Jahresbericht 2014/2015

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Jahresbericht 2014/2015
Jahresbericht 2014/2015
des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland e. V.
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Jede Zeit braucht Zeugen,
die die Hoffnung
auf Gottes Ewigkeit wachhalten.
Jedes Unrecht braucht
Widerstandsmenschen,
die sich im Namen Gottes widersetzen.
Jetzt ist unsere Zeit.
Gottfried Heinzmann
CVJM-Gesamtverband
in Deutschland e. V.
Im Druseltal 8, 34131 Kassel
Postfach 41 01 54, 34063 Kassel
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V.i.S.d.P.: Dorothee Pfrommer, Leitende
Referentin für interne Organisation und
Koordination
Redaktion: Lydia Hertel, Referat für
Kommunikation
Gestaltung: Gerd Casper, Referat für
Kommunikation
Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn
Bildnachweis: Gracious Vattathara (Titel,
S.9 o); CVJM Budenheim e. V. (S. 6); Hariolf
Schenk (S.8 o, u.r; S.9 m); CVJM Aktivzentrum Hintersee (S.16 r,u); CVJM Weltbund
(S.10); Fotolia (S. 17 r); YMCA Peru (S.18);
alle weiteren Bilder: CVJM-Gesamtverband
Die Herstellung dieses Jahresberichtes wird unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend
Chronologie 2015
12. bis 15. Januar 2015
Hausleitertagung der CVJM-Gästehäuser im
Sophienhof in Berlin
10. Juli 2015
Früherer CVJM-Präses Walter E. Sommer ist im Alter
von 86 Jahren gestorben
29. Januar 2015
Fritz Pawelzik ist im Alter von 87 Jahren gestorben
Juni/Juli/August/September 2015
Einführungs- und Rückkehrseminare für internationale Freiwilligendienste
30. Januar bis 1. Februar 2015
Treffen der Arbeitskreise des CVJM
25. Februar 2015
Jungschar feiert 100-jähriges Jubiläum
24. März 2015
Studientag auf dem CVJM-Campus
28. März 2015
Kletterwald Leuchtberg der Freizeit- und Erholungsanlagen GmbH in Kooperation mit dem Institut für
Erlebnispädagogik der CVJM-Hochschule wurde
eröffnet
7. bis 12. April 2015
TEN SING-DASSEL-Seminar
17. bis 18. April 2015
Treffen der Leitungsverantwortlichen im CVJM-­
Gesamtverband und seiner Mitgliedsverbände
23. April 2015
Prof. Dr. Schurian-Bremecker als neue Prorektorin
bestätigt
3. bis 7. Juni 2015
Kirchentag in Stuttgart
17. Juni 2015
Eröffnungsempfang in Berlin zur Aktion ­
„CVJM bewegt“
27. Juni 2015
Freundes- und Dankfest CVJM-Missio-Center Berlin
4./5. Juli 2015
Aussendung der 80 Absolventinnen und Absolventen des CVJM-Kollegs und der CVJM-Hochschule
14. Juli 2015
CVJM-Hochschule unterzeichnet eine Kooperationsvereinbarung mit der Interkantonalen Hochschule
für Heilpädagogik (HfH) Zürich und der IB Medizinische Akademie Freiburg zur Stotterintensivtherapie
1. September 2015
Forschungsinstitut empirica für Jugendkultur und
Religion ist Teil der CVJM-Hochschule geworden
23. bis 27. September 2015
Hauptamtlichen-Konferenz in Helsinki
21. Oktober 2015
Internationaler Freiwilligendienst hat das „Qualitäts­
siegel für Freiwilligendienste im Ausland der Evangelischen Freiwilligendienste“ erhalten
22. bis 23. Oktober 2015
Jugendforum des CVJM-Gesamtverbandes
23. bis 25. Oktober 2015
Mitgliederversammlung des CVJM-Gesamtverbandes mit Vorstandswahlen und Einführung von
sieben neuen Mitarbeitenden
29. Oktober 2015
60 Jahre CVJM-Gästehäuser Victoria auf Borkum und
Verabschiedung Ehepaar Wunderlich
Oktober/November 2015
Einführungsseminare für 135 Freiwillige im CVJM
25. November 2015
CVJM-Haus Solling in Dassel stellt Gästehaus für
Flüchtlinge bereit
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Der neue Vorstand (v. l. n. r.): Kathrin Döring, Andreas Kämpf,
Beate Lindauer, Steffen Waldminghaus, Karl-Heinz Stengel,
Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt, Dorothee Pfrommer, Matthias Ruf,
Franca Kneier, Dr. Reinhardt Schink, Ulrich Hanfstein
Es fehlen: Matthias Dargel, Felix Kappler und Stefan Leier
Vorstandswahl und Abschied
von langjährigen Vorstandsmitgliedern
Bei der Mitgliederversammlung im Oktober 2015
wählten die Delegierten den Vorstand des CVJMGesamtverbandes neu. Karl-Heinz Stengel (Remchingen) wurde für weitere vier Jahre als Präses bestätigt.
Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Dr. Reinhardt
Schink (München). Zum neuen Schatzmeister wurde
Steffen Waldminghaus (Lüdenscheid) gewählt. Den
Vorstand komplettieren Kathrin Döring (Nürnberg),
Ulrich Hanfstein (Baiersbronn), Matthias Dargel (Gerlingen), Andreas Kämpf (Siegen), Franca Kneier (Witten), Felix Kappler (Graben-Neudorf), Stefan Leier
(Gutenborn) und Beate Lindauer (Brandenburg).
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Mit großer Dankbarkeit, aber auch verbunden mit
etwas Wehmut, verabschiedeten wir bei der Mitgliederversammlung langjährige Vorstandsmitglieder
bei einem festlichen Abend. Wir danken Paul Dittrich,
Hartmut Hühnerbein, Thomas Kern und Jürgen
Wehrs für ihr Engagement für den CVJM-Gesamtverband. Auch Dieter Stöckle und Gabriele Dal Piva
wurden verabschiedet. Für ihren jahrelangen Einsatz
im CVJM wurden sie von Präses Karl-Heinz Stengel
und Steffen Waldminghaus ausgezeichnet: Dieter
Stöckle erhielt das Goldene Weltbundabzeichen des
CVJM. Gabriele Dal Piva wurde mit der George-Williams-Medaille die höchste Ehre zuteil, die innerhalb
des CVJM vergeben werden kann.
VOR STAND
In Bewegung
Das zurückliegende Jahr war für den CVJM-Gesamtverband in Deutschland sehr bewegend: Nach vier
Jahren – einem Halbmarathon anstelle eines Marathons, wie er es selbst nannte – trat Dr. Dr. Roland
Werner Ende März 2015 von seinem Amt als Generalsekretär zurück. Er kann seine herausragenden
Gaben nun ganz in die Verkündigung von Wort und
Schrift investieren. Wir sind dankbar für sein Wirken
im CVJM und sein Zeugnis von Jesus Christus.
Dieser Einschnitt brachte aber auch die Möglichkeit
mit sich, noch einmal neu über die Kernaufgaben
des CVJM-Gesamtverbandes selbst nachzudenken.
Wir tun das gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden und mit hohem Engagement von ehren- und
hauptamtlichen Mitarbeitenden in dem Prozess
„CVJM-Gesamtverband neu denken …“. Schon jetzt
wird deutlich, dass uns dieser Prozess näher zueinander bringt, unsere Gemeinschaft im deutschen CVJM
stärkt, neu formt und ausrichtet. Wir bündeln unsere
Kräfte, um weiterhin dem Auftrag aus der Pariser
Basis gerecht zu werden, junge Menschen miteinander zu verbinden, Zeugen für Jesus Christus zu
sein und gemeinsam danach zu trachten, „das Reich
unseres Meisters unter jungen Menschen auszubreiten“.
