Umweltreport Jahrgang 2005 / 2006
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Umweltreport Jahrgang 2005 / 2006
Jahrgang 2005/2006 INHALTSVERZEICHNIS Sprechen Sie uns an! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Lärmminderungsplanung Bürgerbefragung im Gebiet rund um den Olympiapark . . . . . . . 46 GO–RAINBOW Instrumentelle Biokommunikation mit QUANTEC . . . . . . . . . . . . 50 Der erfolgreiche Weg von GO-RAINBOW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Stadt und Landwirtschaft – wie passt das zusammen? . . . . . . . 52 Baubiologie Hullmann! Wenn die Wohnung krank macht... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 NaturBauHaus Sich wohlfühlen in gesunder Atmosphäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Münchner Schulkinder gehen mit dem Stadtförster in den Wald . . 56 Der Deutsche Pavillon und seine Gäste auf der BUGA . . . . . . . 58 Auf dem „Grünen Campus“ macht Lernen Spaß . . . . . . . . . . . . 60 Erholungsparadies im Landschaftsgarten . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Das Geheimnis des Mikrokosmos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Kiesgrube im Wandel der Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Interview mit Herrn Dr. Reinstorff aus Hamburg von der „REIKO“ Pharma Vertriebsgesellschaft mbH . . . . . . . . . . . . . . . . 67 NAIS GmbH Wasser-Abwasser-Prozesswasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 IMPRESSUM Herausgeber: © 2005 VSR Verlag - Satz und Repro GmbH 04316 Baalsdorf/Leipzig • An der Hebemärchte 5 Telefon: (03 41) 6 58 42 20 • Telefax: (03 41) 6 58 42 77 E-Mail: mail@vsr-gmbh.de Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Detlev Krauß Auflage: 10.000 Stück Titelfoto: Michael Nagy/Presseamt München Redaktion/Anzeigenleitung: AGENTUR KOSSENJANS HAMBURG Hermann Kossenjans Lerchenberg 17c, 22359 Hamburg Tel.: 040-60 91 30 79, Fax: 040-60 91 30 83 Druck: Jütte-Messedruck Leipzig GmbH Bindung: Kunst- und Verlagsbuchbinderei GmbH, Leipzig Urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Vom Verlag gestaltete Anzeigen und Fotos sind Eigentum des Verlages und dürfen nur mit dessen Genehmigung wiederverwendet werden. VIRONME N BEL NORD IC EN LA Diese Broschüre wurde auf Cyclus-Print, einem aus 100% Altpapier gewonnen Recyclingpapier, gedruckt. T Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02 Vorwort des Referenten für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München, Herrn Joachim Lorenz . . . . . . . . . 03 ÖKOPROFIT München – ein erfolgreiches Konzept . . . . . . . . . . 04 Städtische Klinikum München Grünes Licht für den zentralen Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . 06 Münchner Umweltpreis Träger des Münchner Umweltpreises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07 EMAS (EU-Öko-Audit) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08 Flächenrecycling, Stoffstrommanagement, Deponiebau, Rekultivierung – ECOSOIL Süd GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09 Gesunde und schmackhafte Küche für Kantinen . . . . . . . . . . . . 10 Interview mit Herrn Dr. Fichtner FiA Dr. Fichtner GmbH & Co. Industrieanlagen KG . . . . . . . . . . . 11 G`sund und gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 WISSBAU Beratende Ingenieurgesellschaft mbH Bauen im Bestand – Eine komplexe Herausforderung . . . . . . . . . 13 Bauzentrum München – die bekannte Einrichtung etabliert sich am neuen Standort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 U.C.S. INDUSTRIEELEKTRONIK GMBH Ihr Partner und Systemintegrator für Lösungen mit RfiD . . . . . . 16 Dienstleister im Bereich Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Mit dem Rad zur Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Peter Miller Umwelttechnik Umweltschutz ist unser Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Umweltschutz, Maschinenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Maschinenbau in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 HETRONIC STEUERSYSTEME Erfolgreiche Funkfernsteuerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Wir haben die richtige Funkfernsteuerung für Sie! . . . . . . . . . . . . 23 inocre UMWELTTECHNIK GMBH Nachhaltige Gebäudesanierung: eine Herausforderung bei Akutschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Einsatzgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Einwegpfand: Rote Karte für Ex und Hopp . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 B+W Gesellschaft für innovative Produkte mbH Oberflächenverkruster LIPCOAT-600 gegen Staubfahnen von Halden und Fahrwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Die Spezialisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Vernetzte Bildungslandschaft als Vision schulischer und außerschulischer Kooperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 SÜD-CHEMIE AG Die Welt von morgen gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Der Abfallwirtschaftsbetrieb München AWM . . . . . . . . . . . . . . . 32 Kunststofffenster-Recycling an der Uni München . . . . . . . . . . . . 35 Recycling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Interview mit Helmut Ströbl von der Firma SES SonderabfallEntsorgungs-System GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 München ist die Bundeshauptstadt im Energiesparen . . . . . . . . 38 1:0 für München – Die Mobilfunkversorgung rund um die Allianz-Arena . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 VISADES – mit der Kraft der Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Energetische Nutzung von Biomasse in der Landeshauptstadt München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 iMA Richter & Röckle Umweltmeteorologie in der Bauleitplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Nordisches Umweltzeichen Nachbestellungen sind auf dem Postweg unter Beilage von 2,20 € (in Form von Briefmarken) pro Exemplar möglich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Falle die Meinung des Verlages wieder. VORWORT Viele Münchner Firmen unterstützen die Stadt bei ihren Bemühungen um eine bessere Umwelt, wie die Beteiligung am „Ökoprofit München“ und am „Münchner Umweltpreis“ zeigen. Und natürlich wirkt das Referat für Gesundheit und Umwelt im eigenen Einflussbereich, zum Beispiel mit der erfolgreichen Teilnahme am „EU-Öko-Audit“. Die Landeshauptstadt München darf sich seit Juli 2005 „Bundeshauptstadt im Energiesparen“ nennen. Die Stadt wurde für ihr vorbildliches Handeln im Energiesparen und damit im Klimaschutz ausgezeichnet, für mich eine eindrucksvolle Bestätigung unserer Kommunalpolitik, die sich in den zurückliegenden Jahren konsequent an den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes orientiert hat. Unsere Politik die begrenzten Energieressourcen zu schonen hat nicht nur zu einer Entlastung von Umwelt und Klima, sondern gleichzeitig zu einer spürbaren Entlastung des städtischen Haushalts beigetragen. Die Auszeichnung ist eine Bestätigung für die Richtigkeit unseres in der Energiepolitik eingeschlagenen Weges, der die drei „E´s“, nämlich Energieeinsparung, Energieeffizienzsteigerung und Erneuerbaren Energieeinsatz in den Mittelpunkt stellt. Bei den städtischen Gutsbetrieben werden ökologischer Landbau und die Prinzipien der Nachhaltigkeit so weit wie möglich gefördert. Mit den kommunalen Wäldern leistet die Stadt München einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der ökologischen Zielperspektiven. Ein weiterer wichtiger Baustein ist der Erhalt des Grüngürtels um München, für den sich die Landeshauptstadt intensiv einsetzt. Abgerundet werden diese Bemühungen mit dem Angebot von erlebnispädagogischen Besuchen für Schulklassen und Kindertagesstätten auf den städtischen Gutsbetrieben und in den städtischen Wäldern – dort erfahren die Kinder vor Ort wie wichtig der Erhalt unserer Umwelt ist. Umweltschutz in München hat viele Facetten, einige davon finden Sie in diesem Heft: Die Probleme der Mobilfunkversorgung im Außenbereich der Allianz-Arena, wo zum ersten Mal das Münchner Mobilfunkvorsorgekonzept zum Tragen kommt, werden aufgezeigt. Sie lesen über Münchens Erfahrungen mit dem Einwegpfand, das seit Januar 2003 gilt. Wir stellen Ihnen die Lärmminderungsplanung im Gebiet rund um den Olympiapark und die Ergebnisse der Befragung der Bürgerinnen und Bürger vor. Mit unserer Handreichung zu einer gesunden und schmackhaften Küche in Kantinen erfahren Kantinenköchinnen und Kantinenköche verschiedene Möglichkeiten diese umzusetzen. Die Bundesgartenschau 2005 berichtet über ihre Highlights. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München erläutert die Abfallverwertung in München, das Münchner DreiTonnen-System, die Wertstoffhöfe in München, Abfallvermeidung und Wiederverwertung. Die große Themenvielfalt spricht für sich, daher hoffe ich, dass der dritte Umweltreport genauso gerne gelesen wird wie die Vorgänger. Ich wünsche Ihnen eine interessante und abwechslungsreiche Lektüre Joachim Lorenz Referent für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München Umweltreport 3 ÖKOPROFIT München – ein erfolgreiches Konzept ÖKOPROFIT beruht auf Freiwilligkeit und Eigeninitiative der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Idee stärkt deren Kooperation. Dabei kann es nur Gewinnerinnen und Gewinner geben. Das Programm ist sicherlich deshalb so erfolgreich, weil es die drei Schwerpunkte der Nachhaltigkeit in sich trägt: Was verbindet das Europäische Patentamt, den FC Bayern München, das Tanklager der Lehnkering GmbH, das Deutsche Museum und fast alle Münchner Krankenhäuser? Sie alle engagieren sich für einen ökonomisch sinnvollen Umweltschutz durch die Teilnahme am Projekt ÖKOPROFIT. Was ist ÖKOPROFIT? ÖKOPROFIT (ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik) ist ein Kooperationsprojekt zwischen Kommune, Betrieben, der Industrie- und Handelskammer und den Stadtwerken München. Es wurde in Graz entwickelt und im Rahmen der Münchner Agenda 21 zum ersten Mal in einer deutschen Kommune umgesetzt. Dies geschah im Jahr 1998. Seit dieser Zeit haben sich in München 99 Firmen in fünf Jahrgängen erfolgreich an dem Programm beteiligt. 15 weitere Firmen wollen im aktuellen sechsten Jahrgang ökoprofitabler werden. Die Landeshauptstadt München fördert mit dem Projekt ÖKOPROFIT Unternehmen, die eine Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes anstreben. Im Rahmen des Projektes werden gemeinsam mit kompetenter externer Unterstützung durch eine Beraterfirma Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, mit denen die beteiligten Unternehmen die Umwelt entlasten und gleichzeitig Geld sparen. Unter gewissen Voraussetzungen können in Bayern kleine und mittelgroße ÖKOPROFIT-Unternehmen im Rahmen des „Umweltpaktes Bayern II“ eine finanzielle Förderung erhalten. 4 Umweltreport 1. Ökologie: Energie- und Materialverbrauch sowie Emissionen und Abfälle werden reduziert. 2. Ökonomie: Das Programm sichert ökonomisch zukunftsfähige Arbeitsplätze. Kosten und betriebliche Risiken werden verringert. Außerdem steigt das Image der teilnehmenden Firmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit. Technologische Innovationen werden gefördert. 3. Soziales: ÖKOPROFIT erhält und schafft Arbeitsplätze, verbessert den Arbeitsschutz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und motiviert sie, indem es sie in das Projekt einbindet. Wie ist ÖKOPROFIT aufgebaut? ÖKOPROFIT besteht aus drei Bausteinen, an denen die Unternehmen teilnehmen können: • Einsteiger-Programm: Hier finden sich die erstmals teilnehmenden Firmen zusammen. • ÖKOPROFIT-Klub: In diesem Modul erhalten die Betriebe auch nach der Einsteigerrunde Informationen und können Erfahrungen austauschen. • Vom ÖKOPROFIT zum Öko-Audit: Hier werden die Unternehmen darauf vorbereitet, Umweltmanagementsysteme nach der EG-Öko-Audit-Verordnung oder nach der Norm ISO 14001 zu etablieren. Im Einsteiger-Programm bietet ÖKOPROFIT verschiedene Elemente, mit denen sich die Ziele „Verbesserter Umweltschutz“ und „Kostensenkung“ erreichen lassen: gemeinsame Workshops, einzelbetriebliche Beratungen, ausführliche Arbeitsmaterialien und die Auszeichnung zum ÖKOPROFIT-Betrieb. In den Workshops bearbeiten die Unternehmen zusammen mit den Umweltberaterinnen, Umweltberatern und den Fachleuten der Kooperationspartner umweltrelevante Themen wie Wasser, Energie und Beschaffung, Abfall- und Emissionsminderung sowie rechtliche und betriebsorganisatorische Fragen. Der ÖKOPROFIT-Klub ist das Folgemodul zum Einsteiger-Programm. Er bietet den teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit „am Ball zu bleiben“, d.h. vermitteltes Wissen zu vertiefen, neue Themen zu bearbeiten, bereits begonnene Umweltmaßnahmen unter Anleitung fortzuführen und neue Maßnahmen zu entwickeln. Einer der wichtigsten Aspekte jedoch – das ist die einhellige Meinung aller bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer – ist der gegenseitige Erfahrungsaustausch, der durch die regelmäßigen Zusammenkünfte der Betriebsvertreterinnen und Betriebsvertreter bei gemeinsamen Workshops ein festes Forum erhält. Der dritte ÖKOPROFIT-Baustein „Vom ÖKOPROFIT zum Öko-Audit“ schließlich führt die Unternehmen gezielt und strukturiert an ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach der EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) oder ISO 14001 heran. Wesentliche Elemente hierbei sind die Formulierung einer Umweltpolitik, die Umweltprüfung in rechtlicher, technischer und organisatorischer Hinsicht und die Erarbeitung eines Umweltprogramms zur kontinuierlichen Verbesserung. Sämtliche Unternehmen, die an ÖKOPROFIT teilnehmen, werden am Ende eines Jahrgangs dahingehend geprüft, ob sie den von ÖKOPROFIT gesetzten, qualitativ hohen Standard, einhalten können. Nur wenn dies der Fall ist, erhalten sie die ÖKOPROFIT-Auszeichnung. Diese dokumentiert, dass die ÖKOPROFIT-Betriebe weit mehr für die Umwelt leisten, als von Seiten des Gesetzgebers gefordert wird, und würdigt ihr Engagement. Das deutsche ÖKOPROFIT-Netzwerk Aufgrund des großen Zuspruchs, den ÖKOPROFIT seit seiner Einführung in Deutschland erfahren hat, wurde im Mai 2000 in München das deutsche ÖKOPROFIT-Netzwerk gegründet. Die Mitglieder dieses Netzwerkes, also Kommunen und Kommunalverbände, die ÖKOPROFIT bereits eingeführt haben, treffen sich zweimal im Jahr zur Intensivierung des Erfahrungsaustausches. Auch die Qualitätssicherung des Projektes ist ein wichtiger Aspekt. Mittlerweile ist das Netzwerk auf über 70 Mitglieder angewachsen. Lizenzvergabe und Nutzung der Arbeitsmaterialien Die Lizenzen für ÖKOPROFIT vergibt das Cleaner Production Center Austria (CPC) in Graz im Auftrag der Landeshauptstadt Graz. München stellt deutschen Kommunen die Arbeitsmaterialien gegen ein Nutzungsentgelt zur Verfügung, berät sie zur Einführung von ÖKOPROFIT und organisiert das Netzwerk ÖKOPROFIT Deutschland. Weitere Informationen: Referat für Gesundheit und Umwelt Petra Ritson Tel.: 089/2 33-4 77 46 Fax: 089/2 33-4 77 42 petra.ritson@muenchen.de Referat für Arbeit und Wirtschaft Ulfried Müller Tel.: 089/ 2 33-2 76 68 Fax: 089/2 33-2 50 90 ulfried.mueller@muenchen.de Referat für Gesundheit und Umwelt Petra Ritson Farben aus der Natur Die Naturhaus GmbH mit Sitz im oberbayerischen Riedering entwickelt und stellt seit 20 Jahren Naturfarben für Industrie und Handwerk, Fachanwender und Endverbraucher her. Die Produkte, die nach selbst entwickelten Rezepten hergestellt werden, entstehen aus nachwachsenden Naturrohstoffen. Die hohe Qualität der Naturfarben wird durch die strenge Auswahl der Rohstoffe und intensive Prüfungen im eigenen Labor gewährleistet. Die fertigen Produkte werden ebenfalls noch mal einer Qualitätskontrolle unterzogen. Die Naturhaus GmbH legt außerdem Wert auf eine intensive Kundenbetreuung: Zum Service gehören individuelle Beratungen und Seminare für professionelle Verarbeiter aus Industrie und Handwerk sowie die Ausarbeitung kundenspezifischer Anwendungen. Naturhaus Naturfarben gmbh LEISTUNGSÜBERBLICK: Tankschutz AI - III und B: - Tankreinigungen, Kunststoffinnenhüllen, Beschichtungen, Auffangraumsanierungen - Tankdemontage, Ausbau und Entsorgung, Stilllegung - Fugen an Tankstellen: ausbessern, Beton schneiden, anfasen, verfugen - Ölversorgungs- und Entsorgungsanlagen - Werkstatteinrichtungen - Öldichte Bodenbeschichtungen Beschichtungen für Stahl und Beton, nach WHG, Korrosionsschutz Mobile Sandstrahlarbeiten Solaranlagen, Thermie, Wärmepumpe Eichenstr. 8 · 83083 Riedering · Tel. 0 80 36 -30 05-0 · Fax 30 05-30 e-mail info@naturhaus.net · www.naturhaus.net Umweltreport 5 Grünes Licht für den zentralen Umweltschutz Umweltschutzmanagement und entsprechende Leitlinien erschließen ein erhebliches Einsparpotenzial für das Städtische Klinikum München GmbH Umweltschutz in unseren Kliniken und Betrieben ist für die Landeshauptstadt München als Gesellschafterin und die Geschäftsführung ein wichtiges Unternehmensziel. Mit dem Zusammenschluss der fünf städtischen Krankenhäuser Bogenhausen, Neuperlach, Harlaching, Schwabing und Thalkirchener Straße und der drei städtischen Betriebe Institut für Pflegeberufe, Blutspendedienst und Zentralwäscherei (jetzt Textilservice) zur Städtischen Klinikum München GmbH wurde der Umweltschutz im neuen Unternehmen zentralisiert und gleichzeitig zur Chefsache gemacht. Die Stabsstelle Ökologie ist fachlich direkt dem Geschäftsbereich Gesamtunternehmen zugeordnet. Die Bedeutung des Themas zeigt auch die Verabschiedung der für alle Kliniken und Betriebe verbindlichen Leitlinien. Sie verankern unter anderem den Umweltschutz als wichtiges Unternehmensziel. Die Neuregelung soll zum einen die ökologische Qualität der Leistungen des Unternehmens sicher stellen. Gleichzeitig kann ein zentraler Umweltschutz auch einen erheblichen Beitrag zur Konsolidierung der Finanzen leisten. Immerhin konnten in den letzten fünf Jahren durch unterschiedliche Maßnahmen im Umweltbereich Einsparungen von knapp 2,5 Millionen Euro erzielt werden. Zwei Beispiele: Günstiges Papier ersetzt teure Formulare im Klinikum Harlaching In einem komplexen Projekt hat der Geschäftsbereich EDV von vorgefertigten Papierformularen für hausinterne Anforderungen auf EDV-Formulare umgestellt. Dadurch wurde der Verbrauch von vorgedruckten Formularen im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr um ca. 500.000 Stück reduziert. Durch das im Vergleich zu den vor- 6 Umweltreport gefertigten Formularen wesentlich günstigere und umweltfreundlichere Papier konnten rund 100.000 Euro gespart werden. Wasserbar statt Wasserkasten im Klinikum Schwabing Hier wurden Mineralwasser-Kästen durch Tafelwasserschankanlagen ersetzt. Beim Test einiger Trinkwasserbrunnen und beim Vergleich des Preis-/ Leistungsverhältnisses zeigte sich: die M-Wasserbar ist optimal. Patienten, Besucher und Personal können an 70 Wasser-Bars im Haus kostenlos bestes Trinkwasser zapfen. Je nach internem Standort werden täglich zwischen 200 und 2000 Liter Trinkwasser aus den Anlagen gezapft. Und nirgendwo steht Leergut. Dessen Abtransport durch LKWs entfällt ebenfalls, was zusätzlich der Umwelt zugute kommt, da ca. 30 t CO2-Emissionen vermieden werden. Insgesamt spart das Klinikum ca. 200.000 Euro pro Jahr. Gleiche Konzepte wurden in Bogenhausen, Harlaching und Neuperlach umgesetzt. Und so sieht der ökologische Fahrplan für die Zukunft aus: Errichtung eines zentralen Umweltmanagementsystems nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) mit einer Validierung aller Standorte Verabschiedung eines zentralen Umweltmaßnahmenprogramms Erstellung einer gemeinsamen Umweltmanagementdokumentation. Ein zentrales Handbuch erhält Gültigkeit für alle GmbH Standorte. Die dezentralen Handbücher werden vereinfacht und angepasst. Mit vorhandenen MitarbeiterInnen (insgesamt fünf Umweltmanagementbeauftragte in den vier Großkliniken sowie dem Betrieb Textilservice, drei AnsprechpartnerInnen Umweltmanagement sowie eine Schwerpunktbesetzung, u.a. für Gefahrengut, technischen Umweltschutz, ökologische Beschaffung und Abfallwirtschaft innerhalb des Teams) wird das Umweltmanagementsystem auf alle Bereiche ausgedehnt. Das Umweltprogramm 2005 bis 2007 ist bereits verabschiedet, die Maßnahmen sind festgelegt. Punkte wie die Vereinheitlichung der Abfallwirtschaft an allen Standorten, die Einführung einer geeigneten Abfalllogistik am Klinikum Bogenhausen oder das Überprüfen von Energie- und Wassersparmöglichkeiten stehen in dem Arbeitspapier. Städtisches Klinikum München GmbH Klinikum Schwabing Kölner Platz 1 80804 München Ansprechpartnerin: Birgit Schuon Telefon 089/3068-2329 E-Mail: birgit.schuon@kms.mhn.de Münchner Umweltpreis Seit dem Jahr 1998 besteht der Münchner Umweltpreis in zeitweise veränderter Ausprägung. Nach dem Willen des Münchner Stadtrates werden besonders herausragende Betriebe, Projekte oder Personen ausgezeichnet, die mit ihrem Handeln die allgemeinen Umweltstandards bei weitem übertreffen. Sie finanzieren dies mit eigenen Mitteln und haben in München ihr Wirkungsfeld. Sie sollen als Vorbild andere zu ähnlichen Leistungen anspornen und damit als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren dienen. Die Auszeichnung ist nicht dotiert. Die Jury setzt sich zusammen aus hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern von Umweltverbänden, Wissenschaft und Wirtschaft und aus Stadträtinnen und Stadträten. Sie hat sich bei der Beurteilung der eingereichten Auszeichnungsvorschläge hohe Maßstäbe gesetzt. Neben namhaften Münchner Firmen waren auch aktive Lehrkräfte, Schulen und Umweltorganisationen unter den Preisträgerinnen und Preisträgern. Zuletzt wurde im Jahre 2004 das Münchner Albert-Einstein-Gymnasium ausgezeichnet. Die Auszeichnung findet jährlich im Dezember durch Bürgermeister Hep Monatzeder im Rahmen einer Festveranstaltung im Rathaus statt. Referat für Gesundheit und Umwelt Christine Hartl Träger des Münchner Umweltpreises Hinweis: Der Umweltpreis, der Energiepreis und der Öko-Design-Preis der Stadt München wurden 2003 zu einem jährlichen „Münchner Umweltpreis“ zusammengelegt. 2004 • Albert-Einstein Gymnasium 2003 • BMW • Knorr Bremse, Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH • Arbeitskreis Energie Agenda 21 Hadern 2002 Öko-Design-Preis • NL-Architects, Amsterdam • Dipl. Designer Patrick Scholl 2001 • Paulaner Brauerei 2000 • Städtisches Krankenhaus Neuperlach Energiepreis • Fa. Buttner & Asbeck „Effiziente Lichtsysteme“ • Herr Willi Kirchensteiner, Lehrer 1999 • OSRAM GmbH • ökom research AG • Arbeitskreis Münchner Finanzinstitute Energiepreis • Frau Regine Metz • Fa. Gerlicher Umweltschonende Energiesysteme 1998 • Deutscher Lloyd Versicherungen • Fritz's Mühlembäckerei (Fritz Schlund GmbH) • IWIS-Ketten (Johann Winklhofer & Söhne GmbH & Co KG) • Knorr Bremse, Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH 1997 • ALTOP Verlags-und Vertreibsges.mbH, München • oeco capital Lebensversicherung AG, München • Klüber Lubrication München KG • Studiosus Reisen München GmbH 1996 • Alois Brandl, Gärtnerei • Bayerische Vereinsbank AG • März Fashion Group GmbH • MAN Nutzfahrzeuge AG • Platzl Ringhotel München 1995 • Achatz Wärmetechnik GmbH • BTA, Biotechnische Abfallverwertung GmbH & Co. KG • Meisterschule für das Schreinerhandwerk • Siemens AG Standort Hoffmannstraße 1994 • Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH • Krauss Maffei AG • Ludwig Stocker, Hofpfisterei GmbH • Wöhrl, das Haus der Markenkleidung GmbH & Co.KG Öko-Design-Preis • Eva und Theo Peter • Dipl. Ing. Matthias Kroitzsch Umweltreport 7 EMAS (EU-Öko-Audit) Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) beschäftigt sich aufgrund seiner Aufgabenstellung und aus seinem Selbstverständnis heraus schon immer mit der aktiven Förderung des Umweltschutzes – und das über die alltägliche Verwaltungsarbeit hinaus. Dies gilt für das Handeln nach Innen und nach Außen. Deshalb hat sich das Referat auch mit seinen betrieblichen Umweltauswirkungen beschäftigt, mit dem Ziel, die eigenen Umweltauswirkungen zu erfassen, zu bewerten und daraus langfristige und nachhaltige Verbesserungen zu erreichen. Im Jahr 2000 wurde erstmals die Umwelterklärung für die Standorte Bayerstraße und Dachauer Straße für gültig erklärt. Diesem Vorgehen haben sich der Blutspendedienst und die städtischen Krankenhäuser Harlaching, Schwabing und Neuperlach, sowie weitere städtische Unternehmen angeschlossen. Sie haben für ihre Standorte Umwelterklärungen validieren lassen. Im Januar 2005 hat ein externer Gutachter im Rahmen einer Umweltbetriebsprüfung erneut die Umweltleistungen der Verwaltungsstandorte Bayerstraße, Dachauer Straße und Willi-Brandt-Allee (Bauzentrum) im RGU positiv bewertet und die Umwelterklärung für gültig erklärt. Sowohl die indirekten Auswirkungen der Arbeit, wie beispielsweise das erweiterte Klimaschutzprogramm oder das Umweltberatungsprogramm Ökoprofit München, als auch alle Ressourcenverbräuche wurden dabei erfasst und bewertet. Das RGU ist also auch weiterhin im Standortregister der nach Öko-Audit-Verordnung validierten Betriebe aufgeführt. Als konkrete Ziele sind in der Umwelterklärung z. B. die Verbesserung der Abfalltrennung oder Verminderung des Papier- und Energieverbrauches, sowie umweltbewusstes Mobilitätsverhalten der Belegschaft festgeschrieben. Zur Erreichung dieser Ziele tragen alle Beschäftigten aktiv bei. Bei der Sanierung des stadteigenen Gesundheitshauses wird der Umweltgedanke ebenfalls verstärkt zum Tragen kommen. Die bestehenden technischen Standards werden überschritten. Die nächste validierte Umwelterklärung wird im Jahre 2007 vorgelegt. Referat für Gesundheit und Umwelt Christine Hartl bds Boden- und Deponie-Sanierungs GmbH Untere Hauptstraße 9 · 85386 Eching Telefon: 089 / 962421 - 0 · Telefax: 089 / 962421 - 40 E-Mail: info@but.de · Internet: www.bds-gmbh.de Ausführung von Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen bei Deponien und Altlasten bds bietet seit beinahe 20 Jahren umwelttechnische Komplettlösungen für private und öffentliche Auftraggeber im Deponie- und Altlastensektor an. Der Leistungsumfang umfasst die Beratung bis zur Durchführung einschließlich bautechnischer Abwicklung von Projekten in den Bereichen Deponietechnik und -sanierung, Erkundung und Sanierung von Altlasten und Grundwässern. 