rudern aviron canottaggio - Schweizerischer Ruderverband

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rudern aviron canottaggio - Schweizerischer Ruderverband
2 | 2015
Sarnen, 23. april 2015 | 39. Jahrgang | Erscheint sechsmal jährlich
rudern aviron canottaggio
Zeitschrift des schweizer Rudersports | Bulletin de l’aviron suisse | Bollettino deL canottaggio Svizzero
spitzensport
Boote für die Rudersaison 2015
an den SRV-Trials gebildet
Aufbauend auf den Trainings- und Testergebnissen der letzten Monate wurden vom
14.−17. März 2015 die SRV-Trials durchgeführt. Insgesamt waren 20 Athletinnen und
Athleten zu diesen Tests eingeladen. Die
Zielsetzung dieser Rennen bestand darin,
die physische Leistungsfähigkeit der Athletinnen und Athleten zu überprüfen sowie
die Bootsklassen und deren personelle Besetzungen für die kommende vorolympische
Saison 2015 festzulegen. Der Fokus des SRV
lag dabei ausschliesslich auf den olympischen Bootsklassen. Der SRV strebt in der
Saison 2015 den Gewinn von drei olympischen Quotenplätzen an.
Vierer ohne Steuermann und zwei
Doppelzweier bei den Leichtgewichten
Insgesamt bestehen drei olympische Leichtgewichtsbootsklassen. Der SRV wird mit
Mannschaften in allen drei Bootsklassen
antreten. Nach zweijähriger Absenz wird
der SRV wieder mit einem LeichtgewichtsVierer auf internationalen Gewässern anzutreffen sein. Dabei kommt es zu einer Wiederauflage des Olympia-Vierers von 2012 in
der Besetzung Mario Gyr, Simon Niepmann, Lucas Tramèr und Simon Schürch.
Alle vier Ruderer starteten in den beiden
letzten Jahren vorwiegend in Kleinbooten
und erzielten viele Medaillenerfolge auf
Stufe Weltcup, Welt- und Europameisterschaften. Das Vierer-Projekt wird die Saison
mit einem Ersatzmann starten, da sich
Mario Gyr einer Operation unterziehen
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musste und einige Wochen rekonvaleszent
sein wird.
Der Leichtgewichts-Doppelzweier besetzen
Michael Schmid und Daniel Wiederkehr.
Michael Schmid ruderte in den beiden letzten Jahren im Leichtgewichts-Einer und
erzielte dabei in der vergangenen Saison
auch Medaillenerfolge an Welt- und Europameisterschaften. Als Ersatzleute für die
beiden Leichtgewichts-Boote wurde Silvan
Zehnder und Fiorin Rüedi nominiert.
Im Frauen-Leichtgewichtsdoppelzweier verteidigten Patricia Merz und Frédérique Rol
ihre Plätze und rudern auch 2015 für den
SRV im leichten Frauen-Doppelzweier.
und Roman Röösli durch. David Aregger
nimmt aktuell die Ersatzposition ein. Der
SRV strebt indes im Bereich der offenen
Männerbootsklassen ein zweites Boot an.
Hierzu ist die Mannschaftsbildung noch
nicht abgeschlossen.
Jeannine Gmelin bestätigte ihre Leistungsentwicklung und rudert auch in der kommenden Saison im Frauen-Einer.
Geplante Regatta-Einsätze der SRVBoote
SRV-Headcoach Ian Wright plant mit den
Nationalmannschaftsbooten die folgenden
Regattaeinsätze im Verlaufe dieser Saison:
Foto: Stöh Grünig
Der SRV hat anlässlich seiner
Trials im italienischen Corgeno
vom 14.−17. März 2015 interne
Selektionsrennen zur Festlegung
der Bootsklassen und deren personelle Besetzungen durchgeführt. Insgesamt wird der SRV
mit mindestens fünf Booten in
die vorolympische Saison 2015
starten mit dem Ziel, Quotenplätze für die Olympischen Spiele
2016 zu sichern.
Der «schwere» Doppelvierer mit Roman Röösli, Augustin Maillefer, Nico Stahlberg und
Barnabé Delarze (v.l.n.r.).
Männer-Doppelvierer und Frauen Einer
gebildet
Bei den offenen Bootsklassen stand die
Bildung des Männer-Doppelvierers im Zentrum. Nachdem die junge Trainingsgruppe
in den beiden letzten Jahren in jeweils unterschiedlichen Besetzungen zweimal U23Weltmeister wurde und an den Elite-Weltmeisterschaften zwei Mal das A-Finale
erreichte, setzten sich dieses Jahr Barnabé
Delarze, Nico Stahlberg, Augustin Maillefer
Internationale Regatta Piediluco (Italien),
10.−12. April 2015; Ruder-Weltcup-Regatta, Bled (Slowenien), 8.−10. Mai 2015;
Europameisterschaften, Poznan (Polen),
29.−31. Mai 2015; Ruder-Weltcup-Regatta,
Varese (Italien), 19.−21. Juni 2015; RuderWeltcup-Regatta, Luzern-Rotsee, 10.−12.
Juli 2015; Ruder-Weltmeisterschaften,
Aiguebelette (Frankreich), 30. August–6.
September 2015.
Christian Stofer, Direktor SRV
EDITORIAL
Titelseite: Trainingsausfahrt auf dem Sarnersee: Der Leichtgewichts-SRV-Vierer-ohne mit Schlagmann Simon
Schürch, Lucas Tramèr, Fiorin Rüedi (an Stelle des
rekonvaleszenten Mario Gyr) und Simon Niepmann.
Foto:
Editorial
Stöh Grünig
Nominierte Nationalmannschaftsboote 2015
Frauen
Einer: Jeannine Gmelin (RC Uster);
Doppelzweier Leichtgewichte: Patricia Merz (SC Zug), Frédérique
Rol (Lausanne-Sports, Section Aviron).
Männer
Doppelzweier Leichtgewichte: Michael Schmid (SC Luzern),
Daniel Wiederkehr (RC Baden);
Vierer ohne Steuermann Leichtgewichte: Mario Gyr (SC Luzern),
Simon Niepmann (SC Zürich/Basler RC), Simon Schürch (SC
Sursee), Lucas Tramèr (CA Vésenaz/Basler RC);
Doppelvierer: Barnabé Delarze und Augustin Maillefer (LausanneSports, Section Aviron), Nico Stahlberg (RC Kreuzlingen), Roman
Röösli (SC Sempach).
Ein zweites Projektboot bei den schweren Männer wird angestrebt.
Aktuelle Ersatzruderer
Männer: David Aregger (RC Schaffhausen), Männer Leichtgewichte: Silvan Zehnder (SC Zürich), Fiorin Rüedi (GC Zürich).
Nachwuchs-Trials 3.-6. April 2015 in Sarnen
Die SRV-Trials für das U23-Kader sowie die Junioren-Nationalmannschaft wurden über Ostern auf dem Sarnersee ausgetragen.
Die folgenden Projektboote wurden gebildet für die ersten Regatten:
U23-Kader
Frauen
Zweier o. Stf.: Pascale Walker, Stephanie Blumenthal (beide RC
Zürich);
Doppelvierer Lgw.: Pauline Delacroix (CA Vésenaz), Larissa Conrad (SC Luzern), Adeline Seydoux (Lausanne-Sports Aviron),
Amanda Lüscher (RC Hallwilersee).
Männer
Doppelzweier: Damien Tollardo (CA Vésenaz), Alessandro Morra
(SC Küsnacht);
Doppelvierer Lgw.: Kaspar Bührer (RC Schaffhausen), Raphael
Eichenberger (RC Bern), Jonas Müller (SC Luzern), Aurèle Schaller (SA Fribourg).
Junioren/-innen (U19)
Vierer o. Stm.: Alois Merkt, Nicolas Kamber, Joshua Meyer (alle
GC Zürich), Raphael Roulet (CA Vevey);
Skullboote: Pascal Ryser (RC Thalwil), Dominic Condrau (RC
Rapperswil-Jona), Jonathan Moser (SC Biel), Morton Schubert
(SC Stäfa), Romain Battistolo (RC Lausanne), Hugo van de Graaf
(CA Vésenaz);
Doppelvierer Juniorinnen: Lara Eichenberger, Andrea Fürholz
(beide RC Uster), Debora Hofer (SC Thun), Ella von der Schulenburg (SC Küsnacht);
Doppelzweier/Skiff Juniorinnen: Amélie Mach (CA Vésenaz),
Serafina Merloni (SC Stansstad), Katharina Strahl (RC Zürich).
Die Saison ist so recht lanciert...
Nach einer Vielzahl von Trainings- und Vorbereitungsstunden
in Halle und «Folterkeller», nach dem «Abspulen» unzähliger
Wasserkilometer sowie nach ergiebigen, in unterschiedlichen
Zusammensetzungen ausgefahrenen Testläufen haben sich die
SRV-Nationalmannschaftsboote erstmals in dieser Saison der
internationalen Konkurrenz gestellt. Am Memorial Paola d'Aloja
auf dem umbrischen Lago di Piediluco resultierten 4 Siege und
insgesamt 10 Medaillen. Natürlich war noch nicht alles von internationalem Rang und Namen am Start. Aber dennoch: Erfreuliche
und vielversprechende Aussichten im Hinblick auf das nun richtig
Fahrt aufnehmende Wettkampfgeschehen auf internationalem
Niveau (der erste Weltcup-Bewerb im slowenischen Bled findet
vom 8.−10. Mai statt) dürfen konstatiert werden.
Immer wieder musste in den letzten Jahren festgestellt werden, dass
die Ressourcen im Coaching-/Trainer-/Betreuungsbereich des SRV
nicht übermässig üppig sind. So hat auch der neue Leistungsrudern-Verantwortliche im SRV, Andi Csonka, diese Thematik −
nebst etlichen anderen − stark im Fokus. In seiner Analyse zur
Situation des SRV-Leistungsrudern gibt er im Interview zudem
interessante Einblicke in seine Sicht der Dinge und wie er die
vorhandenen Herausforderungen − zusammen mit der Crew am
Verbandssitz in Sarnen, dem Verbandsvorstand sowie, nicht zu vergessen, auch den Clubs − angehen will.
Das erwähnte Manpower-Manko konnte mit der Anstellung eines
zusätzlichen Mitglieds des Trainerstaffs in Sarnen einer Besserung
zugeführt werden. Tim Dolphin, in Australien im Universitätsrudersport als Coach erprobt, hat seine Arbeit in Sarnen bereits
aufgenommen und kümmert sich − als rechte Hand des Headcoachs Olympiaprojekte Ian Wright − in starkem Masse dem
Kleinbootbereich.
Auf nationaler Ebene geht die Regattasaion − nachdem viele Clubs
für ihre Regattabteilungen Trainingslager durchgeführt haben −
bereits am letzten April-Wochenende (Saisoneröffnungsregatta auf
dem Lauerzersee) so richtig los. Und bei zunehmend schönem
Wetter wird es auch die Fitnessruderer/-innen wieder endgültig
gelüsten, ihrem Freizeitvergnügen mit Enthusiasmus zu frönen. Jürg Trittibach
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mot du prEsident
Photo: Stöh Grünig
L’a v i ron a u f ém inin
en p oint d e mire
Le Comité International Olympique a
exprimé sa volonté de voir participer autant
d'athlètes féminines que masculins aux Jeux
olympiques de 2020 à Tokyo. Quel chemin
parcouru si l'on considère que les femmes
n'ont été admises aux Jeux olympiques qu'en
1928 à Amsterdam, que l’aviron féminin
n’a été introduit au programme olympique
qu’aux Jeux de Montréal en 1976 et enfin
que la distance des épreuves féminines n’a
été portée sur 2000 m qu’en 1988 ! La
nouvelle politique du CIO implique pour
l'aviron helvétique de développer le secteur
féminin afin de réaliser cette parité en
compétition. La densité du plateau sera
moins élevée, il y aura donc des places à
prendre pour des compétitrices motivées,
ambitieuses et prêtes à relever le défi. En
Suisse, la parité existe déjà dans l’aviron
loisir. Par contre, au niveau de la compétition,
nous avons encore une marge de progression,
saisissons-la tous ensemble. Avec Jeannine
Gmelin, Patricia Merz et Frédérique Rol,
notre équipe nationale dispose certes déjà
en son sein de compétitrices talentueuses
et ambitieuses avec beaucoup de potentiel
qui montrent la voie à suivre aux autres
compétitrices mais il faut étoffer notre
effectif. Nous devons en effet tous, fédération, clubs et entraîneurs, mettre l’accent en
travaillant de concert, tirant à la même
corde comme notre sport nous l’apprend
pour progresser dans le bon sens.
La Boat Race se met cette année à
l’heure féminine. Les courses masculines et
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féminines se dérouleront, comme vous le
savez, le même jour sur le même parcours.
L’aviron suisse y sera représenté et même
une Suissesse aura gagné la Boat Race, mais
qui de Fanny Belais (CUWBC) ou de
Nadine Graedel Iberg (OUWBC) aura eu
l’honneur de lever la coupe de cette
première ? Nous ne le savons pas à l’heure
où est écrit ce message.
La Fédération Internationale des Sociétés
d’Aviron a conclu un partenariat sur le
thème de l’eau propre ; dans ce cadre, la
« Clean Water Business Regatta 2015 » aura
lieu les 10 et 11 juillet lors de la finale de la
Coupe du Monde sur le Rotsee. Il s’agit
d’une manifestation destinée aux entreprises
qui aimeraient transmettre les valeurs de
base de l’aviron, notamment le travail
d’équipe et le respect de l’environnement.
J’invite de nombreuses entreprises à y
participer. Il s’agit là d’un événement
fédérateur qui permet à des collègues de
travail de forger leur relation et de s’apprécier
dans un tout autre contexte que le
professionnel (pour de plus amples
informations, www.cleanwaterregatta.com).
Une date à retenir pour les rameurs-loisir,
celle du week-end des 26 et 27 septembre
2015, date de la 2e Randonnée nationale
organisée par le RC Schaffhausen sur un
des plus beaux tronçons du Haut-Rhin
entre Schaffhouse et Stein am Rhein. Vous
pouvez déjà vous y inscrire. Attention, les
places sont limitées.
Je désire souhaiter la bienvenue à Tim
Dolphin, qui vient d’être engagé comme
adjoint de Ian Wright. Tim rejoint une
équipe soudée d’entraîneurs compétents qui
n’ont qu’un seul objectif, faire progresser
et gagner nos équipes.
Enfin, je souhaite à nos compétiteurs,
que nous encourageons tous, plein succès
pour les très importantes échéances qui
s'enchaîneront jusqu'en septembre et aux
rameuses et rameurs loisir de longues et
belles sorties sur nos magnifiques plans
d'eau !
Stéphane Trachsler,
Président FSSA
Gemeinsam
kommen wir noch
schneller voran.
Herzlichen Dank
den Sponsoren!
Partner
Verbandssponsoren
Medical Partner
Bootssponsor
Bekleidungspartner
Ruder-/Ergometersponsor
Partenaire pétrolier
Fahrzeugpartner
wort des Präsidenten
Das Frauenrudern im Blickpunkt
Das Internationale Olympische Komitee hat den Wunsch
tern. Wir alle – der Verband, die Clubs und die Trainer –
gen ihre Beziehungen vertiefen und sich in einem ganz ande-
geäussert, dass an den Olympischen Spielen von 2020 in
müssen Akzente setzen, indem wir gemeinsam arbeiten und
ren Kontext als dem beruflichen schätzen lernen können (s.
Tokyo ebenso viele Athletinnen wie Athleten teilnehmen
am gleichen Strick bzw. Ruder ziehen, um in der richtigen
weitere Informationen unter www.cleanwaterregatta.com).
werden. Der zurückgelegte Weg ist bemerkenswert, wenn
Richtung voranzuschreiten, so wie unser Sport es uns lehrt.
