Ausgabe Rhein-Erft-Kreis – Juni 2012
Transcription
Ausgabe Rhein-Erft-Kreis – Juni 2012
hier: www.rwe.com/nachbarschaft Nr. 2/2012 Rhein-erft-kreis Das Nachbarschaftsmagazin von RWE Power iel gewinntsRpätsel r k reuz wo e Preise tol l lösen – ! gewinnen 6 2 e it Se Raus ins revier Klettern, radeln, paddeln und noch viel mehr – das geht draußen im rheinischen Revier. TV-Moderatorin Melanie Bergner hat es ausprobiert. Lesen Sie mehr ab Seite 6 +++ Leserreise nach Herdecke +++ Schülerreporter +++ Eis selbst machen +++ ansicht heimatgefühl erhalten Rheinisches Braunkohlenrevier 2 Es ist ein gravierender Eingriff des Braunkohlenbergbaus in das Leben der Einwohner im rheinischen Revier: die Umsiedlung. In den vergangenen rund 70 Jahren siedelten fast 35.000 Menschen um. So wie jetzt die Einwohner von Manheim (Foto), das dem Tagebau Hambach weicht. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie der Verlust von Häusern oder Grundstücken entschädigt wird, es geht auch um Werte wie Tradition und Gemeinschaft, und wie diese erhalten bleiben. Lesen Sie mehr zur Umsiedlung von Manheim ab Seite 18. Info: Das Luftbild gibt es auf www.rwe.com/nachbarschaft zum Download. Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power inhalt die Tagebaue und Kraftwerke zur Braunkohlengewinnung und -verstromung prägen die Landschaft im rheinischen Revier, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Jedoch sollte man dabei nicht vergessen, wie attraktiv und lebenswert unsere Region eigentlich ist. Zahlreiche Biotope, wie etwa die rekultivierte Sophien- höhe, die neue Inde-Aue oder das Peringsmaar locken Naturliebhaber. Wälder, Flüsse und Seen, kilometerlange Wander- und Radwege, historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten oder Aussichtspunkte, wie der Indemann auf der Goltsteinkuppe und das neue „Forum :terra nova“ nahe Elsdorf, bieten Naherholung im wahrsten Sinne des Wortes – nämlich direkt vor unserer Haustür. Warum in die Ferne schweifen, fragen wir deshalb in unserer Titelgeschichte und begleiten TV-Moderatorin Melanie Bergner auf ihrer Tour durch das Indeland, das Nordrevier und den Rhein-Erft-Kreis. Viel Spaß mit der neuen Ausgabe unseres Nachbarschaftsmagazins „hier:“ Ihr Dr. Johannes Lambertz, Vorsitzender des Vorstands der RWE Power AG in diesem Heft hier: bei uns Meldungen und Termine aus der RegionSeite 4 freizeitSeite 6 Zu Wasser und in der Luft: Moderatorin Melanie Bergner erkundet das Revier hier: im Rhein-Erft-Kreis Lokale Meldungen und TermineSeite 12 Hier: Spezial 06 Seite 14 RWE Power hat Bergheim den Tagebau übergeben – als rekultivierte Fläche Umsiedlung Neue Heimat: So läuft der Umzug der ManheimerSeite 18 power-mix Nachrichten aus dem UnternehmenSeite 20 Schülerreporter Seite 21 Fotos: Klaus Görgen (u. a. Titel), RWE Power; Gestaltung Signet: Sara Freiling Über ihre Projektwoche mit RWE Power schreiben Tanja, Xenia und Katja 12 Energiespeicherung So funktioniert ein PumpspeicherkraftwerkSeite 22 Menschen von Hier: Anne Cecilie Ore trainiert für die ParalympicsSeite 24 Gewinnspiel Kreuzworträtsel lösen und tolle Preise gewinnenSeite 26 ausblick Tipps: Leckere Eiscreme selbst gemachtSeite 27 24 Kontakt: So erreichen sie uns hier:-Redaktion Tel: 0800/88 33 830 (kostenlos) E-Mail: hier@rwe.com www.rwe.com/nachbarschaft RWE-Kundenservice: Tel: 0800/888 88 70 (kostenlos) Postfach 10 28 10, 44728 Bochum Impressum: Herausgeber: RWE Power AG Anschrift: Huyssenallee 2, 45128 Essen Stüttgenweg 2, 50935 Köln V.i.S.d.P.: Stephanie Schunck, RWE Power AG Sie möchten die „hier:“ nicht mehr bekommen? E-Mail an hier-zustellung@rwe.com genügt. Oder rufen Sie an: 0800/88 33 830 (kostenlos) hier: Nr. 2/2012 RWE-ServiceTelefon Bergschadensbearbeitung Tel: 0800/88 22 820, werktags 9–15 Uhr Redaktion und Gestaltung: RWE Power AG / ergo Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG, Köln 3 voll im Trend Mobil. Immer mehr Menschen radeln mit Elektrofahrrädern, E-Bikes genannt. Die flotten Flitzer sind umweltfreundlicher und günstiger als ein Auto, komfortabler als ein Fahrrad und eignen sich für kurze und mittlere Strecken. E-Biker umfahren locker jeden Stau in der Stadt. Ein akkubetriebener Elektromotor erleichtert das Pedale-Treten. So sind Menschen jeden Alters mobil – auch bei Gegenwind. Sie möchten es ausprobieren? RWE Deutschland verleiht E-Bikes (Marke: Diamant Ubari Deluxe+). Info: www.rwe-ebikesontour.de Spatenstich für neue A 44 Garzweiler. Ende Mai setzten Vertreter des Bundes, des Landes, der betroffenen Region und der Wirtschaft den ersten Spatenstich für die A 44n. Damit haben die Arbeiten für die neue Autobahn zwischen den Kreuzen Jackerath und Holz begonnen. Zusammen mit dem sechsspurigen Ausbau der A 46 zwischen Wanlo und Holz wird in den kommenden sechs Jahren eine leistungsfähige Alternative zur A 61 zwischen Jackerath und Wanlo geschaffen, die dann dem Tagebau Garzweiler weichen muss. Die A 44n ersetzt die alte A 44, die bereits 2006 für den Tagebau zurückgebaut wurde. Rund 100 Millionen Euro werden die Bauarbeiten kosten, die fast komplett RWE Power übernimmt. „Mich freut besonders, dass das Projekt in der Region auf gute Akzeptanz gestoßen ist“, sagt RWE Power-Chef Dr. Johannes Lambertz. Ein Grund hierfür sei, dass Er- Tagebau sorgt für sichere und preiswerte Energieversorgung: NRWStaatssekretär Dr. Günther Horzetzky 4 Spaten raus: Wolfgang Spelthahn (Kreis Düren), Winfried Pudenz (Straßen.NRW), Günther Horzetzky (Staatssekretär), Johannes Lambertz (RWE Power), Enak Ferlemann (Parlamentarischer Staatssekretär), Norbert Bude (OB Mönchengladbach), Hans Jürgen Petrauschke (Rhein-Kreis-Neuss), Michael Vogel (Baudezernent Rhein-Erft-Kreis). (v. l.) wartungen und Anregungen der Anliegerkommunen bei der Wiederherstellung der Landschaft und Infrastruktur berücksichtigt wurden und so ausgewogene Lösungen erzielt werden konnten. Lambertz wörtlich: „Dies zeigt: Projekte können im Konsens realisiert werden, wenn Bereitschaft zum Dialog besteht und gegenseitige Interessen ernst genommen werden.“ Wie andere Redner betonte Dr. Günther Horzetzky, Staatssekretär im Lan- desministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, die Wichtigkeit des Tagebaus für die Energiegewinnung in Deutschland. Kohle als Energieträger sei in der Zeit des Übergangs zu regenerativen Energien unersetzlich. Die Planungen für den Neubau laufen seit dem Jahr 2000. Rund 90.000 Fahrzeuge werden nach der aktuellen Prognose im Jahr 2035 die A 44n nutzen. Info: www.rwe.com/tagebau-garzweiler Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power hier: bei uns termine Hand drauf: NRW-Minister Harry K. Voigtsberger und RWE Power-Chef Johannes Lambertz vor dem Begegnungszentrum. (v. l.) Rock im Sportpark Bergheim. Hardrock-Fans kommen am 24. und 25. August auf ihre Kosten. Beim Erftrock Festival im Sportpark treten unter anderem die Bands Axxis sowie Tri State Corner auf. Einlass ab 12 Uhr, Beginn: 14:30 Uhr. Tickets im Vorverkauf: ab 14,40 Euro. www.erftrock.de echte klassiker Jüchen. Während der Classic Days auf Schloss Dyck vom 3. bis 5. August können die Besucher Oldtimer bewundern. Die 80 Hektar große Grünanlage rund um das Schloss bietet zudem Fotos: Jörg Mettlach, Klaus Görgen, RWE Deutschland AG, Stadt Düren, Stiftung Schloss Dyck Forum :terra nova eröffnet genug Platz für ein Picknick. Eine Tageskarte kostet im Vorverkauf 16 Euro, ermäßigt 12 Euro. Vom 31. August bis zum 9. September wird das Schloss in ein anderes Licht getaucht. Zwischen 20 und 24 Uhr zeigt Regisseur Wolfram Lenssen während der Illumina ein Zusammenspiel aus Sprache, Musik und Licht. Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 7 Euro. www.schloss-dyck-classic-days.de Elsdorf. In der Begegnungsstätte können sich Besucher über Tagebau oder Rekultivierung informieren – und erleben, wie Braunkohle gewonnen wird. Ende Mai eröffneten unter anderem NRW-Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger, Elsdorfs Bürgermeister Wilfried Effertz, RWE Power-Chef Dr. Johannes Lambertz und der Geschäftsführer der Regionale 2010, Dr. Reimar Molitor, die Begegnungs- und Informationsstätte Forum :terra nova am Tagebau Hambach. „Die Verantwortlichen haben einen erlebnisreichen Treffpunkt und Versammlungsort in einer ganz besonderen Umgebung geschaffen“, sagte Voigtsberger. Bürgermeister Effertz: „Das futuristische Forum :terra nova wird unser Stadtbild nachhaltig bereichern und sicherlich viele Besucher anziehen.“ Das architektonische Konzept entstammt einer Idee des Frechener Architekten Dirk Lüderwaldt, inspiriert von den Formen und Farben der Umgebung. Und auch auf effiziente Energieversorgung wurde Wert gelegt. Die Wärmeenergie für das Gebäude wird dem Sümpfungswasser des Tagebaus entzogen, ein Solardach sorgt für Strom. RWE Power-Chef Lambertz: „Das Forum lässt das sinnvolle Miteinander von erneuerbaren Energien und heimischer Braunkohle erfahrbar werden.“ Info: www.regionale2010.de, www.gaerten-der-technik.de zusammen mitfiebern im schloss kirmes und Kirschkerne Düren. Am 28. Juli beginnt die Annakirmes. Neun Tage lang können Besucher Achterbahn oder Riesenrad fahren. Highlights sind u. a. das Kirschkernweitspucken am 28. Juli und der Rheinische Abend am 1. August. www.annakirmes.de Paffendorf. Verfolgen Sie die Spiele der Fußball-Europameisterschaft beim Public Viewing im Schloss Paffendorf – und jubeln Sie mit Lahm, Özil, Klose & Co. Tickets für die Spiele der deutschen Elf werden jeweils am Tag nach den Deutschlandspielen in der Zeit von 18 bis 20 Uhr in der Brasserie vergeben. Die Abgabe der kostenlosen Karten ist auf vier Tickets pro Person beschränkt. Kartenvergabe solange der Vorrat reicht, Reservierungen können nicht berücksichtigt werden, freie Platzwahl. Die Spiele ohne deutsche Beteiligung können ohne Eintrittskarten besucht werden, der Eintritt ist frei. Info: www.schlosspaffendorf.de hier: Nr. 2/2012 5 freizeit Raus ins Revier Sommer: Warum in die Ferne schweifen? Das rheinische Revier steckt voller Ausflugsziele. Davon hat sich TV-Moderatorin Melanie Bergner auf einer Tour durch Nordrevier, Indeland und Rhein-Erft-Kreis überzeugt. Es wurde sportlich, abenteuerlich, tierisch, besinnlich – und luftig. 6 Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power Ohne Angst, aber mit Kaugummi: TV-Moderatorin und Co-Pilotin Melanie Bergner zusammen mit Pilot Dirk Schäfer im Cockpit einer Skyleader 150. igentlich ist Melanie Bergner aus Köln nie um einen Spruch verlegen. Doch als die bekannte TV-Moderatorin das Gelände der Ultraleichtflug Gemeinschaft Erkelenz e. V. betritt, klopft ihr das Herz bis zum Hals. Die 37-Jährige ist mit dem Vorsitzenden Dirk Schäfer, 45, verabredet, auf einen Rundflug über das Revier. „Angst?“, begrüßt Schäfer sie für die Region mit einem herzlichen Lachen. „Angst nicht – Beim Flug über das rekultivierte Tageaber einen Kaugummi baugelände Garzweiler sieht man den gegen Reiseübelkeit „Wald unserer Zukunft“. 2008 pflanzten habe ich schon dabei“, dort RWE-Power-Azubis 1.000 Bäume – verrät Melanie. „Nur heimische Laubbaum- und Kulturobstum sicherzugehen.“ sorten. Diese sind so angeordnet, dass Als Pilot Schäfer in vielleicht 20 Jahren der RWE-Schriftzug von oben zu lesen sein wird. und Co-Pilotin MelaInfo: www.rwe.com/rekultivierung nie abheben, bleibt für Angst ohnehin hier: Nr. 2/2012 keine Zeit. Schon ist die Skyleader 150 in der Luft. „Ich habe gar nichts gemerkt“, ruft sie Schäfer zu. Der lächelt: „Die meisten genießen es, wenn sie erst mal oben sind.“ Rund 900 Meter über der Erde und 200 Stundenkilometer schnell kommt Melanie aus dem Staunen nicht heraus. Aus der Luft sieht die Welt so klein und irgendwie geordnet aus, findet sie. Grüne und gelbe Felder und sich durch die Landschaft schlängelnde Straßen bilden ein buntes Puzzle. Als Orientierung dienen den Piloten die drei Kraftwerke in der Nähe des Flugplatzes. Nach einer guten halben Stunde lenkt Schäfer den Flieger zurück nach Erkelenz. Wieder festen Boden unter den Füßen, wird Melanie bereits von Vereinssprecher Andreas Zierold erwartet. „Na, wie war es?“, fragt er. „Wahnsinn“, antwortet sie. » 7 für die Region RWE Power ist Partner des BrückenkopfParks und hat dort unter anderem 2011 eine Erlebnis-Spiellandschaft für rund 10.000 Euro gestiftet. Besitzer der RWE Card erhalten ermäßigten Eintritt. Info: www.brueckenkopf-park.de » Zierold, der bei der RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH arbeitet, ist seit Jahren fasziniert von der Fliegerei. „Ich hätte nie gedacht, dass mich etwas so mitreißen kann“, sagt er, „das ist ein echtes Stück Freiheit.“ Auch auf ihrer nächsten Station wird Melanie gleich wieder in die Lüfte gehen – wenngleich nicht ganz so hoch wie eben: Es geht in den Hochseil-Klettergarten im Brückenkopf-Park Jülich, wo ihr eine Kletterstunde mit Trainer Wolfgang Gerhards bevorsteht. Gerhards, von Beruf Feuerwehrmann, ist schon als Kind gerne auf Bäume geklettert. Mit seiner Begeisterung steckt er Melanie sofort an. Zunächst gehen die beiden die Sicherheitsregeln durch. Der 44-Jährige zeigt Melanie auf dem Übungsparcours, wie man sich mithilfe von Geschirr und Haken sichert. Jetzt kann es 8 losgehen: Über meterhohe Holzstämme, Taue und Seile sucht sich Melanie konzentriert ihren Weg zum Ziel – und hat dann doch ganz schön Respekt vor der Höhe. Klettertrainer Gerhards: „Sie hat sich überwunden, das ist das Wichtigste.“ Wechselspiel zwischen Natur und industrieller Nutzung Der Klettergarten ist nur ein Highlight des Brückenkopf-Parks. Auf dem Gelände, gebaut für die Landesgartenschau 1998, laden Themenparks, Ruhezonen, Spielplätze und ein Zoo mit Ponys, Wildschweinen, Ziegen und Pfauen zum Verweilen ein. „Hier kann man ja Tage verbringen, gerade mit der Familie“, sagt Melanie, die einen kleinen Sohn hat. Ab aufs Rad heißt es als Nächstes auf ihrer Reise. Bei einer Tour um den Blausteinsee nahe Eschweiler erleben Radfah- rer das Wechselspiel von Natur und industrieller Nutzung hautnah. Rund um den Tagebau Inden ist die Landschaft fast komplett von Menschenhand gestaltet worden. Das Indeland hat sich in den vergangenen Jahren zu einem grünen, abwechslungsreichen Gebiet entwickelt, das sich zu Fuß, auf dem Rad oder mit Inlineskates erkunden lässt. Der Blausteinsee etwa ist infolge des Tagebaus ZukunftWest entstanden – „auch wenn man das heute kaum noch erkennt“, sagt Hans Martin Steins von der Entwicklungsgesellschaft indeland. Aus der Landschaft, die der Tagebau nach der Auskohlung 1994 hinterließ, entstand ein Naherholungsgebiet, „das viele Menschen von nah und fern anzieht.“ Das Panorama lässt sich am besten vom Indemann aus überblicken, dem 36 Meter hohen Wahrzeichen auf der Goltsteinkuppe. Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power Fotos: Klaus Görgen Pfad durch die Baumkronen: hoch oben im Klettergarten des Brückenkopf-Parks. freizeit Fahrradtour am Blausteinsee: früher Tagebau, heute Naherholungsgebiet. für die Region Der Blausteinsee markiert die Lage des ehemaligen Tagebaus Zukunft-West. Heute kann man dort tauchen, segeln, surfen und schwimmen. Die Seebühne bietet Platz für fast tausend Besucher. Rund um den See ist ein bis zu 130 Meter breiter Grüngürtel entstanden. Info: www.indeland.de Vom Blausteinsee geht es nach Bergheim – jetzt ist Paddeln angesagt, auf der Erft. Melanie trifft Dominik Kopitzke von Sport und Spass Event. Er und sein Vater Wilfried Kopitzke organisieren Kajakfahrten. „Das ist für jeden etwas“, sagt er. Ob Klassen- und Betriebsausflüge oder Junggesellenabschiede, Kajaken und Rafting verspricht Wasserspaß pur. Die Erft ist zwar kein reißender Fluss, aber auch kein für die Region harmloses Bächlein. Mit Schwimmweste ausgeSümpfungswasser aus dem Tagebau rüstet, paddelt Melanie Hambach macht aus der Erft einen wasflussabwärts Richtung serreichen Fluss. In die Renaturierung Rhein, zurück flussaufstecken Erftverband, NRW und RWE wärts ist es anstrengenPower rund 70 Millionen Euro. RWE der. „Erfrischend“, sagt Power investiert jährlich mehrere MillioMelanie und lächelt nen Euro in die Wasserqualität, etwa das Anreichern des Wassers mit Sauerstoff. erschöpft, als sie wieder am Ufer ankommt. » Erfrischendes Vergnügen: Kajakfahren auf der Erft. hier: Nr. 2/2012 9 » Nachdem sie geflogen, geklettert, geradelt und gepaddelt ist, hat sich die Moderatorin eine Verschnaufpause verdient. Den Imbiss zur Stärkung gönnt sie sich in der Brasserie Schloss Paffendorf. für die Region Das von einem Wassergraben umgebene Schloss Paffendorf wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Als sich der Tagebau Fortuna-Garsdorf den zum Schloss gehörenden Ländereien näherte, verkaufte 1958 die damalige Eigentümerin den Besitz an eine Vorgängergesellschaft von RWE Power. Info: www.rwe.com/paffendorf Pause in der Brasserie: Bei einem Clubsandwich im historischen Ambiente kehren die Kräfte zurück. Dort setzen Chefin Anke Dorfmüller und ihr Team auf frische, regionale Produkte und Gemütlichkeit. Bei einem Clubsandwich und einem Glas Wasser kehren die Kräfte langsam zurück. Melanie genießt das historische Ambiente. Ihre nächste Verabredung wird tierisch. Im „Schneckenhaus“, dem Umweltzentrum in Grevenbroich, werden ver- Sooo süß: Melanie und ihre tierische Verabredung, ein acht Wochen altes Waschbär-Baby. letzte oder hilflose Wildtiere aufgepäppelt. Wenige Tage alte Eichhörnchen, Frischlinge und Jungfüchse sind dort zu Gast – und Waschbär-Babys. Melanie darf sogar eines auf den Arm nehmen. „Die sind ja süß. Das wäre etwas für meinen Sohn“, sagt sie zu Norbert Wolf, 55. Der Umweltschutzbeauftragte der Stadt Gre10 Schneckenhaus: Im Umweltzentrum in Grevenbroich werden hilflose Wildtiere aufgepäppelt. Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power freizeit für die Region Oase für Spaziergänger und Jogger: Naherholungsgebiet Marienfeld mit Papsthügel. tipps für draussen: Mit RWE Power unterwegs wandern: Ob Indeaue, Peeringsmaar, Sophienhöhe und Speedway in Hambach oder Erholungsgebiet Kaster – das rheinische Braunkohlenrevier bietet viel Platz zum Spazierengehen oder Wandern. Kartenmaterial und Infos erhalten Sie bei der kostenlosen Service-Hotline von RWE Power. Info: 0800/88 33 830, besucher.rwepower@rwe.com informieren: Anschaulich und spannend dokumentieren die Infozentren Niederaußem und Weisweiler Themen und Fakten rund um Braunkohle. Kostenlose Touren durch die Tagebaue und Kraftwerke bietet der Besucherdienst für angemeldete Gruppen an. Am 2. und 30.9. finden Bustouren ohne Anmeldung statt. Info: www.rwe.com/besichtigungen Fotos: Klaus Görgen, RWE Power fahren: Wer mit dem Rad oder dem Auto die 37 Kilometer und neun Stationen der „Straße der Energie“ zurücklegt, lernt die vielseitige Energielandschaft an der Erft kennen. Start ist am Schloss Paffendorf, die Strecke führt unter anderem am Innovationszentrum Kohle oder dem Tagebau Hambach entlang. Info: www.rhein-erft-kreis.de, www.rhein-kreis-neuss.de erholen: Spaziergänger, Skater und Radler können auf insgesamt 40 Kilometern Wander- und Radweg den rekultivierten Tagebau Bergheim samt Bethlehemer Höhe und Gipfelkreuz erkunden. Das Naherholungsgebiet wurde gerade erst von RWE Power an die Kreisstadt zurückgegeben. Info: Wanderkarte unter: 0800/88 33 830 hier: Nr. 2/2012 Marienfeld: Das frühere Abbaugebiet wurde ab 1986 rekultiviert. Eine mehr als 100 Hektar große Fläche haben Flora und Fauna wieder für sich eingenommen. Vier Infotafeln erinnern an umgesiedelte Ortschaften. RWE war ein Sponsor des Weltjugendtages 2005 und versorgte die Pilger mit Strom. venbroich zeigt ihr noch viele andere Tiere und Pflanzen. „Viele Menschen können ja kaum noch ein Geißblatt von einem Rosenkohl unterscheiden“, sagt er mit einem Augenzwinkern, „bei uns kommen sie wieder in Berührung mit der Natur.“ Auch Melanie gesteht, dass sie einiges gelernt hat, bevor sie sich verabschiedet. Auf der letzten Etappe wird es besinnlich: Das Naherholungsgebiet Marienfeld in Kerpen, nach jahrzehntelangem Braunkohlenabbau rekultiviert, ist heute eine Oase für Spaziergänger, Jogger und Radfahrer. Die Ortsgruppe Kerpen des Eifelvereins bietet dort Touren an. Unvergessen sei der Abschlussgottesdienst mit Papst Benedikt XVI. zum Weltjugendtag 2005, erzählt Wanderführer Jakob Richartz. Auch Melanie kann sich der Atmosphäre des Ortes mit dem Papsthügel nicht entziehen. „Der ideale Abschluss einer aufregenden Reise.“ Eines weiß Melanie jedenfalls jetzt schon: „Hier fahre ich wieder hin.“ « Den Film zur Tour finden Sie unter: www.rwe.com/nachbarschaft 11 Farbenfroh: Das Netzwerk 55plus bietet auch Malkurse an. Bunt statt grau Aktiv im Alter. Das Netzwerk 55plus in Kerpen ist Anlaufstelle für aktive Senioren, die sich austauschen und etwas unternehmen möchten. „Heute kennen sich Nachbarn oft gar nicht richtig. Man grüßt sich, weiß aber nichts vom anderen. Das ist gerade für ältere Menschen ein Problem“, sagt Birgit Große-Wächter, 51. Obwohl sie noch so viel Energie haben, stünden Rentner häufig auf dem Abstellgleis. Um das zu ändern, hat die Sozialarbeiterin der Stadt Kerpen im Frühjahr 2008 mit Senioren das nachbarschaftliche Netzwerk 55plus ins Leben gerufen. Malen, Musizieren, Kochen, Kegeln, Fotografieren, Filme drehen, Reisen, Radfahren und vieles mehr steht auf dem Programm. Den Senioren wird nie langweilig. Große-Wächter: „Wir wollen, dass sich ältere Menschen austauschen, weiterbilden und etwas unternehmen.“ Zunächst mit 26 Engagierten gestartet, wuchs die Anzahl der Teilnehmer schnell an. Heute sind 130 Menschen im Netzwerk aktiv und treffen sich in Kerpen, Horrem sowie Brüggen. Regelmäßig kommen sie zusammen und besprechen Termine und Aktionen. Eine Webseite hält alle auf dem Laufenden. Große-Wächter: „Jeder ist für jeden da, alle bringen Ideen ein und es entstehen oder verändern sich Gruppen. Das hält das Netzwerk lebendig.“ So legte die Gruppe „gemeinsam gärtnern“ mit Schülern der Martinusschule einen Kräutergarten auf dem Schulhof an. „Die Kinder staunten, was unsere Senioren über das Gärtnern wissen“, erzählt Große-Wächter. „Eine tolle Erfahrung für alle.“ Ein anderes Mal unternahm eine Gruppe mit Lokalpolitikern einen Spaziergang durch KerpenMödrath, um auf Hindernisse und Stolpersteine für ältere Menschen hinzuweisen. „Solche Aktionen zeigen, wie wichtig eine gute Nachbarschaft ist.