In Dassel haben wir Ende Oktober eine besondere
Mitgliederversammlung erlebt. Nicht nur, weil sie die
wahrscheinlich letzte im CVJM-Gästehaus in Dassel
war, sondern auch, weil in unserer Zusammenarbeit
das gemeinsame Eintreten für den CVJM in Deutschland spürbar war. Alle Beratungen und Begegnungen waren von der Klarheit unseres missionarischen
Auftrages, einem wertschätzenden Miteinander und
hohem Vertrauen geprägt. Seit Ende November ist
das CVJM-Gästehaus Dassel nun eine Außenstelle
der Erstaufnahmeeinrichtung in Friedland. Damit
können wir als CVJM einen wichtigen und wertvollen
Beitrag leisten in der Herausforderung, geflüchtete
Menschen in Deutschland willkommen zu heißen.
mehr als 80 Jahren geschieht das mit hoher Kompetenz am CVJM-Kolleg, seit sechs Jahren auch an
der CVJM-Hochschule. In diesem Jahr ist es endlich
gelungen, die Finanzierung der CVJM-Hochschule
auf breitere Füße zu stellen. Das Land Hessen fördert seit diesem Jahr die CVJM-Hochschule finanziell aus Mitteln des Hochschulpaktes 2020. Erstmals
sind an der CVJM-Hochschule alle zwölf Professorenstellen besetzt. An beiden Einrichtungen werden
junge Menschen in einer Doppelqualifikation pädagogisch und theologisch ausgebildet, als Fachkräfte
mit christlichen Werten für die Arbeit in CVJM, Kirche
und Gesellschaft.
Profiliert missionarisch
Was wir tun im CVJM-Gesamtverband, tun wir auf
der Grundlage der Pariser Basis und für unsere 13
Mitgliedsverbände. Neben der Bildungsarbeit und
der internationalen Arbeit, welche in hervorragender Weise die internationalen Partnerschaften koordiniert und uns im YMCA Europe und in der World
Alliance of YMCA vertritt, ist die missionarisch-programmatische Arbeit unser dritter inhaltlicher Aufgabenbereich. Seit Februar 2015 leitet Karsten Hüttmann dieses Referat, zu dem auch die Referate für
Sport, TEN SING, Freiwilligendienste und seit einem
Jahr Projektreferent Johannes Nehlsen gehören. Für
das Reformationsjubiläum 2017 plant, initiiert und
koordiniert er die Aktivitäten des CVJM.
Unsere Gesellschaft und auch unsere Arbeit im CVJM
werden sich weiter verändern. In diesen Veränderungen brauchen wir Mitarbeitende, die bereit sind,
Gott und den Menschen zu dienen und fröhliche
Zeugen unseres Herrn Jesus Christus sind.
Wir arbeiten als CVJM-Gesamtverband für die junge
Generation. Sie unterstützen uns dabei durch Ihr
Interesse, Ihre Spenden, Ihre Gebete. Dafür danke
ich Ihnen im Namen des Vorstands herzlich!
Starke Persönlichkeiten lehren und lernen
Im CVJM verstehen wir unsere Arbeit als ganzheitliche
Bildungsarbeit. An vielen Stellen geschieht sie ehrenamtlich – getragen und verantwortet oft von jungen
Menschen. Als CVJM-Gesamtverband nehmen wir
aber auch seit Jahrzehnten die Aufgabe wahr, Menschen zum hauptamtlichen Dienst in der Arbeit für
und mit Kindern und Jugendlichen auszubilden. Seit
Karl-Heinz Stengel,
Präses
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Karsten Hüttmann (rechts), Leiter des Referats MissionarischProgrammatische Arbeit, überreicht die Gründungsurkunde an
an Birgit Götz, CVJM Michelbach
Gründungspreis belohnt mutige
Gründungen von CVJM-Vereinen
Nach dem Festgottesdienst stehe ich mit einer Handvoll Mitarbeitenden zusammen. Sie sind bewegt und
berührt von der Tatsache, dass ihrem kleinen CVJM
der Gründungspreis verliehen wurde.
Ihre Demut ist dabei nicht gespielt sondern echt,
denn es gab keine tollen Visionen, die zur Gründung
führten. Auch keine großen Aufbrüche, die sie vor
Ort erlebt hätten. Dass sie sich entschlossen hatten,
einen CVJM zu gründen, lag einfach an der Not vor
Ort.
Die Fortführung der Kinder- und Jugendarbeit der
Kirchengemeinde Hemmerde-Lünern stand in Frage,
Finanzmittel mussten deutlich reduziert werden, die
hauptamtliche Mitarbeiterin sollte entlassen werden.
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Aber anstatt Frust zu verbreiten oder zu resignieren,
haben sich einige Leute dafür entschieden zu handeln und nicht zu jammern. Christian Friedrich Spittler, der Gründer mehrerer christlicher Einrichtungen
hat einmal gesagt: „Was hilft es, wenn wir beim warmen Ofen und einer Pfeife Tabak die Notstände der
Zeit bejammern? Hand anlegen müssen wir, und sei
es auch ganz im Kleinen.“
In diesem Sinne haben auch diese Handvoll Leute
Hand angelegt und sind aktiv geworden. Und so
wurde aus dem, was zunächst wie ein Ende oder
eine Grenze aussah, ein Neuanfang: der Start eines
CVJM. Damit das Reich des Meisters unter jungen
Menschen weiter ausgebreitet wird.
MISSIONA RISCH-PR OGR AM M AT ISCHE AR B EIT
Bildung Mitarbeitender
Im Frühjahr 2015 erschien – nach Jahrzehnten – die
letzte Printausgabe der Mitarbeiterhilfe (MAH). In
diesem Heft wurden für die Mitarbeitenden im CVJM
aktuelle Themen der Jugendarbeit aus theologischer,
pädagogisch-psychologischer und gesellschaftsrelevanter Perspektive bearbeitet. Diese wertvolle Arbeit
soll auch in Zukunft weitergehen, doch in Reaktion
auf allgemeine Veränderungen im Leseverhalten und
dem Bedarf nach Onlinematerialien, wird die MAH
zukünftig durch ein Internetportal ersetzt werden.
Die Artikel der MAH aus den letzten Jahren werden
aufbereitet und in einer Onlinebibliothek zur Verfügung stehen.
Ebenfalls mit Neuanfängen hat der CVJM-Gründungspreis zu tun, der jedes Jahr an besonders innovative, kreative oder aus anderen Gründen bemerkenswerte Neugründungen verliehen wird. In diesem
Jahr gingen die Preise an die CVJM in Norddeich
(1. Platz), Michelbach (2. Platz) und Hemmerde-Lünern und Budenheim (beide 3. Platz).
CVJM bewegt
Im Mai wurde die Aktion CVJM bewegt gestartet. Der
Auftakt der Aktion fand in Berlin statt, u. a. mit der
Beteiligung von Alfons Hörmann, dem Vorsitzenden
des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB).
Schirmherr von CVJM bewegt ist der Bundesminister
Hermann Gröhe.
Bewährtes feiern und Neues formen
Die Jungschar-Arbeit schaut auf eine lange Tradition
zurück. Vor 100 Jahren entstand dieser Begriff und
seitdem ist die Jungschar-Arbeit ein wesentliches
Programmangebot vieler CVJM. Zu den Feiern zählte
u. a. ein Jungschar-Kongress im Mai in Wuppertal.
Eine große Geburtstagsfeier gab es am 18. Oktober
in Stuttgart – der Stadt, in welcher die Arbeit ihren
Namen bekam. Von den vielen Veröffentlichungen
im Jubiläumsjahr sei an dieser Stelle besonders die
Arbeitshilfe „einhundertjahre“ erwähnt. Sie kann
kostenfrei auf der Internetseite www.jungschar.de als
PDF heruntergeladen werden.
Grund zum Feiern hatten auch die Freiwilligendienste national (FSJ und BFD), die in diesem Jahr
ihr 60. Jubiläum begehen durften. Inzwischen gibt es
keinen Mitgliedsverband im CVJM mehr, bei dem es
keine Einsatzstellen für Freiwillige gibt.
Eine andere segensreiche Arbeit wurde in diesem
Jahr leider zu Ende geführt: das Missio-Center in Berlin. Da sich aber der Auftrag „das Reich Gottes unter
jungen Menschen auszubreiten“ nicht verändert
hat, war schnell klar, dass es neue, veränderte und
passendere Formen braucht. Dieter Braun und Karsten Hüttmann haben dazu ein Konzept unter dem
Stichwort „worttransport“ erarbeitet. Im Oktober
beschloss der Verein „CVJM-Zentrum für Evangelisation“ e. V., der bis dahin die Arbeit des Missio-Centers
ideell und finanziell förderte, seine Umbenennung in
„CVJM-Missio e. V.“ und passte den Vereinszweck an
die neuen Herausforderungen an.
