Vampire Magic Magazin
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Vampire Magic Magazin
Ausgabe 20 Das Magazin für die Kinder der Nacht In dieser Ausgabe: Shortstories von: Simone Wilhelmy Carola Kickers Autorenvorstellungen: Romana Grimm C.M. Singer GEWINNSPIEL: Michael Zandts „Hapu“ Musik: Alex Band Dan Gerrit bespricht das neue Roxette Album Buchmesse inside: Mike Elbrecht Interview mit: Filmproduzent Jürgen Roshop deviantArt - Künstlerin Rosenbraut dem bekanntesten Michael Jackson Double Deutschlands Supported by und vieles mehr... Das Magazin für die Kinder der Nacht Inhalt „Epoch of Telomer“ - Interview und Bericht über die Dreharbeiten 3 Interview mit deviantArt Künstlerin Rosenbraut 6 „Strange Days 2“ von Fred Ink - Buchvorstellung - Leseprobe 8 Musikrezension zu Roxette „Travelling“ 13 „Hapu - Teufel im Leib“ von Michael Zandt - Buchvorstellung - Gewinnspiel - Leseprobe 16 Alex Max Band – seine Geschichte 22 Autorenvorstellung Romana Grimm - Leseprobe „Das Geisterkätzchen“ 26 Shortstory - „Plasmaabweisend“ von Simone Wilhelmy 30 „EspressoProsa“ von Markus Walther - Leseprobe 34 Glossar - Gothic Wissen 36 „Jason Dawn“ von Carol Grayson - Buchvorstellung - Leseprobe 38 Blogvorstellung „Glitzerfee‘s Buchtempel“ 43 Autorenvorstellung C.M. Singer - Leseprobe „…und der Preis ist dein Leben“ 44 Specialties! 49 Dark Mystery Krimi Hörspiel 50 Was ist Steampunk? - Interview mit Thornton 51 Buchmesse inside: Bericht von Mike Elbrecht 53 Shortstory - „Rosycroix – Zeichen der Unsterblichkeit“ von Carola Kickers 55 Interview mit dem bekanntesten Michael Jackson Double Deutschlands 60 „Phantasaria“ Künstlerseite von Michael Sagenhorn 63 MATT SKIBA AND THE SEKRETS „Babylon“ 65 Impressum 66 Editorial So, da ist sie nun unsere Ausgabe No. 20. Zugegeben: Diesmal war es eine schwere Geburt, weil die Artikel nur tröpfchenweise hereinkamen und unser zweiter Redakteur komplett beruflich ausgelastet war. Ein großes Lob aber an unsere Layouterin Simone Wilhelmy, die viel Herzblut in unser Magazin investiert hat. Wir würden uns freuen, in Zukunft mehr Feedback und Artikel von Euch zu erhalten, gerne auch Buchrezensionen. Dabei legen wir Wert auf objektive Beurteilungen, auch wenn diese negativ ausfallen. Bitte keine beleidigenden Äußerungen oder Diskreditierungen, wie wir sie bei einem anderen unabhängigen Magazin vorgefunden haben. In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen! Eure Inhalt ~ 2 ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht „Epoch of Telomer“ - Das Zeitalter von Telomer Bericht von den Dreharbeiten zu einem deutsches IndependentFilmprojekt von SciFiFans für SciFi-Fans Im Gespräch mit Carola Kickers vom Vampire Magic Magazin: Jürgen Roshop, Matthias Bonatus, Gunter Diewock Fotos: Jürgen Roshop „In der Zukunft seid ihr nur noch Beute“ so heißt der Untertitel dieses dystopischen EndzeitSzenarios in und um Neo-Frankfurt, dass Produzent und Regisseur Jürgen Roshop („Rossi“) sich für die Menschheit erdacht hat. Die ersten Drehbuchversionen entsprangen seiner Fantasie, aber weil das Filmprojekt immer mehr Arbeit generierte gab Rossi die weitere Bearbeitung an Matthias Bonatus ab. Matthias erwies sich schnell als talentierter Drehbucheditor und Drehbuchdoktor, ebenso hat er organisatorische Dinge wie das festlegen von Drehplan und Besetzung an sich genommen. „Wir kennen uns schon von Kindheit an und sind beide eingefleischte Science Fiction Fans seit die Enterprise in Schwarzweiß über die Bildschirme in unseren Wohnzimmern flog“, so Rossi. „Und bei einer Grillparty im Sommer 2009 haben wir dann gemeinsam beschlossen, unseren eigenen Film auf die Füße zu stellen“, ergänzt Matze, der gleichzeitig auch die Hauptrolle des Philipp Jensen in diesem Zukunftsthriller spielt. Neben ihm steht Gunter Diewock, der eine Doppelrolle spielt. Er muss gleich in der ersten Szene als Leiche herhalten. Auch er ist ein eingefleischter Science Fiction Fan. Rossi war sich am Anfang noch nicht sicher, ob es ein Horror- oder Science-Fiction Film werden würde. „Auf jeden Fall sollte es was mit Action zu tun haben und das Thema Menschenjagd eignet sich dafür hervorragend“, sagt er im Interview. Dann kam ihm die Idee zu „Epoch of Telomer“ , bei der er sein Faible für Special Effects voll ausleben kann und wird. Dieses resultierte nicht unwesentlich aus seiner Tätigkeit als CADKonstrukteur bei der räumliches Denken das A und O ist. Räumliches Denken ist auch bei der Umsetzung von CGI / VFX unerlässlich. Bei seinem Film arbeitet er mit professionellen 3D-Programmen für die digitale Filmbearbeitung einschließlich 3D-Modellierung und Animation. Das Erlernen und testen der benötigten Softwarepakete hat für ihn die meiste Vorbereitungszeit dieses Filmprojektes ausgemacht. Doch nun kann es losgehen. Einen Vorgeschmack in Form eines Teasers als Testballon kann man bereits im filmeigenen YouTube Channel bewundern: TEASER Außerdem bastelt er aus allen möglichen und unmöglichen Materialien (incl. Plastikabfällen) Requisiten für den Film. Die eine oder andere futuristisch und brachial aussehende Waffe ist da auch dabei. „Umgebaute Spielzeugwaffen mit entsprechender Lackierung sehen im Film wahnsinnig echt aus. Dazu noch digitales Mündungsfeuer, Rauch und die Sounds vom Lutz. Schon ist die Illusion perfekt!“ „Epoch of Telomer“ - Interview und Bericht über die Dreharbeiten ~ 3 ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Nichtsdestotrotz mussten sich die beiden Freunde erst einmal auf die Suche machen: nach weiteren Science-Fiction Anhängern, die nicht nur bereit waren vor, sondern auch hinter der Kamera zu agieren. Im Freundes- und Bekanntenkreis fanden sich rasch weitere helfende Hände. Die Resonanzen auf ihre Idee fiel durchweg positiv aus. Leider haben sich einige Schauspieler, die man über das Internet kontaktierte gar nicht erst gemeldet. Trotzdem umfassen Cast und Crew mittlerweile ein 20-25 köpfiges Team, darunter auch Marcus Schmidt, ein Dozent für 3D-Animation und Compositing an der FH Dieburg, der mit seinen Studenten im Rahmen seines Lehrauftrages daran mitwirkt. (Marcus hatte vor einiger Zeit als Freelancer bei dem VFX-Oscar dotierten Film „Hugo Cabret“ als Animation-Artist mitgearbeitet.) „Je hochwertiger wir Epoch of Telomer präsentieren, desto mehr professionelle Leute möchten mithelfen“, sagt Rossi stolz. „Aber wir suchen händeringend noch weitere Mitstreiter, vor allem für die Postproduction, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Leute, die sich mit Kameratracking, 3DModelling und Compositing auskennen. Natürlich bekommt jeder bei unserer Produktion seine Credits im Abspann, bezahlen können wir allerdings niemanden. Das Projekt war von Anfang an als Hobbyproduktion konzipiert.“ Man merkt im Gespräch, mit wie viel Herzblut der kreative Kopf von Epoch of Telomer bei der Sache ist. Natürlich trägt er bereits ein Fanshirt mit dem von ihm entwickelten Telomer-Logo, das mir sehr gut gefällt. „Das Logo habe ich aus dem Inhalt der Story entwickelt. Es sollte nicht nur cool aussehen sondern auch Sinn machen.“ Auch ich bekomme im Laufe der Interviews eines davon geschenkt. „Die haben wir schon mal auf Cons vorgestellt. Aber weiteres Merchandise bringen wir auch noch heraus“, sagt er lächelnd. Als Musikverlegerin interessiert es mich natürlich brennend, wer den Soundtrack und den Score für die Produktion macht. „Lutz Sommer, ein Profimusiker. Er war auch damals auf der 2009er Grillparty. Da haben wir uns kennengelernt. Es war zum Glück nicht schwer ihn für die Filmidee zu begeistern und ich bin froh das er diesen wichtigen Part zu seiner Herzensangelegenheit gemacht hat.“ Jetzt wird es aber Zeit, dem Star von Epoche of Telomer Matthias Bonatus meine Aufmerksamkeit zu schenken! Auf meine Frage, ob er sich denn direkt der Hauptrolle gewachsen sieht, antwortet Matze mit seinem gesunden Selbstbewusstsein: „Ich gehe das Ganze vielleicht naiv an, aber im Grunde spiele ich mich selbst.“ Damit wäre alles gesagt und tatsächlich schauen die ersten Takes schon recht professionell aus. Die mittlerweile wachsende Community steckt nicht nur Enthusiasmus und Geld, sondern auch die gesamte Freizeit in das Epoch of Telomer-Projekt. Matze wird nach der geplanten Fertigstellung Ende 2013 für den Film kräftig Promotion machen. „Epoch of Telomer“ - Interview und Bericht über die Dreharbeiten ~ 4 ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht „Erst einmal geht es aber auf Filmfestivals. Aber wir planen auch eine DVD- und BluRay Auflage für eine bis dahin hoffentlich grosse Fanbase. Das gehört schließlich dazu.“, sagt Rossi. „Und es wird noch eine Überraschung geben!“ Matze grinst. „Ja, eine versteckte Lovestory ist auch dabei. Aber das Ende des Films wird noch nicht verraten. Nur so viel: es gibt kein typisches Happy End.“ Naja, darüber muss man mit mir als Dark-Fantasy Autorin nicht streiten. Trotzdem frage ich Rossi noch nach seinem persönlichen Traum. „Erstmal die Fertigstellung von A-Z, dann wünschen wir uns alle viel Publikum und vielleicht - wenn alles gut geht - bekommt der Film mal so etwas wie einen Kultcharakter.“ Das wäre den Jungs wirklich zu wünschen. Schließlich steckt so viel Schweiß und Handarbeit am Set, dass sie sich den Erfolg wirklich verdient haben. „Man muss brennen für dieses Projekt“, sagt Matze. „Unzuverlässige Leute können wir nicht brauchen, egal ob Profi oder Amateur! Nur von Versprechungen wird der Film nicht fertig.“ Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. Das kenne ich aus eigenen Projekten. Jetzt will ich aber unbedingt noch die Lieblingsfilme der Anwesenden wissen und das kam dabei heraus: Blade Runner (Matze) Blade Runner und Alien (Rossi) Alien (hier stimmt sogar Gunter mit den anderen überein). und (was mich begeisterte) Metropolis. Es scheint, die Epoch of Telomer-Crew besteht aus recht vielseitigen Künstlern. So ist unter anderem auch Thomas Kercmar mit von der Partie (HYPERLINK), was viele Horror und Gore Fans interessieren dürfte. Ich hoffe, dass ich ihn und weitere Mitglieder von Cast & Crew später noch persönlich interviewen kann. Doch nun zurück zu meinem Interview. Alles in allem ein sehr interessanter Tag mit sehr kreativen Leuten. Rossi berichtete mir zum Schluss noch, dass er bis vor kurzem, die Regisseurin Christine Wagner bei deren Film „Kurzzeithelden“ aushilfsweise beim Compositing diverser noch unfertiger Szenen unterstützt hat. „Hier handelt es sich ebenfalls um einen SciFi-Film, der nach einigen Jahren endlich sein verdientes Publikum finden soll.“ so Rossi. „Das habe ich sportlich als Training gesehen doch nun werde ich mich ausschließlich um die Produktion von Epoch of Telomer kümmern“ Ich für meinen Teil freue mich jetzt schon darauf, eines Tages den fertigen Epoch of Telomer-Film zu sehen. Wer hierüber mehr erfahren oder vielleicht sogar mitarbeiten möchte, der findet erste Informationen auf der Homepage HYPERLINK - natürlich wird diese ständig aktualisiert und erweitert. Es lohnt sich, immer mal wieder vorbei zu schauen. ©Carola Kickers, 2012 Fotos: Jürgen Roshop „Epoch of Telomer“ - Interview und Bericht über die Dreharbeiten ~ 5 ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Interview mit deviantArt Künstlerin Rosenbraut Hallo Rosenbraut. Erzähl uns doch ein bisschen von dir. Wer bist du? Was machst du so? Hallo! Vielen Dank, dass ihr mich ausgewählt habt. Ich bin eine darstellende Künstlerin aus Sachsen-Anhalt. Zur Zeit bin ich im Bereich Modedesign tätig, danach werde ich noch einmal studieren. Deine Fotos aus deviantArt sind ausgefallen, sehr schön und, wie ich finde, ein bisschen magisch. Wie bist du dazu gekommen, solche Fotos zu machen? Dankeschön! Fotos von mir selbst habe ich schon mit 14 Jahren gemacht, inspiriert durch Gothicmode, Mittelalter und alles andere Schöne. Du präsentierst dich und deine Kunst ja ausschließlich auf der Internetplattform deviantArt. Was ist deviantArt genau? Und was gefällt dir daran? Und wie bist du zu dieser Seite gekommen? Die Rose im Wasser Photo by: ~dreamcatcher-hina by deviantArt Model: =Rosenbraut Ich betrachte Deviantart als ein internationales Künstlerportal, bei dem man viele Chancen und Freiheiten hat. Genau das finde ich auch so gut daran. Deviantart ist im Prinzip kostenlos, groß und vielfältig. Ich mag auch die Gruppen und die Möglichkeit, mit anderen Künstlern Kontakt aufzunehmen. Ich kam durch eine Freundin, die freie Kunst studiert, zu Deviantart. In der Galerie befinden sich vor allem außergewöhnliche Bilder im Bereich Märchen und Cosplay. Was ist eigentlich Cosplay? Und warum kommt man auf die Idee Szene aus einer Anime oder Manga Serie nachzustellen? Cosplay ist die Kunst, einen Charakter aus einem Film, Buch, Manga, Anime oder Spiel durch Äußeres und Verhalten nachzubilden und somit zum Leben zu erwecken. Es ist für alle Beteiligten, den Cosplayer und die „Zuschauer“ eine schöne Art des Fanservices, wie ich finde. Das Szenennachstellen mag ich besonders, weil man als Betrachter und auch als Modell in einer solchen Spring will come „Sun The Sun - Rays of Light Spring will come Once again Come into a Bloom one more Time And my weeping Sister Will be healed by an unknown Smile.“ INDICATOR - Deine Lakaien Photo by: Top Secret Racing Tairy Tale: Mother Hulda Cyber Calamity Jane: Rosenbraut Interview mit deviantArt Künstlerin Rosenbraut ~ 6 ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Szene ein Gefühl dafür bekommt, wie das alles „in echt“ ausgesehen hätte. Eigentlich ist es einfach „Träume wahr werden lassen“. Realität und Fiktion verbinden, eine Brücke bauen. Du schneiderst die Kostüme selbst und teilweise fotografierst du auch. Was liegt dir mehr? In welche Richtung möchtest du später beruflich gehen? Ich schneidere, was geschneidert werden muss. Für mich zählt, was am ehesten an das Original herankommt; dabei ist es mir egal, ob selbstgenäht oder nicht. Die Fähigkeit zu Nähen erleichtert meist einfach nur die Umsetzung eines Kostüms. Aber ja, ich schneidere fast alles selbst, da ich beispielsweise möchte, dass auch alles richtig sitzt und genau die Farbe hat, welche ich ausgewählt habe. Fotografie betreibe ich meist, um Freunden eine Freude zu machen, ihnen zu helfen, ein Kostüm publik zu White as Snow, Red as Blood, Black as Ebony. machen, da ein Fotograf nicht immer sofort zur Hand Fairytale: Snow White ist, wenn man etwas präsentieren möchte, das man geModel: Rosenbraut rade fertiggestellt hat. Es macht mir sehr viel Spaß, aber Photo: Top-Secret-Racing vor der Kamera bin ich häufiger als dahinter. Meinen Lebensunterhalt möchte ich auf jeden Fall mit etwas Künstlerischem bestreiten, denn für Kunst und Musik brenne ich. Ich bin mittlerweile zu einem Fan deiner Bilder geworden, welchen Künstler auf deviantArt findest du toll. Wen empfiehlst du uns? Das freut mich sehr! Danke. :) Ich liebe Sakimichan, eine amerikanische Zeichnerin. Und LanWu! Sie macht Träume wahr, finde ich. Von den Cosplayern hier verehre ich Elsch heiß und innig. Sie ist meiner Meinung nach die schönste, freundlichste und anmutigste Cosplayerin international. Danke, dass du dir die Zeit für das kleine Interview genommen hast. Die letzten Worte überlasse ich dir. Gibt es noch etwas, was du loswerden willst? Ich danke ebenfalls und bin sehr froh, gefragt worden zu sein, ob ich dieses Interview geben möchte. Es hat mich in dem, was ich tue, sehr motiviert! WHO DO YOU WANT? ME OR RITSUKA? Series: Loveless Character: Akame Nisei Cosplayer: =Rosenbraut Photo: =Rosenbraut Sehen sie noch mehr schöne Bilder auf dem deviantArt Profil von Rosenbraut Interview mit deviantArt Künstlerin Rosenbraut ~ 7 ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht „Strange Days – Band 2“ Strange Days geht in die nächste Runde! Alex ist nicht zu beneiden: Er wird wegen Mordes gesucht, sitzt in einer obskuren Parallelwelt fest, die Exfreundin geht ihm nicht aus dem Kopf und weit und breit ist kein kühles Bier in Sicht. Während er auf ein verborgen lebendes Volk trifft und Zeuge einer schrecklichen Offenbarung wird, bricht sein Kumpel David in den Firmensitz des zwielichtigen Unternehmers Leuen ein. Er macht einige Entdeckungen, die ihm ganz und gar nicht behagen und muss sich zu allem Überfluss mit der chronisch schlecht gelaunten Jess und ihrem Frettchen herumschlagen. Eine sonnenlose Stadt voll blinder Bewohner, ein riesiges Marihuana-Feld, Monster, Agenten, Zombie-Polizisten und nicht zuletzt H. P. Lovecraft - das sind die Zutaten für einen zweiten Band, der sich gewaschen hat! Ein Projekt wird enthüllt, dessen Folgen so fürchterlich wären, dass es unter keinen Umständen zu Ende gebracht werden darf. Obwohl Alex keine große Lust dazu verspürt, muss er die Sache in die Hand nehmen … Nun noch zu der „kleinen Anmerkung“: Der zweite Teil der Strange Days - Trilogie schließt nahtlos an den ersten Band an. Wir begleiten die Protagonisten Alex und David auf ihren jeweiligen Missionen (auf die sie als waschechte Antihelden eigentlich wenig Lust haben). Sie sehen sich mit Gefahren konfrontiert, die sie zusehends an ihre Grenzen treiben. Allerdings naht unerwartete Unterstützung in Form der etwas cholerischen Jess, die den Jungs deutlich zeigt, wo der Hammer hängt. Gemeinsam erfahren die Helden wider Willen von einem furchtbaren Plan, der die Welt, wie wir sie kennen, unwiederbringlich vernichten könnte. Logisch, dass Alex und David das nicht zulassen können. Ebenfalls logisch, dass es dabei ordentlich Action gibt und auch der Humor nicht zu kurz kommt. Und langsam wird auch klar, welche Rolle H. P. Lovecraft bei der Sache spielt ... weitere Informationen auf : http://fred-ink.jimdo.com/ Buchvorstellung - „Strange Days 2“ von Fred Ink ~ 8 ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht »Sie haben den Baum dort gerammt«, murmelte Hiller und nickte in die entsprechende Richtung, als er Brauns fragenden Blick spürte. Der Mann würde noch an sich zu arbeiten haben, wenn er jemals die Beobachtungsgabe eines wirklich guten Polizisten erwerben wollte. Die Hinweise waren eindeutig: abgeplatzte Borke, Splitter von zertrümmerten Scheinwerfern, ein abgerissener Außenspiegel … Aber weshalb waren sie gegen den Baum gefahren? Es machte keinen Sinn. Er schüttelte den Kopf und machte eine winkende Geste mit der Linken. »Weiter. Aber langsam.« Hiller konnte nicht sagen, ob es sinnvoll war, im Wagen zu bleiben. Er hörte einfach auf seinen Instinkt. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen war die Situation unvorhersehbar geworden, und in einem solchen Fall war ein gewisser Schutz durch das Fahrzeug sicherlich nicht verkehrt. Ein gewisser Schutz und die Möglichkeit, sich mit einem raschen Tritt aufs Gaspedal in Sicherheit zu bringen … Der Wald war alt und dicht; abseits des Weges gab es ungefähr eine Million Stellen, an denen man ihnen auflauern konnte. Hiller überlegte, ob er seine Befehle bezüglich des Gebrauchs der Dienstwaffen widerrufen sollte. Als er nach dem Mikrofon griff, funkte er aber stattdessen Fräulein Bolinski an: »Zentrale, hier ist Wagen 44. Irgendetwas Neues von Frau Nitsche?« »Nein, Herr Hiller. Wir haben seit etwa zehn Minuten nichts mehr von ihr gehört.« »Danke. Wagen 44 Ende.