NORWEGIAN PEARL°Alaska

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NORWEGIAN PEARL°Alaska
Norwegian Pearl° Alaska
www.azur.de
Metropolenzauber
und
Naturparadiese
Foto: Vivienne Blücher
Bewundernswert: Die Erkundung
von Seattle und ein Abstecher
nach Washington State bilden
den Auftakt für eine Kreuzfahrt
auf der Norwegian Pearl zum
„Last Frontier State“ Alaska,
dem Land der Gletscher und
Fjorde, der Berge und Seen und
seiner einzigartigen Tierwelt.
60 °azur.de
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61 °
Bei schönstem
Sonnenschein
finden sportliche
Kreuzfahrer
Entspannung
beim Kanuausflug auf dem
spiegelglatten
„Basket of
Bigger Fish“,
wie die TlingitIndianer den
Chilkoot Lake
nennen.
Norwegian Pearl° Alaska
Der Margerie-Gletscher ist
der absolute Höhepunkt
der Fahrt durch die Glacier
Bay und begeistert mit
seiner bizarren Struktur.
Da bleiben Rutsche und
Pool schon mal leer.
62 °azur.de
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Er hätte ihn gern (Foto oben), aber
wir haben ihn - den Fisch – und lassen
ihn gleich wieder ins Wasser.
Fotos: Vivienne Blücher
Mit der Norwegian Pearl bis vor die Haustür in Skagway.
Aber keine Angst, sie bleibt auf der Wasserstraße.
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63 °
Pier 70, der älteste
Pier von Seattle,
und Space Needle,
das neue Wahrzeichen der Stadt.
Auf dem einen
kann man sehr gut
essen, auf dem
anderen sehr gut
gucken.
Norwegian Pearl° Alaska
64 °azur.de
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Easy Living in Seattle: Gute Laune und
ein buntes Treiben prägen die Stadt.
Fischhändler, einer davon inmitten der Marktbesucher.
Nach eigener Auskunft hat er noch niemals danebengegriffen, was auch angeraten ist, damit niemand auf
einmal ungewollt einen Fisch an der Backe hat. Wir machen uns auf den Weg zum Space Needle. Direkt daneben befindet sich das Experience Music Project (EMP),
ein Museum rund um Rock, Science-Fiction und PopKultur, mit vielen interaktiven Elementen wie etwa den
Sound Laboratories. Gestiftet von Paul Allen, einem der
Gründer von Microsoft, hat Stararchitekt Frank Gehry
ein eigenwilliges, für Gesprächsstoff sorgendes Gebäude geschaffen. Wir bleiben dort länger als vorher gedacht und haben, als wir gehen, eine DVD von uns mit
einer Studioaufnahme von „Twist and Shout“ dabei,
Voll-Playback versteht sich.
M
it seiner markanten Optik hat sich der Space
Needle, ein 184 Meter hoher Aussichtsturm, der 1962 zur Weltausstellung errichtet wurde, als Markenzeichen der Stadt etabliert. Will man dort Wartezeiten wie vor Starbucks No. 1
vermeiden, empfiehlt sich ein Besuch im Lauf des Vormittags. Wir sind mit den Emerald City Trolleys direkt
dorthin gefahren, mit denen wir hop on-hop off viele
wichtige Punkte der Stadt erreichen. Oben angekommen
▼
Fotos: Vivienne Blücher
S
eattle empfängt uns mit einem herrlich warmen Sommertag. Die Stadt, die
berühmte Söhne wie Bill Gates oder
Jimi Hendrix hervorgebracht hat, ist
eine lebendige Metropole des Nordwestens der USA, dabei mit etwa 700.000
Einwohnern überschaubar und gut zu
entdecken. Gleich nach dem Einchecken in unserem Hotel, dem zentral Downtown gelegenen Mayflower Park Hotel, gehen wir auf Entdeckungsreise – vorbei an der Einkaufsstraße 5th Avenue, am Seattle
Art Museum und steil bergab zum belebten Alaska Way
mit dem „The Seattle Great Wheel“, zu unzähligen Restaurants und Geschenkartikelläden – zum Pier 55, wo
unsere Sightseeing-Tour mit Argosy Cruises startet.