Reformationsjubiläum 2017
Seit einem Jahr wird im CVJM-Gesamtverband ein
Konzept erarbeitet, um beim Reformationsjubiläum
2017 in Wittenberg als CVJM präsent zu sein und das
Reformationsjubiläum als missionarische Möglichkeit zu nutzen. Bei der Mitgliederversammlung im
Oktober stimmten die Delegierten dem vorgestellten Aktivitätenportfolio zu. Schon 2016 werden das
Thema Reformation und innovative Jugendarbeit in
einzelnen CVJM-Ortsvereinen präsent sein.
Leitungswechsel
Seit 1. Februar ist Karsten Hüttmann der Leiter des
Referats für Missionarisch-Programmatische Arbeit.
Er ist auch 1. Vorsitzender von Christival (4. bis 8. Mai
2016 in Karlsruhe).
Karsten Hüttmann,
Leiter des Referats MissionarischProgrammatische Arbeit
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MISSIONA RISCH-PR OGR AM M AT ISCHE AR B EIT
Ritterspiele in Schwieberdingen auf der Nippenburg anlässlich 100 Jahre Jungschar
Gründungspreise im Jahr 2015
1. Preis (3.000 Euro)
CVJM Strandleben e. V., Norden
action
2. Preis Jungschar
(2.000 Euro)
CVJM Michelbach e. V., Marburg
3. Preis (1.000 Euro)
CVJM Budenheim e. V., Budenheim
3. Preis (1.000 Euro)
CVJM Hemmerde-Lünern e. V., Unna
Der Vorstand des CVJM Missio e. V.
Jugendliche aus acht Mitgliedsverbänden
beim CVJM-Jugendforum
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Jugendlauf des CVJM Dhünn
MISSIONA RISCH-PR OGR AM M AT ISCHE AR B EIT
CVJM bewegt
Mehr als 45 000 junge Menschen treffen
sich regelmäßig zu verschiedenen Sportveranstaltungen innerhalb des CVJM.
Reformationsjubiläum
Mit 275.000 Euro unterstützt die
Deichmann-Stiftung den CVJM in der
Durchführung eines missionarischen Projektes
im Rahmen des Reformationsjubiläums.
Präses Karl-Heinz-Stengel (rechts)
verabschiedet die „letzten Missios“
Jungschar
Jede Woche erreicht der CVJM über
60 000 Kinder in ganz Deutschland.
Die Arbeit wird zu 99 % von Ehrenamtlichen
geleistet!
Freiwilligendienste
Der CVJM betreut in Deutschland
insgesamt 130 Freiwillige in
89 Einsatzstellen.
Seifenkistenrennen in Ditzingen
Aktivitäten 2015
• Jubiläum 100 Jahre Jungschar, mehrere
Jubiläumsveranstaltungen
• Start der Kampagne CVJM bewegt
• Ende CVJM-Missio-Center, Beschluss Neukonzeptionierung:
„Form ändert sich, Auftrag bleibt!“
• Verleihung Gründungspreise an Norddeich, Michelbach,
Hemmerde-Lünern und Budenheim
• Letzte Printausgabe Mitarbeiterhilfe (MAH)
• Jugendforum 2015 mit 16 Teilnehmenden
Roland Werner (links) überreicht den Gründungspreis an Andreas Harre vom CVJM Strandleben.
Rechts: Laudator Burkhard Hesse
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Eva Herrmann (im Bild rechts), 25 Jahre alt, ist im CVJM Baden
verwurzelt, ausgebildete Diakonin und beruflich in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit tätig
Engagiert im CVJM-Weltbund
Seit April 2015 arbeite ich vertretungsweise im
Vorstand des CVJM-Weltbunds (ExCo) mit und bin
damit an strategischen, finanziellen und personellen Entscheidungen, die die weltweite Gemeinschaft
der CVJM betreffen, beteiligt. Daneben berichte ich
zu allen Fragen dem CVJM-Gesamtverband, unter
anderem als Mitglied des Arbeitskreises Internationale Arbeit.
Trotz mancher Herausforderungen, die die Gremienarbeit in einem interkulturellen Umfeld mit sich
bringt, merke ich immer mehr, wie viel Freude sie
mir bereitet und vor allem, wie reich ich durch dieses
Ehrenamt beschenkt bin. Die Zusammenarbeit mit
den ExCo-Mitgliedern und mit den Mitarbeitenden
im Gesamtverband sowie die persönlichen Gespräche mit Gleichgesinnten auf der ganzen Welt lassen
mich täglich wachsen. Im CVJM weltweit können wir
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noch so viel voneinander lernen! Mir macht es Spaß,
dies zu entdecken, gemeinsam zu lachen, zu diskutieren, zu beten und die Interessen junger Menschen
weltweit zu vertreten. Ich fühle mich in der unglaublich vielfältigen Familie des CVJM sehr wohl.
Es ist mir eine Ehre den deutschen CVJM und auch
den YMCA Europe im Vorstand des Weltbunds vertreten zu dürfen. Ich bin dankbar für alle Begleitung
– auch im Gebet. Mein Wunsch ist, dass möglichst
alle CVJM in Deutschland es wagen, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und die weltweite
Dimension der CVJM-Bewegung als Bereicherung
ihrer Arbeit erfahren.
Eva Herrmann,
Mitglied im Executive Committee
des CVJM-Weltbundes
INTER NAT IONALE AR B EIT
Beziehungen leben – Zusammenarbeit stärken
CVJM weltweit ist die internationale Arbeit des
CVJM-Gesamtverbandes. Sie will unter dem Motto
„begegnen, bilden, teilen“ ökumenisches, interkulturelles und entwicklungspolitisches Lernen junger
Menschen stärken und das (mit)teilende Engagement für Gerechtigkeit und Frieden fördern. Damit
wir diesem Auftrag auch in Zukunft nachkommen
können, hat der Arbeitskreis Internationale Arbeit die
Ziele bis 2015 evaluiert und im Rahmen des Prozesses „CVJM-Gesamtverband neu denken“ im Sommer
ein mögliches Ziel-Bild der Internationalen Arbeit im
Jahr 2030 erarbeitet.
Daneben wurde die Arbeit der Mitgliedsverbände im
CVJM weltweit vom Gesamtverband weiterhin professionell unterstützt und begleitet, z. B. durch eine
Partnerschaftsevaluation, die wir in Zusammenarbeit
mit der CVJM-Hochschule im CVJM Baden und dem
Kenya YMCA durchgeführt haben.
Die Zusammenarbeit mit dem CVJM-Bildungswerk
wurde auch an anderen Stellen intensiviert, z. B.
beim ersten Europäischen Baumhauscamp, aus dem
sich ein aktives Netzwerk entwickelt hat, oder auch
bei einer Umfrage innerhalb des deutschen CVJM
zum Thema „Flüchtlingsarbeit“, die von Studierenden der CVJM-Hochschule ausgewertet wurde.
Im Sinne einer guten verbandspolitischen und inhaltlichen Vernetzung unserer Arbeit im CVJM weltweit
nahmen wir an Tagungen der YMCAs in Afrika und
Nordamerika sowie an den Missionskonferenzen in
Lateinamerika und in den USA teil und arbeiteten
gemeinsam mit dem CVJM-Weltbund an verschiedenen Fragestellungen, u. a. den Themen „Flüchtlingsarbeit“ und „Klimawandel“. Auch die Zusammenarbeit mit YMCAs in China wurde durch zwei
Partnerschaftsgipfel und gegenseitige Besuche weiter intensiviert.
und Rückkehrerseminaren im Sommer wurden neue
zeitliche und pädagogische Formate umgesetzt.
Sehr erfreulich sind das positive Echo der Freiwilligen zu den Seminaren, die gute Zusammenarbeit im
Mitarbeitendenteam und das hohe Engagement der
Ehemaligen.
