Wien Mobil - Wiener Stadtwerke
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Wien Mobil - Wiener Stadtwerke
DA S M O B I LITÄT S MA GA Z I N D E R W I E N E R STA DT W E R K E EUR 1,– April 2014 www.wien-mobil.at U5 IN SICHT DIE ENTSCHEIDUNG ZUM BAU DER U5 KÖNNTE HEUER FALLEN VORTEILS-CLUB TOLLE RABATTE FÜR ALLE KUNDEN DER WIENER LINIEN ENTSPANNEND VERLOCKENDE AUSFLÜGE FÜR FERN UND NAH N ABHEBE Österreichische Post AG | Firmenzeitung | Verlagsort 1030 Wien | 14Z039892 F EN SIE IN GEW INN OBIL E M n ie MIT WHENENDE IN WOC FÜR Z W EI PA R IS ONEN IM PER S E-HOT EL 4 -ST ER N GUTEN MORGEN, WIEN! DIESE MENSCHEN BRINGEN DIE STADT SCHON FRÜHMORGENS AUF TOUREN Aktuell | Im Blickpunkt Editorial Das ist doch noch gut | Aktuell EDITORIAL WIEN ERWACHT ZUR PULSIERENDEN METROPOLE UND SIE SIND MIT DABEI! LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER! Lebensmittelmüll muss nicht sein! In Wien erwachen täglich mehr als 1,7 Millionen Menschen. Wecker läuten, Kaffeemaschinen rattern, auf den Straßen verdichtet sich der Verkehr, U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen nehmen ihren Dienst auf. Wien erwacht täglich neu zum Leben. Um das zu gewährleisten, sind manche Wiener und Wienerinnen schon unterwegs, wenn die meisten von uns noch schlafen. Wien hat in seiner zweiten Ausgabe vier Menschen begleitet, die unsere Stadt täglich in Bewegung setzen. In der Titelstory erzählen eine Radiomoderatorin, ein Müllaufleger, ein Bäcker und ein Straßenbahnfahrer von ihren frühmorgendlichen Erlebnissen – und warum ausgerechnet diese Arbeit ihr Traumjob ist. Auch jene Menschen und Orte, die den Charakter unserer Stadt ausmachen, rückt Wien erneut in den Mittelpunkt. Ein Lokalaugenschein rund um den Reumannplatz zeigt, wie vielfältig das Angebot im Grätzel ist. Eine Reise entlang der Straßenbahnlinie 31 – vom Schottenring nach Stammersdorf – bringt Sie zu einer ganzen Reihe von Sport-, Kultur- und Freizeitangeboten. Wien hat einfach für jeden Geschmack etwas zu bieten. Vielleicht gilt es aus genau diesem Grund als ein besonders beliebter Drehort für nationale und internationale Film- und Fernsehproduktionen. Wien hat in der Filmkiste gegraben und jene Streifen und Serien, in denen auch die Öffis eine Hauptrolle spielen, zutage gefördert und interessante Details entdeckt: Hier traf man schon Timothy Dalton als James Bond in „Der Hauch des Todes“ und Hollywood-Star Ethan Hawke ganz verliebt in „Before Sunrise“. Wer über Wien hinausblickt, findet neben wunderschönen Ausflugszielen nahe der Stadt auch Traum-Destinationen wie Paris – was Sie dort erwartet, lesen Sie ebenfalls in dieser Ausgabe. Doch egal wohin es geht, Wien hat auch zahlreiche Lese- und Musiktipps vorbereitet, damit der Weg an das gewünschte Ziel kurzweilig gestaltet werden kann. Die Service-Leistungen von Wien stehen natürlich auch diesmal wieder im Vordergrund. Probieren Sie Ihr Glück bei einem der Gewinnspiele und nutzen Sie die vielen exklusiven Vorteile unserer Partner. Wir möchten uns an dieser Stelle auch für die zahlreichen Rückmeldungen und Anregungen zur ersten Ausgabe von Wien bedanken und freuen uns weiterhin auf Ihr Feedback zum Magazin! Viel Spaß beim Lesen wünscht die Wien -Redaktion redaktion@wien-mobil.at ggeworfen, obwohl sie we en rd we el itt m ns be Le r eh Immer m tt verschwenden. sta n, de en rw Ve it: m e Si en ch noch genießbar sind. Ma gang mit Lebensmittel. Um im ein ts ss wu Be r eh m r fü Gemeinsam www.dasistdochnochgut.at www.facebook.com/dasistdochnochgut Viele meinen, sie werfen wenig Essen weg. Doch in Österreich wandern jährlich 157.000 Tonnen Lebensmittel in den Müll. Helfen Sie mit, zu verwenden, statt zu verschwenden! Die Pfeiffer Handelsgruppe hat 2014 zum Jahr gegen Lebensmittelverschwendung gemacht. 2 April 2014 www.wien-mobil.at IMPRESSUM HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Wiener Stadtwerke Holding AG, Thomas-Klestil-Platz 14, 1030 Wien, www.wienerstadtwerke.at. CHEFREDAKTION: Thomas Geiblinger, Dominik Gries. HERSTELLUNG: VWZ Zeitschriftenverlag GmbH, Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030 Wien, FN73819h, HG Wien. CHEF VOM DIENST: Andreas Feichtenberger. REDAKTION: Kate Hersey, Rudolf Mottinger, Angelika Strobl, Sonja Vocke, Gerold Weilinger. REDAKTIONSADRESSE: Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030 Wien. AUTOREN DIESER AUSGABE: Thomas Rottenberg. LAYOUT: Kathrin Dörfelmayer. FOTOREDAKTION: Claudia Knöpfler (Ltg.), Tini Leitgeb. ANZEIGENVERWALTUNG: Angela Niebauer. LEKTORAT: Florian Fuchs, Lucia Marjanovic, Roswitha Singer-Valentin. COVERMONTAGE: Georg Redl. COVERFOTOS: Stefan Joham (4), Shutterstock (2). DRUCKEREI: LEYKAM Let’s Print, Bickfordstraße 2, 7201 Neudörfl, www.leykamletsprint.com. UNTERNEHMENSGEGENSTAND: Verwalten von Beteiligungen. VERLAGS- & HERSTELLUNGSORT: Wien. BLATTLINIE: Reportagen und Hintergrundberichte rund um Mobilität in Wien und das Service der Wiener Stadtwerke. OFFENLEGUNG: Sämtliche gem. § 25 MedienG notwendigen Angaben sind unter www.wien-mobil.at/de/impressum abrufbar. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Entgeltliche Einschaltungen werden mit „entgeltliche Einschaltung“ oder „bezahlte Anzeige“ gekennzeichnet. Im Interesse des Textflusses und der Lesefreundlichkeit verwenden wir wenn möglich geschlechtsunspezifische Begriffe, sonst die grammatikalisch männliche Form. Solche Bezeichnungen beziehen inhaltlich jeweils die weibliche Form mit ein. www.wien-mobil.at April 2014 3 Aktuell | Im Blickpunkt Im Blickpunkt | Aktuell April 2014 www.wien-mobil.at Inhalt Seite 12 Seite 10 Seite 82 WIR KÜMMERN UNS UM IHRE ANLIEGEN GUTES BENEHMEN IN U-BAHN, BIM & CO VON YVONNE RUEFF DIE PHYSIK DES ÖFFENTLICHEN VERKEHRS VON WERNER GRUBER Erlebnis KW.: LISSABON V. Reiter, 7083 Purbach am See KW.: FUN4KIDS S. Ben Bourhama, 1030 Wien P. Hammerl, 1220 Wien B. Trost, 1210 Wien NEWS AUS DER STADT Seite 7 IM BLICKPUNKT Neuigkeiten aus der mobilen Welt. Alles, was die Stadt bewegt. Seite 34 SERVUS BEI UNS IN FAVORITEN Feurige Kebabs und bunte Drehmomente – zu Besuch auf dem Reumannplatz. Seite 16 FOTOWETTBEWERB Halten Sie Wien im Bild fest und gewinnen Sie tolle Preise. Seite 38 BARRIEREFREIE MOBILITÄT Ein Tag mit den Wiener Lokalbahnen Verkehrsdiensten. GEWINN SPIEL Seite 18 GADGETS2GO Entdecken Sie die coolsten Trends für unterwegs. 4 Getty Images Seite 20 COVERSTORY GUTEN MORGEN, WIEN Während die City noch im Standby-Modus vor sich hinschlummert, sind andere längst auf den Beinen. Wir sprachen mit den Menschen, die die Nacht zum Tag machen. Seite 28 ENTLASTUNG IN THE CITY Noch heuer soll die Entscheidung über den Bau der neuen U5 fallen. Öffi-Stadträtin Renate Brauner im Talk. April 2014 Seite 50 PRÄVENTION GEGEN BLÖDSINN Mitarbeiter der Wiener Linien sorgen für Aufklärung bei Jugendlichen – nicht jeder Streich bleibt ohne Folgen. www.wien-mobil.at st o ck IHR PERSÖNLICHES PLUS Erlebnis LIFESTYLE UND MEHR Seite 54 GUT GESPART GEWINN SPIEL Nutzen Sie die Chance und sichern Sie sich ermäßigte Tarife bei vielen Partnern. Seite 44 UNTERIRDISCH ABGEDREHT Wien ist eine beliebte Kulisse für Filmemacher. Auch die Wiener Linien sind regelmäßig auf der Leinwand zu sehen. ink Vorteils-Club Seite 54 GUTSCHEINE Viele Rabatte und Aktionen exklusiv für Jahreskartenbesitzer und Kunden der Wiener Linien. Seite 42 GEWALT GEGEN MITARBEITER Oft sind Angestellte der Wiener Linien Übergriffen ausgesetzt. TEILNAHMEBEDINGUNGEN Durch die Teilnahme an unseren Gewinnspielen erklärt sich der Teilnehmer ausdrücklich damit einverstanden, dass Wien MOBIL die dazu erforderlichen Daten für den Zeitraum des Gewinnspiels speichert. Es steht dem Teilnehmer jederzeit frei, per Widerruf die Einwilligung aufzuheben und somit von der Teilnahme zurückzutreten. Wien MOBIL nutzt alle personenbezogenen Daten ausschließlich intern. Wir geben Ihre Daten nicht an Sponsoren, Partner oder Dritte weiter. Der Gewinner ist mit der Veröffentlichung seines Namens und Wohnortes einverstanden. Unter allen Einsendungen entscheidet das Los unter Gewährleistung des Zufallsprinzips. Eine Barauszahlung ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Für die Richtigkeit der angegebenen Adresse sind die Teilnehmer verantwortlich. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt ohne Gewähr. Die Teilnahme ist erst ab 18 Jahre (ausgenommen Fun4KidsGewinnspiel) möglich. Zur Teilnahme am Gewinnspiel ist unbedingt erforderlich, dass alle Angaben zur Person der Wahrheit entsprechen. Mitarbeiter von Wien MOBIL einschließlich deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Wien MOBIL kann einzelne Personen von der Teilnahme ausschließen, sofern berechtigte Gründe vorliegen. Diese sind z. B. Verstoß gegen die Teilnahmebedingungen, doppelte Teilnahme, unzulässige Beeinflussung des Gewinnspiels, Manipulation. In diesen Fällen kann gegebenenfalls der Gewinn nachträglich aberkannt und zurückgefordert werden. Bei unseren Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Th Seite 56 COOLE EVENTS Die Jahreskarte der Wiener Linien bringt Sie schnell und günstig zu zahlreichen Veranstaltungen zu vergünstigten Preisen. Seite 59 FAHRT DER LIEBE Frankreichs Hauptstadt ist ein pulsierender Treffpunkt der Kulturen. Aber auch die öffentlichen Verkehrsmittel versprühen dieses Flair. Seite 73 AUF DEM PLATTENTELLER Die Chill-out-Zone im Ohr. Seite 74 VON DER CITY ZUM HEURIGEN Augarten bis Donauinsel – das sind die Highlights entlang der 31er-Linie. GEWINN SPIELE Seite 66 KRAFT TANKEN IN DER NATUR Der Wienerwald ist das schönste Naherholungsgebiet der Wiener – zwei Routen im Porträt. Seite 70 IM ÖFFI-MUSEUM Die Geschichte der Wiener Linien lässt sich hier hautnah erleben. www.wien-mobil.at Seite 72 LESEREISE Spannende Lektüre für unterwegs. GEWINN SPIEL April 2014 Shutterstock KW.: FALKENSTEINER E. Pap, 1140 Wien K. Prinz, 1090 Wien M. Gremmel, 1030 Wien Aktuell Tupungato/Schutterstock Vorteils-Club Quer gedacht Hip Hop Open DIE GEWINNER DER FEBRUAR-AUSGABE – WIR GRATULIEREN HERZLICHST! Knigge Mobil Mirjam Reither Ombudsforum Seite 78 KINDERLEICHT Fakten, Tipps und Spaß für die kleinsten Fahrgäste. 5 Aktuell | Im Blickpunkt Im Blickpunkt 1 HEFT – 6 AUSG AUSGABEN – 3 OPTIONEN JETZT GRATISEXEMPLAR HOLEN EXEMPL Aktuell 2x JÄHRLICH BEKOMMEN ALLE JAHRESKARTENBESITZER DER WIENER LINIEN IHR PERSÖNLICH ADRESSIERTES Wien MOBIL FREI HAUS GELIEFERT. WEITERE 4x IM JAHR KÖNNEN ALLE KUNDEN DER WIENER LINIEN Wien MOBIL GANZ EINFACH ÜBER EINEN DER FOLGENDEN DREI WEGE KOSTENLOS BEZIEHEN*: R EISE-PIEL S GEW INN bonnenten A lle Neu-A unserem an en f nehm innspiel au Reise-Gew6 3 teil. Seite Seite 20 Seite 28 Seite 34 EINE STADT WACHT AUF – SO TICKT WIEN AM MORGEN DAS SIND DIE PLÄNE FÜR DIE KÜNFTIGE U5 NEUES ENTDECKEN – ZU BESUCH AM REUMANNPLATZ Coverstory Perfekt verbunden Menschen ABO Entweder Sie ABONNIEREN Wien MOBIL per Mail an abo@wien-mobil.at, unter der Telefonnummer 01/361 70 70-584 oder unter www.wien-mobil.at/abo und bekommen es druckfrisch und direkt in Ihren Briefkasten geliefert … | Aktuell 02 ENTNAHME News aus der mobilen Welt Im Blickpunkt … oder Sie entnehmen Wien MOBIL einem der rund 100 SPENDER, die in allen Wiener Linien-Infostellen, entlang der Badner Bahn sowie in Wipark-Garagen in ganz Wien aufgestellt sind … WAS WIEN UND DIE WELT BEWEGT. HOCHGESCHWINDIGKEITSZUG SORGT FÜR FURORE Eine japanische Institution feiert heuer ihren 50. Geburtstag, der Shinkansen. Bis heute ist es ein Vorzeigeprojekt des Landes. Ein Ausbau der bestehenden Strecke steht fix auf dem Programm. Es war 1964, als die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke der Welt zwischen den Städten Tokio und Osaka eröffnet wurde. Für die Umsetzung wurden 500 km Schiene, 18 km Brücken und 80 Tunnels gebaut. Der erste Shinkansen brachte damals eine Geschwindigkeit von 220 km/h auf die Schiene. Der Effekt: Statt sechs Stunden Fahrtzeit konnten die Städte in nur 3 Stunden 10 Minuten erreicht werden. Heute sind es sogar nur noch 2 Stunden 25 Minuten. Inzwischen ist die Shinkansen-Strecke auf fast 2.400 km ausgebaut und auf der schnellsten Teilstrecke dürfen 320 km/h gefahren werden. Das Tempo ist ein wichtiges Argument für die Betreiber. Denn in ein paar Jahren wird interne Konkurrenz in Form einer Magnetschwebebahn folgen – und die lockt mit einer Geschwindigkeit von 500 km/h. 2045 soll diese Bahn ebenfalls Tokio und Osaka verbinden – bei einer Reisezeit von 67 Minuten. Na dann, alles Gute zum Geburtstag! TRAFIK GRATIS 03 MIT DIESEN KUPONS ERHALTEN SIE DIE NÄCHSTEN AUSGABEN VON Wien MOBIL … oder Sie holen sich die nächste Ausgabe von Wien MOBIL – dem Mobilitätsmagazin der Wiener Stadtwerke mit unten stehendem Kupon gratis aus der TRAFIK. IN IHRER TRAFIK! BITTE HIER ABTRENNEN! JUNI 2014 Gültig ab 3. Juni 2014. Solange der Vorrat reicht. 6 AUSGABE AUGUST 2014 Gültig ab 5. August 2014. Solange der Vorrat reicht. AUSGABE DEZEMBER 2014 Gültig ab 1. Dezember 2014. Solange der Vorrat reicht. April 2014 * Wien MOBIL: wird 2 x pro Jahr als 32-seitiges Magazin an alle Jahreskartenbesitzer der Wiener Linien versendet und liegt 4 x im Jahr als 84-seitiges Magazin in Trafiken und Spendern auf oder wird per Abo direkt versandt. Haben Sie noch Fragen? Alle Infos zum Abo bekommen Sie unter Tel.: 01/361 70 70-584 oder www.wien-mobil.at/abo www.wien-mobil.at Getty Images AUSGABE www.wien-mobil.at April 2014 Der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen vor malerischer Kulisse, dem Fujiyama. 7 Aktuell | Im Blickpunkt fosterandpartners WIEN, SCHÖN WIE KEINE ANDERE EINE INTERNATIONALE STUDIE BESTÄTIGTE ERNEUT DIE HOHE LEBENSQUALITÄT IN WIEN. BESSER INFORMIERT Mit neuem Design und aktualisierten Funktionen punktet die Homepage der Wiener Linien: Übersichtskarten, Social-Media-Auftritte, aktuelle Infos über Verkehrsstörungen sind nur einige der Neuigkeiten. Bonus: Jahreskartenbesitzer können künftig ihre Daten online verwalten. Schauen Sie einfach vorbei: www.wienerlinien.at PID/Kronsteiner Mega-Projekt SkyCycle LONDON LENKT Wien er L in ien, T h in k st ock Die britische Hauptstadt setzt bei der Verkehrsplanung der Zukunft verstärkt auf das Fahrrad. In den kommenden Jahren ist daher eine Milliarde Euro für den Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur fix eingeplant. Damit aber nicht genug. Ein weiteres Projekt steht zumindest auf dem Papier schon in den Startlöchern: SkyCycle, eine Fahrradautobahn, die ganz London durchqueren soll und rund 12.000 Bikern pro Stunde Platz bietet. Insgesamt zehn Routen sollen die wichtigsten Punkte der Stadt verbinden. So ist Radeln nicht nur schneller, sondern auch sicherer. , e t u G s e l l A ing Tram Vienna R BEAMEN LEGT DIE ERDE LAHM av i a, Th in ks to ck DURCH DIE STADT GESTROMERT N Eine Vision ist am Ende: Eine neue Studie belegt, dass die Teleportation eines Menschen nicht nur Zukunftsmusik, sondern schlicht und einfach unmöglich ist. Seit Raumschiff Enterprise hegen wir die Hoffnung, uns künftig in Sekunden an einen anderen Ort beamen zu können. Keine Chance, sagt die University of Leicester. Eine einzige Zelle besteht aus 10 Milliarden Bits. Das Zerlegen des menschlichen Körpers würde also eine unvorstellbare Speicherkapazität erfordern. Hinzu kommt, dass die Datenübertragung mit einer Taktzahl von 30 GHz 350.000 Mal länger dauern würde, als das Universum besteht. Und: Würde man es schaffen, die Reise auf wenige tausend Jahre zu verkürzen, so wären die Energieressourcen der Welt in nur einer Sekunde verbraucht. U-BAHN-CHEF Endlich einmal selbst das Steuer in die Hand nehmen und für ordentlichen Personentransport in der City sorgen. Das ermöglicht das Spiel Mini Metro, bei dem ein U-Bahn-Netz geplant und mit strategisch richtigen Zügen Passagiere transportiert werden sollen. Muss eine Station wegen Überfüllung dicht machen, heißt es „Game Over“! Die bis dahin erfolgreich transportieren Fahrgäste ergeben die Punktezahl. Heuer soll das Spiel erscheinen, derzeit zu spielen ist es noch als Alphaversion auf: www.dinopoloclub.com/minimetro 8 EINE WIENER INSTITUTION FEIERT GEBURTSTAG: DIE VIENNA RING TRAM WIRD FÜNF! DIE STRASSENBAHN BRINGT WIENBESUCHER ZU DEN SCHÖNSTEN PLÄTZEN DER RINGSTRASSE. Blitzgelb und für jedermann ersichtlich dreht die Vienna Ring Tram genüsslich ihre Runden – vorbei an den schönsten Höhepunkten Wiens. Seit 1. April 2009 ist die Straßenbahn auf der Ringstraße unterwegs und hat seither 300.000 Fahrgäste transportiert. Alleine im vergangenen Jahr umrundete sie 5.800 Mal die Wiener Innenstadt – im Vergleich zu 2010 bedeutet das eine Fahrgaststeigerung von 60 Prozent. Während der Fahrt erfahren die Passagiere mittels LCD-Bildschirm und Kopfhörern alle Highlights zu Wiens schönster Prachtstraße. April 2014 www.wien-mobil.at Ein Testlauf in Singapur macht Lust auf eine Stadtrundfahrt: Navia, ein Elektro-Shuttle für acht Personen, stromert rein elektrisch, fahrerlos und 20 km/h schnell seine Passagiere durch die City. Zunächst läuft ein zweijähriger Testbetrieb auf einer vorgegebenen Strecke. Geht er gut aus, soll die Flotte erweitert werden. www.wien-mobil.at Devorah Sperber/Rex Features/picturedesk.com © Wiener Linien Dinosaur Polo Club Einmal mehr konnte Wien in der internationalen Studie des ConsultingUnternehmens Mercer seine Vorrangstellung in puncto Lebensqualität verteidigen. Auf den Plätzen folgen Zürich und Auckland. Beurteilt wurden in der Untersuchung etwa die „natürliche Umgebung“ oder auch der „öffentliche Dienst, Transport und Verkehr“. Mercer sieht die großen Pluspunkte von Wien vor allem bei der Wohnqualität und den öffentlichen Verkehrsmitteln. | Aktuell Im Blickpunkt April 2014 9 www.wienerlinien.at Im Blickpunkt | Aktuell Illustration: Kerstin Luttenfeldner/carolineseidler.com Aktuell | Im Blickpunkt Um 4216 Cafés und Restaurants. Worauf wartest Du noch? ngsformen ga E KOLUMN r nell erklä Sie kurven wieder einmal durch die Innenstadt und hoffen auf einen freien Parkplatz? Leider bleibt es viel zu oft nur bei der Hoffnung. Wer sich die Zeit und den Ärger sparen möchte, der greift am besten gleich zur WIPARK-App. Sie zeigt die nächst gelegene Garage an, zeigt die Tarife oder auch die maximale Durchfahrtshöhe. Die Applikation steht für Android wie für iPhone kostenlos zum Download zur Verfügung. Informationen auch unter: www.wipark.at 600.000 Jahreskarten verkauft MAGISCHE GRENZE ERREICHT Ende Jänner dieses Jahres näherte sich die Zahl der verkauften Jahreskarten der 600.000er-Marke – ein absolutes Allzeithoch. Gleichzeitig konnten 2013 rund 900 Millionen Fahrgäste verzeichnet werden, was dem zweithöchsten Wert in der Geschichte der Wiener Linien entspricht. Yvonne Rueff ist Inhaberin der gleichnamigen Tanzschule und Obfrau der Benefizveranstaltung „Dancer against Cancer“ 10 April 2014 Martin Patak „ZEIG MIR, WIE DU ISST …“ Wie man es auch angeht, dem Essen in der U-Bahn kann man sich nicht entziehen – und ich meine damit nicht nur die „Esser“. Schließlich leben wir ständig am Limit. Essen ist zwar wichtig, aber es verkommt immer mehr zum Lückenbüßer. Die Zeit, sich selbst etwas zu kochen, ist Luxus. Fast Food dominiert den Alltag. Und ist man gezwungen, zwischen Terminen zu essen, dann passiert das