Der 26. und 27. September muss im Kalender der Wander-
man bedenkt, dass die Frauen an den Olympischen Spielen
Auch das Boat Race steht heuer im Zeichen der Frauen.
ruderer rot angestrichen werden: An diesem Wochenende
erst 1928 in Amsterdam zugelassen wurden, dass das Frau-
Wie Sie wissen, werden die Männer- und Frauenrennen am
wird die 2. Nationale Wanderfahrt auf einem der schönsten
enrudern erst 1976 in Montreal ins olympische Programm
gleichen Tag und auf der gleichen Strecke ausgetragen.
Abschnitte des Hochrheins zwischen Schaffhausen und
aufgenommen und dass die Distanz der weiblichen Ruder-
Auch der Schweizer Rudersport wird vertreten sein, und
Stein am Rhein stattfinden. Organisator ist der Ruder-
regatten erst 1988 auf 2000 m heraufgesetzt wurde! Die
eine Schweizerin wird auf jeden Fall im Siegerboot sitzen,
club Schaffhausen. Sie können sich schon jetzt anmelden
neue Politik des IOK verlangt vom Schweizer Rudersport,
aber ob Fanny Belais (CUWBC) oder Nadine Graedel Iberg
– aufgepasst, die Teilnehmerzahl ist beschränkt.
den weiblichen Sektor zu entwickeln, um diese Gleichstel-
(OUWBC) den Pokal dieser Premiere in die Höhe stem-
Ich heisse Tim Dolphin, der soeben als Assistent von Ian
lung im Wettkampf zu verwirklichen. Da die Leistungs-
men wird, wissen wir bei Redaktionsschluss dieser RAC-
Wright engagiert wurde, willkommen. Tim stösst zu einem
dichte weniger hoch sein wird, werden Startplätze in Reich-
Ausgabe noch nicht.
kompetenten Team von Trainern, die nur ein Ziel im Auge
weite liegen für motivierte, ehrgeizige Ruderinnen, die
Der Internationale Ruderverband hat über das Thema «sau-
haben: dass unsere Mannschaften Fortschritte erzielen und
bereit sind, diese Herausforderung anzunehmen. Im Wan-
beres Wasser» eine Partnerschaft abgeschlossen. In diesem
erfolgreich sind.
derrudern ist die Parität in der Schweiz bereits Realität. Auf
Rahmen wird am 10./11. Juli während des Weltcup-Finals
Ich wünsche unseren Wettkämpfern, denen wir alle die
der Wettkampfebene haben wir hingegen noch eine Steige-
auf dem Rotsee die «Clean Water Business Regatta 2015»
Daumen drücken, viel Erfolg für die äusserst wichtigen
rungsmarge, ergreifen wir sie alle miteinander! Mit Jeannine
ausgetragen. Diese Veranstaltung richtet sich an die Unter-
Regatten, die bis Ende September auf dem Programm
Gmelin, Patricia Merz und Frédérique Rol zählt unsere
nehmen, die die Grundwerte des Ruderns – vor allem die
stehen, und den Fitnessruderinnen und -ruderern
Nationalmannschaft bereits talentierte, ambitiöse Wett-
Teamarbeit und den Umweltschutz − vermitteln wollen. Ich
lange, schöne Ausfahrten auf unseren wunderschönen
kämpferinnen mit viel Potential, die den anderen Ruderin-
lade zahlreiche Firmen ein, teilzunehmen. Es handelt sich
Gewässern!
nen den Weg weisen. Wir müssen jedoch die Basis verbrei-
um einen verbindenden Anlass, dank dem die Arbeitskolle-
Stéphane Trachsler, Präsident SRV
(Übersetzung Max Schaer)
pa r o l a d e l p r e s i d e n t e
Il canottaggio femminile nel mirino
Il Comitato Olimpico Internazionale (CIO) ha espresso
aumentare gli effettivi. In effetti dobbiamo tutti, Federa-
un avvenimento coinvolgente che permette a dei colleghi
la volontà di vedere a parità di partecipanti tanto atleti
zione, Società e allenatori, mettere l’accento sul lavoro
di lavoro di approfondire la loro conoscenza e di apprez-
femminili quanto maschili ai Giochi Olimpici del 2020
collettivo tirando tutti assieme la corda come d’altronde
zarsi in un contesto al di fuori del professionale (per ulte-
a Tokyo. Un bel traguardo raggiunto se si considera che
il nostro sport insegna alfine di progredire nella giusta
riori informazioni ww.cleanwaterregatta 2015.com).
le donne sono state ammesse ai Giochi Olimpici solo
direzione.
Una data importante per i diportisti è quella del fine-
nel 1928 in occasione delle Olimpiadi di Amsterdam,
La Boat Race si presenta quest’anno al femminile. Le gare
settimana del 26/27 settembre p.v. Si tratta della seconda
che il canottaggio femminile è stato introdotto nel pro-
maschili e femminili avranno luogo, come sapete, il
Remata nazionale organizzata dal R.C.Schaffhausen su
gramma olimpico solo nel 1976 a Montréal e che la lun-
medesimo giorno e sul medesimo percorso. Il canottaggio
una dei più bei tratti del Reno superiore tra Sciaffusa e
ghezza del percorso è stato portato a 2000 metri solo nel
svizzero sarà pure presente: una svizzera sarà sicuramente
Stein am Rhein. Potete già inscrivervi ma attenzione: i
1988! La nuova politica del CIO implica per il canot-
tra le vincitrici della Boat Race ma quale fra Fanny
posti sono limitati!
taggio elvetico lo sviluppo del settore femminile alfine
Balais (CUWBC) e Nadine Graedel Iberg (OUWBC)
Desidero dare il benvenuto a Tim Dolphin che è stato
di realizzare questa parificazione: ci saranno dunque dei
avrà l’onore di alzare la coppa al cielo? Al momento di
ingaggiato quale aggiunto a Ian Wright. Tim si aggrega ad
posti da occupare per vogatrici motivate, ambiziose e
scrivere questo articolo non lo sappiamo ancora…
una squadra comprendente allenatori competenti che
pronte a mettersi in discussione. In Svizzera, nell’attività
La Federazione Internazionale di Canottaggio ha conclu-
hanno il solo obiettivo di far progredire e far vincere i
di diporto, questa parificazione esiste già. Per contro, nel
so un partenariato sul tema «acqua pulita». In questo con-
nostri equipaggi.
settore agonistico, abbiamo ancora un buon margine di
testo la «Clean Water Business Regatta 2015» si svolgerà
Per chiudere auguro ai nostri competitori, che tutti in-
progressione: non lasciamoci sfuggire l’occasione! Con
durante i giorni 10 e 11 luglio in occasione della finale
coraggiamo, successi nelle importanti scadenze che si
Jeannine Gmelin, Patricia Merz e Frédérique Rol la nostra
della Coppa del Mondo al Rotsee. Trattasi di una manife-
susseguiranno fino a settembre ed alle diportiste ed ai
squadra nazionale dispone già di competitrici talentuose
stazione destinata a Ditte desiderose di trasmettere i valo-
diportisti lunghe e belle vogate sui nostri magnifici
e ambiziose con un buon potenziale che possono mostra-
ri di base del canottaggio: lavoro di squadra e rispetto
specchi d’acqua.
re la via da seguire ad altre competitrici in modo da
dell’ambiente. Invito tante Ditte a partecipare. Si tratta di
Stéphane Trachsler, Presidente FSSC
(Traduzione Marco Rezzonico)
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spitzensport
S i e g e durc h Jeannine Gmel in,
Pa t r i cia Merz, Merz/Ro l und
Mi c h ael Sch m id in Piedil uco
Die Schweizer Ruder-Nationalmannschaft startete anlässlich
der internationalen Regatta in
Piediluco vom 10.−12. April in die
vorolympische Rudersaison 2015.
Die Internationale Regatta in Piediluco in
der italienischen Region Umbrien wurde als
Regatta mit getrennten Wertungen für den
Samstag und den Sonntag ausgetragen. Am
Freitagnachmittag wurden Vorläufe für die
Finals vom Samstag ausgefahren, am Samstagnachmittag folgten die Vorläufe für die
Finals vom Sonntag. 25 Nationen nahmen
an dieser traditionellen Frühjahrsregatta teil.
Samstagsfinals
Am samstäglichen ersten Finaltag − bei
spiegelglatten Verhältnissen zur Austragung
gelangend − konnte Skifferin Jeannine
Gmelin (Ruderclub Uster) das Finale im
offenen Frauen-Skiff gegen Konkurrentinnen aus Griechenland, Zimbabwe, Irland
und Italien gewinnen und somit den ersten
Saisonsieg verbuchen. Im LeichtgewichtsEiner der Frauen gab es gleich zwei Medaillen für das Schweizer Team. Patricia Merz
(See-Club Zug) siegte in diesem Rennen vor
Südafrika und ihrer Doppelzweier-Partnerin
Frédérique Rol (Lausanne-Sports Aviron),
welche sich die Bronzemedaille sicherte.
Eine Bronzemedaille gab es ebenfalls für
Leichtgewichts-Skiffier Silvan Zehnder
(Seeclub Zürich) im vom amtierenden italienischen Weltmeister Marcello Miani
gewonnenen Endlauf. Joel Schürch (Seeclub
Sursee) folgte auf Rang 4, wobei er den
leichten Vierer-ohne-Olympiasieger Ndlovu
(Südafrika) um winzige zwei Hundertstelssekunden hinter sich lassen konnte. Vierte
wurden die Leichtgewichte Lucas Tramèr
(Club d’Aviron Vésenaz/Basler Ruderclub)
und Simon Niepmann (Seeclub Zürich/Basler Ruderclub) im von den südafrikanischen
WM-Dritten Hunt/Keeling dominierten
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Erfolgreiches Wochenende in Piediluco: Zusammen gewannen Patricia Merz und Frédérique Rol
den leichtenDoppelzwier. In der Skiff-Konkurrenz resultierten die Ränge 1 (Merz) und 3 (Rol).
Zweier-ohne der offenen Kategorie. Auf
dem selben Rang kamen Augustin Maillefer
(Lausanne-Sports Aviron) und Roman
Röösli (Seeclub Sempach) im Doppelzweier
der schweren Kategorie ins Ziel. Die starken
Litauer Marscinskas/Ritter − ihres Zeichens
Europameister 2014 − gewannen souverän.
Im vom WM-Bronzemedaillen-Gewinner
Angel Fournier Rodriguez aus Kuba
geprägten Finale der offenen Skiffkategorie
ruderte Markus Kessler auf den 5. Platz.
Sonntagsfinals
Gegenüber dem Vortag starteten die meisten
Schweizer Athleten/-innen in ihren angestammten Bootsklassen, wobei sich alle
Boote am Samstagnachmittag für die sonntäglichen Finalrennen zu qualifizieren vermochten. Diese konnten bei perfekten Verhältnissen ausgetragen werden, nachdem
zäher Nebel eine stündige Verschiebung
nötig machte. Patricia Merz und Frédérique
Rol − schon am Vortag im Skiff überzeugend
− vermochten im leichten Frauen-Doppel-
zweier zu gewinnen und kehren damit beide
als doppelte Medaillengewinnerinnen nach
Hause zurück. Das ganze Rennen anführend, mussten sie sich im Finish gegen die
stark aufkommenden Italienerinnen wehren. Michael Schmid konnte im Leichtgewichts-Skiff Marcello Miani in einem spannenden Rennen erstmals bezwingen und
ebenfalls einen Tagessieg feiern. Um den
dritten Platz kämpften Daniel Wiederkehr
(Ruderclub Baden) und Joel Schürch (Seeclub Sursee). Daniel Wiederkehr kurbelte
die Schlagzahl hoch und holte sich die Bronzemedaille. Joel Schürch wurde Vierter. Der
Schweizer Leichtgewichts-Vierer griff erstmals in dieser Saison ins Renngeschehen ein.
Simon Schürch (Seeclub Sursee), erstmals
am Schlag sitzend, ruderte mit Lucas Tramèr
(Club d’Aviron Vésenaz/Basler Ruderclub),
Ersatzmann Fiorin Rüedi (Grasshopper
Club Zürich) und Simon Niepmann (Seeclub Zürich/Basler Ruderclub) ein beherztes
Rennen in der offenen Klasse der Vierer
ohne Steuermann. Die Mannschaft, welche
spitzensport
aktuell auf den rekonvaleszenten Mario Gyr
verzichten muss, heftete sich beharrlich an
den italienischen Männer-Vierer und liess
den Rückstand auf dieses Siegerboot vom
Samstag keinerzeit auf mehr als eine Bootslänge anwachsen. Der Schweizer Vierer
konnte gegen Ende des Rennens auch nochmals zum italienischen Boot aufschliessen
und verzeichnete einen guten Lauf, womit
Jeannine Gmelin: Einmal Gold und einmal
Silber in der offenen Skiff-Kategorie.
der Saisonauftakt für den leichten Viererohne gelungen ist. Im Rennen der MännerDoppelvierer griffen Barnabé Delarze
(Lausanne-Sports Aviron), Nico Stahlberg
(Ruderclub Kreuzlingen), Augustin Maillefer (Lausanne-Sports Aviron) und Roman
Röösli (Seeclub Sempach) nach Einsätzen
im Doppelzweier erstmals als Doppelvierer
ins Geschehen ein. Nach einem etwas ver-
haltenen Start und einer früh eingehandelten Bootslänge Rückstand kamen sie auf der
zweiten Streckenhälfte auf, um bis auf 0,11
Sekunden auf das zweitplatzierte litauische
Boots aufzuschliessen. Italien gewann klar.
Jeannine Gmelin (Ruderclub Uster) konnte
nach dem Vortagessieg einen zweiten Rang
feiern. Sie zeigte erneut ein solides Rennen
und kehrt mit zwei Medaillen von dieser
ersten internationalen Regatta nach Hause
zurück. Siegerin wurde Thornycroft (Zimbabwe). Markus Kessler (Ruderclub Schaffhausen) schaffte auch am zweiten Regattatag
die Finalqualifikation und zeigte im Finale
über lange Zeit ein ausgezeichnetes Rennen
gegen starke Konkurrenz. Der bärenstarke
Kubaner Fournier Rodriguez gewann
erneut, während Markus Kessler die Ziellinie als Vierter passierte. Im Doppelzweier startete die neue Schweizer Kombination mit David Aregger (Ruderclub Schaffhausen) und Jacob Blankenberger (Grasshopper Club Zürich), die den fünften Rang
hinter den Booten aus Litauen, Ägypten,
Israel und Spanien herausholten. Das neue
Schweizer Duo konnte im ersten Finalrennen, das sie zusammen ruderten, die vier
Streckenabschnitte noch nicht in einem
idealen Rennprofil abbilden und verloren
insbesondere im Mittelteil der Strecke zu
viel Zeit. Da auch kein direkter Konkurrent
neben ihnen ruderte, war das Duo auch auf
der Suche nach dem richtigen Rhythmus für
den Doppelzweier. Im Endspurt konnten
Aregger/Blankenberger dann allerdings wieder etwas Rückstand gutmachen.
In der Nationenwertung belegte das Schweizer Team punktgleich mit Südafrika den
vierten Rang hinter Italien, Litauen und
Griechenland.
Gelungener Saisonauftakt für das
Schweizer Team
Das Schweizer Ruder-Nationalteam hat an
der Regatta in Piediluco gezeigt, dass die
Form stimmt. Mit 4 Siegen und insgesamt
10 Medaillen sowie den Erfahrungen, die
in diesen ersten Saisonrennen gemacht werden konnten, lässt sich der Aufbau hinsichtlich der Weltcup-Saison vorantreiben. Die
Michael Schmid gewann den leichten Skiff vor
Weltmeister Miani und Daniel Wiederkehr.
Schweizer Projektboote haben gezeigt, dass
sie kompetitiv sind und bei diesem ersten
internationalen Vergleich gut mithalten
konnten. Der nächste wettkampfmässige
Einsatz der Schweizer Ruder-Nationalmannschaft erfolgt vom 8.−10. Mai 2015
anlässlich der ersten Weltcup-Regatta im
slowenischen Bled.
