QuarkXPress 7.x, « Espacer /Aligner » se trouve dans la palette des spécifications. Fig. 3 – L’option « Espacer /Aligner » dans la palette des spécifications sombre de QuarkXPress 8.12. Espacer bords Espacer centres Espacer bords Espacer inférieurs supérieurs verticalement verticalement Espacer bords Espacer centres Espacer bords droits gauches horizontalement Espacer horizontalement Les trois pictos à droite... ... ont inspiré les développeurs d’InDesign CS3 à un menu sans nom. Le réglage par défaut dans QuarkXPress est le mode « Par rapport à l’élément » (InDesign le nomme «Aligner à la sélection »). Les autres articles de QuarkXPress : « Par rapport à la page » et « Par rapport à la planche ». En choisissant, par exemple, le mode « Page », il n’est pas nécessaire de sélectionner deux blocs. Deux clics suffisent pour centrer un objet sur la page. Le décalage Il faut entrer une valeur négative, afin que les blocs restent à l’intérieur de la page. Cette option n’existe pas dans InDesign. Mais il propose l’alignement au miroir. Utiliser l’espacement Entrer une valeur dans le champ (à la place de « Uniformément »). Celle-là ne sera considérée qu’avec les options d’espacement. En utilisant, par exemple, « Espacer bords gauches », on peut positionner des blocs images dont la distance au miroir augmente. En appliquant « Espacer verticalement » ou « Espacer horizontalement », les espaces entre les blocs sont remplacés par la valeur définie. Seul le premier bloc reste en place. Les autres sont déplacés conformément à la valeur entrée. a Aligner bords gauches Aligner centres horizontalement Aligner bords droits Aligner bords supérieurs Aligner centres verticalement Aligner bords inférieurs b Fig. 4 – La signification des pictogrammes (alignés et Fig. 6 : « Décalage » = – 4pt = l’épaisseur du cadre. répartis grâce au dialogue d’InDesign :-). a c b d Il est possible d’entrer des valeurs négatives. Ainsi, on peut superposer les cadres de deux blocs qui se touchent (fig. 6). Fig. 5a – Sélectionner deux blocs texte et le filet. 5b – « Espacer horizontalement » et le filet est centré. 5c – Un petit bloc image de la largeur de la gouttière. Cliquer sur «Aligner centres horizontalement ». 5d – Le filet est centré. Bouger le groupe vers la droite. 27 A propos de la distance Il arrive souvent qu’il n’agisse pas de modifier la distance entre deux blocs, mais on aimerait l’utiliser comme modèle. Or, il est assez compliqué d’obtenir cette valeur. Une solution plus confortable: utiliser un AppleScript. DistanceEntreDeuxBlocs est disponible ici : www.bulletin-technique.ch, cliquer sur le lien « AppleScripts ». Ouvrir les dossiers selon le Mac OS (« tiger » ou « leopard »), la langue et la version XPress. Bulletin technique 1.2010 Théorie des couleurs Couleurs harmonieuses obtenues avec les schémas de couleurs classiques Isolde Kommer, Augsburg (D) Plusieurs personnes ont encore de la peine à déterminer les couleurs qui s’harmonisent bien ensemble. Pourtant, cette tâche n’est pas difficile si vous vous faites guider par le cercle chromatique et quelques formules mathématiques simples. e chemin le plus simple est l’utilisation d’un schéma de couleur monochromatique. Il part d’une couleur primaire unique, dont seulement les différents tons et nuances sont utilisés. Ce schéma sera utilisé, par exemple, si vous désirez insérer beaucoup de photos en couleurs dans votre mise en pages et – ou modifier les contenus différemment dans le premier plan. Pour atteindre les nuances monochromatiques, mettez en premier la couleur primaire de votre mise en pages dans Photoshop, par exemple un bleu à l’étouffée avec la valeur TSL (anglais «HSB») 210/67/60. Pour la couleur suivante, vous modifiez la nuance de la couleur par le régulateur «T» (Teinte, anglais «Hue») dans le sélecteur de couleur, la saturation sur le régulateur «S» (Saturation, anglais «Saturation»), la luminosité sur le régulateur «L» (Luminosité, anglais «Brightness»). Pour un schéma de couleur harmonieux, vous modifiez seulement deux de ces paramètres et laissez une constante. Avec cette manière d’agir, vous assurez des couleurs discrètes qui conviennent bien ensemble. L Le schéma de couleur analogique Le schéma de couleur analogique contient des couleurs, directement côte à côte sur le cercle de couleur. Ces couleurs, très semblables, paraissent plus agréables que celle qui sont à fort contraste, qui se