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® DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT ISSN 1619-0637 DRUCKPUNKT AUSGABE 1/2007 Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen Achim will sein Leben nicht von seinem Bluthochdruck bestimmen lassen. Achim ist jetzt 58 Jahre alt und leidet an einer Herzkrankheit. Daher muss er besonders auf seinen Blutdruck achten. Für viele Menschen würde dies eine große Umstellung ihrer Lebensweise bedeuten. Achim wehrte sich jedoch dagegen, weil er immer sehr aktiv war. Er hat einen ziemlich anstrengenden Beruf, reist im Urlaub gerne und hat sich immer sportlich betätigt. Weitere Informationen zu Novartis und der Behandlung von Bluthochdruck finden Sie unter www.novartis.de Dank der innovativen Medikamente von Novartis hat Achims Herzkrankheit einen vergleichsweise geringen Einfluss auf sein Leben. Novartis hat seine Kompetenz in der kardiovaskulären Medizin durch die Entwicklung einer Reihe von Medikamenten zur Senkung von Bluthochdruck bewiesen, die Patienten wie Achim vor kardiovaskulären Risiken schützen. Achim ist entschlossen, sein aktives Leben trotz Bluthochdruckbehandlung fortzuführen. Dank Novartis kann er das tun. Kostenersparnis auf dem Rücken der Patienten er Bankhof r a m e d r Ha ehen Professo und Ferns k n u F s u a Bekannt Fit und vital in den Sommer Der bekannte MedizinPublizist Professor Hademar Bankhofer gibt Tipps, wie Sie Ihre Frühjahrsmüdigkeit überwinden. Kosten und Nutzen Die Kosten der blutdrucksenkenden Medikamente sind in die Kritik geraten. Doch was ist mit den Folgekosten der günstigeren Therapie? Abnehmen richtig lernen Gewinnen Sie an Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Experten zeigen den Weg zum Abnehmen. ...leben Sie gesund und fit Einfach doppelt sicher. Tensoval® duo control. Mehr Sicherheit beim Blutdruckmessen auch bei Arrhythmien. 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Das muss per se nicht schlecht sein, aber es beinhaltet die Gefahr, dass die gegenwärtig werden die deutschen unabhängige Forschung an UniversiUniversitäten grundlegender veräntätskliniken leiden wird – und das bedert als vergleichsweise die Refortrifft unmittelbar Sie, die Patienten. men von 1968 bewirken konnten. Geldmangel hat Krankenkassen und Diese Veränderungen betreffen nicht Professor Dr. Peter Ministerien dazu gebracht, mit den nur die Studierenden, ihre Lehrer Dominiak ist Direktor und die Mitarbeiterinnen und Mitar- des Instituts für experioben geschilderten Maßnahmen zu beiter an den Hochschulen, sondern mentelle und klinische reagieren. alle Bürger der Republik und beson- Pharmakologie und Gibt es eine Möglichkeit, sich dageders auch die Patienten. gen zu wehren? Nun, Universitäten Toxikologie am UniverDas Exzellenzprogramm der Bundes- sitätsklinikum Schleshaben seit jeher eine relativ schlechte regierung wird künftig die Universi- wig-Holstein, Campus Lobby, denn nur etwa 35 bis 40 Protäten differenzieren in forschende Lübeck, und Rektor der zent aller Abiturienten studieren, und nicht forschende Universitäten, Universität zu Lübeck. und deshalb interessieren sich nicht es wird dann auch so genannte Eliviele Bürger dafür, was mit ihren Unite-Universitäten geben. Der Grundgedanke einer versitäten geschieht. Aber die Veränderungen an Universität ist und bleibt aber eine gute und qualiden Universitätskliniken darf niemanden kalt lasfizierte Lehre durch hervorragende Forschung. Da sen, denn sie betreffen unser aller Gesundheit und die Gelder durch das Exzellenzprogramm nur noch vor allem den Fortschritt der Medizin. Machen Sie sehr gezielt vergeben werden und auch meistens Ihren Abgeordneten klar, dass am Status der Uninur an große Universitäten, wird sich das gewalversitätskliniken nicht gerüttelt werden darf, denn tig auf die Qualität der universitären Lehre ausnur diese bilden Ärzte und Fachärzte aus und brinwirken. Ausschlaggebend für die Initiative war der gen die notwendigen Innovationen in der Medizin. bekannte Mangel an Geld, den die Bundesländer Gehen Sie notfalls auf die Straße, um Ihren Protest ihren Universitäten in den letzten Jahrzehnten benach außen sichtbar zu machen, denn nur massive schert haben. Durch die Bündelung und gezielte Proteste, vor allem von Patienten, sind in der Lage, Mittelvergabe an gute bis sehr gute Universitäten Politiker umzustimmen. Sie tun es für Ihre eigene kann man zwar für bessere Forschungsergebnisse Gesundheit. an deutschen Hochschulen sorgen, man muss aber gleichzeitig wissen, dass nach mehreren Jahren diese Maßnahme für das AUS etlicher Universitäten sorgen kann. Gleichzeitig sind auch die UniversiIhr tätskliniken, und damit viele Krankenhäuser der Maximalversorgung, in großer Gefahr, weil durch die Einführung der „Diagnose bezogenen Vergütung“ (DRGs) die Universitätskliniken teilweise immer mehr in ein Soll geraten und damit Gefahr Peter Dominiak 3 4 I NHALT 1/2 007 PRAXIS Kosten und Nutzen einer BluthochdruckBehandlung Seite 6 FORSCHUNG Ursache von Hypertonie Seite 8 BEWEGUNG Abnehmen richtig lernen Seite 24 03 EDITORIAL Die Forschung leidet 06 PRAXIS Kosten und Nutzen einer Bluthochdruck-Behandlung 08 FORSCHUNG Ursache von Hypertonie 10 AUS DER HOCHDRUCKLIGA Stellungnahme zum Vorbericht des IQWiG Neue Hochdruck-Akademie eingerichtet Stipendiaten berichten Fotowettbewerb 17 AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN Ernährungsempfehlungen gekonnt umsetzen Eigene Studie der Selbsthilfegruppe Nürnberg 18 AKTUELLES Qualität der HypertonieBehandlung verbessern 22 FORSCHUNG Warum Hypertoniker unzureichend behandelt werden 24 BEWEGUNG Abnehmen richtig lernen ENTSPANNUNG Blutdruck sichtbar machen Seite 28 26 AKTUELLES Einsamkeit treibt den Blutdruck nach oben 28 ENTSPANNUNG Blutdruck sichtbar machen 30 LESERBRIEFE ERNÄHRUNG Fit in den Sommer Seite 32 32 ERNÄHRUNG Fit in den Sommer RUBRIKEN 34 REZEPTE 36 RÄTSEL 38 NACHGEFRAGT 38 VORSCHAU 38 IMPRESSUM N EU visomat ® comfort III ♥ Anzeige unregelmäßige Pulswellen visoFORM plus 23-43 cm ® visomat® comfort III PZN 0806335 € 58,- Unverbindl. 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In der Tat liegt das Risiko für Schlaganfall bei Patienten mit hohem Blutdruck etwa 6 bis 18 mal höher als für Nicht-Hypertoniker. In Deutschland erleiden jährlich über 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Jedes Jahr sterben rund 90.000 Patienten daran, die restlichen Betroffenen tragen meist lebenslang an den Folgen. Allein 40 Prozent der Schlaganfälle können einem systolischen Blutdruck über 140 mm Hg zugeschrieben werden. Hypertonie und Schlaganfall in Deutschland Risikofaktor Nr. 1 für Schlaganfall ist Bluthochdruck 200.000 Schlaganfälle / Jahr Allein 40 Prozent der Schlaganfälle können einem systolischen Blutdruck über 140 mm Hg zugeschrieben werden. 90.000 davon verlaufen Schlaganfälle tödlich Bei 20 Prozent der Hypertoniker ist ein tödlich verlaufender Schlaganfall die direkte Folge der Erkrankung. Diese Fälle sind so häufig und so auffällig, dass buchstäblich jeder von uns aus der Verwandtschaft oder Bekanntschaft darüber erzählen kann. Und nicht nur die Patienten und ihre Anverwandten leiden – auch das Gesundheitssystem leidet unter den Folgekosten des Schlaganfalls. In Deutschland müssen jährlich etwa drei Milliarden Euro zur Akut- und Folgebehandlung dieser verheerenden Erkrankung aufgebracht werden. Die Zahl ist sehr vorsichtig kalkuliert. Wahrscheinlich ist der tatsächliche Aufwand beträchtlich höher, wenn man Größen wie Verdienstausfall und die gesamte Rehabilitation mit einbezieht. Therapie und Betreuung: 3 Mrd. Euro pro Jahr Schlaganfallrisiko reduzieren Deshalb drängt sich die Frage auf, ob wir denn nichts dagegen tun können? Die Antwort ist eindeutig: Wir könnten, wenn wir nur wollten. Gelänge es uns, zwei Drittel der Hypertonie-Patienten auf einen oberen Blutdruckwert von unter 140 mm Hg einzustellen, dann hätten wir das Schlaganfallrisiko in unserer Bevölkerung mit größter Wahrscheinlichkeit um über die Hälfte reduziert. Dann gäbe es nicht mehr über 200.000, sondern nur noch vielleicht 100.000 Schlaganfälle pro Jahr und entsprechend weniger Sterbefälle. Das ist immer noch viel zu viel, aber der therapeutische Erfolg einer konsequenten Blutdrucksenkung ist augenfällig. Gegenwärtig haben aber in unserem Land nur weniger als ein Fünftel der Hypertoniker Werte unter 140 mm Hg. Das ist unverständlich angesichts heutiger therapeutischer Möglichkeiten in einem vergleichsweise wohlhabenden Land. PRAXIS Neue Medikamente sind finanzierbar Und wenn wir schon beim Geld sind: Würde sich die Reduzierung der Schlaganfallquote durch konsequente blutdrucksenkende Behandlung denn überhaupt lohnen? Würde es sich für das Gesundheitssystem „rechnen“, wie man heute so schön sagt? Angenommen, wir könnten die Zahl der jährlichen Schlaganfälle durch konsequente blutdrucksenkende Therapie wirklich halbieren. Das würde bedeuten, wir könnten über 100.000 Schlaganfälle verhindern und damit mindestens 1,5 Milliarden Euro einsparen. Das Geld sollte dann besser zur Verhütung als zur Behandlung von Schlaganfällen ausgegeben werden. In diesem Fall stünden uns also schon 1,5 Milliarden Euro zusätzlich zur bisherigen medikamentösen Blutdrucksenkung zur Verfügung. Das würde unser Gesundheitssystem keinen Cent mehr kosten. Wäre uns die Vermeidung von Schlaganfällen noch etwas mehr wert, könnten -37 % Nichttödliche Schlaganfälle -43 % Tödliche / nichttödliche Herzinfarkte -33 % Tödliche Schlaganfälle Gesamtsterblichkeit (Mac Mahon et al, J Hypertension 1986) Nutzen einer konsequenten Hochdrucktherapie -9 % Auswertung der Daten von 43.000 Hypertonikern, deren Blutdruck über 5 Jahre um 5 bis 6 mm Hg gesenkt wurde wir ja die gleiche Summe noch mal drauflegen. Diese würden wir sicher an den ausgefallenen Rehabilitations-Maßnahmen wieder einsparen. Damit könnten wir nun 3 Milliarden Euro in eine effektivere medikamentöse Blutdrucksenkung investieren. Wir müssen aber von der realistischen Annahme ausgehen, dass wir nur zwei Drittel unserer Hypertoniepatienten effektiv behandeln können. Deshalb würden wir diese Mittel auf etwa 10 Millionen Patienten verteilen, das wären 300 Euro pro Patient und Jahr. Dann hätten wir täglich pro Patient fast einen Euro mehr zur effektiven Vermeidung von Schlaganfällen zur Verfügung. Damit ließe sich eine effiziente blutdrucksenkende Kombinationstherapie auch mit neueren Medikamenten mit Sicherheit finanzieren – und der therapeutische Gewinn wäre enorm. Nicht nur bezogen auf den Schlaganfall: Wir könnten auch die Folgen des Bluthochdrucks auf das Gefäßsystem reduzieren wie Herzinfarkt oder hochdruckbedingte Nierenerkrankungen. Vermeintliche Kostenersparnis rechnet sich nicht Eine konsequente Blutdrucksenkung lohnt sich also allemal: sowohl für jeden einzelnen Patienten, als auch für das gesamte Gesundheitssystem eines Landes. Konsequente Blutdrucksenkung heißt aber auch, dass der Arzt effektive und nebenwirkungsarme blutdrucksenkende Medikamente verschreiben muss, die Krankenversicherung diese erstatten muss und der Patient sie regelmäßig einneh- men muss. Die vermeintliche Kostenersparnis bei der Verschreibung und Erstattung kostengünstigerer älterer Antihypertensiva wird hierbei mehr als aufgewogen. Denn die älteren Medikamente wie zum Beispiel die Diuretika sind oft nebenwirkungsträchtig, insbesondere wenn sie zur effektiven Blutdrucksenkung in hohen Dosen gegeben werden müssen, und werden von den Patienten auf Dauer nicht akzeptiert. Mit einer etwas teureren medikamentösen Therapie, die sich jedoch durchaus im oben abgesteckten finanziellen Rahmen hält, kann das Ziel einer langfristigen, nachhaltigen Blutdruckkontrolle mit all ihren positiven Folgen auch wirklich erreicht werden. ■ Professor Dr. med. Thomas Unger ist Direktor des Center for Cardiovascular Research und des Instituts für Pharmakologie Charité – Universitätsmedizin Berlin, und Vorsitzender des Deutschen Institutes für Bluthochdruckforschung, Heidelberg (DIB). 