PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn

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PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn
Wir spielen für Dich!
1. SONDERKONZERT
Samstag, 9. November 2013, 20 Uhrr
Beethovenhalle
„BOB goes Jazz“
Stefan Schulz Bassposaune
Peter Erskine Schlagzeug
Beethoven Orchester Bonn
Stefan Blunier Dirigent
Nach dem
Konzert
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Jazz-Sessio
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trio
Ja
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Eintritt frei!
PROGRAMM
Wir spielen für Dich!
In bester
Stimmung!
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Foto: Thilo Beu
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Programm
„BOB goes Jazz“
George Gershwin (1898-1937)
Cuban Overture (1932)
Leonard Bernstein (1918-1990)
Prelude, Fugue and Riffs (1949)
Hans-Joachim Büsching Solo-Klarinette
Mark-Anthony Turnage (*1960)
„Erskine” – Concerto for Drumset and Orchestra
Uraufführung
Auftragswerk des Beethoven Orchester Bonn in Kooperation
mit der Los Angeles Hollywood Bowl 2013
Maya and Taichi's Stomp – enlever!!! Cadenza
Mutsy's Habanera. Gently rhythmic
Erskine's Blues. Bell-Like Blues
Fugal Frenzy
PAUSE
Daniel Schnyder (*1961)
subZERO, Konzert für Bassposaune
und Ensemble (1999)
subZERO
Sama'i Thaqil
ZOOM OUT
George Gershwin
Ein Amerikaner in Paris (1928)
Stefan Schulz Bassposaune
Peter Erskine Schlagzeug
Beethoven Orchester Bonn
Stefan Blunier Dirigent
Im Anschluss gibt das MARCUS SCHINKEL TRIO eine
Session in Lounge-Atmosphäre im Nordfoyer der
Beethovenhalle.
Der Eintritt ist frei!
In Kooperation mit dem Restaurant DACAPO und Los Angeles Hollywood Bowl
Besetzung
George Gershwin
Cuban Overture
Uraufführung am 16. August 1932 in New York
3 Flöten (3. auch Picc)
5 Hörner (5. ad lib.)
3 Oboen (2+Eh)
3 Trompeten
3 Klarinetten (2+Bkl)
3 Posaunen
3 Fagotte (2+Kfg)
1 Tuba
Pauke, Schlagzeug
Streicher
Leonard Bernstein
Prelude, Fugue and Riffs
Uraufführung am 16. Oktober 1955 in der Fernsehshow
„The World of Jazz”
1 Klarinette
5 Trompeten
2 Altsaxophone
4 Posaunen
2 Tenorsaxophone
1 Baritonsaxophon
Schlagzeug
Klavier
Kontrabass
4
Mark-Anthony Turnage
„Erskine” - Concerto for Drumset and Orchestra
Uraufführung am 9. November 2013 in Bonn
3 Flöten
4 Hörner
3 Oboen (2+Eh.)
3 Trompeten
4 Klarinetten (2+2Bkl)
3 Posaunen
1 Tuba
Schlagzeug
Klavier, Celesta
Harfe
Baritonsaxophon, Sopransaxophon
Bass-Gitarre
Streicher
Solo-Schlagzeug
Daniel Schnyder
subZERO, Konzert für Bassposaune und Ensemble
Uraufführung 1999 mit Dave Taylor und dem
Absolute Ensemble
1 Flöte (auch Picc)
1 Horn
2 Oboen (1+Eh)
1 Trompete
2 Klarinetten (1+Bkl)
1 Posaune
2 Fagotte (1+Kfg)
Schlagzeug, Marimbaphon
auch
Klavier
Programmhefte
serer
Streichquintett
als Pdf auf un
bar.
