Allrounder, Tüftler und Stratege

Transcription

Naschen ist bei Läderach erlaubt
Herbst 2016
Satisloh perfektioniert das Sehen
Wirtschaft und Lifestyle
Die Rittal Arena
in Wetzlar
Veranstaltungshalle,
Tagungszentrum
und Sportstätte
Baumpflege per Klettertechnik
Auflage 50.000 Exemplare
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Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10–20 Uhr und Samstag 9:30–20 Uhr
Zum Inhalt
Liebe Leserinnen,
liebe Leser
Viele Leser haben auf die neue Ausgabe von lahndillregio reagiert. Das freut
uns! Mit Ihrer Kritik und dem Lob helfen
Sie uns, noch besser auf Ihre Leseinteressen einzugehen. Hier ein paar Auszüge aus den Zuschriften. Übrigens, die
Digitalkamera der Firma Minox gewinnt
Michaela Schäfer aus Lahnau.
„Großes Lob für das neue Outfit. Bäcker,
Steine, präzise Bauteile, Gesundheit, Geld,
Autos, Alltagtips und Tiere ... wenn da nicht
für Jedermann etwas dabei ist, dann weiß
ich‘s auch nicht. Kurz und gut: Informativ
und schön zu lesen, was will man mehr!?“
Michaela Schäfer, Lahnau
„Mit jeder neuen Ausgabe geben sie uns
neue unerwartete Einblicke in die Region
Lahn-Dill. Es ist für mich immer wieder in-
IMPRESSUM:
teressant über die Vielfalt der Wirtschaft,
über die Firmen, von denen man manchmal nur das Firmenschild kennt, zu lesen.
Vielen Dank.“
Karl-Heinz Knetsch, Greifenstein
„lahndillregio gefällt mir prinzipiell sehr
gut, jedoch ist sie für meinen Geschmack
ein wenig zu sehr auf Wetzlar ausgerichtet.
Ich würde es begrüßen, wenn doch mehr
auch auf den weiteren Lahn-Dill-Kreis eingegangen wird.“
Julie Simon, per Mail
„Ein wirklich gelungenes Magazin. Sehr
informativ, mit vielen verschiedenen Themenbereichen. Alles in allem eine gelungene Sache.“
Herbert Flug, per Mail
„Das neue gestylte Heft mit großem Foto
vorne drauf ist gut und fällt ins Auge. Die
Berichte über die „Macher“ im Lahn-DillKreis sind interessant, auch der Bericht,
was mit dem ehemaligen Militärgelände
„Spilburg“ passiert und wie sich die Stadt
darum kümmert, daß das Gelände richtig
veräußert wird.“
Wolfgang Eibich, Braunfels
„Die neue Form gefällt mir sehr gut und
regt zum Lesen an. Habe viel mehr gelesen
als sonst im Heft.“
Maria Hülsmann, Wetzlar
Sagen Sie uns
unter lahndillregio@mittelhessen.de Ihre
Meinung zum
aktuellen Heft.
Unter allen
Einsendern
verlosen wir
eine MinoxDigitalkamera.
Ihr Uwe Röndigs,
Chefredakteur,
Zeitungsgruppe Lahn-Dill
OBJEKTLEITUNG
David Krämer (06441) 959-285
d.kraemer@mittelhessen.de
Mediadaten: www.mittelhessen.de/anzeigen
Das starke Foto �� 4
REDAKTION
Uta Haase
Telefon: (06441) 959-296
lahndillregio@mittelhessen.de
Macher und Märkte
ANZEIGENLEITUNG
Holger Hadeler
ANZEIGEN WETZLAR
Marc Kahlig (06441) 959-134
Franz Rusche (06441) 959-284
Caro Süß (06441) 959-137
Marc Felber (06441) 959-156
ANZEIGEN
HERBORN/DILLENBURG/HAIGER
Petra Ebert (02771) 874-245
Marvin Gaßner (02771) 874-225
Christian Cloos (02771) 874-244
Anja Post (02771) 874-246
Jana Gröger (02771) 874-247
Jens Jobmann (02771) 874-229
VERLAG
Wetzlardruck GmbH, Elsa-Brandström-Straße 18
35578 Wetzlar, Telefon: (06441) 959-0
Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter
Haftung, Sitz: Wetzlar
Registergericht: Wetzlar HR B 21
Geschäftsführer:
Michael Emmerich, Martin Grude
DRUCK: w3 print + medien GmbH & Co. KG
FOTO/TITELSEITE: Rittal
lahndillregio erscheint halbjährlich als Beilage zu den
Tageszeitungen Wetzlarer Neue Zeitung, Herborn und
Dillenburg. Außerdem über Auslagestellen in den mittelhessischen Landkreisen. Auflage: 50.000 Expl. Alle
Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur
mit schriftlicher Genehmigung. Der Verlag haftet nicht
für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.
Das Interview �� 6
Wo Tagen zum Event wird �� 8
Kommunikation im Herzen Deutschlands �� 10
Rittal rüstet sich für die Zukunft �� 12
Yousef liebt die deutsche Genauigkeit �� 14
Branchen und Betriebe
Das Brillenglas - ein kleines Kunstwerk �� 16
Herbstzeit ist Pflanzzeit �� 18
Ein Auto von Jägern für Jäger �� 36
Leben und Leidenschaft
Der durch die Wipfel turnt �� 22
Gesundes ganz bewusst genießen�� 24
„Raffiniert und einfach gut!“ �� 26
Vielfältig, schnell und lecker �� 28
Idylle im Schloss Braunfels!? �� 34
Sommer das ganze Jahr �� 38
Clown, Jongleure, Pudel und ein Kraftprotz �� 40
Naschen erlaubt �� 42
Geld und Geschäft
Augen auf beim „Betongold“-Kauf! �� 30
Thema Nachhaltigkeit �� 31
Eine schöne Bescherung �� 32
Der grippale Infekt als außergewöhnliche Belastung in der Steuererklärung �� 32
Das Beste zum Schluss
Wo der Stollen aus dem Stollen kommt �� 46
lahndillregio | herbst 2016
3
das starke foto
Die Bastellaune eines Feinmechanikers
stellte die Welt auf
den Kopf: Als es Oskar Barnack 1913/14
in Wetzlar gelang,
einen schmalen
Film in ein lichtdichtes Kästchen zu
verfrachten, einen
Verschluss und ein
Objektiv daran zu
montieren, war die
Kleinbildfotografie
geboren. Seit 1924,
mit dem Verkaufsstart der ersten
Leica, werden unser
Leben und unsere
Umwelt meist auf
diesem Kleinbildformat festgehalten.
Tatsächlich existiert
Barnacks geniales
Gerät heute noch.
Die echte Ur-Leica
kann allerdings nur
wenige Menschen
faszinieren – sie ist
so wertvoll, dass
sie vor neugierigen
Blicken und langen
oder schmutzigen
Fingern bestens geschützt wird.
(Foto: Reimund
Schwarz)
Mit Hans und Peter
gegen feuchte Wände
Es war einfach perfekt. Die Lage, die
Aufteilung der Zimmer und natürlich
der Preis. Dann die Ernüchterung: Der
Sachverständige diagnostiziert Feuchtigkeit im Keller. Damit schien der
Traum vom Eigenheim für Familie Ott
aus Weilburg erst einmal passé. Dann
aber kam der Kontakt mit den Profis
von FeuchteHans & SchimmelPeter
zustande und das Traumhaus konnte
gerettet werden.
einem langlebigen
und gesundheitlich
unbedenklichen Material durchgeführt.
FeuchteHans
&
SchimmelPeter sind
von ihrem Produkt so
überzeugt, dass sie
darauf 25 Jahre Garantie geben. Das ist
einzigartig.
Das alles so einfach gehen würde, damit
hatte Familie Ott nicht gerechnet. „Der
erste Kontakt lief über Denis Kiehne vom
Vertrieb. Der hat gleich einen Termin mit
Michael Schommers, dem Bausachverständigen gemacht“, erzählt Herr Ott.
Der Beratungstermin sowie die gesamte
Ursachenforschung ist bei FeuchteHans
& SchimmelPeter völlig kostenfrei. So
kann der Kunde in Ruhe entscheiden, ob
er das Angebot annehmen möchte. Dank
des innovativen Produktes das
FeuchteHans & SchimmelPeter
nutzt, ist keine Ausschachtung
nötig und die Arbeiten verlaufen für den Kunden stressfrei.
„Die Männer haben gerade mal
drei Stunden gebohrt und waren schon nach nur einem Tag
fertig“, erinnert sich Herr Ott.
Wer sind Hans und
Peter?
25 Jahre Ruhe – garantiert!
Feuchtigkeit und der daraus
resultierende Schimmel bedrohen nicht nur die Bausubstanz
des Hauses, sondern auch die
Gesundheit seiner Bewohner.
Die Fachmänner von FeuchteHans & SchimmelPeter nutzen
ein hydrophobierendes Injektionsverfahren, das sich seit über
45 Jahren bewährt hat. Michael
Schommers von FeuchteHans
& SchimmelPeter erklärt: „Wir
garantieren eine bauphysikalisch korrekte, dauerhafte Austrocknung. Das Mauerwerk erhält seine natürliche Fähigkeit
zur Wärmedämmung zurück.“
Das Verfahren funktioniere
sogar bei besonders starker
Durchfeuchtung und wird mit
– ANZEIGE –
Der
Firmenname Dank des innovativen Produktes, das FeuchteHans und
FeuchteHans
& SchimmelPeter nutzt, ist keine Ausschachtung nötig.
SchimmelPeter macht (Foto/Text: „Wirtschafts-News“)
neugierig, wurde aber
keineswegs einzig zu
diesem Zweck gewählt, wie Denis Kiehne schen Namen Hans und Peter entschieden,
vom Vertrieb auf Nachfrage lachend erklärt. weil sie das verkörpern, wofür wir stehen:
„Wir haben uns für die bekannten deut- Innovation und Qualität aus Deutschland.
Feuchtigkeit und Schimmel
mussten natürlich auch noch in
den Namen, so dass jeder gleich
darauf kommen kann, was wir
tun.“ Das „wir“ hinter Hans und
Peter ist ein Verbund verschiedener Abdichtungsfirmen aus
ganz Deutschland. Die Gemeinsamkeit: Alle verarbeiten sie
exklusiv das in seiner Beschaffenheit einzigartige Abdichtungsmaterial der Mannesmann
AG. Eine weitere Besonderheit:
Alle Mitglieder haben einen Ehrenkodex unterzeichnet. Dieser
beinhaltet unter anderem die
für den Kunden stets kostenfreie
Ursachenforschung sowie die
Verpflichtung aller Mitglieder
SAUBERE
und deren Mitarbeiter, regelUND DAUERHAFTE
mäßige Weiterbildungen zu besuchen. Dazu kommen weitere
Punkte, die heutzutage leider
nicht immer selbstverständlich
sind. „Wenn ein Fachmann von
Fachbetrieb
FeuchteHans & SchimmelPeMS-Bautenschutz GmbH
ter vor der Tür steht, hat er imMichael Schommers
mer einen Staubsauger dabei.
Niedergirmeser Weg 59 · 35576 Wetzlar · Telefon 06441- 679 780 7
Denn wir verlassen die BaustelKostenfreie Servicehotline: 0800-030 040 5
le so, wie wir sie vor gefunden
haben“, sagt Michael Schomwww.schimmelpeter.de · m.schommers@schimmelpeter.de
mers. Ehrensache.
NDE
Ä
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SCHIMMEL
IHRE
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5
das interview
Ein guter Standort mit
vielen Aufgaben
Chefredakteur Dr. Uwe Röndigs spricht mit André Noack und Ralf Niggemann
Noack: Wenn man in der IHK-Zeitschrift
auf die Seite Handelsregistereintragungen schaut, dann wird man feststellen,
das ist nur teilweise technologieorientiert. Wir sind kein Silicon Valley – zumindest heute noch nicht. Neugründungen?
Mit technologischem Fokus, wüsste ich
jetzt nicht.
(Foto: Reimund Schwarz)
Innovation ist eigentlich ein abgedroschenes Wort – und trotzdem ist sie
unverzichtbar, der Taktgeber in der
Wirtschaft, der entscheidende Richtungsgeber für die Zukunft. Ralf Niggemann und André Noak, über ihre
Arbeit im Wetzlarer Network seit Jahren im Thema, sehen gute Ansätze,
aber auch Nachbesserungsbedarf in
der Region.
Recht, ist eine 8 angemessen. Wo wir ein
bisschen Nachholbedarf haben, ist die
Verbindung zu den Hochschulen. Außer
StudiumPlus gibt es keinen Hochschulstandort in Wetzlar. Da könnte es ein bisschen mehr sein. Denn gerade die Verbindung der kleinen und mittelständischen
Unternehmen zu den Hochschulen ist für
diese Unternehmen entscheidend.
Herr Niggemann und Herr Noack, wenn
Sie auf einer Skala von 1 bis 7 die Innovationskraft Mittelhessens einschätzen
sollten, zu welchem Ergebnis kommen
Sie?
Noack: ... um das Bild noch abzurunden:
Der Mittelstand hat in Wetzlar und Mittelhessen dieselbe Position wie überall auf
der Erde: Die machen ihre Arbeit gut, es
bleibt nicht viel Zeit, über Zukunftsprojekte nachzudenken.
Niggemann: Ich würde die Innovationsfähigkeit der Region bei 7 bis 8 einstufen.
Sie gehen noch über die Skala hinaus?
Und Herr Noack?
Noack: Wenn es um die Global-Player
wie z. B. Leica Microsystems, Leica Camera, Zeiss geht, hat Herr Niggemann völlig
6
Niggemann: Aber wir arbeiten daran...
Findet Innovation in bestehenden
Strukturen und Unternehmen statt
oder braucht es Neugründungen, neue
Impulse von außen? Wo ist Ihnen im
vergangenen Jahr das „Innovativste“
begegnet? Was hat Sie beeindruckt?
(Pause)
Niggemann: Wir haben in Optik-Unternehmen eher mit Ausgründungen
zu tun. Zum Beispiel haben die Optiken
von CW Sonderoptik innerhalb weniger
Jahre Weltgeltung erreicht. Haben einen
Oscar bekommen für ihre Technologie
im Bereich Filmtechnologie. Wenn es um
Spitzentechnologie geht, dann z.B. in
der hochauflösenden Mikroskopie bei Leica Microsystems. Hier gab es den Nobelpreis für Chemie in 2014 für Prof. Stefan
Hell, der mit Technologie von Leica arbeitet.
Noack: Das gibt es im Moment nur in der
Zukunfts-Vision. Da kommen zwei von der
Universität und starten ein Unternehmen und gehen nach Wetzlar.
Was bedeutet das für den Standort?
Niggemann: Das Potenzial, das dieser
Standort hat, das auch in Kooperationen
liegt, mit anderen Ländern, mit anderen
Technologie-Sparten, das ist sehr gut vorhanden. Und mit der Unterstützung der
THM und der Justus Liebig Universität
werden wir in den kommenden Jahren die
entscheidenden Schritte in diese Richtung
machen. Wir arbeiten derzeit alle gemeinsam – Unternehmen, Hochschulen und das Netzwerk – mit Hochdruck daran, das Innovationspotenzial zu erhöhen. Wenn man
sich in diesem Zusammenhang die Stiftungsprofessur Optische Technologien anschaut, dann sind mittlerweile neben den
Großen auch viele kleinere Betriebe dazugetreten. Das bedeutet: Der Dialog findet
tatsächlich statt.
das interview
André Noack (li.) ist Berater kleiner und mittelständischer Unternehmen in Wetzlar und als gelernter
Physiker Experte in der Optikbranche. Ralf Niggemann (re.), lange Jahre federführend am internationalen Image- und Markenaufbau von Leica
Micrsosystems beteiligt, ist Kommunikationsprofi
in Wetzlar. Beide arbeiten im Wetzlar Network an
neuen Formen der Kooperation regionaler und internationaler Unternehmen. (Foto: Röndigs)
Lassen Sie uns noch etwas mehr in den
Wirtschaftsbereich schauen. Was muss
sich im Bereich der Wirtschaft ändern?
Was läuft gut, was schlecht?