Eine Stunde später haben wir die Skyline mit ihrer
Mischung aus Wolkenkratzern und altehrwürdigen
Häusern, dem Containerhafen und dem Space Needle gesehen. Seattle macht Spaß, wir verarbeiten die Eindrücke gleich nebenan im „The Crab Pot“ auf Pier 57 bei
Steamed Crabs, die wir mit einem kleinen Hammer bearbeiten, um an das leckere Krabbenfleisch zu kommen.
Eine wunderbar bunte Unterwasserwelt bekommen wir
im Seattle Aquarium zu sehen. Eine Besonderheit ist der
„Streichelzoo“, ein kleiner Teich mit Seesternen. Später
lassen wir es uns zum Dinner in der „Dahlia Lounge“
gut gehen, einem der Restaurants von Tom Douglas, preisgekrönter Koch und Gastronom, führend in der Restaurantszene Seattles. Am nächsten Tag nehmen wir an der
„Gourmet Seattle Foods & Culture“-Tour teil. Drei Stunden, in denen wir nicht nur in ausgewählten Restaurants
der Stadt viel Leckeres und Überraschendes wie Tomato
Soup Cakes probieren können, sondern von unserem
erstklassigen Guide auch eine Menge über die Stadt erfahren. Seattle hat seinen Namen von dem Häuptling
Noah „Chief“ Seattle. Also begeben wir uns auf die Spuren der indianischen Vergangenheit und fahren ins Tillicum Village auf Blake Island. Stammesriten und die
traditionelle Lachszubereitung, das Salmon Bake, kommen allerdings recht touristisch angehaucht daher.
Den Abend beschließen wir im „Oliver’s“, der gut
sortierten Cocktailbar unseres Hotels, und freuen uns
auf Pike Place Market, einen der ältesten durchgehend
betriebenen Märkte der USA. Auf mehreren Ebenen pulsiert hier ein quirliges, buntes Marktgeschehen. Viele
Menschen, viele Angebote von Lebensmitteln über Blumen, Kleidung bis hin zum Starbucks No. 1, dem ersten
Starbucks überhaupt. Heute gibt es allein in Seattle über
300 Starbucks Coffee Shops, und man ist gut beraten,
bei No. 1 nur zu gucken und in einem der 300 anderen Kaffee zu trinken. Zu viele wollen gerade dort ihren
Kaffee holen, das kann schon mal eine Stunde Wartezeit
erfordern. Besonders spektakulär geht es an den Fischständen zu. Da fliegen die Fische von Fischhändler zu
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65 °
Was für ein schöner
Platz, um Wale zu sehen
am Whale Watch Point
auf San Juan Island.
Norwegian Pearl° Alaska
A
Er musste vor die Tür. Die gigantische
Skulptur „Hammering Man“ steht
am Eingang des Seattle Art Museum.
Gleich fliegt
der Fisch! Die
Fischhändler
in Pike Place
Market machen
es möglich.
Kung Fu Girl und Boom Boom, witzige Namen
für hervorragende Weine von Charles Smith.
Winemaker
John Freeman in
seinem Element.
Wir freuen uns
schon auf die
Verkostung.
Fotos: Vivienne Blücher
So lässt sich San Juan Island erkunden, im
Minicar auf dem Weg zur Lavendelfarm.