trouvent en face dans le cercle de couleur. La nature nous le démontre: les tons verts différents de la végétation ou le jaune et les tons rouges d’un coucher du soleil sont des couleurs semblables. Un exemple pour un tel schéma de couleur avec un rayonnement plutôt calme serait le bleu, vert-bleu et bleu-vert. Un schéma de couleur semblable, avec un rayonnement actif plutôt «enflammé», pourrait contenir le rouge foncé, le rouge orangé et l’orange. Faites prédominer l’une des couleurs de ce schéma couleur pour recevoir une base solide pour le design de la page. Le reste des couleurs ponctuellement utilisés veille à une apparence visuellement équilibrée. Pour produire un schéma de couleur pareil dans Photoshop, vous fixez la première couleur – par exemple un jaune clair. Le cercle de couleur schématique est réparti, comme vous le voyez illustré en bas, en douze couleurs. Pour déterminer la couleur voisine, vous devez avancer ou diminuer de 30 degrés en conséquence (360°/12 = 30°): vous additionnez donc la valeur actuelle «T» avec plus 30 ou moins 30. Vous avez déjà la couleur suivante pour votre harmonie de couleur analogue. Afin que cela ne donne un résultat côte à côte sans contraste, vous diminuez la luminosité («L») de la nouvelle couleur ou vous changez la saturation («S»). Avec le régulateur «T», vous déterminez la position de Exemple pour un schéma de couleur monochromatique: la nuance de la couleur «T» sera gardée, seulement la la nuance de la couleur sur le cercle de couleur entre luminosité («L») et la saturation («S») seront changées. 0–360°. Le schéma de couleur monochromatique utilise la Le schéma de couleur analogue utilise les couleurs Les couleurs complémentaires se trouvent exactement même couleur dans les étapes de luminosité et de disposées sur le cercle de couleur côte à côte. en face dans le cercle de couleur. saturation différentes. 28 Bulletin technique 1.2010 Théorie des couleurs Couleurs harmonieuses obtenues avec les chémas de couleurs classiques L’addition de 180 à la valeur «T» d’une couleur donne la couleur complémentaire. Directement côte à côte, les bords de couleur commencent à vibrer. Ainsi, les couleurs complémentaires déterminées de l’orange (à gauche) et le bleu (deuxième de droite) donnerait un résultat moins éblouissant, un peu estompé (en diminuent la valeur «L»). Vous continuez ainsi jusqu’à ce que vous obteniez trois ou quatre couleurs qui s’adaptent. Le schéma de couleur complémentaire Un schéma de couleur complémentaire se compose des couleurs, comme le rouge et vert sur le cercle chromatique qui se trouve directement en face l’une de l’autre. Mises les unes ou les autres contre les autres, ces couleurs sont passionnantes et dynamiques, mais aussi rapidement surexcitantes. Pour un schéma de couleur complémentaire, vous additionnez à la valeur «T» 180 ou -180 de la couleur initiale. Si les couleurs complémentaires saturées et leur intensité et luminosité sont identiques, les bords de couleur commencent à «vibrer» et les yeux fatiguent vite. Pour cette raison, vous devrez estomper tout au moins l’une des couleurs complémentaires. Une variante du schéma de couleur complémentaire: faites avant tout un schéma de couleur monochromatique ou analogue. Ensuite, ajoutez ponctuellement – par exemple, pour le titre, les encarts etc. – une couleur complémentaire. Vous obtenez ainsi un design de couleur puissant. Schéma de couleur complémentaire partiel Vous obtenez une impression «bridée», sans renoncer complètement à la force des couleurs complémentaires, avec un schéma de couleur complémentaire partiel. Cela comprend, à côté de la couleur primaire, la couleur voisine de sa couleur complémentaire. Les contrastes sont moins grossiers qu’au schéma de couleur complémentaire. Vous additionnez dans ce cas 210 à la valeur «T». La quantité de couleur Vous voyez que les palettes de couleur démontrées ne contiennent au maximum que quatre couleurs. Vous devrez aussi en faire une règle: sauf en noir et blanc – où deux suffisent, trois, ou au maximum quatre couleurs seront utilisées pour obtenir une réalisation aux couleurs équilibrées. Tertiaires le schéma de couleur Vous avez besoin d’avoir d’une part des couleurs harmonieuses, d’autre part un ensemble vif et stimulant: pour cela le schéma de couleur tertiaire est adapté. Ce schéma est particulièrement apprécié chez des dessinateurs de dessins animés, de magazines