in memoriam dresden - Staatskapelle Dresden

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in memoriam dresden - Staatskapelle Dresden
7. SINFONIEKONZERT
KONZERT IN DER FRAUENKIRCHE I
2008 | 2009
IN MEMORIAM DRESDEN
W W W . G L A E S E R N E M A N U FA K T U R . D E
E I N S O L I ST U N D S E I N O R C H E ST E R
Besuchen Sie den Ort, an dem Automobilbau zum kulturellen Ereignis
wird: Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden.
Eine Fertigungsstätte, so einzigartig wie ihr Produkt: der Phaeton.
SPIELZEIT 2008|2009
FA B I O L U I S I G E N E R A L M U S I K D I R E K T O R
S I R C O L I N D AV I S E H R E N D I R I G E N T
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ZUM GEDENKEN AN DIE ZERSTÖRUNG DRESDENS
AM 13. FEBRUAR 1945
PROGRAMM
7. SINFONIEKONZERT
GIUSEPPE VERDI (1813-1901)
FREITAG, 13. FEBRUAR 2009, 20 UHR
SONNTAG, 15. FEBRUAR 2009, 20 UHR
SEMPEROPER
KONZERT IN DER FRAUENKIRCHE I
SAMSTAG, 14. FEBRUAR 2009, 20 UHR
FRAUENKIRCHE
Fabio Luisi
DIRIGENT
Anja Harteros S O P R A N
Marianne Cornetti M E Z Z O S O P R A N
Zoran Todorovich* T E N O R
Paata Burchuladze B A S S
Chor der Sächsischen Staatsoper Dresden
Sinfoniechor Dresden e.V. (nur 13. und 15. Februar)
E I N S T U D I E R U N G Ulrich Paetzholdt
«Messa da Requiem» für Soli, Chor und Orchester
I. Introitus
Requiem – Kyrie (Chor, Soli)
II. Sequenz
Dies irae (Chor)
Tuba mirum (Chor, Bass)
Liber scriptus (Mezzosopran, Chor)
Quid sum miser (Sopran, Mezzosopran, Tenor)
Rex tremendae (Soli, Chor)
Recordare (Sopran, Mezzosopran)
Ingemisco (Tenor)
Confutatis (Bass, Chor)
Lacrymosa (Soli, Chor)
III. Offertorium
Domine Jesu (Soli)
IV. Sanctus (Doppelchor)
V. Agnus Dei (Sopran, Mezzosopran, Chor)
VI. Communio
Lux aeterna (Mezzosopran, Tenor, Bass)
VII. Responsorium
* für den kurzfristig erkrankten Johan Botha
Dem Anlass der Aufführung entsprechend, bitten wir Sie,
von Beifallsäußerungen zu Beginn und am Ende des Konzertes abzusehen.
Am 13. Februar 2009 Originalübertragung auf MDR Figaro und SR 2 Kulturradio
im Auftrag der Europäischen Rundfunkunion (EBU)
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FA B I O L U I S I
GENERALMUSIKDIREKTOR
2007/2008 Generalmusikdirektor der
Sächsischen Staatsoper Dresden und damit auch Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Geboren in Genua, studierte er bei Aldo
Ciccolini in Paris (Klavier) und bei Milan Horvat in Graz (Dirigieren).
Nach einem ersten Festengagement am Grazer Theater debütierte er
ab 1987 in rascher Folge an den Staatsopern in Berlin, München und
Wien, denen er seither als Dirigent zahlreicher Premieren und Wiederaufnahmen eng verbunden ist. Von 1995 bis 2000 war Luisi Chefdirigent des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters Wien, weitere
Chefpositionen folgten beim Orchestre de la Suisse Romande in Genf
(1997-2002) und beim MDR Sinfonieorchester Leipzig (1999-2007).
Seit 2005 ist er neben seiner Dresdner Position auch Chefdirigent der
Wiener Symphoniker. Fabio Luisi gastiert regelmäßig bei den weltweit
führenden Orchestern, Festivals und Opernhäusern. Eine besonders
intensive Zusammenarbeit verbindet ihn seit 2005 mit der Metropolitan Opera New York. Mit der Sächsischen Staatskapelle arbeitete Luisi
erstmals 2002 bei den Salzburger Festspielen zusammen. Seit seinem
Amtsantritt in Dresden dirigierte er das Orchester auf erfolgreichen
Tourneen durch Europa und die USA, außerdem auf einem umjubelten
Gesamtgastspiel der Sächsischen Staatsoper Dresden 2007 in Japan.
Neben dem zentralen Opernrepertoire (Wagner, Verdi, Puccini, Strauss)
widmet er sich im Konzertbereich besonders der Sinfonik von Mahler
und Strauss. Außerdem setzt er mit den Werken des «Capell-Compositeurs» Akzente, dessen alljährliche Ernennung auf Luisis Initiative
zurückgeht. Für Sony Music spielt er mit der Staatskapelle einen neuen
Zyklus sämtlicher Orchesterwerke von Richard Strauss ein. Fabio Luisi
ist Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und
Kunst. 2006 wurde er mit dem Orden «Cavaliere Ufficiale» der italienischen Republik ausgezeichnet.