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laska Air bringt uns zum ersten Zielpunkt
nach Walla Walla. Im Südosten Washingtons gelegen, gut eine Flugstunde von Seattle
entfernt. Hier befindet sich eines der größten
Weinanbaugebiete der USA, das in den letzten zehn Jahren eine geradezu explosionsartige Entwicklung genommen hat. Wir haben uns drei Weingüter zur Besichtigung ausgesucht und erleben dazu das Flair einer Stadt,
die von USA Today als „friendliest small town in the US“
ausgezeichnet wurde. Neben Wein und Freundlichkeit
kommt man in Walla Walla und Umgebung nicht an den
„Sweet Onions“ vorbei. Roh oder leicht gedünstet eignen
sich diese süßen Zwiebeln als delikate Zugabe zu Burgern und Pizza, aber auch für Sweet Onion-Marmelade.
Probieren wollen wir jetzt aber Wein. Long Shadows ist
unsere erste Station, kein Weingut herkömmlicher Prägung. Sieben exzellente Winzer aus aller Welt sind hier
vereint, wobei jeder einen einzigen Wein produziert,
der die hervorragende Qualität des Columbia Valley als
Weinanbaugebiet herausstellen soll. Aus Deutschland
ist Armin Diel dabei, der, wen überrascht es, mit Poet’s
Leap einen leckeren Riesling beisteuert. Weiter geht
es zu Waterbrook, wo wir John Freeman treffen, der,
von Napa Valley kommend, seit 2005 dort der „Winemaker“ ist. Die Verkostung genießen wir im Freien auf
der herrlich gelegenen, wunderschönen Anlage. John
erklärt uns die Grundlage für die Eignung der Gegend
zum Weinanbau verblüffend einfach: „Location, location, location!“ Einzigartige Wettergegebenheiten seien
es. Sehr viele lange Sonnentage und kühle Nächte, in
denen die Trauben zur Ruhe kommen können. Es besteht
allerdings das Risiko harter Fröste. Sein Credo: Wein ist
zum Konsumieren da. Entsprechend preislich moderat
sind die gut trinkbaren Weine ausgerichtet, wie etwa der
tiefrote Malbec aus einer ursprünglich in Südfrankreich
beheimateten Traube. Wein zum direkten Genuss hat
sich auch Charles Smith auf die Fahnen geschrieben,
das Ambiente ist jedoch ein völlig anderes.
Der Verkostungsraum ist direkt in Walla Walla gelegen, eine aufwändig restaurierte ehemalige Autowerkstatt in einem preisgekrönten Design. Die Weine tragen
Namen wie Kung Fu Girl Riesling oder Boom Boom Syrah. Eine Extravaganz, die sich aus der Vergangenheit
des Winzer-Autodidakten als Manager von Rockbands
erklären mag. Dahinter verbergen sich respektable
Weine voller Geschmack, ausgewogen und ihrer Herkunft treu. Daneben gibt es unter K-Vintners eine Line
vorzüglicher hochwertiger Weine. Walla Walla ist unbedingt mit einer Übernachtung einzuplanen. Das Marcus
Witman Hotel bietet sich dafür an, eine sehr gelungene
Verbindung von Tradition und Komfort, einfach zum
Wohlfühlen. Wir haben den Abend mit Baseball ausklingen lassen. Die Walla Walla Sweets haben gespielt.
Vor kleiner Kulisse, aber sehr authentisch. Sympathisch
eben wie alles in Walla, von der ihre Einwohner sagen:
„The City so nice, they named it twice.“ Zurück in Seattle
geht es gleich wieder in die Luft.
S
tartbahn ist Lake Union, von wo aus wir per
Wasserflugzeug für einen Tagestrip zu den San
Juan Islands fliegen. Eine Inselgruppe, der gerade von US-Präsident Obama der Status „National
Monument“ verliehen wurde. Damit wird diese traumhaft schöne Inselgruppe mit ihrer vielfältigen Pflanzenund Tierwelt dauerhaft geschützt. Werden wir Wale
sehen? Der erste Versuch steht an, wir sind gespannt.