eben auch in den Öffis. Wie fühlen sich aber die „Mit-Esser“? Sie bekommen vom Biss in den Apfel die Spritzer direkt auf die Wange oder müssen der „Mundwaschmaschine“ zusehen, wie sie die zu kauenden Lebensmittel durchschleudert. Störfaktor Nummer eins aber ist meist der Geruch. Eine Leberkäsesemmel riecht nun mal, und zwar nicht nur in der Distanzzone des „Verspeisers“, sondern im ganzen Waggon. Schlimm ist auch, wenn Servietten am Boden, am Sitz oder im Vorbeigehen entsorgt werden. Auch nicht ideal: Süßspeisen, von Krapfen bis Riesenschnecken. Die daraus resultierenden pickigen Finger verteilen unliebsame Reste auf Sitzflächen und Anhaltemöglichkeiten. Unschön, wenn der Mitfahrer nicht weiß, in welchen „Pick“ er gerade gegriffen hat. Mal ehrlich: Essen in Öffis ist nicht appetitlich und zudem ungesund. Nehmen wir uns doch die Zeit! Alles und jedes wird im Stundenplan berücksichtigt, warum nicht auch unsere Gesundheit? Jeder Arzt wird bestätigen, dass man im Sitzen und in Ruhe essen, jeden Bissen kauen und nicht hinunterschlingen soll. Entschleunigung im Interesse der eigenen Gesundheit und nicht zuletzt im Interesse der Mitmenschen. MIT DER APP DER WIPARK-GARAGEN FINDEN SIE MIT NUR WENIGEN KLICKS IMMER EINEN FREIEN PLATZ. NEU GETAUFT k Yvonne Rueff k stoc GUTES BENEHMEN IN U-BAHN, BIM & CO VON: IMMER SCHNELL GEPARKT Th in KNIGGE MOBIL WIPARK t! sch HALTESTELLEN WURDEN VEREINHEITLICHT Es sorgt schon gelegentlich für Verwirrung, dass Haltestellen in unmittelbarer Umgebung unterschiedliche Namen haben. Im Umfeld der Börse wurde die Ungereimtheit nun beseitigt und alle Stationen wurden auf „Börse“ umbenannt. Gleiches gilt am Julius-Tandler-Platz: Der einheitliche Name für sämtliche Haltestellen ist nun „Franz-Josefs-Bahnhof S“. www.wien-mobil.at Wir sehen uns auf Facebook! www.facebook.com/wienerlinien www.wien-mobil.at April 2014 11 Aktuell | Im Blickpunkt | Aktuell n i b h c i , o l l Ha trufsäule! eine No zl kümme Kin rt Ine s Wiener Linien/Helmer Im Blickpunkt eg en SERIE si ch i um I e Anl hr EINE SPEZIELLE SCHULUNG IM RAHMEN DER ERSTE-HILFEKURSE DES ROTEN KREUZES WIRD DIE SICHERHEIT IN DEN WIENER ÖFFIS WEITER ERHÖHEN. Jeder kennt sie, aber kaum jemand hat sie je benutzt – die Notstopp- und Notrufsäulen der Wiener Linien. Natürlich sind diese nur im absoluten Notfall zu bedienen, ist dieser aber einmal eingetreten, reagieren die Menschen oft falsch. Viele haben Angst, die Sicherheitseinrichtungen zu benutzen. Eine Kooperation mit dem Wiener Roten Kreuz wird nun eine „Öffi-Schulung“ in die Erste-HilfeKurse bringen. Das Ziel: Das Training mit den Notrufsäulen soll sicherstellen, dass im Notfall rasch und richtig gehandelt wird. Für die Zukunft bedeutet das, dass jährlich rund 16.000 Erste-Hilfe-KursTeilnehmer darin geschult werden, wie Notruf und Zugnotstopp funktionieren und wann diese unbedingt betätigt werden sollten. OMBUDSFORUM MBUDSFORUM WENN IHNEN ETWAS AM HERZEN LIEGT, SCHREIBEN SIE UNS EINFACH: Wiener Linien, Ombudsforum, 3., Erdbergstraße 202 oder per E-Mail an ombudsforum@wien-mobil.at Die Wiener Linien bringen täglich rund 2,5 Millionen Menschen an ihr Ziel. Wie in allen Bereichen, in denen Menschen aufeinandertreffen, kann es auch hier zu kleineren wie größeren Meinungsverschiedenheiten kommen. Es gehört auch zu unserem Service, Diskrepanzen zu bereinigen und ein gutes Miteinander in den Wiener Linien zu garantieren. Helfen Sie uns, unser Service weiter zu verbessern, und schreiben Sie uns. 12 Bereits mehr als 270 Züge unserer 500 Straßenbahnen umfassenden Flotte sind Niederflur-Straßenbahnen, in die man bequem einsteigen kann. Jedes Jahr werden es rund 20 Züge mehr – die Umstellung einer so großen Flotte wie die der Wiener Linien dauert aber ihre Zeit. Schließlich hat Wien eines der größten Straßenbahnnetze der Welt. Fix ist jedenfalls: es werden immer mehr Niederflurzüge im Einsatz sein. Zu den unregelmäßigen Intervallen: Auch wir sind mit der Pünktlichkeit der Linie 2 nicht ganz zufrieden. Nach langen Verhandlungen wird nun ein Stau-Hotspot entschärft, der jeden Tag zu Verzögerungen führt: die Kreuzung Taborstraße – Obere Augartenstraße. Hier stauen sich oft Abbieger, die aus der Taborstraße in die Obere Augartenstraße abbiegen möchten – die Straßenbahn steckt mit im Auto-Stau. Nun sollen die Spuren getrennt werden, damit die Straßenbahn flotter vorankommt. April 2014 INFO-ANZEIGEN Heinz S. Ich erlaube mir in meinem und im Namen der betroffenen Anrainer bezüglich der Linie 2 Haltestelle Neulerchenfelder Straße/ Haberlgasse in 1160 Wien anzufragen. Da die Linie 2 durchgehend mit Azeigeständern versehen ist, verstehen wir nicht, wieso die betroffene Station (auch auf der Gegenseite) davon ausgenommen ist. Dieser Mangel führt oft zu unsinnigem Ärger insbesonders, wenn es durch Verkehrsbehinderungen zu endlosen Verzögerungen kommt. Man hat dann kaum Möglichkeiten , rechtzeitig auf andere Möglichkeiten auszuweichen. Unsere Info-Anzeigen sind streng nach den Fahrgastzahlen der Haltestellen aufgestellt, und nicht nach den Linien: Zuerst kommen die am stärksten frequentierten Haltestellen. Die Haltestelle Neulerchenfelder Straße/ Haberlgasse wird noch in diesem Jahr folgen, die Ortsverhandlung hat bereits stattgefunden. www.wien-mobil.at U6-Stationen werden renoviert OTTO WAGNER IN NEUEM GLANZ Man kann sie schon als ein Wahrzeichen der Stadt betrachten, die Otto-WagnerStationen entlang der U6. Durch eine Generalsanierung werden sie nun in neuem Glanz erstrahlen. Heuer wird begonnen, 2020 sollen alle Haltestellen erneuert sein. Rund 115 Jahre sind die U6-Stationen, die seinerzeit von Otto Wagner entworfen wurden, zwischenzeitlich alt. Im Sommer 2014 beginnt die Generalsanierung von insgesamt sieben Haltestellen. Den Anfang wird die Alser Straße machen. Während der Umbauarbeiten wird die Station für Fahrgäste aber weiterhin zugänglich und die Strecke durchgehend befahrbar sein. Wegen der Sanierungsarbeiten wird lediglich wechselweise ein Bahnsteig für mehrere Monate gesperrt. APA-Grafik Grundsätzlich sollten Ausstiegsund Einstiegshaltestelle nach wie vor getrennt sein. Gerade wenn der Bus wegen des Verkehrs etwas später dran ist, kann es aber sein, dass die LenkerInnen gleich ganz nach vorne fahren, um Zeit zu sparen. Wir werden die Rückmeldung zum Anlass nehmen, die Situation in den nächsten Wochen zu beobachten und zu schauen, ob am Ablauf noch etwas zu verbessern ist. Jedenfalls bitten wir die einsteigenden Fahrgäste, die anderen zuerst ungehindert aussteigen zu lassen. MEHR NIEDERFLURSTRASSENBAHNEN Marion D. Frau Marion D. wünscht sich zu stark frequentierten Zeiten kürzere Zugfolgen bei der Linie 2 sowie mehr Niederflur-Straßenbahnen für leichteres Ein- und Aussteigen. Illustration: Kerstin Luttenfeldner/carolineseidler.com ANREGUNG ZUM 68A Christine D. Nachdem die neue Buslinie in Betrieb ist, hier mein Vorschlag zur Verbesserung: Aus- und Einsteigstelle Reumannplatz. Bis jetzt war es so, dass der Bus 68A die Leute aussteigen ließ und dann erst zur Einstiegstelle vor fuhr. Jetzt findet beides bei der Einstiegstelle statt, was zu enormen Verzögerungen führt, da die Leute, die einsteigen wollen, die Aussteigenden behindern. Gestern wollte ich mit dem Bus 68B von der Filmteichstraße fahren. Leider ist dieser Bus total ausgefallen, der 68A ist dann um 10.40 Uhr gekommen. Mit der Bitte um Durchführung von Verbesserungsvorschlägen. www.wien-mobil.at April 2014 13 Aktuell | Im Blickpunkt Im Blickpunkt NUR NOCH VIER MINUTEN 105,5 Meter TIEF UNTER DER ERDE LIEGT DIE METRO-STATION „ARSENALNA“ IN KIEW. DAS IST REKORD. Johannes Zinner Seit Ende März dürfen sich Fahrgäste der Buslinie 94A an Schultagen von Montag bis Freitag im Zeitraum von 16 bis 19 Uhr über kürzere Intervalle freuen. Statt bisher alle zehn Minuten verkehren die Busse nunmehr alle 7,5 Minuten. Auch bei der Buslinie 72A wurden in der Früh und am späten Nachmittag zusätzliche Fahrten eingebaut. Illustrationen: Josephine Warfelmann/carolineseidler.com MEHR FAHRGÄSTE – DICHTERE INTERVALLE ENDE FEBRUAR NAHMEN DIE WIENER LINIEN DIE 800. FAHRGASTINFORMATIONSANZEIGE IN BETRIEB. SO WARTET ES SICH LEICHTER. DIE GELBEN SICHERHEITSLINIEN IN WIENS U-BAHNSTATIONEN HABEN IN SUMME EINE LÄNGE VON 23.920 Metern. Wiener Lokalbahnen klären auf Ein neuer Sicherheitsfolder der Badner Bahn informiert über Gefahrenstellen, die als Fahrgast oder Autofahrer oft übersehen werden. Anhand von konkreten Beispielen und Bildern soll darin auf Unachtsamkeit auf dem Bahnsteig und an Kreuzungen aufmerksam gemacht werden. Viele Unfälle können bei Beachtung leicht vermieden werden. Der Folder wird an den Kassastellen der Badner Bahn aufliegen und steht auf www.wlb.at zum Download bereit. DAS MIT 15 ZENTIMETERN WOHL LÄNGSTE BAHNTICKET DER WELT GIBT ES IN EINER KLEINEN STADT IN WALES. DENN DARAUF IST DER KOMPLETTE NAME DES ORTES AUFGEDRUCKT: „LLANFAIRPWLLGWYNGYLLGOGERYCHWYNRNDROBWLLANTYSILIOGOGOGOCH“. WIR WOLLEN IHNEN DIE MÜHE ERSPAREN … ES SIND stock 57 BUCHSTABEN Th in k . W L B, Johannes Zinner SICHER AUF DER SCHIENE Die Fahrgastinformation ist ein wichtiger Bereich, der von den Wiener Linien stetig ausgebaut wird. Dazu zählen auch die Fahrgastinformationsanzeigen, jene digitalen Tafeln, die Endstation und die Ankunftszeit anzeigen. Im Februar wurde die 800. dieser Anzeigen installiert, in den nächsten Jahren wird ihre Zahl an Bus- und Straßenbahnstationen auf mehr als 1.000 erhöht. Das System funktioniert einfach: Bordcomputer in den Fahrzeugen übermitteln alle 20 Sekunden per Datenfunk ihren aktuellen Standort an einen zentralen Rechner. So wird die Fahrtzeit bis zur nächsten Station errechnet und an die elektronischen Tafeln übermittelt. | Aktuell ZURÜCKTRETEN, BITTE! Die Mariahilfer Straße wird nach langem Hin und Her nun teilweise zur Fußgängerzone. Vor 35 Jahren sah es auf der beliebten Einkaufsstraße noch anders aus. Manfr 14 www.wien-mobil.at ed Hel mer Die schnelle Fahrgastinformation ist ein wichtiger Bestandteil für das Funktionieren der Wiener Linien. Dass dies auf schnellstem Wege geschieht, dafür sorgen 14.000 Lautsprecher alleine in den U-Bahn-Stationen. www.wien-mobil.at April 2014 33.421.323 KILOMETER Straßen gibt es auf der Welt. Das reicht, um 833 MAL den Äquator zu umrunden oder aber die halbe Strecke zum Mars zu asphaltieren. 15 Aktuell | Fotowettbewerb Fotowettbewerb | Fotowettbewerb GEWIN H A LT EN NSPIEL SIE W IE BILD FE N IM ST SIE EINUEND GEW INNE N VON DR S ON Y S EI Y S T EM K A M E R AS ! Unte Setzen Sie Wien in Szene! Mitmachen. Der Fotowettbewerb steht unter dem Motto „Das bewegte Wien“. Wer seine Bilder zum Thema bis 31. Oktober 2014 auf die Homepage www.wien-mobil.at hochlädt, hat die Chance eine von drei Systemkameras der Marke Sony zu gewinnen. Eine Jury wählt aus allen Fotos die drei besten. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Einige der Fotos werden bereits vorab im Heft abgebildet sein – das ist aber noch keine Garantie für einen Gewinn. Details zum Wettbewerb sowie sämtliche Teilnahmebestimmungen finden Sie ebenfalls auf unserer Internetseite unter www.wien-mobil.at Kl man n, aus Eger Johannes Th in ks Zi nner, tock (4 ) Infos zum unter ww Gewinnspiel finde w.wien-m obil.at. n Sie 1 UND SO WIRD’S GEMACHT … SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM SIEG DES FOTOWETTBEWERBS 2014 3 1 Holen Sie sich Inspirationen, überlegen Sie, wie Sie die Öffis richtig gut in Szene setzen können, oder erinnern Sie sich an Situationen, die Ihnen gefallen haben und mit Mobilität und Wien in Zusammenhang stehen. 2 Pirschen Sie durch die Stadt und suchen Sie diese Plätze auf. Wien ist verwinkelt, überraschend, innovativ. Wien hat so viel zu bieten – unter der Erde, auf der Erde, in der Luft. 3 Halten Sie die Momente im Bild fest. Bringen Sie das zum Ausdruck, was Ihnen an Wien gefällt, warum Wien für Sie eine mobile Stadt ist. 4 Laden Sie Ihre Fotos auf der Homepage www.wien-mobil.at hoch, sehen Sie sich die Fotos der anderen an, holen Sie sich neue Ideen. 5 Mit der richtigen Idee, einer guten Portion Können und ein wenig Glück sind genau Sie der Gewinner unseres Fotowettbewerbs. 2 Mach doch auch mit! weil ich mir hier aussuchen kann, wie ich mich wohlfühle. 4 t z t e J ! U E N Die la pura – meine wahl Angebote: 5 la pura – meine schönheit Verwöhnprogramm von Kopf bis Fuß. la pura – meine entspannung Mit Entspannungstraining zu mehr Ruhe. la pura – meine fitness Mit Hilfe eines Spezialistenteams zur Bestform. Wiener Linien/Manfred Helmer, Thinkstock U nsere Stadt ist voll von Motiven, voll Leben, voll Bewegung. Wir wollen diese außergewöhnlichen Locations, die besonderen Situationen und Momente präsentieren. Fangen Sie sie mit Ihrer Kamera ein und teilen Sie Ihre Bilder mit der ganzen Stadt. warum la pura? r dem suchen w Motto „DAS BEWEG ir die schö nsten Moti TE WIEN“ Aus allen ve d profession Einsendungen wä er Stadt. hlt eine elle Jury d ie drei b EINSENDE SCHLUSS esten Motive. IST D 31. OK TO BER 2014 ER . Nähere WAS HABEN WIEN UND MOBILITÄT GEMEINSAM? ZEIGEN SIE ES UNS UND GEWINNEN SIE BEI UNSEREM FOTOWETTBEWERB „DAS BEWEGTE WIEN“! Aktuell Buchen Sie jetzt unter: www.lapura.at oder +43 (0) 2985/2666-0 A-3571 Gars am Kamp, Hauptplatz 58 Im la pura women`s health resort kamptal, Österreichs erstem und einzigen Wohlfühl-Resort exklusiv für die Frau, werden auf Basis der Säulen Schönheit, Bewegung und Ernährung Frauen auf ihrem Weg zu mehr Vitalität und Wohlbefinden begleitet. 16 www.wien-mobil.at www.wien-mobil.at April 2014 17 Aktuell | Gadgets2Go Gadgets2Go | Aktuell GADGETS2GO DIE COOLSTEN TRENDS FÜR UNTERWEGS. 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WIR SPRACHEN MIT JENEN MENSCHEN, DIE SCHON LANGE AUF DEN BEINEN SIND, WENN DIE CITY NOCH IM STAND-BY-MODUS SANFT VOR SICH HINSCHLUMMERT. Eine Stadt wacht auf. Es ist die Ruhe vor dem Sturm, die jene Menschen genießen dürfen, die man auch als die frühen Vögel bezeichnen darf. Eine entspannte Stille liegt zwischen 3 und 5 Uhr morgens über der Stadt. Keine Hektik und kein Lärm begleiten unsere vier Frühaufsteher auf dem Weg in die Arbeit. Ein ganz spezieller Lohn für ihr frühes Aufstehen. Wenn sie schon in der Arbeit sind, beginnt sich Wien gerade erst zu räkeln. Rund 800.000 berufstätige Wiener schlagen – je nach Gemütslage und Tageszeit – genervt oder erholt auf ihren Wecker und starten in den Tag. Mit ihnen versuchen das rund 226.000 Schüler – ihre Laune ist gewohnheitsgemäß schlechter – und rund 200.000 Pendler aus dem Umland. Das Ziel ist aber von allen das gleiche: ein frisches Semmerl zum Frühstück, ein bisschen beschwingte Musik und die ersten Nachrichten aus dem Radio und dann ab in die Arbeit oder in die Schule. Ein erheblicher Teil tritt diesen alltäglichen Weg mit U-Bahn, Bim und Autobus an. In Summe sind es 2,5 Millionen Menschen, die von den Wiener Linien täglich befördert werden, die größten Spitzen verständlicherweise in der Früh und am Abend. Für das Unternehmen ist das jeden Tag aufs Neue eine enorme logistische Herausforderung. Ab 6 Uhr geht es los. Von nicht einmal 40.000 Fahrgästen zwischen 5 und 6 Uhr geht es sprungartig auf 100.000, um in der Stunde zwischen 22 UMFRAGE IST DAS FRÜHE AUFSTEHEN FÜR SIE EINE QUAL? 1 Sebastian Lederer (links) holt sich vor Dienstbeginn seine Anweisungen. 2 Fahrer bei den Wiener Linien ist Sebastian Lederers Traumberuf. Da lässt es sich auch um 4 Uhr morgens leicht lächeln. 3 Alles angetreten: die Flotte der Straßenbahnen am Bahnhof Favoriten. Stefan Joham (3), Wiener Linien/Manfred Helmer, Johannes Zinner E s ist ein Leben gegen den Strom. Und es ist nicht immer leicht. Dennoch haben sich zahlreiche Wienerinnen und Wiener bewusst für einen Beruf entschieden, der entgegen dem Rhythmus ihrer Verwandten und Freunde ist, ein Rhythmus, der die Nacht zum Tage macht. Ohne ihren Einsatz würde aber vieles nicht so reibungslos funktionieren, wie wir es gewohnt sind. Sie bereiten die City auf das vor, was sie zu Tagesbeginn erwarten wird – wildes Treiben. 2 | Aktuell 1 ENTSPANNT SERVET, 31 JAHRE Frühes Aufstehen macht mir eigentlich gar keine Probleme. Der Handywecker erledigt zuverlässig seinen Job und sorgt dafür, dass ich rechtzeitig aufstehen kann. Auch die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt passiert für mich eigentlich unbemerkt. Das Mobiltelefon holt sich die Daten automatisch, so bekomme ich davon eigentlich nicht wirklich viel mit. 3 VOLLER ENERGIE JOHANNA, 17 JAHRE Da ich sehr sportlich bin, habe ich kein Problem damit, auch mal früh aufzustehen. Egal ob es auf den Tennisplatz oder zum Laufen geht. Dadurch, dass es in den kommenden Monaten wieder hell in der Früh ist, fällt das frühe Aufstehen noch ein bisschen leichter. Auch die wärmere Jahreszeit trägt dazu bei, dass man mit mehr Motivation als im Winter außer Haus geht. Stefan Joham (2) 4 5 7 und 8 Uhr morgens den Höhepunkt von 180.000 Fahrgästen in Wiens Öffis zu erreichen. Da kann es auch schon einmal eng werden beim Ein- und Aussteigen. Dass genügend Garnituren auf der Strecke sind, die ohne große Verzögerungen jeden Passagier an sein Ziel befördern, ist Aufgabe der 8.400 Mitarbeiter der Wiener Linien. Einer von ihnen ist Straßenbahnfahrer Sebastian Lederer. April 2014 Widerstandsfähig. Es ist keine leichte Aufgabe, die der junge Bim-Pilot vor etwa einem Jahr angefangen hat. Nach der Ausbildung zum Installateur hat sich Sebastian Lederer doch dazu entschieden, bei den Wiener Linien als Fahrer zu beginnen. Eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut hat und mit klaren Worten quittiert: „Ich wollte schon immer etwas mit Schienenfahrzeugen machen. www.wien-mobil.at www.wien-mobil.at 4 Reges Treiben: Die meisten Fahrgäste zählen die Wiener Linien in den Morgenstunden zwischen 7 und 8 Uhr. 5 4.41 Uhr – der 25er verlässt die Remise in Kagran und startet in die noch schlafende Stadt. 23 Aktuell | Coverstory Coverstory | Aktuell STATISTIK TRANSPORTLEISTUNG DER WIENER U-BAHN IM TAGESVERLAUF Fahrgäste pro Stunde im Gesamtnetz, Hochrechnung (Fahrgäste pro Stunde in Tausend) 180.000 160.000 140.000 6 120.000 100.000 8 UMFRAGE 80.000 IST DAS FRÜHE AUFSTEHEN FÜR SIE EINE QUAL? 60.000 7 20.000 0 05:00 – 05:59 06:00 – 06:59 07:00 – 07:59 08:00 – 08:59 09:00 – 09:59 10:00 – 10:59 11:00 – 11:59 12:00 – 12:59 13:00 – 13:59 14:00 – 14:59 15:00 – 15:59 16:00 – 16:59 17:00 – 17:59 18:00 – 18:59 19:00 – 19:59 20:00 – 20:59 21:00 – 21:59 22:00 – 22:59 23:00 – 23:59 Johannes Zinner Die U-Bahn ist die wichtigste und schnellste Verbindung in der City. » Es ist ein ganz besonderes Gefühl, frühmorgens der Erste auf den Straßen zu sein, wenn die Sonne aufgeht und die Stadt langsam aufwacht. « Sebastian Lederer, Straßenbahnfahrer der Wiener Linien 24 April 2014 Ursprünglich war es mein Wunsch, eine U-Bahn zu fahren, aber in der Bim ist es um vieles abwechslungsreicher. Hier habe ich Menschen, Autoverkehr, die Stadt lebt einfach. Das ist mein Traumberuf.