Herunterladen - Deutsche Hochdruckliga

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DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL
DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT
ISSN 1619-0637
DRUCKPUNKT
AUSGABE 1/2007
Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen
Achim will sein Leben nicht
von seinem Bluthochdruck
bestimmen lassen.
Achim ist jetzt 58 Jahre alt und leidet an einer Herzkrankheit.
Daher muss er besonders auf seinen Blutdruck achten. Für viele
Menschen würde dies eine große Umstellung ihrer Lebensweise
bedeuten. Achim wehrte sich jedoch dagegen, weil er immer
sehr aktiv war. Er hat einen ziemlich anstrengenden Beruf, reist
im Urlaub gerne und hat sich immer sportlich betätigt.
Weitere Informationen zu Novartis und der Behandlung
von Bluthochdruck finden Sie unter www.novartis.de
Dank der innovativen Medikamente von Novartis hat Achims
Herzkrankheit einen vergleichsweise geringen Einfluss auf sein
Leben. Novartis hat seine Kompetenz in der kardiovaskulären
Medizin durch die Entwicklung einer Reihe von Medikamenten
zur Senkung von Bluthochdruck bewiesen, die Patienten wie
Achim vor kardiovaskulären Risiken schützen. Achim ist
entschlossen, sein aktives Leben trotz Bluthochdruckbehandlung
fortzuführen. Dank Novartis kann er das tun.
Kostenersparnis auf
dem Rücken der Patienten
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Die Kosten der blutdrucksenkenden Medikamente sind in die Kritik
geraten. Doch was ist
mit den Folgekosten der
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E D I TOR I A L
Forschung an Universitätskliniken leidet
von Professor Dr. med. Peter Dominiak
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
laufen, privatisiert zu werden. Das
muss per se nicht schlecht sein, aber
es beinhaltet die Gefahr, dass die
gegenwärtig werden die deutschen
unabhängige Forschung an UniversiUniversitäten grundlegender veräntätskliniken leiden wird – und das bedert als vergleichsweise die Refortrifft unmittelbar Sie, die Patienten.
men von 1968 bewirken konnten.
Geldmangel hat Krankenkassen und
Diese Veränderungen betreffen nicht Professor Dr. Peter
Ministerien dazu gebracht, mit den
nur die Studierenden, ihre Lehrer Dominiak ist Direktor
und die Mitarbeiterinnen und Mitar- des Instituts für experioben geschilderten Maßnahmen zu
beiter an den Hochschulen, sondern mentelle und klinische
reagieren.
alle Bürger der Republik und beson- Pharmakologie und
Gibt es eine Möglichkeit, sich dageders auch die Patienten.
gen zu wehren? Nun, Universitäten
Toxikologie am UniverDas Exzellenzprogramm der Bundes- sitätsklinikum Schleshaben seit jeher eine relativ schlechte
regierung wird künftig die Universi- wig-Holstein, Campus
Lobby, denn nur etwa 35 bis 40 Protäten differenzieren in forschende Lübeck, und Rektor der
zent aller Abiturienten studieren,
und nicht forschende Universitäten, Universität zu Lübeck.
und deshalb interessieren sich nicht
es wird dann auch so genannte Eliviele Bürger dafür, was mit ihren Unite-Universitäten geben. Der Grundgedanke einer
versitäten geschieht. Aber die Veränderungen an
Universität ist und bleibt aber eine gute und qualiden Universitätskliniken darf niemanden kalt lasfizierte Lehre durch hervorragende Forschung. Da
sen, denn sie betreffen unser aller Gesundheit und
die Gelder durch das Exzellenzprogramm nur noch
vor allem den Fortschritt der Medizin. Machen Sie
sehr gezielt vergeben werden und auch meistens
Ihren Abgeordneten klar, dass am Status der Uninur an große Universitäten, wird sich das gewalversitätskliniken nicht gerüttelt werden darf, denn
tig auf die Qualität der universitären Lehre ausnur diese bilden Ärzte und Fachärzte aus und brinwirken. Ausschlaggebend für die Initiative war der
gen die notwendigen Innovationen in der Medizin.
bekannte Mangel an Geld, den die Bundesländer
Gehen Sie notfalls auf die Straße, um Ihren Protest
ihren Universitäten in den letzten Jahrzehnten benach außen sichtbar zu machen, denn nur massive
schert haben. Durch die Bündelung und gezielte
Proteste, vor allem von Patienten, sind in der Lage,
Mittelvergabe an gute bis sehr gute Universitäten
Politiker umzustimmen. Sie tun es für Ihre eigene
kann man zwar für bessere Forschungsergebnisse
Gesundheit.
an deutschen Hochschulen sorgen, man muss aber
gleichzeitig wissen, dass nach mehreren Jahren diese Maßnahme für das AUS etlicher Universitäten
sorgen kann. Gleichzeitig sind auch die UniversiIhr
tätskliniken, und damit viele Krankenhäuser der
Maximalversorgung, in großer Gefahr, weil durch
die Einführung der „Diagnose bezogenen Vergütung“ (DRGs) die Universitätskliniken teilweise
immer mehr in ein Soll geraten und damit Gefahr
Peter Dominiak
3
4
I NHALT 1/2 007
PRAXIS
Kosten und Nutzen
einer BluthochdruckBehandlung
Seite 6
FORSCHUNG
Ursache von
Hypertonie
Seite 8
BEWEGUNG
Abnehmen
richtig lernen
Seite 24
03 EDITORIAL
Die Forschung leidet
06 PRAXIS
Kosten und Nutzen einer
Bluthochdruck-Behandlung
08 FORSCHUNG
Ursache von Hypertonie
10 AUS DER HOCHDRUCKLIGA
Stellungnahme zum Vorbericht
des IQWiG
Neue Hochdruck-Akademie
eingerichtet
Stipendiaten berichten
Fotowettbewerb
17 AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN
Ernährungsempfehlungen
gekonnt umsetzen
Eigene Studie der Selbsthilfegruppe Nürnberg
18 AKTUELLES
Qualität der HypertonieBehandlung verbessern
22 FORSCHUNG
Warum Hypertoniker unzureichend behandelt werden
24 BEWEGUNG
Abnehmen richtig lernen
ENTSPANNUNG
Blutdruck
sichtbar machen
Seite 28
26 AKTUELLES
Einsamkeit treibt den Blutdruck
nach oben
28 ENTSPANNUNG
Blutdruck sichtbar machen
30 LESERBRIEFE
ERNÄHRUNG
Fit in den
Sommer
Seite 32
32 ERNÄHRUNG
Fit in den Sommer
RUBRIKEN
34 REZEPTE
36 RÄTSEL
38 NACHGEFRAGT
38 VORSCHAU
38 IMPRESSUM
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6
PRAXIS
Kosten und Nutzen einer
Bluthochdruck-Behandlung
von Professor Dr. med. Thomas Unger
In der gesundheitspolitischen Debatte spielen die Kosten einer blutdrucksenkenden Therapie
eine wachsende Rolle. Doch dabei werden die Folgekosten einer unzureichenden Behandlung
meist nicht berücksichtigt.
Bluthochdruck ist eine gefährliche und auch tödliche Krankheit. Sie ist Wegbereiter von HerzKreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Diese Botschaft hören wir täglich.
Aber überlegen wir uns auch, welche Konsequenzen sie für unser Gesundheitssystem hat?
Die Meisten von uns wissen, dass der hohe Blutdruck neben dem Lebensalter der wichtigste
Risikofaktor für einen Schlaganfall ist. In der Tat liegt das Risiko für Schlaganfall bei Patienten
mit hohem Blutdruck etwa 6 bis 18 mal höher als für Nicht-Hypertoniker. In Deutschland erleiden
jährlich über 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Jedes Jahr sterben rund 90.000 Patienten
daran, die restlichen Betroffenen tragen meist lebenslang an den Folgen. Allein 40 Prozent der
Schlaganfälle können einem systolischen Blutdruck über 140 mm Hg zugeschrieben werden.
Hypertonie und
Schlaganfall
in Deutschland
Risikofaktor Nr. 1
für Schlaganfall ist
Bluthochdruck
200.000
Schlaganfälle / Jahr
Allein 40 Prozent der
Schlaganfälle können
einem systolischen Blutdruck über 140 mm Hg
zugeschrieben werden.
90.000
davon verlaufen
Schlaganfälle tödlich
Bei 20 Prozent der Hypertoniker ist ein tödlich verlaufender Schlaganfall die direkte Folge der Erkrankung.
Diese Fälle sind so häufig und so auffällig, dass buchstäblich jeder
von uns aus der Verwandtschaft oder Bekanntschaft darüber erzählen kann. Und nicht nur die Patienten und ihre Anverwandten leiden – auch das Gesundheitssystem leidet unter den Folgekosten des
Schlaganfalls. In Deutschland müssen jährlich etwa drei Milliarden
Euro zur Akut- und Folgebehandlung dieser verheerenden Erkrankung aufgebracht werden. Die Zahl ist sehr vorsichtig kalkuliert.
Wahrscheinlich ist der tatsächliche Aufwand beträchtlich höher,
wenn man Größen wie Verdienstausfall und die gesamte Rehabilitation mit einbezieht.
Therapie und Betreuung:
3 Mrd. Euro pro Jahr
Schlaganfallrisiko reduzieren
Deshalb drängt sich die Frage auf, ob
wir denn nichts dagegen tun können? Die Antwort ist eindeutig: Wir könnten, wenn wir nur wollten.
Gelänge es uns, zwei Drittel der Hypertonie-Patienten auf einen
oberen Blutdruckwert von unter 140 mm Hg einzustellen, dann
hätten wir das Schlaganfallrisiko in unserer Bevölkerung mit größter
Wahrscheinlichkeit um über die Hälfte reduziert. Dann gäbe es nicht
mehr über 200.000, sondern nur noch vielleicht 100.000 Schlaganfälle pro Jahr und entsprechend weniger Sterbefälle. Das ist immer
noch viel zu viel, aber der therapeutische Erfolg einer konsequenten
Blutdrucksenkung ist augenfällig. Gegenwärtig haben aber in
unserem Land nur weniger als ein Fünftel der Hypertoniker Werte
unter 140 mm Hg. Das ist unverständlich angesichts heutiger therapeutischer Möglichkeiten in einem vergleichsweise wohlhabenden
Land.
PRAXIS
Neue Medikamente sind
finanzierbar
Und wenn wir schon beim Geld
sind: Würde sich die Reduzierung der Schlaganfallquote
durch konsequente blutdrucksenkende Behandlung denn
überhaupt lohnen? Würde es
sich für das Gesundheitssystem
„rechnen“, wie man heute so
schön sagt? Angenommen, wir
könnten die Zahl der jährlichen
Schlaganfälle durch konsequente blutdrucksenkende Therapie
wirklich halbieren. Das würde
bedeuten, wir könnten über
100.000 Schlaganfälle verhindern und damit mindestens
1,5 Milliarden Euro einsparen.
Das Geld sollte dann besser zur
Verhütung als zur Behandlung
von Schlaganfällen ausgegeben
werden. In diesem Fall stünden
uns also schon 1,5 Milliarden
Euro zusätzlich zur bisherigen
medikamentösen Blutdrucksenkung zur Verfügung. Das würde
unser Gesundheitssystem keinen
Cent mehr kosten. Wäre uns die
Vermeidung von Schlaganfällen
noch etwas mehr wert, könnten
-37 %
Nichttödliche
Schlaganfälle
-43 %
Tödliche / nichttödliche
Herzinfarkte
-33 %
Tödliche
Schlaganfälle
Gesamtsterblichkeit
(Mac Mahon et al, J Hypertension 1986)
Nutzen einer
konsequenten
Hochdrucktherapie
-9 %
Auswertung der Daten von 43.000 Hypertonikern, deren Blutdruck über 5 Jahre um
5 bis 6 mm Hg gesenkt wurde
wir ja die gleiche Summe noch
mal drauflegen. Diese würden
wir sicher an den ausgefallenen
Rehabilitations-Maßnahmen
wieder einsparen. Damit könnten wir nun 3 Milliarden Euro in
eine effektivere medikamentöse
Blutdrucksenkung investieren.
Wir müssen aber von der realistischen Annahme ausgehen,
dass wir nur zwei Drittel unserer
Hypertoniepatienten effektiv
behandeln können. Deshalb
würden wir diese Mittel auf etwa 10 Millionen Patienten verteilen, das wären 300 Euro pro
Patient und Jahr. Dann hätten
wir täglich pro Patient fast einen Euro mehr zur effektiven
Vermeidung von Schlaganfällen
zur Verfügung. Damit ließe sich
eine effiziente blutdrucksenkende Kombinationstherapie auch
mit neueren Medikamenten mit
Sicherheit finanzieren – und der
therapeutische Gewinn wäre
enorm. Nicht nur bezogen auf
den Schlaganfall: Wir könnten
auch die Folgen des Bluthochdrucks auf das Gefäßsystem
reduzieren wie Herzinfarkt oder
hochdruckbedingte Nierenerkrankungen.
Vermeintliche Kostenersparnis
rechnet sich nicht
Eine konsequente Blutdrucksenkung lohnt sich also allemal:
sowohl für jeden einzelnen Patienten, als auch für das gesamte
Gesundheitssystem eines Landes. Konsequente Blutdrucksenkung heißt aber auch, dass der
Arzt effektive und nebenwirkungsarme blutdrucksenkende
Medikamente verschreiben
muss, die Krankenversicherung
diese erstatten muss und der
Patient sie regelmäßig einneh-
men muss. Die vermeintliche
Kostenersparnis bei der Verschreibung und Erstattung kostengünstigerer älterer Antihypertensiva wird hierbei mehr als
aufgewogen. Denn die älteren
Medikamente wie zum Beispiel
die Diuretika sind oft nebenwirkungsträchtig, insbesondere
wenn sie zur effektiven Blutdrucksenkung in hohen Dosen
gegeben werden müssen, und
werden von den Patienten auf
Dauer nicht akzeptiert. Mit einer etwas teureren medikamentösen Therapie, die sich jedoch
durchaus im oben abgesteckten
finanziellen Rahmen hält, kann
das Ziel einer langfristigen,
nachhaltigen Blutdruckkontrolle
mit all ihren positiven Folgen
auch wirklich erreicht werden. ■
Professor Dr. med.