Hoffnungszeichen in Entwicklungsländern setzen
Durch Aktion Hoffnungszeichen (AHZ) fördern wir
Projekte, die jungen Menschen aus Entwicklungsländern in schwierigen Lebensumständen eine ganzheitliche Entwicklung von Körper, Seele und Geist
ermöglichen. Die Verbindung zwischen AHZ und der
Partnerschaftsarbeit der Mitgliedsverbände konnte
im vergangenen Jahr intensiviert werden, ebenso
wie die Zusammenarbeit zwischen AHZ, dem Weltbund und seinen Area Alliances, z. B. bei der Koordinierung der Nothilfe für den YMCA Nepal nach der
Erdbebenkatastrophe. Im November wurde ein Projektbericht für 2015 vorgelegt.
Für ein starkes Europa
Unter dem Motto „Paths to Progress“ nahmen 14
deutsche Delegierte an der Generalversammlung
des YMCA Europe (YE) vom 14. bis 17. Mai 2015 in
Tallinn teil. Der Generalversammlung vorgeschaltet
waren das YMCA European Spectrum Seminar und
eine Movement Strengthening Conference, an der
die Mitglieder aller YE-Gremien teilnahmen. (Derzeit
arbeiten neun Personen aus dem deutschen CVJM in
YE-Gremien und Arbeitsgruppen mit.) Die deutsche
Delegation brachte sich mit hohem Engagement
in die Generalversammlung ein, insbesondere mit
Blick auf das geplante Büro in Brüssel und die neue
Strategie.
Attraktivität der internationalen
Freiwilligendienste ungebrochen
Im Bereich Internationale Freiwilligendienste wurde
ein Meilenstein erreicht: Seit Juni sind wir nach
dem Handbuch „Qualitätsentwicklung und Qualitätsmanagement für Freiwilligendienste im Ausland“ der
Evangelischen Freiwilligendienste durch die Freiwilligenagentur Quifd zertifiziert. Bei den Vorbereitungs-
Tabea Kölbel,
Leiterin des Referats
Internationale Arbeit
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INTER NAT IONALE AR B EIT
Trinationale Begegnung mit dem YMCA France
und dem YMCA China
Europäisches Baumhauscamp in Michelstadt
Aktion Hoffnungszeichen
30 Projekte in Afrika, Lateinamerika,
Asien und Osteuropa
22 Projekte in Kooperation mit
Mitgliedsverbänden oder Ortsvereinen
7 Projekte als Einsatzfeld für
weltwärts-Freiwillige
2 Projekte als Einsatzfeld für
Praktikanten der CVJM-Hochschule
495.433 Euro Spenden
und Zuschüsse in 2014
Sofia und Katie im Projekt von Aktion Hoffnungszeichen in Costa Rica
Internationale Freiwilligendienste
Im Jahrgang 2015/16 wurden insgesamt
40 Freiwillige vom CVJM-Gesamtverband ins
Ausland entsandt. 81 internationale Freiwillige
nahmen im Sommer 2015 an den Vorbereitungsund Rückkehrerseminaren in Kassel teil.
Nicolai und Simon mit Kindern in Indien
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INTER NAT IONALE AR B EIT
Im Rahmen ihres Internationalen Freiwilligendienstes arbeitet Christina mit Kindern in Togo
Der deutsche CVJM pflegt durch seine Mitgliedsverbände mehr als 25 Partnerschaften weltweit.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere freundschaftliche Beziehungen, Partnerschaften, Projekte,
Hilfs- und Fördermaßnahmen von deutschen
CVJM auf Ortsebene in viele Teile der Welt.
Im Jahr 2015 haben wir im CVJM-Gesamtverband
mehr als 40 Gäste aus China, Ecuador, England,
Indien, Schottland, Mexiko und aus den USA
empfangen.
CVJM weltweit in Zahlen
45 Millionen
Mitglieder
Die größte Jugendorganisation der Welt!
präsent in
119 Ländern
58 Millionen
Menschen werden erreicht
11 200
96 000
hauptamtliche
Mitarbeitende
Standorte
725 000 ehrenamtliche
Mitarbeitende
13 400 000
Teilnehmende an Gesundheitsprogrammen
1 029 600 Teilnehmende
an zivilgesellschaftlichen Programmen
357 000
Miguel mit Kindern in Guangzhou
Teilnehmende an
Beschäftigungsprogrammen
206 000
Teilnehmende an
Schulungsprogrammen
für Jugendleiter
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Vormals CVJM-Gästehaus – jetzt Erstaufnahmeeinrichtung
für Flüchtlinge: das Haus Solling in Dassel
Das Gästehaus Solling wird
Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge
Ende November 2015 konnten wir nach kurzer
Umgestaltungs- und Planungsphase die ersten 47
Flüchtlinge als Gäste im CVJM-Haus Solling begrüßen. Gemeinsam mit unserem Präses Karl-Heinz
Stengel, den Mitarbeitenden des Christlichen
Jugenddorfwerks Deutschland e. V. (CJD), die für die
pädagogische Arbeit zuständig sind, und mit den
Mitarbeitenden des Sicherheitsservices empfingen
wir den ersten Bus, der Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmeeinrichtung Friedland brachte.
Die geflüchteten Menschen kommen aus Syrien,
dem Irak, Tschetschenien sowie aus Nepal. Eine
bunte Gruppe also, die froh war, ein warmes Haus
und ein warmes Essen sowie ein Bett zu haben. Wir
freuen uns, dass wir für diese Menschen eine erste
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Anlaufstelle sein können. Ihre Lebensgeschichten
sind sehr unterschiedlich. Die Sprachbarrieren sind
groß und fordern heraus. Viele der Kinder sind krank
angekommen und benötigen dringend ärztliche
Hilfe. Es ist eine große, organisatorische Herausforderung, der wir uns nun stellen. Doch die glücklichen
Gesichter der neuen Gäste entschädigen für einiges.
Täglich kommen nun weitere Gäste und das Haus
füllt sich. Mutig gehen wir in dieser Aufgabe weiter,
denn wir wissen, wir sind getragen von Gott. Die
Aussage von Jesus: „Was ihr getan habt einem von
diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir
getan“, steht auch für unsere Arbeit und steht fest
als Grundsatz für die Neuausrichtung im CVJM-Haus
Solling.
C VJ M -HÄUSER -GR UPPE
Netzwerk CVJM-Häuser
CVJM-Freizeithaus MS Waterdelle
Markenentwicklung – wie entwickelt man eine
Marke für Beherbergung mit christlichem Profil?
Diese Frage begleitet uns seit einem Jahr. Eine Positionierung auf dem Markt ist wichtig, ohne dabei
unsere Grundausrichtung zu verlieren: Wir führen
Häuser mit christlichem Profil. Das soll erlebbar und
im Namen und Slogan wiedergefunden werden. Auf
der Homepage und in Werbeaktionen wollen wir
darauf hinweisen. Diese Entwicklung befindet sich in
Arbeit und wir gehen nächstes Jahr mit einer neuen
Marketingstrategie auf den Markt.
Der Vorstand des CVJM-Gesamtverbandes hat im
Oktober Stefan Schneider, bisher Jugendreferent im
CVJM Bielefeld, als Hausleiter und „Kapitän“ für das
Freizeithaus MS Waterdelle berufen. Er wird mit seiner Familie auf die Insel Borkum ziehen und seinen
Dienst zum 1. März 2016 beginnen.
CVJM-Gästehäuser Victoria
Im Oktober wurden bei einem schönen Fest auf der
Insel Borkum das Hausleiterehepaar der CVJM-Gästehäuser Victoria, Dr. Klaus und Dorothea Wunderlich,
in den Ruhestand verabschiedet. Die beiden haben
das Haus in den letzten 12 Jahren entscheidend mitgeprägt.
Als neuen Hausleiter dürfen wir ab Januar David
Kogge mit seiner Familie begrüßen. Er leitete bisher
das Gästehaus Kloster Volkenroda.
CVJM Aktivzentrum Hintersee
Im CVJM Aktivzentrum Hintersee wurde ehrgeizig an
dem Konzept weitergearbeitet, aus einem Gästehaus
ein Aktivzentrum zu machen. Des Weiteren gab es
innerhalb des letzten Jahres einige Neugestaltungen,
wie das Bergsteigerzimmer, zwei Seminarräume, das
Seeufer und die Terrasse. Das erlebnispädagogische
Angebot wird kontinuierlich weiterentwickelt. Daneben findet das ausgearbeitete „Azubi-Base-Camp“
ersten Zuspruch bei Firmen.