FA BI O LU I S I I S T S E IT DE R SA I S O N
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DAS REQUIEM
Zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945
am Dresdner Gedenktag hat eine
jahrzehntelange Tradition. Vor 58 Jahren, am 13. Februar 1951, dirigierte
Rudolf Kempe, seit 1950 Generalmusikdirektor der Dresdner Staatsoper
und Staatskapelle, mit Verdis «Messa da Requiem» zum ersten Mal eine
Requiem-Vertonung an diesem Tag, um an die Zerstörung Dresdens in
der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 zu erinnern, bei der wenige
Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges mehrere zehntausend Menschen ums Leben kamen.
Die Folgen der Zerstörung waren 1951 noch überall präsent. Trümmerberge prägten das Dresdner Stadtbild, die Schrecken der Angriffe waren
den Überlebenden noch in unmittelbarer Erinnerung, die körperlichen
und seelischen Verletzungen schienen unheilbar. Wenige Tage nach der
Aufführung des Requiems im 1948 wiedereröffneten Großen Haus der
Staatstheater (dem heutigen Schauspielhaus) schrieb die Tageszeitung
«Die Union»: «Die Ergriffenheit und Dankbarkeit der Hörer konnte sich
nicht besser als im schweigenden Auseinandergehen zeigen.»
Seitdem führen Staatskapelle und Staatsopernchor alljährlich am
13. und 14. Februar ein Requiem auf. Regelmäßig erklingen die großen Totenmessen von Verdi, Mozart, Brahms, Berlioz und Britten oder ähnliche,
dem Anlass entsprechende Kompositionen, die zur gemeinsamen Trauer
und Besinnung anregen, zur mahnenden Erinnerung an das in Dresden
Vorgefallene – aber auch zum Nachdenken über das vielfältige Leid in
der damaligen und heutigen Welt, auch zu gemeinsamer Hoffnung.
Seit der Wiedereröffnung der Dresdner Frauenkirche finden die Konzerte, in denen nach wie vor auf Beifall verzichtet wird, in regelmäßigen
Abständen auch an diesem Ort statt, der seinerseits zu einem Symbol
für Frieden und Versöhnung geworden ist.
D A S R E Q U I E M D E R S TA AT S K A P E L L E
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GIUSEPPE VERDI.
Ö LG E M Ä L D E VO N G I OVA N N I B O L D I N I ( 18 8 6 )
D R A M AT I S C H E
ZWIESPRACHE MIT
GOTT
ZU GIUSEPPE VERDIS «MESSA DA REQUIEM»
an ein Requiem für Gioacchino Rossini: Nach dessen Tod am 13. November 1868 in Paris machte sein Landsmann Giuseppe Verdi den Vorschlag zur Komposition einer Totenmesse,
an der sich die 13 führenden Komponisten Italiens beteiligen sollten und
die am Jahrestag von Rossinis Tod in Bologna aufgeführt werden sollte.
Alle Beteiligten sollten auf ihr Honorar verzichten, die Partitur nach erfolgter Aufführung im Konservatorium von Bologna versiegelt werden.
Diese «Messa per Rossini» kam zwar zustande, ihre Aufführung wurde
aber durch organisatorische Mängel und künstlerische Intrigen vereitelt
(das Werk wurde erst 1988 in Stuttgart uraufgeführt!). Als aber einige
Jahre später, am 22. Mai 1873, der Dichter Alessandro Manzoni starb, griff
Verdi seinen Beitrag zu dem Gemeinschaftsprojekt, das abschließende
«Libera me», wieder auf und beschloss, es zu einem vollständigen Requiem auszubauen. Er wollte mit dieser Komposition nun das Andenken an
den bedeutenden Patrioten – wie er selber ein Vorbild des «Risorgimento», der italienischen Einigungsbewegung – würdigen und zahlte dafür
sogar den Druck der Noten. Die Uraufführung fand am Jahrestag von
Manzonis Tod in Mailand statt.
Häufig wurde der religiöse Gehalt von Verdis auf diese Weise entstandener «Messa da Requiem» in Frage gestellt: Verdi stand einer konfessionellen kirchlichen Bindung fern, bekannte sich aber zu christlichen
Grundanschauungen. Für ihn war die Frage nach dem Tod keine metaphysisch-religiöse Angelegenheit, sondern ein wesentlicher Aspekt des
Lebens. So ist es auch zu erklären, dass Verdi, der große Musikdramatiker,
den Text der katholischen «Missa pro defunctis» – mehr als jeder andere
Komponist vor ihm – als ein gewaltiges «Libretto» verstand, dessen szenischen Gehalt er instinktiv erspürte und herausarbeitete. Zwar verwendete er keine aus der Oper bekannten Formen; dennoch schrieb er neben
A M A N FA N G S TA N D D E R G E D A N K E
GIUSEPPE VERDI * 9. ODER 10. OK TOBER 1813 IN LE RONCOLE BEI BUSSE TO
† 27. JANUAR 1901 IN MAIL AND
«MESSA DA REQUIEM» FÜR SOLI, CHOR UND ORCHESTER
ENTSTANDEN IM AUGUST 1868 («LIBER A ME», 1. FASSUNG ); GESAMTES WERK Z WISCHEN MAI 1873
UND APRIL 1874; «LIBER SCRIPTUS» IM JANUAR 1875 NEU KOMPONIERT
URAUFGEFÜHRT AM 22. MAI 1874 IN DER MAIL ÄNDER KIRCHE SAN MARCO
( SOLISTEN : TERESA STOL Z, MARIA WALDMANN, GIUSEPPE CAPPONI, ORMONDO MAINI ;
DIRIGENT: GIUSEPPE VERDI )
BESETZUNG SOLI : SOPR AN, MEZZOSOPR AN, TENOR, BASS ; GEMISCHTER CHOR
3 FLÖTEN ( 3. AUCH PICCOLO ), 2 OBOEN, 2 KL ARINE T TEN, 4 FAGOT TE, 4 HÖRNER, 4 TROMPE TEN,
3 POSAUNEN, TUBA, PAUKEN, SCHL AGZEUG, STREICHER
HINTER DER SZENE: 4 TROMPE TEN
VERLAG C. F. PE TERS, FR ANKFURT/ LEIPZIG
DAUER CA. 90 MINUTEN
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VERDI UND DER DICHTER ALES SANDRO MANZONI.