Solo-Bassposaune
Homepage verfüg
George Gershwin
Ein Amerikaner in Paris
Uraufführung am 13. Dezember 1928 in New York
3 Flöten (3. auch Picc)
4 Hörner
3 Oboen (2+Eh)
3 Trompeten
3 Klarinetten (2+Bkl)
3 Posaunen
2 Fagotte
1 Tuba
Pauke, Schlagzeug
Celesta
Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon
Streicher
5
George Gershwin (1937)
The American Way of Sound
Als Leonard Bernstein in seinen späten Jahren einmal gefragt
wurde, was er denn am 12. Juli 1937 gemacht habe, musste er
nicht lange überlegen. Denn am Morgen dieses Sommertages
hatte er gerade erfahren, dass George Gershwin am Tag zuvor
im Alter von 38 Jahren verstorben war. Bernstein arbeitete gerade während seiner Semesterferien in einem New Yorker Feriencamp. Und so entschloss er sich, dem so bewunderten Landsmann einen musikalischen Abschiedsgruß zu schicken. Er setzte sich ans Klavier, spielte vor den Kindern und ihren angereisten Eltern ein Präludium von Gershwin – und danach herrschte
absolute Stille, wie sich Bernstein später erinnerte. Bernstein
war erst 19 Jahre alt, als er sich zum ersten Mal öffentlich vor
seinem bewunderten Landsmann Gershwin verbeugen konnte.
Später dann, als Bernstein längst ein weltberühmter Komponist
und Dirigent war, dokumentierte er auch mit seinen legendären
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Schallplattenaufnahmen, warum er Gershwin zu seinen großen
Idolen zählte. „Ich glaube, es gibt niemanden in der ganzen
Welt, der nicht sofort wüsste, dass Gershwins Musik amerikanische Musik ist“, so Bernstein. Und tatsächlich: Obwohl
Gershwin nie einen systematischen Kompositionsunterricht
genossen hatte, drückte er dem American Way of Sound seinen
Stempel auf. Wie er die Rhythmen und den Geist des Jazz, Spiritual und Blues mit Einflüssen
aus der romantischen Klassik
und der französischen Moderne zu etwas ganz Neuem
verschmolzen hatte, ließ
selbst Gershwins alten
Tennispartner Arnold Schönberg vor ihm den Hut ziehen.
Als Jahrhundertvollblutmusiker hat Bernstein immer
wieder Gershwins Evergreens
des sinfonischen Jazz aufge-
George Gershwin
führt, die „Rhapsody in Blue“
und „Ein Amerikaner in Paris“. Doch bereits als HarvardStudent hatte er sich musikwissenschaftlich mit Gershwin
beschäftigt. So untersuchte er 1939 in seiner Abschlussarbeit
„Die Integration ethnischer Elemente in der amerikanischen
Musik“ auch Gershwins „Cuban Overture“. Gershwin war im Frühjahr 1932 nach Kuba gereist und zeigte sich besonders begeistert von den heimischen Schlagzeuginstrumenten sowie Rhythmen der Rumba. Kaum war er wieder in New York, verarbeitete
er seine Impressionen in einer Orchester-„Rhumba“, wie die
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„Cuban Ouverture“ zunächst
hieß. Am 9. August wurde sie
im Rahmen eines Open-AirKonzerts vor 18.000 Zuhörern uraufgeführt. Die effektvolle lateinamerikanische
Rhythmik, die grellen Bläserfarben sowie die einschmeichelnde Melodik gingen
nicht nur dem Publikum auf
New Yorker Lewisohn Stadium,
Aufführungsort der Premiere
der „Cuban Overture“
Anhieb ins Ohr und in die
Beine. Ein Kritiker zog die
„Cuban Overture“ gar Ravels „Boléro“ vor! Und wer allein etwa
nur die Sinfonischen Tänze aus Bernstein Broadway-Hit „West
Side Story“ hört, der erkennt auf Anhieb den Einfluss des
„Kubaners“ Gershwin.