Thomas Unger
ist Direktor des Center for
Cardiovascular Research und
des Instituts für Pharmakologie Charité – Universitätsmedizin Berlin, und Vorsitzender
des Deutschen Institutes für
Bluthochdruckforschung,
Heidelberg (DIB).
7
8
FORSC HUNG
Was wissen Forscher über die
Bis heute sind die Ursachen der primären Hypertonie unbekannt. Die so genannte sekundäre Hypertonie ist Folge einer Erkrankung wie beispielsweise einem Nierenleiden. Wird das Nierenleiden behandelt,
so sinkt auch der Blutdruck. Bis heute forschen Wissenschaftler jedoch nach der Ursache der primären
Hypertonie. Noch vor zwanzig Jahren gab es eine rege Diskussion zwischen Forschern und Ärzten,
inzwischen ist es ruhiger geworden. Der DRUCKPUNKT möchte die Diskussion um Bluthochdruck, seine
Die Gefäßfunktion
Professor Dr. med. Hermann Haller · Abteilung für Nephrologie ·
Medizinische Hochschule Hannover
Die kleinen Gefäße, die so genannten Arteriolen,
sind bei Hypertonikern krankhaft eng gestellt.
Möglicherweise ist eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems dafür verantwortlich. Es
könnte aber auch eine Wirkung von Substanzen
im Blut wie Endothelin oder Prostaglandine sein.
Es ist außerdem bekannt, dass die Gefäßmuskelzellen von Hypertonikern verändert sind, das
heißt, die Moleküle, die für das Zusammenziehen
der Zellen verantwortlich sind, reagieren krankhaft.
Möglicherweise sind es auch Kalziumionen, die die
Kontraktivität begünstigen und bei Hypertonikern
in höherer Konzentration vorliegen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass eine Störung des Endothels vorliegt, der obersten Gefäß-
Das Herz
wandschicht. In gesunden
Gefäßen kommt es bei
Überbeanspruchung der
Gefäßwand zu einer Aktivierung des Endothels und
damit zu einer Gefäßerweiterung.
Ob die Ursache der primären Hypertonie eine
gesteigerte Kontraktivität
der glatten Gefäßmuskelzellen oder eine Störung
des Endothels ist, wird zurzeit untersucht.
Eine favorisierte Hypothese ist, dass die gestörte
Gefäßfunktion durch das Zusammenspiel verschiedener krankhafter Mechanismen zustande
kommt. ■
Professor Dr. Roland E. Schmieder · Medizinische Klinik 4 · Nephrologie und
Hypertensiologie · Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg
Hypertonie verursacht Schäden am Herzmuskel
und den Herzkranzgefäßen. Diese Komplikation
äußert sich in einer Verdickung der Herzmuskelwand und arteriosklerotischen Veränderungen
an den Herzkranzgefäßen (Verkalkung). Deshalb
kommt es zu einer Funktionseinbuße des Herzens, die Folge sind Herzrhythmusstörungen und
Engegefühl in der Herzgegend (Angina pectoris).
In diesem Zusammenhang diskutieren die Forscher, ob nicht eine Herzwandverdickung zu einer
Erhöhung des Blutdrucks führt. In der Tat konnten große Untersuchungen nachweisen, dass ein
verdickter Herzmuskel zu einer Steigerung des
Blutdrucks führt. Deshalb gehen Mediziner davon
aus, dass ein Patient, der
zwar in der Arztpraxis
einen normalen Blutdruck
hat, dessen linker Herzmuskel aber verdickt ist,
später mit größerer Wahrscheinlichkeit als andere
an Hypertonie erkranken
wird. Doch sowohl die
verdickte Herzmuskelwand als auch der erhöhte
Blutdruck gehen letztlich auf andere Faktoren
zurück wie zum Beispiel Stress und hoher Kochsalzkonsum. ■
F OR S C H U NG
Ursache von Bluthochdruck?
Ursachen, Mechanismen und Folgen neu beleben. Deshalb nehmen in dieser und den nächsten Ausgaben Experten zu verschiedenen Thesen Stellung, sie diskutieren und kommentieren den neuesten Stand
der Wissenschaft. In dieser Ausgabe des DRUCKPUNKTS: Die Ursachen des Bluthochdrucks.
Viele krankhafte Mechanismen im Organismus eines Hypertonikers sind den Forschern inzwischen
bekannt. Doch der „rote Faden“, der diese Mechanismen miteinander verbindet, fehlt bis heute.
Professor Dr. Eberhard Ritz · President of the International Society
of Nephrology
Bei primärer Hypertonie kommt es nicht nur
zur Fehlfunktion eines
einzigen Organs. Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt,
dass sich der Blutdruck
nur dann langfristig
erhöht, wenn die Ausscheidungsfunktion der
Nieren verändert ist. Ursache für die veränderte
Ausscheidungsfunktion ist nicht unbedingt eine
chronische Nierenkrankheit (nicht jeder Hochdruckkranke ist nierenkrank!). Doch die Niere des
Hypertonikers muss unter höherem Druck durchblutet werden, um die täglich mit der Nahrung
aufgenommene Menge an Kochsalz über den
Urin auszuscheiden. Neuere Forschungen haben
erbracht, dass Nieren von Patienten mit primärer
Hypertonie weniger Nierenkörperchen haben.
Das heißt, bei Hypertonikern ist bereits bei ihrem
Heranwachsen im Mutterleib die Anlage der Nieren gestört.
Selbstverständlich führen auch Nierenkrankheiten
zum Hochdruck. Doch Bluthochdruck beschleunigt
andererseits bei einem Nierenkranken den Funktionsverlust der geschädigten Niere. Ein amerikanischer Aphorismus lautet: the kidney – cause and
victim of hypertension, frei übersetzt: Die Niere
– sowohl Ursache als auch Opfer der Hypertonie.
Unbestritten ist, dass bei einem Nierenkranken die
Absenkung des Blutdrucks die wichtigste Maßnahme ist, um den Verlust der Nierenfunktion zu
verzögern oder aufzuhalten. ■
A/ Professor Dr. Markus Schlaich · Medizinische Klinik 4 · Nephrologie
und Hypertensiologie · Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg
Drei Faktoren bestimmen den Blutdruck:
Herzfrequenz, Herzminutenvolumen und
Gefäßwiderstand. Alle
drei stehen unter direkter Kontrolle des sympathischen (unwillkürlichen) Nervensystems,
das unseren Kreislauf an
den ständig wechselnden Bedarf anpasst. Die vom Gehirn gesteuerte
Aktivierung des Sympathikus ist unter anderem
für das Herzrasen verantwortlich, das durch
Aufregung und Stress hervorgerufen wird. Gleich-
Die Niere
Der Sympathikus
zeitig führt die Sympathikus-Aktivierung über die
Freisetzung von Botenstoffen zu einer Erhöhung
des Gefäßwiderstands. Dadurch steigt der Blutdruck, so dass der Organismus rasch auf eine entsprechende Situation reagieren kann, zum Beispiel
durch Flucht oder Kampf.
Es ist leicht nachvollziehbar, dass eine dauerhafte
Aktivierung des Sympathikus, zum Beispiel durch
beruflichen Stress, zu einer chronischen Erhöhung
des Blutdrucks führen kann. Die genauen Ursachen
der Sympathikus-Aktivierung bei Hypertonikern
sind bisher noch nicht gänzlich erforscht. Doch die
zentrale und ursächliche Rolle des Sympathikus bei
der Entstehung der primären Hypertonie ist unumstritten. ■
9
10 AUS DER HOCHDRUCKLIG A
Der Vorbericht des IQWiG zur Therapie der Hypertonie
Zurück zu den
Anfängen auf dem Rücken
der Patienten
Eine erste Stellungnahme der Deutschen Hochdruckliga
Am 21. Februar 2007 ist vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) der seit längerem angekündigte
Vorbericht zur Therapie des Bluthochdrucks veröffentlicht worden.
Dieser Vorbericht ist der erste Schritt in einem Verfahren, welches
letztendlich zu Richtlinien der Therapie des Bluthochdrucks durch
den gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) führen soll. Diese Richtlinien sind zwar nicht bindend für die medizinische Entscheidung des
Arztes, aber sie bestimmen die Vergütung
der Therapie durch die Krankenkassen. Damit werden sie diktieren, welches Medikament Patienten mit Bluthochdruck erhalten
werden.
„Als Therapie der ersten Wahl sollten kostengünstige Diuretika gelten, außer wenn
es für den Arzt oder den Patienten gute
Gründe gibt, davon abzuweichen” so fasst
Professor Dr. med. Peter Sawicki, Leiter
des IQWiG, die 162 Seiten des Vorberichts
zusammen und enthüllt damit das Ziel des
Vorhabens: Wie senke ich den Blutdruck
von Millionen Patienten mit möglichst wenig Kosten. Das Problem dieses Vorberichts
Der Vorstand der Deutschen Hochdruckliga
(und des ganzen Verfahrens) ist nicht der
(Hintere Reihe von links): Professor Dr. med. Heribert Schunkert,
Hinweis darauf, dass Diuretika gute blutProfessor Dr. med. Martin Paul, Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer
drucksenkende Mittel sind (was ohne
(Patientensprecher), Professor Dr. med. Lars Christian Rump.
Zweifel zutrifft), oder dass Ärzte und Ärz(Vordere Reihe von links): Professor Dr. med. Joachim Hoyer,
Professor Dr. med. Hermann Haller (Vorsitzender),
tinnen ökonomische Überlegungen beim
Professor Dr. med. Rainer Düsing (stellv. Vorsitzender).
Verschreiben von Medikamenten mit einbeziehen (was jeden Tag getan wird), sondern dass mit großem Aufwand die medizinische Literatur durchforstet wird, Studien nach eigenen Kriterien
herausgesucht werden und schließlich dieser Vorbericht erscheint,
der zielgenau das als Erkenntnis verkündet, was das eigentliche Ziel
AUS DE R H O C H D RU C K L I GA 11
war: Kostenersparnis im Gesundheitswesen.
Allerdings ist diese Aussage mit
schwerwiegenden methodischen
Problemen erkauft worden.
So wurden in diesem Vorbericht
nur 16 Studien mit insgesamt
etwa 92.000 Patienten berücksichtigt, allerdings etwa 33.000
davon aus der ALLHAT Studie,
die ja wiederholt bezüglich Methoden und Schlussfolgerungen
kritisiert wurde. Wichtige große
Studien, wie zum Beispiel ASCOT mit über 19.000 Patienten
oder ANBP2 mit über 6.000 Patienten, in denen modernere
Antihypertensiva gut abschnitten, wurden nicht in die Beurteilung einbezogen. Dies ist
Gesundheitspolitik getarnt als
medizinische Wissenschaft.
Gesundheit der Patienten
gefährdet
Die Auseinandersetzung um die
„richtige“ Behandlung der Hypertonie wäre eine rein akademische Angelegenheit, wenn es
nicht dabei um die Gesundheit
der Patienten mit Bluthochdruck
ginge und diese durch die neuen Richtlinien gefährdet würden. „…außer wenn es für den
Arzt oder den Patienten gute
Gründe gibt, davon abzuweichen“ bedeutet in der Praxis,
dass die meisten Patienten zuerst mit Diuretika und nur beim
Auftreten von ernsten Problemen mit anderen Mitteln behandelt würden. Und hier steckt
die Gefahr: Langfristige Nebenwirkungen oder geringfügige
medizinische Probleme (welche
für den Patienten erheblich sein
können) werden in die Überlegungen des IQWiG erst gar nicht
mit einbezogen oder kategorisch als irrelevant abgetan.
Die Deutsche Hochdruckliga ist
deshalb der Meinung, dass mit
dem vom IQWiG eingeleiteten
Verfahren die jahrzehntelangen
Bemühungen um eine evidenzbasierte, optimale und nebenwirkungsarme Hochdrucktherapie ad absurdum geführt werden. Zwei wesentliche Beispiele
sollen dies exemplarisch beleuchten:
1. Diabetes als Risikofaktor: Neben Bluthochdruck ist Diabetes
ein wesentlicher Risikofaktor für
Schlaganfall, Herzinfarkt und
Arteriosklerose. Bei den meisten
Patienten mit Diabetes handelt
es sich um einen so genannten
„Altersdiabetes“, welcher langsam über Jahre entsteht und
häufig erst zu spät erkannt wird.
Die vom IQWiG hochgelobten
Diuretika führen nun bei nicht
wenigen Patienten zu einem
langsamen Ansteigen des Blutzuckerspiegels und damit vermehrt zu Diabetes. Dies hat die
renommierte Network Studiengruppe in einer Metaanalyse
von 22 Studien und 143.153 Patienten vor kurzem nochmals
festgestellt. Eine Behandlung
des Bluthochdrucks mit Diuretika über Jahre kann deshalb zur
Entstehung eines Diabetes beitragen. Der
Teufel wird
in diesem
Fall mit dem
Beelzebub
ausgetrieben.
Dieser wissenschaftlich
gut belegte
Zusammenhang
wird auch von den
Mitarbeitern
des IQWiG nicht geleugnet. Da
diese Studien jedoch nicht in
die Analyse mit einbezogen
wurden, wird ihre Bedeutung
herunter gespielt und leichtfertig abgetan. Die Deutsche
Hochdruckliga hält ein solches
Vorgehen für zynisch und patientenverachtend.