Nach einer sanften Wasserlandung betreten wir Friday
Harbor auf der Hauptinsel San Juan. Sofort erschließt
sich uns, was uns unser Guide Barbara später so sagen
wird: „It’s not what we have, it’s how people feel like
when they are here.“
Wie in einer anderen Welt kommen wir uns vor, eine
Idylle geprägt von Natur und Entspannung. Nicht ohne
Grund ist die kleine Küstenstadt Roche Harbor wiederholt zur besten Hochzeitslocation des amerikanischen
Nordwestens gewählt worden. Eine Lavendel-Farm rundet das Bild perfekt ab. Was Stephen Robins zunächst
als Beitrag zur Bewahrung der Natürlichkeit der Insel
gedacht hatte, als er 1999 ein Stück Land erwarb, hat
sich zu einer erfolgreichen Beschäftigung mit dem Naturprodukt Lavendel in über 200 Spielarten entwickelt.
Dann gehen wir auf das Boot von Captain Hobbes
Buchanan, Whale Watching steht an. Lange Zeit bleibt
es ruhig. Von mehreren Booten aus wird die Wasseroberfläche beobachtet. Und dann ist es so weit. Zwei
Buckelwale schwimmen an uns vorbei, ein Stück entfernt, aber gut zu sehen. Das war ja schon mal etwas,
aber wir hoffen auf mehr, als wir wieder in Seattle landen. Am letzten Abend bietet uns das „Aqua“, ein wunderschön auf Pier 70 gelegenes Fischrestaurant, nicht
nur eine sehr gute Küche, sondern mit einem Traumsonnenuntergang und einem freien Blick auf den Mount
Rainier auch einen respektablen Romantikfaktor.
D
er Tag der Abreise nach Alaska ist da. An Pier
66 liegt die Norwegian Pearl direkt vor uns.
Mit 14 Decks, 294 Metern Länge und 32 Metern Breite ist es das größte je gebaute Schiff
der Panamax-Klasse, soll heißen, es hat die zum Passieren des Panamakanals zulässigen Maße voll ausgeschöpft. Und die Pearl hat wie die meisten Schiffe der
▼
erwartet uns ein grandioses Panorama von Seattle bis
hin zum Mount Rainier. Auch Pier 66, an dem die Norwegian Pearl liegen wird, haben wir gut im Blick.
Noch zwei Tage bis zur Abfahrt und wir werden davor noch zweimal in die Luft gehen, um uns besonders
interessante Flecken in Washington State anzusehen.
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67 °
Butchart
Gardens:
wunderschön
bei Tag,
grandios bei
Nacht,
wenn die
bezaubernde
Anlage
illuminiert ist.
Norwegian Pearl° Alaska
Dieser Eisbär
hält warm.
Balkon mit Blick: Alaska bietet
unvergleichlich schöne Ansichten.
Beeindruckend und mitreißend,
das Wechselspiel der Natur an sich
vorbeiziehen zu lassen.
Kleiner Hafen, große
Schiffe. Mehrere
Kreuzfahrt-Riesen
finden ihren Platz im
Hafen von Ketchikan.
Frischer geht’s nicht. Gerade gefangene
King Crabs verlocken zum Kauf.
