CVJM-Informationen 1-2015
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CVJM-Informationen 1-2015
CVJM-Informationen Nachrichtenmagazin des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland e. V. 1 |2015 März Roland Werner im Interview „CVJM bewegt“ startet im Mai Jubiläum: 100 Jahre Jungschar Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Gesamtverband Bildungswerk 3 Editorial >> Gottes Sache geht weiter 4-11 Gesamtverband CVJM-Hochschule/Kolleg 20-23 >> Studierende führen Stadtteilprojekt durch Bild oben: Großer Schock in Niger: Radikale Islamisten haben Kirchen, Schulen und Geschäfte von Christen niedergebrannt und zerstört (S. 17). >> Vom Heft zum Themenportal >> Ehemaligentreffen: „Jedes Jahr spannend und interessant“ >> CVJM-Leitungskongress entfällt >> Jugendpreis für Carina Jirmann >> Guter Schritt zur rechten Zeit >> Intensives Erleben in Südafrika >> Sei dabei! CVJM sucht noch Mitarbeitende für den Kirchentag 2015 >> Studierende treffen Bundestagsabgeordnete >> Stengel erhält die Jungschar-Medaille Mitgliedsverbände >> Nehlsen in den Vorstand der aej gewählt Bayern >> „Es kostet nichts, nur das Leben“ >> Jugendforum: „Es wird kräftig weitergearbeitet“ Westbund/AG >> „Ich bin nicht aus der Welt“ 12-13 >> Gastfreundschaft ist unsere Leidenschaft Internationale Arbeit CJD 14-17 >> Miteinander austauschen – voneinander lernen 25 Pfalz/Ostwerk >> Nach Anschlag auf Christen in Niger: CVJM-Gesamtverband spendet 8.000 Euro >> Hauptamtlichenkonferenz in Helsinki 18-19 >> Ein Tool, das Sport und Glauben verbindet 27 28 29 >> SPD-Vize referiert im Sunderhof EJW 30 >> „Schritte gegen Tritte“ geht weiter >> CVJM bewegt: Eintragen – mitmachen Fritz Pawelzik >> „Sportarbeit ist Bildungsarbeit“ >> Nachruf auf Fritz Pawelzik CVJM-Informationen 1 | 2015 26 >> Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeichnet CVJM KatzweilerMehlbach-Hirschhorn aus VHM/Norddeutschland Evangelisches Jugendwerk in Württemberg (EJW) Haeberlinstraße 1-3, 70563 Stuttgart Telefon 0711 - 97 81-0, Fax 0711 - 97 81-30 info@ejwue.de CVJM-Landesverband Bayern e. V. Schweinauer Hauptstr. 38, 90441 Nürnberg Telefon 0911 - 628 14-0, Fax 0911 - 628 14-99 info@cvjm-bayern.de CVJM Norddeutschland e. V. Birkenstraße 34, 28195 Bremen, Telefon 0421 - 169 12-95, Fax 0421 - 165 48-32 buero@cvjm-norddeutschland.de CVJM-Landesverband Baden e. V. „Schloß Unteröwisheim“Mühlweg 10, 76703 Kraichtal, Telefon 07251 - 982 46-10, Fax 07251 - 982 46-19, info@cvjmbaden.de >> Das Jahr der Dankbarkeit >> „Die Arbeit tut mir gut“ 2 24 >> Einzigartigkeit erkennen Sachsen >> CVJM möchte populäres Baumhaus-Projekt europaweit bekannt machen Sport CVJM-Westbund e. V. Bundeshöhe 6, 42285 Wuppertal Telefon 0202 - 57 42 11, Fax 0202 - 57 42 42 info@cvjm-westbund.de >> Mit "Werkstatt der Hoffnung" ins neue Jahr >> „Christival 2016“ ist online gegangen CVJM-Gästehäuser Mitgliedsverbände des CVJM-Gesamtverbandes: >> 100 Jahre CVJM-Jungschar: Feier mit! >> Erste Schritte auf dem gemeinsamen Weg Coverbild: Der Abschied: Nach vier Jahren beim CVJM-Gesamtverband wird Roland Werner am 31. März aus seinem Amt als Generalsekretär ausscheiden. 31 CVJM Pfalz e. V. – Evangelischer Jugendverband Johannisstraße 32, 67697 Otterberg Telefon 06301 - 71 50-0, Fax 06301 - 71 50-49 info@cvjm-pfalz.de CVJM-Ostwerk e. V. Landesverband Berlin-Brandenburg Sophienstraße 19, 10178 Berlin-Mitte Telefon 030 - 28 4 9 7 7-0, Fax 030 - 28 4 9 7 7-17 info@cvjm-ostwerk.de CVJM-Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. St.-Michael-Straße 46, 39112 Magdeburg Telefon 03 91 - 28 03 34-0, Fax 0391 - 28 03 34-11 info@cvjm-sachsen-anhalt.de CVJM-Landesverband Sachsen e. V. Leipziger Straße 220, 01139 Dresden Telefon 0351 - 317 92 97, Fax 0351 - 317 92 96 post@cvjm-sachsen.de CVJM Thüringen e. V. Evangelisches Jugendwerk Gerberstraße 14a, 99089 Erfurt Telefon 0361 - 264 65-0, Fax 0361 - 264 65-20 info@cvjm-thueringen.de CVJM-Landesverband Schlesische Oberlausitz e. V. Johannes-Wüsten-Straße 21, 02826 Görlitz Telefon 03581 - 40 09 72, Fax 03581 - 40 09 34 info@cvjm-schlesien.de Arbeitsgemeinschaft der CVJM Deutschlands e. V. Hirzsteinstraße 17, 34131 Kassel Telefon 0561 - 314 99 99, Fax 0561 - 314 99 98 info@cvjm-ag.de Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e. V. (CJD) Teckstraße 23, 73061 Ebersbach/Fils Telefon 07163 - 930-0, Fax 07163 - 930-280 cjd@cjd.de Editorial Gottes Sache geht weiter Impressum Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde des CVJM! Herausgeber: CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V. Im Druseltal 8, 34131 Kassel Postfach 41 01 54, 34063 Kassel Telefon (05 61) 30 87-0 Telefax (05 61) 30 87-270 E-Mail presse@cvjm.de Internet www.cvjm.de Konto-Nr. 2 13, BLZ 520 604 10, EKK, Kassel IBAN: DE05 5206 0410 0000 0053 47 BIC: GENODEF1EK1 Zum letzten Mal grüße ich euch und Sie an dieser Stelle. Auch wenn meine Zeit im CVJM-Gesamtverband zu Ende geht, ist das kein Schlusspunkt. Weder für mich persönlich – und erst recht nicht, das ist klar – für den CVJM. Gottes Sache geht weiter, bis er selbst sie zu seinem großen Ziel führt. So ist es ein Doppelpunkt, auch für mich: An vielen Stellen werde ich in den nächsten Monaten und Jahren noch in der CVJM-Familie unterwegs sein, als Verkündiger, als Ermutiger, als Mentor. Und im CVJM-Gesamtverband liegen auch neue Aufgaben vor uns. Obwohl der Leitungskongress abgesagt wurde, sind die Themen, die uns da beschäftigen sollten, von großer Bedeutung für unseren weiteren Weg. Identität, Auftrag, Vision – diese drei Schlagworte stellen entscheidende Fragen. Identität: Wer sind wir als CVJM? Was ist unser Ur-Eigenstes, unsere Berufung innerhalb des Reiches Gottes in dieser Welt? Auftrag: Was hat Gott uns anvertraut? Die jungen Leute, das ist klar. Eine ganzheitliche Mission, die alle Bereiche umfasst: Leib, Seele, Geist. Der Blick für den Einzelnen und zugleich auf die Gesellschaft, auf Zusammenhänge vor Ort und auch international. Und drittens: Vision. Das ist vielleicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt die spannendste Aufgabe: Wohin wollen wir als CVJM? Was zeigt uns Gott als Zielpunkte für unsere Arbeit? Und wie sehen die Schritte dahin aus? V.i.S.d.P.: Dr. Dr. Roland Werner, Generalsekretär; Redaktion: Matthias Schultz, Referent für Kommunikation; Corporate Design: Gute Botschafter GmbH, Köln am Rhein/Haltern am See; Magazin-Gestaltung: Gerd Casper, CVJM; Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn Bildnachweis: Nathanael Volke (1, 4-11, 19, 21), Matthias Schultz (7), Ramon Haag (12,13), Alexandros Lazaridis (15), Dr. Florian Karcher (20), Evangelische Landeskirche der Pfalz (22), Marika Ratthei (26), Thomas Richter (27), DIFÄM, Ulrich Graf (30). Gottes Sache geht weiter. Das ist gewiss. In diesem Sinne grüße ich auch diesmal ganz herzlich – und in der Vorfreude auf viele gute Begegnungen und Zusammenarbeit – im CVJM und darüber hinaus. Herzlich, dein/ihr/euer Die bei der Herstellung entstandenen CO2Emissionen wurden durch Investoren in das Kilmaschutzprojekt „Kompostieren Kapstadt, Südafrika“ stillgelegt. Die CVJM-Informationen erscheinen viermal im Jahr in einer Auflage von 5 200 Stück. Sie enthalten Berichte und Informationen aus dem deutschen CVJM und können kostenlos von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden des CVJM in Deutschland sowie von weiteren Interessierten bezogen werden. Um die nächsten CVJM-Informationen per Post zu erhalten, reicht eine formlose Bestellung (bitte vollständige Postadresse angeben) an die oben genannte Adresse oder per E-Mail an versand@cvjm.de. Auf diesem Weg können auch Anschriftsänderungen getätigt werden. Nächster Redaktionsschluss: 20. April 2015 Die Herstellung der CVJM-Informationen wird unterstützt vom: Roland Werner Dr. phil. et theol. Generalsekretär CVJM-Gesamtverband CVJM-Informationen 1 | 2015 3 Gesamtverband „Ich bin nicht aus der Welt“ eitere Richtung ist Lehren und w Forschen im Hochschulbereich. Und auch die Begleitung missionarischer Gründungsprojekte. Woran erinnerst du dich in deiner Zeit beim CVJM gern zurück, was hat dir Freude bereitet? Schon vor meiner Zeit als Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes hatte ich viele Freunde und Verbindungen im CVJM, durch JesusHouse, und natürlich durch die drei Christivals, die ich als Vorsitzender geleitet habe, in Dresden 1996, in Kassel 2002 und in Bremen 2008. Und natürlich auch durch die fast sechsmonatige Mitarbeit meiner Frau Elke und mir beim Pavillon der Hoffnung in Hannover im Jahr 2000. Wenn ich auf die CVJM-Zeit 2011 bis 2015 schaue, sind es vor allem die Begegnungen mit CVJMern vor Ort, und auch die internationalen Kontakte, die mir am meisten Freude gemacht haben. Gerade im YMCA Am 31. März ist Schluss: Im Interview blickt Roland Werner auf seine vierjährige Amtszeit als Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbands zurück Europe und auch auf der Weltebene konnte ich mithelfen, dass das „C“ im Nach vierjähriger Tätigkeit als 2015 geplant, viele davon in CVJM- „YMCA“ wieder stärker wahrgenomGeneralsekretär des CVJM-Gesamt- Ortsvereinen, die ich auch wahrneh- men und ernst genommen wird. Das verbandes in Deutschland e. V. wird men werde. In der Zukunft will ich haben mir viele internationale YMCADr. Dr. Roland Werner auf eigenen auf jeden Fall noch mehr Zeit und ler zurückgemeldet. Auch die FreundWunsch zum 31. März 2015 aus Kraft in die direkte Verkündigung und schaften gerade im Kreis der Generaldem Amt des Generalsekretärs aus- Evangelisation investieren, im Inland sekretäre waren und sind wertvoll, scheiden. Er will sich in Zukunft und im Ausland. Zweitens, Schreiben: und werden sicher auch bleiben. Der Unterricht an Kolleg und noch stärker auf inhaltliche, schrift- Einige Buchprojekte sind geplant bzw. stellerische und verkündigende ich bin mittendrin und brauche Zeit Hochschule war eine wertvolle Erfahrung. Von jungen Leuten kann ich Arbeit konzentrieren, als es in den zum Weiterschreiben. Drittens, Bibel: Und dann möchte viel lernen. Und was mich besonders Jahren seines Dienstes im CVJMGesamtverband möglich war. Weni- ich mich vor allem der Bibelüberset- dankbar macht, ist, dass meine Vision, ge Wochen vor seiner Verabschie- zung widmen – dem schon lange das Reformationsjubiläum 2017 dung erklärt er im Interview, wie es währenden Bibelprojekt in Afrika und missionarisch – und öffentlichkeitsfür ihn weitergeht, worauf er gern vielleicht auch dem Alten Testament wirksam – zu nutzen, nicht mit meizurückschaut und in welcher Form für meine deutsche Übersetzung nem Weggang begraben wird, son„das buch“. Viertens, Zeit für Mento- dern dass viele CVJMer die große er dem CVJM erhalten bleibt. ring: Das ist mir auch sehr wichtig: Chance, die in diesem Jahr liegt, Ich möchte mir wieder mehr Zeit erkannt und sich zu eigen gemacht Roland, deine Zeit als Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbands neigt für Menschen nehmen können, vor haben. allem für junge Leiter – in Mentoring, sich dem Ende zu. Wie geht es für Coaching und geistlicher Begleitung. Wofür bist du dankbar? dich jetzt genau weiter? Das sind vier Eckpunkte, die ich Ich finde, wir konnten in den verganIch bete um Gottes Führung für den nächsten Abschnitt. Es ist noch völ- jetzt schon sehe, neben manchen genen Jahren sowohl im Bildungswerk lig offen, wie es weitergeht. Dennoch Ehrenämtern, die bleiben, wie zum als auch im Gesamtverband hoch sind manche Eckpunkte schon klar. Beispiel dem Vorsitz von proChrist. engagierte und kompetente MitarErstens, Verkündigung: Es sind noch Und was darüber hinaus noch kommt, beiter einstellen. Dass ich daran mitviele Verkündigungsdienste im Jahr wird sich zeigen. Eine mögliche wirken konnte, macht mich dankbar. 4 CVJM-Informationen 1 | 2015 abend zwischen Dozentinnen/Dozenten und Referentinnen/Referenten in Dassel, als unser Team beim Kegeln nach langem, erbittertem Wettkampf doch gewonnen hat! Was wirst du vermissen? Sicher die Menschen, auch und gerade im Gesamtverband und im Bildungswerk. Da sind sehr viele engagierte, ehrliche und humorvolle Menschen versammelt. Aber: Ich bin nicht aus der Welt und Kassel ist auch nicht weg von der Landkarte. Was ich wohl nicht vermissen werde, ist die (fast) „Das Reich des Meisters unter jungen Leuten auszubreiten, bleibt meine Lebensberufung“ Sowohl bei der Ideen-Entwicklung und Durchführung als auch, bei der Spendeneinwerbung, heute vornehm „Fundraising“ genannt. Und offenbar haben viele CVJM-Ortsvereine nach wie vor Interesse daran, dass ich sie besuche und mit Predigten und Vorträgen ermutige. Das mache ich gern auch in der Zukunft, überall, wo ich gefragt werde. Und jetzt geht’s gleich los nach Indien, wo ich beim 125-jährigen Jubiläum des YMCANationalverbandes die Festansprache halten darf. Also: CVJM ist für mich nicht „Geschichte“, sondern ebenso Gegenwart und Zukunft. Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband tägliche Autofahrt von Marburg nach Kassel. Obwohl ich die Zeit meist gut nutzen konnte – mit Bibelhören, Telefonieren oder auch, wenn ein Mitfahrer dabei war, durch Bearbeitung von Mails oder anderen Texten. Wirst du dem CVJM erhalten bleiben? Auf jeden Fall! Das „Reich des Meisters unter jungen Leuten auszubreiten“, bleibt meine Lebensberufung. Und: Ich werde beim missionarischen Projekt zum Reformationsjubiläum in der kreativen Untergruppe für Wittenberg weiter mithelfen. Roland Werner mit Betty Williams (Indien) und Csaba Veres (Rumänien) auf der Weltratstagung 2014 Prominente Reihe: Roland Werner bei seiner Einführung 2011 mit dem Ratsvorsitzenden der EKD, Nikolaus Schneider, und Karl-Heinz Stengel, Präses des CVJM-Gesamtverbandes… …und auf dem Kirchentag 2013 mit dem damaligen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) CVJM-Informationen 1 | 2015 5 Gesamtverband Wir haben ein neues Bewusstsein entwickelt, dass wir uns konzentrieren müssen und nicht einfach immer weiter wachsen können, ohne die finanziellen und strukturellen Grundlagen dafür zu haben. Ich bin dankbar, dass wir einen guten architektonischen Planungsentwurf für ein CVJM-Zentrum auf unserem Campus an der Hugo-Preuß-Straße 40-42 entwickeln konnten und ich dabei konzeptionell mithelfen konnte. Dankbar bin ich auch, dass ich mithelfen konnte, dass das „Institut für missionarische Jugendarbeit“ immer mehr Kontur gewinnt, und wir jetzt mit einer Publikationsreihe zu missionarischer Jugendarbeit starten werden. Was mich besonders freut, ist, dass es gelungen ist, die Unterstützung des Gesamtverbandes für die großartige Ausbildungsarbeit für behinderte junge Menschen im Westjordanland, „Lifegate“ in Beit Jala, zu stabilisieren, indem wir den Leiter Burghard Schunkert auch weiterhin vom Gesamtverband aus anstellen. Das sind einige Beispiele dafür, wo ich helfen konnte, dass feste Grundlagen gelegt und eine gute Richtung eingeschlagen wurde. Die Früchte davon werden wir in den kommenden Jahren sehen dürfen. Und nicht zu vergessen: Wir hatten viel Spaß! Neben aller Arbeit wurde immer wieder herzhaft gelacht. Nicht zuletzt kürzlich beim Begegnungs- Gesamtverband Vom Heft zum Themenportal Die Neuauflage der CVJM-Mitarbeiterhilfe startet im Juni Der Redaktionskreis mit Leiter Karsten Hüttmann (stehend) beim Entwurf des neuen Konzepts Es ist erst einmal ein Ende gesetzt. Die Ausgabe 4.2014 war die letzte der „Mitarbeiterhilfe“, die in dieser Form erschien. Das ist schade. Doch: Das ist auch realistisch! Die Abonnenten-Zahlen sind in den vergangenen Jahren noch einmal dramatisch in den Keller gerutscht. Und dieser Trend geht unvermindert weiter. Auch das ist schade. Aber es ist die Wahrheit. Und: Was nützt eine Mitarbeiterhilfe, auch wenn sie noch so gut ist, wenn sie kaum noch einer liest? Viele Hintergrundgespräche mit leitenden Verantwortlichen im deutschen CVJM haben ergeben: In der jetzigen Form erfüllt die Mitarbeiterhilfe ihren Zweck nicht mehr. Aber: Das Thema bleibt und ist nach wie vor von Bedeutung: Mitarbeitende auch geistig und geistlich fit zu machen für ihre wichtige Aufgabe. Der Bedarf ist nach wie vor da. Doch Veränderungen in den Lese- und Recherche-Gewohnheiten sind Tatsa- chen, die wir nicht übersehen können. Deshalb wollen wir neue Wege gehen, um die bleibende Aufgabe auch in der Zukunft wahrzunehmen. Deshalb haben wir uns in einem längeren Abstimmungsprozess dazu entschlossen, neue Wege zu gehen. Die Mitarbeiterhilfe wird umgewandelt in ein CVJM-Themenportal im Internet. Was bedeutet das konkret? 1)Alle Artikel der letzten zwölf Jahre werden in einem ersten Schritt in das Online-Portal eingepflegt. So sind sie – auch mit Schlagwortsuche – in Zukunft jederzeit abrufbar. Die Artikel aus den früheren Jahrgängen sollen nach Kraft und Kapazität später auch eingegeben werden. 2)Die inhaltliche Arbeit geht weiter, mit einem erweiterten Redaktionskreis. Also werden auch in Zukunft regelmäßig neue Artikel erscheinen, die dann ebenfalls abrufbar sind. Einige werden kostenlos zu lesen sein, andere gegen einen geringen Beitrag ganz herunterzuladen sein. 3)Durch einen regelmäßigen Newsletter, einen kurzen Internet-Rundbrief, werden die Abonnenten über das Erscheinen der neuen thematischen Artikel informiert. 4)Wegen des abgesagten Leitungskongresses (siehe Text unten) wird das CVJM-Themenportal im Juni online gehen. 5)Und jetzt das Besondere: Alle gegenwärtigen Bezieher der Mitarbeiterhilfe bekommen im ersten Jahr ein Abonnement geschenkt. Sie werden mit einem Brief informiert, wann das neue Themen portal an den Start geht und wie alles funktioniert. Ich bin der guten Hoffnung, dass durch diesen Weg die Mitarbeiterhilfe – nach einer kurzen Verschnaufpause im ersten Quartal 2015 – neu und lebendig unter neuem Namen weitergehen wird, und dass der Abwärtstrend dadurch umgedreht werden kann, sodass viele weitere Genera tionen von CVJM-Mitarbeitenden diese wertvolle Hilfestellung nutzen können. Bei diesem Neustart ermutigt mich die Aussage von Jesus: „Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“ (Mt 13, 52) Roland Werner, CVJM-Gesamtverband CVJM-Leitungskongress entfällt Der Vorstand des CVJM-Gesamt- jedoch ein großer Leitungskongress verbandes hat beschlossen, den für hierzu nicht den gewünschten Impuls Anfang Mai geplanten CVJM- geben,“ erklärte Karl-Heinz Stengel, Leitungskongress in Marburg abzu- Präses des CVJM-Gesamtverbandes. sagen. Mit dieser Entscheidung Stattdessen wird ein strukturierter wird gleichzeitig ein Prozess des Prozess der Neuorientierung der Neudenkens angestoßen. Arbeit des CVJM-Gesamtverbandes in „Wir wollen die Fragen nach Iden- Deutschland gestartet. tität, Auftrag und Vision im deutIn einer Steuerungsgruppe, besteschen CVJM sehr ernst nehmen. Zum hend aus Mitgliedern des Vorstandes, gegenwärtigen Zeitpunkt würde einigen Generalsekretären der Mit- 6 CVJM-Informationen 1 | 2015 gliedsverbände des CVJM-Gesamt verbandes und einer externen Moderation, werden die nächsten Schritte auf dem Weg zur Klärung der anstehenden Fragen gemeinsam be ar beitet. Nathanael Volke, CVJM-Gesamtverband Gesamtverband Guter Schritt zur rechten Zeit Karsten Hüttmann neuer Leiter des Referats für missionarischprogrammatische Arbeit beim CVJM-Gesamtverband Seit dem 1. Februar arbeitet arsten Hüttmann (43) als Leiter K des R eferats für missionarisch-programmatische Arbeit beim CVJM- Gesamtverband. Im Interview spricht er über seinen Aufgaben bereich, seine Ziele und den Reiz am CVJM. Karsten, worin liegen die Schwerpunkte deiner Arbeit als Leiter des Referats für missionarisch-programmatische Arbeit? Das Aufgabenfeld der missionarischprogrammatischen Arbeit ist sehr breit gefächert. Als Leiter dieses Bereichs ist es allerdings meine Aufgabe, die verschiedenen Arbeitsbereiche wie TEN SING, Jungschar, Missionarische Arbeit und zukünftig auch Sport und die Freiwilligendienste zu koordinieren, zu begleiten und zu fördern. Dazu gehört es auch, den Bedürfnissen und Herausforderungen dieser Bereiche in den relevanten Gremien eine Stimme zu geben. Inhaltlich möchte ich mich gerne dafür einsetzen, dass das missionarische Anliegen in der CVJM-Bewegung als Ganzes gestärkt wird. Und ganz abgesehen davon verkündige ich gerne und hoffe auf viele Möglichkeiten, mit jungen Menschen über Jesus, das Leben und die Welt ins Gespräch zu kommen. Was sind deine Beweggründe, beim CVJM-Gesamtverband zu arbeiten? Die Chance, in einem so großen Verband wie dem CVJM mitzuarbeiten, war für mich schon im positiven Sinne herausfordernd. Und soweit ich bisher als Außenstehender beurteilen konnte, fand ich es schon immer stark, dass der CVJM beides kann: nahe bei den Menschen und nahe bei Jesus zu sein. Diese – ich sage mal – volksmissionarische Chance reizt mich sehr. Und ganz klar ist es mit Anfang 40 auch ein guter Entwicklungsschritt, in eine Aufgabe mit deutlich mehr Verantwortung zu wechseln. Karsten Hüttmann ist seit dem 1. Februar in leitender Funktion beim CVJM-Gesamtverband Welche Herausforderungen siehst du? Für mich als Neuling im CVJM ist es eine Herausforderung, das vieles mir nicht vertraut ist: Namen, Gesichter und Geschichten. Da muss ich sehr viel lernen, lesen, fragen und zuhören. Auch die große Spannbreite der Arbeit in der CVJM-Bewegung im Blick zu haben, von den Ortsvereinen bis hin zur Hochschule, Sport, Musik, Politik, Internationales und vieles mehr – das ist sicherlich nicht leicht. Klar, ich muss auch nicht alles gleichermaßen im Blick haben, aber trotzdem geht es mir ja auch um die CVJM-Bewegung im Ganzen und nicht nur um meinen Bereich. Welche Ziele hast du dir beim CVJM-Gesamtverband gesteckt? Eines meiner größten Anliegen ist, das missionarische Anliegen im CVJM weiter zu stärken. Und, dass egal in welchen Formaten wir unterwegs sind, uns eines verbindet und motiviert: die Liebe Gottes zu allen Menschen. Jesus hat mal zu seinen Jüngern gesagt: Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Wenn wir gemeinsam danach fragen, was dieses „Wie“ bedeutet und es nach unseren Kräften leben, dann haben wir viel erreicht. Und was machst du sonst so, wenn du gerade mal nicht in deinem Büro sitzt? Da fange ich doch am liebsten mal bei meiner Familie an. Ich bin verheiratet mit Rike und wir haben zwei Mädels, Antonella und Laura. Dazu kommt noch unser Hund, ein Golden Retriever. Ansonsten bin ich ehrenamtlich als 1. Vorsitzender beim Christival tätig. Wann immer ich kann, pilgere ich nach Dortmund ins Westfalenstadion (an den „neuen“ Namen werde ich mich vermutlich nie gewöhnen) oder eines der anderen Stadien, die der BVB besucht. Ich liebe es draußen zu sein, im Wald, auf dem Wasser, in den Bergen. Und zu reisen, ganz klar! Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband CVJM-Informationen 1 | 2015 7 Anmeldungen sind noch bis zum 10. März möglich Sorgte für großes Interesse: TEN SING beim CVJM-Stand beim Kirchentag 2013 Wie wär’s? Gemeinsam mit anderen CVJMern aus Deutschland den Messestand des CVJM-Gesamtverbandes betreuen? Dazu suchen wir engagierte Mitarbeitende aus dem deutschen CVJM. Als größter ökumenischer Jugendverband Deutschlands präsentiert sich der CVJM auch diesmal wieder mit einem großen Stand auf dem Kirchentag 2015 in Stuttgart. Dort werden mehr als 100 000 Menschen jeden Alters die unterschiedlichen Angebote besuchen. Damit diese auch den CVJM finden und sich über unsere Angebote informieren können, sind wir als CVJM-Gesamtverband wieder mit einem Messestand im „Markt der Möglichkeiten“ dabei. Zusammen mit etwa 60 CVJM-Mitarbeitenden wollen wir den Besuchern die vielfältige CVJM-Arbeit präsentieren. Von TEN SING, Sport, Gästehäusern und missionarischer Jugendarbeit bis hin zu erlebnispädagogischen Angeboten wollen wir unsere CVJM-Arbeit auch ganz praktisch erlebbar machen. Gleichzeitig bietet der Stand eine ideale Möglichkeit, um sich mit Freunden aus dem CVJM (und natürlich darüber hinaus) zu treffen. Und so den einen oder die andere „von früher“ mal wiederzusehen. Wenn du Lust hast, uns beim CVJM-Stand zu unterstützen, dann melde dich jetzt an! Wir brauchen deine Anmeldung bis zum 10. März. Mitarbeitende beim CVJM-Stand bezahlen nur 65 Euro und erhalten dafür Unterkunft (Gemeinschaftsquartier vom Kirchentag, Alternativen bitte individuell mit uns absprechen), Verpflegung, Zugang zu den Veranstaltungen und einen Fahrausweis. Täglich bist du ca. drei Stunden am CVJM-Stand eingeteilt, wo du im Team den CVJM präsentierst. Dazu brauchst du keine besonderen Vorkenntnisse. Wichtig ist, dass du vor Ort (oder überregional) in der CVJM-Arbeit involviert bist, Freude an Gesprächen mit anderen hast und dich im Team für den CVJM in Deutschland einsetzen willst. Anmelden kannst du dich unter www.cvjm.de. Nathanael Volke, CVJM-Gesamtverband Der Kirchentag 2015 Alle zwei Jahre findet der Kirchentag statt, in diesem Jahr in Stuttgart. Vom 3. bis zum 7. Juni werden 100 000 Besucher jeden Alters in der baden-württembergischen Hauptstadt erwartet, etwa 5 000 aus dem Ausland. 8 CVJM-Informationen 1 | 2015 Die Gründe sind vielfältig: Die Besucher können ihren Glauben feiern, über aktuelle Fragen nachdenken und diskutieren, neue Impulse mitnehmen, die 2 500 Veranstaltungen dieses Großevents wie Workshops, Konzerte oder den Reden prominenter Teilnehmer besuchen. Oder einfach nur eine gute Gemeinschaft und viele Begegnungen haben. Laut Veranstalter sind die Hälfte der Besucher unter 30 Jahre alt. Die Jugend ist eingeladen, sich zu beteiligen – ob inhaltlich oder ganz praktisch: als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer einer der Programmpunkte, wie etwa dem CVJM-Stand. gef. d. Mittel d. KJP Gesamtverband Sei dabei! CVJM sucht noch Mitarbeitende für den Kirchentag 2015 Gesamtverband Stengel erhält die Jungschar-Medaille Ehrung beim Treffen der Arbeitskreise in Dassel Große Ehre für Karl-Heinz tengel: Der Arbeitskreis „Jungschar S und Projekte mit Kindern“ hat dem Präses des CVJM-Gesamtverbandes die Jungschar-Medaille für seine treue und langjährige Mitgliedschaft verliehen. Die Auszeichnung fand am Rande des Treffens der Arbeitskreise im Haus Solling statt. Stengel freute sich über die Auszeichnung und verriet dabei, dass er seinen Jungschar-Ausweis aus dem Jahr 1960 nach wie vor besitze. Bekanntlich ist seine Ehrung nicht die letzte Feierlichkeit, die in diesem Jahr bei der Jungschar anliegt. Schließlich steht ihr 100. Geburtstag an – nachdem die Jungschar 1915 aus der Arbeit des CVJM Stuttgart hervorgegangen ist. Kaum verwunderlich daher, dass dieses Jubiläum den inhaltlichen Schwerpunkt des Arbeitskreises Jungschar und Projekte mit Kindern setzt. Neben ihm tagten sechs weitere in Dassel: Die Arbeitskreise Sport, TEN SING, Internationale Arbeit, Missionarische Jugendarbeit, Freiwilligendienste und Pfadfinder. Nach der Auftaktsitzung am Freitag ging es tags darauf in die Vollen. Zunächst mit dem traditionellen Informationskarussel: Die einzelnen Arbeitskreise stellten sich am Vormittag vor und erläuterten den restlichen Gruppen ihre aktuellen Themen und längerfristigen Ziele. Anschließend tagten die Arbeitskreise bis in den Abend – und beendeten das intensive Wochenende mit einem letzten Arbeitskreistreffen am Sonntag vormittag vor dem abschließenden Gottesdienst. Die Vorsitzende des Arbeitskreises „Jungschar und Projekte mit Kindern“, Gabriele Opitz, hat Karl-Heinz Stengel mit der Jungschar-Medaille ausgezeichnet. Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband Nehlsen in den Vorstand der aej gewählt Referent des CVJM-Gesamtverbandes erhält große Mehrheit Johannes Nehlsen vom CVJMGesamtverband ist mit großer Mehrheit in den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Evange lischen Jugend in Deutschland (aej) gewählt worden. Die Wahl fand im Rahmen der 125. Mitgliederversammlung der aej in B erlin statt. Johannes Nehlsen Tags darauf wurde Nehlsen gemeinsam mit den anderen gewählten aej-Vorstandsmitgliedern in einem Gottesdienst in der Reformationskirche Berlin-Moabit feierlich in sein Amt eingeführt. „Ich freue mich auf die Herausforderung, den CVJM als größtes Mitglied der Werke und Verbände in der aej im Vorstand vertreten zu können. Die starke Verwurzelung und Akzeptanz des CVJM in der aej möchte ich weiter pflegen, als ‚aej-Neuling‘ aber auch neue Perspektiven in die Arbeit des Vorstandes einfließen lassen. Ich hoffe, dass mir dabei meine Erfahrungen im politischen Bereich und in der praktischen Jugendarbeit nützlich sein werden“, sagte Nehlsen, der in den kommenden drei Jahren die Funktion des Beisitzers im Vorstand einnimmt. Eine große Herausforderung der kommenden drei Jahre sei zweifelsohne das anstehende Reformations jubiläum im Jahr 2017. Nehlsen, der beim CVJM-Gesamtverband seit dem 1. Oktober 2014 als Projektreferent für das Reformationsjubiläum angestellt ist, ist zudem auch Mitglied der aej-Projektgruppe „Reformationsdekade und Reformationsjubiläum 2017“. „Hier ist mir die Vernetzung der Aktivitäten der verschiedenen Mitgliedsverbände wichtig“, betonte er. Der gebürtige Berliner Johannes Nehlsen, Jahrgang 1982, studierte Politikwissenschaft und Neuere Geschichte und hat darüber hinaus eine Zusatzausbildung als Dozent der Jugend- und Erwachsenenbildung absolviert. Anschließend arbeitete er fünf Jahre im Deutschen Bundestag, zuletzt als Büroleiter in einem Abgeordnetenbüro. Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband CVJM-Informationen 1 | 2015 9 Gesamtverband „Es wird kräftig weitergearbeitet“ Generalsekretäre begrüßen Grundidee des CVJM-Jugendforums Im Oktober 2014 hatte es erstmalig stattgefunden, das CVJM-Jugend forum. Die beiden Tage w aren geprägt von jungen, engagierten Menschen, die sich „mehr“ vom CVJM wünschen. Ihr Potenzial führte zu innovativen Ideen und Vorstellungen, wie junge Menschen im CVJM noch weiter vernetzt, noch stärker gefördert und konkreter einbezogen werden können. Doch was nun? Was ist passiert mit den Ergebnissen, Ideen und Ansätzen? Auch jetzt, einige Monate nach dem Zusammentreffen junger CVJM-Engagierter aus ganz Deutschland, wird an den Ergebnissen auf verschiedenen Ebenen weitergearbeitet. Die Teilnehmenden analysierten, welche Rolle junge Leute im CVJM einnehmen 10 CVJM-Informationen 1 | 2015 Wichtiger Bestandteil der Nacharbeit ist, dass die Ergebnisse des Jugendforums nochmals in der „Konferenz der Generalsekretäre“ (dem Zusammentreffen der Generalsekretäre aller Mitgliedsverbände) präsentiert und besprochen wurden. Das Jugendforum wurde begrüßt, jedoch wurde auch deutlich, dass es strukturell noch eingebettet werden muss sowie Ideen und Vorschläge konkretisiert werden müssen. Die Begleitung und Stärkung junger Menschen durch Mentoring ist das Hauptergebnis der Überlegungen des Jugendforums. Besonders Mentoringprogramme für junge Menschen werden in diesem Zusammenhang in den Mittelpunkt gerückt. Junge Menschen wünschen sich eine ganzheitliche Begleitung in ihrem Leben – wie können wir dies als CVJM sicherstellen? Durch eine Bestandsaufnahme sammelt das Jugendforum nun bereits vorhandene Konzepte der einzelnen Mitgliedsverbände, um dann weiter zu überlegen, wie wir diese verknüpfen oder unter jungen Menschen im CVJM publik machen können. Auch an der Konzeption des Jugendforums wird weiterhin gearbeitet, da eines sicher feststeht: Das Jugendforum 2015 wird stattfinden und hoffentlich mit noch viel mehr engagierten, jungen Menschen aus dem CVJM. Die Teilnehmenden des Jugend forums 2014 überlegen außerdem, wie die Vision, mehr junge Menschen in Entscheidungsprozesse zu invol vieren, nachhaltig und gemeinsam mit allen Verantwortlichen gelingen kann. Es wird also kräftig gemeinsam weitergearbeitet am Jugendforum und an dessen Ergebnissen. Auf vielen verschiedenen Ebenen wird überlegt, kritisch hinterfragt und Vorschläge und Ideen werden weiterentwickelt. Gemeinsam sind wir auf dem Weg, das Jugendforum weiterzuentwickeln und dessen Ergebnisse in die CVJMArbeit einzubringen, um so junge Menschen zu ermutigen und sie in ihrer Verantwortung zu bestärken. Denn auch in der weiteren Arbeit verfolgt das Jugendforum das Motto des weltweiten YMCA: Youth Empowerment! Eva Herrmann, Mitorganisatorin des Jugendforums gef. d. Mittel d. KJP Die Ergebnisse, Ideen und Ansätze der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf einem Blick Dorothee Pfrommer berichtet von den Aufgaben des Weltbund-Vorstands Auf der Weltratstagung 2014 in den USA bin ich ich ins Exekutiv komitee des Weltbunds gewählt worden. „Und was machst du da jetzt?“ ist eine Frage, die mir seither öfter gestellt wird. Die Aufgabe des Weltbund-Vorstands ist es, für die Umsetzung der auf der Weltrats tagung getroffenen Beschlüsse zu sorgen und die dafür benötigten finanziellen und personellen Ressourcen zu steuern. Ausgeführt wird die Arbeit durch den Generalsekretär der Weltbunds, den Norweger Johan Vilhelm Eltvik, den Weltbund-Sekretären und Mitarbeitenden in der Weltbund-Zentrale in Genf. Mit Johan arbeiten wir eng zusammen, um die in Estes Park beschlossene Strategie „Our Way“ umzusetzen. Die vier strategischen Handlungsfelder sind: Youth Empowerment: Hier geht es um die Stärkung und Befähigung von jungen Menschen, um die Verbesserung ihrer Lebenssituation und Perspektiven, darum, dass sie als starke Persönlichkeiten und mündige Bürger ihr eigenes Leben aktiv gestalten können und Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen. In den Jahren 2012 bis 2014 wurden 220 „Change Agents“ aus 63 Ländern zusammen ausgebildet, um Leitungsaufgaben im CVJM und in ihrer Heimat zu übernehmen. Bis zur nächsten Weltrats tagung 2018 sollen weitere 750 Change Agents ausgebildet werden. Resource Development: Das Vermögen und die finanziellen Ressourcen von YMCAs sollen aktiv und zielgerichtet genutzt werden. Communications: Es wird weiter daran gearbeitet, dass der weltweite CVJM als Anwalt und Fürsprecher für junge Menschen auf unterschied lichen Ebenen wahrgenommen wird. Movement Strengthening: Auf allen Ebenen werden YMCAs darin gestärkt, ihren Auftrag klar zu definieren, gesellschaftlich relevante Programme und Arbeitsfelder zu gestalten und als Organisation in der Öffentlichkeit sichtbar zu sein. Das Exekutivkomitee trifft sich einmal pro Jahr. Das erste Mal treffen wir uns vom 11. bis 13. April 2015 in Genf und lernen dabei auch die Mitarbeitenden und die Geschäftsstelle des Weltbunds kennen. Zwischen den Treffen finden Telefonkonferenzen statt. Wenn etwa 30 CVJMerinnen und CVJMer aus der ganzen Welt miteinander telefonieren, dann heißt es bei den einen am Ende „Gute „Christival 2016“ ist online gegangen Kongress findet diesmal in Karlsruhe statt Jetzt ist es soweit: Der Internet uftritt zum Christival 2016 ist „ona line“ gegangen. Ab jetzt findet ihr die ersten offiziellen Informationen zum Kongress, der im kommenden Jahr vom 4. bis 8. Mai in Karlsruhe stattfinden wird. Ganz nebenbei feiert das Christival dann seinen 40. Geburtstag. Das Motto der Jubiläumsveranstaltung wird „Jesus versöhnt“ sein. Das Christival ist ein mehrtägiger Jugendkongress mit etwa 20 000 Teil- nehmerinnen und Teilnehmern. Weitere Informationen erhaltet ihr auf der neuen Homepage: www.christival.de und auf dem Facebook-Auftritt. Dorothee Pfrommer Nacht“ und bei anderen „Guten Morgen“. Es sind fröhliche, konkrete und feste erste Schritte auf dem gemeinsamen Weg, die Arbeit des Weltbunds bis zur nächsten Weltratstagung im Jahr 2018 zu gestalten. Dorothee Pfrommer, Mitglied im Exekutivkomitee des Weltbunds Wir gratulieren! Geburtstage 6. März, 40 Jahre, Alexandra Drescher, Freizeithaus MS Waterdelle 6. März, 65 Jahre, Rolf Bechtel 8. März, 65 Jahre, Jürgen Wehrs 20. Mai, 70 Jahre, Anne-Marie Müller Dienstjubiläum 1. März, 15 Jahre, Melanie Pleiss, CVJM-Haus Solling 1. März, 15 Jahre, Sabine Sievert, CVJM-Haus Solling 1. April, 15 Jahre, Ricarda Rudloff 1. Mai, 35 Jahre, Elfi Eckhardt 1. Juni 10 Jahre, Klaus-Uwe Helm, Gästehaus Victoria 1. Juni, 10 Jahre, Monika Helm, Gästehaus Victoria Vereinsjubiläum 100 Jahre CVJM Schwabach 150 Jahre CVJM Borbeck 150 Jahre CVJM Pfullingen CVJM-Informationen 1 | 2015 11 Gesamtverband Erste Schritte auf dem gemeinsamen Weg Gästehäuser | Gesamtverband Gastfreundschaft ist unsere Leidenschaft CVJM-Häuser-Gruppe: Leiter Ramon Haag zieht eine erste Bilanz Vor etwas mehr als einem Jahr wurde die Stelle des „Leiters der CVJM-Häuser-Gruppe“ geschaffen. Seitdem darf ich dieses Amt aus führen. Meine Aufgabe beinhaltet die fünf eigenen Häuser des CVJM- Gesamtverbandes. Dazu zählt auch das Netzwerk aus den etwa 70 CVJM-Häusern, für die wir Dienstleister sein wollen. Meinen ersten Jahrestag möchte ich zum Anlass nehmen, um von meiner spannenden, abwechslungsreichen und herausfordernden Arbeit zu berichten. Herausforderung und Freude Wir beginnen mit der Freude: Die CVJM-Häuser bieten eine besondere Gastfreundschaft, der Gast steht im Mittelpunkt. Ist das etwas Besonderes in der Gästebeherbergung? Meiner Meinung nach: ja! Denn der Gast steht nicht im Mittelpunkt, weil er Geld bezahlt, sondern weil uns Gott den Auftrag gegeben hat, Menschen zu beherbergen. Wir möchten jedem Gast mit der Liebe Gottes, die er uns schenkt, begegnen. Glauben soll erlebbar werden. Unsere Maxime ist aber kein Widerspruch zu einer professionellen gastronomischen Aufstellung. Wir haben viele unterschiedliche Häuser: Vom Selbstversorger- übers Jugendfreizeit-, Tagungs- und Gästehaus bis hin zum Hotel. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Standorten wider, vom Urlaubshaus in den Bergen oder am Meer. Über das Stadthaus in Berlin, Wuppertal oder Hannover bis zu dem Haus in der Idylle in der Nähe für eine Wochenendfreizeit – von äußerst günstig bis etwas teurer, dafür mit mehr Komfort. Wir bieten ein breites Spektrum, das wir vielen Menschen anbieten möchten. Wir stehen aber auch immer wieder vor Herausforderungen. Jedes einzelne Haus hat sich zu einem Wirtschaftsbetrieb entwickelt. Häuser, die immer wieder bezuschusst werden müssen, sind dauerhaft schwierig zu führen. Zuschüsse und andere GeldDas CVJM Aktivzentrum Hintersee in Berchtesgarden 12 CVJM-Informationen 1 | 2015 Das CVJM-Tagungshaus in Kassel Die Gästehäuser Victoria auf Borkum Das CVJM-Haus Solling in Dassel quellen der letzten Jahre sind stark zurückgegangen. Der Anspruch der Gäste an die gebotene Leistung und Betreuung wird deutlich größer. Die Herausforderungen in baulichen Fragen, besonders beim Brandschutz, erhöhen die Verantwortung, ein Haus zu leiten. So stehen wir immer wieder zwischen der Frage nach dem Inhalt in den Häusern und der Wirtschaftlichkeit. Diese Spannung wird uns in den nächsten Jahren noch begleiten. Denn natürlich ist uns ein inhalt liches Angebot für die Gäste wichtig: Sie können Glauben wahrnehmen und Menschen, die im Glauben stehen, kennenlernen. Die Gäste erleben, was es heißt, eine Arbeit aus Leidenschaft für die Menschen ausführen zu dürfen. Andererseits können wir den Druck der Zahlen nicht verleugnen. Gemeinnützige Häuser sollten am besten kostendeckend geführt werden können. Aber ist dies immer möglich? Diese Antwort kann ich sehr schnell auf den Punkt bringen: nein. Ich denke, wir sollten unsere Geschwister, die in dieser wichtigen Aufgabe der Häuser ste- Gästehäuser | Gesamtverband Das Freizeithaus MS Waterdelle auf Borkum hen, in dieser schnellen, pulsierenden Welt im Gebet und der Ermutigung begleiten. Die Herausforderungen für die Häuser sind hoch. Planung Wir möchten gemeinsam als starke Häuser-Kooperation und als Marke auf dem Markt wahrgenommen werden. Hierfür haben wir uns auf einen „Wir bieten ein breites Spektrum, das wir vielen Menschen ermöglichen möchten“ Prozessweg gemacht. Wir werden in diesem Jahr zu den Themen Marke, Marketing, Slogan sowie gemeinsames Auftreten ein Konzept für die CVJMHäuser-Kooperation erarbeiten. Unsere nächste Hausleitertagung im Januar 2016 steht dann ganz im Zeichen der Zusammenführung, dem Austausch und dem Bündeln der gemeinsamen Aufstellung. Ziele, Standards und Außendarstellung werden wichtige Themen für ein gemeinsames Konzept sein. Ich freue mich darauf, die CVJM-Häuser weiterhin stark und professionell aufzustellen. Fazit Ich bin froh, dass mutige CVJMer zu verschiedenen Zeiten die Häuser gegründet haben. Ich freue mich auch, dass ich ein Teil dieser wichtigen Aufgabe sein darf. Nicht zuletzt bin ich froh über die leidenschaftlichen Hausleiterinnen und Hausleiter. Gerne höre ich von Ihnen, wenn Sie Erfahrungen mit unseren Häusern gemacht haben und uns etwas für unsere Zukunft mitteilen möchten. Gerne können Sie mir auch persönlich schreiben unter haag@cvjm.de. Besuchen Sie doch unsere