7 8 FORSC HUNG Was wissen Forscher über die Bis heute sind die Ursachen der primären Hypertonie unbekannt. Die so genannte sekundäre Hypertonie ist Folge einer Erkrankung wie beispielsweise einem Nierenleiden. Wird das Nierenleiden behandelt, so sinkt auch der Blutdruck. Bis heute forschen Wissenschaftler jedoch nach der Ursache der primären Hypertonie. Noch vor zwanzig Jahren gab es eine rege Diskussion zwischen Forschern und Ärzten, inzwischen ist es ruhiger geworden. Der DRUCKPUNKT möchte die Diskussion um Bluthochdruck, seine Die Gefäßfunktion Professor Dr. med. Hermann Haller · Abteilung für Nephrologie · Medizinische Hochschule Hannover Die kleinen Gefäße, die so genannten Arteriolen, sind bei Hypertonikern krankhaft eng gestellt. Möglicherweise ist eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems dafür verantwortlich. Es könnte aber auch eine Wirkung von Substanzen im Blut wie Endothelin oder Prostaglandine sein. Es ist außerdem bekannt, dass die Gefäßmuskelzellen von Hypertonikern verändert sind, das heißt, die Moleküle, die für das Zusammenziehen der Zellen verantwortlich sind, reagieren krankhaft. Möglicherweise sind es auch Kalziumionen, die die Kontraktivität begünstigen und bei Hypertonikern in höherer Konzentration vorliegen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass eine Störung des Endothels vorliegt, der obersten Gefäß- Das Herz wandschicht. In gesunden Gefäßen kommt es bei Überbeanspruchung der Gefäßwand zu einer Aktivierung des Endothels und damit zu einer Gefäßerweiterung. Ob die Ursache der primären Hypertonie eine gesteigerte Kontraktivität der glatten Gefäßmuskelzellen oder eine Störung des Endothels ist, wird zurzeit untersucht. Eine favorisierte Hypothese ist, dass die gestörte Gefäßfunktion durch das Zusammenspiel verschiedener krankhafter Mechanismen zustande kommt. ■ Professor Dr. Roland E. Schmieder · Medizinische Klinik 4 · Nephrologie und Hypertensiologie · Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg Hypertonie verursacht Schäden am Herzmuskel und den Herzkranzgefäßen. Diese Komplikation äußert sich in einer Verdickung der Herzmuskelwand und arteriosklerotischen Veränderungen an den Herzkranzgefäßen (Verkalkung). Deshalb kommt es zu einer Funktionseinbuße des Herzens, die Folge sind Herzrhythmusstörungen und Engegefühl in der Herzgegend (Angina pectoris). In diesem Zusammenhang diskutieren die Forscher, ob nicht eine Herzwandverdickung zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt. In der Tat konnten große Untersuchungen nachweisen, dass ein verdickter Herzmuskel zu einer Steigerung des Blutdrucks führt. Deshalb gehen Mediziner davon aus, dass ein Patient, der zwar in der Arztpraxis einen normalen Blutdruck hat, dessen linker Herzmuskel aber verdickt ist, später mit größerer Wahrscheinlichkeit als andere an Hypertonie erkranken wird. Doch sowohl die verdickte Herzmuskelwand als auch der erhöhte Blutdruck gehen letztlich auf andere Faktoren zurück wie zum Beispiel Stress und hoher Kochsalzkonsum. ■ F OR S C H U NG Ursache von Bluthochdruck? Ursachen, Mechanismen und Folgen neu beleben. Deshalb nehmen in dieser und den nächsten Ausgaben Experten zu verschiedenen Thesen Stellung, sie diskutieren und kommentieren den neuesten Stand der Wissenschaft. In dieser Ausgabe des DRUCKPUNKTS: Die Ursachen des Bluthochdrucks. Viele krankhafte Mechanismen im Organismus eines Hypertonikers sind den Forschern inzwischen bekannt. Doch der „rote Faden“, der diese Mechanismen miteinander verbindet, fehlt bis heute. Professor Dr. Eberhard Ritz · President of the International Society of Nephrology Bei primärer Hypertonie kommt es nicht nur zur Fehlfunktion eines einzigen Organs. Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Blutdruck nur dann langfristig erhöht, wenn die Ausscheidungsfunktion der Nieren verändert ist. Ursache für die veränderte Ausscheidungsfunktion ist nicht unbedingt eine chronische Nierenkrankheit (nicht jeder Hochdruckkranke ist nierenkrank!). Doch die Niere des Hypertonikers muss unter höherem Druck durchblutet werden, um die täglich mit der Nahrung aufgenommene Menge an Kochsalz über den Urin auszuscheiden. Neuere Forschungen haben erbracht, dass Nieren von Patienten mit primärer Hypertonie weniger Nierenkörperchen haben. Das heißt, bei Hypertonikern ist bereits bei ihrem Heranwachsen im Mutterleib die Anlage der Nieren gestört. Selbstverständlich führen auch Nierenkrankheiten zum Hochdruck. Doch Bluthochdruck beschleunigt andererseits bei einem Nierenkranken den Funktionsverlust der geschädigten Niere. Ein amerikanischer Aphorismus lautet: the kidney – cause and victim of hypertension, frei übersetzt: Die Niere – sowohl Ursache als auch Opfer der Hypertonie. Unbestritten ist, dass bei einem Nierenkranken die Absenkung des Blutdrucks die wichtigste Maßnahme ist, um den Verlust der Nierenfunktion zu verzögern oder aufzuhalten. ■ A/ Professor Dr. Markus Schlaich · Medizinische Klinik 4 · Nephrologie und Hypertensiologie · Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg Drei Faktoren bestimmen den Blutdruck: Herzfrequenz, Herzminutenvolumen und Gefäßwiderstand. Alle drei stehen unter direkter Kontrolle des sympathischen (unwillkürlichen) Nervensystems, das unseren Kreislauf an den ständig wechselnden Bedarf anpasst. Die vom Gehirn gesteuerte Aktivierung des Sympathikus ist unter anderem für das Herzrasen verantwortlich, das durch Aufregung und Stress hervorgerufen wird. Gleich- Die Niere Der Sympathikus zeitig führt die Sympathikus-Aktivierung über die Freisetzung von Botenstoffen zu einer Erhöhung des Gefäßwiderstands. Dadurch steigt der Blutdruck, so dass der Organismus rasch auf eine entsprechende Situation reagieren kann, zum Beispiel durch Flucht oder Kampf. Es ist leicht nachvollziehbar, dass eine dauerhafte Aktivierung des Sympathikus, zum Beispiel durch beruflichen Stress, zu einer chronischen Erhöhung des Blutdrucks führen kann. Die genauen Ursachen der Sympathikus-Aktivierung bei Hypertonikern sind bisher noch nicht gänzlich erforscht. Doch die zentrale und ursächliche Rolle des Sympathikus bei der Entstehung der primären Hypertonie ist unumstritten. ■ 9 10 AUS DER HOCHDRUCKLIG A Der Vorbericht des IQWiG zur Therapie der Hypertonie Zurück zu den Anfängen auf dem Rücken der Patienten Eine erste Stellungnahme der Deutschen Hochdruckliga Am 21. Februar 2007 ist vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) der seit längerem angekündigte Vorbericht zur Therapie des Bluthochdrucks veröffentlicht worden. Dieser Vorbericht ist der erste Schritt in einem Verfahren, welches letztendlich zu Richtlinien der Therapie des Bluthochdrucks durch den gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) führen soll. Diese Richtlinien sind zwar nicht bindend für die medizinische Entscheidung des Arztes, aber sie bestimmen die Vergütung der Therapie durch die Krankenkassen. Damit werden sie diktieren, welches Medikament Patienten mit Bluthochdruck erhalten werden. „Als Therapie der ersten Wahl sollten kostengünstige Diuretika gelten, außer wenn es für den Arzt oder den Patienten gute Gründe gibt, davon abzuweichen” so fasst Professor Dr. med. Peter Sawicki, Leiter des IQWiG, die 162 Seiten des Vorberichts zusammen und enthüllt damit das Ziel des Vorhabens: Wie senke ich den Blutdruck von Millionen Patienten mit möglichst wenig Kosten. Das Problem dieses Vorberichts Der Vorstand der Deutschen Hochdruckliga (und des ganzen Verfahrens) ist nicht der (Hintere Reihe von links): Professor Dr. med. Heribert Schunkert, Hinweis darauf, dass Diuretika gute blutProfessor Dr. med. Martin Paul, Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer drucksenkende Mittel sind (was ohne (Patientensprecher), Professor Dr. med. Lars Christian Rump. Zweifel zutrifft), oder dass Ärzte und Ärz(Vordere Reihe von links): Professor Dr. med. Joachim Hoyer, Professor Dr. med. Hermann Haller (Vorsitzender), tinnen ökonomische Überlegungen beim Professor Dr. med. Rainer Düsing (stellv. Vorsitzender). Verschreiben von Medikamenten mit einbeziehen (was jeden Tag getan wird), sondern dass mit großem Aufwand die medizinische Literatur durchforstet wird, Studien nach eigenen Kriterien herausgesucht werden und schließlich dieser Vorbericht erscheint, der zielgenau das als Erkenntnis verkündet, was das eigentliche Ziel AUS DE R H O C H D RU C K L I GA 11 war: Kostenersparnis im Gesundheitswesen. Allerdings ist diese Aussage mit schwerwiegenden methodischen Problemen erkauft worden. So wurden in diesem Vorbericht nur 16 Studien mit insgesamt etwa 92.000 Patienten berücksichtigt, allerdings etwa 33.000 davon aus der ALLHAT Studie, die ja wiederholt bezüglich Methoden und Schlussfolgerungen kritisiert wurde. Wichtige große Studien, wie zum Beispiel ASCOT mit über 19.000 Patienten oder ANBP2 mit über 6.000 Patienten, in denen modernere Antihypertensiva gut abschnitten, wurden nicht in die Beurteilung einbezogen. Dies ist Gesundheitspolitik getarnt als medizinische Wissenschaft. Gesundheit der Patienten gefährdet Die Auseinandersetzung um die „richtige“ Behandlung der Hypertonie wäre eine rein akademische Angelegenheit, wenn es nicht dabei um die Gesundheit der Patienten mit Bluthochdruck ginge und diese durch die neuen Richtlinien gefährdet würden. „…außer wenn es für den Arzt oder den Patienten gute Gründe gibt, davon abzuweichen“ bedeutet in der Praxis, dass die meisten Patienten zuerst mit Diuretika und nur beim Auftreten von ernsten Problemen mit anderen Mitteln behandelt würden. Und hier steckt die Gefahr: Langfristige Nebenwirkungen oder geringfügige medizinische Probleme (welche für den Patienten erheblich sein können) werden in die Überlegungen des IQWiG erst gar nicht mit einbezogen oder kategorisch als irrelevant abgetan. Die Deutsche Hochdruckliga ist deshalb der Meinung, dass mit dem vom IQWiG eingeleiteten Verfahren die jahrzehntelangen Bemühungen um eine evidenzbasierte, optimale und nebenwirkungsarme Hochdrucktherapie ad absurdum geführt werden. Zwei wesentliche Beispiele sollen dies exemplarisch beleuchten: 1. Diabetes als Risikofaktor: Neben Bluthochdruck ist Diabetes ein wesentlicher Risikofaktor für Schlaganfall, Herzinfarkt und Arteriosklerose. Bei den meisten Patienten mit Diabetes handelt es sich um einen so genannten „Altersdiabetes“, welcher langsam über Jahre entsteht und häufig erst zu spät erkannt wird. Die vom IQWiG hochgelobten Diuretika führen nun bei nicht wenigen Patienten zu einem langsamen Ansteigen des Blutzuckerspiegels und damit vermehrt zu Diabetes. Dies hat die renommierte Network Studiengruppe in einer Metaanalyse von 22 Studien und 143.153 Patienten vor kurzem nochmals festgestellt. Eine Behandlung des Bluthochdrucks mit Diuretika über Jahre kann deshalb zur Entstehung eines Diabetes beitragen. Der Teufel wird in diesem Fall mit dem Beelzebub ausgetrieben. Dieser wissenschaftlich gut belegte Zusammenhang wird auch von den Mitarbeitern des IQWiG nicht geleugnet. Da diese Studien jedoch nicht in die Analyse mit einbezogen wurden, wird ihre Bedeutung herunter gespielt und leichtfertig abgetan. Die Deutsche Hochdruckliga hält ein solches Vorgehen für zynisch und patientenverachtend. 