“ Dass er sich jede Woche auf einen neuen Dienstplan einstellen muss, der eben auch Dienstantritte um 4 Uhr beinhaltet, stört ihn keineswegs. „Ich bin extrem widerstandsfähig. Für mich macht es keinen großen Unterschied, ob ich um 3 Uhr aufstehe oder erst um 6 Uhr. Meine Familie hat sich zwischenzeitlich auch an die ständig wechselnden Schichten gewöhnt“, erzählt der 23-Jährige. Bewusst ist er sich auch, dass seine Arbeit mehr Verantwortung mit sich bringt als der Installateursberuf. Täglich chauffiert er mehrere tausend Menschen an ihr Wunschziel, ist verantwortlich für deren Sicherheit. Daher gilt vor Fahrtantritt auch die Devise: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Sebastian Lederer checkt alle Türen, Entwerter, Lichtschranken auf Funktionstüchtigkeit. Ist alles in Ordnung, geht es www.wien-mobil.at 6 Rudolf Brauchard checkt mehrmals die eingegangenen Mails … 7 … sieht bei seinem Team nach dem Rechten, … 8 … und zaubert mit seiner Mannschaft die köstlichsten Backwaren, die man sich zum Morgenkaffee wünschen kann. 9 Bis zu 80 verschiedene Produkte stellt Rudolf Brauchard täglich her. UMSTELLUNG ERNEST, 66 JAHRE Es kommt darauf an, wann man aufstehen muss. Gerade jetzt, wo wieder einmal die Umstellung von der Winter- auf die Sommerzeit ansteht, merke ich den Unterschied in der Früh schon stark. Es ist so wie beim Jetlag nach einem Langstreckenflug. Das spüre ich schon für ein paar Tage. Aber nicht nur für die Menschen ist es anstrengend, sondern auch für die Tiere. 9 hinaus auf die Piste. „Es ist ein ganz besonderes Gefühl, frühmorgens der Erste auf den Straßen zu sein – vor allem im Sommer, wenn die Sonne aufgeht und die Stadt langsam aufwacht“, schwärmt er. Sebastian Lederer startet entweder am Bahnhof Kagran, Floridsdorf oder Brigittenau. Heute ist die 25er-Strecke dran – seine Lieblingsstrecke, wie er uns gesteht, bevor er mit seiner Bim zwischen den Häuserfronten verschwindet. www.wien-mobil.at Stefan Joham (4) Quelle: Wiener Linien 40.000 Garantiert frisch. Schon lange bevor die erste Bim ihre Remise verlässt, ist Rudolf Brauchard auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle im 22. Bezirk. Er ist Backstubenleiter der Bäckerei Ströck. Sein Wecker startet den Tag auf unsanfte Weise um 1 Uhr morgens. Staufreien Zeiten und routinierten Handgriffen sei es gedankt, steht Rudolf Brauchard eine halbe Stunde später bereits in seinem Büro und checkt bei einer ersten Tasse Kaffee seine Mails. April 2014 FRÜHAUFSTEHER PHILIPP, 17 JAHRE Ich habe mit dem frühen Aufstehen am Morgen überhaupt kein Problem. Man kann mich wohl als Frühaufsteher im wahrsten Sinn des Wortes bezeichnen. Dabei macht es für mich auch keinen Unterschied, ob es jetzt Frühling, Sommer, Herbst oder Winter ist. Ich bin schon nach Morgengrauen bestens aufgelegt und motiviert, in den Tag zu starten. Stefan Joham (2) 25 Aktuell | Coverstory Coverstory SCHLAFSTATISTIK » Es gibt kein Geheimrezept zum frühen Aufstehen. 90 muss PROZENT Da man einfach durch. « IN EINEM LEBEN SCHLAFEN WIR 24 JAHRE UND 5 MONATE. ABER WARUM WIR ÜBERHAUPT SCHLAFEN, IST WISSENSCHAFTLICH NICHT GEKLÄRT – HIER EIN PAAR ZAHLEN UND FAKTEN. Fast liegen vor Mitternacht in den Federn. Der Durchschnittsösterreicher dreht um 22.30 Uhr das Licht ab. Im Durchschnitt schlafen wir wochentags 8,5 STUNDEN und am Wochenende 9 STUNDEN. René Preinreich, Müllaufleger der MA48 Lisa Hotwagner hat ihren Traumberuf beim Ö3-Wecker gefunden. Selbst das frühe Aufstehen kann ihr die Laune nicht verderben. Seine Kollegen waren nämlich in der Zwischenzeit nicht untätig. Die Schichten laufen fast 24 Stunden durch. Der routinierte Bäcker ist für den reibungslosen Ablauf verantwortlich. Schichtende ist gegen 11 Uhr. Seine Familie hat sich an seinen ungewöhnlichen Rhythmus längst gewöhnt. „Meine Frau hat selbst lange Zeit als Konditorin bei Ströck gearbeitet, sie weiß, wie es hier zugeht. Aber ich hatte natürlich auch Glück. Zu diesem Beruf muss man wirklich einen Partner finden, der sich auf diese Situation gut einstellen kann“, erklärt uns Rudolf Brauchard. Über die Jahre hat sich die Familie aber einen Tagesablauf angewöhnt, der für alle zufriedenstellend ist. Rudolf Brauchard legt sich meist zweimal aufs Ohr. Einmal gegen 13 Uhr für etwa vier Stunden und dann erst wieder gegen 21 Uhr. So hat er einige Stunden, die er fit mit Frau und Kindern verbringen kann. Nach 36 Jahren als Bäcker und 28 Jahren in der Bäckerei Ströck hat der geborene Steirer nicht nur seinen Traumberuf in einem sympathischen Familienbetrieb gefunden, sondern weiß auch bestens, wie sich der Tag optimal nutzen lässt. Morgendliche Unterhaltung. Für viele Menschen ist er frühmorgens bei Kipferl und Kaffee die unverzichtbare Begleitung für den Start in den Tag: der sanfte Weckruf ihres Lieblingsmoderators im Radio. Eine der Moderatoren ist Lisa Hotwagner, die gemeinsam mit Robert Kratky Wien und ganz Österreich in den Tag begleitet – mit erstaunlich guter Laune, Morgen für Morgen. Um 3 Uhr läutet der Wecker, um 4 Uhr geht es los. Zu Hause gibt es noch ein „gscheites“ Müsli und eine Banane, im Studio eine belebende Tasse Tee. 26 50 PROZENT der Österreicher klagen über Durchschlafprobleme. 41 PROZENT schlafen schlecht ein, 25 PROZENT Der Saubermann. Eine Stunde später, so gegen 4 Uhr, läutet der Wecker bei René Preinreich. Der Wiener steht seit 20 Jahren bei Wind und Wetter für ein sauberes Wien auf den Straßen. Er ist Müllaufleger bei der MA 48, startet um 5.30 Uhr seinen Dienst und entleert Tag für Tag zwischen 700 und 800 Restmüllbehälter im 2. und 20. Bezirk, was einem Gesamtgewicht von bis zu 12.000 kg Müll entspricht. Das ist Schwerstarbeit, stehen die Container doch nicht praktisch auf der Straße, sondern teilweise in unwegsamen Innenhöfen, Kellern und Stiegenhäusern. René Preinreich sieht es gelassen: „Wer früh anfängt, darf auch früh wieder nach Hause.“ Auch die Wetterproblematik sieht der Wiener pragmatisch: „Es ist schon gelegentlich frisch hinten am Fahrzeug, aber daran gewöhnt man sich. Die Kleidung hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Wer sich warm anzieht, friert auch nicht“, erzählt er mit einem verschmitzten Lächeln. Auf ein Morgenritual verzichtet er, da muss man eben durch – es gibt keine Geheimrezepte für ein entspanntes Aufstehen, ist er überzeugt. Ins Bett geht es gegen 23 Uhr, Dienstschluss ist um 14.30 Uhr. Und dann freut sich René Preinreich, am Nachmittag noch etwas Zeit für Familie und Freunde zu haben. haben Schlafstörungen. 10 Insgesamt gibt es 5 SCHLAFPHASEN . Während wir schlafen sind wir in etwa 20–25 PROZENT des Schlafs in der sogenannten REM-Phase (REM, engl. Rapid Eye Movement – Traumphase) und 20 PROZENT im Tiefschlaf. Im Alter von 11 30 JAHREN schnarchen 30 PROZENT der Männer und nur 10 PROZENT 12 10 Der frühe Vogel fängt den Wurm. Gegen 5.30 Uhr starten die Müllaufleger der MA 48. 11 Schwerstarbeit: René Preinreich und seine Kollegen sammeln bis zu 12 Tonnen Müll täglich. 12 Gemeinsam halten sie den 2. und den 20. Bezirk sauber. der Frauen und im Alter von 60 JAHREN „sägen“ 60 PROZENT der Männer und 40 PROZENT Stefan Joham (3) Stefan Joham MACHEN SIE SICH ABER KEINE SORGEN, FALLS SIE AUF DIESE ANZAHL AN SCHLAFSTUNDEN NICHT KOMMEN, DENN ZWISCHEN 4 UND 12 STUNDEN SCHLAF GELTEN ALS NORMAL. Ihr Geheimrezept: „Ich habe keines. Ich mache meinen Job einfach gerne, also steige ich auch gerne aus dem Bett. Ich freue mich jeden Tag aufs Neue auf das Team und die Arbeit.“ Täglich hören 1,5 Millionen Menschen, welche lustigen und interessanten Geschichten Lisa und das „Wecker“-Team wieder zu vermelden haben. Und hört man ihnen zu, glaubt man ihr sofort, dass die Menschen hinter diesen Mikros einfach Spaß haben. Spannend wird der Job auch dadurch, dass die Themen so vielfältig sind wie das Leben selbst. Lisa: „Ich kann hier sämtliche meiner Ideen einbringen und darüber berichten. Wo hat man diese Möglichkeit schon? Jeder Tag ist anders. Und dazu gibt es auch noch geile Musik.“ Die Musik ist der gebürtigen Burgenländerin besonders wichtig. Hat sie doch ein Musikgymnasium besucht und sogar eine Musical-Ausbildung begonnen. Nach dem Ö3-Wecker geht es ab ins Bett? Leider nein! Die Arbeit ist für Lisa Hotwagner noch lange nicht vorbei. Tageszeitungen und Magazine gehören durchgeackert, damit sie stets auf dem Laufenden ist, das Programm des nächsten Tages gehört mit dem Team bereits besprochen. In Summe sind es etwa 15 Personen, die sich um den reibungslosen Ablauf der Sendung kümmern. Ins Bett geht es erst um 18 Uhr. Das Schlimmste an dem Job: „Es ist ein Leben light. Denn wenn andere sich abends auf ein Bier treffen, geht es für mich ab in die Federn.“ Da ist es ein Glück, dass sich Lisa alle zwei Wochen mit ihrer Kollegin Sandra König abwechselt. Nichtsdestotrotz: „Dieses Opfer bringe ich gerne für meinen Traumjob.“ | Aktuell der Frauen. NA DANN – GUTE NACHT! www.wien-mobil.at www.wien-mobil.at April 2014 27 Aktuell | Reportage Reportage | Aktuell INFO MASTERPLAN VERKEHR 2003: DAS LINIENKREUZ U2/U5 Die neue U5 wird eine Verlängerung der bestehenden U2. Die U2 wiederum verlässt ihre gewohnte Route bei der Station Rathaus und fährt künftig in Richtung Matzleinsdorfer Platz. Eine neue Linie für Wien? Wiener Linien/Thomas Jantzen (2) Entlastung in the City Der U-Bahn-Bau geht nicht von heute auf morgen. Pläne für eine Linie U5 sind schon seit zehn Jahren im Umlauf. DIE PLÄNE FÜR DAS U-BAHN-NETZ DER ZUKUNFT LIEGEN SCHON LANGE IN DEN SCHUBLADEN. WIE GEHT ES MIT DEM U-BAHN-BAU WEITER? 28 April 2014 www.wien-mobil.at W ien ist beliebt und diese Sympathie für die Stadt äußert sich rein statistisch betrachtet vor allem in der Einwohnerzahl. Während 2013 rund 1,7 Millionen Menschen in der Bundeshauptstadt lebten, werden es im Jahr 2030 bereits mehr www.wien-mobil.at als 2 Millionen sein. Hinzu kommt das Umland Wiens, das sich ebenfalls immer größerer Beliebtheit erfreut, und so immer neue und wachsende Pendlerströme erzeugt. Die logische Konsequenz daraus: Mit der Einwohnerzahl steigt automatisch auch die Zahl derer, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Wien und in Wien unterwegs sind. Komfort erhalten. Schon heute ist im Wiener Öffi-Netz viel los. Erst im Herbst wurden die Intervalle auf fast allen U-BahnLinien verdichtet, die U6 folgt nächsten Herbst. Dann machen nagelneue zusätzliche U6-Züge die Verdichtung der Zugsfolgen auf 2,5 Minuten in der Morgenspitze möglich – damit werden 20 Prozent mehr Plätze als bisher bereitgestellt. Auch beim Bus reagieren die Wiener Linien auf die April 2014 Beim Bau muss auch darauf geachtet werden, was der Bevölkerung innerhalb einer bestimmten Zeit an Baustellen zumutbar ist. steigende Nachfrage und kaufen mehr Gelenkbusse, die um die Hälfte mehr Plätze bieten als ihre „kurzen“ Kollegen. Doch was muss langfristig getan werden, damit 2030 mehr als 200.000 neue WienerInnen auf die Öffis setzen? An manchen Linien nähert sich die Auslastung mittelfristig dem Maximum. So ist auf der U6 keine weitere Intervallverdichtung möglich, ohne extrem kostspielige Umbauten an der Strecke durch29 Aktuell | Reportage Reportage | Aktuell Interview mit dem Verkehrsexperten am Österreichischen Institut für Raumplanung REINHOLD DEUSSNER Wien : Herr Deussner, auf welches Verkehrsmittel soll die wachsende Stadt Wien setzen? Reinhold Deussner: U-Bahn oder Straßenbahn als jeweils einzige Lösung für Wien zu erklären, macht keinen Sinn. Die Vor- und Nachteile der Systeme U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn müssen an ihrem konkreten Beitrag zur Lösung der Probleme gemessen werden. Die Erfolgsstory der Öffis in Wien gründet darauf, dass Wien konsequent die U-Bahn ausgebaut hat, und gleichzeitig eines der größten Straßenbahnnetze der Welt beibehalten hat. Was bedeutet das für die Zukunft? Wie die bisherigen Studien zeigen, schneidet dabei ein maßvoller weiterer U-Bahn-Ausbau zusammen mit der Attraktivierung der S-Bahn und mehreren Straßenbahnprojekten am besten ab. Der Erfolg der U-Bahn ist bei allen U-Bahn-Verlängerungen sichtbar geworden. Zuletzt im 22. Bezirk, wo nach Fertigstellung der U2-Verlängerung der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb nur eines Jahres von 28 % auf 34 % stieg und die Fahrgastzahlen der Öffis um ein Fünftel zunahmen. ÜBERBLICK NETZAUSBAU IN WIEN Gerade eröffnet: Die U2-Verlängerung in die künftige Seestadt Aspern und die neue 26er-Trasse zwischen Kagraner Platz und Hausfeldstraße sind seit Oktober 2013 in Betrieb. Im Bau: Gerade auf Hochtouren läuft der Bau der U1-Verlängerung vom Reumannplatz über die Per-AlbinHansson-Siedlung zur Therme Wien. Was passiert, wenn man gar nichts tut? Dann fallen die Öffis ihrem eigenen Erfolg zum Opfer: sinkende Attraktivität durch Überlastung. 30 und U5 wären für die weitere Zukunft Erweiterungen möglich: Die U5 könnte über den Gürtel weiter zum Elterleinplatz nach Hernals fahren, eine U2-Verlängerung südlich vom Matzleinsdorfer Platz unter anderem den Wienerberg anbinden. Entlastung im City-Netz. Im Gegensatz zu den bisherigen U-BahnErweiterungen würde das Linienkreuz weniger neue Gebiete an das U-BahnNetz anschließen, als das innerstädtische Verkehrsnetz entlasten, in dem es langfristig eng wird. Die neuen U-Bahn-Tunnel würden vor allem einen Bypass für die U6 und den Öffi-Knoten Meidling bedeuten. Fahrgäste, die im Bereich Neubaugasse – Pilgramgasse derzeit auf 13A und 14A angewiesen sind, würden von der neuen Linie ebenso profitieren wie Studierende und Uni-Mitarbeiter aus dem Alten AKH, das mit der U5 einen direkten U-Bahn-Anschluss erhalten würde. April 2014 Alternative Bim und Bus. Immer wieder werden auch neue innerstädtische Straßenbahn-Linien ins Spiel gebracht. Auf stark belasteten Korridoren wie am oder beim Gürtel wird das aber schwierig: Während in einen regulären U-Bahn-Zug bis zu 900 Personen passen, hat eine moderne Niederflur-Straßenbahn maximal Platz für 200 Menschen – und auch die Fahrzeiten sind bei der Bim natürlich länger. „Wien hat das fünftgrößte Straßenbahnnetz der Welt, die Straßenbahn und auch der Bus sind wichtig. Wie ein Baum aber nicht nur Äste und Zweige, sondern auch einen starken Stamm braucht, braucht ein Verkehrsnetz neben der Feinverteilung mit Bus und Bim auch die U-Bahn als Rückgrat“, erklärt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. Straßenbahn-Erweiterungen seien als Querverbindungen am Stadtrand sinnvoller: so wie der 26er, der in der Donaustadt viele Wohngebiete und das Donauzentrum miteinander und mit U1, www.wien-mobil.at U2 und U6 verbindet und dabei – dank eigenem Gleiskörper – auch flott vorankommt. Der Ausbau von Busspuren und eigenen Gleiskörpern für die Bim und auf die Öffis abgestimmte Ampelschaltungen sind dafür natürlich auch notwendig. Intensive Verhandlungen. Die Kosten des U-Bahn-Baus werden traditionell zur Hälfte vom Land Wien und vom Bund getragen. Fix ist der Bau von U2/U5 noch nicht – allgemeine TrassenÜberlegungen und Verhandlungen auf politischer Ebene laufen aber bereits. Auch die für die Wiener Linien zuständige Stadträtin, Renate Brauner, hat sich für den Bau der U5 ausgesprochen. Wenn die Stadtregierung den Bau beschließt und die Finanzierung steht, könnte Mitte 2018 mit dem Bau der ersten Teilstücke begonnen werden – wie bei der U3 in den 90er Jahren würden auch U2/U5 schrittweise eröffnet werden. www.wien-mobil.at Johannes Zinner (3) öir zuführen. Auch Linien wie die 43erStraßenbahn können kaum noch verdichtet werden. Eine immer wieder ins Spiel gebrachte Ausbau-Variante könnte Abhilfe schaffen: Das sogenannte „Linienkreuz“ U2/ U5 wurde bereits im Masterplan Verkehr 2003 als langfristige Ausbau-Option genannt. Nach dem Konzept erhält die U2 von der Seestadt kommend ab der Station Rathaus eine neue Route: mit den Stationen Neubaugasse, Pilgramgasse und Matzleinsdorfer Platz ergibt sich eine neue Nord-Süd-Querung der Stadt. Pendler aus dem Süden können am Matzleinsdorfer Platz von der S-Bahn in die neue U2 umsteigen und damit direkt zur Mariahilfer Straße, zum Rathaus oder zum Schottentor gelangen. Auf den Gleisen der jetzigen U2 zwischen der Station Rathaus und Karlsplatz wird die neue U5 fahren, die anfangs bis zum Alten AKH führen könnte. An den Enden von U2 Der Bau der Linie U5 würde eine breite Entlastung anderer Verkehrsmittel bedeuten – darunter allen voran die U6, aber auch des Autobusses 13A und der Straßenbahnlinie 43. April 2014 31 Aktuell | Interview Interview „Die Qualität muss weiter steigen“ ÖFFI-STADTRÄTIN RENATE BRAUNER GIBT AUSKUNFT ÜBER DEN STELLENWERT DER ÖFFIS IN WIEN UND NIMMT ZU DEN VERHANDLUNGEN UM DIE U5 STELLUNG. D ass Wien auf die starke Bevölkerungszunahme in der Stadt auch in puncto öffentlicher Verkehr zeitnah wird reagieren müssen, steht außer Frage. Für die Politik hat derzeit der Bau der Linie U5 in der Liste der strategischen Pläne die Nase vorne. Öffi-Stadträtin Renate Brauner erklärt im Interview, warum eine neue U-Bahn Priorität hat, welche Schritte als nächstes geplant sind und wie das Projekt trotz Zeiten finanzieller Engpässe realisiert werden soll. Wien : Frau Stadträtin Brauner, die Stadt Wien investiert laufend in den öffentlichen Verkehr und den Ausbau der U-Bahnen. Welche Bedeutung hat die U-Bahn für Wien? Renate Brauner: Die U-Bahn ist das Massenverkehrsmittel der Stadt, die U-Bahnen sind die Lebensadern der Stadt und haben einen ganz besonderen Stellenwert. Wenn ich mich zum Beispiel an den Prater in meiner Jugend erinnere, dann ist dieses Gebiet nicht mehr mit dem aktuellen Zustand zu vergleichen. Seit die U-Bahn dort fährt, hat sich vieles entwickelt. Wohnungen, Betriebe, Hotels, die Messe, die Wirtschaftsuniversität – die U2 hat also die Stadtentwicklung nach sich gezogen. Meine These ist: Ohne die U2 würde es das alles nicht geben. Die große Herausforderung für die Zukunft ist es aber, eine intelligente Verknüpfung aller öffentlichen 32 April 2014 www.wien-mobil.at Wie sehen Sie die Zukunft der Straßenbahn? In vielen Städten wurden die Straßenbahnen aufgegeben, in Wien würden wir das nie machen. Wenn man einen Blick auf das Gebiet jenseits der Donau wirft, wo sich einer der am schnellsten wachsenden Teile der Stadt befindet, haben wir die Straßenbahnen verbessert, zum Teil sogar neu errichtet. Man denke an die Linien 25 und 26, die seit dem Vorjahr ein zusätzliches wichtiges Angebot im Wiener Linien-Netz darstellen. Seit Jahren liegen Pläne für den Bau einer U5 in der Lade. Wird es jetzt ernst? Bei Planung und Bau einer U-Bahn-Linie gibt es viele kleine Schritte. Die Überlegung, in den Achsen Richtung Hernals und Matzleinsdorfer Platz etwas zu tun, gibt es ja seit dem Verkehrs-Masterplan 2003. Pläne müssen eben auch immer wieder adaptiert werden. Meines Erachtens hat nun die U5 Priorität. Wir haben mit der aktuellen Stadtentwicklung auch gute Argumente dafür. Man betrachte nur die ständig steigenden Zahlen im Pendlerverkehr oder absolviere eine Fahrt mit der U6 in der Hauptverkehrszeit – dann wird klar, dass eine Entlastung einfach notwendig ist. Wo würde die U5 nach ihrer Realisierung verlaufen? Die Idee der U5 ist, dass man die Querung durch Wien, die jetzt schon sehr stark frequentiert ist, nämlich jene vom Zentrum in Richtung Süden, entlastet. Dass man den, wie wir alle wissen, sehr dichten 13A, aber auch die sehr dichte Linie U6 entlastet. Wir sind eigentlich ein Opfer unseres eigenen Erfolgs. Wir haben es geschafft, dass