8 Umweltreport Gesunde und schmackhafte Küche für Kantinen Neue Handreichung: „Genuss und Qualität mit Biolebensmitteln“ Das Interesse an gesunder und schmackhafter Ernährung in der Kantine wächst. Nach einer Umfrage unter den MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung München im Jahr 2004 zählen nicht nur der Preis, sondern auch andere Kriterien wie gesundes Essen bei der Wahl der mittäglichen Verpflegungseinrichtung. Frauen bevorzugen ein leichtes und gesundes Essen, jüngere MitarbeiterInnen schauen mehr auf den Preis, während den Älteren die Verwendung von Ökoprodukten wichtiger erscheint. Die Umstellung der Kantinenküche auf ökologische und gesunde Ernährung stellt für viele Kantinenwirte ein Problem dar: Wer liefert die Produkte? Zahlen die Gäste den höheren Preis? Mit welchen Kontrollen muss gerechnet werden? Diese Fragen und noch vieles mehr beantwortet die neue Handreichung für Kantinenwirte zur Umstellung auf ökologische Produkte. Praktische Informationen, Argumente, Werbestrategien, Adressen von LieferantInnen und Beratungseinrichtungen im Raum München und KollegInnentipps ermöglichen den Einstieg in die etwas andere Küche. Die Broschüre „Genuss und Qualität mit Biolebensmitteln“ ist erhältlich im Referat für Gesundheit und Umwelt Agenda21-Büro Bayerstr. 28a 80335 München oder im Internet: www.agenda21-muenchen.de, Rubrik dateien. Referat für Gesundheit und Umwelt Angelika Lintzmeyer 10 Umweltreport Interview mit Herrn Dr. Fichtner Herr Dr. Fichtner, Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten bei Planungen von Sondermüllbehandlungsstellen in verschiedensten Bundesländern mitgewirkt. In welchen Ländern, für welche Anlagen? Wir waren in den vergangenen Jahrzehnten bei der Planung, Einrichtung und Inbetriebnahme von Sondermüllbehandlungsanlagen, sowie deren Komponenten tätig, z.B.: für die GSB in Baar-Ebenhausen und Schwabach, für die HIM (Hessisch Industriemüll GmbH, für Fa. Michalke in Langweid, für Fa. Baufeld in Klaffenbach ( Sachsen) für eine Altölraffinerie und in Webau (Sachsen-Anhalt) zur Gewinnung von Paraffin aus Kunststoffabfällen. Herr Dr. Fichtner, in welchen Bereichen der Industrie bzw. des Umweltschutzes ist Ihre Firma „FiA“ tätig? Die Anforderungen der Industrie nach Entwicklung, Planung von Maschinen und Anlagen wurden in den letzten Jahrzehnten durch das Ing.-Büro Fichtner erfüllt. Heute beschleunigte sich die Zeit zwischen Aufgabenstellung und Realisierung so sehr, dass Komplettlieferungen aus einer Hand gefragt sind. Dem wurde durch die Gründung der FiA, Dr. Fichtner GmbH & Co. Industrieanlagen KG Rechnung getragen. Speziell welche Dienstleistungen in diesen Bereichen bieten Sie an? Beratungen? Planungen? Verkauf von Industrieanlagen? Fa. FiA plant und liefert Prototypen, Prüfstände und Automationslinien, auch für die Sondermüll-Entsorgung. Für die BRD stellt man eine Tendenz weg von der allgemeinen Annahmestelle fest, basierend auf behördlichen Auflagen, Abfälle am Ort der Erzeugung, also in den Betrieben, zu neutralisieren. Dies geschieht z. B. durch Wäscher, Rauchgasreinigungsanlagen und anderen. Damit wird der Gefahrguttransport auf den Straßen reduziert. Wie sehen Sie die momentane Situation und auch die zukünftige im Bereich Umwelt/Umweltschutz? In Deutschland ist zu beobachten, dass die industriellen Prozesse mit einem schonenderen Umgang mit den Ressourcen vorangetrieben werden. Man hat gelernt schädliche Emission zu reduzieren oder zu vermeiden. Die Bau- und Autoindustrie ist hierbei Vorreiter bei der Sortentrennung und der Produktion von sortenreinen Komponenten. Trotz Recycling nehmen die Abfallmengen immer mehr zu. Worin sehen Sie die Gründe? Man kann nicht nur Deutschland mit seiner enormen Bevölkerungsdichte und dem hohen Lebensstandard betrachten. Durch die Erweiterung der EU verlagern sich die Probleme weiter nach Osten. Mit der Globalisierung werden sie bald weltweit auftreten. Immer mehr Menschen partizipieren am Wohlstand und verursachen größere Abfallmengen. Das Recyceln hinkt hinterher. China mit 1,3 Mrd. Einwohnern wird in den nächsten Jahrzehnten, z.B. durch die rasante Zunahme des KFZ-Bestandes ebenfalls an CO2- und Stickoxyd-Reduzierung denken müssen. Ähnliches ist in Indien mit 1Mrd. Einwohner zu erwarten. Natürlich strebt der Einzelne nach der profitablen Erzeugung von Produkten. Muss man hier noch stärkere Grenzen setzen um den Menschen ein gesünderes Leben zu gewährleisten? Zum einen sollten Industrieprodukte zu einem erschwinglichen Preis erzeugt werden. Denn der Motor eines lebenden Betriebes ist der Profit. Zum anderen soll schädlicher Abfall reduziert oder vermieden werden. Hier ist der Gesetzgeber gefragt, jetzt an der Schwelle zur Globalisierung; nicht nur national, sondern weltweit. Was wäre denn ein wichtiger Schritt zum Schutze der Menschen und der Natur? Jeder Mensch und auch die nächsten Generationen brauchen als Lebensgrundlage gesunden Boden, sauberes Wasser und reine Luft. Also muss die Kontaminierung des Bodens, die Verschmutzung des Wassers und der Luft reduziert und vermieden werden. Es muss ein Ausgleich geschaffen werden zwischen der privaten und der sozialen Umwelt. Da infolge der Zunahme der wirtschaftlichen Unternehmen und der Weltbevölkerung die natürliche Regeneration immer weniger gegeben ist, sind alle Staaten gefordert, durch Aufklärung der Öffentlichkeit und durch Anreize und auferlegte Abgaben zu schützen. Die Störung des ökologischen Gleichgewichts ist Jahrhunderte alt. Infolge des rasanten Zuwachses der Weltbevölkerung griff man zu Brandrodungen, überfischte die Weltmeere, zersiedelte die Natur. Was sollte man zukünftig in der Industrieplanung besonders beachten oder auch ändern, um der Umwelt gerecht zu werden? Der Umweltschutz ist für den Boden und z. Z. für das Wasser eine nationale, für die Emissionen in die Luft als CO2- und Strahlungsfracht eine globale Aufgabe. Die Entwicklung kann nur international gelöst werden. Auch für Industrieplanungen müssen in Zukunft weltweite Standards Gültigkeit haben. Dr. Fichtner GmbH & Co. Industrieanlagen KG Unterfeldring 3a, 85256 Vierkirchen Peter Fichtner, Dr.-Ing. Fichtner - Geschäftsführer Telefon: 08139 / 8022-0, Fax: 08139 / 8022-22 E-Mail: DrFichtner@FiA-Automation.de, www.fia-automation.de Umweltreport 11 G’sund und gut Wer bisher Kantinenessen meidet, weil er schlechte Erfahrungen mit dem Angebot oder der Qualität des Essens gemacht hat, kann demnächst wieder einen Versuch wagen: Im Rahmen der Agenda 21 hat sich das Referat für Gesundheit und Umwelt der Stadt München zum Ziel gesetzt, mehr gesunde und leichte Kost in die städtischen Kantinenküchen zu bringen. In Kooperation mit dem Personal- und Organisationsreferat, der Münchner Aktionswerkstatt G’sundheit (MAG’s) und dem Bund Naturschutz werden die Kantinenköche fit gemacht. Mehr Gemüseküche, weniger Fleisch, möglichst viel frisch zubereitete Gerichte, und mehr Bioprodukte sind die Eckpfeiler einer Informations- und Qualifikationsoffensive. Gesundheitsbewusste und wohlschmeckende Küche allein genügt aber nicht, um zufriedene Gäste zu haben und um vor allem die Kantinenverweigerer zurückzugewinnen. Die werden nämlich immer mehr, wenn für das gleiche Geld der Mittagstisch auch anderswo individueller und ansprechender gedeckt wird. Freundlicher Service, ansprechende Informationen über das Angebot und ein angenehmes Ambiente ergänzen die Essenangebote, fördern die Kundenzufriedenheit und machen Lust aufs Wiederkommen. Dass dies alles nicht gegen den ausdrücklichen Wunsch der Kantinenbesucherinnen und -besucher geschieht, wurde vorher in einer Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch das Perso- nal- und Organisationsreferat ermittelt. Mehr leichte und gesunde Kost, SalatBuffets, Essenkomponenten für den kleinen Hunger und mehr Bioprodukte stehen auf den Wunschzetteln der Befragten. Im Laufe des Jahres werden die Kantinenköche in Aktionswochen zeigen, ob sie die Erwartungen ihrer Gäste erfüllen können. Der beste Beweis für eine Zustimmung erhält der Koch, wenn wieder neue Gäste gesichtet werden. Dann hat sich unter den Beschäftigten herumgesprochen, dass Kantinenessen nicht nur satt macht, sondern eine angenehme und bekömmliche Unterbrechung des Arbeitstages darstellt. Angenehme Vorfreude auf die Kantine Referat für Gesundheit und Umwelt Angelika Lintzmeyer Rezeptvorschlag von Spitzenkoch Joachim Heinze Chinakohlröllchen mit Bulgur Biokoch Joachim Heinze bei der Zubereitung feiner Speisen für die Kantinenköche Foto: Herbert Süßmeier, MAG’s 12 Umweltreport 125 g Bulgur (Weizenschrot) in 1/4 l Gemüsebrühe garen. Je 80 g Frischkäse, Quark und Schafskäse, je 3 El geschnittene getrocknete Tomaten, Oliven und frische Kräuter untermengen und alles mit Meersalz und Pfeffer abschmecken Die Masse in gedünstete Chinakohlblätter wickeln und bei 170° 8 Minuten in den Backofen geben. Bauen im Bestand – Eine komplexe Herausforderung Bauen im Bestand und Instandsetzung von Baudenkmälern ist zukünftig eine große Herausforderung für die Bauwirtschaft. Es gilt die heutigen allgemein anerkannten Regeln der Technik bei schonender Bausubstanzerhaltung anzuwenden. Die Projektierung erfordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Planern, Bauunternehmen, Denkmalschutz- und Baubehörde. Grundlage für eine Kosten- und Planungssicherheit ist eine frühe und genaue Kenntnis des Ist-Zustands der Konstruktion und der eingebauten Baustoffe. Hierzu müssen die wesentlichen Kenngrößen für die Tragsicherheit, dem Brandschutz, die Dauerhaftigkeit, der Bauphysik und der Akustik sowie die vorliegenden Schadstoffe im Bestand ermittelt werden. Unsicherheiten, z.B. bei der Resttragfähigkeit von Mauerwerk oder Stahlbeton oder nicht erfasste Schadstoffe, bedeuten ein hohes Kostenrisiko bei der Ausführung. IHR KOMPETENTER PARTNER FÜR WERKSTOFFE BAUPHYSIK INSTANDSETZUNG AKUSTIK SANIERUNG UMWELTSCHUTZ Raum- und bauakustische Beratung, Planung & Überwachung Bauphysikalische Bestandsaufnahme IR-Thermografie & Simulationen Großgaragen der 70iger Jahre Die WISSBAU Beratende Ingenieurgesellschaft mbH führt detaillierte Aufnahmen des IstZustands inklusive Schadstoffgutachten durch und erstellt abgestimmte Instandsetzungskonzepte, die bauphysikalisch und baustofftechnologisch abgesichert sind. Hierzu werden u.a. induktive Messverfahren, Ultraschall, Schwingungstechnik, Radarmessung, Thermografie, Oberflächenprüfungen und Potentialmessungen eingesetzt. Mit den zerstörenden Messmethoden erhält man nur Stichproben, durch die o.g. Messverfahren sind bei geringem Eingriff in die Bausubstanz Raster-Untersuchungen möglich. Baustoffuntersuchung & Gutachten zu allen Gebieten der Baustofftechnologie, Planung von selektivem Gebäude- und Schadstoffrückbau Modernisierung Schillerpark, Oer-Erkenschwick Da die direkte Umsetzung der heutigen Normanforderungen häufig einen Abriss oder eine Kernsanierung der tragenden Konstruktion bedeutet, bestehen in der genauen Kenntnis der Baustoffgrößen neue Chancen für individuelle Konzepte der weitestgehenden Erhaltung und Kosteneinsparung. Hier entstehen neue Aufgaben für Planer, die als Grenzgänger die einzelnen Fachgebiete verbinden. Berliner Olympiastadion Untersuchung, Begutachtung, Planung und Überwachung aus einer Hand - WISSBAU GmbH Kostenoptimierte Instandsetzungsplanung Zerstörungsfreie Bewehrungsaufnahme Ultraschall- & Körperschallmessung Korrosionsmonitoring Radaruntersuchung WISSBAU GmbH Kruppstraße 82-100 45145 Essen Telefon (0201) 24 86 86-0 und (0201) 24 86 86-1 Telefax (0201) 24 86 86-2 E-Mail: wissbau@wissbau.de www.wissbau.de Bauzentrum München – die bekannte Einrichtung etabliert sich am neuen Standort Für die Stadt und das Umland ist das Bauzentrum München die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Bauen und Wohnen. Als Kompetenz- und Kommunikationszentrum bietet es eine breite Palette von Angeboten für seine Kundinnen und Kunden und fördert die Vernetzung von Marktpartnerinnen und Marktpartnern. Außerdem ist das Bauzentrum München ein wichtiger Baustein im Klimaschutz-Konzept der Landeshauptstadt München, denn der Schwerpunkt seiner Aktivitäten liegt auf dem ökologischen, energiesparenden Bauen und auf dem Einsatz erneuerbarer Energien. Nordfassade • Dauerausstellung mit Bau-Produkten und Dienstleistungen auf mehreren Stockwerken mit über 70 Ausstellern. • Fachforen zu den Themen Solarenergienutzung, energiesparendes Bauen und Sanieren von Wohngebäuden. • Fachseminare zur Fortbildung von Baufachleuten, HandwerkerInnen, ArchitektInnen, PlanerInnen, IngenieurInnen, StudentInnen etc. • Mehrtägige Sonderveranstaltungen mit Ausstellung und Vortragsprogramm („Münchner Solartage“, „Barrierefrei leben, wohnen, bauen“, „Münchner BauFachtage Haus+Energie“). • Öffentliche, kostenlose Vortragsreihen zu aktuellen Themen und einen monatlichen „Infoabend der Innung“. • Info- und Gemeinschaftsstände bei Großveranstaltungen und Messen (z.B. I.H.M.). • Kostenloses Informationsmaterial und Verkauf von Fachpublikationen (Zeitschriften und Bücher). Angebote und Service Für MieterInnen, BauherrInnen, ImmobilienbesitzerInnen, ArchitektInnen, FachplanerInnen, HandwerkerInnen, BauträgerInnen und Wohnungsunternehmen bietet das Bauzentrum München folgende Dienstleistungen an: • Kostenlose, firmen- und produktneutrale Beratung zu über 20 verschiedenen Themen, wie Baufinanzierung, Heizungstechnik, Solartechnik, Raumausstattung, Altbausanierung, Grünplanung, Baustatik etc. • Stammtisch „Spannungsfeld: Innovation und Praxis“, bei dem regelmäßig innovative Produkte und Dienstleistungen vorgestellt werden. Im Jahr 2004 wurden rund 100 Veranstaltungen durchgeführt. Über 14.000 Bürgerinnen und Bürger haben das Bauzentrum besucht. Außerdem vermietet das Bauzentrum München Ausstellungsflächen in der Dauerausstellung an Unternehmen der Branche und Veranstaltungsräume an alle interessierten Personen. Beratung Ziele und Aufgaben Das Bauzentrum München bietet den Unternehmen der Branche die Möglichkeit mit Kundinnen und Kunden in Kontakt zu treten; es ist also Marktplatz für Herstellerinnen, Hersteller und Dienstleistungsunternehmen. Institutionen (Fachverbände, Kammern, Innungen, Universitäten) haben die Chance, das Bauzentrum München als 14 Umweltreport Plattform für den Dialog und für gemeinsame Initiativen zu nutzen. Die Zusammenarbeit mit den Institutionen ist für das Bauzentrum München ein zentrales Anliegen. Denn nur in der Kooperation und der Kommunikation mit den Marktakteurinnen und Marktakteuren lassen sich die Ziele des Bauzentrums effektiv verfolgen: • Die Förderung von guter Bauqualität und innovativer Technik; insbesondere des umweltfreundlichen, energieeffizienten Bauens mit Einsatz erneuerbarer Energien. • Die Unterstützung der MarktakteurInnen bei den anstehenden Veränderungsprozessen im Baugeschehen und die Förderung der Kommunikation. • Die Hilfestellung bei der Überwindung von Hemmnissen in der Planungsphase und bei der Bauabwicklung. • Die Zusammenführung von AuftragnehmerInnen und KundInnen. • Die nachhaltige Stärkung der regionalen Wirtschaft, des Handwerks und von mittelständischen Unternehmen. Standort in der Messestadt Viele Münchnerinnen und Münchner kennen das Bauzentrum München noch vom alten Standort an der Radlkoferstraße, der inzwischen einem Wohn- und Gewerbege- biet gewichen ist. Die Messe hat nach Ihrem Wegzug die Fertighausausstellung weitergeführt, die jetzt in Poing angesiedelt ist. Das Bauzentrum München wurde vom Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München übernommen und zunächst am alten Standort, später in einem Gebäude auf der Theresienhöhe als Zwischenlösung betrieben. In dieser Zeit wurde das neue Gebäude in der Messestadt Riem fertiggestellt. Im Januar 2004 konnte dann das neue Gebäude bezogen werden. Es bietet 1.400 m2 Ausstellungsfläche, fünf Vortrags- und Seminarräume mit Flächen von 40 bis 158 m2, Büros für die Verwaltung, Beraterzimmer, eine Dachterrasse mit schönem Blick auf das Voralpenland und eine Cafeteria mit Freischankfläche im Innenhof. Dieser kann ebenfalls als Ausstellungsfläche für wetterfeste Exponate genutzt werden. Im April 2004 konnte das Bauzentrum im neuen Gebäude sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Es ist jetzt zwar weniger zentral gelegen, aber mit der U-Bahn in zwanzig Minuten vom Hauptbahnhof aus gut zu erreichen.Von der Haltestelle Messestadt West sind es nur fünf Minuten Fußweg. Das Gebäude liegt inmitten des rasch wachsenden Neubaugebiets der Messestadt und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Münchner Messe. Es ist aufgrund seiner markanten Archtektur leicht zu erkennen, insbesondere den großen Schaufenstern zur Nordseite, die gleichzeitig einen Blick auf die Ausstellungsobjekte ermöglichen. Referat für Gesundheit und Umwelt Reinhardt Kleinöder Bauzentrum München Kompetente Beratung und Informationen rund ums Wohnen und Bauen Montag bis Samstag von 9 bis 19 Uhr Freier Eintritt, kostenlose Beratung - Neutrale Beratung nach Terminvereinbarung - Dauerausstellung - Kostenlose Broschüren und Faltblätter - Vorträge und Fachseminare - Hilfe bei der Suche nach Förderprogrammen Unser Infotelefon: (0 89) 50 50 85 hilft Ihnen bei allen Fragen rund ums Wohnen, Bauen und Sanieren! Blauer Saal Bauzentrum München Willy-Brandt-Allee 10 81829 München Telefon: (089) 50 50 85 Telefax: (089) 54 63 66-25 E-Mail:bauzentrum.rgu@ muenchen.de Das umfassende Angebot des Bauzentrum München finden Sie auch im Internet: www.muenchen.de/bauzentrum Umweltreport 15 INDUSTRIEELEKTRONIK GMBH AUTOMATISIERUNGSTECHNIK VERFAHRENSTECHNIK SOFTWARE-ENTWICKLUNG STEUERUNGSBAU INDUSTRIEINSTALLATION U.C.S. INDUSTRIEELEKTRONIK GMBH RISSENER STRASSE 102 · D-22880 WEDEL TELEFON +49 (0) 41 03 / 9310-0 TELEFAX +49 (0) 41 03 / 1 60 05 INFO@UCS-INDUSTRIEELEKTRONIK.DE WWW.UCS-INDUSTRIEELEKTRONIK.DE Ihr Partner und Systemintegrator für Lösungen mit (Radio-Frequenz-Identifikation) Transponder Gate-Kompaktmodul Wir sind Mitglied im RFID - Konsortium „Licon-Logistics“ Gate-Großraummodul Handscanner, frei programmierbar Mit umfangreicher Erfahrung in der Identifikation mit Scanner- und Kameratechnik sind wir Ihr kompetenter Partner für die Realisierung durch die neue RFID - Transpondertechnik unterschiedlichster Anwendungen in der Logistik und Fabrikation, zur Optimierung der logistischen Kette für die Erhaltung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Sprechen Sie uns an! UCS Industrieelektronik realisiert für die Nordmilch eG als Systemintegrator an den Standorten in Edewecht und Zeven ein RFID-basiertes Datenerfassungssystem für die Milchtankwagen. Es werden mittels Einsatz von Schreib-/Lese-Tags auf der Frequenz von 13,56 M/Hz mit einer Speicherkapazität von 256 Bytes Daten vom Bordrechner der Milchtankwagen eingelesen. Die Daten umfassen unter anderem Fahrernummer, Tourennummer, Wagenkennzeichen, Datum, Uhrzeit sowie Milchmenge und sind so unverwechselbar für die Rückverfolgbarkeit auf den Tag gespeichert, der in einem Schlüsselanhänger aus Resopal eingelassen ist. Nach der Datenübertragung werden die flüchtigen Daten gelöscht und der Tag ist für die nächste Tour vorbereitet. Die UCS setzt bei diesem Projekt Hardware von seinem langjährigen Systempartner Leuze electronic ein, die Modifikationen an den Bordrechnern übernehmen Firmen wie Schwarte beziehungsweise Bartec. In einem weiteren Projekt wird das System bei der Tankwagenreinigung im Werk Zeven genutzt. Das Schreib-Lese-System ist mit der CIPSteuerung der Reinigung gekoppelt. Über die Anmeldung weiß das System, um welches Fahrzeug und welchen Typ, nur Zugmaschine, mit Anhänger oder Auflieger, es sich handelt und das entsprechende Reinigungsprogramm wird gestartet. Durch die datentechnische Kopplung mit der CIP-Anlage werden diese Daten mittels einer TOPIP-Vernetzung mit der hauseigenen EDV-Abteilung dorthin übertragen. Des Weiteren wird über diese Datenverfügbarkeit die Kostenberechnung für Fremdfahrzeuge vorgenommen. Automatisierungstechnik INDUSTRIEELEKTRONIK GMBH Prozessvisualisierung AUTOMATISIERUNGSTECHNIK VERFAHRENSTECHNIK SOFTWARE-ENTWICKLUNG STEUERUNGSBAU INDUSTRIEINSTALLATION Softwareentwicklung Schaltanlagenbau Rissener Straße 102 · D-22880 Wedel Telefon +49 (0) 41 03 / 9310-0 · Telefax +49 (0) 41 03 / 1 60 05 info@ucs-industrieelektronik.de · www.ucs-industrieelektronik.de Installation Service Dienstleistung im Bereich Elektrotechnik Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit ca. 50 Mitarbeitern und haben uns spezialisiert auf die Automation für den allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau. Seit mehr als 15 Jahren planen, entwickeln und installieren wir erfolgreich Steuerungen für Logistikbereiche, Verfahrenstechnische Anlagen im Nahrungsmittel- und Chemiebereich und für den Sondermaschinenbau. Aufgrund unserer Kontakte zu entsprechenden Systempartnern realisieren wir auch als Generallieferant komplette Systeme. Automatisierungstechnik Softwareentwicklung Ein Team von hochqualifizierten Fachkräften steht unseren Kunden zur Realisierung von steuerungstechnischen Problemlösungen zur Verfügung. Gerne beraten wir Sie bei der Planung Ihrer Anlagen und dem Einsatz geeigneter Systeme zur Steuerung der Prozessabläufe. Wir realisieren nach Kundenvorgaben eine technische Lösung unter Einsatz von speicherprogrammierbaren Steuerungen (schwerpunktmäßig Simatic S7 / WinCC / PCS7), von PC’s und Rechnernetzwerken mit den möglichen Schnittstellen. Unsere Arbeit wird durch CAD-Systemen (EPLAN) unterstützt, so entstehen Anlagen nach den modernsten Erkenntnissen der Technik. Für Anlagenvisualisierungen, Materialflussrechner und Lagerverwaltungssysteme entwickeln unsere Informatik- und Softwareingenieure maßgeschneiderte Softwarelösungen. Mittels von uns entwickelter Schnittstellensoftware sind wir in der Lage, mit übergeordneten ERPSystemen wie SAP, Navision, Baan usw. zu kommunizieren. Schaltanlagenbau Unsere erfahrenen Elektrotechniker fertigen Schaltschränke und Schaltanlagen im industriemäßigen Standard nach Unterlagen der Konstruktion und garantieren die fachgerechte Ausführung entsprechend den einschlägigen Vorschriften nach VDE bzw. VDMA. Prozessvisualisierung Zur Bedienung der Anlagen und der notwendigen Datenaufbereitung der Prozessparameter nutzen wir moderne Visualisierungssysteme wie WinCC oder Intouch. Wir erstellen Prozessbilder, die ein Maximum an Bedienungskomfort bieten und ermöglichen so einen optimalen Prozessablauf, eine sichere Produktion mit Archivierung und Rückverfolgbarkeit der Produktionsdaten. Installation Wir liefern Ihnen eine Anlage komplett aus einer Hand. Unser qualifiziertes Montageteam errichtet in kürzester Zeit die gewünschten Anlagen, um Ihnen einen schnellen Produktionsanlauf und eine geringe Stillstandszeit zu ermöglichen. Service Ein Team aus erfahrenen Technikern übernimmt die Inbetriebnahme der Anlagen vor Ort. Über Teleservice-Modems unterstützen wir zusätzlich im Online-Betrieb nach Übergabe der Anlage die Einfahrphase. Neben dem Service für unsere neu errichteten Anlagen, bietet Ihnen unser Team auch Dienstleistungen für vorhandene Anlagen. Umbauten, regelmäßige Wartung und die Fehlersuche im Störungsfall werden gewissenhaft durchgeführt und entlasten Ihre Mitarbeiter. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung sind wir in der Lage, für Sie Systemlösungen für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche zu realisieren. Sie stellen die Aufgabe, wir übernehmen die Lösung und Realisierung. Neben der technischen Realisierung, bieten wir unseren Kunden auch den Service, neutrale Ausschreibungsunterlagen für ein Projekt zu erstellen. Wenn unser Liefer- und Leistungsumfang interessant für Sie ist, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme sehr freuen. Unsere Mitarbeiter stehen Ihnen für weitere Fragen und einem persönlichen Gespräch gerne zur Verfügung. Mit dem Rad zur Arbeit band des Allgemeinen Deutschen FahrradClubs (ADFC) in Bayern seit mehreren Jahren gemeinsam als Mitmach-Aktion durchgeführt wird. Unterstützt wird die Aktion vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern. Schirmherrin für die Aktion in Bayern ist, wie auch im vergangenen Jahr, Staatssekretärin Emilia Müller. Für die Durchführung in München hat Bürgermeister Monatzeder die Schirmherrschaft übernommen. Die Gesamtorganisation liegt wieder bei der AOK, die stadtinterne Federführung beim Referat für Gesundheit und Umwelt. Bürgermeister Hep Monatzeder Im diesem Jahr hieß es zum fünften Mal wieder „Mit dem Rad zur Arbeit“. Vom 13. Juni bis zum 10. Juli konnten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bayern bei der Aktion mitmachen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bildeten wieder Viererteams, das Fahrrad war von jedem Teammitglied während des Aktionszeitraums mindestens an der Hälfte der Arbeitstage zu benutzen. Auch die Fahrt mit dem Rad zur S-Bahn, U-Bahn, Bus- oder Trambahn-Haltestelle (bike&ride) berechtigte zur Teilnahme. Bereits seit einigen Jahren unterstützt das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München die Aktion, die von der AOK Bayern und vom Landesver- Pressekonferenz 18 Umweltreport Die Aktion fördert zum einen die Bewegungsfreude und die Gesundheit - bekanntlich steigern bereits 30 Minuten Bewegung pro Tag die Leistungsfähigkeit und senken das Krankheitsrisiko. Zum anderen entlastet der Umstieg vom Auto auf das Rad die Umwelt. Durch verwaltungsinterne Aufrufe wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Referate und Dienststellen sowie der städtischen Gesellschaften zum Mitmachen motiviert. Der Aufwand hat sich nach Meinung aller Beteiligten gelohnt. Besonders hervorzuheben ist die Beteiligung einer Reihe Münchner „Spitzenteams“ mit ehrenamtlichen Stadträtinnen und Stadträten. Zudem bildeten vier städtische Referentinnen und Referenten zusammen mit Bürgermeister Hep Monatzeder aus- Pressekonferenz nahmsweise ein Fünferteam. Bei diesen Zugpferden konnten sich die Beschäftigten aus der Stadtverwaltung sowie die Bürgerinnen und Bürger Münchens und des Umlandes natürlich nicht lumpen lassen. Nach dem erfreulich großen Erfolg der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit 2004“ in der Landeshauptstadt fand dieses Jahr die landesweite Auftaktveranstaltung am 12. Mai in München auf dem Rindermarkt statt. Als Attraktionen waren Fahrrad bezogene Darbietungen, wie zum Beispiel ein FahrradAkrobat, geboten. Weitere Angebote waren zum Beispiel ein Fahrrad-Parcours oder ein Radl-Check. Die vorliegenden Zahlen über die Beteiligung an der Aktion für 2005 sind bereits ermutigend. Es handelt sich allerdings noch um vorläufige Angaben, da die Rücksendung der Teilnahmekarten bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen war. In Bayern haben sich 42.233 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 11.288 Teams aus 4.145 Betrieben angemeldet. In München bildeten 4.777 Radlerinnen und Radler aus 396 Betrieben 1.293 Teams. Dabei wurden bei der AOK bisher Anmeldungen von 911 Bediensteten aus der Münchner Stadtverwaltung sowie von 148 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Krankenhäuser Schwabing, Bogenhausen und Harlaching registriert. Zum Vergleich einige Zahlen und Ergebnisse der Aktion im Jahr 2004: Bayernweit probierten fast 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 3.800 Unter- radnutzerinnen und -nutzern umfangreiche und gute Informationen bei der Wahl ihres Weges auf zwei Rädern. Es ist gelungen, den Digitalen Radlstadtplan auch mit einem Routingsystem zu versehen: Das digitale Radlrouting, das im Rahmen des Forschungsprojektes MOBINET und des von Bürgermeister Hep Monatzeder ins Leben gerufenen Bündnisses für Ökologie vom Referat für Gesundheit und Umwelt entwickelt wurde, ermöglicht eine automatische Suche einer günstigen Verbindung zwischen verschiedenen Standorten speziell für Radfahrerinnen und Radfahrer. Berücksichtigt werden Radwege, Tempo-30Zonen, Haupt- und Nebenstraßen etc.. Das Radlrouting ist bereits im Internet über das München Portal www.muenchen.de unter Verkehrsinfo eingebunden. An der Aktualisierung und weiteren Verbesserungen bei der Benutzerfreundlichkeit wird laufend gearbeitet. Konferenzrad in Fahrt nehmen den Umstieg auf das Fahrrad. Allein in München einschließlich der Region waren es 4.124 aus 390 Betrieben. Spitzenreiter mit 1.090 Mitstreiterinnen und Mitstreitern war die Landeshauptstadt München einschließlich der Krankenhäuser und der Stadtwerke, die sich zu 286 Teams zusammengefunden hatten. 964 von den städtischen Kolleginnen und Kollegen haben das Ziel erreicht. Und damit lag München mit 88,4 % etwas über dem Landesdurchschnitt. Wertvolle Preise wurden unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost. Es gibt bei der Stadt München umfangreiche Aktivitäten zur Förderung des Radverkehrs. So befassen sich neben dem Referat für Gesundheit und Umwelt mit dem Baureferat, dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie dem Kreisverwaltungsreferat weitere städtische Referate und Dienststellen in ihrem Zuständigkeitsbereich mit Fragen des Fahrradverkehrs. Gemeinsam mit Bürgermeister Monatzeder, unter dessen Leitung regelmäßig der Radlarbeitskreis unter Beteiligung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) tagt und der für alle kleineren und größeren Probleme beim Radeln in München Lösungsvorschläge entwickelt, wird versucht, den Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wegstrecken in München wesentlich zu erhöhen. Entsprechend einer Untersuchung des Mobilitätsverhaltens, die 2002 in München durchgeführt wurde, werden 10 % der Wege mit dem Rad zurückgelegt (im Vergleich dazu: 22 % mit dem ÖPNV, 39 % mit dem PKW, 29 % zu Fuß). Seit 1998 wurde das Radverkehrsnetz von 678 km auf 708 km erweitert. Es handelt sich dabei um bauliche Radwege (einseitig, beidseitig, selbstständige Radwege, Geh- und Radwege) sowie Radverbindungen im Mischverkehr (z. B. in Tempo 30-Zonen). Ziel des Baureferates ist es, bis zum Jahr 2010 Radwege in München auf eine Länge von 890 km zu realisieren. Der vom Referat für Gesundheit und Umwelt Ende 2003 bereits in der 6. Auflage herausgegebene Münchner Radlstadtplan, der auch in digitaler Form im Internet abgerufen werden kann, bietet den Fahr- Die Landeshauptstadt München zeichnet sich darüber hinaus als eine besonders fahrradfreundliche Großstadt aus durch die Beschilderung von Radwegen oder die Schaffung von speziellen Radl-Routen für die BUGA 2005. Ende April 2005 hat eine hochrangig besetzte Kommission die internationale „Velo-City-Konferenz 2007“ - eine mehrtägige Veranstaltung mit verschiedenen Begleitaktionen - nach München vergeben. Referat für Gesundheit und Umwelt Johann Patsch Konferenzrad Fotos: AOK Bayern Umweltreport 19 20 Umweltreport Umweltschutz 1970 wurde der Begriff Umweltschutz geprägt. Unter Umweltschutz versteht man die Gesamtheit der Maßnahmen zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und der Gesundheit des Menschen. Der Umweltschutz bezieht sich auf die Gesamtheit der Maßnahmen für Umweltforschung und Umweltschutzrecht, die dazu dienen, die natürlichen Lebensgrundlagen von Pflanze, Tier und Mensch zu erhalten bzw. ein gestörtes ökologisches Gleichgewicht wieder auszugleichen. Maßnahmen des Umweltschutzes sind: - Naturschutz - Landschaftspflege - Gewässerschutz - Luftreinhaltung und Immissionsschutz - Bodenschutz - Abfallentsorgung und - Strahlenschutz Umweltschutz im engeren Sinne ist der Schutz vor negativen Auswirkungen vor allem durch die ökonomische Tätigkeit der Menschen, seine technischen Einrichtungen und Begebenheiten der Zivilisation. Dabei spielen Maßnahmen der Umweltvorsorge eine wichtige Rolle. Sie sind effektiver als nachträgliche Maßnahmen des technischen Umweltschutzes. Erst seit Beginn der 70er Jahre wird geplante und bewusste Umweltpolitik betrieben. Technischer Umweltschutz Umweltschutz läßt sich in zwei Bereiche gliedern: - Naturschutz und Landschaftspflege und - Technischer Umweltschutz. Unter Technischem Umweltschutz versteht man den Einsatz technischer Maßnahmen zur Vorbeugung und Verminderung schädigender Einflüsse auf die natürlichen Lebensgrundlagen und die Gesundheit des Menschen. Wir leben in einer modernen Industriegesellschaft. Auf den technischen Fortschritt möchte heute kaum noch jemand verzichten. Mit der Produktion und der Entsorgung unserer Konsumgüter gehen aber auch Gefahren und Beeinträchtigungen für Menschen und Umwelt einher, die Schutzmaßnahmen durch den Staat erforderlich machen: Bei der Anlagensicherheit, damit gefährliche Stoffe in Industrieanlagen nicht durch Brand, Explosion oder sonstige Freisetzung Menschen oder die Umwelt gefährden können. Bei Luftreinhaltung und Luftqualität, damit Menschen, Tiere, Pflanzen, der Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftschadstoffe geschützt werden. Beim Schutz vor Lärm und Erschütterungen, damit Menschen und ihr Besitz nicht durch gewerblichen Lärm oder Erschütterungen Schaden leiden. Bei der Chemikaliensicherheit, damit gefährliche Stoffe und Zubereitungen sachgerecht verpackt und gekennzeichnet werden und Schutzvorkehrungen beim Umgang getroffen werden. Bei der Gentechnik, damit Gefahren und Schäden bei der Freisetzung, beim Inverkehrbringen und beim Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen vorgebeugt wird. Beim Strahlenschutz, damit bei der Anwendung ionisierender Strahlung und bei der Nutzung der Kernenergie Gefahren für Mensch und Umwelt vermieden werden. Elektromagnetische Felder/Mobilfunk um Schutz der Menschen vor elektromagnetischen Feldern. Die Gewerbeaufsicht ist als Staatliche Behörde für den Vollzug dieser Aufgaben zuständig. Umwelttechnik/ Umweltschutztechnik Umwelttechnik sind die Bereiche der Technik und Technologie, die sich mit den Maßnahmen zur Erhaltung und zum Schutz der Umwelt mit wissenschaftlichen Methoden und technischen Mitteln befassen. Dazu gehören u. a. - messtechnische Erfassung von Umweltschäden, Verunreinigungen und Schadstoffen, - die Beseitigung, Behandlung und Verwertung von Abfällen - die Wasser- und Abwassertechnik - die Luft-, Staub- und Klimatechnik - die Lärmschutztechnik sowie - das Bereitstellen und die Realisierung von umweltfreundlichen Technologien. Maschinenbau Der Maschinenbau (auch: das Maschinenwesen) befasst sich mit dem Entwurf und der Herstellung von Maschinen aller Art. Ausgehend von einzelnen simplen Maschinenelementen werden dabei Anlagen von größter Komplexität wie Fertigungsstraßen und ganze Fabriken entwickelt, gebaut und betrieben. Der Maschinenbau ist durch seine Kombination von Grundlagenforschung und Entwicklung von Produktionsverfahren ein typisches Fach der Technik. Er setzt physikalische Gesetzmäßigkeiten, insbesondere aus den Teilgebieten Mechanik und Ther- modynamik, für die Konstruktion und die Simulation technischer Anlagen ein. Aufgrund der zunehmenden Automatisierung werden technische Anlagen heute mit einer komplexen Mess- und Steuerungsbzw. Regelungstechnik ausgestattet. Die Konstruktionslehre beschäftigt sich mit den Zielen und Methoden, die ein Maschinenbau-Ingenieur bei der Konstruktion technischer Anlagen beachten muss. Mittlerweile werden die technischen Anlagen mit Hilfe von CAD-Programmen am Computer entworfen. Die dabei erzeugten CAD- Dateien können anschließend einer Simulation unterzogen und von einer CNC- Maschine gefertigt werden. Teilgebiete des Maschinenbaus sind: I I I I I I Automatisierungstechnik (siehe auch Robotertechnik) Bewegungstechnik und Antriebstechnik Energietechnik (siehe auch Energie) Fahrzeugbau Fertigungstechnik Umweltreport 21 I I I I I I I I Flugzeugbau Konstruktionslehre Kunststofftechnik Leichtbau Maschinendynamik Materialflusstechnik • Fördertechnik • Lagertechnik Mechatronik Medizintechnik I I I I I I I I I Messtechnik Motorentechnik (siehe auch Motor und Verbrennungsmotor) Produktionstechnik Qualitätsmanagement Regelungs- und Steuerungstechnik Schiffbau Statistik Steuerungstechnik Thermodynamik und Strömungslehre I I I I I I I I Technische Mechanik Textiltechnik bzw. Textilmaschinenbau Verpackungstechnik Verkehrstechnik Verfahrenstechnik und Prozesstechnik Entwicklung und Bau von Wärme- und Wasserkraftmaschinen. Werkstofftechnik Werkzeugmaschinen www.wikipedia.org. Maschinenbau in Deutschland In vielen Staaten ist Maschinenbau die wichtigste Industriesparte. In der Bundesrepublik Deutschland steht er an zweiter Stelle der Produktion und zählt allein in Nordrhein-Westfalen 200.000 Arbeitnehmer (Umsatz 30 Mrd. Euro). Auch in Baden-Württemberg macht er über 20 % der Wirtschaft aus. Von 1995 bis 2002 wuchs der deutsche Export in 20 Industrieländer um 25 bis 100 %. Mit 5700 Unternehmen und 875000 Beschäftigten ist der Maschinen- und Anlagenbau die größte Branche Deutschlands vor der Elektroindustrie und dem Straßenfahrzeugbau. Gemessen am Umsatz von rund 130 Milliarden Euro steht die Branche auf Rang drei. Maßgeschneiderte Kundenlösungen führen zu einem Pro-KopfUmsatz im Maschinenbau von rund 148 000 Euro. Rund 70 Prozent des deutschen Umsatzes gehen ins Ausland. Der deutsche Maschinenbau ist vor den USA der führende Anbieter im Welthandel mit einem Anteil von 19 Prozent. An Technischen Hochschulen und Technischen Universitäten ist Maschinenbau eine der drei klassischen Fakultäten neben Elektrotechnik und Bauwesen für angehende Diplomingenieure. Neu gegründete Fachhochschulen und (schon länger existierende) technische Mittelschulen besitzen fast immer große Abteilungen für Maschinenbau und -Entwicklung. www.wikipedia.org. Erfolgreiche Funkfernsteuerungen Seit mehr als 20 Jahren produziert die Firma HETRONIC im bayerischen Langquaid hochfunktionelle Sicherheitsfunkfernsteuerungen. Die modular aufgebauten Systeme haben sich im harten Dauerbetrieb über Jahre hinweg bewährt. Der Bediener ist nicht mehr an den Maschinensteuerstand gebunden, sondern kann seinen Standort frei wählen; Maschinenbedienungen werden dadurch wirtschaftlicher und sicherer. HETRONIC Funkfernsteuerungen zeichnen sich vor allem durch eine ergonomische Gestaltung, sehr stabilen Gehäusen, geringes Gewicht mit geringen Abmessungen, sowie leichte Bedienbarkeit aus. 22 Umweltreport Die Anwendungsgebiete für Funkfernsteuerungen sind mannigfaltig. Im Ladekranbereich werden HETRONIC Funkfernsteuerungen von vielen Herstellern eingesetzt (ATLAS-Terex, HMF, Palfinger...). Ladekrane können auch mit Funkfernsteuerungen nachgerüstet werden. Sowohl im Forst-, als auch im Bergungsbereich können ebenfalls Funkfernsteuerungen verwendet werden, z. B. bei Winden. Ein großes Einsatzgebiet für Funkfernsteuerungen sind Saugbagger. Sie werden überall dort eingesetzt, wo ein hohes Beschädigungsrisiko den Einsatz von hydraulischer Aushubtechnik verbietet. Anwendungen: innerstädtischer Tiefbau, Havariedienst in allen Medienbereichen, Baumsanierung, Gleisbau, Entsorgungsaufgaben. Im anspruchsvollen umwelttechnischen Fahrzeugbau werden ebenfalls Funkfernsteuerungen angewandt. Hochleistungs-Saug-Druck-Tankfahrzeuge für kommunale Entsorger und Dienstleister werden für unterschiedlichste Aufgaben in der Entsorgung eingesetzt (Rohrreinigung, Kanalreinigung mit Wasseraufbereitung ...). Dies war ein nur kleiner Querschnitt der vielfältigen Möglichkeiten, die Funkfernsteuerungen bieten. Wir haben die richtige für SIE! Adalbert-Stifter-Straße 2 - D-84085 Langquaid - Tel. +49(0)9452/189-0 - Fax +49(0)9452/189-201 Web-Sites: http://www.hetronic.de - http://www.hetronic.com - E-Mail: kontakt@hetronic.de Umweltreport 23 Nachhaltige Gebäudesanierung: eine Herausforderung bei Akutschäden Schimmelpilzbefall in Gebäuden wird zunehmend als Problem erkannt: So häufen sich laut Umweltbundesamt Anfragen mit der Bitte um Informationen zu diesem Thema. Schimmelpilzbefall in Innenräumen stellt zumindest ein hygienisches Problem dar, kann unter Umständen jedoch auch gesundheitsgefährdend sein und wird von Gerichten als Mietmangel anerkannt. Auch ausgelaufenes Heizöl führt häufig nicht nur zu einer Geruchsbelästigung, sondern kann nachhaltige Schäden an der Bausubstanz verursachen. So führen Feuchtigkeits-, Heizöl- und Schimmelschäden sehr oft zu einem unterschätzten Werteverlust der betroffenen Immobilien. Bei mit Ölen, Schmierölen oder mit anderen Kontaminationen verschmutzten Flächen ist eine Sanierung und Reinigung von Böden und Wänden ohne Vorbehandlung nicht durchzuführen. Bislang wurden belas- 24 Umweltreport tete Schichten aufwändig gefräst oder chemisch fixiert. Dies führt zu hohen Bearbeitungs- und Entsorgungskosten. Bei der scheinbar günstigeren chemischen Fixierung wird die Entsorgungsproblematik verstärkt und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. reacre® eine Produktgruppe zur nachhaltigen Sanierung bei unerwünschten organischen Schadstoffen reacre® findet seinen Einsatz überall dort, wo es schwierig ist, unerwünschte organische Verbindungen (im Fall der Gebäudesanierung können dies z. B. Mineralölkohlenwasserstoffe, Weichmacher, PCB, aber auch Schimmelpilze sein) abzubauen. Das nano-composite Material wird in flüssiger bis hochviskoser Form ausgeliefert und be- wirkt durch die hohe Abbauwirkung in Verbindung mit seiner einfachen Aufbringung eine nachhaltige und kostengünstige Beseitigung der Probleme und damit einen hohen Kostenvorteil für den Kunden. Denn wirtschaftliches und kosteneffizientes Handeln bei gleichzeitig erfolgreicher Sanierung ist unabdingbar. Öffentliche Versuchsreihen zeigen, dass eine innovative Kombination aus biologischen und technischen Verfahren ein effizienteres und kostengünstigeres Mittel des Abbaus von Schadstoffen gegenüber konventionellen Methoden darstellt. reacre®, eine Produktgruppe der Firma inocre® Umwelttechnik GmbH, stellt eine solche gelungene Synthese dar. Die Kombination aus Biopolymeren, Mikroorganismen und nano-composite-Materialien schafft die nötigen Voraussetzungen für den konsequenten Abbau von toxischen Stoffen. Die Natur hat die cleversten Ideen und inocre® setzt sie technologisch intelligent um: Forscher entdeckten im Laufe der letzten zehn Jahre zwei völlig neue Ökosysteme in der Tiefsee: ohne Sonnenlicht und Sauerstoff setzen sie Energie mit hohem Wirkungsgrad frei. Durch den Einsatz erfahrener Mitarbeiter und Partner haben wir dieses Prinzip technologisch weiterentwickelt. Hauptanwendungsgebiet: Der Abbau von Problemstoffen in Abfällen, Bauschutt, Altlasten und Reinigung von kommunalen und industriellen Abwässern. Durch diese innovativen Ideen hat sich inocre® zum kompetenten Partner für Kommunen, Industrie und Landwirtschaft entwickelt. Die Vernetzung von Biologie und Nanotechnologie garantiert ein praxisorientiertes Verfahren, das im Vergleich zu herkömmlichen Abbaumechanismen kostengünstiger und effizienter arbeitet. EINSATZGEBIETE ABWASSERBEHANDLUNG • Steuerung der Kläranlagenbiologie • Reduktion abbauhemmender Substanzen • Abbau von komplexen organischen Verbindungen (z.B. Fette, Arznei• • • • mittelrückstände) Verbesserung des Schlammindex Reduktion von Schwimmschlamm Biophysikalische Desintegration von Klärschlämmen Behandlung industrieller Abwässer, Speziallösungen für Abwasserreinigungsanlagen, ABFALLBEHANDLUNG • • • • • • Vorbehandlung von Abbruchmaterial Aufarbeitung von Aushub Behandlung von Klärschlamm und Bioabfällen Sickerwasseraufbereitung Reduktion von flüchtigen, geruchsintensiven Substanzen Reduktion des organischen Anteils im Klärschlamm ALTLASTENSANIERUNG • Biophysikalischer Abbau von Kontaminationen • Behandlung von Altlasten, Akutschäden und Altablagerungen • Abbau von Treibstoffen, Ölen und anderen Kontaminationen (z.B. Tankstellensanierung) • Sanierung von Boden und Grundwasser – auch unter Gebäuden GEBÄUDESANIERUNG und GERUCHSBEKÄMPFUNG • Schimmelpilzbekämpfung • Sanierung von Heizölschäden • Rückbau von Weichmachern • Geruchsneutralisation (z.B. Abflüsse, Kanalisation..) KOSTENSPAREND UMWELTEFFIZIENT FLEXIBEL Umweltreport 25 Einwegpfand: Rote Karte für Ex und Hopp Bereits seit dem 1. Januar 2003 gilt das Einwegpfand: Rechtsgrundlagen und historische Entwicklung Das Pfand auf Einweg-Getränkeverpackungen, im Volksmund auch als „Dosenpfand“ bezeichnet, wird in der geltenden Verpackungsverordnung (VerpackV) geregelt. Die mehrfach novellierte VerpackV wurde bereits 1991 auf den Weg gebracht und verpflichtete Hersteller und Vertreiber von Verpackungen erstmals, diese nach Gebrauch zurückzunehmen und an deren Entsorgung mitzuwirken und so ihrer Produktverantwortung gerecht zu werden. Für Getränkeverpackungen war bereits damals eine Pfandpflicht vorgesehen, die allerdings bei einer Beteiligung an einem flächendeckenden Sammel- und Entsorgungssystem, wie es die Duale System Deutschland AG („Der Grüne Punkt“) betreibt, entfiel. Getränke waren jedoch nur dann von der Pfandpflicht befreit, wenn sie zu mindestens 72 % in Mehrweg-Verpackungen abgefüllt wurden. Im Juli 2002 gab die Bundesregierung die Zahlen über die – zu geringen – Mehrweganteile bei Bier, Mineralwasser und Erfrischungsgetränken mit Kohlensäure bekannt. Dies bedeutete, dass nach dem geltenden Recht – sechs Monate nach der Veröffentlichung der Daten – automatisch eine Pfandpflicht für diese Getränkesegmente in Kraft treten musste. Hauptziel der Einführung eines Pfandes auf Einweg-Verpackungen war die Stärkung der Mehrwegsysteme und von ökologisch vorteilhaften Verpackungen. Abfüller, Handel und Verbraucherinnen und Verbraucher sollten einen wichtigen Anreiz erhalten, verstärkt auf Mehrweg umzustellen. Durch das Pfand und die damit verbundene, sortenreine Sammlung soll ferner die bessere Verwertung wertvoller Rohstoffe und die Schließung von Stoffkreisläufen sichergestellt und die Vermüllung der 26 Umweltreport Landschaft und öffentlicher Flächen eingedämmt werden. Vereinbarkeit der Pfandregelung mit EU-Recht Zum 1. Januar 2003 trat die Pfandpflicht in Kraft. Demnach sind alle Vertreiber von Getränken (Bier, Mineralwasser und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke) in Einwegverpackungen verpflichtet: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) fällte am 14.12.2004 zwei richtungsweisende Entscheidungen und stellte im Wesentlichen fest, dass die Pfandpflicht mit europäischem Recht grundsätzlich vereinbar ist. Zukünftig ist jedoch für die Pfandauslösung neuer Getränkesegmente eine angemessene und ausreichende Frist zu bemessen. Die konkrete Prüfung hinsichtlich der Arbeitsfähigkeit von Rücknahmesystemen hat der Europäische Gerichtshof den deutschen Gerichten überlassen. – ein Pfand in Höhe von mindestens 0,25 € je Gebinde, bei einem Füllvolumen von mehr als 1,5 Liter mindestens 0,50 € je Gebinde zu erheben, – die gebrauchten, restentleerten Gebinde vom Endverbraucher unentgeltlich zurückzunehmen und dem Recycling zuzuführen und – das Pfand jeweils in voller Höhe zurück zu erstatten. In der ersten Stufe mussten die Vertreiber die Gebinde nur dann zurücknehmen, wenn diese auch bei ihnen gekauft wurden. Zum 1. September 2003 lief die betreffende Übergangsfrist ab. Seither sind Vertreiber von Einweg-Getränkeverpackungen bundesweit verpflichtet, Verpackungen der Art, Form und Größe, die sie in Verkehr gebracht haben, wieder zurückzunehmen und das entsprechende Pfand auszubezahlen, unabhängig davon, welchem Rücknahmesystem die Verpackung jeweils angehört. Ausgenommen von dieser Regelung sind lediglich Betreiber von kleinen Geschäften mit einer Verkaufsfläche von weniger als 200 m2, die nur bepfandete Einwegverpackungen der Marken zurücknehmen müssen, die sie in ihrem Sortiment führen. Am 1. Oktober 2004 lief eine weitere Übergangsfrist ab. Seither ist es grundsätzlich nicht mehr zulässig, die Rücknahme von Getränke-Einwegverpackungen von der Vorlage eines separaten Pfandcoupons abhängig zu machen. Die Einweg-Lobby versuchte, den Eintritt der Pfandpflicht mit einer regelrechten Prozesslawine zu verhindern, scheiterte aber in sämtlichen Verfahren, zuletzt auch noch vor dem Europäischen Gerichtshof. Stadtweite stichprobenartige Kontrollen des Referates für Gesundheit und Umwelt Mit den Urteilen des EuGH vom 14.12.2004 war der Weg für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Referates für Gesundheit und Umwelt frei, eine bereits seit mehreren Monaten geplante, stichprobenartige Kontrolle zum Einwegpfand im Stadtgebiet München durchzuführen. Hierzu wurden im Februar und März 2005 insgesamt 56 größtenteils nach dem Zufallsprinzip ausgesuchte Einzelhandelsbetriebe, Tankstellen und Imbisslokale jeder Größenordnung aufgesucht, um dort Testkäufe und/oder Testrückgaben durchzuführen. – Die getesteten Großsupermärkte bzw. Supermarktketten, die Discounter, sonstige Einzelhandelsketten und Tankstellen setzen die geltenden Bestimmungen zum Einwegpfand praktisch ausnahmslos ordnungsgemäß um. – Bei insgesamt 13 der 56 Testkandidaten wurden gravierende Verstöße gegen die geltenden Bestimmungen des EinwegPfandes festgestellt. Die betreffenden Geschäftsinhaberinnen und -inhaber wurden mündlich oder schriftlich ausführlich auf die aktuelle Rechtslage hingewiesen und unter Ankündigung weiterer Kontrollen und gegebenenfalls Einleitung von Bußgeldverfahren eindringlich dazu aufgefordert, die einschlägigen Bestimmungen umzusetzen. – Als Problembereich haben sich hierbei die kleineren – überwiegend von ausländischen Personen betriebenen – Einzelhandelsbetriebe, wie z. B. Minimärkte, Obst- und Gemüsegeschäfte mit Getränkeverkauf, Döner- und Imbissbuden erwiesen. Hier werden die Bestimmungen zum Einwegpfand vielfach nur teilweise oder gar nicht umgesetzt. Dies liegt größtenteils daran, dass ganz oder teilweise im Ausland hergestellte Produkte verkauft werden, die an kein Rücknahmesystem angeschlossen sind bzw. für die auch der Lieferant kein Pfand erhebt. Zur Lösung dieses Problems wird versucht, die Importeure, die die pfandpflichtigen, ausländischen Produkte in Deutschland pfandfrei in den Verkehr bringen, ausfindig zu machen und bei diesen verstärkt Aufklärungsarbeit zu leisten. zung des „Dosenpfandes“. Neben dem mittlerweile recht weit verbreiteten P-System von Lekkerland-Tobaccoland bestehen eine Vielzahl von Insellösungen. Diese lassen es für Kunden oftmals zu einem umständlichen Unterfangen werden, ihre leeren Verpackungen wieder zurückzugeben und das bezahlte Pfand erstattet zu bekommen. Zur Vereinfachung der komplizierten Regelungen wurde die Neuregelung der Pfandpflicht durch die Dritte Änderungsverordnung zur Verpackungsverordnung beschlossen. Folgende neue Regelungen gelten bereits ab dem Tag nach der Verkündung der Änderungsverordnung, d.h. ab dem 28. Mai 2005: – Pfandpflichtig sind künftig grundsätzlich alle nicht ökologisch vorteilhaften Einweg-Getränkeverpackungen mit einem Volumen von 0,1 Liter bis 3,0 Liter. – Die Pfandpflicht ist nicht mehr vom Erreichen einer Quote abhängig. – Die Pfandpflicht wird auf kohlensäurefreie Erfrischungsgetränke und alkoholhaltige Mischgetränke (insbesondere sogenannte Alkopops) ausgedehnt. Abfüller können sich daher nicht mehr wie bisher durch einen Schuss Alkohol von der Pfandpflicht befreien. – Die sogenannten Insellösungen von Vertreibern und Abfüllern, bei denen die Rücknahme auf die von ihnen in Verkehr gebrachten Individualverpackungen beschränkt wird, werden beendet. Künftig können leere Einwegflaschen und Dosen überall dort zurück gegeben werden, wo Einweg verkauft wird. Es wird nur noch nach dem Material, also Plastik, Glas oder Metall unterschieden. Jedes Geschäft, in dem z. B. Einweg-Plastikflaschen verkauft werden, muss zukünftig sämtliche Einweg-Plastikflaschen aller Größen, Marken und Formen zurücknehmen. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen dann nicht mehr zwischen der Aldiflasche, der Lidlflasche und der Plastikflasche unterscheiden, die sie am Bahnhof oder an der Tankstelle gekauft haben. Ausblick auf aktuelle Änderungen In der Praxis gab es vor allem in der Einführungsphase Probleme, die zum Teil heute noch bestehen. Anfangs sorgten die verschiedenen, miteinander nicht kompatiblen Rücknahmesysteme für ein und dieselbe Verpackungsart für Verwirrung und Ärger. Heute erschweren vor allem die sogenannten Insellösungen von Vertreibern und Abfüllern, bei denen diese die Rücknahme auf die von ihnen in Verkehr gebrachten Individualverpackungen beschränken, eine wirklich verbraucherfreundliche Umset- – Die Höhe des Pflichtpfands beträgt einheitlich 25 Cent. – Pfandfrei sind Frucht- und Gemüsesäfte, Milch und Wein sowie ökologisch vorteilhafte Einweg-Getränkeverpackungen, wie Kartonverpackungen, PolyethylenSchlauchbeutel und Folien-Standbodenbeutel. Folgende neue Regelungen treten am 1. Mai 2006 – ein Jahr nach der Verkündung der Änderungsverordnung – in Kraft: Das Referat für Gesundheit und Umwelt wird auch zukünftig durch weitere Kontrollen im Stadtgebiet die Umsetzung der Bestimmungen zum Einwegpfand überwachen und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen ergreifen. Referat für Gesundheit und Umwelt Wilhelm Mack, Michael-Othmar Opiela Umweltreport 27 Oberflächenverkruster LIPCOAT®-600 gegen Staubfahnen von Halden und Fahrwegen Als neue Innovation vertreibt die Firma B+W GmbH, Musfeldstraße 120-122 in D-47053 Duisburg ein selbstentwickeltes Oberflächenverkrustungsmittel. LIPCOAT®-600 ist ein allgemein anwendbares Produkt zur Oberflächenverkrustung für Halden, Fahrwege, etc. Durch diese Innovation werden Staubabwehungen durch Wind von Materialien mit loser Oberfläche verhindert. LIPCOAT®-600 ist ein wachsartiges Produkt, welches auf einer für Mensch und Umwelt ungefährlichen Zuckerbasis aufgebaut ist. Hierbei handelt es sich um eine Flüssigkeit, die mit speziellen Wirkstoffen angereichert ist, die eine Verkrustung loser Oberflächen bewirkt. Die Flüssigkeit wird als Konzentrat geliefert und wird mit Wasser zu einer Gebrauchslösung gemischt. Diese wird dann einfach mit der auf dem Markt bekannten ® NALTEC Sprüheinrichtung, die ebenfalls von der B+W hergestellt und vertrieben wird, über die Halden und Fahrwege gesprüht. LIPCOAT®-600 verkrustet die Oberfläche des besprühten Materials sobald das Wasser aus der Lösung verdunstet ist. Hierdurch ergibt sich dann eine geschlossene feste Oberfläche. An dieser Oberfläche findet der Wind keinen Angriffspunkt um feine Partikel fort zu tragen. Die Verkrustung wirkt so tief in dem Material, wie die Flüssigkeit eingedrungen ist. Da nur die Oberfläche verkrustet werden muss, um den Windabtrag zu vermeiden, kann das Mittel sparsam verwendet werden und ist damit besonders kostengünstig. Erfolgreich wurde LIPCOAT®-600 auch zur Geruchsabwehr eingesetzt. Hierbei hat sich gezeigt, dass durch die Verkrustung der Oberfläche bei schwach gasen- Einsatz von Verkrustungsmittel Lipcoat®-600 in Kombination mit RESORB®EC250 zur Geruchsbekämpfung bei einer Bodensanierung den Materialen, die durch die Oberfläche austretende Gasbildung deutlich verringert wurde. In diesem speziellen Fall wurde LIPCOAT®-600 bei einer Bodensanierung erfolgreich eingesetzt. Bei den täglichen Erdarbeiten wurden zur Beseitigung auftretender Geruchsbelästigung das bekannte RESORB® EC250 gegen organische Gerüche eingesetzt, welches ebenfalls durch die B+W GmbH zu beziehen ist. Nach Beendigung der täglichen Erdarbeiten, wurden dann um ein weiteres Ausgasen und damit eine Geruchsbelästigung für die Anwohnerschaft über Nacht zu vermeiden, die bearbeiteten Bodenflächen mit dem LIPCOAT®-600 abgesprüht. Durch die Verfestigung der Oberfläche wurde dann ein Austreten von schlechten Gerüchen, hier Schwefelwasserstoffverbindungen, aus der Bodenfläche verhindert, und somit eine Ge- Der Einsatz von Oberflächenverkrustungsmitteln verhindert das Abwehen von Staub von Lagerhalden Detailansicht einer Haldenoberfläche nach der Behandlung mit dem Oberflächenverkrustungsmittel Lipcoat®-600 28 Umweltreport ruchsbelästigung für Mensch und Umwelt auch über Nacht vermieden. LIPCOAT®-600 besitzt eine geringe Losbrechkraft und bringt für die weiteren Produktionsprozesse keine Gefährdungen und Probleme mit sich. LIPCOAT®-600 wirkt solange die besprühte Oberfläche nicht bewegt oder bearbeitet wird. LIPCOAT®-600 ist kein Gefahrstoff oder Gefahrgut und ist als Konzentrat unbegrenzt haltbar. VOC-Richtlinie rechtzeitig umsetzen. Wir haben Ihre Lösung! 12 Liter-Anlage 25 Liter-Anlage 60–180 Liter-Anlage TIESER-Anlagen mit Nutzinhalt von 12–180 Litern, sind Destilliergeräte zur Rückgewinnung und Wiederverwendung des verschmutzten Lösemittels für kleine und mittelständische Unternehmen. Neu! Industrieserie Die TIESER-Industrieanlagen mit Nutzinhalt ab 400 Liter, sind grundsätzlich mikroprozessorgesteuerte Anlagen für optimalen Prozessablauf zur Lösemittelrückgewinnung in der Großindustrie. Jetzt auch Anlagen zur Aufbereitung von Schmutzwasser lieferbar! Internet: www.tieser.de E-Mail: Info@tieser.de Firmensitz: Tandlmarkt 4 D-86551 Aichach Tel.: +49 (0) 8251 / 89818-0 Fax: +49 (0) 8251 / 89818-1 Vertrieb Nord: Zum Haverkamp 25 D-33189 Schlangen Tel.: +49 (0) 5252 / 977-303 Fax: +49 (0) 5252 / 977-304 Vernetzte Bildungslandschaften als Vision schulischer und außerschulischer Kooperationen „Fit in die Zukunft!“ hieß die bundesweite Tagung von Ökoprojekt – MobilSpiel e.V., die im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ Anfang Juli in München stattfand. Rund 70 TeilnehmerInnen aus der schulischen und außerschulischen Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung beschäftigten sich drei Tage lang mit neuen Perspektiven der Umweltbildung. Sie entwickelten in Workshops Thesen für eine nachhaltige Bildungsarbeit. Insbesondere ging es auch um die Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen. Frau Prof. Dr. Ute Stoltenberg, Universität Lüneburg, sieht in der nachhaltigen Entwicklung eine neue Lernkultur und eine Chance, das Bildungssystem in „Bildungslandschaften“ zu verwandeln, die viele neue Impulse, Ideen und neue Möglichkeiten des Lernens und miteinander Umgehens eröffnen und somit zu einer neuen Lebensqualität führen könnten. Dafür braucht man Netzwerke, führte 30 Umweltreport Dr. Wolfgang Zacharias, KS:MUC, aus, die unterschiedliche Partner auf gleicher Augenhöhe verknüpfen, transparent sind, Inhalte und Innovation befördern und Entwicklungen zulassen. Eine Kultur der Wahrnehmung mit ganzheitlichem, vernetzten Lernen ist dabei wichtig. Projekte wie „GrünKultur“ oder „Zukunft verkaufen“ der Arbeitsstelle Weltbilder, LandArt- oder Medienprojekte verschiedener Träger zeigen ganz praktisch, wie solche Bildungslandschaften mit vielen neuen Partnern ausschauen können. Betont wurde, dass Kooperationen mit Marketing und Werbung für mehr Öffentlichkeitsarbeit für die Bildung für nachhaltige Entwicklung nötig sind. Zur Tagung wird Anfang 2006 eine Dokumentation erscheinen. Infos und die Thesen unter http://www.mobilspiel.de/ Oekoprojekt/aktuelles2005.html, Öprojekt – MobilSpiel e.V., Welserstraße 23, 81373 München, Tel. 089-7696025, oekoprojekt@mobilspiel.de © Aral AG Impulsgeber für neue Energien Die Süd-Chemie bietet eine Vielzahl innovativer Produkte in den Bereichen Energie, Umwelt und schonende Nutzung von Ressourcen an. Mit weltweit über 5.100 Mitarbeitern verfolgt sie in den beiden Unternehmensbereichen Katalysatoren und Adsorbentien den Ausbau ihrer in vielen Märkten führenden Positionen durch konsequente Kunden- und Innovationsorientierung. Zu den Kernthemen der Süd-Chemie gehört Wasserstoff. Die Null-Emissions-Energie ist als sinnvolle Ergänzung zu Erdöl, Erdgas und Kohle unverzichtbar. Wasserstoffgetriebene Brennstoffzellen werden die stationäre und mobile Energiewandlung revolutionieren. Voraussetzung dafür sind Katalysatoren der Süd-Chemie, die eine effiziente Herstellung von Wasserstoff gewährleisten. SÜD-CHEMIE AG, Lenbachplatz 6, 80333 München Tel. (089) 5110-0, Fax: (089) 5110-375, www.sud-chemie.com Die Welt von morgen gestalten Die Süd-Chemie (www.sud-chemie.com) ist ein selbständiges und weltweit tätiges Spezialchemie-Unternehmen mit Sitz in München. Wesentliche Märkte des Unternehmensbereichs Adsorbentien sind die Konsumgüter-, Verpackungs- und Gießereiindustrie sowie die Papier- und Kunststoffindustrie. Produkte des Unternehmensbereichs Katalysatoren bieten Lösungen für die Wasserbehandlung, Petrochemie, Energiespeicherung und Wasserstoffproduktion sowie Abluftreinigung. Der gemeinsame Nenner aller ihrer Produkte und Innovationen ist der effiziente und schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen zur Schaffung von mehr Lebensqualität für Mensch und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2004 wurde ein Umsatz von 862 Mio. € erwirtschaftet, davon knapp 80 % im Ausland. Die Süd-Chemie beschäftigt über 5.100 Mitarbeiter an weltweit 62 Vertriebs- und Produktionsstandorten. SÜD-CHEMIE AG, Lenbachplatz 6, 80333 München Telefon: (089) 5110-0, Telefax: (089) 5110-375, www.sud-chemie.com Umweltreport 31 Der Abfallwirtschaftsbetrieb München AWM Den Großstadtmüll umweltverträglich und kostengünstig entsorgen und verwerten, lautet die Aufgabe des Abfallwirtschaftsbetriebs München AWM. Dafür engagieren sich 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem städtischen Eigenbetrieb. Zu den Kunden des AWM gehören Hausverwaltungen und Privathaushalte ebenso wie Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen. Die Münchner Müllmänner sorgen im Stadtgebiet für die Leerung von rund 389.000 Restmüll- und Wertstofftonnen. Zusätzlich bietet der AWM den Bürgerinnen und Bürgern auf zwölf modernen Wertstoffhöfen eine gebührenfreie Annahme von Sperrmüll, Wertstoffen und Problemabfällen. Abfallverwertung 60 Prozent stoffliche Verwertung 40 Prozent thermische Behandlung (Müllverbrennung mit Erzeugung von Strom und Fernwärme) Wertstoffhöfe Auf zwölf modernen Wertstoffhöfen bietet der AWM den Münchnerinnen und Münchner gebührenfreie Entsorgungsmöglichkeiten für Sperrmüll, Problemabfälle und 30 verschiedene Wertstoffsorten. Die Wertstoffhöfe wurden in den letzten Jahren zu einem bedeutenden abfallwirtschaftlichen Faktor. Mehr als 1,2 Mil- Abfallwirtschaftsbetrieb München Das Münchner Drei-Tonnen-System Der AWM stellt Münchner Privathaushalten und Gewerbebetrieben ein flächendeckendes Drei-Tonnen-System zur Verfügung: die graue Mülltonne für den Restmüll, die blaue Papiertonne für Papier, Pappe und Kartonagen sowie die braune Biotonne für pflanzliche Abfälle aus Küche und Garten. Die Anzahl der turnusmäßigen Behälterleerungen beläuft sich auf rund 13,4 Millionen pro Jahr, das sind durchschnittlich 51.500 Leerungen pro Arbeitstag. Der AWM leistet dabei einen sogenannten Full Service, bei dem die Müllmänner die Tonnen vom Grundstück abholen, leeren und wieder zurückbringen. Wertstoffhof Thalkirchner Straße Einsammelmengen des AWM im Jahr 2004 309.000 t Restmüll 98.500 t Papierabfälle 37.000 t Bioabfälle 32 Umweltreport lionen Anlieferer geben dort jährlich rund 85.000 t Abfälle und Wertstoffe ab. Der AWM holt sperrige Abfälle gegen eine geringe Gebühr auf Bestellung auch direkt am Haus ab. Seit 2004 bietet der AWM zusätzlich eine Express-Sperrmüllentsorgung, nach dem Motto „heute bestellt, morgen abgeholt“. Heizkraftwerk München Nord Entsorgungsanlagen Der Abfallwirtschaftsbetrieb München besitzt Entsorgungsanlagen auf hohem umwelttechnischen Niveau. Der gesamte Hausmüll kann bereits seit 1993 komplett im Heizkraftwerk München Nord in Unterföhring umweltschonend entsorgt und dabei zur Strom- und Fernwärmeerzeugung genutzt werden. Durch den Einsatz moderner Feuerungstechnik und aufwändiger Filteranlagen liegen die Schadstoffemissionen in München weit unter den gesetzlich vorgeschriebenen Werten. Im Jahr 2004 wurden im Heizkraftwerk München Nord rund 634.000 Mg Abfälle behandelt. Auf der Deponie Nord-West im Entsorgungspark Freimann wird bereits seit 10 Jahren kein Restmüll mehr abgelagert. Lediglich mineralische Abfälle kommen dort in geringem Umfang hin. Dieser Standort wird zunehmend für neue abfallwirtschaftliche Aufgaben genutzt, zum Beispiel zur Umladung von Bioabfällen und zur Zwischenlagerung verunreinigter Böden. Außerdem bietet der AWM dort Abgabemöglichkeiten für Wertstoffe und Sperrmüll in großen Mengen. Im Jahr 2003 ging im Entsorgungspark Freimann im Rahmen eines Forschungsund Entwicklungsvorhabens eine Pilotanlage zur Trockenvergärung biologischer Abfälle in Betrieb. In diesem Verfahren werden energiereiches Biogas und hochwertiger Kompost gewonnen. Die Menge der dort verarbeiteten Bioabfälle aus Münchner Haushalten beträgt 6.500 Mg. Das Biogas wird in dem integrierten Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung eingesetzt. Die Leistung des Generators liegt zwischen 120 KW und 140 KW. Damit können etwa 150 Haushalte ganzjährig mit Strom versorgt werden. Fahrzeugtechnik Der Fuhrpark des AWM befindet sich fahrzeug- und umwelttechnisch auf sehr hohem Niveau. Mit den modernen Fahrzeugen ist eine optimierte Abfallsammlung mit großer Flexibilität wirtschaftlich gewährleistet. Vollautomatische HubKipp-Vorrichtungen der Mülleinsammelfahrzeuge ermöglichen den Müllwerkern ein besonders wirtschaftliches Arbeiten, das zudem die Gesundheit schont. Die Dieselmotoren nach der Euro-3-Norm sind schadstoffarm, leise und zeichnen sich durch geringen Treibstoffverbrauch aus. Unternehmenskommunikation und Infocenter Für schnelle, umfassende Informationen und für individuelle Kundenberatung sorgt die Unternehmenskommunikation des AWM. Im Infocenter gibt ein kompetentes Team telefonische Auskünfte zu allen Service-Leistungen des AWM (Telefonnummer 233-96200). Auch die Kommunikation per E-Mail unter awm@muenchen.de ist zunehmend gefragt, zum Beispiel der Formularservice zur Tonnenan- und -abmeldung. Im Internet ist der Abfallwirtschaftsbetrieb München unter www.awm.muenchen.de erreichbar. Hausverwaltungen und Gewerbebetriebe gehören zu den wichtigsten Kunden des AWM. Sie werden vom AWM durch eigene Beratungsteams betreut. Die Fachleute kennen die Probleme vor Ort und haben individuelle Lösungen parat. Im Jahr 2004 startete der AWM ein Pilotprojekt zum nachhaltigen Abfallmanagement, womit großen Hausverwaltungen künftig ein Service-Paket zur Verringerung des Restmüllvolumens und zur Standplatzsauberhaltung angeboten wird. Abfallvermeidung und Wiederverwendung Unter dem Motto „Wiederverwenden statt Wegwerfen“ leistet der AWM wichtige Beiträge für die Abfallvermeidung und zur Ressourcenschonung. Insbesondere der Sperrmüll enthält zahlreiche Gegenstände, die noch brauchbar sind. Dazu gehören Möbel, Computer und Fahrräder. Aber auch Kleinteile wie Geschirr, Bücher und Spielsachen können wiederverwendet werden. Über die Wertstoffhöfe und die Sperrmüllabfuhr erfasste der AWM im Jahr 2004 rund 1.000 t wiederverwendbare Gegenstände, separat von anderen Abfällen und Wertstoffen. Die Vermarktung erfolgt über zwei Wege: Alle intakten Gegenstände kommen im Gebrauchtwarenkaufhaus des AWM zum Verkauf. Defekte Gegenstände werden von Münchner Sozialprojekten abgeholt und in deren eigenen Werkstätten repariert. Seit 2001 betreibt der AWM das Gebrauchtwarenkaufhaus – die Halle 2 – in der Sachsenstraße 25 in Untergiesing. Das Angebot an Secondhand-Ware dort ist riesengroß und die Preise extrem günstig. Ratgeber für Secondhand und Reparatur Die Idee, Gebrauchsgegenständen ein zweites Leben zu geben, greift auch der Münchner Secondhand-Führer des AWM auf. Er informiert über Trödelläden, Flohmärkte, Sammlerbörsen, Versteigerungen, Antiquariate, Fundgruben und Gebrauchtwarenhäuser. Zum Thema Reparierbarkeit gibt der AWM den Münchner Reparaturführer heraus. Das Büchlein enthält rund 600 Reparaturadressen im Großraum München. Beide Broschüren sind bei den Münchnerinnen und Münchnern sehr beliebt und werden immer wieder in aktualisierten Neuauflagen gedruckt. Guter Service – fairer Preis Der AWM steht für die zuverlässige und umweltverträgliche Entsorgung und Verwertung der Abfälle. Die Münchner Müllgebühren sind ein Beleg dafür, dass guter Service und ökologische Abfallentsorgung nicht teuer sein müssen. In der Rangliste der Müllgebühren deutscher Großstädte rangiert München im unteren Drittel. Dank einer umsichtigen Betriebsführung kann die Stadt eine langfristigen Stabilität der Müllgebühren vorweisen. Mit Beginn des Jahres 2005 trat die Neustrukturierung der Müllgebühren mit degressiven Tarifen in Kraft. Neu ab 2005 ist auch die Einführung einer 80-Liter-Restmülltonne. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Entsorgungstarife. Müllfahrzeuge rücken um 6.30 Uhr aus Umweltreport 33 Die Münchner Hausmüllgebühren ab 2005 im Überblick Tonnengröße wöchentliche Leerung 80 Liter 282,36 €/a 145,08 €/a 120 Liter 377,52 €/a 195,00 €/a 240 Liter 667,68 €/a 344,76 €/a 770 Liter 1.853,28 €/a 960,96 €/a 1.100 Liter 2.541,24 €/a 1.344,72 €/a Zusatzleistungen, gebührenfrei In der Restmüllgebühr des AWM ist eine Vielzahl von Dienstleistungen enthalten. • • • • 14-tägliche Leerung Aufstellung und Leerung von Wertstofftonnen für Papier- und Bioabfälle bei Privathaushalten; Full Service des AWM mit Bereitstellung, Leerung und Rücktransport der Abfallbehälter bis zu einer Entfernung von 15 Metern; Gebührenfreie Nutzung der Wertstoffhöfe und des Giftmobils; Tonnenservice des AWM: Bürger müssen keine Tonnen kaufen, der AWM stellt Restmüll-, Bio- und Papiertonnen • zur Verfügung, repariert defekte Behälter und wechselt auf Antrag Behälter gegen größere oder kleinere aus; Infocenter und Abfallberatung. Stadt München setzt sich für den Erhalt der kommunalen Abfallwirtschaft ein Die Europäischen Union arbeitet zur Zeit an Plänen zur Liberalisierung im Bereich der Daseinsvorsorge. Müll soll demnach künftig ein Wirtschaftsgut wie jede andere Ware sein. Die Abfalleinsammlung soll im freien Wettbewerb erfolgen. Diese Entwicklung bedeutet für die kommunale Ab- fallwirtschaft eine ernste Herausforderung. Die Gegenposition des Abfallwirtschaftsbetriebs München ist deshalb klar: Einerseits macht sich der Betrieb mit einem umfassenden Innovationsprogramm für einen möglichen Wettbewerb fit, andererseits forciert die AWM-Werkleitung zusammen mit dem Münchner Oberbürgermeister Christian Ude die Lobbyarbeit für den Erhalt der Abfallwirtschaft in kommunaler Hand. Für die Stadt München steht fest: verantwortungsvolle und ökologisch nachhaltige Abfallentsorgung zu fairen und stabilen Preisen kann nur von öffentlich-rechtlichen Unternehmen gewährleistet werden. Die Vorteile einer kommunal organisierten Abfallwirtschaft liegen auf der Hand. So werden die Entsorgungsleistungen örtlich erbracht, über Umfang, Qualität und Preis entscheiden die von den Bürgern gewählten Gemeinde- bzw. Stadträte. Dabei spielt auch das Zusammenwirken der für das Gesamtgemeinwohl wichtigen Faktoren, etwa die Sozialverträglichkeit und die ökologische Nachhaltigkeit, eine entscheidende Rolle. Wie viele andere öffentliche Unternehmen so arbeitet auch der AWM nach dem Kostendeckungsprinzip ohne Gewinnerzielungsabsichten. Auf die große Bedeutung der kommunalen Dienstleistungen, die es auch in Zukunft zu erhalten gilt, wird der Abfallwirtschaftsbetrieb München auch beim Tag der Daseinsvorsorge am 10. September 2005 auf dem Münchner Marienplatz hinweisen. Weitere Informationen über den Abfallwirtschaftsbetrieb München AWM bietet die Internetseite: www.awm.muenchen.de Abfallwirtschaftsbetrieb München Georg-Brauchle-Ring 29 80992 München Pressearbeit: Arnulf Grundler Tel. 089/233-31060 arnulf.grundler@muenchen.de Hochbetrieb in der Halle 2 34 Umweltreport Altes Denken. Neues Denken. Morgen beginnt heute. Deshalb dreht sich bei Rewindo alles um alte Kunststofffenster von heute für neue Kunststofffenster von morgen. Denn PVC ist voll recycelbar. Mit modernster Technik wird aus altem Material ein neuer wertvoller Rohstoff. Das schont Ressourcen und auch die Umwelt. Und ist ein Beitrag für eine lebenswerte Zukunft. Machen Sie also mit! Mit alten Fenstern und neuem Denken. Recyceln Sie! www.rewindo.de/Infoline 0228. 