“ Info: www.kerpen-55plus.de Birgit Große-Wächter: 02237/581 45 Treffen: Jeden ersten Donnerstag im Monat, Bistro im Rathaus Kerpen. Mathe für Macher Hürth. Mathematik ist langweilig? Denkste! Im Frühjahr begeisterte die Aktion „Mathe mit Power“ die Schüler der Gemeinschaftshauptschule Kendenich (Foto), und das drei Monate lang. Mit viel Spaß, Engagement und ungewöhnlichen Ideen erlebten die jungen Hürther Mathe mal ganz anders. Und praktisch: So bauten sie etwa Häusermodelle maßstabsgetreu nach oder konstruierten einen Fußball aus Metall. 12 1 Professor Heinrich Hemme von der FH Aachen stand den Schülern mit Rat und Tat zur Seite. Unterstützt wurde die Aktion vom RWE Power-Ausbildungszentrum in FrechenGrefrath. Die Botschaft ist klar: Mathe spielt eine zentrale Rolle für Technik, Wirtschaft und auch im Alltag. Und, ganz wichtig: für die Berufswahl. Info: www.ghs-kendenich.de www.rwe.com/ausbildung Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power hier: im Rhein-Erft-Kreis termine Vater-Kind-Zelten Kerpen. Ein Zeltlager für Väter und ihre Kinder samt Schatzsuche und Lagerfeuer organisiert der Vater-KindKreis Kerpen. Wann: am 11. und 12. August. Beginn: Samstag 14 Uhr. Ende: Sonntag 12 Uhr. Treffpunkt: Parkplatz Gymnasium Europaschule. Die Teilnahme ist kostenlos. www.vater-kind-kerpen.de Anatolische Klänge Pulheim. Am 18. August ertönen beim Sommer-Open-Air anatolische Klänge, angereichert mit kurdischen und armenischen Einflüssen. Mit traditionellen Instrumenten wie der Hirtenflöte beeindruckt das Quartett Kavpersaz ab 19:30 Uhr im Kultur- und Medienzentrum. Der Eintritt ist frei. www.kavpersaz.com Fotos: Kavpersaz, Klaus Görgen, Phillip Packheiser, RWE Power, Sandra Klein Wirrklichkeit Pulheim. Am 29. August sorgt das Comedy-Duo Ulan & Bator mit seinem Programm „Wirrklichkeit“ im Kultur- und Medienzentrum für gute Stimmung. Das Publikum erwartet ein Mix aus Comedy, Kabarett und Improvisationstheater. Beginn der Show ist um 20 Uhr. Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 12 Euro. www.ulanundbator.de Nachtsport Bergheim. Jeweils von 22 bis 4 Uhr Sport treiben können Jugendliche ab 14 Jahren am 29. Juni in der Dreifachhalle Brieystraße, am 10. August in der Mehrzweckhalle Graf-Beißel-Platz und am 14. September in der Sporthalle Am Wierichskamp. Saubere Schuhe mitbringen. Ohne Anmeldung, Eintritt frei. www.erfttal-basketball.de hier: Nr. 2/2012 Mit viel Spaß dabei: Pfadfinder des Stammes „Glück-auf“. DPSG stamm glück-auf Neu-Bottenbroich »Uns ist es wichtig, das kulturelle Leben in der Gemeinde am Leben zu halten. Deshalb arbeiten wir mit regionalen Vereinen zusammen und organisieren gemeinsam Feste. Wir unterstützen, wo wir können – sowohl materiell als auch mit unserem Pfadfinder-Wissen. So verleihen wir etwa mobile len Wir stel Feuerstellen, sogenannte Feuerschalen, und helfen beim ine und e r e V Auf- und Abbau.« lok ale vor: ie Melden Sns! sich bei u Projek te Marco Hermsen, Leiter Pfadfindergruppe e.com hier@rw Mitglieder: circa 60 Gegründet: 1974 Besonderes: Der Pfadfinderstamm „Glück-auf“ organisiert Sommerlager, dieses Jahr in Westernohe. Info: www.neubottenbroich.de MINT-Entdecker Pulheim. Was ist ein Klopfofon, und warum dreht sich eine Solarmühle? Beim MINTTag (MINT: Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) im April in der ArthurKoepchen-Schule entdeckten Realschüler, Eltern und Geschwister naturwissenschaftliche Phänomene auf eigene Faust (Foto). „Selbst ausprobieren war die Devise“, sagt Dr. Christian Forkel. „So begeistern wir die Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften.“ Der Leiter der Wasserwirtschaft bei RWE Power baute vier Wochen lang mit der Physik AG der Schule und zwei Lehrkräften Experimentierstationen auf. Die Kosten für das Material übernahm sein Arbeitgeber im Rahmen der Initiative RWE Companius. Info: www.arthurkoepchen-realschule.de www.rwecompanius.com 13 RWE feierte mit Herzlichen Glückwunsch: Auf dem Höhepunkt des Bergheimer Jubiläumsjahres war RWE mittendrin – mit der RWE-Bühne am Rathaus, im historischen Festzug und als Hauptsponsor im Hintergrund. Das Unternehmen bleibt der Kreisstadt auch nach dem Ende des Tagebaus auf Bergheimer Boden ganz eng verbunden. Schließlich liegen dort dicke Wurzeln von RWE. Um mehr über die zu erfahren, muss man mittlerweile in das neueröffnete, moderne Museum „Bergheimat“ gehen. Denn die Bagger sind längst fort: Sie haben zwischen Bergheim und dem Außemer Raum ein attraktives Naherholungsgebiet hinterlassen. ie Geschichte aufleben ließen unter anderen rund 25 RWE-Bergleute, die in traditionelle Uniformen gekleidet am – leider verregneten – großen Festzug am 3. Juni teilnahmen. Einer von ihnen war Manfred Coenen, der das Archiv bei RWE Power leitet. Den Bergheimern die Stadtgeschichte nahe zu bringen und Hand in Hand mit anderen Vereinen zu arbeiten, „das hat mir gefallen“, so der gebürtige Oberaußemer. Lutz Kunde, Direktor des Tagebaus Garzweiler, ging auch mit: „In der Region ist der Tagebau nicht wegzudenken. Wir alle sind mit Leben für die Braunkohle: die RWE-Bergleute im Bergheimer Festzug. der Bergbaugeschichte eng verbunden.“ Der pensionierte RWE-ler Albert Dingler aus Kerpen-Sindorf ergänzt: „Einmal Bergmann, immer Bergmann. Wir leben von, und damit auch für die Braunkohle; wir sind hier, um dies zu zeigen.“ INFO: www.bergheim-700.de Oben: Albert Dingler, Lutz Kunde und Manfred Coenen von RWE Power (v. l.) Unten: Nicht nur die Einwohner von Bergheim trotzten dem Regen und feierten das 700-jährige Jubiläum ihrer Stadt – unter anderem mit einer bunten Parade und einem Mittelaltermarkt. hier: Spezial Links: Segnung des Gipfelkreuzes. Unten: Dr. Dieter Gärtner, RWE Power, und Maria Pfordt, Bürgermeisterin Bergheim. Unbekanntes Land erkunden Rekultivierung. Vor zehn Jahren zogen die letzten Bagger aus dem Tagebau Bergheim ab. Nun gab RWE Power den Einwohnern der Stadt das Gelände offiziell zurück – als rekultivierte Fläche für Landwirtschaft und Naherholung. s freut mich, eine intakte Bergbaufolgelandschaft zu übergeben“, sagte Dr. Dieter Gärtner, Spartenleiter Tagebaue bei RWE Power. Das Unternehmen hat mit einer Feierstunde im Mai offiziell den rekultivierten Tagebau Bergheim an die Einwohner der Kreisstadt zurückgegeben. Vor rund 250 Gästen überreichten Gärtner und sein Kollege, Veredelungsleiter Dr. Klaus Müller, symbolisch ein Brikett und historische Dokumente an Maria Pfordt. Die Bergheimer Bürgermeisterin hatte allen Grund zur Freude: „Mit dem Abschluss der Rekultivierungsarbeiten steht den Bürgern ein attraktives Naherholungsgebiet zur Verfügung.“ Auf einem Drittel des 640 Hektar großen Geländes wird Wald entstehen, zwei Drittel werden landwirtschaftlich genutzt. Im Mittelpunkt steht die Bethlehe- mer Höhe mit Gipfelkreuz. Ein 40 Kilometer langes Wander- und Radwegenetz verbindet das Gebiet mit den Biotopen Hasenwinkel, Steinbusch und Schlenderhaner Höhe; Infotafeln geben Auskunft über die Bergbau-Ära. Begleitet von einem Bergmannslied des Steigerchors Garzweiler machten sich die Gäste nach der Feier auf den Weg zur Segnung des Gipfelkreuzes. Dort luden die Pfarrer der umliegenden Orte im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes ein, das „terra incognita“, das unbekannte Land, zu erkunden. stadtmuseum Fotos: Klaus Görgen, Robert Langen, Stadt Bergheim Gestern, heute, morgen Bergheimat. Ende Mai war es endlich soweit. Aus der Idee, ein geschichtliches Museum in Bergheim zu errichten, wurde Wirklichkeit. Pünktlich zum 700. Jubiläum der Stadt öffnete die „Bergheimat“ ihre Pforten – ein lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt. In dem modernen Heimatmuseum im Gebäude der ehemaligen Druckerei Doepgen lernen Touristen, Bürger und Gäste die Meilensteine der Historie Bergheims kennen und entdecken in diversen Ausstellungen sowie bei Aktionen, Vorträgen und Kursen neue Facetten der Stadt. Dabei geht es nicht nur um das „Gestern“; das Museum informiert auch über das „Heute“ und Projekte der Stadtentwicklung von „morgen“. Möglich wurde das alles auch durch die zahlreichen engagierten Helfer des Vereins „Museum der Stadt Bergheim“, die das ehrgeizige Projekt jahrelang mit viel Energie umgesetzt haben. INFO: www.museum-stadt-bergheim.de Wo? Hauptstraße 61, 50126 Bergheim. Geöffnet: freitags 14 bis 16 Uhr, samstags 11 bis 13 Uhr, sonntags 14 bis 16 Uhr. hier: Nr. 2/2012 Macht Stadtgeschichte erlebbar: das neue Heimatmuseum „Bergheimat“. 