Christian Stofer/Jürg Trittibach
www.ruderschuhe.com
Skulls günstig abzugeben
Hochwertige Klettverschlüsse
Der Schweizerische Ruderverband hat einige paar ältere
Concept-Skulls günstig abzugeben. Die Ruder sind
gebraucht und müssen in Sarnen abgeholt werden.
Interessenten melden sich bitte im SRV-Sekretariat
in Sarnen: 041 660 95 24 / info@swissrowing.ch
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spitzensport
An d i C sonka : S RV-L eistungs r u d e r n ein Jahr vo r Olympia
Andi, Du hast im letzten Dezember von
Heinz Schaller die Rolle des Verantwortlichen Leistungsrudern im SRV-Vorstand
übernommen. Wie steht es mit dem Leistungsrudern im SRV Anfang Saison 2015 aus?
Der Bereich Leistungssport hat eine turbulente und intensive zweite Jahreshälfte 2014 hinter sich. Es galt Ersatz für den scheidenden
Nationaltrainer zu suchen, dies wohlgemerkt
mitten im Olympiazyklus und in einer auch
ohne Trainerwechsel bereits herausfordernden Phase. Im schweren Männerbereich galt
es den nach London 2012 perfekt aufgegleisten Generationenwechsel mit den zweimaligen U23-Weltmeistern im 4x olympiareif
werden zu lassen. Bei den schweren Frauen
war zumindest die Option Skiff für Olympia
aufgegleist, bei den leichten Frauen wurde
mit den guten U23-Resultaten eine Besetzung der einzigen olympischen Bootsklasse
auch reell und bei den leichten Männern
musste die hervorragende Ausgangslage in
beiden olympischen Bootsklassen nun endlich gesichert werden. – Wenn wir sehen,
welche Projektboote nun in Piediluco in die
vorolympische Saison gestartet sind, dann
sind alle oben geschilderten Ambitionen
operativ voll in der Umsetzung.
Das hört sich nach einem problemlosen und
sicheren Weg nach Rio an und einer Ausgangslage, wie wir sie vor olympischen Spielen schon lange nicht mehr hatten. Ist dem so?
Ich würde sagen, der schmale Grat, auf dem im
letzten Herbst gewandert wurde, wird nun
wieder ein wenig breiter. Aber ein sicherer Weg
ist es noch lange nicht. Begonnen hat die oben
geschilderte Ausgangslage letzten Sommer mit
nur einem designierten Vollzeittrainer für die
Nationalmannschaft. Damals wusste man
noch nicht, dass dieser dann auch noch kündi-
8 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
Foto: Jürg Trittibach
Im Dezember übernahm Andi
Csonka von Heinz Schaller das Amt
des Verantwortlichen Leistungsrudern im SRV. Das Gespräch zeigt
auf, welche Überlegungen er sich
zum gedeihlichen Voranschreiten
der SRV-Aushängesparte macht.
gen würde. Hätte man nicht einen zweiten
Olympiatrainer an die Seite von Simon Cox
stellen wollen und diesen zum Glück zum
Zeitpunkt dessen Abgangs bereits eingestellt,
wäre man im November, knapp 10 Monate
bevor die Olympiaquotenplätze erkämpft werden müssen, ohne Trainer dagestanden. Nationaltrainer Ian Wright war bei meinem Beginn
gerade mal 4 Wochen hier im Amt. Es war
klar, dass damit die Olympiaprojektboote
noch nicht seriös betreut werden konnten.
Ebenso war klar, dass die gute Ausgangslage im
U23- und im Juniorenbereich durch andere
Personen als den neueingestellten Nationaltrainer abgedeckt werden mussten. Mit Annemarie und Edouard haben wir hier zwei der
wenigen «eigenen» Trainer, welche selber ihre
ganze Ruderkarriere von der Pike auf in der
Schweiz erarbeitet hatten, im Amt. Dies ist ein
Hoffnungsschimmer für ein wenig Nachhaltigkeit. Aber es war dem Verbandsdirektor
Christian Stofer und meinem Vorgänger Heinz
Schaller stets klar, dass die drei erwähnten
Trainer durch weitere Trainer verstärkt werden
mussten. Und dass Verbandsdirektor Stofer
seit vielen Monaten eine Herkules-Aufgabe zu
erfüllen hatte, galt es auch zu erkennen.
Wie meinst Du dies?
Die einzige personelle Konstante im SRVLeistungssport im 2014 war die Stelle des Verbandsdirektors. Alle anderen Rollen im Leistungssport – und das sind für die Bereiche
Junioren, U23 und Olympiakader sage und
schreibe genau eine Hand voll Stellen − unterlagen einem Wandel. Eigentlich hat man in
der Mitte eines Olympiazyklus keine Zeit für
so etwas. Schon gar nicht, wenn man so
«dünn» aufgestellt ist, wie der SRV. – Aber
natürlich bot eben dieser Wandel auch
Chancen und konnte ja auch nie hinterfragt
werden. Er war gegeben. Christian war der
einzige Profi neben einem ehrenamtlichen
Vorstand, der für diese Transformation verantwortlich war. Ihn gilt es auch von meiner
Seite mit so viel ehrenamtlicher Professionalität zu unterstützen, wie es mir möglich ist.
Da bringe ich ein paar sportspezifische Fähigkeiten mit, die von Nutzen sein können.
Wo siehts Du denn konkrete Optimierungspotentiale?
Viele der Dinge, wie ich sie zuvor schilderte,
sind sehr operativ und eigentlich nicht die
Aufgabe des Verantwortlichen Leistungsrudern im Vorstand SRV. Es gilt absolut zu verhindern, dass ein Funktionsträger zwei Stufen
unter ihm reinschwatzt. Dreiecksbeziehungen
ohne direkte Verantwortungslinie können wir
uns nicht leisten. Wir haben klar definierte
Verantwortlichkeiten und die gilt es zu respektieren. − Ich in meiner Rolle soll − und tu es
bereits − den operativen Chef Leistungssport,
das ist Verbandsdirektor Christian Stofer, in
strategischen und damit Fragen, welche über
den aktuellen Olympiazyklus hinausgehen,
entlasten. Das sind neben Ruderer- und Trainer-Nachwuchs-Themen Fragen der Finanzierung des Leistungsruderns und der Optimierung sämtlicher leistungserbringender
Parameter. Für Letztere kann man noch so
viele gute Ideen haben und Konzepte erarbeiten, wenn keine Ressourcen da sind, um diese
umzusetzen. Es kann nicht sein, dass ich jetzt
den Verbandsdirektor − die operative Seite −
mit noch mehr Konzepten, die er dann
umzusetzen hat, belaste. Zuerst müssen wir
schauen, wo wir zusätzliche Kräfte herholen,
die nachhaltig unsere Leistungserbringung
stärken können.
Was willst Du ändern oder verbessern?
Ich bin Teil des Vorstandes und so werden wir
hier über Änderungen gemeinsam entschei-
spitzensport
den. Meine langfristige Ambition ist es, die
gute Arbeit, welche die Clubs im Nachwuchsbereich seit eh und je für den Schweizer
Rudersport
dezentral
leisten,
durch
schweizweit bessere Zusammenarbeit und
Austausch von Wissen auch für die Nationalmannschaften besser zu nutzen. Wie dies
erfolgen soll, dazu braucht es tatsächlich mehr
als nur Ideen. Hier gilt es ein Szenario im
Detail auszuarbeiten und mit den Clubs zu
diskutieren. Der kritische Erfolgsfaktor für
einen leistungsstarken Schweizer Rudersport
ist der Bereich Trainernachwuchs, Trainerausbildung. Hier gilt es Lösungen zu finden, eigenen Trainernachwuchs zu schaffen, zu fördern, zu erhalten und auf Weltstandsniveau zu
bringen. Wir hatten einst optimal ausgenutzt,
dass wir sowohl die Trainingslehre und das
breite Wissen unserer grossen Nachbarn im
Norden zugänglich machen konnten, aber
eben auch gegenüber der angelsächsischen
Empirie aufgeschlossen waren. Als Schweiz
konnten wir uns damals einen komparativen
Vorteil eben gegenüber diesen zwei weltweiten
Trainings-Philosophien schaffen, in dem wir
von Beiden «das Beste» anzuwenden wussten.
Die Welt hat sich mittlerweile ein wenig verändert, aber trotzdem werden wir uns wieder
auf frühere Erfolgsmodelle besinnen müssen.
Was tust Du kurzfristig?
Mein Credo war es, kurzfristig und unmittelbar Ruhe in den durchgeschüttelten Bereich
Leistungssport reinzubringen, die Details zu
erfassen, Optimierungen dort mit der operativen Seite zu besprechen, wo sie sofort und
ohne Aufwand umgesetzt werden konnten.
Eine klare und eineindeutige Rollenverteilung
zu leben. Nicht noch an zusätzlichen Parametern rumzuschrauben. Im operativen Bereich
überspringe ich niemals den Verbandsdirektor. Mit Christian Stofer arbeite ich zusammen und diene ihm als Sparringpartner.
Ich habe dieses Ehrenamt nicht angenommen, um mich selbstzuverwirklichen.
Schnellschuss-Konzepte, für die dann niemand da ist, der sie umsetzen kann, sind «für
d’Füchs». Es ist die vierte Dekade die ich im
Schweizer Ruderleistungssport miterlebe seit
ich 1980 als Steuermann gegen damalige
Schweizer Olympiaboote antreten durfte und
der zehnte Olympiazyklus, den ich aus
irgendeiner «dienenden» Perspektive begleite.
Aus dieser Makrosicht glaube ich, dass durchaus Zeit ist, unseren Leistungssport etwas kreativ zu bewegen. Aber als Ruderer wissen wir
am besten, dass einer alleine kaum reicht, um
das Mannschaftsboot an die Spitze zu rudern
und als «ehemaliger» und immer wieder rezyklierter Steuermann, werde ich weder Augen
verschliessen, noch die Steuerseile loslassen,
noch wortlos im Boot sitzen. Wir werden
kurzfristig dem operativen Bereich den
Rücken freihalten, damit dieser die «Expedition-Rio 2016» optimal vorbereiten kann, mittel- und langfristig werden wir Handlungsfelder für den Zyklus danach identifizieren
und dann priorisiert nach Machbarkeit und
Nutzen abarbeiten. All dies geht nur in einem
symbiotischen System Ruderclubs/Ruderverband. Zentral werden nie genügend Kräfte
vorhanden sein, aber lediglich über dezentrale
Anarchie lässt sich keine Nationalmannschaft
«konzertieren». Es bedarf zentraler Führung
und Vorgaben und dann eine konsequente
Jürg Trittibach
Delegation an die Clubs. Michael Schmid
mehrfacher Schweizermeister und WM-Medaillist
Bachelor of Science
«Mit Strath halte ich
meine Fitness auf Kurs»
www.bio-strath.ch
rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 9
spitzensport
Erstmals im Trainingscamp bei den
«Grossen»: Jacob Blankenberger
Während 2 Wochen hielt sich das
Elitekader des SRV im Vorbereitungscamp im portugiesischen
Montargil auf. Das Trainingslager
war im Vorfeld der Trials auch
Bestandteil der Bootszusammensetzungs-Findung im Hinblick auf
die internationalen Bewerbe und
Titelkämpfe sowie die OlympiaQualifikationsregatta der Saison
2015. Erstmals im Kreis der «Grossen» dabei war der letztjährige
Junioren-WM-Vierte im Skiff Jacob
Blankenberger. Er schildert seine
Eindrücke und Erfahrungen eines
Trainingstages auf der Talsperre
Montargil im nördlichen Alentejo.
Foto: Ueli Bodenmann
5:30 Uhr − Der Wecker klingelt. Die angekündigten Windverhältnisse setzen voraus,
dass früher als ursprünglich vorgesehen mit
dem Training begonnen werden muss.
Meist erreicht der Wind um die Mittagszeit
seinen Höhepunkt, so dass die erste Trai-
ningseinheit relativ früh begonnen wird
und sich das letzte Training am Abend meist
bis in die Dunkelheit hineinzieht.
Kaum lässt sich das reichhaltige Frühstücksbuffet des Hotels zu solch früher Stunde in
seinem vollen Ausmass auskosten. Die Zeit
drängt: Für 6:30 Uhr ist die erste Trainingseinheit angesetzt. Während die Sonne
langsam den Horizont erklimmt, finden
sich die ersten Ruderer in der Trainingsbasis
am See ein. Das frühe Aufstehen hat sich
gelohnt. Der angekündigte Wind macht
sich noch kaum bemerkbar. Das Wasser ist
weitgehend flach. 30 Kilometer ausdauerbetontes Rudern stehen für die morgendliche Trainingseinheit auf dem Programm.
Sobald die geplanten Bootsbesatzungen
bekannt sind, werden die Boote gewassert.
Ebenso machen auch die Trainer, Ian
Wright, tatkräftig unterstützt von Ueli
Bodenmann und Michael Erdlen, ihre
Motorboote einsatzbereit. Das Training
kann beginnen. Die Trainingsbedingungen
sind optimal. Es ist weit und breit kein
anderes Boot zu sehen, was die morgendliche Idylle hätte stören können. Das durch
eine sanfte Brise verursachte leichte Kräuseln des Wassers ist die einzige Unruhe auf
dem sonst flachen See.
Eine gefühlte Ewigkeit später nähern sich
die ersten Boote wieder dem Bootssteg.
Nach mehr als zwei Stunden Training gilt es
Während des Trainingslagers immer wieder mit wechselnden Testpartnern unterwegs: Jacob Blankenberger zusammen mit Nico Stahlberg.
10 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
spitzensport
dringend, die Energiereserven wieder aufzufüllen. Gelegenheit dazu bietet sich kurze
Zeit später erneut beim Frühstücksbuffet.
Während sich die anderen Hotelgäste im
Speisesaal langsam zu ihrem ersten (und
einzigen) Frühstück einfinden, bietet sich
für die Ruderer die Gelegenheit, sich für
die weiteren Trainingseinheiten des Tages
bei einem zweiten Frühstück zu stärken.
Es wären keine Ruderer, wenn das Frühstücksbuffet nach dieser Mahlzeit nicht
weitgehend leergeräumt wäre. Viel Zeit für
Erholung besteht allerdings nicht mehr.
Die zweite Trainingseinheit des Tages, meist
zwischen 11:00 und 12:00 Uhr angesetzt,
ist als Techniktraining vorgesehen. Leider
fällt diese Einheit des Öfteren während des
Trainingslagers dem Wind zum Opfer.
Krafttraining, intensivere Ergometereinheiten-, Lauf- oder Schwimmtrainings müssen
als Alternative herhalten. Selbst der Swimmingpool dient zwischenzeitlich als Trainingsgewässer für Technikübungen im
Ruderboot. An diesem Trainingstag hält
sich der Wind entgegen der Erwartungen
zur Mittagszeit in Grenzen. Es kann regulär
trainiert werden. Die zweite Trainingseinheit des Tages erstreckt sich meist nicht über
viel mehr als eine Stunde. Nach dem auf
diese Einheit folgenden Mittagessen besteht
vorerst die Möglichkeit, sich auf den Zimmern auszuruhen.
Gegen 16:30 Uhr gilt es, sich langsam aus
seiner Gemütlichkeit aufzuraffen. Um
17:00 Uhr findet die dritte Trainingseinheit
des Tages statt. Der Wind hat gegenüber
dem Mittag noch einmal zugenommen.
Angekommen am See, lassen die Wellen
schon Schlechtes vermuten. Versuche, trotz
Wellen ein weiteres Wassertraining durchzuführen, werden schnell aufgegeben. Es
muss abermals ein Alternativtraining an
Land gefunden werden.