online etc. On utilise ici trois couleurs, qui, sur le cercle chromatique, sont éloignées à égale distance. Dans Photoshop, vous choisissez une couleur primaire, additionnez 120 pour la deuxième couleur à la valeur «T», pour la troisième couleur à nouveau 120 et réglez chaque fois la luminosité au-dessus de la valeur «L». Choisissez pour une triade de couleur avant tout la couleur de base, ici un orange saturé. Additionnez 120 à la valeur «T», pour fixer la prochaine triade couleur. Variez la luminosité si nécessaire pour obtenir un bon contraste. Pour la troisième couleur, vous additionnez de nouveau 120 à la valeur «T» de la deuxième couleur. La triade terminée. Le schéma de couleur partiellement complémentaire L’harmonie de couleur tertiaire se compose de trois est un peu moins contrasté que le complémentaire. couleurs, qui sont loin l’une de l’autre sur le cercle de Nos remerciements à «mev-Verlag» pour les droits de couleur. reproduction. 29 Bulletin technique 1.2010 www.mev.de Commentaire Du grand au petit Kurt Mürset, Basel / Traduction Rodolphe Aeschlimann, Granges Louange aux petites choses. Aucune nouvelle pensée, mais toujours quelques lignes valables. Je l’espère tout au moins... l était une fois. Pendant la guerre froide, donc à l’antiquité sombre. Là, je lisais un interview du poète soviétique Jewtuschenko. Je ne sais plus exactement, s’il utilisait un de ces moments de dégel, s’il était en route comme homme du KGB ou si on l’avait simplement envoyé en visite avec le titre «l’amitié». En tout cas il était aux USA et visitait les universités, lisait ses poèmes et se faisait admirer – bien qu’il fût soviétique – comme créature humaine. Donc, dans cette interview, on voulait naturellement savoir de lui, comment il se sentait dans le monde libre d’abondance. Il répondait très aimablement, parlait aussi de sa vie à Moscou et quand on le pressait à la comparaison, il répondait avec un exemple qui m’est resté dans la mémoire. Il disait à peu près ça: «Je me suis acheté des pommes californiennes. Aucune comparaison aux pommes russes. Elles étaient immenses, la peau était colorée, aucune tache, aucun trou de petits vers. Mais quand je la croquais, j’avais un goût plutôt insignifiant et fade dans la bouche. Vous voyez, à Moscou, j’achète des pommes, celles-ci sont beaucoup plus petites, certaines ont des taches sur la peau, parfois je trouve des taches brunes dans la pulpe, même un ver dans le trognon – mais le goût est incomparable. J’admets, il m’a fallu beaucoup de temps pour comprendre la portée de son témoignage. L’Union Soviétique n’existe plus. Mais encore des pommes. Et les Américains ont gagné. Et non seulement les pommes. Celui qui est aujourd’hui en route dans quelques une des villes européennes, va constater qu’il est à la maison. Les rues commerçantes se ressemblent comme des pommes californiennes. Les mêmes magasins, les mêmes étalages, les mêmes marques. Flagship-Stores, magasins de franchisage, Outlets – tous les degrés, toute la palette. Parfait, pratique – et un peu fade à la longue, si l’unique charme consiste encore à comparer les prix, à les recalculer d’Euros en francs suisses et de soustraire les taxes sur la valeur ajoutée pour constater alors qu’on ne peut pas échapper au marketing global. I Donc retour à la maison. Si le macrocosme ne donne rien, alors comment cela se passe avec le microcosme? Petite taille, grande qualité, comme on dit toujours. Sur ce point, je peux vous parler du bonheur. Mon quartier est un mélange ethnique, on trouve entre-temps des magasins et boutiques de toutes sortes. Le plus souvent pour les besoins journaliers d’alimentation, ouvert tard le soir et le dimanche. Parfait, pratique et pas du tout si fade pour me citer personnellement. Je reconnais volontiers que chaque magasin ne peut pas me compter comme client. Au magasin avec des robes nuptiales turques et les costumes de mariage, par exemple, je me limite aux vitrines (facultativement aussi «lèche-vitrines»). Mais sans cela, il y a toujours quelque chose à découvrir. Le jus de grenade chez le Turc, l’huile d’Argan chez le Marocain, seulement pour donner deux exemples. Et puis, il y a encore le rendez-vous des Jugo. Il s’appelle naturellement autrement, quelque chose avec Market. Mais c’est un endroit surprenant. Quand je passais devant pour la première fois, le magasin était fermé. Dans les devantures des vitrines se trouvaient