CVJM-Haus Solling – Flüchtlinge werden Gäste
Im September 2015 entschied sich der Vorstand des
CVJM-Gesamtverbandes, das CVJM-Haus Solling aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation in Deutschland als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung zu
stellen. Damit verbunden war eine Neuorientierung
und Umgestaltung des Hauses. Die Mitarbeitenden
wurden umfassend geschult und auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. Den Gästegruppen, die bereits im
CVJM-Haus Solling gebucht hatten, wurde abgesagt
und dabei geholfen eine neue Unterkunft zu finden.
Die Menschen in Dassel sowie Vereine und Organisationen mussten über die Veränderungen informiert und letztlich auch für die Idee begeistert werden. In einer Bürgerveranstaltung in Dassel stellten
sich der CVJM-Gesamtverband mit Herrn Melching
(Bürgermeister von Dassel), Herrn Lemmel (Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport) und
Herrn Hörnschelmeyer (Leiter des Erstaufnahmelagers Friedland) den Fragen der Bürgerinnen und
Bürger. Außerdem wurde das pädagogische Konzept
vorgestellt.
Durch die neue Situation im Haus konnten wir den
Mitarbeitenden eine Aufstockung der täglichen
Arbeitsstunden ermöglichen und 15 neue Arbeitsstellen schaffen. Es wurden zusätzliche Betten zusammengebaut, Spinte aufgestellt, Zimmer umgestaltet
und ein neues Küchenkonzept erarbeitet, um den
Geflüchteten während der Mahlzeiten ein wenig
Heimatgefühl zu vermitteln.
Ramon Haag,
Leiter CVJM-Häuser Gruppe
15
C VJ M -HÄUSER -GR UPPE
Dr. Klaus und Dorothea Wunderlich bei ihrer Verabschiedung
in den Gästehäusern Victoria, Borkum
• CVJM-Haus Solling wird Flüchtlingsunterkunft
• Weiterführung des Konzeptes
CVJM Aktivzentrum Hintersee
• Hausleiterwechsel in den
CVJM-Gästehäusern Victoria
• Marketingprozess Netzwerk CVJM-Häuser
• Neuer Hausleiter für das Freizeithaus
MS Waterdelle
Das CVJM Aktivzentrum Hintersee in malerischer Umgebung
Gastfreunde
Das Netz der CVJM-Häuser
CVJM-Gastfreunde
Spiel, Spaß und Aktion im CVJM Aktivzentrum Hintersee
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Mit diesem neuen Logo und unter
dem Motto „Gastfreunde“ wollen
sich die CVJM-Gästehäuser ab
2016 als Netzwerk von Häusern
mit christlichem Profil noch deutlicher auf dem Markt positionieren.
C VJ M -HÄUSER -GR UPPE
Borkumer Meilenlauf
Gastfreundschaft ist unsere Leidenschaft
Übernachtungszahlen 2015
Gästehäuser Victoria, Borkum
Gästehaus MS Waterdelle, Borkum
21 751
CVJM-Haus Solling, Dassel*
47 102
22 277
CVJM-Tagungshaus, Kassel
34
17
5 746
18 952
CVJM Aktivzentrum Hintersee
Appartmenthaus „Regina“ der
Freizeit- und Erholungsanlagen GmbH (FEG)
* bis 22. November 2015 – danach Flüchtlingsheim
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Erlebnispädagogisches Knowhow beim Bogenschießen bekamen
die Teilnehmenden des YMCA Peru vermittelt
Institut für Erlebnispädagogik
der CVJM-Hochschule erlebt tolle
Zusammenarbeit mit YMCA Peru
Fast zwei Wochen lang waren die Trainer des Instituts für Erlebnispädagogik der CVJM-Hochschule zu
einem Leadership-Training im YMCA Peru.
Mit einem Team von 4 Personen wurde zuerst vom
27. bis 30. Oktober ein viertägiger Intensivkurs mit
den Schwerpunkten Leadership und erlebnispädagogische Prozessbegleitung mit insgesamt 44 Peruanern durchgeführt. Unter ihnen war auch Raul Salas,
der Generalsekretär des YMCA Peru, der dieses Projekt maßgeblich in die Wege leitete und die Vision
hat, dass alle 250 bis 300 Mitarbeitenden des YMCA
Peru erlebnispädagogisches Knowhow erwerben
und damit eine „YMCA-Pädagogik“ entwickeln und
prägen.
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Dementsprechend waren die Erwartungen sehr hoch
und „ich bin sehr froh, dass wir diese auch erfüllen
konnten. Die Teilnehmenden sind sehr zufrieden
nach Hause gefahren“, sagt Stefan Westhauser, der
Gründer und operative Leiter des Instituts.
Einen kleinen Eindruck von diesem ersten Teil gibt es
übrigens unter www.vimeo.com/144510424.
Es schloss sich eine 7-tägige Fortbildung zum Outdoor-Trainer an. Das Team hat das sehr gut gemeistert und insgesamt 15 Personen in verschiedenen
erlebnispädagogischen Medien qualifiziert.
Im Herbst 2016 wird diese Fortbildung mit weiteren
sieben Tagen fortgesetzt, sodass die CVJM-Hochschule den Teilnehmenden dann ein EP-Zertifikat
ausstellen kann, dass das Qualitätssiegel des Bundesverbandes Erlebnispädagogik trägt.
C VJM -HOCHSCHULE
CVJM-Hochschule weiter im Aufwind
loten. Eine große Jugendstudie bereiten die beiden
gemeinsam mit Prof. Dr. Stefan Jung vor, die im KonAufgrund der Auflagen und Empfehlungen des
text des Christivals durchgeführt werden soll (co-­
Wissenschaftsrates im Rahmen der Institutionellen­
finanziert von der westfälischen Landeskirche sowie
Reakkreditierung im Jahr 2013 sowie aufgrund
der Deichmann-Stiftung).
eines strukturellen, finanziellen Defizits durchlief die
CVJM-Hochschule in den Jahren 2014 und 2015 Als wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Erlebeinen Konsolidierungsprozess.
nispädagogik entwickelt Prof. Dr. Germo Zimmer­
mann gemeinsam mit Stefan Westhauser und
Im Rahmen dieses Prozesses wurde einerseits der Ausseinem Team innovative Konzepte für die Jugendstieg aus den kleinen teilnehmerschwachen, jedoch
arbeit. Zudem berät die Hochschule derzeit diverse
personalintensiven Bachelor-Studiengängen ReliMitgliedsverbände sowie einen Kreisverband in den
gionspädagogik Online und Human Development
Bereichen Personal-, Strategie- und Organisations(HuD) sowie dem Masterstudiengang Management,
entwicklung.
Ethik und Organisation (MEO) beschlossen. Zugleich
vollzog die Hochschule eine strategische Neupositio- Prof. Dr. Joachim Rennstich engagiert sich als Vernierung, innerhalb derer das Leitbild, die Grundord- antwortlicher der Internationalisierung stark in der
nung und die Modulhandbücher der beiden teilneh- Evaluation internationaler Entwicklungs- und Partmerstarken Bachelor-Studiengänge Religions- und nerschaftsprogramme im weltweiten CVJM. Mit Prof.
Gemeindepädagogik / Soziale Arbeit (Präsenz) sowie Dr. Stefan Piasecki werden medienpädagogische
Soziale Arbeit Online und weitere Basis­dokumente Projekte im Kontext der Mitgliedsverbände durch­
der CVJM-Hochschule überarbeitet wurden.
geführt.
Im Frühjahr 2015 nahm das Land Hessen die
CVJM-Hochschule als einzige christliche Hochschule
in den Hochschulpakt 2020 auf und führt dem Hochschulbudget (ansteigend über die nächsten 5 Jahre)
jährlich bis zu 450.000 Euro zu. Bereits ab dem Jahr
2016 wird die Hochschule wieder schwarze Zahlen
schreiben – gleichzeitig kann sie mit 12 Vollzeitprofessuren und einem aufzubauenden wissenschaftlichen Mittel­bau ihre Aufgaben in Lehre, Forschung
und Praxistransfer nachhaltig sicherstellen.