Während George Gershwin mit dem Jazz aufgewachsen war,
gehörte dieses urtypisch amerikanische Klangidiom für Bernstein bald ebenfalls zum musikalischen Lebenselixier. Davon
konnte sich sogar der amerikanische Fernsehzuschauer am
16. Oktober 1955 überzeugen. Zur Primetime lief da der zweite
Teil von Bernsteins legendärer TV-Serie „Omnibus“, in der er
sich im lockeren Ton und anhand zahlreicher Klangbeispiele
nicht nur mit der klassischen Musik beschäftigte. An jenem
Abend drehte sich die Sendung ausschließlich um die „Welt des
Jazz“. „Jazz ist ein weiter Begriff“, so Bernstein bei der Begrüßung. „Er umfasst eine Vielzahl von Lautgebilden vom frühesten
Blues bis zu Dixieland, Charleston, Swing, Boogie-Woogie, Crazy
Bop und Cool Bop, Mambo und vielen anderen mehr. All das ist
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Leonard Berstein (1945)
Jazz, den ich liebe wegen seiner ursprünglichen Art des emotionalen Ausdrucks, wo nichts ganz traurig oder ganz glücklich ist.“
Nachdem Bernstein dann auch die für den Jazz typische Harmonik und Band-Besetzung näher vorgestellt hatte, verabschiedete er sich mit einem jazzinspirierten Werk, das er schon lange in
der Schublade liegen hatte. 1949 war „Prelude, Fugue and
Riffs” im Auftrag des Jazz-Klarinettisten Woody Herman
entstanden. Doch statt Herman übernahm nun im Fernsehstudio Benny Goodman die Uraufführung dieses Werks für Solo9
Klarinette und Jazzband. Im „Prelude“ geben die Trompeten
und Posaunen den Ton an. Nach dem Intro, das mit seiner
gelenkigen Rhythmik stark an den Neoklassizisten Igor Strawinski erinnert, sorgt die Band regelrecht für elektrisierenden
Showbühnen-Glamour. In der „Fuge“ dominieren dagegen die
Saxophone – bevor im Finale („Riffs“) die gesamte Band plus
Solo-Klarinette cool swingt und man über lässig eingestreute
Kontrapunktik immer mehr Drive aufnimmt.
„Thank You, Mark!“
Im Laufe seines musikalisch grenzenlosen Wirkens hat Bernstein nicht nur mit den bedeutendsten Jazzmusikern wie Louis
Armstrong und Miles Davis zusammengearbeitet, sondern auch
mit dem Jazz- und Klassik-Komponisten Gunther Schuller, der
eine prägende Figur der
amerikanischen Musikszene
ist. Mit ihm kam es immer
wieder zu gemeinsamen
Projekten. So führte Bernstein Schullers Orchesterstück
„Journey into Jazz“ 1962 mit
den New Yorker Philharmonikern auf. In einer kleinen
Vorrede wies er darauf hin,
Gunther Schuller
dass seinem fast gleichaltrigen Kollegen der Begriff
„Third Stream“ zu verdanken ist. Schuller hatte ihn zum ersten
Mal 1957 in einer Vorlesung gebraucht, um damit die Vermählung zwischen dem Jazz und der zeitgenössischen Klassik zu
10
Foto: Philip Gatward
Mark-Anthony Turnage
beschreiben. Längst hat „Third Stream“ seine lexikalischen
Weihen erhalten. Unter seinen zahlreichen Studenten, die
Schuller mit dieser „dritten Strömung“ vertraut machte, befand
sich auch der Engländer Mark-Anthony Turnage. 1983 hatte
Turnage über ein Stipendium die Möglichkeit bekommen, bei
Schuller an der Summer School im amerikanischen Tanglewood
zu studieren. Dort begegnete er zudem Hans Werner Henze, der
gleichermaßen sein Klangdenken beeinflusste. Henze war es
auch, der als Leiter der Münchner Biennale Turnage mit der
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Komposition seiner ersten Oper beauftragte. Seitdem hat er
weitere Musiktheaterwerke sowie Orchesterstücke u. a. für die
New Yorker Philharmoniker und das Chicago Symphony Orchestra geschrieben. Bei der US-Premiere seiner Oper über das
Model Anna Nicole Smith, die gerade erst in New York stattgefunden hat, saß unter den Musikern auch Schlagzeuger Peter
Erskine!