Es dämmert bereits, als das Krafttraining,
die dritte Trainingseinheit des Tages, abgeschlossen ist. Es ist höchste Zeit für das
Abendessen. Bis auf einzelne Ausnahmen
sind wir zumindest unter der Woche die
einzigen Hotelgäste. Somit haben die Ruderer auch den Spa-Bereich des Hotels weit-
Hohe Wellen schlagen!
Wir verlegen, redigieren, gestalten,
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gehend für sich. Wer dazu nach dem Abendessen bei dem doch relativ gefüllten Trainingsalltag keine Zeit oder keine Energie
mehr aufbringen kann, dem ist die Gelegenheit dazu zumindest am trainingsfreien
Tag in der Mitte des Trainingslagers gegeben.
Die Bedingungen für eine gute Erholung
bei den doch meist intensiven Trainings
sind optimal gewährleistet. Mit Andreas
Hofer ist zudem ein Physiotherapeut im
Trainingslager dabei, der bei körperlichen
Beschwerden, die bei laufender Dauer des
Trainingslagers bei immer mehr Ruderern
auftreten, abhelfen kann. Abgesehen von
den windigen Verhältnissen, denen doch
einige Wassertrainings zum Opfer fallen,
sind die Rahmenbedingungen hier in Portugal also optimal für ein Trainingslager, in
dem ein weiterer wichtiger Baustein für die
Saisonvorbereitung des Olympiaqualifikationsjahrs gelegt werden soll.
22:00 Uhr −Die letzten Worte sind getippt.
Licht aus − gute Nacht!
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rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 11
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Mo d e l AG ... und warum das
U n te r n eh men einen Rudersp o r t ler unte rstützt?
Im Rudersport eine Karriere als
Spitzensportler einzuschlagen
bedeutet auch immer, Einschränkungen in Beruf oder Ausbildung
und damit einhergehend im finanziellen Bereich einzugehen. Im Gegensatz zum Fussballer oder Eishockeyaner ist Profi zu sein etwas
mehr Geben als Nehmen. Nebst
der Unterstützung des Verbandes,
von Swiss Olympic und oft auch der
Clubs sind die Athleten auch auf zusätzliche Quellen angewiesen. Und
es gibt tatsächlich Unternehmen, die
Athleten des SRV-Nationalkaders
zu unterstützen bereit sind. Wie das
Beispiel von Nico Stahlberg und dem
in Weinfelden beheimateten führenden Entwickler und Hersteller von
Verpackungen aus Voll- und Wellkarton, der Model AG, dokumentiert.
Wir haben uns mit Iris Brugger, Head of
Marketing & Communication, über die
Gründe der Hilfestellung unterhalten.
Seit wann unterstützen Sie
Nico Stahlberg?
Model AG unterstützt Nico Stahlberg seit
dem 1. Januar 2014.
Wie kam es zu diesem Schritt?
Eva Stahlberg, die Schwester von Nico,
absolvierte bei Model die KV-Lehre. Unsere
KV-Lernenden wechseln alle 6 Monate die
Abteilung, um sich ein breites praktisches
Wissen anzueignen. Dank diesem Intervall
arbeitete Eva im Bereich Marketing & Communication. Von ihr erfuhren wir, dass ihr
Bruder Nico als Profi im Rudersport aktiv
ist. Zusammen mit Eva verfolgten wir bereits
2012 das eine oder andere Rennen und fieberten mit, bevor wir Nico persönlich kennen lernten. Zu dieser Zeit unterstützte
Model den Thurgauer Radprofi Bernhard
Oberholzer.
12 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
Auf eine gedeihliche Zusammenarbeit: Die Vertreterinnen der Model AG und der unterstützte
Athlet (Iris Brugger, Nico Stahlberg und Stefanie Schawalder / v.l.n.r.).
Die Familie Model ist selber sehr sportlich
und fühlt sich dem Sport verbunden. Diese
Verbundenheit ist die Basis, den Breitensport
im Kanton Thurgau sowie einen/eine Thurgauer Sportler oder Sportlerin zu unterstützen. Das Sportsponsoring bietet Möglichkeiten uns von Mitbewerbern abzusetzen, die
Aufmerksamkeit der Fokusgruppe zu gewinnen und einen Mehrwert für die Marke zu
generieren. Sport ob Einzel- oder Teamsport
ist eine gute Lebensschule. Fördert er doch
Teamgeist, Durchhaltewille, Demut, Akzeptanz, Konzentration, Leistungsfähigkeit und
Leistungsbereitschaft, Eigenschaften die im
Sport wie auch im Berufsalltag wichtige Faktoren für Erfolg und Erfüllung sind. Ein paar
Wochen bevor uns Nico Stahlbergs Sponsoringanfrage erreichte, gab Bernhard Oberholzer den Ausstieg aus dem Radrennsport
bekannt. So war die Bahn frei für Nico. Wir
trafen uns zu einem Gespräch und wir
erfuhren von seinem grossen Plan und dem
Ziel Olympische Spiele 2016. Seine Begeisterung für den Rudersport, seine Persönlichkeit und sein absoluter Fokus auf das Ziel
Olympische Spiele 2016 überzeugten uns,
mit ihm einen Profisportler zu unterstützen,
der zu Model passt.
Welches sind die (gegenseitigen) «Pflichten und Rechte»?
Pflichten und Rechte sind z.B. die finanzielle Unterstützung des Profisportlers
und andererseits, dass dieser das ModelLogo auf seinem Boot oder Polo-Shirt trägt,
so dass das von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Vielen Dank für Ihr Verständnis, dass wir keine Details zu der mit
Nico Stahlberg getroffenen Sponsoringvereinbarung preisgeben.
Welche Abmachungen bestehen bezüglich
der Dauer der Zusammenarbeit?
Die Model AG wird Nico Stahlberg auf dem
Weg an die Olympischen Spiele 2016
begleiten. Ob die Zusammenarbeit danach
weiter gehen wird werden wir mit Nico zu
gegebener Zeit besprechen.
Welche Erfahrungen haben Sie in dieser
Zusammenarbeit gemacht?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass
gegenseitiger Respekt, Offenheit und ein
regelmässiger Austausch sowohl ein gesundes Fundament als auch eine ideale Ergänzung zur schriftlich festgehaltenen Vereinbarung bilden und zum Erfolg der Zusammenarbeit beitragen.
Jürg Trittibach
spitzensport
rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 13
av i r o n r o m a n d
Ce camp d'entraînement s'est
déroulé du 11 février au 1er mars
2015 au Lago Montargil en Alentejo
dans la moitié sud du Portugal.
C'était la première fois que les
rameurs suisses se retrouvaient
dans ce lieu qui leur avait été
recommandé par des rameurs
portugais. Le nouvel Head Coach
des projets olympiques Ian Wright
était assisté par Ueli Bodenmann
et Michael Erdlen. Durant toute
la durée du camp, Andy Hofer de
la Clinique Schulthess de Zurich,
partenaire médical de la FSSA, a
assuré l'encadrement médical des
rameurs. Les athlètes romands
qui ont participé à l’événement
étaient Frédérique Rol, Barnabé
Delarze, Augustin Maillefer (tous du
Lausanne-Sports Aviron) et Lucas
Tramèr (CA Vésenaz).
Ce voyage, qui s’est déroulé sur deux jours
avec une étape à Bayonne en France, s’est
transformé en véritable périple. Il a fallu tout
d’abord transporter les bateaux de Sarnen au
Portugal avec la grande remorque de la
maison Stämpfli, puis nous avons dû déplacer
l'ensemble du matériel – ponton, bateaux à
moteur, équipement de fitness, ergomètres et
home-trainers − du Lago Azul (précédent
lieu d'entraînement) vers le nouvel endroit.
Tous ces déménagements ont constitué un
véritable exercice d'état-major logistique !
Le cadre
Le Lago Montargil est un lac artificiel de 15
km de long sur 1000 m de large avec un
barrage à son extrémité sud. Le lac est
entouré d’un parc naturel, véritable écrin de
verdure. Du lac, on pouvait apercevoir un
camping et une ou deux maisons mais
surtout des arbres ! Juste au-dessus de l’hôtel
était situé un petit village avec pour seuls
commerces un magasin et un café ! Pour
résumer, l’endroit est plutôt délaissé mais
très beau !
14 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
Photo: A. Terce, Portugalfoto
Impressions du camp
d'entraînement du cadre national
Le Lago Montargil, plan d'eau idéal pour l'entraînement du cadre national.
L’hébergement, la nourriture et
les infrastructures
Les participants au camp d'entraînement
n'ont pas tari d'éloges sur l'hébergement.
Augustin Maillefer dixit : « Tout était
nickel. Rien à redire sur les chambres
et la nourriture ». Même son de cloche
chez Lucas Tramèr : « L'hébergement, la
nourriture ainsi que le physio étaient de
très grande qualité » et chez Frédérique
Rol : « Tout était mis en œuvre pour
permettre une bonne récupération entre les
entraînements ! Les repas étaient super.
Nous avions un physio pendant les deux
semaines et l’hôtel avait même un spa ! Le
lac était quelque peu agité mais même les
jours où nous n’avons pas pu ramer, nous
avions des ergos, une salle de « muscu »,
une piscine pour nager et une piscine pour
faire quelques exercices ! A part le vent, je
pense qu’il n’y avait pas grand-chose à
améliorer… »
Le scoop du bateau dans la piscine de
l’hôtel
Augustin raconte : « Tout a commencé par
une blague. Un jour où le plan d’eau était
déchaîné, on a mis le 4x dans une piscine
après notre entraînement d’ergo. Juste pour
la photo. Cette photo a circulé sur internet
et nous avons bien ri quand on a su que des
personnes pensaient qu’on s’entraînait
vraiment dedans. On ne savait pas que
quelques jours plus tard on ferait
sérieusement un entraînement technique
composé uniquement de ‹ Roll up › dans
cette piscine… »
Les objectifs du camp
L’objectif était de faire une cinquantaine de
kilomètres par jour, mais cela n’a pas été
possible à cause du vent. C’est d’ailleurs
pour cette raison que les entraînements ont
été avancés tôt le matin et se sont terminés
tard le soir (on commençait avant le lever
du soleil et on finissait dans la nuit noire).
Augustin explique : « Même si le vent était
gênant, cela ne nous a pas empêché pour
autant de ramer chaque jour et relativement
beaucoup (avec des sorties de 26 km, le
compteur grimpe assez vite). Globalement,
les objectifs ont été atteints. »
Le programme journalier
Réveil à 05h30, passage sur la balance (le
physio prend note du poids des athlètes
chaque matin), déjeuner à 5h45,
entraînement sur l’eau à 6h30, deuxième
petit-déjeuner à 09h30, de nouveau sur
l’eau à 11h30, déjeuner à 13h00, sur l’eau
à 17h00, dîner à 19h30. Puis éventuellement
physio.
av i r o n r o m a n d
elle n'aurait pas été nécessaire à mes yeux,
surtout vis-à-vis des autres rameurs poids
léger. Cependant, après tant de mois
d'incertitude, c'est agréable de savoir enfin
dans quel bateau on attaquera la saison
2015. »
Photo: Ueli Bodenmann
Augustin poursuit : « Les soirées n’étaient
pas bien longues. Quand on terminait
l’entraînement il faisait déjà nuit et on
allait directement souper. On finissait de
souper à 20h ou plus tard quand on restait
discuter. Sinon, on a joué au billard et
Le 4x dans la piscine de l'hôtel.
beaucoup joué sur la console de Barnabé
Delarze. J’avais initialement prévu de
bosser mon cours de physiologie. A la fin
du camp, je n’étais pas arrivé plus loin qu'à
la couverture du livre. »
L’ambiance
L’ambiance était excellente. Surtout par
rapport à la difficulté des entraînements,
la présence du vent et l’heure à laquelle
Le nouvel Head Coach des projets
olympiques − sur quoi met-il l’accent ?
Selon les dires d’Augustin Maillefer, il
n’y a rien de nouveau d’un point de vue
tactique, cela viendra probablement après
les sélections nationales quand les régates
internationales arriveront. Sur le plan
technique, Ian Wright met l’accent sur
l’ensemble visuel : tourner les rames
ensemble, garder le même angle entre
les paires de rames durant tout le coup
et la phase de retour, avoir une prise
d’eau coordonnée et rapide, sortir g
...Frédérique Rol...
...Augustin Maillefer.
Photos: Detlev Seyb, Swiss Rowing
Le nœud gordien de la formation des
bateaux
Lucas Tramèr pense-t-il que c’était positif
d’avoir annoncé la nouvelle composition
du 4-pl dès à présent ? « Oui et non. C'est
la première fois que nous avons ramé autant
de kilomètres ensemble aussi tôt dans la
saison, donc je pense que c’est un plus pour
la suite. La présélection est un bonus, mais
Lucas continue : « Les retrouvailles en 4-pl
se sont très bien passées, nous avons
retrouvé de bonnes sensations dès les
premières sorties. Ce n'est pas évident de
trouver quatre rameurs qui fonctionnent
bien ensemble naturellement, mais dans
notre cas c'est un réel avantage. La
motivation est montée d'un cran grâce aux
bonnes performances que nous réalisons
déjà à l'entraînement. »
le réveil sonnait. Les rameurs ont aussi
eu la chance de bénéficier de la présence
des entraîneurs Michael Erdlen et Ueli
Bodenmann. Ils faisaient en sorte que tout
se passe aussi bien sur l’eau que sur terre.
Avec le physio Andy, ils amenaient un peu
de fraîcheur, fraîcheur qui se perd parfois à
force de toujours voir les mêmes personnes.
Ueli Bodenmann remarque : « Quand un
nouvel entraîneur rejoint une équipe, il est
important qu’une confiance mutuelle entre
l’entraîneur et l’équipe s’établisse. Cette
confiance est la base du succès. Actuellement,
tous les membres de l’équipe nationale sont
en train de faire plus ample connaissance
afin d’établir cette confiance. J’ai pu le
constater lors du camp d’entraînement.
J’ai été impressionné par le fait qu’aucun
athlète n’ait perdu son self control car nous
avons souvent été obligés de nous entraîner
dans des conditions extrêmes (vents violents
et fortes vagues). C’est pour cette raison
que certains entraînements ont dû être
annulés. Les athlètes ont fait preuve d’un
très grand professionnalisme. »
Lucas Tramèr...
rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 15
av i r o n r o m a n d
g
proprement et sans bruit au dégagé
quitte à avoir un renvoi des bras lents. Les
« Roll Up » (au dégagé, pelle au carré, sortie
des pelles de l’eau, on va sur l'avant puis on
s’arrête pleine coulisse une fois que la rame
est dans l’eau − en gros c’est toute la phase
de retour avec dégagé et prise d’eau) ; tout
cela est souvent le point central de ses
entraînements techniques. De façon générale, il aime coacher avec son iPad.
Les progrès
Jeannine Gmelin qui a interrompu son ER
pour sportifs d’élite tire également un bilan
très positif de ces deux semaines
d’entraînement au Portugal : « S’entraîner
trois fois par jour, ce n’est rien de nouveau
pour moi. Par contre, ramer trois fois
par jour oui. Ian Wright a programmé
beaucoup de kilomètres sur l’eau. Il a fallu
plusieurs jours à mon corps pour s’habituer
aux charges énormes d’entraînement.
Cependant, le fait de ramer beaucoup m’a
obligé de travailler mes points faibles et
de laisser glisser le bateau car autrement,
Ueli Bodenmann.
25 kilomètres en skiff vous paraissent
le double de ce qu’ils sont réellement.
Sur le plan technique, j’ai pu constater
quelques expériences positives grâce à
l’investissement d’Ueli Bodenmann. »
Le constat de satisfaction est unanime
auprès des autres participants du camp.
Frédérique Rol renchérit : « Je suis contente
de ces deux semaines au Portugal. C’était
super de pouvoir changer de cadre après les
dernières semaines sous la neige à Sarnen.