Fotos: Vivienne Blücher
V
iermal macht die Norwegian Pearl auf ihrer
Reise durch die legendäre Inside Passage Station. Juneau, Skagway, Ketchikan und Victoria heißen die Häfen. Wir haben unser Ausflugsprogramm bereits zusammengestellt. Den Anfang
macht die „Mendenhall Glacier and Whale Watching“Tour in Juneau. Umrahmt von Mount Juneau und Mount
Roberts ist sie die einzige Bundeshauptstadt der USA, die
nur mit Flugzeug und Schiff erreichbar ist. Eingepackt
im Zwiebellook steigen wir bei um die 12 Grad in einen
eher mäßig modernen Bus, der uns zum 20 Kilometer entfernten Mendenhall-Gletscher bringt. Auf dem vorgelagerten Gletschersee erspähen wir bereits Eisschollen, die
Größeres erwarten lassen. Und dann sehen wir ihn, den
beeindruckenden Gletscherausläufer des 4000 Quadratmeter großen Juneau Icefield. Ein grandioses Panorama
zeigt sich mit der blau schimmernden Gletscherzunge
und dem 115 Meter hohen Nugget Creek Fall, der in den
Mendenhall Lake stürzt. Nach gut einer Stunde geht’s
weiter zum Whale Watching. Mit Geld-zurück-Garantie,
falls wir keine Wale sehen. Ganz schön mutig, denken
wir und sind am Ende doch sehr glücklich, dass uns niemand Geld geben musste. Die „St. Gregory“ nimmt erst
mal Fahrt auf. Dann stoppen wir ab, gespannt wandern
alle Augenpaare über die Wasseroberfläche. Auf einmal
Jubel, richtig ansteckender Jubel. Zwei Flossen zeigen
sich, dann sehen wir mehr von den zwei Buckelwalen,
was uns alle in Begeisterung versetzt. Diese gleitenden,
fließenden Bewegungen der etwa 15 Meter langen imposanten Meeressäuger sind faszinierend. Nur wenig
später zeigt sich auf der anderen Seite eine Orca-Familie, zwei große Flossen, eine kleine. Ein Familienidyll.
Damit sind wir im exklusiven 10-Prozent-Zirkel aller
Whale Watcher, die sowohl Buckelwale als auch Orcas
auf einer dieser Touren gesehen haben, ohne Zuzahlung.
Dieser Ausflug ins Paradies für Naturliebhaber und
Fotografen lohnt sich allemal, und wir sind rechtzeitig
zum Dinner auf dem Schiff zurück.
U
m fünf Uhr morgens beginnt der Ausflugstag
in Skagway. Ein kurzes Frühstück im großzügigen Saal der Garden Lounge. Das Buffet lässt keine Wünsche offen. Dann geht’s
mit einem Schnellboot los zu unserem zweiten Ziel in
Richtung Haines zum Angeln. Haines ist ein zauberhaft
verträumtes Örtchen am nördlichen Ende der ChilkatHalbinsel. Hier scheint alles Leben ruhig, verträumt
und in Ordnung. Wir steigen in den Mini-Van, der uns
zum „Fresh Water Fishing“ auf dem Chilkoot Lake bringen soll. Auf dem Weg gibt’s ein paar Informationen zu
Haines, darunter, in welchem Laden man am besten Lebensmittel, Kleidung und Knarren kaufen kann. Spannend. Wenig später erreichen wir den Chilkoot Lake. Absolut ruhiges Wasser, eingerahmt von schneebedeckten
Bergen und viel Wald. Nach kurzer Einweisung beginnen wir zu angeln. Beobachtet von einem Weißkopfseeadler, der über uns sitzt und interessiert schaut, ob wir
etwas Leckeres für ihn aus dem Wasser ziehen. 280 Fische haben heute laut Fischzählstation am Zufluss des
Sees den Weg hierher gefunden, darunter Sockeye Salmon (Rotlachs) und arktische Saiblinge. Drei lernen wir
näher kennen, entlassen sie aber gleich wieder ins Wasser.
Dieser Ausflug bescherte uns ein weiteres großartiges Erlebnis. Für das nächste brauchen wir die Pearl
gar nicht zu verlassen. Auch nach Meinung unseres
schwedischen Kapitäns Carl Hammerin steht der Höhepunkt der Alaska-Cruise bevor, Glacier Bay. Reine, kühle
Luft strömt durch das offene Fenster in unser Balkonzimmer. Mächtige schneebedeckte Bergriesen säumen
links und rechts den Fjord, durch den sich die Pearl
langsam bewegt. Kaum Wind, keine Wellen, das Wasser gleicht einem Spiegel. Dazu strahlt die Sonne vom
▼
Norwegian Cruise Line ein sehr farbenfrohes, individuell gestaltetes Äußeres – ein Charakter, der sich auf dem
Schiff fortsetzt. Wir gehen an Bord und beziehen unsere
Kabine. Ein Koffer fehlt, wir müssen ihn auslösen. Zum
Inhalt zählen zwei Flaschen Wein, die wir kurz vor der
Abreise geschenkt bekamen. Für je 15 Dollar Korkgeld,
so sind die Regeln, lösen wir die guten Tropfen aus und
werden sie später bei einem unserer leckeren Dinner genießen.