921 28 30 Universität heißt Lernen für’s Leben. Und lernen in Sachen Nachhaltigkeit. Kunststofffenster-Recycling an der Uni München. Chemie - Das ist ein Studium mit hohen Ansprüchen. Denen wurde die alten Räumlichkeiten an der Universität München nicht mehr gerecht. Im Januar rückten Bagger und Abrissbirne an, um Platz zu schaffen für neues Wissen und ein neues Gebäude. Die rund 1.000 alten Fenster aus Aluminium, Holz und PVC landeten dabei nicht im Bauschutt und auf der Deponie, sondern wurden zuvor demontiert und zur Wiederverwertung gesammelt. Darunter allein 60 Tonnen Kunststofffenster. Bei Ihnen ermöglicht die Chemie ein fast vollständiges Recycling. Denn aus alten Kunstofffenstern kann man wieder sortenreines PVC gewinnen. Und das mindestens sieben Mal. Möglich machen das das RecyclingKnow-how der deutschen Fensterprofilhersteller und ihr gemeinsames Bekenntnis zum nachhaltigen Wirtschaften. Die deutsche Kunststofffensterbranche hat freiwillig hohe Recyclingziele gesteckt und eine eigene Service-Gesellschaft, die Rewindo GmbH, gegründet, um diese Ziele auch zu erreichen. So ist Rewindo ein Beispiel für praktizierte Ressourcenschonung und Verantwortung für eine Welt, in der auch morgen die Chemie stimmen muss. Abgeholt wurden die Altfenster aus dem Unigebäude von der VEKA Umwelttechnik, einem Recyclingpartner der Rewindo. In den hochmodernen Recyclinganlagen in Behringen wurden sie dann verarbeitet, Ein Sammelsystem für alte Kunststofffenster gibt es übrigens deutschlandweit. Und wertvolle Informationen dazu über die Rewindo. Am Neubruch 9 · 80997 München Fon 089.149 63 54 · www.eiber-kunz.de Umweltreport 35 Recycling Mit dem Begriff Recycling wird der Vorgang bezeichnet, bei dem aus Abfall ein Sekundärrohstoff wird. Dies kann durch Wiederverwendung, stoffliche Nutzung oder energetische Nutzung erfolgen. Die rechtlichen Vorgaben sind in Deutschland im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz niedergelegt. Prinzipiell geht es nicht um die Frage, ob noch Kapazitäten vorhanden sind, sondern vielmehr darum, ob es nicht sinnvoller ist, Müll zu vermeiden, wenn nicht möglich, ihn zu verwerten (= recyclen), und falls dies nicht möglich ist, ihn zu beseitigen (deponieren). So steht es im Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetz § 4 der BRD. Zur Wiederverwertung von Siedlungsabfällen war bisher eine möglichst sortenreine Trennung des Abfalls nach Stoffgruppen erforderlich. Inzwischen existieren ausgereifte automatisierte technische Sortieranlagen, die auch gemischte Siedlungsabfälle sortenrein trennen können. Das in den vergangenen Jahren bekannte Bild der öffentlichen Sammelcontainer wird sich daher künftig ändern. Da Abfälle nicht nur beim Verbraucher anfallen, sondern auch in der Wirtschaft, gibt es auch dort die Notwendigkeit Abfälle zu erfassen. So fallen z.B. große Mengen an Bauschutt, Holzreste, Kunstoffreste und Metallreste an. Sammelsysteme Die wirtschaftlichste Form der Trennung liegt beim Abfallverursacher, bevor verschiedene Abfälle gemischt werden. Je nach der Abfallpolitik und den vorhandenen Wiederverwertungen wird die Auftrennung regional unterschiedlich durchgeführt. Am häufigsten gesammelt werden Altpapier, Altglas (z. T. unterteilt in Weiß- und Buntglas) und Verpackungen durch das Duales System Deutschland. Gut funktioniert ebenfalls das Batterierecycling und das Recycling von Altautos auf dem Autofriedhof. Wiederverwertung Beim Recycling entstehen durch Einsatz von Energie und eventuell neuen Rohstoffen Materialien, aus denen neue Produkte hergestellt werden können. Die (Wieder-)Verwertung ist unterteilt in die stoffliche und energetische Verwertung. Die stoffliche Verwertung ist wiederum in die werkstoffliche und rohstoffliche Verwertung aufgeteilt. Produkte der werkstofflichen Verwertung sind in der Regel durch physikalische Verfahren erzeugt worden, z. B. Sieben, Trennen, Metallseparation oder Umschmelzen bei Kunststoffen. Die roh- stoffliche Verwertung findet bei Glas, diversen Metallen sowie Papier hauptsächliche Anwendung. Alle bekannten Verfahren zur rohstofflichen Verwertung durch chemische Umwandlung (z.B. bei Kunststoffen) sind bisher entweder an technischen Problemen oder an deren Unwirtschaftlichkeit gescheitert. Eine weitere Bedeutung ist das Weitergeben (verkaufen, vermieten, verleihen, tauschen, verschenken) von noch funktionstüchtigen bzw. reparablen Gegenständen. [Bearbeiten] Downcycling und Upcycling Ein Nachteil von beispielsweise Kunststoff ist, dass das Material nicht mehr die ursprüngliche Qualität bzw. Verarbeitbarkeit erreicht, wie vor dem Recyclingprozess. Diese Abwertung wird auch als Downcycling bezeichnet, während beim Upcycling aus Abfallstoffen eines Prozesses hochwertigere Produkte hergestellt werden können. Reststoffe, die während des Recyclingvorganges anfallen, werden Spuckstoffe genannt. Daneben ist auch zu beachten, dass die Wiederverwendung von Gegenständen dem Recycling vorzuziehen ist, da der Energieaufwand geringer ist. www.wikipedia.org Interview mit Helmut Ströbl von der Firma SES Sonderabfall-Entsorgungs-System GmbH Wann wurde die SES GmbH gegründet? Die SES GmbH wurde im Jahr 1981 gegründet. Welche Beweggründe gab es für die damalige Firmengründung? Die SES führte damals die KTC-Behälter (Kubische Tankcontainer), anstatt der bis dahin üblichen Entsorgung mittels Fassware, in Bayern ein. Wie entwickelte sich die SES GmbH? Die SES GmbH entwickelte sich von einem zu damaligen Zeitpunkt reinen „Behälter- 36 Umweltreport vermieter“, zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen. Während sich die Tätigkeit der SES GmbH bei Ihrer Gründung nur auf den gesamten bayerischen Raum beschränkte, können wir heute mit Stolz sagen, dass wir in Teilbereichen bundesweit tätig sind. • Die Auskunft und Beratung in allen Fragen rund um die Entsorgung und Verwertung • Das Erstellen von Entsorgungskonzepten, Abfallwirtschaftskonzepten und Abfallbilanzen • Die Hinführung zum EU-Öko-Audit, ISO 9.000 ff, ISO 14.001 plus EMAS Welchen Leistungsumfang kann die SES GmbH Ihren Kunden bieten? Wie schon Eingangs erwähnt sind wir zu einem modern Dienstleistungsunternehmen herangewachsen, das sich mit allen Aufgaben mit Bereich Umweltschutz befasst, wie • Externe Arbeitssicherheitstechnische Betreuung durch unsere Fachkräfte für Arbeitssicherheit • Stellung eines externen Gefahrgutbeauftragten gem. §1 GbV oder Schulung der beauftragten Person gemäß §6 GbV • Hausinterne Schulungen für unsere Kunden, zu den Themen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (Krw- / AbfG), Gefahrguttransport (GGVSE / ADR) • Das Bereitstellung von baumustergeprüften und TÜV-Überwachten Spezialbehältern, sowie Personalgestellung für die interne Abwicklung • Effiziente Sammel- und Transportlogistik durch Behältersysteme von 30 Liter bis 1000 Liter Fassungsvermögen • Wartung und Reinigung von Leichtflüssigkeitsabscheidern nach DIN 1999 Wir sind ! für Sie da Ihr zertifizierter Fachbetrieb für alle Dienstleistungen rund um die Entsorgung! kostenlose Entsorgungsberatung Industrie-Entsorgung Sondermüllentsorgung Kanal- und Rohrreinigung Elektronikschrott Technische Dienste Containerdienste Haus- und Sperrmüll Flüssigkeitsabfälle Recycling-Abfallwirtschaft Aktenvernichtung, Datenschutz Asbestentsorgung Flexibel – leistungsstark – Komplettentsorgung aus einer Hand! Nach welchen Grundsätzen handelt die SES GmbH? Die SES GmbH handelt nach den Grundsätzen der gesetzlichen Vorgaben und darüber hinaus wird eine offensive Interpretation der Rahmenbedingungen gelebt. Telefon 089 / 8 54 86-0 Telefax 089 / 8 54 86-44 www.wittmann.de Wittmann Entsorgungswirtschaft GmbH • Lochhamer Schlag 7 • 82166 Gräfelfing Die Grundsätze Vermeiden, Vermindern, Verwerten stellen ausschlaggebende Vorgaben für unsere Beratung und unser Handeln dar. Können Sie uns Beispiele für Ihre Ausführungen nennen? Besonders hervorheben, möchte ich da den „geschlossenen Produktkreislauf“ bei den Bremsflüssigkeiten und Frostschutzmitteln. Als Partner der VOLKSWAGEN AG führen wir bundesweit die gebrauchten Flüssigkeiten einer stofflichen Aufarbeitung zu und liefern den daraus gewonnenen Rohstoff wieder an die herstellende Industrie zurück. Ihr Partner für Umweltfragen und Entsorgung Wir entsorgen alle Abfallarten! Kfz-Industrie (Altöle, Brems- und Kühlflüssigkeiten usw.) Druckindustrie (Lösemittel, Lacke, Farben, Entwickler usw.) Metallverarbeitende Industrie Wie können Sie sich den ständig wachsenden Ansprüchen Ihrer Kunden stellen? Durch gezielte Schulungen unserer Mitarbeiter zu aktuellen Änderungen und einem engagierten Personal, das tatsächlich den Dienst am Kunden lebt, können wir auf dem Markt bestehen. Die ständige Suche nach Nischenprodukten und die Herausforderung neue Technologien zum richtigen Zeitpunkt einzuführen, macht die vielfältigen Aufgaben zu einem extrem interessanten Betätigungsfeld. (Metallschrott, Emulsionen usw.) Kliniken (Klinikabfälle, Laborchemikalien, Photochemikalien usw.) Baugewerbe (Sperrmüll, Asbest, Bauabfälle aller Art usw.) Unser Team steht Ihnen jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite! SES Sonderabfall-Entsorgungs-System GmbH Gutenbergstraße 9 · 85748 Garching-Hochbrück Telefon: 089 / 329 456-0 · Telefax: 089 / 329 456-16 E-Mail: info@ses-entsorgt.de · Homepage: http://www.ses-entsorgt.de Umweltreport 37 München ist Bundeshauptstadt im Energiesparen Energiesparen wird belohnt – so geschehen durch die Deutsche Umwelthilfe e.V. am 29. Juni 2005 in Berlin. Ausgezeichnet wurde die Landeshauptstadt München im Rahmen des Wettbewerbs „Energiesparkommunen“, und zwar nicht nur als Gesamtsiegerin, sondern auch als Siegerin in der Teilnehmerklasse der Städte über 100.000 Einwohner und als beste bayerische Kommune. Bundesumweltminister Jürgen Trittin überreichte als Schirmherr des Wettbewerbs, an dem sich 77 Kommunen beteiligt hatten, die Siegerurkunde und das gelbe Ortsschild an den Referenten für Gesundheit und Umwelt, Joachim Lorenz. Dieser zeigte sich nicht nur sehr erfreut, sondern auch überrascht, dass Großstädte wie München überhaupt eine Ge- winn-Chance in dem Wettbewerb hatten. Die Jury erstellte eine Rangliste der teilnehmenden Kommunen anhand eines Fragebogens zu den sechs Bereichen: • Ziele • Konzepte und Berichte zum Energiesparen • Energiesparen in kommunalen Liegenschaften • Anreizmodelle zum Energiesparen • Siedlungsentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit / Beratung / Kooperation • und Kommunale Förderprogramme Es war ein knappes Rennen: Nur 4 Punkte trennten München mit 135 Punkten von Münster als zweitplatzierter Stadt. Hamburg und Nürnberg holten mit jeweils 127 Punkten „Bronze“. Innerhalb der Teilnehmerklasse der Städte und Gemeinden zwischen 20.001 und 100.000 Einwohnern belegten Rastatt (123 Punkte), Viernheim (121 Punkte) und Norderstedt (113 Punkte) die Plätze 1 bis 3 und in der Teilnehmerklasse der Städte und Gemeinden unter 20.001 Einwohner gewann Wettenberg (103 Punkte), gefolgt von Ottobrunn (90 Punkte) und Königsfeld im Schwarzwald (88 Punkte). Die Stadt München konnte die Jury überzeugen: durch ihr – inzwischen mehr als 20-jähriges-Engagement im kommunalen Klimaschutz, einschließlich ambitionierter Selbstverpflichtungen, durchdachter Energiesparkonzepte und zahlreicher konkreter Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs. • Denn bereits Anfang der 90er Jahre hatte sich München zu einer Reduktion seiner CO2 Emissionen um 50 % bis zum Jahr 2010 verpflichtet. • In der Studie des Ökoinstituts „Kommunale Strategien zur Reduktion der CO2-Emissionen um 50 % am Beispiel der Stadt München“ wurde ein umfassendes Klimaschutzkonzept aufgelegt. • Schon 1973 wurde ein Energiemanagement für einen Teil der kommunalen Liegenschaften eingeführt, seit 1995 gibt es Energieberichte. • Seit 1990 wurden durch die Sanierung von etwa 100 Bestandsbauten insgesamt 65,7 Millionen kWh eingespart. • Durch ein Intracting-Modell werden Energiesparmaßnahmen in mehr als 1000 Gebäuden realisiert. • Im Rahmen eines Heizungssanierungsprogramms erneuerte die Stadt seit 1992 die Heizungen in 162 Objekten. • Zwischen 1998 und 2003 konnten 12 % des Energieverbrauchs der kommunalen Liegenschaften in München – entsprechend ca. 80 Mio. kWh! – eingespart werden. • 2003 investierte die Stadt 2,2 Mio. Euro für die Dämmung der obersten Geschossdecken in 90 Gebäuden und 3 Mio. Euro in ein Heizungssanierungsprogramm. • Bei den „Fifty-Fifty-Projekten“ in Schulen und Kindergärten dürfen diese Einrichtungen 50 % des – durch Energie- und Wassereinsparung – gesparten Geldes selbst verwenden. • Die Landeshauptstadt München hat ein Anreizmodell zum verhaltensbedingten Ein- Fotos: Deutsche Umwelthilfe e.V. 38 Umweltreport • • • • sparen für die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter eingeführt. Bei der Aktion „Pro Klima – contra CO2“ erhalten die Gebäudenutzerinnen und -nutzer 35 % der jährlich eingesparten Energiekosten als Prämie. Im vierten Projektjahr wurde eine Verbrauchseinsparung bei Strom von 3,2 % und bei Wärme von 10,5 % gegenüber den Referenzwerten vor der Teilnahme erzielt. Im Siedlungsmodell „Am Ackermannbogen“ wurden zahlreiche moderne Möglichkeiten der Energieeinsparung in vorbildlicher Weise umgesetzt. In diesem Siedlungsmodell entsprechen alle 650 Wohnungen dem Niedrigenergiehausstandard, ein Gebäude mit 20 Wohnungen erreicht sogar fast Nullenergiestandard. Thermische Solarkollektoren sollen in dem zweiten Bauabschnitt „Solare Nahwärme Ackermannbogen“ über 50 % der Wärmeenergie produzieren. Dazu wird ein Langzeitwärmespeicher mit 6.000 m3 errichtet. In weiteren Modellprojekten der Münchner Wohnungsbaugesellschaften mit insgesamt ungefähr 220 Wohnungen tragen ebenfalls beispielhafte Konzepte zum Niedrigenergiehausstandard bei. Durch einen Stadtratsbeschluss zur Vergabe städtischer Flächen wurde schon vor Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung der Niedrigenergiehausstandard in den Bereichen Wohnen und Gewerbe flächendeckend eingeführt. Überschlägig konnte hierdurch der CO2-Ausstoß um mindestens 3.500 t reduziert werden. Seit 1989 fördert die Stadt München das Energiesparen im Rahmen ihres „Förderprogramms Energieeinsparung“. 2003 wurden hierfür 1,55 Millionen Euro bereitgestellt. Hieraus wurden vor allem Maßnahmen zum Wärmeschutz in Altbauten und der Einbau thermischer Solaranlagen bezuschusst. Weiterhin wurden der Anschluss an die Fernwärme, die Errichtung von Passivhäusern, Kraft-Wärme-Kopplung sowie verschiedene Sondermaßnahmen gefördert. Jeder Euro an Fördermitteln innerhalb dieses Programms hat zur Zeit rund 11 Euro an Folgeinvestitionen zur Folge: Ein wichtiger Beitrag nicht nur zur Schonung von Klima und Umwelt, sondern auch zur Förderung der lokalen und regionalen Wirtschaft und zum Erhalt von Arbeitsplätzen. gedehntes Netzwerk und durch das Bündeln von Kräften und die Nutzung von Synergien, lassen sich Wirkungen erzielen, die niemals durch die Leistung Einzelner erreichbar wären. Das Netzwerk umfasst auf lokaler Ebene viele engagierte Bürgerinnen und Bürger und zahlreiche Initiativen und Vereine. Auf nationaler und internationaler Ebene gehören neben dem Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Städtetag und Eurocities eine Vielzahl von Städten und Gemeinden dazu – in und außerhalb von Städtenetzwerken wie Energie-Cités und Klimabündnis. Um die lokalen Akteure an diesem gemeinsamen Erfolg teilhaben zu lassen, veranstaltete die Stadt München daher am 12. Juni einen Rathaus-Empfang, auf dem die Preisverleihung durch die Deutsche Umwelthilfe im Beisein von geladenen Gästen noch einmal vor Ort auf Münchner Boden „wiederholt“ wurde. Diesmal erhielt Bürgermeister Monatzeder die Urkunde und das Ortsschild aus den Hän- den des stellvertretenden Präsidenten der Deutschen Umwelthilfe, Herrn Spielmann. Die Preisverleihung stellt jedoch nicht den Abschluss des Wettbewerbs Energiesparkommunen dar. Im Herbst 2005 sind von der Deutschen Umwelthilfe bundesweite Workshops geplant, auf denen erfolgreiche Energiesparmaßnahmen vorgestellt werden. Einer dieser Workshops wird voraussichtlich im Bauzentrum München in der Messestadt Riem stattfinden. Die Landeshauptstadt München organisiert die Auftaktveranstaltung „Klimaschutzperspektive München“, auf der die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen, die im Rahmen der oben genannten Studie des Öko-Instituts entwickelt wurden, diskutiert wird und die zur Gründung thematischer Arbeitskreise führt. Denn: Erfolg verpflichtet! Referat für Gesundheit und Umwelt Dr. Gerhard Urbainczyk Ein Wettbewerbs-Ergebnis wie dieses kann nur in engagierter und kreativer Zusammenarbeit zahlreicher Akteure erreicht werden. Hier liegt möglicherweise das Erfolgsgeheimnis, das die Landeshauptstadt München vor anderen Städten auszeichnet: Durch ein aus- Fotos: Deutsche Umwelthilfe e.V. Umweltreport 39 1:0 für München – Die Mobilfunkversorgung rund um die Allianz-Arena Wer hat noch die Unkenrufe der Berufspessimisten im Ohr, die dem Münchner Mobilfunkvorsorgekonzept keine Chance eingeräumt haben? Zur Erinnerung: Im Juni 2003 verabschiedete der Münchner Stadtrat das Münchner Mobilfunkvorsorgekonzept. Das Ziel war, die Möglichkeiten zur Immissionsminderung weitestgehend auszuschöpfen. Nur wenn städtische Grundstücke und Gebäude im Vergleich zu Standortalternativen die geringsten Immissionen in der Nachbarschaft verursachen, werden diese für Mobilfunkanlagen vermietet. Zunächst schienen die Skeptiker Recht zu behalten. Obwohl Mobilfunkfirmen, Stadtrat und Verwaltung das Konzept gemeinsam entwickelt und abgestimmt hatten, kam kein einziger Vertrag zustande. Der Grund: Die Netzbetreiber lehnten ab, um keine regionalen Regelungen unterhalb der bundesweiten gesetzlichen Standards zu schaffen. Zur Nagelprobe des Konzeptes wurde dann die Mobilfunkversorgung im Außenbereich der Allianz-Arena. Um vor und nach Großveranstaltungen sowie auch auf den Parkplätzen und Wegen ausreichende Gesprächskapazitäten sicher zu stellen, ist – neben der technischen Infrastruktur zur Versorgung innerhalb des Stadions – auch ein Standort außerhalb der Arena notwendig. Das gemeinsam von allen Netzbetreibern geplante Konzept sieht vor, die zu erwartenden hohen qualitativen und quantitativen Netzanforderungen mit einem Minimum an Antennenstandorten zu erfüllen. Als geeignetster Standort stellte sich das Park & Ride Gebäude am Südrand des Arena-Geländes heraus. Dieses Gebäude gehört einer städtischen Gesellschaft, der P+R Park & Ride GmbH. Damit kam erstmals das Mobilfunkvorsorgekonzept zum Tragen. In langen und zähen Verhandlungsrunden wurden die vertraglichen Regelungen für eine solche Nutzung ausformuliert. Ziel aller Parteien war es dabei, Regelungen zu finden, die nicht nur für die Allianz-Arena sondern auch für künftige Fälle anwendbar sind. Im August des vergangenen Jahres war es dann endlich soweit: Die Landeshauptstadt München und die Mobilfunkbetreiber einigten sich auf die Vertragsbedingungen für die Anmietung des Gebäudes der P + R Park & Ride GmbH. Alle Beteiligten begrüßten ausdrücklich den Vertragsabschluss. Zum Einen kann die Stadt nun alle Möglichkeiten der Immissionsminderung ausschöpfen. Zum Anderen stehen den Netzbetreibern nunmehr auch städtische Liegenschaften zur Verfügung, die auf Grund ihrer Lage und Höhe sehr gut als Mobilfunkstandorte geeignet sind. Denn unabhängig davon, dass die Mobilfunkfirmen ihre Anlagen ge- Antennenstandort P+R-Gebäude setzeskonform errichten und betreiben, liegt es auch in ihrem Interesse, über die gesetzlichen Regelungen hinaus eine bestmögliche Versorgung bei möglichst niedrigen Immissionen anbieten zu können. Dreh- und Angelpunkt des ausgehandelten und künftiger Verträge ist die Immissionsprognose. Diese verdeutlicht, wie sich die neue, auf dem städtischen Gebäude montierte Mobilfunkanlage in der Umgebung auswirkt. Die Prognose ist deshalb für die Stadt die ausschlaggebende Voraussetzung, dass ein städtisches Grundstück überhaupt vermietet wird. Im Falle des sehr gut ausgestatteten Standortes P+R-Gebäude (30 Einzelantennen!) prognostizierten die Mobilfunkfirmen für einige ausgewählte Orte in der Nachbarschaft der Allianz-Arena Immissionen von rund 2 % bis maximal 8 % der gesetzlichen Grenzwerte. Somit liegt die Belastung unter den in der Schweiz für Orte mit empfindlicher Nutzung (OMEN) geltenden Vorsorgewerten. Das städtische P+R-Gebäude ist daher der augenfällige Kompromiss zwischen einer leistungsgerechten Mobilfunkversorgung und einer möglichst geringen Immissionsbelastung für die Bevölkerung. Ein Beispiel, das hoffentlich in München weiter Schule macht. Referat für Gesundheit und Umwelt Peter Lippert 40 Umweltreport VISADES ist eine Marke der Firma Ing. Viktor Sachs Ges.m.b.H., die seit 23 Jahren UV-Desinfektionsanlagen baut und entwickelt. VISADES bietet Komplett-Produktion, Verkauf, Service und Dienstleistung aus einer Hand. Die Produktpalette umfasst UV-Desinfektionsanlagen mit 40 bis 720 Watt Leistung. Sämtliche VISADES Produkte sind ÖVGW und DVGW geprüft und überzeugen durch faire Wartungs- und Ersatzteilpreise. Selbstverständlich können Sie VISADES Anlagen auch leasen. Ein Spitzenprodukt von VISADES ist das Modell T480. Es verfügt über sechs 80 W Strahler und ist auf realistische UV-Durchlässigkeitswerte von 40-70 % optimiert. Die Profis unter Ihnen wissen, dass die handelsüblich angenommenen 85 % TR100 nur in den seltensten Fällen erreicht werden. Ein elektronisches Vorschaltgerät macht das Gerät besonders energiesparend. Die Vorschaltgeräte sind an der Bestrahlungskammer montiert. Damit beträgt die mögliche Kabellänge zwischen Bestrahlungskammer und Steuereinheit, anders als bei herkömmlichen Anlagen, bis zu 25 Meter! Selbstverständlich können alle VISADES Produkte auf Wunsch an alle gängigen Haus- und Prozessleitsysteme angebunden werden. Auch die Alarmierung über SMS ist möglich. Weitere Information finden Sie unter www.visades.at. Umweltreport 41 Energetische Nutzung von Biomasse in der Landeshauptstadt München Biomasse ist eine regenerative, nachhaltige Energiequelle mit einem beachtlichen Potenzial: Eine Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass bis zum Jahr 2030 parallel zur konsequenten Energieeinsparung rund 16 % des Strombedarfs, rund 10 % des Wärmebedarfs und rund 12 % des PKWKraftstoffs aus Biomasse gedeckt werden können. Dabei liegt das Energieangebot aus biogenen Reststoffen (zum Beispiel Biomüll) und aus speziell angebauten Biomassen etwa gleich hoch. Die 61. (bundesdeutsche) Umweltministerkonferenz hat einen Beschluss zu „Nachwachsende Rohstoffe/Energie aus Biomasse“ gefasst, der neben der Forderung nach Verbesserungen beim ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) – Vergütungssätze für den in das Netz eingespeisten Strom – und nach weiteren Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten eine klare Bevorzugung der Nutzung von „ohnehin anfallenden Reststoffen“ vorsieht. Die Erreichung der vorgesehenen Beiträge von Biomasse zur Energieversorgung setzt jedoch voraus, dass neben dem „Reststoffpfad“ der „Anbaupfad“ gleich hohe Aufmerksamkeit bekommt. München bleibt trotz seiner erfolgreichen, kommunalen Energiepolitik auf den Import von Energie angewiesen. Gemessen an den Möglichkeiten und Notwendigkeiten der energetischen Nutzung von Biomasse hat München noch viel zu tun, Anfänge sind bereits gemacht: • Im Bereich der Landwirtschaftsbetriebe der Stadt produziert die Biogasanlage Gut Karlshof seit Frühjahr 2000 aus Rindergülle und Energiemais Biogas zum Einsatz in einem angeschlossenen Blockheizkraftwerk (BHKW). Es werden Schlepper mit Rapsöl betrieben und Ethanol u.a. als Zusatz zu konventionellen Kraftstoffen erzeugt. 