Je pense avoir bien progressé physiquement
et techniquement et j’ai eu beaucoup de
plaisir à m’entraîner là-bas ! Je ne pensais
pas progresser autant ! Il me semble que
je suis plus en forme maintenant et plus
habituée à autant d’entraînements que
l’an passé lors des deux stages au Portugal et
par conséquent, ne pas avoir uniquement
subi les entraînements ! Patricia Merz et
moi avons pu beaucoup ramer en double
alors que nous avions fait surtout du skiff
ces derniers mois. C’était formidable de
pouvoir ramer deux semaines consécutives
avec elle et de reconstruire le bateau ! »
Conclusion
Les jalons sont posés en vue des qualifications
pour les Jeux olympiques de Rio en 2016
et pour les autres rendez-vous importants
en 2015. L’heure est donc à « l’Attention
go » ! Max Schaer
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16 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
26.05.2014 07:44:56
av i r o n r o m a n d
Quel était le but de ce camp ?
Le but principal était de réunir tous les
rameurs loin de leur environnement
quotidien afin de constituer les équipes, de
ramer de nombreux kilomètres sans
interruption sur un lac plus long, de
s'entraîner dans un climat plus clément et
de préparer la composition des bateaux en
vue des prochains Trials FSSA.
Le camp a-t-il atteint ces objectifs ?
Oui, tous les objectifs mentionnés ont été
atteints.
Comment les tâches ont-elles été
réparties entre vous-même, Ueli
Bodenmann et Michael Erdlen ?
Les équipes ont été coachées sous ma
direction; toutefois, les filles ont été
coachées principalement par Ueli, les
rameurs en couple hommes poids léger par
Michael et les rameurs en couple poids
lourd ainsi que les rameurs en pointe poids
léger par moi-même.
Vous-même et Ueli Bodenmann avez
été tous les deux médaillés aux Jeux
olympiques de Seoul en 1988. Avez-vous
eu l'occasion d'échanger des souvenirs
durant le camp d'entraînement ?
Oui, Ueli et moi nous sommes souvenus
du « bon vieux temps » et avons notamment
fouillé dans nos souvenirs à la recherche du
temps passé avec Henry Mahon quand il
nous avait coaché tous les deux à Sarnen.
Quelle est votre conclusion de ce premier
camp d'entraînement avec les rameurs
suisses ?
C’était mon premier camp sur l'eau avec les
rameurs suisses mais j'avais déjà passé du
temps avec eux avant Noël à l'occasion du
camp à Macolin. Les rameurs suisses savent
travailler dur et veulent améliorer leur
technique et habilité physique ; cependant,
ils doivent encore apprendre à s’adapter aux
différentes situations quand tout ne tourne
pas rond ou quand tout n’est pas comme
ils le souhaitent. Le camp s'est déroulé
dans un bon état d’esprit et j'ai eu
l'impression qu'ils ont eu du plaisir malgré
le dur labeur.
Foto: Jürg Trittibach
Ian Wright tire le bilan du camp
d’entraînement
Y a-t-il une différence entre les rameurs
suisses et néo-zélandais ?
La principale différence réside dans le fait
que les Néo-Zélandais sont généralement
plus robustes mentalement dû au fait
qu’ils doivent se battre plus pour arriver au
top.
Comment faites-vous pour motiver les
rameurs, avez-vous prévu d'introduire
la danse haka [sic!] ?
Non, le haka ne sera sûrement pas introduit
pour l'équipe suisse. Vous devez être NéoZélandais pour avoir la passion pour
relever ce défi correctement et connaître
son histoire et sa signification. Mais peutêtre que nous allons tous apprendre à
yodler, jouer au cor des Alpes et lancer la
pierre d'Unspunnen pour nous motiver un
peu... (sourires) !
Comment ont été les conditions
d'entraînement ?
Variables, avec un vent changeant tous les
jours mais, étant donné que nous étions
sur l'eau tôt, nous avons pu profiter d'une
bonne séance entre 24 et 30 km tous les
jours, le nombre de séances quotidiennes
étant de trois. Grâce à notre bonne
planification, les autres séances consistaient
en entraînements sur l'ergo, sorties à vélo,
course à pied, natation (l'hôtel disposait
d’un bassin couvert de 25 m) et poids.
L’hôtel et le hangar étaient parfaits avec
un excellent hébergement et une nourriture saine et copieuse et nous avons
également installé notre propre ponton
de mise à l’eau mobile. Le temps était
considérablement plus doux, entre 17 et
20o C, ce qui a rendu les choses beaucoup
plus agréables aussi bien pour les athlètes
que pour les coaches.
Les rameurs ont-ils progressé autant
que prévu ?
Oui, la plupart des athlètes ont réalisé de
bons progrès sur le plan technique ; il reste
cependant un long chemin à parcourir
pour que les rameurs puissent maintenir
ces perfectionnements sous la pression, en
situation de course. Cette année, nous
avons été un peu plus restrictifs quant à
la sélection pour ce camp ; de ce fait les
écarts techniques entre les athlètes ont été
moins importants.
Pourquoi avez-vous décidé de d’ores et
déjà former le 4− pl et de l'annoncer
dès à présent ?
Nous avons décidé d'annoncer le 4− pl
avant la fin des Trials et la fin du camp car
nous étions convaincus que ces athlètes
étaient les quatre meilleurs rameurs en
pointe en Suisse. Le fait d’avoir annoncé
l'équipe, nous permet désormais d’aller de
l'avant en vue de former une équipe
compétitive capable de se qualifier pour les
Jeux olympiques de Rio. Maintenant,
nous allons profiter des Trials pour nous
concentrer sur d'autres tests pour cette
formation.
Interview : Max Schaer
rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 17
av i r o n r o m a n d
Brèves
Deux rameurs genevois au
cœur de la Boat Race
Le 11 avril, Fanny Belais et Jasper Holst (CA
Vésenaz) seront sur la ligne de départ de la
plus grande course d'aviron du monde et
défendront les couleurs de l’Université de
Cambridge. Chaque année, cette régate est
suivie par 400 000 spectateurs et environ 500
millions de téléspectateurs. A 19 ans, Fanny
Belais, étudiante en médecine à l'Université
de Cambridge, est l'un des plus sûrs espoirs
de l'aviron helvétique. Multiple championne
de Suisse chez les juniores puis en élite, elle a
décroché l'été dernier une médaille de bronze
en quatre de couple poids léger aux
Championnats du Monde M23. Jasper Holst
a également fait toutes ses gammes au CA
Vésenaz. Fanny se réjouit : « Je suis très
excitée pour cette course, le ‹build up› est
énorme! C'est LA course de la saison, avec au
final tout ou rien étant donné que nous ne
sommes que deux bateaux. Notre équipe est
très soudée, c'est une expérience fantastique ! »
Edouard Blanc, entraîneur national pour la
relève, qui avait participé en tant qu'entraîneur
assistant de Cambridge à la Boat Race en
2010, renchérit : La Boat Race est une course
18 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
Des courses bien fournies au Critérium Lausannois d’Aviron.
athlètes du RC Lausanne, LausanneSports Aviron et du FRC Morges qui
participaient à la Head of the River Race
à Londres le même week-end (résultats
complets sur le site www.swissrowing.ch).
Max Schaer
mondialement connue, souvent même plus
que les Jeux olympiques. Toutefois, le niveau
n'est pas le même vu que les critères
principaux de sélection sont les capacités
académiques en premier lieu. » Cette année,
il y aura même une deuxième Suissesse au
départ de la Boat Race, Nadine Graedel Iberg
qui court, quant à elle, dans le bateau
représentant l’Université d’Oxford. Quel que
soit le vainqueur, les couleurs helvétiques
ainsi que l’aviron féminin suisse seront donc
gagnants ! (N.d.l.r. : A la clôture de la
rédaction de ce RAC, les résultats de la Boat
Race ne sont pas encore connus.) Max Schaer
Photo: Sarah Harbour
La traditionnelle régate d’ouverture de
saison s’est déroulée le dernier samedi de
mars 2015. Cette course permet aux
rameurs romands de participer à une
première compétition avant que ne
débute la saison des régates nationales
leur permettant ainsi de reprendre
progressivement le rythme de compétition
à laquelle le Seeclub Luzern participe
régulièrement. La régate se dispute sur
1000 m sur un plan d’eau abrité dans le
cadre magnifique de Vidy qui est
entièrement dédié aux sports. Une fois
n’est pas coutume, la course a été dominée
par les rameurs lausannois et veveysans,
malgré l’absence des internationaux qui
se trouvaient à Sarnen et de plusieurs
Photo: Bernard Destraz
Critérium lausannois −
Départ en fanfare
de la saison d’aviron
Fanny Belais (3e d.g.à.d.) et ses coéquipières du Cambridge University Women Boat Club.
av i r o n r o m a n d
Championnats romands
d'ergomètre − record de
participation largement battu
Le 8 mars, Vevey a été le théâtre des
championnats
romands
d’ergomètre,
organisés par le club local. Comme à Zoug
pour les Swiss Indoors, record de
participation largement battu. A quand
l’inscription au Patrimoine de l’UNESCO ?
Au niveau individuel, pas de performances
exceptionnelles, vu que les vedettes romandes
juniors et seniors sont toutes engagées ce
jour-là avec la FSSA pour préparer les
prochaines échéances. Qu’à cela ne tienne,
les minimes sont là pour casser la baraque :
Nora Sennrich et Vincent Huehn (CA
Vésenaz) ont brillamment confirmé leur
titre de champion suisse. La spécificité de la
manifestation, c’est le concours par équipes :
pas trop de pression, toujours très engagés,
les ergonautes se donnent pour leurs clubs !
Au total, pas vraiment une surprise, mais
quand même : c’est le CA Vésenaz qui
l’emporte, on les voyait venir… Lors de la
CA Vésenaz, champion romand 2015 à l’ergomètre.
remise des prix, belle émotion lorsque le
vainqueur senior Louis Margot (FRC
Morges) remet sa médaille à son dauphin
Hugo Pfister (CA Vevey) en hommage à son
récent parcours de vie. Beau geste ! Max Pfister
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rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 19
c a n o t ta g g i o t i c i n e s e
L a p o ca visibil ità mediatica
pe n a l iz z a il no stro s po rt
a n c h e da l pro filo finanziario
A colloquio con il «tesoriere» del
Club Canottieri Lugano, Enrico Gulfi.
53 anni, ingegnere diplomato in informatica ETHZ, direttore IT per la città di Lugano, Enrico Gulfi è entrato a far parte della
Direzione sociale del Club Canottieri
Lugano nel 2007 con la funzione di segretario-tesoriere, attività che svolge con grande professionalità tanto da meritarsi ripetuti elogi in occasione delle annuali assemblee
ordinarie. Enrico Gulfi è sposato dal 1989
con Paola, è padre di due figlie: Laura e
Sofia; è stato campione svizzero junior nel
1980 nella specialità del 4 con in compagnia di Lorenzo Milesi, Marco Huber, Ivano Girotto e René Brun al timone. Escursionismo, vela, viaggi, conoscenza delle
lingue straniere, sono i suoi passatempi
preferiti.
Ci siamo intrattenuti con il «tesoriere» del
CC Lugano per approfondire alcuni aspetti
della sua attività svolta in seno a uno dei
sodalizi sportivi luganesi più longevi:
È difficile far quadrare i conti in una
società come il canottaggio, poco riconosciuta a livello mediatico?
È sempre molto difficile poiché le entrate e
le uscite variano molto di anno in anno.
Non è quindi possibile fare una previsione
affidabile. Oltre a ciò il canottaggio è uno
sport che non attira grandi sponsor perché
offre loro una visibilità limitata. La nostra
società riesce, non senza fatica, ad ottenere
contributi da parte di sponsor solamente in
occasione di eventi particolari come i campionati ticinesi o la gara dell'otto. Non da
ultimo chi conosce il nostro sport sa bene
che i costi per il materiale sono alti e richiedono investimenti continui.
Cantone e città fanno a sufficienza per
sostenere lo sport in generale e la tua
società in modo particolare?
20 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
Enrico Gulfi in veste di velista.
La Città di Lugano finanzia le società sportive in base al numero di giovani affiliati.
La ritengo una buona chiave di ripartizione
perché incita le società ad incrementare
l'offerta nei confronti dei giovani, invogliandoli a dedicarsi maggiormente allo
sport. Il rovescio della medaglia sta nel
grande numero di società attive a Lugano,
ciò che causa una certa dispersione dei
finanziamenti. A livello cantonale, gli unici
contributi erogati arrivano tramite i fondi
Sport-Toto per il quale il canottaggio è uno
sport «di serie B» e che quindi beneficia
di finanziamenti inferiori rispetto a sport
più conosciuti. Trovo questo trattamento
ingiusto perché arbitrario e discriminante
nei confronti di quei giovani che praticano
il nostro sport con impegno uguale, se non
superiore, rispetto a giovani che praticano
altre discipline più popolari.
Una domanda che mi tocca un po' da
vicino. La stampa da sempre meno
spazio agli sport cosiddetti minori,
compreso il canottaggio. Si dice perché
mancano i campioni. Risultato: poco
interesse da parte dell'opinione pubblica. È un po' come il cane che si morde
la coda. Cosa ne pensi in proposito?
Personalmente ritengo sproporzionata l'attenzione dei media nei confronti dei cosiddetti sport maggiori e ho la sensazione che
questo non corrisponda al reale interesse del
pubblico. Le numerose pagine sui quotidiani contrastano infatti con i pochi spettatori
sugli spalti, con l'eccezione dell'hockey.
Capita a volte che vi sia maggiore partecipazione di pubblico per un evento di uno
sport «minore» che nei media viene citato
marginalmente anche se può contare su
grandissimi campioni rossocrociati, come
ad esempio nel mountain bike. Sono convinto che questo pubblico saprebbe apprezzare i media che danno una visibilità maggiore a tali eventi, a tutto vantaggio dei
media stessi.
In Svizzera assistiamo a sensibili differenze fra i club per quanto attiene le
tasse sociali. Si potrebbe pensare a un
livellamento in proposito?
È vero: le tasse della società meno cara sono
circa un quarto di quelle dalla società più
cara e non a caso le società più care sono
anche le più blasonate. È innegabile che tasse più alte significa maggiori mezzi a disposizione che, se ben spesi, permettono di
raggiungere risultati interessanti. Tuttavia
ogni società deve però poter definire la
propria politica tariffaria in funzione dei
propri obbiettivi, scegliendo in tal modo se
promuovere un canottaggio più popolare
oppure un canottaggio più competitivo.
Le tasse di iscrizioni alle regate nazionali sono una palla al piede per le società.
Non giova certo alla partecipazione di
forze giovani. D'accordo? Non credi che
gli organizzatori potrebbero fare uno
sforzo per alleggerire il carico finanziario delle società potendo contare ancora,
fortunatamente, sul volontariato?
Le tasse di iscrizione alle regate svizzere
sono certamente troppo alte. Se un atleta
partecipa alle regate nazionali e ai campionati svizzeri, la tassa sociale che esso paga
c a n o t ta g g i o t i c i n e s e
copre appena le tasse di iscrizione alle regate.
Inoltre le tasse di iscrizione rappresentano il
30−40% delle spese di trasferta. Tutto ciò
non invoglia certamente le società ad iscrivere equipaggi meno forti alle regate nazionali.
Il problema è particolarmente sentito dalle
società ticinesi che hanno costi di trasferta
generalmente più alti rispetto alle società
d'oltralpe.
A mio modo di vedere in Ticino, nel
Sottoceneri in particolare, dove operano
ben 4 sodalizi remieri, assistiamo a una
eccessiva dispersione di forze: umane,
mezzi e finanziari. Cosa ne pensi a tale
proposito?
Sono certamente d'accordo. Credo che siano
molteplici gli argomenti a favore di una concentrazione delle forze attorno a due sole
società, una nel luganese ed una nel locarnese. La dispersione di mezzi umani e finanziari è sicuramente l'aspetto più sconcertante
soprattutto se si tiene conto della loro sempre maggiore scarsità. Vanno però considerati anche i limiti logistici ai quali ogni singola
società deve far fronte, limiti che potrebbero
essere superati unendo le forze. Non da ultimo una società «grande» avrebbe maggiore
forza contrattuale nei confronti di autorità
e sponsor.
