der Zielgruppenanalyse - AHK USA

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der Zielgruppenanalyse - AHK USA
Zielgruppenanalyse
AHK USA - Chicago
Chicago, Juli 2013
Der Markt für Süßwaren und Snacks
in den USA
Zielgruppenanalyse
AHK USA – Chicago
Erstellt im Rahmen der
BMELV-Exportförderung
Agrar- und Ernährungswirtschaft
AHK USA - Chicago
Juli 2013
1
Impressum
Herausgeber: German American Chamber of Commerce of the Midwest, Inc. – GACC Midwest
321 North Clark Street, Suite 1425
Chicago, Illinois 60654-4714
URL: www.gaccmidwest.org | www.ahk-usa.de | www.ahk.de
Redaktion:
Werner Gruenberg
Stand:
Juli 2013
Disclaimer/Haftungsausschluss:
Trotz gründlicher Quellenauswertung und größtmöglicher Sorgfalt bei der Erstellung übernimmt die
verantwortliche AHK keine Haftung für die Inhalte der vorliegenden Zielgruppenanalyse bzw. für
Schäden, die sich – direkt oder indirekt – durch Entscheidungen ergeben, die auf Grundlage der Inhalte
der vorliegenden Zielgruppenanalyse getroffen werden.
Nachdruck und Fotokopien, auch teilweise, sind unter genauer Angabe der Quelle und mit Hinweis auf
erstens die herausgebende AHK und zweitens die Förderung durch das Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gestattet.
2
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................... 5
Tabellenverzeichnis ................................................................................................................... 6
1. Einleitung ........................................................................................................................... 7
2. Management Summary ...................................................................................................... 8
3. Die USA- Wirtschaftliche und politische Rahmendaten .....................................................12
3.1 Politischer Hintergrund ................................................................................................13
3.1.1
Staatsaufbau ......................................................................................................13
3.1.2
Innenpolitik .........................................................................................................13
3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung in den USA ........................................................14
3.2.1
Aktuelle wirtschaftliche Lage ..............................................................................15
3.2.2
Außenhandel ......................................................................................................16
3.2.3
Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland .....................................................17
4. Ausführungen zur Branche in den USA .............................................................................20
4.1 Kennzahlen und Überblick ...........................................................................................20
4.2 Import und Export von Süßwaren ................................................................................22
5. Gesetzliche Rahmenbedingungen.....................................................................................24
5.1 FDA Vorschriften .........................................................................................................25
5.1.1
Vorschriften bezüglich Zutaten und Inhaltstoffen ................................................27
5.1.2
USDA Organic....................................................................................................29
5.2 Food Safety Modernization Act (FSMA) ......................................................................30
5.3 Vorschriften zur Beschriftung von Verpackungen ........................................................31
5.4 Produkthaftung bei Lebensmitteln ...............................................................................37
5.5 Sonstiges ....................................................................................................................38
6. Import und Vertrieb von Süßwaren in den USA .................................................................40
6.1 Zuständige Behörden in den USA ...............................................................................40
6.2 Customs and Border Protection (CBP) und Zollklassifizierungen ................................41
6.3 Markteintrittsformate ....................................................................................................42
6.4 Kontaktaufnahme mit potentiellen Vertriebspartnern ...................................................47
6.5 Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ...........................................................................48
6.6 Preiskalkulation ...........................................................................................................53
7. Konsumentenverhalten .....................................................................................................55
7.1 Allgemeiner Überblick..................................................................................................55
7.2 Branchenrelevante Verbrauchertrends ........................................................................56
7.3 Konsum von Süßwaren ...............................................................................................59
7.4 Saisonale Produkte und die Geschenkindustrie in den USA ........................................61
8. SWOT Analyse ..................................................................................................................65
3
8.1 Stärken von deutschen Süßwaren in den USA ............................................................66
8.2 Schwächen von deutschen Süßwaren in den USA ......................................................66
8.3 Chancen für deutsche Süßwaren in den USA .............................................................67
8.4 Externe Gefahren für deutsche Süßwaren in den USA ................................................69
9. Schlussbemerkung ............................................................................................................71
ANHANG ..................................................................................................................................72
Literaturverzeichnis .................................................................................................................100
4
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Vereinigten Staaten........................................................................................12
Abbildung 2: Wirtschaftsdaten des Jahres 2012........................................................................14
Abbildung 3: Der Kursverlauf der letzten drei Jahre ..................................................................17
Abbildung 4: Außenhandel von Süßwaren ................................................................................22
Abbildung 5: Nutrition Facts Label mit Schriftgrößen .................................................................32
Abbildung 6: Schematische Darstellung Verpackung ................................................................33
Abbildung 7: Alternative Darstellungsmethoden Nutrition Facts ................................................34
Abbildung 8: Nutrition Facts - Darstellung Inhaltsstoffe unter Schwellenwert ............................35
Abbildung 9: Zweisprachiges Nutrition Facts Label ...................................................................36
Abbildung 10: Top-Down Preiskalkulation .................................................................................53
Abbildung 11: What Do Americans Have for Snacks? ...............................................................60
Abbildung 12: SWOT Analyse für deutsche Unternehmen am US-Markt ..................................65
5
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Schwellenwerte für Angaben auf Nutrition Facts Lables ...........................................35
6
1. Einleitung
Die USA sind ein großer und vielversprechender Absatzmarkt und werden von vielen exportierenden
Herstellern früher oder später als Zielmarkt in Betracht gezogen. Zahlreiche Faktoren tragen zur
Attraktivität dieses Absatzmarktes bei. Flächenmäßig sind die USA eines der größten Länder der Welt
und um ein Vielfaches größer als Deutschland, das etwa der Größe des Bundesstaates Montana
entspricht. Doch auch die Bevölkerungszahl und die kulturelle Vielfalt, welche Konsumenten
insbesondere im Lebensmittelbereich dazu veranlassen neue Produkte auszuprobieren, tragen zur
Attraktivität der USA bei. Die USA sind ein vielversprechender Absatzmarkt, der sich unter anderem
durch seine starken pro-Kopf Ausgaben im Lebensmittelbereich auszeichnet.
Insbesondere der Import von Lebensmitteln in die USA kann eine komplexe Aufgabe darstellen.
Einerseits weichen die Strukturen der unterschiedlichen Behörden und Prozesse von denen im
Heimatmarkt ab, und andererseits wird der Hersteller mit Zollbestimmungen und Einfuhrkontrollen
konfrontiert, die beim Handel innerhalb Europas entfallen. Gleichzeitig hat es in den Vereinigten
Staaten, insbesondere in den letzten Jahren, Neuerungen bezüglich des Imports und Vertriebs von
Lebensmitteln gegeben, die im Speziellen auch die Verantwortung und Rollen von ausländischen
Herstellern und Importeuren neu definieren.
Für Neueinsteiger im US-Markt kann es eine Herausforderung sein, die Strukturen und Vorschriften
richtig zu erfassen und umzusetzen. Die vorliegende Ausarbeitung bietet eine Übersicht über den USMarkt, insbesondere hinsichtlich der Import- und Exportbeziehungen zwischen Deutschland und den
USA, der Struktur des Einzelhandels, dem Konsumverhalten der US-Bevölkerung, sowie der wichtigsten
Akteure und Organisationen. Zudem werden wichtige Informationen hinsichtlich formaler Vorschriften,
wie etwa der Gestaltung von Etiketten, der Verwendung von Zutaten und Inhaltsstoffen, aber auch
Produkthaftung bei Lebensmitteln zusammengefasst.
7
2. Management Summary
Die USA- Wirtschaftliche und politische Rahmendaten
Die Vereinigten Staaten sind die größte Volkswirtschaft der Welt und erwirtschaften ein Fünftel des
jährlichen Welteinkommens. Derzeit erfahren die USA eine deutliche Zunahme ihrer wirtschaftlichen
Dynamik. So betrug der Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2012 2,21%, was eine Steigerung
im Vergleich zum Vorjahr, in dem das Wachstum bei 1,81 % lag, bedeutet. Aktuellen Medienberichten
zu Folge weitet sich das Handelsdefizit der USA trotz positiver Entwicklungen der Exporte durch
gleichzeitig steigende Importe weiter aus. Insbesondere Deutschland profitiert davon.
Deutschland und die Vereinigten Staaten sind wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte
Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte
Handelspartner der USA innerhalb der EU. Auch im Hinblick auf den Lebensmittelmarkt besteht eine
starke Beziehungen zwischen Deutschland und den USA. Die USA sind mit einem Absatzvolumen von 1,4
Milliarden EUR der zweitwichtigste Exportmarkt außerhalb der EU für deutsche Lebensmittelhersteller.
So sind die Exporte in die USA im Jahr 2012 im Vorjahresvergleich um 6,4% gestiegen, wobei
alkoholische Getränke, Kaffee, Süßwaren und Dauerbackwaren zu den wichtigsten Exportgütern
zählten.
Ein wichtiger Schritt zur weiteren Festigung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den
USA ist die Entwicklung der Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), welche zum
weiteren Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU führen soll.
Entsprechende Verhandlungen zwischen beiden Parteien sollen im Sommer 2013 beginnen. Die
Ernährungsindustrie steht einem möglichen Abkommen positiv gegenüber. Insbesondere der Abbau
nicht-tarifärer Handelshemmnisse und eine stärkere regulatorische Zusammenarbeit würden die
Wachstumschancen deutscher Hersteller auf dem US-Markt erheblich verbessern.
Ausführungen zur Branche in den USA
Aufgrund der starken Einwanderungswellen im Laufe der Jahrhunderte sind die USA an kultureller
Vielfalt kaum zu übertreffen, was insbesondere im Lebensmittelsektor eine entscheidende Rolle spielt.
Grundsätzlich sind Amerikaner internationalen Produkten gegenüber aufgeschlossen und probieren
gerne Neues aus. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen lag im Jahr 2012 bei $49.000, was deutlich
über dem anderer Länder wie bspw. Deutschland oder Kanada liegt, und die Vereinigten Staaten zu
einem sehr attraktiven Absatzmarkt macht.
Gegenwärtig generiert die Snacks- und Süßwarenbranche in den USA jährlich einen Umsatz von rund
$20 Milliarden. Die Süßwarenaffinität der Amerikaner sorgt weitgehend für ein konstantes
Konsumverhalten, weshalb die Wirtschaftskrise kaum Auswirkungen auf die Süßwarenindustrie hatte.
Innerhalb des Marktes verzeichnete die Kategorie der Schokoladenprodukte im Jahr 2012 den größten
Zuwachs mit 2,8%. Auch Süßwaren ohne Schokoladenanteil wuchsen überdurchschnittlich mit 2,2%.
8
Außerdem bietet das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner Marktchancen für Hersteller
von gesünderen und zuckerfreien Produkten. Zu den größten Herstellern von Süßwaren in den USA
zählen unter anderem die Ferrara Candy Company, Mars Inc., The Hershey Company und Tootsie Rolls
Industries.
Der Handel zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten leistet einen wichtigen Beitrag für die
Süßwarenindustrie auf beiden Seiten des Atlantiks. Jedoch entwickelten sich die Ausfuhren von
Süßwaren beider Länder sehr unterschiedlich. Während die USA einen signifikanten Rückgang von 59%
in der Tonnage verzeichneten (besonders stark fiel der Rückgang in den Produktkategorien Kakao- und
Schokoladenhalberzeugnisse sowie Knabberartikel aus) wuchsen deutsche Süßwarenexporte um 3,6% in
der Tonnage, gemessen am Warenwert sogar um 12,5%.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Vor dem Markteintritt ist es für Hersteller von Lebensmitteln von größter Wichtigkeit, sich mit den
Strukturen und Vorschriften der USA vertraut zu machen. Diese zielen größtenteils darauf ab, die
Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Aufsicht und Kontrolle der meisten zum Verkauf
angebotenen Lebensmittel in den USA obliegt der U.S. Food and Drug Administration
(FDA). Frischeprodukte, wie etwa Obst, Gemüse, Fleisch, Eier und Milch werden hingegen vom U.S.
Department of Agriculture (USDA) überwacht. Die Zahl der importierten Lebensmittel, die durch die
FDA kontrolliert werden, hat sich im letzten Jahrzehnt vervierfacht. Um den neuen Anforderungen
gerecht zu werden, sind der FDA im Rahmen des Food Safety Modernization Act (FSMA) im Jahre 2011
erweiterte Befugnisse zugestanden worden. Im Hinblick auf Importe soll durch den FSMA die
internationale Zusammenarbeit mit Behörden in den Herkunftsländern gefördert werden, was
beispielsweise zu vermehrten Kontrollen von Herstellerbetrieben in Übersee führt. Ziel ist es,
Ressourcen bei potentiell bedenklichen Produkten gezielter einzusetzen und den Importprozess für
harmlose Produkte zu beschleunigen.
Bevor ein Unternehmen Lebensmittel in die USA exportieren kann, muss es zunächst bei der FDA
registriert sein. Dazu ist die Angabe eines Agenten in den USA nötig (z.B. Importeur oder aber
Organisationen, wie die AHK USA-New York). Vor jeder Muster- oder Warenlieferung muss zusätzlich
eine Vorankündigung (Prior Notice) an die FDA erfolgen. Hinsichtlich der Beschaffenheit der Produkte
ist zu beachten, dass nur zugelassene Farb- und Inhaltsstoffe verwendet werden und dass Produkte
keinesfalls kontaminiert sein dürfen. Auch die Etikettierung, das sogenannte „Nutrition Facts Label“,
muss den Vorschriften der FDA entsprechen. Sollten die Vorschriften hinsichtlich der Zutaten oder der
Etikettierung nicht eingehalten werden, kann der Import in die USA verweigert werden.
Bio-Produkte werden in den USA mit dem Zeichen „USDA Organic“ versehen. Zwischen den USA und der
Europäischen Union besteht ein Gleichheitsabkommen hinsichtlich der Auszeichnung von Bio-Produkten,
sodass Produkte, die im Heimatmarkt als „Bio“ anerkannt sind, auch im jeweils anderen Markt als
solche gekennzeichnet werden dürfen. Für die Anerkennung ist ein Importzertifikat nötig, welches
durch Bio-Zertifizierungsbehörden ausgestellt werden kann.
9
Import und Vertrieb von Süßwaren in den USA
Neben den bereits erwähnten Organisationen Food and Drug Administration (FDA) und U.S. Department
of Agriculture (USDA) spielt auch die Customs and Border Protection (CBP) beim Import von
Lebensmitteln eine wichtige Rolle. Unter anderem ist die CBP für die Abwicklung des Warenverkehrs
an der Grenze verantwortlich. Bei der Durchführung des Importprozesses kann ein Spezialist, ein
sogenannter Customs Broker, Unternehmen dabei unterstützen, die Ware reibungslos ins Land zu
liefern.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Vertriebspartner, die ein Herstellerunternehmen beim Markteintritt
und beim weiteren Ausbau der Aktivitäten in den USA unterstützen können. Der für deutsche
Unternehmen wichtigste Partner ist der Importeur, der als direkter Partner des Herstellers agiert und
diesen ggf. auch bei der Entwicklung einer Verkaufsstrategie unterstützt und sich hauptsächlich um
Aufgaben wie Importabwicklung, Lagerhaltung und Logistik kümmert. Oftmals arbeiten Importeure mit
Brokern zusammen. Diese sind der Türöffner zum Handel und unterstützen bei der Kommunikation mit
Einzelhandelsketten, sowie bei der Durchführung anderer vertriebsfördernder Maßnahmen. Zusätzlich
besteht die Möglichkeit, mit Distributoren und Großhändlern zusammenzuarbeiten. Während
Großhändler dem Hersteller Ware in großer Menge abnehmen und an den Handel weiterverkaufen,
übernehmen Distributoren zusätzliche Aufgaben wie etwa Regalpflege und bieten vereinzelt auch
Vermarktungsdienstleistungen und strategische Beratung an. Die Rollen zwischen Importeuren, Brokern
und Distributoren überschneiden sich oftmals.
Konsumentenverhalten
Die Beweggründe für das Kaufverhalten der amerikanischen Konsumenten, welche sich deutlich von
Konsumenten in anderen Märkten wie etwa Deutschland oder Frankreich unterscheiden, zu kennen ist
essentiell, um am US-Markt erfolgreich agieren zu können. Das Konsumentenverhalten erlebt Experten
zu Folge in den USA derzeit einen deutlichen Wandel. So bewege sich der Konsument weg vom
„consumerism“, also dem übermäßigen Konsum, was insbesondere durch die Wirtschaftskrise bewirkt
wurde.
Im Allgemeinen kann der amerikanische Konsument mit den Adjektiven „neugierig“ und „probier/risikofreudig“ zusammengefasst werden. Ein Faktor, der es den Amerikanern ermöglicht neue
Produkte auszuprobieren, ist das hohe Pro-Kopf-Einkommen. Zwei wichtige Trends, die derzeit zu
beobachten sind, sind der zunehmende Einfluss neuer Technologien auf Kaufentscheidungen
(insbesondere durch das Smartphone), sowie das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner,
welches sich insbesondere im starken Wachstum des „Organic“-Segments widerspiegelt. Auch ist ein
Wachstum bei Spezialitäten- sowie Eigenmarkenprodukten erkennbar. Für Snack- und
Süßwarenprodukte bieten sich zu den Feiertagen vermehrte Absatzchancen. Die größten Umsätze
werden hierbei an Halloween generiert, gefolgt von Ostern, Weihnachten und dem Valentinstag.
SWOT Analyse
Deutsche Süßwarenprodukte sind für ihre Qualität bekannt, wodurch sie sich deutlich von
Konkurrenzprodukten abheben. Auch profitieren deutsche Süßwarenhersteller von ihrer Exportstärke,
10
ihrer Wettbewerbsfähigkeit, welche unter anderem im starken Konkurrenzdruck im Heimatmarkt
begründet ist, sowie ihren innovativen Produktionsverfahren. Jedoch ist es Unternehmen aufgrund ihrer
Größe häufig nicht möglich, sich an Marketingaktionen im Zielmarkt zu beteiligen. Weitere Schwächen
sind finanzieller Natur: So stehen die Herstellerbetriebe aufgrund des starken Eurokurses sowie den
Kosten des transatlantischen Handels (Fracht, Zoll etc.) unter Kostendruck.
Insbesondere der Abschluss eines transatlantischen Handelsabkommens (TTIP) würde es deutschen
Herstellern erleichtern, am US-Markt Fuß zu fassen. Weitere Chancen ergeben sich durch die Vielzahl
der US-Bürger mit deutschen Wurzeln, sowie deutscher Festivals. Auch das steigende
Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner, sowie die vermehrte Nachfrage nach laktose- und
glutenfreien Produkten eröffnet deutschen Herstellern Marktchancen, da viele in der Lage sind, diese
Produkte anzubieten. Gefahren ergeben sich unter anderem durch potentiell steigende Frachtpreise
und durch das Wechselkursrisiko, welches der Handel in unterschiedlichen Währungen mit sich bringt.
Auch wirtschaftliche Entwicklungen, wie etwa die Eurokrise, können negativen Einfluss auf den Handel
nehmen. Zwar wurde die Exportstärke deutscher Unternehmen als Stärke angeführt, jedoch führt diese
auch zu einer gewissen Abhängigkeit vom Exportgeschäft, da dies zur Kapazitätsauslastung benötigt
wird.
11
3. Die USA- Wirtschaftliche und politische Rahmendaten
Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist - mit ca. 9,06
Millionen km2 haben sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA der flächenmäßig
drittgrößte Staat der Welt nach Kanada und Russland. 1 Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 300
Millionen ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 30 Einwohnern pro km² relativ
gering. Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika ist Washington, D.C. mit ca. 601.723
städtischen Einwohnern (Großraum: 4,69 Mio. Einwohner). 2 Obwohl es keine festgelegte Amtssprache
in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf Englisch verfasst. Durch die
verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen Jahren in die
USA bilden diese Gruppen nun rund 15% der Gesamteinwohnerzahl. Infolgedessen steigt die Verbreitung
der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel
sind sowohl Produktetiketten als auch Anleitungen vorwiegend zweisprachig – in Englisch und Spanisch.
Auch Kundendienste von verschiedenen Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten. 3
Abbildung 1: Die Vereinigten Staaten
Quelle: http://isaveteam.org/App_Themes/Default/images/USA-States.gif
1
2
3
Vgl. http://www.mapsofworld.com/world-top-ten/world-top-ten-largest-countries-in-area-map.html Stand 11.06.2013
Vgl.US Census http://quickfacts.census.gov/qfd/states/11/1150000.html Stand 11.06.2013
Vgl.USA.gov http://www.usa.gov/visitors/about.shtml Stand 11.06.2013
12
3.1 Politischer Hintergrund
3.1.1
Staatsaufbau
Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen
und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit
zwei starken politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf
drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive
steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, Kongress genannt,
besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten
Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die
Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal
aufgebaut und der Oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze. 4
Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl
die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen
Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den
einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allem die Themen Besteuerung,
Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar Landkreis,
unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen
Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund
stimmen sie nicht unbedingt einheitlich mit der Parteilinie überein, wie es bei parlamentarischen
Systemen normalerweise in Europa der Fall ist.
Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in tausende Landkreise untergliedert sind. In
diesen Landkreisen befinden sich Städte, Gemeinden, Bezirke usw., die alle über bestimmte Steuerund Rechtshoheiten verfügen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur
auf den reinen Export in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und
Produktionsstätten in den USA aufbauen, da diese in jedem Gebiet bzw. Bundesstaat auf
unterschiedliche Bedingungen stoßen können. 5
3.1.2
Innenpolitik
Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur
zwei Parteien. Dritte Parteien haben es schwer, bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene
mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle
einräumen, stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte.
4
5
Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung http://www.bpb.de/internationales/amerika/usa/ Stand 11.06.2013
Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung http://www.bpb.de/internationales/amerika/usa/ Stand 11.06.2013
13
Mit dem Amtseintritt von US-Präsident Barack Obama im Januar 2009 wurde ein politisches Klima des
Wandels angestrebt. Er trat am 20.01.2009 sein Amt als 44. Präsident der USA an. In den Mid-TermWahlen im November 2010 büßten die Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus zu Gunsten
der Republikaner ein, jedoch behielten die Demokraten die Mehrheit im Senat. 6 Die
57. Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten fand am 6. November 2012 statt und Präsident
Barack Obama wurde für eine zweite Amtsperiode als US-Präsident bestätigt.
Eine Kompromissbereitschaft beider Parteien ist für die Entwicklung neuer Gesetze unerlässlich. Dies
stellt jedoch häufig eine Herausforderung dar. Derzeit wird beispielsweise die sogenannte „Farm Bill“,
welche unter anderem Subventionen für Landwirte vorsieht, diskutiert. 7 Eine Einigung zwischen
Demokraten und Republikanern konnte bislang jedoch nicht erreicht werden.
3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung in den USA
Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel
gekennzeichnet.
Die Wirtschaftsdaten des Jahres 2012 sind in nachfolgendem Schaubild dargestellt:
Abbildung 2: Wirtschaftsdaten des Jahres 2012
Bevölkerung
Hauptstadt
Korrespondenzsprachen
BIP
BIP pro Kopf
Bevölkerungszuwachs
Arbeitslosenquote
Staatsverschuldung
Währungsreserven
Warenimport (FOB)
Davon Deutschland (FOB)
Warenexport
Davon nach Deutschland
313,8 Millionen
Washington, D.C.
Englisch, Spanisch
$15.685 Milliarden
$49.922
0,9%
8,2%
73,6% des BIP
$148 Milliarden
$2.263 Milliarden
$73,7 Milliarden
$1.481 Milliarden
$48,3 Milliarden
Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA, 2012 8 und GTAI - Wirtschaftsdaten Kompakt USA, 2011 9
6
Vgl. US Embassy http://usa.usembassy.de/government-parties.htm Stand 11.06.2013
Vgl. USA Today “U.S. House rejects $500 billion farm bill” http://www.usatoday.com/story/news/politics/2013/06/20/farm-billfails/2442339/ Stand 02.07.2013
8
Vgl. https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/us.html Stand 12.06.2013
9
Vgl. https://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555602_159570.pdf Stand12.06.2013
7
14
Angaben von Germany Trade and Invest (GTAI) 10 und Daten des US Bureau of Economic Analysis (BEA) 11
zu Folge betrug das Bruttoinlandsprodukt in den USA im Jahr 2012 rund 15.685 Mrd. USD. Folglich
erwirtschafteten die Vereinigten Staaten ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind somit die
größte Volkswirtschaft der Welt. 12 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor,
der 79% zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20% und die
Landwirtschaft rund 1% des BIP. 13
3.2.1
Aktuelle wirtschaftliche Lage
Die US-Wirtschaft befindet sich auf einem moderaten Erholungskurs und ist immer noch in einer Phase
der Reorganisation nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in der 2. Hälfte des letzten
Jahrzehnts.
Zwar sei das Wirtschaftswachstum im letzten Quartal 2012 zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren
gefallen (um -0,1%), jedoch sei die allgemeine Tendenz positiv. 14 So betrug der Zuwachs des
Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2012 2,21%. 15 Im Vergleich zum Vorjahr (+1,81%) bedeutet dies eine
Zunahme der wirtschaftlichen Dynamik. Die Prognosen für das Jahr 2013 sind grundsätzlich weiterhin
positiv, obwohl die Werte für das erste Quartal 2013 leicht hinter den Erwartungen der Experten
zurückgeblieben sind. 16 So sagten Experten ein Wachstum von 2,5% voraus, welches jedoch um 0,1
Prozentpunkte schwächer ausfiel. Gründe dafür seinen unter anderem die Rückgänge in den
öffentlichen Ausgaben, welche vereinzelt stärker ausfielen als erwartet, sowie der Ausgabenrückgang
bei Unternehmen. Die Ausgaben privater Konsumenten blieben jedoch weiterhin stark.
Die Konjunkturhoffnungen beruhen im Allgemeinen auf einer gestiegenen Konsum- und
Investitionsbereitschaft. Risikofaktoren bleiben die hohe öffentliche und private Verschuldung, die
fortwährenden Probleme am Häusermarkt und mögliche internationale Einflüsse, wie eine
Verschlimmerung der Euro-Krise.
Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung bleibt allerdings die Lage am Arbeitsmarkt. Diese
zeigt derzeit ebenfalls positive Tendenzen auf. Während die Arbeitslosenquote zu Beginn des Jahres
2012 noch um die 8% bis 8,3% fluktuierte, senkte sich diese im weiteren Verlauf und liegt derzeitig bei
rund 7,6%. 17 Zu bedenken ist jedoch, dass die Beschäftigtenzahl noch immer deutlich unter dem
Vorkrisenniveau liegt. Zusätzlich ist zu bemerken, dass Langzeitarbeitslose sowie „unterbeschäftigte“
Personen, beispielsweise Arbeitnehmer in Teilzeitpositionen, die jedoch eine Vollzeitstelle anstreben,
10
Vgl. Germany Trade and Invest https://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555602_159570.pdf
Stand 12.06.2013
11
Vgl. US Bureau of Economic Analysis http://www.bea.gov/newsreleases/national/gdp/gdpnewsrelease.htm Stand 12.06.2013
12
Vgl. Central Intelligence Agency https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/us.html Stand 12.06.2013
13
Vgl. Central Intelligence Agency https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/us.html Stand 12.06.2013
14
Forbes Magazin http://www.forbes.com/sites/abrambrown/2013/01/30/u-s-economy-stumbled-at-the-end-of-2012-q4-gdp-down-0-1/
Stand 20.06.2013
15
Vgl. Deutsches Statistisches Bundesamt http://de.statista.com/statistik/daten/studie/14558/umfrage/wachstum-desbruttoinlandsprodukts-in-den-usa/ Stand 20.06.2013
16
Vgl. BBC News http://www.bbc.co.uk/news/business-22716696 Stand 18.06.2013
17
Vgl. http://www.tradingeconomics.com/united-states/unemployment-rate Stand 18.06.2013
15
in dieser Statistik nicht ausreichend repräsentiert sind.
3.2.2
Außenhandel
Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich in der Erholungsphase nach der Wirtschafts- und Finanzkrise
wieder deutlich ausgeweitet. Zwischen 2009 und 2011 nahm es fast um die Hälfte zu und belief sich
2011 auf einen Wert von $726 Milliarden. Aktuellen Medienberichten zu Folge weite sich das
Handelsdefizit der USA trotz positiver Entwicklungen der Exporte durch gleichzeitig steigende Importe
noch weiter aus- eine besonders starke Entwicklung war im April 2013 zu beobachten. 18 Insbesondere
Deutschland profitiert davon. So hat sich das Verhältnis deutscher Ausfuhren in die USA zu den
Einfuhren vergrößert. Der Saldo beträgt nun $36,2 Milliarden. 19
In den letzten Jahrzehnten haben Exporte zu rund einem Viertel des Wirtschaftswachstums des Landes
beigetragen. Neben Deutschland und China zählen die Vereinigten Staaten von Amerika zu den größten
Exporteuren von Waren weltweit. Das gesamte Exportvolumen der USA betrug im Jahr 2012 knapp
$1.564 Milliarden. Demgegenüber stand ein Importvolumen von rund $2.299 Milliarden. 20 Damit
schlossen die Vereinigten Staaten 2012 mit einem Handelsdefizit in Höhe von $735 Milliarden ab. Die
durch die Obama-Administration initiierte National Export Initiative sieht vor, die US-Exporte bis zum
Jahr 2015 zu verdoppeln. Hierbei sollen insbesondere kleine und mittelständische Betriebe unterstützt
werden. 21
Weiterhin entscheidend für die wirtschaftlichen Beziehungen der USA ist der Kurs des Dollars zu
anderen Währungen, wie etwa dem Euro. Der Wechselkurs Dollar zu Euro hat, insbesondere in den
letzten Jahren, eine dynamische Entwicklung durchgemacht. War der Wechselkurs zu Beginn des Euro
noch relativ ausgeglichen, hat es in den Folgejahren starke Wechselkursschwankungen gegeben und
erreichte Ende Juni 2008 den bisherigen Höchststand von 1,60 USD zu 1 Euro. In den Folgejahren hat
sich der Kursverlauf jedoch wieder stark nach unten korrigiert
18
19
20
21
Vgl. Focus Money http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/trotz-steigenden-us-exporten-handelsdefizit-weitet-sichaus_aid_1005174.html Stand 18.06.2013
Vgl.: Germany Trade and Invest http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555575_159870.pdf
Stand 18.06.2013
Vgl.: Germany Trade and Invest http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555575_159870.pdf
Stand 19.06.2013
Vgl. US Department of Commerce http://www.whitehouse.gov/sites/default/files/nei_report_9-16-10_full.pdf (2010) Stand
14.06.2013
16
Der Kursverlauf der letzten drei Jahre ist in nachfolgendem Schaubild dargestellt:
Abbildung 3: Der Kursverlauf der letzten drei Jahre
Quelle: http://www.finanzen.net/devisen/dollar/chart
Der Euro scheint gegenüber dem Dollar an Stärke zu verlieren. So war der durchschnittliche
Wechselkurs im Jahr 2011 1,393 USD und sank im Jahr 2012 auf 1,291 USD. 22 Letzte Rechnungen von
Mai 2013 zeigen jedoch eine leichte Verstärkung auf derzeit durchschnittlich 1,313 USD. Begründet ist
das abschwächende Kursgefüge einerseits in Unsicherheiten der Eurokrise und andererseits in der
schwachen Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes einiger europäischer Länder. 23
3.2.3
Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland
Deutschland und die Vereinigten Staaten sind wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte
Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte
Handelspartner der USA innerhalb der EU. Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das
Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte
offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen. Der Warenhandel zwischen den USA und Deutschland
hatte im Jahr 2012 ein Gesamtvolumen von $157,31 Milliarden, wobei Deutschland aus den USA Waren
22
23
Vgl.: Germany Trade and Invest http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555575_159870.pdf
Stand 19.06.2013
Zeit online ‘Erstaunlich gut” http://www.zeit.de/2013/15/eurokrise-konjunktur Stand 19.06.2013
17
im Wert von $48,79 Milliarden und die USA Waren im Wert von $108,09 Milliarden aus Deutschland
importierten. 24 Betrachtet man die Importe der USA aus Deutschland lässt sich feststellen, dass sich
75 % aus Maschinenbauerzeugnissen, Fahrzeugen und chemischen Erzeugnissen zusammensetzen. 25
Auch im Hinblick auf den Lebensmittelmarkt besteht eine starke Beziehungen zwischen Deutschland
und den USA. Laut der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie sei die USA mit einem
Absatzvolumen von 1,4 Milliarden EUR der zweitwichtigste Exportmarkt außerhalb der EU für deutsche
Lebensmittelhersteller. 26 So seien die Exporte in die USA im Jahr 2012 um 6,4% gestiegen, wobei
alkoholische Getränke, Kaffee, Süßwaren und Dauerbackwaren zu den wichtigsten Exportgütern zählen.
Viele deutsche Unternehmen erwarten weiteres Wachstum in ihren Exportbeziehungen zu den USA. 27
Gleichzeitig gehört Deutschland aufgrund seiner Einwohnerzahl und starken Importe in diesem Sektor
zu einem der attraktivsten Absatzmärkte in Europa für Lebensmittel aus den USA. 28 Insbesondere das
Jahr 2010 wäre sehr positiv für amerikanische Exporteure ausgefallen- die Importzahlen nach
Deutschland wären um 15% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch im Bereich ‚Food Service‘ sind
starke Verbindungen zwischen Deutschland und den USA erkennbar. In Deutschland befindet sich dieses
Segment in einer anhaltenden Wachstumsphase. 29 Insbesondere internationale Fast Food Ketten, wie
beispielsweise McDonald’s oder Burger King, gehören in Deutschland zu den erfolgreichsten
Marktteilnehmern. So gehören diese beiden Ketten, sowie die amerikanische Kette Subway, zu den 5
erfolgreichsten Fast Food Ketten in Deutschland. Doch auch in anderen Bereichen dieses Sektors sind
US-amerikanische Unternehmen erfolgreich. Ein Beispiel hierfür ist das in Philadelphia ansässige
Gastronomie- und Catering-Unternehmen Aramark, welches bereits seit über 50 Jahren in Deutschland
tätig ist und jüngst weitere Zuwächse verzeichnen konnte.
Ein wichtiger Schritt zur weiteren Festigung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den
USA ist die Entwicklung der Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), welche zum
weiteren Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU führen
soll. 30 Die Wirtschaftsbande zwischen den USA und der Europäischen Union sind im Hinblick auf
Beschaffenheit und Volumen einzigartig auf der Welt. Der transatlantische Handel von Gütern und
Dienstleistungen macht ein Drittel des Welthandels aus. 31 Der Abbau von Handelshemmnissen eröffne
Ländern auf beiden Seiten des Atlantiks die Möglichkeit, die Handel- und Investitionsbeziehungen
weiter zu festigen und auszubauen. Die Idee war bereits in der Vergangenheit aufgegriffen worden. Im
24
25
26
27
28
29
30
31
Vgl. US Census Bureau http://www.census.gov/foreign-trade/Press-Release/current_press_release/ft900.pdf Stand 18.06.2013
Vgl.: John Hokins University http://transatlantic.sais-jhu.edu/publications/books/Transatlantic_Economy_2011/te_2011.pdf
Stand19.06.2013
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bveonline.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 (19.6.2013) Stand 24.6.2013
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie http://www.bve-online.de/presse/infothek/publikationen-jahresbericht/pwcbve-exportbarometer-dez1-2012 Stand 20.6.2013
Vgl. http://www.meattradenewsdaily.co.uk/news/300611/germany___us_food_imports.aspx Stand 20.06.2013
Vgl. USDA Foreign Agricultural Services “Strong Food Service Growth”
http://gain.fas.usda.gov/Recent%20GAIN%20Publications/Strongest%20Growth%20In%20Recent%20Years%20_Berlin_Germany%20EU27_1-4-2013.pdf (Januar 2013) Stand 21.06.2013
Vgl.: John Hopkins University http://transatlantic.sais-jhu.edu/publications/books/Transatlantic_Economy_2011/te_2011.pdf
Stand19.06.2013
Vgl. Office of the United Stated Trade Representative http://www.ustr.gov/about-us/press-office/fact-sheets/2013/february/US-EUTTIP Stand 21.6.2013
18
Jahr 2011 wurde schließlich ein Expertengremium gegründet, um zunächst die Auswirkungen eines
solchen Abkommens zu prüfen, bevor konkrete Verhandlungen beginnen. 32 Derzeit besteht dieses
Freihandelsabkommen noch nicht, jedoch sind sowohl die USA als auch die Europäische Union darum
bemüht, dieses weiter voranzutreiben. Vertragsverhandlungen werden voraussichtlich im Sommer 2013
beginnen. Für die Verhandlungen ist ein Zeitraum von lediglich 2 Jahren angesetzt, was ein straffes
Verhandlungsprogramm voraussetzt. Industrieexperten hoffen, dass insbesondere die Wiederwahl von
US-Präsident Barack Obama die Entwicklung dieses Abkommens begünstigt. 33
Auch die Ernährungsindustrie steht einem möglichen Abkommen positiv gegenüber. Insbesondere der
Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse und eine stärkere regulatorische Zusammenarbeit würden die
Wachstumschancen deutscher Hersteller auf dem US-Markt erheblich verbessern. 34 Administrative
Abläufe könnten mithilfe des Abkommens in Zukunft möglicherweise zeit- und kostensparender
ausfallen.
32
33
34
European Commission http://trade.ec.europa.eu/doclib/docs/2013/may/tradoc_151351.pdf Stand 24.6.2013
Representative of German Industry and Trade “German Enterprises Have High Hopes for Re-Elected President Barack Obama“
http://www.rgit-usa.com/news-modul/news-single/artikel/german-enterprises-have-high-hopes-for-re-elected-president-barackobama-1/ (7.11.2012) Stand 24.6.2013
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bveonline.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 (19.6.2013) Stand 24.6.2013
19
4. Ausführungen zur Branche in den USA
Die USA sind ein sehr spezieller Markt und nur schwer mit anderen zu vergleichen. 35 Aufgrund der
starken Einwanderungswellen im Laufe der Jahrhunderte ist dieses Land an kultureller Vielfalt kaum zu
übertreffen. Insbesondere im Lebensmittelsektor spielt dies eine entscheidende Rolle. Die Bevölkerung
der Vereinigten Staaten ist internationalen Produkten gegenüber im Allgemeinen aufgeschlossen und
probiert gerne Neues aus. Gleichzeitig sind die USA nach wie vor ein beliebtes Ziel für Auswanderer,
die ebenfalls zur Nachfrage nach Produkten aus der Heimat beitragen.
4.1 Kennzahlen und Überblick
Mit rund 314 Millionen Einwohnern (Schätzungen aus dem Jahr 2012) sind die USA, gemessen an der
Bevölkerung, das drittgrößte Land der Welt. 36 Die Kaufkraft der Bevölkerung macht die USA zu einem
attraktiven Absatzmarkt für ausländische Hersteller. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen lag im
Jahr 2012 bei $49.000 und belegt dabei im weltweiten Vergleich den 12. Rang. 37 Zum Vergleich: Das
Nachbarland Kanada hat ein durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen von $41.100, in Deutschland liegt
dies bei $38.400. Die Vereinigten Staaten sind ein verhältnismäßig junges Land; das Durchschnittsalter
beträgt 37,1 Jahre und 33,8% der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt. 38
Die Snacks- und Süßwarenbranche macht einen wichtigen Anteil im Sortiment des
Lebensmitteleinzelhandels in den Vereinigten Staaten aus. Insgesamt generiert die Branche in den USA
jährlich einen Umsatz von rund $20 Milliarden. 39 Die Süßwarenaffinität der Amerikaner sorgt
weitgehend für ein konstantes Konsumverhalten, weshalb die Wirtschaftskrise kaum Auswirkungen auf
die Süßwarenindustrie hatte. 40 So berichtet der Market Research Report von IBIS World von einem
durchschnittlichen jährlichen Wachstum der Branche von rund 1,9% für die Jahre 2008 bis 2013.
Diese Informationen sind weitestgehend deckungsgleich mit den Resultaten aus dem Jahr 2012. Laut
Angaben der National Confectioners Association (NCA) wuchs der Süßwarenmarkt in den USA im
vergangenen Jahr um 1,6%. 41 Innerhalb des Marktes verzeichnete die Kategorie der
Schokoladenprodukte den größten Zuwachs mit 2.8%. Auch Süßwaren ohne Schokoladenanteil wuchsen
in 2012 überdurchschnittlich mit 2,2%. Kaugummi-Produkte hingegen verloren 4,9 Prozentpunkte im
Vergleich zum Vorjahr. Die Betrachtung der Absatzkanäle zeigte auf, dass Lebensmittelhändler mit
1,9% ein stärkeres Wachstum verzeichneten als Drugstores, deren Wachstum bei moderaten 0,4% lag.
35
36
37
38
39
40
41
Export Solutions „USA Handbook- Selling to the US“,http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 30.04.2013
U.S. Census http://www.census.gov/popclock/ Stand 01.05.2013
Index Mundi http://www.indexmundi.com/g/r.aspx?v=67 Stand 02.05.2013
Index Mundi http://www.indexmundi.com/united_states/demographics_profile.html Stand 01.05.2013
First Research http://www.firstresearch.com/industry-research/Candy-Manufacturing.html Stand 01.05.2013
IBISWorld “Candy Production in the US: Market Research Report” http://www.ibisworld.com/industry/default.aspx?indid=234 Stand
01.05.2013
National Confectioners Association http://www.candyusa.com/Resources/ReportsDetail.cfm?ItemNumber=4732 Stand 01.05.2013
20
Saisonbedingt konnte im Dezember 2012 ein starkes Wachstum von 3,0% verzeichnet werden. Bei
Schokoladenprodukten lag dies im Dezember sogar bei 5,8%. 42 Saisonbedingte Süßwarenverkäufe
machen einen wichtigen Teil des Gesamtmarktes aus. Die wichtigsten Anlässe, zu welchen vermehrt
Süßigkeiten konsumiert werden, sind Valentinstag, Ostern, Halloween und die Winterfeiertage im
Dezember (Weihnachten, Hanukkah). Außerdem bietet das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der
Amerikaner Marktchancen für Hersteller von gesünderen und zuckerfreien Produkten. Auf diese Trends,
sowie auf den saisonbedingten Süßwarenkonsum wird zu späterem Zeitpunkt genauer eingegangen.
Im Folgenden sollen beispielhaft vier große US-amerikanische Süßwarenhersteller vorgestellt werden:
42
43
44
45