S T I C H V O N R A C C O LTA B E R TA R E L L I
der Arbeit an der «Aida» ein monumentales Werk, das die Erschütterung,
die der Tod Rossinis und auch Manzonis sicherlich in ihm ausgelöst haben,
mit opernhafter Melodik und Dramatik auf sehr «menschliche» Weise
nachvollziehbar macht. Verdis Gattin Giuseppina erklärte in einem Brief
nach der Wiener Erstaufführung 1875: «Ich sage, dass ein Mann wie Verdi
wie Verdi schreiben muss, also dem entsprechend, wie er den Text empfindet und versteht.»
«Dies irae» als Leitmotiv
Verdis Totenmesse besteht aus insgesamt sieben Teilen, aus denen die
Sequenz («Dies irae, dies illa») und das abschließende Totengebet «Libera
me» durch ihre Ausmaße und ihre dramatische Gestaltung herausragen:
Im Zentrum des Werkes steht der Schrecken des Todes. Der erste Teil verbindet den Introitus «Requiem aeternam» mit dem «Kyrie». Eine düster
absteigende Linie der Celli eröffnet das Werk, beantwortet von einer
zarten Kantilene der Violinen; nahezu flüsternd setzt der Chor ein. Einen
Kontrast bildet der Mittelteil mit dem A-capella-Chor «Te decet hymnus»,
dessen strenge Satztechnik an Palestrina erinnert. Die anschließende
Wiederholung des ersten Teils leitet in das bewegte «Kyrie» über, das vom
Solotenor emphatisch angestimmt wird und sich im Wechsel von Soli und
Chor zum dramatischen Bittgesang steigert.
Nahezu ein Drittel des gesamten Werkes nimmt der zweite Teil ein, die
Sequenz. Verdi unterteilte sie in verschiedene Bilder, die sich zu einem
großen Fresko des Jüngsten Gerichtes fügen. Mit vier scharfen TuttiSchlägen bricht das «Dies irae» herein. Chromatische Aufschreie des
Chors, wilde Streicherläufe, dazu Blech- und Schlagzeugattacken (etwa
der Großen Trommel) geben das Schreckensszenario plastisch wider. Die
Musik schwillt ab, Trompeten rufen – beantwortet vom Echo eines Fernorchesters – die Menschheit zum Gericht: ein Einfall von apokalyptischer
Wirkung, für den vermutlich Berlioz’ Totenmesse Pate stand.
Im «Liber scriptus» zeichnet die Mezzosopranistin das Aufschlagen
des Gerichtsbuches eindringlich nach, worauf ein zweites Mal das «Dies
irae» hereinbricht, dem in dem Werk eine quasi «leitmotivische» Bedeutung zukommt. Als ausdrucksvolles Terzett von Mezzosopran, Tenor und
Sopran gestaltete Verdi das «Quid sum miser», welchem der Männerchor
die Majestät des strafenden Gottes gegenüberstellt («Rex tremendae
majestatis»). Die anschließende, besänftigende Bitte «Salva me» steigert
sich zum grandiosen Hymnus aller Beteiligten.
Eine lyrische Insel stellt das «Recordare» dar, ein Duett von Mezzosopran und Sopran, auf das mit dem «Ingemisco» eine der berückendsten
Tenor-Kantilenen Verdis folgt. Der Bassist antwortet mit dem drohenden
«Confutatis», das schließlich ein drittes Mal den Schrecken des «Dies irae»
heraufbeschwört. Im «Lacrymosa» findet die Sequenz ein breit ausgeführtes Ende: Seine klagende Melodie, begleitet von seufzenden Synkopen, greift von den Solisten schließlich auf den Chor über.
«Libera me» als Keimzelle und Zielpunkt
Der dritte Teil, das «Offertorio», ist den Solostimmen vorbehalten, zart
umspielt von Holzbläsern und geteilten Streichern. Entgegen der Tradition gestaltete Verdi das «Quam olim Abrahae» nicht als Fuge, sondern nur
als angedeutetes Fugato. Das strahlende «Hostias» des Tenors und die
«Es kann noch so leicht sein, und doch gibt es ‹Nuancen›, den Ausdruck
und vor allem den ‹Charakter› betreffend, die nicht so ganz leicht sind.
Ihr werdet besser als ich verstehen, dass diese Messe nicht wie eine
Oper gesungen werden darf; folglich werden mich Färbungen, die im
Theater gut sein können, ganz und gar nicht befriedigen. Das Gleiche
gilt für die Akzente usw. usw. ...»
VERDI AN SEINEN VERLEGER GIULIO RICORDI
(26. APRIL 1874)
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DIE UR AUFFÜHRUNG DER «MES SA DA REQUIEM»
VERDI
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nachfolgende Wiederholung des «Quam olim Abrahae» gehen jeweils in
die einstimmige Fürbitte aller Solisten um das ewige Leben über: «Fac eas
de morte transire ad vitam».