immer mehr Pendler in öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und mit Bahn oder Bus in die Stadt kommen. Diese Menschen müssen aber auch in der Stadt weitertransportiert werden. Und deshalb möchten wir mit dem www.wien-mobil.at Linienkreuz U2/U5 eine zusätzliche Alternative zu den Knotenpunkten in Meidling und beim Hauptbahnhof bieten, welche die Fahrgäste massentauglich in und durch die Stadt bringt. Die geänderte U2 soll also in ihrer ersten Phase quer durch die Stadt bis zum Matzleinsdorfer Platz führen, später soll die U5 nach Hernals und die U2 eventuell nach Liesing verlängert werden. Aber das ist noch Zukunftsmusik, jetzt geht es einmal um das erste Stück zwischen Rathaus und Matzleinsdorfer Platz. Was sind jetzt die nächsten Schritte? Eine U-Bahn wird immer in mehreren Abschnitten gebaut. Man muss sich ja einmal vor Augen halten, was eine U-Bahn kostet. Wenn wir über U-Bahn-Investitionen reden, dann reden wir von hunderten von Millionen. Die aktuelle Ausbaustufe der U1 zwischen Reumannplatz und Oberlaa kostet zum Beispiel rund 700 Millionen Euro – das ist viel Geld. Das ist meiner Meinung nach aber sehr gut investiertes Geld, da allein dieser Bauabschnitt tausende von Arbeitsplätzen in der Baubranche sichert – und zwar weit über die Grenzen Wiens hinaus. Das rechtfertigt unter anderem auch, dass sich der Bund finanziell am U-Bahn-Bau in Wien beteiligt. Aber es stehen diesen Investitionen in den öffentlichen Verkehr auch Werte gegenüber, die wiederum, wie das Beispiel der U2 zeigt, andere Werte generieren. Meine Position ist klar: Ich glaube, dass die U5 für Wien wichtig ist und ich möchte, dass die U5 gebaut wird. Ich halte das für eine gute Investition. Ich glaube, dass das für die Wienerinnen und Wiener eine wichtige Entscheidung ist, aber es ist eine Entscheidung, die man gemeinsam mit allen Beteiligten treffen muss. Kann sich Wien die U5 überhaupt leisten? Ja, denn für die vierte Ausbaustufe der U-Bahnen sind bereits Mittel vorgesehen und die könnte man anstatt für eine Verlängerung der U2 für den Bau der neuen U5 verwenden. Wir müssen dies aber erst mit allen Beteiligten besprechen. Der gesamte U-Bahn-Bau ist eine große Finanzierungsanstrengung, noch dazu weil es in Wien ja nicht ausschließlich um den U-Bahn-Bau geht. Es geht auch um Verbesserungen bei den Straßenbahnen, bei den Bussen und der allgemeinen Qualität – ich sehe das als Gesamtpaket für die Wiener Linien. Die Qualität muss weiter steigen und das Angebot muss immer größer werden – es darf keinen Stillstand geben. Deshalb soll es auch die neue U5 geben. Wir wollen noch mehr erreichen, wollen die Fahrgastzahlen weiter steigern. Wir haben jetzt schon einen Anteil von 39 Prozent bei den Wegen, aber wir müssen und wollen noch besser werden, deswegen müssen wir weiter in Qualität und in das Angebot investieren. Severin Wurnig (2) Neuer Ausbauplan Verkehrsmittel zu schaffen. Wien ist eine der wenigen Städte, die massiv die U-Bahn ausbaut und gleichzeitig auch laufend das Oberflächen-Netz sowie die Qualität verbessert. Darauf bin ich sehr stolz. In Zeiten bescheidener finanzieller Mittel ist das nicht einfach. Doch die Investitionen in den öffentlichen Verkehr sind nachhaltige Investitionen und sie sind auch wirtschaftspolitisch sinnvoll. | Aktuell » Ich glaube, dass die U5 für Wien wichtig ist. Ich halte den Bau für eine gute Investition!« Renate Brauner, Stadträtin für die Wiener Stadtwerke April 2014 33 Aktuell | Menschen SE Menschen AS TR S UN DR GU KEPLERPLATZ 14A 14A SE S RA ST N RU UD E G GEMÜSE D FEL NE SE VIKTORADLERPLATZ E WIELANDPARK SS GA CH LA ER TIPP TIPP RN IT E GA DL SS R VO FA GA E SS R ST EN E SE AS RESTAURANT G. OR ST 6 14A FER R NE PER HE ER E SS GA H AC RL R NE PER E SS GA FER OR ST SE AS TR TIPP S LEN EL 67 QU U1 6 67 68A 68B REUMANNPLATZ 66A 67A 70A E TIPP IT R VO FA GA US E SS RA ST MB LU 67 EN CO C BU U RE SS GA N HE TZ LA NP N MA E SS REUMANNPLATZ GA OF NH TE RO E SS 65A 7A TZ LA NP N MA U RE Zu Besuch am Reumannplatz Servus bei uns in Favoriten! FEURIGE KEBABS, DENKMALGESCHÜTZTE GEBÄUDE UND ZIEMLICH BUNTE DREHMOMENTE: WIR WAREN VOR ORT IN WIENS GRÖSSTEM BEZIRK. 34 April 2014 www.wien-mobil.at ndstation Reumannplatz. Alles aussteigen. Es ist neun Uhr früh, wir befinden uns am südlichsten Endpunkt der U1. Genauer gesagt am vorläufigen Endpunkt der U1. Ab 2017 bekommt die rote Linie nämlich Zuwachs: Gleich fünf neue Stationen werden die U1 bis nach Oberlaa verlängern. Grund genug, die Gegend „dort unten“ einmal genauer anzuschauen. Wussten Sie eigentlich, dass der zehnte Wiener Gemeindebezirk mit mehr als 180.000 Einwohnern alle anderen Bezirke in den Schatten stellt, rein bevölkerungstechnisch gesehen? Etwa zehn Prozent aller Wiener und Wienerinnen wohnen hier im Süden. Das wilde Herz von Favoriten schlägt um diese Tageszeit allerdings verdächtig ruhig. Noch gut eingepackt in eine dicke Nebeldecke breitet sich vom Reumannplatz ausgehend die 900 Meter lange Fußgängerzone Favoriten aus. Ein Straßenmusikant spielt beim U-Bahn-Aufgang verträumte Akkorde auf seiner Ziehharmonika, Zeitungsverkäufer sortieren Wechselgeld und warten auf Kundschaft. Guten Morgen, Favoriten! Recht weit kommen wir nicht, denn gleich nach ein paar Schritten verstellt uns ein pinkes Ungetüm den Weg. Ein echtes Kinderkarussell, ausgestattet mit über 1.000 Glühbirnen in allen erdenklichen Farben. „Jeder möchte mitfahren, egal ob Groß oder Klein“, verrät uns Seniorchef Hochleitner, der den Beruf des Marktfahrers und Schaustellers nun schon in dritter Generation ausübt. „Eine Fahrt kostet 1,50 Euro, zehn Fahrten 10 Euro. So günstige Preise gibt’s in ganz Wien nicht.“ Um neun Uhr in der Früh geht’s los, bis 19 Uhr dreht sich das Karussell fast nonstop. Kindergartengruppen aus dem zehnten Bezirk dürfen übrigens gratis fahren. „So ein Karussell zu steuern ist ja keine schwere Arbeit. Mir macht’s Spaß und alle sind glücklich damit“, erzählt Hochleitner, während er von seiner zwei Quadratmeter großen Steuerkabine aus Tickets verkauft, telefoniert und so ganz nebenbei ein paar kichernde Kids zurechtweist: „Anhalten! Aufpassen! Stehen bleiben!“ Für die Kaufleute der Einkaufsstraße ist die Arbeit der Hochleitners Gold wert. Schließlich ist das bunte Ringelspiel einer echter Publikumsmagnet: Die Eltern sind glücklich, wenn die Kleinen für ein paar Drehmomente „beschäftigt“ sind, und die jauchzenden Kinderstimmen bringen gute Laune in die Fußgängerzone. A wie Adana Kebap. Wer nach so viel Action einen kleinen oder großen Hunger stillen muss, findet ein paar Schritte weiter 81 kulinarische Gelegenheiten, dies zu tun. Der Viktor- Adler-Markt, von echten Favoritnern auch „Platzl“ genannt, lässt von A wie Adana Kebab bis hin zu Z wie Zwiebel wirklich keine Wünsche offen. Die 81 Stände verfügen über ein gigantisches Angebot an frischem Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch und süßen Backwaren aus unterschiedlichsten Ländern. Bei Susanne Andrä am Stand Nummer 6 dreht sich alles rund ums Obst und Gemüse. Seit über 140 Jahren betreibt Familie Andrä – nun in fünfter Generation – den ältesten Stand auf dem Markt. Ein harter Job: „Um drei Uhr früh stehen wir auf www.wien-mobil.at | Aktuell GRÄTZELBESUCH WER EINE RUNDE AUF DEM REUMANNPLATZ DREHT, SOLLTE AUFS OBSTESSEN UND SCHWIMMEN NICHT VERGESSEN. VITAMINE ZUM MITNEHMEN OBSTSTAND FAMILIE ANDRÄ Seit 140 Jahren betreibt Familie Andrä ihren Obststand auf dem Viktor-Adler-Markt. Insgesamt 81 Marktstände befinden sich zwischen Favoritenstraße und der Senefeldergasse. Von Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch bis hin zu ausgefallenen Zuckerbäckereien ist der Markt jedoch nicht nur für Naschkatzen einen Besuch Wert. TIPP Mo.–Fr. 6–19.30 Uhr, Sa. 6–17 Uhr 10., Viktor-Adler-Markt 6 KURDISCHE HAUSMANNSKOST TÜRKIS PALAST FAMILIE BABAYIGIT Im Jahr 1991 hat Cengiz Babayigit sein erstes Lokal in der SCS eröffnet. Mit dem Erfolg kam die Lokalerweiterung. Seit 2011 können Liebhaber der türkischen Küche im Türkis Palast unweit der U1 Station Reumannplatz Kebap und mehr schlemmen. TIPP Mo.–So. 8–24 Uhr, 10., Fußgängerzone Favoritenstraße 105 DREHT SICH DEN GANZEN TAG KINDERKARUSSELL FAVORITEN Die Hochleitners üben den Beruf des Schaustellers nun schon in dritter Generation aus. In der Fußgängerzone Favoriten stehen sie mit ihrem Karussell noch bis spät in den Sommer und machen Kinderträume wahr. Kindergartengruppen aus Favoriten fahren übrigens gratis! TIPP Mo.–So. 9–19 Uhr, 10., Fußgängerzone Favoritenstraße NOCH SCHÖNER SCHWIMMEN AMALIENBAD Michael Dallabona kennt das Amalienbad wie seine Westentasche: Wir haben den Portier in der Badeanstalt besucht und staunten über die einzigartige Innenausstattung sowie die wunderschöne Architektur des denkmalgeschützten Bades. TIPP Öffnungszeiten für Schwimmhalle und Sauna unterschiedlich 10., Reumannplatz 23 Stefan Joham (4) April 2014 35 Aktuell | Menschen Menschen | Aktuell 1 Das Karussell der Hochleitners steht mitten in der Fußgängerzone Favoriten und macht Kinderträume wahr. 2 » Um drei Uhr früh stehen wir auf und fahren zum Großmarkt einkaufen. « Susanne Andrä, Obststandlerin auf dem Viktor-Adler-Markt 2 Bis 2017 werden fünf neue U-BahnStationen errichtet – vom Reumannplatz geht es über die Haltestellen Troststraße, Altes Landgut, Alaudagasse und Neulaa bis zur Endstelle bei der Therme Oberlaa. 1 Ein Hauch von Urlaub. Dieses Feeling bekommt man im Türkis Palast. „Wir sind ein traditionelles Familienunternehmen und freuen uns, unsere Gäste mit dem Bestem aus unserer Heimat bewirten zu können,“ schmunzeln der erfolgreiche Gastronom Cengis Babayigit und seine Frau. Seit 1991 bewirtet die Familie ihre Gäste mit anatolischen Schmankerln und Halalgerichten. Halal? Unter diesem Begriff versteht man Gerichte, die den islamischen Speiseregeln entsprechen. Und weil es neben Semmerl und Melange auch mal etwas anderes sein darf, bietet der Türkis Palast auch mediterrane und levantinische Köstlichkeiten zum Frühstück an, samstags auch in Buffetform! Wir bummeln über die Favoritenstraße zurück zum Reumannplatz, der sich mittlerweile schon gut mit Passanten gefüllt hat; vereinzelt rasten ein paar Senioren auf Holzbänken und lassen sich von den ersten Sonnenstrahlen wachkitzeln. Um diese Uhrzeit hat Michael Dallabona schon mindestens 50 Anrufer glücklich gemacht. Er sitzt nämlich nur einen Steinwurf entfernt vom Reumannplatz in der Portiersloge des Amalienbads. Nur die Wenigsten wissen, dass Michael nicht nur die erste Ansprechperson für schwimmbegeisterte Gäste im Haus ist, sondern auch gleichzeitig die Telefonvermittlung für alle Schwimmäder in Wien in seiner kleinen Portiersloge abwickelt. 36 Stefan Joham (4), Johannes Zinner, MA44/Wiener Bäder/Florian Mair und fahren zum Großmarkt. Dann geht’s hierher, wo wir von sechs Uhr in der Früh bis in den Abend hinein stehen und verkaufen“, erzählt die 58-Jährige. „Ich mach’s gern“, sagt sie und legt für eine Stammkundin noch eine Orange extra ins Sackerl. „Viele meiner Kollegen haben in den letzten Jahren das Handtuch geworfen. Immer weniger Leute wollen den Job machen.“ Susanne und Josef Andrä wollen noch so lange weitermachen wie’s geht. Dank zahlreicher Stammkunden, zu denen die Andräs ein fast schon familiäres Verhältnis pflegen, steht dem Plan der beiden eigentlich nichts im Wege. Zum Abschied schenkt uns Frau Andrä noch einen frisch gepressten Orangensaft. Herrlich! 4 3 3 Standleralltag auf dem Viktor-Adler-Markt: Susanne Andrä sucht für ihre Kunden nur die süßesten Früchte aus. 4 Das Amalienbad wurde in den Jahren 1923 bis 1926 nach Plänen von Karl Schmalhofer und Otto Nadel erbaut. 5 Frisch zubereitet schmeckt es am Besten! Im Türkis Palast kann man seit 2011 anatolische Spezialitäten geniessen. 5 „ … kann kein Wasser mehr sehen.“ „Fad wird mir hier bestimmt nicht“, schmunzelt er. Eine bunte Sammlung verschiedenster Postkarten aus längst vergangenen Zeiten zieren seine Regale. Seit einem doppelten Bandscheibenvorfall hat sich für den 50-Jährigen vieles verändert. Vor vier Jahren noch hat er als Schwimmlehrer im Amalienbad unterrichtet. Den Beruf musste er aber leider aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. „Früher haben’s mich sogar mal fürs Fernsehen gefilmt im Amalienbad“, schwärmt er nicht ohne Stolz. Auf die Frage, ob er oft schwimmen geht, antwortet er bestimmt: „Nein. Ich kann kein Wasser mehr sehen. Das ist wie bei den Zuckerbäckern, die nichts mehr naschen können“, erzählt Michael Dallabona, während er uns wieder zum Ausgang begleitet. Jetzt muss er weiterarbeiten. April 2014 www.wien-mobil.at 6 6 Schwimmen und staunen: Nach umfangreichen Sanierungen erstrahlt das Amalienbad in neuem Glanz. www.wien-mobil.at April 2014 37 Aktuell | Reportage Reportage | Aktuell Fahren ohne Grenzen Barrierefreie Mobilität 1 MARIO DECRINIS SORGT BEIM FAHRTENDIENST DER WIENER LOKALBAHNEN VERKEHRSDIENSTE SEIT FÜNF JAHREN ALS REVISOR DAFÜR, DASS ALLES RUNDLÄUFT. Stefan Joham (4) R 38 April 2014 www.wien-mobil.at und 25 Jahre Büroarbeit waren für mich genug, ich hatte einfach genug von Zahlen und Lohnverrechnung“, denkt Mario Decrinis sechs Jahre zurück an seinen Start in eine neue Aufgabe. „Ich wollte mich verändern, wollte mit Menschen zu tun haben und vielleicht auch noch etwas Gutes tun.“ Also hat sich der nunmehr 50-Jährige im Jahre 2008 beim Fahrtendienst der Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste (WLV) vorgestellt. Er muss schon damals einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben, denn bereits am nächsten Tag saß er als Beifahrer in einem der weißen Kleinbusse, die Tag für Tag Fahrgäste mit besonderen Bedürfnissen in Kindergärten, Schulen oder an ihre Arbeitsplätze befördern. Nach seiner Einschulungszeit durfte sich Mario Decrinis, der sich selbst als leidenschaftlichen Autofahrer bezeichnet, bald selbst ans Steuer setzen. Ein Jahr später war der sympathische Wiener bereits zum Revisor aufgestiegen und bereut seinen Schritt weg von den nackten Zahlen der Lohnverrechnung keine Minute. „Ich bin jetzt zuständig für die Ein- und Nachschulungen, Kontrollen, Qualitätssicherung und bin die erste Ansprechperson für alle unsere Fahrer und Beifahrer“, erklärt Mario Decrinis, der www.wien-mobil.at 2 immer da ist, wenn irgendwo Not am Mann ist, und springt dann und wann auch noch selbst als Fahrer ein. Persönlichkeit und soziale Kompetenz. „Es ist kein einfacher Job. Ich lerne auch jetzt noch jeden Tag dazu“, weiß Decrinis auch, wie er mit Beschwerden, die bei der täglichen Arbeit natürlich auch vorkommen, umzugehen hat. „Es gibt für jedes Problem eine Lösung“, so Decrinis. Damit es erst zu gar keinen Problemen kommt, versucht Decrinis schon im Vorfeld seine Kollegen – zurzeit sind rund 100 Fahrer und 70 Beifahrer im Einsatz – bestmöglich auf alle Gefahren hinzuweisen, sie auf alle Eventualitäten vorzubereiten. „Vor allem Fahrer, die 3 1 Ruhig, sicher, pünktlich: Mario Decrinis springt, wenn Not am Mann ist, auch als Fahrer ein. 2 Flexibel und mobil: Barrierefreiheit steht an erster Stelle. 3 Fünffache Sicherung: Damit während der Fahrt auch wirklich nichts passieren kann. » Im Bereich der Freizeitfahrten wird der Bedarf Jahr für Jahr größer. « Mario Decrinis, Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste April 2014 39 www.renault.at Aktuell | Reportage Im Blickpunkt Variabel und rollstuhlgerecht: Bis zu sechs Plätze für Rollstuhlfahrer können im barrierefreien Bus eingerichtet werden. | Aktuell WLB/Zinner (2) electric experience N°117 „ZOE. Ein Auto, nur besser.“ zoe1000experiences.at Maßgeschneiderte INFO REISEN OHNE GRENZEN Die Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste sorgen mit dem Fahrtendienst für eine Verbesserung des Mobilitätsangebots für ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Täglich sind die Mitarbeiter bemüht, dass Fahrgäste mit besonderen Bedürfnissen in Kindergärten, Schulen und an ihre Arbeitsplätze befördert werden. Fahrgästen mit eingeschränkter Mobilität wird sichere und flexible Beförderung angeboten. Freizeitfahrten innerhalb der Stadtgrenzen Wiens werden vom Fonds Soziales Wien gefördert. Eine Fahrt mit Berechtigungskarte kostet € 2,10, für Inhaber des Sozial- bzw. Mobilpasses € 1,10. www.verkehrsdienste.at Stefan Joham ohne zusätzlichen Beifahrer unterwegs sind, haben es nicht leicht. Es ist nicht einfach, frühmorgens bis zu sieben teilweise schwerbehinderte Kinder zur Schule zu bringen. Schnell einmal hat sich ein Kind abgeschnallt oder läuft gleich nach dem Aussteigen unvermittelt davon. Deshalb heißt es: Vorsicht, Vorsicht und noch einmal Vorsicht!“ Neben der Einschulung und den klassischen Verkehrsschulungen, legt man bei den Wiener Lokalbahnen Verkehrsdiensten auch besonderen Wert auf eine psychologische Schulung der Fahrer. Decrinis: „Hohe soziale Kompetenz und Persönlichkeit sind grundlegende Eigenschaften, die unsere Fahrer und Beifahrer mitbringen müssen.“ Natürlich wird immer darauf geachtet, dass Sicherheit und Leistung auf höchstem Niveau gehalten werden – Nachschulungen stehen deshalb regelmäßig auf dem Dienstplan der Mitarbeiter. AB € 21.180,– Lösungen. Seit 1999 bieten die WLV den Fahrtendienst an, seit damals ist einiges passiert. In den 15 Jahren Unternehmensgeschichte konnte der Fahrzeugpark von anfänglich 50 auf über 100 Fahrzeuge ausgebaut werden. Neben den täglichen Regelfahrten zu Schulen oder Arbeitsplätzen stehen auch Freizeitfahrten von Menschen mit eingeschränkter Mobilität in der brei40 ten Angebotspalette des spezialisierten Verkehrsunternehmens. Dadurch werden auch Menschen mit Behinderungen eine größtmögliche barrierefreie Mobilität und Flexibilität ermöglicht. „Wir erleben in den letzten Jahren einen ziemlichen Anstieg des Bedarfs im Bereich der Freizeitfahrten. Die Menschen werden immer älter und wollen trotzdem mobil bleiben“, so Decrinis, der aber darauf verweist, dass sich das Angebot des Fahrtendienstes der Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste nicht nur auf Menschen mit Einschränkungen beschränkt: „Bei uns ist eigentlich alles möglich, wir stehen für Fahrten aller Art zur Verfügung. Als im März 2010 wegen des Vulkanausbruchs in Island der Flugverkehr über Europa lahmgelegt war, haben wir Geschäftsleute per Bus sogar bis nach Paris oder Istanbul gebracht.“ RENAULT ZOE 100% ELEKTRISCH Insgesamt 92 Kleinbusse sind bei den Wiener Lokalbahnen Verkehrsdiensten im Einsatz. April 2014 www.wien-mobil.at www.wien-mobil.at Unverb. empf. Listenpreis inkl. USt zzgl. Auslieferungspauschale von € 200,– netto sowie exkl. Batteriemiete. *Garantieverlängerung auf insgesamt 4 Jahre und bis zu max. 100.000 km Laufleistung, je nachdem, was zuerst eintritt. Nähere Informationen unter www.renault.at. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfoto. April 2014 41 Aktuell | Reportage Reportage | Aktuell „Damit rechnet man nicht.