Internetseite unter www.cvjm-haeuser.de und entdecken sie unsere vielfältigen Häuser. Ramon Haag, Leiter der CVJM-Häuser-Gruppe CVJM-Informationen 1 | 2015 13 Internationale Arbeit | Westbund | Gesamtverband CVJM möchte populäres Baumhaus-Projekt jetzt auch europaweit bekannt machen Anmeldungen für das Leiter-Camp sind ab sofort möglich Das Baumhaus-Projekt des YMCA erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit: Durch die Möglich keiten der Begegnung, des Zusammenlebens und -lernens konnte das naturnahe und handlungsorien tierte Projekt die Teilnehmenden begeistern. Dieses Baumhaus-Konzept möchten der CVJM-Westbund und der CVJM-Gesamtverband nun flächendeckend in Deutschland und Europa bekannt machen. Sie wollen Mitarbeitende für die Leitung von BaumhausProjekten qualifizieren, die vorhan denen Projekte vernetzen und die pädagogischen, theologischen, schulungs- und sicherheitspezifischen Konzepte weiterentwickeln. Darum laden wir im Zeitraum vom 11. bis 18. Juli 2015 zum European YMCA Treehouse Leaders Trainee Camp nach Michelstadt ein! Teilnehmen können angehende Leitende von Baumhaus-Projekten sowie 40 hauptund ehrenamtlich Mitarbeitende ab 18 Jahren aus CVJM und kirchlicher Jugendarbeit in Europa. So sieht es aus: das Baumhaus des CVJM-Westbundes Zusätzlich zur Schulung werden die Teilnehmenden eine christlich geprägte Gemeinschaft erleben und ihren Glauben miteinander teilen. Teile des Programms sollen gemeinsam mit dem Bau- und Bibelcamp stattfinden (siehe Text unten). Weitere Informationen gibt es bei Günter Lücking (g.luecking@cvjmwest b und.de) und Tabea Kölbel (koelbel@cvjm.de). Günter Lücking, CVJM-Westbund Bau- und Bibelcamp läuft parallel Das Jubiläumscamp wird zeitgleich in Michelstadt veranstaltet Das Bau- und Bibelcamp feiert in diesem Jahr Jubiläum: Zehn Jahre ist es mittlerweile her, als der CVJMWestbund dieses Projekt startete und eine echte Erfolgsgeschichte ins Leben rief. „Ein Jahr ohne Michelstadt geht nicht“, sagt etwa Nathanael, der schon als Teencamper seine Ferien im CVJM-Camp in jenem Ort verbracht hat und sich nun als junger Erwachsener an der Unterhaltung des Camps beteiligt. Im Bau- und Bibelcamp (BBC) werden Jugendliche ab 17 Jahren theoretisch und praktisch geschult und können das Erlernte direkt in die Praxis umsetzen. Ein Ziel ist es, die Campan14 CVJM-Informationen 1 | 2015 lage zu gestalten und verschiedene Reparaturen durchzuführen. Dabei arbeiten Handwerker und Laien zusammen und lernen voneinander. Junge Leute arbeiten so für junge Leute und ergänzen den handwerklichen Dienst der Freunde und Freundinnen von Michelstadt, die seit über 50 Jahren im Einsatz sind. Das wichtigste Element der Gestaltung der BBC sind jedoch die vier Gebetszeiten, die den Tag struktu rieren und zum Glauben an Jesus Christus motivieren. So auch in diesem Jahr, wenn das BBC vom 11. bis 18. Juli steigt. Anmeldungen sind schon jetzt möglich, unter www. cvjm-westbund.de. Reiner Lux, CVJM-Westbund 1. UNIFY-Leiter-Konferenz: 27 Mitarbeitende tagen in Rumänien Der Tagungsort: die rumänische Großstadt Cluj, europäische Jugendhauptstadt 2015 In der europäischen Jugendhauptstadt 2015 Cluj (Rumänien) trafen sich 27 ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende aus acht europäischen Ländern zur ersten UNIFY-Leiter-Konferenz. Joachim Schmutz, Leitender Sekretär im CVJM München, erinnerte in seinem Vortrag daran, dass der CVJM aus einer Gruppe junger Menschen um George Williams entstand, die gemeinsam in der Bibel lasen. Dass Gott den CVJM gebraucht, um sein Reich zu bauen, führte Günter Philipp, Leiter der Mitarbeitergemeinschaft im CVJM München, aus. Wie wirkliche Veränderung in der Begegnung von Menschen mit Jesus Christus aussehen kann, zeigte Steve Clay, YMCA Black Country Group, in einer interaktiven Bibelarbeit auf. Und wie lebendig der Glaube an Jesus werden kann, darüber sprach Csaba Veres, Leitender Sekretär im YMCA Trans sylvanien, sehr persönlich. Während Die 27 internationalen Teilnehmenden nutzten die UNIFY-Leiter-Konferenz zum direkten Austausch das in deutschen CVJMer-Ohren vertraut klingen mag, hört es sich für andere gewöhnungsbedürftig an. Und so ist UNIFY auch die Plattform, um sich über die unterschiedlichen Ausprägungen des einen Auftrags auszutauschen und voneinander zu lernen. Csaba und sein Kollege S zilard zeigten uns ihre Stadt und nahmen uns mit hinein in die bewegte Geschichte von Cluj. Das europäische Mission Network entstand im Anschluss an das YMCA World Mission Network 2010, das unmittelbar vor der Weltratstagung in Hongkong stattgefunden hatte. Schon seit 2002 fanden sich in Lateinamerika immer mehr Christen innerhalb des YMCA zusammen. Sie erinnerten an die Wurzeln der CVJMBewegung, wie sie in der Pariser Basis (1844) beschrieben sind und fragten nach ihrer heutigen Bedeutung. Dieses Netzwerk wuchs schnell und wurde in Europa mit einer ersten UNIFY-Konferenz 2012 in Birmingham sichtbar. Damals nahmen 120 YMCAer teil. Es folgten weitere Konferenzen. UNIFY ist eine Plattform, schafft Raum, damit Menschen sich begegnen, inspirieren lassen und austauschen können. In Cluj ging es nun darum, die bisherige Entwicklung zu beleuchten und weitere Schritte zu planen. Konkret stehen zwei Treffen an, zu denen herzlich eingeladen wird: Youth UNIFY in Polen (siehe Text unten) und UNIFY vom 25. bis 28. Februar 2016 im CVJM Zentrum Hasliberg, Schweiz. Dorothee Pfrommer, Mitglied im Exekutivkomitee des Weltbunds European Youth UNIFY Camp in Polen Junge Erwachsene im Alter von 16 bis 26 Jahren sind eingeladen Jetzt ist es offiziell: Das European Youth UNIFY Camp wird in diesem Jahr vom 15. bis 21. August im polnischen Nasutow stattfinden. Dabei werden junge Erwachsene im Alter von 16 bis 26 aus verschiedenen Ländern zusammentreffen. Unter dem Motto „Youth Empowerment – Veränderung unserer Gesellschaften durch Veränderung junger Menschen“ wird das Jugendcamp in diesem Jahr starten. Dabei geht’s darum, sich gegenseitig auszutauschen, voneinander zu lernen und Programmpunkte in interaktiven Gruppen zu durchlaufen. Teilnehmen können alle Interessierten, die sich in einem lokalen CVJM engagieren. Weitere Informationen erhaltet ihr unter dem Internetauftritt www.ymca-unify.co.uk. Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband CVJM-Informationen 1 | 2015 15 Internationale Arbeit | Gesamtverband Miteinander austauschen – voneinander lernen Internationale Arbeit | Gesamtverband „Die Arbeit tut mir gut“ Internationale Freiwilligendienste im CVJM-Gesamtverband Die Zeit vergeht wie im Flug: Seit sechs Monaten bin ich nun hier im Children Center Addis in Addis Abeba. Und zwar absolviere ich einen Freiwilligendienst im Rahmen der Partnerschaft des Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW) mit Äthiopien. Nach einigen Startproblemen bin ich hier inzwischen voll und ganz angekommen und in die äthiopische Kultur integriert. Es begeistert mich, so viele spannende Dinge kennenzulernen, mich mit der ganz anderen Mentalität auseinanderzusetzen und fremde Bräuche und Ansichten zu entdecken. Neben allem Spannenden und Schönen birgt die Zeit hier allerdings auch viele Herausforderungen. Auch den Alltag hier in einer afrikanischen Großstadt zu meistern, fiel mir zu Anfang nicht immer leicht. Aber auch solche Situationen und Probleme gehören zu einem Freiwilligendienst und ich bin froh, daran wachsen und daraus lernen zu können. Ich bin dankbar für jeden einzelnen Tag. „Ich genieße die Zeit, die ich mit den Kindern verbringen darf.“ Meine Arbeit lässt sich in drei Teilbereiche aufgliedern. Zum einen arbeite ich von montags bis freitags bis zur Mittagszeit in einem Kindergarten. Dort spiele ich mit den Kindern, kuschle mit ihnen, helfe beim Waschen und Unterrichten, biete Bastelstunden an und vermittle ihnen einfach Zuneigung. Die Arbeit im Kindergarten macht mir großen Spaß, ich genieße die Zeit, die ich jeden Tag mit den Kindern verbringen darf. Auch wenn die Verständigung nicht immer ganz leicht ist, habe ich inzwischen gelernt, auf andere Weise mit den Kindern zu kommunizieren. Zweimal pro Woche unterrichte ich mit meiner Mitvolontärin Englisch in zwei verschiedenen Ausbildungsprogrammen. Mein dritter Arbeitsbereich besteht aus der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Jeden Samstag 16 CVJM-Informationen 1 | 2015 „Betreuen, helfen, kuscheln“: Rahel Götz bei ihrer Arbeit mit äthiopischen Kindern morgen kommen sie zu uns ins Center, um dort Bibelstunden, Englischunterricht und Frühstück zu bekommen. Unsere Aufgabe ist es vor allem, Zeit mit den Jüngeren zu verbringen und Spiele mit ihnen zu spielen, zu basteln oder zu malen. Diese Arbeit macht Spaß, auch wenn es nicht immer ganz leicht ist, mit den teilweise ehemaligen Straßenkindern umzugehen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Zu kämpfen habe ich mit der Sprache, denn obwohl ich Amharischunterricht habe, kann ich nach drei Monaten weitaus weniger, als ich gerne können würde. Gut tut mir, dass ich mich so gut mit meiner Mitvolontärin verstehe. In schwierigen Situationen tut es immer gut, jemanden zu haben, mit dem man Gespräche auswerten und reden kann. Ich merke, dass ich hier vieles lerne, nicht nur was das selbständige Leben angeht, sondern auch Dinge, die meine persönliche Entwicklung betreffen. Die Arbeit hier tut mir sehr gut, ich lerne viel dazu und beschäf- tige mich viel mit mir selbst. Dass ich Herausforderungen meistern muss, macht mich reifer. Auch wenn es manchmal an den Nerven zerrt und nicht immer ganz so läuft wie ich es mir vorstelle, bin ich froh, in Situationen wie diese zu kommen, um daran wachsen zu können. Ich freue mich, dass wir kommende Woche in den Norden des Landes reisen, um dort unser Zwischenseminar abzuhalten. Ich freue mich darauf, Probleme und Situationen auswerten zu können und Gespräche zu führen mit Leuten, die ähnliche Erfahrungen machen oder gemacht haben wie ich. Ich bin mehr als glücklich und dankbar, hier zu sein, und freue mich auf alles, was in den nächsten Wochen noch auf mich warten wird. Rahel Götz, Internationale Freiwillige in Äthiopien Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Gewalttätige Aktionen gegen Christen in Niger ruft großes Leid hervor Der YMCA Niger unterstützt christliche Familien, deren Haus von radikalen Islamisten zerstört wurde. Der CVJM hilft mit Spenden – und ist über jede einzelne finanzielle Zuwendung dankbar Am 17. Januar geschah das Unfassbare: Kirchen, Schulen und Geschäfte von Christen sind im afrikanischen Niger niedergebrannt und zerstört worden. Die Anschläge sind als gewalttätiger Protest gegen die zuvor in der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo veröffentlichten Mohammed-Karikaturen und dem darauf folgenden Solidarisierungsverhalten zu verstehen. Um Wiederaufbauhilfe zu leiste, hat der CVJM-Gesamtverband 8.000 Euro als Soforthilfe zum YMCA Niger gespendet. Der Nationalsekretär des YMCA Niger, Rabiou Hamidou, berichtet in seinem Brief an den CVJM-Gesamtverband von allein 84 Kirchen und einer Vielzahl von Häusern, die niedergebrannt oder stark beschädigt worden sind: „Drei Menschen starben in den brennenden Kirchen, darunter zwei Kinder. Durch die Brände sind schätzungsweise 200 christliche Familien betroffen und bleiben ohne Wohnungen zurück. Die meisten von ihnen fanden Zuflucht in Militärkasernen.“ Seit 2012 besteht eine partnerschaftliche Beziehung zwischen dem CVJM Schlesische Oberlausitz (Mitgliedsverband des CVJM-Gesamtverbandes), der EVJU (Evangelische Jugendarbeit Hoyerswerda-RuhlandSenftenberg-Spremberg), dem CVJMGesamtverband und dem YMCA Niger. Sarah Simmank (Görlitz), Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Terroristen hinterließen massiven Schaden und großes Leid unter der christlichen Minderheit Geschäftsführerin des CVJM Schlesische Oberlausitz, äußerte sich bestürzt zu den Vorfällen: „Es ist unvorstellbar, wie plötzlich in einer Nacht so viel Leid und Not den nigrischen Menschen zugefügt wird. Und das wo Niger zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Familien verlieren alles, was sie sich mühevoll in den letzten Jahren aufbauen konnten.