« Er hängte das Mikrofon wieder ein und bedeutete Braun, um den alten Baum herumzufahren. »Von dort kommt auch der Gestank, wenn mich nicht alles täuscht«, murmelte Braun. Hiller gab ihm im Stillen recht. Vielleicht war es um die Beobachtungsgabe des Mannes doch nicht ganz so schlimm bestellt. Braun umrundete den mächtigen Stamm. Sie mussten sich durch die Überreste eines dornigen Gebüschs quälen, das augenscheinlich vor Kurzem schon einmal niedergefahren worden war. Dahinter erstreckte sich ein lichtdurchfluteter Dschungel aus satten grünen Cannabispflanzen. »Du lieber Himmel«, murmelte Hiller. Das war die größte Menge illegal angebauten Marihuanas, der er sich jemals gegenüber gesehen hatte. Normalerweise fanden sie ein, zwei Blumentöpfe oder -Kästen auf den Balkonen von zugedröhnten Hippies. Vielleicht auch ein kleines Feld, das direkt in den Boden gepflanzt worden war. Aber das hier sprengte alle Dimensionen. »Wenn wir die Kerle hochnehmen, stehen wir morgen überall auf den Titelseiten«, murmelte Braun euphorisch. Der Beamte schien alle Antipathie seinem Vorgesetzten gegenüber vergessen zu haben. Eitelkeit ist eine der größten menschlichen Schwächen, dachte Hiller. Niemand wusste das besser als er, schließlich hatte Leuen ihn damals unter anderem mit der Aussicht auf einen hohen Bekanntheitsgrad geködert. Leseprobe - „Strange Days 2“ von Fred Ink ~ 9 ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Braun steuerte den Wagen in das Feld hinein, wobei er sich eine Schneise zunutze machte, die erst kürzlich jemand dort hineingepflügt hatte – Nitsche etwa? Gleich darauf sah Hiller zwei Autos: einen Polizeiwagen und einen grünen New Beetle. Ihre Türen waren aufgerissen. Sie schienen leer zu sein. »Mist«, zischte Hiller. Nitsche und die Täter mussten hier irgendwo zu Fuß unterwegs sein. Er sah nach hinten. Drei weitere Polizeifahrzeuge, jeweils mit vier Männern besetzt, standen mit laufendem Motor in der Schneise hinter ihnen. Ein Blick ringsum enthüllte zu allen Seiten nichts als stinkendes, harziges Grün. Sie würden dieses Feld getrennt durchsuchen müssen, andernfalls wäre es unmöglich flächendeckend zu erforschen. Hiller griff nach dem Funkgerät. »Fahrzeuge abstellen und Zweier-Gruppen bilden. Wir durchkämmen das Feld!« Er schnallte sich ab, öffnete die Beifahrertür und stieg aus. Der Gestank der Drogen war überwältigend. Die Luft schien zum Schneiden dick zu sein. »Braun, Sie kommen mit mir!«, rief er seinem Fahrer zu und überprüfte derweil, ob seine Dienstwaffe auch locker im Holster saß. Dann ging er die anderen Polizeifahrzeuge ab, wobei er den Beamten jeweils ein bestimmtes Areal zuwies, das sie durchsuchen sollten. »Und halten Sie ständigen Funkkontakt! Wenn sich dort draußen etwas regt, möchte ich es als Erster wissen!« Als alle Männer instruiert waren, setzte er eine Nachricht an die Zentrale ab und bat bei dieser Gelegenheit um Verstärkung und ein Team von der Spurensicherung. Er hatte so eine Ahnung, dass es hier noch ordentlich zu tun geben würde. Hiller nahm sich Braun und ging, gefolgt von dem ehrgeizigen jungen Beamten, festen Schrittes mitten in das Dickicht aus Marihuana hinein. Er zog seine Waffe und hielt sie mit beiden Händen auf den Boden vor sich gerichtet. Besser, er war vorbereitet. Nur für alle Fälle. Beim Gehen versuchte er möglichst viele der Stängel niederzutrampeln, um so seine Spur zu markieren. Die Pflanzendecke schloss sich mindestens einen halben Meter über seinem Kopf und machte es ihm so unmöglich, sich auf andere Art zu orientieren. Er bemühte sich, so leise wie möglich zu sein und lauschte gebannt in die feucht-warme, mit den Ausdünstungen der verbotenen Pflanzen gesättigte Luft hinein. Irgendwo dort draußen waren sie, der oder die Einbrecher und Frau Nitsche, die aus unerfindlichen Gründen den Verstand verloren zu haben schien. Er musste auf alles vorbereitet sein. »Mann, ist das ‘ne Menge Gras ... Marihuana, meine ich!« Hiller warf Braun einen strengen Blick zu. Dann bedeutete er ihm mit herrischer Geste, den Mund zu halten. Der Mann versteifte sich und lief rot an. Gereizt setzte Hiller seinen Weg fort. Er hatte keine große Lust, bei dieser Sache verletzt oder gar über den Haufen geschossen zu werden, nur weil ein unerfahrener Beamter ihre Position preisgegeben hatte. Grün, grün, grün. Und dann dieser Gestank! Es war, als würde er durch jede Pore in seinen Körper sickern und ihn am Denken hindern. Hiller hätte schwören können, dass die Drogen ihn durch ihre pure Anwesenheit schon stoned machten. Aber das war selbst- Leseprobe - „Strange Days 2“ von Fred Ink 10 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht verständlich unmöglich. Er kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu konzentrieren. Da waren allerhand Geräusche: Irgendwo zirpte eine Grille, Insekten summten, ein Waldvogel markierte durch lautes Geträller sein Revier … und das, was war das gewesen? »Haben Sie das auch gehört?«, fragte er leise, doch Braun zuckte nur mit den Schultern. »Klang wie … Flügel«, murmelte Hiller. »Wie ein verdammt großer Vogel.« Merkwürdig. Aber egal, erst einmal weiter. Er spürte, wie er wieder zu schwitzen begann. Die Waffe in seinen Händen fühlte sich glitschig an. Pflanzen, die er niedertrampelte. Grün, alles war grün. Gestank. Eine Hummel, neben seinem Ohr. Klebriges Harz am Arm. Eine Ameise, die innen sein Hosenbein emporkrabbelte. Er kratzte sich geistesabwesend. Wo war nur Nitsche? Immer wieder schien es, als wären bestimmte Stellen erst vor kurzer Zeit niedergetrampelt worden, allerdings stieß Hiller zu selten auf solche Flecken, um aus ihnen eine vernünftige Spur abzuleiten. Wieder der Vogel – träller, träller, träller. Noch eine Grille. Ein Wedel der Pflanzen, in seinem Auge. Weg damit. Und dann wieder … »Da, hören Sie es jetzt?« Doch Braun sah ihn nur fragend an. »Was meinen Sie denn?« Hiller widerstand dem Impuls, sich die Hand vor die Stirn zu schlagen. Der Mann würde es wohl nie allzu weit bringen. »Tut mir leid, Herr Kommissar, ich höre wirklich nichts. Wovon sprechen Sie …« Auf einmal ging ein Ruck durch Braun. Er taumelte nach vorne, als hätte man ihm einen Schlag in den Rücken versetzt. Hinter ihm wankten die Stängel der Pflanzen, als wäre ein starker Wind durch sie hindurchgerauscht, allerdings spürte Hiller keine Luftbewegung. Braun schrie auf, überrascht und schmerzerfüllt: »Autsch! Was ist das, verd…« Der gesamte Körper des Mannes zuckte. Er versteifte sich, die Arme standen in seltsamen Winkeln ab. Die Augen waren verdreht, der Mund weit offen. Ein seltsamer Laut, gurgelnd und unartikuliert, entstieg der Luftröhre des Beamten. Hillers Nackenhaare standen zu Berge. Was war mit dem Mann geschehen? Seine in vielen bedrohlichen Situationen geschärften Sinne meldeten höchste Gefahr. Er wollte Braun berühren, den Arm nach ihm ausstrecken und an ihm rütteln, doch gleichzeitig schrillte sein Polizisten-Instinkt und hielt ihn davon ab. Jetzt löste sich Braun aus seiner Starre. Seine rechte Hand wanderte zuckend in Richtung Schulterhalfter. Mit spastischen Bewegungen zog er seine Waffe. »Braun, was ist los mit Ihnen?«, piepste Hiller. Doch der Mann schien ihn nicht zu hören. Er stand vor ihm, in seltsam gebückter Haltung, den Kopf ungesund verrenkt, und fixierte ihn mit halb geschlossenen Augen. Seine Leseprobe - „Strange Days 2“ von Fred Ink 11 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Zunge hing schlaff aus dem Mundwinkel. Und dann richtete er mit langsamen, ungelenken Bewegungen die Waffe auf Hiller. »Tun Sie das nicht!«, rief Hiller im Kommandoton aus, doch Braun beachtete ihn nicht. Der Lauf der Pistole hob sich unerbittlich. »Ich befehle Ihnen, die Waffe herunterzunehmen! Ansonsten muss ich auf Sie schießen!« Braun öffnete den Mund ein Stückchen weiter und sagte: »Mbwaaa!« Als Hiller sah, wie Brauns Unterarmmuskeln sich anspannten, handelte er. Er schoss dem Beamten aus nächster Nähe in die rechte Schulter. Das Projektil durchschlug den Körper des Polizisten, trat am Rücken wieder aus und benetzte das undurchdringliche Grün dahinter mit einem roten Sprühregen. Sofort fiel Brauns Waffenarm nutzlos herab. Aber der Mann war nicht etwa ausgeschaltet. Seelenruhig nahm er die Pistole in die linke Hand und machte Anstalten, erneut in Hillers Richtung zu zielen. Großer Gott, sollte er noch einmal auf ihn schießen? Braun war eindeutig nicht mehr Herr seiner selbst; er war ein Fall für das Irrenhaus, nicht für die Leichenhalle. Ihn zu töten wäre unangemessen. Hiller entschied sich zu einer raschen Flucht. Er wirbelte auf dem Absatz herum. Zwei, drei schnelle Schritte, dann hatte ihn das Grün verschluckt. Er zuckte zusammen, als sein Funkgerät knackte: »War das ein Schuss? Wir haben einen Schuss …« Hiller schaltete das Gerät ab. Womöglich hing sein Leben nun davon ab, dass er sich still verhielt. Er tastete sich behutsam voran, sorgsam darauf bedacht, möglichst wenig Lärm zu machen. Er musste irgendwie zurück zum Fahrzeug, die Verstärkung abwarten. Und dann das gesamte Feld roden und das freilegen, was es verbarg. Waren das Schritte hinter ihm? Oder kam das Geräusch von vorne? Hillers Atem ging pfeifend – er musste sich beruhigen! Sein Arm mit der Dienstwaffe ruderte umher, zielte überall und nirgendwo hin. Er hatte sich im Lauf seiner Karriere bisher dreimal in Lebensgefahr befunden, und jedesmal hatte ihn dabei ein Gefühl immenser Bedrohung beschlichen. Niemals zuvor war das Gefühl jedoch so stark gewesen wie in diesem Moment. Die Schweißflecken unter seinen Armen kehrten zurück, während er viel zu schnell durch das Pflanzendickicht hastete. Jegliche Orientierung hatte er längst verloren. Da waren wieder die Schritte! Er wirbelte herum und feuerte blindlings eine Kugel ab. Und dann … dort, auf seiner rechten Seite! Er schrie auf und rannte wieder los, rannte, bis er ein Stück entfernt noch mehr Schüsse hörte. Mindestens zwei weitere Beamte feuerten dort ihre Waffen ab. Zumindest stand zu hoffen, dass es Beamte waren. War Braun unter ihnen? Was ging hier vor, um Himmels willen? Er wandte sich von den Schüssen ab. Weg, nur weg. Erst einmal aus dem Drogenfeld heraus, in den Wagen und … Und dann war ganz dicht neben seinem linken Ohr eine Stimme. Es klang, als wolle ein Kleinkind etwas von seinem Vater wissen, als Nitsche ihn fragte: »Ga-ga-riii?« Leseprobe - „Strange Days 2“ von Fred Ink 12 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Dan Gerrit spricht über: Ich bin ein großer Roxette Fan, war ich schon seit ich zum ersten Mal „The Look“ hörte, also noch bevor ich überhaupt wusste wer Roxette waren. So richtig „Fan“ wurde ich, als mir ein Kollege die LP „Look Sharp“ vorspielte. Ich wusste einfach – das ist genau mein Ding. Kurz darauf erschien Joyride und der Rest ist Geschichte. Man kann sich also vorstellen wie erfreut ich war, als Roxette, doch ziemlich knapp nach „Charm School“ die nächste Scheibe nachlegten – „Travelling“. „Travelling“ schlägt in dieselbe Kerbe wie das legendäre „Tourism“ von 1992. Damals mussten Roxette wohl die Lücke zwischen Joyride und dem Nachfolger „Crash! Boom! Bang!“ füllen und entschieden sich dazu eine ungewöhnliche Scheibe mit einer Mischung aus Live-Nummern, Outtakes, an seltsamen Orten (zum Beispiel in einem Hotelzimmer!) eingespielten Songs und neuaufgenommenen B-Seiten (unter anderem das epische „Silber Blue“) zu produzieren (Untertitel: Songs from Studios, Stages, Hotelrooms and Other Strange Places). Ein gewagtes Spiel, aber eines, das meiner Ansicht nach voll aufging. „Tourism“ gehört heute noch zu meinen liebsten Alben (Anspieltipp: „Queen of Rain“ und das vorgenannte „Silver Blue“). Wie angedeutet – „Travelling verfolgt ein ähnliches Konzept (der Untertitel ist sogar derselbe). Leider finde ich das Experiment diesmal weit weniger gelungen. Was ich bei Roxette schon seit einigen Jahren beobachte, ist ein Hang hin zu seichten Songs, die zwar beim Durchspielen allesamt sehr leicht daherkommen, aber auch so gut wie gar keinen Eindruck mehr hinterlassen. Man könnte die Songs gut und gerne „Filler“ nennen: Verlegenheitsmaterial, wenn gerade kein wirklich eingängiger Hook kommen will. „Room Service“ bestand meiner Meinung nach fast ausschließlich aus Fillern, Charm School hatte einen ziemlichen Anteil und auch bei „Travelling“ überwiegen sie wieder. Beim ersten Hören habe ich mein iPhone angemacht, die Kopfhörer eingesteckt und nebenbei etwas gearbeitet. Plötzlich war das Album durch und ich konnte beim besten Willen nicht mehr sagen, was ich da gehört hatte. Um meine geistige Gesundheit besorgt, bin ja auch kein Teenager mehr, ließ ich die Scheibe nochmal laufen und es wurde traurige Gewissheit – die wirklich erinnerungswürdigen Songs sind dünn gesät. Die Soundcheck Version von „Stars“(mittlerweile ist das Original auch schon 13 Jahre alt) fand ich ziemlich gut, aber nicht neu. „She’s got nothing on“ klingt live auch ziemlich gut, aber ist auch nichts Neues. „It must have been love“ in der „Night of the Proms“ Version ist nett aber dieses Lied habe ich live schon ziemlich oft gehört und ehrlich gesagt gibt es bessere Versionen. Aber jetzt mal der Reihe nach: Musikrezension zu Roxette „Travelling“ 13 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht It‘s Possible (Version Two) Got to grab a pen, a paper Got to write a tiny note to you I can’t get you out of my system There’s something very difficult about you It’s possible When I get that feelin’ t’s so revealin’ It’s possible When you give me that look I just wanna let it show People tell me all the wrong things People tell me I don’t have a clue There’s something in the air, I just know it Like patches on the skin, hey you stick like glue It’s possible When I get that feelin’ it’s so revealin’ It’s possible When you give me that look I just wanna let it show The sound of your heartbeat promise so much The sound of your heartbeat promise so much It’s possible When I get that feelin’ it’s so revealin’ It’s possible When you give me that look I just wanna let it show I just wanna let you know I just wanna oh oh oh Song 1: Me&You&Terry&Julie – Das Lied ist ziemlich gut, wechselt von der Geschwindigkeit auch ab (schnelle Passagen vs. langsame Passage. Gefällt mir recht gut. 4/5 Song 2: Lover Lover Lover – Recht einfache Popnummer aber durchaus hörbar. Folgt dem bewährten Muster - Verse von Per gesungen, Chorus von Marie. 3/5 Song 3: Turn The Tide – Fand ich persönlich ziemlich langweilig. Versucht tiefsinnig und melancholisch zu sein. Kommt aber zu keiner Zeit an Perlen wie „Things Will Never Be the Same“ heran. Nicht falsch verstehen – die Melodie ist „nett“ aber schnell vergessen. 2.5/5 Song 4: Touched by the Hand of God – Ich mag es ja grundsätzlich, wenn Per singt, aber diesem Lied fehlt etwas, es hebt einfach nicht so wirklich ab. Wenigstens hat der Song etwas pepp. 3/5 Song 5: Easy Way Out – Das Lied hat etwas Fröhliches und erinnert stark an die Stücke von „Son of a Plumber“ von Per. Leider verläuft auch dieses Lied irgendwo im Sand. 3/5 Song 6: It’s Possible (Version One) – Wahrscheinlich einer der besten Songs auf dem Album, vor allem die ersten Takte sind genial, danach auch wieder eher Einheitskost. 4/5 Song 7: Perfect Excuse – Wenn man im Wörterbuch „vernachlässigbar“ aufschlägt, müsste dieser Song erklingen. Wirklich. 1/5 Song 8: Excuse me Sir, do you want me to check on your wife? – Der Song hat was – und gehört definitiv zu den besseren Liedern auf der Scheibe. 3.5/5 © gessle / jimmy fun music / eindhoven 2011 (lyrics) cape town april 2011 (music) Tour Termine Europa: 29.06 Heineken Music Hall, Amsterdam, Netherlands 30.06 Kaiserlautern, Germany 03.07 Glasgow SECC, United Kingdom 04.07 Manchester Evening News Arena, U.K. 06.07 LG Arena Birmingham, U.K. 09.07 The O2 Arena, Dublin, Ireland 13.07 Odderøya Live Festival, Kristiansand, Norway 14.07 Fredriksten Festning, Halden, Norway 17.07 Sunset Festival, Zürich, Switzerland 19.07 Cluj Arena, Cluj-Napoca, Romania 21.07 Brøndby Stadium, Brøndby, Denmark 24.07 Ergo Arena, Gdansk/Sopot, Poland 27.07 Kotka Martime Days, Finland 28.07 QStock Festival, Oulu, Finland 10.08 Oriflam Global Gold Conference, Stockholm, Sweden 18.08 Color Line Stadium, Ålesund, Norway Musikrezension zu Roxette „Travelling“ 14 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht © 2009 Photos by Night Of The Proms. Song 9: Angel Passing – Klingt viel zu sehr nach Altbekanntem. Nach 3 Minuten vergessen - garantiert. Einziger Pluspunkt: Per singt. 2/5 Song 10: Stars (Soundcheck Dubai) – Ich mag das Lied irgendwie, vor allem wenn es etwas gitarrenlastiger als das Original gespielt wird. Mochte vor allem die Version des Chorus. 4/5 Song 11: The Weight of the world – Wieder so ein völlig belangloser, langweiliger Song. 1/5 Song 12: She’s got nothing on (But the Radio) Live in Rio – Ist nett das Lied mal live zu hören. Sicher nicht die schlechteste Nummer auf dem Album. 4/5 Song 13: See Me – Die Songs von Marie waren noch nie meine Favoriten. Dieser wird es auch nicht. Gequält langsam, künstlich tiefsinnig. 1/5 Song 14: It‘s Possible (Version Two) – Gefällt mir sogar einen Tick besser als Version One. 4.5/5 Song 15: It must have been love (Night of the Proms) – Ich liebe dieses Lied. Diese Live-Version ist durchaus gelungen, fügt aber dem Gesamtwerk nichts Neues hinzu. 2.5/5 Song 16: Love Love Lover (Tits & Ass Demo) – Finde ich ziemlich genial. Zeit mir wieder einmal, dass teilweise die Demoversionen von Roxette besser sind als die fertigen Stücke (wer Lust hat sollte sich mal die „Roxbox 86-06“ zu Gemüte führen, da sind ein paar großartige Demos drauf). Manchmal sind die Songs von Roxette wirklich überproduziert und glatt. 5/5 Reinhören? Klick! Nach dem Hören stellt sich mir eine Frage: Was ist nur mit Per Gessle passiert? Viele der Songs haben gute Ansätze und dann verpufft die Energie einfach, plätschert dahin in einem völlig nichtssagenden Chorus. Der Mann kann wunderbare Songs schreiben, daran besteht kein Zweifel. Wer es nicht glaubt sollte sich mal seine Solo-Sachen auf Schwedisch anhören (Mazarin oder En Händig Man) bzw. die Sachen die er auf Englisch mit seiner Begleitband so macht (inklusive der bezaubernden Helena Josefsson) – er KANN eingängige Melodien schreiben die weit über das momentane Niveau von Roxette hinausreichen. Und es ist ja nicht so, dass die letzte gute Gessle Scheibe vor 20 Jahren gewesen wäre und auf dem kreativen Zahnfleisch daherkommt – nein – „Party Crasher“ war erst 2008 und das mochte ich. Sehr. Ich kann jedem nur empfehlen sich die Solowerke von Per mal genauer anzuschauen, da steckt definitiv noch der alte Roxette-Funke drinnen. Fazit: Gestandene Roxette Fans können zugreifen, da doch das eine oder andere gut Lied drauf ist aber wer die Band noch nicht kennt sollte definitiv mit einem ihrer besseren Werke aus den Glanzzeiten anfangen. Links zum Thema: https://www.facebook.com/RealRoxette http://www.roxette.se/ Musikrezension zu Roxette „Travelling“ Dan Gerrit http://dan-gerrit.blogspot.com 15 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht „Hapu – Teufel im Leib“ Buchvorstellung Wie ist „Hapu“ entstanden? Ich wollte für meine Geschichte eine Hauptfigur, die es dem Leser nicht ohne weiteres erlaubt sich mit ihr zu identifizieren. Hapu sollte nicht, wie zum Beispiel die Protagonisten der „Biss“ - Bücher, zur Projektionsfläche romantischer Phantasien taugen. Einem zumeist attraktiven, gut gebauten Menschen das Blut abzusaugen, ist kein wirkliches Stigma mehr. Sich vom Fleisch eines Unfallopfers, oder einer alten krebskranken Frau ernähren zu müssen dagegen schon. Wie bin ich zum schreiben gekommen? Ich habe schon im zarten Kindesalter gerne Geschichten zu Papier gebracht. Einige davon fand ich auch ganz brauchbar. Bis zu dem Tag, an dem ich die gesammelten Werke von Edgar Allan Poe in die Hände bekam. Danach habe ich meine eigenen Werke schamvoll vernichtet. Mein Selbstvertrauen kam zurück, als mir die Buchhändlerin meines Vertrauens aktuelle Fantasyliteratur zu lesen gab. Daher: Vielen Dank, liebe Drachen, Zwerge und Trolle. Kurzgeschichten: Zeichen des Verrats (in „Wer die Zeichen sucht“ deutex Verlag) Auf Reisen (in „Sexlibris“ – Schreiblust – Verlag) Das Labyrinth der Schatten Hapu - Teufel im Leib Michael Zandt Candela Verlag, 2011 Mit Illustrationen von Grit Richter 273 Seiten (in „Golem 85 – Phantastik Magazin) Nazi Zombie Holocaust (in „Das Buch der lebenden Toten – Evolver Books) Unter dem Nebelmond (erscheint August 2012 in „Vampire Cocktail“ – Art Skript Phantastik Verlag) Die attraktive Hapu ist eine junge Frau, wie viele andere auch. Sie liebt ihr Motorrad, geht keiner Prügelei aus dem Weg und ist engagierter Fan der Stuttgarter Kickers. In mancher Hinsicht unterscheidet sich Hapu aber von der Mehrzahl ihrer Altersgenossinnen. Sie hat schneeweiße Haut, einen