Ferrara Candy Company – Die Ferrara Candy Company ist ein Hersteller aus dem Großraum
Chicago, der insbesondere für Produkte wie Weingummi und Jelli Drops bekannt ist. 43 Bekannte
Marken aus dem Portfolio der Ferrara Candy Company sind Trolli, Black Forest und Lemonhead.

Mars Inc. – Mars Inc. ist ein weltweit agierendes Unternehmen mit Firmenhauptsitz in McLean,
Virginia. 44 Neben Produktkategorien wie Tiernahrung, Lebensmittel (z.B. Reis) und Getränken
ist Mars auch mit seinen Süßwarenmarken sehr erfolgreich. Zu den Marken der Mars, Inc.
gehören unter anderem: Mars, Twix, Snickers, M&M’s, Bounty, Dove und Milky Way.

The Hershey Company – The Hershey Company, auch Hershey’s genannt, ist der größte
Schokoladenhersteller in den USA und in Hershey, Pennsylvania ansässig. 45 Das Unternehmen ist
bekannt für die braun-verpackten Schokoladentafel, jedoch produziert The Hershey Company
auch eine Vielzahl anderer Produkte wie Schokoladen Drops, Sirup und Backzutaten. An
mehreren Standorten, unter anderem in Chicago, New York, Hershey, Shanghai und Dubai, gibt
es die sogenannte Hershey’s Chocolate World, besondere Schokoladengeschäfte, in denen
Konsumenten Näheres zum Unternehmen erfahren können.

Tootsie Rolls Industries – Wie die Ferrara Candy Company ist auch das Unternehmen Tootsie
Rolls Industries im Großraum Chicago angesiedelt. Eines der bekanntesten Produkte dieses
Unternehmens ist die gleichnamige „Tootsie Roll“, eine Art Kau-Bonbon mit Schokoladen- aber
auch Fruchtgeschmack. Andere bekannte Marken der Tootsie Rolls Industries sind Razzles und
DOTS, welche ebenfalls den Kau-Bonbons zugeordnet werden können.
National Confectioners Association
http://www.candyusa.com/Resources/ReportsDetail.cfm?ItemNumber=4835&RDtoken=20562&userID=23393 Stand 01.05.2013
Ferrara Candy Company http://www.ferrarausa.com/# Stand 02.05.2013
Mars Inc. http://www.mars.com/global/index.aspx Stand 02.05.2013
The Hershey Company http://www.hersheys.com/ Stand 02.05.2013
21
4.2 Import und Export von Süßwaren
Der Handel zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten leistet einen wichtigen Beitrag für die
Süßwarenindustrie auf beiden Seiten des Atlantiks. Aktuellen Zahlen des Bundesverbands der Deutschen
Süßwarenindustrie zu Folge entwickeln sich die Ausfuhren von Süßwaren beider Länder jedoch sehr
unterschiedlich:
Abbildung 4: Außenhandel von Süßwaren
Quelle: Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V., Bonn. Einfuhr/Ausfuhr Süßwaren gesamt
So entwickelte sich die Einfuhr von Süßwaren, also Importe aus den USA nach Deutschland, im Jahr
2012 stark rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr sank die importierte Tonnage um 59%. Gemessen am
Warenwert der Einfuhren waren dies sogar 62,1%. Besonders stark fiel der Rückgang in den
Produktkategorien Kakao- und Schokoladenhalberzeugnisse (Rückgang der Menge um 73,1%),
Knabberartikel (-72,6%) und Zuckerwaren (-23,9%) aus. Andererseits konnten kakaohaltige
Lebensmittelzubereitungen (+26,2%) und Schokoladewaren (+10,7%) einen deutlichen Zuwachs in der
Menge der Ausfuhren verbuchen.
Ähnlich wie bei den Importen gingen auch die Exporte von Deutschland in die Vereinigten Staaten in
den Kategorien Kakao – und Schokoladenhalberzeugnisse (-11,3%), sowie in der Kategorie Speiseeis (18,1%) zurück. Die übrigen Produktgruppen konnten jedoch einen deutlichen Zuwachs verzeichnen. So
stiegen die Gesamtexporte der Süßwaren von Deutschland in die Vereinigten Staaten gemessen an der
Tonnage um 3,6%, was einem Zuwachs gemessen am Warenwert von 12,5% entspricht. Besonders
22
positiv entwickelte sich die Kategorie der kakaohaltigen Lebensmittelzubereitungen, welche die
Ausfuhren um 79,4% im Vergleich zum Vorjahr steigern konnte. Auch die Produktkategorien
Knabberartikel (+14,7%) und Zuckerwaren (+11,3%) konnten ein deutliches Wachstum verzeichnen.
Diese Kategorien hatten, wie bereits zuvor beschrieben, auf Seiten der US-amerikanischen Importe
einen starken Rückgang zu verzeichnen.
Die Daten des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie stimmen mit den Daten, welche auf
amerikanischer Seite vom U.S. Census Bureau, dem Statistischen Amtes der USA, veröffentlicht
wurden, überein. 46
46
U.S. Census Bureau „U.S. International Trade Statistics“ http://censtats.census.gov/naic3_6/naics3_6.shtml Stand 01.05.2013
23
5. Gesetzliche Rahmenbedingungen
Vor dem Markteintritt ist es für Hersteller von Lebensmitteln von größter Wichtigkeit, sich mit den
Strukturen und Vorschriften der USA vertraut zu machen. Viele dieser Vorschriften beziehen sich auf
die Produktsicherheit.
Laut dem Center for Desease Control and Prevention erkranken jährlich 48 Millionen Menschen, also
jeder sechste Amerikaner, durch den Verzehr von Lebensmitteln. 47 Die Intensität der Erkrankungen
fällt dabei unterschiedlich aus. So müssen jährlich rund 128.000 Patienten stationär behandelt werden.
Etwa 3.000 Menschen sterben pro Jahr an einer Infektion mit entsprechenden Viren und Bakterien. Die
meisten Infektionen werden durch die Bakterien Cambylobater, E.Coli, Listeria und Salmonellen
hervorgerufen. Um die Verbraucher vor diesen Infektionen zu schützen, werden Lebensmittel in den
Vereinigten Staaten streng überprüft. Die Aufsicht und die Kontrolle der zum Verkauf angebotenen
Lebensmittel in den USA obliegt der U.S. Food and Drug Administration (FDA), welche weltweit zu den
führenden Institutionen auf diesem Gebiet zählt. 48 Die Aufgabe der FDA ist es hierbei, die Verbraucher
zu schützen und die allgemeine Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. In den Zuständigkeitsbereich
der FDA fallen insbesondere verpackte Lebensmittel (wie beispielsweise Süßwaren),
Nahrungsergänzungsstoffe, Babynahrung und in Flaschen abgefülltes Trinkwasser. 49 Neben
Lebensmitteln kontrolliert die FDA beispielsweise auch die korrekte Beschriftung von Medikamenten
und Impfstoffen, Kosmetika und Veterinärprodukte. Frischeprodukte, wie etwa Obst, Gemüse, Fleisch,
Eier und Milch werden hingegen vom U.S. Department of Agriculture (USDA) überwacht. 50
Der Import von Lebensmitteln spielt in den USA eine zentrale Rolle und stellt für die amerikanischen
Behörden eine große Herausforderung dar. 51 Etwa 10 bis 15% aller in den USA konsumierten
Lebensmittel stammen aus dem Ausland. Sogar zwei Drittel aller konsumierten Obst- und
Gemüseprodukte, sowie 80% der Meeresfrüchte, die in den USA verzehrt werden, werden importiert.
Die Importzahlen der durch die FDA regulierten Produkte sind deutlich gestiegen und versprechen auch
in Zukunft stetiges Wachstum. So haben sich die durch die FDA regulierten Wareneinfuhren, die
insgesamt aus rund 150 verschiedenen Ländern stammen, im letzten Jahrzehnt vervierfacht. Derzeit
wird von einer jährlichen Zuwachsrate von 10% ausgegangen, jedoch könnte diese bis zum Jahr 2015
auf 15% ansteigen. Die FDA sieht sich der Herausforderung eines immer globaler werdenden Marktes
gegenüber, in dem Produkte aus neuen, bislang unbekannten Märkten importiert werden und durch den
immer globaler werdenden Warenfluss der „Ursprung“ eines Lebensmittels oftmals nicht eindeutig
definiert werden kann. Die Dynamik in diesem Markt hat die FDA im Jahr 2011 dazu veranlasst, den
„Pathway to Global Product Safety and Quality“ zu verfassen. Diese Ausarbeitung kann als Wegweiser
verstanden werden, um diesen Herausforderungen gegenüberzutreten. Auch wurde der FDA im Rahmen
47
48
49
50
51
Vgl. Center for Desease Control and Prevention http://www.cdc.gov/foodborneburden/ Stand 22.4.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/WhatWeDo/default.htm Stand 21.4.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/Transparency/Basics/ucm194879.htm Stand 22.4.2013
Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/AboutFDA/CentersOffices/OfficeofGlobalRegulatoryOperationsandPolicy/GlobalProductPathway/default.htm
Stand 22.4.2013
24
des „Food Safety Modernization Act“ (FSMA), ebenfalls aus dem Jahr 2011, auf den zu späterem
Zeitpunkt noch eingegangen wird, zusätzliche Autorität und Handlungsbefugnis zugestanden. So wird
etwa eine zunehmende Anzahl an Produktionsstätten in Übersee kontrolliert. Zudem soll mehr
Transparenz geschaffen werden, um so Ressourcen effektiver einsetzen zu können. Die FDA zielt darauf
ab, auf diesem Wege den Einfuhrprozess für harmlose Produkte zu beschleunigen und Kontrollen
gezielter bei potentiell bedenklichen Produkten durchzuführen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die FDA den wachsenden Herausforderungen durch
intensive internationale Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen, einer ausgeweiteten
Handlungsbefugnis der FDA, sowie einem effektiven Einsatz von Ressourcen entgegentreten möchte.
5.1 FDA Vorschriften
Im Allgemeinen muss vor dem Import von Lebensmitteln in die USA sichergestellt werden, dass diese
nicht kontaminiert und korrekt gekennzeichnet wurden. 52 Dies schließt neben dem Produktionsprozess
auch den Verpackungsprozess und die Lagerung, sowie den Kontakt mit Dritten ein. Die verwendeten
Zutaten, Inhaltsstoffe und ggf. verwendete Farbstoffe müssen von der FDA zugelassen sein. Die U.S.
amerikanischen Gesetze für Gesundheit und Ernährung müssen bei der Erstellung der Rezeptur, sowie
bei der späteren Produktion der Produkte befolgt werden.
Die Etikettierung von Lebensmitteln unterliegt in den USA genauen Vorschriften, auf die im Folgenden
noch genauer eingegangen wird. Es sollte sichergestellt werden, dass die Verpackung keine
Produktionsfehler aufweist, um eine spätere Kontaminierung zu vermeiden. Auch irreführende
Verpackungsangaben können beim Import und Vertrieb der Produkte zu Problemen führen. Zu
bemerken ist, dass ausländische und amerikanische Lebensmittel denselben gesetzlichen Grundlagen
unterliegen.
Registrierung bei der FDA
Nationale und internationale Unternehmen, die Lebensmittel für den Verzehr in den Vereinigten
Staaten herstellen, verpacken und lagern, müssen bei der FDA registriert sein. 53 Hintergrund der
Registrierung ist, dass Hersteller Informationen zur Produktion, dem Umgang mit den Produkten, sowie
deren Beschaffenheit liefern müssen. Dies soll zusätzliche Transparenz schaffen. Eine Registrierung bei
der FDA ist kostenfrei.
Die Registrierung muss vor dem Import von Lebensmitteln erfolgen und alle zwei Jahre erneuert
52
53
Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”
Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”
25
werden. 54 Der Registrierungsprozess kann durch den Besitzer, Betreiber, Agenten oder eine autorisierte
Person auf mehrere Arten durchgeführt bzw. in gekürzter Form erneuert werden:

Elektronisch auf der Internetseite der FDA
(http://www.fda.gov/Food/GuidanceComplianceRegulatoryInformation/RegistrationofFoodFaci
lities/default.htm.)