(Pause)
Noack: Der Begriff Innovation ist manchmal schon etwas abgenutzt. Wenn Sie in
die Unternehmen schauen, dann sind manche Innovationen eher Verbesserungen
und Weiterentwicklungen, die einschlagen
wie eine Bombe. Große Innovationen sind
manchmal viel zu weit weg vom Markt. Der
Entwickler des Elektronenmikroskops hat
post mortem den Nobelpreis bekommen.
Das zeigt: Bis eine Innovation sich wirklich
Bahn bricht, kann es manchmal etwas dauern. Die hohe Kunst der Innovation ist es,
das Ohr am Markt zu haben und auf den
Markterfolg der Produkte und Entwicklungen zu achten. Noack: Ja, in der Tat. Da
hat sich in den vergangenen Jahren schon viel zum
Positiven verändert.
Noack: Also, die Lasertechnik zum Beispiel
hat ein Wachstum von 16 Prozent jedes
Jahr, das erreichen Sie in der abbildenden
Optik nicht.
Stichwort Netzwerk: Gibt
es immer noch mehr Abgrenzung als Kooperationswillen?
Problem erkannt, Problem gebannt?
Niggemann: Die Stimmung im Netzwerk beurteile ich als gut bis sehr gut.
Das Netzwerk gibt es jetzt
seit sechs Jahren. Der Dialog unter den Unternehmen hat mit der Gründung
des Viseums Wetzlar Ende
2007 begonnen. Es ist seitdem einiges an gemeinsamer Projektarbeit entstanden. Ich denke z. B. an die
W3+ FAIR, wo in kürzester
Zeit Möglichkeiten zu ganz
praktischer Zusammenarbeit entstanden ist. Ist das ein Schlüssel für
Sie?
Noack: Innovation ist heute
keine Einzelerfindung mehr.
Es ist immer Teamarbeit. Sie
brauchen so viele unterschiedliche Kompetenzen,
um am Markt erfolgreich zu
sein. Deshalb brauchen Sie
mehrere Disziplinen am Tisch, damit wir
am Markt erfolgreich sind. Es förderlich,
wenn ein Produkt „Made in Germany“ als
Siegel und „Optik aus Wetzlar“ hat. Aber
darauf können wir uns nicht ausruhen: Wir
sind in der Region in der klassischen abbildenden Optik unterwegs. Diese gehört
nicht mehr zu den Wachstumsmärkten in
diesem Bereich. Das große Geld wird mit
elektrooptischen Systemen verdient, mit
Displaytechnik, mit Lasertechnik. Das sind
alles Technologien, die hier im Moment
noch nicht bespielt werden. Die Region
macht Premiumoptik. Und das geht immer
noch gut. Es kann sein, dass der Premiummarkt es schwer haben wird in Zukunft.
Und da wäre es sicherlich gut auch über
andere Themen nachzudenken.
Niggemann: Daran arbeiten wir ja, dass
wir neue Technologien in der Region ansiedeln und etablieren...
Noack: Der Mittelstand ist so vom operativen Geschäft geprägt, der wird nicht
die Zeit und die Kraft dazu haben. Da sind
dann schon die größeren Unternehmen
gefordert. Viele andere können sich einbringen und auch profitieren. Wenn das
passiert, werden auch in der Region Industriearbeitsplätze bleiben und neue entstehen. Ohne die Industriearbeitsplätze wird
eine deutsche Wirtschaft auch in Zukunft
nicht funktionieren.
Vielen Dank für das Gespräch.
Wetzlarer
Network
Das Industrienetzwerk Wetzlar Network für die Bereiche Optik, Elektronik
und Mechanik zielt darauf ab, den regionalen Wirtschaftsraum zu stärken
und seine Entwicklung aktiv voranzutreiben.
Das Wetzlar Network sieht seine Rolle
in erster Linie als Vermittler, Kommunikator und Multiplikator. Es schafft
die kooperative Basis dafür, dass das
einzigartige Branchenprofil der optischen, elektronischen und mechanischen Industrie sowohl innerhalb der
Region als auch im nationalen und
internationalen Wettbewerbsumfeld
noch stärker wahrgenommen wird.
Darüber hinaus gilt es, Kompetenzen
und Innovationspotenziale durch Vernetzung noch gezielter zu nutzen.
Unterstützt wird das Wetzlar Network durch die Stadt Wetzlar unter
Federführung der Wirtschaftsförderung, das Wirtschaftsministerium des
Landes Hessen, die IHK Lahn-Dill, das
Regionalmanagement Verein MitteHessen sowie durch die Industrieunternehmen und von den Hochschulen
aus der Region.
7
Macher und Märkte
Wo Tagen zum Event wird
Rittal Arena hat neben Veranstaltungs- und
Sporthöhepunkten auch Potential als Tagungszentrum
Von Uta Haase
Große Veranstaltungen und Sportereignisse ‒ das verbindet man
in der Region mit dem
Namen Rittal Arena.
Darüber hinaus ist die
Halle auch ein idealer Anlaufpunkt zur
Durchführung von Tagungen und Seminaren. Event-Logen und
Premium-Seats bieten
die Gelegenheit, Veranstaltungen in ganz
besonderer Atmosphäre zu erleben.
Am 11. März 2005 wurde die Halle als Mittelhessen-Arena eröffnet ‒ mit Lord of the
Dance vor ausverkauftem Haus. Bald danach wurde Rittal als größter Arbeitgeber
in der Region und entsprechend finanzkräftiger Namensgeber gewonnen. Der Direktor der Rittal-Arena, Stefan Mayer (48),
lobt die gute partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Rittal. Das Unternehmen
hält auch regelmäßig in der Arena Tagungen ab.
„Die Möglichkeiten dafür“, erläutert Mayer
das Tagungskonzept der Rittal Arena, das
seit 2005 kontinuierlich ausgebaut wird,
„sind nahezu unbegrenzt“. Für Großveranstaltungen steht der Innenraum der Arena
‒ 2674 Quadratmeter ‒ zur Verfügung. Der
ist mehrfach teilbar, ganz nach Größenordnung der Veranstaltung. Im oberen Bereich
der Halle sind die Tagungs- und Seminarräume angesiedelt. Die Räume sind variabel miteinander kombinierbar, klimatisiert
und mit moderner Technik ausgestattet.
Unterschiedliche Servicepakete können
hier gebucht werden. Für Veranstaltungen
wie Modenschauen oder kürzlich eine türkische Hochzeit mit 800 Gästen, steht zudem das Foyer zur Verfügung.
Darüber hinaus bietet die Arena mit EventLogen und Premium-Seats etwas ganz besonderes: Im sogenannten VIP-Bereich der
8
Arena können entweder einzelne Plätze
oder ganze Logen gebucht werden. Von
hier aus genießt der Besucher einen Blick in
die Arena und auf die Bühne. Ein Zwei-Gänge-Menue und die dazugehörigen Getränke sind natürlich inklusive. Inbesondere bei
Unternehmen, die ihren Gästen etwas bieten wollen, ist dieses Angbot beliebt. Denn
man kann die Geschäfstbesprechung oder
die Tagung mit dem Besuch eines Events
ungestört in der eigenen Loge ausklingen
lassen. Die Loge kann als separater abgeschlossener Raum genutzt werden. Wer am
Arena-Geschehen direkt teilhaben möchte,
nimmt auf dem Balkon Platz.
Diese besonderen Möglichkeiten machen
den Reiz der Arena auch für Unternehmen
aus. „Das hat man in Wetzlar früh erkannt“,
lobt Mayer sowohl die Rittal Arena in ihrer Funktionalität als auch die Logistik im
Umfeld. Parkplätze, Anlieferung und vieles
mehr seien bei der Planung gut durchdacht
worden. Zur Planung gehörte damals eine
fundierte Recherche. Eine Bedarfsanalyse für die Region machte deutlich, welche
Größenordnungen gebraucht werden.
Das Konzept machte die Arena als Objekt
damals attraktiv für das Unternehmen Gegenbauer, das die Arena betreibt. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin und insgesamt
16 000 Mitarbeitern, das drei große Veran-
staltungshallen managt, ist in unterschiedlichen Sparten tätig.
Dazu gehören unter anderem das Location Management, die Sicherheitsdienste,
das Facility Management für Wartungsarbeiten von Gebäuden, die Gegenbauer
Servicegesellschaft, die unter anderem
Reinigungsdienstleistungen erbringt, und
ein Aviation Service, der Flughäfen und
Airlines Dienstleistungen anbietet. Zum
Beispiel den Transport von Personen, die in
ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Außerdem gehört ein Property Service dazu, der
sich um die umfassende Bewirtschaftung
von Wohnimmobilien und Liegenschaften
kümmert.
Dienstleister aus der Region
Die Mitarbeiter der Arena in Wetzlar, darunter neun Festangestellte und viele geringfügig Beschäftigte, kommen allesamt
aus der Region Mittelhessen. Je nach
Größe der Veranstaltung benötige man
entsprechende Gastronomiekräfte ‒ 60
bis 70 stehen zur Verfügung ‒ und einen
Scherheitsdienst (mit 50 verfügbaren Kräften), so Mayer. Für das Konzert von Andrea Berg im Juli wurden allein dreißig von
ihnen gebraucht und einiges mehr. In der
Arena jobben je nach Bedarf auch viele
Macher und Märkte
Studenten und Schüler aus der Goethe- die Öffentlichkeit dringt, damit der Effekt
am Showabend entsprechend ausfällt.
schule in Wetzlar.
Zudem beschäftigt die Arena mehrere Auch DJ Bobo war im Sommer nahezu unDienstleister aus der Region, zum Beispiel bemerkt in Wetzlar. Er gehörte zum Team
einen Caterer aus Löhnberg, Elektrotech- von Andrea Berg und war für die Choreonik, Akustikunternehmen oder den Event grafie verantwortlich.
Service Mittelhessen, der sich eigens als Die Künstler selbst sind in der Arena im
Service-Unternehmen für die Arena ge- Backstage-Bereich untergebracht, wo die
Räume erstaunlich spartanisch eingegründet hat.
70 Großveranstaltungen unterschiedlicher richtet sind und je nach Künstlerwunsch
Größenordnung finden im Jahr in der Are- ausgestattet werden. „Wir schnüren auch
na statt. Die größte war bisher das 50-jäh- ein Schöner-Wohnen-Paket, wenn der
rige Bestehen des Evangeliumsrundfunks Wunsch besteht“, sagt Schäfer. Es gibt
mit rund 5700 Gästen. Bis zu 6000 haben insgesamt sechs Künstlergarderoben und
vier große Umkleideräume für
Platz in der Arena.
Gruppen.
Natürlich sind auch viele Stars vor Ort,
„Alle Künstler sind
die meisten übrigens nett und unumgänglich“, verkonventionell, versichern Mayer
und
Arena-Marketingmann
sichert Schäfer,
Ingo Schäfer. Die Zusammendie
meisten
brächten
iharbeit läuft hier sowohl über
die großen Tournee-Veranren
eigenen
Bodygard mit.
stalter wie auch über die örtUnd wenn die
lichen
Konzertveranstalter.
Künstler Ruhe
In der Arena ist für einzelne
brauchten, müsEvents jeweils ein Projektleiter
zuständig, so dass der Kunde stets
se man eben darauf
einen Ansprechpartner hat.
achten, dass das
Dass die Arena und ihr Konzept attrak- Stefan Mayer ist
klappt. Er erinnert
sich
besonders
tiv sind, wird auch daran deutlich, dass Direktor der Arena.
sich immer wieder Künstler entschei- (Fotos: privat) gern an die Zuden, ihre Previews ‒ Veranstaltungen,
sammenarbeit mit
die zur Vorbereitung der großen TourAndrea Berg. Die
habe
wirklich
Spaß
gemacht,
weil im Team
nee dienen ‒ in Wetzlar zu machen. Mario
Barth hat das bereits zweimal getan, und alle an einem Strang ziehen würden. Stedie große Tour von Andrea Berg wurde fan Mayer dagegen ist ein Fan von Bülent
ebenfalls im Juli in der Rittal Arena vorbe- Ceylan geworden, der, ganz anders als auf
reitet: Eine Woche lang haben die Künst- der Bühne, menschlich ein großartiger Typ
ler um Andrea Berg und die Mitarbeiter in sei – mitfühlend und besonnen. Er engaWetzlar verbracht bis die Show schließlich giere sich ehrenamtlich viel, zum Beispiel
stand und der Bühnenaufbau perfekt war. als Schirmherr von Radio Büli für krebsEin wichtiger Aspekt für die Künstler ist kranke Kinder. Diesen Sender gibt es auch
übrigens, dass davon im Vorfeld nichts an in der Onkologie des Uniklinikums in Mar-
burg. Zudem setze Ceylan sich bei der Aktion „Menschen für Kinder“, wo er Mitglied
ist, für krebskranke und langzeiterkrankte
Kinder ein. Bei der dazugehörigen Radtour
im September durch die Region war übrigens auch Stefan Meyer mit dabei.
Sport nimmt groSSen Raum ein
Neben dem künstlerischen Bereich nimmt
vor allem der Sport großen Raum in der
Arena ein. Ob Tischtennis ‒ die deutsche
Meisterschaft in der Arena hatte riesigen
Zulauf ‒ Handball mit den vielen Heimspielen des Ankermieters HSG Wetzlar oder
Basketball, alles wird gut angenommen.
Vom 25. bis 30. Oktober steht die Tanz
Weltmeisterschaft für Ballett, Jazz und
Modern Dance in Wetzlar an mit rund
1000 Tänzern, die alle im Umfeld übernachten werden. Davon profitiere dann
auch wieder die Stadt, so Mayer, mit der
die Zusammenarbeit sehr gut sei. Das gilt
ebenfalls für das benachbarte Forum, das
von vielen, die die Arena besuchen, gerne
zum Einkaufen genutzt wird. Auch hier sei
das Zusammenspiel gut, betont Mayer.
Stefan Mayer und sein Team sind für die
Arena nahezu unbegrenzt im Einsatz, natürlich an vielen Wochenenden und an vielen Abenden. „Geregelte Arbeitszeiten gibt
es nicht,“ sagt Mayer. Er ist seit 2007 in der
Direktion in der Arena tätig. Ingo Schäfer
war sein erster Praktikant in der Arena und
im Anschluss auch der erste Auszubildende als Veranstaltungskaufmann.
Weitere Höhepunkte in diesem Jahr sind
Auftritte von Luke Mockridge (22. 9.) und
Carolin Kebekus (18. 10.) ‒ beide zum ersten Mal in einer so großen Halle ‒ und von
Beatrice Egli (13. 11.) und Steffen Henssler
(24. 11.). Zum Jahresausklang am 30. Dezember gastieren die Ehrlich Brothers.

9
Macher und Märkte
Kommunikation im
Herzen Deutschlands
„Wetzlar Kongress“ unterstützt Tagungsveranstalter
Tagungen werden professionell umgesetzt. Leica Erlebnistage und W3+ Fair, Fachtagungen, Seminare und Kongresse oder
Versammlungen heimischer Vereine – die
Optik- und Goethestadt etabliert sich zunehmend als attraktives Ziel für Veranstalter und Besucher. Wetzlar bietet mit seinen
vielfältigen Tagungsstätten Raum für unterschiedlichste Bedürfnisse für vier bis 4000
Besucher.
Schnelle Erreichbarkeit zentral in Deutschland sowie eine hervorragende Infrastruktur, auch als Standort renommierter internationaler Unternehmen, bieten ideale
Voraussetzungen für den Tagungs- und
Kongressstandort Wetzlar. Veranstalter aus
dem gesamten Bundesgebiet profitieren
von der Flexibilität der Veranstaltungshäuser.
Rittal Arena, Stadthalle Wetzlar, Michel
Hotel, Wetzlarer Hof, Landhotel Naunheimer Mühle, Best Western Hotel, Hessische
Sportjugend, Blattform, Seniorenresidenz
Philosophenweg und einige weitere Häuser gewährleisten vielseitige Möglichkeiten
in unterschiedlichen Größenordnungen für
eine professionelle Umsetzung individueller
Michel Hotel Wetzlar
Bergstraße 41 | 35578 Wetzlar | Telefon: +49(0)6441 417 0
info@michel-hotels.de | www.michelhotel-wetzlar.de
10 lahndillregio | herbst 2016
(Foto: colourbox)
Ansprüche. Verschiedene Dienstleister der
Eventbranche, Hotels, Gaststätten und viele
weitere Anbieter runden das Angebot ab.