beweglichen Schwanz und … manchmal Appetit auf Menschenfleisch! http://michael-zandt.blogspot.de/ Buchvorstellung „Hapu - Teufel im Leib“ von Michael Zandt 16 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Rezension von Sandra Schramm vom „Read and be yourself “ -Blog In Stuttgart wohnt eine junge Frau, die ganz normal ist. Hapu heißt sie, sie steht auf die Stuttgarter Kickers und fährt gerne Motorrad. Aber ganz so normal ist sie nicht - sie stammt direkt vom Teufel ab... Sichtbar wird das durch ihren Schwanz an der Kehrseite und durch den Hunger auf Menschenfleisch. Regelmäßige Spenden von Menschen helfen ihr, bei Kräften zu bleiben. Hapu ist eine Asartu. Die Asartu wurden von Luzifer erschaffen und kraftvoll und bösartig gemacht - doch Menschen können noch bösartiger sein. So entstandt eine Art Waffenstillstand zwischen den beiden Rassen, doch die Asartu waren bis heute nie ganz anerkannt. Und die Dämonen, die für die Menschen arbeiten, unterstützen die „schwache“ Rasse gegen die Asartu. Nachdem Hapu lange Jahre friedlich ihr Leben gelebt hat, wird plötzlich eine ihrer Freundinnen zur obersten Herrscherin der Asartu gewählt, und Hapu wird ihre Assistentin. Doch daraus entwickelt sich eine viel größere Geschichte, und Hapu entdeckt, dass sie nur ein kleines Puzzlestück in einem großen Spiel ist... Sterne [...] Zu Beginn ist die Geschichte noch nur fantastisch. Eine Asartu, ein Geschöpf, dass Zandt sich ausgedacht hat, lebt ihr Leben, mit Höhen und Tiefen. Hin und wieder braucht sie Menschenfleisch, wird nicht immer akzeptiert und hat einen nervigen Boss, aber es könnte sich dabei auch um eine fast normale Menschenfrau handeln. Erst nach und nach entfaltet sich die Geschichte hinter der Geschichte. Zandt hat sich nicht nur eine Frau mit Teufelsschwanz ausgedacht, sondern eine ganz neue Weltgeschichte. Die Asartu haben ihren Weg gemacht, mit Entwicklung, Bevölkerung und allem drum und dran. Während Hapu, die zwar eine Menge vorher weiß aber eben nicht alles, die Vergangenheit ihres Volkes erforscht und mehr über sich und die Asartu erfährt, saß ich nur vor dem Buch und habe gestaunt. Präzise und in Kleinstarbeit hat Zandt sich da scheinbar Gedanken gemacht. Verwicklungen, Entwicklungen und Verknüpfungen sind sauber durchdacht und überzeugen! [...] Das Buch ist in drei Teile mit einzelnen Kapiteln unterteilt. Zandt schreibt eine geschlossene Geschichte mit einem irren Spannungsbogen. Die Sprache ist sehr kompakt und nicht immer einfach, wechselt aber mit vulgären Ausdrücken und flapsiger Straßensprache. Ebenso wie die Handlung, die zum einen vom Beginn der Welt philosophiert und dann sitzen Hapu und ihre Freundin in Stuttgart daheim und schauen Lindenstraße. So schnell wie üblich konnte ich das Buch nicht lesen, weil die Namen und Geschichtsteile sehr intensiv verfolgt werden mussten. Eine leichte Lektüre ist Hapu also nicht - und das hat mir sehr gut gefallen! Für mich ist Michael Zandt eine großartige Neuentdeckung, und ich bin sehr gespannt, wie sich sein Weg entwickelt - welche Bücher hält er noch für uns bereit? „Hapu“ erhält von mir 5 Sterne, weil es eine tolle Geschichte war, für mich zur Abwechslung mal etwas anspruchsvolles und außerordentlich empfehlenswert. Quelle: http://www.readandbeyourself.de Rezension zu „Hapu - Teufel im Leib“ von Michael Zandt 17 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht ! t n n i w e G Gewinnspiel ! ein Exemplar von „Hapu - Teufel im Leib“ von Michael Zandt Schreibt bis zum 31.07. eine Email an mck-media(at)web.de, dass Ihr das Buch gewinnen wollt. Bei mehreren Einsendungen entscheidet das Los. Mitarbeiter des Magazins sind vom Gewinnspiel ausgeschlossen. demnächst ... Das schwarze Kollektiv Im Mittelpunkt des in Kürze im Art-Skript-Phantastik-Verlag erscheinenden Buches „Das schwarze Kollektiv“ steht nicht Hapu, sondern der 16-jährige Ariko. Ariko hat die ersten Jahre seines Lebens in einem Waisenhaus verbracht. Mittlerweile aber ist er ein Kadett des bewaffneten Arms der Kirche, des „Schwarzen Kollektivs“. Die Geschichte beginnt in „Wilderland“. „Wilderland“ ist eine moderne, religiös geprägte Industrienation und Teil einer Welt, die mit der unseren auf vielfältige Weise verbunden ist. Seiner selbstgewählten Bestimmung folgend, „Gottes Wort“ mit Feuer und Schwert zu verbreiten greift Wilderland das über ein riesiges Waldgebiet herrschende Volk der Hameshi an. Diese haben sich den Missionierungsversuchen der Menschen stets widersetzt. Aufgrund der ihnen von der „roten Mutter Agrunbar“ verliehenen Kräfte halten sie sich selbst für göttlich. Ariko beginnt den Konflikt auf Seiten des „Schwarzen Kollektivs“, wechselt aber die Fronten, als er den „Ruf der roten Mutter“ hört. Ariko ist ein friedfertiger, in sich gekehrter Charakter, der Mord und Blutvergießen hasst. Kaum aber in den Wäldern angelangt verliebt er sich dort in Lamis’jala. Eine ebenso leicht reizbare, wie kampfeslustige Kriegerin. Gemeinsam mit ihr, muss er sich einer Gefahr stellen, die nicht nur die heimatlichen Wälder, sondern die ganze Welt mit dem Untergang bedroht. Um sich in „Das schwarze Kollektiv“ zurechtzufinden, muss man „Hapu – Teufel im Leib“ nicht zwingend gelesen haben. Hat man es aber doch, wird man neue Zusammenhänge entdecken und bislang Rätselhaftes erklären können. (erscheint Juli 2012 - Art Skript Phantastik Verlag) Gewinnspiel „Hapu - Teufel im Leib“ von Michael Zandt 18 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Ich hatte mich im neunten Stock eines Warenhauses verschanzt. Meiner Stellung gegenüber lag das statistische Amt. Ich beobachte wie sich dort, unmittelbar oberhalb der Landesflagge ein Fenster öffnete. Ein Mann beugte sich nach draußen. Er trug eine gestreifte Krawatte, über der Schulter hatte er einen violetten Lappen hängen. Ich presste mir den Gewehrstutzen gegen die Schulter und betrachte den Mann durchs Zielfernrohr. Der Mann sah sich vorsichtig um, bevor er hastig die Fahne einzog, auf die auch er vermutlich einmal stolz gewesen war. Als er die Flagge in Händen hielt, machte er Anstalten sie von ihren Verschlüssen zu lösen. Mein Zeigefinger ruckte und der Schädel des Defätisten verwandelte sich in eine flüchtige Wolke. Eine schrille Frauenstimme gellte zu mir herüber. „Khety, Khety! Oh, mein Gott, Khety, was ist mit Dir?“ Der violette, blutverschmierte Fetzen segelte kraftlos die Straße hinab und ich ließ meine Waffe wieder sinken. Die Schreie der Frau hielten noch eine Weile an und gingen dann in ein kraftloses Wimmern über. „Hast Du noch Zigaretten, Kamerad?“ Der Soldat, über dessen linker Brust „Akunosh“ stand, gab mir keine Antwort. Ich griff in seine Jackentasche und zog ein zerknautschtes Päckchen hervor, in dem sich noch zwei Zigaretten befanden. „Auch eine?“ Akunosh antwortete mit einem Lächeln. Akunosh lächelte ständig, denn die Lippen des Toten waren so ausgedörrt, dass sie die Zahnreihen nicht mehr bedecken konnten. Ich unterzog mein Empfinden einer kurzen Inventur. Keine Furcht, keine Trauer, nicht einmal Heimweh. Ich lehnte meine Waffe in den Fensterrahmen, ging in die Ecke, zog meine Hose runter und pisste. Während des Pinkelns klemmte ich mir die Zigarette zwischen die Lippen. Beißender Rauch drang mir in die Augen und ließ sie tränen. Als ich fertig war, zog ich meine Hose wieder nach oben, beobachtete einen Augenblick lang, wie sich das Urin einen Weg durch den Staub bahnte und ging dann auf meinen Posten zurück. Vom Westen klang Gefechtslärm herüber. Zwei, drei dumpfe Explosionen, Gewehrschüsse, dann der stählerne Takt eines Maschinengewehres. Der Waffenstillstand war brüchig. Ich sah in die Höhe. Die Asche, die seit heute morgen vom Himmel fiel, bedeckte inzwischen alles. Die ausgebrannte Straßenbahn, das tote Pferd, den umgestürzten Militärtransporter und die aus den Leibern der Häuser gebrochenen Trümmer. Ich nahm meinen Transistor in die Hand und drehte an der Skala. Der mich umgebende Beton behinderte das Signal so stark, dass Leseprobe „Hapu - Teufel im Leib“ von Michael Zandt 19 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht ich nur den staatlichen Rundfunk empfangen konnte. Er sendete noch immer, wiederholte aber nur die Nachrichten vom Vortag. Am Hafen sei eine Schutzzone eingerichtet worden, bewacht von der Bundeswehr und den Israelis. Wer einen grünen Ausweis habe, dürfe sie betreten. Alle anderen sollten zuhause bleiben, auf weitere Nachricht warten und den Aufforderungen der Behörden Folge leisten. Plünderer würden erschossen, Soldaten, die sich unerlaubt von ihren Einheiten entfernten, ebenfalls. In meinem Fall verhielt es sich umgekehrt. Meine Einheit hatte sich von mir entfernt. Die Leute waren desertiert, während ich geschlafen hatte. Die einstmals beste Armee der Welt löste sich in ihre Bestandteile auf. Auf der Suche nach einer sicheren Bleibe war ich im Kaufhaus gestrandet. Der im Erdgeschoss liegende Supermarkt war mehrfach geplündert worden, aber ich entdeckte dort noch zwei Tüten Milch, eine Flasche Rum und ein Päckchen Toast. Auf dem Brot saß grauer Schimmel. Zwei Scheiben musste ich wegwerfen, aber den Rest konnte ich mit Hilfe der Milch hinunterwürgen. Im 4. Stock hatte ich dann Akunosh kennengelernt. Sofern man von einem Toten sagen kann, dass man ihn kennen lernt. Seitdem waren zwei Tage vergangen. Der Toast war längst gegessen, die Milchtüten lagen leer und zusammengefaltet in dem kleinen grauen Säckchen unter der Fensterbank. „Tipps für eine korrekte Mülltrennung“ war die erste Broschüre gewesen, die ich vor ungefähr tausend Jahren im Wartebereich des Takasirer Wohlfahrtsamtes gelesen hatte. Den Rum hatte ich bislang noch nicht angerührt und würde es auch nicht mehr tun. Ich fühlte kein Verlangen nach einem Rausch. Das graue Tuch des Untergangs, das über allem lag, unterdrückte jedes, über die einfachsten biologischen Erfordernisse hinausgehende Bedürfnis. Ich zwang mich aufzustehen und meinen toten Kameraden zu verlassen. Hätte ich es nicht getan, wäre ich verhungert und verdurstet, noch bevor mich eine Kugel, oder ein umherstreifender Dämon hätten erwischen können. Ich schulterte meinen Rucksack, nahm mein Gewehr und ging ins Erdgeschoss hinunter. Auf dem Weg dorthin hörte ich die schweren Flügelschläge eines Dämons, der vermutlich die Straßenschluchten nach Beute durchstreifte. Verdammt! Hätte ich drei Minuten länger auf meinem Posten ausgeharrt, hätte ich ihn vielleicht erledigen können. Wenig später stand ich wieder zwischen den Trümmern des Supermarktes. Ob- Leseprobe „Hapu - Teufel im Leib“ von Michael Zandt 20 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht wohl mir klar war, dass ich hier nichts Essbares mehr finden würde, durchstöberte ich erneut das Durcheinander aus Heizdecken, Kochbüchern, Fahrradpumpen und umgestürzten Blechregalen. Schließlich ging ich durch die zerbrochene Schaufensterscheibe hindurch nach draußen, was mich etwas Überwindung kostete. Die letzten Tage hatten mich darauf konditioniert, Beton und Stahl als meine Verbündeten zu betrachten. Vorsichtig sah ich mich um. Von dem Dämon, den ich vorhin gehört hatte war weit und breit nichts zu sehen. Nur der Pesthauch seines Atems hing noch in der Luft. Ich sicherte mein Gewehr und schaltete dann den Transistor wieder an. Hier draußen konnte ich Deutschlandfunk empfangen. Das Signal kam von einem der im Hafen liegenden Schiffe. Sie brachten den guten Hans Albers. Der blonde Hans sang von der Liebe und der Tragik, die sie in sich barg. „La Paloma, ohe …“ In der vorigen Woche hatte ich einen von der Schüssel geschossen. Mit Hans Albers hat das nichts zu tun, ich spreche jetzt vom Häuserkampf. Der Bursche war aus den Knien gekommen um sich den Arsch zu wischen. Dabei war sein Schädel in mein Schussfeld geraten. Für den meiner Einheit gegenüberliegenden Feind war das ein echtes Problem gewesen. Nur ein Scheißhaus im ganzen Stockwerk und ich war diejenige, die es kontrollierte. Jetzt aber kontrollierte ich gar nichts mehr. Die Straße war blockiert. Geröll, Stahl und Glas türmten sich vor mir auf und zwangen mich zu klettern. Der Schweiß drang mir aus allen Poren, Staub und Asche verklebten mir Nase und Mund. Ich hielt einen Moment lang inne um mir mein Tuch vor das Gesicht zu binden. „Lupo?“ Wäre ich nicht stehen geblieben, hätte ich das leise Stimmchen kaum wahrgenommen. Diejenige, der sie gehörte, stand neben einem aus seiner Verankerung gerissenen Verteilerkasten und hatte sich die Linke in den Bauch gekrampft. Bis auf ein schmutziges T-Shirt war sie nackt. „Ashayt?“ „Lupo?“ Mir war, als würde mir eine uralte Last von der Seele genommen. Ich stolperte der Freundin entgegen, presste ihren abgemagerten Körper an mich und schluchzte. Es war ein seltsames Gefühl. Ich weinte und doch hätte nicht zu sagen gewusst, wann ich in meinem Leben je glücklicher gewesen wäre. Leseprobe „Hapu - Teufel im Leib“ von Michael Zandt 21 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Alex Max Band – seine Geschichte von Elke Conrad (Leitung Fanforum) Über 6 Millionen weltweit verkaufte Tonträger mit The Calling Über 800 000 Radioeinsätze in Amerika und einen Boardcast Data System-Award für Wherever you will go Über 3 Millionen Radioeinsätze für Wherever you will go Nummer 1 Adult Song of the Decade Wertung vom Billboard Magazin für Wherever you will go im Dezember 2009 Nummer 5 Der Adult Top 40 Songs of the Decade mit Why don’t you and I—Santana featuring unseren Sänger Seit 10 Jahren hält Wherever you will go bereits den historischen Rekord als Nummer 1 der am meisten gespielten Adult Top 40 Radiohits in Amerika Damit ist unser Sänger der erfolgreichste Sänger und Songwriter der letzen Dekade, kein anderer Musiker hat die Musikwelt so nach haltig beeinflußt Mit 16 schrieb er seinen Welthit Wherever you will go Viele wissen bereits jetzt, um welchen Sänger es sich handelt. Es geht um Alex Max Band He is not a Band- Er ist keine Band. Band ist sein Nachname, es handelt sich hier um einen Solokünstler, den ehemaligen Frontsänger von The Calling. Geboren unter dem Namen Alexander Maximilian Band, in anderen Staaten kann er sich Alex Band nennen, aber in Deutschland gibt es eine unbekannte „Alex Band“ eine Gruppe älterer Sänger die sich die Namensrechte gesichert haben, aus diesem Grunde musste Alex seinen zweiten Vornamen mit dazu nehmen. Wherever you will go und Tonight - diese beiden Songs sind wohl die wichtigsten Songs im Leben von Alex Max Band. Mit Wherever you will go begann 2001 eine unvergleichliche Karriere, mit Tonight startetet er im Mai 2010 sein erfolgreiches Comeback als Solo-Künstler. Seine erste Single Tonight stieg auf Platz 27 der Top 100 der deutschen Charts ein und hielt sich 26 Wochen in den Top 100. Nach Camino Palmero 2001 und Two 2004 mussten seine Fans lange warten bis zur Veröffentlichung seines Solo-Albums We’ve all been there, welches im Juni 2010 in den USA und im September 2010 in Deutschland erschien. Nach mehr als 6 Jahren, in dem Alex Max Band nach jahrelangem Rechstreit mit seiner Plattenfirma keinen seiner Songs veröffentlichen durfte, konnte er endlich wieder seine Musik vorstellen. Sein Solo – Album We’ve all been there stieg auf Platz 12 der deutschen Album Charts ein, ein riesen Erfolg für Alex Max Band Alex Max Band – seine Geschichte 22 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht In der zwischen Zeit produzierte Alex Max Band eine EP mit neuen Songs, die er über seinen Store und seine Street Teams verkaufen konnte, da die Plattenfirma keine Rechte an diesen Songs besaß. Da Alex in den USA sein eigenes Plattenlabel AMB Records gegründet hatte, erfolgte die Vermarktung der EP ohne große Probleme. Die EP enthält 5 eingängige Songs wie Rest of our Lives, Here with you, I’m found und Live again . Die EP war so erfolgreich, dass eine zweite EP produziert wurde, der einzige Unterschied zu ersten EP ist, dass der Song Coming Home gegen Fame getauscht wurde. Aber Alex Max Band war nicht untätig, er schrieb viele neue, sehr gute Songs, die er in erfolgreichen TV-Serien platzieren konnte, wie z.B Only One in der TV- Serie Vampire Diaries oder Without you und Start over again in CSI New York. In dieser Serie konnte Alex auch seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, er spielte einen Musiker, der als Mörder verdächtigt wurde. Im Leben von Alex Max Band lief nicht immer alles glatt, so erkrankte z.B seine Frau Jennifer Sky schwer und Alex musste sich wohl oder übel mit Donate Life beschäftigen, einer Organisation für Organspende. Seitdem engagiert sich Alex Max Band sehr für Donate Life. Er sammelt Spenden und gibt Benefizkonzerte. Er ließ sich 2009 sogar den Text Donate Life auf seinen rechten Unterarm tätowieren. Den Song Hold on for you schrieb Alex für Jennifer Sky, nach überstandener Krankheit trennten sich Alex und Jennifer 2009. Schnell fand Alex Max Band ein neues Glück an der Seite von Kristin Blanford, die er am 1.Mai 2010 heiratete. Kristin spielt auch in seinem Video für Tonight mit. Nach der Veröffentlichung von We’ve all been there tourte Alex Max Band durch Deutschland um sein Album zu promoten. Zuerst im Mai 2010 als Support der Gruppe Stanford und im September 2010 startete seine eigene Deutschland Tour. Die Tour im September wurde ein großer Erfolg für Alex Max Band - eine Vielzahl seiner Konzerte mussten in größere Locations verlegt werden. In seinen Konzerten präsentierte Alex Max Band neben seinen neuen Songs natürlich auch seine Songs von The Calling Da Alex Max Band mit EMI Deutschland zusammen arbeitete wurden alle Aktivitäten nach Deutschland verlegt, es gab nur jeweils ein Konzert in Österreich und in der Schweiz. Alle Promo- Aktionen für We’ve all been there fanden in Deutschland statt. Alex gab zahlreiche Interviews, Radio- Live- Auftritte und trat in verschiedene TV –Sendungen auf. We’ve all been there sollte ebenfalls in vielen anderen Ländern erscheinen, so der Plan von Alex Max Band, nur leider promotete sein Label das Album nicht so, wie es dazu notwenig Alex Max Band – seine Geschichte 23 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht gewesen wäre. Die Single Tonight erschien nur in Italien und Österreich, das Album wurde ohne Promo-Aktionen in Österreich, in der Schweiz und in Japan veröffentlicht und ging deshalb in der Fülle der vielen Neuerscheinungen sang- und klanglos unter. Was wirklich Schade ist, denn We’ve all been there ist ein Album mit grandiosen Songs. Aber Alex Max Band gab nicht auf, der Kämpfer in ihm erwachte wieder. Alex hatte eine geniale Idee seine neuen Songs unter die Leute zu bringen. Er erschuf die so genannten Freitags-Downloads. Dies waren Songs die man sich, in seinem Store, gegen geringe Kosten downloaden konnte. Alex stellte Freitags einen Song zu Verfügung, aber der nächste Song wurde nur zur Verfügung gestellt, wenn der vorherige Song min.1000 x verkauft wurde. So wollte Alex Max Band dem Diebstahl seiner Songs (illegale Downloads) Einhalt gebieten und seine neue Songs präsentieren. Zu den Freitags- Downloads gehören Songs wie A Mistake, A world alone, Show me the meaning of Love, Lost Boy , Impossible und noch einige mehr. Diese Songs und noch weitere einmalige Songs könnt ihr Downloaden unter www.AlexBand.net dort findet ihr einen Link zum Store. Da sich sein Album besser verkaufte, als Alex Max Band erwartet hatte, gab es im März 2011 eine weitere Deutschland Tour, diese war nicht so erfolgreich, wie die Tour im September, da Alex Max Band gesundheitlich nicht auf der Höhe war. Aber er wollte trotz aller Umstände seine Songs promoten. Nach Tonight erschienen Only One und Euphoria als Singleauskopplungen, beide konnten bei den Radiosendern leider nicht an die Erfolge von Tonight anknüpfen. Bei der geplanten 4. Singleauskopplung von Forever Yours gab es wieder Probleme für Alex Max Band. Seine Plattenfirma bekam Probleme und die Veröffentlichung von Forever yours wurde leider nur ein Download –Release. Das geplante Video zu Single wurde nicht gedreht und Forever yours wurde von den Radio- Sendern