Die CVJM-Hochschule unterstützt als
Innovations­motor mehr und mehr die
Bedürfnisse der Mitgliedsverbände
Das wichtigste Ziel der CVJM-Hochschule im Jahr
2016 wird die erneute Reakkreditierung sein. Darüber hinaus verstärkt sie bereits heute die Zusammenarbeit mit den CVJM-Mitgliedsverbänden. Insbesondere die in 2015 neu besetzten Professuren „Soziale
Arbeit, Schwerpunkt Jugendarbeit“ (Prof. Dr. Germo
Zimmermann), „Allgemeine Pädagogik“ (Prof. Dr.
Tobias Künkler), „Praktische und empirische Theologie“ (Prof. Dr. Tobias Faix) sowie „Recht für soziale
und diakonische Handlungsfelder“ (Prof. Dr. Jan Bruckermann) werden Impulse für die Weiterentwicklung der Hochschule geben und zugleich wertvolle
Beiträge für die Mitgliedsverbände liefern können.
Beispielsweise führen Prof. Dr. Tobias Faix und P
­ rof.
Dr. Tobias Künkler eine Familienstudie durch, in
der sie die Bedeutung christlicher Pädagogik aus-
Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt,
Rektor der CVJM-Hochschule
Aktivitäten im vergangenen Jahr
• 7-jährige Akkreditierung der beiden Kernstudiengänge
• Antrag auf Institutionelle Reakkreditierung gestellt
• Aussendung im Juli 2015
• 4 neue Professoren
• Kooperationen mit den Universitäten in Bielefeld,
Hannover und Kassel, der Hochschule Pforzheim
und der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik
(HfH) Zürich
Daten und Fakten
• 341 Studierende
• 55 Absolventinnen und Absolventen in 2015
• 11,4 Vollzeitprofessuren
• 2 teilnehmerstarke Hauptstudiengänge
• 7-jährige Reakkreditierung der beiden Hauptstudiengänge
„Religions- und Gemeindepädagogik / Soziale Arbeit“
sowie „Soziale Arbeit – Online“
• seit 2015 Aufnahme durch das Land Hessen in den
Hochschulpakt
Vertrauen ist der Anfang von allem:
Workshop im Rahmen der Studientage in Dassel
Studientage Dassel
Sie sind schon ein Stück „coole Tradition“, obwohl
sie erst zum dritten Mal stattfinden: die Studientage
des CVJM-Kollegs. Anfang Oktober machten sich alle
Studierenden und die hauptamtlich Dozierenden auf
den Weg ins Haus Solling nach Dassel.
Bei den jährlichen Studientagen geht es zum einen
um ein gemeinschafts- und identitätsbildendes
Erlebnis, zum anderen um die Auseinandersetzung
mit „persönlichkeitsbildenden Themen“. Bei der
Themenfindung sind die Studierenden stark beteiligt. In diesem Jahr stand die „Kunst, sich selbst zu
führen“ im Zentrum. In einem Impulsreferat stellte
Ursel Luh-Maier vier wichtige Werkzeuge vor, die
man einsetzen kann/muss, um Selbstführungskompetenz zu trainieren: Selbstverantwortung,
Selbstklärung, Selbstfürsorge und Selbststeuerung.
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Neben diesem Impulsreferat gab es diverse Workshops und Gesprächsgruppen. Hier wurden Fragen
thematisiert, wie: Was heißt Selbstführung im Blick
auf meine Beziehungen? Wie kann ich Freundschaften leben? Wie kann ich dafür sorgen, dass der Tank
meines Glaubens, meiner Seele und meiner Lebensenergie ausreichend gefüllt bleibt? Wie finde ich eine
gute Work-Life-Balance? Ein Sendungsgottesdienst
bildete den Abschluss dieser Tage.
Spätestens bei der Rückfahrt im Bus war klar: Wir
haben uns besser kennengelernt, haben gespielt und
gelacht, uns mit spannenden Fragen befasst, diskutiert und gestritten. Deshalb braucht es auch in 2016
wieder Kolleg-Studientage!
CVJM -KOLLEG
Verbesserte Anschlussfähigkeit
zwischen Kolleg und Hochschule
Das Jahr 2015 stand ganz im Zeichen der Neuausrichtung. Wir fragen uns: Wie können wir das
CVJM-Kolleg zukunftsfähig aufstellen und so ausrichten, dass es – auch für junge Leute ohne Hochschulzugang – attraktiv ist. In diesen jungen Menschen
sehen wir ein großes Potenzial. Denn sie haben oft
einen besonderen Zugang zu Kindern und Jugendlichen aus bildungs- und/oder kirchenfernen Milieus,
die wir im CVJM so gerne erreichen möchten.
In enger Zusammenarbeit mit der CVJM-Hochschule
haben wir ein vielversprechendes Kooperationsmodell entwickelt, das unter Bewahrung des eigenen Profils, die Anschlussfähigkeit der Kolleg-Ausbildung an den Hochschulstudiengang Soziale Arbeit
Online deutlich verbessert. Ohnehin muss nach
einer Curriculumsreform des Landes Hessen für die
Fachschulen ein neuer Lehrplan entwickelt werden, der wegen seines modularen Aufbaus und der
Kompetenzorientierung noch besser auf ein verkürz-
Daten und Fakten
Im CVJM-Kolleg werden im Studienjahr 2015/2016
insgesamt 65 Studierende ausgebildet, davon
• 43 in der Präsenzausbildung
• 11 im Studiengang „Theologie berufsbegleitend“
• 11 im Berufsanerkennungsjahr
Die Verantwortung trägt das 4-köpfige Dozierendenteam
mit einem Stellenumfang von 300 %.
Daneben unterrichten ca. 25 Honorarkräfte.
MEINE BERUFUNG:
Kinder- und
Jugendarbeit
tes Hochschulstudium hinführen kann. Wir sind sehr
dankbar für das (vorläufige) Ergebnis: Studierende,
die im Herbst 2016 die Kolleg-Ausbildung beginnen,
können nach der theoretischen Ausbildung und dem
Abschluss des Berufsanerkennungsjahres in ein zweijähriges, also ein um die Hälfte verkürztes Studium
„Soziale Arbeit online“ einsteigen. Das ist ein großer
Fortschritt, ein tolles Angebot!
Praxisrelevante Zusatzqualifikationen
Darüber hinaus setzen wir alles daran, die Kolleg-Ausbildung durch praxisrelevante Zusatzqualifikationen
noch attraktiver zu machen: Manche gibt es schon
(z. B. Übungsleiterlizenz, Erlebnispädagogische Ausbildung), andere werden entwickelt. Gerade führen
wir sehr spannende Gespräche mit dem „Himmelsfels“, einer christlichen Gemeinschaft von Menschen
aus verschiedenen Konfessionen und Nationalitäten,
die ihr Leben teilen und eine Kultur der Gastfreundschaft entwickeln. Wir arbeiten an einer Zusatzqualifikation zum „Integrationscoach“, weil wir denken,
dass diese Kompetenzen in den nächsten Jahren
besonders gebraucht werden.
Gute Botschaften
Die Qualität der Ausbildung wird – so melden das
Studierende immer wieder zurück – im Wesentlichen
bestimmt von einer verbindlichen Lebens- und Lerngemeinschaft, dem praxisnahen Unterricht in kleinen
Lerngruppen und der Begleitung durch Dozierende.
Diese guten Botschaften müssen ins Land! Nachdem
die Werbekampagne, an der Kolleg-Studierende
stark beteiligt waren, auf so großen Zuspruch gestoßen ist, wird diese Kampagne mit den neuen Inhalten fortgesetzt. Gute Botschaften brauchen gute
Botschafter und Botschafterinnen! Wir vertrauen darauf, dass unsere (ehemaligen) Studierenden die gute
Botschaft gerne ins Land tragen.