Mit Trompetenfanfaren hebt das «Sanctus» an, eine kurze, doppelchörige Fuge, die mit ihrer Vorschrift «Allegro» beinahe Scherzo-Charakter
trägt und in ihrem Schwung – nach Moll gewendet – auch das «Benedictus» mit einschließt. Als fünfter Teil folgt das «Agnus Dei», dessen
archaische, der Gregorianik nachempfundene Melodie im Wechsel von
weiblichen Solostimmen und Chor vorgetragen wird. Erst allmählich treten im Orchester die Harmonien hervor, Verdis Handschrift wird deutlich.
Wie eine Vision beginnt der sechste Teil, die Communio «Lux aeterna».
Der Mezzosopran wird hier
D I R I G I E R T I N PA R I S ( 1 8 7 6 )
vom flirrenden Tremolo der
geteilten Violinen umstrahlt
– ein Symbol für das «Ewige
Licht». Das Terzett «Requiem aeternam» (Mezzosopran, Tenor, Bass) beginnt
dagegen als dumpfer Trauermarsch, lichtet sich aber
nach und nach auf.
Die Todesangst kehrt
im letzten Teil noch einmal
wieder, dem ursprünglichen
(und von Verdi noch einmal
überarbeiteten) «Libera
me», das mit Rückgriffen
auf frühere Passagen die
Keimzelle und gleichzeitig
Zusammenfassung des
ganzen Werkes darstellt.
Der Satz ist als Rezitativ des Solosoprans mit Zwischenrufen des Chores
gestaltet: Zu Beginn psalmodiert der Sopran das «Libera me, Domine,
de morte aeterna», der Chor stammelt es nach. Das erregte «Tremens
factus» ruft schließlich – ein viertes und letztes Mal – die Schrecken des
«Dies irae» hervor. Zur Ruhe kommt die Musik in einer Wiederholung des
anfänglichen «Requiem aeternam», im A-capella-Satz gesungen und um
einen Halbton erhöht: eine der ergreifendsten Stellen des ganzen Werkes. Nach einer vierstimmigen Chorfuge, die an das «Sanctus» erinnert,
mündet der Satz in ein erneutes Rezitativ des Soprans, gestützt vom
verhauchenden «Libera me» des Chors: kraftlose Verzweiflung oder sanfte
Hoffnung – hier gehen die Deutungen auseinander.
I N D E R K I R C H E S A N M A R C O I N M A I L A N D ( 1 8 74 ) .
S T I C H V O N R A C C O LTA B E R TA R E L L I
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«Oper im Kirchengewande»?
VERDI
Verdi selber leitete die Uraufführung, die am 22. Mai 1874 in der Mailänder
Kirche San Marco stattfand. Schon wenige Tage später wurde das Werk
dreimal in der Mailänder Scala wiederholt, bald folgten Aufführungen in
Paris, New York, Wien und London. Trotz des großen Erfolges wurde schon bald darüber diskutiert,
ob es sich um geistliche oder weltliche Musik
handle – eine Diskussion, die nicht zuletzt unter
den Anhängern und Gegnern des Verdi-Antipoden
Wagner ausgetragen wurde. So verurteilte der Dirigent Hans von Bülow das Werk als eine «Oper im
Kirchengewande» – eine Äußerung, die wiederum
Johannes Brahms zu dem Kommentar veranlasste,
Bülow habe sich «unsterblich blamiert, so etwas
kann nur ein Genie schreiben.» Zustimmung fand
Verdi auch bei dem Wiener Kritikerpapst und
Anti-Wagnerianer Eduard Hanslick, der nach der
Wiener Erstaufführung (der übrigens auch Wagner
beiwohnte) schrieb: «Was in Verdi’s Requiem zu
leidenschaftlich, zu sinnlich erscheinen mag, ist
eben aus der Gefühlsweise ‹seines› Volkes heraus
empfunden, und der Italiener hat doch ein gutes
Recht zu fragen, ob er denn mit dem lieben Gott
nicht Italienisch reden dürfe?»
Heute ist diese Diskussion hinfällig: Verdis
«Messa da Requiem» gilt als eines der zentralen
UM 1895
und eindrucksvollsten Werke der Literatur. Vielleicht ist es gerade der freie Umgang mit der Religion, der «menschliche»
Ansatz in diesem Werk, der es für uns so besonders wertvoll macht.
TOBIAS NIEDERSCHLAG
Bereits wenige Wochen nach der Deutschen Erstaufführung von Verdis «Messa da Requiem», die am 7. Dezember 1875 in Köln stattfand,
erklang das Werk erstmals in Dresden: Am 8. Januar 1876 leitete Hofkapellmeister Ernst Schuch das Requiem in der Semperoper. Noch im
gleichen Jahr wurde das Werk sieben Mal wiederholt.
RECHTE SEITE: PROGRAMMZET TEL DER DRESDNER
E R S TA U F F Ü H R U N G D E S R E Q U I E M S 1 8 7 6
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DER ÜBERDACHTE KLEINE SCHLOS SHOF
DES DRESDNER RESIDENZSCHLOSSES (2009)
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Giuseppe Verdi
MESSA DA REQUIEM
Tuba mirum
CHOR, BASS
I. Introitus
CHOR, SOLI
Requiem aeternam dona eis, Domine:
et lux perpetua luceat eis.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihnen.