wenig gesendet. Alex Max Band aber ruhte sich nicht aus, er versuchte alles um seinen Traum, Musik für seine Fans zu machen, weiter zu leben. Er hielt engen Kontakt zu seinen Fans über soziale Netzwerke wie Twitter und FB. Er veranstaltet Live-Chats damit seine Fans an seinem Leben teilhaben konnten. Er kaufte alle Rechte, einschließlich aller Masterbänder, seiner Songs von den Plattenfirmen zurück. Nun konnte Alex Max Band endlich seine Musik so vermarkten wie er es wollte. Er arbeitet mit Killer Tracks zusammen an seiner neuen EP und er arbeitet an einem neuen Album. Alex Max Band – seine Geschichte 24 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Trotz aller Probleme sollte es eine weitere Tour durch Deutschland geben, Alex Max Band wollte sich mit der Forever Yours Tour 2012 bei seinen Fans in Deutschland für die Unterstützung bedanken, aber leider wurde auch dieser Traum zerstört. Alex hatte im Oktober 2011 ein Operation, die zu erheblichen Komplikationen führte, da aber die Termine der Forever yours Tour feststanden und Alex seine Fans nicht enttäuschen wollte startete er die Tour am 17.01.2012 in Mannheim. Jeder konnte sehen das Alex Max Band gesundheitlich schwer angeschlagen war, aber er lieferte seinen Fans eine grandiose Show. Nach einem weiteren großartigen Konzert in Stuttgart, musste vor dem Konzert in München ein Arzt gerufen werden. Mit mehr als 1 Stunde Verspätung trat Alex dann doch vor seine Fans und lieferte wieder eine grandiose Show ab, in der er auch zwei seiner neuesten Songs präsentierte You are und Stand up now. Aber sein Gesundheitszustand ließ kein weiteres Konzert zu, das Konzert in Frankfurt und alle nachfolgenden Konzerte musste leider abgesagt werden, da Alex dringend nach LA zum Arzt musste. Lange Zeit hörte man nichts von Alex Max Band, seine Fans machten sich große Sorgen. Aber dann teilte Killer Tracks mit, das die neue EP bald auf den Markt käme, das hieß Alex arbeitete wieder. Ende März gab es dann endlich eine lang erwartete Nachricht von Alex. Er stellte seinen Fans einen seiner neusten Songs der EP für ein Vor-Release zur Verfügung. Shape of your Heart zeigt wieder eine neue musikalische Richtung von Alex Max Band auf. Alex Max Band schafft es mit jedem neuen Song, eine andere Seite seiner musikalischen Genialität zu zeigen. Wir hoffen er überrascht uns und alle anderen Fans noch sehr oft mit neuen Songs. Hier noch eine wichtige Information: Alex Max Band holt im Oktober 2012 seine abgesagten Konzerte der Forever yours Tour vom Januar nach, leider können nicht alle im Januar geplanten Konzerte nach geholt werden, aber dafür gibt es neue Konzerte in andern Städten. Hier die Termine der Forever Yours Tour 2012 13.10. Bochum- Zeche 14.10. Frankfurt- Batschkapp 15.10 Köln- Gloria 16.10. Berlin – C Club 17.10. Rostock Moya Kulturbühne Ersatzlos gestrichen wurden leider die Konzerte in Leipzig, Dresden, Hannover und Osnabrück. Wir hoffen, wir konnten Euch Alex Max Band und seine Musik etwas näher bringen und Ihr schaut mal nach dem einen oder anderen Song oder nach seinen Alben. Er ist einfach ein außer-gewöhnlicher Sänger und Mensch, der jede Unterstützung braucht, die er von euch bekommen kann, helft mir bitte der Musikwelt einen genialen Sänger und Songwriter zu erhalten, kauft seine Alben und seine Songs und unterbindet dadurch den illegalen Download seiner Songs. Damit wir alle noch lange seine tollen Songs genießen können. Alex Max Band – seine Geschichte 25 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Autorenvorstellung Romana Grimm Romana Grimm wurde 1983 geboren und von rechtschaffenen Leuten aufgezogen. Den eindringlichen Wunsch, nach Abschluss der Schule einen „sicheren“ Arbeitsplatz zu finden, teilte Romana nur bedingt mit ihren Eltern; bereits mit Anfang 20 wusste sie, dass sie ihren Lebensunterhalt lieber mit kreativer Arbeit verdienen wollte. Seither arbeitet sie mal mehr und mal minder fleißig an der Erreichung dieses Ziels. Dabei beschränkt sie sich nicht auf bestimmte Genres, sondern entdeckt sich und ihre Lust am Schreiben mit jeder Geschichte neu. Ihr erklärtes Ziel ist es, Menschen auf eine Reise zu schicken und sie hautnah an ihren Abenteuern teilhaben zu lassen. Es ist eine verlassene, geheimnisvolle Villa in Italien, die sich Colette als Sterbestätte ausgesucht hat. Geplagt durch traurige Erinnerungen und verfolgt von jemandem, der mehr als nur ihr Blut will, ist sie am Ende ihrer Kräfte. Doch so schnell lässt sie der Gastgeber, ein weißes Kätzchen, nicht gehen. Noch einmal muss Colette den Mut aufbringen, den Geistern ihrer Vergangenheit gegenüberzutreten und den Schmerz zu fühlen, den sie schon so lange mit sich herumträgt. Der gefürchtete letzte Schritt ist sehr nah, aber vielleicht wird der letzte Schritt auch der erste sein. Romana Grimm im WWW https://www.facebook.com/100001522985988 http://romanagrimm.jimdo.com/ http://romanagrimm.deviantart.com/ http://romanagrimm.blogspot.de/ Autorenvorstellung Romana Grimm 26 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht +o+o+ Das Bedrückendste, was man wohl erfahren kann ist, dass man schon verloren ist, ehe man sich auch nur gerettet wähnt. +o+o+ Die schwere hölzerne Haustür öffnete sich problemlos und ohne den kleinsten Laut. Colette trat ohne zu zögern ein. Sie hatte nur eine kleine, leichte Reisetasche bei sich, die sie nicht brauchen würde. In der Eingangshalle der italienischen Villa hing ein großer, eingestaubter Spiegel in einem eindrucksvollen, vergoldeten Rahmen. Colette sah kurz hinein, doch sie ertrug den Anblick nicht lange. Zu blass war ihre Haut, zu dunkel die Schatten unter den schwarzen Augen. Es gab hier kein Personal und keine Rezeption. All das hatte sie gewusst. Ohne zu zögern durchschritt sie die Halle. Eine große, marmorne Treppe führte zum oberen Stockwerk, dort konnte sie sich ein Zimmer suchen. Man hatte ihr gesagt, dass jeder Raum mit einem bequemen Bett und einem Bad ausgestattet wäre, so dass sie sich um Komfort keine Gedanken machen müsste. Colette öffnete aus einer Laune heraus die dritte Flügeltür auf der linken Seite, und tatsächlich tat sich vor ihr ein elegantes Boudoir auf. Auch hier, wie schon unten in der Eingangshalle, war alles verstaubt und sah aus, als wäre es schon seit Jahren unbewohnt. Auf einer Kommode stellte sie ihre Tasche ab. An der Wand darüber hing ebenfalls ein hübscher Spiegel. Diesmal sah Colette nicht weg. Langsam nahm sie den großen, schwarzen Hut ab, der ihre bleiche Haut vor der brennenden Sonne geschützt hatte. Danach entfernte sie ein Dutzend Haarnadeln aus ihrem Haarknoten und ließ honigblonde Locken bis zu ihrer Taille herabfallen. Sie hasste ihren Anblick. Sie war so klein und schlank, dass sie aussah wie ein verrücktes Schneewittchen. Große, schwarze Augen starrten anklagend zurück, ehe sie zum großen, goldenen Kreuz hinabglitten, das auf ihrer Brust ruhte. Doch so verlockend es war, es brachte nichts, jetzt mit ihren Sorgen zu hadern. Colette hatte das dringende Bedürfnis, sich den Staub der Reise abwaschen, sich umziehen und dann das Haus erkunden. Leseprobe „Das Geisterkätzchen“ von Romana Grimm 27 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Der Garten war atemberaubend schön. Das ganze Haus war unbewohnt und wirkte verstaubt und vernachlässigt, doch die Beete, Büsche und Bäume sahen gepflegt aus, als hätte sich erst vor wenigen Stunden jemand darum gekümmert. Alles blühte und strahlte in der Nachmittagssonne. Colette lehnte sich gegen eine Säule unter dem Vordach der Veranda und schloss die Augen. Der Geruch des Gartens, der sich nach einigen Metern eine Klippe herabwand, vermischte sich mit dem salzigen Duft des Meeres. Sie konnte leise die Wellen gegen das Gestein am Fuße der Klippe krachen hören. Ein paar Möwen kreischten hoch am Himmel, doch ansonsten war es still. Es standen zwei Rattanstühle und ein kleiner, weißer Tisch auf der Veranda. Coletta sehnte sich danach, sich einen Moment lang hinzusetzen und den Nachmittag mit einem Buch und einem Glas Wein zu genießen, doch die Sonne schien schmeichelnd und trügerisch mit voller Kraft darauf, lediglich ab und zu unterbrochen von den Säulen und dem zierlichen, schmiedeeisernen Geländer. Bedauernd wandte sie sich von der Szenerie ab. Sie war sicher, dass das Haus einen Weinkeller und eine Bibliothek hatte. Alles war besser, als dem Sonnenlicht nachzutrauern, das sie nicht auf der Haut fühlen durfte, wollte sie Verbrennungen vermeiden. Die schmalen Korridore waren mit kostbaren, alten Tapeten verkleidet. Unzählige Gemälde mit Portraits, Fabelwesen und Landschaften begleiteten Colette auf ihrem Weg in den Keller hinunter. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass die Blicke der längst Verblichenen ihr folgten, doch sie verspürte keine Angst. Falls es hier Geister gab, waren sie genauso verloren wie sie selbst. Es ging treppab und durch dunkle, steinerne Gänge, die aussahen, als führten sie zu einem Verlies. Am Ende des Ganges gab es nur eine große, eisenbeschlagene Tür. Spinnenweben teilten sich, als Colette sie aufdrückte. Kein Schloss und kein Riegel hinderten sie am Eintreten, bloß eine einsame Fackel flackerte jäh auf, um ihr Licht zu spenden. Colette ergriff sie. Nach einem kurzen Blick wurde ihr einmal mehr bewusst, wie leer das Haus stand. Alles war verdeckt von hängenden Spinnenwebengärten, die sich im Lauf der Zeit zu richtigen Teppichen verwoben hatten. Vorsichtig hielt sie die Flamme an die dicksten und undurchdringlichsten Gespinste und legte so mit sanfter Glut Reihe um Reihe von Flaschenregalen frei. Etiketten fielen ihr ins Auge, die auf Jahrgänge schließen ließen, die schon länger als hundert Jahre hier lagerten. Sie fragte sich, ob dieser Wein Leseprobe „Das Geisterkätzchen“ von Romana Grimm 28 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht überhaupt noch trinkbar war. Alles abzugehen und zu betrachten brauchte seine Zeit. Colette genoss den Anblick der eingestaubten Flaschen und wählte letztendlich einen uralten Burgunder. Sie hatte beschlossen, es darauf ankommen zu lassen. War es ein Fehlschlag, so war das nur ein weiterer kleiner Misserfolg in einer langen Reihe von Schicksalsschlägen und Enttäuschungen. Ihr nächster Gang führte sie ohne Umwege in die Bibliothek. Sie lag zentral in diesem merkwürdigen, stillen Haus. Große Fenster ließen das milde, goldene Nachmittagslicht in den Raum herein, aber es gab glücklicherweise genügend Schatten, die es Colette erlaubten, bis an die Kordeln der schweren Samtvorhänge heranzukommen. Sie verhängte die Fenster gewissenhaft, dann wandte sie sich den schwindelerregend hohen Regalen zu. Zwei große Öllampen entzündeten sich von selbst und dann fiel plötzlich mit einem dumpfen Laut ein Buch auf den Teppich. Colette drehte sich stirnrunzelnd um. Ein zweites Buch fiel neben das erste. Sie hob es auf. „Soll das eine Empfehlung sein?“, fragte sie in den stillen Raum. In der Hand hielt sie Shakespeares Romeo und Julia, das andere waren seine Sonette. Aus der Lücke im Regal blitzte es. „Ich habe dich gesehen, du kannst herauskommen.“ Ein strahlend weißes Kätzchen mit blassblauen Augen wand sich zwischen den Büchern hervor und sprang lautlos auf den Teppich. Die einzige Begrüßung, die es Colette zukommen ließ, war ein kühler Blick, dann marschierte es schnurstracks aus der Bibliothek. Colette war es recht. Sie nahm ein Glas aus dem reich bestückten Likörkabinett, öffnete die Weinflasche und machte sich dann auf den Weg zurück zur Terrasse. […] Leseprobe „Das Geisterkätzchen“ von Romana Grimm 29 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Plasmaabweisend „Ach jetzt komm schon!“ Genervt richte ich meine geliebte Kanone auf die antike Kommode vor mir. „Du weißt, es für uns beide einfacher, wenn du freiwillig gehst.“ Wenn es sein muss, bin ich ziemlich gut mit der Waffe. Wobei man ein so großes Möbelstück auf diese Entfernung kaum verfehlen kann. Aber ich hasse es, wenn ich sie erschießen muss. Eigentlich wollte ich es mir heute Abend auf meiner Couch bequem machen, mich in meine unglaublich wuschelige Fleecedecke kuscheln, Schokonüsse knabbern und dabei „Desperate Housewives“ kucken. Wenn die verzweifelten Hausfrauen mit Mord und Intrigen um sich werfen, als wäre alles ein Kaffeekränzchen, scheint mir mein Leben um so viel normaler. Und heute Abend kam eine dieser Katastrophenfolgen, die ich so mag. Ich war neugierig, wer diesmal drauf gehen würde. Als es dann klingelte, dachte ich für einen Moment darüber nach, den Hörer einfach nicht abzunehmen. „Gnaaa...“ Murrend strampelte ich mir dann doch die Decke von den Füßen und hetzte zum Telefon. Ich hatte gerade erst neue plasma-abweisende Arbeitskleidung gekauft und konnte es mir nicht leisten einen Auftrag abzulehnen. Was für diese Spezialimprägnierung verlangt wurde, war reiner Wucher. Der Anrufer stellte sich jedoch als ein alter Schulfreund heraus, der für ein paar Tage in der Stadt war und mich zum Essen einlud. Für Jochen ließ ich gern meine Lieblingsserie sausen, denn ich war damals in der Oberklasse bis über beide Ohren in ihn verknallt und freute mich einen Wolf darüber ihn wieder zu sehen. Also programmierte ich den Festplattenrekorder, was mir diesmal sogar ohne das Handbuch gelang, duschte schnell und kämpfte meine braune Mähne in eine akzeptable Ausgehfrisur, noch immer ganz stolz von meiner technischen Höchstleistung. Ehrlich gesagt, hatte ich keine Ahnung, wo das blöde Handbuch hingekommen war. Entsetzt stellt ich fest, dass die Wimperntusche krümmelte anstatt meinen Wimpern den anbetungswürdigen Schlafzimmerblick zu verleihen. Oh Gott, war meine letzte Verabredung tatsächlich so lange her, dass mir das Makeup vergammelt war? Das Zeug ist doch eigentlich Jahre haltbar, oder nicht? Irgendetwas machte ich im Leben verkehrt. Nachdem mein Bett unter den Unmengen verschiedener Klamotten nicht mehr zu sehen war, fand ich eine Kombination, die mir gefiel. Endlich gab es einen Anlass die vanillefarbene Bluse mit dem auffallenden Ausschnitt zu tragen. Breit grinsend betrachte ich mich im Spiegel und bemerkte gar nicht, dass ich leise vor mich hin summte. „I got a kiss under the bleachers - Hoping that nobody looks - Lips like liquorish - Tongue like candy …“ Da hatte sich einer dieser albernen Ke$ha Songs in mein Hirn geschlichen. Es wurde wirklich Zeit, dass ich wieder öfter ausging. Ich benahm mich wie ein Schulmädchen. Das von Jochen vorgeschlagene Restaurant befand sich in einem dieser piekfeinen Hotels. Wenn er hier abgestiegen war, dann mussten sich seine Bücher gut verkaufen. Vielleicht sollte ich sie doch lesen, allerdings hatte ich selten die Zeit dafür. Auf meiner Waschmaschine im Badezimmer liegt griffbereit ein Kurzgeschichtenband mit einem Sense schwingendem Skelett auf dem Klo. Das Buch hatte ich gekauft, weil mir das Cover im Schaufenster der BuchhandShortstory - „Plasmaabweisend“ von Simone Wilhelmy 30 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht lung auffiel. Ich fand, dass es die passende Lektüre für meinen Lieblingsleseplatz war, hatte aber bisher nicht eine Geschichte gelesen. Etwas, was jedes Silvester erneut auf meiner Liste der guten Vorsätze stand. Dafür sieht das Taschenbuch „Der Exorzist“von Blatty, welches daneben liegt, mehr als nur ein bisschen abgegriffen und zerlesen aus, aber das war schließlich auch Fachliteratur. Ich war viel zu früh für meine Verabredung. Nervös starrte ich immer wieder auf die Uhr und hatte schon den gesamten Vorrat diesen knusprigen Brotstangen aufgefuttert, noch bevor sich der erste Kellner blicken ließ, was nicht am schlechten Service lag. Vielleicht würde mich ein Glas Wein ein wenig auflockern. „Eine Weißweinschorle, aber bitte nicht lieblich, sondern richtig süß.“ Mir war egal, ob mich die edlen Weinkenner hier lynchten, wenn sie das hörten. „Gern, … Frau Lovca. Lillie Lovca?“ „Ja?“ Noch bevor er weiter redete, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Der Tisch war unter dem Namen von Jochen reserviert. Also woher kannte er mich? „Mh, wenn wir sie vielleicht in einer delikaten Angelegenheit sprechen dürften?“ Er durfte und deshalb stehe ich mit gezogener Waffe vor einem altmodischem Sideboard und lasse mich von lackiertem Holz anknurren. Der Kellner stellte sich als stellvertretender Hoteldirektor heraus und die delikate Angelegenheit war ein Job. Ein mieser, einer von der schlimmsten Sorte, um genau zu sein, denn ein Poltergeist ließ sich nur selten „überreden“ aus freien Stücken sein bezogenes Terrain zu verlassen. Normalerweise benutze ich allerlei populär- und pseudowissenschaftliches Wissen für die Geisterausstreibung. Erstaunlicherweise hat sich der christliche Aberglaube aus äußerst ergiebig herausgestellt. Die katholische Liturgien wirken zum Beispiel Wunder und manchmal reichte ein einfacher Schamanengesang. Das hat nichts mit Magie oder Religion zu tun. Jedes dieser Mittel bündelt Energien auf einer anderen Frequenz. Es geht nur darum alles auf die Willenskraft des Restbewusstsein abzustimmen und es ihm ein bisschen unbequem zu machen. Ein klein wenig spielt dann auch Psychologie mit rein, je nachdem wie viel Persönlichkeit noch in dem Abbild der Erinnerungen geblieben ist. Aber Poltergeister sind strunzdumm. Sie sind die Hooligans der Geisterwelt. Stur, bösartig und impulsgesteuert. Meist ist von der Persönlichkeit nur noch blanker Hass übrig und es ist so gut wie unmöglich mit ihnen zu reden. Ich hatte es mit Weihwasser versucht, aber ich befürchte, dass hat das blöde Mistding einer Holzkiste auf Beinen nur noch wütender gemacht. Plötzlich beginnt die Kommode zu zittern. Laut polternd fliegen Schubladen und Flügeltüren auf und zu. Die geschnitzten Tierpfoten verzerren sich zu raubtierartigen Pranken mit denen das aufbrausende Möbelstück im flauschigen Teppich scharrt. „Jetzt spiel dich doch nicht so auf“ motz ich und versuche unbeeindruckt zu wirken, beide Hände noch immer an der Waffe. Meine Energiewaffe sieht wie ein altmodischer Revolver aus, der Umbau hatte mich einiges gekostet. Wenn schon schießen, dann aber mit Stil. Aber sie hat einen mörderischen Rückstoß, meine Kleine. Und wenn ich mir meine Schuhe ansehe ... Shortstory - „Plasmaabweisend“ von Simone Wilhelmy 31 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Wenn ich in den Dingern schieße, macht mein Kopf Bekanntschaft mit der Wand, die 3 Meter hinter mir ist. Die sündhaft teuren Schuhe passen zwar perfekt zu dem kurzen brombeerfarbenen Rock, aber keines davon ist für einen Einsatz geeignet. Und natürlich sind die Klamotten noch nicht imprägniert. Deshalb spiele ich hier „Supernanny“ anstatt das Ding einfach abzuknallen. Das Schlimmste am Schießen ist weder der Krach noch die Gewalttätigkeit. Schließlich sind alle auf die ich schieße schon tot. Aber wenn die hochfrequente Energie aus den Batterien in den Trommelkammern auf einen Geist oder ein besessenes Objekt trifft, wird das Ektoplasma in ein zerstörerisches Schwingen versetzt. Durch die Vibration verliert das Geistermateriel die Kontrolle über die besessenen Moleküle. Durch die starke Überhitzung kommt es im Plasma zu einer Reaktion und der Geist zersetzt sich. Es endet immer damit, dass ich mit dem Überbleibsel Ektoplasmischer Energie bespritzt werde. Klebriger, glitschiger, lila Schleim. Und der geht unglaublich schwer aus den Klamotten, von den Haaren ganz zu schweigen und wird innerhalb weniger Stunden beton-hart. Ich werde mir heute Abend nicht die Frisur versauen. Kurzentschlossen kicke ich die Schuhe von den Füßen und stoße dabei die kleine Volvicflasche um, in der ich Weihwasser transportiere. Die klare Flüssigkeit versickert langsam im dichten Teppich. „Mist!