Zentraler Ansprechpartner für Tagungsveranstalter ist die die 2010 gegründete Initiative „Wetzlar Kongress“. Unter dem Motto
„Kommunikation im Herzen Deutschlands“
unterstützt sie den Planer von Anfang an
und macht Wetzlar zum Tagungsort der
kurzen Wege. Von der Beratung zur passenden Location über die Vermittlung von
Hotelkapazitäten bis hin zur Information zu
maßgeschneiderten Rahmenprogrammen
steht dem Veranstalter hier umfassender
Service zur Verfügung.
Tagungshäuser, malerische Altstadt, gepflegte Gastronomie; Wetzlar begeistert
mit seinen Facetten weit über die hessischen Grenzen hinaus. „Aber die beste
Werbung sind zufriedene Kunden. Zahlreiche Veranstalter buchen direkt ihre nächste
Veranstaltung“, meint Christiane Spory von
„Wetzlar Kongress.“
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Ihre Musik veränderte die Welt. Auch wenn
es die Beatles schon seit über 40 Jahren nicht mehr gibt, sollen sie jetzt – nach
höchsten Orden und Auszeichnungen – ein
weiteres Denkmal erhalten. Bernhard Paul,
Direktor des Circus Roncalli, öffnet seine
Beatles-Sammlung ab sofort einem breiten
Publikum. Die Erlebnisausstellung wurde gemeinsam von der ECE Projektmanagement
und dem Circus Roncalli entwickelt und wird
durch circa 25 Einkaufszentren der ECE touren. Vom 22. September bis zum 1. Oktober
gastiert die Ausstellung im Forum, Wetzlar.
Die Beatles-Schau bietet den Gästen einen
erlebnisreichen Parcours mit einer Vielzahl,
zum Teil musikalischen, Stationen. Liebevoll
von den Roncalli Werkstätten in Szene gesetzt, wird die Zeit von „Sgt. Pepper’s Lonely
Hearts Club Band“ oder „Yellow Submarine“
wieder lebendig.
Ergänzt wird die gesamte Ausstellung durch
einen Auftritt der Beatles-Tributeband „The
Peteles“ am Freitag, 23. September, ein Gewinnspiel, Führungen und viele weitere Aktionen.
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11
Macher und Märkte
Rittal rüstet sich
für die Zukunft
Friedhelm Loh Group investiert 170 Millionen Euro in das neue Werk in Haiger
Von Markus Reeh
„Dieser Tag ist ein Highlight in meinem Leben“, bekannte Dr. Friedhelm
Loh freimütig. Einer der Anlässe für
seine Freude war die Grundsteinlegung für das neue Rittal Werk in Haiger. Bis Ende 2018 soll hier die weltweit
modernste Produktion von Kompaktgehäusen entstehen. Rund 290 Mitarbeiter werden dann auf einer Fläche
von 24 000 Quadratmetern an jedem
Arbeitstag 9000 Gehäuse herstellen.
„Unser Ziel ist, jedes Jahr 2,2 Millionen
Kompaktschaltschränke herzustellen.
Das bedeutet auch, dass wir Marktanteile gewinnen müssen“, machte der
Vorstandsvorsitzende und Inhaber der
Friedhelm Loh Group klar. Die Investitionen für das neue Werk bezifferte
Loh auf 170 Millionen Euro.
Die Fabrik ist so konzipiert, dass jedes
von den Kunden gewünschte Produkt aus
den 300 Gehäusegrundtypen mit jeder
gewünschten Losgröße effizient produziert werden kann. Rund 25000 Tonnen
Stahl werden pro Jahr verarbeitet. „Wir
sind neben der Automobilindustrie eine
der größten Abnehmer für Bleche“, machte Dr. Friedhelm Loh deutlich. Industrie
12 4.0-Strukturen werden die Basis für die dass das Produkt innerhalb von 24 Stunden
hocheffiziente Produktions-, Logistik- und beim Kunden ist“, unterstrich Dr. Loh.
Kommunikationsprozesse in dem Werk Die Aufgaben der Mitarbeiter werden sich
sein. Die dreistufige Fertigung – Blechbe- durch den hohen Automatisierungsgrad
arbeitung, Lackierung, und Montage – wird weg von manuellen Tätigkeiten hin zu
durchgehend digital vernetzt und auch mit überwachenden, analysierenden und optiBearbeitungsmaschinen aus dem Rittal Au- mierenden Tätigkeiten entwickeln. Die ertomation Systems Portfolio ausgestattet. forderlichen Qualifikationen dazu erhalten
Fahrerlose Transportsysteme liefern die be- die Beschäftigten der Friedhelm Loh Group
nötigten Materialien selbstorganisiert und nach Bedarf in der unternehmenseigenen
ohne menschliches Eingreifen an die ent- Loh Academy. „Das Werk in Haiger wird
sprechende Stelle. Mit Hilfe wissensbasier- das Musterwerk für die Einführung von Inter Systeme, die kontinuierlich „dazulernen“,
werden
Ausfallzeiten
aufgrund von Störungsbeseitigung verringert,
Ersatzteile vorausschauend angefordert und
damit potenzielle Störungen durch Verschleiß
minimiert.
Vollautomatisierte Regelungen
etwa in der Lackiererei
reduzieren den Energieverbrauch, was die
Kosten im Griff hält und Vom neuen Global Distribution Center aus werden jeden
die Umwelt schont. „Von Tag rund 10000 Artikel an Kunden rund um den Globus
Bestellung bis Lieferung geliefert. Der hochmoderne Neubau verfügt über 24 Kisind alle Vorgänge IT- lometer Regalfläche und 25000 Palettenstellplätze.
basiert. Unser Ziel ist, (Fotos: Markus Reeh)
Macher und Märkte
dustrie 4.0 und ein Beispiel für alle Werke
der Loh-Gruppe weltweit sein“, stellte Dr.
Friedhelm Loh heraus. Neben diesem Neubau sollen die beiden Rittal Werke in Rittershausen und Hof modernisiert werden.
Zusammen mit Haiger werden sie einen
modernen Produktionsverbund bilden.
Die Aufträge, die Rittal im Rahmen der
geplanten Millionen-Investitionen vergibt, können zumindest zum Teil auch an
hiesige Betriebe gehen. Bei den Gebäuden und der Gebäudeinfrastruktur zum
Beispiel sehe er hierfür durchaus Chancen, meinte der Rittal-Inhaber. Natürlich
gebe es aber auch Spezialanlagen wie eine
große Lackierstraße, für die es in der heimischen Region keine Anbieter gebe.
Auf mehr Geld darf sich auf jeden Fall die
Stadt Haiger freuen. Mit der Zahl der am
Standort beschäftigten Arbeitnehmer
steigen auch die Steuereinnahmen der
Kommune.
Kommunikation
mit Kunden wichtig
Außer der Grundsteinlegung für das neue
Werk in Haiger konnte auch die Eröffnung
des neuen Rittal Innovation Centers in unmittelbarer Nähe gefeiert werden. Hier
bietet Rittal seinen Kunden einen völlig
neuartigen Weg, Lösungen in der direkten
Anwendung zu erleben und zu verstehen.
In dem Innovationszentrum können die Herausforderungen eines realen Fertigungsbetriebs analysiert, diskutiert und „live“ erfasst und erarbeitet werden. „Bei Rittal war
die Kommunikation mit den Kunden immer
wichtig“, unterstrich Dr. Friedhelm Loh. Davon profitiere auch das Unternehmen. So
gingen etwa zwei Drittel der rund 1500 Rittal-Patente auf Wünsche oder Anregungen
von Kunden zurück.
Der dritte Grund zum Feiern war die offizielle Einweihung des Global Distribution
Centers (GDC) in Haiger. Über 40 Millionen
Euro investierte das Unternehmen in den
hochmodernen Neubau mit 24 Kilometern
Regalfläche und 25 000 Palettenstellplätzen.
Vom GDC aus werden rund 10000 Artikel
täglich an Kunden rund um den Globus geliefert. Das Produktionswerk für Kompaktgehäuse entsteht in direktem Anschluss an
das automatisierte Hochregal- und Kleinteilelager im GDC. Kunden können nach
Test und Training im Rittal Innovation Center auf Wunsch die Fertigung ihrer georderten Kompaktgehäuse direkt live miterleben.
Auch Hessens
Ministerpräsident
Volker Bouffier
(vorn) nahm bei
der Grundsteinlegung für das neue
Werk die Kelle in
die Hand, worüber sich
Dr. Friedhelm Loh
(4. v. r.) natürlich
besonders freute.
Wenn das neue Werk 2018 in Betrieb gegangen ist, werden am Standort Haiger
laut Dr. Friedhelm Loh insgesamt rund 800
Mitarbeiter beschäftigt sein. Im Zuge der
Neuausrichtung des Unternehmens werden allerdings auch die Rittal Werke in
Herborn, Wissenbach, Burbach und Rennerord schrittweise geschlossen. „Unser
Ziel ist es, möglichst jedem Betroffenen
eine neue Stelle zu geben“, betonte Dr.
Friedhelm Loh. Ob dies gelinge, hänge freilich auch von der Konjunktur ab. Er gehe
von „null bis 100“ Beschäftigten aus, die
nicht weiterbeschäftigt werden könnten,
für die dann erforderlichenfalls aber ein
Sozialplan erstellt würde. „Wir gehen sehr
verantwortungsbewusst mit Personalabbau
um“, versicherte der Vorstandsvorsitzende.
Eine weitere Grundsteinlegung kündigte Dr.
Friedhelm Loh für Ewersbach an. Dort hat
das Unternehmen das Areal der ehemaligen Firma Omnical erworben. Hier soll in
den nächsten beiden Jahren ein Werk für
die Herstellung von Großschaltschränken
aus nichtrostendem Stahl entstehen. Die
würden zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie benötigt, erläuterte Dr. Loh. Wieviel
in diesen Standort investiert werde, konnte
der Vorstandsvorsitzende indes noch nicht
abschätzen.
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13
macher und märkte
Yousef liebt die
deutsche Genauigkeit
MicroDissect bietet syrischem Flüchtling Chance
auf eigenständiges Leben in Deutschland
Von Tina Fischbach-Nispel
Nichts ist so leicht, wie es scheint.
Schon gar nicht das Eingliedern von
Menschen aus fernen Ländern in deutsche Strukturen. Auch wenn alle am
Prozess Beteiligten sich über die Maßen bemühen, ist es ein Kraftakt, einem Flüchtling eine Ausbildung zuteil
werden zu lassen - damit er in Deutschland eigenverantwortlich leben kann.
Mohammad Yousef Dakkah kam im letzten Juli mit dem Boot übers Meer nach
Italien. Der heute 25-jährige Syrer flüchtete aus seinem Heimatland Syrien, als er
20 war. Wegen des Krieges. Seine Familie
war wohlhabend. Das Fliesengeschäft des
Vaters lief gut. Heute liegt es brach - wegen des Krieges. Mutter und Bruder flohen
nach Saudi-Arabien, seine Schwester ging
in die Türkei. Der Vater starb.
Yousef gelangte zunächst über Ägypten
in den Jemen. Als dort der Krieg ausbrach,
trat er die abenteuerliche Flucht nach
Deutschland an. „Ich hatte gehört von der
besonderen deutschen Genauigkeit“, erzählt er. Die faszinierte ihn. Und der Reichtum an Industrie in diesem Land.
In Herbornseelbach hingegen führt Dr.
med. Dorina Böhm die Geschäfte der Firma MicroDissect. Diese produziert spezielle Objektträger für die Mikroskopie, die
mit einer besonderen Membran ausgestattet sind. Laut Fachjargon Spezialträger
14 für die membrangestützte
Mikrodissektion.
Namhafte Unternehmen wie
Leica und Zeiss sind
dafür sehr dankbar.
Außerdem hat sich das
Unternehmen auf den
Prototypenbau spezialisiert. Hier werden Einzelteile unter anderem
für Beatmungsgeräte und
Tierversuchsanlagen
hergestellt – manchmal auch in
Kleinstserie.
Dorina Böhm ist aber nicht nur Geschäftsführerin, sondern auch Mutter
von drei Kindern. Weil die beiden Töchter schon aus dem Haus sind, sieht sie die
Chance, einem Flüchtling ein Zuhause zu
geben. Yousef zieht ein und einige Monate später wieder aus, weil „die Chemie“
zwischen allen nicht so stimmt, wie sie sich
das vorgestellt haben.
Aber er bleibt im Betrieb, absolviert ein
Praktikum und tritt eine Lehre zum Zerspanungsmechaniker an. Das war erst
kürzlich, am 1. August.
Eine große Chance für den Syrer. Alle
hoffen, dass es klappt. Das sind nicht wenige. Zuallererst Yousef selbst, der gerade
fleißig dabei ist, Deutsch zu lernen. Die
B1-Prüfung hat er schon bestanden, weitere werden folgen. Der junge Mann, der
in
Sinn
wohnt,
freut
sich, eine Ausbildung in der Industrie machen zu können, wo es um die von ihm
so geliebte Genauigkeit geht. Außerdem
bereitet er sich auf die Führerscheinprüfung vor. Denn sein syrischer Führerschein
muss in Deutschland erst anerkannt werden und dazu bedarf es sicher noch einer
Überprüfung der Theorie – vielleicht auch
der Praxis. Das Jobcenter übernimmt die
Kosten. Klasse. Doch es dauert sehr lange,
bis Anträge bewilligt werden und schriftliche Zusagen vorliegen, weiß Dorina
Böhm.
Lange dauert es auch, bis Yousef all die
Fachbegriffe gelernt hat. „Wir fangen bei
null an“, sagt Ausbilder Dieter Strickmann.
Was deutsche Kinder bei Opa in der Garage mitkriegen, das fehlt dem Mann aus
macher und märkte
Syrien. Wie zum Beispiel die Werkzeugbezeichnungen. Dieter Strickmann hat schon
einige junge Leute ausgebildet, darunter
auch Innungsbeste. Das hier, so macht er
deutlich, ist eine wirklich große Herausforderung – für alle Beteiligten.
Der Betrieb hat eine der besten Lehrwerkstätten für Yousef ausgesucht, die die Ausbildung mit unterstützt. „Das kostet uns
richtig Geld“, sagt Dorina Böhm. Sie investiert es gerne, wenn es sich lohnt. Sicher ist
sie nicht. Denn nicht nur auf sprachlicher
und fachlicher Ebene hat der intelligente
junge Mann unglaublich viel aufzuholen
gegenüber seinen deutschen Mitschülern.
Er muss sich auch in deutsche Strukturen
einfinden, die anders sind als syrische. Wer
etwa Unordnung macht, räumt nachher
wieder auf; wer etwas erreichen will, muss
manchmal einfach Gas geben.
Johannes Schwalb vom Bildungswerk der
Hessischen Wirtschaft hat Yousef schon
Einiges erklärt. Von Fachbegriffen aus
dem Beruf des Zerspanungsmechanikers
über das Schreiben eines Berichtsheftes bis hin zu sozialen Umgangsformen.
Eine intensive Betreuung, die nun endet.
Mit Beginn der Ausbildung ist die IHK für
den Syrer zuständig. Keiner will, dass die
lebensgefährliche Flucht mit Tagen auf ei-
Sie alle geben ihr Bestes, damit die Ausbildung gelingt. Von links: Der Syrer
Yousef Dakkah, Dr. med. Dorina Böhm, Geschäftsführerin von MicroDissect und
Dieter Strickmann, der Ausbilder des Betriebes. (Fotos: Fischbach-Nispel)
nem kaputten Boot im Mittelmeer und Gefängnisaufenthalt in Mazedonien umsonst
war. Doch leicht wird das Absolvieren der
Lehre nicht. Weder für Yousef Dakkah noch
für das Unternehmen MicroDissect, das
den Syrer nicht nur in einem Beruf ausbildet, sondern auch für ein Leben in
Deutschland.