“ Durch die Anschläge in Niger ist auch der YMCA vor Ort betroffen. Das Haus eines YMCA-Mitglieds und die Kirche, in die er ging, wurden zerstört und niedergebrannt. Der YMCA betreut neun der Familien, die ihr Haus verloren haben und dringend Hilfe brauchen. Dank seiner Spende von jeweils 500 Euro sind sie in der Lage, drei Monate lang ihre Miete zu bezahlen und das Nötigste an Essen und Kleidung zu kaufen. Der YMCA will noch mehr Familien und auch Kirchen beim Wiederaufbau helfen. „Sie wollen auch in der Großstadt Spenden Verwendungszweck: Hilfe für Niger (42594) Evangelische Bank eG BIC: GENODEF1EK1 IBAN: DE05 5206 0410 0000 0053 47 oder online: www.cvjm.de/niger Zinder, Hilfe leisten, weil dort die Not und Armut von Christen noch größer ist als in der Hauptstadt Niamey. Allerdings fehlt das Geld“, sagt Daniel Botero, Referent für Aktion Hoffnungszeichen im CVJM-Gesamtverband, die weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit fördert – und die Spende in Höhe von 8.000 Euro bereitgestellt hat. „Gemeinsam mit dem YMCA Niger wollen wir uns als deutscher CVJM beim Wiederaufbau und der Förderung von Sicherheitsmaßnahmen beteiligen. Daher freuen wir uns über jede einzelne Spende“, sagt Daniel Botero. Nathanael Volke, Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband CVJM-Informationen 1 | 2015 17 Internationale Arbeit | Gesamtverband Nach Anschlag: CVJM-Gesamtverband spendet 8.000 Euro als Soforthilfe Sport | EJW | Gesamtverband Ein Tool, das Sport und Glauben verbindet EMMAUS SPORT: Co-Autor Johannes Eckstein im Interview Johannes, wie ist die Idee von Emmaus Sport entstanden? Unabhängig voneinander haben sich eine ganze Reihe von Mitarbeitenden in der Jugendarbeit an uns gewandt, die die Verbindung von Sport und Glauben zwar interessant fanden, aber nicht wussten, wie sie beides verbinden sollten. Uns ist dabei aufgefallen, dass es tatsächlich keinen Glaubenskurs für Sportlerinnen und Sportler gibt. Im Kreis einiger Kollegen haben wir dann beschlossen, dass wir dieses Projekt anpacken und einfach mal probieren wollen. Aus vielen Gesichtern hat sich dann dieses Konzept entwickelt. Johannes Eckstein Glauben leben im Sport kann eine Herausforderung sein, zumal die Zeit für inhaltliche Impulse im Training meist begrenzt ist. Mit den kurzen Gedanken und Andachten von EMMAUS SPORT gibt das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) Gruppenleitern nun Material an die Hand, damit das Reden über Gott auf natürliche Weise gelingen kann. Co-Autor Johannes Eckstein, Sportprojekt-Referent des EJW, erläutert dieses Konzept im Interview – und liefert ein praktisches Beispiel für eine Einheit. EMMAUS SPORT „EMMAUS SPORT – Dein Leben in Bewegung“ besteht aus einer Pappbox mit ca. 32-seitigem Handbuch und 40 Karten im DIN-A6-Format. Es erscheint im April 2015 und wird voraussichtlich 16,99 Euro kosten. Vorbestellungen sind ab sofort möglich. Weitere Informationen erhaltet ihr unter www.ejw-buch.de. Gottfried Heinzmann (Hg.) Johannes Eckstein, Aaron Mulch, Denis Werth Neukirchener Aussaat, buch+musik 18 CVJM-Informationen 1 | 2015 Wie sieht das aus? Es ist kein klassischer Glaubenskurs, sondern vielmehr ein Tool, das hilft, Sport und Glauben zu verbinden. Es geht darum, mit Menschen über ihre Lebens- und Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen, und das im Setting Sport. Dieses Tool gehört in die Hand von Sportmitarbeitenden und allen Interessierten. Dafür haben wir 40 Einheiten entworfen, bei denen reale Lebensfragen und sportpraktische Erfahrungen im Mittelpunkt stehen. Diese 40 Impulse unterteilen sich in vier verschiedene Kategorien, sie decken ein breites Angebot ab. Die Mitarbeitenden müssen sich lediglich eine Karte einstecken und können dann sofort loslegen. Kannst du uns ein praktisches Beispiel einer Einheit geben? Es gibt zum Beispiel den Impuls „Was hilft dir, aufrecht zu gehen?“. Zur Vorbereitung sollten sich die Mitarbeitenden Lukas 13, 10-13 durchlesen und eine Strecke überlegen, die die Teilnehmenden laufen sollen. Jetzt gibt es zwei Varianten. Die eine ist: Während des Trainings soll die Gruppe einen Kreis bilden, die Knie beugen, den Oberkörper nach vorne fallen lassen, dazu Arme und Schultern locker nach unten hängen lassen. In dieser Haltung sollen sie dann 30 Sekunden lang laufen. Nachdem sich die Gruppe anschließend wieder gebeugt im Kreis versammelt hat, sagt die leitende Person: „Wenn ich euch berühre, dürft ihr euch wieder aufrichten“ und liest die genannte Bibelstelle vor, ehe er die Teilnehmenden gemäß des Verses nacheinander am Rücken berührt und nach einer kurzen Einleitung fragt: Was hilft dir, in deinem Leben aufrecht zu gehen? Nach dem Sport soll die Antwort in einem Gruppengespräch diskutiert werden. Also keine klassische Andacht. Genau. Vielmehr sollen die Teilnehmenden erzählen, wie sie die Übung empfunden haben. Bei diesem offenen Gesprächseinstieg kann sich jeder beteiligen, ohne zu viel preisgeben zu müssen. Es können natürlich noch weitere Fragen gestellt werden, etwa: „Was machst du, wenn dich etwas zu Boden drückt und du nieder geschlagen bist?“ oder „was hilft dir in deinem Leben, konstant aufrecht zu gehen?“. In einem Abschluss soll die leitende Person schildern, was ihr in diesem Fall hilft. Zum Beispiel, dass ein Gebet hilft und von der Last befreit. In diesem Zusammenhang bietet sich auch der Psalm 121 an, der laut vorgelesen werden kann. Genauso wie der Vers 8 als Segenswort: „Der Herr behütet dich, wenn du gehst und wenn du kommst – jetzt und für alle Zeit.“ Gibt es noch etwas, was die Mit arbeitenden auf jeden Fall berücksichtigen sollen? Ja, sie sollten EMMAUS SPORT mit einer mutigen Gelassenheit angehen. Da man den Ablauf in der Diskussion nicht steuern kann und eventuell Fragen auftauchen, bei denen einem die Antwort nicht auf der Zunge liegt, kann das manchmal schon herausfordernd sein. Auf der anderen Seite können aber auch sehr gute Gespräche entstehen. Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband Sport | Gesamtverband Eintragen – mitmachen Der Startschuss von „CVJM bewegt“ fällt im Mai Im wenigen Wochen geht’s los. Dann startet die Aktion CVJM bewegt zum zweiten Mal nach 2011. Ein Jahr lang können CVJM-Vereine wieder „bewegte Aktionen“ organisieren und Menschen aus der Nachbarschaft dazu einladen – mit Hilfe der „bewegt-Plattform“, die in diesem Jahr zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Auf www.cvjm-bewegt.de können sich Vereine registrieren und anschließend im Ideen-, Material-, und Veranstaltungspool stöbern und sich inspirieren lassen und selbst Veranstaltungen oder Ideen einstellen. „Wir wollen die Vereine und Gruppen, die an der Aktion teilnehmen, untereinander vernetzen. So können sich die Vereine austauschen, zusammenarbeiten und profitieren“, sagt Organisator Volker Kamin, Referent für Sport beim CVJM-Gesamtverband. Schon nach kurzer Zeit konnte er feststellen, dass die Resonanz positiv ausfällt. „Nach wenigen Wochen hatten sich bereits 74 Vereine registriert und schon 30 eigene Veranstaltungen eingetragen“, berichtet er. Wenn sich weitere interessierte Vereine, die noch nicht registriert sind, bis zum 3. Mai eintragen, nehmen sie automatisch an einer Verlosung von wertvollen Intersport-Einkaufsgutscheinen teil. Generell gilt: Mitmachen kann jeder, auch Ortsvereine, die sich unsicher sind, wie sie eine Aktion planen sollen. Denn: Im April wird das CVJM bewegt-Ideenheft erscheinen, in dem sie sich inspirieren lassen können. So hofft Volker Kamin, dass CVJM bewegt die beeindruckende Zahl von 25 000 Teilnehmende aus dem Jahr 2011 übertreffen kann. „Ich wünsche mir, dass viele Vereine und Gruppen deutschlandweit bei CVJM bewegt dabei sind und für sich entdecken, wie wertvoll Bewegung für die CVJM-Arbeit sein kann“, sagt er. Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband „Sportarbeit ist Bildungsarbeit“ Volker Kamin erläutert die pädagogischen Vorzüge von CVJM bewegt Ich kann mich noch wichtigsten Grundlagen gut an die Zeit erinnern, für ein funktionierendes als ich zusammen mit menschliches Zusammehreren Jugendbilmenleben kann man im dungsreferenten in HesSport lernen. sen ein Papier zusamCVJM bewegt ist mengestellt habe, in dem daher ein Bildungsprowir belegt haben, dass jekt. Dabei sollen die evangelische JugendarOrtsvereine ihre Teilbeit Bildungsarbeit ist. nehmenden unter dem Was in Gruppen wie Volker Kamin Motto „Bewegung verJungschararbeit, dem bindet“ in Bewegung Mädchenkreis oder dem Jugend- bringen. Eine besondere Herausfordekreis für ihr Leben gelernt wird, ist rung soll darin bestehen, dass man wertvoll für sie selbst und unsere sich gegenseitig (Gruppen oder VerGesellschaft. eine) zum Spielen einladen soll – ob Bildungsarbeit ist, wenn Jungschar- beim SPORTLON, der CVJM-Team ler etwa lernen, dass man einander Challenge oder der CVJM bewegtzuhört. Oder wenn Jugendliche in Challenge. Wenn es uns gelingt, viele einer Gruppe diskutieren. Dieser Ler- Menschen in Bewegung zu bringen, neffekt gilt auch für den Sport. Bewe- schaffen wir unzählige Möglichkeiten gung bildet den Menschen ganzheit- zur Bildung: lich: Er erlebt seinen Körper und seine (Junge) Menschen können Grenzen. Er lernt Gewinnen und Ver- - motiviert werden, sich zu bewegen lieren und auf andere zu achten und und Bewegung für sich neu zu entmit ihnen zusammenzuspielen. Die decken - den CVJM als Verein mit Bewegungsangebot kennenlernen - neue Spiele lernen und ausprobieren - andere Menschen, Vereine und Gruppen kennenlernen - neue Freunde bei Sport und Bewegung gewinnen - durch Andachten beim Sport neue Perspektiven für ihr Leben gewinnen CVJM bewegt ist ein großartiges Werkzeug für unsere Jugendarbeit. Entscheidend ist jedoch, wie in jeder Bildungsarbeit, dass das Werkzeug von den Mitarbeitenden genutzt wird. Nehmt die Gelegenheit wahr und bringt euren Verein, eure Gruppe, euren ganzen Ort in Bewegung. Fordert euren Nachbar-Verein zum Spielen heraus und nutzt die vielfältigen missionarischen Möglichkeiten, die die Sportarbeit bietet. Volker Kamin, CVJM-Gesamtverband CVJM-Informationen 1 | 2015 19 CVJM-Kolleg | Bildungswerk Studierende führen Stadtteilprojekt durch Dreitägiges Programm in Kassel-Helleböhn Gute Stimmung in Kassel-Helleböhn: Die Jugendlichen nahmen die Projekte der Studierenden begeistert an Gönn dir den Sieg – unter diesem Motto sind zehn Studierende des CVJM-Kollegs nach Kassel-Helleböhn aufgebrochen. In Zusammenarbeit mit dem Kasseler Verein Jumpers e.V. hatten sie ein mehrtägiges Stadtteilprojekt organisiert. Drei Tage lang gab es ein buntes Programm auf dem Roten Platz und im Olof-Palme-Haus. Nachmittags angesagt war Eisfußball und KanJam spielen, Rätsel lösen, Waffeln backen, Marshmellows grillen, Sofa bauen, „Guitar Hero“ spielen Das Stadtteilprojekt zog bis zu 25 Besucher an und Stockbrot backen. Auch wenn es kalt war und Schnee lag, haben sich viele Jugendliche auf den Weg gemacht, um die Angebote anzunehmen. Nach dem Programm gab es jeden Abend noch ein Angebot, um den Tag ausklingen zu lassen. Dabei gab es 20 CVJM-Informationen 1 | 2015 einen Kicker, einen kleinen Snack, Spiele und gute Gespräche. Und tatsächlich: Die Jugendlichen ließen sich nicht nur am Nachmittag einladen, sondern haben auch am Abend zahlreich das Programm besucht und wahrgenommen. Etwa bei unserem Programmpunkt „Schlag den Kai“. Am Nachmittag hatten sich die Jugendlichen für die Spiele am Abend qualifizieren können und am Abend wurde vor jedem Spiel ein neuer Gegner per Losverfahren ermittelt. Nach einem kurzem Interview mit den Kandidaten hieß es dann: Spiel ab! Die Jugendlichen haben eine sehr gute Figur gemacht und konnten Kai in vielen Partien eines Besseren belehren. Dadurch haben die Jugendlichen die Chance genutzt und sich den Preis am Ende der drei Tage abgeholt. Nun können die Jugendlichen in den Jumpers-Räumen ein neues Sofa begrüßen und einweihen. Das Projekt haben wir in der Unterrichtseinheit Evangelistik vorbereitet. Unser Ziel haben wir definiert, indem wir gesagt haben, dass wir den Kindern und Jugendlichen unsere Begeisterung für Gott und Jesus näher bringen möchten, ihnen ein wenig Abwechslung in ihren Alltag bringen wollen und zusammen mit den Kin- dern und Jugendlichen drei Tage erleben und gestalten möchten, die nicht alltäglich sind. Offenbar mit Erfolg: Die Kinder und Jugendlichen haben auch zurückgemeldet, warum wir das Programm denn nur drei Tage machen würden. Es ist also schön zu hören, dass auch unser Ziel, Beziehungsebenen aufzubauen, erreicht wurde und dass die Kinder und Jugendlichen eine gute Zeit bei uns hatten. Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die an dem Projekttagen dabei waren, haben sehr variiert. Am ersten Tag hieß es noch „herantasten“, was es da überhaupt alles zu sehen gibt. Am zweiten Tag stieg die Anzahl auf 25. Die Teilnehmerzahlen haben uns gezeigt, dass wir in den drei Tagen eine ansprechende Arbeit gemacht haben und dass es den Kindern und Jugendlichen Freude bereitet hat. Aus unserer Sicht war das Projekt ein Erfolg. Wir konnten Kinder und Jugendliche mit unserem Programm ansprechen und begeistern und konnten darüber hinaus Gottes Wort weitergeben. Jennifer Barth, Studierende am CVJM-Kolleg Ehemaligentreffen des CVJM-Bildungswerks In den vergangenen zehn Jahren habe ich nur ein Ehemaligentreffen krankheitsbedingt verpasst. In dieser Zeitspanne ist mir aufgefallen, dass sich sowohl das Treffen selbst als auch die Schule sehr verändert haben. Es ist jedes Jahr wieder spannend und interessant, das aktuelle Leben und Lernen in Kassel entdecken zu können. Die inhaltlichen Programmpunkte sind und waren mir zwar auch immer wichtig, aber bedeutender war und ist mir vor allem, andere Menschen vom CVJM-Kolleg oder auch der -Hochschule zu treffen. Dabei geht es mir zum einen um die Personen, die ich aus meiner Studienzeit kenne. Es ist schön, sich an die alten Zeiten zu erinnern und sich auszutauschen, was sich in der Zwischenzeit bei den anderen getan hat. Ich freue mich aber auch auf jede Begegnung mit aktuellen Studierenden oder Lehrenden. Verständlich, aber doch schade, ist es, wenn die Zeit durch den Kollegund Hochschul-Alltag begrenzt ist. Die Momente, in denen Ehemalige, Lehrende und aktuelle Studierende gemeinsam beim Bier, Wein oder Wasser gemütlich am Tisch sitzen, bleiben mir besonders positiv in Erinnerung. Schon der Auftakt sorgte für gute Laune. Denn das Wochenende Die Künstler in der Camp-Halle sorgten für abwechslungsreiche Unterhaltung begann in diesem Jahr mit einer LiveQuiz-Spielshow, bei der tischweise gegeneinander gespielt wurde. Bib lisches Wissen war dabei genauso wichtig wie Geschick oder Allgemeinwissen. Anschließend konnte man den Abend in den Pinten ausklingen lassen. Tags darauf folgten Impulse, Prof. Martin Beck hielt etwa einen Vortrag über „Macht und Demut“ und beleuchtete dabei den Umgang verschiedener Persönlichkeiten mit der Macht. Am Nachmittag haben Ursel LuhMaier, Prof. Dr. Klaus Schulz und verschiedene Studierendenvertreter von den verschiedenen Entwicklungen am CVJM-Kolleg und -Hochschule berichtet. Danach trafen sich die Ehemaligen zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung, die trotz Wahlen und Diskussionen zügig vonstattenging. Beim folgenden Kleinkunst-Abend in der Camp-Halle zeigten die Studierenden, wie bunt und vielfältig das Leben – und sie selbst – auf dem Campus sind. Abgeschlossen wurde das Wochenende mit einem gemeinsamen Gottesdienst, in dem Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt, Rektor der Hochschule, predigte. Übrigens: Es ist schön, dass auch der Nachwuchs zum Ehemaligentreffen dazu gehören kann. Eine Kinderbetreuung für die älteren Kinder gab es in diesem Jahr natürlich auch wieder. Ich wünsche mir auch für die zukünftigen Ehemaligen-Wochenenden viele Begegnungen zwischen Ehemaligen, Lehrenden und aktuellen Studierenden der verschiedenen Ausbildungsstätten. Meine Erfahrung ist, dass alle Seiten letztlich davon profitieren. Dafür lohnt es sich, weiter Zeit in dieses Wochenende zu investieren. Ich freue mich schon auf das Treffen im nächsten Jahr – vom 22. bis 24. Januar 2016 in Kassel. Christian Gras, Ehemaliger am CVJM-Kolleg Hochschulpaten feiern Geburtstag Gründungstag des unabhängigen Vereins jährte sich zum fünften Mal Große Freude bei den Hochschulpaten: Ende des vergangenen Jahres feierten sie ihren fünften Geburtstag. Ihr Name ist Programm, denn als unabhängiger Verein unterstützen sie die Ziele der CVJM-Hochschule, die ebenfalls 2009 gegründet wurde, durch finanzielle Zuwendungen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Konkret geht es darum, die Studierenden durch Stipendien zu unterstützen, bei der Förderung eines Lehrstuhls zu helfen, nach Unternehmen und Partnern zu suchen, die bereit sind, die Ziele der CVJM-Hochschule zu unterstützen und so ein Netzwerk von Unterstützern aufzubauen. Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, werden die Hochschulpaten jährlich über Trends und Entwicklungen im Hochschul- und Bildungs bereich informiert. Beim fünften Geburtstag nahm dies Prof. Dr. Stefan Piasecki vor. Bozena Meske, Präsidiums-Mitglied der Hochschulpaten Das Präsidium der Hochschulpaten: (von links) Dr. Eckart Schaefer, Bozena Meske, Reinhold Kalden, Phillip Becker und Rolf Müller CVJM-Informationen 1 | 2015 21 CVJM-Kolleg und CVJM-Hochschule | Bildungswerk „Jedes Jahr spannend und interessant“ CVJM-Hochschule | Bildungswerk Jugendpreis für Carina Jirmann Auszeichnung für Studierende der CVJM-Hochschule Große Ehre für Carina Jirmann: Die Studentin der CVJM-Hochschule ist mit dem Jugendpreis „für engagierte Querdenker“ ausgezeichnet worden. Die Evangelische Akademie in der Pfalz würdigte ihr „herausragendes“ Engagement. Carina Jirmann Die 22-Jährige, die an der CVJMHochschule in Kassel Religions- und Gemeindepädagogik studiert, ist für ihren Einsatz in der europäischen Jugendbewegung „Freethem“ ausgezeichnet worden. Freethem (zu Deutsch: „Befreit sie“) wendet sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Laut Jury arbeite sie engagiert daran, gemeinsam mit einem Koordinationsteam in Deutschland ein Netzwerk gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution aufzubauen. Sie widme sich „konsequent, klug und mit differenziertem Blick einem schwergewichtigen Thema“ und leiste damit wertvolle Aufklärungsarbeit – dies habe die Jury überzeugt. Die Bewegung Freethem will nach eigenen Angaben ein öffentliches Bewusstsein für das Thema schaffen und ein Umdenken in der Gesellschaft fördern. „Unser großes Herzens anliegen ist es, Jugendliche und junge Erwachsene auf Menschenhandel aufmerksam zu machen, aber auch Prostitution und Pornografie kritisch zu hinterfragen“, sagt die gebürtige Münchnerin Carina Jirmann. Der Wettbewerb „für engagierte Querdenker“ richtet sich an junge Erwachsene zwischen 15 und 26 Jahren, die sich mit einem eigenen Projekt gesellschaftlich, schulisch, kirchlich, kulturell, karitativ oder politisch engagieren. Zusätzlich zum Preisgeld in Höhe von 500 Euro gewann Carina Jirmann auch die individuelle Unterstützung für ihre Projekte. Sie wird über einem längeren Zeitraum von einem Mentor begleitet, der sie bei der Weiterentwicklung des Projekts berät und Kontakte herstellt. Christine Keßler-Papin, Evangelische Kirche der Pfalz Intensives Erleben in Südafrika Zweiwöchige Präsenzphase des Human-Development-Studiengangs Mittendrin: Die Studierenden der CVJM-Hochschule mit einer Gruppe südafrikanischer Kinder Nach zwei intensiven W ochen ist die Präsenzphase des Human-Development-Studiengangs (HuD) im südafrikanischen Durban vorüber. Das HuD-Programm ist einer der Online-Studiengänge der CVJMHochschule. Die Studierenden leben in verschiedenen Ländern. Die Präsenzphase ist somit ein wichtiger Bestandteil, um sich als Gruppe wiederzufinden. In den zwei Wochen 22 CVJM-Informationen 1 | 2015 standen zahlreiche Projekte an. Die Tage beinhalteten Präsentationen der Gastdozierenden, Besuchen von Einrichtungen oder Touren durch die Stadt. Die Tour mit Desmond D’Sa, Gründer der „South Durban Community Environmental Alliance“, die uns hautnah die toxischen Gefahren einer Industriepolitik aufzeigte, machte einen tiefen Eindruck auf uns. Wir haben auch Erfahrungen mit neuen Vermittlungsformen gemacht, wie etwa der thematischen Arbeit zu Fragen nach Rassentrennung, Klassen und Gender in der Ära nach der Apartheid – auf der Basis einer Bibelarbeit. Die Tage endeten mit Gruppenreflektionen und Kleingruppenarbeit. Die Präsenzphasen verbinden ein intensives Erleben mit intensivem Lernen. Viele von uns, die Erfahrungen in der internationalen Zusammenarbeit mit Partnern gemacht haben, wissen, wie viel man gerade in den informellen Momenten lernt. Die Begegnungen mit Menschen aus ganz anderen Kontexten, die Gespräche mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen – diese Momente sind ein wichtiger Teil der Präsenzphase. Nun gehen wir wieder in unsere getrennten Wohnstätten zurück, aber als Gruppe vereint. Online eben. Prof. Dr. Joachim Rennstich, CVJM-Hochschule Berliner Gespräche: Dreitägiges Seminar des CVJM-Bildungswerkes Spannende Begegnungen in Berlin: Die Studierenden der CVJM-Hochschule und des CVJM-Kollegs mit dem Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe (CDU) gef. d. Mittel d. KJP Bei einem drei Tage langen Seminar in Berlin erlebten 21 Studierende der CVJM-Hochschule und des CVJM-Kollegs Begegnungen mit Bundestagsabgeordneten. Vertreter aller vier im Bundestag vertretenen Fraktionen standen den Fragen der jungen Leute Rede und Antwort. Thema war unter anderem „Festung Europa – wie offen sind wir noch für Flüchtlinge und Asylsuchende?“. „Wer Inklusion will, sucht Wege. Wer Inklusion nicht will, sucht Begründungen.“ Mit diesen Worten machte Hubert Hüppe, Mitglied der CDU/ CSU-Fraktion, den Teilnehmenden des Seminars „Berliner Gespräche“ deutlich, dass Inklusion eine Frage der Haltung und des Willens sei. Kai Gehring, Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen für Hochschule, Wissenschaft und Forschung, betonte die Notwendigkeit, dass Bildungspolitik vor allem für die im formalen Bildungssystem „abgehängten“ Förderung leisten sollte. Sönke Rix, Sprecher der SPD-Fraktion im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hob die erreichten Leistungen in der Familienpolitik der letzten Jahre mit den jüngsten Errungenschaften Elterngeld plus und dem Modell der Familienarbeitszeit hervor. Für Ulla Jelpke, Sprecherin der Fraktion Die Linke im Innenausschuss, ist das Flüchtlingselend, das sich auf den Schiffen im Mittelmeer abspielt, ein Skandal. Flüchtlinge müssten einen Weg zur legalen Einreise nach Europa bekommen. Martin Patzelt von der CDU-/CSUFraktion unterstrich den unschätzbaren Wert von bürgerschaftlichem und ehrenamtlichem Engagement für die Gesellschaft. Das Seminarprogramm umfasste auch eine Führung durch den Bundesrat, bei der es 111 gute Gründe zu entdecken gab, warum sich eine Besichtigung des Gebäudes lohnt, sowie eine Open-Air-Führung durch die Mauergedenkstätte Bernauer Straße. CVJM-Kolleg und CVJM-Hochschule | Bildungswerk Studierende treffen Bundestagsabgeordnete Andreas Getfert, CVJM-Kolleg Wildnis- und Erlebnispädagogik – Das sagen Teilnehmende: „Als Förster bin ich seit über 20 Jahren täglich in der Natur unterwegs, doch die Fähigkeit, diesen Erlebnisraum zur persönlichen Entfaltung und Weiterentwicklung von Menschen und Gruppen zu nutzen, fehlte mir noch. Das war die wichtigste Ausbildung, die ich je besucht habe!“ Matthias Saecker (48 Jahre) Weiterbildung Wildnisund Erlebnispädagogik 2015/2016 berufsbegleitend Start: Juli 2015 – Ende: September 2016 21 Seminartage in 5 Seminarblöcken Kosten: ab 1.300,- € (Studenten- und CVJM-Rabatt möglich) Infos unter: www.institut-ep.de „Die Weiterbildung war eine große Bereicherung, da ich viel über mich gelernt habe. Ich hoffe, das Gelernte in meinem Beruf als Lehrerin umsetzen zu können, da ein erlebnispädagogisches Programm sehr gewinnbringend für den Schulalltag sein kann.“ Sindra Marie Linder (25 Jahre) „Dieses Seminar hat meine Denkweise verändert und Lust auf mehr gemacht.“ Jörg Conte (48 Jahre) CVJM-Informationen 1 | 2015 23 Bayern | Mitgliedsverbände „Es kostet nichts, nur das Leben“ CVJM Bayern gründet das „Projekt:Glauben.Leben“ In der Gemeinschaft dranbleiben. Gemeinsam glauben heißt sich stützen Immer wieder stehen wir im bayerischen CVJM vor der inhaltlichen Frage, was wir unseren CVJMern durch unsere Programme mitgeben wollen. Ein CVJM braucht gut ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeitende. Dafür gibt es Schulungen, Seminare, Vereinsbesuche. Wir sind bestrebt, möglichst viel Fachwissen über Gruppendynamik, Erlebnispädagogik, Psychologie, rechtliche Rahmenbedingungen etc. in die Köpfe der Ehrenamtlichen zu bringen. Aber kann das die Grundlage unserer Arbeit sein? Wenn es das so wäre, wären unsere Angebote blutleer. Das „C“ in unserer Marke bedeutet uns erstmal alles. Alles andere muss dem nachgeordnet sein. Wenn unser Glaube an Jesus Bei Jesus hat jeder seinen Platz, eine wichtige Erfahrung 24 CVJM-Informationen 1 | 2015 „Welche Erfahrungen machst du mit stiller Zeit?“ Jugendliche tauschen sich im Gespräch aus Christus auf der Strecke bleibt, dann haben wir wenig weiterzugeben. Bei der Weitergabe dieses „Vitamin C“ ist es uns auch wichtig, dass sie „dreieckig“ geschieht mit Körper, Seele und Geist. Darüber hinaus sollte sie nachhaltig sein. Ein Beispiel: Viele Jungs und Mädels kommen zu uns auf eine Freizeit oder fahren mit ihrer Gemeinde auf ein KonfiCastle, entdecken Jesus für sich, sagen ja zu einem Leben mit ihm – und dann? Für dieses „und dann“ haben wir nun das „Projekt:Glauben.Leben“ geschaffen. Hier werden Teenager eingeladen, die gerne den nächsten Schritt mit Jesus gehen möchten. Wie kann Glaube alltagstauglich werden? Hier wird das „Ja!“ weitergeführt, vertieft, gefestigt. Teenager bekommen Hilfen und Ideen für ihren persönlichen Alltag und konkrete Lebenssituationen. Sie hören Zeugnisse, bekommen Begleitung und erfahren, was ein Ja zu Jesus für ihr Leben heißt. „Es kostet nichts, nur das Leben.“ Welche Erfahrungen kann eine stille Zeit bringen? Ist die stille Zeit für mich nur eine lästige Pflicht? Worauf basiert mein Glaube? Wie kann er meine Wahrnehmung verändern und mich letztlich in meiner Welt auf der richtigen Bahn halten? Mit vielen erlebnispädagogischen Elementen versuchen wir hier, die Weichen auf ein nachhaltiges Glaubensleben zu stellen. Für junge Erwachsene haben wir einen vertiefenden Glaubenskurs im Programm. Dieser hat zwar einen etwas anderen Schwerpunkt, aber die Zielsetzung ist dieselbe wie bei den Teenagern: Menschen zu einem Leben mit Jesus zuzurüsten. Die jungen Erwachsenen befassen sich inhaltlich mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis. Verschiedene Glaubensaussagen werden unter die Lupe genommen. Spielen sie eine echte Rolle für mich oder sind es nur leere Worthülsen? Wir im CVJM Bayern denken, dass es gut ist, jeder Altersgruppe das passende „Futter“ für ihren Glauben zu geben. Wenn es junge Erwachsene gibt, die ihren Glauben lieber bei einer alpinen Ertüchtigung ihres Körpers hinterfragen und stärken, können sie das auch gerne auf einer Skifreizeit tun, wie zuletzt Anfang Februar geschehen. Letztlich bleibt es unsere große Herausforderung, Menschen mit Fachwissen, vorwiegend aber durch einen gesunden Christusglauben zu einem gelingenden Leben oder auch zu einer guten ehrenamtlichen Mitarbeit zu befähigen. Andreas Schwemmlein, CVJM Bayern Jungschar-Mitarbeitenden-Kongress über Pfingsten in Wuppertal Im Mai ist es soweit: Dann feiert die CVJM-Jungschar ihren 100. Geburtstag. Der CVJM-Jungschar- Mitarbeitenden-Kongress möchte dieses Jubiläum ausgiebig feiern – und die Teilnehmenden gleichzeitig für ihre alltäglichen Aufgaben qualifizieren. Der Kongress findet vom 22. bis 25. Mai am Traditionstermin über Pfingsten statt. Im Januar 1915 beriet der CVJM Stuttgart, wie die Jungen den Geburtstag des württembergischen Königs Wilhelm feiern können. Sie beschlossen, alle Knabenabteilungen des CVJM Stuttgart in ein „Regiment“ zu gliedern, das sie „Jungschar-Regiment“ nannten. Nachdem der Marsch lebendige und offene Gemeinschaft der Jungen vor dem König geendet im CVJM erfahren, gestärkt werden hatte, war der neue Name für die Kna- durch den Glauben an Jesus Christus benabteilung geboren: „Jungschar“. – und dadurch neue Motivation für Mittlerweile erreicht der CVJM ihre Aufgaben vor Ort gewinnen, wöchentlich 61 000 Kinder, die zu 99 sodass sie Verantwortung für andere Prozent von ehrenamtlichen Mitar- übernehmen. Mit mehr als 30 Workbeitenden geleistet wird. shops ist für jeden Teilnehmenden Diese Mitarbeitenden sind nun etwas dabei. Erlebt eine tolle Gemeinzum feierlichen CVJM-Jungschar- schaft, viele wertvolle Impulse und Mitarbeitenden-Kongress eingeladen. Ideen für eure Jungschar-Arbeit. Lasst Dieser zielt darauf ab, dass Ehrenamt- euch neu motivieren für diesen so liche aus der Jungschar-Arbeit eine wichtigen Dienst. Weitere Informationen findet ihr im Internet unter www.jungschar.de. „Dank an alle Mitarbeitenden und ein fröhliches: ‚Mit Jesus Christus – Mutig voran!