“ 2 EINE OHRFEIGE AUS HEITEREM HIMMEL? EINE MESSERATTACKE BEI DER FAHRSCHEINKONTROLLE? DAS SIND KEINE FILMSZENEN, ES SIND SITUATIONEN, DIE WIENER LINIEN-MITARBEITERN TATSÄCHLICH PASSIEREN. E s waren dramatische Szenen, die sich am Reumannplatz und in Floridsdorf in den letzten Monaten abgespielt haben. Bei dem Vorfall in Favoriten wurde ein Buschauffeur nachts grundlos von zwei Männern krankenhausreif geprügelt. Im 21. Bezirk wurde ein Straßenbahnfahrer sogar niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. In Summe sind die Übergriffe auf Mitarbeiter der Wiener Linien zwar rückläufig, jeder tätliche Angriff ist aber einer zuviel. Es darf nicht sein, dass Menschen in Ausübung ihrer Pflichten Angst um ihre Gesundheit haben müssen. Sie erledigen nur ihre Arbeit wie alle anderen auch. Und diese Arbeit ist extrem wichtig, denn sie ermöglicht ein Aufrechterhalten des öffentlichen Verkehrs in Wien und sorgt zudem für die Sicherheit der Fahrgäste. Von Angriffen betroffen sind aber nicht nur Fahrer, sondern vor allem auch Kontrolleure der Wiener Linien. Nicht groß, aber Bärenkräfte. Um die Kontrolleure und Fahrer zu unterstützen, gibt es Deeskalationstrainings, verstärkte Zusammenarbeit mit der Polizei und psychologische Unterstützung, um Übergriffe – so gut es geht – zu verhindern. Leider passiert es doch hin und wieder, dass eine Situation eskaliert, wie bei Kontrolleur Marko J.: „Begonnen hat das ganz harm42 los. Ein Fahrgast ergreift bei einer Kontrolle im 14A die Flucht. Mein Kollege und ich steigen auch aus, folgen ihm bis zu einem Hauseingang“, erzählt er. Also eigentlich eine ganz normale Situation. „Als wir den Kerl gestellt haben, ist er ausgerastet. Er war nicht groß, hatte aber Bärenkräfte und hat uns beide aufgemischt. Irgendwann hat er auch noch ein Messer aus der Tasche geholt. Polizisten (zu dritt!) haben es schließlich geschafft, ihn ruhigzustellen.“ Damit ist aber das Geschehene für die betroffenen Mitarbeiter der Wiener Linien nicht erledigt. Wie im Fall Marko J., der von Selbstzweifeln geplagt wurde und sich immer wieder gedacht hat: „Was wäre gewesen, wenn?“ Da hilft SOZIUS, ein Team von speziell ausgebildeten Kollegen, das zum Einsatz kommt, wenn Mitarbeiter besonders schwierige Situationen zu bewältigen haben. Dieses Kriseninterventionsteam bestehend aus 30 intesiv geschulten Mitarbeitern steht den Kollegen aber nicht nur beratend zur Seite, sondern ist auch sofort vor Ort, wenn eine gefährliche Situation eingetreten ist. Die drei Hauptaufgaben des Teams: die Erhaltung der Gesundheit bzw. Leistungsfähigkiet, die Verringerung des Risikos von Folgeerkrankungen und die Förderung des psychischen Wohlbefindens nach belastenden Ereignissen. April 2014 Wiener Linien, Johannes Zinner (2) Gewalt gegen Mitarbeiter der Wiener Linien 3 1 Unerwartete Ohrfeige. Schlimmes ist auch Stefan D. widerfahren, der bereits seit Jahren als Straßenbahnfahrer unterwegs ist und als sehr routiniert gilt. „Ich bin von einem Fahrgast gebeten worden, etwas gegen einen Herrn zu unternehmen, der die Fahrgäste belästigt hat. Ich geh in der nächsten Station nach hinten und bitte den Herrn auszusteigen. Und dann, ohne die geringste Vorwarnung, patsch, eine voll ins Gesicht!“, berichtet er. Stefan D. war nach der Ohrfeige natürlich nicht schwer verletzt, dennoch hat er die Polizei gerufen, die den handgreiflichen Fahrgast bei der nächsten Station festgenommen hat. Auch Stefan D. hat sich nach dem Vorfall an SOZIUS gewandt. „Die haben mir sehr geholfen, diese ,Watschen‘ aus heiterem Himmel zu verdauen. Ich bin früher öfter in solchen Situationen eingeschritten, und nichts ist passiert. Ich habe auch ein Deeskalationsseminar besucht und komme mit Konflikten normalerweise sehr gut zurecht.“ www.wien-mobil.at Courage? Die würden sich die Mitarbeiter der Wiener Linien in Situationen, in denen die Fahrgäste ein ungebührliches Verhalten zeigen, wünschen. „Eine Gruppe junger Leute hat in einem Zug die Fahrgäste belästigt, aggressiv gebettelt und sogar Fahrgäste bedrängt. Die Sicherheit unserer Fahrgäste geht vor, deswegen sind wir eingeschritten und haben die Gruppe aufgefordert, das Fahrzeug zu verlassen, was sie – bis auf einen – dann auch gemacht haben. Alleine ist er auf uns zwei losgegangen und hat auf uns eingeschlagen. Wir hatten alle Hände voll zu tun, den Mann zu bändigen, damit niemand zu Schaden kommt. Das Schlimme daran war, dass eine Menge Menschen auf dem Bahnsteig rund um uns gestanden sind und bei der Rangelei zugeschaut haben. Niemand hat uns geholfen, die Einsatzkräfte verständigt oder den Notruf getätigt“, berichtet ein Kontrolleur der Wiener Linien. Der seelische Schock saß tief in den Knochen. Nicht nur, weil keiner ihm und seinem Kollegen geholfen hat, sondern auch, weil die Menschen so dreist www.wien-mobil.at 1 Sicherheit ist im Stationsbereich der U-Bahn ein Muss. 2 „SOS“-Zeichen im U-Bahn-Bereich zeigen den Fahrgästen an, wo sie in Notsituationen Hilfe bekommen. 3 Marko J. hat keine Angst, seinen Job zu tun, aber er wünscht sich, dass er ihn künftig ohne Gewalttätigkeiten machen kann. » Wie komme ich dazu, mich krankenhausreif schlagen zu lassen, nur weil ich meine Arbeit mache? « Marko J., Kontrolleur bei den Wiener Linien waren und mit den Handys die Situation gefilmt haben. „Man rechnet einfach nicht damit, dass eine Dame bei der Aufnahme der Personalien, da sie ohne Fahrschein unterwegs war, ausrastet und einem das Gesicht zerkratzt“, führt sein Kollege ein weiteres Beispiel an. Das Psychologen-Team von SOZIUS war für diese beiden Mitarbeiter ebenfalls da. „Unser Wunsch ist, dass wir als Menschen respektiert werden. Wir haben auch FamiApril 2014 lien, wir haben auch Emotionen. Unser Job ist wichtig, denn wir sind zum Schutz der Fahrgäste unterwegs und helfen mit, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Ja klar, Kontrollen sind unangenehm, aber sie sind notwendig. Wir wünschen uns, dass im Notfall niemand wegschaut, sondern dass der Notruf auch benutzt wird. Besser einmal zu viel als einmal zu wenig“, sagt der Mitarbeiter im Namen aller seiner Kollegen. 43 Aktuell | Reportage Reportage | Aktuell Kamera ab! Unterirdisch abgedreht Epo Film Auch die ÖBB-Station am Südtiroler Platz diente als Filmkulisse: Die Tristesse der Szene wird eindrucksvoll durch das kühle Ambiente unterstützt. Der Protagonist des Films „Atmen“ erfährt von seiner Mutter, dass diese ihn als Kind umbringen wollte. 44 April 2014 www.wien-mobil.at www.wien-mobil.at April 2014 45 Aktuell | Reportage Reportage 46 April 2014 www.wien-mobil.at » Den Beförderungsbedingungen entspricht es natürlich nicht, aber da sich offensichtlich niemand gestört gefühlt hat, sondern alle Spaß hatten, sagten wir: ,Why not?‘ « 1993 TOM TURBO Regisseur Robert Fara Hauptdarsteller Tom Turbo, Thomas Brezina Als „Die heiße Spur“ lief die Detektivserie an, in der die Zuschauer erstmals interaktiv selbst Fälle lösen konnten. 2001 wurde die Serie in „Tom Turbo“ umbenannt. Da es viele spannende Fälle zu lösen galt, wurde in ganz Wien gedreht, auch sehr oft in den Bereichen der Wiener Linien. TV s 1 Chefinspektorin Angelika Schnell alias Ursula Strauss und Andreas Lust alias Dr. Stefan Schnell, der Gerichtsmediziner. 2 Kommissar Rex und sein Team der ersten Stunde, unter anderen Tobias Moretti. 3 Die U-Bahn-Baustelle am Karlsplatz wurde zur Filmkulisse für „Scorpio, der Killer“. 1987 DER HAUCH DES TODES Regisseur John Glen Hauptdarsteller Timothy Dalton Auf Gibraltar sollen 007 und zwei andere Doppelnull-Agenten ein britisches Radarsystem auf Sicherheit überprüfen. Statt mit Platzpatronen wird allerdings plötzlich mit scharfer Munition gefeuert und einer der Agenten wird getötet. Daraufhin wird Bond nach Bratislava beordert, um dem KGB-General Georgi Koskov zur Flucht über die österreichisch-tschechoslowakische Grenze in den Westen verhelfen. Auch hier haben die Wiener Öffis als Drehort gedient. 1980 HELMI Produzent Österreichischer Rundfunk Hauptdarsteller Helmi und Sokrates Seit 1980 gibt Helmi den Kindern Tipps, wie sie sich sicher im Verkehr bewegen. Natürlich gehören da auch die öffentlichen Verkehrsmittel dazu, denn auch da steht Sicherheit im Fokus – man denke nur an den Spalt zwischen Bahn und Bahnsteig oder dass man die Durchsage „Zug fährt ab“ ernst nehmen soll. Das und vieles mehr erklärt Helmi mit seinem Kumpel Sokrates. id 3 1978 SCORPIO, DER KILLER Regisseur Michael Winner Hauptdarsteller Burt Lancaster, Alain Delon Im Auftrag der CIA werden Berufskiller ausgebildet – Burt Lancaster ist Lehrer von Alain Delon. Der CIA ist der Ältere ein Dorn im Auge und sie setzen den Jüngeren auf ihn an. Ein erbitterter Kampf beginnt. Bei der Verfolgungsjagd kommt die U-Bahn-Baustelle am Karlsplatz ins Spiel. London Film Productions 1949 DER DRITTE MANN Regisseur Carol Reed Hauptdarsteller Orson Welles, Joseph Cotten Finanziell am Ende, bekommt der Autor von billigen Wildwestromanen Holly Martins ( J. Cotten) ein Jobangebot von seinem in Wien lebenden Freund Harry Lime (O. Welles). Als Martins in Wien ankommt, erfährt er, dass Lime kürzlich bei einem Autounfall verstorben ist. Bei der Beerdigung erfährt Martins vom britischen Major Calloway, dass sein Freund ein übler Schieber war. Statt zurückzufliegen, beginnt er zu recherchieren. Gedreht wurde hauptsächlich im Kanalsystem Wiens, wo sich der totgeglaubte Lime versteckt hatte. F/ K 2 Killer am Karlsplatz. Internationale Produktionen gab es jedoch schon viel früher. Der eine oder andere ältere Bürger von Wien wird sich vielleicht noch an die große Baustelle am Karlsplatz erinnern. Damals im Jahr 1973, als das U-Bahn-Projekt am Karlsplatz bereits in vollem Gange war, lieferten sich Burt Lancaster und Alain Delon im Graben der Baustelle eine Verfolgungsjagd. „Scorpio, der Killer“ hieß der Agentenfilm, in welchem Alain Delon alias Jean Laurier von Cross (Burt Lancaster) zum Profikiller der CIA ausgebildet wird. Cross wird der CIA allerdings unbequem und soll hingerichtet werden. Er flieht nach Wien, wo ihn sein ehemaliger Schüler Laurier auffindet. Schlussendlich werden beide im Film sterben. Ein paar Jahre später, 1987, kam ein wirklich berühmter Agent nach Wien: 007 – Bond, James Bond. In „Der Hauch des Todes“ mimte Timothy Dalton den britischen Gentleman, der im Auftrag Seiner Majestät operiert. Warum Wien? Als 17-Jähriger arbeitete der Regisseur John Glen EINSTEIGEN BITTE, ZUG FÄHRT AB! WIR NEHMEN SIE MIT AUF EINE ZEITREISE, AUF DER WIR IHNEN EIN PAAR DER FILME UND SERIEN VORSTELLEN, DIE DIE WIENER LINIEN ALS SCHAUPLATZ HATTEN UND HABEN … OR 1 alles, was Wien als Filmkulisse zu bieten hat. Ein ganz besonderer Drehort sind beispielsweise die Wiener Linien. Insgesamt für 97 Filmprojekte wurde an 115 Tagen bei den Wiener Linien gedreht, zwei Drittel davon in U-Bahn-Zügen oder im U-BahnBereich. „Schnell ermittelt“ mit der beliebten Kommissarin, alias Ursula Strauss, ist nur eine von vielen österreichischen Krimiproduktionen, für die gerne mal eine Leiche im U-Bahn-Bereich platziert wird. Auch der Kommissar mit der kalten Schnauze, Rex, hat des Öfteren in der Straßen- oder U-Bahn ermittelt. Dass Wien national und auch international als Drehort für Filmproduktionen immer beliebter wird, ist der Vienna Film Commission zu verdanken. „Die Vienna Film Commission rührt seit fünf Jahren erfolgreich die Trommel für den Filmstandort Wien und hat sich dabei als eine für die Filmbranche unentbehrliche Serviceeinrichtung etabliert“, so auch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Einfach eine Kamera aufstellen, die Schauspieler positionieren und „Kamera ab“ rufen, geht natürlich nicht. Für Drehgenehmigungen in den Wiener Linien (dazu gehören auch die U-Bahn-Stationen) sind Angelika Drazdal und ihr Team vom Bereich Straßenbahnbetrieb, Foto- und Filmdrehgenehmigung zuständig. „Zu 99 Prozent passen die Anfragen und so können wir diese auch genehmigen. Wichtig ist uns, dass der Inhalt wertfrei für alle ist, keine Gewaltszenen an Schaffnern gedreht ZEITLEISTE ORF ORF (2), JHM U-Bahn & Co. Das ist aber noch nicht werden oder Nacktaufnahmen“, so Angelika Drazdal. Das notwendige Antragsformular (auf www.wienerlinien.at im Menü Presse) muss ausgefüllt und eingeschickt werden. Wenn alle Parameter der Beförderungs- und Hausordnung der Wiener Linien entsprechen, darf gedreht werden. „Bei größeren Projekten muss schon vorab die Position der Kamera und der Schauspieler festgelegt werden. Da gehen wir auch selbst zum Dreh, damit die Aufnahmen auch gemäß der Genehmigung passieren“, erklärt die Verantwortliche. Manche Aufnahmen können auch nur in der betriebsfreien Zeit stattfinden, um den regulären Betrieb nicht zu stören. Mirisch Corporation/Universal Pictures R ingstraße, Sachertorte und Kaiserin Sisi – das sind wohl bei den meisten Menschen die ersten Schlagworte, die sie mit Wien verbinden. Und das ist auch gut so. Denn Wien hat seine schokoladigen Kaiserseiten, die auf der ganzen Welt geschätzt werden. Da wundert es dann auch nicht, dass Wien gerne als Drehort für viele bekannte Filme als Kulisse diente. Gefragteste Motive waren 2013 die Wiener Stadtgärten und Parkanlagen, gefolgt von den Märkten, Spitälern, Gemeindebauten, Gewässern und der Donauinsel. Eon Productions SEIT JAHREN WÄCHST DIE LUST DER FILMEMACHER, WIEN ALS KULISSE ZU WÄHLEN. NEBEN DEN KAISERLICHEN SEHENSWÜRDIGKEITEN SIND VOR ALLEM DIE ÖFFIS SEHR BELIEBT! | Aktuell Die Wiener Linien zum Konzert von Gasmac Gilmore in der U4 www.wien-mobil.at April 2014 47 Aktuell | Reportage Reportage Mary Evans/picturedesk.com, Gasmac Gilmore, Orbrock/ORF 5 4 Romantisches Wien. „Ist nicht alles, 2011 VERGELTUNG (TATORT) Regisseur Wolfgang Murnberger Hauptdarsteller Harald Krassnitzer, Adele Neuhauser Schon zum dritten Mal hat es einen rechtskräftig verurteilten Jugendlichen erwischt. Am Tatort (U1-Station) bekommt Inspektor Moritz Eisner Unterstützung von seiner Kollegin Bibi Fellner. Gemeinsam versuchen sie, den Fall zu klären. o Film 2009 SCHNELL ERMITTELT Regisseur wechselnd Hauptdarsteller Ursula Strauss, Wolf Bachofner, Katharina Straßer Chefinspektorin Angelika Schnell und ihr Team ermitteln in Wien. Da lässt es sich natürlich nicht vermeiden, dass öfter mal ein Opfer im U-Bahn-Bereich gefunden wird oder ein Täter durch die U-Bahn-Station verfolgt wird. 2012 TRAINS OF THOUGHTS Regisseur Timo Novotny Sechs Städte, sechs U-BahnSysteme, Millionen von Menschen, die sich eine Zeit lang einen Ort teilen und ihn wieder verlassen. Ein Essay, das sehr bildstark und mit ausdrucksstarker Musik der Sofa Surfers, dokumentarisch die Städte Tokio, Hongkong, Los Angeles, New York, Moskau und Wien vergleicht. www.wien-mobil.at Orbrock/ORF 2008 JAI HO Regisseur A. R. Rahman Hauptdarsteller Pussycat Dolls Der Film „Slumdog Millionaire“ schlug Wellen der Begeisterung – ein junger Inder aus den Slums von Bombay knackt bei der Millionenshow den Jackpot. Alles für seine große Liebe. Das Video zum Titelsong des Films „Jai Ho“ („You Are My Destiny“) wurde mit den Pussycat Dolls in der Remise Erdberg gedreht, die als Bahnhofskulisse fungierte. www.wien-mobil.at OR F, Allegr April 2014 6 2013 COP STORIES Regisseur wechselnd Hauptdarsteller Michael Steinocher Mittelpunkt der Serie ist der Arbeitsalltag der Polizisten im 16. Bezirk. In Form von einer Real-Soap werden Fälle dar- und nachgestellt. Auch das Privatleben der Beamten ist Thema der Serie. Hier werden auch Szenen in der Straßenbahn und in der U-Bahn gedreht. Musik liegt in der U4. Auch vor „Trains of Thoughts“ war Musik in der Bahn ein Thema. Ein paar Jahre zuvor hatte die junge Wiener Band Gasmac Gilmore die U-Bahn zum Rocken gebracht. „Mitten in der Rush Hour haben wir mit autobatteriebetriebenen Verstärkern einen Wagon der Linie U4 geentert, um den Menschen mit unserer Musik den Heimweg zu versüßen. In dem vollen Wagon schwangen Studenten mit Geschäftsleuten das Tanzbein. So entwickelte sich eine 29-minütige Party von Heiligenstadt bis Hütteldorf. Nach der wilden Fahrt stiegen alle sichtlich gut gelaunt bei der Endstation aus“, so Max Berner von der Band. Zum Nachmachen allerdings nicht geeignet, außer es wird eine Drehgenehmigung bei den Wiener Linien eingeholt! 2014 WIEN – TAG & NACHT Produzent ATV Hauptdarsteller Laiendarsteller Als Pseudo-Doku-Soap angelegt, wird in einer Wiener WG gelebt, geliebt, gestritten und versöhnt. Teilweise auch im Außenbereich gedreht, dienen die Wiener Linien als Kulisse. Angelehnt ist die Serie, die erst im heurigen Frühjahr angelaufen ist, an „Berlin – Tag & Nacht“. 2013 ALLES SCHWINDEL Regisseur Wolfgang Murnberger Hauptdarsteller Benno Fürmann, Ursula Strauss, Bibiana Zeller Gustav Klimts weltberühmtes Werk „Der Kuss“ wird aus der Österreichischen Galerie gestohlen, während Albert Wolf seinen Dienst versieht. Der alte Herr erleidet einen Herzinfarkt, woraufhin er seiner Tochter gesteht, dass er als Kunstfälscher arbeitet und der gestohlene „Kuss“ nur eine Fälschung ist … Auch hier gab es Szenen, die in der U-Bahn OR F/ M gedreht wurden. i lm 48 1995 BEFORE SUNRISE Regisseur Richard Linklater Hauptdarsteller Ethan Hawke, Julie Delpy Zwei junge Leute treffen sich im Zug und bemerken bei den ersten paar Wortwechseln, dass sie auf einer Wellenlänge sind. In Wien verlassen sie den Zug und schlendern durch die Stadt, da darf eine Tour um den Ring in der Straßenbahn nicht fehlen. So romantisch kann unser Wien sein – bezaubernd! 4 In „Trains of Thoughts“ untermalen die Sofa Surfers die fast poetische Reise durch die U-Bahn-Tunnel sechs großer Städte, darunter auch Wien. 5 July Delpy und Ethan Hawke – verliebt in Wien in „Before Sunrise“. 