“ Heutzutage bekommt man richtig gutes und vor allem echtes Weihwasser nur sehr schwer. Die Herstellung ist aufwendig und damit - natürlich - sauteuer. Nicht, dass es mir etwas genützt hatte. Sagte ich, dass Poltergeister dumm wären? Nun, dumm wie Brot, ja, aber vielleicht doch nicht dumm wie Stulle. Denn als ich mich bücke, um nach der Flasche zu greifen, stürmt der besessene Holzwurmfraß direkt auf mich zu. Aus Reflex reiße ich die Waffe hoch und drücke ab. Es ist gar nicht so einfach aus der Bewegung heraus mit dem Energiestrahl zu zielen. Es ist ein bisschen, als würde man versuchen einen Wasserschlauch unter Hochdruck zu lenken oder eine Katze an einer steifen Leine zu führen. Nachdem ich ein hübsches Brandmuster in die Tapete gezaubert habe, gelingt es mir doch, die Waffe wieder auf das ausgerastete Möbelstück zu halten. Es dauert bis sich die Lichtlanze auf die passende Negativ-Frequenz justiert hat, um den Geist einzufrieren. Langsam kommt der kleine Schrank zum stehen, nur wenige Trippelschritte von mir entfernt, perfekt um mich bei der Bannung vollständig zu zuschleimen. Das läuft wieder wie geplant. Und jetzt brauche ich jede Menge Fingerspitzengefühl. Die Bannung des Poltergeistes ist eigentlich eine Rückkopplung. Mit dem Spannhebel der Waffe wird der Laser so modifiziert, dass ein Energieabbild des Geistes leicht versetzt auf ihn zurückgeworfen wird, immer wieder bis es eine Verpuffung gibt. Das ist so ähnlich, als wenn man ein Mikrofon an eine Box hält, da hat man das Gefühl, dass einem das Trommelfell platzt, nur dass bei einer Bannung der Geist platzt. Wenn ich den Hebel zu schnell ziehe, verursacht die Modifikation allerdings Interferenzen, die mir den Colt um die Ohren fliegen lassen können. Die Unsicherheit lässt mich immer zögern, wenn ich den Daumen an den Spannhebel lege. Denn ich wäre vor Jahren mal fast dabei drauf gegangen. Wenn ich jedoch zu langsam bin, hat der Geist genug Zeit sich aus der Starre zu lösen und wieder auf mich loszugehen. Ich versuche die Bilder an die Explosion zu verdrängen und die Erinnerung an die Zeit im Krankenhaus, versuche mir einzureden, dass seitdem viel Zeit vergangen ist und ich viel dazu gelernt habe. Aber egal wie lange der Unfall her ist, jetzt sitzt mir die Angst wieder im Nacken. Shortstory - „Plasmaabweisend“ von Simone Wilhelmy 32 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht „Reiß dich doch zusammen.“ Pure Konzentration verhindert das Zittern meiner Hände. Erst als ich die Waffe wieder völlig ruhig halte und mein Atem normal geht, ziehe ich den Hebel herunter. Natürlich ist es nicht ungefährlich, aber ich kenne meine Kleine gut und ich spüre, wann ich zu schnell bin, denn irgendwann geht die Erfahrung in den Körper und wird zur Intuition. Mit einem Zischen zerreißt die psychokinetische Verbindung des Geistes mit den Holzmolekülen. Das leise „Plopp!“ der Luftdruckänderung ist kaum zu hören, als sich aus der Geisterebene das Ektoplasma ergießt und mit der Luft reagiert. Plötzlich spritzt das purpurfarbenes Glibberzeugs aus den Ritzen und Poren der Kommode und ich versuche mich hinter einem der Fenstervorhänge in Deckung zu bringen. „Bäh!“ Vorsichtig schiebe ich den Vorhang beiseite. Es ist gar nicht so einfach zur Tür zu kommen ohne in eine Glibberpfütze zu treten. Das gesamte Hotelzimmer ist mit einer Schicht transparentem, lila Schleier überzogen. Noch glitzert die Feuchtigkeit, doch bald wird das Zeug austrocknen und zu einem schwer zerstörbarem Zuckerguss aushärten. Ich werde dem Manager Bescheid geben, dass sie sich beeilen müssen, sonst brauchen sie für die Reinigung des Zimmer einen Meißel. Erstaunlicherweise habe ich nichts abbekommen. Nichts, nicht mal einen Spritzer. Das grenzt schon fast an ein Wunder und würde ich an Vorsehung glauben, würde ich sagen, dass es das Schicksal war. Und Jochen ist bestimmt meine wahre Liebe, der nichts im Wege stehen darf. Allerdings glaube ich weder an Vorhersehung, noch an das Schicksal und schon gar nicht glaube ich an die wahre Liebe. Andererseits bin ich Geisterjäger. Wenn ich nicht an das Übersinnliche glauben kann, wer dann? Ein Blick auf die Uhr und ich werde nervös. Wenn ich mich beeile, schafft sie es noch zu meinem Date. Zwar etwas zu spät, aber ist das nicht ein Privileg der Frauen? Kurz gebe ich dem Manager, der in gebührendem Abstand vor der Tür des Hotelzimmers auf mich wartet, einen abschließenden Bericht, lasse mir den Arbeitsaufwand quittieren und haste zum Restaurant. Schuldbewusst zucke ich zusammen, als ich hinter mir den entsetzten Aufschrei des Hoteliers hören, der wohl gerade einen Blick in die Suite geworfen hat. Da ich die Augen dabei für einen Moment zusammen kneife, sehe ich den Kellner nicht, der mit einer riesigen Schüssel in den Händen aus einer der Türen kommt. Doch als ich wieder nach vorn sehe, ist es zu spät. Ich versuche zwar noch dem Kellner auszuweichen, der selbst nur panisch die Schüssel hochhält, als würde das etwas helfen, aber ich stolpere über meine eigenen Füße. Fluchend reiße ich den Mann mit und bekomme den Inhalt der Schüssel über den Kopf gegossen. „Ahhhh, das darf doch nicht wahr sein!“ Ich bin von Kopf bis Fuß eingeschleimt von lila Glibberzeugs. Einzig der fruchtig süße Geruch unterscheidet sich zu dem Zeug aus dem Hotelzimmer. Von wegen Schicksal. „Verflixt...Das Zeug ist überall und bei Götterspeise hilft das plasmaabweisende Imprägnierspray leider nicht. Aber wenigstens passt die Farbe zu den Schuhen.“ Ende © Simone Wilhelmy http://wortsplitter.wordpress.com/ Shortstory - „Plasmaabweisend“ von Simone Wilhelmy 33 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht EspressoProsa Klein. stark. (manchmal) schwarz "Wissen Sie, wie Gott die Welt erschuf? Oder haben Sie eine Ahnung, wie man Dämonen bezwingt? Ahnen Sie, was ihr bester Freund alles über Sie weiß? Und viel wichtiger noch: Was hat man zu erwarten, wenn man nach dem Date auf einen Kaffee eingeladen wird? Diese Zwischendurchlektüre beantwortet in 53 Kurz- und Kürzestgeschichten aus verschiedensten Genres die wirklich wichtigen Fragen dieser Welt. ... und ganz nebenbei auch (wieder) einige der Unwichtigeren." erscheint im Mai 2012 im Acabus-Verlag, Hamburg ISBN: 978-3-86282-126-6 Die Fortsetzung von „Kleine Scheißhausgeschichten“ Microfiction und (das ist neu) auch etwas "längere" Kurzgeschichten der verschiedensten Genres. Die verbindenden Texte beziehen sich dieses Mal mitunter auf die Kaffee-Kultur. Der Schwerpunkt der Kurzgeschichten liegt im schwarzen Humor. Aber auch andere Themen werden berücksichtigt. Was haben Espresso und Kurzgeschichten gemeinsam? Beide werden ihrer Größe wegen - oder sollte man vielleicht eher sagen wegen ihrer geringen Menge - oft unterschätzt. Doch so wie in dem kleinen Tässchen eine geballte Ladung Koffein steckt, können sich selbst in der kürzesten Geschichte Universen auftun und sogar ganze Leben entfalten ... manchmal braucht es nur eine Seite. In einer hohen Konzentration können sich hier Sinn und Unsinn frei entfalten und den Geist erhellen oder manchmal einfach nur belustigen. 'EspressoProsa' ist die Fortsetzung von 'Kleine Scheißhausgeschichten' und entfaltet ebenso wie sein Vorgänger Humor und Geistreiches über die Wunderlichkeiten des Alltags und der Welt. Kurzweilig, aber dennoch pointiert versüßen sie die eine oder andere Tasse Kaffee. Und auch wer Kaffee und Humor lieber schwarz genießt, wird auf seine Kosten kommen. http://www.din-a4-story.de/ "Markus Walther, geboren 1972 in Köln, lebt seit 2006 mit seiner Frau und zwei Töchtern im bergischen Rösrath. Als ausgebildeter Werbetechniker begeisterte er sich bald für die Schriftgestaltung und machte sich 1998 als Kalligraph selbstständig. Neben dem Hobby der Malerei entwickelte sich das Schreiben. »Meine literarischen Wurzeln liegen in den Texten von Terry Pratchett, Douglas Adams aber auch Mark Twain, Isaac Asimov, Edgar Allan Poe und Stephen King. Der Schwerpunkt meiner eigenen schriftstellerischen Arbeit liegt in der Gattung der Kurz- und Kürzestgeschichte. Ich finde es faszinierend, wie viel Un/Sinn auf eine Buchseite passt. Dabei darf der Minimalismus niemals auf Kosten des Lesevergnügens gehen. Die Gratwanderung zwischen Klischee und Pointe, Independent und Mainstream führt mich quer durch sämtliche Genres der Bücherwelt, in denen ich mich auch als Leser zuhause fühle.« Neben den eigenen Buchprojekten engagiert sich Markus Walther u.a. zur Zeit im Autoren-Forum www. federfeuer.de als Moderator, schreibt für das Literatur-Portal www.globaltalk.de die Kolumne „Reden wir über ...“ und ist Initiator und Mitorganisator der jährlich stattfindenden „Langen Lohmarer Lesenacht“. Buchvorstellung „EspressoProsa“ von Markus Walther 34 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Modifikation as Baby quäkte. Schon wieder. Noah verdrehte genervt die Augen. Eigentlich wollte er heute Abend die Hoverball-Meisterschaft anschauen. Es war wohl zu viel verlangt, dass er sich am Ende eines arbeitsreichen Tages etwas Erholung im Wohnzimmer erhoffte. “Liebes!” Er schaltete den Projektor ab. “Die Kleine schreit.” “Ich kann gerade nicht. Ich hydriere uns eine Pizza.” Das war nicht die Reaktion, die sich Noah erhofft hatte. Miriam konnte doch nicht von ihm erwarten, dass er ... “Kannst du dich mal um die Kleine kümmern?” rief Miriam. ”Sie hat bestimmt nur ihren Nucki verloren.” Na toll! Noah legte die Fernbedienung zur Seite und stampfte wütend die Treppe ins Kinderzimmer hinauf. ”Mensch Debby! Ich verpass den Anstoß”, zischte er in Richtung des Kinderbettes. Als Antwort erhielt er markerschütterndes Weinen. “Schon gut. Ich wollte dich nicht erschrecken.” Sein Versuch, das Kind zu trösten, kam zu spät. Es war zum Verzweifeln. Teddy und Mobiliee blieben wirkungslos. Auch Grimassen schneiden und Schlaflied singen half nicht. Selbst mit dem Trinkfläschchen konnte er das Plärren nicht abstellen. Einem Sturzbach gleich rannen die Tränen über Debbys geröteten Wangen. Noah tat also das, was von jedem guten Vater in dieser Situation erwartet wurde: Während seine Frau im Wohnzimmer die Pizza aß, nahm er das Baby mit ins Schlafzimmer. Dort lag er nun im Bett, mit Debby auf dem Bauch, die zwar friedlich entschlummert war, doch bei jeder noch so kleinen Bewegung seinerseits, einer Drohung gleichkommend, schluchzte. Bloß nicht bewegen! Das war die Nacht, in der Noah einen Entschluss fasste ... “Du bist dir wirklich sicher, dass du dir ein Implantat setzen lassen willst?” Miriam schüttelte ungläubig den Kopf. Zum Frühstück hatte sie nicht mit solchen Neuigkeiten gerechnet. ”So ein medizinischer Eingriff ist heutzutage Routine, Liebes.” Noah lächelte. ”Heute Nachmittag bin ich schon wieder zuhause. Ich brauche nicht mal einen Termin.” “Aber was mache ich mit Debby so lange? Ich muss doch gleich ins Büro.” “Kein Problem. Ich kann sie mitnehmen. In der Praxis gibt es eine Kinderbetreuung mit Krippe. Sie wird dort bestens aufgehoben sein.” Das Implantat war klasse! Noah lag im Bett und schloss die Augen. Das Rückspiel der HoverJetsons im Arenastadion erstrahle auf der Innenseite seiner Lider. Dreidimensional. “Schatz”, rief Miriam, ”das Baby schreit.” ”Kein Problem”, antwortete Noah vergnügt. Als er ins Kinderzimmer ging, hielt er ein Auge geschlossen. Keine Sekunde würde er von dem Spiel verpassen. Debby schien andere Pläne für den Abend zu haben. Aus Leibeskräften gab sie ihr Geschrei zum besten. Und wieder ignorierte sie sämtliche Beruhigungsversuche. Doch diesmal war Noah darauf vorbereitet ... Miriam durfte nie erfahren, dass das eingepflanzte Fernsehimplantat ihm nur als Alibi gedient hatte. Vorsichtig schob Noah seine Hand in den Nacken des Kindes, ertastete die kleine Narbe am Haaransatz. Unter der Haut verborgen lag der winzige Schalter. “Klick.” Aus. Ruhe. Leseprobe „EspressoProsa“ von Markus Walther 35 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Gothic Wissen Dietmar Grummt / pixelio.de Die Farbe Lila Ihr kennt bestimmt alle den berühmten Film mit Whoopi Goldberg? Nun, damit hat die Gothicszene nichts zu tun, doch die Bedeutung dieser Farbe ist hier der gleiche Grundgedanke wie bei dem Film: Lila steht für Wandlung, Transformation, das Göttliche und vor allen Dingen Schutz vor dem Bösen. Wobei hier nicht nur der christliche Glaube gemeint ist. Obwohl Bischöfe im allgemeinen einen Amethystring tragen und Lila (bzw. Purpur) die Farbe hoher geistlicher Würdenträger ist. Das Wissen darum ist jedoch sehr viel älter. In der Blumensprache bedeutet Violett = Versöhnung, Ausgleich nach einem Streit. Violette Kleidung soll Selbstvertrauen und Friedfertigkeit ausdrücken. In der Gothicszene ist die Farbe Violett neben Schwarz und Rot am Häufigsten anzutreffen. Sie steht dort für die Vollendung, den Übergang in ein höheres Sein. In der Esoterik soll diese Farbe Inspiration und geistige Klarheit schenken, sowie bei der Trauerbewältigung helfen. Foto: wikipedia; user:Saperaud Die Gothic Götter Alte Mythen und Göttersymbole sind heute in der Schwarzen Szene fest verankert, dabei sprechen wir nicht über das altbekannte Pentagramm. Etabliert sind die Symbole der nordischen und germanischen Götter wie Thor, Wotan und Odin oder die Midgardschlange. Hier zeigt sich wieder die enge Verwandtschaft mit der Mittelalterszene. Aber auch die keltischen Legenden hielten Einzug in diese Gemeinschaft, das keltische Kreuz zum Beispiel oder der ewige Knoten. Hier finden sich die ersten christlichen Zeichen wieder. Erst später kamen die ägyptischen und asiatischen Götter hinzu und auch die Krafttiere der Indianer. Es dauerte nicht lange, da wurden die Symbole miteinander vermischt und neue entstanden. Nirgendwo anders findet man so viele Elemente aus Historie und Moderne wie im Gothicbereich. Die Szene gilt allgemein als tolerant und wird zu unrecht „verteufelt“, weil ihre Mitglieder vorwiegend Schwarz tragen. Wofür stehen diese Götter? In erster Linie für Schutz, Macht und Unsterblichkeit. Der letztere Punkt bildet den Kernpunkt der Gothic-Philosophie: Das Leben ehren im Bewußtsein der eigenen Vergänglichkeit und einer ewigen Seele. Natürlich spielt auch die Sehnsucht nach einer besseren Welt eine Rolle, ganz besonders für eine kleinere abgespaltete Gruppe der Gothic-Kultur namens EMO. Ihre Sensibilität und Verletzlichkeit nimmt manchmal zwar übertriebene Formen an, doch sie bedürfen tatsächlich eines gewissen Schutzes, der ihnen durch das Unverständnis vieler Menschen versagt bleibt. Macht? Damit ist in dieser Szene nicht das Beherrschen anderer gemeint, wie viele denken. In erster Linie geht es um die Macht, sein eigenes Leben so zu gestalten, wie man es möchte und in zweiter Linie um die Verantwortung, die man für andere trägt. Aus dieser Perspektive haben das bestimmt noch nicht viele gesehen. Glossar - Gothic Wissen 36 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Die Lilie Neben der Rose ist die Lilie die zweite Symbolblume der Gothic-Szene. Lilien und Rosen finden sich oft gemeinsam als Grabschmuck, aber diese Blume hat als Symbol eine sehr viel ältere Geschichte, und das sogar international: Bereits 3000 v. Christus symbolisierte eine weiße Lilie Oberägypten und war zudem im früheren Orient der Erdgöttin Kybele geweiht. Das Mittelalter wählte die Lilie als Symbol der Reinheit und Keutschheit in Verbindung mit der Verehrung Marias. Aber auch Abbildungen von einigen Heiligen wie auch des heiligen Josefs wurden ehemals mit einer weißen Lilie und einem Buch dargestellt. Man sprach daher auch von der Josefslilie. Die weiße Lilie steht aber nicht nur für Schönheit und Reinheit, sondern auch für den Tod. Sie gilt als Blume der Lilith (erste Frau Adams). Viele Mythen und Legenden ranken sich nicht nur im christlichen Glauben um diese faszinierende Blume. So heißt es, sie blüht besonders auf den Gräbern unglücklich Liebender oder unschuldig Hingerichteter, hier symbolisiert sie die Entsagung. Sie soll als „Blume der Maria“ auch gegen Hexerei und schwarze Magie wirken, wenn man sie vor dem Haus pflanzt. Sie ist übrigens genau wie das Kleeblatt ein zentrales Symbol der Pfadfinderbewegung! Aber das ist längst nicht alles, es gibt sogar Heilmittel, die in früheren Zeiten aus der Lilie gewonnen wurden. Im antiken Griechenland kochte man sie mit anderen Blumen zu Salben, die schmerzlindernd wirken sollten. Auch gegen Verspannungen der Muskeln und Sehnen soll eine Liliensalbe helfen. Lilienöl gilt auch als gutes Mittel gegen Krankheiten. Dazu gibt man nur die Blütenblätter in Speiseöl, läßt den Ansatz sechs Wochen in der Sonne stehen, filtriert und fertig ist eine Einreibung, die das Gewebe geschmeidig erhält, Krampfadern lindert, Venenentzündungen vorbeugt und bei Brandwunden den Schmerz lindert. Heute sind Lilien allein wegen ihrer Schönheit und mittlerweile auch in anderen Farben in allen Gärtnereien und Blumengeschäften erhältlich. Von ihrem „Zauber“ haben sie bestimmt nichts verloren! Quellen: sungaya.de, beyars.com Die Rolle der Religion ist in dieser Szene völlig unwichtig. Ganz egal, für welche Symbolik man sich entscheidet, der Träger assoziiert immer persönliche Wünsche und Hoffnungen damit. So tragen getaufte Christen durchaus heidnische Schmuckstücke und umgekehrt. Manche vielleicht, weil sie es schön finden und gar nicht wissen, was sie bedeuten. Doch die wirklich eingefleischten Mitglieder dieser Kultur kennen die Hintergründe und wählen ganz gezielt ihren Schmuck aus, um damit ihre Persönlichkeit zu unterstreichen. Manche Symbole wie Totenköpfe, Särge und ähnliches machen Außenstehenden Angst. Dabei gehören diese zu einer uralten Totenkultur, das Erbe aller Völker, auch der Germanen. Aber wir wollen nicht bewusst an den Tod denken oder uns mit ihm beschäftigen müssen. Trotzdem werden wir Tag für Tag mit ihm konfrontiert. „Normale“ Menschen tragen Schwarz nur, wenn sie trauern. Gothics sind sich der Sterblichkeit jeden Tag bewusst und sie genießen das Leben ganz anders. Das ist hoffnungsvolle Botschaft jeder Religion. Gehen wir bewusster mit uns selbst und anderen um und vor allen Dingen toleranter, ganz egal zu welchem Gott der andere betet! Glossar - Gothic Wissen Quelle: Wikipedia; User Accountalive Religion 37 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht JASON DAWN Start der zweiten Staffel mit dem Band "Jason Dawn - Das Tarot der Vampire" jetzt zum Download! Exklusiv für Kindle-Reader! Mehr Informationen, Hintergründe, Leseproben und Gewinnspiele zu dieser Buchserie findet Ihr auf einem eigenen Blog! http://jasondawn-luxaeterna.blogspot.de Die erste Staffel als E-Book Serial exklusiv im Club der Sinne! Auch für KINDLE READER! Im Zuge einer Coveraktualisierung erhalten alle Ebooks ein neues Outfit. Buchvorstellung „Jason Dawn“ von Carol Grayson 38 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Leseprobe aus „Jason Dawn“ Tarot der Vampire - exklusive bei Kindle Select. Der Magier Um sieben Uhr morgens klingelte das Handy von Anna Welsch, die gerade im Begriff war aufzustehen. Sie hatte beschlossen, heute nach Edinburgh zurückzufahren. Stuart war am anderen Ende. „Er ist in Paris“, klang seine junge Stimme ohne Morgengruß aus dem Hörer. „Wer?“, fragte Anna noch schlaftrunken. Sie hatte Mühe, sich zu erinnern, mit wem sie da sprach. Doch dann fiel es ihr wieder ein. „Jason. Er hat das GPS seines Handys nicht ausgeschaltet. Ist relativ einfach, jemanden so aufzuspüren.“ „Was macht er denn in Paris? Ich dachte, er studiert in Glasgow?“ „Keine Ahnung, da musst du wohl Leander fragen.“ „Ach ja, stimmt. In der Uni hat man mir gesagt, Jason würde für ihn arbeiten, als Assistent oder so was ähnliches. Er durfte deshalb ein halbes Semester pausieren.“ „Interessant. Was hast du jetzt vor?“, erkundigte sich Stuart mit unverhohlener Neugierde. „Keine Ahnung. Ich fahre zurück. Einen Urlaub in Frankreich kann ich mir bei meinem Job nicht leisten“, meinte Anna enttäuscht. „Verstehe. Hat wohl nicht viel gebracht, dein Ausflug hierher, was?“ „Nein, leider nicht“, gab Anna zu. In Gedanken rechnete sie ihre Ersparnisse durch, doch für einen Flug mit Aufenthalt in Paris würde es nicht reichen. „Dann wünsch ich dir gute Heimfahrt. Du hast ja jetzt meine Nummer, falls irgendwas sein sollte“, drang Stuarts Stimme fast schadenfroh in ihr Ohr. „Danke, nett von dir.