‘ Mit ihm an unserer Seite können wir in allen Herausforderungen mutig weiterziehen. An ihm und unserem Segen ist alles gelegen,“ sagt Karl-Heinz Stengel, Präses des CVJMGesamtverbands. Matthias Schultz, CVJM-Gesamtverband Mit „Werkstatt der Hoffnung“ ins neue Jahr Die CVJM-AG lud zur Tagung für junge Erwachsene in Münchsteinach ein Das neue Jahr ist für junge Mitarbeitende aus Vereinen der Arbeitsgemeinschaft (AG) der CVJM mit der „Werkstatt der Hoffnung“ in Münchsteinach gestartet. Es ist eine Leiterschulung für junge Menschen, die tätige Mitarbeitende in der Mitarbeitergemeinschaft in ihrem CVJM sind. Mit dabei waren fast 80 Teilnehmer zwischen 18 und 30 Jahren aus insgesamt 14 AG-Vereinen. In den thematischen Einheiten der Werkstatt 1.0 (Neulinge) ging es um meine eigene und Gottes Vision für mein Leben, um Gottes Absichten und seine Berufung. Weiterführend sprachen wir über die Gaben und Fähigkeiten, die Gott in jeden hineingelegt hat. Man konnte sich auf den Weg machen, diese zu entdecken, zum Beispiel in einem Gaben- oder Persönlichkeitstest. In der Werkstatt 2.0 (Fortgeschrittene) wurde stärker auf einzelne Gaben und ihren Einsatz in der Gemeinschaft eingegangen. Sich gerade zu Beginn des Jahres darüber Gedanken zu machen, was mein Leben bestimmen soll und unter wessen Leitung ich es stelle, ist eine sehr wertvolle Gelegenheit. Zu den Einheiten gehörte auch immer eine intensive Zeit der geistlichen Gemeinschaft. Miteinander vor Gott zu treten, auf sein Wort zu hören und ihn zu loben haben viele als Stärkung erlebt. Sehr intensiv waren auch die gemeinsamen Gebetszeiten in Kleingruppen. Toll zu erleben dabei war, dass junge Menschen ihr Leben Gott zur Verfügung stellen wollen. In Gesprächen bot diese Tagung auch die Gelegenheit, über den Tellerrand des eigenen Vereins hinauszu blicken. Die Teilnehmenden konnten von anderen CVJM erfahren, welche Schwerpunkte bei ihnen gesetzt sind und wie vielfältig CVJM-Arbeit ist. Claudia Kuhn, CVJM-AG CVJM-Informationen 1 | 2015 25 Westbund | CVJM-AG | Mitgliedsverbände 100 Jahre CVJM-Jungschar: Feier mit! CJD | Mitgliedsverbände Einzigartigkeit erkennen 300 Jugendliche besuchen 11. CJD-Jugendforum Der Jugendforum-Song „Du bist die Eins“ sorgte für Festival-Stimmung unter den 300 Jugendlichen, die aus ganz Deutschland kamen und ihre persönlichen Lebens- und Glaubensfragen reflektierten „Eins“ – so lautete das Thema des diesjährigen CJD-Jugendforums, mit dem sich 300 Jugendliche aus 23 bundesweiten Einrichtungen des Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands ein ganzes Wochenende intensiv auseinandergesetzt haben. In Workshops und Diskussionsrunden, bei künstlerischen Gestaltungen und in offenen Begegnungstreffs sowie beim gemeinsamen Tanzen und Musizieren wurden Fragen diskutiert wie: Wer oder was ist meine Nummer eins im Leben? Was macht mich und andere einzigartig? Wie schaffe ich es, mit mir selbst eins zu sein und mich in der Gemeinschaft zu entfalten? Andreas Dierssen rief die Jugendlichen auf, ihr Leben und dessen Einzigartigkeit als Geschenk Gottes zu erkennen 26 CVJM-Informationen 1 | 2015 In Kleingruppen und einer öffent lichen Plenumsveranstaltung wurden die vielfältigen und individuellen Antworten der Jugendlichen diskutiert: „Ein Freund von mir gehört zu den Menschen, die trotz ihrer schwierigen Situation immer das Beste draus machen und nie aufgeben. Er ist für mich eine Nummer eins und eine Art Vorbild“, sagte Teilnehmer Marco. „Ich bin stolz darauf, dass ich so bin, wie ich bin“, sagte ein anderer Jugendlicher. Für Malte und Lisa ist Gott die Nummer eins in ihrem Leben: „Weil ich durch ihn einzigartig bin“ und „weil er auch in schwierigen Zeiten immer für mich da war und ist“. Wer ist die Nummer eins? Viele Jugendliche nahmen bereits zum wiederholten Mal am CJDJugendforum teil, so auch Maria: „Ich finde es interessant, hier mit anderen Jugendlichen zusammenzukommen und über Dinge nachzudenken, die wichtig für einen sind, aber die man selten im Alltag beredet.“ Für die 19-Jährige steht fest: „Wer andere so wertschätzt, wie sie sind und sie so behandelt, wie er selbst gern behandelt werden möchte, ist eine Nummer eins.“ Die Aussagen spiegeln das Grundanliegen der Veranstaltung wider: „Wir wollen jungen Menschen vermitteln, wie einzigartig, wertvoll und unverzichtbar sie selbst und alle enschen in der Welt sind“, erklärte M Andreas Dierssen, Verantwortlicher für das CJD-Jugendforum. „Das Thema berührt dabei die existentielle Frage ‚Wer bin ich‘, die alle Jugendlichen bewegt und das ganz unabhängig davon, welche konfessionelle Zugehörigkeit sie haben, welche Art von Ausbildung sie machen oder mit welchen Stolpersteinen sie im Leben umgehen müssen“, so Dierssen. Neben den nachdenklichen Momenten war die Veranstaltung auch von lauten, bewegenden und humorvollen Akzenten getragen: Live-Musik, Rap, Tanz und der eigens für das Jugendforum kreierte Song „Du bist die Eins“, der die Teilnehmenden zum gemeinsamen Singen und Tanzen einlud, sorgten für Festival-Stimmung. Mit einem gemeinsamen Gottesdienst unter der Überschrift „Eins plus eins ist zwei“ klang das CJDJugendforum mit diesem Grundgedanken aus: „Wenn man sein Leben und dessen Einzigartigkeit als ein Geschenk Gottes erkennt, dann liegt genau darin eine Kraft, die helfen kann, das eigene Leben zu meistern, sich zu entfalten und in der Gemeinschaft anzukommen – im Wissen darum, dass man von Gott begleitet wird“, so Dierssen. Marika Ratthei, CJD Im Juni feiert der CVJM Sachsen seinen 25. Geburtstag Ein Meilenstein: Im Rückblick auf die 25 Jahre CVJM Sachsen nimmt das CVJM-Jugendschiff eine tragende Rolle ein Dem CVJM Sachsen steht ein fröhliches Jubiläum bevor. Vor 25 Jahren, am 30. Juni 1990, konnte der CVJM-Landesverband Sachsen nach der Wende endlich wieder gegründet werden. Insgesamt schaut der CVJM Sachsen auf eine mehr als 135-jährige Geschichte zurück, denn bereits 1878 hatte sich der Sächsische Jünglingsbund gegründet. Auch die Nationalsozialisten in der Zeit von 1933 bis 1945 und danach die Sozialisten bis 1989 konnten die Ausbreitung des „Reiches unseres Meisters“ unter jungen Menschen in Sachsen nicht verhindern. Daher können wir voller Dankbarkeit auf viele Jahrzehnte segensreichen Wirkens von Annaberg bis Zittau zurückschauen. Das Jahr der Dankbarkeit, das mit dem Erntedankfest 2015 begonnen werden soll, wird daher im CVJM Sachsen bereits jetzt eingeläutet, denn Gründe zum Danken gibt es viele. Als die CVJM-Gründer den Landesverband „aus der Taufe hoben“, gab es in Sachsen zwar viele jugendmissionarisch Engagierte, aber nicht einen einzigen Mitgliedsverein. Zwischenzeitlich sind 33 Vereine mit einem ganz bunten Angebotsspektrum gewachsen. Die durch die DDR-Zeit gewachsene Mitgliedschaftsverdrossenheit konnte bisher 1 300 Junge und Junggebliebene nicht abhalten, Verantwortung als CVJM-Mitglied zu übernehmen. Viele von ihnen arbeiten seit Jahren treu und engagiert mit und so können wir regelmäßig rund 24 000 Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien mit unseren Veranstaltungen und Angeboten erreichen. Wie lang 25 Jahre sind, merken wir an der Fülle spannender Ereignisse, die in dieser Zeit den CVJM Sachsen geprägt haben. Im Jahr 1993 war da zum Beispiel die „Expo Exodus“, bei der in der Nähe von Chemnitz fast fünf Monate lang die Stiftshütte in einem originalgetreuen Nachbau ausgestellt war. Mehr als 60 000 Besucher kamen, um die verschiedensten Ausstellungen und Veranstaltungen zur Geschichte des Gottesvolkes von biblischen Zeiten bis in die Gegenwart zu besuchen und Gottes Wirken in unserer Zeit gemeinsam zu erleben. Natürlich ist die Geschichte des CVJM Sachsen nicht ohne das CVJMJugendschiff denkbar. 1999 in Betrieb genommen, ist es eine gern besuchte Adresse im Herzen Dresdens. Die Wunder, die wir mit diesem besonderen Begegnungszentrum bereits erleben durften, würden sicher schon ein Buch füllen – nur hat sich bisher leider noch niemand gefunden, der die spannenden Geschichten zusammenträgt. Doch ein Jubiläum, das nur zur Rückschau einlädt, ist die Einladung nicht wert. Deshalb wollen wir bei aller dankbaren Rückschau voller Zuversicht und Aufmerksamkeit miteinander nach dem Ausschau halten, was uns unser Herr in nächster Zeit „vor die Füße legt“. Das Jahr der Dankbarkeit soll daher auch ein Jahr sein, in dem wir ganz neu Feuer und Flamme für unseren Herrn sein wollen. Herzlich möchten wir zu dieser Gebets- und Glaubensinitiative einladen, um uns gemeinsam von ihm die Wege durch die nächsten 25 Jahre zeigen zu lassen. Informationen dazu findet ihr unter www.cvjm-sachsen.de. Darüber hinaus laden wir zur fest lichen Geburtstagsfeier am 26. und 27. September 2015 nach Dresden ein. Als besonderer Höhepunkt dabei wird die Band Johnson Grass ein Konzert geben. Sachsen | Mitgliedsverbände Das Jahr der Dankbarkeit Andreas Frey, Geschäftsführer CVJM Sachsen Der erste Vorsitzende des CVJM Sachsen: Otto-Ernst Groh Das erste große Projekt: die „Expo Exodus“ im Jahr 1993 CVJM-Informationen 1 | 2015 27 Pfalz | Ostwerk | Mitgliedsverbände Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeichnet CVJM Katzweiler-Mehlbach-Hirschhorn aus Pfälzer wurden auf großer Bühne für ihr Projekt „Do it“ geehrt Der CVJM Katzweiler-MehlbachHirschhorn ist als Preisträger im Jugend-Engagement-Wettbewerb „Sich einmischen – was bewegen“ geehrt worden. Jannik Heim, Christina und Natascha Sichwardt, Kerstin Penner und Margit ObländerZech nahmen den Preis stellvertretend entgegen. Die Auszeichnung überreichte ihnen keine Geringere als die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), bei einem Festakt in der Staatskanzlei. „Die Jugendlichen zeigen mit ihren Projektideen, dass man mit Engagement, Mut und etwas Unterstützung wirklich etwas bewegen kann“, sagte die Ministerpräsidentin. Ihr Projekt „Do it – gemeinsam mehr erreichen“ beinhalte generationenübergreifende Aktionen und Kooperationen und bringe eine Vielfalt von Initiativen hervor, erklärt der Vereinsvorsitzender André Klein. Eines davon ist die „ChurchNight“, die der CVJM immer am Reformationstag zusammen mit der Evangelischen Jugendzentrale in Otterbach veranstaltet. Für dieses Projekt engagieren sich nach Kleins Angaben regelmäßig 20 bis 25 Jugendliche und junge Erwachsene. Oberstes Ziel von „Do it“ sei es, Jugendliche zu motivieren und fitzumachen für ehrenamtliches Engagement. „Wir wollen Kinder und Jugendliche in die Lage versetzen, ihr Leben eigenständig und eigenverantwortlich sinnvoll für sich, ihre Mitmenschen und die Umwelt zu gestalten.“ Dazu suche sich der Verein Kooperationspartner wie die Evangelische Jugendzentrale Otterbach, die Verbandsgemeinde Otterbach und den CVJM Pfalz. „Weil uns Horizonterweiterung so wichtig ist, engagieren wir uns auch bei den bereits vorhandenen internationalen Partnerschaften, wie beispielsweise des CVJM Pfalz mit dem YMCA Costa Rica oder im Rahmen der Partnerschaft der Grund- Ausgezeichnet: der CVJM KatzweilerMehlbach-Hirschhorn schule Katzweiler mit einer Schule in Gishubi/Ruanda.