6 Gasmac Gilmore kaperten 2006 einen Zug der Linie U4 und rockten was das Zeug hielt. Genehmigung hatten sie keine, aber die Wiener Linien sahen das ganz locker. deutet wie Gedankengänge, reflektiert mit der U-Bahn einen Ort des Vorübergehens oder Querens. Schicksale, Lebensgeschichten, Komödien und Tragödien, auch Kurioses und ganz Normales prallen aufeinander. Getragen wird der essayistische Film neben den beeindruckenden Bildern von der Musik der Sofa Surfers. F R- 1994 KOMMISSAR REX Regisseur Peter Hajek, Peter Moser Hauptdarsteller Rex, Tobias Moretti, Karl Markovics (u. a.) Wien ist nicht nur eine romantische Stadt, auch viele finstere gestalten tummeln sich hier. Zumindest im Film. Gut, dass es eine flinke Spürnase für die Inspektoren gibt, die immer das Böse aufdeckt, nachdem sie die letzten Wurstsemmerln stibitzt hat. Auch hier dienten die Wiener Linien oft als Drehort. Castle Rock Entertainment 1995 RADETZKYMARSCH Regisseur Axel Corti Hauptdarsteller Max von Sydow Aufstieg und Untergang der Adelsfamilie von Trotta wird in diesem filmischen Drama geschildert. Die Geschichte beginnt mit dem Attentat auf Kaiser Franz Joseph I., bei dem der junge Offizier Joseph Trotta dem Kaiser das Leben rettet und als Dank in den Adelsstand erhoben wird. Es folgt der Aufstieg und mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs der Untergang. Kulisse war hier die Remise Erdberg, die als Bahnhof adaptiert wurde. A.R. Rahman later. Und wenn schon Wien als Kulisse für den Film dient, darf eine Tour um den Ring mit einer der damaligen Ringlinien 1 oder 2 nicht fehlen sowie eine Fahrt in der U4. Weniger romantisch, dafür sehr feinfühlig, ist das ebenfalls 1995 gedrehte Drama „Radetzkymarsch“ von Axel Corti. Teilweise wurde die über drei Generationen reichende Geschichte in Wien gedreht. Unter anderem jene Szene, in der Charlotte Rampling als Valérie von Taussig aus dem Zug steigt und auf dem Bahnhof steht – dafür wurde die Remise Erdberg als Kulisse gewählt. ORF/Satel Film was wir im Leben tun, ein Weg, um etwas mehr geliebt zu werden“, fragte 1995 Julie Delpy ihren Filmpartner Ethan Hawke in „Before Sunrise“. Als Celine und Jesse sich im Zug treffen, beschließen sie kurzerhand, in Wien auszusteigen. Zwei junge Menschen, die über Gott und die Welt reden, sich verlieben, trennen und sich neun Jahre später in Paris wieder treffen („Before Sunset“ sowie als Ehepaar in „Before Midnight“). Selten hat man Wien als so romantisch empfunden, selbst als Wiener. Der Film war eine Liebeserklärung zweier Menschen an das junge Leben und an unsere Stadt von Regisseur Richard Link- Auszeichnung. Bei den Filmfestspielen in Cannes 2011 wurde der österreichische Film „Atmen“ von Karl Markovics prämiert. Er handelt von einem 19-jährigen Freigänger, der bei einem Bestatter zu arbeiten beginnt. Die Suche nach Antworten, warum er von seiner Mutter weggegeben wurde, bringt Licht in seine Tat, für die er im Jugendgefängnis landete. Ein Film, der weniger durch seine Dialoge besticht, sondern vielmehr durch die Sprache der Umgebung. Viele der Szenen wurden in Bereichen der Wiener Linien gedreht. Gewählt wurde beispielsweise die Station Südtiroler Platz, die durch ihre „bahamabeigen“ Fliesen und das Werbeplakat einen starken Kontrast zu der Szene, die gedreht wurde, bildete. Auch weniger von der Sprache als vom Zusammenschnitt der Musik und Interviews lebt die Dokumentation „Trains of Thoughts“ aus dem Jahr 2012. Der österreichische Regisseur Timo Novotny hat die Magie des U-Bahn-Systems aus sechs Städten – Tokio, New York, Moskau, Los Angeles, Hongkong und Wien – miteinander verglichen. Der Titel der so viel be- ORF als Assistent bei „Der dritte Mann“ mit. Als Hommage an diesen Film gab es die Szene auf dem Riesenrad. Helmut Zilk, der damals Bürgermeister war, schien ein echter Fan des britischen Geheimagenten zu sein, denn seine Unterstützung ging so weit, dass er im Vorfeld sagte: „Das Team kann auch die U-Bahn in die Luft sprengen, wenn es notwendig wäre.“ Natürlich hat er dabei mit einem Auge gezwinkert! Zum Glück, denn sonst hätten die späteren Location Scouts keine Drehgenehmigung mehr bekommen. | Aktuell April 2014 49 Aktuell | Reportage Reportage | Aktuell Die Mahner vor „fünf Sekunden Spaß“ Prävention gegen Blödsinn ES LIEGT IN DER NATUR DES JUNGSEINS, GRENZEN ZU ÜBERSCHREITEN. WEIL DEN KIDS MEIST ABER NICHT KLAR IST, DASS KLEINE „SPÄSSE“ NACHHALTIG VERHEERENDE FOLGEN HABEN KÖNNEN, HALTEN MITARBEITER DER WIENER LINIEN VORTRÄGE AN SCHULEN. 50 Franz Broneder schimpft nicht. Er erklärt, wie es weitergehen kann. Was „fünf Sekunden Spaß“ oder „eine Mutprobe“ anrichten können. Kosten können. Verursachen können. Zerstören können. Broneder zeigt und erzählt drastisch. Mit Bildern und Berichten: zerborstene Scheiben. Entgleiste Straßenbahnen. Blutige Köpfe. Geschockte Fahrer und Fahrgäste – und Jugendliche, denen „fünf Sekunden Spaß“ die Zukunft versauen: „Die Frau, die bei der Notbremsung stürzte und sich am Kopf verletzte, ist seither ein Pflegefall – und die Schüler, die die Notbremse zum Spaß gezogen haben, zahlen Schmerzensgeld. Ihr Leben lang.“ Da kudert keiner. Franz Broneder will Kinder und Jugendliche nicht erschrecken. Er glaubt nicht ans Rohrstaberl – sondern an Prävention. Prävention gegen Blödsinn. Juvenilen Blödsinn. Weil kein Jugendlicher drüber nachdenkt, was ein Stein, eine Colaflasche oder ein Stück Holz auf den Schienen, ein Schneeball auf die Windschutzscheibe des Busses oder der Sprung in die Spur, knapp vor dem einfahrenden Bus oder der Straßenbahn, auslösen können. Oder wie teuer „Susi ist doof “Gekritzel werden kann. April 2014 Mirjam Reither (4) E igentlich dachte Franz Broneder, alles gehört zu haben. Schließlich steht er an diesem Tag nicht zum ersten Mal in einem Klassenzimmer. Und auch wenn man es dem stämmigen Glatzkopf auf den ersten Blick nicht ansieht: Broneder kann mit Kids. Denn Jugendliche mögen es, wenn man ihnen geradeheraus sagt, was Sache ist – solange es auf Augenhöhe geschieht. Trotzdem: Das Geständnis „Ich habe einmal Schokolade auf die Schienen gelegt“ ist dem Revisor der Wiener Linien in sieben Jahren nie untergekommen. Kurz stutzt Broneder. Die Klasse kudert. Aber Franz Broneder ist schlagfertig: „Fein, du hast die Straßenbahn versüßt!“ Der Schlüssel heißt Souveränität. Auch deshalb hat der 44-jährige Familienvater in Schulklassen meist leichtes Spiel. Wenn er dann – zu Beginn des vierten Viertels der Stunde – eben fragt, ob nicht auch aus dieser Klasse „wer schon was auf die Schienen gelegt oder einen Bus beschmiert hat“, müsste er gar nicht „Ihr brauchts euch nicht fürchten. Heute reden wir nur“ nachschieben: Erst zögerlich, dann fast befreit, zeigt die halbe Klasse auf. Die Geschichten beginnen immer gleich: „Ein Freund hat …“ 1 Die Mitarbeiter der Wiener Linien statten den Schulen Besuche ab, um … 2 … den Jugendlichen aufzuzeigen, welche Konsequenzen ihr Handeln haben könnte. 3 Das Interesse ist groß, die Präventivmaßnahmen greifen, sind die Vortragenden überzeugt. Franz Broneder, Karl Wagenheimer und Michael Prochaska (v. l.) haben Freude an der Arbeit mit den Jugendlichen. 1 Der gelernte Straßenbahnfahrer begleitet seit 2008 Polizisten bei Aufklärungsvorträgen zum Thema „Sicherheit am Schulweg“ in (meist erste) Hauptschulund Gymnasialklassen. Zwei Jahre danach kommt Broneder wieder. „Auffrischen“ – ohne Polizei. Die Kids stehen knapp vor der Strafmündigkeit. Darum heißt der Vortrag „Schluss mit lustig“. „Wir kommen, um zu mahnen“, sagt Franz Broneder. Wir? Ja. Alleine könnte er die Zahl der Vorträge längst nicht mehr bewältigen: Mittlerweile teilt sich Franz Broneder den Job mit Karl Wagenheimer und Michael Prochaska. Die drei wissen, wie sie die Zielgruppe erreichen: „Wer von euch www.wien-mobil.at 2 hat eine Playstation? – Wow! – Und wer hat die Vierer? – Du? Super! – Ich komme heute Nachmittag zu dir und male was drauf. – Wieso findest du das blöd? – Nur weil es deine ist? – Na und wem gehören die Wände in der Bim oder die Tische in der Schule?“ Wenn es da nicht „Klick“ macht, dann beim nächsten Kapitel: „Der Fahrer muss täglich Schäden oder Schmierereien melden. Dann schauen wir die Videoaufzeichnungen an. Mit denen klappern wir die Schulen auf der Strecke ab. Glaubt uns: Wir finden die Schmierer. Und das wird teuer.“ Besser als Ausforschen und Strafen wirkt Vorbeugung. Messbar: Kommt es www.wien-mobil.at 3 im Einzugsgebiet bestimmter Schulen verstärkt zu „Blödsinn“, rückt das Team an. Und siehe da: „Schmierereien, Sachbeschädigungen und Mutproben gehen sofort zurück.“ 2011 bekam das Projekt den Österreichischen Verkehrssicherheitspreis „Aquila“ vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Auch die Chefetage der Wiener Linien weiß, was sie an ihren „Mahnern“ hat: „Mit den Sicherheitsvorträgen können wir viele junge Menschen sensibilisieren und Bewusstsein für einen richtigen Umgang mit den Öffis schaffen“, lobt Wiener Linien-Geschäftsführer Eduard Winter. Skeptiker gibt es schon auch. Vor allem an Gymnasien schütteln manche Lehrer emApril 2014 pört die Köpfe. Franz Broneder lacht nur noch, wenn er „Bei uns sicher nicht! Wir haben eine andere, bessere Klientel!“ hört. Denn wenn zu Beginn des dritten Viertels der Vortragsstunde nach „Wer von euch hat schon …“ die halbe Klasse aufzeigt, sehen auch diese Pädagogen ein, dass Franz Broneders Botschaft stimmt: „Es ist keine Frage von sozialer Stellung, Einkommen, Wohngegend, Herkunft oder Geschlecht: Jugendliche machen Blödsinn. Alle – „Wir waren selbst genauso. Und hatten nur verdammtes Glück, dass bei unseren ,Fünf Sekunden Spaß‘ nix passiert ist. Der einzige Unterschied: Uns hat keiner gesagt, was alles passieren kann.“ 51 XXX | Vorteils-Club Vorteils-Club Seite 54 Seite 54 Seite 56 TOLLE RABATTE BEI ZAHLREICHEN PARTNERN VON DER SPORTUHR BIS ZUM GUGELHUPF DIE BESTEN VERANSTALTUNGEN ZUM VORTEILSPREIS Gut gespart Gutscheine Eventkalender Ausnahmekünstler und ShootingStar der österreichischen Musikszene: Left Boy ist einer der Headliner auf dem ersten österreichischen HipHop Open 2014-Festival. B D LU N UN S-KCUNTDZEEERR LINIEN L I E LE ESI IEN RTÜR ALTENBDER W O V F AR SK RE Doppelter Nutzen Das ist Ihr Plus KUNDEN DER WIENER LINIEN PROFITIEREN VON VIELEN EXKLUSIVEN VORTEILEN. Th in k sto ck HOLEN SIE MEHR FÜR SICH HERAUS GUTSCHEINE, RABATTE, EXKLUSIVE EVENTS Die Wiener Linien kooperieren mit zahlreichen Partnern, um ihren Kunden tolle Vergünstigungen bieten zu können. 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Solange der Vorrat reicht. 55 UBN UND L C S- NDE R INIEN XXX E L U EILLE KESITIZENER RTÜR ALTENBDER W O V F AR SK RE JAH te Ermäßig der n Tickets aasse Abendk | Vorteils-Club Festival FM4 HIPHOP OPEN AUSTRIA 2014 Arena Wien – Open Air 3., Baumgasse 80 Das geschichtsträchtige HipHop Open wird 2014 neben der deutschen auch zum ersten Mal die österreichische Festivallandschaft um ein großes Highlight bereichern! Hip Hop Open Nur solange der Vorrat reicht und nur mit Vorlage der Jahreskarte der Wiener Linien! Am Tag der Veranstaltung statt um € 49,– nur € 46,– an der Abendkassa der Arena abzuholen. Infos unter www.hiphopopen.at oder www.arenavie.com MOBILE TERMINE Konzert ALPHATIER – MARIUS MÜLLERWESTERNHAGEN MuseumsQuartier/Halle E 7., Museumsplatz 1 Das einzige ÖsterreichKonzert der aktuellen Tour von Rock-Legende Marius Müller-Westernhagen. DIE JAHRESKARTE DER WIENER LINIEN BRINGT SIE SCHNELL UND GÜNSTIG ZU DEN BESTEN EVENTS DER STADT. Rossen Stoimenov ALPHATIER – MARIUS MÜLLER-WESTERNHAGEN 16. April 2014 Marius Müller-Westernhagen begeistert seit über dreißig Jahren Fans des deutschen Rocks. Auf der aktuellen Pre-Listening Tour seines neuen Albums „Alphatier“ performt er die 14 neuen Lieder mit der Original-Band der New Yorker Recording Session. Buchungen können nur in schriftlicher Form unter tickets@comcat.cc entgegengenommen werden. Tickets müssen innerhalb von 14 Tagen gegen Barzahlung und Vorlage der Jahreskarte der Wiener Linien in unserem Büro abgeholt werden. Kontakt: 17., Weißgasse 48/Top 1, 01/361 98 88 10, www.comcat.cc Anfahrt mit U2, U3, 49/Stationen Museumsquartier und Volkstheater –10 % Erm WEAN HEAN – DAS WIENERLIEDFESTIVAL 24. April bis 17. Mai 2014 Über drei Wochen finden zehn Konzertereignisse rund um die Vielfarbigkeit des Wienerlieds statt. Die musikalischen Schmankerln bringen die Besucher an ausgewählte Schauplätze in Wien. äßig auf Steh ung platzkarten 20 % ung Ermäßigie auf d Tickets Anfahrten je nach Veranstaltungsort. MÖRDERKARUSSELL 25. + 26. April, 9. und 15. Mai 2014 Ihr Gemahl steht Jana und ihrem Liebhaber Nick im Wege und soll deshalb schnellstens aus demselben geräumt werden. Der perfekte Mord soll es werden, doch es kommt alles ganz anders als geplant … Blue Moon Entertainment Anfahrt mit U6, 43/Stationen Alser Straße und Palffygasse HIPHOP OPEN AUSTRIA 2014 11. Juli 2014 Endlich ist es so weit: Österreich bekommt sein ganz eigenes Hip-Hop-Festival! In seiner 12. Ausgabe, kommt das HipHop Open Austria als Ableger des legendären Stuttgarter Festivals nach Wien. Anfahrt mit U3, N75/Stationen Erdberg und Franzosengraben Theater MÖRDERKARUSSELL Wiener Metropoldi 17., Hernalser Hauptstr. 55 Eine spannende KrimiKomödie nach einem Broadway-Hit unter der Regie von Andy Hallwaxx. Buchungen können nur in schriftlicher Form unter tickets@comcat.cc entgegengenommen werden. Tickets müssen innerhalb von 14 Tagen gegen Barzahlung und Vorlage der Jahreskarte der Wiener Linien in unserem Büro abgeholt werden. Kontakt: 17., Weißgasse 48/Top 1, 01/361 98 88-10, www.comcat.cc Lena Appl –10 % a uf den Eintrit t Festival WEAN HEAN 2014 Mehrere Veranstaltungsorte Bereits zum 15. Mal findet das Wienerliedfestival statt. Mit dabei: Federspiel, Rudi Koschelu, Karl Hodina, Herbert Zotti und viele mehr! EXKLUSIV IM KABELNETZ DER UND AUF W24.AT Eintrittspreisvergünstigung vor Ort bei allen Veranstaltungsorten (ausgenommen im Wiener Konzerthaus) nur mit Vorlage der Jahreskarte der Wiener Linien. Das komplette Programm unter www.weanhean.at 56 April 2014 www.wien-mobil.at April 2014 57 PROMOTION Reise | Erlebnis Zur Wiege des Alpinen Skisports Sonnenskilauf am Arlberg Erlebnis DAS WIENER BEZIRKSBLATT MACHT ES MÖGLICH: TOLLE TAGE AM ARLBERG IMEXKLUSIVEN ROBINSON CLUB ALPENROSE VERBRINGEN – UND DAS ALLES ZUM BESTEN PREIS! Seite 59 Seite 66 Seite 74 MIT DER METRO PARIS VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE ERLEBEN VON BADEN AUS DEN WIENERWALD ERKUNDEN MIT DEM 31ER VON DER INNENSTADT ZUM HEURIGEN Fahrt der Liebe Relaxen in der Natur Treffpunkte Die Pariser Metro lädt Touristen zum kostengünstigen Entdecken der Stadt ein – und zwar nicht nur Liebespaare. Unterwegs in Paris Robinson Club (3) Z ürs am Arlberg ist die Wiege des alpinen Skisports. Was das bedeutet? Hierher kamen die ersten internationalen Gäste, um auf ihren damals noch rustikalen Brettern die Alpen zu entdecken. Das hat diesen kleinen, exklusiven Ort weltberühmt gemacht. Dabei ist Zürs über die Jahre seinen wintersportlichen Traditionen treu geblieben. Heute erwarten Sie dort über 280 Kilometer Skipisten. Und Sie können den Tag am Kamin oder im WellFit-Spa (Sauna, Dampfbad, Hallenbad, Massage) ausklingen lassen. Die Szenebar „Vernissage“ im Haus ist ein Garant für legendäre Partys. Im ROBINSON Fahrt der Liebe Club Alpenrose Zürs sind Sie mitten im luxuriösen Skigebiet Lech und Zürs am Arlberg und genießen dabei die lockere Atmosphäre, für die ROBINSON steht. Skiurlaub vom Feinsten: Sei es beim typischen Après-Ski an der Schneebar, bei einem gemütlichen Tee am Kamin oder bei einem Cocktail an der Bar. Genießen Sie die Tage mit Spitzenwein von Zahel, feinstem Gebäck von Café Landtmann. Und während die Eltern auf den Pisten sind, werden die Kinder professionell vom ROBY CLUB-Team betreut. FRANKREICHS HAUPTSTADT IST EIN PULSIERENDER TREFFPUNKT DER KULTUREN. SIE IST EIN MIX AUS KUNST, LIFESTYLE, TRADITION UND MODERNE. UND ALL DAS VEREINT SIE IN IHREN ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN. W SCHMÄH IM SCHNEE. Und als Bonus: Top Comedians und Weltklasseartisten sind im ROBINSON Club zu Gast, sie werden eine Weltklasse-Liveshow bieten. Wer also exklusiv und günstig urlauben will: bei der Buchung einfach das Kennwort „Wien MOBIL“ angeben. er Paris mit der U-Bahn erkunden möchte, bekommt gleich zwei Gesichter der Stadt präsentiert. Einerseits sind die Züge eng, die Stationen sind zugig und auch die Gerüche könnten durchaus besser sein. Andererseits aber ist die Metro ein lebendiges Museum, ein Ort der Kunst, der Geschichte und der Begegnung. Wer die Augen offen hält, bekommt im Pariser Untergrund ein paar der schönsten Seiten der Stadt zu sehen. Shutterstock TOLLER URLAUB IN ZÜRS ZUM BESTEN PREIS AM ARLBERG HAT SKISPORT TRADITION Vollpension made by ROBINSON im Club Alpenrose Zürs 4-Tage-Paket: 16. bis 19. April 2014, € 560,–/Person, € 240,–/Kind 3-Tage-Paket: 17. bis 19. April 2014, € 420,–/Person, € 180,–/Kind Buchung: reservation.alpenclubs@robinson.de Tel. 00800 5577 5577, Frau Eckmann, Kennwort: Wien MOBIL Infos: www.robinson-austria.at/robinson-club-alpenrose-zuers 58 April 2014 www.wien-mobil.at www.wien-mobil.at April 2014 Zeitreise. Es beginnt bereits bei den extravaganten Jugendstil-Eingängen, die überall in der Stadt zu finden sind. Viele davon wurden von Hector Guimard entworfen, einem der wichtigsten französischen Art NouveauKünstler seiner Zeit. Um 1900 kreiert, spiegeln diese nicht zuletzt das große Interesse 59 Erlebnis | Reise Reise Seit 3. November 2011 verkehren auf der ältesten Linie der Pariser Metro, der Linie 1, die ersten Züge fahrerlos. Die Metrolinie 1 ist die traditionsreichste und zugleich am stärksten befahren. an Eisenkonstruktionen wider, das durch den Bau des Eiffelturms 1889 hervorgerufen wurde. An Faszination und Extravaganz haben sie bis heute nicht verloren. Guimard war aber nicht der einzige Architekt, der der Metro seinen Fingerabdruck gegeben hat. Auch Marie-Joseph Cassien-Bernard durfte sich bei den Eingängen zur U-Bahn verwirklichen – so zieren neoklassische Formen Plätze wie Opéra, Concorde oder République. Aber auch zeitnähere Beispiele sind Zeugen davon, dass es in Paris ganz klar ist, dass die U-Bahn ein Stück kulturelles Erbe darstellt. Im Jahr 2000 – zur 100-Jahr-Feier der Pariser Metro – entwarf der Künstler JeanMichel Othoniel den auffallenden MetroEingang Palais Royal mit bunten Glaskugeln. Der Eingang hat zwei Kuppeln, wobei die eine den Tag und die andere die Nacht symbolisiert – daher auch der Name „Le Kiosque des Noctambules“, der Kiosk der Nachtbummler. orientieren, sehr wohl aber heben die Namen die Bedeutung der einzelnen Stationen. So wurden beispielsweise siegreiche Schlachten wie Iéna oder Solferino als Namensgeber herangezogen, weiters Denkmäler wie Invalides und Musée d’Orsay, oder man benannte sie nach historischen Persönlichkeiten wie Philippe Auguste und Mirabeau. Last, but not least: Auch der Ingenieur der Pariser Metro wurde im Untergrund der Stadt verewigt – eine Station trägt seinen Namen Fulgence Bienvenüe. Wie groß das U-Bahn-Netz ist und wie stark es in der Vergangenheit gewachsen ist, erkennt man an den zahlreichen Stationen. In Summe gibt es mehr als 300 in Paris. | Erlebnis Vielfalt in der Unterwelt. Alleine schon wegen ihres Alters ist die U-Bahn in Paris ein Teil der Geschichte. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie gebaut, und dementsprechend präsentieren sich viele der Stationen. Die Beleuchtung war zu dieser Zeit weitaus schlechter als heutzutage, die Architekten mussten also kreativ sein. Dafür bürgen heute noch schräge Kacheln, die damals in den Stationen verbaut wurden. Der Winkel der Fliesen in Kombination mit der weißen Keramik sorgte für optimale Lichtverhältnisse. Viele Stationen aber tragen längst andere Kleider: Nach dem zweiten Weltkrieg gab es Standardverkleidungen mit grellem Neonlicht, in den 1960er Jahren kam der Mouton-Stil » Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris. « Nomen est omen. Apropos Namen: Die meisten U-Bahn-Stationen wurden nicht wahllos getauft. Sie tragen die Namen wichtiger Orte und bedeutender Persönlichkeiten aus der Geschichte Frankreichs. Das macht es zwar nicht leichter, sich auf einem Stadtplan zu Heinrich Heine, deutscher Dichter, Erzähler und Romancier REISETIPPS Siemens AG DIE SCHÖNSTEN ORTE, AN DENEN MAN PARIS SO RICHTIG GENIESSEN KANN. WOHNEN HOTEL LOUVRE BONS ENFANTS Dieses charmante Hotel findet man in einem der historischen Viertel von Paris. Nur wenige Schritte entfernt vom Palais du Louvre – mit der berühmten Mona Lisa – und von den wunderschönen Gärten „Jardin du Palais Royal“, wohnt man hier an einem ruhigen Standort inmitten der dynamischen Metropole. ESSEN BRASSERIE BOFINGER Unweit der Place des Vosges und der Place de la Bastille findet man mitten im Belle-Époque-Setting des 4. Pariser Bezirks – im angesagten Marais-Viertel – die berühmte Brasserie Bofinger. Vor allem Austern und Meeresfrüchte sind hier zu empfehlen. Ein Muss seit 1864! SEHENSWERTES MUSÉE DES ARTS FORAINS Wer abseits von den großen Touristenzielen etwas Einzigartiges und Magisches erleben möchte, sollte unbedingt in das „Musée des Arts Forains“ gehen, das sich historischen Vergnügungsparks gewidmet hat und mit alten Ringelspielen und Schießständen große und kleine Gäste begeistert. 