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15
branchen und betriebe
Das Brillenglas –
ein kleines Kunstwerk
Wetzlarer Unternehmen Satisloh will das Sehen perfektionieren
digitale Informationen für Arbeitsprozesse
vermitteln.
Die Industrie bietet dafür eine riesige
Bandbreite von Rahmen und Gestellen an,
die modische Akzente setzen, Gesichtsformen betonen, Augen strahlen lassen. „Eine
Brille zu tragen, hat neben aller Funktionalität auch etwas mit Mode zu tun“, erklärt
René Leroux, Geschäftsführer von Satisloh.
Optiker wissen das nur zu gut. Sie beraSie ist das Hilfsmittel des Menschen
ten Kunden auf diesem Sektor – und sie
entscheiden, welches Glas in welche Brilschlechthin: Die Brille. Gleicht Sehfehler aus, schützt das Auge vor Wasser,
le kommt. Der Name Satisloh taucht bei
diesem Prozess nicht auf, auch wenn die
Staub und grellem Licht, verleiht dem
Gläser in den Brillen zu einem Großteil auf
Gesicht ein markantes Aussehen. Naden gleichnamigen Maschinen gefertigt
hezu jeder Mensch auf der Erde trägt
wurden.
das Gestell mit den Gläsern.
Bekannt ist aber möglicherweise
Diese zu fertigen, ist höchste
der Name Essilor. Der französische
Präzisionsarbeit. Die Firma
Hersteller von Brillengläsern ist neSatisloh aus Wetzlar zeichnet
dafür verantwortlich, dass sie
ben Rodenstock und Zeiss einer der
größten auf dem Markt. Und Satisgelingt.
loh ist eine seiner Töchter.
Denn, so war man sich 2008 einig,
So manches Glas gleicht einem
der Hersteller des Kunststoffglases
kleinen Kunstwerk. Schleifen,
braucht den Hersteller der MaschiPolieren, Reinigen und nicht zuletzt die Beschichtung sind von
nen, die die Bearbeitung des Glases
Bedeutung, damit eine Brille inmöglich machen. So kam es zum
Erwerb der Satisloh-Gruppe durch
dividuellen Ansprüchen genügt.
Essilor.
Kunden können heute unter
„Das Unternehmen ist für uns der
zahlreichen Varianten wählen.
Trendsetter“, sagt Leroux und
Gleitsicht- oder Lesebrille, Brille
nimmt seine Gelb-Graue Brille kurz
für den Wassersport, die Bergab, um das genauer zu erklären. Inswanderung oder das Golfen, für
das Arbeiten am Bildschirm oder
gesamt 450 Partnerunternehmen
das Hantieren mit der Flex – das Auf einem Blockstück aus Kunststoff wird das Brillenzählt Essilor. Darunter auch zahlreiPortfolio scheint unerschöpflich. glas mittels eines Kunststoffklebers für die Bearbeitung
che Optikerbetriebe. Im ständigen
Neuester Trend sind Datenbril- fixiert. Für den Fertigungsprozess der schwermetallfreiKundenkontakt lassen sich Tendenlen, die dem Träger durch ein en Brillenglasproduktion erhielt Satisloh den Bundeszen am Markt erkennen, ebenso
Extrafenster in der oberen Ecke preis Ecodesign.
(Foto: Satisloh) neue Anforderungen. Die Ingeni-
eure von Satisloh sorgen in Wetzlar dafür,
dass diese Anforderungen umgesetzt werden. Indem sie Maschinen entwickeln, die
herstellen, was Kunden wollen.
Insgesamt 250 Mitarbeiter zeichnen in
Wetzlar für die Produktion hochwertiger
Anlagen verantwortlich. Damit ist das Unternehmen der stärkste Standort der Satisloh Gruppe, die ihren Verwaltungssitz in
der Schweiz hat und weltweit 950 Mitarbeiter beschäftigt. An Standorten in Nordamerika, in Europa, Asien und Südamerika.
Sie alle zusammen setzen jährlich rund 300
Millionen Euro um.
Doch nicht nur mit Maschinen zur Herstellung von Brillengläsern, wie Lorena
Schergaut vom Marketing unterstreicht.
Sondern auch von Anlagen zur Produktion
von Optiken jeglicher Feinoptik-Bereiche.
In Mikroskopen und Ferngläsern etwa finden sich „Gläser“, die auf Satisloh-Maschinen gefertigt wurden, mit einem Durchmesser von 0,8 bis 500 Millimetern. Die
zur Herstellung notwendigen Hilfs- und
Betriebsmittel wie beispielsweise Kühl-,
Schleif- und Poliermittel vertreibt das Unternehmen ebenfalls.
Ein autarkes Arbeiten also – mit sehr qualifizierten Mitarbeitern, wie Leroux und
Schergaut betonen. Viele sind seit vielen
Jahren im Betrieb, engagiert und eigenverantwortlich. Der Arbeitgeber dankt es
mit Gesundheitstagen, bezahlten Kursen
im Fitnessstudio, sicheren Arbeitsplätzen
nach Babypausen und nicht zuletzt dem
Schwarzwaldhäuschen, das jedem für Ur-
Geschäftsführer René Leroux und Marketing Referentin Lorena Schergaut sind
stolz auf den ART-Blocker von Satisloh, der erstmals die schwermetallfreie Brillenglasproduktion ermöglicht. (Foto: Fischbach-Nispel)
laubstage nahezu kostenfrei zur Verfügung steht.
Doch nicht nur die soziale Komponente
wird bei Satisloh großgeschrieben, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit. 2014
erhielt das Unternehmen den Bundespreis
Ecodesign, der Produkte und Konzepte
von herausragender ökologischer Qualität auszeichnet. Satisloh bekam den Preis
für seine ART-Technologie (Alloy-Replacement-Technology). Diese ermöglicht
erstmals eine schwermetallfreie Brillenglasproduktion. War es zuvor nötig, das
Brillenglas für die Bearbeitung mittels einer schwermetallhaltigen Legierung mit
dem haltenden Blockstück (Alloy) aus Aluminiumguss zu verbinden, so gibt es heute
ein Blockstück aus Kunststoff, auf dem das
Brillenglas mit einem umweltschonenden
Kunststoffkleber fixiert wird. Das schont
nicht nur die Umwelt, sondern auch den
Arbeiter an der Maschine.
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17
Herbstzeit ist Pflanzzeit
Zusammenspiel: Steine, Mauern und Grün machen den Garten perfekt
Von Sonja Achenbach
Grüne Lunge, Oase zum Wohlfühlen
– ein Garten kann viele Namen haben.
Aber was, wenn jede Ecke, jeder Stein
und jedes Blatt bereits bekannt sind
und Neues her soll? Früh anfangen zu
planen und sich Rat von Fachleuten
holen, kann der richtige Weg sein, zum
Beispiel auch dann, wenn Obstbäume
gepflanzt werden.
Für die „gute Luise“ schaufelt der kundige
Gärtner am besten im Herbst ein passen-
des Loch in den Garten. „So hat der Birnbaum im Winter Zeit, seine Wurzeln zu
stärken und kann dann im Frühling gefestigt am neuen Standort in die neue Saison
starten“, sagt Christine Schwarzer, Inhaberin der Baumschule Engelhardt in Gießen.
Das gilt aber nicht nur für Obstbaumsorten wie die „gute Luise“. Auch Stauden,
Hecken, Lebens- und Alleebäume können
sich am besten entwickeln, wenn sie bereits im Herbst eingepflanzt werden.
Aber niemand pflanzt wahllos Sträucher,
Stauden und Bäume nebeneinander. Die
einen wollen gern in der prallen Sonne
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sitzen, die anderen zwar eher im Schatten,
aber auch nur dann, wenn sie bestimmte
Nachbarn haben. „Hortensien und Rosen zum Beispiel vertragen sich absolut
nicht“, nennt Schwarzer ein Beispiel. Zum
Gedeihen brauchen sie einfach komplett
anderen Boden. Hortensien lieben sauren
Untergrund, Rosen können ihn nicht ausstehen.
Dem kann mit der richtigen Gestaltung
geholfen werden. Der Ideengarten der
Firma Rinn in Heuchelheim hat einige
Gestaltungsmöglichkeiten im Angebot,
die das Problem lösen können. Die sogenannte Windsor-Mauer zum Beispiel
ist geeignet für Stützmauersysteme für
die Gestaltung von Pflanzenbeeten von
bis zu 60 Zentimetern Höhe. So lässt sich
eine Hanglage auch gut mit Stufen ausgleichen. Überhaupt können die Wege
zwischen den Lieblingsplätzen im Garten
mit Steinen einladend gestaltet werden.
Und das passend zum Haus in verschiedenen Stilen. „Ob mediterran, klassisch, oder
modern – es gibt für jeden Geschmack
den richtigen Betonstein“, erzählt Michaela Kriegel, Sprecherin der Firma Rinn.
So sind nicht nur die Pflanzen im Garten
sehenswert, er gibt ein aufeinander abgestimmtes Gesamtbild ab.
Auf die inneren Werte sollten die Gartenbauer allerdings auch Wert legen. So werden nicht nur die jährlichen Arbeiten hinterm Haus einfacher, die schöne Optik ist
dann auch für eine längere Zeit garantiert:
„Wer dann noch darauf achtet, dass die
Steine eine spezielle Beschichtung haben,
hat sichergestellt, dass die Flächen leicht
Der Weg vom Schmetterlingsflieder zum Apfelbaum
sollte mit den richtigen Steinen gepflastert sein.
zu reinigen sind“, sagt Kriegel.
Blätter zum Beispiel sollten möglichst
bald vom Bodenbelag entfernt werden,
denn sie geben eine bestimmte Säure ab,
die der Beschichtung der Steine schaden
kann. Und wer sich nicht selbst mit der
Reinigung beschäftigen möchte, der kann
Herbstfest in der
Baumschule Engelhardt
24. und 25. September
Sa. von 8.00 bis 16.00 Uhr
So. von 11.00 bis 17.00 Uhr
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unseren Newsletter an!
Ihr Team der
Die große Vielfalt für den Garten bieten Stauden unterschiedlicher
Farb- und Formgebungen.
(Fotos: Sonja Achenbach)
den entsprechenden Service der Firma
aus Heuchelheim beauftragen. So ist nicht
nur der Garten für den Winter herausgeputzt, im angrenzenden Haus breitet sich
Entspannung aus, denn die Arbeiten sind
gemacht.
Was aber, wenn nicht nur neue Pflanzen
in die grüne Oase, sondern einige Wege,
Umrahmungen und Sitzgelegenheiten erneuert werden sollen?
„Dann fängt man am besten schon früh
mit der Planung an. Solche Entscheidungen trifft man nicht in fünf Minuten“, sind
sich Schwarzer und Kriegel einig. Beratung
Willkommen in der
... dem Treffpunkt für Gartenfreunde
Der Garten im Herbst
Der Herbst lockt mit herrlich bunten,
kräftigen Farben und leuchtenden Beeren.
Warmer Oktober – Sonnenstrahlen laden
zum Verweilen im Garten ein.
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19
durch Experten sind für beide entscheidende Kriterien. Für die
richtige Auswahl an
neuen Pflanzen sollten Fachleute um Rat gebeten
werden. „In Baumschulen und gut
aufgestellten Gärtnereien sind
Pflanzen das ganze Jahr über zu
bekommen und nicht nur, wenn
sie gerade blühen“, sagt Christine Schwarzer. Und wer sich gerne
einen besonderen Obstbaum in
den Garten stellen will, aber nicht
sicher ist, ob die Frucht auch wirk-
lich nach
seinem
Geschmack
ist,
kommt
im Herbst in ihr
Fachgeschäft, empfiehlt die Inhaberin. „Jeder kann selbst probieren
und dann den entsprechenden
Baum gleich aussuchen“, sagt
Schwarzer.
Die Wahl der passenden Steine
für die bauliche Gestaltung wird
nicht mal einfach so nebenbei getroffen. „Wenn im Frühling alles in
neuem Glanz erstrahlen soll, dann
vereinbart man am besten schon
im Herbst einen Beratungstermin
bei den Experten im Ideengarten“, empfiehlt Michaela Kriegel.
So kann Schritt für Schritt alles
aufeinander abgestimmt werden
und im darauf folgenden Sommer
sitzt dann vielleicht nicht nur der
Schmetterlingsstrauch genannte Sommerflieder voll von seinen
Namensgebern, sondern auch die
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nennenswertem Umfang Obstbäume
produzieren. Etwa zehntausend Stück
pro Jahr werden Anfang Oktober, nach
zwei-, bzw. dreijähriger Kulturzeit auf
dem Acker geerntet. Dann stehen sie
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bleiben können.
Das gepflegte Sortiment enthält mehr
als 80 Apfelsorten. Diese werden in dreijähriger Kultur auf dem Acker zu Hochstämmen herangezogen. Darüber hinaus
werden verschiedene Wildfruchtsorten,
wie Speierling, Mehlbeere, und Elsbeere
kultiviert.
Die Streuobstwiesen zu erhalten ist Bestandteil der hessischen Biodiversitätsstrategie.
Die Baumschule Rinn hat sich eingebracht, als Anfang 2016 im Gießener
Land diesbezügliche Arbeitskreise gegründet wurden. Aus diesem Anlass
werden die Apfeltage im Oktober zu
einer Streuobst–Informationsveranstaltung aufgewertet.
Verkaufsoffen & Herbstfest ist am
So. 25. Sept. 2016 als Auftakt zur
Herbst-Pflanzzeit.
Die Apfeltage sind am Samstag, dem 15.
und am So. dem 16. Okt. 2016. Details
gibt es unter: www.rinnbaumschule.de
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leben und leidenschaft
Geschickt bewegt sich Benjamin Lakowski durch das Geäst des alten Ahorns
im Braunfelser Kurpark. Die Krone muss um 20 Prozent eingekürzt werden.
Der durch die
Wipfel turnt
Benjamin Lakowski betreibt eine schonende
Baumpflege mit Seilklettertechnik
Der alte Ahorn wäre sicher dankbar –
könnte er sprechen. Für die leichtfüßigen Tritte, mit denen sich Benjamin Lakowski an diesem Morgen durch seine
Wipfel arbeitet. Für die Erleichterung,
die er dem hundertjährigen Laubbaum
durch das Auslichten der Krone bringt.
Am Seil bewegt er sich flink von Ast zu
Ast, der Baumkletterer.
Er ist 33, ehemals Leistungssportler im Triathlon, Vater und Forstwirt. Benjamin Lakowski wirkt konzentriert, aber nicht angespannt. Mit ruhiger Stimme spricht er aus
20 Metern Höhe, während er die Krone des
Ahorns mit der Handsäge bearbeitet. Von
der Technik des Seilkletterns. Von der Ausbildung zum Baumkletterer an der Nürnberger Schule. Bergsteigen – nein, das tut
er nicht. „Einem Haken, der vor 15 Jahren
in den Berg geschlagen wurde, schenke ich
22 kein Vertrauen“, sagt der Mann aus Volpertshausen. Einem Ast dagegen schon.
Das ist offensichtlich. Das grüne Arbeitsseil
ist mit zwei Karabinern an seinem Beckengurt befestigt und weiter oben um einen
Ast geschlungen. Mit seinem ganzen Gewicht hängt der Baumkletterer also im Seil.
Ein zweites, nur zwei Meter langes Seil,
bildet eine Schlinge um einen Ast ganz in
der Nähe. so ist der Mann doppelt abgesichert. Das muss sein, für den Fall, dass am
Arbeitsseil ein Schaden entsteht, die Säge
es beispielsweise erwischt.
Was braucht ein
Baum wirklich?
Die doppelte Sicherung ermöglicht allerdings auch, dass der Baumkletterer komplett „in den Seilen“ hängt und deshalb
sogar auf einem dünnen Ast stehen kann,
der sein Gewicht normalerweise nicht tragen würde.
Sägespäne rieseln auf die Erde. Benjamin
liegt fast quer im Baum. Wie eine Katze bewegt er sich im Geäst. Er hat dem
Ahorn schon gut Luft verschafft. Dicke und
dünne Äste fallen im Idealfall zu Boden.