“ Anna legte auf. Sie beschloss, Jason endgültig aus ihrem Leben zu streichen und sich nicht weiter lächerlich zu machen. In Stuarts Wohnung über dem Club waren die Vorhänge noch zugezogen. Dahinter zeichnete sich schon der graue Morgenschimmer ab. Stuart überlegte. Er wusste, dass er gegen Leanders Anweisung verstoßen hatte. Vielleicht wussten die anderen Jungs aus Jasons Band aber auch längst, wo dieser sich aufhielt und sagten nur nichts. Jason als Mensch. Fast unvorstellbar, dachte er kopfschüttelnd. Er hatte den einsamen, melancholischen Vampirfürsten kennengelernt, innerlich zerrissen, dennoch stolz, musisch begabt und intelligent. Leseprobe „Jason Dawn - Tarot der Vampire “ von Carol Grayson 39 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Ob er jetzt glücklicher ist? Stuart Rutherford verdankte Jason Dawn viel, im Grunde sein ganzes Leben, als er ihn damals im Krankenhaus wandelte. Zum ersten Mal wurde er sich dessen bewusst, der einzige Vampir zu sein, der wandeln konnte, geschaffen vom letzten großen Fürsten über alle Rassen. Die Hybriden benötigten diese Fähigkeit nicht mehr. Vielleicht bin ich seine einzige Hoffnung, wenn er mit seinem menschlichen Dasein nicht mehr klarkommt. Wenn ihm bewusst wird, dass er altern und sterben wird. Dieser unsinnige Gedanke setzte sich in seinem jungen Kopf fest. Vielleicht hatte Jason ihn ja aus diesem Grunde geschaffen? Dass der zu diesem Zeitpunkt gar nicht hatte wissen können, wieder einmal sterblich zu sein, kam ihm nicht in den Sinn. Denn Stuart hütete ein Geheimnis. Er liebte Jason. Er wusste auch, dass Miles und die anderen ihn diesbezüglich nicht ernst nahmen. Die Jungs von der Band waren froh, als Stuart ihnen am Abend mitteilte, dass Anna abgereist war. Er sagte ihnen allerdings nicht, dass er mit ihr telefoniert hatte. Vielleicht würde diese Deutsche ihm noch einmal nützlich sein. Vor allem Miles blieb jedoch misstrauisch. Dieser frisch geschaffene „Prinz“ erinnerte ihn an den größenwahnsinnigen Xavier, ebenfalls ein „Sohn“ des Vampirfürsten Jason Dawn. Er wollte seinen jungen Landsmann auf alle Fälle im Auge behalten. *** Die Kratzer auf Jasons Brust schmerzten immer noch, als er sich am nächsten Morgen anzog. Jetzt heilten seine Wunden nicht mehr so leicht und schnell. Wieder ein Manko meiner Sterblichkeit, fuhr es ihm durch den Kopf. Leander saß bereits beim Frühstück, als Jason in die Küche kam. Vor ihm lag der obligatorische Stapel Zeitungen. Einige Artikel verglich er mit den alten Ausschnitten aus seiner Aktentasche. „Du arbeitest auch rund um die Uhr, was?“, grinste Jason und goss sich einen Kaffee ein. Das Koffein weckte seine Lebensgeister. Eine weitere Erinnerung tauchte auf - die kurze Zeit mit Rita, in der er ein Mensch und sie eine Unsterbliche gewesen war. Wäre diese eifersüchtige und intrigante Lioba nicht gewesen... wie viel Leid wär ihm erspart geblieben mit der zweiten Wandlung. Als er zurückkam, war Rita tot. Sie hatte sich mit dem Dolch der Hekate das Leben genommen. Wie sehr musste sie gelitten haben unter dieser Situation. Es gab nie eine Zeit, in der sie beide sterblich gewesen waren. Das Schicksal hatte ihnen keine gemeinsame Zukunft vergönnt, auch nicht, als sie es dazu zwingen wollten. Er verzog das Gesicht, was Leander auf das heiße, bittere Getränk zurückführte. Er blickte seinem jungen Assistenten in die Augen: „Engel brauchen keinen Schlaf. Selbst als halber Engel kann ich dieses Bedürfnis auf ein Minimum redu- Leseprobe „Jason Dawn - Tarot der Vampire “ von Carol Grayson 40 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht zieren“, erwiderte er nüchtern wie ein Dozent. „Hm, sehr praktisch“, nickte Jason und setzte sich zu ihm. Er blickte auf die Zeitungen. „Was Neues? Wie viele haben wir hier denn noch zu erledigen?“ Leander konnte diesen flapsigen Humor am frühen Morgen nicht gut ertragen. Er machte sich Sorgen. Jeder Tag, der verging, machte die wiedererweckten Alten stärker. „Wir ist gut“, murmelte er daher zynisch. „Ich hoffe, nur noch einen, dann müssen wir weiter.“ „Wieso hoffen?“ „Ich kann ihn schlecht lokalisieren. Mal ist seine Existenz überdeutlich, dann wieder verschwommen. Seltsam.“ Jason wartete die nächsten Schlussfolgerungen ab. „Ich würde gerne mal ein Experiment mit dir machen, vielleicht kannst du seine Präsenz aufspüren.“, fuhr Leander fort. „Schau her.“ Er schob Jason einige Zeitungsartikel hinüber. Junge Frauen waren ermordet in der Seine aufgefunden worden, missbraucht und gefoltert. Man gehe von einem perversen Sexualstraftäter aus. Die Frauen seien mehrere Tage oder sogar Wochen gefangen gehalten worden, man fand Spuren von Fesseln überall an ihrem Leib. „Hört sich fast an wie dieser Ripper aus London“, ließ der junge Mann verlauten. Ihn schauderte, erneut ein so grausames Geschöpf der Nacht zu treffen. Die teilweise auf Französisch gehaltenen Texte fielen ihm überraschend leicht. Wieder eines dieser wunderbaren Reste seiner Vergangenheit als Vampir. Diese Wesen verstehen alle menschlichen Sprachen. So etwas erleichtert die Jagd und natürlich auch die Tarnung. „Der in London war ein reiner Killer, unser Freund hier hat viel mehr Spaß am Quälen. Alles, was seinem Lustgewinn - übrigens ein Privileg des Hochadels, seiner Meinung nach - dient, probiert er an unschuldigen und bezahlten Opfern aus. Schon als Mensch war er ein verrufener Bastard, als Vampir ist er noch viel schlimmer.“ Jason hob die Augenbrauen. Das wurde ja immer besser! „Darf ich fragen, von wem du sprichst?“, erkundigte er sich. „Von Donatien-Alphonse-François, Marquis de Sade.“ „Wow, der auch?“ Leander nickte. „Er war prädestiniert dafür. In den Adelskreisen der früheren Jahrhunderte waren die alten Meister perfekt getarnt, zumal das Volk damals so gut wie rechtlos war. Sade hasste die Kirche und wandte sich unter dem Deckmantel der schönen Künste den übelsten sexuellen Praktiken zu. Im Übrigen Leseprobe „Jason Dawn - Tarot der Vampire “ von Carol Grayson 41 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht sieht er fantastisch aus, schon als Kind ein bildschöner Knabe. Leider hat er nicht viel daraus gemacht. Nachdem er mehrmals wegen seiner Orgien und den Vergehen gegen Prostituierte angeklagt und verhaftet wurde, gelang es ihm, sich aus einem Prozess heraus zu kaufen, indem er den Geschädigten eine Menge Schweigegeld zahlte.“ „Verstehe, das muss er jetzt natürlich nicht mehr.“ „Trotzdem wurde er des Öfteren zum Tode verurteilt und starb angeblich im Kerker von Charenton.“ „Was offensichtlich nicht der Fall war“, konstatierte Jason, bevor er in ein Sandwich biss. Er hatte den Ausführungen seines „Professors“ interessiert zugehört. „In seinen Schriftwerken stellt er sich übrigens gerne als Opfer dar.“ „Tja, das tun heute die Politiker auch noch. Ich schätze mal, in diesem Fall komme ich wohl nicht als Köder in Frage?“ Jetzt musste auch Leander lachen. Jasons typisch britischer Sarkasmus war amüsant, überspielte allerdings auch die Angst, die der junge Bursche zweifellos in sich trug. Kein Wunder bei dem, was er in den letzten Monaten durchgemacht hatte. „Nun ja, zumindest ist mir nicht bekannt, dass er Interesse an Jünglingen gehabt hat“, meinte der Halbengel augenzwinkernd. „Allerdings würde es mich auch nicht wundern.“ „Und wie soll ich ihn dann aufspüren?“, fragte Jason, der so tat, als hätte er die letzte Bemerkung überhört. „Mental. Konzentriere dich auf Paris. Diese Stadt hat nicht nur eine lange Geschichte, sondern auch viele Geheimnisse. Versuch, hinter die glitzernde Kulisse zu schauen.“ „Gehirnyoga“, warf Jason mit unterdrücktem Spott ein. „Nenn es, wie du willst. Wir brauchen ein Ergebnis in den nächsten Tagen, sonst müssen wir uns erst um die anderen Meister kümmern und später zurückkehren. Ich stelle dir eine ausführliche Landkarte für diese Übung zur Verfügung.“ Und eindringlich fügte er noch hinzu: „Ich brauche diesmal wirklich deine Hilfe, Jason. Streng dich an.“ Leseprobe „Jason Dawn - Tarot der Vampire “ von Carol Grayson 42 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht http://buchtempel.net/ Ich heiße Vanessa, bin am 22.11.1986 in Hildesheim geboren und arbeite als Arzthelferin. Wenn ich nicht lese, treffe ich mich gerne mit Freunden, gehe ins Kino und ins Fitnessstudio. Wenn ich mal abschalten will, liege ich einfach mal den ganzen Tag im Bett und schaue Serien-Staffeln - also eigentlich völlig normale Dinge die jeder andere auch macht ;) Angefangen zu lesen habe ich erst sehr spät und es fing an mit dem Buch "P.S. ich liebe Dich" von Cecelia Ahern. Danach habe ich mir jedes neue Buch von ihr gekauft und meine Lesesucht hat angefangen! Mittlerweile lese ich nicht nur die typischen (frechen) Frauenromane, sondern auch Thriller, Fantasy, Jugendbücher und auch zwischendurch Erotikbücher. Meine Wunschliste steigt und steigt von Monat zu Monat immer mehr. Meinen Blog "Glitzerfee's Buchtempel" gibt es jetzt seit über 6 Monaten und ich beschäftige mich viel damit. Zu dem Namen kam ich dadurch, dass ich alles liebe was glitzert und Feen schon immer besonders schön fand. Sie sind einfach so zarte freundliche Wesen und da alles mit Büchern zu tun hat, war der Name schnell klar. Ich liebe es meine Meinung zu gelesenen Büchern zu schreiben, auch wenn sie nicht immer gut ausfällt, aber ich denke, Ehrlichkeit spielt dabei eine große Rolle. Besonders schön finde ich auch, dass man sich mit anderen über die Bücher austauscht. Seitdem ich meinen Blog habe, habe ich auch mehr Kontakt zu Autoren, was mich immer wieder sehr erfreut. Finde es immer wieder erstaunlich wie viele Autoren sich Zeit für einen nehmen. Einen Teil meiner Buch-Highlights der letzten Monate möchte ich euch nicht vorenthalten. Es sind verschiedene Genres und da ist bestimmt für jeden etwas dabei. Diese Bücher finde ich wirklich sehr sehr gut und das Tolle ist, es sind viele deutsche Autoren dabei! Das Skript von Arno Strobel ...und der Preis ist dein Leben Band 1-3 von C.M. Singer Everlasting von Holly-Jane Rahlens Loge der Lust von Sandra Henke Julia für immer von Stacey Jay Fragmente des Wahns von Michael Schmid Die Mütter - Mafia Reihe von Kerstin Gier Würde mich natürlich sehr freuen wenn Ihr meinen Blog besucht und einen Kommentar hinterlasst. Eure Vanessa aka Glitzerfee Blogvorstellung „Glitzerfee‘s Buchtempel“ 43 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Autorenvorstellung C.M. Singer C. M. Singer wurde 1974 in München geboren. Seit ihrer Jugend begeistert sie sich für Paranormales und Okkultes. Dieses besondere Interesse lieferte die Inspiration zu spannenden Geschichten voller Romantik und Abenteuer, in denen sich übernatürliche Elemente wie selbstverständlich mit der uns bekannten Realität verweben. Derzeit hält sie Platz 1 in der Liste der Besten Deutschsprachigen Debütautoren 2012 auf Lovelybooks. www.cmsinger.de „…und der Preis ist dein Leben“ Trilogie von C. M. Singer Das Debüt der Münchner Autorin C. M. Singer erschien im Januar im AAVAA Verlag und ist als klassisches Taschenbuch, als Minibuch, mit extra großer Schrift sowie als eBook ab sofort verfügbar. „…und der Preis ist dein Leben“ ist eine unterhaltsame und spannende Mischung aus Romantic Fantasy und Krimi, versetzt mit Humor und einem Hauch Erotik. Angesiedelt in London erzählt die Trilogie von der Journalistin Elizabeth und dem Geist Daniel. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Daniels Mördern und legen sich dabei mit einer unheimlichen Schattengesellschaft an, die alles daran setzt, ihr Geheimnis zu wahren und Neugierige von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Doch nicht nur die Suche nach den Mördern und deren Motiven steht im Vordergrund, sondern auch die Frage, ob es für Liebe über den Tod hinaus Hoffnung geben kann. Hat das Schicksal Elizabeth und Daniel eine zweite Chance gewährt, oder ist es doch nur einen kurzer Aufschub des Unvermeidlichen? beim AAVAA Verlag …und der Preis ist dein Leben – Band 1 Mächtiger als der Tod ISBN Taschenbuch Standardformat 978-3-86254-0020-9 ISBN ebook 978-3-86254-0023-0 Preis: 11,95 Euro Preis: 6,99 Euro …und der Preis ist dein Leben – Band 2 Ruf der anderen Seite ISBN Taschenbuch Standardformat 978-3-86254-0024-7 ISBN ebook 978-3-86254-0027-8 Preis: 11,95 Euro Preis: 6,99 Euro Leseproben sind im Onlineshop des Verlages sowie auf der Website der Autorin verfügbar. …und der Preis ist dein Leben – Band 2 Dunkle Bestimmung ISBN Taschenbuch Standardformat 978-3-86254-0028-5 ISBN ebook 978-3-86254-0027-8 Autorenvorstellung C.M. Singer Preis: 11,95 Euro Preis: 6,99 Euro 44 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Sobald Elizabeth die Tür hinter Vivian geschlossen hatte, holte sie das Kleid, das sie vor zwei Nächten getragen hatte, aus der Plastiktüte und brachte es ins Badezimmer. Sie hielt es unter den laufenden Wasserhahn und beobachtete, wie das Blut aus dem Stoff gewaschen wurde und dann in einem wirbelnden Sog im Abfluss verschwand. Daniels Blut. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie dieses Kleid mit Sicherheit niemals wieder tragen würde. Sie packte das nasse Stoffknäul, hastete in die Küche und stopfte es wütend in den Mülleimer unter der Spüle. Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte, holte sie den Sonnenanhänger und die Rock´Zone Demo-CD aus ihrer Tasche und ging zurück ins Wohnzimmer, wo ihr Kater noch immer auf der Truhe hockte und gebannt zum Fenster hinaus sah. Sie legte die CD ein und wählte Titel zwei. Nein, das war nicht der Song, den sie hören wollte. Also versuchte sie es mit Titel fünf. Schon am ersten Takt erkannte sie die Ballade, die Daniel geschrieben und auch selbst gesungen hatte. Sie setzte den Song auf Endlosschleife, dann ließ sie sich im Schneidersitz auf dem Sofa nieder und wickelte sich in ihre alte Häkeldecke. Die Hände in ihrem Schoß spielten mit dem silbernen Amulett, während sie Daniels Ballade immer und immer wieder hörte. Irgendwann war Beckett doch auf die Couch gesprungen und lag nun an ihr Bein gekuschelt neben ihr, seine runden, gelben Augen nach wie vor starr auf die Fensterscheibe geheftet. Nicht nur der Song, auch Elizabeths Gedanken waren in einer Endlosschleife gefangen. Immer und immer wieder spielte sich der vorletzte Abend vor ihrem geistigen Auge ab. Wenn sie nicht in den Club gegangen wäre, oder wenn sie ihn früher verlassen hätten … wenn sie gleich zum Taxistand gegangen und nicht stehengeblieben wären. Wenn, wenn, wenn … So viele Möglichkeiten, die alle dazu geführt hätten, dass Daniel noch am Leben wäre. Elizabeth schüttelte frustriert den Kopf. Was hatte das Schicksal sich nur dabei gedacht, sie diesen umwerfenden Mann finden zu lassen, nur um ihn ihr sofort wieder zu nehmen? Als wollte das Universum einen grausamen Scherz mit ihr treiben und höhnisch sagen: Hier ist der Eine unter einer Million. Der Prinz, auf den du immer gewartet hast. Sieh ihn dir gut an, denn haben kannst du ihn leider nicht. „Ich wünschte, ich hätte dich früher kennengelernt, Danny“, seufzte sie. „Ja, das wünschte ich mir auch …“, hörte sie ein antwortendes Seufzen. Elizabeth fuhr heftig zusammen und hob den Kopf. Ihr blieb fast das Herz stehen. Mit um die Brust geschlungenen Armen stand er am Fenster und blickte hinaus in die Dunkelheit. Sie konnte ihn so deutlich sehen, wie sie noch vor einer Stunde Vivian in diesem Raum gesehen hatte. Er sah genauso aus wie vor zwei Tagen: Jeans, darüber ein weißes Hemd mit bis zu den Ellenbogen hochgekrempelten Ärmeln, unordentliche Haare, die ihm in die Stirn fielen. Sein Gesichtsausdruck war finster, und er wirkte seltsam verloren. Mit großen Augen und offenem Mund starrte Elizabeth die Erscheinung an. Sie verlor Leseprobe „…und der Preis ist dein Leben“ von C.M. Singer 45 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht eindeutig den Verstand! Wenn sie Glück hatte, war es kein permanenter Zustand, sondern hatte etwas mit ihrer Gehirnerschütterung zu tun. Gleich morgen würde sie ihren Arzt anrufen und nachfragen, ob Halluzinationen zum Krankheitsbild gehörten oder ob sie sich ernsthaft Sorgen machen musste. Sie blinzelte mehrere Male, aber auch das änderte nichts. Nach wie vor sah sie Daniel Mason am Fenster stehen. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie vergessen hatte zu atmen. Geräuschvoll sog sie die Luft durch ihre Zähne ein. Die Daniel-Halluzination drehte den Kopf und blickte sie traurig an. Doch plötzlich weiteten sich seine Augen, und sein düsterer Gesichtsausdruck hellte sich schlagartig auf, als ihn die Erkenntnis zu treffen schien, dass sie seinen Blick erwiderte. Von einem Wimpernschlag zum nächsten stand er über sie gebeugt, das Gesicht nur eine halbe Armlänge von ihrem entfernt. Elizabeth zuckte jäh zurück, und Beckett sprang wie vom Affen gebissen von der Couch und machte sich davon. „Du kannst mich sehen, nicht wahr?“ Daniels grüne Augen leuchteten hoffnungsvoll. „Bitte sag, dass es so ist.“ Mit noch immer offenen Mund nickte Elizabeth. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein“, wisperte sie. „Du kannst nicht hier sein. Das ist ganz und gar unmöglich ... Ich halluziniere nur … mein Kopf …“ „Liz … Liz, beruhige dich. Ich bin es wirklich. Hab keine Angst.“ Daniel ging vor ihr in die Knie und hob beschwichtigend die Hände. Elizabeth schüttelte den Kopf jetzt so heftig, dass ihr die Decke von den Schultern rutschte. „Vielleicht träume ich auch nur. Ja, genau, ich bin auf der Couch eingeschlafen und das ist nichts weiter als ein Traum.“ Daniel schüttelte ebenfalls den Kopf. „Das ist kein Traum, Liz. Auch wenn ich wirklich wünschte, das Ganze wäre nur ein Alptraum, aus dem ich einfach erwachen könnte.“ „Das ... ich verstehe das nicht … ich meine … wie?“ „Bitte glaub mir, Liz. Ich bin es wirklich. Bis eben konnte mich kein Mensch sehen oder hören. Aber du kannst es jetzt!“ Er lachte erleichtert auf. „Gott, es tut so gut, gesehen zu werden!“ „Aber … wie?“, wiederholte Elizabeth noch immer völlig verstört. „Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Aber es ist großartig!“ Elizabeth zwang sich aus ihrer Starre und hob zögerlich eine Hand an Daniels Gesicht. Ihre Fingerspitzen glitten geradewegs durch seine Wange. Alles, was sie spürte, war Kälte und ein Kribbeln, als ob ihre Finger eingeschlafen wären. Hastig zog sie ihre Hand zurück. „Wie ist das nur möglich?“, fragte sie ungläubig und betrachtete ihre Finger, wie um sicherzustellen, dass noch alle dran waren. Ratlos hob Daniel die Schultern. „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und …“ Leseprobe „…und der Preis ist dein Leben“ von C.M. Singer 46 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht „Ja, danke. Ich kenne Hamlet“, fiel Elizabeth ihm forsch ins Wort. „Darauf wette ich“, erwiderte er mit einem vielsagenden Blick auf ihre beiden vollgestopften Bücherregale. „Nein. Nein, das kann nicht sein.“ Sie schüttelte den Kopf, wie um sich selbst zur Vernunft zu bringen. „Das ist doch Irrsinn. So etwas wie Geister gibt es nicht.“ Die Daniel-Halluzination schnaubte. „Ja, der Überzeugung war ich bis vor Kurzem auch.“ Er erhob sich aus der Hocke und setzte sich in den Sessel neben der Couch, ganz vorsichtig, als wäre er nicht sicher, ob das Möbelstück sein Gewicht auch wirklich tragen würde, stützte seine Ellenbogen auf die Knie und ließ den Kopf in seine Hände sinken. „Warum bist du hier? Warum bist du nicht …“ Mit einer vagen Geste deutete Elizabeth Richtung Zimmerdecke. „Ich weiß es nicht“, seufzte Daniel. „Ich denke, ich war einfach noch nicht bereit loszulassen, als ich …“, jetzt machte er eine unbestimmte Handbewegung und seufzte erneut. „Wie du gestern richtig festgestellt hast: Es war einfach nicht fair. Nicht jetzt und nicht so.“ Elizabeth erinnerte sich genau daran, wann und wo sie das gesagt hatte. Und sie erinnerte sich auch an die undeutliche Gestalt eines Mannes in ihrem Zimmer. „Du warst da. Im Krankenhaus. Die ganze Zeit?“ Diese Vorstellung war ihr mehr als unangenehm. „Ich war meistens in deiner Nähe, seit …“ Wieder diese unbestimmte Geste. Es schien ihm ebenso schwerzufallen wie ihr, manche Worte laut auszusprechen. Langsam, mit wackeligen Beinen, erhob sich Elizabeth. Daniel tat es ihr sofort gleich. „Was ist? Wohin gehst du?