42 Umweltreport • • Der von den städtischen Abfallwirtschaftsbetrieben München in den Haushalten getrennt eingesammelte Biomüll wird im Rahmen der vollständigen Kompostierung teilweise vorher der Nass-Vergärung zur Biogaserzeugung zugeführt. Zusätzlich läuft seit 2004 ein Pilotversuch zur Trockenfermentation von rund 8.000 Tonnen Biomüll pro Jahr und der Einsatz des erzeugten Biogases in einem angeschlossenen BHKW. Wird der Pilotversuch erfolgreich beendet, so ist eine deutliche Kapazitätsausweitung vorgesehen. Bei den Stadtentwässerungswerken wird in beiden Klärwerken seit Jahren Klärgas aus Rohschlamm in Faultürmen erzeugt. Das erbringt ungefähr 25 Millionen m3 Klärgas. • Die Stadtwerke München GmbH bereiten gegenwärtig den Bau einer Anlage zur Trockenfermentation biogener Tierpark-Abfälle (insbesondere Mist) vor. • Für den Einsatz von Holzhackschnitzeln zur Energieversorgung von zwei neuen Siedlungsgebieten laufen Voruntersuchungen. Die Realisierung ist jedoch abhängig von einer annähernd wirtschaftlichen Konkurrenzfähigkeit zur Versorgung mit Erdgas bzw. mit Fernwärme. • Es ist angedacht Grünschnitt und Mähgut von öffentlichen Flächen in die energetische Verwertung von Biomasse einzubeziehen. • Für die energetische Verwertung der energiereichen Altfette und Altöle werden noch zukunftsfähige Lösungen gesucht. Der Einsatz gezielt angebauter Biomasse in der Energiewirtschaft erfolgt bislang überwiegend in kleinen Anlagen im landwirtschaftlichen Bereich, oft im Rahmen der Co-Fermentation mit Gülle aus der Rinder- und Schweinehaltung. Die großen Potenziale im Anbau sogenannter Energiepflanzen (wobei der Naturschutz und die Ausweitung des ökologischen Landbaus beachtet wird) verlangen nach neuen logistischen und technischen Konzepten. Schließlich geht es um die möglichst verlustfreie Nutzung der erzeugten Biogas-Mengen, die gegenwärtig mit dem Einsatz in kleinen BHKW-Anlagen – mit der überwiegenden Abführung der Abwärme – leider nicht gegeben ist. Eine Lösung besteht in der Aufbereitung von Biogas zu Biomethan in ErdgasQualität und seine Einspeisung in die vorhandenen Erdgasnetze. Die Landeshauptstadt München hat sich daher an einer vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium vergebenen Studie zum Anbau von Energiemais, seine standortnahe Vergärung (zur Verringerung von Transportkosten) und Einspeisung in das Gasnetz der Stadtwerke München beteiligt. Die technische Machbarkeit ist gegeben, ebenso das Regelwerk für die Einspeisung in das Erdgasnetz. Offene Probleme liegen bei der Wirtschaftlichkeit dieses Prozesses, deren Erreichung jedoch mit steigenden Preisen für fossile Energieträger absehbar ist. Jedenfalls bietet sich hier die Möglichkeit des teilweisen, nachhaltigen Ersatzes des endlichen Energieträgers Erdgas unter Weiternutzung der bestehenden Netzinfrastruktur. Die dargestellten Aktivitäten zeigen: München hat die energiepolitischen Herausforderungen angenommen und wird die unverzichtbare Erschließung aller BiomassePotenziale für einen nachhaltigen Energiemix zielstrebig weiterbetreiben. Referat für Gesundheit und Umwelt Siegfried Ruhland Umweltmeteorologie in der Bauleitplanung Beispiele: Hochhausplanung und Schutz von Frischluftschneisen Problem Stadtentwicklung Jede Kommune hat ein vitales Interesse an der Bereitstellung von repräsentativen und zentrumsnahen Büroflächen für „gehobene“ Dienstleistungen wie z.B. Banken oder Verwaltungszentralen großer Firmen. Gerne werden solche Areale auch durch kulturelle Einrichtungen wie Theater oder durch Einkaufspassagen komplettiert. Da Flächen in solchen Bereichen naturgemäß rar und zudem teuer sind, wird vielfach eine gezielte vertikale Entwicklung mit architektonisch ansprechenden Hochhäusern angestrebt. Im Zuge der Überplanung solcher Gelände müssen im Vorfeld auf Anforderung des Baugesetzes eine Vielzahl von Fragen zu Klima und Lufthygiene planungs- und rechtssicher beantwortet werden. Die Umweltmeteorologie ist dabei die Disziplin, die gerade diese Themen fach- und sachgerecht bearbeiten kann. Untersuchungsbedarf Für den Umweltmeteorologen sind im Planungsstadium eine Vielzahl von Fragen zu beantworten: ● Ändert sich das Mikroklima? ● Findet eine erhebliche Verschattung von bestimmten Bereichen statt? ● Wird das thermische Milieu nachhaltig gestört? ● Gibt es für die Stadt wichtige zu beachtende Frischluftschneisen? ● Bilden sich bodennah Düseneffekte für den Wind aus (Windkomfort)? ● Gibt es durch mehr Verkehr und Verbauung zusätzliche Luftbelastungen? ● Gehen von den Glasfassaden Blendwirkungen aus, die den Straßenverkehr gefährden könnten? Beispiel 1: Baulückenschließung Ein Beispiel für ein solches Areal stellt die Planung im Bereich südlich des Ackermannbogens dar, in dem der Bau eines ca. 53 m hohen Hochhauses mit Wohnnutzung projektiert wurde. Die Abbildung 1 zeigt exemplarische die Wirkung des Hochhauses in Bezug auf die zu erwartende Verschattung. Die Beeinträchtigung der Sichtverhältnisse ist beispielhaft in Abbildung 2 wiedergegeben. Abb. 1: Verschattung durch das 53 m hohe Gebäude Abb. 2: Sichtbeeinträchtigung durch das 53 m hohe Gebäude Mikroklima und Düseneffekte Für die Zustimmung der Verwaltungsgremien muss vorab geklärt werden, ob die Bürger während ihres Aufenthaltes im Stadtviertel erheblichen Belastungen ausgesetzt sein würden oder nicht. Die Abbildung 3 zeigt das Ergebnis einer Strömungssimulation Bereiche mit erhöhten Windgeschwindigkeiten. Abb. 3: Höhere Windgeschwindigkeiten im bebauten Areal (rot) Durch Verdrängungs-, Düsen- und Eckeneffekte, vornehmlich an hohen Gebäuden, entstehen Starkwindzonen, die zu Unannehmlichkeiten führen können. Solche Übergeschwindigkeitszonen lassen sich mit umweltmeteorologischen Werkzeugen leicht und schnell identifizieren und quantifizieren. Neben dem vergleichsweise aufwändigen Windkanal sind es zunehmend hoch auflösende Computer-Simulationsmodelle, die zur Bearbeitung solcher Fragestellungen eingesetzt werden. Es ist ohne weiteres möglich, ein Areal von 700 m x 700 m Größe mit einer Auflösung von 2 m abzubilden. Dabei werden Gebäude und auch Bäume im Modell explizit berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt durch Lösung dreidimensionaler physikalischer Gleichungen für den Wind, die Turbulenz und die Temperatur auf einem Rechengitter. Beispiel 2: Luftqualität Für die Belastung der Luft ist im Planungsareal überwiegend der Fahrzeugverkehr verantwortlich. Der Gesetzgeber hat zum Schutze der Gesundheit Grenzwerte für die Konzentration dieser Luftschadstoffe festgelegt. Dort, wo der Verkehr die Hauptemissionsquelle darstellt, sind Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub (PM10) die Komponenten, die kritisch betrachtet werden müssen. Der Umweltmeteorologe nimmt die Planung im Computer-Simulationsmodell vorweg. Der Fahrzeugverkehr des Ist-Zustandes und der der geplanten Maßnahmen und das damit verbundene Emissionsverhalten (Kfz-Flotte, Kaltstartanteile, Stau, Ampeln usw.) werden im Modell eingegeben. Berücksichtigt werden können auch Tiefgaragen und Parkhäuser. Neben der Darstellung der gesamten Luftschadstoffkonzentrationen nach Realisierung der Planung, die eine Überprüfung der Grenzwerte erlaubt, verdeutlicht die Differenz „Mit Planung minus Istzustand“ die Veränderung denen die Bürger ausgesetzt sein werden. Ein Beispiel dafür zeigt die Abbildung 4 in der die Auswirkungen auf der Verkehrszunahme nach der Umsetzung der Planung für den 180 m hohen Trump-Tower in Stuttgart dargestellt sind. Berücksichtig wurden hierbei auch die Tiefgaragen im Umfeld der Neuplanung. Umweltreport 43 Wofür wir FITNAH noch einsetzen: ● Klimatische Gutachten in der Bauleitplanung Ausweisung potentieller Untersuchung von Kaltluftströmungen und Strömungssystemen ● Untersuchung von Flurwindsystemen ● Standorte für Windkraftanlagen – lokal und regional ● Generieren standortbezogener Ausbreitungsklassenstatistiken nach TALuft ● Übertragung von Zeitreihen gemessener meteorologischer Daten für Standorte im gegliederten Gelände. ● Ausbreitungsrechnung in komplexem Gelände durch Ankopplung Lagrangscher Partikelmodelle wie LASAT, LPDM etc. Das Modell FITNAH ist vielfach validiert und ist von zahlreichen Fachbehörden im Bereich der Umweltmeteorologie anerkannt und geschätzt. Abb. 4: Veränderungen der Luftschadstoffbelastung (Erhöhung gelb bis rot) Beispiel 3: Frischluftschneisen Vielfach kollidieren die als „geeignet“ eingestuften Flächen mit Anforderungen aus Regionalplänen, in denen diese als „Regionale Grünzüge“ oder „Regionale Grünzäsuren“ eingestuft sind. Diese regionalen Grünzüge, bedingt auch die Grünzäsuren, erfüllen laut Regionalplan wesentliche Funktionen im Hinblick auf das lokale Klima: sichtigung von Bewuchs und Bebauung die Ausbildung von lokalklimatischen Strömungen sowie die Temperatur- und Verdunstungsabläufe realistisch berechnet. Im Vergleich zwischen Ist-Zustand und im Modell vorweggenommener Planung zeigen sich Reichweite und Intensität möglicher Veränderungen. Abbildung 5 zeigt eine räumliche Temperatur und Luftströmung für eine Planung in Unterhaching. Fazit Die Umweltmeteorologie verfügt über eine Vielzahl von schnell und kostengünstig einsetzbaren Methoden, die die Stadtplanung erheblich erleichtern können und zur Planungs- und Rechtssicherheit von Baumaßnahmen beitragen. Dr. Jost Nielinger Dr. Rainer Röckle Werner-Jürgen Kost Claus-Jürgen Richter ● Sicherstellen der Belüftung für die angrenzenden Siedlungsgebiete durch Freihalten von Ventilationsbahnen. ● Positiver Einfluss auf die Luftqualität durch Bildung von (möglichst unbelasteter) Kaltluft/Frischluft. ● Luftzufuhr bei windschwachen Wetterlagen durch Ausbildung eines lokalen Zirkulationssystems (Kaltluftabflüsse und Flurwinde) ● Regulierende Wirkung auf den Temperatur- und Feuchtehaushalt. Einzelne Bauprojekte müssen nicht zwingend im Widerspruch zu diesen Zielen stehen, da sie, je nach Realisierung, in ihren lokalklimatischen Auswirkungen eine nur geringe Reichweite aufweisen, so dass die Funktionen der regionalen Grünzüge in den benachbarten Siedlungsgebieten vollständig erhalten bleiben. Mit dem numerischen Klima- und Strömungsmodell FITNAH steht eine Modelltechnik zur Verfügung, die unter Berück- 44 Umweltreport Abb. 5: Simulation der Frischluftschneise für eine Planung bei Unterhaching Lärmminderungsplanung Bürgerbefragung im Gebiet rund um den Olympiapark Lärm gehört zu den Umweltbelastungen, die die Lebensqualität und die Wohnsituation der Bevölkerung mit am meisten beeinträchtigen. Rund 70 % der Bevölkerung fühlen sich häufig oder andauernd durch Lärm belästigt. Gerade in Städten mit ihrem engen Nebeneinander verschiedener Nutzungen wird Lärm von einem überwiegenden Teil der Gesamtbevölkerung als eine der größten Umweltbelastungen empfunden. Hauptverursacher von Lärm ist derzeit der Straßen- und Schienenverkehr; aber auch Gewerbe-, Industrie- und Baulärm sowie Wohn- und Freizeitlärm tragen zur Gesamtlärmbelastung bei. Was ist Lärm? Lärm ist störender, belästigender oder gefährdender Schall. Dieser ist eine für das menschliche Ohr wahrnehmbare Druckschwankung. Um nicht mit so riesigen Zahlen umgehen zu müssen, wurde der Schalldruckpegel mit der Einheit Dezibel (dB) eingeführt. Die Dezibelskala ist logarithmisch aufgebaut, dadurch gelingt es, den Schall in handlichen Werten zwischen 0 dB (Hörschwelle) und 120 - 130 dB (Schmerzgrenze) zu erfassen. – Eine Erhöhung des Schalldruckpegels um 10 dB(A) wird vom menschlichen Ohr als doppelt so laut empfunden. – Eine Verdoppelung der Verkehrsstärke auf einer Straße verursacht eine Zunahme des Schalldruckpegels um 3 dB(A). Lärmminderungsplanung Das Referat für Gesundheit und Umwelt stellt im Vollzug des § 47a Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) Lärmminderungspläne für stark belastete Gebiete auf. Dabei werden zunächst vorhandene bzw. zu erwartende schädliche Umwelteinwirkungen durch verschiedenartige Lärmquellen in Wohngebieten und anderen 46 Umweltreport Beispiele für Ereignisse mit bestimmten Lärmpegeln und mögliche gesundheitliche Auswirkungen: 120 dB(A) 120 dB(A) 110 dB(A) 100 dB(A) 90 dB(A) 80 dB(A) 70 dB(A) 60 dB(A) 50 dB(A) 40 dB(A) µ~ 30 dB(A) militärische Tiefflüge * Presslufthammer * Diskothek * Pkw im Straßenverkehr in 7,5 m Unterhaltung * leise Radiomusik * ruhiges Zimmer * * Pegel am Ohr des Betroffenen ** bei Kurzzeiteinwirkungen schutzwürdigen Gebieten flächenhaft erfasst. Die Flächen, in denen die Lärmpegel die zulässigen Auslösewerte überschreiten, werden in Konfliktpläne eingetragen. Aufbauend auf diesen Konfliktplan wird ein Maßnahmenplan, in dem die möglichen Maßnahmen zur Lärmminderung enthalten sind, erstellt. Auslösewerte in dB(A) nach Vollzugsbekanntmachung zu § 47a BImSchG: Gebietskategorie Tag Nacht reines Wohngebiet 55 45 allgemeines Wohngebiet 60 50 Mischgebiet 65 55 Stand der Lärmminderungsplanung im Bereich Olympiapark Konfliktplan Sowohl der Beurteilungspegelplan als auch der Konfliktplan für den Bereich Olympiapark liegt bereits vor (Abb. Beurteilungspegelplan für den Zeitraum Tag). Die höchsten Lärmpegel im Teilgebiet Olympiapark treten entlang des Hauptstraßennetzes auf. Die Maximalpegel liegen bei 82 dB(A) tags / 72 dB(A) nachts in den Kreuzungsbereichen (z. B. Petuelring/ Schleißheimer Straße oder Landshuter Allee/Dachauer Straße). Die Auslösewerte - Gehörschaden ** - Lärmschwerhörigkeit *** - Herz-Kreislauf-Erkrankungen *** - Schlafstörungen *** bei Dauerbelastung erhöhtes Risiko werden deutlich überschritten. Die Lärmimmissionen der Straßenbahnen werden – bezogen auf den Mittelungspegel – von den Einwirkungen des Straßenverkehrslärms überdeckt. Lärmkonflikte durch Gewerbebetriebe ergeben sich lediglich punktuell und räumlich eng begrenzt in der Nachbarschaft von Tankstellen und Betrieben mit Verladetätigkeit. Außerdem tragen die zahlreichen Sportund Freizeitveranstaltungen zur Lärmbelastung bei. Maßnahmenplan und Bürgerbefragung Bei der Entwicklung von Maßnahmen zum Schutz vor Umgebungslärm wurde die Öffentlichkeit beteiligt. Im Rahmen der Bürgerbefragung wurden alle Haushalte (ca. 23.600, dies entspricht einer Bewohnerzahl von ca. 37.500) innerhalb des Untersuchungsgebiets mit einem Faltblatt per Postwurfsendung über die Lärmminderungsplanung informiert. Zusätzliche Informationen konnten auch im Internet über www.muenchen.de und die Schnellsuche Lärmminderungsplan abgerufen werden. Mit dem Faltblatt war eine Antwortkarte verbunden. Auf dieser teilten die Anwohnerinnen und Anwohner des Untersuchungsgebiets aus ihrer Sicht besonders störende Lärmquellen mit. Zum Bei- Beurteilungspegelplan für den Zeitraum Tag: spiel wurde die Belästigung durch die sechs Hauptlärmquellen (Straße, Schiene, Gewerbe, Gaststätten/Biergarten, Sportanlagen, Veranstaltungen) systematisch abgefragt. Zusätzlich haben die Betroffenen Lärmminderungsmaßnahmen vorgeschlagen. Die 1.220 zurückgesendeten Antworten zur Befragung wurden ausgewertet, die Ergebnisse fließen so weit wie möglich in die Aufstellung des Maßnahmeplans ein. Mit dieser Vorgehensweise wurde eine effiziente und effektive Lösung gefunden. Es wird sowohl der Informationsverpflichtung als auch der Öffentlichkeitsbeteiligung Rechnung getragen, da die gesamte in diesen Gebieten wohnende Bevölkerung erreicht wird. Die Information erfolgt frühzeitig, die Befragung wird kostengünstig durchgeführt und die Umfrage ist wegen der relativ hohen Zahl an Rückmeldungen auch unter Statistikgesichtspunkten aussagefähig. Ergebnisse der Befragung – Belästigungen durch Straßenverkehrslärm Von den 1220 Bewohnerinnen und Bewohnern, die an der Befragung teilgenommen haben, fühlen sich etwa 1050 (86 %) durch Straßenverkehrslärm belästigt (56 % stark, 30 % mittel). Nur 170 Befragte (14 %) gaben an, dass eine Belästigung durch Straßenverkehrslärm nicht vorhanden ist. Die meisten Beschwerden über Straßenverkehrslärm kommen aus den Bereichen Dachauer Straße, Landshuter Allee, Georg-Brauchle-Ring, Petuelring, Moosacher Straße und Schleißheimer Straße. Aber auch Straßen wie Lerchenauer Straße, Riesenfeldstraße (wird als Schleichweg genutzt) oder Winzerer Straße (siehe auch „Belästigung durch Sport/Veranstaltungen“, Parksuchverkehr Winzerer Straße) wurden oft als hochbelastet genannt. Abbildung: Fragebogen – Belästigungen durch Schienenverkehrslärm Die Belästigung durch Schienenverkehrslärm im Befragungsgebiet ist gering (66 % der teilnehmenden Bevölkerung fühlen sich nicht, 23 % mittel belästigt). Die ca. 10 % der Befragten, die sich stark belästigt fühlen, wohnen an der Schleißheimer Straße (Trambahnlinie 27), an der Dachauer Straße (Trambahnlinie 20) sowie im Olympiadorf (DB-Nordring). Umweltreport 47 – Belästigungen durch Gewerbelärm Etwa 9 % der Befragungs-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer gaben an, einer starken Belastung durch Gewerbelärm ausgesetzt zu sein. Die „stark Belästigten“ wohnen zum Großteil rund um das Werksgelände der Firma BMW (Riesenfeldstraße, Lerchenauer Straße). – Belästigungen durch Gaststätten/Biergarten Diese treten im Befragungsgebiet nur punktuell auf (4 % „stark Belästigte“). – Belästigungen durch Sport/Freizeit 36 % der Befragten fühlen sich durch Sportlärm gestört (13 % stark, 23 % mittel). Dieser kommt am häufigsten im Olympiadorf, in der Borstei und im Bereich Winzerer Straße/Hornstraße vor. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich hier nicht nur durch die Sportveranstaltung belästigt, sondern auch durch den Parksuchverkehr (siehe auch „Belästigung durch Straße“, Winzerer Straße). – Belästigung durch Veranstaltungen Über 50 % der Anwohnerinnen und Anwohner fühlen sich dadurch belästigt (24 % stark, 28 % mittel). Nur 48 % gaben keine Störungen durch Veranstaltungslärm an. Wie beim Sportlärm ist auch hier der Parksuchverkehr eine zusätzliche Belastung. Die Belästigungen durch Veranstaltungen treten an den selben Orten auf wie die Belästigungen durch Sportlärm. Ein zusätzliches Konfliktgebiet ist das Tollwoodgelände in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Wohngebiet an der Hedwig-Dransfeld-Allee/Helene-Lange-Weg. Hier finden neben dem Tollwood-Festival auch andere Veranstaltungen statt, z.B. Zirkus LiLaLu. – Belästigungen durch sonstige Quellen Über 30 % der Befragungs-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer fühlen sich durch weitere Quellen (Fluglärm, Nachbarschaftslärm etc.) gestört. Die Befragungsergebnisse bestätigen im Wesentlichen die Lärmkonfliktgebiete, die durch die Lärmberechnungen herausgearbeiteten wurden. 48 Umweltreport Tabellarische Zusammenfassung der Befragungsergebnisse, Anzahl der Nennungen pro Lärmquelle: Grad der Belästigung Straße Schiene Gewerbe Gaststätte/ Sport Veranstaltungen sonstige Biergarten hoch 687 128 109 51 161 298 293 mittel 364 286 192 149 290 342 105 nicht vorhanden 169 806 919 1020 769 580 822 So werden beispielsweise die Gebiete mit den höchsten Lärmpegeln aus Straßenverkehr (wie die Kreuzungsbereiche Petuelring/ Schleißheimer Str. oder Landshuter Allee/ Dachauer Str.) auch von den Betroffenen am häufigsten als „stark belastet“ genannt. Maßnahmenvorschläge aus der Befragung Wie bereits oben ausgeführt, hatten die an der Fragebogenaktion teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eigene Maßnahmenvorschläge zur Lärmminderung zu nennen. Im Fragebogen wurden bewusst keine Beispiele für Maßnahmen empfohlen, um auf die Meinungsbildung keinen Einfluss zu nehmen. Die Ergebnisse der Befragung werden an das mit der Ausarbeitung des Maßnahmenplans beauftragte schalltechnische Beratungsbüro weitergegeben. Die Maßnahmenvorschläge aus der Bevölkerung (Abb. Vorgeschlagene Maßnahmen und die Anzahl der Nennungen) werden bezüglich ihrer schalltechnischen Wirksamkeit überprüft und soweit als möglich bei der Aufstellung des Maßnahmenplans berücksichtigt. Zusammenfassung Die höchste Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner im Befragungsgebiet stellt der Straßenverkehrslärm dar. 86 % der Betroffenen, die an der Befragung teilgenommen haben, fühlen sich durch den Straßenverkehr mittel oder stark belastet. Auch bei den Maßnahmenvorschlägen wurden Maßnahmen zum Schutz gegen Verkehrslärm am häufigsten genannt (858 Nennungen zu Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs, Schallschutzwände an Straßen, Tunnelbau, lärmarmer Asphalt, passive Schallschutzmaßnahmen etc.). Am zweithäufigsten wurde der Lärm aus Veranstaltungen als störende Lärmquelle angeführt. Dadurch fühlen sich 52 % mittel oder stark belastet. Maßnahmenvorschläge zur Reduzierung von Lärm aus Veranstaltungen wurden 130 Mal angegeben (ebenfalls „2. Platz“). Oftmals wurde als Maßnahme „weniger Veranstaltungen“ vorgeschlagen. Dies zeigt deutlich, dass neben der Lautstärke vor allem auch die Anzahl der Veranstaltungen im Olympiaparkgelände als problematisch angesehen werden muss. Auf Grundlage der erstellten Konfliktpläne und der Befragungsergebnisse wird nun der Maßnahmenplan ausgearbeitet und dem Stadtrat vorgestellt. Neben der rein fachlichen Auswertung der Aktion unter Lärmgesichtspunkten ist es mit der gewählten Vorgehensweise gelungen, umfangreiche Informationen an die Bewohnerinnen und Bewohner des Gebietes zu geben, Informationsmöglichkeiten aufzuzeigen und das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken. Das belegt die hohe Beteiligungsrate. Nach wie vor erreichen auch jetzt noch das Referat für Gesundheit Anregungen aus diesem Gebiet. Referat für Gesundheit und Umwelt Dieter Kemmather, Rudolf Wieringer Vorgeschlagene Maßnahmen und die Anzahl der Nennungen: Maßnahmenvorschlag Anzahl der Nennungen wo wird die Maßnahme gewünscht Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs bzw. der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wie z.B.: Durchgangsverkehr verhindern; Schaffung von Anliegerstraßen; Parklizenz/Parkleitsystem; Tempo 30; Spielstraße; Bau eines durchgehenden Autobahnrings 303 gleichmäßig verteilt im gesamten Untersuchungsgebiet sowohl an Haupt-, als auch an Nebenstraßen Abschirmende Maßnahmen zum Schutz vor Verkehrslärm Errichtung von Schallschutzwänden / Schallschutzwällen / Straßenführung in Trog- oder Einschnittslage 205 schwerpunktmäßig: Landshuter Allee, GeorgBrauchle-Ring, Petuelring, Moosacher Straße, Dachauer Straße Maßnahmen zur Reduzierung von Lärm aus Veranstaltungen Lautstärkebegrenzung der Lautsprecheranlagen Früheres Ende der Musikveranstaltungen weniger Veranstaltungen Strengere Auflagen / Überwachung / Strafe 130 rund um den Olympiapark Passive Schallschutzmaßnahmen Schallschutzfenster / Balkonverglasung / vorgesetzte Glasfassade Maßnahmen zum Schutz vor Fluglärm Überflugverbot (für Hubschrauber, Zeppelin, Privatflugzeuge etc.); Kontrolle der Flughöhen; Reduzierung der Anzahl der Flüge 122 schwerpunktmäßig: Dachauer und Schleißheimer Straße 76 Olympiadorf, Wohngebiet Winzerer Straße/Hornstraße am Olympiapark Tunnel / Einhausung 63 Landshuter Alle (nördl. Dachauer + Pressestadt) Petuelring (nicht untertunnelter Bereich) Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sicherstellen durch: Geschwindigkeitskontrollen etc. 59 Dachauer Straße, Winzerer Straße, Ackermannstraße, Lerchenauer Straße Lärmarmer Asphalt 53 Landshuter Allee, Dachauer Straße, Schleißheimer Straße Reduzierung von Baulärm insbesondere U-Bahnbau 40 Olympiapark Nord, Hanauer Straße/Georg-BrauchleRing, Schleißheimer Straße Maßnahmen zum Schutz vor Gewerbelärm Errichtung von Schallschutzwänden / Schallschutzwällen; sonstige Maßnahmen bei Gewerbelärm 38 punktuell Transrapid Maßnahmen zum Schutz vor Lärm aus der geplanten Transrapid-Strecke bzw. kein Bau der TransrapidStrecke 33 Borstei, Pressestadt Verkehrslenkende Maßnahmen / Ampelschaltung z.B. Grüne Welle, weniger Ampeln, andere Ampelschaltung 32 Dachauer Straße, Lerchenauer Straße Schließung von Baulücken oder Toreinfahrten 21 punktuell Maßnahmen zum Schutz vor Gaststättenlärm 20 Dachauer Straße (nähe Leonrodplatz), sonst punktuell Umweltreport 49 Instrumentelle Biokommunikation mit QUANTEC® DER ERFOLG REICHE WEG von GO-RAINBOW Zu Problemlösungen im Bereich: Umwelt, Vieh-, Forst- und Landwirtschaft Wir leben in einer Zeit des schnellen Wandels. In einer Zeit, in der wir uns selten genug die Zeit nehmen, darüber ernsthaft nachzudenken, wie wirkungsvoll Lösungen, die schnell greifen, wirklich sind, und in wie weit sie der ursprünglichen Zielsetzung auch in Hinsicht auf die anfallenden Kosten tatsächlich dienen. Immer öfter zeigt uns sowohl der private als auch der berufliche Alltag, dass die rationale Annäherung an Problemstellungen und deren Lösungen zwar unverzichtbar ist, jedoch offensichtlich nur einen Teil des jenigen Spektrums abdeckt, das am Ende über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Rationale, äußerliche Faktoren und messbare Parameter wie Gewässerstrukturgüte, Bodenbeschaffenheit, Statistiken über Boden-, Milch-, Fleisch- oder sonstige Erträge bilden einen erheblich kleineren Anteil bei der problemorientierten Suche nach Ursache – Wirkungs – Zusammenhängen, als man bisher angenommen hat. Wir von GO-RAINBOW setzen mit QUANTEC® (ein Produkt der Firma M-TEC AG) eine Methode ein, die Ihnen höchst effizient auf der Basis quantenphysikalischer und morphogenetischer Forschungen und Erkenntnisse nun endlich die Möglichkeit bietet, auch die feinstofflichen, informellen Anteile Ihrer jeweiligen Problemsituation mit enormer Klarheit zu erfassen. Nach Rupert Sheldrake ist jede Materie, jedes biologische System (Mensch, Tier, Pflanze, Gewässer, Gebäude, Unternehmen, etc.) von einem morphogenetischen, formgebärenden Feld umgeben, das sämtliche Informationen über diese Materie enthält. Weiterhin haben biologische Systeme die Fähigkeit, außerhalb wahrnehmbarer bzw. messbarer Bereiche ständig miteinander zu kommunizieren (Biokommunikation). Instrumentelle Biokommunikation – und damit auch individuell in ökologisch und ökonomisch oft konkurrierenden Bereichen aus Umwelt, Vieh-, Forst- und Landwirtschaft höchst effizient einsetzbar – ist heute möglich, weil mit QUANTEC® ein Gerät existiert, das biologische Felder scannen (analysieren) und danach zielorientiert reinformieren kann. Mit QUANTEC® bringen wir aus dem jeweiligen morphischen Feld höchst wertvolle Informationen hinsichtlich der Defizite und Stolpersteine auf dem Weg zur Zielerreichung für Sie zur Anzeige. Aufgrund dieser Erkenntnis legen Sie mit unserer Hilfe in einem zweiten Schritt die zur Beseitigung Ihres jeweiligen Problems erforderlichen konkreten, physischen Maßnahmen fest, deren erfolgreiche Umsetzung dann QUANTEC® durch entsprechende feinstoffliche Re-Information des Feldes positiv unterstützt. Durch den Einsatz von QUANTEC® hilft Ihnen GO-RAINBOW nachhaltig bei: • Renaturierungsmaßnahmen • gesunder, bio-ökologischer Ertragssteigerung • finanzieller Ertragssteigerung • Reduzierung von - Tierarztkosten - chemischen Einsätzen ist oft nur eine Frage des Mutes. Trauen Sie sich zu, Anzeigen wie in dieser Broschüre oder einem unserer anderen Verlagsprodukte zu verkaufen? Sind Sie kontaktfreudig; verfügen Sie über gute Umgangsformen sowie den Willen zu einer korrekten Arbeit? Dann steht einer erfolgreichen und langfristigen Tätigkeit in unserem Team nichts im Weg! 04316 Leipzig · An der Hebemärchte 5 Telefon (03 41) 6 58 42 20 · Telefax (03 41) 6 58 42 77 E-Mail: mail@vsr-gmbh.de · Internet: www.vsr-gmbh.de 50 Umweltreport Umweltreport 51 Stadt und Landwirtschaft – wie passt das zusammen? Es mag manche verwundern, dass eine Stadt wie München Landwirtschaft betreibt. Nun ist aber die Nahrungsmittelproduktion im herkömmlichen Sinne nicht das Ziel unserer städtischen Agrarpolitik; die elf landwirtschaftlichen Gutbetriebe sind kein „landwirtschaftliches Steckenpferd“, sondern sie erfüllen in erster Linie die Aufgaben einer vorausschauenden Grundstücksvorratspolitik im Sinne einer „Zwischennutzung durch landwirtschaftliche Flächen“. Allerdings hat die Stadt München damit gleichzeitig auch die Chance, einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der ökologischen Zielperspektiven unserer Stadt zu bilden. In der heutigen Zeit werden von der Landwirtschaft vor allem Qualität und Verbrauchersicherheit, Transparenz der Erzeugung vom Acker bis zur Ladentheke und eine umweltgerechte Wirtschaftsweise gefordert. Deshalb erweist sich die Ende der 80er Jahre erfolgte grundsätzliche Weichenstellung in Richtung einer Umstellung der städtischen Gutsbetriebe auf ökologischen Landbau als richtig und zukunfts- weisend. So wurden seit 1989 sechs unserer elf Betriebe mit einer Gesamtfläche von 750 Hektar umgestellt und nach den Regeln der ökologischen Anbauverbände bewirtschaftet. Mit mehr als der Hälfte dieser Fläche ist die Stadt Mitglied bei Naturland e.V. (Buchhof und Delling). Auch bei den restlichen Betrieben, die derzeit wegen der gegebenen betrieblichen Voraussetzungen noch nicht umgestellt werden können, berücksichtigt die Stadt München so weit wie möglich die Prinzipien der Nachhaltigkeit und erzeugen in umweltschonender Wirtschaftsweise gesunde Qualitätsprodukte. Zum Beispiel halten die Landwirtschaftlichen Betriebe am Gut Karlshof in extensiver Form Ochsen unter Bedingungen, die den Ökorichtlinien entsprechen. Grüngürtel um München Im Burgfrieden gibt es noch cirka 100 landwirtschaftliche Betriebe. Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist mit rund 5000 Hektar immerhin noch größer als alle Erholungs- flächen (Grünanlagen, Parks, Sportanlagen) zusammen (rund 4500 Hektar). Wiesen und Felder sind wichtige Bestandteile des Grüngürtels, der seine Attraktivität als Naherholungsraum nicht nur aus Wäldern, Seen, Parks und Freizeiteinrichtungen bezieht, sondern auch aus den Strukturen einer intakten Agrarlandschaft erhält. Allerdings befindet sich nur ein kleiner Teil der städtischen landwirtschaftlich genutzten Flächen innerhalb des Burgfriedens. Der Großteil der Flächen liegt im Umland des Ballungsraumes. Im Rahmen der Umstellung auf ökologischen Landbau wurden für jeden Betrieb spezielle Landschaftspflegekonzepte erstellt und umgesetzt. So entstanden Streuobstbestände, Feldhecken und Feuchtbiotope. Gerade die Schaffung, die Erhaltung und die Pflege ökologischer Strukturen in der Kulturlandschaft bietet eine gute Möglichkeit den Aspekt von „Biotopschutz und Artenvielfalt“ in der praktischen Landwirtschaft, wie wir sie betreiben, nachhaltig zu verankern. Mehr und mehr an Bedeutung gewinnt die Bereitstellung und Pflege ökologischer Ausgleichsflächen (cirka 202 Hektar) für Baumaßnahmen wie zum Beispiel die Wohnbebauung auf der Nordheide, den Nordwestsammelkanal oder die Allianz Arena in Fröttmaning. All diese Maßnahmen sollen mit zur Verwirklichung einer „städteökologischen“ Zielvorstellung beitragen, Landwirtschaft für den Städter erleb- und nachvollziehbar zu machen, Ressourcen zu schonen, die im Ballungsraum ohnehin hohen Umwelt- 52 Umweltreport belastungen zu verringern und Freiräume für Menschen, Tiere und Pflanzen zu schaffen. In diesem Sinne verstehen sich die städtischen Güter auch als Bindeglied zwischen Stadt und Umland. Ökopädagogik Erlebnispädagogische Besuche für Schulklassen und Kindertagesstätten auf städtischen Gutsbetrieben sind bei Landwirtschaftlichen Betrieben ebenfalls ein Baustein, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Verschiedene Programme, die auf Schwerpunktthemen abgestimmt sind, stehen zur Auswahl. Dadurch lassen sich für Schulklassen über die jahrgangsübergreifende Umwelterziehung hinaus auch Lehrplanbezüge herstellen. Programmtitel sind z. B. • • • • • • „Abenteuer Boden unter Wiesen und Weiden“ „Das beschauliche Leben von Rindern und anderen Viechern“ „Bunte kleine Helfer des Ökobauern“ „Getreide – Kraftquelle zum Toben“ „Kartoffel – Tolle Knolle“ „Streuobstwiese – Ein Paradies für Mensch und Tier“ Das städtische Gut Riem, nahe des neuen Stadtteils Messestadt Riem, bietet darüber hinaus für Jung und Alt ein umfassendes Programm an, damit auch Großstadtbürger die Landwirtschaft kennenlernen. Höhepunkt des Programms ist das jährliche Hoffest, das zusammen mit verschiedenen Naturschutzverbänden und Erzeugergemeinschaften zum Erntedank gefeiert wird. An diesem Tag ist man sozusagen auf „du und du mit der Öko-Kuh“. Neben kulturellen und kulinarischen Genüssen, kommen auch landwirtschaftliche Zukunftsthemen nicht zu kurz. Denn auch im Bereich der Erzeugung und des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe versuchen die städtischen Güter, Vorbildfunktion zu übernehmen. So konnte in den vergangenen Jahren eine Reihe von Projekten verwirklicht werden, wie z.B. • • • • • eine Pflanzenölheizung und der Einsatz von Transportfahrzeugen mit Rapsölbetrieb. Fotovoltaikanlagen auf dem Gut Riem Die Nutzung der Biomasse kann ein wichtiger Bestandteil unserer Energieversorgung der Zukunft werden. Die Landwirtschaftlichen Betriebe gehen dabei bewusst auch neue Wege und zeigen beispielhaft, welche vielfältigen Möglichkeiten die Landwirtschaft zur Energiegewinnung hat. Keine Gentechnik auf städtischen Feldern Der Münchner Stadtrat hat bereits 1999 beschlossen, dass die städtischen Güter wie bisher weder Saatgut noch Futtermittel verwenden, die gentechnisch verändert wurden. Auch die Pächter landwirtschaftlicher Flächen haben sich diesem Verzicht angeschlossen, der inzwischen als zwingende Auflage in unseren Pachtverträgen enthalten ist. Zusammengefasst bedeutet das: Alle einzelnen Maßnahmen und Projekte müssen sich an dem Kriterium messen lassen, ob sie dazu dienen, nachhaltig für unsere Stadt natur- und menschenverträglichen Lebensraum zu erhalten oder wieder zurückzugewinnen. Damit wird aber deutlich, dass die Stadt, auch wenn es sich bei den landwirtschaftlichen Flächen nur um eine langfristige Grundstücksvorratspolitik handelt, eine agrarpolitische Verantwortung trägt. Kontakt: Weitere Informationen zu Schwerpunktthemen, Programmen und möglichen Lehrplanbezügen sowie Details zur Anmeldung erhalten Sie bei Landwirtschaftliche Betriebe Herr Dr. Alfons Bauschmid Freisinger Landstraße 153 80939 München Tel.: 089/32 46 86 13 E-Mail: alfons.bauschmid@muenchen.de eine Biogasanlage, zwei Heizungsanlagen für Holzhackschnitzel und Festholz, Umweltreport 53 Wenn die Wohnung krank macht... Belastungen in Innenräumen erkennen und beseitigen sorgt. Welchen Grund konnte es also noch haben, dass die Familie häufig krank wurde, schon morgens gerädert und gereizt war? Ein Arzt empfahl eine baubiologische Untersuchung der Wohnräume. Mit Erfolg: In der Luftprobe wurde eine erhöhte Zahl an Schimmelsporen gefunden. Hinter dem Polsterbett des Ehepaares hatte sich an der Außenwand unter der Tapete unbemerkt Schimmelpilz gebildet. Weitere Messungen brachten unnötigen Elektrosmog zum Vorschein: ein Lampenkabel unterm Bett und ein ununterbrochen funkendes Schnurlostelefon gleich neben dem Kopfende. Eine ganz normale Mietwohnung: 3 1/2 Zimmer im Mehrfamilienhaus, eine vierköpfige Familie, die Wohnung gepflegt, etwas Grün vor der Tür, im Süden Münchens gelegen. Familie H. zog vor rd. 10 Jahren ein, und Mann, Frau und Söhne fühlten sich immer etwas abgeschlagen. Aber der Arbeitstag war schließlich auch anstrengend. Allergien kamen hinzu, bei Frau H. außerdem Schlafstörungen. Man suchte nach Ursachen für die immer zahlreicheren Beschwerden. Die Ernährung war ausgewogen, für Bewegung und Ausgleich war ge- Der Schimmelbefall wurde saniert, das Telefon ersetzt, die Kabel auf Distanz gebracht. Gesunde Baustoffe und Produkte nach baubiologischer Empfehlung konnten die gesunde Wohnsituation wiederherstellen. Rund 90 % halten wir uns täglich in geschlossenen Räumen auf. Funkstrahlung, Elektrosmog, Schadstoffe und Schimmelpilze können sich dort „auf leisen Sohlen“ einschleichen und unser Wohlbefinden und Leistungsvermögen massiv beeinträchtigen. Chemische Substanzen kommen mit Klebern, Farben, Bodenbelägen und Möbeln in unsere Wohnung. Feuchteprobleme, manchmal erst durch neue, dichte Fenster ausgelöst, führen zu Schimmelbildung. Bombardiert uns dann noch die Elektroinstallation mit starken Feldern, stehen Lampe und Radiowecker zu nahe am Bett, funkt ein Mobilfunkmast oder der „kleine Bruder“, das DECT-Schnurlostelefon, permanent ins Domizil, dann macht das Immunsystem irgendwann schlapp. Bin ich betroffen? Ernste gesundheitliche Krisen, chronische Erschöpfung, Infektanfälligkeit, Allergien und Schlafprobleme sind einige markante Folgen. Unerklärliche Niedergeschlagenheit, depressive Stimmung, Ruhelosigkeit, Lern- und Konzentrationsstörungen – besonders auch bei Kindern – werden ebenfalls häufig beobachtet. Stoffwechsel- und Hormonstörungen, Blutbildveränderungen – sie können durch negative Einflüsse in der eigenen Wohnung entstehen. Der Schlafplatz sollte eine wichtige Oase der Ruhe sein. Hier halten wir uns viele Stunden auf, und die Körperabwehr läuft auf „Sparflamme“. Doch auch in der übrigen Wohnung und am Arbeitsplatz lohnt ein kritischer Blick. Strahlung, Elektrosmog und Schadstoffe lassen sich objektiv erfassen und effektiv reduzieren. Setzen Sie sich mit einem Baubiologen in Verbindung. Sie erhalten Rat, wie Sie sich schützen können und wie Untersuchungen Klarheit schaffen – es lohnt sich! Wohlbefinden und Vitalität bekommen eine neue Chance. Sich wohlfühlen in gesunder Atmosphäre Die Kunst in einer immer ungesunderen Umgebung gesund zu Wohnen, wird in unserer Zeit immer wichtiger. Staubpartikel, Elektrosmog, Lösemittel, Weichmacher – die Aufzählung lässt sich beliebig fortsetzen. Leider wissen wir schon heute – da kommt in Zukunft noch mehr auf uns zu. Ständig entstehen neue „Kunst-Stoffe“, deren Wirkung und Kreuzwirkungen nur unzureichend bekannt sind, trotzdem werden sie in vielen Gütern des täglichen Lebens eingesetzt. Abschotten, nicht drüber nachdenken, ein Problem anderer Leute würde jeder am liebsten daraus machen. Wir alle sind mehr oder weniger überfordert. Doch zumindest, wenn es um das eigene Zuhause geht, ist diese Haltung nicht mehr möglich. Ihre Wohnung oder Ihr Haus ist ein Ort der Regeneration und Erholung. Der Stress eines anstrengenden Tages lässt Zuhause merklich nach. Morgens ist man erfrischt und ausgeruht. Das sind Grundbedürfnisse, Anforderungen, die jeder an seine eigenen vier Wände stellt. Leider gilt diese Aussage vielfach nicht. Die neuen Stoffe, die pflegeleicht, preiswert, feuerhemmend usw. sind, haben sich mit viel Überzeugungskraft einen Weg in unsere Wohnungen gebahnt. Doch ist weniger nicht mehr? Was wirkt erholsam für meine Sinne – ein Abend mit Buch oder vor dem Fernseher? Naturstoffe in unserer Umgebung helfen dabei, die Sinne und den Körper zu regenerieren. Zu natürlicher Kraft zu finden. Denken Sie bei Neubezug oder Renovierung daran, etwas Gutes für Ihre Wohnung und für sich selbst zu tun. Der Weg führt über die Verwendung einer Naturfarbe auf den eigenen vier Wänden, über natürlich gewachsene Hölzer auf dem Boden bis hin zum Arbeiten mit Lehmprodukten. Lassen Sie sich anregen in einem der Münchner NaturBauHäuser. Das freundliche Ambiente und die professionelle Beratung werden Sie überzeugen. Münchner Schulkinder gehen mit dem Stadtförster in den Wald Seit 50 Jahren erfolgt die Betreuung des cirka 5.000 Hektar großen städtischen Waldbesitzes auf ökologisch ausgerichtete Art und Weise. Der naturgemäße Waldbau hat zum Ziel die Entwicklung, Erhaltung, Pflege und den Schutz von stabilen und elastischen Waldökosystemen, um nachhaltig und leistungsfähig alle an den Wald gerichteten Erfordernisse und ökologischen Verpflichtungen zu erfüllen. Die ökologische Waldwirtschaft strebt an, durch ganzheitliche Betrachtung der im Waldökosystem ablaufenden Prozesse und weitgehende Nutzung der in ihnen wirksamen Kräfte die ökologischen wie ökonomischen Bedingungen und Ergebnisse zu optimieren. Unsere Stadt ist zwar von vielen Wäldern umgeben, aber gerade Kinder wachsen oft in einer Umwelt auf, in der ihnen der Kontakt zur Natur und zum Wald verloren geht. Computer und Multimedia-Welt beherrschen den Tag der Kinder. Naturerlebnisse, die prägend für das spätere Verständnis von Naturvorgängen und ökologischen Zusammenhängen sind, werden ihnen zunehmend fremd. Viele Schulen versuchen diesem Trend entgegenzuwirken und bitten jedes Jahr um Waldführungen. Beim Waldspaziergang mit dem Förster geht es darum, bei den Kindern und Jugendlichen eine Begeisterung an der Natur spielerisch und erlebnisreich zu vermitteln. Ziel ist das „Walderleben.“ Es geht nicht in erster Linie um Wissensvermittlung, sondern um das Wohlfühlen in der Natur und um das Verständnis junger Menschen für den Wald. Sie sollen Freude daran entwickeln, den Wald zu erleben, dabei Pflanzen und Tiere zu entdecken und Geheimnisse zu erforschen. Die Kinder sollen den Wald als einen Ort erfahren, der Abenteuererlebnisse wieder möglich macht und zu spannenden Entdeckungen verhilft. Die Kinder nehmen Knospen von Bäumen unter die Lupe, entdecken Tierspuren und beobachten das Sozialleben der Bäume. Sie erforschen das Leben im Waldboden, lernen den Wald mit seinen unterschiedlichen „Stockwerken“ und Funktionen kennen. Sie sammeln Blätter und Nadeln, Stücke von Zweigen und Rinde, Moose und Fraßspuren. Der Wald wird mit allen fünf Sinnen erfahren: einen Baum ertasten, Vogelstimmen zuhören, Farben suchen, Holzarten „erriechen“ und zum Schluss die gute Waldbrot- 56 Umweltreport zeit, denn bei soviel Bewegung in der frischen Luft kommt der Hunger gewiss. Das Programm wird durch Bewegungsspiele aufgelockert, damit die Kinder sich körperlich austoben können: Wie die Eichhörnchen verstecken sie Nüsse und spüren diese wieder auf, wie Vogelpaare laufen zum Nesterbau und Nahrungssuche um die Wette. Sie spielen nach wie Rehe leben und Nahrung suchen. Waldmannschaften kicken mit Fichtenzapfen Hockey. „Zuerst habe ich keine Lust für die Wanderung gehabt. Aus der kleinen Wanderung wurde dann ein richtiges Abenteuer. Durch Laub stapfen, über Äste klettern und Dinge suchen. Die Spiele im Wald waren total cool. Wie richtige Agenten im Wald kamen wir uns vor. Ich wollte gar nicht mehr aufhören.“: Für Kinder bietet der Wald ein unerschöpfliches Betätigungsfeld. selbstständig einen kleinen Baum gepflanzt und einen Baum gefällt und zersägt haben. Der nachwachsende Rohstoff Holz, aber auch die Aufgaben eines Försters können so vermittelt werden. Die praktische Auseinandersetzung mit lebendigem Material ist für Kinder und Jugendliche immer besonders interessant. Zusammenhänge werden direkt erfahrbar gemacht und bleiben in Erinnerung. Die Kinder sollen aber auch dafür sensibilisiert werden, was unseren Wald gefährdet und nachhaltig schädigt. Sie sollen einen persönlichen Bezug zu „ihrem“ Wald bekommen. Denn nur was man kennt, wird man später auch schützen. Thomas Mayr Arbeit im Wald Jugendliche sind mit praktischer Arbeit im Wald zu begeistern. Das eigenhändige Durchführen von einfachen, körperlichen Arbeiten wie Bäume pflanzen oder Nistkastenkontrolle ebnet den Weg für weiterführende Erklärungen. Durch erlebnisorientierte Gruppenarbeit wird das Bewusstsein für den Wald und die Natur verbessert. Bei den Pflanzaktionen im Frühjahr begründen die Schulkinder ihren kleinen Laubholz-Schulwald. In entstandene Waldlücken pflanzen sie kleine Laubbäume wie Buchen, Eichen, Linden und Hainbuchen und helfen mit beim Umbau instabiler und überalterter Nadelholzwälder zu Mischbeständen. Es ist für sie oft einfacher vorstellbar und einsichtiger, wie ein Wald wächst, wenn sie Kontakt: Städt. Forstverwaltung Kommunalreferat der LH München Förster Thomas Mayr Forsthaus Gotzing 83629 Weyarn Tel.: 08020/90757-7 E-Mail: forstverwaltung.kom@muenchen.de Umweltreport 57 Der Deutsche Pavillon und seine Gärten auf der BUGA 2005 Einblicke in die Vielfalt und Nachhaltigkeit von Pflanzenkulturen Unter dem Motto „Biovision – Zukunft mit Pflanzen“ erhält der Besucher des Deutschen Pavillons auf der Bundesgartenschau (BUGA) 2005 in München Einblick in die lebendige Vielfalt der Kulturpflanzen und die Vorteile der Nachhaltigkeit für den Menschen. Wer die BUGA über den Südeingang betritt, der kann von der Freitreppe des Deutschen Pavillons aus einen herrlichen Blick über das 190 Hektar große Gelände genießen, bevor er sich auf den Weg durch die Gärten macht. Die Themengärten Der Deutsche Pavillon bietet aber nicht nur – abgesehen von der Seilbahn und den beiden Rodelhügeln – den höchsten begehbaren Aussichtspunkt auf der BUGA. Die einzigartige Holzscheiben-Architektur des Gebäudes schafft Raum für vier langgestreckte Themengärten, die vom Inneren fließend in die Freifläche übergehen: den Garten der Vielfalt, den Garten der Nützlinge, den Garten der nachwachsenden Rohstoffe und den Garten der heimischen Hölzer. Die Themen der Ausstellung im Innern setzen sich in 58 Umweltreport den Gärten unter freiem Himmel fort. Von außen kommend folgt man dem Weg der Pflanze – vom nachwachsenden Rohstoff bis hin zum modernen Produkt. Details für alle Gäste – für Familien und Schulklassen genauso wie für das Fachpublikum. Die Gärten im Freiland Die Ausstellung im Innern des Pavillons Im Zentrum des über 50 Meter langen und über 30 Metern breiten Baus liegt das Foyer der Nachhaltigkeit, in das alle vier Themengärten ein Stück hineinreichen. Von hier aus kann man sich einen ersten Überblick verschaffen und entscheiden, welchen Ausstellungsteil man zuerst erkundet. Die Themengärten im Biovision-Pavillon zeigen, dass eine informative Ausstellung auch Spaß machen kann. Einfallsreiche Ausstellungstechniken eröffnen den Besuchern einen spielerischen Zugang zu Fachthemen und sorgen für Eindrücke, die sie mit nach Hause nehmen. So können sie etwa einen Kornkäfer beim Knabbern belauschen oder dabei zuschauen, wie der australische Marienkäfer eine Schmierlauskolonie verspeist. Die Ausstellung bietet spannende und informative In den Gärten im Freiland können die Besucher die Vielfalt heimischer Nutzpflanzen bestaunen – von Heilkräutern bis hin zu Weinreben. Im Garten der Nützlinge können sie zum Beispiel hautnah beobachten, wie Nützlinge Schädlinge bekämpfen und wie eine biologische Falle funktioniert. Im Garten der Vielfalt wird unter anderem die Getreideevolution am Beispiel des Hafers gezeigt. Neben dem Getreide reifen im Garten der Vielfalt unter anderem fast 30 verschiedene Kartoffelsorten heran – Knollen in den verschiedensten Farben und Formen. Im Garten der nachwachsenden Rohstoffe werden vor allem Stärke- und Faserpflanzen angebaut. Aber auch viele Arznei- und Färbepflanzen sind zu sehen, etwa der Färberwaid, aus dem der echte blaue Indigo hergestellt wird. Wer sich nach dem Gang durch die Gärten eine genussvolle Pause gönnen möchte, der biegt in den Naschgarten ab. Hier können kleine und große Gartenfreunde in den Aromen frischer Kräuter und Früchte schwelgen, bevor sie sich aufmachen, von Süden her den Rest des BUGA-Geländes zu erkunden. Bilder vom Deutschen Pavillon auf der BUGA 2005 Wer 2003 die Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) in Rostock besuchte, der konnte die Ausstellung "Biovision" bereits bestaunen, denn dort hat der Deutsche Pavillon schon einmal für Nachhaltigkeit bei der Produktion und Verwendung von Pflanzen geworben. Unsere Bilder zeigen den Deutschen Pavillon wenig verändert auf der BUGA in München. So sehen die Besucher den Deutschen Pavillon, wenn sie vom Ort der Weltreligionen kommen (Bild 1). Die Außenanlagen beherbergen über 300 verschiedene Pflanzensorten. Immer wieder blühen die Flächen in unterschiedlichen Farben. Bild 2 zeigt die Insektenfutterwiese Anfang Juli, bestimmende Pflanze ist hier beispielsweise die gelbblühende Färberkamille. Von der 35 Stufen hohen Freitreppe, die über das Dach des Deutschen Pavillons führt, hat man einen schönen Blick über das Gelände der Gartenschau und weit darüber hinaus (Bild 3). Die Kräuterspirale (Bild 4) mitten im Naschgarten ist eins der Highlights im Deutschen Pavillon auf der BUGA. Die gepflanzten Kräuter verbreiten einen wunderbaren Duft, zudem besticht die Spirale durch ihr dekoratives Aussehen und ihre Nützlichkeit. Auch die Themengärten im Innern des Pavillons begeistern das wissbegierige Publikum. In jedem Ausstellungsteil gibt es bei zahlreichen spannenden Exponaten viel zu entdecken, beispielsweise im Garten der Nützlinge (Bild 5). Auch für kleine Kinder und bastelfreudige Besucher ist im Deutschen Pavillon bestens gesorgt. Nicht nur bei Langeweile oder schlechtem Wetter erfreut sich der Spielgarten steigender Beliebtheit. Hier können - ganz im Sinn der Nachhaltigkeit - aus eingefärbten Maisstärkechips die buntesten Kunstwerke gebaut werden. Im Internet haben Sie Gelegenheit, sich über die Ausstellung, die Gärten und das abwechselungsreiche Programm 2005 zu informieren. Die Seiten sind zu erreichen über die Webadresse www.biovision2005.de. Umweltreport 59 Auf dem „Grünen Campus“ macht Lernen Spaß BUGA-Projekt vom Kindergarten bis zur Seniorenbildung Die BUGA 05 wird auf unterhaltsame Weise Wissen vermitteln, sie wird ungewohnte Blickwinkel und neue Einsichten gewähren. Und zwar nachhaltig. Die Besucher sollen die BUGA 05 mit einem neuen Verständnis für Natur und vielen Impulsen verlassen. Dazu trägt auch das Projekt „Grüner Campus – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bei, das auf spannende und spielerische Weise Anregungen gibt. Im Umgang mit der Natur und mit den Mitmenschen, mit der Um-Welt im besten Sinne. Vom Kindergartenkind bis zur Seniorenbildung spannt sich der Bogen des pädagogischen Angebots auf dem „Grünen Campus“ der BUGA 05. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz in Osnabrück fördert den „Grünen Campus“ mit 250 000 Euro. „Bundesgartenschauen sind Publikumsmagnete und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung von Umweltwissen“, begründet DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde das finanzielle Engagement der Stiftung. „Das Projekt bietet mit seinem erlebnisorientierten Bildungsprogramm die einmalige Gelegenheit, Zehntausende Kindergartenkinder und Schüler für Fragen des Natur- und Umweltschutzes zu begeistern und ihre Umwelt-Kompetenzen zu fördern.“ Umweltverbände, die Fakultät der Sportwissenschaft an der TU München, der Fachbereich Wald und Forstwirtschaft der FH Weihenstephan, die Blindeninstitutsstiftung, Schulen, Kindergärten und zahlreiche weitere Verbände und Organisationen arbeiten gemeinsam mit der BUGA an der Umweltbildung. Deren Inhalte und Ziele haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Umweltbildung hat nicht mehr das Ziel, das Bewusstsein für die Schönheit und Schutzwürdigkeit von Natur und Umwelt zu vermitteln. Längst steht die ganzheitliche Förderung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund, geht es um eine dauerhafte zukunftsfähige umweltgerechte Entwicklung, die einen grundlegenden Wandel im Denken der Menschen voraussetzt. Damit wird auf der BUGA 05 schon im Kindergartenalter begonnen und das ist neu. Erstmals bei einer Bundesgartenschau wurde die Intention des „Grünen Klassenzimmers“, Schüler für Umweltthemen zu sensibilisieren, deutlich erweitert. Bei der BUGA 05 heißt das Projekt auch deshalb „Grüner Campus“, weil damit schon mit ganz kleinen Kindern begonnen wird und auch die Seniorenbildung und spezielle Programme für Blinde oder Behinderte Bestandteil des „Grünen Campus – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sein werden. Der „Grüne Campus“ wird sich an 21 Stationen über das gesamte BUGA-Gelände erstrecken. Die meisten sind mit Tischen und Stühlen wie in der Schule ausgestattet. Von der Blumenhalle über den Zellengarten, die Grünwerkstatt, den Konzerthain, den Badesee, bis hin zum Rodelhügel und dem Deutschen Pavillon verläuft der Wissens-Parcours. Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt „Grüner Campus“ auf der Bundesgartenschau München 2005. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist eine der größten Stiftungen in Europa. Sie unterstützt innovative beispielhafte Projekte zum Umweltschutz. Seit der Gründung im Jahr 1991 hat sie über 5000 Projekte mit mehr als einer Milliarde Euro Fördervolumen mitfinanziert. Die BUGA 05 kam dankenswerterweise in den Genuss einer hohen Summe als Förderung für ihren „Grünen Campus – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und damit zu einem herausragenden Angebot für ihre Gäste. 60 Umweltreport Erholungsparadies im Landschaftspark Der BUGA-See ist so groß wie 14 Fußballfelder Im Sommer baden und im Winter Schlittschuh laufen. Mit dem Landschaftspark und der BUGA 05 bekommen die Münchner vom kommenden Jahr an eine neue Erholungsoase, den 12 Hektar großen Badesee. 