“ Im Rahmen der UN-Dekadeprojekte hat der CVJM Katzweiler-Mehlbach-Hirschhorn bereits mehrere Auszeichnungen erhalten: 2010/11 und 2012/13 für nachhaltige Entwicklung und 2012 und 2014 für biologische Vielfalt. Christine Keßler-Papin, Evangelische Kirche der Pfalz CVJM Wittstock fördert Werte musikalisch Gemeinnütziger Verein veröffentlicht Benefiz-CD Das ist gut für uns – die neue CD des CVJM Wittstock 28 CVJM-Informationen 1 | 2015 Kinderlieder, die auch einen Sinn haben – unter diesem Motto hat der musikalisch aktive CVJM Wittstock eine CD mit Songs für das junge Publikum komponiert und produziert. Nun ist sie erschienen. Andreas Weiß, Komponist, Autor und selbst Vater von vier Kindern, hat sich mit den Themen aus der Lebenswelt der Kinder von 8 bis 14 Jahren auseinandergesetzt und passende Texte dazu geschrieben. Die Lieder, die von schwungvoll bis melancholisch reichen, haben gemeinsam, dass sie Eltern und Kindern Werte vermitteln und zum Mitsingen einladen. Eingesungen wurden die Lieder von Kindern aus dem Schulchor der Diesterweg-Grundschule in Wittstock, den Andreas Weiß übrigens selbst gegründet hat. Der Erlös aus dem Verkauf der CDs geht in die Kinder- und Jugendarbeit des CVJM Wittstock. Jede verkaufte CD erfüllt also einen guten Zweck für die Kinder und Jugendlichen der Region. Der Preis beträgt zwölf Euro. Hörproben sind auf der Internet seite www.cvjm-wittstock.de möglich. Dort kann die CD auch erworben werden. Andreas Weiß, CVJM Wittstock VHM lädt im September nach Finnland ein Der VHM-Vorstand: Roland Werner (von links), Gerd Halfmann, Ursel Luh-Maier, Aaron Büchel-Bernhardt, Sabine Drescher, Klaus Martin Janßen und Günter Lücking Ein Highlight dieses Jahres wird die 14. Europäische Hauptamtlichen-Konferenz „come & see“ vom 23. bis 27. September in Helsinki sein. Die Konferenz ist das größte Vernetzungstreffen Hauptamtlicher im europäischen YMCA. Drei Jahre, nachdem rund 100 Hauptamtliche aus 14 Ländern zu Gast in Deutschland waren, lädt die Vereinigung hauptamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im CVJM (VHM) nach Finnland ein. Das Thema „come and see“ spielt auf die Einladung Jesu an, das ange- brochene Reich Gottes im Hier und Jetzt zu entdecken. „Kommt und seht“, welcher Reichtum an Gottes Gaben in der Gemeinschaft der YMCA-Familie zu finden ist. Bezogen auf den professionellen Kontext im YMCA bedeutet das Begegnung, fachlichen Austausch, Teilen von Ideen und Konzepten. Mitmachen und sich einzubringen zählt hier mehr als zu konsumieren. Drei „Leckerbissen“ vorab: Wir freuen uns auf die Impulse von Juan Simoes Iglesias, Generalsekretär des YMCA Europe. Für einen Workshop zum Thema „Inklusion“ konnte Prof. Dr. Jürgen Eilert von der CVJMHochschule gewonnen werden. Unsere finnischen Gastgeber bieten eine Exkursion zum Weltkulturerbe Suomenlinna, einer beeindruckenden Festungsinsel, an. Weitere Informationen findet ihr auf dem Facebook-Auftritt im Vorfeld vernetzen, ihre Aktivitäten und Reisepläne für die Konferenz miteinander teilen. Aaron Büchel-Bernhardt, Vorstand VHM gef. d. Mittel d. KJP SPD-Vize referiert im Sunderhof Politik hinter den Kulissen – nter diesem Motto führten Sigrid u Müller und Friedemann Kretzer durch das Seminar des CVJM Brückenschlag Nord-Ost, zu dem sie ins Tagungs- und Gästehaus „Der Sunderhof“ bei Hamburg einluden. Mit dabei waren drei Berufspolitiker: der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Ralf Stegner, Andreas Tietze (Bündnis 90/Die Grünen) und Thomas Castens (niedersächsisches Kultusministerium). Der prominente SPD-Politiker Stegner, gleichzeitig Partei- und Fraktionschef im schleswig-holsteinischen Landtag, benannte gleich am Beginn eine der Basiskompetenzen, die ein Politiker brauche: Man müsse verlieren können, und das unter den Augen der Öffentlichkeit. Einer Frage aus dem Publikum nach der Notwendigkeit von Mentoren stimmte er voll und ganz zu. Zu Beginn seiner politischen Karriere sei es wichtig gewesen, dass es Menschen gegeben habe, die ihm etwas zugetraut hätten. Allerdings hätten sie ihn nicht in eine bestimmte Richtung gedrängt. Nach den Vorträgen ging’s für die Teilnehmenden dann selbst in die Praxis. In einem Planspiel avancierten sie zu Mitgliedern eines fiktiven Jugendhilfeausschusses. Dieser sollte entscheiden, ob die Ganztagsbetreuung an einer Grundschule von der Schule selbst übernommen oder von einem Verbund zweier freier Träger werden soll. Es galt, Strategien zu entwickeln, Gespräche zu führen und SPD-Vize Ralf Stegner (links) mit den Teilnehmenden Verbündete für die eigene Position zu suchen – eine völlig neue, aber durchaus interessante Erfahrung für die Teilnehmenden. Sigrid Müller und Friedemann Kretzer, CVJM Brückenschlag Nord-Ost CVJM-Informationen 1 | 2015 29 VHM | Norddeutschland | Mitgliedsverbände Hauptamtlichenkonferenz in Helsinki EJW | Mitgliedsverbände „Schritte gegen Tritte“ geht weiter EJW bietet Projekttage für Schulen und Kirchengemeinden an Der Umgang von Jugendlichen untereinander ist zum Teil von Gewalt geprägt. Vieles spielt sich subtil und unbemerkt ab und ist deshalb für die Erwachsenen oft nicht sichtbar. Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) führt deshalb das bundesweit eingesetzte Gewaltpräventionsprojekt „Schritte gegen Tritte“ regional weiter. Mit rund 90.000 Euro, verteilt auf zweieinhalb Jahre, wird das Projekt in Baden-Württemberg vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und dem Ministerium für Integration gefördert. Schulen, Kirchengemeinden und andere örtliche Institutionen können bei der Schülerarbeit im EJW ab sofort einzelne Projekttage für 15 bis 30 Jugendliche buchen. Sie werden von qualifizierten Honorarkräften vorbereitet und vor Ort durchgeführt. „Jugendliche setzen sich hier in altersgerechten Methoden ganz praktisch und lebensnah mit den Themen ‚Fremdsein‘ und ‚Ausgrenzung‘ auseinander. Dies weitet ihr Verständnis für das Miteinander in ihrem Alltag“, erläutert Landesreferentin Stephanie Schwarz, die im EJW für das Projekt verantwortlich ist. Nach Ministeriums a ngaben wird damit auch ein Beitrag zur Förderung eines gewaltfreien und wertschätzenden Umgangs geleistet und somit ein Anliegen des Präventionskonzepts des Landes „stark.stärker.WIR“ aufgegriffen. Für Landesschülerpfarrer Wolfgang Ilg kommt die Fortsetzung des Projektes zur rechten Zeit: „In der evangelischen Jugendarbeit wurde im Dezember 2014 das Netzwerk ‚Jugendarbeit und Flüchtlinge‘ gegründet, das die vielfältigen örtlichen Aktivitäten für junge Flüchtlinge bündelt. ‚Schritte gegen Tritte‘ verhilft dazu, dass junge Menschen auch die Hintergründe von Flucht und Gewalt erkennen – ein wichtiger Impuls, um Vorurteilen und Ängsten entgegenzuwirken“. Weitere Informationen gibt unter www.schuelerarbeit.de/schritte. Eberhard Fuhr, EJW Den eigenen Lebensstil überdenken Mit der Handy-Aktion möchte der EJW Umweltaspekte fokussieren Seit einigen Monaten bereitet das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) die Handy-Aktion vor. Das Motto zeigt, worum es geht: „fragen. durchblicken. handeln“. Neben dem EJW sind auch andere Partner, wie etwa Brot für die Welt, die Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg, das DIFÄM (Deutsches Institut für Ärztliche Mission) beteiligt. Im Kern geht es um eine breit angelegte Informationsund Bildungskampagne, bei der das Mobiltelefon der Aufhänger ist. Wo kommen die Mineralien her, die für elektronische Kommunikationsgeräte benötigt werden? Wie und unter welchen Bedingungen werden diese gewonnen? Solche Fragen beschäftigten das EJW beispielsweise beim Fachtag Ende Januar. Ernüchternd ist, dass die großen Hersteller teilweise gar nicht wissen oder nicht 30 CVJM-Informationen 1 | 2015 wissen möchten, auf welchem Weg beispielsweise Tantal, Wolfram, Zinn, Gold in ihre Produktion gelangen, denn bisher gibt es weltweit keine Rückverfolgung der Rohstoffe. Der Das Handy ist aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken Hunger nach Rohstoffen wächst. Das Recycling ausgedienter Geräte steht aber erst am Anfang. Weltweit gibt es nur fünf Anlagen, die viele Rohstoffe aus den Altgeräten herausholen können. Bisher ist es oft billiger, neue Rohstoffe zu gewinnen, als vorhandene zu recyclen und wiederzuverwenden. Mit der Handy-Aktion soll auf verschiedene Aspekte aufmerksam gemacht werden und angeregt werden, den eigenen Lebensstil zu überdenken. In Zusammenarbeit mit der Telekom und der Deutschen Umwelthilfe planen wir dezentrale HandySammlungen. Aktuelle Informationen dazu gibt es ab Mitte März unter www.handy-aktion.de. Eberhard Fuhr, EJW Mitgliedsverbände Nachruf auf Fritz Pawelzik Legendärer Geschichtenerzähler des CVJM mit 87 Jahren verstorben Wenn er sprach, hörten die Menschen gebannt zu: Fritz Pawelzik Seine Erzählungen galten als legendär. Unzählige Kinder, Jugend liche und Erwachsene hingen an Fritz Pawelziks Lippen, wenn er von seinem aufregenden Leben als Soldat, Kriegsgefangener und Unterhäuptling in einer Kleinstadt im Gebiet des Stammes der Ashanti erzählte. Am Abend des 29. Januar 2015 ist Fritz Pawelzik im Evangelischen Krankenhaus in Mülheim/Ruhr nach kurzer Krankheit verstorben. Bei ihm waren seine Kinder aus Amsterdam und Düsseldorf. Auch Freunde aus ganz Deutschland haben ihm in seinen letzten Tagen beigestanden. Mit Fritz Pawelzik haben wir im deutschen CVJM eine beeindruckende Persönlichkeit verloren, die allzeit ihre Stimme für den Frieden und für das Evangelium erhob. Der 1927 geborene Herner war fünf Jahre alt als Adolf Hitler an die Macht kam, gehörte zur Hitlerjugend und kämpfte mit 16 Jahren als Soldat an der russischen Grenze und im brandenburgischen Oderbruch. Zu der Zeit glaubte er fest an den Führer. Erst in einem Straflager bei Leningrad wurde ihm klar, „was wir Deutsche der Welt angetan haben“. Er beschloss sein Leben zu ändern und wurde Christ. Als Fürsprecher für den Frieden einzutreten und Menschen von der Liebe Jesu zu erzählen, wurde ihm danach zur Lebensaufgabe. Auf beeindruckende Weise verstand er es, Menschen von seinen bewegenden Lebenserfahrungen zu berichten, ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. Als Buchautor, Referent und Zeitzeuge war der rüstige Rentner bis zuletzt bundesweit in Kinder- und Jungschargruppen, Jugendgruppen sowie Schulklassen unterwegs. Neben dem Frieden galt Fritz Pawelziks große Liebe Afrika. Als Bruderschaftssekretär verbrachte er für den Weltdienst über sieben Jahre in Ghana, wo er die Entwicklung des YMCA maßgeblich beförderte. Danach arbeitete er für den CVJM-Weltbund in YMCAs in Ostafrika und unterstütze sie in ihrer Schulungsarbeit. Seine letzten zehn Berufsjahre war er dann Bundessekretär für den Weltdienst im CVJM-Westbund, wo er zahlreiche Ortsvereinspartnerschaften zwischen CVJM und YMCAs in Ghana und Sierra Leone aufbaute. Zu seinen großen Verdiensten in Ghana zählt ein Berufsausbildungszentrum in der Hauptstadt Accra mit eigener Produktionsstätte, Schulungsräumen, einem Hostel und Mitarbeiterwohnungen. In der Kleinstadt Konongo in der Region des Stammes der Ashanti, wo er beim Ausbau eines Krankenhauses mitwirkte, ernannte man ihn aus Dankbarkeit zum Unterhäuptling. Unter dem Namen „Nana Kofu Marfu II.“ wurde er als „Chief für Entwicklung“ lebenslanges Mitglied des traditionellen Leitungsgremiums der Stadt. Im traditionellen StammesOutfit berichtete Fritz Pawelzik auf unzähligen Veranstaltungen über sein abenteuerliches Leben in Afrika – spannend, humorvoll, originell und mit ganz viel Herz. Als deutscher CVJM danken wir Fritz Pawelzik für seinen wertvollen Dienst und das Teilen seiner Lebenserfahrungen mit uns. Seine Mahnungen und sein Bemühen, stets für Frieden und Menschlichkeit einzutreten, sind für uns vorbildhaft. Unsere Gedanken und Gebete gelten in diesen Tagen seinen Kindern und Angehörigen, für die wir Trost und Beistand erbitten. Carmen Behrens, CVJM-Ostwerk CVJM-Informationen 1 | 2015 31 Postvertriebsstück DP AG Entgelt bezahlt H 3562 Christlicher Verein Junger Menschen CVJM-Nachrichtenmagazin Rolands Rubrik | 1.2015 Ich sage: Danke! Ich wünsche Segen. Und sage: Auf Wiedersehen! Dies ist meine letzte Rubrik. Also das letzte Mal meine „letzte Seite“. Und ich möchte diese Zeilen einfach nutzen, um Danke zu sagen. Die vier Jahre, in denen ich als Generalsekretär im deutschen CVJM arbeiten konnte, waren reiche Jahre. Prall gefüllt: Mit Sitzungen und Vorträgen, mit Reisen und neuen Entdeckungen, und vor allem mit unzähligen persönlichen Begegnungen. Von Nord nach Süd, von Ost nach West ging es, in Mitgliedsverbände und Ortsvereine, zu Krisengesprächen und zu Jubiläen, zu Vorstandstagungen und zu Festen, zu Gremien und Gottesdiensten. In allem war mein Ziel: Den CVJM zu stärken, damit wir gemeinsam „das Reich unseres Meisters“ unter jungen Menschen in unserer Zeit ausbreiten. Die Freundschaften, die unterwegs entstanden sind, in Deutschland, in europäischen Ländern und weltweit, die waren es wert. Die guten Worte und Wünsche, die Gebete und offenen Gespräche, all das hat diese Jahre reich gemacht. Und dafür, und für vieles mehr, sage ich Danke! Danke für das Mitdenken und Mitsorgen, Danke für Unterstützung und Verständnis, Danke für konstruktive Kritik und ermutigende Worte, Danke für Freundschaft und geschwisterliche Gemeinschaft. Danke für geteilte Vision. Ich sage einfach: Danke! 32 CVJM-Informationen 1 | 2015 Wenn ich jetzt das Amt des Generalsekretärs niederlege, dann tue ich es in dieser Dankbarkeit und mit diesem Gebet: Dass Gott weiter die notwendige und großartige Arbeit des CVJM in Deutschland und weltweit die des YMCA segnet. Ich will und werde weiter helfen, an meiner Stelle und mit meinen Möglichkeiten, dass das geschehen kann. Ich bete darum, dass der Segen weitergeht, und dass ich auch in Zukunft dabei mithelfen kann. Deshalb: Ich wünsche Segen, allen Freunden, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im CVJM. In allen Umbrüchen und Aufbrüchen: Segen euch! Und ich sage: Auf Wiedersehen! Denn ich bin nicht aus der Welt. Ich werde in den nächsten Monaten noch eine ganze Reihe CVJM-Termine wahrnehmen. Dass ich das darf und soll, und dass ich es auch sehr gern tue, zeigt, dass ich nicht im Unfrieden aufhöre, sondern im Frieden. Und dass ich viele CVJMer sicher auch in Zukunft treffen werde, und dass wir an vielen Stellen noch gemeinsam Aufgaben anpacken dürfen im Dienst dessen, der bleibt, wenn wir gehen: Im Dienst von Jesus. So sage ich Danke! Und wünsche euch allen Gottes Segen. Und ich freue mich auf vielfältiges Wiedersehen im „Reich des Meisters“. Danken will ich für die Zeiten Die du mir gegeben hast Danken für dein gutes Leiten Auch in Tagen voller Hast Loben will ich deine Gnade Die an jedem Morgen neu Loben die gebahnten Pfade Deine Hand, so fest und treu Trauen will ich deinen Worten Ganz verlässlich und ganz wahr Trauen dir an allen Orten Deinem Licht, so hell und klar Preisen will ich deine Werke Überall in deiner Welt Preisen dich für deine Stärke Die der Welten All erhält Segnen will ich deine Leute Deine Menschen, groß und klein Segnen, gestern und auch heute Und auch morgen bei dir sein Herzlich, dein/ihr/euer Roland Werner