Wir fühlen uns wohl in unserer Kabine. Auf 19 Quadratmetern ist alles gut und kompakt untergebracht, und
unser Balkon wird uns noch viele schöne Momente bescheren. Dann geht’s aber direkt an Deck, wo wir bei
herrlichem Wetter den Auslauf von Pier 66 in Seattle
erleben. Auf dem Oberdeck wird richtig Stimmung gemacht, geplantscht, getanzt und gelacht. Wir machen eine erste Erkundungstour, und es fällt auf, dass die Vollauslastung von etwa 2800 Gästen nirgendwo störend zutage tritt. Sehr positiv, die aufmerksame und mit knapp
1200 Crewmitgliedern sehr gut bemessene Besatzung.
Wir spüren schnell den „American Spirit“, der die Pearl
umweht: Über 90 Prozent der Passagiere kommen aus
den USA, die Bordsprache ist Englisch. Ein Casino im
Las Vegas-Stil, eine Einkaufs-Mall, Dresscode Badehose
in der Sauna, ein großes Sport- und Unterhaltungsangebot sind weitere Belege dafür. Gleichzeitig herrscht
eine angenehme, freundliche Stimmung, Passagierbetreuung und Service sind absolut professionell. Auch
Deutsch wird gesprochen. Wir erfahren vom Hoteldirektor Mirsad Bucuk, dass bei 60 Nationalitäten unter der
Crew im Bedarfsfall noch immer jede Sprache vertreten
war. Auf unserer Reise sind dies Ina am Servicecounter
und Messiah Ritzinger, der Münchner F&B-Direktor der
Pearl. Seine Heimat hat er am letzten Tag mit einem
bayerischen Buffet sehr gelungen in Szene gesetzt.
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69 °
Skagway
Glacier Bay
Juneau
ALASKA
Norwegian Pearl° Alaska
Ausschnitt
Ketchikan
Kanada
USA
Himmel. Eine Kulisse, die ihresgleichen sucht. Auf dem
Deck sichern sich erwartungsfrohe Gäste die besten
Plätze für die Sicht auf den Gletscher. Heißgetränke „mit
Schuss“ werden angeboten. Nun ja, verlockend bei einer
Temperatur von zehn Grad, aber morgens um acht Uhr
besser nicht.
Eine Hauptstraße auf Pfählen und eine Kulisse
zum Träumen, die Creek Street in Ketchikan.
A
Gut 60 Meter müssen die Boote
Abstand halten. Mit etwas
Glück kommen die Wale näher.
Neugierig sind sie bisweilen.
70 °azur.de
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uf See fühlen wir uns während der gesamten Reise sehr angenehm umsorgt und unterhalten. Das auf den Schiffen der Norwegian
Cruise Line durchgehend eingeführte Freestyle-Konzept bietet eine kaum zu überschauende Bandbreite an Möglichkeiten. Wir gewinnen den besten Überblick in der täglichen Bordzeitung, die wir in deutscher
Sprache erhalten. Große Auswahl besteht auch für die
Dining-Optionen. Wir können unter acht SpezialitätenRestaurants auswählen. Fair bemessene Zuschläge von
15 bis 30 Dollar werden hier erhoben. Ein gut organisiertes Buchungssystem ermöglicht volle Flexibilität für
die eigene Zeitplanung. Besonderes gefragt das „Teppanyaki“. Gut aufgelegte Hibachi-Köche bereiten die Speisen direkt auf der im Tisch eingelassenen Heizplatte,
Fotos: Vivienne Blücher, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR
G
Auf Augenhöhe,
Mount Rainier, nicht
mehr aktiver Vulkan,
ist mit 4392 Metern
der höchste Berg von
Washington State.