2. Bluthochdruck geht häufig ohne Beschwerden einher
und die Behandlung der Erkrankung ist eine präventive
Therapie im Hinblick auf die
Endorganschäden. Dies bedeutet, dass die Patienten ihre
Medikamente über Jahre und
Jahrzehnte einnehmen müssen,
um in der Zukunft nicht an
Schlaganfall oder Herzinfarkt
zu erkranken.
Es ist offensichtlich, und alle
wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen dies, dass
die Art und die Anzahl der Nebenwirkungen entscheidend
dafür sind, ob die Patienten ihre
Medikamente zuverlässig einnehmen, in der Medizin Compliance genannt. Zu diesem extrem
wichtigen Thema werden im
Vorbericht des IQWiG keine Aussagen gemacht. Im Gegenteil,
Studien zur Compliance wurden
erst gar nicht in die wissenschaftliche Analyse des IQWiG
mit einbezogen. „Dies ist nicht
Aufgabe unserer Analyse“ lautet die
lapidare Aussage. Ohne
die Diskussion
solcher entscheidender
Gesichtspunkte
der Therapie geht
jedoch der Vorbericht weit am Ziel
der Verbesserung der Hoch-
12 AUS DER HOCHDRUCKLIG A
drucktherapie
vorbei und trägt,
trotz Kostenreduktion, zu einer
Verschlechterung
der Situation bei.
Forderung der
Deutschen Hochdruckliga
Die Deutsche Hochdruckliga
fordert den Vorbericht des
IQWiG grundsätzlich zu überarbeiten.
Angesichts der Tatsache, dass
nur ein Teil der verfügbaren
Evidenz (der wissenschaftlichen
Untersuchungen) im Bericht berücksichtigt ist, können Empfehlungen nur sehr eingeschränkt
abgeleitet werden. Zweitens
muss in die Erörterung der Wirtschaftlichkeit der antihypertensiven Therapie eine übergreifende ökonomische Analyse der
Erkrankung Hypertonie und
ihrer Folgeschäden einfließen.
Von der Diagnose Hypertonie
bis zum Auftreten eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarkts
ist es ein langer Weg.
Nur eine langfristige antihypertensive Therapie senkt die
Anzahl der Schlaganfälle und
der Herzinfarkte. Die einseitige
Betonung der Kosten für Medikamente und die Vernachlässigung von langfristigen Nebenwirkungen konterkariert
den Gedanken einer präventiven Medizin.
Pressekonferenz in Berlin
Die Deutsche Hochdruckliga
wies auf einer Pressekonferenz
im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin am 15. März
die Bewertung der medikamentösen Hochdrucktherapie durch
das IQWiG scharf zurück. Der
Vorstandsvorsitzende der Deut-
schen Hochdruckliga, Professor
Dr. med. Hermann Haller, betonte gegenüber den Pressevertretern:
„Die Deutsche Hochdruckliga
ist entschieden der Meinung,
dass eine Berücksichtigung der
Therapietreue der Patienten
und das Erreichen von Zieldruckwerten in eine solche Analyse
einbezogen werden müssen.“
Der Patientensprecher der Liga,
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, unterstrich diese Aussagen. Es gehe bei der Diskussion offenbar
allein um die Kosten im Gesundheitswesen und die Einkünfte
der Pharma-Industrie, sagte
Pfeiffer, nicht aber um das Wohl
der Patienten und ihr vertrauensvolles Verhältnis zum Arzt.
„Die Selbsthilfegruppen in der
Hochdruckliga wehren sich
entschieden dagegen, in dieser
Auseinandersetzung zwischen
zwei feindliche Lager zu kommen.“ ■
Beurteilung der Hochdrucktherapie durch das IQWiG
Das Institut zur Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
wurde im Zuge der Gesundheitsreform am 1. Juni 2004 gegründet. Es wird im Auftrag des
gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) oder des Bundesgesundheitsministeriums tätig.
Der G-BA ist ein Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzten, Krankenkassen
und Krankenhäusern. Seine Aufgabe ist es, zu konkretisieren, welche ambulanten oder
stationären medizinischen Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind und
somit zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung gehören. Das IQWiG
wurde im Februar 2005 damit beauftragt, eine Bewertung der antihypertensiven Therapie
vorzunehmen. Der Vorbericht erschien am 21. Februar 2007. Damit begann eine Frist von vier
Wochen bis zum 21. März 2007, in der interessierte Personen und Institutionen schriftliche
Stellungnahmen zu Methoden und Ergebnissen abgeben können. Unklare Aspekte dieser
Kommentare werden dann gegebenenfalls in einer mündlichen Erörterung diskutiert. Danach wird der Bericht vom IQWiG überarbeitet und schließlich als Abschlussbericht an den G-BA weitergeleitet. Der G-BA nutzt die Empfehlungen des IQWiG als Grundlage für seine Entscheidungen.
14 AUS DER HOCHDRUCKLIG A
Neue Hochdruck-Akademie
Zur qualitativen Verbesserung der Behandlung von
Hypertonikern gründet die Deutsche Hochdruckliga
eine Akademie zur ständigen Fortbildung der Ärzte
und des nicht-medizinischen Personals von Arztpraxen und Kliniken.
International gibt es längst die
Fachbezeichnung des Hypertensiologen, die in den USA bereits
seit Jahrzehnten an eine zweijährige Ausbildung mit abschließender Prüfung gebunden ist.
Ähnliche Qualitätsstandards
möchte die Deutsche Hochdruckliga in Deutschland erreichen.
Im Jahre 2005 führte sie deshalb
die Bezeichnung des Hypertensiologen DHL® ein. Inzwischen
sind bereits mehr als 2.000 Hypertensiologen DHL® zugelassen, weitere 1.000 Anträge liegen vor.
Zur Aus- und Weiterbildung
der Hypertensiologen gründet
die Deutsche Hochdruckliga
in diesem Jahr eine HochdruckAkademie, geleitet von Professor Karl Heinz Rahn, dem
Liga-Vorsitzenden Professor
Hermann Haller, Professor Gerd
Bönner und Professor Friedrich
Luft.
An der Hochdruck-Akademie
können sich Ärzte zum Hypertensiologen ausbilden lassen.
Zur praktischen Weiterbildung
sollen sie mindestens 80 Stunden an einer von der Hochdruckliga anerkannten Einrichtung zur Betreuung und Schulung von Hypertonikern tätig
sein.
Sie müssen außerdem mindestens 100 eigene Bluthochdruck-
eingerichtet
Patienten behandelt
haben. Für die theoretische Ausbildung
wird die HypertonieAkademie ein Weiterbildungs-Programm erarbeiten,
das nicht nur Diagnostik und Therapie
von Bluthochdruck vorsieht,
sondern auch sozialmedizinische
Aspekte und ein Training für
Kommunikation und Didaktik.
Am Ende der Fortbildung wird
eine Prüfung zur weiteren Festigung des Wissens beitragen.
Die Hypertensiologen DHL® sind
verpflichtet, regelmäßig an Fortbildungen teilzunehmen und
ihren Wissensstand überprüfen
zu lassen.
Hohe Qualität durch
umfassende Weiterbildung
An der Hochdruck-Akademie
wird auch das nichtärztliche
Personal geschult:
Die Hypertonieassistent(in) DHL®
soll künftig die praktische Versorgung der Hypertoniker in
den Arztpraxen und Krankenhäusern verbessern.
Ausgebildet werden insbesondere Arzthelfer(innen), Schwestern und Pfleger. Auch diese
Ausbildung wird mit einer Prü-
fung enden, nach deren erfolgreicher Ablegung die Teilnehmer
ein Zertifikat erhalten.
Ein weiteres Anliegen der Hochdruck-Akademie ist zudem
die Bildung und Förderung von
Selbsthilfegruppen.
Die Leiterinnen und Leiter der
Gruppen sollen ebenfalls die
Möglichkeit zur Fortbildung
haben.
Eine weitere Aufgabe der Akademie wird es sein, ausführliches Informationsmaterial zur
umfassenden Aufklärung der
Bevölkerung bereit zu stellen. ■
Anfragen und Anträge
bitte an:
Deutsche Hochdruckliga
Berliner Straße 46
69120 Heidelberg
Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0
Telefax 0 62 21 – 5 88 55-25
hochdruckliga@t-online.de
www.hochdruckliga.de
AUS DE R H O C H D RU C K L I GA 15
Die Gefäße übergewichtiger
Kinder leiden schon früh
Im Jahr 2005 vergab die Deutsche Hochdruckliga erstmals fünf Stipendien in Höhe von insgesamt
250.000 Euro und einer Förderdauer von bis zu zwei Jahren. Im DRUCKPUNKT berichten die Stipendiaten von ihrer Arbeit. In dieser Ausgabe: Dr. med. Antje Körner.
In der Bundesrepublik ist bereits jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Bei
rund acht Prozent der Kinder erreicht das Übergewicht krankhafte Ausmaße, sie leiden an Adipositas.
Seit Jahren nimmt die Zahl der übergewichtigen Kinder zu und damit auch Folgeschäden wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Untersuchungen zeigen, dass
die Körpergewichts-Regulation
der betroffenen Kinder sich bereits im Kleinkindalter ändert.
Schon früh entwickeln Kinder
und Jugendliche mit Adipositas
Fettstoffwechselstörungen und
Diabetes. Das wiederum führt
zur Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), die Herz-KreislaufErkrankungen nach sich zieht.
Gefäßverkalkung zeigt sich in
erster Linie bei Erwachsenen
zum Beispiel bei Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße
(koronare Herzkrankheit). Das
täuscht oftmals darüber hinweg,
dass der krankhafte Prozess vermutlich bereits im Kindesalter
beginnt. Als Vorläufer der Arteriosklerose ist eine Einschränkung der Funktionalität des Endothels zu beobachten, der
innersten Wandschicht der Blutgefäße. Das Endothel ist in viele Prozesse eingebunden, unter
anderem beeinflusst es die
Fließfähigkeit des Blutes und
den Blutdruck. Eine Funktionseinschränkung des Endothels
geht einer Arteriosklerose um
Jahre voraus und dient als
Frühwarnsymptom.
Pilotstudie bestätigt
Vermutung
Unsere Arbeitsgruppe untersucht im Rahmen einer Studie
diese frühen Veränderungen
an kindlichen Gefäßen. In einer Pilotstudie prüften wir zunächst die Machbarkeit der
Funktionsmessungen auch bei
kleinen Kindern. Die Ergebnisse
der Pilotstudie bestätigen bereits die Vermutung, dass eine
Zunahme der Körperfettmasse
bei Kindern schon früh eine Störung der Endothelfunktion zur
Folge hat.
Eine Pilotstudie an 307 krankhaft übergewichtigen Kindern erbrachte, dass
bereits viele von ihnen an Folge-Erkrankungen leiden:
Erhöhter Insulinspiegel
40,4 %
Erhöhter Harnsäurespiegel
25,4 %
Vorstufe von Diabetes (Typ 2)
18,3 %
Erhöhte Triglyceride
22,5 %
Insulinresistenz
Erhöhter Colesterinspiegel
12,1 %
33,6 %
Unsere Forschungsarbeit trägt
dazu bei, die Zusammenhänge
zwischen den unterschiedlichen
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen genauer
zu beleuchten. Da Kinder meist
nicht unter weiteren Erkrankungen leiden, zeigt sich bei
ihnen der direkte Zusammenhang zwischen Adipositas und
gestörter Endothelfunktion.
Je genauer wir die Zusammenhänge kennen, desto eher können effektive Strategien zur Bekämpfung entwickelt werden. ■
Dr. med. Antje Körner
ist Kinderärztin und seit 2005
Stipendiatin der Deutschen
Hochdruckliga. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der
Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche
Leipzig und erforscht zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe
Adipositas bei Kindern.
16 AUS DER HOCHDRUCKLIG A
Hochdruckliga schreibt
Stipendien neu aus
Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Hypertonieforschung schreibt
die Deutsche Hochdruckliga in diesem Jahr
erneut fünf Stipendien mit einer Förderdauer
bis zu zwei Jahren in Höhe von je 25.000 Euro
pro Jahr aus. Die Stipendien, die damit bereits
zum zweiten Mal vergeben werden, haben ein
Gesamtvolumen von 250.000 Euro. Es können
Forschungsprojekte aus der Grundlagenforschung wie auch aus der klinischen Hypertonieforschung zur Begutachtung eingereicht werden. Die Bewerber sollen nicht älter als 35 Jahre
sein. Anträge können durch alle Mitglieder
der Deutschen Hochdruckliga gestellt werden.
Sie sollen neben dem Werdegang der zu Fördernden eine Darstellung der Vorarbeiten von
Antragsteller und den zu fördernden Personen
enthalten sowie Zielsetzung und Konzept der
geplanten Arbeit.
Anträge mit maximal 15 Seiten Länge
sind zu richten an die Deutsche Hochdruckliga,
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg.
Dankeschön für die
Einzugsermächtigung
Die Geschäftsstelle der Deutschen Hochdruckliga
dankt allen Mitgliedern, die in den vergangenen
Monaten eine Einzugsermächtigung über ihren
Mitgliedsbeitrag erteilt haben. Diese erspart
den Mitgliedern, aber auch der Geschäftsstelle
zeitlichen und finanziellen Aufwand. Jede neue
Einzugsermächtigung ist auch weiterhin sehr
willkommen. Unter den Mitgliedern, die in den
vergangenen Monaten eine Einzugsermächtigung
erteilt haben, verloste die Liga als Dankeschön
drei Geldpreise:
1. Preis: 200 Euro
Christine Maul, 08340 Schwarzenberg
2. Preis: 100 Euro
Heinz-Werner Franke, 35410 Hungen
3. Preis: 50 Euro
Rainer Wirth, 97688 Bad Kissingen
Foto-Wettbewerb
Bluthochdruck im Bild
Professoren, Studenten, Agenturen und auch
begeisterte Hobby-Fotografen ruft die Deutsche Hochdruckliga zum Fotowettbewerb
„Communication Design Award 2007“ auf.