Qualche anno fa il presidente Boila
aveva lanciato l'idea di una polisportiva
comprendente tutte le società sportive
attive sul Campo Marzio Sud. Potrebbe,
a tuo avviso, essere una panacea per
risolvere alcuni dei problemi citati nella
domanda precedente?
Trovo l'idea della polisportiva interessante.
Vi sono molte forme di collaborazione che si
possono immaginare, dalla più «leggera» con
una gestione amministrativa condivisa, alla
più spinta con la creazione di una società
polisportiva unica, come le conosciamo a
Losanna, Zurigo, nel nord Italia o a Lugano
con la Federale. La polisportiva, anche se
ancora da definire nella sua forma, non va
però vista come un'alternativa alla fusione
delle società remiere del luganese, bensì
come un'idea complementare: lo sport del
canottaggio beneficerebbe di entrambe perché in ogni caso si verrebbero a creare entità
con un potere contrattuale più forte e con
maggiori risorse condivise.
Come vedi il futuro della tua società dal
profilo prettamente finanziario, tenuto
conto del difficile momento in cui versa
l'economia in generale, in Ticino, in
modo particolare?
È un futuro in tinte chiaro-scure. Credo che
molto dipenderà degli obiettivi che il comitato si darà per i prossimi anni e che impegno finanziario questo comporterà. In ogni
caso non sarà facile raccogliere più fondi da
sponsor locali perché un aumento delle quote di sponsor rischia di scontrarsi con le
disponibilità delle aziende stesse. D'altro
canto un allargamento del numero di sponsor rischia di scontentare alcune aziende la
cui visibilità diminuirebbe in proporzione.
Anche il numero di soci ha probabilmente
raggiunto un livello vicino alla soglia massima per le caratteristiche della sede e del parco imbarcazioni. Bisognerà quindi inventarsi altre fonti di entrata, fosse solo per far
fronte ai costi di gestione e di investimento
Americo Bottani
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rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 21
c a n o t ta g g i o t i c i n e s e
Campionati ticinesi indoor: alla
«Ceresio» il Trofeo a squadre
A sorpresa negli U19 s’impone
il luganese Elie Jaumin.
La prova simulata sulla classica distanza dei
2000 metri, riservata alla categoria U19
ragazzi ha letteralmente elettrizzato il numeroso pubblico accorso domenica 1o marzo
alla palestra delle scuole comunali di Losone
dov’erano in palio i titoli di Campione
ticinese 2015 indoor che hanno visto la partecipazione di ben 85 atleti in rappresentanza delle cinque società cantonali: Lugano,
Locarno, «Ceresio» Gandria-Castagnola,
«Audax» Paradiso e Scuola di canottaggio
Caslano e Malcantone.
Elie Jaumin del Club Canottieri Lugano, al
termine di una gara combattuta, ha avuto la
meglio per un solo centesimo sul più «navigato» ceresiano Aurelio Comandini. Il pupillo di Sergio Cuttica, avvicinatosi al canottaggio solo dal mese di ottobre dopo un positiva
esperienza anche a livello internazionale nel
mondo della vela, ha dimostrato di avere
tutte le carte in regola per recitare un ruolo
di primo piano anche sull’acqua. Non è detto
già nella stagione 2015. Secondo il coordinatore tecnico cantonale, Marco Briganti, Jaumin è un vero e proprio talento, ben messo a
livello fisiologico, possiede quella necessaria
«cattiveria» che gli permette di affrontare
dure battaglie: lo ha dimostrato proprio in
occasione degli «assoluti» indoor affrontando
senza timore reverenziale il più giovane dei
Comandini, attualmente al comando della
classifica provvisoria della Challenge FTSC
2015, reduce dal 29mo rango ottenuto in
occasione dei Campionati nazionali di Zugo,
prova vinta dallo zurighese Nicolas Kamber
nel tempo di 6’17”1. Sul gradino più basso
del podio della categoria U19, staccato di
8”, troviamo l’altro ceresiano Matteo Poretti.
Tempo del vincitore: 6’49”6.
Chi mi conosce sa la mia propensione a
formare equipaggi «misti», formati dai
migliori prodotti del vivaio cantonale. A mio
modesto parere un doppio Jaumin/Comandini potrebbe essere una intelligente alternativa alla prova del singolo. Una possibilità
22 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
Il podio della categoria U19M. Da sinistra: Aurelio Comandini («Ceresio»), Elie Jaumin
(CC Lugano) e Marco Poretti («Ceresio»).
che il coordinatore tecnico cantonale non
esclude in occasione del Trofeo internazionale delle Alpi (TERA), in programma a fine
ottobre sul lago di Schiffenen (Friburgo).
In campo femminile U19 facile vittoria
per la ceresiana Elisa Crasci nel tempo di
8’03”8, 6” in meno di quello fatto registrare
in occasione degli «svizzeri» lo scorso mese di
gennaio.
Nella categoria U15 ragazze, in evidenza la
luganese Talisa Fernandez che ha fermato il
cronometro in un eccellente 4’07”2 (sui
1000 metri). Medaglia d’argento per l’esponente della SC Locarno, Alice Mossi, staccata di 3”, bronzo per Fathima Fernandez,
sorella gemella della vincitrice.
Nella categoria U17 ragazzi, lotta tutta
locarnese per il gradino più alto. L’ha spuntata Sam Gharib nel tempo di 5’24”7 (1500
metri). Medaglia d’argento per Rémy Fon-
tana, staccato di meno di 2”. «Bronzo» per
l’esponente del Club Canottieri Lugano,
Davide Induni. Da sottolineare che in questa categoria erano presenti ben 19 atleti.
Fra le ragazze, nuova grande dimostrazione
di forza di Olivia Negrinotti, già campionessa nazionale 2014 negli U15. L’esponente della «Ceresio» ha inflitto distacchi
abissali a tutte le concorrenti.
Successo locarnese nel contesto élite, grazie
a Raffaello Mercato. Ivan Pin (CC Lugano)
in campo maschile e Daina Matise («Ceresio») fra le donne sono stati i più veloci nella
categoria master.
Il trofeo per società è andato alla «Ceresio»
che ha totalizzato 34 punti. Seguono SC
Locarno con 31, CC Lugano con 22, Scuola
di canottaggio Caslano e Malcantone con 7
e «Audax» Paradiso con 3 punti.
Americo Bottani
c a n o t ta g g i o t i c i n e s e
C an ottieri Lu gano al l a ricerca
di u n nuovo al lenato re...
... e ostello per sportivi: nuovi contatti con la Società di navigazione.
Il Club Canottieri Lugano si darà un nuovo
allenatore a partire dalla stagione 2015/2016.
Lo ha annunciato il presidente della Commissione tecnica, Tiziano Cassina in occasione della 103ma assemblea ordinaria tenutasi nel tardo pomeriggio di sabato 28 marzo
alla presenza, tra gli altri, della municipale
di Lugano Cristina Zanini Barzaghi e del
presidente della Federremiera ticinese,
Michael Becker.
Nella sua relazione il presidente Gino Boila
ha ricordato gli obiettivi che sta portando
avanti dall’inizio del suo mandato, improntate nella costante ricerca di sinergie con chi
opera nel comparto del Campo Marzio Sud.
«La nostra società – ha sottolineato Boila –
non è soltanto una società sportiva, una sorta
di attrezzo monouso per la creazione di atleti,
ma è principalmente una struttura sociale
formata da persone e inserita in un ben
determinato contesto cittadino che ci circonda e col quale dobbiamo interagire».
Il presidente è ritornato sulla proposta
enunciata in occasione dell’assemblea 2014,
nata dalle menti dei presidenti delle società
sportive alla Foce, quella cioè di realizzare un
ostello per sportivi all’interno dell’area dove
oggi sorge il cantiere della Navigazione.
Nell’elaborare il progetto – molto apprezzato
dalle Autorità cittadine – non si è pero tenuto conto del fatto che tale area, secondo
quanto previsto dal PR prevede unicamente
funzioni legate al cantiere di naviazione.
Questo vuol significare che, anche se si
dovessero trovare una formula sinergica con
la società proprietaria del fondo andrebbe
inoltrata una variante di PR per l’utilizzo del
suolo. A breve, ha affermato Boila – verrano
presi contatti con il Consiglio di amministrazione della Società con l’intento di sondare
il loro interesse o meno alla collaborazione.
È stato rimandata al mittente la proposta formulata dalla Direzione sociale, che prevedeva
alcune importanti modifiche dello statuto
legate in particolare alla nomina del presidente e della Direzione. Se ne occuperà
un’apposita commissione. Non sono man-
cate critiche all’indirizzo della Direzione:
mancanza di obiettivi concreti a medio-lungo termine (Zanini Barzaghi) e di un adeguato sostegno psicologico ai ragazzi in difficoltà (De Luca). 8 medaglie d’oro, 10 di
bronzo, 14 d’argento è stato il bottino del
CC Lugano nel corso della stagione agonistica 2014 che ha avuto nello juniore Vincenzo De Luca l’elemento di maggior spicco,
componente del 4 senza rossocrociato (5° agli
«europei» di Hazewinkel, e 9° ai «mondiali»
di Amburgo. Fra le attività non competitive,
vanno segnalato il lavoro svolto nell’ambito
della sicurezza, l’organizzazione, assieme ad
alrre società della Foce, alla riuscitissima giornata di porte aperte «Acquaticissima» e la
partecipazione attiva a «Sportissima».
Il presidente della CT, Tiziano Cassina ha
proposto alcune interessabti iniziative già in
atto con grande profitto in seno al glorioso
Grasshoppers di Zurigo, sodalizio pigliatutto
in occasione delle più importanti regate
nazionali, che potrebbero essere attuate,
dopo attenta valutazione, anche al sud delle
Alpi.
Americo Bottani
Il progetto dell’ostello per sportivi.
rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 23
c a n o t ta g g i o t i c i n e s e
Pro n t i p er la nuova stagio ne
a g on i stica
Ottimo test per gli atleti ticinesi.
Il canottaggio di casa nostra può guardare al
futuro con un certo ottimismo. Lo si è potuto constatare domenica mattina in occasione
della regata giovanile, ottimamente organizzata dalla neo-costituita Scuola di canottaggio Caslano e Malcantone che ha visto la
partecipazione di oltre una settantina di
atleti in età compresa tra gli 11 e 17 anni
appartenenti ai 5 sodalizi cantonali ai quali
si è aggiunta una folta e qualificata rappresentanza della Canottieri Luino, sodalizio
che sta gradatamente raggiungendo le parti
alti del ranking del canottaggio italiano. Il
medagliere vede al primo posto, proprio
d’oro vinta con ampio margine dalla coriacea Olivia Negrinotti, sulla rappresentante
del sodalizio organizzatore, Nimue Orlandini e Chiara Cantoni del CC Lugano.
Il percorso di gara di 1000 metri che dal
golfo di Ponte Tresa porta al Parco San
Michele di Caslano si è rivelato molto
appropriato, tanto che già si pensa di poterlo
utilizzare per regate di una certa importanza
a livello nazionale e, perché no, anche internazionale, sull’onda di quella che fu per
un trentennio la regata organizzata dalla
«Ceresio» ben frequentata da atleti di tutta
Europa.
È stata una passerella ideale per molti giovanissimi, buona parte dei quali hanno
ben 17 partecipanti. Bosco, in compagnia
di Ivan Sokolov si è poi ripetuto anche
nel doppio. Medaglia d’argento per Ippolito e Colombo di Luino e Guscetti e
Petrosilli di Locarno. Negli U13, Martino
Soldati della società organizzatrice ha
concesso solo 3” al luinese Emanuele Caria.
In campo femminile, in evidenza la
locarnese Sofia Pasotti, medaglia d’oro nel
singolo sia negli U15 che negli U17. La
pupilla di Augusto Zenoni si è poi imposta
anche nel doppio in compagnia di Jennifer
Rocca (U15), rispettivamente Alica Mossi
(U17).
Fra le gare più interessanti, da sottolineare
quella riservata al singolo maschile U17 che
Il podio della categoria U15M: da sinistra Ivanoe Petrosilli (SC Locarno), Giulio Bosco (CC Lugano), Enrico Bouhei (Canottieri Luino).
la società varesina con 5 medaglie d’oro, 6
d’argento e 2 di bronzo. Seguono Locarno
con 9 medaglie (3 d’oro e 6 di bronzo),
Lugano con 7 (2, 2, 3), Scuola di canottaggio Caslano e Malcantone con 4 d’argento
e «Ceresio» Gandria Castagnola con una
24 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
dimostrato di essere già pronti per affrontare la nuova stagione agonistica. Già detto
della Negrinotti, in campo maschile nella
categoria U15, da segnalare l’ottima prova
offerta dal luganese Giulio Bosco che si è
imposto nel tempo di 4’07” su un lotto di
ha visto una bella lotta fra i due atleti varesini: Simone Tilocca e Riccardo Bouhei,
classificatisi nell’ordine, staccati di un solo
secondo. Medaglia di bronzo per l’atleta del
Club Canottieri Lugano, Lorenzo Colombo.
Americo Bottani
clubhäuser
Fotos: Stöh Grünig
1911 gebaut: Das altehrwürdige
Holzhaus des Solothurner RC
Vor 5 Jahren beging der 1910 gegründete
Solothurner Ruderclub sein 100-jähriges
Bestehen. Ideengeber der Clubgründung war
nicht mal ein Solothurner, sondern ein auf
dem Solothurner Hausberg Weissenstein
dem Skisport frönender Basler. Ihn dünkte,
dass sich die unter ihm ausbreitende Flusslandschaft der Aare für diese Zwecke optimal
eigne. Gesagt, getan: Bereits im Sommer fanden sich 25 Ruderbegeisterte zur Gründung
des Clubs zusammen. 1911 bereits wurde
das erste Bootshaus oberhalb der Frauenbadanstalt errichtet; ein Standort, der auch
heute noch − nach verschiedenen Aus- und
Umbauten − unverändert ist. Das altehrwürdige Clubhaus ist das Zuhause von annähernd 300 Mitgliedern (inkl. Passivmitglieder) und muss etwa 30 Renn- und Wanderboote in seinem Bauch aufnehmen. Nicht zu
verhehlen ist allerdings, dass das Clubhaus in
die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig ist. So ist denn auch seit einigen Jahren
die Zukunft des Hauses eines der zentralen
Themen im Club. Zurzeit kümmern sich
denn auch die Solothurner Behörden um die
Baueingabe des Solothurner RC. Idealerweise bereits im Frühjahr 2016 sollten den auch
die Sanierung und Aufstockung des altehrwürdigen Gebäudes an die Hand genommen
werden können. Jürg Trittibach
rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 25
clubtrainer
Camille Codoni: Engagiert
in Sachen Belvoir RC unterwegs
berichten: «Naturgemäss bin ich in sehr vielem involviert, was im Club passiert, insbesondere was die Weiterentwicklung des
Clubs betrifft. Das kann anstrengend sein,
hat aber auch seine schönen Seiten, denn ich
kann so auch vieles mitgestalten, wie ich es
für richtig halte. So war ich beispielsweise
beim Umbau unserer Bootshalle stark beteiligt, habe mit Beat Rinderknecht geplant,
optimiert und schliesslich auch selber handwerklich gearbeitet.»
Karriereabschluss auf internationalem Plafond 2001: Camille Codoni und Michael
Hegetschweiler erreichten an der WM in Luzern Rang 10 im leichten Zweier-ohne.
Was mit dem Clubbeitritt als dünner, unsportlicher Teenager 1987
seinen Anfang nahm, hat heute noch
seine Gültigkeit: Camille Codoni
ist im Belvoir Ruderclub engagiert
dabei. Heute als Club-Headcoach
mit einer 100%-Anstellung beinahe
täglich im Clubhaus und im Trainingsbetrieb.