In Papierform. Das Formblatt FDA 3537 muss per Post oder Fax an folgende Adresse gesendet
werden:
U.S. Food and Drug Administration
Food Facility Registration (HFS-681)
5100 Paint Branch Pkwy
College Park, MD 20740
Fax +1 301-436-2804

Per e-mail an furls@fda.hhs.gov
Ausländische Unternehmen müssen zusätzlich bei der FDA Registrierung einen US Agenten angeben. 55
Dieser muss über einen Wohnsitz in den USA verfügen oder eine eindeutige geschäftliche Verbindung,
etwa in Form einer Assoziation oder Partnerschaft, in die USA besitzen. Im Rahmen des Food Safety
Modernization Act kommen dem US Agenten seit Januar 2013 stärkere Verpflichtungen, etwa in Bezug
auf Produkthaftung, zu. Solche Agentendienste werden oftmals von Lebensmittelimporteuren
übernommen. Auch Organisationen, wie beispielsweise die AHK USA-New York, bieten solche
Dienstleistungen an.
Vorausmitteilung an die FDA bezüglich bevorstehender Warenlieferung
Zusätzlich zu der Registrierung sind auf Grundlage des „Public Health Security and Bio-terrorism
Preparedness and Response Act of 2002“ seit Dezember 2003 alle in die USA importierenden
Lebensmittelhersteller dazu verpflichtet die FDA darüber zu informieren, wenn eine Warenlieferung in
die USA bevorsteht oder Waren zum Import in die USA angeboten werden. 56 Mittels dieser
Voranmeldung, im Englischen „prior notice“ genannt, kann die FDA bereits im Vorfeld festlegen,
welche Waren kontrolliert werden sollen. Die Voranmeldung muss abgeschickt und durch die FDA
rückbestätigt werden, bevor die Waren die USA erreichen. Diese Regelung gilt neben regulären
Warenimporten auch für den Versand von Mustern.
Die Voranmeldung kann grundsätzlich von mehreren Personen durchgeführt werden, so etwa dem
Hersteller, Importeur, US-Agenten oder US customs broker. 57 Die Kontaktdaten der anfertigenden
54
55
56
57
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/FoodDefense/ucm331959.htm Stand
22.4.2013
Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”
Vgl. CustomsHQ http://customshq.com/importing-food/how-to-import-food-items Stand 03.05.2013
Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”
26
Person müssen jeweils bei der Voranmeldung angegeben werden. 58 Zusätzlich müssen weitere Angaben
zur Ankunftsart- und ort, zum Hersteller, Importeur, Herkunftsland, Produkt und jeweiligen Dritten,
die mit dem Produkt in Berührung kommen (z.B. Lagerung, Logistik) gemacht werden. Außerdem muss
noch angegeben werden, ob der Import dieses Produktes bereits von anderen Ländern abgelehnt
wurde.
Exemplarisch soll hier der Vorgang einer Voranmeldung dargestellt werden:
 Sie melden sich mit Ihrem Benutzerkonto bei der FDA an. Klicken Sie dazu den Login-Button im
Menüpunkt “prior notice systems interface” (http://www.access.fda.gov/).
 Um eine neue Voranmeldung zu starten, wählen Sie “Create New web entry”. Haben Sie bereits
mit dem Eintrag begonnen, können Sie unter “Find existing web entry” fortfahren.
 Füllen Sie die oben beschriebenen Informationen aus.
 Senden Sie die Voranmeldung indem Sie “submit prior notice” anklicken. Sie haben dann die
Möglichkeit, die Daten noch einmal einzusehen und gegebenenfalls zu korrigieren und weitere
Voranmeldungen hinzuzufügen. Schließen Sie den Vorgang ab, indem Sie “yes” anklicken.
5.1.1
Vorschriften bezüglich Zutaten und Inhaltstoffen
Zutaten, Zusatzstoffe und Farbstoffe werden in der Lebensmittelproduktion auf vielfältige Weise
59
verwendet, etwa zur Konservierung, Färbung oder zur geschmacklichen Verfeinerung. Die FDA verfügt
über eine Liste von über 3.000 Zutaten, die bei der Zubereitung der in den USA angebotenen
Lebensmitteln verwendet werden ("Everything Added to Food in the United States"). Die ausführliche
Liste der zugelassenen Farb- und Zusatzstoffe finden Sie in alphabetischer Reihenfolge hier:
http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAdditivesIngredients/ucm115326.htm
Zusatzstoffe werden heutzutage strenger kontrolliert als jemals zuvor. Der FDA obliegt hierbei die
Hauptverantwortung, die Unschädlichkeit der angebotenen Lebensmittel sicherzustellen. Plant ein
Hersteller einen bisher unbekannten Zusatzstoff zu verwenden, so muss er dies per Petition bei der FDA
beantragen. Die FDA prüft daraufhin die Beschaffenheit des Stoffes, welche Dosis des Stoffes
normalerweise durch Nahrung aufgenommen wird, sowie langfristige Auswirkungen für die Gesundheit
der Konsumenten. Wird der Stoff durch die FDA zugelassen, kann eine Regulierung erlassen werden, in
welchen Lebensmitteln und in welcher Menge dieser Inhaltsstoff verwendet werden darf, als auch wie
dieser auf dem Etikett zu kennzeichnen ist. Sollten im Nachhinein Informationen oder Studien belegen,
dass der Konsum dieses Inhaltsstoffes gesundheitsschädigend ist, so kann die FDA die Verwendung
verbieten.
58
59
60
60
U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/ImportsExports/Importing/ucm121048.htm Stand
03.05.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAdditivesIngredients/ucm094211.htm Stand 03.05.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAdditivesIngredients/ucm094211.htm Stand 04.05.2013
27
Zwei Gruppen von Zutaten und Inhaltsstoffen sind von diesem Regulierungsprozess ausgeschlossen:
1.) Prior-sanctioned substances – Hierbei handelt es sich um Substanzen, die bereits vor dem Jahre
1958 von der FDA oder USDA als unbedenklich eingestuft wurden.
2.) Die sogenannten GRAS-Zutaten (generally recognized as safe) - diese Zutatengruppe wurde ähnlich wie die Vorangegangene - bereits vor dem Jahr 1958 als harmlos eingestuft, basierend
auf der vielfachen Verwendung dieser Zutaten vor diesem Zeitpunkt und langfristiger,
wissenschaftlicher Belegbarkeit der Unschädlichkeit. Es gibt mehrere hundert GRAS-Zutaten,
die wohl bekanntesten und am häufigsten verwendeten sind Salz, Zucker, Gewürze und
Vitamine.
Zutaten können entweder natürlich („natural“) sein, wie beispielsweise der Farbstoff der durch Rote
Beete abgegeben wird, oder aber künstlich („artificial“), also synthetisch hergestellt. Die Inhaltsstoffe
unterliegen, unabhängig ihrer Ursprungsform, denselben Sicherheitskriterien der FDA.
Auch die Verwendung von Transfett-Säuren (trans-fatty acids/ Trans Fat) birgt eine Problematik in
sich. 61 Transfett-Säuren können auf zweierlei Arten auftreten: Einerseits in natürlicher Form, etwa in
tierischen Produkten wie Milch und Fleisch, aber auch in künstlicher Form bei der industriellen
Herstellung von Lebensmitteln. Diese entstehen unter anderem bei der Hydrierung von Fettsäuren, dem
Prozess bei dem Wasserstoff pflanzlichem Fett beigefügt wird. Die Verwendung dieser künstlichen
Transfett-Säuren ist problematisch, da sie begünstigend auf Herzerkrankungen einwirken soll.
Transfett-Säuren treten unter anderem in Lebensmitteln wie Cracker, Keksen, Kuchen, Backwaren und
anderen Snackprodukten wie Popcorn auf. 62 Konsumenten wird seitens der FDA dazu geraten, den
Verzehr von Transfett-Säuren möglichst gering zu halten. Die Problematik der Transfett-Säuren sowie
deren potentieller Einfluss auf Herzkrankheiten ist auch von anderen Ländern wie beispielsweise
Australien, Kanada, Dänemark und dem Vereinigten Königreich aufgegriffen worden. 63
Seit dem 01.08.2008 sind Lebensmittelhersteller in den Vereinigten Staaten, sowie importierende
Unternehmen dazu verpflichtet, Transfett-Säuren auf der Nährwerttabelle anzugeben. Enthält ein
Produkt weniger als 0,5 g Transfett-Säuren pro Portion (serving), so darf dieser Inhaltsstoff mit 0 g auf
der Zutatenliste angegeben werden. Experten sind jedoch der Meinung, dass dieser Schwellenwert zu
hoch sei, da insbesondere Transfett-Säuren mehrfach täglich durch unterschiedliche Produkte
aufgenommen werden können und so die Transparenz für Konsumenten fehle.
Mehrere amerikanische Großstädte, wie beispielsweise New York, San Francisco und Philadelphia,
starteten Kampagnen, durch die zunächst Transfett-Säuren aus Restaurants und Bäckereien verbannt
werden sollen. Die Entwicklungen hinsichtlich der Transfett-Säuren sollten unbedingt bei der
Erarbeitung eines Produktkonzeptes für den amerikanischen Markt berücksichtigt werden.
61
62
63
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/food/resourcesforyou/consumers/ucm079609.htm Stand 04.05.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/food/resourcesforyou/consumers/ucm079609.htm Stand 04.05.2013
Vgl. News Medical http://www.news-medical.net/health/Trans-Fat-Regulation.aspx Stand 07.05.2013
28
5.1.2
USDA Organic
Die Zertifizierung von Bio-Produkten unterliegt in den USA dem U.S. Department of Agriculture (USDA).
Im Allgemeinen werden die Produkte mit dem Siegel „USDA Organic“ versehen. Das in Deutschland
bekannte Bio-Siegel ist den amerikanischen Käufern unbekannt.
Alle Produzenten, die ihr Produkt als „Organic“ vertreiben möchten, müssen durch das „USDA National
Organic Programm“ (NOP) zertifiziert sein. 64 Produkte mit dem Label „USDA Organic“ zeichnen sich
dadurch aus, dass sie durch zugelassene Verfahren hergestellt bzw. produziert werden. Diese Verfahren
sollen unter anderem das ökologische Gleichgewicht unterstützen und die biologische Vielfalt erhalten.
In diesem Sinne ist beispielsweise der Einsatz von künstlichen Düngemitteln, Klärschlamm, Strahlung
und genetisch veränderten Materialien nicht gestattet.
Derzeit gibt es rund 30.000 USDA Organic-zertifizierte Farmen und lebensmittelverarbeitende
Unternehmen weltweit. Insgesamt gibt es rund 100 Zertifizierungsagenturen, welche auch außerhalb
der USA aktiv sind. Folglich kann eine USDA Organic Zertifizierung durch einen Antrag bei einem
solchen Agenten erwirkt werden. Die Zertifizierung berechtigt ein Unternehmen dazu, ihr Produkt als
„Organic“ zu deklarieren und es als solches zu verkaufen. Jegliche Verstöße gegen die USDA
Regulierungen können mit finanziellen Sanktionen geahndet werden oder zum Verlust der Zertifizierung
führen. Die Kosten für eine USDA Organic Zertifizierung sind stark vom Agenten und vom Unternehmen
abhängig und können von wenigen Hundert zu mehreren Tausend US-Dollar variieren. 65
Um den Handel mit Bio-Produkten zu erleichtern, haben die Vereinigten Staaten Handelsabkommen mit
verschiedenen Ländern abgeschlossen. 66 Neben anderen Handelspartnern besteht ein
Gleichheitsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union. Dieses Abkommen besagt, dass
Produkte, die in der EU berechtigt sind das „Bio“-Siegel zu tragen, auch in den USA als „Organic“
anerkannt sind und umgekehrt. 67 Hierzu ist es nötig, dass eine Behörde, die berechtigt ist das „Bio“Siegel zu vergeben, ein entsprechendes Importzertifikat für den Herstellerbetrieb ausstellt.
Einschränkungen beziehen sich auf in der EU produziertes Obst, bei dem Antibiotika (Streptomycin)
verwendet wurde und auf Seiten der USA bestehen Beschränkungen hinsichtlich der Ausfuhr von
tierischen Produkten, bei denen Antibiotika verwendet wurden, sowie Fisch und andere Meeresfrüchte.
Bei Produkten des Lebensmitteleinzelhandels muss der jeweilige EU oder US Zertifizierungsagent auf
dem Etikett namentlich erwähnt werden.
64
65
66
67
U.S. Department of Agriculture http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/nop Stand 17.04.2013
U.S. Department of Agriculture
http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/ams.fetchTemplateData.do?template=TemplateN&navID=NOPFAQsHowCertified&topNav=&leftNa
v=NationalOrganicProgram&page=NOPFAQsHowCertified&description=FAQ:%20%20Becoming%20a%20Certified%20Operation&acct=nopg
eninfo Stand 17.04.2013
U.S. Department of Agriculture
http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/ams.fetchTemplateData.do?template=TemplateJ&leftNav=NationalOrganicProgram&page=NOPIn
ternationalAgreements&description=International%20Agreements&acct=nopgeninfo Stand 17.04.2013
U.S. Department of Agriculture
http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/ams.fetchTemplateData.do?template=TemplateN&navID=NationalOrganicProgram&leftNav=Natio
nalOrganicProgram&page=NOPTradeEuropeanUnion&description=International%20Trade%20Policies:%20European%20Union Stand
17.04.2013
29
5.2 Food Safety Modernization Act (FSMA)
Wie bereits im Kapitel „Gesetzliche Rahmenbedingungen“ erwähnt, stellen durch Lebensmittel
verursachte Krankheiten eine ernst zu nehmende Bedrohung dar. Aus diesem Grund wurde der am 4.
Januar 2011 unterzeichnete Food Safety Modernization Act (FSMA) ins Leben gerufen, um der FDA
weitreichendere Handlungsbefugnis zu geben. 68 Eines der Hauptziele ist in diesem Zusammenhang die
Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten und durch Lebensmittel hervorgerufenen Krankheiten
vorzubeugen, anstatt lediglich die Ursachen zu bekämpfen.
Um Prävention effektiv durchführen zu können, hat die FDA neue Befugnisse erhalten. 69 Diese sollen
dazu führen, dass Gesetze und Maßstabe zur Lebensmittelsicherheit besser eingehalten werden und
Probleme direkt bei ihrem Auftreten eingedämmt werden. Weiterhin sollen die neuen Befugnisse der
FDA sicherstellen, dass bei inländischen und importierten Produkten dieselben Maßstäbe angelegt
werden.
Für die komplette Umsetzung des Food Safety Modernization Act sind Übergangsfristen zwischen sechs
Monaten und zwei Jahren eingeräumt worden. Folglich sah der Food Safety Modernization Act vor, dass
die letzten Neuerungen im Januar 2013 – 2 Jahre nach dessen Unterzeichnung - in Kraft treten. Jedoch
kam es bei der Umsetzung zu Verzögerungen, sodass neue Fristen festgesetzt werden müssen. 70
Die neuen Befugnisse gliedern sich im Allgemeinen in fünf unterschiedliche Themengebiete 71. Ein
Auszug dieser Befugnisse soll hier kurz dargestellt werden:
Prävention - Lebensmittelhersteller sind dazu verpflichtet, einen schriftlichen Präventionsplan
einzuführen, in dem mögliche Gefahrenquellen, sowie die Vorgehensweise zur Überwachung dieser
Gefahren und zur Verhaltensweise im Problemfall dargelegt sind. Außerdem muss die FDA Richtlinien
mit Mindestanforderungen für Lebensmittelsicherheit veröffentlichen.
Kontrollen und Übereinstimmung - Die FDA hat das Recht, die Produktionsanlagen von
Lebensmittelherstellern zu inspizieren und Einsicht in die Akten zu nehmen. Produktionsbetriebe mit
erhöhtem Risikopotential sollen dabei zuerst inspiziert werden. Der FSMA sieht vor, dass binnen des
ersten Jahres nach in Kraft treten 600 ausländische Unternehmen inspiziert werden sollen. Im
Folgejahr soll diese Zahl sogar noch verdoppelt werden.
Reaktion - Die FDA hat die Befugnis, auf entstehende Probleme zu reagieren. Dies beinhaltet
beispielsweise einen verpflichtenden Warenrückruf, sollte ein Hersteller dies trotz Notwendigkeit nicht
freiwillig tun. Gleichzeitig kann sie FDA-Registrierungen außer Kraft setzen, sollten sich die Produkte
68
69
70
71
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/FSMA/ucm247546.htm Stand 08.05.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/FSMA/ucm239907.htm Stand 08.05.2013
Vgl. Food Safety News http://www.foodsafetynews.com/2013/04/fsma-implementation-requires-new-deadlines-judgerules/#.UaekR9iXvFw Stand 30.05.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/FSMA/ucm239907.htm Stand 08.05.2013
30
eines Unternehmens als schädigend erweisen.
Gestärkte Partnerschaften - Die FDA soll durch Zusammenarbeit und Partnerschaften zusätzlich
gestärkt werden. Dies erfolgt sowohl auf lokaler und bundesstaatlicher Ebene, als auch international.
Hierbei muss die FDA zunehmend auch auf andere Organisationen zurückgreifen. Eine Herausforderung
ist dabei, ein Konzept zur Schulung ausländischer Partner zu entwickeln.
Importe - Der für deutsche Hersteller wohl wichtigste Aspekt des FSMA sind die Neuerungen im Bezug
auf Importe. Aus diesem Grund sollen die einzelnen Aspekte in diesem Zusammenhang genauer
beleuchtet werden.
 “Importer accountability” - dem Importeur kommt im Rahmen des FSMA eine erhöhte
Verantwortung zu. Konkret müssen Importeure prüfen, ob der ausländische Produzent ein
adäquates Konzept hat, um die Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten.
 „Third Party Certification“ - qualifizierte Drittparteien können bescheinigen, dass ausländische
Produzenten die U.S. Vorschriften erfüllen. Dieses Zertifikat soll den Import der Waren
erleichtern.
 „Certification of high risk foods“ - Die FDA hat die Berechtigung, eine Zertifizierung bei der
Wareneinfuhr für Lebensmittel zu verlangen, bei denen ein erhöhtes Risikopotential besteht.
Diese Zertifizierung soll belegen, dass die U.S. Food Standards eingehalten wurden.
 „Voluntary qualified importer program“ - die FDA muss ein Programm ins Leben rufen, dass
einen schnelleren Ablauf von Warenimporten für teilnehmende Importeure ermöglichen soll.
Voraussetzung hierfür ist u.a. die Zertifizierung des Produktionsbetriebes.
 „Authority to deny entry“ - Die FDA hat das Recht den Warenimport zu verweigern, sollte der
FDA der Zutritt zur Produktionsanlage, oder aber zum Produktionsland verweigert werden.
Der Food Safety Modernization Act ist eine der weitreichendsten Reformen in Bezug auf
Lebensmittelsicherheit, die die FDA je durchgeführt hat.
5.3 Vorschriften zur Beschriftung von Verpackungen
Die richtige Etikettierung von Lebensmitteln ist in den USA von großer Wichtigkeit. Eine
Nichteinhaltung der Vorschrift kann nicht nur zu Problemen beim Import und Vertrieb führen, sondern
auch Beziehungen zu Einzelhandelsketten, Brokern und Importeuren nachhaltig gefährden. Die Angaben
bezüglich Zutaten und Inhaltsstoffen unterliegen in den USA genauen Vorschriften, welche in diesem
Themenpunkt genauer beleuchtet werden sollen. Lebensmittelhersteller sind dazu verpflichtet, alle
Zutaten auf der Verpackung anzugeben. 72 Die Zutaten müssen dabei in absteigender Reihenfolge
aufgelistet werden, beginnend mit der am meisten verwendeten Zutat. Eine Freigabe durch die FDA
erfolgt nicht. Es liegt in der Verantwortung des Herstellers, die Richtigkeit der Etiketten (Labels)
sicherzustellen.
72
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAdditivesIngredients/ucm094211.htm Stand 08.05.2013
31
In diesem Kapitel soll schrittweise erläutert werden, wie das „Nutrition Facts“-Etikett zu gestalten ist.
Größe, Schriftart und Platzierung
Grundsätzlich ist die Größe des Etiketts nicht vorgeschrieben, jedoch sollte die Überschrift „Nutrition
Facts“ die Breite des Etiketts ausfüllen und größer sein als der übrige Text. 73 Die übrige Schrift sollte
mindestens in Größe Sechs und Acht gehalten werden. Folgendes Schaubild soll die einzelnen
Schriftarten, -größen und –abstände verdeutlichen:
Abbildung 5: Nutrition Facts Label mit Schriftgrößen
Quelle:
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm
Zu beachten ist hierbei, dass Helvetica als Schriftart nicht zwangsläufig vorgeschieben ist. Auch andere
leserliche Schriftarten dürfen verwendet werden. Ebenso muss die Überschrift nicht zwangsläufig in
Schriftgröße 13 gehalten werden - die Mindestangabe hierfür ist Schriftgröße größer als Acht.
Sofern die verfügbare Fläche 40 quadratinch nicht überschreitet, darf das Etikett auf jeder verfügbaren
Fläche der Verpackung angebracht werden. Bei größeren Verpackungen sollte das „Nutrition Facts“Etikett entweder auf dem „Information Panel“ oder dem PDP (Principal Display Panel) gedruckt
werden. Weiterhin sollte auf dem PDP eine Gewichtsangaben bzw. Angabe der Mengeneinheit gedruckt
73
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm Stand
29.04.2013
32
werden. 74 Dies kann in Form von Gewicht, Anzahl, Abmessungen oder eine Kombination dieser
erfolgen. Die Mengeneinheit sollte hierbei als Flüssigkeit gewählt werden, sollte dies der Fall sein
(etwa bei einem Joghurt-Drink), oder aber in Gewicht, wenn das Produkt festen Zustand hat.
Gewichtsangaben sollten dabei in Avoirdupois Pound (lb.) oder Ounze (oz.) erfolgen. Eine
Grammangabe kann ebenfalls in Klammern erfolgen. Die Gewichtsangabe darf Kommazahlen bzw.
Brüche enthalten. Zulässig sind die Einheiten Halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntel. Besteht eine
Verpackungseinheit aus mehreren Untereinheiten (Multipacks), so sollte auf der äußeren Umverpackung
eine Angabe zur Anzahl der Einzelpackungen und deren Gewicht, sowie in Klammern das
Gesamtgewicht angegeben werden. Weitere Angaben, die auf der Verpackung erscheinen müssen, sind
Name und Ort des Herstellers („manufactured by“), oder aber die Angabe des weiterführenden
Betriebes („packed for“ bzw. „distributed by“), sowie das Ursprungsland des Produktes.
Abbildung 6: Schematische Darstellung Verpackung
Quelle:
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm
Sollte der Platz auf der Verpackung nicht ausreichen, so können auch alternative
Darstellungsmethoden, wie etwa „side-by-side“ oder horizontal verwendet werden. 75
74
75
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.accessdata.fda.gov/scripts/cdrh/cfdocs/cfcfr/CFRSearch.cfm?fr=101.105 Stand
17.04.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm Stand
09.04.2013
33
Abbildung 7: Alternative Darstellungsmethoden Nutrition Facts
Quelle:
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm
Das Etikett sollte in schwarz oder einfarbig gestaltet werden. Sofern leserlich gestaltet, ist auch
inverses Drucken (z.B. weiß auf schwarz) gestattet. Das Etikett darf in Form eines Stickers auf der
Verpackung angebracht werden, sofern die Lagerbedingungen den Zustand dieses Etiketts nicht
beeinflussen.
Inhaltsstoffe
Manche Inhaltsstoffe müssen auf dem Etikett auftauchen, können jedoch mit 0 g betitelt werden, wenn
ein gewisser Schwellenwert nicht überschritten wird. Folgende Werte gelten als Schwellenwerte:
34
Tabelle 1: Schwellenwerte für Angaben auf Nutrition Facts Lables
Nutrient
Level per serving
Label statement
Calories from fat
Less than 0.5 g fat
"Not a significant source of calories from fat"
Saturated fat
Less than 0.5g of
total fat
"Not a significant source of saturated fat"
Trans fat
Less than 0.5g of
total fat
"Not a significant source of trans fat"
Cholesterol
Less than 2 mg
"Not a significant source of cholesterol"
Dietary fiber
Less than 1g
"Not a significant source of dietary fiber"
Sugars
Less than 1g
"Not a significant source of sugars"
Vitamins A and C,
calcium, and iron
Less than 2% of RDI
"Not a significant source of _________" (listing the
vitamins or minerals omitted)
Quelle: FDA
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm
Bleiben mehrere dieser Inhaltstoffe unter dem Schwellenwert, so darf ein zusammenfassender Satz dies
angeben.
Abbildung 8: Nutrition Facts - Darstellung Inhaltsstoffe unter Schwellenwert
Quelle:
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm
Es sollte beachtet werden, dass die Verwendung von „E-Nummern“ nicht gestattet ist. Es muss der
vollständige Name aller Zutaten auf dem Etikett erscheinen.
Spezifische Etikettenformate/ Sprache
Müssen die Nährwerte in einer weiteren Sprache angegeben werden, so dürfen die Angaben entweder
in zwei unterschiedlichen Etiketten oder aber in einem kombinierten Etikett gemacht werden. Dies
kann u.a. der Fall sein, wenn das Produkt eine Bezeichnung in einer anderen Sprache als Englisch trägt
und damit gezielt die nicht-englischsprachige Bevölkerung angesprochen werden soll.
35
Abbildung 9: Zweisprachiges Nutrition Facts Label
Quelle:
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm
Sollte das Produkt aus einer Variation an Unterprodukten bestehen, wie etwa bei einer Keksmischung,
so hat der Hersteller die Wahl, unterschiedliche Etiketten für die einzelnen Bestandteile anzugeben,
ein Etikett mit Angaben der einzelnen Produkte in unterschiedlichen Spalten oder aber ein Etikett
anzubringen, das sich auf den durchschnittlichen Verzehr dieses Produktes bezieht. 76
Weiterhin werden auf dem Etikett auch die „Serving Sizes“ direkt unterhalb der Überschrift angegeben.
Die „Serving Size“ ist produktabhängig und kann mithilfe der Regularien der FDA ermittelt werden.
Hierzu muss Abschnitt Section 101.12(b) der Food Labeling Regualtion zu Rate gezogen werden.
Ursprungsland
Seitens der FDA ist eine Angabe des Ursprungslandes nicht geregelt, jedoch ist dies eine Vorschrift der
U.S. Customs and Border Protection (Definition siehe Kapitel Customs and Border Protection (CBP) und
Zollklassifizierungen). 77 Angaben zum Herkunftsland dürfen dabei weder falsch, noch missverständlich
sein. Als Beispiel werden von der FDA hier importierte Shrimps angeführt, die in den USA erheblich
weiterbearbeitet werden. Trotzdem darf das Produkt nicht als „Product of U.S.A“ verkauft werden, da
76
77
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm Stand
09.04.2013
Vgl. U.S. Food and Drug Administration
http://www.fda.gov/ICECI/ComplianceManuals/CompliancePolicyGuidanceManual/ucm074567.htm Stand 10.04.2013
36
es sich um importierte Shrimps handelt. In diesem Fall kann die Angabe des U.S. Unternehmens mit
„Imported by“ oder „Distributed by“ erfolgen.
Im Allgemeinen sollte die Verpackung die Anschrift des Herstellers inklusive Länderbezeichnung
enthalten. Außerdem muss das Herstellerland („Product of“ oder „ Made in“) genau und leserlich
angegeben sein.
Im Falle eines Zweifels sollte die U.S. Food and Drug Administration oder aber die Customs and Border
Protection kontaktiert werden, um mögliche Komplikationen beim Import zu vermeiden.
Small Business Exemption
Unter gewissen Umständen sind Unternehmen nicht dazu verpflichtet, ein Nutrition Label
anzubringen. 78 Fällt ein Unternehmen unter die Small Business Exemption, so muss jährlich bei der FDA
beantragt werden, von dieser Ausnahmeregelung Gebrauch zu machen. Entsprechende Dokumente
sollten der Ware beim Import beigefügt werden, um eventuelle Probleme mit dem Zoll, der Customs
and Border Protection, zu vermeiden.
Im Allgemeinen kann die Small Business Exemption von Unternehmen beantragt werden, die weniger
als 100 Vollzeitkräfte beschäftigen und insgesamt weniger als 100.000 Einheiten binnen eines Jahres in
den Vereinigten Staaten vertreiben. Die Small Business Exemption kann nicht beantragt werden, wenn
die Verpackung Angaben wie etwa „sugar-free“ oder „gesundheitsfördernd“ beinhaltet.
5.4 Produkthaftung bei Lebensmitteln
Die Produkthaftung spielt auf dem amerikanischen Markt eine wichtige Rolle und sollte vor dem
Markteintritt genauer betrachtet werden. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Produkthaftungsklagen in
den USA unter einzelstaatlichem Recht erfolgen. 79 Ein Hersteller haftet für Schäden, die auf
fehlerhaften Produkten beruhen. Dies schließt die Produktbeschaffenheit, eine allgemein schädliche
Beschaffenheit, aber auch während der Lieferung entstandene Beschädigungen und unzureichende
Produktinformation ein.
Grundsätzlich ist die Produkthaftung dazu da, den Konsumenten vor schadhaften Produkten zu
schützen. 80 In den Vereinigten Staaten kann ein Kläger Entschädigung bekommen, wenn er eine von
drei Bedingungen erfüllt: Er belegt eine Fehlerhaftigkeit im Design, in der Herstellung oder einen
fehlenden Warnhinweis. Als Designmerkmale sind Merkmale zu betrachten, die bei allen Produkten
gleichermaßen auftreten und beabsichtigt sind. Fehler treten bei Lebensmitteln zumeist bei der
Verpackung oder der Zusammenstellung der Zutaten auf. Ist der Kläger in der Lage zu beweisen, dass
der Schaden durch das jeweilige Produkt entstanden ist, so kann ihm Schadensersatz zugesprochen
werden.
78
79
80
Vgl. U.S. Food and Drug Administration https://www.accessdata.fda.gov/scripts/nle/client/report/ Stand 11.04.2013
Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”
Vgl. WiseGEEK „What is Food Product Liability?“ http://www.wisegeek.com/what-is-food-product-liability.htm Stand 07.04.2013
37
Als Beispiele können hier angeführt werden, dass die Rezeptur eine gesundheitsschädliche Zutat
enthält, oder aber eine irreführende Bewerbung eines Produktes als gesundheitsfördernd, obwohl
einzelne Zutaten bei übermäßigem Konsum schädigend sein können, oder aber eine Kontaminierung
durch unsachgerechte Lagerung. 81
Die Einhaltung der FDA-Regeln schützt den Hersteller nicht zwangsläufig vor einer
Produkthaftungsklage, sollte sich ein Produkt als schädigend herausstellen. Eine Versicherung gegen
Klagen dieser Art kann dem Produzenten zusätzliche Sicherheit verschaffen. Aufgrund der Komplexität
dieses Themengebietes ist es deshalb sinnvoll, spezifische Fragen im Hinblick auf das Produkt oder das
Unternehmen mit einem Fachmann, wie etwa einem Rechtsanwalt für Produkthaftung,
durchzusprechen, um mögliche Gefahrenquellen bereits im Vorfeld auszuräumen.
5.5 Sonstiges
Hinweise auf Allergene
Jährlich reagieren Millionen Amerikaner allergisch auf Lebensmittel. 82 Die Schwere dieser Reaktion
kann dabei unterschiedlich ausfallen - von zumeist milden Symptomen bis hin zu lebensbedrohlichen
Reaktionen. Da Lebensmittelallergien nicht geheilt werden können, müssen die Betroffenen diese
Lebensmittel strikt meiden. Nach Angaben der renommierten Mayo Clinic sind die acht häufigsten
Allergene folgende: 83 Milch, Eier, Erdnüsse, Nussfrüchte (Mandeln, Kaschu-Nüsse, Walnüsse), Fisch
(Barsch, Dorsch, Flunder), Meeresfrüchte (Krabben, Hummer, Shrimps), Soja und Weizen. Diese rufen
rund 90% der allergischen Reaktion durch Lebensmittel hervor. Lebensmittelhersteller, die ihre
Produkte in den USA vertreiben, sind dazu verpflichtet, diese Top-8-Allergene anzugeben, sollten sie in
dem Produkt enthalten sein. Auf diese Weise sollen Konsumenten mit Allergien Gefahrenquellen
leichter identifizieren können und so allergische Reaktionen vermieden werden.
Enthält ein Produkt ein Allergen, so ist der gewöhnliche Name des Inhaltsstoffes (welcher leicht vom
Konsumenten identifiziert werden kann) in Form von „Contains….“ anzugeben (z.B. Contains peanuts).
Hersteller sind dazu verpflichtet Allergene als Zutaten zu listen, selbst wenn diese nur in sehr geringen
Mengen auftreten. Jedoch sind Unternehmen nicht dazu verpflichtet, zufällige Kontaminierungen,
sogenannte „cross contaminations“ anzugeben, bei denen immer noch Spuren des Allergens
nachzuweisen sind. Reagieren Allergiker empfindlich auf das jeweilige Allergen, so können auch Spuren
dessen zu einer allergischen Reaktion führen. Viele Produzenten von Lebensmitteln geben diese
Informationen freiwillig an, beispielsweise durch die Sätze „manufactured in a factory that also
processes wheat“ oder „may contain peanuts“. Die FDA ist darum bemüht, einheitlichere Formate für
81
82
83
Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAllergens/default.htm Stand
10.05.2013
Vgl. Mayo Clinic http://www.mayoclinic.com/health/food-allergies/AA00057 Stand 10.05.2013
38
diese Fälle zu schaffen.
Gluten
Auch die Verwendung von Gluten in Nahrungsmittelprodukten ist ein wichtiges Thema. 84 Zwar handelt
es sich hierbei nicht um eine klassische Lebensmittelallergie, jedoch kann der Verzehr entsprechender
Produkte bei Personen, die an einer Gluten-Intoleranz leiden, zu schwerwiegenden gesundheitlichen
Problemen führen. Gluten ist ein Protein, das auf natürliche Weise in Getreide wie Weizen, Gerste und
Roggen auftaucht. Die FDA hat anfängliche Richtlinien für die Verwendung der Terminologie „glutenfree“ aufgestellt, jedoch sollen diese in Zukunft noch weiter ausgearbeitet werden. Es ist derzeit nicht
vorgeschrieben, diese Angabe auf die Packung zu drucken, jedoch tun viele Hersteller dies bereits
freiwillig.
84
Vgl. Mayo Clinic http://www.mayoclinic.com/health/food-allergies/AA00057/NSECTIONGROUP=2 Stand 11.04.2013
39
6. Import und Vertrieb von Süßwaren in den USA
Dieser Abschnitt soll wichtige Faktoren des Imports von Lebensmitteln in die Vereinigten Staaten näher
beleuchten. Einige der wichtigen Institutionen wurden bereits erwähnt, jedoch sollen in diesem
Zusammenhang auch andere wichtige Behörden vorgestellt werden. Weiterhin thematisiert dieser
Abschnitt die unterschiedlichen Möglichkeiten, die ein deutsches Unternehmen hat, am amerikanischen
Markt Fuß zu fassen.
6.1 Zuständige Behörden in den USA
Food and Drug Administration (FDA) - Die FDA ist bereits in einem früheren Abschnitt erwähnt
worden, soll aber hier noch einmal der Vollständigkeit halber zusammenfassend dargestellt werden.
Diese Behörde ist prinzipiell für alle nicht-frischen, meist verpackten Nahrungsmittel und nichtalkoholischen Getränke (inkl. alkoholfreiem Wein) zuständig. 85 Sie überwacht die Etikettierung, die
Zutaten (inkl. zulässigen Farb- und Inhaltsstoffen) in den Produkten, die Registrierung für schwachsaure
Lebensmittel (die sog. “Low Acid / Acidified Foods“), sowie die Sicherheit der Lebensmittellieferkette.
Zudem kümmert sie sich auch um die Durchsetzung des Bioterrorismusgesetzes.
US Department of Agriculture (USDA) - Diese Behörde kontrolliert fast alle frischen Lebensmittel wie
beispielsweise Obst, Gemüse, Fleisch oder Eier. 86 Die folgenden Abteilungen der USDA sind für
deutsche Exporteure relevant:
 Foreign Agricultural Service (FAS) – diese Stelle ist grundsätzlich dazu da, die Marktchancen
für U.S. Produkte im Ausland zu erhöhen. Zudem erteilt sie Käseimportlizenzen an US
Importeure im Allgemeinen. 87
 Animal & Plant Health Inspection Service (APHIS) – diese Stelle erteilt die Genehmigungen
und Exportzulassungen für Fleischwaren, Geflügel und Geflügelprodukte, Obst und Gemüse. 88
 Food Safety & Inspection Service (FSIS) – diese Behörde ist für Etikettengenehmigungen,
sowie Inhalte und Herstellungsverfahren von Fleischwaren zuständig. 89
 Agricultural Marketing Service (AMS) – implementiert das National Organic Program (NOP),
also die nationalen Standards für alle Bio-Lebensmittel (in den USA „organic“ genannt).
85
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/Transparency/Basics/ucm194877.htm Stand 12.05.2013
Vgl. U.S. Department of agriculture http://www.usda.gov/wps/portal/usda/usdahome?navid=ABOUT_USDA Stand 12.05.2013
87
Vgl. U.S. Department of agriculture http://www.fas.usda.gov/itp/imports/usdairylicensefactsheet.asp Stand 12.05.2013
88
Vgl. U.S. Department of agriculture/APHIS
http://www.aphis.usda.gov/import_export/animals/animal_import/animal_imports_anproducts.shtml
89
Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/Transparency/Basics/ucm194877.htm Stand 12.05.2013
86
40
 Plant Protection & Quarantine (PPQ) – unterliegt der APHIS und ist für den Import von
Pflanzen, Früchten, Gemüse und ähnlichem zuständig. Diese implementiert die neuen “Wood
Packaging Material” (Holzverpackungsmaterial)-Vorschriften.
 Alcohol and Tobacco Tax & Trade Bureau (TTB) – diese Behörde war früher als das Bureau of
Alcohol, Tobacco and Firearms (ATF) bekannt. Sie ist für alkoholische Getränke zuständig.
Unter anderem überwacht sie die Etikettierung und den Inhalt dieser Produkte und erteilt
Etikettengenehmigungen sowie Importzulassungen.
6.2 Customs and Border Protection (CBP) und Zollklassifizierungen
Die Behörde der Customs and Border Protection ist eine der größten und komplexesten Abteilungen des
U.S. Department of Homeland Security. 90 Dieser Institution kommen drei Hauptaufgaben zu: Die
Sicherung der Grenze, die Abwicklung des internationalen Warenverkehrs und die Überprüfung von
Reisenden am sogenannten „port of entry“. Die in diesem Zusammenhang wichtigste Funktion ist
sicherlich die Abwicklung des Warenverkehrs. Ziel dessen ist es, die Wirtschaft, Gesundheit und
Sicherheit der amerikanischen Bevölkerung zu schützen.
Es wurde daran gearbeitet, ein international einheitliches Zollklassifizierungssystem (Harmonized
System of Goods) einzuführen. 91 Anhand dieser Klassifizierungsnummer kann Ware erkannt und der
jeweilige Zollsatz zugeordnet werden. In den USA sind die Zolltarifnummern unter Schedule B und HS
Tariff Classification Numbers standardisiert. Im Harmonized System bestehen die Zolltarifnummern aus
6 bis 10 Ziffern, wobei die ersten 6 international standardisiert sind, während die letzten Ziffern die
Produktkategorie in den jeweiligen Zielländern beschreibt. Das exportierende Unternehmen benötigt
diese Klassifizierungsnummer nicht nur zur Bestimmung der Zollsätze, sondern auch zum Ausfüllen der
„Shipper Export Declaration“.
Eine Anleitung zur Ermittlung der korrekten Zolltarifnummer, sowie Details zu einer InformationsHotline können folgender Website entnommen werden:
https://help.export.gov/link/portal/28023/28026/Article/163/How-do-you-identify-your-product-sSchedule-B-and-HS-numbers
Customs Broker
Um sicherzustellen, dass die Ware die Grenze schnell und reibungslos passieren kann, benötigt man
einen sogenannten Customs Broker. 92 Ein Customs Broker ist ein Importspezialist, der durch die U.S.
Customs and Border Protection lizenziert wird, und Importeure sowie Exporteure bei der korrekten
Umsetzung der Richtlinien unterstützt. 93 Gegen eine Gebühr leitet der Customs Broker im Auftrag des
90
91
92
93
Vgl. U.S. Department of Homeland Security http://www.cbp.gov/xp/cgov/about/ Stand 12.04.2013
Vgl K&K Global LLC http://www.kkgloballlc.com/client-tools/customs-codes.html Stand 12.04.2013
Vgl. http://importexport.about.com/od/ChoosingImportProductSupplier/a/Hiring-A-Customs-Broker-How-To-Ensure-The-ImportingProcess-Runs-Smoothly.htm Stand 12.04.2013
Vgl. U.S. Customs and Border Protection http://www.cbp.gov/xp/cgov/trade/trade_programs/broker/brokers.xml Stand 15.04.2013
41
Herstellers erforderliche Informationen sowie Zahlungen an die Customs and Border Protection weiter.
Broker müssen umfassendes Wissen hinsichtlich des Wareneintrittsprozesses, den
Eintrittsvoraussetzungen, sowie der richtigen Klassifizierungen, Einschätzung von Warenwerten und den
damit verbundenen Zollsätzen besitzen. Derzeit gibt es etwa 11.000 aktive, lizenzierte Customs Broker
in den Vereinigten Staaten. Folgende Quellen bieten Informationen und Kontakte zu Customs Brokern:
 The National Customs Brokers & Forwarders Association of America, Inc. (NCBFAA)
http://www.ncbfaa.org/
 International Federation of Customs Brokers Associations
http://www.ifcba.org/
Folgende Dokumente sind grundsätzlich bei der Einfuhr den US-amerikanischen Zollbehörden
vorzulegen:













Customs Import Declaration
Manifest for Aircraft
Manifest for Vessels
Entry/Immediate Delivery
Commercial Invoice
Pro Forma Invoice
Packing List
Certificate of Origin
Air Waybill
Bill of Lading
Customs Bond
Delivery Ticket
Transportation Entry
6.3 Markteintrittsformate
Im Folgenden sollen verschiedene Vertriebspartner vorgestellt werden, die ein Herstellerunternehmen
beim Markteintritt und beim weiteren Ausbau der Aktivitäten im Zielland unterstützen können:
Importeur
•
•
•
•
•
•
Direkter Partner des Exporteurs
Zukünftiger Eigentümer der Ware
Unterstützt bei der Entwicklung einer Verkaufsstrategie
Administrative Aufgaben: Importabwicklung, Lagerhaltung, Logistik, bei Bedarf Etikettierung
Sollte in erster Linie ein Vermarkter sein
Ggf. Teilnahme und Repräsentation auf Messen
Wie bereits im Abschnitt über die FDA angedeutet, nehmen die Anzahl und die Wichtigkeit importierter
42
Waren stetig zu. Es gibt hierbei eine Vielzahl an Importeuren, die Waren aus aller Welt in die
Vereinigten Staaten importieren. Viele dieser Unternehmen spezialisieren sich in ihren Aktivitäten auf
bestimmte Ursprungsländer, Produktsegmente, Handelskanäle oder Regionen innerhalb der USA.
Die Herangehensweise kann hierbei stark variieren. Das Importunternehmen Haram Christensen
importiert beispielsweise Produkte aus 21 verschiedenen Ländern, unter anderem Deutschland, und
spezialisiert sich auf den Verkauf von Qualitätsprodukten, wie etwa Stollen oder Marzipan, in
Spezialitätenläden. 94 Die Firma Euro American Brands hingegen spezialisiert sich auf Top Marken in der
Süßwarenbranche aus Europa. 95 Deutsche Marken in ihrem Portfolio sind z.B. Bahlsen und Ritter Sport.
Insbesondere bei Importeuren, die sich auf Marken spezialisieren, kommt es zu einer interessanten
Wechselwirkung: Hersteller haben ein großes Interesse daran, mit einem erfolgreichen Importeur
zusammenzuarbeiten, der ein gutes Netzwerk an Kontakten besitzt. 96 Gleichzeitig profitiert ein
Importeur davon, starke deutsche Marken in seinem Portfolio zu führen, da der Wiedererkennungswert
bei Konsumenten mit Affinität zu deutschen Produkten und somit ein höheres Kaufinteresse dieser
Kunden gegeben ist. Weiterhin könnte sich das Interesse anderer Markenhersteller an einer
Zusammenarbeit mit dem Importeur verstärken, da dieser bereits über ein entsprechendes Netzwerk an
geeigneten Vertriebspartnern verfügt. Hersteller sollten sich dieser Konstellation bei
Geschäftsverhandlungen bewusst sein. Die Firma Chicago Importing hatte sich ursprünglich auf
skandinavische Produkte spezialisiert, vertreibt jedoch seit der Übernahme eines anderen Importeurs
im Jahr 2007 auch Produkte aus Deutschland und den Niederlanden. 97 Idealerweise sollten Exporteure
ihre Importeure als ihre direkten Vertreter behandeln und sich strategisch abstimmen.
In einigen Fällen gründen Hersteller nach mehrjähriger Zusammenarbeit mit Importeuren eine eigene
Verkaufsniederlassung. Beispielsweise gründete die Käserei Champignon aus Bayern eine eigene
Niederlassung in New Jersey, die Champignon North America, Inc. 98 Eine weitere Möglichkeit bestehet
darin, einen individuell agierenden Geschäftsführer einzustellen, der ein Netzwerk von Importeuren vor
Ort steuert und koordiniert. Eine eigene Vertriebsniederlassung zu gründen ist, abgesehen von einer
Produktionsstätte in den USA, die ressourcenintensivste Variante, gewährt dem Exporteur aber die
maximale Kontrolle über den Vertrieb seiner Produkte.
Broker
•
•
•
•
Wichtige Verbindung zwischen Importeur, Distributor und Handel
Wird nicht Eigentümer der Ware, sondern ist reiner Verkaufs- und Marketingdienstleister
Verlängerter Arm des Importeurs: Absatzorganisation, Außendienst, lokales Netzwerk
Beobachtung und Rückmeldung über Marktbedingungen, Handelslandschaft,
Konkurrenzprodukte
Broker sind die eigentlichen Türöffner zum Handel. Die Kontaktaufnahme zum Einzelhandel gestaltet
94
95
96
97
98
Haram Christensen http://www.haramchris.com/index.php Stand 23.04.2013
Euro American Brands http://www.euroamericanbrands.com/ Stand 23.04.2013
Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 19.04.2013
Chicago Importing http://www.chicagoimporting.com/index.html Stand 23.04.2013
Champignon North America, Inc. http://www.champignon-usa.com/about.html Stand 23.04.2013
43
sich sowohl für Hersteller, als auch für Importeure und Distributoren vor Ort schwierig. Die Nachfrage
nach Regalfläche in den Märkten ist groß und eine Terminvereinbarung ist oftmals nur nach intensiven
Bemühungen möglich. Die Kommunikation zum Einkäufer wird meistens über Broker geregelt. Während
Importeure und Distributoren auch andere Aufgaben wahrnehmen, ist es dem Broker durch Besuche vor
Ort möglich, ein Netzwerk und intensive Kontakte aufzubauen. Zusätzlich zu ihrem eigentlichen
Aufgabengebiet stellen viele Broker ihr fundiertes Marktwissen zur Verfügung und bieten beispielsweise
Beratung und Betreuung von Unternehmen beim Markteintritt an. Die Entlohnung eines Brokers kann
auf unterschiedliche Weise erfolgen. In den meisten Fällen wird entweder eine monatliche Gebühr,
oder aber eine prozentuale Entlohnung gezahlt.
Die langfristige Marktbearbeitung seitens der Hersteller ist wichtig, um die Aufmerksamkeit des
Brokerpersonals auf ihre Produkte zu lenken. Es gibt einige nationale Broker, die vor allem die großen
Einzelhandelsketten bedienen und viele hundert kleinere und regional begrenzte Firmen, die sich auf
kleine Ketten oder bestimmte Vertriebsformate spezialisieren.
Wholesaler (Großhändler) 99
•
•
•
•
Lagerung und Fuhrpark
Warenanlieferung bis Rampe
Großhändler berechnen einen Prozentsatz des Warenwertes für ihre Dienstleistung
Der Großhändler wird Eigentümer der Ware
Wholesaler können ein wichtiges Glied zwischen Hersteller und Einzelhändler darstellen. Großhändler
nehmen dem Hersteller die Ware in großen Mengen ab und verkaufen diese gegen einen Aufpreis an
den Einzelhandel weiter. Insbesondere im transatlantischen Handel können die großen
Abnahmemengen einen Vorteil darstellen. Hersteller haben ein Interesse daran, größere Mengen zu
verschiffen, um die Transportkosten pro Stück zu senken. Einzelhändler hingegen verlangen Flexibilität
und bestellen meist kleinere Mengen, um die eigenen Lagerbestände gering zu halten. Ein
zwischengeschalteter Großhändler kann sich aus diesem Grund als überaus nützlich erweisen.
Das Unternehmen C&S Wholesale Grocers ist der größte Wholesaler in den USA und liefert rund 95.000
verschiedene Produkte aus den 50 Standorten des Unternehmens an Supermarktketten, unabhängige
Läden und Organisationen. 100 Die regionalen Warenlager des Unternehmens sind in allen Regionen –
insgesamt in 12 Staaten – der USA angesiedelt, jedoch liegt ein eindeutiger Schwerpunkt auf dem
Nordosten. Unter anderem zählen die großen Supermarktketten Giant, Target und Safeway zu den
Kunden von C&S Wholesale Grocers.
Distributor
•
•
99
Verteilerservice zu einzelnen Läden
Regalpflege/Merchandising
WiseGEEK http://www.wisegeek.org/what-is-a-wholesaler.htm Stand 29.04.2013
C&S Wholesale Grocers http://www.cswg.com/ Stand 29.04.2013
100
44
•
•
•
Produktauswahl und –wechsel (abhängig von den geographischen und demographischen
Gegebenheiten)
Distribution innerhalb der Ladenkette
Kommunikation mit dem Importeur, Erstellung eines strategischen Plans
Distributoren sind mehr als Großhändler. Sie unterhalten große Warenlager, vermarkten zum Teil,
übernehmen die Regalpflege und bieten auch eine strategische Beratung gegenüber Importeuren und
Einzelhändlern an. Viele Supermarktketten geben dem Distributor exklusive Regalflächen, die dann mit
allen möglichen Produkten des Distributors bestückt werden. Auch administrative Aufgaben und
Unterstützung bei der Vermarktung zählen zum Wirkungsbereich eines Distributors. Distributoren
spezialisieren sich in der Regel nicht auf bestimmte Produktkategorien, sondern lagern und verteilen
eine Vielzahl von Produkten. Ein großer Distributor ist beispielsweise Kehe Foods mit bis zu 50.000 SKUs
(stock keeping units oder Einzelprodukte).
Die Rollen zwischen Importeuren, Brokern und Distributoren überschneiden sich häufig. Viele
Importeure sind gleichzeitig Broker oder Distributor und einige Einzelhändler und Distributoren
übernehmen auch Importeursfunktionen. Dies hängt von der Region, dem einzelnen Unternehmen, oder
den Produkten bzw. Marken der Hersteller ab. Das Unternehmen Haram Christensen nimmt
beispielsweise gleichzeitig die Funktionen eines Importeurs und nationalen Distributors wahr und
arbeitet dabei ebenfalls eng mit Brokern zusammen. 101
Gute Importeure, Distributoren und Broker können essentielle Bestandteile eines erfolgreichen
Markteintritts sein, jedoch bekommen diese zahlreiche Anfragen von Herstellern weltweit. 102 Die
Beratungsfirma Export Solutions rät deshalb zu verschiedenen Vorgehensweisen, um den Distributoren,
aber auch Importeuren und Brokern dennoch im Gedächtnis zu bleiben und Interesse am Produkt zu
wecken. Die gute und kompakte Vorbereitung von Informationen kann hier der Schlüssel sein:
 Unique Selling Proposition (USP, Alleinstellungsmerkmale). Was macht das Produkt
besonders? Dies kann beispielsweise Funktionalität (Inhaltsstoffe), Qualität, Geschmack oder
Preis-Leistung sein. Distributoren wissen, dass Produkte mit anderen um Regalfläche
konkurrieren. Aus diesem Grund wird das Interesse an Produkten größer sein, wenn sie ein
überzeugendes Verkaufsmerkmal haben.
 Marktrecherche. Für den Geschäftspartner ist es wichtig zu wissen, wie informiert der
Hersteller über den jeweiligen Zielmarkt ist. Im Allgemeinen sollte der Hersteller vor
Markteintritt Kenntnisse bezüglich lokaler Preisstrategien, Vertriebsstrukturen und Sortiment
der einzelnen Supermärkte besitzen. Storechecks vor Ort können sehr aufschlussreich sein.
 Investition. Was ist das Herstellerunternehmen bereit in den Markt zu investieren? Neben der
Definition des USP ist dies die wichtigste Überlegung, die ein Unternehmen anstellen muss. Der
Eintritt in einen fremden Markt ist in den meisten Fällen mit höheren Kosten verbunden. Diese
Kosten können beispielsweise Listungsgebühren, die Entwicklung von Marketingmaterialien,
101
102
Haram Christensen http://www.haramchris.com/index.php Stand 23.04.2013
Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 19.4.2013
45
sowie die Bereitstellung von Mustern beinhalten. Der Importeur, Distributor oder Broker trägt
ein gewisses Risiko bei der Aufnahme eines neuen Produktes in das Portfolio. Die Zusicherung,
dass zumindest anteilig Kosten der Markenbildung vom Hersteller getragen werden, ist ein
wichtiges Signal an den Geschäftspartner.
 Erfolgsgeschichten. Ist das Produkt bereits in anderen Ländern erfolgreich? Insbesondere
angrenzende Märkte wie Kanada oder aber Einzelhändler, die dem Geschäftspartner geläufig
sind, können hier von Vorteil sein.
 Produktkategorie. Wer sind die Wettbewerber eines Produktes? Ein attraktives Nischenprodukt
zu platzieren kann für den Distributor, Importeur oder Broker leichter sein, als ein Produkt, das
mit starken, etablierten Marken im Wettbewerb steht.
 Profitabilität. Verdient der Distributor/Broker/Importeur mit dem Vertrieb des Produktes
Geld? Dem amerikanischen Geschäftspartner ist bewusst, dass er einem Zwiespalt gegenüber
steht: Einerseits werden zum Beginn der Geschäftstätigkeit in einem neuen Ländermarkt
weniger Umsätze generiert. Andererseits kann er mit geringem Mehraufwand ein Produkt
vorstellen, wenn schon andere Produkte in dieser Kategorie gelistet sind. Überzeugende
Argumente (USPs), dass sich dieses Produkt am Markt etablieren wird, werden dem Hersteller
helfen, einen guten Geschäftspartner für sich zu gewinnen.
Retailer/Einzelhändler
Der Einzelhändler ist das direkte Absatzmedium an den Verbraucher und übernimmt die Vermarktung
und den Verkauf von Produkten. 103 Insbesondere bei Konsumgütern, den sogenannten Fast Moving
Consumer Goods, ist der Vertrieb durch Supermärkte vorteilhaft, da eine größere Konsumentengruppe
zu geringeren Kosten erreicht werden kann, als dies beispielsweise durch einen Direktvertrieb an die
Endkonsumenten möglich wäre.
Insbesondere in den letzten Jahren sind Einzelhändler dazu übergegangen, Verantwortung teilweise an
ihre Handelspartner abzugeben. So sollen Aufgaben wie beispielsweise Regalpflege zunehmend von
Distributoren oder Brokern mit übernommen werden. Weiterhin ist ein Trend hin zu Eigenmarken
erkennbar, die zusätzliche Konkurrenz zu Markenprodukten darstellen.
Zum Abschluss dieses Abschnittes, welcher der Vorbereitung auf Geschäftstermine in den USA dienen
soll, werden noch einige häufige Fehler angesprochen, die laut dem Export Handbook von Export
Solution insbesondere von Neulingen in diesem Zielmarkt begangen werden.
 Industrierecherche - Eine differenzierte Analyse des Marktes ist sehr wichtig. Ein Wachstum
dieser Branche in anderen Ländern bedeutet nicht zwangsläufig ein Wachstum in diesem
Zielmarkt. Kenntnisse über Nachfrage und Preisgefüge sind essentiell.
103
In Anlehnung an Encyclopaedia Britannica http://www.britannica.com/EBchecked/topic/574437/supermarket Stand 30.04.2013
46
 USP - Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Definition der Unique Selling Proposition sehr wichtig.
Ist ein Produkt nahezu identisch mit einem anderen und wird dieses zu einem höheren Preis
angeboten, so kann es schwierig sein, eine Kundenbasis aufzubauen.
 Preisfindung - Den Preis für den neuen Zielmarkt richtig zu definieren ist eine komplexe
Aufgabe und stark von der Beschaffenheit des Produktes abhängig. Ein häufig begangener
Fehler ist laut Export Solutions, den Preis zu hoch anzusetzen. Zwar sind Konsumenten oftmals
dazu bereit, höhere Preise für internationale Qualitätsprodukte zu zahlen, jedoch sollten die
Produkte preislich nicht allzu stark von der Konkurrenz abweichen. Auch muss der Hersteller
bedenken, dass zusätzlich zu den Herstellungskosten noch Kosten für beispielsweise Zoll und
Transport, sowie Margen für Importeure und ggf. Broker und Distributoren eingerechnet werden
müssen.
 Die Sprache der Etiketten - Die Nutrition Facts müssen auf Englisch verfasst werden und den
Spezifikationen der FDA entsprechen, doch sollte auch darüber nachgedacht werden, die
Beschriftung auf der Verpackung bzw. den Namen des Produktes auf Englisch zu verfassen. Bei
Produkten, die eine klare Verbindung zu Deutschland aufbauen sollen, kann eine deutsche
Beschriftung einen gewissen Charme ausmachen, jedoch sollte im Allgemeinen vor Markteintritt
überlegt werden, ob die Beschriftung auf den Konsumenten ansprechend wirkt.
 Besuch des Zielmarktes - Im Zeitalter des Internets ist die weltweite Kommunikation sehr
einfach geworden. Trotzdem sollten sich Exportmanager regelmäßig die Zeit nehmen, ihre
Zielmärkte zu besuchen, mit den Geschäftspartnern persönlich zu sprechen und sich vor Ort ein
Bild von den Produkten im Regal zu machen.
 Erwartungen - Optimismus ist gut und notwendig, um im internationalen Handel erfolgreich zu
sein. Trotzdem sollte man darauf bedacht sein, die Erwartungen an den vielversprechenden,
aber auch hart umkämpften amerikanischen Markt auf einem realistischen Niveau zu halten.
Gespräche mit Industrieexperten können besonders für Neueinsteiger in den US-Markt
aufschlussreich und wegweisend sein.
Auf die einzelnen Geschäftsformate des Lebensmitteleinzelhandels wird in Abschnitt 4.4 noch genauer
eingegangen.
6.4 Kontaktaufnahme mit potentiellen Vertriebspartnern
Es gibt mehrere Wege, mit potentiellen Geschäftspartnern in Kontakt zu treten. Die direkte Ansprache
per Telefon oder E-Mail ist sicherlich die einfachste und schnellste Form. Doch wie bereits erwähnt
erhalten mögliche Geschäftspartner im Zielmarkt eine Vielzahl an Anfragen, sodass diese Bemühungen
häufig nicht zielführend sind. Auch ist zu beachten, dass eine Kontaktaufnahme mit einem möglichen
Geschäftspartner erst dann sinnvoll ist, wenn das Unternehmen über ausreichende Marktinformationen
verfügt und in der Lage ist, die Etikettierungsvorschriften umzusetzen, um die künftige
Zusammenarbeit nicht zu gefährden.
47
Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an einem Exportförderprogramm, bei dem Informationen
zum Zielmarkt vermittelt, und Termine mit potentiellen Geschäftspartnern vereinbart werden. 104 Die
Möglichkeit Storechecks durchzuführen sowie sich ein Bild von den Produkten und den Konsumenten vor
Ort zu machen, ist besonders für Markteinsteiger sehr aufschlussreich.
Weiterhin wird in der Süßwarenbranche häufig die Möglichkeit genutzt, Kontakte auf Messen
herzustellen. Dies bietet einerseits die Möglichkeit, potentielle Partner persönlich zu treffen und
Produkte verkosten zu lassen und andererseits potentielle Geschäftspartner aus unterschiedlichen
Ländern zum selben Zeitpunkt zu treffen, ohne für diese erste Kontaktaufnahme in das jeweilige
Zielland reisen zu müssen.
Experten raten jedoch, nach der Messe intensive Recherchen durchzuführen, oder aber
vielversprechende Kontakte vor Ort an deren Standort zu besuchen. 105 Auch Reference & Credit Checks
zu Beginn der Geschäftsbeziehungen durch Unternehmen wie Dun & Bradstreet oder Coface können
dem Hersteller helfen, eine transparente Geschäftsbasis zu dem Handelspartner vor Ort aufzubauen.
Einige der wichtigsten Messen in den USA werden in diesem Zusammenhang kurz genannt:

Sweets & Snacks Expo, 20. – 22.5.2014, Chicago
http://www.sweetsandsnacks.com/

Fancy Food Show
 Sommer: 29.06. – 01.07.2014, New York
 Winter: 19.01. – 21.01.2014, San Francisco
http://www.specialtyfood.com/fancy-food-show/

PLMA’s Private Label Trade Show, 17. – 19.11.2013, Chicago
http://plma.com/
6.5 Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH)
Im Folgenden werden die einzelnen Formate des Lebensmitteleinzelhandels dargestellt. Diese
überschneiden sich teilweise, da Store-Formate Weiterentwicklungen bereits bestehender Formate
darstellen können.
Traditionelle Lebensmitteleinzelhändler / Supermärkte (Grocery Stores)
Der klassische Supermarkt führt ein breites Sortiment an Lebensmitteln, Fleisch, Obst und Gemüse und
macht im Schnitt jährlich ungefähr $15-20 Millionen Umsatz. 106 Diese Geschäfte führen i.d.R. – je nach
Größe des Geschäfts - zwischen 15.000 und 60.000 Produkte und haben häufig eine sogenannte “Deli”Servicetheke (Fleischaufschnitt, Käse, Feinkostsalate usw.) und eine angeschlossene Bäckerei. Die
Ketten Giant 107 und Safeway 108 in Washington D.C. sind klassische Supermärkte.
104
105
106
107
108
Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 30.4.2013
Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 30.4.2013
Vgl. FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Stand 15.04.2013
Vgl. Store-Webseite, www.giantfood.com Stand 15.04.2013
Vgl. Store-Webseite, www.safeway.com Stand 15.04.2013
48
Fresh Format
Im Gegensatz zu traditionellen Supermärkten spezialisieren sich Fresh Stores auf verderbliche Ware und
bieten in ihrer Grundausstattung andere Produkte als traditionelle Einzelhändler an, vor allem in den
Bereichen ethnische, unbehandelte und Bio-Produkte. 109 Beispiele hierfür sind die erfolgreiche
Supermarktkette Whole Foods 110, Publix Greenwise, 111 sowie einige unabhängige Lebensmittelhändler.
Limited-Assortment Store/Discounter
Discounter bzw. Limited-Assortment-Stores sind LEHs mit keinen “Extras”, niedrigen Preisen, wenig
oder keinen Dienstleistungen und weniger als 2.000 Produkten mit wenig bzw. keinen verderblichen
Waren wie bspw. Aldi, Trader Joe‘s oder Sav-A-Lot 112. Auch Discounter, die ein begrenztes Sortiment
führen und überwiegend Eigenmarken anbieten, sind überregional erfolgreich. Diese Discounter
konzentrieren sich auf nur zwei bis drei der Bestseller einer jeweiligen Kategorie und bieten diese bis
zu 50% reduziert in nahegelegenen Supermärkten an. Anders als in Deutschland hat sich dieses
Handelsformat allerdings bis jetzt nicht als führendes Modell erwiesen.
Superstore
Ein Superstore ist ein Supermarkt mit mindestens 3.000 m2 Verkaufsfläche und einem Umsatz von
mindestens $12 Millionen pro Jahr. Zusätzlich zu Lebensmitteln führen diese Geschäfte auch ein breites
Sortiment an non-food Produkten. Auch verfügen diese Geschäfte über Spezialabteilungen und bieten
weitreichenden Service an.
Warehouse Stores
Ein Warehouse Store ist ein Lebensmittelgeschäft, das einen begrenzten Service, jedoch Produkte zu
günstigen Preisen anbietet. 113 Im Gegensatz zu Discountern werden die Produkte jedoch zumeist in
großen Mengeneinheiten verkauft. Auch werden die Produkte häufig in den Transportverpackungen zum
Verkauf angeboten, anstatt sie einzeln zu platzieren.
Super Warehouse
Das Super Warehouse ist eine Mischung aus traditionellen, großen Supermärkten und Warehouse Stores
mit hohen Volumina. Super Warehouses bieten eine Reihe von Dienstleistungen und verderbliche Waren
von guter Qualität zu reduzierten Preisen an. Ein Beispiel hierzu ist Cub Foods 114.
Andere (kleine Lebensmittelshops)
Auch existieren kleine Eckläden, die nur eine begrenzte Auswahl an Grundnahrungsmitteln und andere
Produkte des täglichen Bedarfs führen. 115 Diese Geschäfte setzen in der Regel weniger als $1 Millionen
jährlich um.
109
110
111
112
113
114
115
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.wholefoodsmarket.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.publix.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.aldi.us, www.save-a-lot.com Stand 15.04.2013
FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.cub.com Stand 15.04.2013
FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Stand 15.04.2013
49
Convenience Stores (traditionelle)
Convenience Stores sind tendenziell kleinere Geschäfte mit höheren Margen. Das Produktsortiment
setzt sich hauptsächlich aus Grundnahrungsmitteln, nicht-Lebensmitteln, und küchenfertigen bzw.
verzehrfertigen Gerichten zusammen. Inzwischen wurden viele Tankstellen um einen Convenience
Store erweitert. Auch die erfolgreiche Kette SevenEleven kann zu den Convenience Stores gezählt
werden.
Wholesale Club
Wholesale Clubs sind eine Mischung aus Einzel- und Großhandel mit kostenpflichtiger Mitgliedschaft.
Anders als bei den Metro-Läden in Deutschland können auch Privatkunden in den Clubs einkaufen,
nachdem sie eine Jahresmitgliedschaft von $25 bis $50 bezahlt haben. Die Auswahl von Produkten ist
limitiert und die Produktpräsentation entspricht einem Großhandelsformat (Großpackungen). Die
typische Größe sind etwa 11.000 m2 und 60 bis 70% des Umsatzes werden durch Nicht-Lebensmittel
generiert. Die Lebensmittelprodukte sind auf Massenverkauf ausgerichtet. Beispiele für dieses
Handelsformat sind z. B. Costco 116 und Sam’s Club 117.
Supercenters
Supercenter sind eine Zusammenstellung von einem großen Food/Drug Store (siehe oben) und einem
Geschäft für Massenprodukte. Diese Supercenter führen eine große Auswahl an Lebensmitteln und
Nicht-Lebensmitteln. Die durchschnittliche Größe liegt bei über 16.000 m2. Nahrungsmittel nehmen
etwa 40% der Fläche in Anspruch. Wal Mart’s Supercenter ist das wohl erfolgreichste Format im
Lebensmitteleinzelhandel weltweit. Nur wenige der großen, deutschen Lebensmittelhersteller sind in
den Supercentern gelistet. Anders als viele überregionale Gruppen, verlangt Wal-Mart keine
Listungsgebühren sondern den kleinstmöglichen Preis und eine reibungslose Anlieferung der Produkte.
Weitere Beispiele sind Super Target 118 und Meijer 119.
Dollar Stores
US-amerikanische Dollar Stores sind ähnlich wie „1-Euro-Läden“ eingerichtet: Jedes Produkt kostet nur
wenige US-Dollar. Diese Geschäfte führten ursprünglich eine Auswahl an nicht verderblichen
Lebensmitteln, Party-Bedarf und Dekorationsprodukten, sind aber in den letzten Jahren dazu
übergegangen, auch Lebensmittel und Verbrauchsgüter zu sehr aggressiven Preisen anzubieten, die
bereits jetzt zwischen 20 und 66% zu ihrem Umsatz beitragen. Beispiele sind Dollar General 120, Dollar
Tree 121 und Family Dollar 122.
Drug Stores
Diese Läden bestehen aus einer Apotheke, in der rezeptpflichtige Medikamente verkauft werden.
Jedoch werden mindestens 20% des Gesamtumsatzes durch Verbrauchsgüter, Waren des täglichen
116
117
118
119
120
121
122
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Store-Webseite, www.costco.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.samsclub.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.target.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.meijer.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.dollargeneral.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.dollartree.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.familydollar.com Stand 15.04.2013
50
Bedarfs, wie beispielsweise Pflegeprodukte und Kosmetika, sowie saisonale Waren erwirtschaftet.
Diesem Vertriebskanal gehören Ketten wie z. B. CVS 123 und Walgreens 124 an, jedoch nicht solche wie
The Medicine Shoppe 125, in der fast ausschließlich rezeptpflichtige Produkte angeboten werden.
Military Commissaries
Die sogenannten Military Commissaries sind innerhalb von Kasernen gelegene Supermärkte. Davon gibt
es rund 180 in den USA. Viele verfügen über bis zu 8 Meter Regalfläche, die mit deutschen Produkten
bestückt sind. Der Erfolg von deutschen Produkten in den Commissaries geht nicht zuletzt auf die
Vielzahl deutscher Ehefrauen von US Soldaten und die Vorlieben der in Deutschland stationierten
Soldaten zurück. Diese Läden werden, wie andere Ketten auch, von Importeuren und Distributoren
beliefert.
Um tatsächlich alle der rund 45.000 Supermärkte in den USA beliefern zu können, müsste stark in
Distributionsstrukturen investiert werden. Die meisten deutschen Spezialitätenprodukte sind in weniger
als 1.000 Geschäften erhältlich.
Obwohl die nationale Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels, zum Teil aufgrund des stetigen
Drucks von Wal-Mart, zunimmt, gibt es in jeder der 52 Millionenstädte der USA mindestens eine lokal
dominierende Kette. Die erfolgreichsten fünf nationalen bzw. überregionalen Ketten in den USA haben
gemeinsam einen Marktanteil von 41%. Zum Vergleich: In Großbritannien haben die erfolgreichsten fünf
Lebensmitteleinzelhändler einen Marktanteil von über 80%. Im Folgenden sollen einige der
erfolgreichen Handelsketten in den USA beschrieben werden.
Regional führende Supermarktketten
Jede Großstadt in den USA verfügt über mindestens eine LEH-Kette mit über 100 Geschäften, wie Marsh
in Indiana, Giant Eagle in Pennsylvania und Ohio, Spartan in Michigan, oder Harris Teeter in North
Carolina, die über einen großen Marktanteil und eine hohe Kundenbindung verfügen. Die besonders
erfolgreichen Ketten wie Wegmans in New York, HEB in Texas oder Meijers in Michigan, führen ein
umfangreiches Sortiment an Frischwaren und internationalen Spezialitäten. Manche Ketten, wie
Meijers, haben seit einigen Jahren auch eine deutsche Sektion, andere integrieren deutsche Marken in
die jeweilige Produktkategorie.
Überregionale Supermarktketten
In den letzten zehn Jahren kam es zu einer Konzentration lokal führender Ketten zu großen,
überregionalen Gruppen. Damit versucht man, sich gegen den zunehmenden Druck von Wal-Mart,
Costco oder Spezialisten wie Dean & De Luca zu wehren. Die fünf größten überregionalen Ketten sind
Albertsons/SuperValu (mit Jewel Osco in Chicago), Safeway (mit Dominick‘s in Chicago, Lucky in Los
Angeles und Genuardis in Pennsylvania), Kroger (mit Ralphs in Los Angeles), Ahold (Entlang der
123
124
125
Vgl. Store-Webseite, www.cvs.com Stand 15.04.2013
Vgl. Store-Webseite, www.walgreens.com Stand 15.04.2013
Vgl. Store-Webseite, www.medicineshoppe.com Stand 15.04.2013
51
Ostküste mit Giant und Stop & Shop), Delhaize (1.400 Supermärkte unter Food Lion und Hannaford
Marken). Auch Tengelmanns A&P gehört dazu, obwohl diese Kette in den letzten Jahren
Umsatzeinbußen hinnehmen musste.
Spezialitätengeschäfte oder unabhängige Ketten
Darunter fallen die „German Delis“, also die traditionellen deutschen Läden, von denen noch ca. 1.500
in den USA vorhanden sind. In den 50er und 60er Jahren waren dies noch mehr als 10.000 Geschäfte.
Der rapide Schwund beruht in vielen Fällen darauf, dass keine Nachfolger für die deutschen Betreiber
gefunden wurden, obwohl deren Geschäfte finanziell durchaus erfolgreich gewesen wären. Die
Nachfolger ändern in der Regel entweder das Verkaufskonzept oder schließen den Laden ganz. Die
heute erfolgreichsten Spezialitätengeschäfte bieten eine große Bandbreite an internationalen
Spezialitäten an. Auch können deutsche Produkte, insbesondere in Chicago, oftmals in osteuropäischen
Spezialitätengeschäften erworben werden.
Spezialitätenketten mit jeweils drei bis 15 Läden
Zu den Spezialitätenketten gehören jeweils Rodmans 126 in Washington, Mollie Stone‘s 127 und
Andronicos 128 in San Francisco, Balducci 129 und Dean & De Luca 130 in New York, sowie Sunset Foods 131
und Treasure Island 132 in Chicago. Individuelle Einzelgeschäfte, die durch eine ungewöhnliche
Lebensmittelpräsentation und Ladendekoration ihrer Kundschaft ein ganz besonderes Einkaufserlebnis
bieten, sind Jungle Jim’s 133 in Indiana (der bis zu 150 deutsche Produkte führt), Stew Leonard’s 134 in
Connecticut oder A Southern Season 135 in North Carolina. Darunter fallen zum Beispiel auch Cost
Plus/World Market 136 und Harry & David 137. Cost Plus/World Market ist mit über 170 Läden eines der
wichtigsten Spezialitätengeschäfte für importierte Produkte aus Deutschland.
Auch über das Internet werden deutsche Spezialitäten an Konsumenten verkauft. German Deli 138und
German Food Express 139 sind die größten, auf deutsche Produkte spezialisierte Onlineshops. Allerdings
bietet auch Amazon.com seit kurzem internationale Spezialitäten aus Deutschland an. Der
Internetverkauf von Lebensmitteln und Direktversand an Haushalte wird von vielen großen Ketten wie
Wal-Mart, Kroger oder Publix vorangetrieben.
Die traditionellen Supermärkte machen mit rund 40.000 Geschäften in den USA 60% der gesamten
Lebensmittelvertreibenden Industrie aus, gefolgt von rund 3.600 Supercentern (z.B. Walmart) und
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Vgl.
Store-Webseite, www.rodmans.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.molliestones.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.andronicos.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.balduccis.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.deandeluca.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.sunsetfoods.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.tifoods.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.junglejims.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.stewleonards.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.southernseason.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.worldmarket.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.harryanddavid.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.germandeli.com Stand 15.04.2013
Store-Webseite, www.germanfoodexpress.com Stand 15.04.2013
52
1.300 Wholesale Clubs (z.B. Costco). 140 Große Ketten, die insbesondere für ihre internationalen Marken
bekannt sind, sind unter anderem Meijer, Wakefern/Shop Rite und Whole Foods.
6.6 Preiskalkulation
Die Preiskalkulation spielt beim Eintritt in den US-Markt eine wichtige Rolle und enthält zum Teil
Elemente, die in Deutschland nicht zum Tragen kommen. Abgesehen von höheren Transportkosten
aufgrund langer Lieferwege ist das System von Importeur, Broker, Distributor und Einzelhändler bei der
Kalkulation mit zu berücksichtigen. Weiterhin können noch weitere, individuelle Kosten hinzukommen,
wie monetäre (z.B. Listungsgebühren, Werbeschaltungen) oder nichtmonetäre (z.B. zusätzliche,
kostenfreie Ware für Aktionen) Marketingkosten, die in dieser Kalkulation nicht enthalten sind.
Die nachfolgende Beispielkalkulation beschreibt die Kosten der verschiedenen Akteure innerhalb der
Lieferkette und soll einen Anhaltspunkt für die eigene Kalkulation geben. Die hierbei angegebenen
Margen stellen Richtwerte dar und können von den tatsächlichen Werten abweichen.
Beispiel einer Top-Down-Kalkulation basierend auf einem Endverbraucherpreis von $2,49:
Abbildung 10: Top-Down Preiskalkulation
Quelle: Peter Leiendecker, Euro-American Brands LLC, „Finding the most suitable importer in the United States”
Die Zollsätze für Produkte sind sehr unterschiedlich (z.B. 0% für Kekse und Biskuits, 5% bis 7% für
Schokolade und Konfekte). Um die Kalkulation zu vereinfachen ging man deshalb von einem
durchschnittlichen Prozentsatz von 15 % für Seefracht und Zoll aus.
Auch wenn die Margen der verschiedenen Einzelhändler sehr stark vom Produkt und möglichen Aktionen
abhängen, so sollte man mit einem Aufschlag dieser von ca. 30% rechnen. Um die Ware an die
Einzelhändler zu verteilen, rechnet man zusätzlich mit ca. 28% Aufschlag für den Distributor. Der
140
Export Solutions “Selling to the USA Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 30.4.2013
53
Importeur wiederum schlägt ca. 28% auf den Preis auf, um seine Kosten zu decken und profitabel
arbeiten zu können. Um die Verbringung der Ware vom Destinationshafen zum Importeur abzudecken,
werden ca. 88 Cent kalkuliert. Die Kosten für den Zoll sowie die Transportkosten von Deutschland in
die USA werden auf ca. 15% geschätzt. In dieser Kalkulation wurde noch ein Wechselkurs von 1.31
(EUR/USD) angenommen, wodurch am Ende ein FOB Preis von 0.555 Euro zustande kommt, um das
Produkt für $2,49 im Geschäft verkaufen zu können.
54
7. Konsumentenverhalten
Das Verhalten und die Beweggründe der amerikanischen Konsumenten zu verstehen ist essentiell für
jeden internationalen Lebensmittelhersteller, der einen Markteintritt in die USA plant.
Industrieexperten geben oftmals zu bedenken, dass der US-Markt kaum mit einem anderen Markt zu
vergleichen ist. 141 Selbst westliche Märkte wie Deutschland oder Frankreich unterscheiden sich laut
Expertenmeinung deutlich vom amerikanischen Markt. Dieser Abschnitt soll dem Leser eine Einführung
und einen Überblick über die wichtigsten Faktoren des Konsumentenverhaltens liefern.
7.1 Allgemeiner Überblick
„Der US-Amerikaner ist konsumorientiert“ - das ist das allgemeine Bild, das die restliche Welt von den
USA hat. Doch ist dies tatsächlich so oder handelt es sich um einen stereotypischen Trugschluss?
Bis vor einigen Jahren wurde das Konsumverhalten der Bevölkerung innerhalb und außerhalb der USA
oftmals mit dem Schlagwort „consumerism“ (deutsch: Verbraucherherrschaft, Konsumerismus)
betitelt. 142 Bei Verbraucherexperten besteht jedoch Einigkeit, dass sich das Verhalten der
Konsumenten im Wandel befindet. Insbesondere die Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 habe
nachhaltigen Einfluss auf das Konsumverhalten der Amerikaner gehabt. Allgemein wird berichtet, dass
der US-Konsument wieder zu alter Stärke gefunden hat. 143 Ob dies der Realität entspricht bleibt
fraglich. Seit der Krise im Jahr 2008 ist der persönliche Konsum der Bevölkerung durchschnittlich um
etwa 0,9% pro Jahr gewachsen. Dies entspricht der langsamsten Zuwachsrate seit Ende des Zweiten
Weltkriegs. Dieser Durchschnittswert ist allerdings differenziert zu betrachten: Insbesondere zu Beginn
der Krise waren starke Rückgänge zu verzeichnen, wohingegen seit Mitte 2009 wieder ein Wachstum zu
beobachten ist. Vergleicht man diesen Durchschnitt jedoch mit früheren Werten, so erscheint diese
Zuwachsrate tatsächlich gering. Vor der Wirtschaftkrise, im Zeitraum 1996 bis 2007, lag der jährliche
Zuwachs bei rund 3,6%. Nichtsdestotrotz ist eine Wachstumstendenz erkennbar. Es bleibt abzuwarten,
wie sich das Konsumverhalten der amerikanischen Bevölkerung in Zukunft entwickelt. Eine Tendenz ist
jedoch nach Aussagen der Experten deutlich erkennbar: Der „consumerism“, wie er vor der Krise
betrieben wurde, existiert in dieser Form nicht mehr.
Doch nicht nur die prozentuale Entwicklung des Konsums ist für ein Unternehmen, das am US-Markt
agiert oder einen Markteintritt plant, relevant. Vielmehr ist es entscheidend, die Natur und die
Beweggründe der Amerikaner bei der Produktauswahl zu verstehen, um das Produktangebot
entsprechend anpassen zu können.
141
142
143
Vgl. Universal Consensus http://www.universalconsensus.com/services/private-sector/american-consumer-behavior/ Stand 04.06.2013
Vgl. US News “5 traits of the New American Consumer” http://money.usnews.com/money/personal-finance/articles/2010/09/22/5traits-of-the-new-american-consumer Stand 05.06.2013
Vgl. Project Syndicate “The American Comsumer is Not Okay” http://www.project-syndicate.org/commentary/america-s-over-hypedconsumer-recovery-by-stephen-s--roach Stand 04.06.2013
55
John Quench, Professor an der Harvard Business School, fasst den amerikanischen Konsumenten
grundsätzlich mit den Adjektiven „neugierig“ und „probier-/risikofreudig“ zusammen. 144 Dies lässt den
Schluss zu, dass US-Konsumenten Innovationen und anderen neuen Produkten gegenüber aufgeschlossen
sind. Dieses Verhalten ist seiner Ansicht nach in einer Reihe von Charakteristika verankert, die die
Amerikaner ausmachen. Die prozentualen Veränderungen im Ausgabenverhalten außer Acht gelassen,
sind die USA, wie bereits an früherer Stelle erwähnt, ein reiches Land mit einem hohen pro Kopf
Einkommen. Folglich verfügen Amerikaner über mehr verfügbares Einkommen, als Personen in anderen
Ländern und können somit bei Anschaffungen größere Risiken eingehen. Auch ziehen Amerikaner im
Schnitt häufiger um, was Quench zu Folge dazu führt, dass Individuen immer neuen Einflüssen
ausgesetzt sind. Weiterhin sei die Neugierde der Konsumenten in den kulturellen Ursprüngen der USBevölkerung verwurzelt. Nahezu alle US-Bürger haben ausländische Vorfahren, was dazu führt, dass
Konsumenten grundsätzlich ethnischen und fremden Produkten gegenüber aufgeschlossener sind, als
dies beispielsweise in europäischen Ländern der Fall ist. Amerikaner legen nach Aussage Quenchs
großen Wert auf Individualismus und Differenzierung, die durch die Vielfalt inländischer und
ausländischer Produkte erreicht werden kann. Ein letzter Aspekt, der die Neugierde und
Aufgeschlossenheit der Konsumenten beeinflusst, ist die Technologie-Affinität. US-Konsumenten
verschiedener Altersstrukturen sind neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen und nutzen diese,
um sich über andere Produkte zu informieren. Der Status des „early adopters“, also dessen, der
frühzeitig neue Technologien und Produkte angenommen hat, bringt dem Konsumenten zusätzliche
Anerkennung.
Im folgenden Anschnitt soll genauer auf aktuelle Trends und Entwicklungen am US-Markt eingegangen
werden.
7.2 Branchenrelevante Verbrauchertrends
Das Verhalten der Konsumenten befindet sich in ständigem Wandel. Manche Trends sind dabei
relevanter für einige Branchen, als für andere. Die zwei dominierenden Trends, die Experten derzeit
beobachten, ist einerseits der zunehmende Einfluss neuer Technologien auf Kaufentscheidungen des
Konsumenten, und andererseits das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner. Jedoch sind
auch andere Entwicklungen deutlich erkennbar, die in diesem Abschnitt genauer beleuchtet werden
sollen.
Zunächst einmal sollte der „Konsument“ an sich betrachtet werden und seine Lebensumstände genauer
erläutert werden. 145 Lediglich 20% der Haushalte in den Vereinigten Staaten können als traditionell
bezeichnet werden. Das heißt, ein verheiratetes Paar mit Kindern. In 28% der Haushalte leben
verheiratete Paare ohne Kinder, dicht gefolgt von Single-Haushalten, die einen Anteil von 27%
144
145
Vgl. John Quench (Harvard Business School) “Cheers to the American Consumer” http://hbswk.hbs.edu/item/6154.html Stand
05.06.2013
Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 06.06.2013
56
ausmachen. Die ethnische Vielfalt der US-Bevölkerung wird bis zum Jahr 2020 vermutlich noch
zunehmen - insbesondere für die Bevölkerungsgruppe lateinamerikanischer Herkunft sehen Experten
Wachstum voraus. Auch sieht sich der Konsument heutzutage einer größeren Zeitknappheit gegenüber,
was auch Konsumentscheidungen mit beeinflussen kann. 146 Zudem hat sich das traditionelle
Rollenverständnis gewandelt, sodass heutzutage auch viele Männer den Einkauf erledigen.
Wie bereits im vorangegangenen Abschnitt erwähnt, sind amerikanische Konsumenten sehr
Technologie-affin. Das Smartphone ist der ständige Begleiter und erleichtert es den Käufern,
Produktangebote und Preise in Geschäften mit denen im Internet zu vergleichen. 147 Auch sei es ein
häufiges Phänomen, das Konsumenten zunächst ein Produkt im Geschäft ansehen, sich jedoch dazu
entschließen, es im Internet zu erwerben. Die Verwendung des Smartphones nimmt nachhaltig Einfluss
darauf, wie Konsumenten mit Produkten und Angeboten interagieren. 148 So wird beispielsweise
Printwerbung in den USA nicht mehr so stark eingesetzt, wie dies in der Vergangenheit der Fall war.
Stattdessen bekommen Kunden individuell auf ihr Kaufverhalten abgestimmte Angebote auf ihrem
Smartphone oder aber per E-Mail zugeschickt. Angesichts der Tatsache, dass sich Konsumenten selten
auf nur eine Informationsquelle konzentrieren - es wird beispielsweise gleichzeitig am Laptop
gearbeitet und ferngesehen - kann dies eine effektive Möglichkeit sein, die Aufmerksamkeit des