Ein oder mehrere Fotos je Einsender oder teilnehmender Gruppe sollten das Thema Bluthochdruck eindrücklich visualisieren. Die Wirkung soll durch einen prägnanten Titel des
Fotos verstärkt werden. Die eingesandten Fotoplakate nehmen an einem Auswahlverfahren teil, die drei besten Fotoplakate werden
prämiert. Die Gewinner des Wettbewerbs
erhalten von der Hochdruckliga ansehnliche
Geldpreise.
Für den 1. Preis stellt die Hochdruckliga
3.000 Euro zur Verfügung, für den 2. Preis
2.000 Euro und für den 3. Preis 1.000 Euro.
Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2007.
Die Fotoplakate werden ausgestellt und
prämiert auf dem 31. Wissenschaftlichen
Kongress der Deutschen Hochdruckliga in
Bochum vom 22. bis 24. November 2007.
Teilnahmebedingungen bitte anfordern
bei der Deutschen Hochdruckliga,
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg,
hochdruckliga@t-online.de,
www.hochdruckliga.de
oder per Telefon 0 62 21 / 5 88 55-0.
Unsere Arbeit ist nur möglich, weil engagierte und
verantwortungsbewusste Mitmenschen die Deutsche
Hypertonie Stiftung DHS® unterstützen.
Wir sind auf Ihre Zuwendung angewiesen und
danken Ihnen für Ihre Spende:
Deutsche Hypertonie Stiftung DHS®,
Konto Nummer 0477005500,
Dresdner Bank Heidelberg, BLZ 627 800 51.
AUS DE N S E LB S T H I L F E GRU P P E N 17
Ernährungsempfehlungen
gekonnt umsetzen
Gute Laune und viel Freude hatten die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Bad Oeynhausen beim Zubereiten eines Mehrgänge-Menüs im neuen Kochstudio des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen. Im November des vergangenen
Jahres lernten die Mitglieder der Gruppe unter der fachkundigen Anleitung von Ökothrophologin Sonja Brinkhege ihr
Wissen über gesunde Ernährung bei der Zubereitung schmackhafter Speisen anzuwenden und zu perfektionieren.
Im September 2005 wurde die Selbsthilfegruppe Bad Oeynhausen unter der Leitung von Karl-Heinz Otte
neu gegründet. Korrespondierender Arzt ist Dr. Siegfried Eckert. Im vergangenen Herbst kamen weitere
Interessierte hinzu, die durch Zeitungsberichte über die Hypertonietage 2006 auf die Selbsthilfegruppe
aufmerksam wurden. Die Gruppenmitglieder treffen sich jeden 2. Donnerstag um 18 Uhr im Herz- und
Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. Es gibt genug Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch, aber auch
Wanderungen, Kochabende und Vorträge stehen regelmäßig auf dem Programm. ■
Eigene Studie der Selbsthilfegruppe
Nürnberg
Teilnehmer des Sportprogramms
vor und nach jeder Übungsstunde mehrere Werte wie Blutdruck und Puls, Body-Mass-Index
(BMI) und Körperfettanteil.
Die Auswertung am Ende des
Projekts ergab, dass der BMI
und der Körperfettanteil bei
den meisten Teilnehmern konstant geblieben war. Die Blutdruckmessungen zeigten, dass
im Laufe des halben Jahres bei
den meisten Teilnehmern der
Blutdruck konstant geblieben
war, bei einem der Teilnehmer sank der Blutdruck leicht.
Ausnahmslos alle Teilnehmer
berichteten von einer subjektiv
gestiegenen Leistungsfähigkeit.
Ihre Sportstunde bescherte ihnen größere Beweglichkeit, eine
spürbar verbesserte Lebensqua-
lität für den Alltag und mehr
Lebensfreude durch das gemeinsame Aktiv-Sein in der Gruppe.
Um noch bessere Auswirkungen
auf den Blutdruck zu erreichen,
müsste der Umfang des Sportprogramms erhöht werden. ■
++ INFO +++ INFO +++INFO++
Ein eigenes Sportprojekt mit
Kontrolle der Blutdruckwerte
und des Körpergewichts führten
die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck in Nürnberg durch. Seit fünf Jahren
treffen sich die Mitglieder der
Gruppe einmal wöchentlich zum
gemeinsamen Bewegungsprogramm „Mit Spaß aktiv“ unter
der Leitung von Diplom-Sportlehrer Gerd Miehling. Rund eine
Stunde nehmen sie sich Zeit für
gemeinsame Sport- und Entspannungsübungen wie Nordic
Walking und funktionelles Muskeltraining.
Gruppenleiter Hans Schwab
regte im vergangenen Jahr an,
die Ergebnisse des Sportprogramms zu dokumentieren. Von
März bis November maßen 15
Auskunft über Selbsthilfegruppen, deren Termine
und Ansprechpartner gibt
die Deutsche Hochdruckliga, Berliner Straße 46,
69120 Heidelberg.
Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0
Telefax 0 62 21 – 5 88 55-25
www.hochdruckliga.de
hochdruckliga@t-online.de
18 AKT UELLES
Qualität der
Hypertonie-Behandlung
verbessern
von Professor Dr. med. Ulrich Keil
In diesem Jahr findet zum dritten Mal auf Initiative der World Hypertension League (WHL) der Welt-Hypertonie-Tag statt: Am 17. Mai machen Ärzte und Betroffene weltweit auf die Gefahren und Risiken von
Bluthochdruck aufmerksam. Obwohl die Gefahren von Bluthochdruck
längst bekannt sind, werden noch zu wenig Hypertoniker richtig behandelt. Um ihr Leben zu verlängern, muss die Behandlung verbessert
werden.
WELT
HYPERTONIE
TAG 17. Mai 2007
Grenzwerte sind nur eine
Richtlinie
Inzwischen gehen Mediziner davon aus, dass Hypertonie ein
kontinuierlich ansteigender Risikofaktor ist – und mit dem
Blutdruck steigt auch das Risiko
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Grenzwerte dienen damit
lediglich als Richtlinie für Ärzte
und Patienten. Im Einzelfall prüfen die Ärzte das individuelle
Gesamtrisiko ihrer Patienten für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und entscheiden dann, ob eine
Weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache.
Bluthochdruck (Hypertonie) ist einer der wichtigsten Risikofaktoren
für Herzinfarkt und der Risikofaktor Nr. 1 für Schlaganfall. Das ist
zwar seit langem bekannt, dennoch hat sich in den vergangenen
Jahrzehnten in der Medizin das Konzept des Bluthochdrucks gewandelt. Heute wird Hypertonie nicht mehr als Blutdruck oberhalb eines
bestimmten Grenzwerts angesehen, da es keine biologische Grundlage für eine Einteilung der Blutdruckwerte in krank / gesund gibt.
Blutdrucksenkung notwendig
ist. Patienten mit einem Blutdruck unter 140 / 90 mm Hg
können dennoch ein erhöhtes
Risiko für eine Herz-KreislaufErkrankung haben und von einer weiteren Blutdrucksenkung
profitieren.
Bei der Vorbeugung von Folgeerkrankungen der Hypertonie
wird zwischen Primärprävention
und Sekundärprävention unterschieden. In der Primärprävention haben die Betroffenen keine
Herz-Kreislauf-Erkrankung und
ihre Gesundheit soll erhalten
bleiben. In der Sekundärprävention dagegen sind die Patienten
bereits von einer Herz-KreislaufErkrankung wie zum Beispiel
einem Herzinfarkt betroffen
und weitere Erkrankungen sollen verhindert werden.
In der Primärprävention betrachtet ein Arzt zur individuellen Risikoeinschätzung eines
Patienten dessen absolutes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Deutschland empfehlen wir für die Betrachtung des
Risikos die SCORE DeutschlandRisikotabellen (SCORE - Syste-
A K TU E L L E S 19
matic Coronary Risk Evaluation).
Das sind Tabellen, die auf der
Grundlage wissenschaftlicher
Studien erstellt wurden. Diese
Tabellen berücksichtigen neben dem systolischen Blutdruck
auch das Gesamtcholesterin,
Alter, Geschlecht und Rauchen.
Anhand dieser Tabellen kann
ein Arzt abschätzen, ob für
einen Patienten Handlungsbedarf besteht und zum Beispiel
der Blutdruck gesenkt werden
sollte. In der Sekundärprävention dagegen wird der Blutdruck
so niedrig wie möglich eingestellt, auf jeden Fall sind Werte
unter 140 / 90 mm Hg anzustreben.
Mit dem Alter steigt der Blutdruck
Eine von der World Health Organization von 1984 bis 1995
weltweit durchgeführte Studie
(MONICA-Studie - Monitoring
of Trends and Determinants in
Cardiovascular Disease) erbrachte, dass der Rückgang der Sterblichkeit an Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße
(koronare Herzerkrankung) zu
einem Drittel auf der verbesserten Versorgung der Erkrankten
beruht und zu zwei Dritteln auf
der Primärprävention.
Großbritannien erreichte zwischen 1981 und 2000 eine Verminderung der Sterblichkeit an
koronaren Herzerkrankungen
um annähernd zwei Drittel. Davon sind rund 60 Prozent der
Prävention zuzurechnen, davon
wiederum 10 Prozent der Reduktion des Risikofaktors Bluthochdruck. Das heißt, durch die
effektive Behandlung von Hypertonie können sehr viele
Land
Hypertonie (%)a
Männer
Frauen
Nordamerika
30,4
24,8
• USA
29,8
25,8
• Kanada
31,0
23,8
Europa
49,7
38,6
• Italien
44,8
30,6
• Schweden
44,8
32,0
• England
46,9
36,5
• Spanien
49,0
44,6
• Finnland
55,7
41,6
• Deutschland
60,2
50,3
a
Hypertonie definiert als Blutdruck von
mindestens 140 / 90 mm Hg oder mehr und / oder
antihypertensive Behandlung.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
verhindert werden.
Die Studie Global Burden of Disease Study (GBDS) untersucht
weltweit die Auswirkungen von
Risikofaktoren auf die Bevölkerung und wurde 1992 in Kooperation mit der World Health
Organization (WHO) ins Leben
gerufen.
Sie erbrachte, dass Hypertonie
jährlich für 13 Prozent der Todesfälle weltweit verantwortlich
ist. Das heißt, weltweit ist Hypertonie der wichtigste Risikofaktor für vermeidbare Todesfälle. In Deutschland verursacht
Hypertonie rund 26 Prozent
der Todesfälle.
Gemessen an der Zahl der verlorenen gesunden Lebensjahre ist
in den westlichen Ländern Blut-
hochdruck nach dem Rauchen
der Risikofaktor mit der größten
Krankheitslast.
Aber auch in Entwicklungsländern ist Bluthochdruck zunehmend ein Problem. In vielen
Entwicklungsländern werden
mittlerweile ähnliche Zahlen
wie in den entwickelten Ländern beobachtet.
Aussagekräftige Daten zur
Häufigkeit der Hypertonie in
Deutschland liefert der Bundesgesundheitssurvey (BGS)
1998 des Robert-Koch-Instituts.
Der BGS ist eine repräsentative
Stichprobe der Deutschen zwischen 18 und 79 Jahren. Darin
hatten lediglich 47 Prozent der
Männer und 56 Prozent der
Frauen einen Blutdruck unter
140 / 90 mm Hg.
20 AKT UELLES
Anteil der zehn Hauptrisikofaktoren an den Todesfällen in Deutschland 2002
Bluthochdruck
Tabak
Hohes Cholesterin
Hoher BMI (Body-Mass-Index)
25,9 %
18,3 %
15,1 %
9,9 %
Körperliche Inaktivität 5,9 %
Geringer Verzehr von Obst und Gemüse
Ungeschützter Geschlechtsverkehr
Luftverschmutzung
0,7 %
0,6 %
Berufliche Feinstaubbelastung
Illegale Drogen
4,1 %
0,4 %
0,4 %
Der durchschnittliche obere
Blutdruckwert stieg in der Bevölkerung mit zunehmendem
Alter an. So kletterte der obere
Wert bei den Männern von
135 mm Hg in der Altersgruppe
der 40- bis 49-Jährigen auf
153 mm Hg bei den 70- bis 79Jährigen. Bei den Frauen stieg
er von 130 mm Hg in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen
auf 155 mm Hg bei den 70- bis
79-Jährigen.
Zu wenig Hypertoniker werden
behandelt
Obwohl die Auswirkungen des
Bluthochdrucks bekannt sind,
zeigen Studien immer wieder,
dass die aktuelle Behandlung
von Hypertonikern nicht ausreicht. So werden viele Hypertoniker nicht behandelt, von
den behandelten Hypertonikern wiederum erreichen nur
wenige einen Blutdruck unter
140 / 90 mm Hg. Die MONICA/
KORA-Studie erbrachte, dass
in Deutschland lediglich rund
30 Prozent der Männer und 51
Prozent der Frauen mit Bluthochdruck behandelt werden,
davon erreichten nur ein Drittel
der Männer und die Hälfte der
Frauen einen Blutdruck unter
140 / 90 mm Hg.
Um diese erschreckende Situation zu verbessern, muss das
Wissen und die Akzeptanz von
Leitlinien bei den behandelnden
Ärzten erhöht werden. Die gesetzlichen Krankenkassen prüften in einer Studie, welche
Ärzte die nationalen Leitlinien
der Deutschen Hochdruckliga
zur Behandlung der Hypertonie
kennen. Ein angemessenes Wissen war nur bei 19 Prozent der
Allgemeinärzte, 26 Prozent der
Internisten und 37 Prozent der
Kardiologen vorhanden. Das
heißt, Leitlinien müssen bei den
Ärzten verstärkt ins Bewusstsein
gerufen werden. Nationale
Fachorganisationen und Expertengremien sollten direkte Verantwortung für die Umsetzung
von Leitlinien übernehmen.
Anreize können dazu beitragen,
eine hohe Qualität der ärztlichen Versorgung zu erreichen.