5, Rue des Bons Enfants 75001 Paris, Frankreich www.hotellouvrebonsenfants.com 7, Rue de la Bastille 75004 Paris, Frankreich www.bofingerparis.com 53, Avenue des Terroirs de France 75012 Paris, Frankreich www.arts-forains.com Hotel Louvre Bons Enfants, Studio 1+1, Pavillons de Bercy – Musée des Arts Forains 60 April 2014 www.wien-mobil.at www.wien-mobil.at April 2014 61 Erlebnis | Reise Reise Jam-Sessions » Nicht das Erfassen ist das Anliegen der Pariser, sondern das Erfahren. Nicht das Durchdringen, sondern das Auskosten. « Georg Stefan Troller, österreichischer Schriftsteller, Fernsehjournalist, Drehbuchautor und Regisseur auf. Er ist nach der Metro-Station Mouton-Duvernet benannt, die in einer Höhe von rund zwei Metern mit farbigen, kleinen Kacheln bedeckt ist. Wandverkleidungen alleine machen den Reiz der U-Bahn allerdings nicht aus. In der Station LouvreRivoli finden sich zum Beispiel einige der berühmtesten Werke des Louvre, die Station Arts et Métiers ist komplett im Stil des Steampunk gestaltet. Jede Fliese des Bahnsteigs Concorde ist mit einem Buchstaben bedruckt – in Summe ergeben sie die Schriften der Bürger- und Menschenrechte aus der Zeit der Französischen Revolution. Sollten also Wartezeiten entstehen, ist für Lektüre gesorgt. In der Pariser Metro ist eben für jeden Geschmack etwas dabei. hautnah. Über der Erde. Die Metro ist mit Noch etwas unterstreicht den außergewöhnlichen Charme der Pariser U-Bahn: In kaum einer anderen Stadt spielen in den Stationen bessere Musiker als in Paris. Das mag daran liegen, dass die Verkehrsbetriebe Lizenzen für die Künstler vergeben; wer ohne diese Erlaubnis erwischt wird, muss hohe Strafen bezahlen. Es kann aber auch daran liegen, dass es in Paris durchaus angesehen ist, in der Metro für die Fahrgäste zu musizieren. Die guten Plätze sind heiß begehrt, aber nur wenige schaffen es durch die harte Auswahl. In der Metro kann es leicht passieren, dass man als Künstler gesehen wird – man bekommt vielleicht einen Auftritt in einem der zahlreichen angesagten Clubs oder schafft sogar den Sprung nach ganz oben. Die Menschen mögen es, die Musiker lieben es – eine solche Akustik und ein solches Publikum findet man so schnell in keiner anderen Location. Sicherheit das bekannteste öffentliche Verkehrsmittel der Stadt, aber auch Bus und Zug brauchen sich in der Stadt der Liebe nicht zu verstecken. Der Autobus fährt die bekanntesten und sehenswertesten Strecken von Paris ab – bequem vorbei an Louvre, Notre-Dame und Eiffelturm. Insgesamt stehen 59 Buslinien bereit. GEWIN NSPIEL NOC A BO SICH HEU T E GR A T ISHE N & K NACH R PA R IS VUR Z T R IP SR A M E K ON R EISEN GEW INN Gewinnen EN Sie einen K urztrip (2 N Paris inkl. ächte Flug für 2 Perso und ** **Hotel mit Fr ) nach ühstück n en . Bestellen 20. Mai 20 Sie 14 Ihr Gra tis-A bo vo noch bis und nehm n Wien MO en Sie au B großen Rei tomatisch an unsere IL segewinnsp m iel teil. Näher e Infos zu Seite 6 in m Abo erfahren Sie dieser Au auf sgabe. Mit der Pariser Metro beginnen Sie nicht nur eine Reise durch die Stadt, Sie erleben ein Stück Geschichte und lernen einen kleinen, aber wichtigen Teil der Kulturszene kennen. So spielen z.B. zahlreiche Musiker in der U-Bahn auf. Kultur findet sich aber in der gesamten Stadt – sei es entlang der Seine oder in Montmatre. Reise zur Verfügung gestellt von: Getty Images (2), Christian Mueller/Schutterstock, vvoe/Schutterstock, Fotolia Das Sacre Cœur (links) ist Pilgerstätte für Pariser wie für Touristen und bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Viele der mehr als 300 Metro-Stationen sind auf außergewöhnliche Art und Weise in Szene gesetzt. INFO PARISER METRO Kosten. Eine Einzelfahrt kostet 1,70 Euro, 10 Fahrten kommen auf 13,70 Euro. Vergünstigte Tageskarten kosten zwischen 10,85 Euro (1 Tag) und 34,70 Euro (5 Tage). Die Jahreskarte kostet ab 700,70 Euro. Strecke. Das U-Bahn-Netz hat eine Gesamtlänge von rund 220 km und umfasst 16 Linien. Baujahr. Die erste Metrolinie wurde am 19. Juli 1900 anlässlich der Weltausstellung eröffnet. Getty Images (2), Tupungato/Schutterstock, Fotolia 62 April 2014 www.wien-mobil.at | Erlebnis www.wien-mobil.at April 2014 63 Erlebnis | Reise Thinkstock, Fotolia PROMOTION Entspannen ist jetzt ganz einfach Mit Blaguss-Shuttle in die St. Martins Therme & Lodge E inen entspannenden Thermentag im burgenländischen Seewinkel verbringen? Günstig und bequem? Das geht! In Kooperation mit Blaguss bietet die St. Martins Therme & Lodge eine sichere An- und Abreise in das Wohlfühl-Resort an. RELAXEN Der Blaguss-Shuttlebus bringt die Gäste jeden Donnerstag und Freitag bequem in die St. Martins Therme & Lodge. Zahlreiche Cafés laden in Paris zum gemütlichen Verweilen ein. Zudem werden zwei besondere Linien angeboten: einerseits die „Noctilien“, Nachtbusse, die zu später Stunde quer durch die Stadt fahren. Immerhin sind es 42 Buslinien, die Nachtschwärmer auch nach den Betriebszeiten der U-Bahn noch nach Hause bringen. Andererseits ein grandioses Service für alle Touristen, die sich einen schnellen Überblick über die Stadt verschaffen wollen – der Balabus. Er fährt von Ost nach West, vom Gare de Lyon bis zum Grande Arche de La Défense, und passiert auf seinem Weg die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang der Seine – die Bastille, den Marais, die Île Saint-Louis, Notre-Dame, Louvre, Eiffelturm usw. Natürlich kann man an jeder Station auch spontan aussteigen, sich vor dem Objekt der Begierde die Beine vertreten und am Flussufer entlang flanieren. Bei welchen Haltestellen er stoppt, ist am Hinweis Balabus oder Bb zu erkennen. Aber Vorsicht: Der Balabus verkehrt nur von April bis September und ausschließlich an Sonn- und Feiertagen. Sie haben keine Zeit für lange Ausflüge? Der schnellste Weg quer durch Paris ist sicherlich die Express-Bahn „RER“. Sie umfasst zusammen fünf Linien, bleibt weit seltener stehen als Bus und Metro und ist somit der perfekte Tipp für all diejenigen, die möglichst rasch von A nach B kommen wollen. INFO AB MIT DER APP Paris bietet Touristen ein ganz besonderes Service: Mit der Anwendung „Paris mit der Metro besichtigen“ für Smartphones lässt sich die Stadt ganz leicht per U-Bahn erkunden. Statt Stadtplan einfach das Handy zücken und sich leiten lassen – zu den schönsten Sehenswürdigkeiten, vom Sacré-Coeur bis zum Schloss Versailles. Die App ist kostenlos und die meisten Funktionen können auch im Offline-Modus abgerufen werden – es entstehen also keine zusätzlichen Kosten. Außerdem können Sie sich mit der App Routen mit der Metro berechnen, Ihren Standort lokalisieren, die Pläne der öffentlichen Verkehrsmittel abrufen und Straßennamen anzeigen lassen. Download und Infos unter: www.ratp.fr 64 April 2014 www.wien-mobil.at St. Martins Therme & Lodge KOMBITICKET. Jeden Donnerstag (9 Uhr) und Freitag (13 Uhr) fahren die Busse vom Schwedenplatz ab, der Preis für ein Kombiticket mit Bus und Thermenbesuch (ohne Sauna) ist 33 Euro für Erwachsene und 25 Euro für jedes Kind bis zum 14. Geburtstag. Rückfahrt ist am Donnerstag um 17 Uhr, am Freitag um 19 Uhr. „Wir bieten unseren Gästen damit ein Optimum an Entspannung an“, freut sich Geschäftsführer Klaus Hofmann. Wer also bequem entspannen möchte: Anmeldung oder Reservierung bei Blaguss unter der Telefonnummer 01/610 90-2000. Am besten buchen Sie bei uns ... Manfred Sramek und sein Team freuen sich auf Ihren Besuch und buchen gerne für Sie! Die neuen Luxusbusse … Club-Ecke • WC/Waschraum • Bordküche • Spieltisch • Schlafsessel • DVD-Player • Klima Automatik ! * Top-Reiseberatung * Beste Preise – für Ihre Reiser Ihre direkte Buchungshotline 20., Jägerstraße 69 ✆ 330 03 05 Fax: 330 83 69 www.sramekreisen.at E-Mail: office@sramekreisen.at Erlebnis | Reise Reise | Erlebnis Auszeit im Wienerwald Akkus unter freiem Himmel laden In Wiens schönstem Erholungsgebiet lassen sich in der natur und bei viel kultur neue krÄfte tanken. E Weinfranz rholung am Wochenende ist der gerechte Ausgleich zu einer anstrengenden Arbeitswoche. Da können wir Wiener uns besonders glücklich schätzen, denn der Wienerwald mit seinen zahlreichen Wanderwegen ist quasi ums Eck. Keine Sorge um die Kondition, denn je nach Bewegungslaune gibt es leichtere und anspruchsvollere Strecken. 66 April 2014 www.wien-mobil.at www.wien-mobil.at April 2014 67 Erlebnis | Reise ALP Regio m 1000 800 | Erlebnis Ludwig Schedl, Biosphärenpark Wienerwald Reise 600 Ob zu zweit oder mit Freunden: Wandern im Wienerwald bietet Abwechslung vom städtischen Alltag – und weil er so nahe liegt und seine Ausläufer weit reichen, ist man schnell am Ausgangspunkt eines Wanderweges. 400 2 4 6 8 10 14 16 18 Auf Beethovens Spuren. „Wie froh bin ich, einmal in Gebüschen, Wäldern, unter Bäumen, Kräutern, Felsen wandeln zu können. Kein Mensch kann das Land so lieben wie ich. Geben doch Wälder, Bäume, Felsen den Widerhall, den der Mensch wünscht.“ (Beethoven 1815, Baden.) Mit der pittoresken Kur- und Kaiserstadt Baden hat sich der Komponist Zeit seines Lebens sehr verbunden gefühlt. Hier konnte er komponieren und Kraft in der Natur tanken. So startet der „Beethoven-Wanderweg“ auch in Baden und führt entlang der Schwechat, die eigentlich nach „swechant“ – stinkend – benannt wurde. Auf der Route riecht man allerdings nichts davon, sondern genießt einfach das kristallklare Bächlein. Zur Belohnung nach dem „Steinigen Weg“ hat man vom 600 Meter hoch gelegenen Lindkogel einen herrlichen Panoramablick auf die Stadt Baden – und bei klarer Sicht auf Wien im Hintergrund. Über einen kurzen anspruchsvollen Steig erreicht man die Ruine Rauheneck. Um 1130 wurde die Burg erstmals erwähnt, im 12. und 13. Jahrhundert wurden kleine Dörfer ringsum der Burg unterstellt. Als der Ungarnkönig Matthias Corvinus mit seinem Heer 1477 einfiel, beschädigte er die Burg teilweise. Mit dem Einfall der Türken 1529 wurde die Burg endgültig zerstört. Die Familie Doblhoff kaufte die Ruine und öffnete sie 1810 für Besucher. Nach so viel Geschichte und frischer Luft bietet das Schutzhaus „Eisernes Tor“ eine willkommene Raststation. Danach führt ein sanfter Weg wieder nach Baden zurück. Thinkstock DATEN UND FAKTEN BEETHOVEN-WANDERWEG Empfohlene Jahreszeiten J F M A M J J A S O N D Gütesiegel Standard Länge 18,2 km Höhenmeter ▲ 212 m ▼ 796 m Dauer 4:45 h Schwierigkeit mittel Kondition Technik Erlebnis Landschaft Wegbeschreibung Strandbad in Baden (Start, 232 m) – Helenental – Cholerakapelle – Beethovenstein – Steinige Rast – Steiniger Weg – Hoher Lindkogel (Schutzhaus „Eisernes Tor“, 834 m) – Brennersteig – Jägerhaus – Königshöhle – Ruine Rauheneck – Baden Anfahrt Mit der Badner Bahn bis zur Endhaltestelle Baden Josefsplatz, von dort geht es direkt los auf der Helenenstraße. 12 Der Wienerwald bietet auch viele attrakrive Angebote für Radfahrer. 68 April 2014 www.wien-mobil.at Im idyllischen Helenental. „Ich kenn’ a kleines Wegerl im Helenental, das ist für alte Ehepaare viel zu schmal, die jungen aber müssen eing’hängt geh’n, und das ist schön, und das ist schön!“ (Aus m der Operette Brillanten aus Wien von Alexander Steinbrecher.) Weniger 600 steil, dafür ein wenig län450 ger kann hier die Natur, aber auch viel Kultur im 300 schönen Helenental genossen werden. Der Start 150 ist beim Strandbad Baden, von wo aus der Weg zum 0 „Weißen Kreuz“ führt. Danach wird die Natur langsam von Sehenswürkm 5 digkeiten wie dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz mit seinen singenden Mönchen abgelöst. Eine Führung ist sehr empfehlenswert, da die Kirche einen besonders schönen mittelalterlichen Choranbau mit einem außergewöhnlichen Altar aus dem 19. Jahrhundert besitzt. Wer keine Lust mehr hat weiterzumarschieren, kann hier den Bus zurück nach Baden nehmen. Sonst führt der Kulturweg an Mayerling vorbei, wo das Schicksal des Thronfolgers sein bitteres Ende nahm. In der Augustinerhütte können Hunger und Durst gestillt werden. Über den Beethovenstein geht es anschließend zurück zum Ausgangsort Baden. Der Weg durchs Helenental ist lang und wäre als zweitägige Tour ein wunderbarer Wochenendausflug – einfach mal raus aus der Stadt und rein in die Natur. Da der Wienerwald so nah ist, sind die Ausgangspunkte der Wanderungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ideal erreichbar. Also: Rucksack packen, Wanderschuhe aus dem Winterschlaf holen und losmarschieren. So haben Sie wieder Kraft für die neue Arbeitswoche! www.wien-mobil.at April 2014 ALP Regio km 10 15 20 25 DATEN UND FAKTEN KULTOURWEG HELENENTAL Empfohlene Jahreszeiten J F M A M J J A S O N D Gütesiegel Standard Länge 26,2 km Höhenmeter ▲ 300 m ▼ 629 m Dauer 7:00 h Schwierigkeit mittel Kondition Technik Erlebnis Landschaft Wegbeschreibung Strandbad in Baden (Start, 232 m) – Helenental – Jausenstation Hauswiese – Siegenfeld (357 m) – Weißes Kreuz (430 m) - Heiligenkreuz (312 m) – Mayerling – entlang der Schwechat zur Augustinerhütte – Beethovenstein – Jausenstation Hauswiese – Baden (232 m) Anfahrt Mit der Badner Bahn bis zur Endhaltestelle Baden Josefsplatz und auf der Helenenstraße entlang des Wanderwegs. 69 Erlebnis | Historie Historie | Erlebnis Ein Blick zurück. Die 1901 errichtete Remise in Erdberg steht heute unter Denkmalschutz. » Im neuen Museum geht es darum, die 150-jährige Geschichte des öffentlichen Verkehrs, aber auch seine Zukunft, vielfältig und spannend darzustellen.« Wiener Linien, Wiener Linien Archiv (3) Einmal eine U-Bahn fahren Im Öffi-Museum Bim & Co. auf den Zahn fühlen 70 April 2014 sich entschlossen, die Remise und ihre Schätze aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Vorbild für das nun im Umbau befindliche Museum waren Verkehrsmuseen in der ganzen Welt. Mit der Adaption der Remise Erdberg entsteht ein modernes und zeitgemäßes Verkehrsmuseum, das den Besuchern interaktive Erlebnisse bietet. So werden die Geschichte und die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in Wien zu einem Erlebnis. Auf achtzehn Themeninseln beleuchtet die Ausstellung die Rolle der Öffis in der Stadtentwicklung, die Geschichte der Straßenbahner, den Bau der U-Bahnen und vieles mehr. Ein Highlight wird der U-Bahn-Simulator werden, in dem die Besucher die Sicht des Fahrers kennenlernen. Durchsichtige Kunststoffwände ermöglichen es bei der „gläsernen U-Bahn“, einem ausgemusterten Silberpfeilwagen, hinter die technischen Kulissen zu blicken. M it ihrer Backsteinfassade versprüht die alte Remise in Wien Erdberg das Flair der aufstrebenden Industrialisierung. Für Wien als bedeutende Kulturmetropole und wichtiger Wirtschaftsstandort wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes unerlässlich. Die Remise im dritten Bezirk beherbergte die noch bestehende Straßenbahnlinie 18 und den ehemaligen J-Wagen. Noch bevor die Remise stillgelegt wurde, diente sie bereits seit 1986 als Wiener Straßenbahnmuseum. Modern und zeitgemäß. Das Straßenbahnmuseum war seit seiner Errichtung ein Ort, an dem Kenner und Liebhaber die alten Garnituren bestaunen konnten. Doch das war nicht mehr zeitgemäß, und die Wiener Linien haben www.wien-mobil.at 150 Jahre Öffis. Im September wird das neu gestaltete Museum unter dem Namen: „Remise – Verkehrsmuseum der Wiener Linien“ eröffnet. Neben der Geschichte des öffentlichen Verkehrs und dessen Einfluss auf die Stadtentwicklung wagen die Museumsgestalter auch einen Blick in die Zukunft, unter anderem auf den Ausbau des öffentlichen Netzes, denn Stadtentwicklung ist lebendig und die Gestaltung der Mobilität ein unerlässliches Thema. www.wien-mobil.at Franz Ekkamp, Vorsitzender des Museumsbeirates INFO REMISE – VERKEHRSMUSEUM DER WIENER LINIEN Seit 150 Jahren ist die Stadt Wien mit einem öffentlichen Verkehrsnetz ausgestattet. Die Geschichte der ersten von Pferden gezogenen Tramway bis hin zum modernen U-Bahnbau wird das neu gestaltete Verkehrsmuseum mit vielen interaktiven Ausstellungsstücken vermitteln. Im Gegensatz zum Vorgängermuseum haben die Besucher das ganze Jahr über die Gelegenheit, alles Wissenswerte um den öffentlichen Verkehr Wiens zu erfahren. Eröffnung des Museums im September 2014 3., Ludwig-Koeßler-Platz (bei der Stadionbrücke) April 2014 71 Erlebnis | Buch-Tipps Musik-Tipps treiber. Frankreichs Germanophobie wurde und wird vielerorts unterschätzt. Doch es gibt nicht DIE Deutschen, DIE Franzosen, DIE Habsburger, DIE Russen, die für oder gegen den Krieg gewesen sind. In jedem Land gab es unterschiedliche Strömungen: Pazifisten, Kriegstreiber, Opportunisten, politische Realisten, die um Einfluss kämpften und ihre Interessen durchzusetzen versuchten. LESEREISE von Rudolf Mottinger Flächenbrand GESCHICHTE DIE SCHLAFWANDLER DVA, € 41,20 www.randomhouse.de/dva In „Die Schlafwandler“ beschreibt Christopher Clark, wie die Welt in den Abgrund taumelte. Lange Zeit hielt sich die Meinung, dass das deutsche Kaiserreich wegen seiner Großmachtträume die Hauptverantwortung am Ausbruch des Ersten Weltkriegs trug. Der Historiker kommt zu einer anderen Einschätzung. Er beschreibt minutiös die Interessen und Motivationen der wichtigsten politischen Akteure und zeichnet das Bild einer komplexen Welt, in der Misstrauen, Fehleinschätzungen, Überheblichkeit, Expansionspläne und nationalistische Bestrebungen zu einer Situation führten, in der ein Funke genügte, den Krieg auszulösen, dessen verheerende Folgen kaum jemand abzuschätzen vermochte. Und dabei sind bei weitem nicht die Deutschen die alleinigen Kriegs- UNTERGANG. „Die Ereignisse vom Juli 1914 kann man nur dann verstehen, wenn man die Wege, welche die Hauptentscheidungsträger beschritten haben, beleuchtet und ihre Sicht der Ereignisse schildert“: So lautet die zentrale These dieses Buches. So differenziert und zugleich anschaulich ist das Geflecht der Vorkriegsdiplomatie, sind die wechselnden Machtverhältnisse innerhalb der europäischen Exekutiven noch niemals dargeboten worden, und dass Clark den wichtigsten Protagonisten kleine, geschliffene Porträts widmet, macht das Buch zu einem besonderen. TagebuchSt efa n Jo ha aufzeichnungen, Notizen u. v. m. der m verantwortlichen Akteure geben einen Einblick über Denken, Vorurteile, Missinterpretationen der Handlungen der anderen. Sein Buch ist daher sowohl für Hobbyhistoriker als auch für alle, die sich über die Vorgeschichte informieren wollen, ein Muss. » Clark gibt neue Einblicke in die Geschichte. « Rudolf Mottinger BÜCHER, ÜBER DIE MAN SPRICHT GESCHICHTE KARL DER GROSSE 2014 jährt sich der Todestag von Karl dem Großen zum 1.200 Mal. Autor Johannes Fried begibt sich auf Spurensuche, um mehr über den im Jahr 800 zum Kaiser gekrönten Herrscher, der Europa in neue Bahnen gelenkt hat, ans Licht zu bringen. Fried zeichnet ein vielschichtiges Bild des Karolingers und bekennt zugleich gegen Ende seines Buches, dass Karls Leben mit all seinen Widersprüchen uns letztlich verschlossen bleibt. THRILLER DER HOF Auf der Flucht vor seiner Vergangenheit findet sich der Engländer Sean auf einer Landstraße in Frankreich wieder. Als er sich vor einem vorbeifahrenden Polizeiauto im Wald versteckt, steigt er in ein Fangeisen. Ohnmächtig vor Schmerzen wacht er auf einem alten Gutshof wieder auf. Der seltsame Besitzer Arnaud und seine Töchter führen ein abgeschottetes Leben voller düsterer Geheimnisse … ROMAN DIE SONDERBARE BUCHHANDLUNG DES MR. PENUMBRA Clay Jannon arbeitet in einer verstaubten Buchhandlung. Die Kunden kaufen nichts, sondern leihen die Bücher nur aus, die Regale beherbergen riesige Folianten, die keine Texte, sondern nur Reihen aus Buchstaben beinhalten. Gemeinsam mit Freunden versucht er, das Geheimnis dahinter zu lösen, das bis in die Anfangszeiten des Buchdrucks zurückreicht. Nicht nur für Buchliebhaber. Spannend. Johannes Fried C.H. Beck, € 29,95 www.chbeck.de Simon Beckett Wunderlich, € 19,95 www.rowohlt.de Robin Sloan Blessing, € 20,60 www.randomhouse.de/blessing April 2014 Sein erster Hit „You’re Beautiful“ hat tausende Frauenherzen zum Schmelzen gebracht. Damit wurde er der Schmusebarde schlechthin. Sein Wunsch, aus dieser Schublade auszubrechen, ist ihm bis dato nicht gelungen (uns stört’s nicht). Mit „Moon Landing“ hat der britische Sänger wieder ein Indie-Album produziert, worin er jedem Song persönliche Emotionen mitgegeben hat, wie „Miss America“, den er Whitney Houston widmet. www.wien-mobil.at Jo h am Am Plattenteller SCHNELL REINGEHÖRT von Kate Hersey Custard/Atlantic, ca. € 18,– www.jamesblunt.com Auf in den Kampf ENTERTAINER UDO JÜRGENS Mitten im Leben „Vielen Dank für die Blumen“ oder „Merci, Chérie“ sind uns allen ein Begriff. Sie stammen mit annähernd 1.000 Liedern aus der Feder des Songwriters und Sängers Udo Jürgens. Auf seinem 53. (!) Album zeigt er, dass er des Singens und Textens noch nicht müde ist: sozialkritisch – aber flott und mit einer gewissen Portion Humor. Udo Jürgens hat mit einem Klassikorchester gearbeitet – schließlich hat er immer schon gerne für die große Bühne komponiert. JAZZ-SOUL CHRIS KISIELEWSKY 4-TETT Orange „Orange“ steht für die stilistischen Farben Soul und Jazz, die die vier Musikerinnen rund um die stimmgewaltige Frontfrau Chris Kisielewsky zu einer höchst außergewöhnlichen und einzigartigen akustischen Koloration verschmelzen lassen. Östliche Klänge mit westlichen Sounds sind das Herz des Albums. „Wir wollten einen bunten Mix aus berührendem Soul, aber auch durchaus tanzbarem Ear-Food erzeugen“, erklärt die Salzburgerin. 