15 hier: Spezial 1957 Das alte Braunkohlenkraftwerk Fortuna. Es wurde 1988 abgerissen, weil darunter Kohle lag. kurzes wichtiges kapitel Bergbau: 1854 begann im Feld „Giersbergs Fortuna“ zwischen Oberaußem und Quadrath die gewerbliche Braunkohlengewinnung im Bergheimer Raum. 2002 endete sie mit der letzten Tonne Braunkohle aus dem Tagebau Bergheim, in dem nur 18 Jahre gefördert wurde. er Tagebau Bergheim wurde Anfang 1984 aufgeschlossen, wie es in der Fachsprache der Bergleute heißt. Mit nur 6,7 Quadratkilometern Betriebsfläche war er der kleinste von RWE Power. Die neue Grube sollte BKohle liefern: eine besonders schwefel- vor 1900 Loren-Entladung auf dem Wipperboden der Brikettfabrik Beißelsgrube. 16 arme mit 1-A-Qualität für die Veredlung. Bereits Ende Juli 1984 lieferte der Tagebau Bergheim die erste Braunkohle. Ende 1988 erreichte die Kohlegewinnung die sogenannte Tiefe Scholle im Südwesten des Feldes. Die geologischen Besonderheiten dieses Abschnitts verur- 1901 Freiliegender Kohlestoß in der Grube Fortuna bei Oberaußem. sachten unvorhersehbare starke Bodenbewegungen, die 1990/91 zu einer ganzen Reihe von Bergschäden führten. Die damalige RWE Rheinbraun reagierte prompt: Die Abbaulinie wurde um 300 Meter zurückverlegt, der Kohleabbau in der Tiefen Scholle sogar zeit- 1955 Schaufelradbagger 255 auf dem Montageplatz bei Auenheim, der erste dieser Art. Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power weise eingestellt. Um weitere Bodenbewegungen zu vermeiden, wurden 18 Millionen Tonnen Kohle im Boden belassen – in etwa die Förderleistung eines ganzen Jahres. Außerdem wurde 1991 vorzeitig mit der Innenkippe begonnen, was die Entwicklung beruhigte. RWE beseitigte die Gebäudeschäden. Herausragendes Beispiel für diese Anstrengungen ist die Sankt-RemigiusKirche, die in mehrjähriger Arbeit saniert und mit fortschrittlicher Technik gesichert wurde. Seitdem ruht ein Teil der Kirche schwingungsgedämpft auf dicken Federpaketen im Keller. Fotos: Klaus Görgen, RWE Power Bergheim bleibt ein zentraler Standort für RWE Power Anderes musste dagegen weichen: zum Beispiel die einst als Bergarbeitersiedlung gegründete Ortschaft Fortuna und das gleichnamige Kraftwerk. Der Ort siedelte Ende der 70er-Jahre um. Das Kraftwerk wurde 1988 abgerissen, der Wasserturm von Fortuna 1989 gesprengt. Der Tagebau Bergheim lieferte 2002 die letzte Tonne Braunkohle. Damit endete die 100-jährige Geschichte der industriellen Braunkohlengewinnung auf dem heutigen Bergheimer Stadtgebiet. 2009 war die Grube wieder verfüllt, 2011 war die Rekultivierung abgeschlossen. Dennoch bleibt die Kreisstadt ein zentraler Standort der Energiegewinnung mit Braunkohle: Die Betriebe von RWE Power mit Sitz in Bergheim, unter ihnen das Kraftwerk Niederaußem und die Fabrik Fortuna-Nord, sichern auch künftig innerhalb der Stadtgrenzen mehrere Tausend Arbeits- und Ausbildungsplätze. 1980 Fortuna-Garsdorf, einst weltgrößte Grube, ein Vorgänger des Tagebaus Bergheim. hier: Nr. 2/2012 „verloren und gewonnen“ Bergheim. Bergbauingenieur Theo Potes, 80, aus Quadrath-Ichendorf hat den Braunkohlenbergbau in seiner Heimatstadt von 1949 bis 1993 beruflich begleitet – als Tagebauplaner bei der damaligen Rheinbraun. Können Sie sich an ein besonders dramatisches Ereignis erinnern? Potes: Ja, das war im Oktober 1973, als der Schaufelradbagger 262 im Tagebau FortunaGarsdorf auf einer Tonschicht abrutschte und beinahe umgekippt wäre. Er stand schief und stützte sich zum Glück mit dem Schaufelradausleger an der Böschung ab. Niemand ist zu Schaden gekommen. Doch es hat bis Mai 1974 gedauert, bis wir den Bagger wieder flottbekommen haben. „Die Arbeit im Bergbau hat Spaß gemacht“: Zeitzeuge Theo Potes, ehemaliger Tagebauplaner. Bergheim hat durch den Bergbau eine Menge mitgemacht … ... und einiges auch verloren. Der Steinbusch, wo ich als Kind oft gespielt habe, wurde abgebaggert. Das war natürlich schade. Früher hörten wir die Eimerkettenbagger quietschen. Und die Wäsche wurde nicht rausgehängt, wenn der Wind den Kohlenstaub herantrug. Das Wort „Immissionsschutz“ hat man damals nicht gekannt. Welche Bilanz ziehen Sie persönlich? Die Arbeit im Bergbau hat Spaß gemacht, auch wegen der Kameradschaft, und sie wurde gut bezahlt. 1982 Der 261 bei Kenten, Baggertransport von Frechen nach Frimmersdorf. Meine Heimatstadt Bergheim hat durch die Braunkohle auch gewonnen. Die Stadt wäre ohne diese Industrie sehr dörflich geblieben. Wenn man heute auf der Fischbachhöhe, der Wiedenfelder Höhe oder der neuen Bethlehemer Höhe steht, kann man sehen, was aus so einem riesigen Loch wird: ein herrliches Gelände, wo man stundenlang spazieren gehen kann. Die Tagebaue haben eine tolle Rekultivierung hinterlassen. Da bin ich auch stolz drauf und erzähle gerne meinen Freunden bei unseren Radtouren, wie die Landschaft früher ausgesehen hat. Bergheim ist eine attraktive Stadt und reich an Grün. 1983 Abraumgewinnung vor der Hohen Scholle im Tagebau Bergheim. 17 Alte und neue Wurzeln Abbau: Die Braunkohle ist im deutschen Energiemix auf lange Sicht unverzichtbar. Für die Tagebaue mussten seit dem Krieg rund 50 Ortschaften im rheinischen Braunkohlenrevier umgesiedelt werden – ein schwieriger Eingriff in das Leben Tausender Menschen. und 100 Millionen Tonnen Braunkohle werden in den Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden jährlich gefördert. Sie sichern derzeit rund zwölf Prozent der deutschen Stromversorgung. Dieser Beitrag ist nicht nur eine respektable Leistung der Bergleute und Ingenieure, sondern auch Tausenden von Bürgern zu verdanken, die bisher wegen der Braunkohlengewinnung umsiedelten. Die lockeren Erdschichten über den Flözen lassen nur den Abbau über Tage zu. In der Regel ziehen die Bürger an einen wenige Kilometer entfernten Standort außerhalb des Abbaufeldes. Den haben sie sich nach gründlicher Suche und Abwägung gemeinsam ausgewählt. Dort errichten sie mit ihrer jeweiligen Entschädigungssumme nicht nur neue Häuser, sondern lassen ihren neuen Ort entstehen: Der sieht für Außenstehende anfangs wie eine Baustelle aus und dann wie eine attraktive Neubausiedlung. Für die Bürger ist Umsiedlung kein Umzug von A nach B, sondern ein Gemeinschaftswerk, aus dem ein vitaler Ort heranwächst. 18 Die Beteiligten – die jeweilige Gemeinde, die Bezirksregierung Köln, der Bürgerbeirat der Umsiedler und RWE Power – tun eine Menge, den rund zehnjährigen Übergang zu unterstützen. „Wir versuchen gemeinsam, die Belastungen für die einzelne Familie wie für die Dorfgemeinschaft so gering wie möglich zu halten“, sagt Erik Schöddert, Leiter der Umsiedlungsabteilung bei RWE Power. „Es geht darum, die örtliche Identität und die Traditionen möglichst ungebrochen mit an den neuen Ort zu nehmen und dort weiterzuentwickeln.