Te decet hymnus, Deus, in Sion,
et tibi reddetur votum in Jerusalem:
exaudi orationem meam,
ad te omnis caro veniet.
Requiem aeternam dona eis, Domine:
et lux perpetua luceat eis.
O Gott, Dir gebührt ein Loblied in Zion,
Dir erfülle man sein Gelübde in Jerusalem.
Erhöre mein Gebet,
zu Dir kommt alles Fleisch.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Lichte leuchte ihnen.
Kyrie eleison,
Christe eleison,
Kyrie eleison.
Herr, erbarme Dich.
Christus, erbarme Dich.
Herr, erbarme Dich.
Tuba mirum spargens sonum
per sepulcra regionem,
coget omnes ante thronum.
Laut wird die Posaune klingen,
Durch der Erde Gräber dringen,
Alle hin zum Throne zwingen.
Mors stupebit et natura,
cum resurget creatura,
judicanti responsura.
Schaudernd sehen Tod und Leben
Sich die Kreatur erheben,
Rechenschaft dem Herrn zu geben.
Liber scriptus
MEZZOSOPRAN, CHOR
Liber scriptus proferetur,
in quo totum continetur,
unde mundus judicetur.
Und ein Buch wird aufgeschlagen,
Treu darin ist eingetragen
Jede Schuld aus Erdentagen.
Judex ergo cum sedebit,
quidquid latet apparebit:
Nil inultum remanebit.
Sitzt der Richter dann zu richten,
Wird sich das Verborgne lichten;
Nichts kann vor der Strafe flüchten.
Dies irae ...
Tag der Rache ...
Quid sum miser
SOPRAN, MEZZOSOPRAN,
II. Sequenz
TENOR
Dies irae
CHOR
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Dies irae, dies illa,
solvet saeclum in favilla:
Teste David cum Sibylla.
Tag der Rache, Tag der Sünden,
Wird das Weltall sich entzünden,
Wie Sibyll und David künden.
Quantus tremor est futurus,
quando judex est venturus,
cuncta stricte discussurus.
Welch ein Graus wird sein und Zagen,
Wenn der Richter kommt, mit Fragen
Streng zu prüfen alle Klagen!
Quid sum miser tunc dicturus?
Quem patronum rogaturus,
cum vix justus sit securus?
Weh! Was werd ich Armer sagen?
Welchen Anwalt mir erfragen,
Wenn Gerechte selbst verzagen?
Rex tremendae
SOLI, CHOR
Rex tremendae majestatis,
qui salvandos salvas gratis,
salva me, fons pietatis.
König schrecklicher Gewalten,
Frei ist Deiner Gnade Schalten:
Gnadenquell, lass Gnade walten!
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Confutatis
BASS, CHOR
Recordare
SOPRAN, MEZZOSOPRAN
Confutatis maledictis,
flammis acribus addictis:
Voca me cum benedictis.
Wird die Hölle ohne Schonung
Den Verdammten zur Belohnung,
Ruf mich zu der Sel’gen Wohnung.
Oro supplex et acclinis,
cor contritum quasi cinis:
Gere curam mei finis.
Schuldgebeugt zu Dir ich schreie,
Tief zerknirscht in Herzensreue,
Sel’ges Ende mir verleihe.
Tag der Rache ...
Recordare, Jesu pie,
quod sum causa tuae viae:
Ne me perdas illa die.
Milder Jesus, wollst erwägen,
Dass Du kamest meinetwegen,
Schleudre mir nicht Fluch entgegen.
Dies irae ...
Quaerens me sedisti lassus:
Redemisti crucem passus:
Tantus labor non sit cassus.
Bist mich suchend müd gegangen,
Mir zum Heil am Kreuz gehangen,
Mög dies Mühn zum Ziel gelangen.
SOLI, CHOR
Juste judex ultionis,
donum fac remissionis
ante diem rationis.
Richter Du gerechter Rache,
Nachsicht üb’ in meiner Sache,
Eh’ ich zum Gericht erwache.
Ingemisco
Lacrymosa
Lacrymosa dies illa,
qua resurget ex favilla
judicandus homo reus.
Tag der Tränen, Tag der Wehen,
Da vom Grabe wird erstehen
Zum Gericht der Mensch voll Sünden;
Huic ergo parce, Deus:
Pie Jesu Domine,
dona eis requiem.
Amen.
Lass ihn, Gott, Erbarmen finden.
Milder Jesus, Herrscher Du,
Schenk den Toten ew’ge Ruh.
Amen.
TENOR
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Ingemisco, tanquam reus:
Culpa rubet vultus meus;
Supplicanti parce Deus.
Seufzend steh ich schuldbefangen,
Schamrot glühen meine Wangen,
Lass mein Bitten Gnad erlangen.
Qui Mariam absolvisti,
et latronem exaudisti,
mihi quoquem spem dedisti.
Hast vergeben einst Marien,
Hast dem Schächer dann verziehen,
Hast auch Hoffnung mir verliehen.
Preces meae non sunt dignae:
Sed tu bonus fac benigne,
ne perenni cremer igne.
Wenig gilt vor Dir mein Flehen;
Doch aus Gnade lass geschehen,
Dass ich mög der Höll entgehen.
Inter oves locum praesta,
et ab haedis me sequestra,
statuens in parte dextra.
Bei den Schafen gib mir Weide,
Von der Böcke Schar mich scheide,
Stell mich auf die rechte Seite.