“ „Ich brauche jetzt unbedingt etwas zu trinken“, erklärte sie und ging in die Küche, um sich einen großzügigen Wodka-Martini zu mixen. Daniel folgte ihr und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen. „Ich bin mir ja nicht sicher, ob du in deinem Zustand Alkohol trinken solltest, Liz“, bemerkte er mit einer kritisch hochgezogenen Augenbraue. „Ich meine, mit deiner Gehirnerschütterung und allem.“ „Oh doch!“ Sie nickte energisch. „Glaub mir, in meinem momentanen Zustand sollte ich sogar ganz dringend Alkohol trinken. Ansonsten könnte es nämlich passieren, dass ich in den nächsten Minuten laut schreiend auf die Straße renne. Cheers.“ Sie leerte das Glas in einem Zug und füllte es umgehend nach. Ausgerüstet mit dem zweiten Wodka-Martini machte sie sich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer. Daniel trat schnell einen Schritt zur Seite, um ihr Platz zu machen. Dabei fiel ihr Blick auf das silberne Amulett auf seiner Brust. Verdutzt sah sie auf die kleine Sonne vor sich und dann auf den Anhänger, den sie noch immer in ihrer Hand Leseprobe „…und der Preis ist dein Leben“ von C.M. Singer 47 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht hielt. Kein Zweifel, es war derselbe Anhänger. Elizabeth schüttelte nur den Kopf, denn das war zwar verrückt, aber mit Sicherheit nicht das Verrückteste, das sie heute Abend erlebte. Sie ging weiter ins Wohnzimmer, wo sie sich auf ihren gewohnten Platz niederließ, an ihrem Drink nippte und Daniel dabei beobachtete, wie er sich wieder ganz sachte in den Sessel setzte. „Warum tust du das?“ fragte sie zögerlich über das Glas hinweg. „Warum tu ich was?“ „Du setzt dich wie auf rohe Eier.“ „Oh. Das. Naja … Am Anfang hatte ich Probleme mich hinzusetzten oder auch nur irgendwo anzulehnen. Ich hatte irgendwie keinen … Halt. Aber wenn ich genau darauf achte, was ich tue, funktioniert es ganz gut.“ Er legte den Kopf auf die Seite. „Weißt du, du wirkst erstaunlich gefasst. Ich bin sicher, die meisten Leute würden nicht so gelassen reagieren, wenn ihnen gerade ein … ein Geist begegnet wäre.“ Er lehnte sich nach vorne und studierte Elizabeth eingehend. Sein intensiver Blick verursachte ein Prickeln an ihrem Haaransatz. „Das täuscht“, entgegnete sie und nahm noch einen Schluck. „Wahrscheinlich wirkt der Schock noch nach. Außerdem bin ich noch immer nicht überzeugt, dass ich nicht doch träume … oder einen Hirnschaden davongetragen habe.“ Diese Erklärungen würden auf jeden Fall mehr Sinn ergeben. Sie glaubte doch nicht an Geister, Himmel noch mal! Aber er wirkte so real. Sie konnte sogar Einzelheiten erkennen, die ihr vor zwei Tagen im trüben Licht des Clubs und in der Gasse entgangen waren. Wie zum Beispiel die kleine blasse Narbe an seinem Kinn oder die versprengten Sommersprossen auf seiner Nase und den Wangen. Oder das Loch im rechten Ohrläppchen, wo er früher wohl einen Ohrring getragen hatte. Und wie er sich bewegte, was er sagte, und die Art, wie er sie ansah. All diese Details konnte sie sich doch nicht einbilden! „Du träumst nicht“, sagte Daniel. „Und soweit ich das beurteilen kann, geht es deinem Kopf schon wieder ganz gut.“ Er lehnte sich langsam im Sessel zurück und zeigte mit dem Daumen auf die Stereoanlage, die noch immer die Ballade in Endlosschleife abspielte. „Ich freue mich ja wirklich, dass dir der Song gefällt. Aber ist dir aufgefallen, dass sich auf der CD noch etwa fünfzehn weitere Titel befinden?“ Just in diesem Augenblick sprang die CD auf den nächsten Track. „Hast du … warst du das?“, fragte Elizabeth perplex. „Keine Ahnung. Sieht fast so aus, oder?“ Daniel war scheinbar nicht weniger verblüfft. „Versuch es noch mal“, schlug sie vor und sah gespannt zwischen Daniel und der Stereoanlage hin und her. Er schloss die Augen und konzentrierte sich sichtlich. ... Leseprobe „…und der Preis ist dein Leben“ von C.M. Singer 48 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Specialties! Solid Perfume „Jason Dawn Saga“ Der neue Duft von Lady Alderley Mandarine und Ylang-Ylang - eine verführerische, unwiderstehliche Mischung, die jeder Frau gut steht. Der Duft ist fruchtig-sinnlich, unschuldig und zärtlich zugleich, genau wie ihre Namensgeberin, die Vampirfürstin Lydia Alderley, die sogar den Halbengel Leander Knight verführt. Aus dieser Verbindung entsteht die gemeinsame Tochter Ayleen Knight, die eine bedeutsame Rolle in Jasons Leben spielen wird. Das Parfum stammt von der Manufaktur El Sapone und kann dort bestellt werden. Das Parfüm "Jason Dawn" Zum Frühjahr 2012 haben wir die Duftkollektion überarbeitet und präsentieren Euch den Jason Dawn Duft jetzt auch in der handlichen kleinen Box, die in jede Tasche paßt! Eine Mischung aus Moschus und Amber, der nicht nur die Kinder der Nacht begeistert. Wer lieber den Roll-On Stift hätte, kann diesen noch bei El Sapone bestellen Specialties! Solid Perfume „Jason Dawn Saga“ 49 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Die neue Dark Mystery Krimi Serie Jede Stadt hat ihre Geheimnisse. Doch in Nowback kann das Leben zum Höllentrip werden, denn mitten unter den Menschen leben Vampire und Dämonen. Tief im Niemandsland zwischen Kanada und den USA, liegt die Stadt genau in einem Grenzgebiet. Umgeben von hohen Bergen und Wildnis, hat sie sich ihr eigenes Territorium geschaffen. In Nowback findet man alle Arten von Geschöpfen, jedes Viertel birgt seine eigenen Gefahren. Hier werden Retter zu Gejagten und Wesen Was macht Dark Life aus: • Die Folgen sind inhaltlich abgeschlossenen und können vom Hörer in einer willkürlichen Reihenfolge gehört werden. Die Serie wird dabei von einer durchgehenden Story begleitet. der Nacht zu Opfern. In Nowback ist Nichts wie es scheint. Es ist eine Stadt voller dunkler Geheimnisse. Auf der einzigen Strasse in die Stadt, warnt ein Schild vor der Weiterfahrt mit den Worten: Now Back - und informiert den Reisenden, dass es an der Zeit ist umzukehren. Ein Ortsschild gibt es nicht. Doch die Bewohner nennen ihre Stadt „No back“. Denn, wenn man die Stadt erst einmal betreten hat, führt kein Weg mehr zurück. Folgen 1. Nowbacks Geheimnisse 2. Dämonengeflüster 3. Das Magische Siegel 4. Das Ritual • Das Sounddesign von Dark Life orientiert sich am FX und Klangbild actiongeladener Fernsehserien und wird von einer humorvollen Situationskomik begleitet. • Eine große Riege an bekannten Hörspielsprechern, bekannten Theater & Filmschauspielern und neu entdeckten Stimmen, bietet ein neues Hörerlebnis. Dark Mystery Krimi Hörspiel Zusätliche Informationen gibt es unter: www.bellgatto-audio.de 50 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Interview Steampunk Interview zum ThemaSteampunk mit Thornton, Jörns ( Thorn gerufen, Alter 20 ) von Linistre Dark-Dagoras (Protagonist der Jason Dawn Serie): Lini-Dark :Hallo Thorn, danke, dass du dir Zeit nimmst für diese Interviews. Thorn : Bitte gerne, ist für mich auch schön etwas zu dem Thema weiter zu geben. Lini-Dark :Fangen wir auch gleich mal an, wenn es recht ist ? Thorn : ja klar :) Lini-Dark: Zuerst erzähl uns mal wie lange du dich in der Scene schon bewegst. Thorn: Angefangen hat es vor 4 Jahren, damals war ich noch in der Gothicszene, fühlte mich nicht all zugehörig muss ich sagen, bis ich dann auf den Viktorianischen Kleidungsstil traf, da fand ich mich schon eher hinein^^Später dann im Laufe der Jahre erfuhr ich von Sp durch einen Optiker auf dem World Gothic Treff ( WGT ) wo ich meine Brille herstellen ließ und diese mein Markenzeichen wurde ^^ und seitdem fand ich sozusagen den Platz meines Interesses dort. Lini-Dark: Laut meinen Recherchen gibt es auch verschieden Varianten des Steampunk, kannst du sie uns bitte beschreiben ? Thorn: ja klar, gerne. Also es gibt laut meines Wissen verschieden Varianten des SP: einmal die Steampunks im allgemeinen, das sind diejenigen die sich zu gerne offen zeigen und ihre Errungenschaften Präsentieren, wie z.B. einzigartige Kleidung und auch Accessoires. ie sind oft die Ideengeber für die Tüftler. Wo wir bei der 2. Variante wären, diejenigen setzen gerne die Ideen um, die ihnen einfallen oder vorgestellt bekommen, wenn sie brauchbar sind^^. Dann kommen wir zu den Dieselpunks, diese sind meist auf die dampfbetriebenen Geräte Spezialisiert. Welche auch sehr interessant sind die verrückten Wissenschaftler^^.Diese sind besonders schräg mit ihren Laboren und Gerätschaften, aber da sollte man sich selber Bilder machen ^^ Interview zum Thema Steampunk mit Thornton von Linistre Dark-Dagoras Clockwork Universe Sculpture at Questacon Author :: OpheliaO Lini-Dark: Was ist denn Steampunk überhaupt ? Für die, die es noch nicht so kennen. Thorn: Nun ja, Sp ist ein alternativer Gedanke zum elektrischen Strom, was wäre passiert, bzw. wie würden wir heute unsere Autos/Maschinen und alles ohne Elektrizität betreiben? Steampunk ist sozusagen die Theoretische und Praktische Sichtweise dieser Gedanken, nur lässt sich diese Technik kaum in Plastik verhüllen wie Heutzutage, daher hat man den Retrolook beibehalten, warum auch nicht . Aus meiner Sicht ist sie meist durch die ganzen Zahnräder Kupferrohren und Dampfkesseln doch schön anzusehen, sowie auch die dazu passende in der Zeit lebende Viktorianische Kleidung , die sich dazu einbrachte. 51 ~ ~ Lini-Dark: Aber klar doch ;) Wie kommst du zu deinen Accessoires? Thorn: Nun ja, ich gehöre zu den Ideengebern, das heißt, ich suche mir die Sachen im Internet oder an Läden auf den Veranstalten zusammen, meist hat man auch Glück einen Tüftler zu finden, der einem bei seiner Ideenverwirklichung hilft ;) Steampunks - models Liza James and Jared Axelrod - Author :: KyleCassidy Das Magazin für die Kinder der Nacht Lini-Dark: Kannst du uns ein paar Internetseiten nennen, die auch für Neueinsteiger hilfreich sein können um an gute Accessoires zu kommen ? Thorn: Gerne, da gibt es zum einen : Brassgoogles.com und salon.clockworker.de. Das sind die Shops wo ich derzeit einkaufe, natürlich gibt es noch Google Hilfe, wenn man sich Zeit dafür nimmt zu suchen ^^. Lini-Dark: Sehr gut, danke :) Lini-Dark: Noch ein paar Fragen bevor wir zum Schluss kommen: Gibt es auch Bands in der Richtung zum Reinhören ? Thorn: Ja, ich selber höre gerne die Band, Abney Park, die treten selber auch in den Outfits auf, aber es gibt nicht nur Musik, man kennt auch Filme wie z. B. Wild Wild West, wo man Tüftlerische Ideen einsehen kann, es lohnt sich diesen (noch..) mal zu schauen. Lini-Dark: Super, ich bedanke mich sehr für das Angenehme Gespräch. Thorn: Keine Ursache mache ich doch gerne :) Linistre Dark-Dagoras Lini-Dark: Also liebe Neueinsteiger und Interessenten, macht euch gut kundig über diese Scene damit ihr euch auch zurechtfindet :) Interview zum Thema Steampunk mit Thornton von Linistre Dark-Dagoras 52 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Buchmesse inside: Mike Elbrecht Buchmesse Leipzig, wie ich sie erlebt habe. Gigantomanisch, Megawahnsinnsverursacher, oder so ähnlich sollten die Worte klingen, mit denen ich mein Erlebnis auf der Leipziger Buchmesse beschreiben müsste. Doch selbst diese Anreihungen von Buchstaben, können nicht die Gemütsschwankungen wiedergeben, in denen ich mich in den letzten Tagen befand. Nur um es deutlich zu machen ein paar Fakten. Das Leipziger Messegelände verfügt über fünf miteinander verbundene Ausstellungshallen mit jeweils 20.500 Quadratmetern, in denen mehr als 2.000 Verlage ausstellen und das mit über 100.000 Büchern. Es tummelten sich über 2.700 Autoren auf der Messe herum, die von mehr als 30.000 Besucher täglich bewundert werden wollten. Und einer von denen war ich. Mein erster Tag auf der Messe war auch der schlimmste, denn ich sollte aus meinem Buch „Mondopal“ vortragen. Das Vorlesen allein war schon schlimm, nur der Gedanke es käme keiner, oder jemand würde während meiner Lesung aufstehen und gehen, versetzte mich in Panik und die schlaflose Nacht, die ich hinter mir hatte, tat ihr übriges. Doch es kam schlimmer. Es waren über 120 Zuhörer anwesend. Meine letzten Worte, die ich zu meiner Verlegerin Pia Bächtold sagte, waren: „Ich geh, da nicht hin. Ich kann das nicht und ich mache das nicht und überhaupt ist mir schlecht und es geht mir nicht gut. Nein ich gehe nicht.“ Und schon saß ich auf dem breiten Sessel, vor mir das Mikrofon und hinter mir ein riesiges Poster, auf dem „Fantasy-Leseinsel“ stand. 30 Minuten später war alles vorbei, ich war glücklich den Applaus zu hören und schon überfiel mich erneut die Panik, ich übersah, dass einige Zuhörer gern ein paar Fragen gestellt hätten, doch so schnell wie ich von der Insel war, so schnell konnte niemand einen Satz bilden. Schade, aber beim nächsten Mal wird alles anders. Die restlichen Tage verbrachte ich mit Verlagsdienst, ich verkaufte und signierte Bücher und unterhielt mich mit interessierten Besuchern. Ganz nebenbei bemerkt, wir hatten alle „Mondopal -Bücher“ verkauft. Ich habe so viel geschrieben über Mondopal, worum geht es da eigentlich? Hier eine Kurzfassung des Inhalts: Buchmesse inside: Mike Elbrecht 53 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Die dreizehnjährige Tabea bringt mit ihrem eigenwilligen Verhalten ihre Mutter und ihre Lehrer an den Rand des Wahnsinns, und so kommt das Angebot, zu ihrer Großmutter Hanna aufs Land zu ziehen, gerade recht. Was Tabea allerdings nicht weiß: In ihr schlummern enorme magische Kräfte, die ihr von ihrer Großmutter vererbt wurden und die nun in ihr geweckt werden sollen, um sie als Hannas Nachfolgerin auf ihre zukünftige Aufgabe als Wächterin des Mondopals vorzubereiten. Als Tabeas Großmutter jedoch auf unerklärliche Weise verschwindet, übernimmt die Hexe Babera die schwierige Aufgabe, Tabea zu unterrichten und sie zu lehren, was es heißt, eine Hexe zu sein. So taucht das junge Mädchen ein in eine fantastische Welt, die von Feen, Elfen, Wassergeistern und Hexen bevölkert ist, während hinter ihrem Rücken ein erbarmungsloser Kampf zwischen Gut und Böse wütet, der die Welt an den Rand des Abgrunds drängt. Ohne zu wissen, dass die letzte Hoffnung der von schrecklichen Umweltkatastrophen heimgesuchten Menschheit auf ihren Schultern ruht, wird Tabea in den Bann der reichen und mächtigen Oberhexe Celestina gezogen, die danach trachtet, selbst in den Besitz des Mondopals zu gelangen, der seiner Trägerin uneingeschränkte Macht zu verleihen vermag ..., so nun wisst Ihr auch, worum es in meinem Buch geht. Mondopal bekommt Ihr überall wo es Bücher gibt. Z. B. Amazon, Thalia u.s.w. Doch ganz neben bei bemerkt, am faszinierendsten fand ich die vielen Besucher, die, die sich in atemberaubende Fantasykostüme gewandet hatten und so die Messe, als ihren Laufsteg der Verwandlung nutzten. Es war ein Ameisenhaufen, doch waren es aufregende und wunderschöne Tage, die ich jeden Leser oder auch nicht Leser, ans Herz legen möchte. Gruß Mike Elbrecht Buchmesse inside: Mike Elbrecht 54 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Rosycroix – Zeichen der Unsterblichkeit „Vampire sind wie Rosen, sie sind wunderschön, aber sie haben Dornen“, lachte Eleonora, als sie ihr hilfloses Opfer betrachtete. Es war ein kaltes Lachen. Sandro de Lasalle war auf einem der schweren antiken Stühle im Esszimmer des Palazzo gefesselt und starrte die Frau in dem verführerisch-engen violetten Abendkleid, das ihre blasse Haut im Kerzenschein noch mehr betonte, mit großen Augen an. Das da sollte seine Verlobte sein? Diese zurückhaltende adelige Dame, die sich ihm erst nach der Hochzeit hingeben wollte? Dabei hatte doch alles so märchenhaft begonnen, wie in einem der großen Hollywoodfilme: Ein warmer Spätsommertag in Rom, ein kleines Café. Zugegeben, seine Mutter hatte dieses Treffen eingefädelt. Sie selbst entstammten einer verarmten Adelsfamilie, die ihr Vermögen größtenteils auf der Pferderennbahn verloren hatte. Nach dem Tod ihres Mannes musste Francesca de Lasalle ihren kleinen Sohn allein aufziehen und schon früh war ihr Ehrgeiz geweckt waren, ihn möglichst lukrativ zu verheiraten. Daher war sie schon lange auf der Suche nach einer guten Partie für ihren Sohn gewesen und die kleine Comtessa Eleonora di Bernardo kam ihr da gerade recht. „Sie ist geradezu teuflisch schön und mindestens ebenso intelligent“, hatte sie damals zu ihrem Sohn gesagt und sich schnell bekreuzigt, nicht ahnend, wie Recht sie damit haben würde. Und – wie es den Anschein hatte – war ihr Plan am Anfang sogar aufgegangen. Die beiden jungen Leute trafen sich öfter und bald war Sandro der Schönheit und dem Charme von Eleonora verfallen. Dabei hätte Sandro fast die Auswahl zwischen ihr und seiner jüngeren Cousine Natalia gehabt, einem unerfahrenen, jungen Ding, das schon von Kindesbeinen an für ihn schwärmte. Aber die hübsche, neunzehnjährige Studentin war keine wirkliche Konkurrenz zu der rassigen Eleonora und auch längst nicht so wohlhabend. Natalia besaß zwar eine gewisse einfache Anmut, war vom Charakter aber eher nachgiebig und gehorsam. Ganz das Gegenteil der rebellischen Eleonora. Vielleicht hätte Sandros Mutter sich das Wappen der alten Adelsfamilie einmal näher betrachten sollen. Es zeigte ein dornenbewehrtes Rosenkreuz, ein Symbol der Mysterien, das schon seit der Keltenzeit bekannt war. Das Rosycroix stand für Unsterblichkeit und ewige Jugend, wie auch für die Einweihung in ein mächtiges Wissen. Die Wirklichkeit sah weitaus schlimmer aus. Eleonora entstammte zwar altem Adel doch gleichzeitig einem Vampirclan, der bereits seit Jahrhunderten in ganz Europa sein Unwesen trieb. Sie wurde als Vampirin geboren, doch ab und zu brauchte der verstaubte Clan auch mal „frisches“ Blut, im wahrsten Sinne des Wortes. Mit der Umwandlung eines Menschen in einen Thomas Max Müller / pixelio.de Shortstory - „Rosycroix – Zeichen der Unsterblichkeit“ von Carola Kickers 55 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Vampir war es noch nicht getan. Er musste Gnade finden vor den Augen des Clanfürsten, ihrem Onkel Matteo di Bernardo, der das uneingeschränkte Sagen hatte und schließlich über Leben und Tod bzw. Unsterblichkeit entschied. Trotz der italienischen Abstammung glich er in seiner Erscheinung eher einem englischen Gentleman. Seine dunkelgrünen Augen musterten jetzt seine Nichte. Auch bei der Verlobung von Eleonora hatte Matteo ein Wörtchen mitzureden. Und der alte Vampir mit den langen graumelierten Haaren war durchaus nicht für diese Verbindung gewesen. „Wer unserem Blute beitreten will, muss nicht nur von edler Geburt sein. Wir tragen ein mächtiges Erbe ins“, hatte Matteo die dunkelhaarige Schönheit gewarnt, als diese um seine Erlaubnis für die Hochzeit gebeten hatte. „Dieses Zeichen“, fuhr er fort und deutete mit der rechten Hand auf das Amulett mit dem Clanwappen um seinen Hals“, dieses Zeichen ist der Schlüssel für unsere Unsterblichkeit. Wenn sich jemand beim Eintritt in unsere Welt verläuft…“ Es blieb kurze Zeit still. Eleonora war sich ihrer Verantwortung bewusst, einen Sterblichen in ihre Welt zu holen. Würde seine Liebe stark genug sein, um diese Prüfung zu bestehen? Das Clanoberhaupt ergriff wieder das Wort. „Du musst es ihm erklären, es muss unbedingt sein freier Wille sein! Einen weiteren Lichtbringer soll es nicht geben“, forderte er und seine Stimme duldete keinen Einspruch. Mit Lichtbringer waren in seinen Augen die Menschen gemeint, die aus dem Land der Unsterblichkeit zurückkehrten und in eine Art religiösen Wahnsinn verfielen. Das war bislang nur ein einziges Mal passiert. „Keine Sorge, ich bin sicher, er wird das Blut der Rose trinken“, war die junge Comtessa überzeugt. „In diesem Fall bist du die Rose, vergiss das nicht“, bemerkte Matteo di Bernardo leise. Eleonora neigte grüßend den Kopf und zog sich zurück. All das hatte die zierliche Italienerin ihrem Verlobten bei ihrem heutigen, romantischen Abendessen berichtet, und er hatte nur ungläubig staunend zugehört. Dann hatte sie begonnen, ihn zunächst spielerisch zu fesseln, bis er bemerkte, dass er ihr tatsächlich ausgeliefert war. Seine anfänglichen Befreiungsversuche hatte Sandro letztendlich aufgegeben. „Ich kann das alles nicht glauben“, seufzte er. Eleonora beugte sich zu ihm. „Aber genau das musst du“, flüsterte sie eindringlich. „Im Grunde hast du nur noch die Wahl zwischen Tod und Unsterblichkeit. Nur deine Seele muss sich noch entscheiden, durch welches Tor sie gehen wird.