Viele bleiben auch im Baum hängen und
müssen von Hand gelöst werden. Eine anstrengende Arbeit. Carolin, die Forstwirtin
und Mitarbeiterin des Forstwirtschaftsmeisters Lakowski, fängt schon mal mit
dem Aufräumen an. Auch sie möchte die
Ausbildung in der Seilklettertechnik absolvieren, zunächst in Kategorie A – mit der
Handsäge. Dann vielleicht auch in Kategorie B, mit der Motorsäge. „Ich würde Caro
gerne zum European Tree-Worker ausbilden“, erklärt Benjamin. Das ist quasi die
Gesellenstufe des Baumpflegers. Leider,
so bemängelt der Kletterer, ist Baumpfleger in Deutschland kein Ausbildungsberuf. Obwohl es gerade in der Baumpflege
so viel zu wissen gibt. Der Forstwirt und
Forstwirtschaftsmeister selbst wurde noch
zum Fachagrarwirt für Baumpflege und
Baumsanierung, weil er merkte, dass ihm
das Wissen um den Baum einfach noch
nicht ausreichte.
Da wird sie deutlich, die Liebe zum Baum,
die Benjamin Lakowski hat. Wie steht es
wirklich um die grünen Riesen? Hat ein
Baum zu kämpfen mit Morschung, Höhlung oder Fäulnis? Und was braucht er,
um alt werden zu können? Viele
Fragen müssen beantwortet
werden, um exakte Ergebnisse zu erzielen. Mit
Schalluntersuchungen, Bohrungen,
Klopfen
und
auch visuellen
Caro, die
Forstwirtin
und Mitarbeiterin von
Benjamin
Lakowski,
möchte auch
Seilklettertechnik
erlernen.
Kontrollen ist das möglich. Der Ahorn im
Braunfelser Kurpark braucht eine Einkürzung in der Blattkrone um 20 Prozent, weil
die geringe Restwandstärke des Stammes
sonst eventuellen Anfechtungen durch
Wind und Wetter nicht standhalten kann.
Die eine Seite ist geschafft. Benjamin
greift zum orangefarbenen Rettungsseil,
an dem er zu Anfang in den Baum gestiegen war, und seilt sich ab. Das
neongelbe Shirt ist durchgeschwitzt. Der leichtfüßig
durch die Wipfel turnt, lacht.
Wenn er hier fertig ist, hat
er für heute seinen Sport
gemacht. Dennoch –
zum Ausgleich geht
er schwimmen. Damit der Körper diese
einseitige Belastung
im
Beckenbereich
noch möglichst lange durchhält. Und der
Baumkletterer
noch
viele Bäume auf diese sie
schonende Art und Weise
bearbeiten kann.
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Benjamin Lakowski ist ein Fachagrarwirt, der immer für den Baum denkt.
(Fotos: Tina Fischbach-Nispel)
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Gesundes ganz bewusst
genießen
Gabriele Knips wagt mit vegetarischem Bistro
den Schritt in die Selbstständigkeit
Von Anja Mäde
Paprika-Lauch-Pfanne mit Dinkel-Nudeln und Gazpacho mit Krustini heißt
es auf der Tageskarte. Dattelkonfekt
mit Kokosraspeln oder Burger mit Gemüsebratlingen stehen in der Vitrine.
Gabriele Knips hat vor gut einem Jahr
den Schritt in die Selbstständigkeit
gewagt und bietet im „Leonhards“, einem vegetarischen Bistro im Herzen
Herborns, unter dem Motto „Gesundes
genießen am Leonhardsturm“ Gerichte
ganz ohne Fleisch.
Viele ihrer Speisen sind nicht nur vegetarisch, sondern auch vegan – kommen also
komplett
ohne
tierische Inhaltsstoffe aus. Dabei ist
der 56-Jährigen die
Gastronomie keineswegs
in die Wiege gelegt worden.
Eigentlich hat sie Biologie und
Mathematik studiert. Lange Jahre
hat sie in der EDV-Branche gearbeitet,
sich dort um alles von der Entwicklung bis
zum Vertrieb gekümmert – und sich dabei
auch betriebswirtschaftliches Wissen angeeignet, das ihr nun im Leonhards den Start
in die Selbstständigkeit erleichtert.
Etwas neues ausprobieren
„Nach Herborn bin ich vor zwölf Jahren
gekommen, als ich hier sozusagen eine Familie geheiratet habe.“ Sie hat dann an verschiedenen Schulen unterrichtet. Langsam
reifte der Plan heran, sich mit etwas ganz
anderem selbstständig zu machen, noch
einmal etwas Neues zu probieren. Dazu
hat sie ein Existenzgründer-Programm der
Agentur für Arbeit in Anspruch genommen.
Gesundes Essen war für die energiegeladene Geschäftsinhaberin schon immer wichtig. „Aufgewachsen bin ich in einem Haus
24 Gabriele Knips hat den Sprung in
die Selbstständigkeit gewagt und mit
dem vegetarischen Bistro „Leonhards“ im
Herzen von Herborn noch einmal etwas ganz
Neues aufgebaut. (Foto: Anja Mäde)
mit großem Garten. Auf den Tisch
kam fast nur das, was der
Garten und im Winter der Keller zu bieten hatte“, sagt sie.
Das Interesse für Ernährung zog sich wie
ein roter Faden durch ihr Leben: Der Körper
selbst, davon ist sie überzeugt, weiß, was
ihm gut tut. Ein achtsamer Umgang mit sich
beinhaltet für Knips, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten. Trotzdem ist Essen für sie aber immer auch Genuss. Diese
beiden Komponenten – gesunden Genuss
– möchte sie im „Leonhards“ verbinden –
allerdings ohne dabei „missionarisch“ sein
zu wollen.
Sich selbst bezeichnet sie als „Teilzeit-Vegetarierin“. Und so sind auch die Gäste im „Leonhards“ keineswegs ausschließlich Vegetarier. Zu den Gästen gehören jüngere und
ältere Menschen, auch viele, die Fleischlo-
ses einfach nur mal ausprobieren möchten – dann aber gerne wieder kommen:
„Beispielsweise kam ein Herr, der schon 90
Jahre alt ist. Er wollte seine Ernährung ein
wenig umstellen und einfach nur etwas weniger Fleisch essen.“
Business-Plan ist Voraussetzung
Gabriele Knips ist mutig – dennoch hat sie
sich nicht blindlings und blauäugig mit dem
„Leonhards“ einen Traum erfüllt. „Ich habe
viele vegetarische Bistros und Restaurants
besucht, habe mit vielen Menschen gesprochen, mich genau informiert. Ich habe
überlegt, passt das hierher und passt das
zu mir?“ Knips hat einen Business-Plan aufgestellt, an Gerichten herumgetüftelt und
genau abgewogen, was in einer Kleinstadt
wie Herborn funktionieren kann oder eben
auch nicht. Sie hat Dehoga-Fortbildungen
besucht und viel recherchiert. Als dann die
Geschäftsräume direkt unterhalb des historischen Leonhardsturms zur Verfügung
standen, war für Knips klar: Hier möchte sie
moderne und gesunde Küche im historischen Umfeld anbieten.
Ursprünglich wollte sie ausschließlich
„Smoothies“ anbieten. „Das allein machte
aber als Geschäftsidee keinen Sinn“, sagt
sie. Vegetarische Gerichte kamen hinzu.
Auch Veganes anzubieten war eigentlich
gar nicht vorgesehen, das habe sich vielmehr einfach so ergeben, erklärt die Existenzgründerin. Auch nach nun einem Jahr
wird immer wieder mal etwas umgeworfen.
Die Karte wird den Gegebenheiten angepasst. Wird ein Produkt nicht angenommen, fliegt es wieder von der Karte. Das
war beispielsweise bei den „Stullen“ so. Die
belegten Brote wurden kaum gekauft und
sind deshalb wieder aus dem Angebot verschwunden.
Für alle großen und kleinen Gerichte aber
gilt grundsätzlich, dass kein Industriezucker
verwendet wird. Auch Konservierungsstoffe sind absolut tabu. Zum großen Teil werden Bio-Produkte sowie Produkte aus der
VISITENKARTE
■ Raumdesign
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Cashew-Kakao
Cashew-Kakao lässt sich leicht auch
Zuhause zubereiten. Er schmeckt kalt
und warm, enthält viele Nährstoffe
und ist laktosefrei sowie vegan.
Und so geht‘s: Cashew-Kerne und
Datteln (jeweils ca. 20 Gramm je nach
Geschmack) mit 2 Teelöffeln reinem
Kakaopulver in 200 Milliliter Wasser
mit einem Hochleistungsmixer auf
höchster Stufe mischen bis eine einheitliche Konsistenz entstanden ist.
Region verwendet. „Im nächsten Schritt
möchte ich noch mehr Regionales anbieten“, sagt Knips, für die Veränderung nicht
Stress, sondern Fortschritt bedeutet.
In der kleinen Küche hinter dem Gastraum
werden alle Speisen frisch und individuell
zubereitet. Dabei kann dann auch auf eventuelle Lebensmittelunverträglichkeiten der
Gäste Rücksicht genommen werden. Jeden
Tag gibt es ein wechselndes Tagesangebot und auch Vorbestellungen sind möglich. Knips bietet verschiedene Frühstücke
PARKETT UND LAMINAT
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verlegen wir auch Laminat- oder Fertigparkettboden. Bei uns bekommen
Sie somit alle Dienstleistungen aus einer
Hand. Ein Parkettboden
bringt die Natur in die
Wohnung. Er ist eine
attraktive Ergänzung für
verschiedene Wohnstile.
Parkettböden besitzen
hohe Lebensdauer und
sind zeitlos schön. Der Boden kann auch nach Jahren noch überschliffen
und versiegelt werden und ist danach wieder so
gut wie neuwertig. Anders als Laminat besteht
Parkett vollständig aus Holz. Allerdings gibt es
auch beim Laminat Dekore, deren Optik dem
Naturprodukt täuschend ähnlich sieht. Doch der
Kenner bemerkt den Unterschied zwischen Laminat und Parkett. Keine Frage: Parkett ist ein-
ebenso an wie belegte selbst-gebackene
Dinkel-Brötchen, für die auch das Mehl
selbst gemahlen wird. Es gibt unter anderem Suppen, Salate und verschiedenen Beilagen, Gemüsefrikadellen oder auch selbst
gemachte Bratlinge. Bei den Getränken ist
der Cashew-Kakao ein Renner, aber auch
Bio-Kaffee, Bio-Tees, Säfte oder Schorlen
gibt es. hinzu kommen selbst gebackene
Muffins, Kuchen oder Cupcakes.
Eine Köchin und zwei Aushilfen stehen
Knips im „Leonhards“ zur Seite. „Hinter so
einem Konzept muss auch das ganze Team
stehen“, ist sie überzeugt. In der Küche gilt,
dass alle Zutaten möglichst wenig erhitzt
werden, damit die Nährstoffe erhalten bleiben. „Durch die oft sehr stark aufbereiteten
Speisen haben wir unser Geschmacksempfinden verloren“, sagt die 56-Jährige und
möchte das ändern: „Je weniger Zutaten
und je schonender zubereitet, um so intensiver ist der Geschmack.“
Aber, das macht Knips ganz deutlich: Vegetarisches Essen hat absolut nichts mit Diät
zu tun. Im Vordergrund steht die Freude am
gesunden Essen, der Genuss – aber eben
ganz ohne Fleisch.
fach edel und bringt den ganzen Charme des Naturstoffs Holz in die Wohnung. Was besser oder
schlechter ist, ist schwer zu beantworten. Im
Endeffekt kommt es darauf an, in welchen Räumen man Parkett oder Laminat verlegt. Laminat
ist robuster – ein Faktor, den gerade Familien
mit kleinen Kindern bedenken sollten.
DER TEPPICHBODEN
Teppichböden werden
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eine behagliche Atmosphäre. Verglichen mit anderen Bodenbelägen sorgen sie für Trittschalldämmung und Wärmeisolielierung. Damit lassen sich
sogar Heizkosten einsparen. Teppichböden sind
günstig und in zahlreichen Strukturen und Farben erhältlich, wodurch sie genau passend zur
Einrichtung gewählt werden können. Die
Florhöhe, ist beim Kauf von Teppichböden sehr
wichtig. Je länger die Faser, desto ausgeprägter
ist die Schall- und die Wärmedämmung, wie
etwa bei Velours-Teppichböden. Schlingenwaren lassen sich vergleichsweise leichter reinigen
und sind deshalb für Allergiker besser geeignet.
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25
„Raffiniert und
einfach gut!“
Für seine „Food Corner“ lässt sich Holger Tasch in
Taschs Wirtshaus immer wieder etwas Neues einfallen
Von Christian Keller
Egal ob Salatbuffett, zwei verschiedene
Nudelgerichte, ein vegetarisches und
ein Fleischgericht, etwas aus der heißen
Theke oder eben doch à la carte – in
Taschs Wirtshaus bietet Holger Tasch
täglich etwas für fast jeden Geschmack.
Dass es für die Gäste in der Mittagspause besonders schnell gehen soll,
steht dabei ganz im Fokus von „Holgers Food Corner“, die bisher besser als
Taschs Marktplatz bekannt war.
„Es ist meistens nicht mehr als eine halbe
Stunde, die unsere Gäste in der Mittagspause haben“, erzählt Holger Tasch, der in der elterlichen Gastronomie aufgewachsen ist und
heute selbst täglich an den Töpfen und Pfannen in Taschs Wirtshaus steht. Unterstützt
wird Holger Tasch von einem knapp zehnköpfigen Team in der Küche und im Service.
„Wir probieren immer mal wieder neue Dinge
aus“, sagt er über den Mittagstisch, der täglich von 11.45 bis 14.30 Uhr angeboten wird.
Vor allem Mitarbeiter der umliegenden Firmen, aber auch Besucher aus der Stadt nutzen das Mittagsangebot, das eine Mischung
aus Restaurant und Kantine ist. Wählen und
abholen müssen die Gäste ihr Essen in der
Food Corner selbst, das macht es schnell. Der
Rest, etwa die Getränkebestellung, läuft nahezu zeitgleich ab.
Die kulinarische Vielfalt liegt Holger Tasch
bei den täglich wechselnden Menüs besonders am Herzen. „Einen wirklichen Klassiker
gibt es im Grunde gar nicht mehr. Die Leute
essen genauso gerne mein Thai-Curry wie
Schnitzel“, erzählt der Koch und WirtshausChef aus jahrelanger Küchenerfahrung. Der
Trend gehe aber eher zu leichteren Speisen.
Daher bietet Tasch beispielsweise auch Dim
Sum an ‒ das sind kleine asiatische Gerichte, die meist gedämpft oder frittiert und in
einem kleinen Bambusschälchen serviert
werden.
Angebot ist vielfältig
Neu mit auf die Speisekarte hat der Koch
jüngst auch Sandwiches genommen. Zum
Angebot gehören aber genauso Spare-Ribs
vom Grill, ein hausgemachter Weißwurstsalat
und viele weitere Speisen.
Bei gutem Wetter wird auch mal draußen
auf der Terrasse gegrillt, regelmäßig gibt es
einen Mittags-Burger. Und die hauseigene
Kreation Spaghetti Bruno ‒ benannt nach
dem italienischen Künstler Bruno Bruni, der
vor Jahren mal bei Tasch in der Küche stand
und seine Lieblingsspaghetti kochte ‒ hat
mittlerweile eine richtige Fangemeinde. Die
Steht selbst täglich in der Küche des
Wirtshauses: Holger Tasch.
Preisspanne beim Mittagstisch liegt zwischen 4,50 und 7,50 Euro.
Damit für die Gäste bis 11.45 Uhr alles gerichtet ist, steht Holger Tasch mit seinen
Mitarbeitern täglich ab 10 Uhr in der Küche
und bereitet die verschiedenen Menüs vor.
Kartoffeln vorkochen, Saucen ansetzen und
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Wo Kino zum Erlebnis wird
In den Rex Kinos hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan
Von außen betrachtet wirkt das Wetzlarer Rex Kino am Karl-Kellner-Ring
17 relativ unscheinbar, doch dahinter
verbirgt sich ein Ort, an dem Cineasten – jung und alt – sich wohl fühlen.
Das hat mehrere Gründe.