III. Offertorium
SOLI
Domine Jesu Christe, Rex gloriae,
libera animas omnium
fedelilum defunctorum
de poenis inferni et de profundo lacu:
libera eas de ore leonis,
ne absorbeat eas tartarus,
ne cadant in obscurum:
sed signifer sanctus Michael
repraesentet eas in lucem sanctam.
Quam olim Abrahae promisisti
et semini ejus.
Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,
bewahre die Seelen
aller verstorbenen Gläubigen
vor den Qualen der Hölle
und vor den Tiefen der Unterwelt:
Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen,
dass die Hölle sie nicht verschlinge,
dass sie nicht hinabstürzen in die Finsternis:
Vielmehr geleite sie Sankt Michael,
der Bannerträger, in das heilige Licht:
Das Du einstens dem Abraham verheißen
und seinen Nachkommen.
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Hostias et preces tibi,
Domine, laudis offerimus:
Tu suscipe pro animabus illis,
quarum hodie memoriam facimus:
fac eas, Domine, de morte transire
ad vitam.
Opfergaben und Gebete
bringen wir zum Lobe Dir dar:
O Herr; nimm sie an für jene Seelen,
deren wir heute gedenken:
Herr, lass sie vom Tode hinübergehen
zum Leben.
Quam olim Abrahae
promisisti et semini ejus.
Das Du einstens dem Abraham verheißen
und seinen Nachkommen.
IV. Sanctus
DOPPELCHOR
Sanctus, sanctus, sanctus
Dominus Deus Sabaoth.
Pleni sunt coeli et terra gloria tua.
Hosanna in excelsis.
Benedictus qui venit in nomine Domini.
Hosanna in excelsis.
Heilig, Heilig, Heilig,
Gott, Herr aller Mächte und Gewalten.
Erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner
Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe!
Hochgelobt sei, der da kommt im Namen
des Herrn!
Hosanna in der Höhe!
V. Agnus Dei
SOPRAN, MEZZOSOPRAN, CHOR
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,
dona eis requiem.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,
dona eis requiem sempiternam.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die
Sünden der Welt:
gib ihnen die Ruhe.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die
Sünden der Welt:
gib ihnen die ewige Ruhe.
Beim ersten Requiem-Konzert der Staatskapelle am 13. Februar 1951 stand ebenfalls Verdis «Messa da Requiem» auf dem Programm. Seitdem war das Werk
immer wieder in den Konzerten zu hören, zuletzt unter Giuseppe Sinopoli (2001)
und Daniele Gatti (2005). In diesem Jahr erklingt es, neben den Konzerten in der
Semperoper, auch zum ersten Mal zu diesem Anlass in der Frauenkirche.
L I N K E S E I T E : PR O G R A M M Z E T T E L D E S R EQ U I E M - KO N Z E R T E S 19 51
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VI. Communio
MEZZOSOPRAN, TENOR, BASS
Lux aeterna luceat eis, Domine,
cum Sanctis tuis in aeternum,
quia pius es.
Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr,
bei Deinen Heiligen in Ewigkeit,
denn Du bist mild.
Requiem aeternam dona eis, Domine,
et lux perpetua luceat eis.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihnen.
VII. Responsorium
SOPRAN, CHOR
Libera me, Domine, de morte aeterna,
in die illa tremenda,
quando coeli movendi sunt et terra.
Dum veneris judicare saeculum per ignem.
Tremens factus sum ego et timeo,
dum discussio venerit
atque ventura ira.
Dies irae, dies illa, calamitatis et miseriae,
dies magna et amara valde.
Requiem aeternam dona eis, Domine,
et lux perpetua luceat eis.
Libera me, Domine, de morte aeterna,
in die illa tremenda,
quando coeli movendi sunt et terra.
Dum veneris judicare saeculum per ignem.
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Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod
an jenem Tage des Schreckens,
wo Himmel und Erde wanken,
da Du kommst, die Welt durch Feuer
zu richten.
Zittern befällt mich und Angst,
denn die Rechenschaft naht
und der drohende Zorn.
O jener Tag:Tag des Zornes, des Unheils,
des Elends!
O Tag, so groß und so bitter!
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihnen.
Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod
an jenem Tage des Schreckens,
wo Himmel und Erde wanken,
da Du kommst, die Welt durch Feuer
zu richten.
S T A AT S O P E R N C H O R
DRESDEN
CHORDIREKTOR
Ulrich Paetzholdt
ist der Chor der Sächsischen Staatsoper Dresden
am «Glanz und Klang» vieler Kapellaufführungen beteiligt. 1817 auf Initiative Carl Maria von Webers gegründet, der einen «stehenden Theaterchor»
für das deutsche Opernrepertoire forderte, entwickelte sich der Chor in
der Folgezeit zu einem erstrangigen Klangkörper, dessen Profil – neben
den Opernaufführungen – nicht zuletzt durch eine rege Konzerttätigkeit
geprägt wurde. Johann Miksch, Wilhelm Fischer, Karl Maria Pembaur, Ernst
Hintze u.a. standen dem Chor als Chordirektoren vor, von 1995 bis 2007 lag
die Leitung in den Händen von Matthias Brauer. In der Saison 2007/2008
übernahm Ulrich Paetzholdt, zuvor 1. Chordirektor an der Deutschen Oper
Berlin, die Leitung des Chores. Durch regelmäßige Rundfunk- und CD-Produktionen sowie internationale Gastspiele bestätigt der Chor der Sächsischen Staatsoper Dresden seinen Ruf als einer der besten Opernchöre Europas immer wieder aufs Neue.