Der Anfang als Trainer
Von Haus aus Volkswirt mit Abschluss an
der Universität Zürich, arbeitete Camille
während einiger Jahre vollzeitlich in seinem
Beruf bei Swiss Re, bevor vor 10 Jahren die
Stelle beim Belvoir Ruderclub zu vergeben
war. Eigentlich nur logisch, dass Camille
sich dafür interessierte, die wichtigste
Nebenbeschäftigung zum Hauptberuf zu
machen, und zum «Handkuss» kam. «So
konnte ich schliesslich einen Traum erfüllen,
Rudertrainer zu sein in einem Club, der
meine Werte und Vorstellung teilt», stellt
Camille fest.
Seit 10 Jahren engagiert dabei
Seither kümmert er sich mit Verve um die
Regattamannschaft. Wie so oft in Ruder-
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kreisen, ohne so genau darauf zu schauen,
wie viele Stunden sich zusammenaddieren.
So führt denn Camille auch aus: «In der
Regel arbeite ich an sechs Tagen pro Woche.»
Um hinzuzufügen: «Aber es ist ein Traumjob, genau das was ich will.» Camille schätzt
sich glücklich, dass ihn in seiner Aufgabe
eine grosse Schar von Co-Trainern, Helfern
und Clubverantwortlichkeiten tätkräftig
unterstützt, die ihre Freizeit für den Club
und den Sport einsetzen. Zusammen mit
ihnen ist es das Verdienst von Camille, wenn
heute die Regattasektion des Clubs gut aufgestellt ist. Allerdings gilt auch der Breitensport im Club etwas. So erklärt Camille:
«Das Ziel unseres Clubs ist es, Leuten jeden
Alters den Rudersport zu ermöglichen und
in Gruppen zu integrieren. Breiten- und
Leistungssport sind uns gleichermassen
wichtig, und erfolgreich wollen wir in beiden Sparten sein.» Die Ausbildung von
Rennruderern trägt Früchte und führte denn
auch im abgelaufenen Wettkampfjahr dazu,
dass der Regattabetrieb mit über 60 Personen beschickt werden konnte. Als zurzeit
einziger Club-Angestellter mit einer starken
Präsenz im Bootshaus bleibt es jedoch nicht
bei der Coachfunktion. So weiss Camille zu
Freshmen-Projekt und Studentenrudern
Zu den Rekrutierungsaktivitäten gehört das
Freshmen-Projekt. Die Wurzeln reichen
zurück in die Jahre 2005/2006. Das gut
gefüllten Rowing-Class-Potential im Akademischen Sportverband Zürich (ASVZ) diente als Grundlage. 24 Erwachsenen haben wir
das Rennrudern beigebracht, die zum
Abschluss am Rennen Ellikon-Eglisau teilnahmen. Camille dokumentiert dies im
Weiteren mit den Worten: «In den letzten 3
Jahren konnten zwei Drittel der Teilnehmenden in den Club integriert worden.»
Aus dem Rekrutierungsprojekt er-wuchs
auch die Schwerpunkt-Bildung des Studentenruderns, wozu Camille stolz ausführt:
«Unsere StudentInnen haben die StudentenEuropameisterschaften als hochstehendes
Ziel entdeckt. 2014 waren alleine 22 Athleten des Belvoir RC dabei, wovon elf Medaillen gewinnen konnten.»
SRV-Projekttrainer
Seit 2006 ist Camille auch immer wieder als
Projekttrainer für den SRV tätig. Begonnen
hat es mit dem Coupe de la Jeunesse im holländischen Groningen. In den Folgejahren
war Camille sechsmal an den U23-Weltmeisterschaften dabei. Als beste Platzierungen von ihm betreuter Boote erwähnt
Camille die Bronzemedaillen des leichten
Doppelzweiers Olivia Wyss (SC Sursee)/Eliane Waser (SC Luzern) 2008 in Brandenburg und des leichten Doppelvierers mit
Valentin Gmelin (RC Uster), Daniel Wiederkehr (RC Baden), Nicolas Roth (CA
clubtrainer
Vevey) und Vincent Giorgis (LausanneSports Aviron) 2011 in Amsterdam. Wobei
er nicht vergisst zu erwähnen, das er bei ersterem Projekt − im Gegensatz zum Vierer −
nur kurze Zeit seinen Einfluss geltend
machen konnte. Wie sehr der Austausch mit
anderen Coaches bei diesen Gelegenheiten
befruchtend ist, erwähnt Camille explizit:
«Es hat mir ermöglicht, immer wieder die
Aufgaben und die Vorgehensweise als Coach
anders zu sehen und anzuwenden.»
Ruderische Wurzeln
Camille fing als dünner, nicht so sportlicher
Teenager beim Belvoir an. Zu einer Zeit als
der Club weniger als ein Dutzend Athleten
zählte. Er erinnert sich: «Ich brauchte Zeit
um mich ruderisch zu entwickeln und eine
familiäre Umgebung, wie sie der Club bot.»
Prägend war für Camille die Person des
ersten Trainers Raphael Schürmann, der
vorlebte, dass alle im Club ihren Platz haben
sollen. Talentierte, Ehrgeizige, Leistungsbereite, aber auch solche, die den «Knopf» erst
spät aufmachen. 1994 den angestrebten
Standard erreicht hatte, wechselte Camille
in die grössere und kompetitivere Gruppe
des Seeclub Zürich, wo als zusätzliches
zog es ihn wieder in die heimatlichen Belvoir-Gefilde, und er unterstreicht: «Der
Club unterstützte mich (und viele andere)
sehr grosszügig und liess mir die Freiheiten,
die es zur Erreichung der gesteckten Ziele im
Nationalkader brauchte.»
Aus den Anfangszeiten als Junior.
Argument mit Duncan Holland zudem ein
Profitrainer tätig war. «Ich habe von ihm viel
gelernt und in kurzer Zeit grosse Fortschritte
gemacht, drei Jahren später war ich an der
Olympiade – auch wenn nur als Ersatzmann. Entscheidend war eine gute Einstellung, alles zu lernen und zu tun, was es für
schnelle Rennen braucht. Wie wichtig eine
gesunde Gruppendynamik und gute Clubkultur dabei ist, sehe ich auch jetzt noch»,
konstatiert Camille. Aber nach 5 Saisons
Foto: Stöh Grünig
Hobbies: Mit Göttikindern und meiner
Nichte spielen oder etwas unternehmen,
lesen (Tagi und manchmal auch ein Buch),
Kino (vor allem Studiofilme aller Generationen), Sauna und ein bisschen Sport (einmal pro Woche selber Rudern).
Camille Codoni persönlich
Geboren: 31. Oktober 1972
Beruf: Rudertrainer
Club: Belvoir RC Zürich
Trainerausbildung: Trainergrundkurs 2005
und Berufstrainer 2006
Familie: ledig und gebunden
Grösste Erfolge...
...als Coach:
− 20 Schweizermeistertitel (zwischen 2005 und 2013)
− 5 Schweizermeistertitel Indoor (2005−2011)
− Bronze an U23-WM 2008 (LW 2x) und Silber an Studenten-WM 2008 (LW 2x)
− Trainer des Jahres 2008
− Bronze an U23-WM 2011 (LM 4x)
− Trainer und Delegationsleitung an
Studenten-EM 2006−2014, dabei beste Rudernation 2014
...als Athlet:
− Achtmal Schweizermeister in den Boots-
klassen M 2-, M 4-, LM 2-, LM 4- und Yole-de-mer (1995−1999)
− 4 Teilnahmen an Weltmeisterschaften (1995, 1998, 1999, 2001), davon 2 WM-
Finals
Blick auf die Spitzensportszene
Erfreut zeigt sich Camille was die Entwicklung der letzten Jahre anbetrifft... und freut
sich über die Erfolge, welche unter Simon
Cox und Edouard Blanc erreicht werden
konnten. Blickt aber auch zurück auf noch
nicht allzu lang zurückliegende Phasen:
«Der SRV war leistungsmässig in den Nullerjahren in einer Krise in einer Krise und es
war sehr hart zu sehen, wie das extrem
erfolgreiche Kader von 2000 in nur wenigen
Jahren leistungsmässig abgestürzt ist.» Um
anzufügen, dass unter Tim Foster als Nationalcoach sowie Christian Stofer als Direktor
die weggebrochenen Strukturen wieder aufgebaut und an die Erfordernisse von heute
angepasst wurden. «Ich habe den Eindruck,
dass die Kaderathleten heute in sehr professionalisierten Umfeld ihren Sport betreiben
können», führt Camille abschliessend aus.
Jürg Trittibach
− Silbermedaille an Internationaler Rotsee-
Regatta 1995 (LM2-)
− 2. Platz in Henley 1996 (2-)
− Ersatzmann für Olympiade 1996
− Silbermedaille Studenten-WM 1998
Welches Rennen ist Dir in Deiner Coachfunktion am stärksten im Bewusstsein
geblieben?
2. Rang am Women’s Head of the River
Race in London 2012. Es war das Spitzenresultat einer sehr erfolgreichen Generation
von Ruderinnen, die nebst ihren Zielen in
Nationalmannschaft und anderen Booten
immer sehr begeistert und ehrgeizig nach
London gefahren sind und die Herausforderung auf der Themse professionell angepackt haben. Und sie haben die Leistung
auf den Punkt gebracht: Das Boot lief im
Rennen am Besten.
Welche Regattastrecke ist für Dich die
schönste?
Ganz klar der Rotsee. Ich habe hier soviel
erlebt und sowohl als Aktiver als auch als
Coach super Rennen gehabt. Henley kommt
aber gleich danach.
rudern aviron canottaggio 2 | 15 | 27
r e p o r ta g e
R u d e rsp ort a ls L ebensschule:
D i e Psyc he rudert mit
Wer rudert, erfährt vieles über
seine Mitmenschen. Denn wer
im selben Boot sitzt, kann seine
psychischen Eigenschaften nur
schlecht verheimlichen − eine Fahrt
auf dem Vierwaldstättersee.
Alles gut und recht, aber da ist doch anderes
ungleich wichtiger, sagen viele.
Lauter Quadrate im Boot
Der Psychologiestudent im dritten Semester, der im Ruderclub Reuss in Luzern beim
Storming zu heissen Köpfen, weil nicht alle
ein Viererboot wünschen und eine Untermenge davon schon gar nicht die Seebucht
befahren will, sondern die Route nach Kastanienbaum. Eine Unteruntergruppe denkt
weiter – bis Horw.
Rudern ist vieles, aber nicht Sport – sagen
viele, die im Ruderboot mehr sehen als nur
ein kräftiges Ziehen. Sie vermuten im Hin
und Her des Rollsessels einen heimlichen
Mechanismus, der den Körper rückwärts
bewegt, wenn er vorwärts will. Der die Seele packt, obwohl alle nur von körperlicher
Fitness reden. Beim Rudern ist der Sport
die herrlichste Nebensache der Welt. Die
Hauptsache bewegt sich da drinnen. Sie
irren alle gewaltig, die Klubpräsidenten
und Trainer. Es könnten muskuläre Defizite behoben werden, sagen sie. Es würden
nirgends so viele Hauptmuskelgruppen
einbezogen wie auf dem Ruderboot.
Rudern fördere den Körper im Kraftausdauer-Bereich und erzeuge eine «aerobe
Ausdauer». So erreiche man eine hohe Leistungsfähigkeit von Herz, Kreislauf und
Atmung. Dabei würden namentlich Bauch,
Beine, Po – lasen wir das nicht schon an
anderer Stelle? – durchtrainiert, aber auch
Schultern, Rücken und Arme. Und alles
gelenkschonend, für jedes Alter geeignet,
ein sicheres Plus für das Immunsystem. –
Breitensport mitmacht, obwohl er schlank
und rank daherkommt, ist auch ohne
Rudern ein aerobes, also sauerstoffgebundenes Lebewesen. Er steht jetzt auf dem
Platz, wo sich Gruppen organisieren und
Boote beschaffen und Ruder tragen und
Fragen stellen. Er ist Teil eines Haufens. Ein
Trupp hätte eine Linie gebildet, eine Familie hätte sich umarmt, ein Team hätte
zusammengefunden. Der Studiosus sieht
nur den Haufen und schreibt es unterschiedlichen Motiven zu. Eine junge Frau
leidet unter Arbeitslosigkeit und sucht
Strukturen. Ein älterer Mann fühlt ihren
Blick auf sich gerichtet und zieht den Bauch
ein. Er wird die gleichen Neckereien, die
er vorgestern mit seinem Ruderkumpel
tauschte, in Anwesenheit einer Frau gar
nicht gerne hören.
Der Haufen will jetzt gar nicht rudern,
sondern möglichst heil die erste gruppendynamische Phase hinter sich bringen. Die
verlangt ein Forming innerhalb des Haufens, ein erstes Zusammenraufen. Das
ginge ja noch. Denn bald führt ein wildes
Schliesslich hebt sich die Gruppe vom Haufen ab und schleppt ihr Boot hinaus zum
Steg. Die Crew wird rückwärts rudern. Auf
Platz 1 ganz hinten, vorne am Bug, macht es
sich ein Mann bequem, der sich schon beim
Einsteigen in der Selbstverkleinerung übt,
indem er bekanntgibt, dass er nur wenig
Rudererfahrung besitzt. Er ahnt nicht, dass
jeder Satz vier Komponenten enthält. Neben
der Selbstoffenbarung (1), die ihm einen
Freipass für Fehler gibt, äussert er sich auch
über die Empfänger der Botschaft (2), die
Crew: «Bei euch Perfektionisten ist jetzt
Rücksicht gefragt.» Die Aussage charakterisiert zudem die Beziehung (3) im Boot. In
dieser Beziehung befindet sich der schüchterne Anfänger im unteren Segment. Was
aber macht den Sachinhalt (4) seiner Aussage aus? «Da rudert einer besonders schlecht.»
Interessant: Nicht alle werden aus diesem
einen Satz den gleichen Satz herauslesen.
Auf Platz 2 rudert der Student, auf Platz 3
die Arbeitslose, auf Platz 4 ein blass wirkender Mann im königsblauen Dress. Ihnen
gegenüber hat sich am Heck der Steuermann
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r e p o r ta g e
placiert, der als Einziger in die Fahrtrichtung
blickt. Nein, der Steuermann sitzt nicht auf
der Steuerbordseite, dort sitzt überhaupt nie
jemand. Wenn dieser Steuermann Steuerbord sagt, blickt er nach rechts. Die aktiv
rudernde Crew blickt dann ebenfalls nach
links.
Mit Rollen unterwegs
Die Crew besteht jetzt aus den Nummern 1,
2, 3 und 4 und einem nummernlosen Steuermann. Das sieht nach Gleichwertigkeit
aus, ist es aber nicht. Es läuft andersrum im
Ruderboot. Eigentlich wäre der Held mit
dem königsblauen Dress der Chef der
Ruder-Crew, weil er der Schlagmann ist.
Aber die Natur hat dem Königsblauen keine
Anlagen eines Alphatieres geschenkt, sondern jene eines braven Arbeitstieres. Dafür
wäre der Student ein Alphatier. Aber nur
von der Veranlagung her, denn im Boot hat
der Psychologiestudent nichts zu sagen. Hier
hat er zu kopieren, was der Königsblaue tut.
Die Rollen der Natur kreuzen sich also mit
jenen der Logik im Ruderboot.
Alle wissen, dass Rechtsverkehr herrscht.
Aber im Code des Klubs heisst es: «Jedes
Wasserfahrzeug weicht beim Kreuzen nach
Steuerbord aus.» Jede und jeder wird also
kräftiger am Backbordruder ziehen müssen,
damit es nach Steuerbord zieht. Alle denken
links, ziehen rechts und hoffen, dass es in der
Mitte nicht kracht. Beim Wort «Kreuzen»
fährt kalter Schauder über den Rücken der
Ruderer. Die Website hatte ja versprochen,
dass der Kreislauf belebt wird. Die Knie
schlottern, aber alle wissen, dass dies gelenkschonend passiert.