A K TU E L L E S 21
Um die Qualität des Gesundheitssystems zu steigern, wird
in England seit 2005 ein qualitätsbasiertes Vergütungssystem
angewandt. Dabei werden die
Leistungen von Hausärzten bewertet und gute Ergebnisse am
Ende des Jahres zusätzlich finanziell entlohnt. In den nächsten
Jahren wird ein Evaluationsprogramm ermitteln, ob ein qualitätsorientiertes Vergütungssystem auch bei der Behandlung
erhöhter Blutdruckwerte bessere Erfolge bringen kann. ■
Professor Dr. med. Ulrich Keil
ist Direktor des Institutes
für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster und Leiter des WHO
Collaborating Centre for Epidemiology and Prevention
of Cardiovascular and other
Chronic Diseases an der Universität Münster. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Epidemiologie und Prävention
der Herzkreislaufkrankheiten,
Epidemiologie von Asthma
und Allergien bei Kindern
und Jugendlichen sowie Arbeitsmedizinische Epidemiologie.
+++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++
17. Mai 2007 · Welt Hypertonie Tag:
Aktiv gegen Bluthochdruck!
Auch in diesem Jahr gibt es in Zusammenarbeit mit der
Deutschen Hochdruckliga zahlreiche Aktionen im Rahmen des
Welt Hypertonie Tages am 17. Mai 2007. Er findet auf Initiative
der World Hypertension League statt und macht weltweit auf
die Gefahren und Risiken von Bluthochdruck aufmerksam.
Auch in Deutschland gibt es regionale und überregionale
Aktionen wie Arzt-Patienten-Seminare, Blutdruck-Messaktionen, Telefon-Aktionen, Podiumsdiskussionen, Sporttreffs,
Koch-Aktionen, Informationsstände, Presseaktionen und
Plakat-Werbung.
Die Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Hochdruckliga steht
für Fragen und Informationen gern zur Verfügung.
Plakate und Flyer können direkt bei der Geschäftsstelle in
Heidelberg angefordert werden:
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg, Tel. 0 62 21 / 5 88 55-0
Weitere Informationen und Termine finden sich im Internet
unter www.hochdruckliga.de.
Infomaterial zum Welt Hypertonie Tag
Zum Welt Hypertonie Tag brachte die
World Hypertension League Informationsmaterial heraus: Ein Flyer sowie
ein Plakat machen auf das brisante
Thema aufmerksam. Obwohl die
englischsprachigen Unterlagen der
World Hypertension League erst
kurz vor dem Termin herauskamen,
konnte die Hochdruckliga noch
eine deutsche Version erstellen
und Mitgliedern, Ärzten, Organisationen und Selbsthilfegruppen
zur Verfügung stellen.
hochdruck
www.hoch
druckliga.d
e
BLUTHO
CHRUCK
Gesunde
VORBEU
GEN
Telefon
0 62
Ernähru
Gesunde
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Hochdru
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online.d
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MEHR ÜB
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HOCHDR
WHL
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FAHREN
Wir danken Becel für die freundliche Unterstützung des
Welt Hypertonie Tages am 17. Mai 2007.
Herz-Kr
eislaufTelefon
0 62 21
/ 5 88 555
21 / 5 88
ckliga
55- 0
22 FORSC HUNG
Versorgungsforschung:
Warum Hypertoniker
unzureichend
behandelt werden
von Ute Karbach und Professor Dr. Holger Pfaff
Noch immer gibt es in Deutschland mehr Bluthochdruck-Erkrankte
als in vielen anderen Ländern. Experten der Versorgungsforschung
untersuchen Ursachen und Hintergründe.
Das deutsche Wort „versorgen“ bedeutet laut Duden „jemandem etwas, was er (dringend) braucht, zukommen lassen“. In diesem Sinne wird auch in der Medizin das Wort verwendet: Ein Mensch ist versorgt,
wenn er eine notwendige Behandlung erhält und diese ihm auch wirklich hilft. Die Versorgungsforschung wiederum beschäftigt sich mit der Frage, ob die Versorgung von Patienten ausreichend und auch
wirklich erfolgreich ist.
So beschäftigt sich die Versorgungsforschung beispielsweise mit der Versorgung von Menschen mit
Bluthochdruck (Hypertonie) in Deutschland. Dazu sind Zahlen notwendig, die Auskunft darüber geben,
wie gut Hypertonie erkannt, behandelt und kontrolliert wird. Eine aussagekräftige Zahl ist die so genannte Prävalenz, sie beziffert die Krankheitshäufigkeit und gibt an, wie viele Menschen an Bluthochdruck leiden. In Deutschland liegt die Prävalenz bei 55 Prozent. Dies ist auch im internationalen Vergleich ein bedenklich hoher Wert.
Nur wenige erreichen eine
Normalisierung
Die World Health Organization
führt weltweit seit 1984 eine
Studie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch. Dabei wird unter
anderem in der Region um
Augsburg der Entdeckungsgrad
der Hypertonie untersucht. Der
Entdeckungsgrad gibt an, wie
viele Patienten darüber informiert sind, dass sie Bluthochdruck haben. Der Wert liegt in
Deutschland relativ konstant
bei etwa 55 Prozent, das bedeutet, dass nur etwas mehr als die
Hälfte der an BluthochdruckErkrankten von ihrer Krankheit
wissen.
Die Behandlungsrate wiederum
gibt an, wie viele Männer und
Frauen mit Bluthochdruck eine
blutdrucksenkende Therapie erhalten. Aktuelle Studien zeigen,
dass nur ein Viertel der Patientinnen und Patienten eine angemessene, medikamentöse Behandlung erhalten. Doch von
diesen erreichen weniger als
30 Prozent eine Normalisierung
des Blutdrucks. Die Zahlen belegen, dass die Versorgung von
Bluthochdruck-Erkrankten in
Deutschland noch unzureichend
ist. Welchen Beitrag kann nun
die Versorgungsforschung zur
Verbesserung leisten? Gegenstand der Versorgungsforschung
ist die „letzte Meile“ des Gesundheitssystems. Dort wo Versorgungsleistungen zusammen
mit den Patientinnen und Patienten erbracht werden, setzt
die Versorgungsforschung an.
Versorgungsleistungen sind alle
Maßnahmen, die ein Arzt zur
Behandlung seines Patienten
durchführt. Die Versorgungsforschung fragt nach der Wirksamkeit der erbrachten Leistungen
F OR S C H U NG 23
und sucht nach Erklärungen,
wenn die gewünschten Leistungen und ihre Effekte nicht bei
den Patienten ankommen.
Probleme rechtzeitig erkennen
und analysieren
Ein Modell der Versorgungsforschung zeigt anschaulich, welche Faktoren im Versorgungssystem eine Rolle spielen. Zum einen werden die Einflussfaktoren
untersucht, die auf das Versorgungssystem einwirken (Input).
So ist beispielsweise das ärztliche Wissen zur Diagnose und
Behandlung des Bluthochdrucks
eine wichtige Voraussetzung für
eine erfolgreiche Behandlung.
Des Weiteren beschäftigt sich
die Forschung mit der Organisation des Versorgungssystems
(Throughput). Beispielsweise
sind Behandlungsleitlinien Teil
der Versorgungsstruktur. Die
Behandlung eines Arztes sollte
nach ihnen ausgerichtet sein.
Ansatz der Versorgungsfor-
schung ist in diesem Fall die
wissenschaftliche Begutachtung
der Leitlinienanwendung. Auch
werden die konkret erbrachten
Versorgungsleistungen untersucht (Output). Studien der Versorgungsforschung gehen zum
Beispiel folgenden Fragen nach:
Werden Leitlinien tatsächlich
befolgt? Wie viele Hypertoniker
erhalten eine angemessene
Therapie? Schließlich wird überprüft, ob das gesundheitliche
Ziel auch erreicht wurde (Outcome). Hat sich zum Beispiel die
Zahl nicht behandelter Bluthochdruckpatienten durch die
Einführung von Leitlinien verringert? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich
die Versorgungsforschung und
hofft zu einer rechtzeitigen Erkennung und korrekten Behandlung des Bluthochdrucks
mit beizutragen. Beispielsweise
wird zur Verbesserung der medizinischen Versorgung derzeit
in Deutschland diskutiert, die
ärztliche Vergütung nach dem
Erfolg der Behandlung zu be-
messen (siehe auch Artikel Seite
18). Ob diese Form der Vergütung zu einer Optimierung
der Behandlung führt, ist eine
noch offene Frage und wird in
Zukunft Gegenstand der Versorgungsforschung sein. ■
Professor Dr. Holger Pfaff
studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaften. Er ist
Professor für Medizinische
Soziologie an der Universität
zu Köln und Sprecher des
Zentrums für Versorgungsforschung Köln sowie Sprecher
der Clearingstelle Versorgungsforschung NordrheinWestfalen.
Das systemtheoretische Modell des Versorgungssystems
Input
zum Beispiel
Throughput
• Versorgungsstrukturen
• Versorgungsprozesse
• Versorgungstechnologien
Ressourcen
Output
Outcome
Versor-
Wirkung/
gungs-
Ergebnis
(Pfaff, 2003, adaptiert 2007)
leistung
Beispiel:
Wissen
über Bluthochdruck
Leitlinien zur Behandlung
des Bluthochdrucks
konkrete
BehandlungsBehandlung
grad des Blutdes Bluthoch- hochdrucks
drucks
Ute Karbach
studierte Sozialwissenschaften und ist wissenschaftliche
Mitarbeiterin im Zentrum für
Versorgungsforschung.
24 BEW EGUNG
Abnehmen
richtig lernen
von Professor Dr. med. Hans-Georg Predel,
Dr. Sportwiss. Mona Laqué und Professor Dr. med. Aloys Berg
Jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist übergewichtig oder
fettleibig. Mit einem neuartigen Schulungsprogramm lernen Betroffene, wie sie nachhaltig abnehmen können.
Übergewicht ist weit mehr
als ein kosmetisches Problem.
Durch die Vielzahl der Folgeerkrankungen, wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit, aber
auch orthopädische Schwierigkeiten ist Übergewicht ein
großes gesundheitliches Problem mit enormen finanziellen Auswirkungen auf unser
Gesundheitssystem. Jeder zweite erwachsene Deutsche ist
entweder übergewichtig oder
gar fettleibig (adipös). Adipo-
sitas wird über den so genannten Body-Mass-Index (BMI) definiert, Menschen mit einem
BMI über 30 gelten als adipös.
Besonders kritisch wird es für
Blutdruck und Stoffwechsel,
wenn das Fettgewebe „bauchbetont“ auftritt. Diese so genannte abdominale Adipositas
führt meist zu Bluthochdruck
und ist mit einem extrem hohen
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
Frauen sollten einen Bauchumfang von 88 Zentimetern nicht
überschreiten, bei Männern
liegt der obere Grenzwert bei
102 Zentimetern.Umgekehrt
haben viele wissenschaftliche
Untersuchungen eindrucksvoll
belegt, dass eine Gewichtsreduktion und die Abnahme des
Bauchumfangs das gesundheitliche Risiko deutlich vermindern.
Zugleich nehmen körperliche
Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu. Doch bisher waren
Programme für eine lang anhaltende Gewichtsreduktion leider
weitgehend erfolglos.
Gewohnheiten ändern
in Selbstverantwortung) entwickelt: ein neuartiges sportmedizinisches Schulungsprogramm
zur Therapie der Adipositas im
Erwachsenenalter. Ziel ist es,
den Teilnehmern einen gesundheitsorientierten Lebensstil zu
vermitteln, den sie auch nach
Abschluss des Programms in
Selbstverantwortung fortführen
können. Hierfür arbeiten erstmals speziell ausgebildete
Teams zusammen, denen Sportwissenschaftler, Pädagogen,
Psychologen, Diätassistenten
und Ökothrophologen sowie
Damit die Betroffenen ihr Körpergewicht effektiv und nachhaltig senken können, sollten
sie mehrere Gewohnheiten
gleichzeitig ändern:
Sie müssen ihre körperliche Aktivität im Alltag, im Beruf und der
Freizeit dauerhaft erhöhen und
sich gleichzeitig besser ernähren. Das erreichen sie jedoch nur
durch eine langfristige Verhaltensänderung.
Zur Unterstützung haben wir
M.O.B.I.L.I.S. (Multizentrisch organisierte bewegungsorientierte
Initiative zur Lebensstiländerung
Body-Mass-Index
Der Body-Mass-Index gibt das Verhältnis von Körpergewicht zu
Körpergröße an:
Körpergewicht (kg)
Körpergröße (m) x Körpergröße (m)
Bei einem Körpergewicht von 65 kg und einer Körpergröße von
1,70 m ergibt sich ein BMI von 22,5 kg/m2 (65/1,70 x 1,70 = 22,5).
B E W E GU NG 25
der Hausarzt angehören. Sie
vermitteln den Teilnehmern spezielles Wissen über die Gesundheit in 20 theoretischen und 35
praktischen Einheiten über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Medikamente zur Gewichtsreduktion sind ausdrücklich
ausgeschlossen.
Gruppen deutschlandweit
M.O.B.I.L.I.S-Gruppen gibt es
bereits deutschlandweit in vielen Städten und Gemeinden.
Entwickelt wurde das Programm
von der Deutschen Sporthochschule Köln, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin
sowie dem Universitätsklinikum
Freiburg, Abteilung für Rehabilitative und Präventive Sportmedizin. Inzwischen haben bereits
mehr als 30 Gruppen mit je 15
Teilnehmern das zwölfmonatige
Programm absolviert. Der Altersdurchschnitt lag bei 49 Jahren, der jüngste Teilnehmer war
18 Jahre alt, der Älteste 75. Die
bisher vorliegenden Ergebnisse
sind sehr viel versprechend:
Die Teilnehmer konnten ihr Körpergewicht im Laufe von zwölf
Monaten durchschnittlich um
7,3 Kilogramm reduzieren, der
BMI sank dabei im Schnitt um
2,5 kg/m2. Der Bauchumfang
nahm um 7,6 cm ab, der Hüftumfang um 6,5 cm.