1,2 Millionen Kubikmeter Kies mussten ausgebaggert werden, um den See mit einer Größe von etwa 14 Fußballfeldern, einer Tiefe bis zu 18 Metern und einer gesamten Uferlänge von 1800 Metern Länge herzustellen. Mittels einer rundum führenden Schmaldichtwand entstand ein nahezu dichter „Trog“. Dadurch wird das Grundwasser weggedrückt und mit Pumpen von außen in den See gepumpt. Dieser abgedichtete Badesee mit hochliegendem Wasserspiegel gewährleistet konstant gute Badewasserqualität und einen gleichbleibenden Wasserspiegel, der rund vier Meter über dem mittleren Grundwasserspiegel liegt. Unter der Regie der MRG, der Maßnahmeträger München-Riem GmbH, ist der BUGA-Badesee entstanden. Der Untergrund auf dem ehemaligen Flughafengelände in München-Riem besteht aus bis zu 25 Meter mächtigen quartären Kiesschich- ten. Darunter liegen feinsandige, schluffige tertiäre Schichten, die den so genannten Grundwasserstauer bilden. Der mittlere Grundwasserspiegel im Bereich des Badesees liegt etwa sieben Meter unterhalb der Oberfläche. Der Badesee ist eigentlich eine riesige Badewanne. 1,2 Millionen Kubikmeter Kies wurden ausgebaggert und 37 000 Lkw-Ladungen waren nötig, um all das Material abzutransportieren. Die lange Lkw-Schlange hätte von München bis Stuttgart gereicht, hätte man sie aneinandergereiht. Perspektivenwechsel: Inmitten des großen Sees wirkten die Laster wie kleine LEGO-Autos. Dann wurde das Becken mit einer bis zu 27,5 Meter tiefen und 1900 Meter langen Einphasenschmaldichtwand fest umschlossen. Das entspricht einer Fläche von 38 000 Quadratmetern. Der See wird an der Südseite von drei Grundwasserbrunnen gespeist. Pumpen sorgen für den erforderlichen Wasseraustausch. In den Sommermonaten werden zu Spitzenzeiten 360 Liter pro Sekunde in den See gepumpt. Auf diese Weise wird der gesamte Inhalt des Sees alle 40 Tage einmal komplett umgewälzt. Die überlaufende Wassermenge wird in den Sickerbecken aufgefangen. Die beiden Überlaufbecken werden im Wechsel geflutet. Sumpfschwertlilien filtern für die eigene Photosynthese die Abfallstoffe aus dem Wasser und reinigen es, ehe es wieder im Grundwasser versickert. Umweltreport 61 Das Geheimnis des Mikrokosmos Im Senkgarten offenbart die Pflanzenwelt neue Dimensionen: In den Gärten der Potenzen und in der Plantage „Je weiter wir in das Unbekannte vordringen, desto größer und wunderbarer wird es“. Selbst im kleinsten Detail eines Pflanzengewebes steckt die ganze geheimnisvolle schöpferische Kraft der Natur. Nur wer ganz genau hinsieht, die aufregende Struktur eines schlichten Kastanienblattes studiert, in die Blütenkelche eines Rittersporns ganz tief eintaucht, der kann dem Bauplan der Pflanze auf die Spur kommen. Noch besser gelingt dies natürlich unter dem Mikroskop, und je stärker die Vergrößerung ist, desto spannender wird der Ausflug in neue Dimensionen des Sehen und Erlebens von Natur. Desto ungewöhnlicher die Perspektive. Der Größenveränderung in Zehnerpotenzen (zehn mal zehn mal....), der „Powers of Ten“, ist schon das amerikanische Architekten- und Designerpaar Ray und Charles Eames verfallen, die in ihrem viel beachteten Film (1977) der Zehnerpotenz huldigen. Mit dieser Maßeinheit lassen sich Distanzen von kosmischen Entfernungen bis hin zu winzigsten Durchmessern der Elementarteilchen verkleinern oder vergrößern. Auch die BUGA 05 lässt ihre Gäste im übertra- 62 Umweltreport genen Sinn durch ein „Mikroskop“ schauen. In den Gärten der Potenzen im Senkgarten werden Pflanzenteile und Strukturen in vier verschiedenen Zehnerpotenzen dargestellt. Und in der dazu gehörenden Plantage schrumpfen die Besucher auf die Größe eines Däumlings. Die Größenordnungen von Längen in der Natur, die sich der Mensch vorstellen kann, sind die seiner normalen Umge- Charles Lindbergh bung. Dies ist aber nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Längenskala, die im Prinzip nach oben offen ist. Jeder weiß in etwa, wie lang 1 m oder 1 cm ist. Eine Strecke der Länge 100 m abzustecken, ist schon schwieriger, spätestens bei 1000 m werden die Fehler beim Schätzen sehr groß. Wer kann sich dann noch vorstellen, wie lang 1000 km oder 100000 km sind? Das gleiche gilt für den Mikrokosmos. Wie lang ist ein Mikrometer (1 m=1/1 000 000 m), wie lang ein Pikometer (1 pm = 1/1 000 000 000 000 m)? Was sehr mathematisch und abstrakt klingt, ist bei der BUGA 05 im Senkgarten höchst ungewöhnlich, aber sehr anschaulich in den schönsten Formen und Farben umgesetzt. Der 3,50 Meter vom Niveau des umliegenden Ausstellungsgeländes abgesenkte Garten entwickelt durch seine kontrastreiche Gestaltung eine ganz eigene Dynamik, entworfen und gestaltet von Prof. Rainer Schmidt, Landschaftsarchitekten (München), dessen Idee des Spiels mit Makro und Mikro den Grundstein für das Leitmotiv der BUGA 05, den „Perspektivenwechsel“, gelegt hat. Der Senkgarten gliedert sich in zwei völlig unterschiedlich modellierte Bereiche, die vier Gärten der Potenzen und die Plantage, und bleibt als Daueranlage nach dem Ende der BUGA 05 Bestandteil des Landschaftsparks. Gärten der Potenzen Geometrische und organische Strukturen entstehen in den Gärten der Potenzen beim Vergrößern von Pflanzenteilen. Die vier Teilbereiche sind innerhalb einer geschnittenen Hainbuchenhecke und einer Mauer stark räumlich gefasst. Sie dienen als Inspiration für neue Gartenbilder. Grüntöne von Gräsern, Rasen, Kräutern und Bodendeckern bestimmen das Bild und kontrastieren das Rot der den Hintergrund dominierenden Mauer. Die Gärten der Potenzen sind außerdem in ihrer Kleinteiligkeit ein hübscher Gegensatz zur Größe und Weite des sich anschließenden Landschaftsparks. Garten der Potenz 10-6: Leicht könnte Halt und Orientierung verlieren, der traumverloren durch diesen Teil der Gärten der Potenzen geht. Schräg und schief sind die gegeneinander verschnittenen Ebenen, links und rechts des Wegs betört der Duft der Salbei-, Majoran- oder Kamillestauden. Die Zellwandstruktur einer Alge mit ihren Zellulosefibrillen liegt hier praktisch unter dem Mikroskop. Zum Größenverständnis: 10-6 steht für sechs Stellen hinter dem Komma, also 0,0000001m. Garten der Potenz 10-5: Das Eckenkollenchym (Teil des Stützgewebes) einer Taubnessel ist in dieser Vergrößerung selbst für Pflanzen-Experten überraschend schön und spannend zu erleben. Eben in völlig neuer Dimension. Dieser Gartenbereich ähnelt optisch einem Schachbrett. Dennoch: Keine der vielen einzelnen abgerundeten Flächen gleicht der anderen. Jede Fläche ist unterschiedlich groß und unterschiedlich geformt, sei es im Pflanzenbereich oder auf den Kiesflächen dazwischen. Wie überdimensionale Kerzen ragen Schachbrettblumen, Riesenzwiebeln oder Steppenkerzen aus den hohen Gräsern. Garten der Potenz 10-4: Der Hingucker schlechthin ist die stark vergrößerte Blattunterseite (Epidermiszelle) einer Sumpfdotterblume. Schon farblich ein Knaller, und dann auch noch die geschwungenen Formen der Wege zwischen den abgeflachten grünen Hügeln! Noch größer wird das Staunen, wenn die Besucher auf den knallorangen, mit weissen Kanten eingefassten Wegen in Schlangenlinien durch den Garten gehen. Ihr Gang wird plötzlich federnd leicht. Kein Wunder. Sie wandeln schließlich auf weichem Gummi. Noch nie war es spannender Natur zu erleben. Garten der Potenz 10-3: Der Querschnitt eines Lindenholzes liegt der sehr geometrischen Gestaltung dieses Gartenbereiches zugrunde. Die mit Holz belegten Wege zwischen den einzelnen Beeten führen rauf und runter – „Perspektivenwechsel“ eben. Wie freche Punkte ragen bunt die Taglilien aus den Kissenastern und interpretieren mikroskopische Strukturen völlig neu. Plantage „Perspektivenwechsel“, das heißt im Senkgarten auch reingehen, draufschauen (von der Seilbahn aus), reinschnuppern, rumhüpfen oder sich einfach mal reinlegen. Das wunderbare Erlebnis Natur im Senkgarten komplettiert als ganz bewusst gewählter Kontrast die Plantage mit einem aufgelockerten Raster aus Obstbäumen. Und nachdem der BUGA-Gast beim Lösen der Eintrittskarte quasi auf die Größe eines Däumlings schrumpft, trifft er auch hier wieder auf ungewohnte Dimensionen. Zwischen den Obstbäumen stehen riesengroße Blumentröge mit mediterranen Pflanzen, gerade so, als hätte Goliath sie eben abgestellt. Umweltreport 63 Natur vor der Haustür – die Kiesgrube Roth im Münchner Osten Kiesgrube im Wandel der Zeit Rund 50 Jahre wurde zwischen Waldperlach und Trudering im Münchner Osten Kies abgebaut. Ende der 1980er Jahre wurde die Kiesgrube aus Gründen des Immissionsschutzes geschlossen. In den darauf folgenden Jahren eroberte sich die Natur die nur teilweise wiederverfüllten Flächen zurück. Nahezu ungestört konnte sich das Gelände entwickeln. Der Neubau von Siedlungen im weiteren Umkreis machte die ehemalige Kiesgrube – obwohl der Zugang verboten war – zu einem Anziehungspunkt für Spaziergänger, Jogger und Radfahrer. Diese Nutzungen traten jedoch zunehmend in Konflikt mit den Belangen des Naturschutzes, den Sicherheitsaspekten und der in Teilbereichen beabsichtigten wirtschaftlichen Nutzung durch den Eigentümer, die Fritz Roth GmbH. Um diese Konflikte zu lösen, entwickelten die Fritz Roth GmbH und die Untere Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt München gemeinsam in einem kooperativen und transparente Prozess ein Pflege- und Entwicklungskonzept für das Gelände. Die Kiesgrube Roth im Münchner Osten 64 Umweltreport Die Kiesgrube Roth: ein wertvolles Biotop Aufgrund ihrer Arten- und Strukturvielfalt wurde die Kiesgrube Roth im Rahmen der zwischen 1981 und 1983 durchgeführten Stadtbiotopkartierung als wertvolles Biotop erfasst. Die Aktualisierung zwischen 1998 und 2000 hat ihren Wert bestätigt. Vielfältige Vegetation Die Kiesgrube Roth ist geprägt durch ein Mosaik verschiedener Pflanzen. Der jetzige Zustand bildet die einzelnen Stadien der Wiederbesiedlung ab. Auf den zuletzt abgebauten, im Westen liegenden Kiesflächen siedeln spärlich Gräser und Kräuter wie zum Beispiel Florentiner Habichtskraut, Rundblättrige Glockenblume, Kleine Braunelle sowie vereinzelt Weidengebüsche als Pionierpflanzen. Auf den etwas älteren, jedoch noch gehölzfreien Flächen haben sich so genannte Ruderal- oder Schuttfluren entwickelt. Hier fin- den sich unter anderem Goldrute, Ackerkratzdistel und Gemeiner Beifuß. Im mittleren Bereich nimmt der Gehölzanteil, insbesondere an Weiden sowie jungen Fichten, bereits zu und in den ältesten Abbauflächen im Osten wurden die Weiden bereits von langlebigeren Arten wie Eiche und Erle verdrängt. Den flächenmäßig größten Anteil der Kiesgrube Roth nehmen die verschiedenen Ausprägungen der Gebüsche ein, die als Pioniergehölze, als reifere Feldgehölze mit Bäumen und als Feuchtgebüsche am kleinen See vorkommen. Häufig sind verschiedene Weidenarten, wie Silber-Weide, Purpur- und Sal-Weide. Dazu kommen Sträucher wie Faulbaum, Holunder, Roter Hartriegel und Weißdorn. Typische Baumarten sind Schwarz-Erle und Birke sowie Grau-Erle, Zitter-Pappel, Spitz-Ahorn, Vogelbeere, Kiefer und Fichte. Insgesamt konnten in der Kiesgrube Roth 160 Pflanzenarten nachgewiesen werden, davon sechs, die in der Roten Liste als gefährdet bzw. stark gefährdet aufgeführt sind, z.B. die Sumpf-Ständelwurz, eine seltene Orchideenart. Besonders bedeutsam ist das Gelände als Ersatzlebensraum für Arten der Isar-Wildflussaue. Es kann als sensationell bezeichnet werden, dass der Flussufer-Haarahlenläufer hier vorkommt, eine typische Laufkäferart sandiger, hochgelegener Kiesbänke. Rohbodenbereiche mit Weidenaufwuchs sind die Habitate des bundesweit seltenen Ausgebuchteten Scheckenkäfers. Himmelblauer Bläuling Ausgebuchteter Scheckenkäfer Sumpf-Ständelwurz Die Bedeutung für Auenarten erwies sich auch für Wildbienen: So konnte die auentypische Sandbienen-Art Andrena apicata in München nur in der Kiesgrube im Truderinger Wald nachgewiesen werden. Gleichzeitig treten weitere für Auen typische Arten wie die Grauschwarze Weiden-Sandbiene auf. Großer Schillerfalter Die Kiesgrube Roth: ein wertvoller Lebensraum für Tiere Pflege- und Entwicklungskonzept Das strukturreiche Gelände der Kiesgrube bietet rund 30 Vogelarten Lebensraum, darunter der Dorngrasmücke und der Gebirgsstelze. Am Kiesweiher befindet sich eines der wenigen Brutvorkommen des bayernweit gefährdeten Zwergtauchers. In der Verlandungsvegetation, dem Übergang zwischen offener Wasserfläche und Ufer, brütet der in Bayern seltene Teichrohrsänger. Auch Grasfrosch und Erdkröte laichen in der Kiesgrube.. Grauschwarze Weiden-Sandbiene Grasfrosch Unter den Tagfaltern sind Idas-Bläuling und Himmelblauer Bläuling als Besiedler nährstoffarmer Brachen bzw. Magerrasen hervorzuheben, genauso wie Wald(rand)arten wie der Große Schillerfalter. Auch SaumArten wie Gelbwürfeliger Dickkopffalter und Perlgrasfalter sind im Grubengelände zu beobachten. Das Pflege- und Entwicklungskonzept versucht die Belange des Naturschutzes mit den unterschiedlichen Nutzungen in Einklang zu bringen. Die natürliche Vielfalt auf dem Gelände soll erhalten und gefördert werden. Dazu ist es wichtig, Vegetationstypen zu schützen, die für den Standort „Kiesgrube" charakteristisch sind. Durch gezielte Eingriffe entstehen differenzierte Bereiche, die sich zum Teil ungestört entwickeln können. Das heißt, dass die Nutzungen, die künftig auf dem Gelände zugelassen werden sollen, kanalisiert und auf bestimmte Bereiche beschränkt sein müssen. Nutzungsangebote Das Gelände ist „freie Natur” und daher grundsätzlich offen zugänglich. Für Naturfreunde, Radfahrer, Jogger und Spaziergänger bietet die Kiesgrube Erholung und Vielfalt zu jeder Jahreszeit. Die Kiesgrube Umweltreport 65 Roth eignet sich für eine sensible Nutzung und ist am besten für Menschen erlebbar, die es sanft und still erschließen und rücksichtsvoll mit der vorgefundenen Tier- und Pflanzenwelt umgehen. Der Grundwasserteich und vor allem die Schilfröhrichtzone sollen sich weiter ungestört entwickeln. Die nach Süden exponierten Kieshänge sollen offen gehalten werden. Auch hier ist der Fichtenaufwuchs zu reduzieren. Naturschutz und Landschaftspflege Pädagogischer Wert Das Konzept sieht vor, die verschiedenen Entwicklungsstufen einer Kiesgrube, angefangen von der eigentlichen Nutzung bis zum Entstehen eines Waldes, aufzuzeigen. Ausgehend vom westlichen Eingang soll zunächst die frühere Tätigkeit vergegenwärtigt werden. Dies geschieht durch die vorhandenen Materialanschüttungen. Die Flächen sind in diesem Bereich weitestgehend offen und bieten vielfältige Möglichkeiten. Somit können auch die Lebensräume der auf offene Standorte angewiesenen Bienen, Käfer und Schmetterlinge erhalten werden. Im mittleren Teil des Geländes soll der Übergang von den offenen Flächen zum grasbestandenen Stadium und vereinzelten Weidenaufwuchs gezeigt werden. Die vorhanden Gehölzbestände werden stellenweise ausgelichtet und zurückgedrängt, die Grasflächen zum Teil als Schafweiden genutzt. Nach Osten wird der Gehölzbestand immer dichter. Er wird in seiner Struktur belassen, das heißt die Weiden werden bald durch Gehölze wie Eiche, Erle etc. verdrängt werden. Diese Bereiche bleiben sich selbst überlassen. Nur an den Rändern wird der übermäßige Fichtenaufwuchs entfernt. Als herausragendes Industriedenkmal in der Stadt München ist die Kiesgrube Roth auch zur pädagogischen Nutzung geeignet. Anschaulich kann dargestellt werden, wie sich die Natur vorrübergehend industriell genutzte Bereiche zurückerobern kann. Für diesen Zweck wird im Südwesten eine Fläche angeboten, auf der Kindergärten oder Schulklassen einen „Unterricht im Freien" abhalten können. Erste Maßnahmen und Erfolgskontrolle Erste Maßnahmen wurden im Herbst 2001 begonnen. Dabei wurde das bereits entstandene Fußwegenetz um das Grubengelände ausgebaut und gesichert. Das alte Kieswerk, die Garagen, Werkstatt und Unterkunftsgebäude wurden abgerissen. Nur die Stabrohrmühle aus den 1930er Jahren sowie die Bürovilla unter alten Bäumen erinnern heute noch an den Kiesbetrieb. In Abständen von fünf bis zehn Jahren wird die Entwicklung kontrolliert. Nur so kann dieser einmalige Standort in seiner Vielfalt erhalten bleiben. Kleine Mosaikjungfer Die Natur erobert sich nach und nach die frühere Abbaufläche zurück. 66 Umweltreport Perspektive Der Pflege- und Entwicklungsplan stellt den aktuellen Bestand der Vegetation in der Kiesgrube Roth dar. Er schlägt Ziele und Maßnahmen für die langfristige Entwicklung der einzelnen Biotoptypen und die Nutzung durch den Menschen vor. Die Kiesgrube Roth soll im Großen und Ganzen in ihrem jetzigen Zustand erhalten werden bzw. natürliche Entwicklungen sollen weitgehend zugelassen werden. Nur behutsame Pflegemaßnahmen, wie zum Beispiel das Entfernen von Fichten zu Gunsten von standortgerechten Sträucher und Laubbäumen sind zunächst vorgesehen. Da viele Arten der Bienen, Käfer und Schmetterlinge jedoch auf offene Standorte angewiesen sind, ist es erforderlich, ausgewählte Bereiche durch gezielte Gehölzentfernung offen zu halten. Die vorhandenen Wege wurden bereits instandgesetzt und gefährliche Erosionsrinnen im Hangbereich beseitigt. Die Besucherinnen und Besucher bewegen sich im Landschaftsschutzgebiet und werden gebeten, die hier geltenden Regeln zum Schutze der Natur zu beachten. Jede Beschädigung von Flora und Fauna ist verboten. Auch über die naturgebundene Erholung hinausgehende Nutzungen wie Grillen und Lagern sind im Interesse des Erhalts der reizvollen, naturnahen Situation nicht gestattet. Der Pflege- und Entwicklungsplan ist die Grundlage für die weitere Entwicklung der Kiesgrube Roth als naturnahes Gelände, das Biotop- und Artenschutz mit Erholung für den Menschen verbindet. Es bietet mannigfaltige Möglichkeiten für Naturbeobachtung und Naturerfahrung. Aufgrund ihrer guten Erreichbarkeit hat sich die Kiesgrube Roth zu einem beliebten Ausflugsziel „vor der Haustür“ entwickelt, aufgrund ihrer Artenvielfalt ist sie eine Bereicherung im monostrukturierten Fichtenforst – eine Oase im Truderinger Wald. Text: Michael Roth; Astrid Sacher, Referat für Stadtplanung und Bauordnung; Mahl Gebhard Landschaftsarchitekten BDLA Redaktion: Anne Hogeback, Referat für Stadtplanung und Bauordnung Fotos: Michael Volkmann, München; Mahl Gebhard Landschaftsarchitekten BDLA, Markus Bräu, Referat für Gesundheit und Umwelt Interview mit Herrn Dr. Reinstorff aus Hamburg wendig wurde, für den Vertrieb und die Herstellung dieser innovativen Produkte ein eigenes Pharmazeutisches Unternehmen zu gründen, entstand 1996 die „Reiko“ (=Reinstorff-Koch) Pharma Vertriebs GmbH in Hamburg, deren Geschäftsführer ich bin. Unsere sechs Produkte heißen: • Carbonylgruppen, comp.-Ampullen (SSR) • Carbonylgruppen, comp.-Ampullen SSR I • Carbonylgruppen-Ampullen • Rhodizonsäure comp.-Ampullen N • Carbonylgruppen Aerosol • Parabenzochinon-Ampullen Herr Doktor Reinstorff, Ihre Praxis befindet sich in Hamburg, aber trotzdem möchten Sie unsere Leser auch in anderen Städten ansprechen und erreichen. Warum? Ich bin seit 1973 Hausarzt in Hamburg. Aber ich beschäftige mich auch seit 40 Jahren mit den Forschungen von Herrn Prof. W. F. Koch, der in den USA als erster mit den Substanzen gearbeitet hat, von denen heute fast jeder Therapeut spricht: den „Radikalfängern“. Diese werden in der sog. „Orthomolekularen Therapie“ in Dosen angewendet, die für eine allopathische Substitution geeignet scheinen. Herr Prof. Koch hat jedoch zeigen können, wo einige Radikalfänger gezielt an so wichtigen Weichenstellungen im Intermediärstoffwechsel ansetzen, dass schon homöopathische D6Dosen von diesen – teils im gesunden Stoffwechsel auch vorhandenen – Stoffen typische Heilwirkungen auslösen. Besonders eindrucksvoll konnte er die guten Wirkungen von den ringförmigen Chinonen bei Virusinfektionen und von bestimmten kettenförmigen Substanzen bei gut- und bösartigen chronischen Erkrankungen zeigen. Dies an Hand von Wirkungen, die man mit ihren entzündungshemmenden Effekten einerseits sonst nur bei Kortikoiden und mit ihren immunstimulierenden Einflüssen andererseits sonst nur bei Impfstoffen sieht. Die kettenförmigen Substanzen, die man in dieser Form und Zusammensetzung „Polyketone“ nennt, können also sowohl eine antiallergische als auch eine das Immunsystem anregende Wirkung entfalten, wenn sie im Wechsel mit den Chinonen gegeben werden. Bitte erläutern Sie uns, welche Produkte bzw. Dienstleistungen Sie anbieten. Ich sah es schon 1975 als meine Aufgabe an, nach den guten Erfolgen von Herrn Prof. Koch und seinen Mitarbeitern in den USA diese Substanzen auch in die Homöopathie in Deutschland einzuführen und sie damit später sogar Therapeuten in ganz Europa verfügbar zu machen. Als es not- Welche Zielgruppen sprechen Sie an? Unternehmen? Behörden? Ärzte? Privatleute? Natürlich sprechen wir zunächst die Therapeuten an – also Ärzte und Heilpraktiker-, außerdem natürlich auch die Apotheker. Da die Produkte zwar apothekenpflichtig, aber nicht verschreibungspflichtig sind, kann generell jedermann diese Präparate für sich ohne Rezept kaufen, die wie viele andere homöopathische Medikamente relativ preiswert sind. Denn die fünf als Ampullen zur Injektion registrierten Medikamente können auch ohne weiteres als Trinkampullen und als solche sogar ohne Gefahr bei Kindern angewendet werden. Da sie geschmacklos wie Wasser sind, nehmen sogar Kleinkinder sie gern ein. Das klassische Präparat zur peroralen Einnahme ist natürlich der Mundspray mit dem Namen „Carbonylgruppen-Aerosol“. Da dieser Mundspray 50 % Alkohol enthält, ist er allerdings bei Kindern und Alkoholkranken nicht anzuwenden. Typische Zielgruppen für alle sechs Präparate sind außerdem gewerbliche und behördliche Unternehmen, die sich keine grippekranken oder in der Immunabwehr geschwächten Mitarbeiter leisten wollen und können. Besonders gilt dies natürlich für Großunternehmen wie Opel, Mercedes, Siemens, VW, Ford, BMW etc. um nur einige zu nennen. Welche Probleme sollte diese Zielgruppen haben, um sich an Sie zu wenden? Heute ist es für immer mehr Menschen sehr wichtig, nicht durch fieberhafte Virusinfektionen Arbeitsunfähigkeit zu erleiden und auch Mütter sind froh, wenn ihre Kinder nicht jeden Infekt im Kindergarten „einfangen“ und zu Hause dann auch noch verbreiten, so dass bei ihnen Verdienstausfall entsteht. Welche Möglichkeiten haben Sie, wirksam einzuschreiten und zu helfen, wenn z.B. radioaktive Belastungen oder solche durch Abgase vorliegen? Heute wird der Umweltschutz gerade in Großbetrieben sehr wichtig genommen, aber es gibt viele Arbeiter und Angestellte, die unter Schadstoffbelastungen am Arbeitsplatz aus früheren Jahrzehnten leiden – gerade besonders auch aus den ehemaligen DDR-Betrieben. Die gefährlichsten Folgen zeigen radioaktive Belastungen in der Spätzeit, wie wir sie z. B. bei den Arbeitern im Uranabbau sehen. Dort sind z. B. radioaktiv strahlende Schwermetalle wie Caesium und Strontium vorhanden. Da der menschliche Körper die Radioaktivität nicht erkennen kann, baut er diese Substanzen z. B. wie Kalzium in seinen Knochen ein. Daher müssen ihm Stoffe wie die Rhodizonsäure in kleinen Dosen zugeführt werden, die in der Chemie schon lange als Fällungsmittel für Schwermetalle verwendet wird und diese Aufgabe auch in homöopathischer Zubereitung im menschlichen Organismus unter bestimmten Voraussetzungen erfüllen kann. Dieser Therapieansatz wird z. B. von einer Magdeburger Ärztin sehr erfolgreich bei Kindern aus Tschernobyl angewendet, die nach dreiwöchiger Behandlung in ihrer Praxis mit den „Rhodizonsäure compositum Ampullen N“ für mindestens zwölf Monate in ihrer Heimat gegen solche Infekte gefeit sind, die all ihre nicht behandelten Spielkameraden in Tschernobyl leider durchmachen müssen und dabei jedesmal sehr geschwächt werden. Das ist doch ein schöner Hinweis darauf, dass man auch radioaktiv belastete Menschen nicht nur ihrem schweren Schicksal überlassen muss, sondern ihnen helfen kann, wieder mehr Gesundheit und Lebensqualität zu spüren. Denn diese Menschen leben oft in einem Umfeld, das nicht nur radioaktiv, sondern auch durch Luftschadstoffe belastet ist. Sie haben also nicht nur das Risiko, früher und schwerer an Krebs zu erkranken als weniger belastete Menschen, sondern auch immer häufiger Infekte mit Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen sowie alle Spätfolgen wie Lungenüberblähungen etc. zu bekommen. Ähnliches gilt auch in anderen Katastrophengebieten: wie z. B. bei den vielen Flutopfern, die plötzlich durch Masern und andere Kinderkrankheiten viraler Genese gefährdet sind. Hier konnten wir mit diesen Medikamenten als Spenden helfen, wenn Impfungen aus irgendwelchen Gründen nicht möglich waren. Wie können unsere Leser Sie am besten erreichen, und zu welchen Zeiten? Wir haben eine Telefon-Hotline eingerichtet, die montags, dienstags, donnerstags und freitags von 12.00-12.30 Uhr unter der Tel.-Nr. 040-520 05 51 oder ständig per Fax-Nr. 040-520 33 10 zu erreichen ist. Herr Dr. Reinstorff, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. „REIKO“ Pharma Vertriebsgesellschaft mbH 22417 Hamburg, Bruno-Lauenroth-Weg 31 Tel.: 040-520 05 51, Fax: 040-520 33 10