Geschäftsbericht 2011 - Victoria Jungfrau Collection

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Geschäftsbericht 2011 - Victoria Jungfrau Collection
Geschäftsbericht 2011
INHALT
2 Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten
4 Daten und Fakten über Indien
5 Einführung
6 Interview mit Botschafterin H.E. Ambassador
Chitra Narayanan und CEO Beat R. Sigg
10 Bericht über das Geschäftsjahr 2011
Berichte der Hotels
12 VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa
16 PALACE LUZERN
20 EDEN AU LAC
24 BELLEVUE PALACE
Finanzbericht
38 Finanzbericht Konzern
50 Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung
5 1 Finanzbericht Holding
57 Bericht der Revisionsstelle
58 Aktionariat und Aktienkurs
59 Auszeichnungen und Kontakte
Corporate Governance
28 Konzern- und Kapitalstruktur
29 Organigramm
30 Verwaltungsrat
33 Geschäftsleitung
GLOSSAR
ARR
Average Room Rate. Durchschnittlich erzielter
Zimmerpreis
EBIT
Earnings before interest and taxes. Gewinn vor
Zinsen und Steuern
EBITDA Earnings before interest, taxes, depreciation and
amortization. Gewinn vor Zinsen, Steuern,
Wert berichtigungen immaterieller Aktiven und
Abschreibungen
1)
Gross Operating Income. Bruttobetriebserfolg
GOI
GOP 2) Gross Operating Profit. Bruttobetriebsgewinn
RevPar Revenue per available room. Logisumsatz geteilt
durch Anzahl der verfügbaren Zimmer
1) Das Gross Operating Income (GOI) besteht aus dem Gesamtertrag abzüglich des Warenaufwands sowie des direkten Personal- und Betriebsaufwands.
2) Der Gross Operating Profit (GOP) besteht aus dem GOI abzüglich des
Aufwands für Verwaltung, Marketing und Unterhalt (jeweils inklusive
Personalaufwand) sowie des Aufwands für Energie und Entsorgung und
des übrigen Aufwands.
2
VORWORT DES VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTEN
WIR BLEIBEN DRAN!
In der letzten Zeit, wo wirtschaftlich an verschiedensten
Fronten gekämpft wird, ist dies ein recht häufig verwendeter Satz: «Wir bleiben dran». Er bestätigt zweierlei:
erstens, dass Schwierigkeiten tatsächlich vorhanden
sind und zweitens, dass man dies
auch offen zugibt. Gleichzeitig aber
enthält der Satz auch zwei positive
Aussagen: Man hält an der angestammten Tätigkeit fest, geht aber
gleichzeitig davon aus, dass auch
wieder bessere Zeiten kommen.
Anders ausgedrückt, es ist dies ein
Zeichen von Standhaftigkeit, verbunden mit einer gesunden Portion
Zukunftsglaube. Der positive Tenor
der Aussage zeugt von Entschlossenheit, und dies allein
ist eine Kraft, die zur Überwindung von wirtschaftlichen
Problemen helfen kann. Es sei der Vergleich zum kranken Menschen herbeigezogen: Die wichtigste Voraussetzung zur Genesung ist bekanntlich der Wille zur
Genesung.
«Die wichtigste Voraussetzung
zur Genesung ist bekanntlich der Wille
zur Genesung.»
Die Herausforderungen auf dem Gebiet des Tourismus in unserem Lande sind sattsam bekannt. Neben den
wirtschaftlichen und währungspolitischen Schwierigkeiten sind jedoch noch andere Faktoren zu nennen,
welche den Begriff «Tourismus Schweiz» verändert haben – und weiterhin verändern werden.
Lediglich beispielhaft seien dazu genannt: Buchungen mittels Internet, Touristen aus entfernten Ländern
mit für uns neuen Wünschen und Gepflogenheiten,
einfachere und günstigere Reisemöglichkeiten per Flug-
zeug, Bahn und Auto(cars), Abbau der Sprachbarrieren
(Englisch wird vorausgesetzt). Und wenn heute davon
gesprochen wird, alles geht schneller, alles ändert sich
ständig – so sind das Binsenwahrheiten. Wichtiger ist,
dass man dies nicht als Sonderfall, sondern als Regel
ansieht – und sich darauf einstellt. Was bedeutet dies
für ein Fünfsternehotel? Die Tagesabläufe von morgens
bis abends, von der Gestaltung und Begrüssung an der
Réception bis zur Einrichtung der Zimmer, alles muss
fortlaufend überprüft und angepasst werden. Die Qualität zeigt sich heute nicht nur in der Pflege von klassischen Werten, sondern auch in der Art und Weise,
wie man auf neue Erwartungen und Vorstellungen eingeht.