“ Für viele bietet der Neuanfang Chancen. Schöddert: „Durch den steigenden Altersschnitt und den Wandel in der Arbeitswelt verändert sich die Gesellschaft, verän- dern sich die Orte – auch ohne Umsiedlung.“ Das kann die jeweilige Gemeinde bei der Planung des neuen Ortsteils berücksichtigen. Auch deshalb unterscheiden sich die Umsiedlungsorte von den Straßendörfern, die dem Tagebau weichen mussten. Ein anderes Chancenfeld ist die Energieversorgung. „Bereits heute lassen wir Fachleute bei allen Umsiedlungen neue Energiekonzepte planen“, so Schöddert. „Diese stellen wir dann der Gemeinde und den Umsiedlern vor – da sind sehr innovative Ansätze möglich.“ INFO: Wie Umsiedlungen ablaufen und warum sie gelingen, erfahren Sie unter www.rwe.com/umsiedlung Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power Umsiedlung „Für sozialen Frieden sorgen“ Kerpen. Wilhelm Lambertz begleitet als Vorsitzender des Bürgerbeirats von Manheim die Umsiedlung des Ortes aktiv und kritisch. Im Interview spricht er über die Zusammenarbeit mit RWE Power und die nächsten wichtigen Schritte. Herr Lambertz, welche Aufgabe hat der Bürgerbeirat von Manheim? Lambertz: Wir setzen uns für die Bürger und ihre Interessen ein und versuchen, die Umsiedlung für sie so verträglich wie möglich zu gestalten. Dabei ist es enorm wich- den in der Mehrzahl als auskömmlich und korrekt angesehen. Anders sieht das bei den Entschädigungen für Vermieter aus. Diese sind nicht ausreichend und damit nicht akzeptabel. Hier klafft real eine zu große Lücke. »Jetzt beginnt de facto ein neues Leben in einem neuen Ort, dessen Konturen im Detail noch nicht sichtbar sind.« Wilhelm Lambertz, Vorsitzender des Bürgerbeirats von Manheim tig, die Interessen der Stadt Kerpen, des Regierungspräsidenten und von RWE Power zu beachten. Fotos: iStockphoto, Klaus Görgen, Marco und Claudia Jakobs / www.dickbusch.de Welche Reaktionen bekommen Sie von den betroffenen Menschen? Sehr unterschiedliche. Die Entschädigungen für Eigentümer privater Gebäude wer- Wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf der Umsiedlung? Größtenteils läuft es zufriedenstellend, obwohl die verschiedenen Interessen aller Beteiligten oft ziemlich konträr laufen. Wie läuft aus Ihrer Sicht die Zusammenarbeit mit RWE Power? Gemessen an den Aufgaben sehr gut. Dabei muss man wissen, dass die Verhandlungspartner bei der Umsiedlung die Stadt und RWE Power sind. Uns beschleicht manchmal der Eindruck, mal für die eine, mal für die andere Seite unbequem zu sein. Was sind für Sie die nächsten Schritte? Nach dem Verkauf der Häuser sollte man so schnell wie möglich für sozialen Frieden und sicheres Wohnen sorgen, sowohl am neuen als auch am alten Standort. Unser Ziel bleibt es zudem, die Entschädigungsregelung für die Vermieter zu ändern. Am 1. April begann die Umsiedlung von Manheim. Wie haben Sie diesen Tag erlebt? Es war ein Tag voller Emotionen. Jetzt beginnt de facto ein neues Leben in einem neuen Ort, dessen Konturen im Detail noch nicht sichtbar sind und dessen Dimensionen man sich auch noch nicht vorstellen kann. Wir hoffen aber, dass sich die Menschen möglichst schnell in Manheim-neu einleben. Fast alle Wünsche erfüllt Kerpen-Manheim. Der 1. April 2012 war für die Bewohner von Manheim in zweierlei Hinsicht ein besonderer Tag: Die ersten Umsiedler erhielten von Bürgermeisterin Marlies Siegburg die Baugenehmigung in Manheim-neu. Für den alten Ort jedoch markiert das Datum den Anfang vom Ende. Spätestens 2022 werden dort die Bagger des Tagebaus Hambach Braunkohle abbauen. Bis dahin sind die Umsiedlung und der Rückbau von Manheim abgeschlossen, und viele der rund 1.700 Betroffenen werden ihre Häuser im neuen Ort zwischen Kerpen und Blatzheim bezogen haben. Die ersten Bauvorhaben laufen bereits. „Insgesamt standen rund 470 Grundstücke zur Verfügung“, sagt Jiri Reinhardt von RWE Power. „Fast alle haben ihr Wunschgrundstück erhalten.“ Die Umsiedler könnten die neuen Häuser individuell gestalten, so Reinhardt. Momentan entsteht auch das Straßen- und Wegenetz von Manheim-neu und wird im Grundausbau 2013 fertiggestellt sein. hier: Nr. 2/2012 Gemischte Gefühle: Anfang April wanderten die Einwohner von Manheim in Richtung zukünftige Heimat – nach Manheim-neu. 19 power-mix freundlicher service bei Bergschäden Feinstaubwerte sinken Deutlich Hambach. Die Feinstaubwerte in der Region Niederzier im Kreis Düren sind immer noch zu hoch. RWE Power konnte aber die Belastung durch den Tagebau Hambach deutlich reduzieren – etwa um das Doppelte im Vergleich zu 2004. Laut einer aktuellen Studie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz gehen über 80 Prozent des Feinstaubaufkommens auf das Konto der regionalen Hintergrundbelastung, Verkehr und Industrie. Der Anteil des Tagebaus ist somit auf 20 Prozent gesunken. Eine Messstation in Niederzier verzeichnete 2011 an 46 Tagen überschrittene Höchstwerte, zulässig sind 35. „Wir freuen uns über den Erfolg und werden weiterhin Maßnahmen ergreifen, um die Belastungen durch den Tagebau zu verringern“, so Heinz-Michael Erken, Leiter der Abteilung Umwelt- und Immissionsschutz. So werden etwa Schaufelräder beregnet, Böden mit Sprühnebel feucht gehalten oder Bänder mit Düsen gereinigt. Bis Juli wollen Gemeinden, Umweltverbände und RWE Power unter Federführung der Bezirksregierung in Köln einen Luftreinhalteplan für Hambach entwickeln. Info: Die RWE Power-Infobroschüre „7 Fragen zum Thema Feinstaub“ sowie weitere Informationen finden Sie unter: www.rwe.com/feinstaub Umfrage. Wer RWE Power wegen eines möglichen Bergschadens anspricht, wird kundenfreundlich betreut. Dieses Zeugnis haben den Kölner Fachleuten rund 500 Bürger ausgestellt, die an einer von RWE Power beauftragten Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK Trustmark teilgenommen haben. Die Umfrage hatte mit fast 40 Prozent eine selten hohe Rücklaufquote. Die Ansprechpartner seien gut erreichbar, die Annahme der Schadensmeldung funktioniere reibungslos. Bürger, deren Gebäude repariert werden mussten, lobten, dass sich die RWE-Fachleute in allen Phasen des Schadensabwicklungsprozesses ausreichend Zeit nahmen und freundlich auftraten. Viele sind zufrieden mit den Ergebnissen, wenige beklagten sich über die Schadensersatzleistung. „Noch verbessern lässt sich die Allgemeinverständlichkeit unserer Gutachten und der Infos zur Thematik“, so Abteilungsleiter Werner Schaefer. „Die Fachsprache muss noch klarer übersetzt werden.“ Info: www.rwe.com/bergschaeden Kraft-Wärme-Kopplung Niederaußem. Wie lassen sich KraftWärme-Kopplungsanlagen (KWK) noch effizienter betreiben? Mit Vulkangestein, könnte die Antwort lauten. Ob und wie das geht, erforschen Fachleute im Innovationszentrum Niederaußem. KWK gewinnen in einem Schritt thermische und mechanische Energie – Wärme und Kraft, die wiederum in Strom umgewandelt wird. Das ist energiesparend und umweltschonend. Experten tüfteln nun daran, Strom und Wärme aus KWK voneinander zu trennen. Denn diese haben zwar einen hohen Wirkungsgrad, doch Strom- und 20 Experten und Steine: Dr. Peter Moser und Knut Stahl, RWE Power, mit Susan Manke von Paul Wurth Refractory & Engineering. Wärmeproduktion hängen zusammen. Häufig produzieren KWK also Strom, obwohl gar keiner benötigt wird. Mögliche Lösung: Die Wärme wird gespeichert. Das heiße Abgas wird in einen Speicher mit Tausenden Steinen gegeben. Diese heizen sich auf und halten die Wärme – wird die benötigt, ist sie verfügbar. Getestet wird nun, ob und welche Natursteine geeignet sind. Derzeit prüfen die Experten Vulkangesteine, etwa 16 Tonnen kommen dafür zum Einsatz. 