Ursel Luh-Maier,
Direktorin des CVJM-Kolleg
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C VJM IN DEUT SCHLAND
Statistik der Mitgliedsverbände
Mitglieder inkl. regelmäßig Teilnehmende (1. Januar 2015)
Baden: 10 496
Sachsen: 4 518
Thüringen: 2 463
Sachsen-Anhalt: 842
Westbund: 62 872
EJW: 123 238
Bayern: 18 170
Ostwerk: 2 280
AG der CVJM*: 1 842
Pfalz: 1 739
CJD: 90 000
Schlesische Oberlausitz: 1 255
Norddeutschland: 7 556
* Die Vereine der AG der CVJM sind in der Regel gleichzeitig Mitglied eines anderen Mitgliedverbandes. Deshalb sind in
dieser Spalte nur die Vereine erfasst, die nicht in einem Landesverband, sondern nur in der AG der CVJM sind.
Geschichte
Die Anfänge des deutschen CVJM reichen zurück
bis zur Gründung des Missions-Jünglings-Vereins
­Barmen-Gemarke durch den 16-jährigen F. W. Isenberg im Jahre 1823. 1844 gründete George Williams
den ersten YMCA in London. 1855 nahm eine erste
internationale Konferenz in Paris die sogenannte
22
„Pariser Basis“ als Grundlage der CVJM-Arbeit an, der
Weltbund der CVJM wurde gegründet. 1882 fand in
Detmold eine erste Zusammenkunft der deutschen
Jünglingsbünde statt. Daraus entwickelt sich der
heutige CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V.
C VJM IN DEUT SCHLAND
Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM)
ist der größte christlich-ökumenische Jugendverband in Deutschland.
Der deutsche CVJM hat rund 330 000 Mitglieder und
regelmäßig Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht
er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten
jedes Jahr ca. 1 Million junge Menschen. Schwerpunkt ist die örtliche Jugendarbeit in den 2 200 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern. Die Arbeit
des CVJM wird zu 99 Prozent von ehrenamtlichen
Mitarbeitenden ­
gestaltet. Die 61 000 Ehrenamt­
lichen werden von 840 Hauptamtlichen unterstützt.
Im CJD arbeiten weitere 9 500 pädagogisch-theologische Mitarbeitende im hauptamtlichen Dienst. Der
CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V. mit Sitz
in Kassel ist der Zusammenschluss von 13 selbstständigen Mitgliedsverbänden, deren Zusammenarbeit
er fördert.
Der Weltbund der CVJM wurde 1855 in Paris gegründet. Er vereint 130 Nationalverbände mit 45 Mio.
Mitgliedern.
Arbeitsbereiche und Programme
Jugendarbeit
Im CVJM gibt es zahlreiche Gruppenangebote,
Freizeiten und Veranstaltungen für Kinder, Jugend­
liche, junge Erwachsene und Familien.
TEN SING
Junge Menschen zwischen 13 und 25 Jahren stellen
binnen eines Jahres eine Bühnenshow auf die Beine,
u. a. bestehend aus Chor, Band, Tanz, Theater.
Dabei entdecken sie ihre Gaben, Gott sowie Freundschaften und lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Posaunenchöre
Rund 27 000 Bläserinnen und Bläser im Alter von
„8 bis 88“ sind in etwa 1 200 Chören zusammen­
gefasst.
Sport
CVJM-Sport bietet Freizeit-, Breiten-, Leistungs- und
Erlebnissport für alle Altersgruppen an.
Freiwilligendienste
Der CVJM-Gesamtverband vermittelt Einsatzstellen
für Freiwillige im In- und Ausland.
Weltweit
Der CVJM ist weltweit vernetzt durch internationale
Begegnungen, Partnerschaften, Projektförderungen
durch Aktion Hoffnungszeichen und entwicklungsbezogene Bildung.
Jugendpolitik
Jugendpolitik im CVJM vertritt die Interessen des
CVJM und der hier engagierten jungen Menschen
gegenüber der Landes- und Bundespolitik sowie in
vielen Gremien.
CVJM-Kolleg
Das CVJM-Kolleg ist eine kirchlich sowie staatlich
anerkannte private Fachschule für Theologie und
Sozialpädagogik.
CVJM-Hochschule
Die CVJM-Hochschule – University of Apllied Science
führt in Präsenz- sowie in Fern- und Online-Studiengängen zum Bachelor of Arts (B. A.) und Master of
Arts (M. A.).
Freizeiten und Reisen
Der CVJM veranstaltet Freizeiten und Urlaubsreisen
für verschiedene Alters- und Interessengruppen.
Gästehäuser und Hotels
CVJM in Deutschland betreiben mehr als 100 Gästehäuser und Hotels.
Veranstaltungen, Kongresse und Initiativen
Regelmäßig finden unter dem Dach des CVJM Veranstaltungen, Kongresse und Initiativen zur Vernetzung von Mitarbeitenden und zur Inspiration für die
eigene Jugendarbeit statt.
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C VJM -JAHR ESB ER ICHT
Gewinn- und Verlustrechnung
des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland e. V. für das Jahr 2014
(Angaben in Euro)
Erträge 2014
Ertrag aus
Spenden­verbrauch des
Geschäftsjahres
Mitgliedsbeiträge
Umsatzerlöse
Betriebskosten­
zuschüsse
Sonstige
betriebliche Erträge
Aufwendungen 2014
1.269.000
1.140.000
Materialaufwand
3.846.000
Personalaufwand
1.007.000
Abschreibungen
4.640.000
Sonstige
256.000
5.371.000
1.756.000
1.695.000
Verlust
gesamt
24
10.347.000
10.633.000
gesamt
C VJM -JAHR ESB ER ICHT
CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V.
Öffentliche Mittel
Kirchliche Mittel
Als Bundeszentrale des deutschen CVJM erhalten wir
über die aej (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen
Jugend in Deutschland e. V.) finanzielle Förderung
aus dem „Kinder- und Jugendplan des Bundes“ (KJP)
sowie vom Bundesministerium des Innern für die
Sportarbeit. Die Freiwilligendienste (FSJ und BFD)
werden aus Mitteln des BMFSFJ und der Bundesländer gefördert, die Internationalen FWD zusätzlich aus
Mitteln des BMZ und der EU. Wir erhielten Gelder für
Maßnahmen, die von den Mitgliedsverbänden des
CVJM-Gesamt­
verbandes, verschiedenen Orts- und
Kreisverbänden und dem CVJM-Gesamtverband
selbst durchgeführt wurden.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
gewährt dem CVJM-Gesamtverband über die aej für
seine Arbeit erhebliche ­finanzielle Förderung. Ohne
diese finanzielle Unterstützung wäre es nicht möglich, die verschiedenen Gemeinschaftsaufgaben zu
erfüllen. Dazu erhalten wir punktuell von einigen
Landeskirchen ebenfalls eine finanzielle Förderung.
CVJM-Bildungswerk gGmbH
Die CVJM-Bildungswerk gGmbH wurde als 100 %-­­
Tochtergesellschaft des CVJM-Gesamtver­ban­des
im Februar 2009 gegründet. Derzeit gehören das
CVJM-Kolleg und die CVJM-Hochschule dazu.
Das Wirtschaftsjahr entsprach bis zum 31. August
2014 dem Studienjahr (1. September bis 31. Au­gust);
seit dem 1. Januar 2015 entspricht es dem Kalenderjahr. Das Stammkapital wurde aus der freien Rücklage des Vereins entnommen.
Der Jahresabschluss zum 31. August 2014 schließt
mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 462.250,81
Euro (im Vorjahr: Jahresfehlbetrag 7.814,04 Euro)
und ist im Wesentlichen beeinflusst von gestiegenen
Zahlen der Studierenden bei ebenfalls gestiegenen
Personalaufwendungen und gestiegenen Materialaufwendungen, gestiegenen Mietaufwendungen
für die Anmietung von Räumlichkeiten zur Unter-
bringung der Studierenden, dem Anstieg von Verwaltungs- und Projektaufwendungen um 198.000
Euro, im Wesentlichen aufgrund einer gestiegenen
Verwaltungsumlage an den CVJM-Gesamtverband
e. V. sowie um 145.000 Euro gestiegene Projektaufwendungen (im Wesentlichen im Zusammenhang
mit einem aus kirchlichen Mitteln finanzierten Projekt „Africa Alliance of YMCA“).
In enger Kooperation arbeiten die Hochschul­
leitung sowie die Kollegleitung mit dem Vorstand
des Gesamtverbandes daran, dauerhaft einen ausgeglichenen Jahresabschluss vorlegen zu können.