Ganz entscheidend war aber
auch die Senkung des Blutdrucks
sowie der Cholesterinwerte.
Darüber hinaus wurden die Teilnehmer wesentlich leistungsfähiger, sodass sie ihre alltäglichen
Aufgaben besser bewältigen
konnten.
Entsprechend bewerteten
die Teilnehmer bei einer abschließenden Befragung das
Programm sehr positiv. ■
Dr. Sportwiss. Mona Laqué
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Deutschen Sporthochschule Köln. Sie leitet
seit 2005 das M.O.B.I.L.I.S.Programm in Köln.
Professor Dr. med.
Hans-Georg Predel leitet
das Institut für Kreislaufforschung und Medizin an der
Deutschen Sporthochschule
Köln. Er ist Projektleiter von
M.O.B.I.L.I.S.
M.O.B.I.L.I.S.
Effektiv abnehmen
Am Schulungsprogramm M.O.B.I.L.I.S können Erwachsene über
18 Jahren teilnehmen mit einem BMI von über 30 kg/m2 und
der körperlichen Fähigkeit, an einem Bewegungsprogramm teilzunehmen. Ausgeschlossen sind Personen mit einem BMI über
40 kg/m2. Das zwölfmonatige Programm kostet 685 Euro pro
Teilnehmer. Versicherte der BARMER-Ersatzkasse erhalten eine
Kostenrückerstattung mit einer Eigenbeteiligung von 100 Euro.
Die meisten gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten
nach Vorbild der BARMER. M.O.B.I.L.I.S. wird von der Deutschen
Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention sowie dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie als Schulungsprogramm zur Therapie der Adipositas empfohlen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
M.O.B.I.L.I.S.-Programm
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 07 61 / 50 39 10
info@mobilis-programm.de
www.mobilis-programm.de
Professor
Dr. med. Aloys Berg ist
stellvertretender Leiter der
Abteilung Rehabilitative und
Präventive Sportmedizin am
Universitätsklinikum Freiburg
und ebenfalls Projektleiter
von M.O.B.I.L.I.S.
26 AKT UELLES
Diät senkt den
Blutdruck
als Diät-Pillen
Abnehmen senkt den Blutdruck.
Bei der Gewichtsreduktion durch
eine Diät ist die blutdrucksenkende Wirkung größer als bei
einer durch Medikamente unterstützten Gewichtsabnahme.
Doch bislang sagen Studien
nichts dazu aus, ob Patienten
mit primärer Hypertonie seltener eine für Bluthochdruck
typische Folgeerkrankung erleiden, wenn sie ihr Körpergewicht verringern.
Zu diesem Ergebnis kommt der
Abschlussbericht des Instituts für
Qualität und Wirtschaftlichkeit
im Gesundheitswesen (IQWiG)
vom 6. November 2006.
Das Institut sollte im Auftrag
der Regierung medikamentöse
und nichtmedikamentöse Be-
stärker
handlungsalternativen für Hypertoniker bewerten. Die Kölner Wissenschaftler prüften 17
Studien zur Gewichtsabnahme,
darunter sieben Studien zu gewichtsreduzierenden Medikamenten, der Rest beschäftigte
sich mit nichtmedikamentösen
Verfahren wie Diäten. Zu operativen Verfahren für die Magenverkleinerung wie „Magenband“ oder „Magenballon“
fanden sich keine entsprechenden Untersuchungen. Von den
berücksichtigten Studien waren
viele methodisch mangelhaft,
was ihre Aussagekraft zum Teil
stark einschränkt.
Wie die Auswertung der IQWiGMitarbeiter ergab, lässt keine
der im Bericht berücksichtig-
ten Studien Aussagen über die
Verringerung des Risikos für
Folgeerkrankungen zu. Diäten
können bei einer Behandlungsdauer von bis zu einem Jahr
das Körpergewicht vermindern
und den Blutdruck senken: Der
obere (systolische) Wert sinkt
um etwa 3 bis 10 mm Hg, der
untere (diastolische) um etwa
1 bis 6 mm Hg.
Die Wirkstoffe Orlistat und
Sibutramin können bei Hypertonikern das Gewicht verringern.
Eine blutdrucksenkende Wirkung ist jedoch nur für Orlistat
belegt: Der systolische Wert
sinkt etwa 0 bis 4 mm Hg, der
diastolische etwa 1 bis 3 mm
Hg. Für Sibutramin fehlt ein
entsprechender Nachweis. Sibutramin kann in höherer Dosierung den Blutdruck erhöhen,
diese Dosierung ist allerdings in
Deutschland nicht zugelassen.
Unerwünschte Nebenwirkungen
traten sowohl bei Orlistat als
auch bei Sibutramin auf. ■
Foto: Courtesy of Indiana University
Mehrere kurze Spaziergänge
bringen mehr als ein langer
Viermal am Tag zehn Minuten
zügig gehen senkt den Blutdruck effektiver als ein 40-minütiger Spaziergang. Das fanden
die Forscherin Janet P. Wallace
und ihre Kollegen von der Indiana University heraus. Das Team
um die amerikanische Forscherin berichtete in der SeptemberAusgabe 2006 des Journal of Hypertension von ihrem Vergleich
der beiden Bewegungsarten bei
Menschen mit leicht erhöhtem
Blutdruck. Dabei stellten sie
fest, dass der Blutdruck der Versuchspersonen nach einem
40-minütigem Spaziergang für
sieben Stunden sank. Vier 10Minuten-Spaziergänge über den
Tag verteilt bescherten den Studienteilnehmern hingegen elf
Stunden lang bessere Werte. ■
A K TU E L L E S 27
Einsamkeit treibt den
Blutdruck nach oben
Einsame Menschen haben einen
höheren Blutdruck als Menschen mit tragfähigen sozialen
Beziehungen, das fanden amerikanische Forscher heraus. Das
Team um Louise Hawkley von
der Universität Chicago berichtete in der Zeitschrift Psychology and Aging (Ausgabe 21,
2006, 1), dass Einsamkeit neben
Übergewicht und Bewegungsmangel einer der wichtigsten
Risikofaktoren für einen erhöhten Blutdruck ist. Die Forscher
maßen bei 229 Studien-Teilnehmern zwischen 50 und 68 Jahren
den Blutdruck und teilten Fragebögen aus. Sie ermittelten
anhand der Fragen, wie einsam
sich die Testpersonen fühlen.
Außerdem fragten sie nach dem
Gewicht, nach Alkohol- und
Tabakkonsum sowie nach der
Einnahme von Blutdrucksenkern. Dabei fand das Team um
Hawkley heraus, dass die Blutdruckwerte der Menschen, die
sich selbst als einsam einstufen,
10 bis 30 mm Hg höher liegen.
Je älter die Teilnehmer, desto
stärker war der Einfluss der Einsamkeit. Ein intaktes soziales
Netz hat damit einen ähnlich
positiven Effekt wie Gewichtsreduktion und regelmäßige
Bewegung. Die Forscher vermuten, dass einsame Menschen
schlechter Stress verarbeiten als
andere, da ihnen die emotionale Unterstützung und die
Hilfestellung anderer Menschen
fehlt. ■
28 ENT SPANNUN G
Das
Unsichtbare
sichtbar machen
von Diplom-Psychologe Reinhard Weber
140
120
100
Biofeedback macht den Blutdruck sichtbar, so können
Bluthochdruck-Erkrankte ihn spüren und positiv beeinflussen.
80
60
Wenn Sie schätzen sollten, wie
hoch Ihr augenblicklicher Blutdruck ist, dann werden Sie mit
Ihrer Schätzung vermutlich ziemlich daneben liegen. Weil wir
unseren Blutdruck nicht direkt
wahrnehmen, versagt auch unsere Einschätzung über seine
Höhe und seine Veränderungen.
Menschen mit hohem Blutdruck
haben sich oft schon lange an
ihn gewöhnt, sodass sie zugehörige Symptome wie etwa Kopfschmerzen oder gar Schwindelgefühle erst wahrnehmen, wenn
diese bereits stark ausgeprägt
sind. Aber selbst dann bringen
sie ihre Symptome vielfach nicht
mit dem Blutdruck in Zusam-
seine Veränderung beobachten, wären sie eher davon zu
überzeugen, dass einerseits eine
Behandlung notwendig ist und
dass sie andererseits selbst etwas für eine gute Blutdruckeinstellung tun können.
Den Blutdruck sichtbar machen
Um den Blutdruck wahrnehmen
zu können, gibt es die Methode
des Blutdruck-Feedbacks. Diese
macht den Blutdruck mit seinen
ständigen Veränderungen direkt
sichtbar. Den Patienten wird dabei eine sehr kleine Manschette
am Mittelfinger angelegt. Die
40
20
0
130
110
90
70
50
30
10
gleichzeitig mit den Veränderungen des Blutdrucks ansteigt
oder abfällt.
Den Blutdruck beeinflussen
Patienten, die dies zum ersten
Mal erleben, sind oft verblüfft,
wie schnell und wie stark die
BIOFEEDBACK HILFT HYPERTONIKERN, DIE SIGNALE IHRES KÖRPERS
ZU ERKENNEN, ZU INTERPRETIEREN UND ZU BEEINFLUSSEN
Manschette funktioniert genau
wie ein übliches Blutdruckmessgerät, sie misst aber den Blutdruck kontinuierlich bei jedem
zweiten Herzschlag. Das angeschlossene Messgerät überträgt
die Werte auf einen Computerbildschirm, auf dem die unteren
Blutdruckwerte bildhaft für den
Patienten dargestellt sind. Der
Patient sitzt dabei auf einem
Stuhl oder in einem Sessel und
beobachtet eine Messsäule, die
Blutdruckwerte fortwährend
schwanken. Viele von ihnen
haben immer angenommen,
+++ INFO +++ INFO +++
menhang, sondern finden andere Erklärungen. Deshalb wird
Bluthochdruck häufig zu spät
erkannt und zu selten ausreichend behandelt.
Selbst wenn er erkannt ist, nehmen die Betroffenen ihre Medikamente häufig nur ungern
und nicht in ausreichender Dosierung, weil sie die Verbesserung einfach nicht wahrnehmen. Könnten Menschen ihren
Blutdruck direkt spüren und
Eine Liste von BiofeedbackTherapeuten findet sich
auf der Internetseite der
Deutschen Gesellschaft für
Biofeedback e.V.:
www.biofeedbackforum.de
E N T S PA NNU NG 29
Medikamente reduzieren
dass die Werte relativ stabil sind
und sich nur aufgrund größerer
Einflüsse verändern.
Im Anschluss an die einfache Beobachtung der gemessenen
Werte ermuntern wir die Patienten, ihren Blutdruck nach oben
und nach unten zu verändern.
Sie sollen etwa herausfinden,
was geschieht, wenn sie ihre
Atmung variieren oder ihre Gedanken auf belastende oder
erfreuliche Erinnerungen richten. So wird ihnen sofort sehr
anschaulich deutlich, dass sie
selbst ihren Blutdruck innerhalb
von Sekunden beeinflussen.
In weiteren Übungssitzungen
können die Patienten herausfinden, wie ihre aktuelle Kör-
Das erste Ziel des Trainings ist
es, den Blutdruck erfahrbar
zu machen, um eine konkrete
Wahrnehmung des Blutdrucks
später auch ohne das Gerät
zu ermöglichen. Anschließend
können Beeinflussungsmöglichkeiten erprobt werden. Ein Patient kann ausprobieren, welche
Art der Atmung den Blutdruck
senkt, wie sich Anspannung und
Entspannung auswirken oder
welche Gedanken, Erinnerungen oder Vorstellungen ihn am
intensivsten beeinflussen. Während der direkten Kontrolle des
Blutdrucks üben Patienten Methoden der Stressbewältigung
perwahrnehmung mit ihrem
Blutdruck verknüpft ist. Wenn
sie eine Weile experimentieren,
erkennen sie immer genauer,
welche Art von Empfindungen
mit einem hohen Blutdruck und
welche Art von Empfindungen
mit einem normalen oder niedrigen Blutdruck einhergehen.
So lernen sie die Signale ihres
Körpers erkennen und können
sie besser interpretieren.
oder des mentalen Trainings ein.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass
bereits wenige Sitzungen mit
Blutdruck-Feedback zu einer
verbesserten Blutdruckeinstellung führen. Die Patienten
spüren, wie ihr Blutdruck reagiert und wie sie selbst Einfluss
nehmen können. Deshalb sind
sie eher bereit, ihr Verhalten im
Alltag darauf einzustellen und
wenn nötig auch ihre Medikamente angemessen einzunehmen. Das kann zu einer Dosisreduktion der notwendigen
Medikamente beitragen.
Das Blutdruck-Feedback hilft
also sehr wirksam, den Blutdruck einzustellen und ihn zu
reduzieren. Als alleinige Methode zur Einstellung des Blutdrucks reicht es allerdings nicht
aus. Es kann die medikamentöse
Einstellung des Blutdrucks in
aller Regel nicht ersetzen, auch
nicht die Minimierung weiterer
Risikofaktoren wie etwa die Reduktion von Übergewicht. ■
Diplom-Psychologe
Reinhard Weber
ist Leitender Psychologe
der Klinik Höhenried, Rehabilitationszentrum am
Starnberger See. Seine
Tätigkeitsschwerpunkte
sind die Psychotherapie und
Beratung in der psychosomatischen, kardiologischen und
orthopädischen Rehabilitation sowie die Leitung von
Fortbildungen in Psychotherapie und therapeutischer
Kommunikation für klinisch
tätige Berufsgruppen.
30 LESER B R IEFE
Experten der
Deutschen Hochdruckliga
beantworten Ihre Fragen
Nebenwirkungen größer als der Nutzen?