Seit fast zwanzig Jahren arbeiten Turnage und der amerikanische Star-Drummer zusammen, der u. a. Mitglied bei den legendären Fusion-Bands Weather Report und Steps Ahead war. So
hob Erskine 1996 gemeinsam mit Gitarrist John Scofield und
dem Ensemble Modern Turnages Orchesterstück „Blood on the
Floor“ aus der Taufe. 2002 schrieb er dann für diese herausragenden Jazzmusiker und den Bassisten John Patitucci „Scorched“ für Jazztrio und Orchester. „Ich war von Beginn an ein
großer Fan von ihm“, so Erskine im Interview anlässlich der
heutigen Uraufführung des ihm gewidmeten Schlagzeugkonzerts. „Zumal Turnage mir wieder die Tür zur klassischen Musik
geöffnet hat. Ich habe ja als Kind klassisches Schlagzeug an der
Interlochen Arts Academy studiert – wo übrigens auch die heute
im Beethoven Orchester Bonn spielende Bratscherin Pamela Havenith meine Klassenkameradin war! Nach einem Doppelkonzert für
Schlagzeug, das Turnage für Evelyn Glennie und mich geschrieben
hat, ist ‚Erskine‘ nun also das erste Solo-Konzert von ihm für
mich. Thank You, Mark!
Das Drumset ist ja in erster Linie ein Jazz-Instrument. So haben
es auch Strawinski in „Histoire du Soldat“ sowie Bernstein in „Prelude, Fugue & Riffs“ eingesetzt. Doch es macht natürlich einen
Unterschied, ob man nun mit einer kleineren Band zusammen12
spielt oder mit einem großen Orchester. Daher war es auch das
Ziel von Turnage, das Schlagzeug in einen Dialog mit dem Orchester treten zu lassen, anstatt es vor sich herzutreiben. Die Drums
sollen keinesfalls wie ein Jazz-Zuckerguss auf einem klassischen
Kuchen wirken. Und wenn wir jetzt mit dem Stück nicht nur die
Phantasie der Zuhörer anregen, sondern sie in ihren Sitzen sogar
etwas zum Tanzen bringen, ist die Aufführung geglückt. Alles in
allem bin ich sehr glücklich, dass ich mein Leben mit dem Schlagzeug verbringen durfte. Daher fühle mich besonders geehrt, es
auch heute Abend in Bonn spielen zu können.“
Yva (Else Neuländer-Simon), „Charleston" (1926-1927)
13
Foto: Anja Tanner
Daniel Schnyder
New York – Paris
Zur Generation des „Post-Third Stream“ gehört neben MarkAnthony Turnage auch der Schweizer und Wahl-New Yorker
Daniel Schnyder. Weil dieser sich von jeher gegen jede musikalische „Schubladisierung“ ausgesprochen hat und stattdessen
„Musik als Integration“ postuliert, fließen in seine Werke stets
die verschiedensten Klangvokabulare ein. Denn Schnyder ist
nicht nur von Hause aus Saxophonist, als bekennender ganzheitlich arbeitender Komponist kann er auf ein bisher vollkommen undogmatisch gespanntes Netz zurückblicken, in dem die
Oper genauso ihren Platz hat wie Weltmusik, Jazz und die
Rolling Stones.
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Seit Jahren arbeitet er dabei auch eng mit dem Posaunisten
Stefan Schulz zusammen. So hat Schnyder für ihn ein Konzert
bzw. eine Suite für Bassposaune und Orchester geschrieben.
Das ebenfalls für den Tieftöner geschriebene Konzert „subZERO“, das 1999 als Auftragswerk für das New Yorker Absolute
Ensemble entstanden ist, hat Schulz in Deutscher Erstaufführung gespielt.
Das dreisätzige Werk reizt nicht nur die spieltechnischen
Möglichkeiten der Bassposaune aus, sondern bringt gleichzeitig arabische, afrikanische, kubanische, amerikanische und
europäische Klangideen zusammen.
Der Eröffnungssatz entpuppt sich gleich als ein „Teufelsritt“
(Schnyder) für den Solisten. Im nachfolgenden Satz „Sama'i
Thaqil” überlagern sich syrische und kubanische Rhythmen –
wobei der Bassposaune eine hohe Violinstimme zur Seite steht.