In den vergangenen Jahren wurde das
Kino komplett renoviert. Vom Foyer,
über die Flure und Toiletten bis hin zu
den drei Kinosälen erstrahlt das Kino
in neuem Glanz. Böden und Inventar
wurden komplett ausgetauscht und
auch die technische Ausstattung ist
selbstverständlich auf dem neuesten
Stand.
Filme schauen,
Atmosphäre genieSSen
Das Rex Kino Wetzlar ist mit drei Sälen
und 366 Plätzen das kleinste der Kinopoliskette und eines der traditionellsten
Kinos ohne Multiplex-Charakter - dafür
mit einer fast familiären Atmosphäre. So
ist und bleibt für Theaterleiter Christoph
Kletzander-Hahlgans Kino ein Generationen übergreifendes Gemeinschaftserlebnis – mit viel Emotionen. Dies
unterstützt das Rex Kino mit diversen
Angeboten, zum Beispiel dem attraktiven
Familienpreis: In Begleitung eines Kindes
unter zwölf Jahren bezahlen Familienangehörige nun in allen Vorstellungen vor
19 Uhr den Kinderpreis. Das gilt sowohl
für 2D wie auch für 3D. Ausgenommen
sind Sonderveranstaltungen.
Frauen aufgepasst heißt es ein- bis zweimal im Monat beim Ladykino: Hier werden Filme präsentiert, die Frauenherzen
höher schlagen lassen. Im Eintrittspreis
enthalten ist ein Glas Sekt zur Begrüßung
– und zuweilen erwartet die Damen auch
eine schöne Überraschung. Natürlich sind
hier auch Männer willkommen. An die
Herren der Schöpfung ist übrigens mit
einer weiteren Filmreihe gedacht: Wenn
„Männersache“, gewährt das Rex Kino
einen Gruppentarif ab fünf Personen.
Darüber hinaus wartet das Wetzlarer Kino
Kino-Tipp: Findet
Ein Jahr ist vergangen, seit Clownfisch
Marlin seinen verschollenen Sohn
Nemo quer durch den ganzen Ozean
gesucht hat und dabei tatkräftig von
der Doktorfisch-Dame Dorie unterstützt wurde.
Kinosäle: Rex (216 Plätze), Sunset
(78) und Chaplin (72) – alle 3D-fähig
und mit Dolby 5.1-Tonsystem ausgestattet
Internet: www.kinopolis.de/we
Telefon: (06441) 47494
mit viel alternativem Content auf. Dabei
handelt es ich um Filme, die eigentlich
nicht nur fürs Kino gedacht sind und nur
in sehr wenigen Filmtheater der Republik einmalig gespielt werden. Meist sind
das Kinderfilme wie beispielsweise „Biene
Maja“, „Bob der Baumeister“ oder „Barbie“ – aber nicht nur. Dazu bietet das Rex
Kino stets ein interessantes Programm
mit Spielangebot, Verlosung und mehr.
Für eine Überraschung gut, ist stets die
„Sneak Preview“ am Montag um 20.30
Uhr: Hier werden Filme gezeigt, die bis
dato noch nicht in Deutschland gelaufen
sind. Kassenschlager laufen hier ebenso wie sehenswerte Independent-Filme.
(alh)
Dorie
Leider leidet Dorie noch immer an ihrem Kurzzeitgedächtnis. Doch eines
Tages ereilt sie ein Geistesblitz: Was ist
eigentlich aus ihrer Familie geworden?
Gemeinsam mit ihren Freunden macht
sie sich auf den langen Weg einmal
(FSK: keine Altersbeschränkung)
quer durch den Pazifik Auf der Suche
nach ihren Eltern.
Ab 29. September in den Rex Kinos
Wetzlar – auch in 3D.
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Der Vorverkauf läuft bereits!
27
Vielfältig, schnell und lecker
Wohin in der Mittagspause? Kantinen in Wetzlar
bieten abwechslungsreiches Angebot
Von Christian Keller
Es sind kostbare und wenige Minuten, die in der Mittagspause sinnvoll
genutzt werden wollen. Wer nicht das
Lunchpaket von zu Hause im Büro
oder der Werkshalle dabei hat, sucht
meistens eine schnelle und günstige
Möglichkeit etwas zu essen. Kantinen
erfüllen genau diese Kriterien und
sind in punkto Geschmack und Frische
häufig viel besser als ihr Ruf. Wir haben stellvertretend für die öffentlichen
Kantinen in Wetzlar hinter die Kantinen-Theke von Bosch Thermotechnik
geschaut.
einem Touchpad regelt Volk die Temperatur der Pfanne oder gibt ein, dass er gerne
noch genau einen Liter Wasser zusätzlich
im Wasserbad haben möchte, in dem die
am Morgen angesetzte Currywurst-Soße
köchelt.
Zum täglichen Ritual von Volk und seinem achtköpfigen Helferteam gehören
die Frühstücksvorbereitungen. Brot und
Brötchen werden täglich frisch aufgebacken. Darauf verlassen, dass immer eine
bestimmte Menge verkauft wird, kann er
sich nicht. „Verlassen kann man sich da im
Grunde auf gar nichts“, sagt er. Jeder Tag
sei anders. Er backe lieber
etwas weniger als zu viel und
könne im Zweifelsfall noch
Um sechs Uhr in der Früh bemal frische Brötchen
ginnt der Tag von Küchennachbacken.
„Das
chef und Betriebsleiter
dauert
vielleicht
Martin Volk in der
zehn Minuten länKantine von Bosch
Thermotechnik in
ger, dafür ist dann
der Sophienstraalles frisch“, erße. Und auf die ist
klärt Volk, der beVolk mächtig stolz.
reits seit 14 Jahren
Ist die Kantine doch
die Kantine in der
gerade für 1,7 MilliSophienstraße beonen Euro umgebaut
treibt und insgesamt
worden und bietet dem
schon seit 40 Jahren in
Küchenchef die neueste
der Gastronomie tätig ist.
Koch-Technik.
Dafür, dass täglich ungeBehält den Überblick
fähr 200 Essen über den
Das fängt an bei der rie- über die täglich wechselnKantinentresen gehen, ist
vor allem eine gute Vorsigen Spülmaschine, die den Menüs: Küchenchef
neben der Küche in einem Martin Volk.
bereitung notwendig. Die
extra Raum unermüdlich
ganze Woche ist kulinadas dreckige Geschirr auf
risch durchgeplant. Der
der einen Seite aufnimmt, um es knapp Wochenplan mit verschiedenen Hauptfünf Minuten später blitzblank wieder am gerichten, darunter auch immer ein kaloanderen Ende „auszuspucken“. Es geht rienarmes und vegetarisches Gericht, wird
weiter mit der Klimadecke, die Kochdünste im Eingangsbereich auf einem Flatscreeen
absorbiert und gleichzeitig das Küchen- präsentiert.
klima auf Knopfdruck regeln kann und
reicht bis hin zu den überdimensionalen Gezahlt wird bargeldlos mit einem KarKochtöpfen und Bratpfannen, für die man tensystem. Die Karte ist für jedermann für
pro Stück gut und gerne einen Mittelklas- fünf Euro Pfand erhältlich und kann an eisewagen anschaffen könnte. Bis auf den nem Automaten mit Geld aufgeladen werNot-Aus-Knopf gibt es an den Kochge- den. Wer die Karte wieder loswerden will,
räten keinen einzigen Schalter mehr. Auf steckt sie in einen Entwerter und bekommt
Zwischen drei Tagesgerichten können
die Besucher der Kantine von Bosch
Thermotechnik täglich wählen.
Guthaben sowie Pfand wieder ausgezahlt.
Das ist zum einen hygienischer als Bargeld,
aber vor allem schnell in der Abwicklung.
„Besucher holen ihr Essen und bezahlt
wird einfach und schnell durch auflegen
der Karte“, erklärt der Küchenchef, der in
der offenen Küche zusammen mit seinem
Koch nicht nur den Löffel und Schneebesen schwingt, sondern auch an der Ausgabe mithilft. Und da bleibt trotz all der
Hektik gerade in der Rushhour von 12 bis
13.30 Uhr Zeit für ein Schwätzchen an der
Theke. „Ohne das würde es auch nur halb
so viel Spaß machen“, sagt Servicekraft Katrin Bachmann, die mittlerweile 40 große
Salate für das Mittagessen vorbereitet hat.
Außer der täglichen Vorbereitung für das
Frühstück, bei dem ab 8.30 Uhr immer
häufiger statt Rührei mit Speck eher leichte
Speisen wie Quark mit Früchten oder das
Rustikobrötchen mit Frischkäse verlangt
werden, gilt das Hauptaugenmerk des Küchenteams natürlich dem Mittagessen, das
ab 11.45 Uhr bereit stehen soll. Zwischendurch kümmert sich das Küchenteam natürlich auch darum, dass die Kühlschränke
mit ausreichend Getränken gefüllt sind
und auch kleine Beilagen und Desserts bereitstehen, während eine weitere Kollegin
die gut sechs Meter lange Spülmaschine
unentwegt mit dreckigem Geschirr füttert.
Auch wenn sich der Küchenchef an einem
Rahmenspeiseplan orientiert, den die Betreiberfirma vorgibt, kann Volk auf Wünsche seiner Kunden eingehen oder regionale Produkte einsetzen. „Wenn es hier bei
uns schon Spargel gibt, mache ich den natürlich, wieso sollte ich da warten“, berichtet er und brät derweil die Bratwürste vor,
die anschließend noch kurz in den Konvektomaten kommen, um dann direkt auf
dem Teller der hungrigen Gäste zu landen.
Die Gäste sind, ähnlich wie bei den anderen öffentlichen Kantinen in Wetzlar (siehe
Tabelle), keineswegs nur Mitarbeiter der
Firma vor Ort, sondern auch von benachbarten Firmen und Betrieben.
Öffnungszeiten
Bosch
Thermotechnik
Finanzamt
Kantine West
Klinikum Wetzlar
(Cafeteria im UG)
Leica Casino
Schützengarten
Mo. bis Fr. durchgehend ab 8.30 Uhr
Mittagessen von
11.45 bis 14.30 Uhr
Mo. bis Fr. 8 bis 14
Uhr
Immer gerne von Kantinen-Besuchern auf der Menükarte gesehen: der Klassiker
Currywurst/Pommes.
Dass dem Essen aus der Kantine bis heute kein glänzender Ruf vorauseilt, weiß
auch Martin Volk. Dieses Vorurteil halte
sich eben einfach hartnäckig, sei aber in
den meisten Fällen unbegründet. Schließlich laufe das Geschäft ja auch nur dann,
wenn es den Gästen schmecke. Bester Beweis dafür, dass es den Besuchern in der
Platzangebot
Bezahlung
Menü-Angebot
102 Sitzplätze
+ 30 auf der
Terrasse
Kartensystem 3 Tagesgerichte mit Beilagen
(5 Euro Pfand (darunter ein vegetarisches),
für Karte)
Salate etc.
85 Sitzplätze
Bargeld
100 Sitzplätze Bargeld
+ 30 im Gartenbereich
6 bis 15 Uhr (Mittag- 200 Sitzplätze Bargeld
tisch 11.15 bis 14 Uhr) + 30 Terrassenplätze
11 bis 13.30 Uhr
Mo. bis Fr. 7.30 bis
137 Sitzplätze
9.30 Uhr Frühstück
und von 11.45 bis
13.30 Uhr Mittagessen
sowie von 14 bis 15.30
Uhr Kaffee und Süßes
Mo. bis Fr. 11.45 bis
186 + 150 im
13.30 Uhr
Gartenbereich
Bargeld
Bargeld
3 Tagesgerichte
(2 Fleischgerichte /
1 vegetarisches)
2 Menüs täglich mit Beilagensalat, Dessert
Sophienstraße schmecken muss, sind die
ersten Gäste, die bereits um 11.45 Uhr mit
ihrem Tablett an der Theke stehen. Auch
wenn der Trend hin zu wenigen Kalorien
und leichter Kost geht, einige Klassiker
gehen immer. Lautet die erste Bestellung
an diesem Tag doch: „Eine Currywurst
bitte!“.
Preisspanne
(Menü)
Besonderes
Angebot
2,80 bis 6 Euro für
Bosch-Mitarbeiter
/ Gäste zahlen 35
Prozent Aufpreis
5 Euro (Hauptgang
mit Salat plus
Wahlweise Suppe
oder Dessert)
5,90 bis 6,90 Euro
Täglich ein WeightWatchers-Gericht
Sophienstraße
30-32
Salatbar
Frankfurter
Straße 59
Täglich 3 Fisch/Fleischgerichte 3,90 bis 5,90 Euro
dazu 3 begleitende Saucen,
3 Beilagen und 1–2 Gemüsekomponenten, 2 vegetarische
Gerichte und 2 Suppen
2 Tagesgerichte (1 vegetari6,40 bis 9 Euro
sches) und 1 Aktionsgericht,
Suppe, verschiedene Beilagen
3 bis 4 Menüs, im Wechsel
Wok, Pasta und Grill sowie
Komponentenauswahl um
eigenes Menü zusammen zu
stellen
3,60 bis 5,90 Euro
Adresse
Salatbuffet / Alle
Walter-ZappSpeisen auch zum
Straße 4
Mitnehmen
Pasta-/Wrapstation, Forsthausstraße 1
Salatbar, Dessertbar
inklusive Kuchen
Salatbuffet/
Sodexo Restaurant
Gutscheine können
eingelöst werden
Leitzpark
Schützenstraße 4
Salatbar und
Desserttheke,
verschiedene Aktionswochen passend
zur Jahreszeit
29
geld und geschäft
Augen auf beim
„Betongold“-Kauf!
Preis einer Immobilie soll Zustand
und Ausstattung angemessen sein
Von Markus Reeh
Das Wort vom „Betongold“ macht die
Runde. Weil es bei sicheren Geldanlagen keine attraktiven Zinsen mehr gibt
und eine Anlage in Aktien den meisten zu riskant erscheint, denken viele
Deutsche jetzt über Bau oder Kauf eines Hauses oder einer Wohnung nach.
Denn auch die Zinsen für Baufinanzierungen sind derzeit historisch niedrig.
Laut Stiftung Warentest verlangten die
günstigsten Anbieter im Juli 2016 weniger als ein Prozent Darlehenszins.
Die Verbraucherzentrale Hessen mahnt jedoch Interessenten, sich Zeit zu lassen und
die in Frage kommenden Objekte gründlich zu prüfen. Weil in vielen, vor allem
größeren Städten, die Kaufpreise stark gestiegen seien und dann ein hoher Betrag
finanziert werden müsste, sei die Ersparnis
durch niedrige Zinsen schnell dahin.
„Stimmen muss vor allem der Kaufpreis“,
machen die Experten der Verbraucherzentrale daher deutlich. Der Preis der
Immobilie müsse dem Zustand und der
Ausstattung angemessen sein. „Eine erste
Orientierung bieten hier die Preisspiegel
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30 der Maklerverbände und der Marktbericht
des örtlichen Gutachterausschusses“, erklärt die Verbraucherzentrale. Auch die Anfertigung eines Wertgutachtens könne im
Einzelfall eine sinnvolle Option sein. Nicht
nur das Objekt selbst sollten Interessenten
mehrfach besichtigen, sondern auch das
Wohnumfeld. Bei der Prüfung von Zustand
und Ausstattung sei es unter Umständen
empfehlenswert, fachkundige Unterstützung von einem Sachverständigen, Architekten oder Bauingenieur zu holen. „Wer
versteckte Mängel übersieht, hat später
das Nachsehen und muss möglicherweise wegen unerwarteter Zusatzkosten eine
Nachfinanzierung in Kauf nehmen“, wissen
die Fachleute. Verbraucher sollten zudem
schon beim Kauf an später denken: „Wer
unter Zeitdruck überteuert kauft, riskiert
Verluste bei einem möglichen Verkauf der
Immobilie.“
Antworten auf die wichtigsten Fragen gibt
die Verbraucherzentrale Hessen mit einen Kurzfilm, der auf der Internetseite zu
finden ist (www.verbraucher.de/kurzfilmbaufinanzierung) sowie der kostenlosen
Verbraucherinformation „Immobilienfinanzierung – Häufige Fragen und Antworten“.