Konsumenten auf sich zu lenken. 149 Interessanterweise seien die Konsumenten, die das Smartphone am
intensivsten nutzen, nicht etwa sehr junge Menschen, bspw. Schüler und Studenten, sondern weibliche
Konsumenten in der Altersgruppe 35-54. 150 Eine weitere wichtige Neuerung im Hinblick auf
Technologien ist es, dass Konsumenten dazu übergehen, nicht in traditionellen Geschäften
einzukaufen, sondern virtuelle Geschäfte an öffentlichen Plätzen zu nutzen. So ist der Online
Lebensmittelhändler Peapod beispielsweise dazu übergegangen, große Plakatwände in Bahnstationen in
Städten wie Chicago anzubringen, bei welchen Kunden im vorbeigehen einen Code mit dem Telefon
scannen können und den Artikel auf diese Weise erwerben. Insbesondere bei der Etablierung einer
Marke kann das Smartphone also eine wichtige Hilfe sein.
Der andere, wegweisende Trend, der derzeit in den USA zu beobachten ist, ist das Streben nach
gesünderer Ernährung. 151 Konsumenten legen vermehrt Wert darauf, dass Lebensmittelprodukte
natürlich sind und gesunde Inhaltsstoffe enthalten. Besonders stark zu beobachten ist das Wachstum
des „Organic“-Segments, also der Bioprodukte. 152 Selbst in Zeiten der Krise sei das Wachstum dieses
Segments ausgeprägt gewesen und verzeichnete im Jahr 2009 mit 5,1% eine Zuwachsrate, die deutlich
über dem Durchschnitt der restlichen Nahrungsmittelbranchen lag. Für den derzeit andauernden
Zeitraum 2010-2014 läge das jährliche Wachstum für Bio-Produkte sogar bei rund 12,2%. Am stärksten
146
147
148
149
150
151
152
JWT Intelligence http://www.jwtintelligence.com/2012/12/10-trends-shape-consumer-mindset-behavior-2013/#axzz2VHV1KDkp Stand
06.06.2013
Vgl. John Andrews “Consumer behavior trends” http://www.slideshare.net/Katadhin/consumer-behavior-trends-2013 Stand
06.06.2013
Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 06.06.2013
Vgl. John Andrews “Consumer behavior trends” http://www.slideshare.net/Katadhin/consumer-behavior-trends-2013 Stand
06.06.2013
Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 06.06.2013
Interview mit Peter Leiendecker, Euro-American Brands Stand 04.06.2013
Vgl. Sustainable communities online http://www.sustainable.org/economy/agriculture-a-food-systems/1295-us-organic-food-industryexpected-to-grow-over-12-by-2014 Stand 10.6.2013
57
sei der Zuwachs bei Obst und Gemüse ausgefallen. Auch in Zukunft sehen Experten eine positive
Entwicklung für dieses Segment voraus. Es gibt vielfältige Gründe für diesen Trend: Amerikaner sind
zunehmend gesundheitsbewusst und achten darauf, dass Zutaten nicht gesundheitsschädlich sind, oder
eine gesundheitsfördernde Wirkung besitzen. Auch legen Konsumenten Wert auf umweltschonende
Produktionsverfahren und artgerechte Tierhaltung. Ein weiterer, wichtiger Faktor, der außerdem eine
Rolle spielt, ist die Lebensmittelsicherheit. Konsumenten möchten wissen, welche Bestandteile in
Produkten enthalten sind und achten auf dessen Unschädlichkeit. Um dies zu gewährleisten sind
Konsumenten teilweise dazu übergegangen, diese selbst herzustellen- so etwa Babynahrung oder
Waschmittel. 153 Auch laktosefreie und glutenfreie Produkte hätten Experten zu Folge in Zukunft
weitere Wachstumschancen. 154
Hinsichtlich des Lebensmittelkonsums ist weiterhin zu beobachten, dass Mahlzeiten zunehmend
flexibler werden und Konsumenten sich von den traditionellen Essgewohnheiten wegbewegen. USKonsumenten essen oft außer Haus - einer Online-Umfrage zu Folge rund fünf Mal pro Woche. 155 Unter
dem Motto „Meals are where you are“ (deutsch: Die Mahlzeiten sind dort, wo du bist), passen sich die
Mahlzeiten in ihrer Beschaffenheit zunehmend dem hektischer werdenden Tagesablauf an. 156 Vor
diesem Hintergrund könnte die Nachfrage nach gesunden Snackboxen in Zukunft weiter steigen.
Abschließend sollen noch zwei wichtige Trends im Hinblick auf die Auswahl der Produkte beleuchtet
werden. Einerseits ist dies die starke Entwicklung von Spezialitätenprodukten in den USA. Angaben der
Speciality Food Association zu Folge sei der Umsatz dieser Kategorie binnen eines Jahres, von 2011 bis
2012, um 14% gestiegen. 157 Insbesondere Hersteller deutscher Schokoladen- und Snackprodukte könnten
von dem starken Wachstum dieser Kategorie profitieren. Andererseits berichtet das Unternehmen
McKinsey im Hinblick auf die Krise von einem grundlegenden Wandel des US-amerikanischen
Konsumenten und sieht darin einen wichtigen Trend begründet: Den vermehrten Konsum von
Eigenmarken. 158 Konsumenten haben demnach zunehmend günstigere Produktalternativen ausprobiert
und seien von diesen größtenteils überzeugt gewesen. Folglich greifen nun viele Konsumenten trotz der
verbesserten wirtschaftlichen Lage zum Alternativprodukt. Auch habe die Wandlung der Eigenmarken,
von einem Basisprodukt hin zu hochwertigeren Produkten, die oftmals in verschiedenen Variationen
erhältlich sind, begünstigend auf das Wachstum eingewirkt. Insbesondere Trader Joe’s und Target seien
Ketten, in denen der Trend zu qualitativ hochwertigen Eigenmarken deutlich zu vernehmen ist. Dieser
Trend sei jedoch je nach Kategorie unterschiedlich stark ausgefallen. Angaben der Private Label
Manufacturers Association (PLMA) zu Folge sei kontinuierliches Wachstum erkennbar gewesen, von
einem Anteil an Eigenmarken von 17,1% im Jahre 2007 zu 19,5% in 2011. 159 An diesen Zahlen ist klar zu
erkennen, dass der Eigenmarkentrend die USA noch nicht so stark beherrscht, wie dies in manchen
153
Vgl. John Andrews “Consumer behavior trends” http://www.slideshare.net/Katadhin/consumer-behavior-trends-2013 Stand
10.06.2013
154
Interview mit Peter Leiendecker, Euro-American Brands Stand 04.06.2013
155
Vgl. http://www.upi.com/Health_News/2011/09/19/Americans-eat-out-about-5-times-a-week/UPI-54241316490172/ Stand 10.6.2013
156
Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 10.06.2013
157
Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 10.06.2013
158
Vgl. McKinsey & Company “How the recession has changed US consumer behavior”
http://www.mckinsey.com/insights/consumer_and_retail/how_the_recession_has_changed_us_consumer_behavior Stand 04.06.2013
159
Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 10.06.2013
58
europäischen Ländern der Fall ist, in denen der Eigenmarkenanteil über 40% beträgt. Nichtsdestotrotz
ist dies ein Trend, den es zu beobachten gilt und der deutschen Herstellern Chancen am US-Markt
bieten kann.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich das Konsumverhalten der Amerikaner derzeit
nachhaltig wandelt. Diese Neuausrichtung bietet Gelegenheiten für Hersteller, den Markt
mitzugestalten und die Strategie für konventionelle Absatzkanäle neu zu strukturieren.
7.3 Konsum von Süßwaren
Nachdem das allgemeine Konsumverhalten der US-Amerikaner ausführlich dargestellt wurde, soll nun
der Konsum von Süßwaren näher betrachtet werden.
Pro Kopf konsumieren Amerikaner rund 100 Pfund Süß- und Zuckerwaren pro Jahr, 160 was etwa 45
Kilogramm entspricht. Etwa die Hälfte davon wird durch Softdrinks, wie beispielsweise Cola, und
Fruchtgetränke aufgenommen. Bildlich gesprochen sind dies fast 30 Teelöffel Zucker pro Tag.
Betrachtet man jedoch den Konsum von Schokoladen- und Süßwarenprodukten in den USA separat, so
fallen die Zahlen deutlich geringer aus. Angaben des U.S. Census Bureau zu Folge konsumierten
Amerikaner im Jahr 2010 durchschnittlich 24,7 Pfund Süßwaren (Schokolade, Weingummi, kandierte
Nüsse, etc.) pro Jahr. 161 Rund 65% aller Süßwaren werden von Konsumenten verzehrt, die 18 Jahre oder
älter sind. 162 Der weltweit größte Konsument von Süßwaren im Allgemeinen seien die Niederlande mit
einem Pro-Kopf-Konsum von rund 65 Pfund pro Jahr.
Weltweit generiert die Schokoladenindustrie jährlich rund $83 Milliarden. 163 Etwa die Hälfte der
Schokoladenerzeugnisse wird von Europäern konsumiert. 24% der Schokoladenprodukte werden in
Nordamerika verzehrt, worauf allein 20% auf die USA entfallen. Die Spitzenreiter im
Schokoladenkonsum sind ausschließlich europäische Länder. Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 17 bis 22
Pfund pro Jahr sind dies die Schweiz, Österreich, Irland, Deutschland und Norwegen. 164 Die USA
hingegen belegen hinsichtlich des Schokoladenkonsums lediglich den 11. Platz mit einem
durchschnittlichen Verzehr von 11,64 Pfund pro Jahr. Konsumenten in den USA haben dabei eine
eindeutige Präferenz: Einer Umfrage zu Folge würden 71% Vollmilchschokolade bevorzugen.
Ungeachtet
dessen
belegen
Schokoladen
und
Schokoriegel
in
einem
Bericht
des
Marktforschungsinstituts „The NPD Group“ den dritten Rang und gehören demnach neben Kaugummi
160
Vgl. Face the facts USA http://www.facethefactsusa.org/facts/the-sweet-life-and-what-it-costs-us/ Stand 11.06.2013
Vgl. U.S. Census Bureau http://www.census.gov/newsroom/releases/archives/facts_for_features_special_editions/cb12-ff02.html
Stand 11.06.2013
162
Vgl. http://www.foodreference.com/html/fcandy.html Stand 11.06.2013
163
Vgl. The CNN Freedom Project “Who eats the most chocolate?” http://thecnnfreedomproject.blogs.cnn.com/2012/01/17/whoconsumes-the-most-chocolate/ Stand 11.06.2013
164
Vgl. The World Atlas of Chocolate http://www.sfu.ca/geog351fall03/groups-webpages/gp8/consum/consum.html Stand 11.06.2013
161
59
und frischem Obst zu den beliebtesten Snacks der Amerikaner. 165 Weiterhin beliebt sind auch Eiskrem,
Kekse und Kartoffelchips, wie die folgende Grafik veranschaulicht:
Abbildung 11: What Do Americans Have for Snacks?
Quelle: The NPD Group/ Snack Track, Marktforschungsinstitut, Jahr bis einschließlich März 2011
Den Erhebungen zu Folge essen Amerikaner durchschnittlich 80 Mal im Jahr Schokolade, 42 Mal Kekse,
jedoch nur 23 Mal Brezeln oder Tortilla Chips. Auch Bonbons, hier als ‚Hard Candy‘ bezeichnet, zählen
zu den seltener verzehrten Produkten.
Auffällig ist hierbei, dass die amerikanischen Konsumenten, die überdurchschnittlich viel Snacks
konsumieren, sowohl den jüngsten, als auch den ältesten Konsumentengruppen angehören. 166 Im
Speziellen sind dies die Altersgruppen 2-5, 6-12 und 13-17 Jahre, sowie die Altersgruppen 55-64 und
65+. Wachstumspotential für die nächsten Jahre sehen die Marktforscher insbesondere bei einfachen
und zweckmäßigen Produkten wie salzigen Snacks, Fertiggerichten, süßen Snacks und Desserts, sowie
bei fertigen Frühstücksprodukten.
165
166
Vgl. The NPD Group “What America Eats”, (März 2011), Stand 4.6.2013
Vgl. The NPD Group “What America Eats”, (März 2011), Stand 4.6.2013
60
7.4 Saisonale Produkte und die Geschenkindustrie in den USA
Saisonale Produkte und Geschenke machen einen wichtigen Anteil am Umsatz des amerikanischen
Einzelhandels aus. 167 So generiert dieser etwa 10% seines Umsatzes durch den Verkauf von Geschenken.
Die Geschenke können dabei ganz unterschiedlichen Kategorien angehören wie etwa zum Verzehr
gedachte Produkte wie Schokolade, Wein, Pralinen oder Präsentkörbe. Können aber auch dauerhafter
Natur sein wie beispielsweise Schmuck, Kleidung, Bücher oder Unterhaltungselektronik.
Forscher sind der Meinung, dass der Kauf eines Geschenks ein besonderes Gefühl auslöst, welches in
dieser Studie mit der Terminologie „emotional consumerism“ betitelt wird. Dieses Gefühl verbindet
den Geber und den Empfänger des Geschenks auf besondere Art und Weise. Folglich ist das
Kaufverhalten stark abhängig von der persönlichen Beziehung (etwa Mutter-Kind, Freunde, Partner,
etc.) und dem Anlass des Geschenks, sowie den demographischen Gegebenheiten, dem Einkommen und
der Motivation des Geschenkgebers. Um die Geschenke ansprechend zu gestalten ist es wichtig, diese
Einflussfaktoren zu verstehen und zu berücksichtigen.
Grundsätzlich lässt sich die Geschenkmotivation der Käufer nach Anlässen und Feiertagen
unterteilen. 168 So sind die wichtigsten Anlässe für den Kauf von Geschenken, kleinen Aufmerksamkeiten
und Grußkarten, Jubiläen, Geburtstage, Freundschaft, Dank, Schul- und Universitätsabschlüsse, Einzug
und Hauskauf, die Geburt eines Kindes, religiöse Anlässe wie Kommunion oder Bar Mitzvah, Romantik
und Liebe, Mitbringsel und Souvenirs, sowie Hochzeiten. Viele dieser Anlässe bieten die Möglichkeit für
Süßwarenhersteller, originelle Geschenke bzw. kleine Komplementärgeschenke zu produzieren und am
Markt zu platzieren. Der größte Umsatz im Hinblick auf Geschenke in den USA wird zwischen Black
Friday, dem Tag nach Thanksgiving (der dritte Donnerstag im November), und Weihnachten generiert.
Die wichtigsten Feiertage sollen hier in chronologischer Reihenfolge kurz dargestellt werden:
Valentinstag
Der Valentinstag hat in den USA eine große Bedeutung und wird intensiver und ausgiebiger gefeiert, als
dies in Deutschland der Fall ist. Der Legende nach habe St. Valentin im römischen Reich heimlich junge
Paare verheiratet, da Kaiser Claudius II. die Heirat junger Männer untersagte, um diese tauglicher für
den Kriegsdienst zu machen. 169 Amerikaner begannen vermutlich im frühen 18. Jahrhundert den
Valentinstag zu feiern. Folglich ist dieser tief in der Kultur der USA verankert. Heutzutage wird dieser
Tag hauptsächlich dadurch gefeiert, dass Paare einander Blumen, Schokolade und andere Süßwaren,
sowie Grußkarten schenken. Einer Studie der Chocolate Manufacturers Association zu Folge werden
anlässlich des Valentinstags rund 36 Millionen herzförmige Schokoladenschachteln verkauft. 170 50% der
befragten Frauen in den USA gaben an, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Schokolade am
167
168
169
170
Vgl. Unity Marketing 2012 “Gifting Report 2012 ”
http://www.unitymarketingonline.com/cms/uploads/gifting/gifting_study_2012_final_intro__methodology.pdf” Stand 03.06.2013
Vgl. Unity Marketing 2012 “Gifting Report 2012 ”
http://www.unitymarketingonline.com/cms/uploads/gifting/gifting_study_2012_final_intro__methodology.pdf” Stand 03.06.2013
Vgl. http://www.history.com/topics/valentines-day Stand 03.06.2013
Vgl. National Confectioners Association http://www.candyusa.com/FunStuff/FunFactsDetail.cfm?ItemNumber=977 Stand 03.06.2013
61
Valentinstag verschenken. Weiterhin sagte ein Großteil der männlichen Befragten, insbesondere in der
Altersgruppe über 50, aus, dass sie lieber Schokolade, als Blumen erhielten. Lediglich 22% der Männer
gaben an, Blumen zu bevorzugen. Nach Halloween, Ostern und Weihnachten ist der Valentinstag der
wichtigste Feiertag für Schokoladen- und Süßwarenverkäufe.
Ostern
Ähnlich wie in Deutschland ist auch in den USA Ostern ein Fest, das starken Einfluss auf den
Schokoladenkonsum hat. So werden in den USA ebenfalls Schokoladenhasen gegessen. Laut Angaben der
National Confectioners Association werden jährlich rund 90 Millionen Schokoladenhasen produziert. 171
Auch „Marshmallows“ und „Jelly Bellys“ sind Süßwaren, die zu Ostern vermehrt konsumiert werden.
Zum Osterfest werden die zweithöchsten Schokoladenverkäufe erzielt - nur zu Halloween können
höhere Umsätze generiert werden. Der Schokoladenkonsum zu Ostern ist eine fortlaufende Tradition.
Rund 88 % der Erwachsenen erstellen Osterkörbe für ihre Kinder.
Muttertag
Muttertag ist ein Tag, an dem Mütter geehrt werden sollen und das Muttersein zelebriert wird. 172 Wie in
Deutschland wird auch in den USA der Muttertag am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Üblicherweise
werden hierzu Grußkarten, Blumen, aber auch häufig Schokoladen, Pralinen und andere Süßwaren
verschenkt. Geschenke richten sich jedoch nicht ausschließlich an Mütter, sondern auch an Groß- und
Urgroßmütter, Stiefmütter, sowie Pflegemütter.
Vatertag
Ähnlich wie am Muttertag, werden am Vatertag die Väter geehrt und der Einfluss, den die Vaterfigur
auf das Leben eines Kindes hat, gefeiert. 173 Während der Vatertag in Deutschland an Christi
Himmelfahrt gefeiert wird, fällt er in den Vereinigten Staaten auf den dritten Sonntag im Juni. Der
Vatertag in den USA könnte seinen Ursprung in einer Gedächtniszeremonie im Jahr 1907 haben, bei der
in Monongah, West Virginia, bei einem Minenunglück verstorbenen Männern, viele von ihnen Väter,
gedacht wurde. Geschenke am Vatertag können aus Grußkarten und Süßwaren bestehen. Weitere,
beliebte Geschenke sind unter anderen Sportartikel, Elektrogeräte oder Grillausrüstung. Da der
Vatertag ein recht moderner, neuer Feiertag ist, gibt es wenig allgemeine Traditionen, sodass jede
Familie individuelle Arten hat, diesen Tag zu gestalten.
Halloween
Wie bereits erwähnt, ist Halloween der Feiertag mit dem stärksten Schokoladen- und Süßwarenkonsum
in den USA. Halloween hat seinen Ursprung in der keltischen Kultur. 174 Die Kelten zündeten
Freudenfeuer an und kostümierten sich, um auf diese Weise die bösen Geister zu vertreiben. In den
Jahren 1920 bis 1950 wurde von der amerikanischen Bevölkerung die alte Tradition „trick-or-treat“, zu
Deutsch Streich oder Belohnung, wieder aufgegriffen. Diese hat vermutlich ihren Ursprung in der „All
Soul’s Parade“ in England und stellte eine einfache und kostengünstige Weise dar, dass Halloween-Fest
171
Vgl. NCA http://www.candyusa.com/FunStuff/FunFactsDetail.cfm?ItemNumber=985 Stand 03.06.2013
Vgl. http://www.timeanddate.com/holidays/us/mothers-day Stand 03.06.2013
173
Vgl. http://www.timeanddate.com/holidays/us/fathers-day Stand 03.06.2013
174
Vgl. http://www.history.com/topics/halloween Stand 03.06.2013
172
62
gemeinsam zu feiern. Die Kinder gehen verkleidet von Haus zu Haus. Auf die Aussage „trick or treat“
hin bekommen sie zumeist Süßigkeiten von den Bewohnern des Hauses. Diese „treats“ können
handelsübliche Schokoriegel (z.B. KitKat), Schokoladentäfelchen oder Bonbons, aber auch spezielle
Halloween Süßigkeiten sein. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass die Verpackungen einen zum
Feiertag passenden Aufdruck haben, etwa geschnitzte Kürbisse oder gruselige Motive (Geister, Spinnen,
etc.). Sehr beliebt zu Halloween ist auch „candy corn“- dies sind dreifarbige (gelb, weiß, orange)
Zuckerdrops, die ausschließlich zu diesem Feiertag verkauft werden. Zu beachten ist, dass es sich bei
Halloween Süßwaren überwiegend um günstige Produkte handelt, die in großen Mengen verteilt
werden. Die Platzierung hochwertiger Qualitätsprodukte kann aus diesem Grund schwierig sein. Die
Mehrheit der Haushalte, etwa 52%, verteilt Schokoladenprodukte. 175 Ein Großteil der Erwachsenen gab
an, die Süßigkeiten nach den eigenen Präferenzen auszusuchen, oder aber dass es sich bei der Auswahl
um eine Familientradition handle. Das Halloween-Fest hat über die Zeit ein starkes Wachstum an
Popularität und Konsum erfahren. So geben Amerikaner heutzutage rund $6 Milliarden für diesen
Feiertag aus. Auch die Beteiligung an Halloween ist immens. So gehen rund 93% der US-amerikanischen
Kinder kostümiert auf eine „trick-or-treat“-Tour.
Thanksgiving
Thanksgiving ist das amerikanische Erntedankfest und wird grundsätzlich im Kreise der Familie und mit
Freunden gefeiert. Traditionell wird bei diesem Fest Truthahn mit Kartoffelbrei gegessen. Im Hinblick
auf die Süßwarenindustrie ist Thanksgiving sicherlich nicht das verkaufsstärkste Fest, möglicherweise
auch aufgrund des reichhaltigen Essens, jedoch haben es gewisse Produkte trotzdem geschafft, in die
Feiertagstraditionen integriert zu werden. Ein Beispiel, das hier angefügt werden kann, ist das
Verwenden von Marshmallows in dem Gericht „Sweet Potato Casserole“, eine Art süßer
Kartoffelauflauf, der als Beilage serviert wird. Auch besteht die Möglichkeit, Süßwaren in den Nachtisch
zu integrieren, jedoch wird hier häufig Kuchen bevorzugt. Schokoladenhersteller, wie etwa Godiva,
produzieren auch Schokoladentruthähne, ähnlich den Schokoladenhasen, jedoch sind diese eher die
Ausnahme.
Weihnachten
Weihnachten markiert den Höhepunkt des bereits angesprochenen Zeitraums zwischen Thanksgiving
und dem Weihnachtsfest. Weihnachten ist das Fest bei dem insgesamt in Einzelhandel am meisten
Umsatz generiert wird, jedoch erreicht dieses Fest, gemessen am Süßwarenkonsum, nur den dritten
Rang nach Halloween und Ostern. 176 Am Weihnachtsfest wird die Geburt Jesus‘ gefeiert, jedoch spielt
auch in den USA der Weihnachtsmann „Santa Claus“ eine wichtige Rolle. Folglich werden, ähnlich wie
in Deutschland, Schokoladenweihnachtsmänner konsumiert. Auch Adventskalender, wie sie in
Deutschland in großer Zahl verkauft werden, haben teilweise ihren Weg in die Supermärkte gefunden.
Traditionell sind jedoch andere Süßwarenprodukte dominierend: Sehr beliebt sind unter anderem
Zuckerstangen (candy canes), Pfefferkuchen/Lebkuchen (gingerbread), Kekse mit Zuckerglasur (sugar
cookies), kandierte Nüsse und Mandeln (candied nuts and almonds), Kekse mit einem
Schokoladenzapfen (Hershey kiss cookies), sowie Schokoladenzapfen im Allgemeinen. Obwohl die
amerikanischen Produktbezeichnungen hier mit deutschen Begriffen übersetzt wurden ist zu beachten,
175
176
Vgl. NCA http://www.candyusa.com/FunStuff/FunFactsDetail.cfm?ItemNumber=992 Stand 03.06.2013
Vgl. NCA http://www.candyusa.com/FunStuff/FunFactsDetail.cfm?ItemNumber=977 Stand 03.06.2013
63
dass der Geschmack der amerikanischen Konsumenten stark von dem der Deutschen abweicht. Folglich
sollte vor Markteintritt genauestens geprüft werden, inwiefern Modifizierungen am Produkt
vorgenommen werden müssen. Nichtsdestotrotz werden in Geschäften mit einer Verbindung zu
Deutschland, wie beispielsweise Aldi, zu Weihnachten auch deutsche Weihnachtsschokoladen und
Süßwaren angeboten.
Hanukkah
Hanukkah ist ein jüdischer Feiertag und geht auf eine Begebenheit im zweiten Jahrhundert vor Christus
zurück. 177 „Hanukkah“ bedeutet auf Hebräisch „Widmung“. Der Legende nach wird an diesem Feiertag
dem Aufstand der jüdischen Bevölkerung gegenüber ihren griechisch-syrischen Unterdrückern und der
anschließenden „Re-Widmung“ des zweiten Tempels in Jerusalem gedacht. Der Zeitpunkt Hanukkahs
richtet sich nach dem jüdischen Kalender und fällt meist in den November oder Dezember. Oftmals
wird dieser Feiertag auch als „Lichterfest“ bezeichnet, da traditionell der „Menorah“ entzündet wird.
Das Zelebrieren von Hanukkah ist eng mit dem Konsum von Speisen verbunden. Traditionelle Gerichte
sind vor allem gebratene Speisen, Kartoffelpuffer (potato pancakes), aber auch süße Speisen wie
marmeladengefüllte Donuts. Insbesondere in Nord-Amerika hat sich dieser Feiertag auch in
kommerzieller Hinsicht stark entwickelt. Möglicherweise auch deshalb, weil Hanukkah und
Weihnachten dicht beieinander liegen. Die wohl beliebteste Süßigkeit zu Hanukkah ist „Gelt“. Dies sind
in Goldfolie eingepackte Schokoladenmünzen, welche auch bei einem traditionellen Kreiselspiel
eingesetzt werden. Vereinzelt werden auch blau-weiße Zuckerstangen und Kekse angeboten.
177
Vgl. http://www.history.com/topics/hanukkah Stand 04.06.2013
64
8. SWOT Analyse
Um den Markteintritt in den USA erfolgreich zu gestalten ist es notwendig, zunächst das Marktumfeld
genauestens zu analysieren. Das Abwägen verschiedener Einflussfaktoren kann helfen,
Geschäftspotentiale zu erkennen und zu nutzen.
In diesem Zusammenhang kann eine sogenannte SWOT-Analyse durchgeführt werden, also eine
Abwägung der Stärken (S- Strengths), Schwächen (W- Weaknesses), Chancen (O- Opportunities) und
Gefahren (T –Threats) deutscher Produzenten am US-Markt. Insbesondere die Stärken und Schwächen
werden durch firmeninterne Faktoren begründet, weswegen es durchaus sinnvoll sein kann, diese
individuell auf Firmenebene zu analysieren. Chancen und Gefahren hingegen gehen in der Regel vom
externen Umfeld aus und treffen demnach häufig auf eine Vielzahl an Unternehmen zu.
Anhand von Interviews mit Industrieexperten in den USA wurden die wichtigsten allgemeinen Faktoren
ermittelt, die für deutsche Lebensmittelproduzenten in diesem Zielmarkt relevant sind. Diese sollen
zunächst kurz tabellarisch dargestellt und in den folgenden Abschnitten detaillierter erläutert werden.
Abbildung 12: SWOT Analyse für deutsche Unternehmen am US-Markt
Stärken/ Strengths (S)
Chancen/ Opportunities (O)