2,1 Millionen Euro haben die an dem Projekt beteiligten Unternehmen bisher investiert. Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power Fotos: Klaus Görgen, RWE Power VulkangeStein speichert wärme schülerreporter Zu Besuch: Kraftwerksleiter Gerhard Hofmann empfängt die neunte Klasse der Europaschule Herzogenrath. „Spannender ausflug“ Schülerreporter auf tour Ihr geht zur Schule und interessiert euch für Themen rund um Energie? Dann schreibt es auf und schickt euren Text an hier@rwe.com. Wir bringen euch in die „hier:“, das Nachbarschaftsmagazin von RWE Power. So wie Tanja Ehrlich, Xenia Bergrath und Katja Mertens von der Europaschule Herzogenrath. Lest hier den Bericht der drei Schülerreporterinnen: Platz, um sich einmal zu drehen. Im Tagebau Inden sind fünf Bagger in Betrieb. Ein Bagger wird von vier Personen bedient und darf aus Sicherheitsgründen nicht ohne eine Begleitperson in Betrieb sein. Damit keine Unfälle passieren, sind an jedem Fließband Netze angebracht, um die Gefahr zu verringern, dass Kohle hinunterfällt. Der Tagebau wird jedes Jahr um 300 Meter erweitert, 2030 wird er stillgelegt. 80 Prozent der Braunkohlenflächen waren früher Ackerland, das dann nach sieben Jahren wieder neu angelegt werden muss. Die Straßen im Tagebau werden rund um die Uhr bewässert, damit sich nicht zu viel Staub bildet. Die Anlage ist mit einer 10.000-Volt-Stromleitung verbunden. Ein Bagger muss immer laufen. Wenn etwas kaputtgeht, muss es so schnell wie möglich repariert werden. Das darf höchstens vier Tage dauern, am fünften wird es ernst. Die Braunkohle muss immer über die Bänder fließen. Die Woche hat uns sehr gut gefallen! Während einer Projektwoche im April haben wir von den Mitarbeitern des Kraftwerks Weisweiler viel zum Thema Energie gelernt. Das Team von RWE Power sprach mit uns auch über Ausbildung und unsere Traumberufe. Manchen Schülern boten sie sogar einen Praktikumsplatz an. Am vorletzten Tag Katja Beeindruckt: haben wir einen spannenden Ausa Berg ni Mertens, Xe flug zum Tagebau Inden und in das Ehrlich. a nj Ta rath und Kraftwerk in Weisweiler unternommen. Der Tagebau Inden hat uns gut gefallen, wir waren sehr überrascht von dem gigantischen Bagger, in dessen Schaufeln sogar ein Smart reinpasst. Diese Größen kann man sich kaum vorstellen wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht. Der Gigantisch: In jede der Schaufeln des Braunkohl enbaggers im Tagebau Inden passt ein Smart. Bagger braucht minDie Neuntklässler konnte n es kaum glauben. destens 200 Meter hier: Nr. 2/2012 Info: www.rwe.com/kraftwerkweisweiler, www.rwe.com/tagebau-inden, www.europaschuleherzogenrath.de 21 Energiespeicherung Akkus fürs stromnetz Wasserkraft: Es gibt viele Wege, Energie zu gewinnen. Wie man diese jedoch im großen Maßstab speichern kann, ist eine der wichtigsten Fragen der Energiewende. Pumpspeicherkraftwerke, wie das von RWE Power in Herdecke an der Ruhr, sind eine Möglichkeit. Idee: Ist der Strombedarf gering – etwa nachts – oder wird gerade viel Strom aus Windkraft- oder Solaranlagen ins Netz eingespeist, strömt Wasser aus dem Unterbecken mittels leistungsstarker Pumpen in das Oberbecken. Dort wird es gesammelt. Bei Bedarf, etwa wenn die Stromnachfrage stark ansteigt, wird das Wasser per Knopfdruck durch das Rohr vom Ober- ins Unterbecken gespült und treibt dabei eine Turbine an. Die ist an einen Generator gekoppelt, der wiederum Strom erzeugt. Dieser wird dann ins Netz eingespeist. umpspeicherkraftwerke speichern über den Umweg Wasser Energie. Kurzfristig können sie genau dann Strom ins Netz einspeisen, wenn die Nachfrage am höchsten ist. Sie gleichen so die Schwankungen durch regenerative Energien wie etwa Windkraftanlagen aus. Und das geht wie folgt. Aufbau: Pumpspeicherkraftwerke liegen auf Hängen oder Hügeln an aufgestauten Gewässern. Auf dem Hang befindet sich ein meist künstlich angelegtes Speicherbecken, genannt Oberbecken. Unten im See liegt das Unterbecken. Verbunden sind die beiden Becken durch lange meterdicke Rohre, durch die das Wasser nach oben gepumpt oder nach unten geleitet wird. Das eigentliche e Leserreis nach Herdecke Idyllische „Batterie“: das Pumpspeicherkraftwerk Herdecke. Kraftwerk mit Turbine, Stromgenerator und Pumpe befindet sich am Fuß des Hanges. Stärken: Ein Pumpspeicherkraftwerk funktioniert wie eine Batterie. Je nach Bedarf wird es aufgeladen oder angezapft. So kann das Stromnetz im Not- RWE Power lädt 40 Leserinnen und Leser auf eine eintägige Fahrt zum Hengsteysee ein. Erleben Sie das Pumpspeicherkraftwerk Herdecke von RWE Power bei einer Führung hautnah. Wann: am 27. September. Abfahrt 9:30 Uhr am Schloss Paffendorf. Schicken Sie einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Leserreise“ und ihren ausführlichen Kontaktdaten bis zum 31. Juli per E-Mail an: hier@rwe.com. Die Teilnehmer samt maximal einer Begleitperson werden wegen der Platzbeschränkung per Los ermittelt. Viel Glück! 22 Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power fall, also auch, wenn andere Kraftwerke ausfallen, versorgt werden. Innerhalb weniger Minuten kann ein Pumpspeicherkraftwerk ein stark belastetes Stromnetz stabilisieren. Der Wirkungsgrad liegt etwa zwischen 70 und 80 Prozent. Das bedeutet: Nur ungefähr ein Viertel der aufgewendeten Energie geht verloren. Fotos: RWE Power Schwächen: Pumpspeicherkraftwerke können nicht an jedem See gebaut werden. Man benötigt steile Hänge an den Ufern, um eine gewisse Fallhöhe zu erreichen. Kritiker bemängeln außerdem, dass beispielsweise nicht klar sei, welche Auswirkungen die schwankenden Wasserstände im See auf die Fische haben. hier: Nr. 2/2012 23 Menschen von hieR: gehör und Gespür Reiten: Anne Cecilie Ore aus Bergheim gehört zu den besten Dressurreiterinnen der Welt. Die gebürtige Norwegerin holte schon Medaillen bei den Paralympics in Atlanta und Sydney. Nun fährt die blinde Reiterin zu den Spielen nach London. Diese Geschichte handelt davon, was möglich ist, wenn man sein Schicksal in die eigene Hand nimmt. A nne Cecilie Ore kommt vor 34 Jahren in Oslo zur Welt. Sie hat „Grünen Star“, eine angeborene Augenkrankheit. Mit 14 erblindet sie vollständig, trotz zahlreicher Operationen. So lange sie noch sehen kann, geht sie, wie viele Mädchen ihres Alters, zum Reiten. Doch bei ihr ist es keine Laune; Pferde sind ihr Leben, sie liebt die stolzen Tiere – und mistet trotz Allergie und Asthma den Stall aus, um ihre Reitstunden zu finanzieren. 24 Kurz nachdem Ore das Augenlicht verliert, beginnt sie, ihr Gehör zu trainieren. Die Teenagerin ist überzeugt, sie kann durch Hören ein Pferd lenken. Das Reiten aufgeben? Kam nie infrage. „Im Sattel zu sitzen gibt mir ein Gefühl von Freiheit, auf das ich nicht verzichten kann und will.“ Sie lernt „mit Echo zu reiten“, wie sie sagt. Und es klingt unglaublich, wenn Ore das erklärt. „Pferde machen beim Laufen Geräusche, die von der Bande zurückschallen. Die höre ich.“ Ore entwickelt mit der Zeit ein Gefühl für die Reitbahn. Die ist überall auf der Welt entweder 40 oder 60 Meter lang und immer 20 Meter breit. „Die Abmessungen helfen mir. Ich zähle die Schritte meines Pferdes und weiß, wo wir sind.