Detlev S. fragt per Brief:
Ich leide seit 1962 an einer mit
Psoriasis (Schuppenflechte) assoziierten Spondarthritis (rheumatische Erkrankung). In den vergangenen Monaten behandelte
meine Internistin mich wegen
eines Hochdrucks von 140/90
mm Hg mit Lisi-Hennig 10 mg.
Durch dieses Medikament hatte
ich einen unkontrollierbaren
Harnausfluss (Inkontinenz), deshalb habe ich es abgesetzt.
Meine Ärztin hat mir wegen
meiner Psoriasis von einem Betablocker abgeraten und mir
das Kombipräparat Lisihexal
20 mg/12.5 mg verschrieben.
Das hat einen neuen Schub
der Psoriasis (Schuppenflechte)
ausgelöst. Deshalb habe ich
auch dieses Medikament abgesetzt. Seitdem habe ich einen
Blutdruck von 164/95 mm Hg. So
hohe Werte hatte ich vor der Behandlung nicht. Ich rauche nicht
und trinke nicht. Ich bin infolge
von Bewegungsmangel übergewichtig mit 123 Kilogramm bei
einer Körpergröße von 1,85 m.
Weil ich keine Besserung meines
Bluthochdrucks sehe und die
bisherige Behandlung negativ
verläuft, bitte ich Sie dringend
um Rat. Gewichtsreduktionen
hatten nur einen Jo-Jo-Effekt
zur Folge, mein Gewicht war
danach höher als zuvor.
Professor Dr. Jörg Michael Herrmann antwortet:
Einer Schuppenflechte ähnelnde Hautveränderungen sind als
Komplikation einer Therapie mit
Beta-Blockern bekannt, ebenso
in Einzelfällen auch bei den so
genannten ACE-Hemmern – zu
dieser Substanzgruppe gehört
auch Lisinopril. Der „unkontrollierte Harnausfluss“ ist durch
das erwähnte Kombi-Präparat,
das neben dem ACE-Hemmer
zwar noch eine harntreibende
Substanz enthält, aber nicht erklärbar. Vielleicht spielen andere
Faktoren eine Rolle, zum Beispiel abendliche Einnahme des
Medikamentes oder der Einfluss
von Schlafmitteln oder Alkohol,
so dass der Harndrang nicht
gespürt wird. Außer Beta-Blockern oder ACE-Hemmern gibt
es weitere nebenwirkungsarme
Substanzgruppen, mit denen
zu hohe Blutdruckwerte erfolgreich gesenkt werden können.
Im Vordergrund stehen immer
Allgemeinmaßnahmen wie
Gewichtsabnahme, moderates
körperliches Training, Entspannung, Einschränkung des Alkohol (unter 30 Gramm Alkohol
pro Tag) und des Kochsalzkonsums. Wenn eine Gewichtsabnahme, wie von Ihnen beschrieben, immer im Jo-Jo-Effekt
endet, könnte ein Heilverfahren
in einer darauf spezialisierten
Rehabilitationsklinik erfolgreich
sein. Bei einer Gewichtsabnahme von nur 10 Kilogramm könnten die Blutdruckwerte – ohne
medikamentöse Therapie – in
den normalen Bereich fallen. ■
Wir danken dem Pharmaunternehmen
Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover
für die freundliche Unterstützung, mit der die
Herausgabe dieses Magazins gefördert wird.
L E S E R B R I E F E 31
Spezielle Kliniken für Herzkrankheiten?
Wenzel S. fragte per Brief:
Seit zwei Jahren habe ich zunehmend höheren Blutdruck.
Vor 8 Wochen reichte 1 Enalapril 10 täglich. Jetzt brauche
ich 1 ½ bis 2 um den Blutdruck
normal zu halten. Ich habe oft
Herzschmerzen und gelegentlich kleine Stiche. Nach einem
EKG sagte der Arzt, dass vorerst
nichts zu machen sei. Gut wäre
eine Kernspintomographie, aber
die Kosten müsste ich übernehmen. Was kann ich tun? Können Sie gute Kliniken nennen
oder spezielle Einrichtungen,
in denen Gefäß-Ablagerungen
und Herzkrankheiten behandelt
werden?
Dr. Hans-Jürgen Lieschke
antwortet:
Leider haben Sie mir Ihr
Alter nicht mitgeteilt. Das fortgeschrittene Alter ist neben
Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Zuckerkrankheit, Übergewicht und Bewegungsmangel einer der
Risikofaktoren. Je mehr Risikofaktoren vorliegen, umso höher
wäre die Wahrscheinlichkeit
einer Erkrankung der Herzkranzgefäße. Die beschriebene
Medikation mit Enalapril allein
ist nur selten ausreichend für
die Blutdrucksenkung. Eine
Kombination eines längerwirkenden Medikamentes (z.B.
Ramipril) mit einem Diuretikum
wäre wirksamer (ebenfalls nur
1 Tablette). Sofern der Blutdruck besser eingestellt wäre
oder bei belastungsabhängigen
Herzbeschwerden oder länger
andauernden Herzbeschwerden
sollten Sie einen Kardiologen
(Herzspezialisten) aufsuchen.
Dieser arbeitet mit einem Herzzentrum zusammen. Eine Kernspintomographie würde Ihre
Beschwerden nicht abklären.
Sie gestattet aber eine Aussage
zum Risiko bei Kalknachweis.
Ich würde Ihnen eine Mitbehandlung durch den Kardiologen empfehlen. Sprechen Sie
bitte mit Ihrem Arzt. ■
Professor Dr. med. Jörg
Michael Herrmann
ist Ärztlicher Direktor der
Reha-Klinik Glotterbad im
Glottertal.
Dr. med. Hans-Jürgen
Lieschke
ist in Bad Dürrheim in eigener kardiologischer Praxis
und als Chefarzt der Kardiologie der Waldeck Klinik
tätig.
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der Deutschen Hochdruckliga, des Redaktionskomitees oder der Redaktion wieder.
32 ERNÄHRUNG
Fit und vital
in den Sommer
von Professor Hademar Bankhofer
Wir können es kaum erwarten, bis es Sommer wird. Damit wir diese schöne Zeit
gesund genießen können, müssen wir Einiges dafür tun.
Unser Ziel ist es, die natürlichen
körpereigenen Abwehrkräfte
aufzubauen und Glückshormone gegen die Frühjahrsmüdigkeit zu aktivieren. Bei der Frage
nach der Ursache von Frühjahrsmüdigkeit sind internationale
Wissenschaftler verschiedener
Meinung.
Mögliche Ursachen von
Frühjahrsmüdigkeit sind:
Ein erhebliches Vitamindefizit
nach den langen Wintermonaten, vor allem an Vitamin C
und E.
Unser Urinstinkt hat immer
noch ein Restbewusstsein für
einen notwendigen Winterschlaf, den wir nicht halten.
Es fehlt uns nach vielen trüben Wintertagen die entsprechende Sonnen-Energie.
Überdies belastet das trostlose Grau der Natur, das viele
Wochen vorhanden war, die
Seele.
Das Auge des Menschen tankt
nach dem Winter plötzlich
wieder mehr Licht und Sonne.
Dadurch stellt sich der Körper
auf die schöne Jahreszeit um
und beginnt viel zu viele
Hormone zu produzieren.
Davon aber wird der Organismus gestresst und macht
schlapp.
Immunsystem stärken und
Abwehrzellen aktivieren
Vermutlich ist die Frühjahrsmüdigkeit die Summe dieser Ursachen. Wer fit in den Sommer
gehen möchte, der muss seine
Immunkraft stärken und die
Abwehrzellen aktivieren. Um
Ihr Immunsystem zu trainieren,
sollten Sie ständigen Stress,
Ärger und körperliche Überanstrengung reduzieren.
Die beste Waffe gegen Stress
ist Trinkwasser und Lebensmittel, die reich an Magnesium
und B-Vitaminen sind wie Nüsse,
Naturreis, Vollkornprodukte.
Sie sollten ausreichend und ungestört schlafen, ideal sind etwa
sieben Stunden.
Wer einmal
am Tag nach
Möglichkeit
entspannt
und aus vollem Herzen lacht,
ist ebenfalls fit gegen Stress.
Auch Sport schützt gegen Stress,
am besten Sport im Freien wie
Wandern, Joggen, Radfahren,
Nordic Walking.
Der Körper muss gleichmäßig
belastet werden, so bekommen
unsere Immunzellen Sauerstoff.
Kraftsport und Hochleistungssport schwächen das Immunsystem. Atemübungen im Freien
und Wassertreten in 25 Zentimeter tiefem, kaltem Wasser
zum Beispiel in der Bade- oder
Duschwanne härten den Körper
ab. Diese Übungen machen Sie
am besten jeden Morgen.
Auch Reizüberflutungen wie
Lärm, Licht und ätzende Gerüche schwächen das Immunsystem. Außerdem sollten Sie Rauchen, zuviel Alkohol, Kaffee
und Schwarztee meiden.
Das Essen sollte nicht zu viel,
nicht zu fett und nicht zu süß
sein. Am besten leichte Kost
bevorzugen, reichlich Obst und
Gemüse, davon fünf kleine
Mahlzeiten am Tag.
Meiden Sie tierische Fette, zuviel Fleisch, aber auch Konservierungsstoffe.
Auch innere Ruhe ist wichtig,
lernen Sie abzuschalten: Musik
hören, ein Buch lesen, die Natur
auf sich einwirken lassen.
E R NÄ H RU NG 33
Versorgt uns mit dem Vitamin-Team A, C und E: der Immunkraft-Salat
Die wichtigsten Tipps für einen
gesunden Start in den Sommer
Die Darmflora muss gesund sein,
sie stützt entscheidend unser
Immunsystem und baut es zu
70 Prozent auf. Unterstützen Sie
die Darmflora indem Sie probiotische Joghurts mit lebenden
Bakterien trinken. Nehmen Sie
drei Mal täglich eine Gabel voll
enthalten in Vollkornprodukten,
Leinsamen, Gemüse und Obst.
Trinken Sie reichlich Flüssigkeit,
damit Giftstoffe abtransportiert
werden können: mindestens
1 1/2 Liter Wasser pro Tag.
Ideal im Frühling: Hagebuttentee. Er liefert große Mengen
an Vitamin C, acht Hagebutten
haben mehr Vitamin C als fünf
Orangen.
WER EINMAL AM TAG ENTSPANNT UND
AUS VOLLEM HERZEN LACHT, IST FIT GEGEN STRESS
rohes Sauerkraut zu sich und
kauen Sie gut. Damit führen Sie
Ihrem Darm positive, gesundheitsfördernde Bakterien zu, in
erster Linie Milchsäurebakterien.
Trinken Sie jeden Tag ein Glas
Brottrunk aus dem Reformhaus.
Die Brotsäurebakterien stärken
die Darmflora, die Welt der
gesundheitsfördernden Darmbakterien. Auch die Zufuhr von
reichlich Ballaststoffen fördert
die Entwicklung der positiven
Bakterien und die Stärkung der
Darmflora. Ballaststoffe sind
Sie sollten auf die Versorgung
mit Vitaminen achten: An sich
sind alle Vitamine wichtig, besonders aber Vitamin A, Provitamin Betacarotin, Vitamin E
und C.
Vitamin C schützt die Zellflüssigkeit jeder Körperzelle, Vitamin A
und Betacarotin schützen die
Zellstruktur und E die Zellwand.
Essen Sie öfters einen Immunsalat, der diese Vitamine enthält, zum Beispiel mit Paprikaschoten, Petersilie, Tomaten,
geriebenen Karotten und Weizenkeimöl. ■
Professor
Hademar Bankhofer
ist Medizin-Publizist und
TV-Gesundheitsexperte des
ARD-Morgenmagazins. Er
ist im Kuratorium der
Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in
Aachen, gehört zum Wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft zur Erforschung
der Aminosäuren in München und ist Mitarbeiter des
Institutes zur Erforschung
und praktischen Anwendung
von Mineralstoffen in
Meran.
34 REZEPT E
Süße Verführung
Süße Verführung
F
Gebackener Z iegenfrischkäse
Rhabarber putzen, waschen und in Stücke schneiden. Erdbeeren
ebenfalls waschen, putzen und in Viertel schneiden. Honig und
Orangenzesten in einem Topf bei geringer Temperatur erhitzen.
Den Rhabarber unterrühren und etwa eine Minute kochen lassen.
Nun die Erdbeeren unter den heißen Rhabarberkompott heben und
kühl stellen.
Den Ziegenkäse quer halbieren. Die Filo- oder Yufkablätter dünn
mit etwas flüssiger Butter bestreichen.
Je eine Ziegenkäsehälfte darauf legen. Etwas Rhabarberkompott
auf den Käse geben und mit braunem Zucker und Thymianblättchen bestreuen. Die Teigblätter von allen Seiten wie ein Säckchen
über den Käse zusammendrücken und auf ein Backblech setzen. Im
vorgeheizten Backofen bei
etwa 200 °C etwa acht Minuten backen. Die Teigsäckchen
auf Teller verteilen und mit
dem Erdbeer-Rhabarberkompott und einem Thymianzweig
servieren.
Foto: Lenz, Düsseldorf
auf Erdbeer-Rhabarberkompott
Zutaten für 4 Personen
75 g Rhabarber
50 g Erdbeeren
25 g Honig
1 TL Orangenzeste (feine
Schalenstreifen von einer
unbehandelten Orange)
2 kleine Ziegenfrischkäse
(je etwa 40 g)
4 Filo- oder Yufkablätter
etwas Butter
2 TL brauner Zucker
4 Zweige Thymian
Pro Person: 2,5 g Eiweiß, 6 g Fett,
11 g Kohlenhydrate, 1 g Ballaststoffe, 21 mg Cholesterin, 94 mg
Kalium, 71 mg Natrium, 112 kcal
Himbeer-Parfait
Zutaten für 4 Personen
300 g Himbeeren frisch oder
tiefgekühlt
500 g Naturjoghurt entrahmt
50 ml Birnendicksaft zum
Süßen
Zitronenmelisse
Die frischen Himbeeren verlesen, waschen und auf einem
Küchenpapier trocknen. Einige
Himbeeren beiseite legen und
Pro Person: 6 g Eiweiß, 0 g Fett, 21
g Kohlenhydrate, 5 g Ballaststoffe, 1
mg Cholesterin, 340 mg Kalium, 63
mg Natrium, 119 kcal
mit Zitronenmelisse
die restlichen Früchte pürieren.