Das jazzige und virtuose „ZOOM OUT“ spottet geradezu der (gutgemeinten) Empfehlung des Franzosen Hector Berlioz, „dem
Bassposaunist mögen genügend lange Pausen zugestanden
werden und sein Instrument sollte mit extremer Zurückhaltung
und gut durchdachter Intention eingesetzt werden“.
Nicht weniger quirlig geht es nach Daniel Schnyders atemberaubendem Konzert in Gershwins „Ein Amerikaner in Paris“ zu.
Immerhin herrscht in dieser Tondichtung ausgelassenes Flair,
gepaart mit frechen Charleston-Rhythmen, dazwischentrötenden Autohupen und motorischen Tutti-Attacken. Gleichzeitig aber gibt sich hier Gershwin als der Mozart des Broadways
zu erkennen. Schließlich sind ihm wieder Melodien für die Ewigkeit eingefallen, um den Paris-Besucher den Charme der Seine15
Metropole genießen zu lassen. Gershwins Eindrücke waren noch
sehr frisch, als er die Partitur Ende 1928 beenden und sie dem
Dirigenten Walter Damrosch für die New Yorker Uraufführung
übergeben konnte. Von März bis Juni 1928 hatte Gershwin sich
in Paris aufgehalten und begegnete dort alten und neuen
Freunden wie Igor Strawinski, Darius Milhaud, Sergej Prokofieff
und Vladimir Horowitz.
Kurz vor der triumphalen New Yorker Premiere hatte Gershwin
noch schnell eine kleine Inhaltsangabe seines „Amerikaners in
Paris“ formuliert, der vom Heimweh geplagt und doch von dem
Treiben auf den Boulevards fasziniert ist. Würde man diese
Geschichte jedoch nicht kennen, könnte man glatt vermuten,
dass Gershwin seine Hauptfigur vielleicht doch eher auf einer
New Yorker Prachtavenue gesehen hat. Schließlich besitzt auch
diese Musik alle Züge, die Leonard Bernstein einmal der gesamten Musik Gershwins attestiert hatte: „Sie klingt amerikanisch,
riecht nach Amerika, und wenn man sie hört, fühlt man sich
amerikanisch.“
Guido Fischer
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PETER ERSKINE
Peter Erskine
Peter Erskine in Somers Point (New Jersey) geboren, begann mit
dem Schlagzeugspiel im Alter von 4 Jahren. Nach dem Besuch
der Interlochen Arts Academy in Michigan studierte er Perkussion an der Indiana University. Seit 1972 ist er als professioneller
Musiker tätig. Nach drei Jahren im Orchester von Stan Kenton
spielte er für zwei Jahre bei Maynard Ferguson. Einer größeren
Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine Mitarbeit in der Fusion-Gruppe Weather Report bekannt geworden, die er nach fünf
Jahren verließ, um bei der Fusionband Steps Ahead zu spielen.
Zusammen mit Bassisten wie Jaco Pastorius, John Patitucci,
Marc Johnson, Eddie Gomez, Dave Holland, Dave Carpenter und
Buell Neidlinger bildet er eine vorbildliche rhythm section.
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Erskine hat als Schlagzeuger bislang an über 700 LP- oder CDProduktionen mitgewirkt. Berührungsängste kennt er dabei
nicht: So hat er auch mit Musikern aus der Welt des Pop und Rock
(Musik) zusammengearbeitet. Sein Spiel zeichnet sich durch
makellose Hand- und Fußarbeit, Musikalität und Interaktivität,
vor allem mit Bassisten, aus.
Auch als Verfasser von Lehrbüchern und Lehrvideos hat Erskine
sich verdient gemacht: Die DVD, „The Erskine Method for Drumset" dokumentiert sein pädagogisches und musikalisches Talent
sehr nachdrücklich. Er gilt als einer der vielseitigsten und meistbeschäftigten Jazzdrummer der letzten Jahrzehnte, der von den
Lesern der Zeitschrift „Modern Drummer“ achtmal zum besten
Jazzschlagzeuger gewählt worden ist.