Und wenn im Wasser eine Stange kommt?
Es kommt nie eine Stange. Das Boot fährt
auch nicht der Stange entgegen, denn die
Arbeitslose hatte angstvoll nach schräg hinten links geäugt und dort die Stange entdeckt, darauf «Stange!» gerufen und damit
alle aufgeschreckt. Gerade rechtzeitig.
Die Ängste fahren mit. Angst vor den Wellen, vor dem Wasser im Boot, vor dem Kippen. Und eine höllische Angst vor dem
Krebsen, wenn das Ruderblatt eingedreht
wird und der Rudergriff auf den Bauch donnert. Ängste sind ein Produkt des Lebenstriebes, hat einmal einer gesagt. Wenn der
Steuermann eine Steuerfrau wäre, würde
diese ihre Angst eingestehen, die Anerkennung der Crew zu verlieren.
Kindes-Ich und Eltern-Ich
Die Arbeitslose ist jetzt stolz, umso mehr, als
der Trainer neulich erklärt hat, dass Frauen
besser rudern. Genauer: dass Frauen schwächer seien und sich deshalb ihre Fehler weniger stark auswirken als bei Männern, die
genauso falsch rudern, es dann aber kraftvoll
tun. «Jede Coiffeuse rudert besser», hörten
die Männer und wurden kleinlaut. Meistens
rudert man langsam und kraftloser viel besser, lernten sie. Es ist wie bei der Bergpredigt. Die Letzten werden die Besten sein.
Es gibt viele Ruderer, die ins Kindes-Ich
schlüpfen, wenn sie ein Boot besteigen. Einfach den Vordermann befragen und ihm
danken für seine Information, auch wenn
man diese längst schon kennt. Zwei erfahrene Ruderinnen wählen dafür das Eltern-Ich
und leben ihren Betreuungstick aus, wenn
ein Greenhorn zusteigt. Wie ein Spinnennetz verbinden Transaktionen die einzelnen
Menschen im Boot.
Die Arbeitslose stellt dem Vordermann eine
Frage, aber sie sagt ihm nicht, dass seine
Ruderblätter ungleich tief ins Wasser tauchen. Sie spürt die Folgen seines Fehlers, das
Schwenken des Bootes. Doch die junge Frau
schweigt, weil die Einsamkeit sie keine Feedbacks üben liess. So wird der blinde Fleck
am Schlagmann haftenbleiben bis zum Ende
der Fahrt. Und weil der Schüchterne auf
Tauchstation geht, trägt auch er nichts bei
zur Gemeinsamkeit – eine magere Basis für
die Gruppendynamik. Glücklicherweise
steuert der Trainer vom Begleitboot aus einige Erkenntnisse in Sachen Ruderverhalten
bei. Jetzt beginnt die Gruppe, sich als Gruppe zu bewegen.
Ist es Drill?
Macht die Gemeinsamkeit aus dem Rudervergnügen eine Sklaverei? Das hätte niemand
geschätzt. Umso mehr freut der Rat eines
Könners, sich doch an die Weisheiten von
Zen zu halten. Diese Buddhisten leiten den
Bogenschützen an, sich vom Schuss überraschen zu lassen, und den Ruderer, Gleiches beim Eintauchen der Ruderblätter zu
erfahren. Der Schlagmann sollte auch nie
den Takt abzählen, sondern dem inneren
Rhythmus vertrauen. Was nach Drill aussieht, war nie als solcher gedacht.
Viele rudern abends, noch den Stress des
Tages im Nacken. Sie karren dann ihren
Rollsessel blindwütig hin und her. Wenn der
Ruderer am Ruder zieht und so das Boot
vorwärtsbringt, soll es zwar kräftig und zügig
geschehen. Das Zurückrollen aber darf doppelt so lange dauern. Das rückt das Rudern
in die Nähe einer Burnout-Therapie, bei der
es darum geht, Stressopfer aus ihrem Hamsterrad zu holen. «Ohne Schritt, marsch!»
heisst es beim Schweizer Militär, wenn die
Soldaten taktfrei über eine Hängebrücke
marschieren sollen. Wenn die Crew länger
sanft zurückrollt, als sie vorher kräftig gezogen hat, beginnen Boot und Menschen zu
segeln.
Wenn das Boot ein «Schwatzboot» ist, wird
mehr ausgetauscht, auch über beobachtete
Ruderfehler. Andere Boote stampfen schweigend über den See. Ihre Crews ahnen nicht,
dass man auch im Boot nicht nicht kommunizieren kann. Geschieht es nicht mit Worten, dann ohne. Verbissen senken ins Schweigen versenkte Ruderer ihre verlängerten
Hände tief ins Wasser ein. Zu tief, denn
Rudern ist ein oberflächliches Geschehen,
kein Ruderblatt darf im Unterbewussten verschwinden. Spiel mit mir, lockt das Ruderblatt. Tauche, drehe, schwebe – aber spiele!
«Ich hätte es geschätzt, wenn der Steuermann uns beobachtet und auf falsches
Verhalten aufmerksam gemacht hätte»,
sagte ein älterer Mann, als er aus dem Vierer
wankt. «Einfach nur rudern genügt mir
nicht», sagt eine junge, aber reife Frau.
«Ich hätte gerne mit Übungen die Fahrt
unterbrochen, sonst lerne ich nichts.» Beim
Reinigen, wenn der Lappen über den Bauch
des Bootes schwenkt, kommt Metakommunikation auf: das Reden über das
Reden und über das Nichtreden ebenso.
Vielfach löst erst das gesellige Beisammensein die Zungen. Dann erkennt die Arbeitslose, dass sie im Soziogramm mehr als nur
ein abgehängtes Kreislein ist, sie ist eingeklinkt in eine kleine Gesellschaft. In einen
Klub, der über Schultern, Rücken und
Arme, über Herz, Kreislauf und Atmung,
über Hauptmuskelgruppen und Kraftausdauer, über Bauch, Beine und Po hinaus
ganz andere Welten öffnet. Der Studiosus
wird sich beruflich der Psychosomatik
zuwenden. Hier haben Physis und Psyche
ihr Stelldichein. Die treffen sich im Breitensport. Also, abgemacht, sagt Physis, die
eben noch glaubte, Rudern sei vor allem
Sport. Am Montag wieder, abends um halb
sieben.
Ronald Roggen (NZZ 14.7.2014)
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SCHIEDSRICHTER
Da s S chiedsg ericht
i n d e r Sa isonvo rbereitung
An zwei Samstagen im März hat sich das
Schiedsrichterkollegium auf die anstehende Saison vorbereitet. Zunächst trafen sich
am 14. März rund ein Dutzend Jury-Mitglieder in Sarnen zu einer Schulung im
Bereich Zeitmessung und Zielarbeit. Nach
fast dreissigjährigem Einsatz konnte und
musste die alte Zeitmessanlage durch ein
zeitgemässes System ersetzt werden. Mit
Inbetriebnahme eines ALGE-Zeitmesssystems steht nun der gesamte Bereich
Zeitmessung auf dem neusten Stand.
Durch eine enge Zusammenarbeit mit
dem Hersteller ist es den Verantwortlichen
gar gelungen, einige ruderspezifische
Anpassungen vornehmen zu lassen, so dass
ab der Saisoneröffnungsregatta auf dem
Lauerzersee tatsächlich eine neue Zeitrechnung beginnt. Die neue Anlage – Kernstück ist eine hochauflösende Filmkamera
– ermöglicht nicht nur der Jury eine einfachere und genauere Arbeit, sondern bietet allen Beteiligten und allen voran unseren Athleten, eine zuverlässige und noch
präzisere Zeitmessung. Nicht nur technisch, sondern auch in der Erscheinung
nähert sich das SRV-Schiedsgericht damit
zunehmend den Abläufen an internationalen Regatten. Um diese Neuerung zu
bewältigen, bedarf es insbesondere eines
routinierten Umgangs mit der neu einzuführenden Software. Der Nutzer des
Timing-Systems, sprich einer der Zielrichter, wird fortan als Ziel-Operator das
Regatta-Tagesprogramm mit allen nötigen, timing-bezogenen Manipulationen
begleiten. Erste Schritte konnten mit verdankenswerter Unterstützung von gut 20
BreitensportlerInnen vom Ruderclub
Sarnen als Test-Regattierende, an ebendiesem 14. März unternommen werden.
Eine Woche später trafen sich die Schiedsrichterinnen und -richter in Basel zur jährlichen Tagung. Neben der Nomination der
Juries für die Regatten standen Regelkunde, Funkverkehr und auch hier wieder der
Umgang mit der neuen Zeitmessanlage im
Fokus. Nicht nur im Bereich Zeitmessung
30 | rudern aviron canottaggio 2 | 15
Zeitmessung und Zielarbeit: Themen der
an zwei März-Samstagen durchgeführten
Schiedsrichterschulungen am neuen ALGEZeitmessungssystem.
werden Änderungen vorgenommen, sondern auch in den Kommunikationsabläufen und bei den Drucksachen (Startlisten)
müssen Anpassungen getätigt werden.
Eine Vereinfachung betrifft beispielsweise
Anlässlich der Jahrestagung konnte die
Jury-Obfrau, Gaby Isenschmid-Weber, zwei
neue Schiedsrichterinnen, welche die nationale Schiedsrichter-Prüfung erfolgreich
abgelegt haben, neu im Unparteiischengremium begrüssen.
Es sind dies:
• Annabelle Huguenin-Bärtschi
(Société Nautique Neuchâtel)
• Aude Müller (Rowing Club Lausanne)
Daneben konnte mit Christian Oertig (Seeclub Stansstad) ein ehemaliger Schiedsrichter zurückgewonnen werden; er hatte aus
beruflichen Gründen eine Pause eingelegt.
Der SRV wie auch die Schiedsrichterkommission gratulieren den drei Schiedsrichtern und wünschen für die kommenden
Aufgaben alles Gute.
die Identifikation der Rennen, welche fortan mittels Kennziffer einfach ausgewiesen
werden. Denkt man an die bisweilen
intensive Funknutzung ist dies ein gutes
Hilfsmittel.
Seine Lizenz abgegeben hat per diesem
Jahr Marc Frey (SC Zürich), der nach langjähriger Schiedsrichtertätigkeit neue Wege
geht. Altershalber muss zudem Felix Peter
(Basler RC) seine Lizenz abgeben. Felix hat
seit 1986 als nationaler Schiedsrichter zahllose Regatten begleitet und zuletzt als Jurypräsident der Regatten Greifensee und
Schmerikon geamtet. In Basel hat er die
ersten drei Jahre die Jury des BaselHead
geleitet und mitgeholfen, den Anlass auf
die Erfolgsspur zu bringen. Als langjähriger
Inhaber der FISA-Lizenz hat Felix ab 1989
auch viele internationale Titelkämpfe
begleitet, darunter mehrere Weltmeisterschaften – auch im neueren CoastalBereich – und als Abschluss die MasterWM in Australien besucht. Die Schiedsrichterkommission dankt seinem langjährigen Mitglied und Freund für die
geleisteten Einsätze und freut sich, ihn als
RED-Mitarbeiter weiter in seinen Reihen
zu wissen.
Knapp 40 Schiedsrichter-/innen haben
momentan eine Lizenz inne. Für die Saison
2015 konnten mit Hilfe ausländischer
Kolleginnen/-innen alle Regatten beschickt
werden. Mit 12 Schiedsrichtern pro Tag
gelingt es, einen Wettkampftag zu bewältigen, angenehmer wären mehr. Kurzum,
trotz Goodwill und grossem Engagement
der aktiven Schiedsrichterinnen und
Schiedsrichter sind wir froh um Interessenten für dieses spannende Amt. Via
Geschäftsstelle des Verbandes können
Anfragen an die Schiedsrichterkommission
weitergeleitet werden, oder aber man wendet sich direkt an einen Schiedsrichter auf
Platz oder die Clubpräsidenten. Vom Idealzustand mindestens eines Schiedsrichters
pro Ruderclub sind wir leider noch weit
entfernt. Max Schubiger,
Schiedsrichterkommission
verband
Tim D olph in:
N e u e r SR V -Natio nal trainer
Foto: Stöh Grünig
Am 20. März 2015 hat der Australier Tim
Dolphin in Sarnen seine Tätigkeit im Trainerkollegium des Schweizerischen Ruderverbands aufgenommen. Tim Dolphin ist
am 15. Februar 1973 geboren, stammt
ursprünglich aus Sydney und war in den
letzten Jahren u.a. als Rudercoach im Melbourne University Boatclub tätig. Tim Dolphin kümmert sich als rechte Hand des
Headcoachs Olympiaprojekte, Ian Wright,
in erster Linie um die Kleinboot-Formationen des Nationalkaders. Der SRV wünscht
Tim Dolphin in seiner neuen Funktion alles
Gute sowie viel Freude und Befriedigung.
Christian Stofer
Fra n ziska Abegglen ist neue
J+ S-Fa c hleite rin Rudern
Franziska Abegglen wurde vom Schweizerischen Ruderverband (SRV) und vom Bundesamt für Sport (BASPO) zur neuen J+S
Fachleiterin Rudern ernannt. Franziska
Abegglen ist ausgebildete Sportwissenschaftlerin und Sportlehrerin der Universität Bern.
Als J+S-Expertin Rudern, ausgebildete Trainerin Leistungssport Swissolympic und ehemalige aktive Regattaruderin des SC Interlaken bringt sie einen breiten Erfahrungsschatz im Sport allgemein und im Rudersport
im Speziellen mit. Franziska Abegglen wird
damit ab sofort Nachfolgerin von Bea
Schwarzwälder, welche seit 2009 sehr erfolgreich als J+S Fachleiterin Rudern gewirkt
hat. Bea Schwarzwälder übernimmt inskünftig innerhalb von Jugend+Sport neue
Aufgaben am BASPO. Als Sportartengruppenverantwortliche für den Wassersport
wird sie die Verbindung zum Rudersport auf
der Ebene von Jugend+Sport beibehalten.
Der SRV ist Bea Schwarzwälder für die
geleistete Arbeit und die Zusammenarbeit
Impressum
Herausgeber
Schweizerischer Ruderverband,
www.swissrowing.ch
Redaktion
Jürg Trittibach, SRV-Geschäftsstelle
Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen
Tel. 041 660 95 24, Mobile 079 635 23 31
rac@swissrowing.ch
Gestaltung, PrePress, Inserateverwaltung
Publiprint AG
Rosenstrasse 14, 2562 Port/Biel,
Tel. 032 385 17 91, info@publiprint.ch
Druck und Versand
UD Medien AG
Reusseggstrasse 9, 6002 Luzern
sehr dankbar. Wir freuen uns auf die weitere
Zusammenarbeit in neuer Funktion.
Der SRV wünscht Franziska Abegglen in
ihrer neuen Funktion als J+S-Fachleiterin
Rudern alles Gute sowie viel Freude und
Befriedigung.
Christian Stofer
Abonnemente und Adressänderungen
SRV-Geschäftsstelle
Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen
Tel. 041 660 95 24/info@swissrowing.ch
Redaktionsschluss Nr. 3/2015
2. Juni 2015
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Rowperfect RP3:
der dynamische Rudersimulator.
Das neuste Modell RP3 von Rowperfect ist nun bei uns erhältlich.
Rowperfect hat mit dem neuen RP3 den beliebten Rudersimulator weiterentwickelt. Der RP3 simuliert die
Dynamik des Ruderschlages, somit trainieren Sie an Land möglichst nahe am Bootsgefühl und können dabei
die Rudertechnik verbessern. Die neue Software lässt Sie einfach und individuell Ihr Training gestalten und
gibt direkt Feedback auf dem 7“ Display. Definieren Sie unter anderem Ihre
gewünschte Kraftkurve, um Ihren Schlag zu optimieren.
Interessiert? Kommen Sie zu uns, um den RP3 zu testen! Wir beraten Sie gerne.
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