Wie im letzten Geschäftsbericht bereits erläutert,
haben wir für das PALACE LUZERN eine neue Lösung
gesucht – und gefunden. Analog der Formel des BELLEVUE PALACE Bern, wo das Gebäude bekanntlich dem
Bund gehört, haben wir das Gebäude des PALACE
LUZERN dem Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality
verkauft, dies jedoch in Verbindung mit dem Abschluss
eines 20-jährigen Pachtvertrags. Der Vertrag trat bereits
am 1. Juni 2011 in Kraft. Die Aufteilung eines Hotels in
Immobilie einerseits und Betrieb andererseits ist heute
gerade im Fünfsterne-Bereich eine häufig anzutreffende
Formel. Eine weitere Ausdehnung dieser Formel auf
unsere beiden Häuser in Interlaken und Zürich ist nicht
geplant.
Im vergangenen Jahr bedeutete für uns das «Dranbleiben» im Wesentlichen das Folgende:
– Sowohl im PALACE LUZERN wie im VICTORIA-JUNGFRAU Interlaken kam es zu einem Direktionswechsel.
Herr Bollhalder in Interlaken und Herr Iseli in Luzern
3
VORWORT DES VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTEN
haben beide etliche Jahre in Fernostländern Hotels
geführt. In Anbetracht der zunehmenden Zahl von
Gästen aus diesen Gegenden war dieser Umstand bei
der Wahl der beiden neuen Direktoren von grosser
Bedeutung. Die Durchführung des Direktionswechsels brachte jedoch in beiden Hotels gewisse Mehrkosten mit sich.
– Die beiden Destinationen Luzern und Interlaken
bekamen den Druck eines Rückgangs der individuellen Fünfsterne-Hotelgäste stärker zu spüren als die
beiden Stadthotels in Bern und Zürich.
«Die Qualität zeigt sich heute nicht nur
in der Pflege von klassischen Werten,
sondern auch in der Art und Weise, wie
man auf neue Erwartungen und Vorstellungen eingeht.»
– Das Gleiche gilt für den Seminar- und Kongresstourismus. In Anbetracht des schwierigen wirtschaftlichen
Umfelds und dem permanenten Druck auf Einsparungen hat sich auch auf diesem Markt kaum eine
Besserung eingestellt.
– Der neue Landes-Gesamtarbeitsvertrag für das Gastgewerbe (L-GAV), welcher nun für alle vier Hotels zur
Anwendung gelangt, führte bereits zu einer ersten Erhöhung der Personalkosten.
– Die Restzahlungen der Versicherungen aus dem Schadenfall des Brandes im VICTORIA-JUNGFRAU im
Herbst 2010 bewirkten einen ausserordentlichen Ertrag im abgelaufenen Geschäftsjahr.
In Anbetracht all dieser Umstände konnten wir gegenüber dem Vorjahr eine leichte Verbesserung des Ergebnisses erzielen. Die Verbesserung ist jedoch zu gering,
als dass wir damit zufrieden sein könnten. Es ist dies
auch der Grund, weshalb wir keinen Antrag auf eine
Dividende stellen können. Wir müssen auch im laufenden Jahr 2012 unsere Kosten strikte überwachen. Noch
mehr aber müssen wir zusätzliche Anstrengungen zur
Gewinnung von Gästen unternehmen. Das Image der
Schweiz hat nicht nur als Finanzplatz, sondern auch als
Tourismusdestination Rückschläge erlitten; das gilt es
zu überwinden.
In unserem begrenzten Bereich wollen wir mit
neuen Ideen, mehr Flexibilität und Entschlossenheit antreten. Wir sind auch zuversichtlich, dass es uns auf
diese Weise gelingt, das Ruder herumzudrücken. Wir
bleiben dran!
Dr. Peter Bratschi
Präsident des Verwaltungsrats
4
INDIEN
New Delhi
Jaipur
Kanpur
Ahmedabad
Kalkutta
Surat
Mumbai
Pune
Hyderabad
Bangalore Chennai
DATEN UND FAKTEN ÜBER INDIEN
Ländername
Republik Indien, Republic of India, Bharatiya Ganarajya (Hindi)
Fläche
3,3 Mio. km2
Bevölkerung
1,2 Mrd. (2011)
Bevölkerungswachstum
1,4%
Landessprachen
Hindi und Englisch als Landessprachen, 21 weitere anerkannte Sprachen
Religionen
Hinduismus (ca. 80,5%), Islam (ca. 13,4%), Christentum (ca. 2,3%), Sikhismus
(ca. 1,8%) sowie Buddhismus, Jainismus, Parsen und andere
Unabhängigkeit
15. August 1947
Hauptstadt
New Delhi (National Capital Territory of Delhi, ca. 13,8 Mio. Einw.)
Regierungsform
Parlamentarische Demokratie: Bundesstaat (28 Staaten, 6 Unions)
Präsidentin
Pratibha Patil
Premierminister
Manmohan Singh
Indische Bürger mit Wohnsitz Schweiz
10 391 (2010)
Wechselkurs CHF/INR
1 CHF = 55.4 Indische Rupien (April 2012)
Quellen: Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco): Länderinformation Indien, Januar 2012, www.seco.admin.ch
Auswärtiges Amt 2011: Indien, www.auswaertiges-amt.de
1
INDIEN ENTDECKT
DEN TOURISMUS
Die Erfahrungen mit indischen Gästen und das
noch lange nicht ausgeschöpfte Potenzial veranlassen die VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION,
den diesjährigen Geschäftsbericht dem Land
Indien zu widmen. Gemessen an seiner Fläche
(80-mal die Schweiz) und seiner Bevölkerung
von heute 1,2 Mrd. ist Indien ein Gigant.