“ „Und wie soll das geschehen“, fragte Sandro wie ein kleiner Junge seine Lehrerin. „Dies kannst du erst im Augenblick des Todes entscheiden“, erwiderte die Schönheit vor ihm. Dabei blickten ihre schwarzbraunen Augen ihn prüfend an, so, als ob sie diese Entscheidung hier und jetzt von ihm fordern würden. Dann nahm sie den Anhänger, den sie um ihren schlanken Hals trug und legte ihn um den seinen. „Das Rosycroix wird dir den Weg weisen“, sagte sie. „Wenn ich zurückkomme, möchte ich wissen, ob du bereit bist, mir in meine Welt zu folgen.“ Sie wandte sich ab. „Aber…“, kam Sandros Stimme. Eleonora blickte sich kurz um. „Wieso könnt ihr bei Tageslicht existieren?“, vollendete er den Satz. „Das können nur die, die als Vampire geboren Thomas Max Müller / pixelio.de Shortstory - „Rosycroix – Zeichen der Unsterblichkeit“ von Carola Kickers 56 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht wurden – und die, die von uns gesegnet wurden“, antwortete die Comtessa und verließ den Raum. Sandros Gedanken wirbelten durcheinander wie Blätter in einem Herbststurm. War das noch die Frau, die er liebte oder zu lieben glaubte? Nach Eleonoras Schilderungen schien das Dasein der Vampire ja gar nicht so übel zu sein. Doch Sandro de Lasalle konnte sich nicht vorstellen, zu töten und Blut zu trinken. Und er war mit Anfang Dreißig viel zu jung, um zu sterben. Noch einmal versuchte der junge Mann verzweifelt, sich zu befreien, doch die Stricke hielten ihn auf dem geschnitzten Stuhl. *** Mit einem leisen Knarren öffnete sich die schwere Tür zum Esszimmer erneut und die schöne Comtessa betrat den Raum in einem langen, schwarzen, weit ausgeschnittenen Samtkleid. Der schwere Stoff umfloss ihren zarten Körper wie dunkle Tinte, verschmolz mit den langen, schwarz glänzenden Haaren. Ein zarter Rosenduft umwehte ihre Gestalt. Ohne ein Wort zu sagen, begann Eleonora die Fesseln ihres Verlobten zu lösen, deutete ihm an, sich zu erheben. Er wirkte wie eine Marionette in ihren Händen. Warum versuchte er nicht, zu fliehen? Wie gebannt folgte er dagegen ihren Bewegungen, ließ sich von ihren schlanken Armen umfangen. Sanft strich die geliebte Frau über seine dunkelbraunen Locken. Er schloss die Augen, gab sich dem Gefühl der Wärme und Geborgenheit in, aus dem ein stechender Schmerz ihn herausriss. Sie hatte ihn gebissen! Und sie hing immer noch wie ein Raubtier an seiner Kehle! Er wollte schreien, doch er brachte keinen Ton heraus. Das Atmen fiel ihm schwerer und schwerer. Jede Wärme verließ seinen Körper. Er sank zu Boden. Seine Umgebung verschwamm vor seinen Augen und zur gleichen Zeit öffnete sich das Tor zu einer anderen Welt vor ihm. Sandro de Lasalle erlebte seinen letzten Traum auf Erden vor dem Ende des Menschseins. Sandro Lasalles Seele erwachte im Lande Galraedia, einem wunderschönen Garten mit vielen verschlungenen Pfaden. Einige von ihnen lagen im Schatten, andere waren lichtdurchflutet. Es dauerte nicht lange, bis er merkte, dass er nicht allein war. Auch Eleonora war anwesend in diesem Traum, der in der Realität nur wenige Sekunden dauerte. Hier aber schien die Zeit still zu stehen. Die schöne, junge Frau reichte Sandro einen silbernen Kelch, gefüllt mit einer dunkelroten Flüssigkeit. „Trinke das Blut der unsterblichen Rose und kehre mit mir zurück“, forderte sie ihn auf. „Der Preis ist zu hoch“, dachte er oder sprach er diese Worte laut? Sandro wusste es nicht. Eleonora lachte leise. „Die Zukunft liegt für euch Menschen in einer Wiege und deren Zukunft ist das Grab. Wir sind die wahren Kinder der Ewigkeit.“ Das klang überzeugend. Was hatte er schon zu verlieren, außer seiner Thomas Max Müller / pixelio.de Shortstory - „Rosycroix – Zeichen der Unsterblichkeit“ von Carola Kickers 57 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht unsterblichen Seele und die Hoffnung auf Erlösung? Fast zynisch schlich sich dieser Gedanke in seinen Kopf oder war es die Geliebte, die ihm diese eingab? „Die Schlange aus dem Paradies, die Verführerin“, wehrte sich etwas in seinem Gehirn dagegen. „Trink!“, klang es diesmal wie ein Befehl aus dem Mund der schönen Vampirin. Sandro nahm den Kelch entgegen, versenkte seinen Blick in das geheimnisvolle Rot seines Inhaltes, das ihn in die Tiefe zu locken schien. Wie hypnotisiert setzte er das Gefäß an seine Lippen und trank. Im gleichen Augenblick verdunkelte sich um ihn herum das Land Galraedia wie unter einem drohenden Unwetter. Schwere Wolken erstickten den letzten Lichtstrahl und im gleichen Augenblick erwachte Sandro de Lasalle auf dem schwarzbraunen Parkettboden im Esszimmer des Palazzo. Als er seine Augen aufschlug, hatten diese ihre ursprüngliche Farbe verloren. Jeden, der in diese Augen sah, lockten sie in die gleiche bodenlose Tiefe wie der Trank in seinem Traum. Doch dieser war längst vergessen. Sandro de Lassalle fühlte sich wohl, unglaublich wohl, so stark, so…anders, ja, als wäre ein Fremder in seine Haut geschlüpft. Er konnte diesen Zustand nicht beschreiben. Etwas hatte sich verändert. Mit der Zunge tastete er seine Mundhöhle ab. Da waren sie, die Waffen der Untoten. Wie es wohl wäre, sie zum ersten Mal zu gebrauchen? Eleonora betrachtete ihr Werk und half ihm auf. Nun stand ihrer Verbindung nichts mehr im Wege. Selbst Matteo würde zufrieden sein. Der Clanchef musterte den jungen Vampir mit einem durchdringenden Blick unter den buschigen Augenbrauen. „Hat er schon getötet?“, fragte er Eleonora, die neben ihrem Verlobten stand. „Nein, Onkel, noch nicht“, gab diese zu. „Dann bring ihn dazu. Du weißt, was du zu tun hast, und nun geht!“ Mit einer abwertenden Handbewegung wurden die beiden jungen Leute aus dem Arbeitszimmer entlassen. Eleonora lächelte still in sich hinein. Sie würde sich den neugeborenen Vampir schon gefügig machen. Ihre Familie überließ nichts dem Zufall, ganz besonders sie nicht. Während der letzte Rest von Menschlichkeit sich erbittert gegen den Fluch des Blutes wehrte, der unablässig zu pochen begann, erwuchs gleichermaßen stark ein anderes Verlangen in dem jungen Mann. Kaum hatten sie das Arbeitszimmer verlassen, riss Sandro seine Verlobte in die Arme und versuchte, sie leidenschaftlich zu küssen. Doch Eleonora wehrte ihn lachend ab und lief die Treppe hinauf in ihr Zimmer, dessen Einrichtung einem mittelalterlichen Schloss entsprungen schien. Vergnügt ließ sie sich auf das große Himmelbett fallen, räkelte sich wie eine Katze, riss mit einem Ruck beider Hände ihr Gewand entzwei bis sie nur noch mit schwarzer Spitze bekleidet vor ihm lag. Sandro war stumm in der Tür stehen geblieben und genoss diesen Anblick. Gerade wollte er näher treten, als sie ihm Einhalt gebot. „Bring mir ein Opfer“, lockte sie fordernd „töte für mich, wenn du mich liebst. Dann können wir endlich für immer zusammen bleiben. Onkel Matteo wird uns Thomas Max Müller / pixelio.de Shortstory - „Rosycroix – Zeichen der Unsterblichkeit“ von Carola Kickers 58 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht unverzüglich segnen.“ „Wen soll ich für dich töten?“, fragte Sandro mit verwirrten Sinnen und einem grenzenlosen Verlangen in der Stimme. „Geh in den Keller. Dort findest du, was du brauchst und trink. Dann komm zurück. Ich werde wissen, ob du zu uns gehörst“, gab sie ihm leise aber bestimmt zur Antwort. Sandro eilte die Treppen wieder hinunter bis in den Keller des Palazzo. In ihm nagte der Hunger, doch er wusste nicht, welche Art von Hunger nun der stärkere war. In einem gewölbeartigen, von Fackeln beleuchteten Raum fand er eine dunkel gekleidete Gestalt an eine Säule gekettet. Sie war in sich zusammen gesackt, eine Kapuze bedeckte das Gesicht. So konnte er nicht erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Langsam trat er näher. Dieses Geschöpf sah so hilflos aus. Da war kein Mitleid, sondern eher Neugier in ihm. Behutsam nahm er dem vorgesehenen Opfer die Kapuze ab. Er blickte in die schreckgeweiteten Augen seiner kleinen Cousine Natalia, die einen Knebel im Mund trug. Tränen liefen ihre Wangen hinab. Er kannte diese junge Frau, aber er empfand nichts für sie. Seine Gedanken waren einzig und allein bei der verführerischen Eleonora, die dort oben sehnsüchtig auf ihn wartete. Sie erfüllte nun sein ganzes Tun und Denken. Zärtlich strich Sandro der Gefangenen eine Haarsträhne aus der Stirn. Seine Finger glitten die Wange hinunter zu ihrem Hals. Da war eine Stelle, die wärmer war als die anderen, die stärker pulsierte vor Angst. Er konnte einfach nicht mehr widerstehen. Von dieser Stunde an stand Sandro de Lassalle unter dem Zeichen der Unsterblichkeit. Die Rückkehr in das Land Galraedia aber blieb ihm für immer verwehrt. © Carola Kickers erschienen in der Anthologie „Die Nacht ruft Deinen Namen“ beim Club der Sinne. Shortstory - „Rosycroix – Zeichen der Unsterblichkeit“ von Carola Kickers 59 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Interview mit Michael Jackson Ca. von Elke Conrad Du singst wie er, tanzt wie er, siehst aus wie er, aber du bist es nicht. Gott sei Dank, denn sonst könnte ich mich jetzt nicht mit dir unterhalten– es geht um Michael Jackson und sein Double. Hallo Mike, Du bist das Beste Michael Jackson Double Europas. Wie kommt man dazu ein Double zu werden? Ich wuchs mit 8 Geschwistern auf, die alle The Jackson Five hörten, dadurch wurde ich schon früh an seine Musik herangeführt. Seine Musik und sein Auftreten beeindruckten und Inspirierten mich. Wann hast du dich entschlossen dein Hobby (Michael Jackson) zu deinem Beruf oder besser gesagt zu deiner Berufung zu machen? Das war mit 10 Jahren, da habe ich für mich beschlossen ich werde Michael Jackson Double. Interview mit dem bekanntesten Michael Jackson Double Deutschlands 60 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Wenn man dich ansieht, weiß man dass Du zu Recht das beste Double Europas bist, Du könntest ein Zwilling von MJ sein. Hast Du schon immer so ausgesehen oder hast Du deine äußere Erscheinung immer mehr Michael Jackson angepasst? Nein ich habe nicht immer so ausgesehen, ich habe mein Aussehen verändert. Aber das hatte persönliche Gründe. Ich hatte im Alter von 10 Jahren einen schweren Autounfall, bei dem mein Gesicht völlig zerstört wurde, aus diesem Grunde waren OPs unumgänglich. Mein Gesicht wurde im Laufe der Jahre dann auf meinen Wunsch hin an Michael Jackson angepasst. Du bist ja das beste MJ Double Europas, was bedeutet Dir diese Auszeichnung? Sehr viel, das bedeute für mich die Anerkennung meiner Kunst und meines Könnens. Wenn so viele Menschen mich gewählt haben, weiß ich dass ich alles richtig gemacht habe. Du hast ja neben deinem Beruf als Double noch andere Dinge mit denen Du dich beschäftigst - unter anderem einen Radiosender Radio MJCa, ein Tonstudio MJCa Records und ein Studio für Maskenbildung SFX Studio Wie kommt es dass Du einen Radiosender betreibst? Ich habe früher bei einem Radiosprecher als Moderator gearbeitet, ich wurde zur heißesten Radiostimme gewählt, was leider Neider zu Tage brachte. Ich verließ den Sender und entschloss mich meinen eigene Sender zu gründen, mit eigenen Moderatoren. Wie ich aus sicherer Quelle weiß, stehst Du ja auch selber am Mikrofon. Was macht Dir mehr Spaß die Arbeit als Double oder das moderieren? Es macht mir beides sehr viel Spaß, vom Double lebe ich und beim moderieren kann ich sein wie ich will, im Studio sieht mich keiner, da kann ich mit Jogginghose sitzen. Neben deinem Radiosender besitzt Du noch ein Tonstudio MJCa Records. Produzierst Du dort deine Songs von MJ oder wofür benötigst Du ein Tonstudio? Ich bearbeite dort die instrumentalen Versionen für meine Auftritte, so dass ich darauf singen kann. Es kann aber jeder andere seine eigenen Songs dort produzieren mit sachkundiger Unterstützung. Interview mit dem bekanntesten Michael Jackson Double Deutschlands 61 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Du bist ja sehr vielseitig. Gibt es etwas wo Du sagst: „Das kann ich gar nicht?“ Nein ich versuche alles und wenn es nicht sofort funktioniert, versuche ich es nochmal, solange bis ich es kann. Nun noch ein paar persönliche Fragen. Antworte bitte nur mit wenigen Worten oder einem Wort Welches war der schönste Tag in deinem Leben? Die Geburt meiner Tochter Welchen Tag aus deinem Leben möchtest Du streichen? Keinen Das Leben im Showbiz ist oft einsam und unehrlich. Was bedeutet Freundschaft für Dich? Sehr viel, ich habe nur sehr wenige Freunde Was sind die wichtigsten Charaktereigenschaften für Dich? Ehrlichkeit und Treue Was ist ein absolutes NO-Go für Dich? Betrug Noch eine letzte abschließende Frage. Was wünscht Du dir für deine weitere Zukunft? Gesundheit und ein langes Leben Ich bedanke mich bei Dir für ein tolles Interview und ich hoffe, ich werde mal in den Genuss kommen, dich live auf einer Bühne zu sehen. Hier ein paar Links zu interessanten Websites von und über Michael Jackson Ca. Radio Tonstudio Maskenfertigung Blog http://www.mjca.de/Jackson/php-files/news.php http://www.radio-mjca.de/news.php http://www.mjca.de/Studio/studio/news.php http://www.mjca.de/mjcafxpage/sfx/news.php http://michaeljacksonca.tumblr.com/ Interview mit dem bekanntesten Michael Jackson Double Deutschlands 62 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht „Hier gehst du jenseits des Alltags vor Anker und betrittst ein Reich, fern deiner Sorgen. Ruh′ dich aus. Du bist Willkommen!“ Das sind die einleitenden Worte, auf Phantasaria. Diese Worte standen schon da, als im April 2006, Phantasaria im Internet auftauchte. Mein Anliegen war es damals Besuchern verträumte Momente zu schenken, mit Bildern und Geschichten aus dem Reich der Fantasy. Heute genau 6 Jahre danach, hat sich daran nichts geändert. In den letzten Jahren wurde es ruhiger um die alte Seite, allerdings war Phantasaria selbst daran Schuld. Die Seite hatte großen Erfolg, und ich erhielt viele Aufträge, vor allem im grafischen Bereich. So hatte ich nicht mehr die Zeit, Bilder oder Geschichten zu entwerfen, die nur für Phantasaria bestimmt gewesen wären. Aber irgendwie tat es mir leid, dass meine Homepage in der hintersten Bereichen meiner kreativen Ambitionen verschwand. Ich hatte die Seite damals erstellt, weil mir die Welt der Fantasy am Herzen liegt. Wollte ich doch Besucher auf eine Reise zu meinen Träumen einladen. Also stellte ich alle anderen Aufträge zurück, um mich meinen Ursprüngen zu widmen und Phantasaria ein neues Gesicht zu geben. Diese neue Seite ist noch sehr jung. Noch erzählt sie von meinem Reich der Fantasy, ebenso sind nach wie vor, vor allem meine Werke dort ausgestellt. Aber ich hoffe, das im Laufe der Zeit zu ändern und weitere kreative Geister dort willkommen zu heißen. Es soll unser Reich der Fantasy werden, vielleicht nur ein kleines, aber dafür von Menschen, denen fremde Welten genauso viel bedeuten wie mir. Ein Anfang ist gemacht, mit Carol Grayson die mir zwei ihrer wundervollen Geschichten zur Verfügung gestellt hat. „Phantasaria“ Künstlerseite von Michael Sagenhorn 63 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Grafik und Illustrationen Im Jahr 2000 habe ich Digital-Art für mich entdeckt. Was als Hobby begann, um einen Kontrast zu meinem Beruf in der IT-Entwicklung zu schaffen, wurde schnell zu einer Passion, die in der Zwischenzeit den gleichen Stellenwert einnimmt wie die Schriftstellerei. Daher erweitere ich bis heute meine Kenntnisse in diesem Bereich. Begonnen habe ich mit dem Programm Poser, zur Nachbearbeitung diente mir ein schlichtes 2D-Programm, das damals meinen Zwecken vollkommen genügte. Heute arbeite ich überwiegend mit Adobe Photoshop. Die Bilder auf dieser Seite wurden überwigend mit Photoshop, Poser und Bryce erstellt. Im Jahr 2006 erschien zum ersten Mal eine Literaturzeitschrift, mit einem von mir erstellten Covermotiv. Seitdem publiziere ich regelmäßig, entwerfe Illustrationen, bzw. Coverillustrationen, Flyermotive und mehr, in enger Zusammenarbeit mit Verlagen, Internetportalen und Schriftsteller|innen. Autor In der Tat ist es so, dass ich die Schriftstellerei lebe, und das seit nun mehr als 30 Jahren, was bedeutet dass ich schon als Kind damit begonnen habe. Meine Geschichten sind überwiegend in der Phantastik angesiedelt, mit unterschiedlichen Fassetten, von verträumten Märchenwelten, bis hin zu erotisch-subtilen Horror. Seit 2005 veröffentliche ich Geschichten in Literaturheftchen, Magazinen und Anthologien. Mein erster Roman ‚Lauros‘ erschien 2006, zuerst im Selbstverlag. Jedoch interessierte sich im Jahr 2009 ein Publikumsverlag dafür und ist seitdem dort erhältlich. Mein Interesse an der Schriftstellerei ist jedoch so tief, dass ich mich nicht allein auf das Verfassen von Geschichten begnügen möchte. Auch das Drumherum erweckte mein Interesse. Wie entsteht aus einem Manuskript ein fertiges Buch? Als ich meinen Roman im Selbstverlag (nicht im DKZ) herausbrachte, lernte ich viel über die Entstehung eines Buches. „Phantasaria“ Künstlerseite von Michael Sagenhorn 64 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht MATT SKIBA AND THE SEKRETS „Babylon“ 04. Mai 2012 Format: CD Label | Vertrieb: Superball Music | EMI Post Punk Der Alkaline Trio Sänger startet mit neuem Projekt durch Soldat, Vagabund, Barde und Künstler – in den vergangenen 15 Jahren und mit acht Studioalben als Lead-Sänger und Songwriter von Alkaline Trio aus Chicago ist Matt Skiba all das gewesen. Und während er mit dem Herz auf der Zunge durch die Welt tourte, schrieb er einige der grossartigsten Dark-Pop-Hits der vergangenen Dekade. Ob akustische Ballade oder feindselige Hymne – sowohl für Major- als auch für Indie-Labels gilt Skiba als Au§enseiterIkone und ist nach wie vor eine au§ergewöhnliche Stimme jenes Sub-Genres, an dessen Entstehung er einst beteiligt war. Nun, nach so vielen Jahren in der Band, die ihn definiert hat, ist Skiba aus dem Schatten des Trios getreten, um „Babylon“ zu erschaffen, das Debütalbum von MATT SKIBA AND THE SEKRETS mit AFIs Hunter Burgan am Bass und Jarrod Alexander von My Chemical Romance an den Drums. Quelle: PirateSmile PR MATT SKIBA AND THE SEKRETS „Babylon“ 65 ~ ~ Das Magazin für die Kinder der Nacht Wilhelmy Internet Programming and more Telefon: 0 4961 - 83 65 45 www.wip-am.de Noch keine eigene Webseite? Na Dann aber los! eine Internet-Visitenkarte gibt es schon ab 99,- € Gerne betreue ich Sie auch: um ihren Webauftritt langfristig aktuell zu halten in Fragen des Social Network beim Entwurf und Satz von Anzeigen, Flyern, Broschüren, Pressemappen und Visitenkarten Ich biete Ihnen eine unverbindliche Erstberatung an. Impressum: MCK Verlag Stadtfeld 72 D-47906 Kempen Tel.: 02152-967832 mck-media(at)web.de Redaktion: Carola Kickers, Dan Gerrit, Simone Wilhelmy Layout & Anzeigengestaltung: Simone Wilhelmy Vampire Magic ist ein nicht kommerzielles Magazin und wird kostenlos zum Download bereitgestellt. Für den Inhalt ihrer Beiträge sind die Autoren selbst verantwortlich. Für unverlangt eingesandtes Material wird keine Haftung übernommen. Auch für die Richtigkeit der angegebenen Links sowie für deren Betreiber wird keinerlei Haftung übernommen. Fotos und Grafiken, soweit nicht explizit erwähnt: MCK, www.pixelio. de, Romana Grimm, Fred Ink, C.M.Singer, Elke Conrad (Alex Band Fanforum, Kirstin Band), Michael Sagenhorn, Radio MJCa, Jürgen Roshop, Mike Elbrecht, Rosenbraut, Annette Eickert, AAVAA Verlag, Michael Zandt, Candela Verlag, Bilder von Alex Band mit freundlicher Genehmigung von Kristin Band, Markus Walther, Michael Sagenhorn, wikipedia.de, Michael Austen von Belgatto Audio Titelbild: Jürgen Roshop (www.turbinensound.de) Seitentitel Impressum Vampire Magic ist offizieller Partner von GlobalTalk ~ 66 ~