7music (Membran), € 18,99 www.chriskisielewsky.com DVA, C.H. Beck, Blessing, Rowohlt fa n POP-ROCK JAMES BLUNT Moon Landing Ariola, € 14,99 www.udojuergens.de DER NEUE SIMON-BECKETT-KRIMI, EINE BIOGRAFIE VON KARL DEM GROSSEN UND EIN ROMAN ÜBER GEHEIMNISVOLLE BÜCHER. 72 St e SANFTE TÖNE, KRITIK MIT HUMOR ODER NEWCOMER AUS ÖSTERREICH: MIT DIESER MUSIK IST DIE FAHRT NOCH KURZWEILIGER. www.wien-mobil.at Custard/Atlantic, Ariola, 7music, Four Music Bücherwald DAS HÖRT DIE STADT | Erlebnis Sie ist und bleibt eine Heldin! Ihre neuen Mitstreiter sind der feuerspeiende Drache Rosinante und der Krokohund Sancho Panza. „Dein T-Shirt riecht nach Traurigkeit und Windeln/Aber hey, Marie, du weißt, wie man das trägt“ – so ehrlich erzählt Judith Holofernes die Geschichte der gleichnamigen Antiheldin in „Pechmarie“. Auch ohne ihre restliche Crew ist Frau Holofernes eine Heldin („Wir POP sind Helden“ – Trio aus Judith Holofernes, Jörg JUDITH HOLOFERNES Ein leichtes Schwert Holdinghausen sowie Ehemann und SchlagzeuFour Music, ca. € 18,– ger Pola Roy). Ungeschönt, ohne Weichzeichner www.judithholofernes.com und mit der vollen Wucht der alltäglichen Realität kommen die Songs auf ihrem Soloalbum „Ein leichtes Schwert“ daher. Wer also auf der Suche nach den perfekten Pop-Songs ist, der sucht bei Holofernes vergeblich. Die meisten der Songs klingen nach Demoversionen und leben genau von dieser kratzigen und minimalistischen Atmosphäre. Polierte Massenware? Fehlanzeige! „Ein leichtes Schwert“ ist zu vergleichen mit einer großen Kiste nes Judith Holofer Lego-Steinen, die Judith Holo-fernes kreuz und quer am Boden sic 2014 FourMu verstreut hat und die sie nach Lust und Laune neu ordnet. Sie baut kunterbunte Häuser, schiefe Brücken und Kreuzfahrtschiffe voller Lücken, Ecken und Kanten. April 2014 73 Erlebnis | Treffpunkte XXX Treffpunkte XXX 31 W ie n er S t äd t i sc he a n Joh am 31 SCHOTTENRING RINGTURM Das Gebäude mit 23 Stockwerken und seinem 20 Meter hohen Wetterleuchtturm ist der zweithöchste Bau (93 Meter) innerhalb der Ringstraße. Er wurde von 1953 bis 1955 nach Plänen von Erich Boltenstern errichtet und ist Sitz der Konzernzentrale der Vienna Insurance Group. Die Fassade wurde bereits mehrmals zum Kunstobjekt. Rund 4.000 m2 bedruckter Stoff bedeckt jährlich das Gebäude mit Gemälden zeitgenössischer Kunst. www.vig.com Stef ENDSTATION SCHOTTENRING | Erlebnis 31 OBERE AUGARTENSTRASSE PORZELLANMUSEUM Das Museum illustriert die Geschichte des Wiener Porzellans anhand repräsentativer Beispiele vom Ursprung des Porzellans in China über die Porzellanbegeisterung europäischer Fürsten bis zu den verschiedenen Produktionsschritten. Sehenswert ist auch die Porzellanmanufaktur im Haus. www.augarten.at 31 OBERE AUGARTENSTRASSE ERHOLUNGSOASE AUGARTEN Der Augarten ist mit seinen 52,2 Hektar einer der größten öffentlichen Parks der Stadt und beherbergt die älteste barocke Gartenanlage Wiens. Außerdem gibt es in der weitläufigen Anlage zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen inklusive Familienfreibad und Spielplätzen. 31 31er Straßenbahnlinie 31 AN DER STRECKE DES 31ERS LIEGEN NICHT NUR DAS NAHERHOLUNGSPARADIES DONAUINSEL UND DIE GRÜNOASE AUGARTEN – AN DER ENDSTELLE STAMMERSDORF LADEN AUCH ZAHLREICHE HEURIGE ZUR EINKEHR EIN. V om dichtverbauten Stadtzentrum, vorbei an den Naherholungsgebieten Augarten und Donauinsel, entlang des Stadterweiterungsgebietes Brünner Straße: Die Straßenbahnlinie 31 verbindet innerstädtisches Gebiet mit Orten der Erholung und Freizeitgestaltung, bis sie an den Ausläufern des Bisambergs im 21. Bezirk in 10 74 Stammersdorf ihre Endstelle findet. Und von dort ist es auch nicht weit zu einem der vielen gemütlichen Heurigen. Wer also ein oder mehrere Gläschen vom guten Wiener Wein trinken möchte, kann das autofrei tun, denn in knapp 40 Minuten ist man wieder bei der Endstelle Schottenring angekommen. Februar April 2014 2014 Dampfstraßenbahn. Die Streckenführung vom 1. Bezirk bis nach Stammersdorf hat eine lange Geschichte. Die „Dampftramway Krauss & Comp.“ eröffnete am 7. Juni 1886 ihre zweite Dampfstraßenbahnstrecke in Wien. Sie verlief von der Stephaniebrücke (heute: Salztorbrücke) bis zum Bahnhof Stammersdorf. www.wien-mobil.at o ef f i ka L t io ten L o ca M on STRECKE & STATIONEN Die Streckenlänge beträgt 11,404 km; vom Schottenring bis nach Stammersdorf sind es 25 Stationen, Umsteigemöglichkeiten gibt es zur U2 (Schottenring), U4 (Schottenring) und U6 (Floridsdorf, Jägerstraße) sowie zur S-Bahn und zahlreichen Bus- und Straßenbahnlinien. ns Ver ck bes st o D ie ink SERIE ERÖFFNUNG Seit September 1982 verkehren die Straßenbahnzüge vom Schottenring nach Stammersdorf unter dem Liniensignal „31“. Th – n Wie tzt i n ne Von der City zum Heurigen DER 31er VERBINDET 4 BEZIRKE (1, 2, 20 UND 21). WALLENSTEINSTRASSE KABARETTBÜHNE VINDOBONA Das Kabarett Vindobona am Wallensteinplatz 6 hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Zuerst Kino (im Hof des Hauses seit 1919), dann Kleinkunstbühne, stand das Vindobona 2006 vor dem Aus. Im Herbst 2009 wurde das Kabarett „Vindobona“ dann neu eröffnet und erfreut sich bei Kleinkunstfans wieder steigender Beliebtheit. Ab 2. April steht „Wien für Anfänger – eine imperiale proletarische Dinnershow“ auf dem Programm. Ab 10. 5. gastiert Joesi Prokopetz (Bild) mit seinem Programm „Die Schöpfung. Eine Beschwerde“. www.vindo.at FAHRTDAUER & INTERVALLE Von einer Endstation zur anderen braucht man ca. 39 Minuten; untertags fahren die Straßenbahnzüge alle 5–6 Minuten, ab 18 Uhr alle 7–8 Minuten, ab 22 Uhr alle 15 Minuten. FAHRGÄSTE Täglich mehr als 40.000 www.wien-mobil.at April 2014 11 75 Erlebnis | Treffpunkte XXX Treffpunkte XXX Lu Der Streckenabschnitt vom Ring bis nach Floridsdorf wurde bis 18. Januar 1910 elektrifiziert, am 17. Oktober 1911 war die Strecke bis Großjedlersdorf und am 30. Dezember 1911 bis zum Bahnhof Stammersdorf elektrifiziert. Der ehemaligen Dampftramwaylinie wurde das Liniensignal „31“ zugewiesen. Ab 16. Mai 1927 verkehrten Züge vom Ring nach Stammersdorf unter dem Liniensignal „331“, Züge bis Großjedlersdorf unter „231“. Als Linie „31“ wurden nur noch die kurzgeführten Züge bis Floridsdorf bezeichnet. dw ig S c he dl 31 ENDSTATION STAMMERSDORF 31 Ludw ig S c he d l www.wien-mobil.at co k. es tu d re c HUBERTUSDAMM WASSERPARK Die großen Wasserflächen und kleinen spitzen Brücken prägen den Park, der 1929 fertig gestellt wurde. Im Westen des Wasserparks sickert Donauwasser als „warme Quelle“ durch den Hubertusdamm und verhindert weitgehend das Zufrieren des Wassers. So entsteht ein natürliches Winterquartier für Stockenten, Möwen, Schwäne, manchmal auch Graureiher. Weitere Attraktion: ein Aktiv-Park mit zahlreichen Geräten, die sowohl die körperliche als auch die geistige Fitness fördern. m 31 Sportplätze, Badebuchten u. v. m. locken im Sommer täglich bis zu 150.000 Menschen an. Bei der InseI-Info unter 4000-96500 erfahren Sie alles Wichtige. Februar April 2014 2014 STAMMERSDORF HEURIGER Bereits 1784 wurde von Kaiser Joseph II. den Stammersdorfern das Privileg, selbst erzeugten Wein selbst ausschenken zu dürfen, erneuert. Weit über die Bezirksgrenzen hinaus ist die Kellergasse, beginnend an der Kreuzung Clessgasse/Hagenbrunner Straße und steil ansteigend Richtung Norden verlaufend, bekannt. In zahlreichen Kellern heißt es immer wieder „Ausg’steckt is“. TIPP: Im Frühjahr lockt das „Mailüfterl“ und im Herbst die „Stürmischen Tage“ in die Kellergasse. Aber nicht nur dort, in ganz Stammersdorf gibt es edle Tröpferln zum Verkosten – oft abseits jeglichen Touristenrummels. www.weinort-stammersdorf.at pi Nachkriegszeit. Der Straßenbahnbetrieb über die im Krieg zerstörte Floridsdorfer Brücke konnte nach deren Reparatur am 19. Mai 1946 wieder aufgenommen werden. Die Strecke durch die Obere Donaustraße wurde am 23. August 1978 gesperrt und die Züge künftig über die Obere und Untere Augartenstraße geführt. Am 4. September 1982 wurden die dreistelligen Liniensignale aufgegeben; seitdem verkehren die Züge vom Schottenring nach Stammersdorf unter dem Liniensignal „31“. Im Oktober 1990 wurde die Strecke auf der Brünner Straße vor Stammersdorf als letzter Streckenabschnitt in Wien zweigleisig ausgebaut. 1996 wurde die Linie „31“ zwischen Gaußplatz und Stromstraße auf die Strecke der bisherigen Linie „32“ in die Klosterneuburger Straße und Wexstraße, statt wie bis dahin durch die Jägerstraße, verlegt, seit 23. Dezember 2000 verkehren auf der Linie Niederflurfahrzeuge. Am 16. April 2007 31 wurde schließlich zwischen den FLORIDSDORFER BRÜCKE Haltestellen Van-SwietenDONAUINSEL Kaserne und Stammersdorf Die „Insel“ ist Naturparadies, eine neue Trasse, direkt neFreizeitoase und der größte Spielplatz Wiens. Ein ausgedehntes Wegenetz zum ben der Brünner Straße, in Wandern, Joggen, Radfahren und Skaten, Betrieb genommen. 12 76 | Erlebnis 31 FLORIDSDORFER MARKT SCHLINGER-HOF Zwischen 1924 und 1926 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks entlang der Brünner Straße 34–38 der Schlinger-Hof nach Plänen des Architekten Hans Glaser errichtet. Die Wohnanlage erstreckt sich an drei Straßenfronten um den Marktplatz. Im Februar 1934 war die Wohnhausanlage Schauplatz der Februarkämpfe. Eine Gedenktafel am südöstlichen Seitenflügel erinnert an die Ereignisse und die Opfer der Kämpfe. www.wien-mobil.at C h r i st i a n Jo b st Februar 2014 13 77 Erlebnis | Fun 4 Kids Fun 4 Kids | Erlebnis KNIFFLIG Ko s m os KiNDERLEICHt MIT- & EN A M CH N EN ! N I GEW ei von dr e eines n in w Ge EL Z FAULPLEN E I se SP m Hau aus desmos ! Ko HIER FINDEST DU SPIELE UND INFOS RUND UM ÖFFIS & BEWEGUNG. PLUS: COOLE GEWINNSPIELE! RÄtsElkOnIG Setz die unten angegebenen dass sich auf dem Mittelsteg (pin Begriffe so in die Kästchen ein, k markiert) ein sinnvolles Wort ergi bt. AMPELSIGNAL, EINBAHN, FAHRKA RTE, GALOPP, HINFAHRT, LINIENBUS, OBERLEITUNG, PEN DLER, RUECKFAHRT, TROTTOIR SCHICK UNS DIE RICHTIGE AN UND NIMM AN UNSEREM GEWINNTWORT SPIEL TEIL: echo medienhaus, 3., Maria-Jacobi-Gasse 1, KW: Fun4Kids/Faulpelz oder an fun4 kids@wien-mobil.at T T G I C E ZIEL F RAGEN ANTWORTEN VERSPIELT Zi nner ES Johannes WIMO, uns Maskottchen, er Wien MOBILsuch Bushaltestelle t die nächste – hilf sie zu finden! ihm, ©Rät selon kel WARUM R IECHT ES A M PLATZ MANCHMAL SO STEPHANSKOMISCH? Die Station wurde in den 1970er Jahren errichtet. Damals verwendete man zur Verfestigung des Tunnels die Substanz „Wasserglas“, ein Bindemittel, das den Zement schneller härtet und eine chemische Reaktion mit dem Bodenmaterial im Tunnel eingeht. Diese Reaktion beinhaltet auch eine Schwefelverbindung, die für den Geruch verantwortlich ist. In den Tunneln der U1 ist dieses chemische Element hinter den Stahlverkleidungen der Tunnelwand eingesperrt und deswegen riecht es dort oft besonders stark. Auch wenn es stinkt, ist dieser Geruch was ganz Natürliches und komplett harmlos. WAS WOLLTEST DU IMMER SCHON ÜBER DIE ÖFFIS WISSEN? SCHREIB UNS DEINE FRAGE UND GEWINNE EINEN TAG BEI DEN WIENER LINIEN. WIR ZEIGEN DIR VOR ORT, WAS DICH INTERESSIERT. echo medienhaus, 3., Maria-Jacobi-Gasse 1, Kw.: Fun4Kids oder per E-Mail an fun4kids@wien-mobil.at Illustration: Judith Lamberger/ carolineseidler.com 78 April 2014 www.wien-mobil.at April 2014 79 Erlebnis | Fun 4 Kids Shut terstock Fun 4 Kids , ThOmAs LEsE-TiPPPP Manf red Baumann TIPPS kIDs TOM TUR BO FANG DEN FUSSBALLFRESSER Thim film Karo, Klaro und Tom Turbo spielten Fußball. Da tauchte plötzlich aus dem Nichts eine kleine schwarze Fellkugel auf und stürzte sich auf das runde Leder. Ein lautes Schlürfen und Schlabbern war zu hören und der Fußball war weg! Fort! Verschwunden! Dann zwickte sie Tom Turbo in den Reifen. Klar, dass sich das Superfahrrad das nicht gefallen lässt. Eine Jagd voll von Überraschungen und Abenteuern beginnt. Gelingt es Karo, Klaro und Tom Turbo, das Geheimnis um den Fußballfresser zu lüften? Postkart e an: echo 3., Maria medienhaus, -Jacobi- G K W: Fun ass 4 an fun4k Kids/ Tom Turb e 1, o od id Gewinne s @ wien-mobil.a er t eines von drei TOM T U R BÜCHER BON! THOMAS C. BREZINA KINOTIPP K MAL UNS A US! KUntErbUnT Schönbru nn Kathi ist mit ihrem Scooter auf dem Weg zum Spielplatz. Dabei fähr t sie immer auf dem Gehsteig und ach auf den Verkehr. Sie überquert die tet Straße nur auf dem Zebrastreifen und schaut immer zuerst, ob ein Auto kommt! Marionet tentheater TIerIscH sCHwiErIG ES HABEN SICH 3 FEHLER IM UN TER EINGESCHLICHEN – FINDEST DU EN BILD SIE? Wusstest du, dass es Hasen und Haustiere gibt, sondern dass sie aucKaninchen nicht nur als kuschelige h Besonders in den äußeren Bezirke wildlebend in Wien zu finden sind? kann man sie manchmal in der Däm n, wo es viele Grünflächen gibt, still bleiben und sie am besten aus merung entdecken. Man sollte ganz sehr schüchterne Tiere. Manchmal der Ferne beobachten, denn es sind sieh man Glück hat, sieht man auch klei t man nur einzelne, aber wenn ne Gruppen von Kaninchen. Wenn diese sich jedoch bedroht füh len, klopfen sie mit den Hinterläuf en auf den Boden, um die anderen Rud elmitglieder zu warnen. April 2014 www.wien-mobil.at Thinkstock DIE ZAUBERFLÖTE IM MARIONETTENTHEATER Eine Einführung in die Welt der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart, der im Stück als Marionette kindgerecht durch seine wohl populärste Oper führt. Der historische Rahmen in Schönbrunn, am Hof Kaiserin Maria Theresias, ist besonders beeindruckend. Dauer: 1 h 15 min, inklusive 15 Minuten Pause. Aktuelle Termine unter: www.marionettentheater.at 80 SCHR EIB U GEW INN NS & E! ab 8/9 Jahren, 80 Seiten, 15 x 21 cm, Hardcover illustriert von Gini Neumüller, € 9,95 ISBN 978-3-7074-1610-7 DINO TIME – DIE DINOS SIND LOS Bei diesem AnimationsAbenteuer setzen drei Kids unabsichtlich eine Zeitmaschine in Gang und landen 100 Millionen Jahre in der Vergangenheit – mitten unter den Dinosauriern! Ihre spannenden Erlebnisse mit den riesigen Ur-Reptilien gibt es ab 28. März 2014 auch in 3D zu sehen! EVENTTIPP | Erlebnis www.wien-mobil.at April 2014 81 Erlebnis | Kolumne XXX | Erlebnis So f er ktioniert d un ö f fe eh r SERIE k ntliche Ver QUER GEDACHT DIE PHYSIK DES ÖFFENTLICHEN VERKEHRS VON: Werner Gruber WAS IST DIE SICHERSTE FORTBEWEGUNGSART? U-Bahn-Fahren, Straßenbahnfahren, Fliegen oder doch das Gehen? Tatsächlich passieren sogar beim Gehen Unfälle, mehr als in der U-Bahn – es sollen schon Leute auf der berühmten Bananenschale ausgerutscht sein. Deshalb gilt Liftfahren als das sicherste Fortbewegungsmittel, da muss man nur stehen – solange der Lift nicht abstürzt. Benutzen wir die U-Bahn in Wien, so können wir die Rolltreppen verwenden oder den Lift. Der Lift ist natürlich schon bequemer, vor allem, wenn man einen Kinderwagen oder eine rollende Einkaufstasche dabei hat. Was aber macht man, wenn der Lift abstürzt? Ich kann Sie beruhigen: Es ist bisher noch kein Lift im Wiener U-Bahn-Bereich abgestürzt und weltweit kommt dies auch so gut wie nie vor. Warum? Es gibt ein Sicherheitssystem. Das klingt zwar beruhigend, aber der kritische Geist wird sich nun denken: Na ja, auch in Tschernobyl hat es eines gegeben (dieses wurde allerdings bewusst ausgeschaltet). Zum Glück können Sie das vom Lift nicht ausschalten. Es erlaubt nur, dass der Lift nach oben fährt. Sobald der Lift nach unten will, verhakt er sich und es rumpelt kurz, er fällt sage und schreibe 5 cm und dann bleibt er stehen – ganz sicher. Fährt der Lift dann runter, werden die Haken so weit eingezogen, dass er gerade schön runter kann, aber nicht zu schnell. NEU in Ihrer Trafik 82 April 2014 Illustration: Kerstin Luttenfeldner/carolineseidler.com Vertrauen Sie diesem System dennoch nicht, kann Ihnen die Physik leider auch nicht helfen. Manche glauben, man kann sich helfen, indem man genau in dem Moment nach oben hüpft, wenn der Lift einschlägt. Im Sinne der Impulserhaltung. Möglich, aber denken wir einmal nach, aus welcher Höhe wir kommen. Wenn der Lift aus 5 Metern runterfällt, dann müssten wir ungefähr so hoch hüpfen, um mit der Energie in Gleichklang zu stehen. Das Problem an der Sache ist nur, dass es keinen Menschen gibt, der aus dem Stand 5 Meter hoch springt. Also, das können wir vergessen. Dann kommt noch dazu, dass Sie zu diesem Zeitpunkt schwerelos sind. Das heißt, Sie müssen sich erst an diesen Zustand gewöhnen, bevor Sie handeln können. Dafür bleiben Ihnen rund ein bis zwei Sekunden Zeit. Also entspannen Sie sich lieber, blicken Sie durch das Glas zu den anderen Passagieren und denken Sie daran: Der Lift ist das sicherste Verkehrsmittel, gleich hinter der U-Bahn. www.wien-mobil.at DAS NEUE FRAUENMAGAZIN VON USCHI FELLNER www.wien-mobil.at April 2014 83