Um den günstigsten Kredit für die Baufi-
nanzierung zu finden, sollten die Kaufwilligen zunächst unbedingt die verschiedenen Anbieter vergleichen. Denn so lassen
sich leicht mehrere tausend Euro sparen.
Neben der eigenen Hausbank sollten auch
die anderen Kreditinstitute um ein Angebot gebeten werden. Auch Tageszeitungen
und Verbrauchermagazine veröffentlichen
häufig aktuelle Zinskonditionen. Zudem
können Interessierte Vergleichsrechner im
Internet nutzen, zum Beispiel auf den Seiten der Stiftung Warentest (www.test.de).
Käufer von Häusern oder Wohnungen
sollten 20 bis 30 Prozent des Immobilienpreises als Eigenkapital mitbringen. Bei
ihren Top-Angeboten mit den niedrigsten
Zinssätzen gehen die Banken oft aber von
40 Prozent Eigenkapital aus. Wenn Kreditinstitute bereit sind, den kompletten Kaufpreis zu finanzieren, verlangen sie dafür
oft deutliche Aufschläge beim Zins.
Immobilienkredite laufen meist zwischen
zehn und 30 Jahren. In der Regel werden
die Zinsen hierbei nur für mehrere Jahre
festgeschrieben. Wenn die sogenannte
Zinsbindungsfrist abläuft, verhandeln Kreditinstitut und Kunde über die Konditionen
für die Verlängerung des Darlehens. Der
Kreditnehmer hat dann auch die Möglichkeit, zu einem günstigeren Anbieter zu
wechseln. Verbraucher sollten daher mehrere Monate vor Auslaufen der Frist neue
Angebote einholen.
Normalerweise werden bei einer Baufinanzierung feste monatliche Raten zur Rückzahlung des Darlehens vereinbart. Häufig
gibt es aber auch das Recht auf Sondertilgung. So können die Kunden ihre Schulden schneller abbauen. Gegebenenfalls ist
es auch möglich, die Raten anzupassen,
wenn sich zum Beispiel das Einkommen
ändert.
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Immer mehr Bauherren legen bei der
Planung Wert auf ein nachhaltiges Eigenheim. Dank moderner Produkte
und umweltfreundlicher Materialien
bieten sich rund ums Haus tolle Möglichkeiten die Pläne umzusetzen.
Die Außenwände eines Gebäudes erfüllen
mehr als nur statische Ansprüche. Damit
die Energiekosten im Rahmen bleiben und
um den Wohnkomfort langfristig aufrecht
zu erhalten, ist eine Wärmedämmung unerlässlich. Eine Möglichkeit ist der Einsatz
von mit Dämmmaterial gefüllten Mauerziegeln. Alternativ kann das Mauerwerk
zweischalig, also aus zwei Wänden bestehend, gemauert werden und der Raum dazwischen mit wärmespeichernder Luft und
Dämmmaterial ausgefüllt werden. Wer
sich für eine verputzte Außenschicht ent-
scheidet, kann ein Wärmedämmverbundsystem zur Außendämmung wählen.
Immer mehr Bauherren entscheiden sich
nachweislich für alternative Brennstoffe,
doch dank verbesserter Techniken werden
sparsame Öl- und Gasvarianten eine populäre Form der Beheizung bleiben. Eine gute
Heizalternative sind zudem Wärmepumpen, die die im Erdreich, im Grundwasser
oder in der Luft gespeicherte Umweltwärme in Heizwärme umwandeln. Bei Holzpelletkesseln wird ein nachwachsender Rohstoff, der nahezu CO2-neutral verbrennt,
zur Energiegewinnung genutzt.
Von einem Smart Home spricht man, wenn
die in einem Haus verwendeten elektronischen Geräte untereinander vernetzt sind.
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31
geld und geschäft
Eine schöne
Bescherung
Die Weihnachtsfeier
aus Steuersicht
Spätestens wenn sich die Lebkuchen wieder
in die Supermarktregale geschlichen haben
ist klar – die winterliche Jahreszeit steht bevor. Neben dem Duft gebrannter Mandeln
und frischer Tannen gehört für viele auch die
betriebliche Weihnachtsfeier zur vorweihnachtlichen Adventszeit.
Der Deutsche Steuerberaterverband e. V.
weist auf die seit 1. Januar 2015 geltende
gesetzliche Regelung zur Besteuerung von
Betriebsveranstaltungen hin. Bis zu zwei Betriebsveranstaltungen pro Jahr können für
Mitarbeiter grundsätzlich steuer- und sozialabgabenfrei ausgerichtet werden. Dies gilt,
sofern die Kosten den Betrag von 110 Euro je
Betriebsveranstaltung und teilnehmendem
Arbeitnehmer nicht übersteigen. In die Berechnung der 110 Euro sind jedoch nicht nur
Kosten für Speisen und Getränke einzubeziehen. Vielmehr sind sämtliche Aufwendungen
für die Betriebsveranstaltung zu berücksichtigen (z. B. auch Raummieten oder Kosten
für einen Eventplaner); ebenso die Kosten für
Begleitpersonen des Mitarbeiters.
Sollten die bestehenden Grenzen überschritten werden, kann der Arbeitgeber weiterhin
die Feier zu Gunsten der Arbeitnehmer pauschal mit 25 Prozent versteuern und hierdurch zumindest die Beitragsfreiheit in der
Sozialversicherung erreichen.
(dstv)
Der grippale Infekt als außergewöhnliche
Belastung in der Steuererklärung
Winterzeit ist Grippezeit! Für die jährlich zahlreichen Betroffenen nicht nur ein gesundheitlicher Kraftakt, auch steuerlich können
die anfallenden Krankheitskosten eine so-
32 genannte außergewöhnliche Belastung darstellen. Das Gute daran: Außergewöhnliche
Belastungen im Steuerrecht führen mitunter
zu einer Steuerlastminderung beziehungs-
weise -erstattung. Voraussetzung hierfür ist
jedoch, dass die insgesamt im Kalenderjahr
aufgewendeten Kosten den zumutbaren Eigenanteil überschreiten. Dieser ermittelt sich
in Abhängigkeit der gesamten Einkünfte und
liegt zum Beispiel bei einer Familie mit drei
Kindern und einem Jahreseinkommen von 40
000 Euro bei 400 Euro. Der Deutsche Steuerberaterverband e.V. (DStV) empfiehlt daher
Quittungen und Belege für Krankheitskosten, wie ärztlich verordnete Medikamente,
medizinische Behandlungen, Sehhilfen oder
Zahnersatz bereits von Jahresbeginn an
gut aufzubewahren. Maßgebend ist stets
der Zeitpunkt der Barzahlung oder Überweisung.
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Idylle im Schloss Braunfels!?
Der Blick hinter die Kulissen eines Wirtschaftsbetriebs
Von Uta Haase
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© fredredhat, fotolia.com
Das Gespräch findet im wahrhaft idyllischen Hof von Schloss Braunfels statt.
In einem Schloss zu wohnen ist der Überall blühen Rosen, gepflegtes Grün
Wunschtraum kleiner Mädchen, doch lädt im Außenbereich des Cafés zum Verdie Realität ist für Schlossbesitzer nicht weilen ein. Dass hier Rosen ranken und
nur Idylle. Ein solcher Besitz muss er- Besucher zum Bleiben eingeladen sind, ist
halten und gepflegt werden. Wir spra- vor allem Gabrielle Gräfin Oppersdorff zu
chen mit Johannes Graf Oppersdorff verdanken. Nachdem sie vor 12 Jahren mit
Solms-Braunfels über den Wirtschafts- ihrem Mann in das damals seit dem Tod
der letzten Fürstin 1976 verwaiste Schloss
betrieb Schloss.
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gewesen,
betont er. „Hier sind unsere Aufgaben,
und wir haben Freude daran, uns um alles zu kümmern.“ Allerdings gelte es auch
ständig zu überlegen „wie man die eine
oder andere Nuss knackt“, denn ein altes
Schloss biete neben der Verwaltung viele
bauliche Anforderungen. Und meisten seien keine Standardlösungen möglich.
Die Handwerkerkosten steigen, klagt Graf
Oppersdorff und für fast alle Arbeiten
würden Spezialisten gebraucht. Zum Glück
hat der Graf diese in der Region gefunden.
Er lobt die heimischen Handwerker und
Bauunternehmer als sehr kooperativ und
für ihre Fähigkeiten, mit alten Mauern umzugehen oder für das fachgerechte Restaurieren der Holzfenster. So habe sich der
Fachmann auf ein altes Verfahren besonnen, die Fenster zu ölen, freut er sich. Der
Dachdecker sei zur Stelle, wenn es regne
und die Dächer kontrolliert werden müssten und der Maler sei ständiger Gast.
Bei der Erhaltung der alten Immobilien
spielt vor allem die Zusammenarbeit mit
dem Denkmalschutz eine große Rolle. „Wir
haben ein gutes Verhältnis zu den Denkmalschützern, die uns hier und dort einen
Zuschuss gewähren,“ sagt Graf Oppersdorff. Wichtiger noch als Zuschüsse ist ihm
die Bereitschaft, unkonventionelle Methoden abzusegnen und zu genehmigen. Oppersdorf: „Insbesondere dann, wenn man
sparen muss, weil man das Geld für andere
Sachen braucht.“ Dass das meistens funktioniert, führt Gabrielle Gräfin Oppersdorf
auch auf die Fähigkeit ihres Mannes zurück, auf andere Menschen zuzugehen,
sich deren Meinung anzuhören.
Graf Oppersdorf weist zudem darauf hin,
dass es selten irgendwo ein Schloss in dieser Größenordnung gebe, das noch privat
gehalten werde. Der Wirtschafstbetrieb
Schloss wird mit all seinen Liegenschaften
über die in Braunfels ansässige fürstliche
Rentkammer verwaltet. Dort kümmere
man sich um alles Finanzielle, um Personalfragen, Steuerfragen und führt die Verhandlungen mit Behörden, die in der Regel
kooperierten, so Graf Opperdorff.
Um den Besitz zu erhalten, gilt es aber vorrangig Geld zu verdienen. Das geht unter
anderem über die Waldbewirtschaftung.
„Das tun wir selbst mit zwei Förstern und
drei Waldarbeitern“, erläuterte Graf Oppersdorf. Über die Hälfte sei Buchenwald
und der sei so schön, dass er teils unter
Schutz gestellt und als FFH-Gebiet (spezielle europäische Schutzgebiete im Naturund Landschaftsschutz nach der FaunaFlora-Habitat-Richtlinie) ausgewiesen ist.
Er selbst sei ganz direkt auf den Regierungspräsidenten zugegangen, erinnert
sich Oppersdorff. Ein Revier sei damals
unter Vertragsnaturschutz gestellt worden
mit der Maßgabe, es naturnah zu bewirtschaften, der Nadelholzanteil dürfe nicht
erhöht werden.
Ein zweiter Wirtschaftszweig sind die Immobilien. Zum Schloss gehören Häuser
und alte Gehöfte, die vermietet werden.
Viele Gebäude wurden zu einfachen Wohnungen ausgebaut, die man bezahlbar
anbieten könne, sagt der Graf. Der Bereich
der Landwirtschaft ist an örtliche Landwirte verpachtet. Dazu gehört auch der
heutige landwirtschaftliche Betrieb Hof
Güll, einst Wirtschaftshof des Klosters Altenburg.
Nicht wirklich Geld verdienen lasse sich
mit dem Schloss selbst, sagt Graf Oppers-
Wirtschaftsräume wadorff, auch wenn die
Familie die unterschiedren. Dabei galt es nicht
nur zu bedenken, dass
lichsten
Bemühungen
das Heizen eines Schlosunternimmt. Besucher –
rund 40000 kommen im
ses kein leichtes UnterJahr – finden im Schloss
fangen ist. „Früher hateine historisch gepflegte
ten wir ein Sommer- und
Atmosphäre vor. Auch
ein
WinterschlafzimSchulen gehören dazu,
mer“, lächelt die Gräfin.
denen die gräfliche FaIm Schloss gibt es eine
Scheitholzheizung und
milie die Möglichkeit
kleine, aber effiziente
gibt, in eine andere Zeit
Kachelöfen. Außerdem
einzutauchen, für Kinder
gibt es eine Gastherme
gerne auch in Märchenfür die Hausmeisterwohführungen. Beschäftigt
sind in diesem Bereich
nungen und zwei kleine
zwei Hausmeister und
Blockheizkraftwerke, mit
zwei Kräfte, die nedenen Strom erzeugt
wird. Die Ölheizung wird
ben vielen geringfügig
nur in Gang gesetzt,
Beschäftigen, für Fühwenn es sehr kalt wird.
rungen zuständig sind.
Doch noch ist Sommer
Dazu gehört auch, dass
und viele Besucher gedas Inventar restauriert
werden muss.
nießen die SchlossidylDas Schloss hat auch eile. Dafür gibt es viele
Möglichkeiten.
Unter
nen Tiergarten, 70 Hektanderem
bei
Kulturar groß, ein offener Park
mit Muffelwild, Damwild
veranstaltungen.
Die
und Schwarzwild. Eltern Johannes Graf Oppersdorff
Schlosskapelle steht zuund Kindern kommen Solms-Braunfels
dem für Hochzeiten zur
gerne hierher, auch um
Verfügung, unterschieddie Tiere zu füttern, der
liche
Veranstaltungen
Eintritt ist frei. Leider verwaist ist derzeit können angfragt werden. Eine neue Mardie Gaststätte mit Biergarten, der einen keting-Idee sieht spezielle VeranstaltunBlick in den Tiergarten bietet. Dafür wird gen für Firmen vor. Und kleine Ritter oder
ein neuer Pächter gesucht. Das Café im Schlossfräulein können auch ihren KinderSchloss mit Freisitz im Schlosshof und Mu- geburtstag im Schloss feiern, womit sich
der Wunschtraum kleiner Mädchen zuminseumsshop ist dagegen geöffnet.
Als die Familie vor 12 Jahren in das Schloss dest für einen Tag erfüllt.
einzog, hat sie sich mit Bedacht die Räume
als Privatwohnung ausgesucht, die früher Mehr unter www.schloss-braunfels.de
35
Ein Auto von Jägern für Jäger
Weller baut Ford Kuga für die Bedürfnisse von Waidmännern um
Der Verkauf und die Reparatur von
Autos hat bei Wellers in WetzlarMünchholzhausen Tradition. Einer
anderen Tradition fühlen sich Horst
Weller, Senior-Chef von Ford Weller,
und sein Enkel, Verkaufsleiter Felix
Weller, verpflichtet: der Jagd. Warum
also nicht beides zusammenbringen,
fragten sich die Waidmänner und bieten seitdem das Weller-Sondermodell
Ford Kuga Hunter an, ausgerichtet auf
die jagdlichen Bedürfnisse.
Welche Anforderungen hat ein Jäger an
sein Auto? Es muss jede Menge Platz für
den Jagdhund und die Ausrüstung des
Wildschützen bieten und natürlich ein
Allrad sein. Dabei sollte es auf der Straße
36 ebenso wie im Gelände optimal laufen,
schließlich fahren auch Waidmänner und
-frauen nicht nur im Wald herum.
Das Weller-Sondermodell Ford Kuga Hunter aber kann noch mehr. Zunächst einmal
hat es eine Ansitzleiter inklusive Querträger, die der Jägersmann an einen Baum
stellen kann, um von dort das Wild in Anblick zu nehmen – quasi ein mobiler Ansitz.
Desweiteren wartet der Hunter mit einem
Wildträger für die Anhängerkupplung auf
und einer Aufbrechvorrichtung, um die
Eingeweide sowie Herz, Lunge, Leber und
Nieren des Wildes direkt vor Ort
herausnehmen zu können. Um
so rascher der Aufbruch erfolgt
und das Wild auskühlt, desto besser bleibt die Fleischqualität erhalten.
Um nicht extra Wasser zum Ausspülen
in einem Kanister oder ähnlichem mitnehmen zu müssen, ist die Aufbrechvorrichtung überdies mit einem Wasserbeutel
versehen.