2. Bluthochdruck geht häufig ohne Beschwerden einher und die Behandlung der Erkrankung ist eine präventive Therapie im Hinblick auf die Endorganschäden. Dies bedeutet, dass die Patienten ihre Medikamente über Jahre und Jahrzehnte einnehmen müssen, um in der Zukunft nicht an Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erkranken. Es ist offensichtlich, und alle wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen dies, dass die Art und die Anzahl der Nebenwirkungen entscheidend dafür sind, ob die Patienten ihre Medikamente zuverlässig einnehmen, in der Medizin Compliance genannt. Zu diesem extrem wichtigen Thema werden im Vorbericht des IQWiG keine Aussagen gemacht. Im Gegenteil, Studien zur Compliance wurden erst gar nicht in die wissenschaftliche Analyse des IQWiG mit einbezogen. „Dies ist nicht Aufgabe unserer Analyse“ lautet die lapidare Aussage. Ohne die Diskussion solcher entscheidender Gesichtspunkte der Therapie geht jedoch der Vorbericht weit am Ziel der Verbesserung der Hoch- 12 AUS DER HOCHDRUCKLIG A drucktherapie vorbei und trägt, trotz Kostenreduktion, zu einer Verschlechterung der Situation bei. Forderung der Deutschen Hochdruckliga Die Deutsche Hochdruckliga fordert den Vorbericht des IQWiG grundsätzlich zu überarbeiten. Angesichts der Tatsache, dass nur ein Teil der verfügbaren Evidenz (der wissenschaftlichen Untersuchungen) im Bericht berücksichtigt ist, können Empfehlungen nur sehr eingeschränkt abgeleitet werden. Zweitens muss in die Erörterung der Wirtschaftlichkeit der antihypertensiven Therapie eine übergreifende ökonomische Analyse der Erkrankung Hypertonie und ihrer Folgeschäden einfließen. Von der Diagnose Hypertonie bis zum Auftreten eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarkts ist es ein langer Weg. Nur eine langfristige antihypertensive Therapie senkt die Anzahl der Schlaganfälle und der Herzinfarkte. Die einseitige Betonung der Kosten für Medikamente und die Vernachlässigung von langfristigen Nebenwirkungen konterkariert den Gedanken einer präventiven Medizin. Pressekonferenz in Berlin Die Deutsche Hochdruckliga wies auf einer Pressekonferenz im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin am 15. März die Bewertung der medikamentösen Hochdrucktherapie durch das IQWiG scharf zurück. Der Vorstandsvorsitzende der Deut- schen Hochdruckliga, Professor Dr. med. Hermann Haller, betonte gegenüber den Pressevertretern: „Die Deutsche Hochdruckliga ist entschieden der Meinung, dass eine Berücksichtigung der Therapietreue der Patienten und das Erreichen von Zieldruckwerten in eine solche Analyse einbezogen werden müssen.“ Der Patientensprecher der Liga, Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, unterstrich diese Aussagen. Es gehe bei der Diskussion offenbar allein um die Kosten im Gesundheitswesen und die Einkünfte der Pharma-Industrie, sagte Pfeiffer, nicht aber um das Wohl der Patienten und ihr vertrauensvolles Verhältnis zum Arzt. „Die Selbsthilfegruppen in der Hochdruckliga wehren sich entschieden dagegen, in dieser Auseinandersetzung zwischen zwei feindliche Lager zu kommen.“ ■ Beurteilung der Hochdrucktherapie durch das IQWiG Das Institut zur Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wurde im Zuge der Gesundheitsreform am 1. Juni 2004 gegründet. Es wird im Auftrag des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) oder des Bundesgesundheitsministeriums tätig. Der G-BA ist ein Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzten, Krankenkassen und Krankenhäusern. Seine Aufgabe ist es, zu konkretisieren, welche ambulanten oder stationären medizinischen Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind und somit zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung gehören. Das IQWiG wurde im Februar 2005 damit beauftragt, eine Bewertung der antihypertensiven Therapie vorzunehmen. Der Vorbericht erschien am 21. Februar 2007. Damit begann eine Frist von vier Wochen bis zum 21. März 2007, in der interessierte Personen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen zu Methoden und Ergebnissen abgeben können. Unklare Aspekte dieser Kommentare werden dann gegebenenfalls in einer mündlichen Erörterung diskutiert. Danach wird der Bericht vom IQWiG überarbeitet und schließlich als Abschlussbericht an den G-BA weitergeleitet. Der G-BA nutzt die Empfehlungen des IQWiG als Grundlage für seine Entscheidungen. 14 AUS DER HOCHDRUCKLIG A Neue Hochdruck-Akademie Zur qualitativen Verbesserung der Behandlung von Hypertonikern gründet die Deutsche Hochdruckliga eine Akademie zur ständigen Fortbildung der Ärzte und des nicht-medizinischen Personals von Arztpraxen und Kliniken. International gibt es längst die Fachbezeichnung des Hypertensiologen, die in den USA bereits seit Jahrzehnten an eine zweijährige Ausbildung mit abschließender Prüfung gebunden ist. Ähnliche Qualitätsstandards möchte die Deutsche Hochdruckliga in Deutschland erreichen. Im Jahre 2005 führte sie deshalb die Bezeichnung des Hypertensiologen DHL® ein. Inzwischen sind bereits mehr als 2.000 Hypertensiologen DHL® zugelassen, weitere 1.000 Anträge liegen vor. Zur Aus- und Weiterbildung der Hypertensiologen gründet die Deutsche Hochdruckliga in diesem Jahr eine HochdruckAkademie, geleitet von Professor Karl Heinz Rahn, dem Liga-Vorsitzenden Professor Hermann Haller, Professor Gerd Bönner und Professor Friedrich Luft. An der Hochdruck-Akademie können sich Ärzte zum Hypertensiologen ausbilden lassen. Zur praktischen Weiterbildung sollen sie mindestens 80 Stunden an einer von der Hochdruckliga anerkannten Einrichtung zur Betreuung und Schulung von Hypertonikern tätig sein. Sie müssen außerdem mindestens 100 eigene Bluthochdruck- eingerichtet Patienten behandelt haben. Für die theoretische Ausbildung wird die HypertonieAkademie ein Weiterbildungs-Programm erarbeiten, das nicht nur Diagnostik und Therapie von Bluthochdruck vorsieht, sondern auch sozialmedizinische Aspekte und ein Training für Kommunikation und Didaktik. Am Ende der Fortbildung wird eine Prüfung zur weiteren Festigung des Wissens beitragen. Die Hypertensiologen DHL® sind verpflichtet, regelmäßig an Fortbildungen teilzunehmen und ihren Wissensstand überprüfen zu lassen. Hohe Qualität durch umfassende Weiterbildung An der Hochdruck-Akademie wird auch das nichtärztliche Personal geschult: Die Hypertonieassistent(in) DHL® soll künftig die praktische Versorgung der Hypertoniker in den Arztpraxen und Krankenhäusern verbessern. Ausgebildet werden insbesondere Arzthelfer(innen), Schwestern und Pfleger. Auch diese Ausbildung wird mit einer Prü- fung enden, nach deren erfolgreicher Ablegung die Teilnehmer ein Zertifikat erhalten. Ein weiteres Anliegen der Hochdruck-Akademie ist zudem die Bildung und Förderung von Selbsthilfegruppen. Die Leiterinnen und Leiter der Gruppen sollen ebenfalls die Möglichkeit zur Fortbildung haben. Eine weitere Aufgabe der Akademie wird es sein, ausführliches Informationsmaterial zur umfassenden Aufklärung der Bevölkerung bereit zu stellen. ■ Anfragen und Anträge bitte an: Deutsche Hochdruckliga Berliner Straße 46 69120 Heidelberg Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0 Telefax 0 62 21 – 5 88 55-25 hochdruckliga@t-online.de www.hochdruckliga.de AUS DE R H O C H D RU C K L I GA 15 Die Gefäße übergewichtiger Kinder leiden schon früh Im Jahr 2005 vergab die Deutsche Hochdruckliga erstmals fünf Stipendien in Höhe von insgesamt 250.000 Euro und einer Förderdauer von bis zu zwei Jahren. Im DRUCKPUNKT berichten die Stipendiaten von ihrer Arbeit. In dieser Ausgabe: Dr. med. Antje Körner. In der Bundesrepublik ist bereits jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Bei rund acht Prozent der Kinder erreicht das Übergewicht krankhafte Ausmaße, sie leiden an Adipositas. Seit Jahren nimmt die Zahl der übergewichtigen Kinder zu und damit auch Folgeschäden wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Untersuchungen zeigen, dass die Körpergewichts-Regulation der betroffenen Kinder sich bereits im Kleinkindalter ändert. Schon früh entwickeln Kinder und Jugendliche mit Adipositas Fettstoffwechselstörungen und Diabetes. Das wiederum führt zur Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), die Herz-KreislaufErkrankungen nach sich zieht. Gefäßverkalkung zeigt sich in erster Linie bei Erwachsenen zum Beispiel bei Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit). Das täuscht oftmals darüber hinweg, dass der krankhafte Prozess vermutlich bereits im Kindesalter beginnt. Als Vorläufer der Arteriosklerose ist eine Einschränkung der Funktionalität des Endothels zu beobachten, der innersten Wandschicht der Blutgefäße. Das Endothel ist in viele Prozesse eingebunden, unter anderem beeinflusst es die Fließfähigkeit des Blutes und den Blutdruck. Eine Funktionseinschränkung des Endothels geht einer Arteriosklerose um Jahre voraus und dient als Frühwarnsymptom. Pilotstudie bestätigt Vermutung Unsere Arbeitsgruppe untersucht im Rahmen einer Studie diese frühen Veränderungen an kindlichen Gefäßen. In einer Pilotstudie prüften wir zunächst die Machbarkeit der Funktionsmessungen auch bei kleinen Kindern. Die Ergebnisse der Pilotstudie bestätigen bereits die Vermutung, dass eine Zunahme der Körperfettmasse bei Kindern schon früh eine Störung der Endothelfunktion zur Folge hat. Eine Pilotstudie an 307 krankhaft übergewichtigen Kindern erbrachte, dass bereits viele von ihnen an Folge-Erkrankungen leiden: Erhöhter Insulinspiegel 40,4 % Erhöhter Harnsäurespiegel 25,4 % Vorstufe von Diabetes (Typ 2) 18,3 % Erhöhte Triglyceride 22,5 % Insulinresistenz Erhöhter Colesterinspiegel 12,1 % 33,6 % Unsere Forschungsarbeit trägt dazu bei, die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen genauer zu beleuchten. Da Kinder meist nicht unter weiteren Erkrankungen leiden, zeigt sich bei ihnen der direkte Zusammenhang zwischen Adipositas und gestörter Endothelfunktion. Je genauer wir die Zusammenhänge kennen, desto eher können effektive Strategien zur Bekämpfung entwickelt werden. ■ Dr. med. Antje Körner ist Kinderärztin und seit 2005 Stipendiatin der Deutschen Hochdruckliga. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche Leipzig und erforscht zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe Adipositas bei Kindern. 16 AUS DER HOCHDRUCKLIG A Hochdruckliga schreibt Stipendien neu aus Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Hypertonieforschung schreibt die Deutsche Hochdruckliga in diesem Jahr erneut fünf Stipendien mit einer Förderdauer bis zu zwei Jahren in Höhe von je 25.000 Euro pro Jahr aus. Die Stipendien, die damit bereits zum zweiten Mal vergeben werden, haben ein Gesamtvolumen von 250.000 Euro. Es können Forschungsprojekte aus der Grundlagenforschung wie auch aus der klinischen Hypertonieforschung zur Begutachtung eingereicht werden. Die Bewerber sollen nicht älter als 35 Jahre sein. Anträge können durch alle Mitglieder der Deutschen Hochdruckliga gestellt werden. Sie sollen neben dem Werdegang der zu Fördernden eine Darstellung der Vorarbeiten von Antragsteller und den zu fördernden Personen enthalten sowie Zielsetzung und Konzept der geplanten Arbeit. Anträge mit maximal 15 Seiten Länge sind zu richten an die Deutsche Hochdruckliga, Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg. Dankeschön für die Einzugsermächtigung Die Geschäftsstelle der Deutschen Hochdruckliga dankt allen Mitgliedern, die in den vergangenen Monaten eine Einzugsermächtigung über ihren Mitgliedsbeitrag erteilt haben. Diese erspart den Mitgliedern, aber auch der Geschäftsstelle zeitlichen und finanziellen Aufwand. Jede neue Einzugsermächtigung ist auch weiterhin sehr willkommen. Unter den Mitgliedern, die in den vergangenen Monaten eine Einzugsermächtigung erteilt haben, verloste die Liga als Dankeschön drei Geldpreise: 1. Preis: 200 Euro Christine Maul, 08340 Schwarzenberg 2. Preis: 100 Euro Heinz-Werner Franke, 35410 Hungen 3. Preis: 50 Euro Rainer Wirth, 97688 Bad Kissingen Foto-Wettbewerb Bluthochdruck im Bild Professoren, Studenten, Agenturen und auch begeisterte Hobby-Fotografen ruft die Deutsche Hochdruckliga zum Fotowettbewerb „Communication Design Award 2007“ auf. Ein oder mehrere Fotos je Einsender oder teilnehmender Gruppe sollten das Thema Bluthochdruck eindrücklich visualisieren. Die Wirkung soll durch einen prägnanten Titel des Fotos verstärkt werden. Die eingesandten Fotoplakate nehmen an einem Auswahlverfahren teil, die drei besten Fotoplakate werden prämiert. Die Gewinner des Wettbewerbs erhalten von der Hochdruckliga ansehnliche Geldpreise. Für den 1. Preis stellt die Hochdruckliga 3.000 Euro zur Verfügung, für den 2. Preis 2.000 Euro und für den 3. Preis 1.000 Euro. Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2007. Die Fotoplakate werden ausgestellt und prämiert auf dem 31. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Hochdruckliga in Bochum vom 22. bis 24. November 2007. Teilnahmebedingungen bitte anfordern bei der Deutschen Hochdruckliga, Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg, hochdruckliga@t-online.de, www.hochdruckliga.de oder per Telefon 0 62 21 / 5 88 55-0. Unsere Arbeit ist nur möglich, weil engagierte und verantwortungsbewusste Mitmenschen die Deutsche Hypertonie Stiftung DHS® unterstützen. Wir sind auf Ihre Zuwendung angewiesen und danken Ihnen für Ihre Spende: Deutsche Hypertonie Stiftung DHS®, Konto Nummer 0477005500, Dresdner Bank Heidelberg, BLZ 627 800 51. AUS DE N S E LB S T H I L F E GRU P P E N 17 Ernährungsempfehlungen gekonnt umsetzen Gute Laune und viel Freude hatten die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Bad Oeynhausen beim Zubereiten eines Mehrgänge-Menüs im neuen Kochstudio des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen. Im November des vergangenen Jahres lernten die Mitglieder der Gruppe unter der fachkundigen Anleitung von Ökothrophologin Sonja Brinkhege ihr Wissen über gesunde Ernährung bei der Zubereitung schmackhafter Speisen anzuwenden und zu perfektionieren. Im September 2005 wurde die Selbsthilfegruppe Bad Oeynhausen unter der Leitung von Karl-Heinz Otte neu gegründet. Korrespondierender Arzt ist Dr. Siegfried Eckert. Im vergangenen Herbst kamen weitere Interessierte hinzu, die durch Zeitungsberichte über die Hypertonietage 2006 auf die Selbsthilfegruppe aufmerksam wurden. Die Gruppenmitglieder treffen sich jeden 2. Donnerstag um 18 Uhr im Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. Es gibt genug Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch, aber auch Wanderungen, Kochabende und Vorträge stehen regelmäßig auf dem Programm. ■ Eigene Studie der Selbsthilfegruppe Nürnberg Teilnehmer des Sportprogramms vor und nach jeder Übungsstunde mehrere Werte wie Blutdruck und Puls, Body-Mass-Index (BMI) und Körperfettanteil. Die Auswertung am Ende des Projekts ergab, dass der BMI und der Körperfettanteil bei den meisten Teilnehmern konstant geblieben war. Die Blutdruckmessungen zeigten, dass im Laufe des halben Jahres bei den meisten Teilnehmern der Blutdruck konstant geblieben war, bei einem der Teilnehmer sank der Blutdruck leicht. Ausnahmslos alle Teilnehmer berichteten von einer subjektiv gestiegenen Leistungsfähigkeit. Ihre Sportstunde bescherte ihnen größere Beweglichkeit, eine spürbar verbesserte Lebensqua- lität für den Alltag und mehr Lebensfreude durch das gemeinsame Aktiv-Sein in der Gruppe. Um noch bessere Auswirkungen auf den Blutdruck zu erreichen, müsste der Umfang des Sportprogramms erhöht werden. ■ ++ INFO +++ INFO +++INFO++ Ein eigenes Sportprojekt mit Kontrolle der Blutdruckwerte und des Körpergewichts führten die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck in Nürnberg durch. Seit fünf Jahren treffen sich die Mitglieder der Gruppe einmal wöchentlich zum gemeinsamen Bewegungsprogramm „Mit Spaß aktiv“ unter der Leitung von Diplom-Sportlehrer Gerd Miehling. Rund eine Stunde nehmen sie sich Zeit für gemeinsame Sport- und Entspannungsübungen wie Nordic Walking und funktionelles Muskeltraining. Gruppenleiter Hans Schwab regte im vergangenen Jahr an, die Ergebnisse des Sportprogramms zu dokumentieren. Von März bis November maßen 15 Auskunft über Selbsthilfegruppen, deren Termine und Ansprechpartner gibt die Deutsche Hochdruckliga, Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg. Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0 Telefax 0 62 21 – 5 88 55-25 www.hochdruckliga.de hochdruckliga@t-online.de 18 AKT UELLES Qualität der Hypertonie-Behandlung verbessern von Professor Dr. med. Ulrich Keil In diesem Jahr findet zum dritten Mal auf Initiative der World Hypertension League (WHL) der Welt-Hypertonie-Tag statt: Am 17. Mai machen Ärzte und Betroffene weltweit auf die Gefahren und Risiken von Bluthochdruck aufmerksam. Obwohl die Gefahren von Bluthochdruck längst bekannt sind, werden noch zu wenig Hypertoniker richtig behandelt. Um ihr Leben zu verlängern, muss die Behandlung verbessert werden. WELT HYPERTONIE TAG 17. Mai 2007 Grenzwerte sind nur eine Richtlinie Inzwischen gehen Mediziner davon aus, dass Hypertonie ein kontinuierlich ansteigender Risikofaktor ist – und mit dem Blutdruck steigt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Grenzwerte dienen damit lediglich als Richtlinie für Ärzte und Patienten. Im Einzelfall prüfen die Ärzte das individuelle Gesamtrisiko ihrer Patienten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entscheiden dann, ob eine Weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache. Bluthochdruck (Hypertonie) ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt und der Risikofaktor Nr. 1 für Schlaganfall. Das ist zwar seit langem bekannt, dennoch hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Medizin das Konzept des Bluthochdrucks gewandelt. Heute wird Hypertonie nicht mehr als Blutdruck oberhalb eines bestimmten Grenzwerts angesehen, da es keine biologische Grundlage für eine Einteilung der Blutdruckwerte in krank / gesund gibt. Blutdrucksenkung notwendig ist. Patienten mit einem Blutdruck unter 140 / 90 mm Hg können dennoch ein erhöhtes Risiko für eine Herz-KreislaufErkrankung haben und von einer weiteren Blutdrucksenkung profitieren. Bei der Vorbeugung von Folgeerkrankungen der Hypertonie wird zwischen Primärprävention und Sekundärprävention unterschieden. In der Primärprävention haben die Betroffenen keine Herz-Kreislauf-Erkrankung und ihre Gesundheit soll erhalten bleiben. In der Sekundärprävention dagegen sind die Patienten bereits von einer Herz-KreislaufErkrankung wie zum Beispiel einem Herzinfarkt betroffen und weitere Erkrankungen sollen verhindert werden. In der Primärprävention betrachtet ein Arzt zur individuellen Risikoeinschätzung eines Patienten dessen absolutes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Deutschland empfehlen wir für die Betrachtung des Risikos die SCORE DeutschlandRisikotabellen (SCORE - Syste- A K TU E L L E S 19 matic Coronary Risk Evaluation). Das sind Tabellen, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Studien erstellt wurden. Diese Tabellen berücksichtigen neben dem systolischen Blutdruck auch das Gesamtcholesterin, Alter, Geschlecht und Rauchen. Anhand dieser Tabellen kann ein Arzt abschätzen, ob für einen Patienten Handlungsbedarf besteht und zum Beispiel der Blutdruck gesenkt werden sollte. In der Sekundärprävention dagegen wird der Blutdruck so niedrig wie möglich eingestellt, auf jeden Fall sind Werte unter 140 / 90 mm Hg anzustreben. Mit dem Alter steigt der Blutdruck Eine von der World Health Organization von 1984 bis 1995 weltweit durchgeführte Studie (MONICA-Studie - Monitoring of Trends and Determinants in Cardiovascular Disease) erbrachte, dass der Rückgang der Sterblichkeit an Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung) zu einem Drittel auf der verbesserten Versorgung der Erkrankten beruht und zu zwei Dritteln auf der Primärprävention. Großbritannien erreichte zwischen 1981 und 2000 eine Verminderung der Sterblichkeit an koronaren Herzerkrankungen um annähernd zwei Drittel. Davon sind rund 60 Prozent der Prävention zuzurechnen, davon wiederum 10 Prozent der Reduktion des Risikofaktors Bluthochdruck. Das heißt, durch die effektive Behandlung von Hypertonie können sehr viele Land Hypertonie (%)a Männer Frauen Nordamerika 30,4 24,8 • USA 29,8 25,8 • Kanada 31,0 23,8 Europa 49,7 38,6 • Italien 44,8 30,6 • Schweden 44,8 32,0 • England 46,9 36,5 • Spanien 49,0 44,6 • Finnland 55,7 41,6 • Deutschland 60,2 50,3 a Hypertonie definiert als Blutdruck von mindestens 140 / 90 mm Hg oder mehr und / oder antihypertensive Behandlung. Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden. Die Studie Global Burden of Disease Study (GBDS) untersucht weltweit die Auswirkungen von Risikofaktoren auf die Bevölkerung und wurde 1992 in Kooperation mit der World Health Organization (WHO) ins Leben gerufen. Sie erbrachte, dass Hypertonie jährlich für 13 Prozent der Todesfälle weltweit verantwortlich ist. Das heißt, weltweit ist Hypertonie der wichtigste Risikofaktor für vermeidbare Todesfälle. In Deutschland verursacht Hypertonie rund 26 Prozent der Todesfälle. Gemessen an der Zahl der verlorenen gesunden Lebensjahre ist in den westlichen Ländern Blut- hochdruck nach dem Rauchen der Risikofaktor mit der größten Krankheitslast. Aber auch in Entwicklungsländern ist Bluthochdruck zunehmend ein Problem. In vielen Entwicklungsländern werden mittlerweile ähnliche Zahlen wie in den entwickelten Ländern beobachtet. Aussagekräftige Daten zur Häufigkeit der Hypertonie in Deutschland liefert der Bundesgesundheitssurvey (BGS) 1998 des Robert-Koch-Instituts. Der BGS ist eine repräsentative Stichprobe der Deutschen zwischen 18 und 79 Jahren. Darin hatten lediglich 47 Prozent der Männer und 56 Prozent der Frauen einen Blutdruck unter 140 / 90 mm Hg. 20 AKT UELLES Anteil der zehn Hauptrisikofaktoren an den Todesfällen in Deutschland 2002 Bluthochdruck Tabak Hohes Cholesterin Hoher BMI (Body-Mass-Index) 25,9 % 18,3 % 15,1 % 9,9 % Körperliche Inaktivität 5,9 % Geringer Verzehr von Obst und Gemüse Ungeschützter Geschlechtsverkehr Luftverschmutzung 0,7 % 0,6 % Berufliche Feinstaubbelastung Illegale Drogen 4,1 % 0,4 % 0,4 % Der durchschnittliche obere Blutdruckwert stieg in der Bevölkerung mit zunehmendem Alter an. So kletterte der obere Wert bei den Männern von 135 mm Hg in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen auf 153 mm Hg bei den 70- bis 79Jährigen. Bei den Frauen stieg er von 130 mm Hg in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen auf 155 mm Hg bei den 70- bis 79-Jährigen. Zu wenig Hypertoniker werden behandelt Obwohl die Auswirkungen des Bluthochdrucks bekannt sind, zeigen Studien immer wieder, dass die aktuelle Behandlung von Hypertonikern nicht ausreicht. So werden viele Hypertoniker nicht behandelt, von den behandelten Hypertonikern wiederum erreichen nur wenige einen Blutdruck unter 140 / 90 mm Hg. Die MONICA/ KORA-Studie erbrachte, dass in Deutschland lediglich rund 30 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen mit Bluthochdruck behandelt werden, davon erreichten nur ein Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen einen Blutdruck unter 140 / 90 mm Hg. Um diese erschreckende Situation zu verbessern, muss das Wissen und die Akzeptanz von Leitlinien bei den behandelnden Ärzten erhöht werden. Die gesetzlichen Krankenkassen prüften in einer Studie, welche Ärzte die nationalen Leitlinien der Deutschen Hochdruckliga zur Behandlung der Hypertonie kennen. Ein angemessenes Wissen war nur bei 19 Prozent der Allgemeinärzte, 26 Prozent der Internisten und 37 Prozent der Kardiologen vorhanden. Das heißt, Leitlinien müssen bei den Ärzten verstärkt ins Bewusstsein gerufen werden. Nationale Fachorganisationen und Expertengremien sollten direkte Verantwortung für die Umsetzung von Leitlinien übernehmen. Anreize können dazu beitragen, eine hohe Qualität der ärztlichen Versorgung zu erreichen. A K TU E L L E S 21 Um die Qualität des Gesundheitssystems zu steigern, wird in England seit 2005 ein qualitätsbasiertes Vergütungssystem angewandt. Dabei werden die Leistungen von Hausärzten bewertet und gute Ergebnisse am Ende des Jahres zusätzlich finanziell entlohnt. In den nächsten Jahren wird ein Evaluationsprogramm ermitteln, ob ein qualitätsorientiertes Vergütungssystem auch bei der Behandlung erhöhter Blutdruckwerte bessere Erfolge bringen kann. ■ Professor Dr. med. Ulrich Keil ist Direktor des Institutes für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster und Leiter des WHO Collaborating Centre for Epidemiology and Prevention of Cardiovascular and other Chronic Diseases an der Universität Münster. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Epidemiologie und Prävention der Herzkreislaufkrankheiten, Epidemiologie von Asthma und Allergien bei Kindern und Jugendlichen sowie Arbeitsmedizinische Epidemiologie. +++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++ 17. Mai 2007 · Welt Hypertonie Tag: Aktiv gegen Bluthochdruck! Auch in diesem Jahr gibt es in Zusammenarbeit mit der Deutschen Hochdruckliga zahlreiche Aktionen im Rahmen des Welt Hypertonie Tages am 17. Mai 2007. Er findet auf Initiative der World Hypertension League statt und macht weltweit auf die Gefahren und Risiken von Bluthochdruck aufmerksam. Auch in Deutschland gibt es regionale und überregionale Aktionen wie Arzt-Patienten-Seminare, Blutdruck-Messaktionen, Telefon-Aktionen, Podiumsdiskussionen, Sporttreffs, Koch-Aktionen, Informationsstände, Presseaktionen und Plakat-Werbung. Die Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Hochdruckliga steht für Fragen und Informationen gern zur Verfügung. Plakate und Flyer können direkt bei der Geschäftsstelle in Heidelberg angefordert werden: Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg, Tel. 0 62 21 / 5 88 55-0 Weitere Informationen und Termine finden sich im Internet unter www.hochdruckliga.de. Infomaterial zum Welt Hypertonie Tag Zum Welt Hypertonie Tag brachte die World Hypertension League Informationsmaterial heraus: Ein Flyer sowie ein Plakat machen auf das brisante Thema aufmerksam. Obwohl die englischsprachigen Unterlagen der World Hypertension League erst kurz vor dem Termin herauskamen, konnte die Hochdruckliga noch eine deutsche Version erstellen und Mitgliedern, Ärzten, Organisationen und Selbsthilfegruppen zur Verfügung stellen. hochdruck www.hoch druckliga.d e BLUTHO CHRUCK Gesunde VORBEU GEN Telefon 0 62 Ernähru Gesunde r Hochdru ng... Blutdru ck W LT HYPEE RTON 17. Mai 2007 TAG IE Eine bun des Deutsche weite Aktion der n Hochd ruckliga und der liga@t- online.d e MEHR ÜB ER BLUT HOCHDR WHL UCK ER FAHREN Wir danken Becel für die freundliche Unterstützung des Welt Hypertonie Tages am 17. Mai 2007. Herz-Kr eislaufTelefon 0 62 21 / 5 88 555 21 / 5 88 ckliga 55- 0 22 FORSC HUNG Versorgungsforschung: Warum Hypertoniker unzureichend behandelt werden von Ute Karbach und Professor Dr. Holger Pfaff Noch immer gibt es in Deutschland mehr Bluthochdruck-Erkrankte als in vielen anderen Ländern. Experten der Versorgungsforschung untersuchen Ursachen und Hintergründe. Das deutsche Wort „versorgen“ bedeutet laut Duden „jemandem etwas, was er (dringend) braucht, zukommen lassen“. In diesem Sinne wird auch in der Medizin das Wort verwendet: Ein Mensch ist versorgt, wenn er eine notwendige Behandlung erhält und diese ihm auch wirklich hilft. Die Versorgungsforschung wiederum beschäftigt sich mit der Frage, ob die Versorgung von Patienten ausreichend und auch wirklich erfolgreich ist. So beschäftigt sich die Versorgungsforschung beispielsweise mit der Versorgung von Menschen mit Bluthochdruck (Hypertonie) in Deutschland. Dazu sind Zahlen notwendig, die Auskunft darüber geben, wie gut Hypertonie erkannt, behandelt und kontrolliert wird. Eine aussagekräftige Zahl ist die so genannte Prävalenz, sie beziffert die Krankheitshäufigkeit und gibt an, wie viele Menschen an Bluthochdruck leiden. In Deutschland liegt die Prävalenz bei 55 Prozent. Dies ist auch im internationalen Vergleich ein bedenklich hoher Wert. Nur wenige erreichen eine Normalisierung Die World Health Organization führt weltweit seit 1984 eine Studie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch. Dabei wird unter anderem in der Region um Augsburg der Entdeckungsgrad der Hypertonie untersucht. Der Entdeckungsgrad gibt an, wie viele Patienten darüber informiert sind, dass sie Bluthochdruck haben. Der Wert liegt in Deutschland relativ konstant bei etwa 55 Prozent, das bedeutet, dass nur etwas mehr als die Hälfte der an BluthochdruckErkrankten von ihrer Krankheit wissen. Die Behandlungsrate wiederum gibt an, wie viele Männer und Frauen mit Bluthochdruck eine blutdrucksenkende Therapie erhalten. Aktuelle Studien zeigen, dass nur ein Viertel der Patientinnen und Patienten eine angemessene, medikamentöse Behandlung erhalten. Doch von diesen erreichen weniger als 30 Prozent eine Normalisierung des Blutdrucks. Die Zahlen belegen, dass die Versorgung von Bluthochdruck-Erkrankten in Deutschland noch unzureichend ist. Welchen Beitrag kann nun die Versorgungsforschung zur Verbesserung leisten? Gegenstand der Versorgungsforschung ist die „letzte Meile“ des Gesundheitssystems. Dort wo Versorgungsleistungen zusammen mit den Patientinnen und Patienten erbracht werden, setzt die Versorgungsforschung an. Versorgungsleistungen sind alle Maßnahmen, die ein Arzt zur Behandlung seines Patienten durchführt. Die Versorgungsforschung fragt nach der Wirksamkeit der erbrachten Leistungen F OR S C H U NG 23 und sucht nach Erklärungen, wenn die gewünschten Leistungen und ihre Effekte nicht bei den Patienten ankommen. Probleme rechtzeitig erkennen und analysieren Ein Modell der Versorgungsforschung zeigt anschaulich, welche Faktoren im Versorgungssystem eine Rolle spielen. Zum einen werden die Einflussfaktoren untersucht, die auf das Versorgungssystem einwirken (Input). So ist beispielsweise das ärztliche Wissen zur Diagnose und Behandlung des Bluthochdrucks eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Des Weiteren beschäftigt sich die Forschung mit der Organisation des Versorgungssystems (Throughput). Beispielsweise sind Behandlungsleitlinien Teil der Versorgungsstruktur. Die Behandlung eines Arztes sollte nach ihnen ausgerichtet sein. Ansatz der Versorgungsfor- schung ist in diesem Fall die wissenschaftliche Begutachtung der Leitlinienanwendung. Auch werden die konkret erbrachten Versorgungsleistungen untersucht (Output). Studien der Versorgungsforschung gehen zum Beispiel folgenden Fragen nach: Werden Leitlinien tatsächlich befolgt? Wie viele Hypertoniker erhalten eine angemessene Therapie? Schließlich wird überprüft, ob das gesundheitliche Ziel auch erreicht wurde (Outcome). Hat sich zum Beispiel die Zahl nicht behandelter Bluthochdruckpatienten durch die Einführung von Leitlinien verringert? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich die Versorgungsforschung und hofft zu einer rechtzeitigen Erkennung und korrekten Behandlung des Bluthochdrucks mit beizutragen. Beispielsweise wird zur Verbesserung der medizinischen Versorgung derzeit in Deutschland diskutiert, die ärztliche Vergütung nach dem Erfolg der Behandlung zu be- messen (siehe auch Artikel Seite 18). Ob diese Form der Vergütung zu einer Optimierung der Behandlung führt, ist eine noch offene Frage und wird in Zukunft Gegenstand der Versorgungsforschung sein. ■ Professor Dr. Holger Pfaff studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaften. Er ist Professor für Medizinische Soziologie an der Universität zu Köln und Sprecher des Zentrums für Versorgungsforschung Köln sowie Sprecher der Clearingstelle Versorgungsforschung NordrheinWestfalen. Das systemtheoretische Modell des Versorgungssystems Input zum Beispiel Throughput • Versorgungsstrukturen • Versorgungsprozesse • Versorgungstechnologien Ressourcen Output Outcome Versor- Wirkung/ gungs- Ergebnis (Pfaff, 2003, adaptiert 2007) leistung Beispiel: Wissen über Bluthochdruck Leitlinien zur Behandlung des Bluthochdrucks konkrete BehandlungsBehandlung grad des Blutdes Bluthoch- hochdrucks drucks Ute Karbach studierte Sozialwissenschaften und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für Versorgungsforschung. 24 BEW EGUNG Abnehmen richtig lernen von Professor Dr. med. Hans-Georg Predel, Dr. Sportwiss. Mona Laqué und Professor Dr. med. Aloys Berg Jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist übergewichtig oder fettleibig. Mit einem neuartigen Schulungsprogramm lernen Betroffene, wie sie nachhaltig abnehmen können. Übergewicht ist weit mehr als ein kosmetisches Problem. Durch die Vielzahl der Folgeerkrankungen, wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit, aber auch orthopädische Schwierigkeiten ist Übergewicht ein großes gesundheitliches Problem mit enormen finanziellen Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem. Jeder zweite erwachsene Deutsche ist entweder übergewichtig oder gar fettleibig (adipös). Adipo- sitas wird über den so genannten Body-Mass-Index (BMI) definiert, Menschen mit einem BMI über 30 gelten als adipös. Besonders kritisch wird es für Blutdruck und Stoffwechsel, wenn das Fettgewebe „bauchbetont“ auftritt. Diese so genannte abdominale Adipositas führt meist zu Bluthochdruck und ist mit einem extrem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Frauen sollten einen Bauchumfang von 88 Zentimetern nicht überschreiten, bei Männern liegt der obere Grenzwert bei 102 Zentimetern.Umgekehrt haben viele wissenschaftliche Untersuchungen eindrucksvoll belegt, dass eine Gewichtsreduktion und die Abnahme des Bauchumfangs das gesundheitliche Risiko deutlich vermindern. Zugleich nehmen körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu. Doch bisher waren Programme für eine lang anhaltende Gewichtsreduktion leider weitgehend erfolglos. Gewohnheiten ändern in Selbstverantwortung) entwickelt: ein neuartiges sportmedizinisches Schulungsprogramm zur Therapie der Adipositas im Erwachsenenalter. Ziel ist es, den Teilnehmern einen gesundheitsorientierten Lebensstil zu vermitteln, den sie auch nach Abschluss des Programms in Selbstverantwortung fortführen können. Hierfür arbeiten erstmals speziell ausgebildete Teams zusammen, denen Sportwissenschaftler, Pädagogen, Psychologen, Diätassistenten und Ökothrophologen sowie Damit die Betroffenen ihr Körpergewicht effektiv und nachhaltig senken können, sollten sie mehrere Gewohnheiten gleichzeitig ändern: Sie müssen ihre körperliche Aktivität im Alltag, im Beruf und der Freizeit dauerhaft erhöhen und sich gleichzeitig besser ernähren. Das erreichen sie jedoch nur durch eine langfristige Verhaltensänderung. Zur Unterstützung haben wir M.O.B.I.L.I.S. (Multizentrisch organisierte bewegungsorientierte Initiative zur Lebensstiländerung Body-Mass-Index Der Body-Mass-Index gibt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße an: Körpergewicht (kg) Körpergröße (m) x Körpergröße (m) Bei einem Körpergewicht von 65 kg und einer Körpergröße von 1,70 m ergibt sich ein BMI von 22,5 kg/m2 (65/1,70 x 1,70 = 22,5). B E W E GU NG 25 der Hausarzt angehören. Sie vermitteln den Teilnehmern spezielles Wissen über die Gesundheit in 20 theoretischen und 35 praktischen Einheiten über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Medikamente zur Gewichtsreduktion sind ausdrücklich ausgeschlossen. Gruppen deutschlandweit M.O.B.I.L.I.S-Gruppen gibt es bereits deutschlandweit in vielen Städten und Gemeinden. Entwickelt wurde das Programm von der Deutschen Sporthochschule Köln, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin sowie dem Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Rehabilitative und Präventive Sportmedizin. Inzwischen haben bereits mehr als 30 Gruppen mit je 15 Teilnehmern das zwölfmonatige Programm absolviert. Der Altersdurchschnitt lag bei 49 Jahren, der jüngste Teilnehmer war 18 Jahre alt, der Älteste 75. Die bisher vorliegenden Ergebnisse sind sehr viel versprechend: Die Teilnehmer konnten ihr Körpergewicht im Laufe von zwölf Monaten durchschnittlich um 7,3 Kilogramm reduzieren, der BMI sank dabei im Schnitt um 2,5 kg/m2. Der Bauchumfang nahm um 7,6 cm ab, der Hüftumfang um 6,5 cm. Ganz entscheidend war aber auch die Senkung des Blutdrucks sowie der Cholesterinwerte. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer wesentlich leistungsfähiger, sodass sie ihre alltäglichen Aufgaben besser bewältigen konnten. Entsprechend bewerteten die Teilnehmer bei einer abschließenden Befragung das Programm sehr positiv. ■ Dr. Sportwiss. Mona Laqué ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Deutschen Sporthochschule Köln. Sie leitet seit 2005 das M.O.B.I.L.I.S.Programm in Köln. Professor Dr. med. Hans-Georg Predel leitet das Institut für Kreislaufforschung und Medizin an der Deutschen Sporthochschule Köln. Er ist Projektleiter von M.O.B.I.L.I.S. M.O.B.I.L.I.S. Effektiv abnehmen Am Schulungsprogramm M.O.B.I.L.I.S können Erwachsene über 18 Jahren teilnehmen mit einem BMI von über 30 kg/m2 und der körperlichen Fähigkeit, an einem Bewegungsprogramm teilzunehmen. Ausgeschlossen sind Personen mit einem BMI über 40 kg/m2. Das zwölfmonatige Programm kostet 685 Euro pro Teilnehmer. Versicherte der BARMER-Ersatzkasse erhalten eine Kostenrückerstattung mit einer Eigenbeteiligung von 100 Euro. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten nach Vorbild der BARMER. M.O.B.I.L.I.S. wird von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention sowie dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie als Schulungsprogramm zur Therapie der Adipositas empfohlen. Weitere Informationen erhalten Sie bei: M.O.B.I.L.I.S.-Programm Universitätsklinikum Freiburg Telefon: 07 61 / 50 39 10 info@mobilis-programm.de www.mobilis-programm.de Professor Dr. med. Aloys Berg ist stellvertretender Leiter der Abteilung Rehabilitative und Präventive Sportmedizin am Universitätsklinikum Freiburg und ebenfalls Projektleiter von M.O.B.I.L.I.S. 26 AKT UELLES Diät senkt den Blutdruck als Diät-Pillen Abnehmen senkt den Blutdruck. Bei der Gewichtsreduktion durch eine Diät ist die blutdrucksenkende Wirkung größer als bei einer durch Medikamente unterstützten Gewichtsabnahme. Doch bislang sagen Studien nichts dazu aus, ob Patienten mit primärer Hypertonie seltener eine für Bluthochdruck typische Folgeerkrankung erleiden, wenn sie ihr Körpergewicht verringern. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom 6. November 2006. Das Institut sollte im Auftrag der Regierung medikamentöse und nichtmedikamentöse Be- stärker handlungsalternativen für Hypertoniker bewerten. Die Kölner Wissenschaftler prüften 17 Studien zur Gewichtsabnahme, darunter sieben Studien zu gewichtsreduzierenden Medikamenten, der Rest beschäftigte sich mit nichtmedikamentösen Verfahren wie Diäten. Zu operativen Verfahren für die Magenverkleinerung wie „Magenband“ oder „Magenballon“ fanden sich keine entsprechenden Untersuchungen. Von den berücksichtigten Studien waren viele methodisch mangelhaft, was ihre Aussagekraft zum Teil stark einschränkt. Wie die Auswertung der IQWiGMitarbeiter ergab, lässt keine der im Bericht berücksichtig- ten Studien Aussagen über die Verringerung des Risikos für Folgeerkrankungen zu. Diäten können bei einer Behandlungsdauer von bis zu einem Jahr das Körpergewicht vermindern und den Blutdruck senken: Der obere (systolische) Wert sinkt um etwa 3 bis 10 mm Hg, der untere (diastolische) um etwa 1 bis 6 mm Hg. Die Wirkstoffe Orlistat und Sibutramin können bei Hypertonikern das Gewicht verringern. Eine blutdrucksenkende Wirkung ist jedoch nur für Orlistat belegt: Der systolische Wert sinkt etwa 0 bis 4 mm Hg, der diastolische etwa 1 bis 3 mm Hg. Für Sibutramin fehlt ein entsprechender Nachweis. Sibutramin kann in höherer Dosierung den Blutdruck erhöhen, diese Dosierung ist allerdings in Deutschland nicht zugelassen. Unerwünschte Nebenwirkungen traten sowohl bei Orlistat als auch bei Sibutramin auf. ■ Foto: Courtesy of Indiana University Mehrere kurze Spaziergänge bringen mehr als ein langer Viermal am Tag zehn Minuten zügig gehen senkt den Blutdruck effektiver als ein 40-minütiger Spaziergang. Das fanden die Forscherin Janet P. Wallace und ihre Kollegen von der Indiana University heraus. Das Team um die amerikanische Forscherin berichtete in der SeptemberAusgabe 2006 des Journal of Hypertension von ihrem Vergleich der beiden Bewegungsarten bei Menschen mit leicht erhöhtem Blutdruck. Dabei stellten sie fest, dass der Blutdruck der Versuchspersonen nach einem 40-minütigem Spaziergang für sieben Stunden sank. Vier 10Minuten-Spaziergänge über den Tag verteilt bescherten den Studienteilnehmern hingegen elf Stunden lang bessere Werte. ■ A K TU E L L E S 27 Einsamkeit treibt den Blutdruck nach oben Einsame Menschen haben einen höheren Blutdruck als Menschen mit tragfähigen sozialen Beziehungen, das fanden amerikanische Forscher heraus. Das Team um Louise Hawkley von der Universität Chicago berichtete in der Zeitschrift Psychology and Aging (Ausgabe 21, 2006, 1), dass Einsamkeit neben Übergewicht und Bewegungsmangel einer der wichtigsten Risikofaktoren für einen erhöhten Blutdruck ist. Die Forscher maßen bei 229 Studien-Teilnehmern zwischen 50 und 68 Jahren den Blutdruck und teilten Fragebögen aus. Sie ermittelten anhand der Fragen, wie einsam sich die Testpersonen fühlen. Außerdem fragten sie nach dem Gewicht, nach Alkohol- und Tabakkonsum sowie nach der Einnahme von Blutdrucksenkern. Dabei fand das Team um Hawkley heraus, dass die Blutdruckwerte der Menschen, die sich selbst als einsam einstufen, 10 bis 30 mm Hg höher liegen. Je älter die Teilnehmer, desto stärker war der Einfluss der Einsamkeit. Ein intaktes soziales Netz hat damit einen ähnlich positiven Effekt wie Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung. Die Forscher vermuten, dass einsame Menschen schlechter Stress verarbeiten als andere, da ihnen die emotionale Unterstützung und die Hilfestellung anderer Menschen fehlt. ■ 28 ENT SPANNUN G Das Unsichtbare sichtbar machen von Diplom-Psychologe Reinhard Weber 140 120 100 Biofeedback macht den Blutdruck sichtbar, so können Bluthochdruck-Erkrankte ihn spüren und positiv beeinflussen. 80 60 Wenn Sie schätzen sollten, wie hoch Ihr augenblicklicher Blutdruck ist, dann werden Sie mit Ihrer Schätzung vermutlich ziemlich daneben liegen. Weil wir unseren Blutdruck nicht direkt wahrnehmen, versagt auch unsere Einschätzung über seine Höhe und seine Veränderungen. Menschen mit hohem Blutdruck haben sich oft schon lange an ihn gewöhnt, sodass sie zugehörige Symptome wie etwa Kopfschmerzen oder gar Schwindelgefühle erst wahrnehmen, wenn diese bereits stark ausgeprägt sind. Aber selbst dann bringen sie ihre Symptome vielfach nicht mit dem Blutdruck in Zusam- seine Veränderung beobachten, wären sie eher davon zu überzeugen, dass einerseits eine Behandlung notwendig ist und dass sie andererseits selbst etwas für eine gute Blutdruckeinstellung tun können. Den Blutdruck sichtbar machen Um den Blutdruck wahrnehmen zu können, gibt es die Methode des Blutdruck-Feedbacks. Diese macht den Blutdruck mit seinen ständigen Veränderungen direkt sichtbar. Den Patienten wird dabei eine sehr kleine Manschette am Mittelfinger angelegt. Die 40 20 0 130 110 90 70 50 30 10 gleichzeitig mit den Veränderungen des Blutdrucks ansteigt oder abfällt. Den Blutdruck beeinflussen Patienten, die dies zum ersten Mal erleben, sind oft verblüfft, wie schnell und wie stark die BIOFEEDBACK HILFT HYPERTONIKERN, DIE SIGNALE IHRES KÖRPERS ZU ERKENNEN, ZU INTERPRETIEREN UND ZU BEEINFLUSSEN Manschette funktioniert genau wie ein übliches Blutdruckmessgerät, sie misst aber den Blutdruck kontinuierlich bei jedem zweiten Herzschlag. Das angeschlossene Messgerät überträgt die Werte auf einen Computerbildschirm, auf dem die unteren Blutdruckwerte bildhaft für den Patienten dargestellt sind. Der Patient sitzt dabei auf einem Stuhl oder in einem Sessel und beobachtet eine Messsäule, die Blutdruckwerte fortwährend schwanken. Viele von ihnen haben immer angenommen, +++ INFO +++ INFO +++ menhang, sondern finden andere Erklärungen. Deshalb wird Bluthochdruck häufig zu spät erkannt und zu selten ausreichend behandelt. Selbst wenn er erkannt ist, nehmen die Betroffenen ihre Medikamente häufig nur ungern und nicht in ausreichender Dosierung, weil sie die Verbesserung einfach nicht wahrnehmen. Könnten Menschen ihren Blutdruck direkt spüren und Eine Liste von BiofeedbackTherapeuten findet sich auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Biofeedback e.V.: www.biofeedbackforum.de E N T S PA NNU NG 29 Medikamente reduzieren dass die Werte relativ stabil sind und sich nur aufgrund größerer Einflüsse verändern. Im Anschluss an die einfache Beobachtung der gemessenen Werte ermuntern wir die Patienten, ihren Blutdruck nach oben und nach unten zu verändern. Sie sollen etwa herausfinden, was geschieht, wenn sie ihre Atmung variieren oder ihre Gedanken auf belastende oder erfreuliche Erinnerungen richten. So wird ihnen sofort sehr anschaulich deutlich, dass sie selbst ihren Blutdruck innerhalb von Sekunden beeinflussen. In weiteren Übungssitzungen können die Patienten herausfinden, wie ihre aktuelle Kör- Das erste Ziel des Trainings ist es, den Blutdruck erfahrbar zu machen, um eine konkrete Wahrnehmung des Blutdrucks später auch ohne das Gerät zu ermöglichen. Anschließend können Beeinflussungsmöglichkeiten erprobt werden. Ein Patient kann ausprobieren, welche Art der Atmung den Blutdruck senkt, wie sich Anspannung und Entspannung auswirken oder welche Gedanken, Erinnerungen oder Vorstellungen ihn am intensivsten beeinflussen. Während der direkten Kontrolle des Blutdrucks üben Patienten Methoden der Stressbewältigung perwahrnehmung mit ihrem Blutdruck verknüpft ist. Wenn sie eine Weile experimentieren, erkennen sie immer genauer, welche Art von Empfindungen mit einem hohen Blutdruck und welche Art von Empfindungen mit einem normalen oder niedrigen Blutdruck einhergehen. So lernen sie die Signale ihres Körpers erkennen und können sie besser interpretieren. oder des mentalen Trainings ein. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits wenige Sitzungen mit Blutdruck-Feedback zu einer verbesserten Blutdruckeinstellung führen. Die Patienten spüren, wie ihr Blutdruck reagiert und wie sie selbst Einfluss nehmen können. Deshalb sind sie eher bereit, ihr Verhalten im Alltag darauf einzustellen und wenn nötig auch ihre Medikamente angemessen einzunehmen. Das kann zu einer Dosisreduktion der notwendigen Medikamente beitragen. Das Blutdruck-Feedback hilft also sehr wirksam, den Blutdruck einzustellen und ihn zu reduzieren. Als alleinige Methode zur Einstellung des Blutdrucks reicht es allerdings nicht aus. Es kann die medikamentöse Einstellung des Blutdrucks in aller Regel nicht ersetzen, auch nicht die Minimierung weiterer Risikofaktoren wie etwa die Reduktion von Übergewicht. ■ Diplom-Psychologe Reinhard Weber ist Leitender Psychologe der Klinik Höhenried, Rehabilitationszentrum am Starnberger See. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind die Psychotherapie und Beratung in der psychosomatischen, kardiologischen und orthopädischen Rehabilitation sowie die Leitung von Fortbildungen in Psychotherapie und therapeutischer Kommunikation für klinisch tätige Berufsgruppen. 