“ Gehör und Gespür werden zu ihren Augen. Tatsächlich schafft sie es, ihren Traum vom Dressurreiten zu verwirklichen. Und wie: 1996 holt Ore bei den paralympischen Spielen in Atlanta zweimal Gold. Drei Jahre später gewinnt sie bei der WM für behinderte Reiter in Dänemark Gold und Silber. Besser geht es nicht. Da tritt vor zwölf Jahren Lillian Grepne in das Leben der damals 22-Jährigen. Die norwegische Grand-Prix-Reiterin wird Ore ab nun trainieren. „Ich wollte beweisen, dass Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power Streicheleinheiten: Nach dem Training holt sich Ballantine die Belohnung ab. Anne auch bei Turnieren für nicht behinderte Menschen ganz oben mitreiten kann“, so Grepne, 52. „Das war das Beste, was mir passieren konnte“, ergänzt Ore. Von nun an nimmt sie erfolgreich bei sogenannten Regelturnieren teil. Grepne und Ore denken sich ein Koordinatensystem für die Reitbahn aus. Während des Ritts ruft Grepne in einem bestimmten Rhythmus Buchstaben über den Platz. Ore lenkt entsprechend ihr Pferd. Einfühlsam, aber konsequent, so führt die Trainerin ihre Schülerin zu weiteren Erfolgen. 2000 bei den Paralympics in Sydney holt Ore unter anderem zweimal Silber. Nach Sydney beginnt Ore eine Ausbildung als Physiotherapeutin, die sie 2003 an der Hochschule Oslo abschließt. Kurz darauf zieht sie für ein Klinikjahr nach Deutschland und folgt so ihrer Trainerin. Beide entscheiden sich für das rheinische Braunkohlenrevier. „Die TrainingsbedinFotos: Christine Blödtner-Piske, Klaus Görgen Fotos: Klaus Görgen Perfekte Beinarbeit: Anne Cecilie Ore und Ballantine trainieren für die Paralympics. hier: Nr. 2/2012 Eingespieltes Team mit großem Ziel: Anne Cecilie Ore und Lillian Grepne. gungen hier sind fantastisch“, sagt Ore. „Die Leute sind begeistert vom Pferdesport. Das genieße ich.“ Bis heute sind sie geblieben. Ore arbeitet im Maria-HilfKrankenhaus in Bergheim, Grepne ist hauptberuflich als Trainerin tätig. Der sportliche Höhenflug hält an. Bei der WM in Belgien 2003 wird Ore als „bester blinder Reiter der Welt“ ausgezeichnet. Doch dem Karrierehighlight folgen Rückschläge. Verbandsquerelen verhindern die Teilnahme bei den Spielen in Athen 2004. Vier Jahre später verletzt sich ihr damaliges Pferd zwei Tage vor der Abreise nach Peking. „Eine harte Zeit“, gibt Ore zu. „Aber ich denke immer positiv. Die Menschen um mich herum geben mir Kraft.“ 2011 ist Ore wieder oben. Sie gewinnt im nordischen Championat in Dänemark zweimal Gold auf Hockey’s Son vom Gestüt Windberg aus Viersen. Mit diesem Pferd und mit Ballantine, dem Pferd ihrer Trainerin, wird sie im August nach London zu den Paralympics fahren. Das Ende der Geschichte ist also noch offen. Ihren Traum vom erneuten paralympischen Gold gibt Ore jedenfalls nicht auf. INFO: www.ac-ore.com 25 gewinnspiel rätsel lösen – tolle preise gewinnen! Senden Sie das Lösungswort sowie Ihren Namen und Ihre Anschrift an: hier@rwe.com oder per Post an die RWE Power AG, Informationszentrum Schloss Paffendorf, Burggasse, 50126 Bergheim. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2012. Viel Glück! Fluss durch München Abraum- Reifehalde bei prüfung Tagebau Hambach (Kw.) 11 betreut RWE Power im rhein. Revier 2. Preis: zwei Luftmatratzen von Exped und zwei Schlafsäcke von meru Sieger im Wettkampf unnötig längere Strecke Abk.: Teilzahlung Zeichen für Thulium Interkommunales Kompetenzareal Abk.: Rundfunk BerlinBrandenb. erster Bartwuchs 4 gewöhnlicher Wochentag 14 Behälter, Hülle Bruder des Romulus 2 9 Metall-, Steinschneider männliches Pferd flacher Strandsee Freude, Genuss 3 positive Elektrode Gebäudeveränderung 8 Aggregatzustand des Wassers Kfz-Z. Griechenland Abk.: Hauptuntersuchung 5 österr.: Meerrettich Weissagung Nährmutter Fluss in Peru bevor Plattfisch 1 Hauptstadt Österreichs Bootszubehör 6 Zeichen für Radon Kurzf. f. d. Trabant (Auto) Infozentrum RWE Power: Schloss … Musikübungsstück Lösungswort: stramm englisch: geLied spannt Abk.: Konto Ungeziefer erlernte Arbeit Kf.: Nachfolger bereitwillig zeitlos, immer Speisefett Fanatiker Norne Abk.: der Sekunde Zukunft Pflanzenklettertrieb falscher Weg (in die ... gehen) Abk.: elektron. Berichterstattung beiliegend, in der Anlage Stammmutter, Vorfahrin Gästebetreuerin Ort bei Zwolle, in Gelderland (NL) ugs.: hervorragend schriftl. Botschaft per Handy (Abk.) 3. Preis: ein Schlauchboot und Doppelpaddel von Sevylor Aufgussgetränk Abk.: oder Zeichen für Tantal freundlich 13 12 Fluss durch Innsbruck Schluss ® Kranteil 7 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 svd1713.1-1 12 13 14 „Innovation“ lautete die Lösung des Preisrätsels der letzten „hier:“ (Ausgabe 1/2012). Gewonnen haben Käthe Schlarbaum aus Jülich (1. Preis, Fahrrad), Gertrud Neunzig aus Rommerskirchen (2. Preis, GPS-Navigationsgerät) und Jutta Konrad aus Grevenbroich (3. Preis, Radtasche und Fahrradschloss). Herzlichen Glückwunsch! Teilnahmeberechtigt an den Gewinnspielen in diesem Heft sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, die keine Mitarbeiter von ergo Kommunikation, nicht mit der Organisation der Gewinnspiele betraut oder mit solchen Personen verwandt sind. Die Namen der Gewinner werden in der nächsten Ausgabe dieses Magazins veröffentlicht. Zur Abwicklung der Preise erhält ergo die Kontaktdaten der Gewinner. Die Gewinne können von den Abbildungen abweichen. Der ordentliche Rechtsweg wird ausgeschlossen. 26 Das NachbarschaftsMagazin von RWE Power Fotos: Christine Blödtner-Piske, Sevylor, globetrotter.de, Exped AG, Jack Wolfskin, thinkstock 1. Preis: ein Luxus-Familienzelt für vier bis sechs Personen (Jack Wolfskin) ausblick Fruchtig oder cremIG Eiscreme: Vincenzo Di Rago, 50, ist Eiskonditormeister im Eiscafé Di Rago aus Bergheim. Die Rezepte und Zutaten hat er von seinem Onkel aus Italien, der ihn in die Geheimnisse der Eisherstellung eingeweiht hat. Tipps für leckeres Milcheis zum Selbermachen. vincenzos SommerEis-Trends: »Fruchtiges Eis, etwa mit Melonengeschmack, ist der Renner in diesem Jahr. Kinder stehen wie immer auf Schlumpfeis, Vanilleeis mit blauer Farbe. Die klassischen Eissorten Vanille, Erdbeere und Schokolade sind zeitlos. Die werden noch in hundert Jahren beliebt sein. Ich habe dieses Jahr Joghurteis mit selbstgemachter Himbeersoße im Angebot. Und ganz neu: lactosefreies Eis für Allergiker. Der Sommer kann kommen.« so gelingt ihnen Eis zu hause: 1. Für circa 1 Liter Milcheis brauchen Sie etwa einen Liter Milch und 240 bis 270 Gramm Zucker, 250 Gramm Sahne, dazu eine Frucht oder gutes Kakaopulver. Je nachdem, welchen Geschmack Sie mögen. Verwenden Sie immer frische und hochwertige Produkte. Sie werden es schmecken! 2. Nehmen Sie für Milcheis keine sauren Früchte, das verträgt sich nicht mit der Milch. 3. Wenn Sie keine Eismaschine haben, dann geben Sie alle Zutaten zusammen in eine Schüssel, schön rühren und dann die Masse gefrieren lassen. Wer es cremig mag, sollte während des Gefrierens immer wieder umrühren. Das Eis sollte bei etwa minus 18 Grad Celsius gefrieren. 4. Den besten Geschmack entfaltet leicht angetaute Eiscreme. Nehmen Sie 20 Minu- ten vor dem Verzehr das Eis aus der Truhe. Buon appetito! 5. Und Vincenzos wichtigster Tipp: Selbst gemachtes Eis schmeckt nie so gut wie die Eiscreme vom Italiener! hier: Nr. 2/2012 27 w w w. w i r s i n d k o l p i n g . d e 2012 tausend x Gemeinschaft 265.000 Mädchen, Jungen, Frauen und Männer sind schon KOLPING. Du fehlst! Hier fehlst Du! Aus Kerpen in die Welt – der Verbandsgründer des Kolpingwerkes, Adolph Kolping, wurde 1813 in Kerpen geboren.