Auch die Optik des Ford Kuga Hunter kann
auf Wunsch jagdlich gestaltet werden,
zum Beispiel durch die Sonderlackierung
rauchgrau sowie dunklere Felgen und
getönte Scheiben. Der Vorteil des WellerSondermodells Ford Kuga Hunter ist, dass
trotz der Umbauten die Garantie bestehen
bleibt.
„Selbstverständlich ist dieser Umbau auch
an anderen Fahrzeugen möglich“, erläutert
der 21-jährige Felix Weller, der seit Kindesbeinen an seinen Großvater auf der Jagd
begleitet und bereits mit 16 das „grüne
Abitur“ machte. Dabei sind nicht nur die
Beiden passionierten Jäger: Mit Serviceberater Tobias Theiß und Verkaufsberater Tim
Bautz stehen zwei weitere Waidmänner als
persönliche Ansprechpartner für Jäger zur
Verfügung. Weitere Infos zum Ford Kuga Hunter, den
es exklusiv nur bei Ford Weller gibt, finden Interessierte unter www.ford-weller.de
oder unter  (0 64 41) 97 98 0. (alh)
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Sommer das ganze Jahr
Freizeitbad „Panoramablick“ veranstaltet am 3. Oktober einen Türöffnertag
Das Freizeitbad „Panoramablick“ in Eschenburg ist am 3. Oktober von 7 bis 17 Uhr geöffnet, auch für einen Blick hinter
die Kulissen der Anlage. (Fotos: privat)
Mit seinen beiden Warmbadetagen
und dem Erlebnis-Außenbecken hat
man im Freizeitbad „Panoramablick“
in Eschenburg „Sommer das ganze
Jahr“, so die Werbung.
Am Honigbaum 18
35713 Eschenburg
Selbst an Feiertagen herrscht hier Hochbetrieb: Gemeinsam mit dem „Aquarena“ in Dillenburg wird dann abwechselnd geöffnet und am 3. Oktober ist das
Schwimmbad in Eschenburgs Ortsteil Eibelshausen dran.
Diesmal gibt es für die Freizeiteinrichtung
eine bundesweite Premiere: „Panoramablick“ macht mit beim „Türöffner-Tag“ der
„Sendung mit der Maus“.
Während das Schwimmbad von 7 bis 17
Uhr geöffnet hat (wie am Wochenende),
wird drei Mal am Tag eine Tour durch die
Technik angeboten werden.
Jeweils um 11, 13 und 15 Uhr können
Teilnehmer bei einem Rundgang durchs
Bad auch mal hinter die Kulissen schauen, den Arbeitsplatz eines „Bademeisters“
testen und das Untergeschoss erkunden.
So ein Schwimmbad funktioniert fast wie
das Aquarium zuhause, nur sind die Filter größer. Besucher sehen selbst, wieviel
Aufwand hinter dem Spaß im Nass steckt.
Treffpunkt ist das Foyer des Freizeitbades.
Ein Eintritt für die Tour wird nicht erhoben.
Kontakt: Freizeitbad „Panoramablick“
Am Honigbaum 28, 35713 EschenburgEibelshausen,  (0 27 74) 7 11 40,
www.freizeitbad-panoramablick.de
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Innovativer Service sorgt für volle
Kassen in Handwerk und Mittelstand
Vermögensberater Horst Königstein berät rund
um professionelles Rechnungsmanagement
Über volle Auftragsbücher freuen sich alle Handwerker und mittelständischen Betriebe. Den damit einhergehenden Papierkram empfinden viele
jedoch als lästig. „Unternehmer wollen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und sich nicht mit Rechnungen herumschlagen müssen“, weiß der
örtliche Finanzexperte Horst Königstein der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Für eine Entlastung der Buchhaltung sorgt ab sofort ein neuer
Service: Die Deutsche Verrechnungsstelle. Diese unterstützt Unternehmer,
indem sie das Rechnungs- und Forderungsmanagement übernimmt.
„Mit dem Einsatz der Deutschen Verrechnungsstelle spart man Zeit, wird
unabhängiger von der Zahlungsmoral
seiner Kunden und hat immer einen aktuellen Überblick über seine gesamten
Rechnungen. Damit wird die Liquidität
schnell und nachhaltig verbessert“, erläutert Königstein. Der erfahrene Vermögensberater berät seit vielen Jahren
sowohl Privat- als auch Firmenkunden
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Hauptgeschäftsstelle
Deutsche Vermögensberatung
Horst Königstein
Schloßstr. 24
65594 Runkel-Dehrn
Telefon 06431 40917 0
Telefax 06431 40917 18
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Clown, Jongleure, Pudel
und ein Kraftprotz
45 Artisten aus 14 Nationen beim 15. Neujahrs-Varieté im Dolce-Theater
Mit zwei Veranstaltungen fing vor 15
Jahren alles an – mittlerweile bringt
es das Internationale Neujahrs-Varieté
der OVAG im Jugendstil-Theater Dolce in Bad Nauheim auf insgesamt 44
Shows mit gut und gerne 32 000 Besuchern.
Vom 9. Januar bis 1. Februar gastieren abermals 45 Artisten aus
14 Nationen in der Stadt
nördlich von Frankfurt, um eine dreistündige
Show
zu bieten, die
in diesem Umfang und in
dieser Qualität
in Deutschland
nicht so oft zu
finden ist.
Klare Sache, ein
Jubiläum fordert
zu besonderen Anstrengungen heraus.
So ist es den Veranstaltern gelungen, ein imposantes
Aufgebot von internationalen Preisträgern
und vielversprechenden jungen Artisten
zu verpflichten. Angeführt wird die Truppe dieses Mal von dem italienischen StarClown David Larible, von dem nicht wenige Kenner der Materie behaupten, er sei
40 derzeit der Beste seines Fachs. Immerhin:
Wer fünfzehn Mal am Stück im größten
Zirkus der Welt, Ringling Bros. and Barnum & Bailey in den USA, aufgetreten ist,
der braucht keinen Lebenslauf mehr zu
schreiben.
An Klasse steht ihm Encho Keryazov in
nichts nach, Gewinner des Silbernen
Clowns beim Internationalen Zirkus
Festival von Monte Carlo.
In einer ästhetischen
Kür hebt der Bulgare scheinbar die
Gesetzte
der
Schwerkraft auf
und zeigt eine
Handstandakrobatik, die
wohl jedem
Besucher den
Atem raubt. Ein
weiterer artistischer Höhepunkt:
Die Giang Brothers
aus Vietnam, wobei
der eine den anderen
auf dem Kopf balanciert, eine
Treppe hoch und wieder hinabläuft und,
als wäre das der Kapriolen immer noch
nicht genug, dabei noch jongliert.
Apropos Jonglage. Auch sie eine klassische
Zutat zu einem guten Varieté-Programm.
Hierbei ist es gelungen, einen Artisten zu
verpflichten, der bislang kaum in Europa
aufgetreten ist: Kai Cao aus China der mit
bis zu neun Tischtennisbällen in einer Geschwindigkeit jongliert, die dem zusehenden Auge Schwindel bereitet. Während
dieses Acts steppt er eine Treppe hinauf
und wieder hinab.
Zauberei, auch sie gehört dazu. Gleich vier
Zauberinnen auf einer Bühne, das sieht
man nicht alle Tage. Zu Gast sein werden
die Showgirls of Magic aus Holland mit
blitzschnell vorgeführten Großillusionen.
Außerdem dabei: Laura Urunov aus Moskau mit ihrer Pudeldressur, Shirley Larible
(Italien) mit ihrem anmutigen Flug an den
Strapaten über den Köpfen der Besucher,
das Face Team aus Budapest mit einer
unglaublichen Basketball-Show, die Farellos aus Berlin mit ihrer komischen EinradAkrobatik, die Truppe Florea aus Bukarest
mit hohen Flügen vom Sprungbrett und
schließlich, erstmals in diesem Theater
überhaupt, der Kolumbianer Heimar „Chico“ Garcia auf dem Todesrad.
Durch das Programm führen die Chics of
Swing mit Schlagern aus den dreißiger und
fünfziger Jahren. Auch dieses Trio natürlich
international besetzt: Leipzig – Prag – Santiago de Chile.
Eintrittskarten zwischen 28 und 32 Euro
gibt es unter  (0 60 31) 68 48 11 13
und im Internet unter www.adticket.de.
BAD NAUHEIM &
WARTENBERG
Trio Bellissimo
Handstandequilibristik aus der Ukraine und weitere 45 Artisten aus 14 Nationen.
15 JAHRE INTERNATIONALES NEUJAHRSVARIETÉ - DIE GROSSE GALA
Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket:
09. Januar bis 01. Februar 2017 | Dolce-Theater | Bad Nauheim
03. Februar bis 04. Februar 2017 | Wartenberg Oval | Wartenberg
Die Karten sind bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.adticket.de sowie telefonisch
unter 06031 6848-1113 erhältlich. Preise: € 28,– bis € 32,– (teilweise zzgl. Vorverkaufsgebühr).
Eine Veranstaltung
der ovag Energie AG.
Internationales Neujahrsvarieté
Naschen
Von Katrin Weber
Wie entsteht Schokolade? Hat die Kakaobohne eine Schale? Kann man
Pralinen selber machen? Auf alle Fragen rund um Schokolade gibt der
Schweizer Chocolatier Läderach in seinem ChocoAtelier und in der
Schoggi-Erlebnis-Welt Antworten.
An seinem Standort in Manderbach, einem Stadtteil von Dillenburg, serviert
der Schokoladen- und Pralinen-Spezialist auf 250 Quadratmetern Schokoladenliebhabern ein süßes Erlebnis, das auf der Zunge zergeht. Besucher können an
Schau-Stationen den Weg der Kakaobohne bis zur feinsten Praline spielerisch
und mit allen Sinnen kennenlernen. Zwischendurch darf am Schokobrunnen genascht werden. Das neue Erlebniszentrum ermöglicht zudem, den Konditoren
über die Schulter zu schauen, eigene Kunstwerke zu kreieren und die schokoladigen Köstlichkeiten für sich selbst oder zum Verschenken zu erwerben.
Die Chocolaterie von Läderach in Manderbach
bietet auf 250 Quadratmetern ChocoAtelier
und Schoggi-Erlebnis-Welt.
Jede Praline wird einzeln in Schokolade getaucht.
erlaubt!
Im ChocoAtelier kann man aus erlesenen Zutaten – wie beispielsweise Piemonter Haselnüsse und Erdbeerstückchen kombiniert mit Läderach-Schokolade –
sein eigenes Schoggi-Kunstwerk herstellen. Die Profis verraten in Schoggi- und
Pralinen-Workshops für kleine Gruppen Schokoladen-Geheimnisse. Bei Führungen durch die Schokoladenmanufaktur können Besucher die Konditoren „hinter
den Kulissen“ bei ihrer Arbeit beobachten. Die Chocolaterie in Manderbach ist
eine von nun elf Filialen in Deutschland, darunter in Stuttgart, München und
Hamburg. Läderach ist in Manderbach seit 1990 ansässig, zuvor war das Unternehmen in Eschenburg-Eibelshausen. Mittlerweile gibt es über 50 eigene Chocolaterien des Schweizer Confiseurs.
Der Confiseur Läderach befindet sich in der Dillenburger Straße 42 in
35685 Dillenburg-Manderbach und ist von Montag bis Freitag jeweils von
9 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 (0 27 71) 3 00 90, info@laederach.de und www.laederach.de
Naschen erlaubt: An einem Schokobrunnen
dürfen die Besucher gerne probieren.
Wenn die Kakaofrucht geerntet und geöffnet ist, sieht man die Frucht mit ihrem
Fruchtfleisch.
Die Kakaobohne wird an der Sonne
getrocknet.
Große Schokoladenkunst dekoriert die Läderach-Chocolaterie in Manderbach.
(Fotos: Katrin Weber)
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45
das beste zum schluss
Wo der Stollen
aus dem Stollen kommt
In der Dalheimer Backstube hat man den Mut, eigenen Ideen zu vertrauen
Das macht Sinn: Den Stollen für die
Weihnachtszeit Ende September zu
backen. Denn ein guter Stollen muss
durchziehen, sagt Bäckermeister HeinzWalter Eckhardt aus Dalheim. Er bringt
seine Christstollen dazu in die Grube
Fortuna. Die Idee ist gut, nicht nur für
die Stollen, auch fürs Marketing.
Dies ist die Stelle, an der von dem herrlichen Duft in der Backstube die Rede sein
Vater und Sohn: Fortuna ist ein gutes
Konzept für Heinz-Walter und Markus
Eckhardt. Sie bringen ihren traditionellen Christstollen für die Intensivierung
des Aromas in die gleichnamige Grube
in Oberbiel. Die Maschine auf unserem
Foto dient der Herstellung von Brötchen. (Foto: Fischbach-Nispel)
46 könnte, von der Geschäftigkeit der Bäckergesellen und von all den Leckereien, die
sie geschickt mit ihren Händen produzieren. All das, um einen Einblick zu geben in
das Unternehmen in der Wetzlarer Hohen
Straße. Doch diese Situation findet sich in
nahezu jeder Bäckerei und die eigentliche
Frage lautet: „Was unterscheidet die Dalheimer Backstube von ihren vielen Mitbewerbern?“
Antwort darauf geben die beiden Männer
in den weißen T-Shirts – mit Mehl an den
Händen. Vater und Sohn. Heinz-Walter
und Markus Eckhardt, Bäckermeister mit
Familienbetrieb. Ohne dass sie Worte dafür gebrauchen müssen, schlicht durch ihr
Tun.
Insgesamt sieben verschiedene Stollen hat
die Backstube zur Weihnachtszeit im Angebot, erzählt Heinz- Walter Eckhardt. Eiswein-Stollen, Schwarzwälder-Kirsch-Stollen, Mohn-Nuss-Stollen – mmh, klingt das
gut. Da läuft einem beim Erzählen sogar im
Sommer das Wasser im Munde zusammen.
Das älteste Rezept im Haus, das schon
Heinz-Walters Vater von seinem Vorgänger
übernommen hat, gehört zu einem klassischen Christstollen. Mit richtig viel Butter,
Rosinen, Marzipan und Mandeln, Zitronat,
Orangeat und einem tüchtigen Schuss
Rum. Drei bis vier Wochen muss er ziehen,
bis das Aroma stimmt.
Irgendwann dachte sich der Bäckermeister, dass ein geeigneter Raum dafür in
der Grube Fortuna in Oberbiel sein könnte. Dort unten, auf der 100-Meter-Sohle,
herrscht absolute Finsternis, die Tempera-
tur ist konstant bei 13 Grad, die Luftfeuchtigkeit mit 85 Prozent recht hoch. Es gibt
keine Luftbewegung und kein Ungeziefer.
Eine schräge Idee – der Vater und Sohn
jedoch Vertrauen schenkten. Sie probierten aus, wie der Stollen am besten eingepackt wird, damit er optimal reifen kann.
Butterbrotpapier, Leinen oder ein Netz?
Nein. Alufolie musste es sein. Und nebeneinander mussten sie liegen, die Stollen,
in Flechtkörben unter Tage, am besten
auf Metallschienen. Karsten Porezag, Begründer des Besucherbergwerks und Vorstandsvorsitzender des Vereins Geowelt
Fortuna vom Förderverein der Grube Fortuna, gab dazu seinen Segen.
Damit ist in der Dalheimer Backstube ab
Ende Oktober (diesmal ab dem 22.), wenn
die Tage dunkel werden, der besonders
saftige Fortuna-Christstollen mit dem intensiven Aroma zu haben – und zwar nur
dort. Wer könnte sich das nicht merken?
Am 20. September startet die Produktion.
Bis dahin läuft der Backbetrieb in seinen
gewohnten Bahnen. Aus dem Ofen kommt
gerade das Bauernbrot. Zum besseren
Transport steckt der Bäckermeister es in
eine Papiertüte – auf der seine Entstehungsgeschichte zu lesen ist. Ein Treffen
im Kreis der Familie, das Schwelgen in
Erinnerungen an ein gutes, altes Brot –
ohne Chemie, mit langer Haltbarkeit, aus
Natursauerteig mit kräftigem Geschmack.
Gedanken, die Heinz-Walter Eckhardt nicht
vorbeiziehen ließ. Auch ihnen schenkte er
Vertrauen. Das Brot ist heute sein wichtigstes Produkt.