30 LESER B R IEFE Experten der Deutschen Hochdruckliga beantworten Ihre Fragen Nebenwirkungen größer als der Nutzen? Detlev S. fragt per Brief: Ich leide seit 1962 an einer mit Psoriasis (Schuppenflechte) assoziierten Spondarthritis (rheumatische Erkrankung). In den vergangenen Monaten behandelte meine Internistin mich wegen eines Hochdrucks von 140/90 mm Hg mit Lisi-Hennig 10 mg. Durch dieses Medikament hatte ich einen unkontrollierbaren Harnausfluss (Inkontinenz), deshalb habe ich es abgesetzt. Meine Ärztin hat mir wegen meiner Psoriasis von einem Betablocker abgeraten und mir das Kombipräparat Lisihexal 20 mg/12.5 mg verschrieben. Das hat einen neuen Schub der Psoriasis (Schuppenflechte) ausgelöst. Deshalb habe ich auch dieses Medikament abgesetzt. Seitdem habe ich einen Blutdruck von 164/95 mm Hg. So hohe Werte hatte ich vor der Behandlung nicht. Ich rauche nicht und trinke nicht. Ich bin infolge von Bewegungsmangel übergewichtig mit 123 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,85 m. Weil ich keine Besserung meines Bluthochdrucks sehe und die bisherige Behandlung negativ verläuft, bitte ich Sie dringend um Rat. Gewichtsreduktionen hatten nur einen Jo-Jo-Effekt zur Folge, mein Gewicht war danach höher als zuvor. Professor Dr. Jörg Michael Herrmann antwortet: Einer Schuppenflechte ähnelnde Hautveränderungen sind als Komplikation einer Therapie mit Beta-Blockern bekannt, ebenso in Einzelfällen auch bei den so genannten ACE-Hemmern – zu dieser Substanzgruppe gehört auch Lisinopril. Der „unkontrollierte Harnausfluss“ ist durch das erwähnte Kombi-Präparat, das neben dem ACE-Hemmer zwar noch eine harntreibende Substanz enthält, aber nicht erklärbar. Vielleicht spielen andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel abendliche Einnahme des Medikamentes oder der Einfluss von Schlafmitteln oder Alkohol, so dass der Harndrang nicht gespürt wird. Außer Beta-Blockern oder ACE-Hemmern gibt es weitere nebenwirkungsarme Substanzgruppen, mit denen zu hohe Blutdruckwerte erfolgreich gesenkt werden können. Im Vordergrund stehen immer Allgemeinmaßnahmen wie Gewichtsabnahme, moderates körperliches Training, Entspannung, Einschränkung des Alkohol (unter 30 Gramm Alkohol pro Tag) und des Kochsalzkonsums. Wenn eine Gewichtsabnahme, wie von Ihnen beschrieben, immer im Jo-Jo-Effekt endet, könnte ein Heilverfahren in einer darauf spezialisierten Rehabilitationsklinik erfolgreich sein. Bei einer Gewichtsabnahme von nur 10 Kilogramm könnten die Blutdruckwerte – ohne medikamentöse Therapie – in den normalen Bereich fallen. ■ Wir danken dem Pharmaunternehmen Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover für die freundliche Unterstützung, mit der die Herausgabe dieses Magazins gefördert wird. L E S E R B R I E F E 31 Spezielle Kliniken für Herzkrankheiten? Wenzel S. fragte per Brief: Seit zwei Jahren habe ich zunehmend höheren Blutdruck. Vor 8 Wochen reichte 1 Enalapril 10 täglich. Jetzt brauche ich 1 ½ bis 2 um den Blutdruck normal zu halten. Ich habe oft Herzschmerzen und gelegentlich kleine Stiche. Nach einem EKG sagte der Arzt, dass vorerst nichts zu machen sei. Gut wäre eine Kernspintomographie, aber die Kosten müsste ich übernehmen. Was kann ich tun? Können Sie gute Kliniken nennen oder spezielle Einrichtungen, in denen Gefäß-Ablagerungen und Herzkrankheiten behandelt werden? Dr. Hans-Jürgen Lieschke antwortet: Leider haben Sie mir Ihr Alter nicht mitgeteilt. Das fortgeschrittene Alter ist neben Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Zuckerkrankheit, Übergewicht und Bewegungsmangel einer der Risikofaktoren. Je mehr Risikofaktoren vorliegen, umso höher wäre die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße. Die beschriebene Medikation mit Enalapril allein ist nur selten ausreichend für die Blutdrucksenkung. Eine Kombination eines längerwirkenden Medikamentes (z.B. Ramipril) mit einem Diuretikum wäre wirksamer (ebenfalls nur 1 Tablette). Sofern der Blutdruck besser eingestellt wäre oder bei belastungsabhängigen Herzbeschwerden oder länger andauernden Herzbeschwerden sollten Sie einen Kardiologen (Herzspezialisten) aufsuchen. Dieser arbeitet mit einem Herzzentrum zusammen. Eine Kernspintomographie würde Ihre Beschwerden nicht abklären. Sie gestattet aber eine Aussage zum Risiko bei Kalknachweis. Ich würde Ihnen eine Mitbehandlung durch den Kardiologen empfehlen. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt. ■ Professor Dr. med. Jörg Michael Herrmann ist Ärztlicher Direktor der Reha-Klinik Glotterbad im Glottertal. Dr. med. Hans-Jürgen Lieschke ist in Bad Dürrheim in eigener kardiologischer Praxis und als Chefarzt der Kardiologie der Waldeck Klinik tätig. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der Deutschen Hochdruckliga, des Redaktionskomitees oder der Redaktion wieder. 32 ERNÄHRUNG Fit und vital in den Sommer von Professor Hademar Bankhofer Wir können es kaum erwarten, bis es Sommer wird. Damit wir diese schöne Zeit gesund genießen können, müssen wir Einiges dafür tun. Unser Ziel ist es, die natürlichen körpereigenen Abwehrkräfte aufzubauen und Glückshormone gegen die Frühjahrsmüdigkeit zu aktivieren. Bei der Frage nach der Ursache von Frühjahrsmüdigkeit sind internationale Wissenschaftler verschiedener Meinung. Mögliche Ursachen von Frühjahrsmüdigkeit sind: Ein erhebliches Vitamindefizit nach den langen Wintermonaten, vor allem an Vitamin C und E. Unser Urinstinkt hat immer noch ein Restbewusstsein für einen notwendigen Winterschlaf, den wir nicht halten. Es fehlt uns nach vielen trüben Wintertagen die entsprechende Sonnen-Energie. Überdies belastet das trostlose Grau der Natur, das viele Wochen vorhanden war, die Seele. Das Auge des Menschen tankt nach dem Winter plötzlich wieder mehr Licht und Sonne. Dadurch stellt sich der Körper auf die schöne Jahreszeit um und beginnt viel zu viele Hormone zu produzieren. Davon aber wird der Organismus gestresst und macht schlapp. Immunsystem stärken und Abwehrzellen aktivieren Vermutlich ist die Frühjahrsmüdigkeit die Summe dieser Ursachen. Wer fit in den Sommer gehen möchte, der muss seine Immunkraft stärken und die Abwehrzellen aktivieren. Um Ihr Immunsystem zu trainieren, sollten Sie ständigen Stress, Ärger und körperliche Überanstrengung reduzieren. Die beste Waffe gegen Stress ist Trinkwasser und Lebensmittel, die reich an Magnesium und B-Vitaminen sind wie Nüsse, Naturreis, Vollkornprodukte. Sie sollten ausreichend und ungestört schlafen, ideal sind etwa sieben Stunden. Wer einmal am Tag nach Möglichkeit entspannt und aus vollem Herzen lacht, ist ebenfalls fit gegen Stress. Auch Sport schützt gegen Stress, am besten Sport im Freien wie Wandern, Joggen, Radfahren, Nordic Walking. Der Körper muss gleichmäßig belastet werden, so bekommen unsere Immunzellen Sauerstoff. Kraftsport und Hochleistungssport schwächen das Immunsystem. Atemübungen im Freien und Wassertreten in 25 Zentimeter tiefem, kaltem Wasser zum Beispiel in der Bade- oder Duschwanne härten den Körper ab. Diese Übungen machen Sie am besten jeden Morgen. Auch Reizüberflutungen wie Lärm, Licht und ätzende Gerüche schwächen das Immunsystem. Außerdem sollten Sie Rauchen, zuviel Alkohol, Kaffee und Schwarztee meiden. Das Essen sollte nicht zu viel, nicht zu fett und nicht zu süß sein. Am besten leichte Kost bevorzugen, reichlich Obst und Gemüse, davon fünf kleine Mahlzeiten am Tag. Meiden Sie tierische Fette, zuviel Fleisch, aber auch Konservierungsstoffe. Auch innere Ruhe ist wichtig, lernen Sie abzuschalten: Musik hören, ein Buch lesen, die Natur auf sich einwirken lassen. E R NÄ H RU NG 33 Versorgt uns mit dem Vitamin-Team A, C und E: der Immunkraft-Salat Die wichtigsten Tipps für einen gesunden Start in den Sommer Die Darmflora muss gesund sein, sie stützt entscheidend unser Immunsystem und baut es zu 70 Prozent auf. Unterstützen Sie die Darmflora indem Sie probiotische Joghurts mit lebenden Bakterien trinken. Nehmen Sie drei Mal täglich eine Gabel voll enthalten in Vollkornprodukten, Leinsamen, Gemüse und Obst. Trinken Sie reichlich Flüssigkeit, damit Giftstoffe abtransportiert werden können: mindestens 1 1/2 Liter Wasser pro Tag. Ideal im Frühling: Hagebuttentee. Er liefert große Mengen an Vitamin C, acht Hagebutten haben mehr Vitamin C als fünf Orangen. WER EINMAL AM TAG ENTSPANNT UND AUS VOLLEM HERZEN LACHT, IST FIT GEGEN STRESS rohes Sauerkraut zu sich und kauen Sie gut. Damit führen Sie Ihrem Darm positive, gesundheitsfördernde Bakterien zu, in erster Linie Milchsäurebakterien. Trinken Sie jeden Tag ein Glas Brottrunk aus dem Reformhaus. Die Brotsäurebakterien stärken die Darmflora, die Welt der gesundheitsfördernden Darmbakterien. Auch die Zufuhr von reichlich Ballaststoffen fördert die Entwicklung der positiven Bakterien und die Stärkung der Darmflora. Ballaststoffe sind Sie sollten auf die Versorgung mit Vitaminen achten: An sich sind alle Vitamine wichtig, besonders aber Vitamin A, Provitamin Betacarotin, Vitamin E und C. Vitamin C schützt die Zellflüssigkeit jeder Körperzelle, Vitamin A und Betacarotin schützen die Zellstruktur und E die Zellwand. Essen Sie öfters einen Immunsalat, der diese Vitamine enthält, zum Beispiel mit Paprikaschoten, Petersilie, Tomaten, geriebenen Karotten und Weizenkeimöl. ■ Professor Hademar Bankhofer ist Medizin-Publizist und TV-Gesundheitsexperte des ARD-Morgenmagazins. Er ist im Kuratorium der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Aachen, gehört zum Wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft zur Erforschung der Aminosäuren in München und ist Mitarbeiter des Institutes zur Erforschung und praktischen Anwendung von Mineralstoffen in Meran. 34 REZEPT E Süße Verführung Süße Verführung F Gebackener Z iegenfrischkäse Rhabarber putzen, waschen und in Stücke schneiden. Erdbeeren ebenfalls waschen, putzen und in Viertel schneiden. Honig und Orangenzesten in einem Topf bei geringer Temperatur erhitzen. Den Rhabarber unterrühren und etwa eine Minute kochen lassen. Nun die Erdbeeren unter den heißen Rhabarberkompott heben und kühl stellen. Den Ziegenkäse quer halbieren. Die Filo- oder Yufkablätter dünn mit etwas flüssiger Butter bestreichen. Je eine Ziegenkäsehälfte darauf legen. Etwas Rhabarberkompott auf den Käse geben und mit braunem Zucker und Thymianblättchen bestreuen. Die Teigblätter von allen Seiten wie ein Säckchen über den Käse zusammendrücken und auf ein Backblech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei etwa 200 °C etwa acht Minuten backen. Die Teigsäckchen auf Teller verteilen und mit dem Erdbeer-Rhabarberkompott und einem Thymianzweig servieren. Foto: Lenz, Düsseldorf auf Erdbeer-Rhabarberkompott Zutaten für 4 Personen 75 g Rhabarber 50 g Erdbeeren 25 g Honig 1 TL Orangenzeste (feine Schalenstreifen von einer unbehandelten Orange) 2 kleine Ziegenfrischkäse (je etwa 40 g) 4 Filo- oder Yufkablätter etwas Butter 2 TL brauner Zucker 4 Zweige Thymian Pro Person: 2,5 g Eiweiß, 6 g Fett, 11 g Kohlenhydrate, 1 g Ballaststoffe, 21 mg Cholesterin, 94 mg Kalium, 71 mg Natrium, 112 kcal Himbeer-Parfait Zutaten für 4 Personen 300 g Himbeeren frisch oder tiefgekühlt 500 g Naturjoghurt entrahmt 50 ml Birnendicksaft zum Süßen Zitronenmelisse Die frischen Himbeeren verlesen, waschen und auf einem Küchenpapier trocknen. Einige Himbeeren beiseite legen und Pro Person: 6 g Eiweiß, 0 g Fett, 21 g Kohlenhydrate, 5 g Ballaststoffe, 1 mg Cholesterin, 340 mg Kalium, 63 mg Natrium, 119 kcal mit Zitronenmelisse die restlichen Früchte pürieren. Joghurt und Birnendicksaft hinzufügen, alles verrühren, in eine flache Edelstahl- oder Kunststoffschüssel füllen und zum Gefrieren ins Eisfach oder in den Tiefkühlschrank geben. Während des Erkaltens öfter umrühren, damit das Parfait eine feine Konsistenz bekommt. Wenn es fest ist, mit einem Löffel Kugeln formen und zusammen mit frischen Himbeeren und Zitronenmelisse garnieren. F Foto: Lenz, Düsseldorf R E Z E P TE 35 Latte Cotto Foto: Lenz, Düsseldorf Zutaten für 4 Personen 375 g Aprikosen halbiert und entsteint 3 Blatt weiße Gelatine 300 ml Vollmilch 75 g Zucker Mark von einer Vanilleschote 50 g saure Sahne 400 ml Aprikosennektar 1 unbehandelte Orange 1 EL Speisestärke Aprikosenhälften je nach Größe noch einmal durchschneiden und auf vier Förmchen oder Tassen