anz am Ende des Fjords liegt unser Ziel, der
Margerie-Gletscher mit dem schneebedeckten
Mount Fairweather im Hintergrund. Die Eisfront des Gletschers erhebt sich ca. 75 Meter
über das Wasser und gehört zu den meistkalbenden
Gletschern der Welt, was bedeutet, dass große Eiswände
abbrechen und ins Wasser krachen. Dieses Naturschauspiel lässt nicht lange auf sich warten, und mit großem
Getöse, begleitet von klatschenden und jubelnden Passagieren, kracht ein riesiger Eisbrocken ins Wasser. Zurück
bleibt eine frische Abbruchstelle, die sich uns farbenprächtig in einem reinen Türkis-Blau präsentiert. Wir
verlassen Glacier Bay, und weiter geht die Reise nach
Ketchikan.
Hier ziehen wir die private Erkundung des Ortes einer weiteren Tour vor und machen einen ausführlichen
Landgang. Ein verträumtes Nest, das an die Zeiten des
Goldrausches erinnert. Eindrucksvoll, die auf Pfahlbauten stehende Creek Street. Wenn allerdings gleich
mehrere Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegen, rücken
die zahlreichen Shopping-Gelegenheiten in den Vordergrund. Nach einer weiteren Nacht auf der Pearl führt
uns der letzte Ausflug auf kanadischen Boden. In Victoria besuchen wir den wunderschön angelegten, weitläufigen Blumengarten Butchart Gardens. Wir sind
gegen Abend dort und kommen in den Genuss der zauberhaften Illuminationen, mit denen die Anlage eindrucksvoll in Szene gesetzt wird. Den krönenden Abschluss bildet ein grandioses Feuerwerk. Eine einzigartige Choreographie von aufeinander abgestimmten
Lichteffekten und musikalischer Begleitung.
garniert mit einigen Showeinlagen,
zu. In den drei Hauptrestaurants
wird eine im Preis inbegriffene leckere Küche serviert. Durchgehend
erleben wir einen sehr freundlichen
und aufmerksamen Service. Egal,
ob Dining, Unterhaltung oder Sport,
die Vielfalt des Angebots sorgt dafür, dass trotz der vielen Passagiere
niemals ein Gefühl von Anstehen
oder Gedränge aufkommt. Seien es
die Kletterwand, das Basketballfeld,
die Golf-Boxen, das gut ausgestattete Fitness-Center, die Outdoorpools,
der Laufkurs, das Stardust Theatre
oder die Bars und Lounges, auf alles
verteilt sich das Publikum. Schon
für die Kleinen ab 3 Jahren bis hin
zu den 17-jährigen Youngsters gibt
es in der „Splash Academy“ Unterhaltung bis 1.30 Uhr in der Nacht.
Wir entscheiden uns für eine Entspannung versprechende Freizeitgestaltung und erwerben zwei der
limitierten 119 Dollar teuren Wochenpässe zur Nutzung des Mandarin Spa. Ein wenig mehr Wärme
hätte die Einrichtung vermitteln
können, aber der Blick geht sowieso
durch die bodentiefen Panoramafenster nach draußen. Auf Deck 13,
direkt über der Brücke gelegen, haben wir eine atemberaubende Sicht,
einen Captain’s View. Angeschlossen ist ein Beauty-Bereich mit einem
sehr umfassenden Angebot und täglichen Sonderaktionen. Im Bereich
von 50 bis 100 Dollar kann man so in
den Genuss der Anwendungen, wie
einer Hot Stone-Massage, kommen.
W
ir fühlen uns sehr
wohl, deshalb sehen
wir am letzten Morgen die eindrucksvolle Kulisse von Seattle mit dem
imposanten Space Needle mit einem
lachenden und einem weinenden
Auge. Wir haben Eindrücke gesammelt, die uns keiner mehr nehmen
kann. Noch einmal tief die Seeluft
einatmen, bevor wir in einer Stunde
von Bord gehen.