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Foto: Simon Fowler
STEFAN SCHULZ
Stefan Schulz
Stefan Schulz, 1971 in Berlin geboren, spielte zunächst Horn und
wechselte später zur Posaune. Er studierte in Berlin und Chicago.
Von 1993 bis 2002 war er Bassposaunist in der Staatskapelle
Berlin. Von 1996 bis 2002 spielte er zudem im Bayreuther Festspielorchester. Seit 2002 ist Stefan Schulz Mitglied der Berliner
Philharmoniker. Bereits mit dem Berufsstart begann auch sein
pädagogisches Engagement; zunächst als Mentor an der Orchesterakademie der Staatskapelle Berlin sowie als Lehrbeauftragter
an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Von 2000
bis 2004 unterrichtete er als Gastprofessor an der Hochschule für
Musik „Hanns Eisler” in Berlin. Zum Sommersemester 2004 wurde
Stefan Schulz als Professor an die Universität der Künste Berlin
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berufen, im folgenden Jahr zum Professor h. c. der Universität in
Shanghai ernannt.
Stefan Schulz musizierte als Solist unter anderem mit dem Rundfunk Sinfonie-Orchester Berlin, dem Columbus Symphony Orchestra, der Philharmonia Wien und dem Aarhus Symphonie Orchester. Als engagierter Kammermusikpartner ist er festes Mitglied
bei dem Blechbläserensemble der Berliner Philharmoniker sowie
im Daniel Schnyder Trio. Regelmäßig spielt er als Gast im Ensemble German Brass.
Auf der Suche nach neuem Repertoire für sein Instrument legt
Stefan Schulz einen Fokus auf zeitgenössische Musik. Er spielte
u. a. die deutsche Erstaufführung von Daniel Schnyders Bassposaunenkonzert „subZERO“. 2008 hat Stefan Schulz ein weiteres
Werk Schnyders für Bassposaune und Orchester mit dem New
Yorker ‚Absolute Ensemble' beim Bremer Musikfest uraufgeführt.
Die Konzertsuite 'roTor' für Bassposaune und Orchester, die
Daniel Schnyder für Stefan Schulz geschrieben hat, wurde ebenfalls 2008 uraufgeführt. 2009 hat Stefan Schulz ein ebenfalls ihm
gewidmetes Konzert von Poul Ruders mit der Aarhus Sinfonietta
uraufgeführt. Seine erste Solo-CD, „Berlin Recital“, auf der
Stefan Schulz u. a. Werke von Johannes Brahms, Jan Sandström
und Stjepan Šulek eingespielt hat, ist 2008 erschienen.
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Foto: Barbara Aumüller
STEFAN BLUNIER Generalmusikdirektor
Stefan Blunier
Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in
seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen
Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Sein dirigentischer
Werdegang kann als klassischer Weg durch die Opernhäuser
bezeichnet werden. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und
Mannheim, war er 2001-2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt. Am 1. August 2008 übernahm Blunier die
Position des Generalmusikdirektors (GMD) der Beethovenstadt
Bonn und wurde somit gleichzeitig Chefdirigent des Beethoven
Orchester Bonn (BOB) und der Oper Bonn. 2011 wurde sein
Vertrag in Bonn bis zum Ende der Spielzeit 2015/2016 verlängert. Mit Beginn der Saison 2010/2011 ist Stefan Blunier zum
„Premier Chef Invité” des Orchestre National de Belgique in Brüssel ernannt worden.
Als Preisträger bei den internationalen Dirigierwettbewerben in
Besançon und Malko in Kopenhagen, begann Stefan Blunier früh
mit einer regen Konzerttätigkeit. Unterdessen gastierte er bei
über 90 Sinfonieorchestern in Europa und Asien. Dirigate über21
nahm er an den Opernhäusern in London, München, Frankfurt,
Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin (Komische Oper und Deutsche Oper) sowie in Montpellier, Oslo und Bern.