Qualität
Exportstärke/Wettbewerbsfähigkeit
Moderne Produktionsverfahren
Deutsche Geschäftspraktiken





Schwächen/ Weaknesses (W)




Größtenteils mittelständische Betriebe
Starker Euro
Kosten bei transatlantischem Handel
Mangelnder Bekanntheitsgrad mancher
deutscher Marken
Marktpotential in unterschiedlichen
Konsumentengruppen
Promotionsaktionen deutscher Artikel in
Supermärkten/deutsche Festivals
Mögliches Freihandelsabkommen mit USA
(TTIP)
Große Anzahl von US Bürgern mit deutschen
Wurzeln
Steigendes Gesundheitsbewusstsein in den
USA
Steigende Nachfrage nach laktose- und
glutenfreien Produkten
Gefahren/ Threats (T)






Steigende Frachtkosten
Geringe Kapazitätsauslastung/ Marktsättigung
Restriktive Kontrollen
Wechselkursrisiko
Wirtschaftliche und fiskalpolitische
Unsicherheiten in Europa und den USA
Graumarktimporte
Quelle: Eigene Darstellung
65
8.1 Stärken von deutschen Süßwaren in den USA
Stärken zu erkennen und klar zu definieren ist ein entscheidender Schritt bei der Erarbeitung einer
Markteintrittsstrategie. Das richtige Nutzen von Stärken kann es Unternehmen ermöglichen, sich im
Zielmarkt zu etablieren und zu positionieren.
Deutsche Süßwarenprodukte erfüllen einen hohen Qualitätsstandard - dies ist der allgemeine Tenor der
Experten in den USA. Interviews mit erfahrenen Importeuren in den USA haben ergeben, dass die
Beschaffenheit und Qualität der Produkte deutscher Süßwarenproduzenten eine eindeutige Stärke sind
und sich diese durchaus von Konkurrenzprodukten am Markt abheben. 178 Insbesondere Konsumenten,
die einer höheren Einkommens- und Bildungsschicht angehören, schätzen diese und seien bereit,
höhere Preise für importierte Qualitätsprodukte zu bezahlen. 179
Des Weiteren haben deutsche Unternehmen einen deutlichen Vorteil durch ihre Exportstärke.
Deutschland gehört zu den stärksten Süßwarenexporteuren weltweit. Bezogen auf die gesamte
Lebensmittelbranche belegt Deutschland derzeit Rang drei. 180 Einem Bericht der Bundesvereinigung
der Ernährungsindustrie zu Folge profitierten deutsche Lebensmittelhersteller insbesondere von der
starken Konkurrenz und den Qualitätsansprüchen im Heimatmarkt, welche Hersteller besonders
wettbewerbsfähig für Auslandsmärkte mache. Zur Wettbewerbsfähigkeit tragen weiterhin die
modernen und innovativen Produktionsverfahren deutscher Unternehmen bei. 181
Eine weitere Stärke deutscher Unternehmen, die insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit
Geschäftspartnern im Zielmarkt zu betrachten ist, sind die allgemeinen Geschäftspraktiken. Deutsche
Unternehmen gelten weithin als zuverlässig, was insbesondere beim Aufbau von Geschäftsbeziehungen
zu Partnern und Einzelhändlern eine Stärke darstellt. 182
8.2 Schwächen von deutschen Süßwaren in den USA
Ebenso wichtig wie die Stärken von deutschen Süßwaren in den USA richtig zu erkennen und zu nutzen
ist es, die Schwächen zu identifizieren und, wenn möglich, diesen entgegenzuwirken und zu
kompensieren.
Ein Problem einiger deutscher Unternehmen ist der Mangel an der Bekanntheit der Marke. So existieren
am US-Markt starke Markenanbieter wie beispielsweise Hershey’s, aber auch viele kleinere
Unternehmen, die bei den Konsumenten einen enormen Bekanntheitsgrad genießen. Zwar gibt es einige
178
179
180
181
182
Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013
Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie http://www.bve-online.de/presse/infothek/publikationen-jahresbericht/pwcbve-exportbarometer-dez1-2012 Stand 26.6.2013
Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013
Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013
66
deutsche Marken, die in den USA bekannt sind, jedoch ist es im Allgemeinen kosten- und zeitintensiv,
den Bekanntheitsgrad weiter auszubauen.
Dieses Problem sei unter anderem darin verankert, dass deutsche Süßwarenproduzenten meist kleine
und mittelständische Betriebe sind. Zwar zeichnen sich diese durch ihre Flexibilität aus, jedoch fehlten
ihnen die finanziellen und personellen Ressourcen, um die Markenbekanntheit in den USA weiter
voranzutreiben, oder aber gezielte Marketingaktionen durchzuführen. 183
Weitere Schwächen deutscher Süßwaren in den USA sind finanzieller Natur. So ist beispielsweise das
Wechselkursverhältnis Euro zu US-Dollar nachteilig für deutsche Exporteure. 184 Zwar bestünde bei den
Konsumenten Bereitschaft, höhere Preise für Importprodukte zu bezahlen, jedoch sollte der
Endverbraucherpreis nicht zu stark von dem der Konkurrenz abweichen, um trotzdem
wettbewerbsfähig zu bleiben. Der aktuelle Wechselkurs von etwa 1 Euro zu 1,30 USD setze deutsche
Produzenten unter Kostendruck. Wie bereits zuvor im Kapitel Preiskalkulation erläutert, müssen
Margen für die Handelspartner vor Ort einkalkuliert werden. Zudem fallen beim Import von
Lebensmitteln weitere Ausgaben an, die den Kostendruck im Wettbewerb mit einheimischen Produkten
weiter verstärken: Dies sind unter anderem Zoll- und andere Importgebühren, sowie Frachtkosten. 185
Wie bereits Eingangs des Kapitels erwähnt, beleuchtet dieser Abschnitt deutsche Süßwarenproduzenten
im Allgemeinen. Insbesondere die Stärken und Schwächen sollten jedoch auch auf Firmenebene näher
betrachtet werden, da einige Faktoren nur bedingt relevant sein könnten. So trifft beispielsweise die
Schwäche der mangelnden Markenbekanntheit auf ein Unternehmen, welches sich auf die
Eigenmarkenproduktion spezialisiert, nicht zu.
8.3 Chancen für deutsche Süßwaren in den USA
Chancen ergeben sich im Allgemeinen aus den Gegebenheiten des Marktes. Im Folgenden soll
dargestellt werden, welche möglichen Absatzpotentiale und Positionierungsmöglichkeiten sich für
deutsche Süßwaren am amerikanischen Markt ergeben.
Zunächst profitieren deutsche Hersteller von Süßwaren von der großen Anzahl an US-amerikanischen
Bürgern mit deutschen Wurzeln. 186 Dies sind einerseits Personen, die aus Deutschland stammen und aus
persönlichen oder beruflichen Gründen in die USA gezogen sind. Insbesondere diese
Konsumentengruppe fragt verstärkt Produkte „aus der Heimat“ nach. Andererseits gibt es insbesondere
im Mittleren Westen, aber auch in anderen Regionen der USA, viele Personen mit deutschen Vorfahren
- konkret sind dies etwa 19% der Bevölkerung. Auch diese Konsumenten erwerben vermehrt ethnische
Produkte, also Lebensmittel mit einer Verbindung zu Deutschland. Weitere Absatzpotentiale ergeben
183
184
185
186
Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013
Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013
Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013
Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013
67
sich durch die steigende Anzahl zentral- und osteuropäischer Einwanderer in den letzten zwei
Jahrzehnten, bei denen deutsche Markenprodukte durchaus bekannt sind und diese, wie bereits an
früherer Stelle erwähnt, auch in ethnischen Geschäften sowie anderen Supermärkten angeboten
werden.
Industrieexperten zu Folge seinen dies jedoch nicht die einzigen Konsumenten, die deutsche Süßwaren
für sich entdeckt hätten und verstärkt konsumieren. 187 Vielmehr hätten Süßwaren, im Vergleich zu
anderen deutschen Lebensmitteln in den USA, eine breitere Konsumentenbasis und sprächen nicht nur
den ethnischen Verbraucher, sondern auch die gebildete Konsumentengruppe an. Das Absatzpotential
sei dadurch entsprechend größer.
Weiterhin gibt es viele deutsche Veranstaltungen und Festivals, die die deutsche Kultur und somit
deutsche Lebensmittel in den USA zelebrieren. 188 Dies ist unter anderem das „German Fest“ in
Milwaukee, welches jedes Jahr im Juli stattfindet, oder aber der Christkindlmarket in Chicago, ein
Weihnachtsmarkt nach Nürnberger Vorbild. Diese Veranstaltungen fördern einerseits den Absatz in den
Vereinigten Staaten, dienen Unternehmen jedoch vereinzelt auch als Testmarkt, da Geschmäcker und
Präferenzen so relativ einfach und kundennah identifiziert werden können.
Doch auch andere Konsumentengruppen bieten Absatzpotentiale für deutsche Süßwarenproduzenten.
Wie bereits im Abschnitt Konsumentenverhalten dargelegt, ernähren sich Amerikaner zunehmend
gesünder und achten auf die Beschaffenheit der Zutaten. Viele deutsche Produkte sind beispielsweise
„GMO-Free“, das heißt es wurden keine genetisch modifizierten Organismen zur Herstellung
verwendet. Insbesondere Regionen in Süd- und Westdeutschland sind zu GMO-freien Regionen erklärt
worden. 189 Im Wettbewerb mit anderen Produkten am US-Markt kann dies ein entscheidender Vorteil
sein. Neben der Nachfrage nach gesünderen Produkten entwickelt sich nach wie vor der Markt für
gluten- und laktosefreie Produkte. Der Umsatz glutenfreier Produkte betrug im Jahr 2012 $4,2
Milliarden und soll bis zum Jahr 2017 auf rund $6,6 Milliarden ansteigen. 190 Etwa 29% der erwachsenen
US-Bevölkerung gab an, den Konsum von Gluten reduzieren zu wollen, oder ganz darauf zu verzichten.
In einigen Fällen ist dies auf eine Gluten-Intoleranz zurückzuführen, in anderen Fällen wird diese
Entscheidung beispielsweise aufgrund diätischer Aspekte getroffen. Viele der großen Konzerne wie
etwa Kraft Foods, General Mills und Kellogg’s haben bereits ihr Sortiment um glutenfreie Produkte
erweitert. Harry Balzer, Chef-Analyst bei dem Marktforschungsinstitut „The NPD Group“, sieht voraus,
dass sich der Trend zu glutenfreien Produkten in Zukunft abschwächen wird. Wann dies jedoch der Fall
sein wird ist laut Balzer ungewiss.
Auch der mögliche Abschluss der Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), ein
Freihandelsabkommen, welches bereits zu Beginn der Ausarbeitung näher beschrieben wurde, würde
deutschen Unternehmen Chancen auf dem US-Markt eröffnen. Insbesondere der Abbau nichttarifärer
187
188
189
190
Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013
Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013
GMO-free Europe 2012 http://www.gmo-free-regions.org/gmo-free-regions/germany.html Stand 01.07.2013
Food Dive “$4.2B gluten-free food market only expected to keep growing” http://www.fooddive.com/news/42b-gluten-free-foodmarket-only-expected-to-keep-growing/129656/ Stand 01.07.2013
68
Handelshemmnisse und die verstärkte regulatorische Zusammenarbeit könne Lebensmittelherstellern
die Expansion auf dem US-Markt erleichtern. 191
8.4 Externe Gefahren für deutsche Süßwaren in den USA
Ebenso wie Chancen, gehen auch Risiken vom Markt aus. Diese können den Markteintritt deutscher
Lebensmittelhersteller erschweren und nachhaltig beeinflussen.
Im vorangegangenen Abschnitt „Stärken deutscher Süßwaren in den USA“ wurde die Exportstärke
deutscher Süßwarenproduzenten hervorgehoben. Eben diese Stärke birgt jedoch eine Gefahr in sich, da
die Unternehmen auf das Exportgeschäft angewiesen sind, um eine Kapazitätsauslastung zu
gewährleisten. 192 Gleichzeitig steigt die Zahl deutscher Süßwarenanbieter am US-Markt wodurch eine
gewisse Marktsättigung erreicht wird und es für Unternehmen schwieriger werden könnte,
entsprechende Absatzmengen zu erreichen. 193
Weitere Faktoren, wie etwa schwankende Frachtkosten oder aber ein beim Handel in unterschiedlichen
Währungen grundsätzlich vorhandenes Wechselkursrisiko, erschweren es Unternehmen, künftige
Entwicklungen vorherzusehen. Die Frachtpreise für Container haben in den letzten Jahren starke
Schwankungen durchlaufen. Dem Bericht „Shipping Quarterly“ zufolge, welcher regelmäßig durch die
HSH Nordbank veröffentlicht wird, seien die Frachtraten in den Jahren 2006 bis 2009 sehr hoch
gewesen und haben dann, verursacht durch die Wirtschaftskrise, einen starken Rücklauf erlebt. 194 Bis
Ende 2011 seien die Raten noch einmal deutlich gestiegen, um schließlich wieder nachzulassen. Derzeit
sei ein starkes Flottenwachstum zu beobachten, weswegen es schwierig ist vorherzusagen, wie sich die
Preise im Zusammenspiel mit der Nachfrage entwickeln werden. Prognosen zufolge sollen die Preise
Ende 2014 wieder steigen. Zusätzlich ergibt sich für die Firmen noch ein Währungsrisiko, sollte die
Rechnungsstellung in US-Dollar erfolgen. Die Marge des Herstellerunternehmens kann sich deutlich
verringern, sollte der Dollar gegenüber dem Euro an Stärke verlieren, da Produktionskosten häufig in
Euro fakturiert werden.
Marktteilnehmer beobachten die wirtschaftlichen Entwicklungen auf beiden Seiten des Atlantiks mit
Besorgnis. 195 Sowohl die anhaltende Eurokrise, als auch die wirtschaftlichen Entwicklungen in den
Vereinigten Staaten werfen Unsicherheiten für die Zukunft auf.
Zuletzt sollen noch zwei operative Risiken im Zusammenhang mit dem Import von Lebensmitteln
erwähnt werden. Einerseits sind dies restriktive Kontrollen, die insbesondere im Rahmen des
191
192
193
194
195
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bveonline.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 (19.6.2013) Stand 24.6.2013
Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013
Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013
HSH Nordbank “Shipping Quarterly” http://www.hshnordbank.de/media/pdf/marktberichte/branchenstudien/shipping/Shipping_Quarterly_01-2013.pdf (8.2.2013) Stand 02.07.2013
Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013
69
Bioterrorism Act, welcher am 12. Dezember 2003 in Kraft trat, verstärkt wurden. 196 Die US-Bevölkerung
soll mit Hilfe dieser Verordnung vor terroristischen Übergriffen im Zusammenhang mit Lebensmitteln,
etwa vor mutwillig verdorbenen Produkten, geschützt werden. Gleichzeitig bringt diese Verordnung
jedoch auch stärkere Kontrollen mit sich, die dazu führen können, dass Produkte bei Nichterfüllung der
Auflagen (qualitativer oder administrativer Art) am Zoll gehalten bzw. abgewiesen werden.
Auch sogenannte Grauimporte können eine Gefahr für deutsche Unternehmen, insbesondere für
Markenhersteller, darstellen. Im Fall von Grauimporten werden größere Mengen bekannter
Markenprodukte in anderen Ländern zu günstigeren Preisen eingekauft und anschließend in nicht
autorisierten Vertriebskanälen verkauft. Diese Grauimporte können einem Unternehmen auf
unterschiedliche Weise schaden: So werden die Produkte mit einer Etikettierung verkauft, die nicht
den US-Standards entspricht und Konsumenten möglicherweise verwirren kann. Auch kann dies Einfluss
auf die Beziehung zu US-Partnern nehmen, da die Produkte in diesem Fall nicht durch sie vertrieben
werden und dies gegebenenfalls zu Problemen mit Einzelhandelsketten führen kann.
196
Customs and Border Protection “BIOTERRORISM ACT (BTA) INTERIM Procedures for Trade Partners” http://www.cbp.gov Stand
02.07.2013
70
9. Schlussbemerkung
Wie zu Beginn der Ausarbeitung angedeutet, bietet der US Markt zahlreiche Chancen für deutsche
Lebensmittelhersteller. Um diese effektiv nutzen zu können ist es unerlässlich, sich gründlich mit den
Gegebenheiten des Marktes auseinanderzusetzen. Neben der intensiven Vorbereitung liegt der Schlüssel
zum Erfolg in der Wahl der richtigen US Partner, welche die Stärken und Alleinstellungsmerkmale des
Produktes optimal mit den Chancen des Marktes verbinden können.
Gleichzeitig ist die Konkurrenz am US Markt groß, da internationale Hersteller aus aller Welt die
Chancen, die sich in den USA bieten, nutzen wollen. Aus diesem Grund muss eine strategische
Abstimmung mit dem US Partner, sowie eine langfristige Finanzplanung für den Markteintritt erstellt
werden, um eine nachhaltige Wettbewerbsfähig zu gewährleisten.
Die vorliegende Zielgruppenanalyse dient als Einführung und Orientierungshilfe für Unternehmen, die
sich über die Marktgröße, die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Marktteilnehmer informieren
möchten, um darauf aufbauend eine Markteintrittsstrategie vorbereiten zu können.
71
ANHANG
ANHANG A: Firmendatenbank / Ausgewählte Importeure und Ansprechpartner
Firma
Adresse
Telefon
Internetseite
conSup (N.A.), Inc.
Hr. Buley
Lincoln Park, NJ 07035
(877)-8172294
www.consupna.com
Euro American
Brands
Peter Leiendecker
Paramus, NJ 07652
(201)-3682624
www.euroamericanbrands.com
Carl Brandt
Susanne Witte
Settineri
Fairfield, CT 06824
(203)-2568133
www.carlbrandt.com
Gourmet
International
Mike Nitzsche
Caledonia, MI 49316
(616)-6980666
www.gourmetint.com
Haram Christensen
Walter Seifert
San Francisco, CA
94080
(650)-5883632
www.haramchris.com
Golden Gate
Dieter Steinbeck
Carlstadt, NJ 07072
(201)-5078544
Nicht verfügbar
FCW Imports
Tim Hammond
Hayward, CA 94545
(510)-2930779
www.fcwimports.com
Haddon House Food
Products Inc.
Steve Spatzier
Medford, NJ 08055
(609)-6547901
www.haddonhouse.com
Atlanta Foods
International
Angel Holcomb
Atlanta, GA 30303
(404)-6881315
www.atlantafooods.com
JSI Importers &
Distributers
Nancy Buisson
Novato, CA 94949
(707)-7899308
www.fancifoods.com
A.B. Company Inc.
Gelena
Lincolnwood, IL, 60712
(847)-9339767
www.abcoimport.com
72
KeHE Distributors
Jacob Rusanov (NY)
Romeoville, IL 60446
(630)-3430000
www.kehe.com
MostlyChocolate.co
m
Robert Valois
Charlotte, NC 28209
(704) 3353355
www.mostlychocolate.com
Rossbach
International
Marion Land
Staten Island, NY
(718)-8160423
www.fancyfoods.com
Rondo Specialty
Foods
Prakash
Newcastle, DE 19720
(800) 724 6636
http://www.rondofood.com/
Chicago Importing
Lars Berntson
Elgn, IL 60123
847-289-0180
www.chicagoimporting.com
Internatural Foods
Courtney
Bloomfield, NJ 07003
973-338-1499
www.internaturalfoods.com
73
ANHANG B: Firmendatenbank / Ausgewählte Importeure und Ansprechpartner
Firma
Adresse
Telefon
Internetseite
A & B Specialty
Foods
P.O. Box 58483
Los Angeles, California
90058
(323) 2339060
www.abcoimport.com
ABC Provisions
6529 Cunningham Road
#2201
Houston, Texas 77041
(713) 8567200
www.ABCProvisions.com
Albert’s Organics
(UNFI)
200 Eagle Court
Bridgeport,
Connecticut 08014
(800) 8995944
www.AlbertsOrganics.com
Alternative
Marketing &
Wholesale
Sayreville, New Jersey
(732) 6982069
www.AlternativeWholesale.com
Associated Buyers
P.O. Box 399 (5
Commerce Way)
Barrington, New
Hampshire 03825
(603) 6645656
www.AssocBuyers.com
Atlanta Foods
International
255 Spring Street
Southwest
Atlanta, Georgia 30303
(404) 6881315
www.AtlantaFoods.com
Avenue Gourmet
11445 Cronridge Drive,
Suite Q
Owings Mills, Maryland
21117
(410) 9025701
www.AvenueGourmet.com
Azure Standard
79709 Dufur Valley
Road
Dufur, Oregon 97021
(541) 4672230
www.AzureStandard.com
Bel Canto Foods, LLC
1300 Viele Avenue
Bronx, New York 10474
(718) 4973888
www.BelCantoFoods.com
CHEEZWHSE.com
111 Business Park Drive
Armonk, New York
10504
(914) 2731400
www.cheezwhse.com
Daniel Foods
Nicht verfuegbar
(718) 894-
www.DanielFoods.com
74
3151
DPI Specialty Foods
601 Rockefeller Ave
Ontario, California
91761
(866)-3749299
www.DPISpecialtyFoods.com
Euro-USA
405 Glenn Drive #6
Sterling, Virginia 20164
(703) 4305616
www.EuroUSA.net
European Imports
Ltd.
2475 North Elston
Avenue
Chicago, Illinois 60647
(773) 2270600
www.eiltd.com
Faithful to Food, Inc.
411 Theodore Fremd
Avenue, Suite 206
South Rye, New York
10580
(301) 9799751
www.ScrumptiousPantry.com
Frankferd Farms
Foods, Inc.
717 Saxonburg
Boulevard
Saxonburg,
Pennsylvania 16056
(724) 3529500
www.Frankferd.com
Frontier Ingredients
3021 78th Street, P.O.
Box 299
Norway, Iowa 52318
(319) 2277996
www.FrontierIngredients.com
Garden Spot
Distributors
191 Commerce Drive
New Holland,
Pennsylvania 17557
(717) 3544936
www.GardenSpotDist.com
Good Groceries
98 4th Street, Suite
107
Brooklyn, New York
11231
(347) 8537462
www.GoodGroceries.com
Gourmet Guru
1123 Worthen Street
Bronx, New York 10474
(718) 842282
www.GourmetGuru.com
Gourmet
International
6605 Broadmoor
Avenue SE
Caledonia, Michigan
49316
(616) 6988870
www.GourmetInt.com
Gourmet Merchants
International
16511 South Main
Street
Gardena, California
90248
(310) 8080960
www.GMIDist.com
75
Haddon House
250 Old Marlton Pike
Medford, New Jersey
08055
(609) 6547901
www.HaddonHouse.com
Internatural Foods
300 Broadacres Drive
Bloomfield, New Jersey
07003
(973) 3380300
www.InternaturalFoods.com
Island Natural
42-07 20th Avenue
Long Island City, New
York 11105
(718) 7218000
www.IslandNatural.com
KeHE Food
Distributors
900 North Schmidt
Road
Romeoville, Illinois
60446
(815) 8867530
www.KeHEFood.com
Market Centre, A
Unified Grocers
Company
3083 Independence
Drive, Suite G
Livermore, California
94551
(925) 2457272
www.UnifiedGrocers.com
Marxana Brand Foods
9166 East Louisiana
Place
Denver, Colorado
80247
(303) 3374445
www.MarxanaBrandFoods.com
www.ClubSauce.com
McMahon’s Farm Inc.
305 Jackson Road
Hopewell Junction,
New York 12533
(845) 2270120
www.McMahonsFarm.com
Monel
2770 NW 27th Street
Miami, Florida 33142
(305) 6357331
www.MonelGourmet.com
Nassau Candy,
Specialty
Confections & Fine
Foods
530 West John Street
Hicksville, New York
11801
(516) 433710
www.NassauCandy.com
Nature’s Best
6 Pointe Drive, Suite
300
Brea, California 92821
(714) 2554600
www.NaturesBest.net
Neshaminy Valley
Natural Foods
5 Louise Drive
Warminster,
Pennsylvania 18974
(215) 4435545
www.NVOrganic.com
Renaissance
260 South Maple
(650) 8735400
www.RenaissanceSpecialtyFoods.com
76
Specialty Foods
Avenue
South San Francisco,
California 94080
Seacrest Foods
International, Inc.
73-87 Santilli Highway
Everett, Massachusetts
02149
617) 3940004
www.SeacrestFoods.com
Sid Wainer & Son
Specialty Produce &
Specialty Foods
2301 Purchase Street
New Bedford,
Massachusetts 02746
(508) 9996408
www.SidWainer.com
Steiner Foods
510 North Avenue
New Rochelle, New
York 10801
(914) 2352300
www.SteinerFoods.com
Tony’s Fine Foods
3575 Reed Avenue
West Sacramento,
California 95605
(916) 3744000
www.TonysFineFoods.com
Trudeau Distributing
25 West Cliff Road,
Suite 115
Burnsville, Minnesota
55337
(800) 7987481
www.TrudeauDistributing.com
UNFI
313 Iron Horse Way
Providence, Rhode
Island 02908
(401) 5288634
www.unfi.com
World Pure Foods
6470 Miller Road
Dearborn, Michigan
48126
(313) 8461701
www.WorldPureFoods.com
77
ANHANG C - Firmendatenbank: Ausgewählte Liste von Brokern in Illinois 197
Firma
Adresse
Telefon
Internetseite
Acosta Sales &
Marketing
Lombard, IL 60148
630 2822100
www.acosta.com
AMBI - Prestigio Foods
Inc.
Glendale Heights, IL
60139
630 8250200
www.ambifoods.com
Bell Marketing Inc.
Palos Hills, IL 60465
800 4266113
www.bellmarketing.com
Bella Nico Sales
Willowbrook, IL 60527
630 8507406
www.bellanico.com
Booth, Schwager &
Associates Inc.
Zion, 60099 IL
847 8722245
http://boothschwager.com
Brickman Brokerage
Company
Northbrook, IL 60062
847 2912239
www.thinkorswim.com
C.A. Fortune &
Company
Bloomingdale, IL
60108
630 5393100
http://cafortune.com/products.cfm
Carlin O'Brien Inc.
Elk Grove Village, IL
60007
847 2280020
www.carlinobrien.com
Crossmark Sales &
Marketing
Lombard, IL 60148
630 4241300
www.crossmark.com
CWS Ingredients
St. Charles, IL 60174
630 5130008
www.cwsingredients.com
Federated Group Inc.
Arlington Heights, IL
60005
847 5771200
www.fedgroup.com
Fieldstone Marketing
Inc.
South Barrington, IL
60010
847 7830195
http://fieldstonemarketing.com
Flangel Group Ltd.
Chicago, IL 60631
773 7750220
www.flangelgroup.com
Hanson Faso Sales &
Marketing
Lombard, IL 60148
630 9539800
www.hansonfaso.com
Impact Sales Midwest
Oak Brook, IL 60523
630 6529700
www.isi-sales.com
Mid America Food Sales
Ltd.
Northbrook, IL 60065
847 9450104
http://midamfoodsales.com
Proactive Sales &
Marketing Inc.
West Chicago, IL
60185
630 2935400
http://proactivesales.net
R.E.S. & Associates
Wheeling, IL 60090
847 541-
http://resandassociates.com
197
http://www.agr.state.il.us
78
0080
RIC Inc.
Riverside, IL 60546
800 5611039
www.ricinc.us
S.I.M.S.
Addeville, IL 62214
618 4240005
www.simsfoods.com/index.php
Saverino & Associates
Carol Stream, IL
60188
800/2426036
http://teamsaverino.com
Signature Food Group
Inc.
Hoffman Estates, IL
60169
847/4901516
http://signaturefoodsgroup.com
Signature Specialty
Sales & Marketing Inc.
Westmont, IL 60559
630 6542100
www.signaturessm.com
St. Charles Trading
Company
Batavia, IL 60510
630 3770608
http://stcharlestrading.com
Stern Ingredients Inc.
Chicago, IL 60657
773 4720825
www.sterningredients.com
79
Anhang D - Die Top-20 Einzel- und Großhändler in den USA nach Umsatz des
Gesamtsortiments in Millionen USD 198
Rang
Unternehmen
Anzahl
Geschaeftslokale
Umsatz in Millionen USD
1
WalMart Stores
4.975
369.000
2
Kroger Co.
3.556
96.300
3
Costco Wholesale
511
87.300
4
Target Corp.
1.788
73.100
5
Safeway
1.644
44.500
6
Supervalu
2.404
34.500
7
Publix Super Markets
1.067
27.500
8
Ahold USA Retail
772
27.300
9
7-Eleven
7.669
22.000
10
C&S Wholesale
Nicht verfügbar