des sets de couteaux de cuisine, des brames de cerfs en plastique, montés sur un socle lumineux, des vins de la Serbie, de toute façon du Sliwowitz et beaucoup de choses incompréhensibles avec un éclairage LED, montres numériques installées de toutes sortes. Donc pas du tout des choses coûteuses, tout au moins d’après moi. Une baraque triste tout compte fait. Chaque snack de Kebab est plus sympathique. La deuxième fois, la fonction du magasin devenait déjà un peu plus claire. Un morceau de pays natal, peut-être, un peu de confiance, un peu de communauté. C’était aux environs de six heures du soir, donc en fin du travail. Dans le magasin deux femmes au comptoir. Devant le magasin se trouvait un groupe d’hommes assis, quelques canettes de bière étaient ouvertes, beaucoup de cigarettes étaient allumées et encore plus de conversations. Et alors à côté de la porte étaient encore entassés une pile de sacs, rayés bleu, blanc, rouge, qui remplaçaient des boîtes de carton entourées de ficelle et d’anciennes valises d’Italiens de sud. Actuellement ces sacs sont universellement utilisés par toutes sortes d’émigrants. Mais le bleu, le blanc et le rouge désignaient 30 aussi le drapeau de la Yougoslavie, quand elle existait encore. Sur ce point, j’avais une expérience que je ne peux pas décrire correctement. Ce n’est pas tout à fait du «déjàvu», du «déjà-lu» serait exact. Ce sentiment pourtant m’envahit, ce blues de Balkans tout à fait spécifique sur lequel j’avais déjà lu. Dubravka Ugresic a apporté cette forme, ce genre de contemplation que j’avais spontanément recherché. Elle est, plus profondément, plus exactement et plus énigmatiquement apte à décrire ses sentiments. Lire ses essais, romans et articles, ils vous vont au cœur. Avant de tourner cette page en secouant la tête, représentez-vous une rue collatérale dans un simple quartier de Belgrade, avec un petit magasin, le soir autour de six heures. Dans l’étalage, le couteau militaire suisse, un Cervin dans une boulle de verre, quelques cartons avec de la fondue prête et une affiche avec les tarifs téléphoniques les meilleures marchés en Suisse. Quelques hommes se tiennent là, avec une canette Cardinal dans la main. Et vous seriez un de ceux là? Bulletin technique 1.2010 Adobe InDesign CS3 et CS4 Rechercher, remplacer et formater en un clic Hans Häsler, Lausanne Le titre ci-dessus se trouve en sous-titre sur la couverture (ci-dessous) de l’ouvrage concocté par Laurent Tournier. Ce livre est très riche en informations et explications. Une source bienvenue, indiquée autant pour faire les premiers pas dans ce monde très spécial que pour approfondir ses connaissances GREP. aurent Tournier décrit le public cible de son livre ainsi : « Cet ouvrage s’adresse en premier lieu à des utilisateurs d’InDesign avertis, sensibles aussi aux problèmes liés aux polices de caractères ou à la typographie. Pour ce qui concerne GREP en particulier, ce livre convient aussi bien à un débutant qu’à un lecteur plus assidu, moins en raison de la complexité des expressions régulières que pour le traitement ‹ original › du sujet.» L Tout ce qu’il faut savoir Ce livre présente dans un premier temps la syntaxe GREP : fonctions, modes d’utilisation et comportements particuliers dans InDesign. L’ouvrage propose ensuite une quarantaine d’expressions régulières expliquées et commentées, prêtes à l’emploi ou pouvant servir de base au développement d’expressions adaptées à des besoins propres. Elles sont disponibles sur la page associée à cet ouvrage sur le site Dunod. L’auteur : Laurent Tournier Universitaire de formation, il est maquettistecompositeur indépendant depuis six ans, spécialisé dans le traitement de textes longs. Il travaille sur InDesign depuis la version 2.0. Bien structuré en douze chapitres, ce livre permet de trouver rapidement une solution à un problème spécifique. Pour passer commande... ... veuillez vous rendre sur le site de l’éditeur, indiqué ci-dessous. Puis entrez le titre dans le champ recherche et cliquez sur « OK». Un livre très riche GREP et InDesign CS3/CS4 en exemples pratiques. 160 pages, 2009, EUR 22,00 L’auteur a accompli un travail titanesque. Pour chaque partie d’un motif il présente des exemples et signale, le cas échéant, les différences des résultats entre CS3 et CS4. 31 DUNOD, Editeur de savoirs 5, rue Laromiguière –75240 PARIS Cedex 05 http://www.dunod.com Bulletin technique 1.2010