Seine Konzertprogrammgestaltungen haben das Publikum in den
vergangenen Spielzeiten begeistert. Der Erfolg des Dirigenten
mit dem Beethoven Orchester Bonn hat überregionales Interesse
an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für
SONY, CPO, CRYSTAL, HYPERION und MDG. Seine CDEinspielungen (Arnold Schönberg, Franz Schmidt, Eugen d'Albert, Anton Bruckner, Franz Liszt u. a.) offenbaren musikalische
Raritäten und werden von der Fachpresse in höchsten Tönen
gelobt. Für die CD-Einspielungen der Opern „Der Golem” von
Eugen d´Albert und „Irrelohe“ von Franz Schreker wurde er
gemeinsam mit dem Beethoven Orchester Bonn 2011 und 2012
jeweils mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet.
Über die Jahreswende 2011/2012 reiste GMD Blunier mit dem
Beethoven Orchester Bonn nach China, und gab u. a. in den
Metropolen Hong Kong, Shanghai und Peking umjubelte Konzerte. 2013 reiste das BOB auf seiner USA- Tournee an die Ostküste
und nach Florida. Der große Erfolg der elf Konzerte veranlasste
die Agentur Columbia Artists zu einer Wiedereinladung im Frühjahr 2016.
Zu den künftigen Aufgaben in 2013/14 gehören die Debüts an
der Oper Zürich mit „Rigoletto“ und an der Oper Frankfurt mit
„Daphne“. In Oslo dirigiert Blunier die Neuproduktion von „Hoffmanns Erzählungen“ in der Regie von Calixto Bieto und Konzerte
finden mit dem Orchestre National de Belgique, den Stuttgarter
Philharmonikern und dem NHK Tokyo statt. CD-Aufnahmen mit
dem DSO Berlin für HYPERION und mit dem Beethoven Orchester
Bonn für MDG.
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Foto: Thilo Beu
BEETHOVEN ORCHESTER BONN
Das Beethoven Orchester Bonn
Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in
die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des
Orchesters ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation
ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der
künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CDund SACD-Aufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung
von Beethovens Oper „Fidelio“, die SACD-Produktionen des
Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt und der Oper „Der
Golem“ von Eugen D’Albert, beide mit einem ECHO KlassikPreis ausgezeichnet. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie ein weiterer ECHO Klassik 2012 für die Einspielung der Oper „Irrelohe“ von Franz Schreker ist eine schöne
Bestätigung für dieses Engagement.
Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des
Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibida23
che, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten
das Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der
Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor.
Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben
der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120
Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und
Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche
Education-Programm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis
ausgezeichnet.
Als Botschafter trägt der Bonner Klangkörper den guten Ruf
der Beethovenstadt in alle Welt. Über das Neujahrsfest 2012
war das Orchester auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März diesen Jahres standen auf einer USA-Tournee
elf Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf
dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester
Bonn seinen Ruf als exzellentes Orchester bestätigen.
Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall
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MARCUS SCHINKEL TRIO
Marcus Schinkel Trio
Das Marcus Schinkel Trio (Marcus Schinkel–piano, Bas Rietmeyer–bass, Wim de Vries–drums), blickt seit über 20 Jahren
in der gleichen Besetzung auf eine erfolgreiche Historie
zurück: Engagements führten das Ensemble durch Europa,
nach Russland, in die Karibik und sogar in die deutsche
Botschaft in Vietnam, dazu kamen Auftritte bei Festivals in
ganz Deutschland.
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Marcus Schinkel, einer der versiertesten Grenzgänger
zwischen Jazz, Klassik und Pop, spielte schon für Maestro Kurt
Masur, Paul Kuhn, Charlie Mariano, Eric Vloeimans sowie mit
dem Beethoven Orchester Bonn und den Münchener Philharmonikern. Außerdem begleitet er die Kabarettistin Nessi
Tausendschön und ist aktuell am Theater Bonn bei dem Musical
Jesus Christ Superstar und im Schauspiel beim WittenbrinkAbend „Eltern“ als Pianist und musikalischer Leiter tätig.