Es ist erfreulich, dass bereits der Jahresabschluss der
CVJM-Bildungswerk gGmbH für das Rumpfgeschäftsjahr zum 31. Dezember 2014 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 285.580,63 Euro abschließt.
25
C VJM NEU DENKEN
Der eine Auftrag: weiter und neu
Mit dem Prozess „CVJM-Gesamtverband neu­­
denken …“ und seinem Auftakt beim Treffen der
Leitungs­verantwortlichen begegnet der Vorstand des
CVJM-­
Gesamtverbandes der Herausforderung, die
Arbeitsfelder und die Arbeitsweise des Dachverbands
neu zu präzisieren und zukunftsfähig auszurichten.
Der Vorstand setzte zur Gestaltung dieses Prozesses die Steuerungsgruppe ein. Sie besteht aus sechs
Vorstandsmitgliedern, sechs Generalsekretären aus
den Mitgliedsverbänden, sowie einem Vertreter
der Mitarbeiterschaft der Geschäftstelle in Kassel,
der Leitenden Referentin und dem Prozessbegleiter­
Dr. Andreas Bunz.
Neu gedacht wird also nicht nur im Hinblick auf
die Arbeitsfelder, sondern auch im Hinblick auf die
Arbeitsweise. Die Herausforderung besteht darin,
dass sowohl für die ehren- als auch für die haupt­
amtlichen Mitarbeitenden die Mitarbeit an diesem ­Strategieprozess zusätzlich zu den alltäglichen
Aufgaben zu stemmen ist. Die Verantwortlichen
­
stehen vor gewachsenen, komplexen Strukturen
und Gegebenheiten. Um dem Rechnung zu tragen,
wurde der Prozess verlängert bis zur Mitglieder­
versammlung 2016.
Bei der Mitgliederversammlung vom 23. bis 25.
Oktober 2015 wurden die ersten grundlegenden
Beschlüsse gefasst. Im Bereich der Bildung wird mit
der geplanten Gründung einer „CVJM Akademie“
ein Gefäß entstehen für nicht-hochschulförmige
Bildungsangebote. Zudem eröffnet sich damit die
Möglichkeit, das CVJM-Kolleg an dieser Stelle zu
integrieren und die organisatorischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass diese Möglichkeit der
Ausbildung weiterhin erhalten bleibt.
26
Der Prozess „CVJM-Gesamtverband neu denken …“
startete nach der Mitgliederversammlung in seine
zweite Phase. Bis zur Mitgliederversammlung im
Oktober 2016 in Bonn werden die Themenschwerpunkte Internationale Arbeit, Vertretung in Kirche, Politik und Gesellschaft sowie Arbeitsform der
Arbeitskreise im CVJM-Gesamtverband weiterentwickelt. In der Geschäftsstelle werden die Vorbereitungen für eine Organisationsentwicklung getroffen,
die dann unter neuer hauptamtlicher Leitung 2016
umgesetzt werden kann.
Im Prozess „CVJM-Gesamtverband neu denken …“
ist es an vielen Stellen ein „Weiterdenken“. Wir
knüpfen an dem an, was Mitarbeitende im CVJM-­
Gesamtverband in den letzten Jahren aufgebaut
und ent­
wickelt haben. Neu ist die gemeinsame
Konzentration auf das, was wirklich wichtig ist. Neu
ist das deutliche Miteinander und Füreinander zwischen dem Gesamtverband und seinen Mitglieds­
verbänden.
Wiederentdeckt ist die Freude unter uns, auf das, was
entstehen kann und wird, wenn wir uns miteinander verbinden, um „das Reich unseres Meisters unter
jungen Menschen auszubreiten“.
Dorothee Pfrommer,
Leitende Referentin für interne
Organisation und Koordination
AUSB LICK 2 0 1 6
Internationale Arbeit
CVJM-Kolleg
25. bis 28. Februar
Unify Conference im CVJM-Zentrum Hasliberg in
der Schweiz
13. bis 15. Januar
„Berliner Gespräche“
(Andreas Getfert mit Studierenden des 2. Jahrgangs)
5. bis 8. Mai
YMCA Europe General Assembly in Spanien
12. April
Campus-Tag zum Thema „Authentisch leben“
11. bis 13. März
Europäische Konferenz zum Thema
“YMCA working for Refugees and Asylum Seekers”
in den Niederlanden
4. bis 8. Mai
Mitarbeit der gesamten Kolleg-Mannschaft beim
CHRISTIVAL in Karlsruhe
23. bis 30. Juli
European Youth Workers Camp in Michelstadt
1. bis 6. Juni
Internationaler Workshop in London
(Andreas Getfert mit Berufspraktikanten)
13. bis 17. Juni
Evangelistik-Projekt des 3. Jahrgangs in
Kassel-Helleböhn (Kooperation mit „Jumpers e. V.)
Missionarisch-Programmatische Arbeit
4. bis 8. Mai
Christival in Karlsruhe
Mai
offizieller Abschluss der Aktion
CVJM-bewegt in Karlsruhe
17. bis 18. September
großes Ehemaligentreffen von Teilnehmenden und
Mitarbeitenden im FSJ/BFD in Kassel
12. November
TEN SING Geburtstagsshow in ganz Deutschland
9. bis 10. Juli
Aussendungsfeier
1. September
Das CVJM-Kolleg ist Teil der Akademie der
CVJM-Hochschule
CVJM-Hochschule
Januar
Besuch des Wissenschaftsrates an der CVJM-Hochschule im Rahmen der Reakkreditierung
CVJM-Gästehäuser
10. März
Gastvortrag zum Thema „Aufgabe und Gestalt
von öffentlicher Theologie“.
Prof. Dr. D. Dr. h.c. mult. Ulrich Körtner, Wien
1. Januar
Beginn David Kogge,
Hausleiter Gästehäuser Victoria
Juli
Akademische Abschlussfeier / Aussendung
in einem festlichen Gottesdienst
1. März
Beginn Stefan Schneider,
Hausleiter Freizeithaus MS Waterdelle
11. bis 14. Januar
Hausleitertagung im CVJM-Tagungshaus
Elsenburg in Kaub am Rhein
27
Vertrösten oder verändern?
Ein klassischer Vorwurf der Religionskritik lautet: Religion sei Vertröstung.
Der Glaube an Gott würde nichts verändern, sondern Menschen nur auf
eine Zukunft im Jenseits vertrösten. Wenn man die Jahreslosung isoliert
betrachtet, könnte sie als Vertrösten auf ein schönes Jenseits gelesen werden.
Doch „Trost“ und „Veränderung“ stellen in der Bibel und im gelebten
Glauben der Christen keine Alternativen dar.
Als die Israeliten endlich aus dem Exil zurückkehren konnten,
stellten sich die alten Missstände wieder ein. Die Armen waren gezwungen,
sich selbst zu verkaufen, um den Reichen ihre Schulden zu bezahlen.
Der Prophet Jesaja hielt die Vision der neuen Welt Gottes wach
und gleichzeitig stand er auf gegen die Schuldsklaverei.
In deutschen Schulen des Dritten Reiches wurde gelehrt,
dass es Herrenmenschen und Untermenschen gäbe.
Mit dieser Ideologie wurden schreckliche Untaten vorbereitet.
Einzelne Lehrerinnen warteten nicht auf Hitlers tausendjähriges Reich,
sondern auf das Reich Gottes. Deshalb setzten sie sich für jüdische Kinder
und für schwache Schüler ein.
Freie Meinungsäußerung war in der DDR nicht willkommen.
Wer sich widersetzte, wurde als Staatsfeind betrachtet und seiner Zukunftschancen beraubt.
Junge Christen hofften nicht auf das sozialistische Paradies, sondern auf den neuen Himmel
und die neue Erde Gottes. Deshalb hörten sie nicht auf, um Frieden zu beten,
bis es zur friedlichen Revolution kam.
Jede Zeit braucht Zeugen, die die Hoffnung auf Gottes Ewigkeit wachhalten.
Jedes Unrecht braucht Widerstandsmenschen, die sich im Namen Gottes widersetzen.
Jetzt ist unsere Zeit.
Gottfried Heinzmann