21.400
11
Delhaize America
1.553
19.500
12
HEB
350
19.400
13
Dollar General
10.370
16.100
14
Meijer, Inc.
199
14.600
15
Wakefern Food
88
13.600
16
Wholefoods Market
342
11.700
17
BJ’s Wholesale Club
197
11.600
18
Trader Joe’s Co.
400
10.500
19
Bi-Lo Holdings
689
10.000
20
Giant Eagle
409
9.900
198
Präsentation Euro American Brands, 2013
80
ANHANG E - Unternehmensprofile ausgewählter Supermarktketten. 199
Unternehmen
ALDI North America
Unternehmensprofil
ALDI Inc. ist ein Unternehmen der ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG
(ALDI Süd) und wurde bereits 1975 gegründet. Die Zentrale befindet
sich in Batavia, IL und betreibt Filialen in 32 Bundesstaaten.
Umsatz 2010: 5,8 Milliarden US-Dollar
Batavia, Illinois, USA
1.200
- Nahrungsmittel inklusive gekühlter und tiefgefrorener Ware,
Fleischwaren, Obst und Gemüse, Backwaren, Milchprodukte,
Snacks und Süßwaren, Haushaltsartikel, Wein und Spirituosen
- Sonstige Handelswaren
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
Unternehmen
Costco Wholesale Corporation
Unternehmensprofil
Costo Wholsale ist die größte Warenhauskette in den USA. Eine
Mitgliedschaft ist notwendig, um in diesem Markt einkaufen zu
können, jedoch beschränkt sich diese – im Gegensatz zu Metro –
nicht nur auf Unternehmen. Zurzeit sind etwa 67 Millionen Kunden
aus 40 Bundesstaaten registriert. Das Unternehmen operiert auch in
Australien, Kanada, Japan, Mexiko, Puerto Rico, Suedkorea, Taiwan
und GB. Die Geschäfte bieten ca. 4.000 verschiedene Produkte zu
niedrigen Preisen an, die jedoch nur in größeren Mengen
(Großpackungen) eingekauft werden können.
Umsatz 2010: 77,9 Milliarden US-Dollar
Issaquah, Washington, USA
622
- Alkoholische Getränke
- Haushaltsgeräte
- Nahrungsmittel
- Pharmazeutische Produkte
- Reifen
- Sonstiges: Versicherungen, Hypotheken, Immobilienservice,
Pauschalreisen
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
199
http://www.hoovers.com
81
Unternehmen
Dominick's Finer Foods, Inc., ein Unternehmen von Safeway, Inc.
Unternehmensprofil
Dominick’s Supermarkets (ein Unternehmen von Safeway) versorgt den
Großraum Chicago mit Lebensmitteln und ist hinter Jewel-Osco der
zweitgrößte Nahrungsmittelversorger in dieser Region. Neben den
klassischen Lebensmitteln betreibt das Unternehmen vereinzelt auch
Geschäftslokale mit höherwertiger Frischware und Gebäckabteilungen,
erweiterte Obst und Gemüseabteilungen, integrierte Blumengeschäfte
und Cafés. Seit der Übernahme durch Safeway ist der Marktanteil von
Dominick’s von 28% auf 10% geschrumpft.
Umsatz 2010: 42,3 Milliarden US-Dollar (Safeway, Inc.)
Oak Brook, Illinois, USA
75 (Dominick’s), 1.678 (alle Ketten der Safeway, Inc.)
Babyprodukte, Getränke, Brot und Backwaren, Frühstückscerialien,
Konserven, Suppen, Gewürze, Kekse, Süßwaren, Milchprodukte, Eier
und Käse, Spirituosen, Blumen, tiefgefrorene Produkte, Früchte und
Gemüse, Nudeln, Fleisch, Fisch, Papierprodukte, Reinigungsprodukte,
Hygieneartikel, Tiernahrung, Geschenkkarten, Online-Fotoausarbeitung
und Apothekenprodukte
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
Unternehmen
Jewel-Osco, ein Unternehmen von SuperValu, Inc.
Unternehmensprofil
Jewel-Osco gehört zu SUPERVALU (Einzel- und Großhändler) und
betreibt ca. 180 kombinierte Drogerie-und Nahrungsmittelgeschäfte.
Die meisten der Geschäftslokale befinden sich in Illinois sowie in
Indiana und Iowa. Das Unternehmen ist mit mehr als 30
Niederlassungen im Raum Chicago der umsatzstärkste
Lebensmitteleinzelhändler in diesem Gebiet. Der Marktanteil beträgt
31%, was das Dreifache des zweitplazierten Einzelhändler entspricht
(Dominick’s).
Umsatz 2010: 40,6 Milliarden US-Dollar (SuperValu, Inc.)
Itasca, Illinois, USA
180 (Jewel-Osco), 1500 (SuperValu, Inc.)
Backwaren, Molkereiprodukte, Feinkost, Tiefkühlkost, allgemeine
Lebensmittel, Fleisch, pharmazeutische Produkte, Gemüse, Fisch,
Snacks, Spirituosen
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
82
Unternehmen
Meijer Inc.
Unternehmensprofil
Meijer ist einer der größten Einzelhändler in Mittleren Westen der
USA mit einer sehr breiten Kombination aus Lebensmitteln und
sonstigen Handelswaren auf einer Verkaufsfläche von ca. 200.000 bis
250.000 sqft mit ca. 120.000 Artikeln pro Niederlassung. Die Hälfte
der Geschäfte befindet sich in Michigan, der Rest verteilt sich auf
Illinois, Indiana, Kentucky und Ohio.
Umsatz 2010: 14,2 Milliarden US-Dollar
Grand Rapids, Michigan, USA
200
- Lebensmittel
- Kleidung
- Elektroartikel
- Haushaltswaren
- Sonstiges: Benzin, Bankdienstleistungen, Restaurants
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
Unternehmen
Trader Joe’s Market
Unternehmensprofil
Trade Joe’s Market, ein Unternehmen der deutschen Aldi Nord, zählt
mit ca. 375 Geschäften in über 30 Bundesstaaten zu den größten
Lebensmitteleinzelhändlern, die Produkte im oberen Qualitätssegment
anbieten. Um die Kosten niedrig zu halten verzichtet das Unternehmen
auf Service in den Geschäften, die etwa 12.000 bis 15.000 sqft Fläche
bieten. Das Besondere an Trader Joe’s ist sein umfangreiches
Sortiment an etwa 2.000 Eigenmarkenprodukten, die ca. 70% des
Umsatzes ausmachen.
Umsatz 2010: 8,5 Milliarden US-Dollar
Monrovia, Kalifornien, USA
Ca. 375
- Gesunde Lebensmittel
- Bioprodukte
- Nahrungsmittelzusatzstoffe
- Eigenmarken: Getränke, Wein, Suppen, Snacks und
tiefgefrorene Produkte
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
83
Unternehmen
Wal-Mart Stores, Inc. (North America)
Unternehmensprofil
Wal-Mart ist der größter Einzelhändler und Arbeitgeber der Welt. Das
Unternehmen beschäftigt zurzeit ca. 2,2 Millionen Menschen und der
Umsatz übersteigt dem von Carrefour, Metro AG und Tesco
zusammen. Neben den USA betreibt Walmart Geschäftslokale in
Kanada, Mexiko, Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika.
Umsatz 2010: 421,8 Milliarden US-Dollar
Bentonville, Arkansas, USA
4.000
- Nahrungsmittel
- Sonstige Handelsware
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
Unternehmen
Wegman’s Food Markets
Unternehmensprofil
Wegman‘s Food Markets ist einer der größten, privaten
Lebensmitteinzelhändler der USA und vor allem an der Ostküste
vertreten (New York, New Jersey, Pennsylvania, Virginia, Maryland
und Massachusetts). Die Geschäftslokale sind bedeutend größer, als
die der Konkurrenz (bis zu 140.000 sqft) und bieten über 70.000
verschiedene Produkte an. Des Weiteren findet man in den Geschäften
Cafés, Käsegeschäfte mit über 300 Käsesorten sowie französische
Konditoreien.
Umsatz 2010: 5,6 Milliarden US-Dollar
Rochester, New York, USA
80
Sushi, Pizza und Flügel, Fertiggerichten und europäischen Brotsorten
und Brötchen, Bagels, Muffins, Torten, Kuchen und Gebäck, Fleischund Käsespezialitäten, Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche
Heilmittel und Lebensmittel für besondere Ernährungsbedürfnisse,
pharmazeutische Produkte, kleinere Haushaltswaren, Kosmetik und
Fruchtsäfte.
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
84
Unternehmen
Whole Foods Market
Unternehmensprofil
Whole Foods Market ist nach der Übernahme von Wild Oats Markets
die größte Biolebensmittelkette weltweit und bietet vor allem
Produkte an, die frei von Pestiziden, ohne Konservierungsstoffe und
ohne künstliche Süßstoffe sind. Das Unternehmen ist neben den USA
auch in Kanada und Großbritannien vertreten.
Umsatz 2010: 9 Milliarden US-Dollar
Austin, Texas, USA
Mehr als 340
- Obst und Gemüse (75% des Umsatzes) =
- Fertiggerichte
- Andere, klassische Supermarktprodukte
- Eigenmarken: ca. 2.400 Produkte mit 4 Marken
Unternehmensgröße
Hauptsitz
Anzahl der Filialen
Sortiment
85
ANHANG F – Gourmet und Spezialläden
Firma
Adresse
Telefon
Internetseite
A Southern Season
Chapel Hill, NC 27514
(919)9297133
www.southernseason.com
Dean & Deluca
New York, NY 10012
(212)2266800
www.deandeluca.com
Draegers Supermarkets
Menlo Park, CA 94025
(650)4708300
www.draegers.com
Food Emporium (A&P)
New York, NY 10018
(212)9152201
www.thefoodemporium.com
Jungle Jims
Fairfield, OH 45014
(513)6476000
www.junglejims.com
Kings/Balducci
Parsippany, NJ 07054
(973)4636300
www.kingswebsite.com
Stew Leonards
Norwalk, CT 6851
(203)8477214
www.stewleonards.com
Sunset Food Market
Highland Park, IL
60035
(847)4320035
www.sunsetfoods.com
86
Anhang G – Nationale und Regionale Lebensmittelverbände 200
A
American Association of Meat Processors www.aamp.com/
American Brahman Breeders Association www.brahman.org/
American Cheese Society www.cheesesociety.org/
American Dry Bean Board www.americanbean.org/
American Egg Board www.aeb.org/
American Farm Bureau Federation www.fb.com/
American Guernsey Association www.usguernsey.com/
American Hereford Association www.hereford.org/
American Institute of Baking www.aibonline.org/
American-International Charolais Association www.charolaisusa.com/
American Jersey Cattle Association www.usjersey.com/
American Maine Anjou Association www.maine-anjou.org/
American Meat Institute www.meatami.org/
American Sheep Industry Association www.sheepusa.org/
American Society of Baking www.asbe.org/
American Sugar Alliance www.sugaralliance.org/
Anderson Valley Winegrowers Association www.avwines.com/
Association of Food Industries www.afius.org
B
Biscuit and Cracker Manufacturers' Association www.thebcma.org/
Brown Swiss Cattle Breeder's Association www.cattleofferings.com/trader_html/bswiss/
C
Calaveras Wine Association www.calaveraswines.org/
California Avocado Commission www.avocado.org
California Avocado Society www.west.net/~lsrose/cas/
California Certified Organic Farmers www.ccof.org/
California Cherry Advisory Board www.calcherry.com/
California Dairy Herd Improvement Association www.cdhia.org/
California Figs www.californiafigs.com/
California Fisheries and Seafood Institute www.calseafood.net/
California Macademia Society users.aol.com/TeeterJS/cms.html
California Pears www.calpear.com/
California Poultry Industry Federation www.cpif.org/
California Strawberry Commission www.calstrawberry.com/
California Tomato Commission www.tomato.org/
Carnero Quality Alliance (Wineries) www.carneros.com/index.html
200
http://www.foodinstitute.com/assn_natl.cfm
87
Catfish Institute www.catfishinstitute.com/
Chocolate Manufacturers Association www.candyusa.org/
Cherry Marketing Institute www.cherrymkt.org/
E
El Dorado Winery Association www.eldoradowines.org/
F
Family Wine Producers of California www.familywinemakers.org/
Farmer's Market Online www.FarmersMarketOnline.com/
Fishermen's Marketing Association www.trawl.org/
Florida Citrus Mutual www.fl- citrus-mutual.com/
Florida Fruit and Vegetable Association www.ffva.com/
Food Distributors International www.fdi.org/
Frozen Food Council of Northern California www.frozenfoodcouncil.com/
Fruit Online www.fruitonline.com/
G
Grocery Manufacturers of America www.gmabrands.com/
Gulf Citrus Growers Association, Inc. www.members.aol.com/gulfcitrus/index.html
Hawaii Food Manufacturers Association www.foodsofhawaii.com/
H
Holstein Association www.holsteinusa.com/
I
Indian River Citrus League www.indian-river.fl.us/citrus/index.html
Illinois Soybean Association www.ilsoy.org/
Iowa Soybean Association and Iowa Soybean Promotion Board www.iasoybeans.com/
International Fresh-cut Produce Association www.fresh-cuts.org
International Meat and Poultry HACCP Alliance www.haccpalliance.org/
K
Kansas Association of Wheat Growers www.wheatonline.com/
Kansas Corn Growers Association www.ksgrains.com/corn/index.html
Kentucky Cattlemen's Association www.kycattle.org/
Kentucky Soybean Association www.kysoy.org/
L
Lake Erie Quality Wine Alliance www.lakeeriewine.com
Livermore Valley Wine Grape Commission www.wines.com/livermore/lvmrmemb.html
Long Island Wine Council www.liwines.com/main.htm
M
88
Maine Potato Board www.mainepotatoes.com/
Maryland Dairy Industry Association www.mda.state.md.us/mdia/mdia.htm
Mendocino Winegrape & Wine Commission www.mendowine.com
Michigan Apple Committee www.michiganapples.com/
Michigan Asparagus Advisory Board www.asparagus.org/
Minnesota Association of Wheat Growers www.smallgrains.org/
Minnesota Beef Council www.mnbeef.org/
Minnesota Certified Seed Potato Growers Association www.mnseedpotato.org/
Minnesota Corn Growers Association www.mncorn.org
Minnesota Soybean Research & Promotion Council www.mnsoybean.org/
Missouri Pork Producers Association www.mppa.net/
Monterey County Vinters & Growers Association www.wines.com/monterey/index.html
Mushroom Council www.mushroomcouncil.com/
N
Napa Valley Vintners Association www.napavintners.com/index.html
National Agri-Marketing Association www.nama.org/
National Association of Flavors and Food-Ingredient Systems www.naffs.org/
National Association of Margarine Manufacturers www.margarine.org/
National Association of Wheat Growers www.wheatworld.org
National Broiler Council www.eatchicken.com/
National Cattlemen's Beef Association www.beef.org/
National Confectioner's Association www.candyusa.org/
National Contract Poultry Growers Association www.web-span.com/pga/
National Corn Growers Association www.ncga.com/
National Council of Farmer Cooperatives www.ncfc.org/
National Farmers Organization www.nfo.org/
National Farmers Union www.nfu.org/
National Food Processors Association www.nfpa-food.org/
National Honey Board www.nhb.org/
National Hot Dog and Sausage Council www.hot-dog.org/
National Meat Association www.nmaonline.org/
National Milk Producers Federation www.nmpf.org/
National Oilseed Processors Association www.nopa.org/
National Onion Association www.onions-usa.org/
National Pasta Association www.ilovepasta.org/
National Pork Producers Council www.nppc.org/
National Shellfisheries Association www.shellfish.org/
National Soft Drink Association www.nsda.org/
National Watermelon Promotion Board www.watermelon.org/
Nebraska Nut Growers Association www.southeast.unl.edu/nnga/nutgrow.htm
Nebraska Soybean Association www.ag.uiuc.edu/~ne-qssb/
Nebraska Wheat Grower's Association www.ianrwww.unl.edu/nwga/
89
New York Wine and Grape Foundation www.nywine.com/index.asp
North Carolina Agribusiness Council www.agr.state.nc.us/agribiz/
North Carolina Soybean Producers Association, Inc. www.ncsoy.org
North American Blueberry Council www.blueberry.org/
Northwest Bakers Production Club www.asbe.org/affiliated_org/nbpc/nbpc.html
O
Ohio Corn Growers Association www.ohiocorn.org
Ohio Nut Growers Association www.ealnet.com/nonprof/onga/
Ohio Pork Producers Council www.ohiopork.org/
Ohio Soybean Council www.soyohio.org/
Oregon Blueberry Commission www.orst.edu/dept/infonet/obc.htm
Oregon Blueberry Growers' Association www.orst.edu/dept/infonet/obga.htm
Oregon Brewers Guild www.oregonbeer.org/
Oregon Strawberry Commission www.peak.org/~berrywrk/osc/osc.htm
Oregon Wine Advisory Board www.oregonwine.org/
Oregon Winegrowers' Association www.orst.edu/dept/infonet/owa.htm
Organic Trade Association www.ota.com/
P
Pacific Agribusiness Alliance www.agribusiness.org
Produce Marketing Association www.pma.com/
Raisin Administrative Committee www.raisins.org/
R
Red Angus Association of America www.redangus1.org/
S
Santa Cruz Mountains Winegrowers Association www.wines.com/santa_cruz_mountains/schome.html
Salt Institute www.saltinstitute.org/
Silverado Trail Wineries Association www.wines.com/silvtop.html
Sonoma County Wineries Association www.sonomawine.com/index.html
Small Farm Resource www.farminfo.org/
Snack Food Association www.sfa.org/
Southern Bakers Association www.sba.org/
Southern United States Trade Association www.susta.org
Specialty Coffee Association of America www.scaa.org/
T
Texas Longhorn Breeders Association of America www.cattlehome.com/txlgh.html
Texas Organic Growers Association www.sunsite.unc.edu/farmingconnection/localcon/groups/toga.htm
Texas Pecan Growers Association www.tpga.org/
90
Today's Market Prices www.todaymarket.com/
Tortilla Industry Association www.tortilla-info.com/
U
USA Pears www.usapears.com/
U.S. Meat Export Federation www.usmef.org/
U.S. Poultry and Egg Association www.poultryegg.org/
U.S. Wheat Associates www.uswheat.org/
United Agribusiness League www.UAL.org/
United Braford Breeders www.brafords.org/
United Egg Producers www.unitedegg.org/
United Soybean Board www.unitedsoybean.org /
U.S. Rice Federation www.usarice.com/
V
Virginia Fruit Page www.ento.vt.edu/Fruitfiles/VAFS.html
W
Washington State Apple Commission www.bestapples.com
Western Growers Association www.wga.com/
Western U.S. Agricultural Trade Association www.wusata.org/
Wheat Foods Council www.wheatfoods.org/
Wine and Spirits Wholesalers of America www.wswa.org/
Wine Institute www.wineinstitute.org
Worcester County Beekeepers Association www.worcesterbee.topcities.com
91
Anhang H – Wichtige Behörden und Institutionen
Organisation
Adresse
Telefon
Internetseite
Food and Drug
Administration
5100 Paint Branch
Parkway
College Park, MD
20740
(888)7233366
www.fda.gov
US Department of
Agriculture Food Safety
and Inspection Services
1400 Independence
Ave.
Washington , DC
20250
(402)3445000
www.fsis.usda.gov
US Department of
Agriculture Animal and
Plant Health Inspection
Services
1401 Independence
Ave.
Washington , DC
20250
(202)7205213
www.aphis.usda.gov
Customs and Border
Protection
1300 Pennsylvania Ave
NW
Washington , DC
20229
(202)3443000
www.cbp.gov
Alcohol & Tobacco
1310 G Street NW
Suite 300
Washington , DC
20220
(202)4532000
www.ttb.gov
Food Marketing Institute
2345 Crystal Drive
Suite 800
Arlington, VA 22202
(202)4528444
www.fmi.org
92
Anhang I - Messen 2013
IFT Food Expo - Institute of Food Technologists Annual Meeting & Food Expo
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
13.-16. Juli 2013
Chicago, IL
Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel)
Nahrungsmittel, Lebensmittelzusätze
www.ift.org
International Summer Fancy Food Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
30 Juni-2. Juli 2013
New York, NY
Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel)
Lebensmittel, Fertiggerichte, Molkereiprodukte, Meeresfrüchte,
Backwaren, Süßwaren, Schokolade, Speiseeis, Obst, Getränke, Kaffee,
Tee, Wein, Bier, Konservierungsmittel, Gewürze, Haushaltsgeräte
http://www.specialtyfood.com
Western Foodservice & Hospitality Expo
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
18.-20. August 2013
Los Angeles, CA
Gastronomie
Nahrungsmittel, Einrichtungsgegenstände des Gastgewerbes
www.westernfoodexpo.com
International Dairy Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
3.-6. November 2013
Chicago, IL
Milchwirtschaft
Technologien und Innovationen, Verarbeitung, Verpackung, Distribution,
Nahrungsmittelsicherheit
www.dairyshow.com
93
Natural Products Expo East
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
26.-28. September 2013
Baltimore, MD
Bio-Ernährungswirtschaft
Natürliche, biologische und gesunde Lebensmittel
www.expoeast.com
International Baking Industry Exposition (IBIE)
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
6.-9. Oktober 2013
Las Vegas, NV
Nahrungsmittelverarbeitung und -verpackung
Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, für die Getränkeherstellung,
Abfüllanlagen, Nahrungsmittelmaschinen, Nahrungsmitteltechnik
www.fpsa.org
PLMA Private Label Trade Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
17.-19. November 2013
Chicago, IL
Handelsmarken
Nahrungsmittel, Snacks, Getränke, Haushaltswaren, Kosmetika
www.plma.com
IFE Americas - Americas Food & Beverage Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
28.-29. Oktober 2013
Miami Beach, FL
Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel)
Lebensmittel, Getränke, Tiefkühlkost
www.americasfoodandbeverage.com
National Restaurant Association, Restaurant, Hotel-Motel Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
18.-21. Mai 2013
Chicago, IL
Gastronomie, Ladeneinrichtungen
Nahrungsmittel, Getränke, Einrichtungsgegenstände der Gastronomie
http://show.restaurant.org/Home
94
NCA Sweets & Snack Expo (ehem. All Candy Expo)
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
21.-23. Mai 2013
Chicago, IL
Süßwaren & Snacks
Süßwaren , Snacks, Kekse
www.sweetsandsnacks.com
95
Anhang J - Messen 2014 (sofern Daten bereits bekannt)
IFT Food Expo - Institute of Food Technologists Annual Meeting & Food Expo
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
21.-24. Juni 2014
Chicago, IL
Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel)
Nahrungsmittel, Lebensmittelzusätze
www.ift.org
International Summer Fancy Food Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
29 Juni-1. Juli 2014
New York, NY
Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel)
Lebensmittel, Fertiggerichte, Molkereiprodukte, Meeresfrüchte,
Backwaren, Süßwaren, Schokolade, Speiseeis, Obst, Getränke, Kaffee,
Tee, Wein, Bier, Konservierungsmittel, Gewürze, Haushaltsgeräte
http://www.specialtyfood.com
International Winter Fancy Food Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
19.-21. Januar 2014
San Francisco, CA
Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel)
Lebensmittel, Fertiggerichte, Molkereiprodukte, Meeresfrüchte,
Backwaren, Süßwaren, Schokolade, Speiseeis, Obst, Getränke, Kaffee,
Tee, Wein, Bier, Konservierungsmittel, Gewürze, Haushaltsgeräte
http://www.specialtyfood.com
Western Foodservice & Hospitality Expo
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
10.-12. August 2014
Anaheim, CA
Gastronomie
Nahrungsmittel, Einrichtungsgegenstände des Gastgewerbes
www.westernfoodexpo.com
96
Natural Products Expo East
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
17.-20. September 2014 (noch nicht offiziell bestaetigt)
Balrimore, MD
Bio-Ernährungswirtschaft
Natürliche, biologische und gesunde Lebensmittel
www.expoeast.com
PLMA Private Label Trade Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
12.-23. Mai 2014
Chicago, IL
Handelsmarken
Nahrungsmittel, Snacks, Getränke, Haushaltswaren, Kosmetika
www.plma.com
National Restaurant Association, Restaurant, Hotel-Motel Show
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
17.-20. Mai 2014
Chicago, IL
Gastronomie, Ladeneinrichtungen
Nahrungsmittel, Getränke, Einrichtungsgegenstände der Gastronomie
http://show.restaurant.org/Home
NCA Sweets & Snack Expo (ehem. All Candy Expo)
Datum:
Ort:
Branchenschwerpunkt:
Angebotsschwerpunkt:
Internetseite:
13.-15. Mai 2014
Chicago, IL
Süßwaren & Snacks
Süßwaren , Snacks, Kekse
www.sweetsandsnacks.com
Tabelle 10. Messen 2014
97
Anhang K – Informationsquellen
Fachzeitschriften
B
Bakery Online - www.bakeryonline.com
Bake - http://www.bakemag.com/
C
Convenience Store News - www.csnews.com
Candy Industry: http://www.candyindustry.com/
Confectionary News.com - www.confectionerynews.com
D
Dairy Foods - www.dairyfoods.com
F
Food Quality - www.foodquality.com
Foodservice Central - www.foodservicecentral.com
Farm and Dairy - www.farmanddairy.com
Fancy Food - www.fancyfoodmagazine.com
Food Processing Magazine - www.foodprocessing.com
G
German Foods North America – www.germanfoods.org
Gourmet Retailer - www.gourmetretailer.com
Gourmet News - www.gourmetnews.com
I
iSante Magazine - www.isantemagazine.com
M
Meat & Poultry - www.meatpoultry.com
Modern Baking - http://modern-baking.com/
N
NewHope360 – www.newhope360.com
P
Professional Candy Buyer - www.candybuyer.com
Prepared Foods Network - www.preparedfoods.com
Progressive Grocer Magazine - www.progressivegrocer.com
98
S
Specialty Food Magazine - www.specialtyfoodmagazine.com
Supermarket News - www.supermarketnews.com
T
The Manufacturing Confectioner - www.gomc.com
99
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Store-Webseite German Deli www.germandeli.com
Store-Webseite German Food Express www.germanfoodexpress.com
Store-Webseite Giant Food www.giantfood.com
Store-Webseite Harry & David www.harryanddavid.com
Store-Webseite Jungle Jim’s www.junglejims.com
Store-Webseite Meijer www.meijer.com
Store-Webseite Mollie Stone’s www.molliestones.com
Store-Webseite Publix www.publix.com
103
Store-Webseite Rodman’s www.rodmans.com
Store-Webseite Safeway www.safeway.com
Store-Webseite Sam’s Club www.samsclub.com
Store-Webseite Save a lot www.save-a-lot.com
Store-Webseite Stew Leonard’s, www.stewleonards.com
Store-Webseite Sunset Foods www.sunsetfoods.com
Store-Webseite Target www.target.com
Store-Webseite The Medicine Shoppe www.medicineshoppe.com
Store-Webseite Treasure Island www.tifoods.com
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