Wim de Vries ist einer der bekanntesten Schlagzeuger Europas
und die eine Hälfte der „Drumbassadors“, womit er weltweit
für Furore sorgt. Bas Rietmeijer ist eine feste Größe in der
niederländischen Jazzmusikszene und spielt mit Eric Vloeimans, Jasper van't Hof und Eef Alberts. Das Trio tourt seit 2012
mit dem neuen Programm „Crossover Beethoven“. Dabei sind
Titel der letzten CD „9 Symphonies“ über 9 Themen der 9 Beethovensinfonien enthalten wie „Freude schöner Götterfunken“
oder der erste Satz der 5. Sinfonie, so dass die „jazzmäßig
reharmonisierten Themenfragmente Beethovens mit viel Elan
und Sachverstand dargeboten werden (...) eine der ganz wenigen gelungenen Adaptionen von klassischer Musik im Jazz!“
(Jazzpodium). Marcus Schinkel arrangierte bekannte Kompositionen wie die „Mondscheinsonate“ und „Für Elise“ in seiner
ersten CD „News From Beethoven“, die natürlich nicht im
Programm fehlen dürfen.
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„BOB am Rhein“
Sa 28. Juni 2014, 20 Uhr, Beethovenhalle
POMP, PRACHT UND PFIFFIGES
mit Werken von Robert Schumann, Max Bruch,
Max von Schillings, Richard Wagner u. a.
sowie sonstigen Überraschungen …
Klavierduo Genova & Dimitrov Klavier
Konrad Beikircher Text und Rezitation
Beethoven Orchester Bonn
Stefan Blunier Dirigent
Karten: € 31 | 27 | 23 | 18 | 14
Im Anschluss an das Konzert (ca. 22 Uhr)
geben Konrad Beikircher und Band ein
Après-concert als „Rheinisch-italienische Nacht“
in Lounge-Atmosphäre in der Beethovenhalle.
Das Restaurant DACAPO bietet Speisen und Getränke an.
Der Eintritt zum Après-concert ist frei.
In Kooperation mit dem Restaurant DACAPO
THEATER- UND KONZERTKASSE
Tel. 0228 - 77 8008
Windeckstraße 1, 53111 Bonn
Fax: 0228 - 77 5775, theaterkasse@bonn.de
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr
Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr
Kasse in den Kammerspielen
Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg
Tel. 0228 - 77 8022
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr,
Sa 9.00 - 12.00 Uhr
print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus
BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de
Fax: 0228 - 910 41 914, order@derticketservice.de
Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen
bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
IMPRESSUM
Beethoven Orchester Bonn
Generalmusikdirektor
Stefan Blunier
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
Tel. 0228 - 77 6611
Fax 0228 - 77 6625
info@beethoven-orchester.de
www.beethoven-orchester.de
Redaktion
Markus Reifenberg
Lisa Valdivia
Texte
Guido Fischer
Gestaltung
res extensa, Norbert Thomauske
Druck
Druckerei Scholl, Bonn
Bildnachweise:
Für die Überlassung der Fotos
danken wir den Künstlern und
Agenturen.
30
HINWEISE
Wir möchten Sie bitten, während des
gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen.
Wir bitten Sie um Verständnis, dass
wir Konzertbesucher, die zu spät
kommen, nicht sofort einlassen
können. Wir bemühen uns darum,
den Zugang zum Konzert so bald
wie möglich – spätestens zur Pause
– zu gewähren. In diesem Fall
besteht jedoch kein Anspruch auf
eine Rückerstattung des Eintrittspreises.
Wir machen darauf aufmerksam,
dass Ton- und/oder Bildaufnahmen
unserer Aufführungen durch jede
Art elektronischer Geräte strikt
untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Das Beethoven Orchester Bonn
behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor.
Beethoven Orchester Bonn
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
Tel: +49 (0) 228-77 6611
Fax: +49 (0) 228-77 6625
info@beethoven-orchester.de
www.beethoven-orchester.de
Kulturpartner des
Beethoven Orchester Bonn