Joghurt und Birnendicksaft hinzufügen, alles verrühren, in eine
flache Edelstahl- oder Kunststoffschüssel füllen und zum
Gefrieren ins Eisfach oder in den
Tiefkühlschrank geben. Während des Erkaltens öfter umrühren, damit das Parfait eine feine
Konsistenz bekommt.
Wenn es fest ist, mit einem
Löffel Kugeln formen und zusammen mit frischen Himbeeren
und Zitronenmelisse garnieren.
F
Foto: Lenz, Düsseldorf
R E Z E P TE 35
Latte Cotto
Foto: Lenz, Düsseldorf
Zutaten für 4 Personen
375 g Aprikosen halbiert und
entsteint
3 Blatt weiße Gelatine
300 ml Vollmilch
75 g Zucker
Mark von einer Vanilleschote
50 g saure Sahne
400 ml Aprikosennektar
1 unbehandelte Orange
1 EL Speisestärke
Aprikosenhälften je nach Größe
noch einmal durchschneiden
und auf vier Förmchen oder
Tassen verteilen. Gelatine in
kaltem Wasser einweichen.
Milch, Zucker und Vanillemark
aufkochen. Gelatine ausdrücken
und darin auflösen. Saure Sahne
unterrühren.
Die Creme im kalten Wasserbad
kalt rühren. Über die Aprikosen
geben und etwa drei bis vier
Stunden kühlen.
Aprikosennektar zusammen
mit dem Saft der Orange und
abgeriebener Orangenschale
aufkochen und auf die Hälfte
mit Aprikosen
reduzieren lassen. Die Stärke
mit ein bis zwei Esslöffel kaltem
Wasser glatt rühren, zum Saft
geben und aufkochen lassen.
Die Aprikosensoße auskühlen
lassen und mit den restlichen
Aprikosen mischen.
Die Förmchen kurz in heißes
Wasser tauchen. Latte Cotto auf
einen Teller stürzen und mit der
Aprikosensoße servieren.
Pro Person: 4 g Eiweiß, 4 g Fett,
45 g Kohlenhydrate, 2,5 g Ballaststoffe, 14 mg Cholesterin, 468 mg
Kalium, 46 mg Natrium, 240 kcal
Erdbeerspieße
Foto: MEV Verlag
Erdbeeren abspülen, trocken
tupfen und den Stängelansatz
entfernen. Die Erdbeeren auf
Holz- oder Metallspieße oder
auf Zitronengrashalme aufspießen.
Dann die Milch zusammen mit
Honig und halbierten Zitronengrasstangen aufkochen und
abkühlen lassen. Zitronengras
aus der Milch entfernen und
diese mit dem Joghurt verrühren. Abschmecken und mit den
Erdbeerspießen servieren.
mit Zitronengras-Honig-Joghurt
Zutaten für 4 Personen
500 g kleine Erdbeeren
400 ml Naturjoghurt
100 ml Vollmilch
2 TL Honig
2 Stangen Zitronengras
Pro Person: 5 g Eiweiß, 3 g Fett,
16 g Kohlenhydrate, 2,5 g Ballaststoffe, 8 mg Cholesterin, 381 mg
Kalium, 67 mg Natrium, 117 kcal
Zusammengestellt wurden die Rezepte von Ruth Hegemann, Ernährungsberaterin DGE der Klinik für
Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
f
36 RÄT SEL
Gewinnen Sie mit!
Gemeinschaftswährung
betagt
Abk.:
Abonnement
schlangenförmiger
Fisch
weibl.
Nachkomme
moderne
Mietform
japanischer
Reiswein
deutsche
Vorsilbe
einzige
Ausfertigung
Segelkommando
Physiotherapeut
Weinglas
früh. brit.
Weltreich
Wohnraum
griechischer
Buchstabe
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geruchtilgend.
Mittel/
Kurzw.
Frauenname
Teil des
Mittelmeers
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Form
des
Jazz
Schulfach
Männersingstimme
ugs.:
Geld
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Stirnseite
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Rennplatz
in
England
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störendes
Geräusch
Fragewort
namhaft,
berühmt
Glasschrank
beiliegend,
in der
Anlage
vorwärts
Mineralienschlamm
vulk.
Ursprungs
gut
trainiert,
in Form
(Abk.)
Abk.:
Stunde
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scharfe
Kurve
Zahlungsunfähigkeit
Linsenbrennpunkt
Bergstock
bei St.
Moritz
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Kanton
der
Schweiz
anbaufähig
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Arbeitsniederlegung
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„Irland”
in der
Landessprache
englisch:
Kuba
kurzer
Strumpf
Pfarrer
u. Naturheilkundler †1897
Herstellungsweise
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Gespenstertreiben
Abk.:
national
Traubenernte
Steuer
im Auto
Salzlösung
Nagelpflegeutensil
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gerade
erst
loben,
rühmen
Gefahr,
Wagnis
Zeichen
für Aluminium
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Vorratsspeicher
Schläge,
Prügel
Strom
zur
Nordsee
Zeichen
für
Tantal
Abk.:
Sommersemester
Nische
in
Gaststätten
Abk.:
Selbstbedienung
ganz
und
gar
Pflanze
mit
Haftfrüchten
Hautöffnung
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wirklich,
tatsächlich
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European
Space
Agency
(Abk.)
Zimmerpflanze
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Kurzwort
für eine
Kundgebung
schmaler
Durchlass
Wachssalbe
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glasartiger
Überzug
beherrscht,
vorbereitet
ein
Balte
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Explosionsgeräusch
Söller
aufgerautes
Gewebe
orient.
Reisbranntwein
Verneinung,
Ablehnung
verwesender
Tierkörper
Grundbaustein
der Lebewesen
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ugs.:
Gegenteil von
süß
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gestreiftes
Wildpferd
Balkenwerk
(Haus)
heilkräftiges
Harz
span.
Volksfest
Tabakware
Faulheit,
Langsamkeit
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Wertpapier
Gänsefußgewächs
Allergieauslöser
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Abk.:
Internat.
Automobilausstell.
medizin.:
fertig
Injekgekocht
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Abschiedsgruß
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Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der Deutschen Hochdruckliga.
1. Preis
2. Preis
Die See. Ein Lexikon zu über 80
Fischarten, mit über 100 exklusiven Rezepten und Grundrezepten von internationalen Spitzenköchen, Warenkunde mit
Tipps für den Einkauf, Qualitätsmerkmale und Verarbeitung
von Fischen sowie umfangreiche
Dokumentation von unterschiedlichen Fangmethoden.
Ausgezeichnet mit dem Gourmand World Cookbook Award
2006 als bestes deutsches
Fischbuch.
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der Druckerei
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Messwerte und einer Klettverschlussmanschette für normale
bis extrastarke Arme.
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Verlag „Bluthochdruck. Endlich
wieder gute Werte“ von Professor Dr. med. Martin Middeke.
3. Preis · Ellen Hofmann,
96110 Scheßlitz:
Den Ratgeber „Bluthochdruck
senken ohne Medikamente“.
Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen möchten, notieren Sie bitte das
Lösungswort und schicken Sie es an uns
per Post oder Fax:
Deutsche Hochdruckliga
Berliner Straße 46
69120 Heidelberg
Fax 0 62 21 – 5 88 55-25
Einsendeschluss ist der 15. Juni 2007. Das
Lösungswort erscheint in der Ausgabe
2/2007. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,
die Gewinner ermittelt das Los.
Das Lösungswort des Preisrätsels
im DRUCKPUNKT 4/2006 lautete
„Autogenes Training“.
Gewonnen haben:
1. Preis · Holger Grolig,
38162 Cremlingen:
Ein Paar Nordic-Cruising-Langlaufski.
2. Preis · Antonia Penitsch,
48249 Dülmen:
Den Ratgeber „Nordic Cruising.
Skiwandern leicht gemacht“.
3. Preis
Sudoku-Rätsel
... der japanische Rätselspaß ...
Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile
und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.
Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.
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38 VORSC HAU
Impressum
NACHGEFRAGT bei
Herausgeber:
Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®
Deutsche Hypertonie Gesellschaft
Deutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer,
Jahrgang 1942, Mitglied des
Vorstands der Deutschen Hochdruckliga und bis vor kurzem
Ingenieur bei der Bayer AG,
Leverkusen, jetzt pensioniert.
Geschäftsführer:
Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein
1. Worüber können Sie sich
immer wieder freuen?
Über Gemeinschaft in geselliger
Runde.
7. Welcher Kino- oder Fernsehfilm hat Ihnen in letzter Zeit
am meisten gefallen?
„Erlebnis Erde: Abenteuer
Yukon“ (ARD), „Planet Erde“
(WDR) und „Um Himmels
Willen“ (ARD).
2. Worüber ärgern Sie sich am
meisten?
Unpünktlichkeit, Unkorrektheit.
8. Welches Buch hat Sie
besonders beeindruckt?
Dietrich H.W. Grönemeyer:
„Lebe mit Herz und Seele“ und
François Lelord: „Hectors Reise
oder die Suche nach dem
Glück“.
3. Wie steht es zurzeit um Ihre
Gesundheit?
Zufriedenstellend.
4. Was essen Sie am liebsten?
Schwäbische Spezialitäten.
9. Was bereitet Ihnen zurzeit
am meisten Kopfzerbrechen?
Effektives Arbeiten in und mit
Gruppen.
5. Welchen Sport treiben Sie?
Wandern und Radfahren.
6. Wie können Sie sich am
besten entspannen?
Beim Wandern, beim Lesen eines
guten Buchs, beim Hören klassischer Musik.
10. Was möchten Sie in Ihrem
Leben unbedingt noch machen?
Eine geführte Bergtour.
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:
➜ Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen
➜ Expertenforum:
Die wichtigsten Faktoren, die Hypertonie begünstigen
➜ Welt Hypertonie Tag
➜ Sinn und Unsinn von Diäten
Geschäftsstelle:
Berliner Straße 46, D-69120 Heidelberg
Telefon: (0 62 21) 5 88 55- 0
Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25
Internet: www.hochdruckliga.de
E-Mail: hochdruckliga@t-online.de
Redaktionskomitee:
Prof. Dr. med. Jörg Michael Herrmann (Leiter)
Redaktion:
Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;
für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind
die Autoren verantwortlich.
Redaktionsanschrift:
Dr. Anette Huesmann
Deutsche Hochdruckliga
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Layout und Satz:
Kaiser´s Ideenreich, Nina Engel,
67433 Neustadt / Wstr.
Druck und Versand:
NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr.,
www.ninodruck.de
Vorstand der Deutschen Hochdruckliga:
Prof. Dr. med. Hermann Haller, Hannover
(Vorsitzender)
Prof. Dr. med. Rainer Düsing, Bonn
(stellv. Vorsitzender)
Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg
Prof. Dr. med. Martin Paul, Berlin
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, Leverkusen
Prof. Dr. med. Lars Christian Rump, Herne
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck
Schirmherrin der Deutschen
Hochdruckliga:
Dr. med. Marianne Koch, Tutzing
Bezug:
DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäftsstelle der Hochdruckliga zum Jahrespreis von
21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)
abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro.
Für die Mitglieder der Hochdruckliga ist der
Bezugspreis im jährlichen Mindestbeitrag von
16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonnement-Zeitraum gilt das Kalenderjahr.
Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende gekündigt wird.
Auflage:
DRUCKPUNKT erscheint viermal im Jahr in
einer Auflage von 22.000 Exemplaren.
ISSN 1619-0637
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(HEFT 01/2006)
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®
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DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT
ISSN 1619-0637
DRUCKPUNKT
AUSGABE 1/2007
Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen
Achim will sein Leben nicht
von seinem Bluthochdruck
bestimmen lassen.
Achim ist jetzt 58 Jahre alt und leidet an einer Herzkrankheit.
Daher muss er besonders auf seinen Blutdruck achten. Für viele
Menschen würde dies eine große Umstellung ihrer Lebensweise
bedeuten. Achim wehrte sich jedoch dagegen, weil er immer
sehr aktiv war. Er hat einen ziemlich anstrengenden Beruf, reist
im Urlaub gerne und hat sich immer sportlich betätigt.
Weitere Informationen zu Novartis und der Behandlung
von Bluthochdruck finden Sie unter www.novartis.de
Dank der innovativen Medikamente von Novartis hat Achims
Herzkrankheit einen vergleichsweise geringen Einfluss auf sein
Leben. Novartis hat seine Kompetenz in der kardiovaskulären
Medizin durch die Entwicklung einer Reihe von Medikamenten
zur Senkung von Bluthochdruck bewiesen, die Patienten wie
Achim vor kardiovaskulären Risiken schützen. Achim ist
entschlossen, sein aktives Leben trotz Bluthochdruckbehandlung
fortzuführen. Dank Novartis kann er das tun.
Kostenersparnis auf
dem Rücken der Patienten
er
Bankhof
r
a
m
e
d
r Ha
ehen
Professo
und Ferns
k
n
u
F
s
u
a
Bekannt
Fit und vital in den Sommer
Der bekannte MedizinPublizist Professor
Hademar Bankhofer
gibt Tipps, wie Sie Ihre
Frühjahrsmüdigkeit
überwinden.
Kosten und Nutzen
Die Kosten der blutdrucksenkenden Medikamente sind in die Kritik
geraten. Doch was ist
mit den Folgekosten der
günstigeren Therapie?
Abnehmen richtig lernen
Gewinnen Sie an
Leistungsfähigkeit und
Lebensqualität.
Experten zeigen den
Weg zum Abnehmen.