Text: Marcel Ullrich
KANADA
Pazifischer O zean
Victoria
0
300 km
Seattle
USA
Alaskas Inside Passage – unberührte Natur
und spektakuläres Wildlife
Erleben Sie die Vielfalt des „Last Frontier State“.
Seattle/Washington State
Seattle, der Startpunkt der
Reise durch die Inside
Passage, liegt im Westen
des Staates Washington,
zwischen dem Puget Sound
und dem Lake Washington.
Die lebendige Stadt, genannt „Emerald City“, die
smaragdgüne Stadt, ist im
Westen von den Olympic
Mountains und dem Mount
Rainier im Osten umgeben.
Wahrzeichen ist der für
die Weltausstellung 1962
errichtete Space Needle.
Washington State macht
sich in seinem östlichen Teil
immer mehr einen Namen
als Weinregion mit mittlerweile über 80 Weingütern.
Die Hauptanbaugebiete
sind Columbia Valley, Walla
Walla und Yakima Valley,
etwa auf den gleichen
Breitengraden wie Bordeaux
oder Burgund gelegen.
Inside Passage
Der Seeweg vor der Küste
Alaskas, des flächenmäßig
größten US-Bundesstaates
und des kanadischen British
Columbia, führt durch ein
Gebiet mit unzählig vielen
Inseln, Fjorden, Buchten
und beeindruckenden
Direkte Nachbarn: Mendenhall
Glacier und Juneau.
Gletschern. Die einzigartige
Natur mit schneebedeckten
Bergen und Wäldern und
eine artenreiche Tierwelt,
insbesondere Wale, Seelöwen, Weißkopfseeadler,
Bären und über 400
Vogelarten, bilden eine
atemberaubende Kulisse.
Aufgrund der wilden Landschaft, des rauen Klimas
und der Distanz zu den
übrigen 48 Staaten trägt
der 49. Staat der USA den
Beinamen „Last Frontier
State“. Juneau, ca. 32.000
Einwohner, die erste Stadt,
die erreicht wird, ist die
Hauptstadt Alaskas und die
einzige Hauptstadt eines
Bundesstaates der USA, die
keine Straßenanbindung hat
und nur mit Flugzeug oder
Schiff erreichbar ist.
Skagway, ca. 860 Einwohner, eine ehemalige Goldgräberstadt zu Zeiten des
Klondike Goldrush, ist der
Endpunkt der Inside Passage. Ketchikan, ca. 8200
Einwohner, der verträumte
Ort mit der landesweit
größten Sammlung an
original Totempfählen, hat
seinen Ursprung im Fischfang, als 1883 eine Fabrik
zur Lachsverarbeitung errichtet wurde. Heute steht
der Tourismus im Vordergrund. Victoria, Hauptstadt
der kanadischen Provinz
British Columbia, Kanada,
verdankt die Tatsache, dass
sie angelaufen wird, der
Vorschrift, dass die in den
USA fahrenden Schiffe mit
ausländischer Flagge (Bahamas im Fall der Norwegian
Pearl) mindestens einen
Hafen außerhalb der USA
anlaufen müssen.
Beste Reisezeit
Juni bis August mit Temperaturen bis um die 15°C. Oft
rasch wechselnde Wetterbedingungen, „ZwiebelLook“ ist empfehlenswert.
Seattle und Washington
State sind deutlich wärmer.
Zeitverschiebung: Alaska
-10 Stunden, Seattle/Washington State -9 Stunden.
Lesetipp
Alaska, Yukon, Marco Polo,
11,99 Euro.
Top 10 Seattle,
Dorling Kindersley, 9,99 Euro.
USA – Der
Nordwesten,
Dumont,
24,99 Euro.
INFO
Seattle:
www.visitseattle.org
Washington State:
www.experiencewa.com
Weinanbaugebiete:
www.wallawalla.org
Inside Passage:
www.travelalaska.com
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71 °