verteilen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Milch, Zucker und Vanillemark aufkochen. Gelatine ausdrücken und darin auflösen. Saure Sahne unterrühren. Die Creme im kalten Wasserbad kalt rühren. Über die Aprikosen geben und etwa drei bis vier Stunden kühlen. Aprikosennektar zusammen mit dem Saft der Orange und abgeriebener Orangenschale aufkochen und auf die Hälfte mit Aprikosen reduzieren lassen. Die Stärke mit ein bis zwei Esslöffel kaltem Wasser glatt rühren, zum Saft geben und aufkochen lassen. Die Aprikosensoße auskühlen lassen und mit den restlichen Aprikosen mischen. Die Förmchen kurz in heißes Wasser tauchen. Latte Cotto auf einen Teller stürzen und mit der Aprikosensoße servieren. Pro Person: 4 g Eiweiß, 4 g Fett, 45 g Kohlenhydrate, 2,5 g Ballaststoffe, 14 mg Cholesterin, 468 mg Kalium, 46 mg Natrium, 240 kcal Erdbeerspieße Foto: MEV Verlag Erdbeeren abspülen, trocken tupfen und den Stängelansatz entfernen. Die Erdbeeren auf Holz- oder Metallspieße oder auf Zitronengrashalme aufspießen. Dann die Milch zusammen mit Honig und halbierten Zitronengrasstangen aufkochen und abkühlen lassen. Zitronengras aus der Milch entfernen und diese mit dem Joghurt verrühren. Abschmecken und mit den Erdbeerspießen servieren. mit Zitronengras-Honig-Joghurt Zutaten für 4 Personen 500 g kleine Erdbeeren 400 ml Naturjoghurt 100 ml Vollmilch 2 TL Honig 2 Stangen Zitronengras Pro Person: 5 g Eiweiß, 3 g Fett, 16 g Kohlenhydrate, 2,5 g Ballaststoffe, 8 mg Cholesterin, 381 mg Kalium, 67 mg Natrium, 117 kcal Zusammengestellt wurden die Rezepte von Ruth Hegemann, Ernährungsberaterin DGE der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. f 36 RÄT SEL Gewinnen Sie mit! Gemeinschaftswährung betagt Abk.: Abonnement schlangenförmiger Fisch weibl. Nachkomme moderne Mietform japanischer Reiswein deutsche Vorsilbe einzige Ausfertigung Segelkommando Physiotherapeut Weinglas früh. brit. Weltreich Wohnraum griechischer Buchstabe 7 geruchtilgend. Mittel/ Kurzw. Frauenname Teil des Mittelmeers 16 Form des Jazz Schulfach Männersingstimme ugs.: Geld 5 Stirnseite 17 Rennplatz in England 4 störendes Geräusch Fragewort namhaft, berühmt Glasschrank beiliegend, in der Anlage vorwärts Mineralienschlamm vulk. Ursprungs gut trainiert, in Form (Abk.) Abk.: Stunde 10 scharfe Kurve Zahlungsunfähigkeit Linsenbrennpunkt Bergstock bei St. Moritz 8 Kanton der Schweiz anbaufähig 3 ® Arbeitsniederlegung 3 4 5 6 7 „Irland” in der Landessprache englisch: Kuba kurzer Strumpf Pfarrer u. Naturheilkundler †1897 Herstellungsweise 2 18 Gespenstertreiben Abk.: national Traubenernte Steuer im Auto Salzlösung Nagelpflegeutensil 1 gerade erst loben, rühmen Gefahr, Wagnis Zeichen für Aluminium 13 Vorratsspeicher Schläge, Prügel Strom zur Nordsee Zeichen für Tantal Abk.: Sommersemester Nische in Gaststätten Abk.: Selbstbedienung ganz und gar Pflanze mit Haftfrüchten Hautöffnung 14 wirklich, tatsächlich 12 European Space Agency (Abk.) Zimmerpflanze 9 Kurzwort für eine Kundgebung schmaler Durchlass Wachssalbe 2 glasartiger Überzug beherrscht, vorbereitet ein Balte 6 Explosionsgeräusch Söller aufgerautes Gewebe orient. Reisbranntwein Verneinung, Ablehnung verwesender Tierkörper Grundbaustein der Lebewesen 11 ugs.: Gegenteil von süß 19 gestreiftes Wildpferd Balkenwerk (Haus) heilkräftiges Harz span. Volksfest Tabakware Faulheit, Langsamkeit 15 Wertpapier Gänsefußgewächs Allergieauslöser 1 Abk.: Internat. Automobilausstell. medizin.: fertig Injekgekocht tion Abschiedsgruß 8 9 10 11 12 13 14 15 16 s1623.6-14 17 18 19 R Ä TS E L 37 Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der Deutschen Hochdruckliga. 1. Preis 2. Preis Die See. Ein Lexikon zu über 80 Fischarten, mit über 100 exklusiven Rezepten und Grundrezepten von internationalen Spitzenköchen, Warenkunde mit Tipps für den Einkauf, Qualitätsmerkmale und Verarbeitung von Fischen sowie umfangreiche Dokumentation von unterschiedlichen Fangmethoden. Ausgezeichnet mit dem Gourmand World Cookbook Award 2006 als bestes deutsches Fischbuch. Gestiftet von der Druckerei NINO Druck, Neustadt. Das vollautomatische OberarmMessgerät visomat comfort 20/40 der Firma UEBE, mit der Anzeige von Herz-RhythmusStörungen, großer 3-WerteAnzeige, einem Speicher für 30 Messwerte und einer Klettverschlussmanschette für normale bis extrastarke Arme. Der Ratgeber aus dem Trias Verlag „Bluthochdruck. Endlich wieder gute Werte“ von Professor Dr. med. Martin Middeke. 3. Preis · Ellen Hofmann, 96110 Scheßlitz: Den Ratgeber „Bluthochdruck senken ohne Medikamente“. Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen möchten, notieren Sie bitte das Lösungswort und schicken Sie es an uns per Post oder Fax: Deutsche Hochdruckliga Berliner Straße 46 69120 Heidelberg Fax 0 62 21 – 5 88 55-25 Einsendeschluss ist der 15. Juni 2007. Das Lösungswort erscheint in der Ausgabe 2/2007. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Gewinner ermittelt das Los. Das Lösungswort des Preisrätsels im DRUCKPUNKT 4/2006 lautete „Autogenes Training“. Gewonnen haben: 1. Preis · Holger Grolig, 38162 Cremlingen: Ein Paar Nordic-Cruising-Langlaufski. 2. Preis · Antonia Penitsch, 48249 Dülmen: Den Ratgeber „Nordic Cruising. Skiwandern leicht gemacht“. 3. Preis Sudoku-Rätsel ... der japanische Rätselspaß ... Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen. Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß. 4 7 6 2 8 3 3 1 4 5 2 3 6 9 8 1 2 4 2 6 5 2 6 5 9 3 4 8 7 6 5 1 9 6 5 9 6 7 8 3 4 2 1 3 7 5 9 1 1 2 5 7 4 6 2 7 5 3 9 4 1 6 Auflösung auf der nächsten Seite 38 VORSC HAU Impressum NACHGEFRAGT bei Herausgeber: Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® Deutsche Hypertonie Gesellschaft Deutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, Jahrgang 1942, Mitglied des Vorstands der Deutschen Hochdruckliga und bis vor kurzem Ingenieur bei der Bayer AG, Leverkusen, jetzt pensioniert. Geschäftsführer: Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein 1. Worüber können Sie sich immer wieder freuen? Über Gemeinschaft in geselliger Runde. 7. Welcher Kino- oder Fernsehfilm hat Ihnen in letzter Zeit am meisten gefallen? „Erlebnis Erde: Abenteuer Yukon“ (ARD), „Planet Erde“ (WDR) und „Um Himmels Willen“ (ARD). 2. Worüber ärgern Sie sich am meisten? Unpünktlichkeit, Unkorrektheit. 8. Welches Buch hat Sie besonders beeindruckt? Dietrich H.W. Grönemeyer: „Lebe mit Herz und Seele“ und François Lelord: „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“. 3. Wie steht es zurzeit um Ihre Gesundheit? Zufriedenstellend. 4. Was essen Sie am liebsten? Schwäbische Spezialitäten. 9. Was bereitet Ihnen zurzeit am meisten Kopfzerbrechen? Effektives Arbeiten in und mit Gruppen. 5. Welchen Sport treiben Sie? Wandern und Radfahren. 6. Wie können Sie sich am besten entspannen? Beim Wandern, beim Lesen eines guten Buchs, beim Hören klassischer Musik. 10. Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen? Eine geführte Bergtour. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: ➜ Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen ➜ Expertenforum: Die wichtigsten Faktoren, die Hypertonie begünstigen ➜ Welt Hypertonie Tag ➜ Sinn und Unsinn von Diäten Geschäftsstelle: Berliner Straße 46, D-69120 Heidelberg Telefon: (0 62 21) 5 88 55- 0 Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25 Internet: www.hochdruckliga.de E-Mail: hochdruckliga@t-online.de Redaktionskomitee: Prof. Dr. med. Jörg Michael Herrmann (Leiter) Redaktion: Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg; für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Redaktionsanschrift: Dr. Anette Huesmann Deutsche Hochdruckliga Berliner Straße 46, D-69120 Heidelberg Telefon: (0 62 21) 5 88 55- 0 Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25 Internet: www.hochdruckliga.de E-Mail: hochdruckliga@t-online.de Layout und Satz: Kaiser´s Ideenreich, Nina Engel, 67433 Neustadt / Wstr. Druck und Versand: NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr., www.ninodruck.de Vorstand der Deutschen Hochdruckliga: Prof. Dr. med. Hermann Haller, Hannover (Vorsitzender) Prof. Dr. med. Rainer Düsing, Bonn (stellv. Vorsitzender) Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg Prof. Dr. med. Martin Paul, Berlin Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, Leverkusen Prof. Dr. med. Lars Christian Rump, Herne Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck Schirmherrin der Deutschen Hochdruckliga: Dr. med. Marianne Koch, Tutzing Bezug: DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäftsstelle der Hochdruckliga zum Jahrespreis von 21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten) abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro. Für die Mitglieder der Hochdruckliga ist der Bezugspreis im jährlichen Mindestbeitrag von 16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonnement-Zeitraum gilt das Kalenderjahr. Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende gekündigt wird. Auflage: DRUCKPUNKT erscheint viermal im Jahr in einer Auflage von 22.000 Exemplaren. ISSN 1619-0637 Auflösung des SUDOKU-Rätsels Seite 37 8 2 9 1 7 6 4 5 3 4 6 3 5 2 9 7 8 1 5 7 1 4 3 8 9 2 6 1 8 4 9 6 7 2 3 5 7 9 2 3 5 1 6 4 8 6 3 5 8 4 2 1 7 9 9 1 7 2 8 3 5 6 4 3 5 6 7 9 4 8 1 2 2 4 8 6 1 5 3 9 7 3 7 9 1 4 2 8 6 5 5 1 2 8 6 7 9 4 3 4 6 8 9 5 3 1 2 7 7 5 4 3 9 6 2 1 8 8 3 6 4 2 1 5 7 9 9 2 1 7 8 5 6 3 4 6 4 5 2 7 9 3 8 1 2 8 3 5 1 4 7 9 6 1 9 7 6 3 8 4 5 2 ...leben Sie gesund und fit Einfach doppelt sicher. Tensoval® duo control. Mehr Sicherheit beim Blutdruckmessen auch bei Arrhythmien. Stiftung Wa Warentest rentest hat 20 Blutdruckmessgeräte getestet: (HEFT 01/2006) TESTSIEGER Kategorie: Handgelenk-Blutdruckmessgeräte OMRON RX Genius (637 IT) Handgelenk-Blutdruckmessgerät mit grafischer Darstellung und PC-Schnittstelle Art.-Nr. 014 980 00 PZN 2462294 „Das beste Handgelenkgerät im Test.“ OMRON R5 Professional Handgelenk-Blutdruckmessgerät mit Positionierungssensor t i e h u e n t l e W Art.-Nr.: 014 961 000 PZN 2800851 Tensoval duo control vereint erstmals oszillometrische und Stethoskop-Messmethode in einem Gerät. OMRON M5 Professional Tensoval duo control ist das erste Blutdruckmessgerät für den Hausgebrauch, das auch bei diversen Arten von Herzrhythmusstörungen präzise Ergebnisse liefert. Dank der neuen Duo Sensor Technology. Sie vereint auf einzigartige Weise die oszillometrische Messmethode mit der Stethoskop-Methode nach Korotkoff. 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Für viele Menschen würde dies eine große Umstellung ihrer Lebensweise bedeuten. Achim wehrte sich jedoch dagegen, weil er immer sehr aktiv war. Er hat einen ziemlich anstrengenden Beruf, reist im Urlaub gerne und hat sich immer sportlich betätigt. Weitere Informationen zu Novartis und der Behandlung von Bluthochdruck finden Sie unter www.novartis.de Dank der innovativen Medikamente von Novartis hat Achims Herzkrankheit einen vergleichsweise geringen Einfluss auf sein Leben. Novartis hat seine Kompetenz in der kardiovaskulären Medizin durch die Entwicklung einer Reihe von Medikamenten zur Senkung von Bluthochdruck bewiesen, die Patienten wie Achim vor kardiovaskulären Risiken schützen. Achim ist entschlossen, sein aktives Leben trotz Bluthochdruckbehandlung fortzuführen. Dank Novartis kann er das tun. Kostenersparnis auf dem Rücken der Patienten er Bankhof r a m e d r Ha ehen Professo und Ferns k n u F s u a Bekannt Fit und vital in den Sommer Der bekannte MedizinPublizist Professor Hademar Bankhofer gibt Tipps, wie Sie Ihre Frühjahrsmüdigkeit überwinden. Kosten und Nutzen Die Kosten der blutdrucksenkenden Medikamente sind in die Kritik geraten. Doch was ist mit den Folgekosten der günstigeren Therapie? Abnehmen richtig lernen Gewinnen Sie an Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Experten zeigen den Weg zum Abnehmen.