SEIT NUNMEHR 190 JAHREN
Seit 1915 wird der Staatsopernchor bei besonders groß besetzten Werken
durch den Sinfoniechor Dresden e.V. – Extrachor der Sächsischen Staatsoper
Dresden verstärkt.
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ANJA HARTEROS
SOPRAN
fasziniert mit ihrer geschmeidigen und warmen Sopranstimme
das Publikum weltweit. Schon während ihres Studiums an der Kölner Musikhochschule gastierte sie an den Opernhäusern in Gelsenkirchen und Bonn. Nach
dem Gewinn des Gesangswettbewerbs in Cardiff wurde sie an die Bayerische
Staatsoper München eingeladen und sang dort die Agathe unter der Leitung
von Zubin Mehta. In der Spielzeit 2004/05 gab sie an der Bayerischen Staatsoper
mit großem Erfolg gleich vier Rollendebüts (Desdemona, Arabella, Alice Ford,
Alcina), wofür sie mit dem «Preis der Münchner Opernfestspiele» ausgezeichnet
wurde. Ihre internationale Karriere setzte sich fort mit Engagements an der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala, den Staatsopern in Wien, Berlin
und Hamburg sowie an den Opernhäusern in Florenz, Amsterdam, Paris, Tokio,
Frankfurt und Dresden, außerdem beim Edinburgh Festival und bei den Salzburger Festspielen. Für ihre herausragenden sängerischen und darstellerischen
Leistungen wurde sie 2007 zur «Bayerischen Kammersängerin» ernannt. Nach
einer Aufnahme von Strauss’ «Vier letzten Liedern» gab Anja Harteros 2007 im
Antrittskonzert von Fabio Luisi ihr Konzertdebüt bei der Staatskapelle (Berg,
«Sieben frühe Lieder»). In der laufenden Saison war sie bereits zweimal in Dresden zu erleben: im ZDF-Adventskonzert in der Frauenkirche (Dirigent: Christoph
Eschenbach) und in einem Liederabend in der Semperoper.
MARIANNE CORNETTI
MEZZOSOPRAN
ANJA HARTEROS
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MARIANNE CORNETTI
wurde in Cabot, Pennsylvania geboren. Sie studierte an
der Duquesne University Gesang und Musik und belegte Kurse am Cincinnati
Conservatory of Music, der Manhattan School of Music New York und am Ezio
Pinza Council for American Singers of Opera Oderzo in Italien. Ihre professionelle Karriere begann sie mit kleineren Partien an bedeutenden Häusern wie der
Metropolitan Opera New York, dem Pittsburgh Opera Center und am Wolf Trap
National Park for Performing Arts in Virginia. Ihr Repertoire umfasst Partien wie
Azucena, Amneris, Ulrica und Eboli, mit denen ihr der internationale Durchbruch
gelang. Seither sang sie u.a wiederholt an der New Yorker Metropolitan Opera,
am Teatro alla Scala in Mailand, an der Wiener Staatsoper, am Teatro Carlo Felice
Genua, am Teatro dell’Opera di Roma, dem Teatro Bellini Catania, in der Arena
von Verona sowie in Tokio. Darüber hinaus hat sie sich auch als Konzertsängerin
international einen Namen gemacht. So trat Marianne Cornetti mehrfach in
Aufführungen von Rossinis «Stabat Mater», Mahlers achter Sinfonie, Beethovens
neunter Sinfonie sowie Elgars «Sea Pictures», de Fallas «El amor brujo» und
Verdis «Messa da Requiem» auf. Sie ist zum ersten Mal in den Konzerten der
Sächsischen Staatskapelle zu erleben.
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ZORAN TODOROVICH
TENOR
PA AT A B U R C H U L A D Z E
BASS
Aufsehen erregenden Debüt am Royal Opera House Covent Garden
London im Jahr 1982 begeistert Paata Burchuladze Publikum, Kollegen und
Kritiker gleichermaßen. Herbert von Karajan bezeichnete ihn anlässlich seines
Debüts bei den Salzburger Festspielen gar als «zweiten Schaljapin». Geboren in
Tiflis, studierte Burchuladze zunächst in seiner Heimatstadt, später an der Scala
in Mailand. Erfolge bei bedeutenden internationalen Wettbewerben legten
schon bald den Grundstein seiner Karriere, so ging er u.a. aus dem TschaikowskyWettbewerb in Moskau sowie aus dem Internationalen Luciano-Pavarotti-Wettbewerb als Sieger hervor. Zu den Stätten seiner größten Erfolge wurden neben
Salzburg und London die Metropolitan Opera New York, die Scala, die Staatsopern in Wien, München und Hamburg, die Deutsche Oper Berlin, die Opéra National de Paris oder auch die San Francisco Opera. Auf diesen Bühnen ist er regelmäßig in seinen Glanzrollen als Boris Godunow, Dossifej («Chowanschtschina»)
wie auch in den großen Basspartien der Verdi-Opern «Nabucco», «Macbeth»,
«Simon Boccanegra», «Don Carlo» und «Aida» zu erleben. Seine erste Begegnung mit der Staatskapelle datiert aus dem Jahr 1987 mit einer Aufnahme von
Tschaikowskys «Eugen Onegin» unter James Levine. Nun gibt Paata Burchuladze
sein überfälliges Konzertdebüt bei der Staatskapelle!
SEIT SEINEM
hat sich in den letzten Jahren als lyrischer Spinto-Tenor in
der internationalen Opernwelt fest etabliert. Renommierte Häuser wie die Staatsopern in München, Berlin und Wien, die Nederlandse Opera Amsterdam, das
Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel wie auch die Opernhäuser von San Francisco und Los Angeles verpflichten ihn regelmäßig für ihre Produktionen. Geboren
in Belgrad, studierte Todorovich am Konservatorium seiner Heimatstadt sowie an
der Musikhochschule in Frankfurt am Main. Erste Festengagements führten ihn
an die Opernhäuser von Detmold und Hannover. Hier entwickelte er vor allem
sein lyrisches Tenor-Repertoire. Sein Debüt an einem internationalen Opernhaus
gab er in der Partie des Duca («Rigoletto») in Sevilla, den endgültigen Durchbruch
brachten ihm dann seine Debüt-Auftritte an der Wiener Staatsoper in Produktionen von «Madama Butterfly» und «La traviata». Dem Publikum in Dresden ist
Zoran Todorovich spätestens seit der vergangen Saison bekannt, als er den Don
José in «Carmen» und den Don Carlo in der gleichnamigen Verdi-Oper unter Fabio
Luisi an der Semperoper sang. Zurzeit ist er auch als Mario Cavaradossi in der
gefeierten «Tosca»-Neuproduktion an der Sächsischen Staatsoper zu erleben.
Mit den jetzigen Requiem-Konzerten gibt er sein Konzertdebüt bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
ZORAN TODOROVICH
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29
7. SINFONIEKONZERT / KONZERT IN DER FRAUENKIRCHE I
ORCHESTERBESETZUNG
1. VIOLINEN
B R AT S C H E N
FLÖTEN
TROMPETEN
Roland Straumer 1. Konzertmeister
Jörg Faßmann
Michael Frenzel
Christian Uhlig
Volker Dietzsch
Johanna Mittag
Jörg Kettmann
Susanne Branny
Birgit Jahn
Wieland Heinze
Henrik Woll
Anja Krauß
Annika Thiel
Roland Knauth
Sae Shimabara
Franz Schubert
Sebastian Herberg Solo
Andreas Schreiber
Michael Horwath
Michael Schöne
Uwe Jahn
Ralf Dietze
Zsuzsanna Schmidt-Antal
Winfried Berger*
Susanne Neuhaus*
Caroline Kersten*
Reinald Ross*
Milan Líkař+
Rozália Szabó Solo
Cordula Bräuer
Jens-Jörg Becker
Mathias Schmutzler Solo
Siegfried Schneider
Sven Barnkoth
Gerd Graner
2. VIOLINEN
Heinz-Dieter Richter Konzertmeister
Frank Other
Annette Thiem
Christian Goldammer
Wolfgang Roth
Günter Friedrich
Jens Metzner
Ulrike Scobel
Olaf-Torsten Spies
Elisabeta Florea
Emanuel Held
Holger Grohs
Stanko Madić
Johanna Fuchs
30
OBOEN
Celine Moinet Solo
Sibylle Schreiber
KLARINETTEN
Dietmar Hedrich Solo
Egbert Esterl
Peter Bruns Konzertmeister
Friedwart Christian Dittmann Solo
Simon Kalbhenn Solo
Tom Höhnerbach
Linhardt Schneider
Bernward Gruner
Jörg Hassenrück
Jakob Andert
Anke Heyn
Egbert Schimmelpfennig*
KONTRABÄSSE
Philipp Stubenrauch* Solo
Torsten Hoppe
Christian Rolle*
Helmut Branny
Christoph Bechstein
Fred Weiche
Johannes Nalepa
Annett Will +
Peter Lohse
Volker Stegmann
Jörg Röhrig*
Philipp Lohse*
POSAUNEN
FA G O T T E
VIOLONCELLI
TROMPETEN BÜHNENMUSIK
Joachim Hans Solo
Hannes Schirlitz
Joachim Huschke
Andreas Börtitz
Nicolas Naudot Solo
Jürgen Umbreit
Frank van Nooy
TUBA
Hans-Werner Liemen Solo
HÖRNER
Jochen Ubbelohde Solo
Harald Heim
Julius Rönnebeck
Klaus Gayer
PA U K E N
Bernhard Schmidt Solo
SCHLAGZEUG
Frank Behsing
* als Gast
+
Orchesterakademist
31
VORSCHAU
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2. AUFFÜHRUNGSABEND
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SPIELZEIT 2008|2009
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REDAK TION
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M I TA R B E I T
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G E S TA LT U N G U N D S AT Z
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Montieren der Goldgewichtsschrauben an den Unruhreif
SCANS
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DRUCK
Die Senator Meissen.
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Automatik-Kaliber, Zifferblatt aus Meisse-
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ner Porzellan, filigrane römische Ziffern,
von Hand gemalt, Zeiger gebläut, Roségold 750/000 poliert, beidseitig Saphirglas, Louisiana-Krokodillederband mit
Dornschließe aus Roségold.
Handwerkskunst.
Kunsthandwerk.
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Glashütte Original. Stifter des Deutschen Uhrenmuseum Glashütte.
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Juwelier im
Taschenbergpalais
Juwelier an der
Frauenkirche
Sophienstraße
01067 Dresden
An der Frauenkirche 3
01067 Dresden
Tel.: 0351/ 490 0588
BERLIN
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