Wirtschaftlich hat das Land noch einen hohen Nachholbedarf, gehört allerdings in ausgewählten Bereichen
wie IT- und Software-Sektor bereits zu den weltweit führenden Anbietern. Auch die Industrialisierung schreitet
voran. Doch das Land ist nach wie vor landwirtschaftlich
geprägt. Nur ein Zehntel der indischen Bevölkerung
ist im formellen Sektor beschäftigt. Die Schaffung von
1
Little India in Switzerland – die Yash Chopra Suite
im VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa, Interlaken.
Arbeitsplätzen ist eine der grössten Herausforderungen
Indiens. Dazu soll verstärkt auch der Tourismus beitragen. Die Regierung hat den Tourismus bereits 2002 zu
einem Sektor von nationaler Priorität erklärt und durch
zahlreiche Massnahmen gefördert. Die Erfolge sind
sichtbar: Mit rund 5,6 Mio. internationalen Ankünften
lag Indien 2010 auf dem 40. Platz in der Weltrangliste.
Die Deviseneinnahmen erreichten 2010 USD 14,2 Mrd.
Dies entspricht einem Weltmarktanteil von 1,54%, was
nahezu eine Verdoppelung seit 2002 bedeutet.
Mit der Ausweitung der Mittelschicht wächst auch
die Reiselust der Inder. 2010 wurden knapp 13 Mio. Auslandsreisen registriert. Die Zahl hat sich seit 2004 mehr
als verdoppelt. In der Schweiz wurden 2011 erstmals
mehr als 200 000 Ankünfte von indischen Gästen gezählt. Gegenüber 2008 entspricht dies einem Plus von
über 50%. Auch die Zahl der Logiernächte erreichte im
letzten Jahr mit über 460 000 einen Rekordwert.
6
INTERVIEW MIT BOTSCHAFTERIN H.E. AMBASSADOR CHITRA NARAYANAN UND CEO BEAT R. SIGG
SO INTENSIVE BEZIEHUNGEN
WIE NOCH NIE
Interview mit Botschafterin H.E. Ambassador Chitra
Narayanan1) und CEO Beat R. Sigg
Herr Sigg, wie lässt sich das Geschäftsjahr 2011
zusammenfassen?
Sigg Es war ein dynamisches Jahr, wobei sich die Dynamik in beide Richtungen entwickelte. Auf der positiven
Seite sind Zunahmen beim Umsatz, Betriebsgewinn und
Reingewinn zu verzeichnen, was in Anbetracht des
schwierigen Umfelds keine Selbstverständlichkeit ist.
Unbefriedigend und enttäuschend waren die Buchungszahlen.
Worauf führen Sie die ungenügende Nachfrage zurück?
Sigg Auf eine Vielzahl von Faktoren. Zu schaffen gemacht hat uns besonders die Frankenstärke, die mit
wirtschaftlichen Schwierigkeiten in wichtigen Herkunftsländern und einem generell aggressiveren Wettbewerb
zusammenfiel.
Zeigt sich der Währungseinfluss in der Gästestatistik?
Sigg Ja, der Zusammenhang ist deutlich zu erkennen, vor
allem bei den Buchungen aus dem benachbarten Euroraum. Positiv aus dem Rahmen fällt einzig das BELLEVUE
PALACE in Bern, wo die Nachfrage auch vom politischen
Geschehen in der Bundeshauptstadt beeinflusst wird.
Konsumenten, die Importprodukte kaufen und reisen
können, z.B. nach Europa. Dabei ist ihr erster Stopp oft
in der Schweiz.
Warum die Schweiz?
Narayanan Kino! Das Image der Schweiz ist auf das Kino
«eingefroren». Schnee, Alpen und Interlaken sind die
Stichworte. Die schweizerischen Schauplätze für Bollywood-Filme fördern den Tourismus aus Indien enorm.
Der erste Eindruck, den die Schweiz bei Indern auslöst,
ist visueller Natur: eine spektakuläre alpine Landschaft
mit Schnee, Eis und Gletschern.
Im Norden Indiens gibt es doch auch Berge, sogar noch
höhere als in der Schweiz …
Narayanan Ja, aber sie sind sehr schwer zu erreichen.
Zudem gibt es nicht viele Unterkünfte, die so nahe zu
verschneiten Bergen und zu den Gletschern liegen wie
in der Schweiz. Für ein grösstenteils tropisches Land wie
Indien ist die Schweiz eine absolut fantastische Destination.
Auch Hochzeitsreisen in die Schweiz sind beliebt.
Narayanan Oh ja, alle wollen ihren Honeymoon im Ausland verbringen. Sie kommen zuerst in die Schweiz und
fliegen dann weiter nach London.
Welche Rolle spielen in diesem Kontext Gäste aus
anderen Währungsräumen, z.B. aus den BRIC-Staaten 2)?
Sigg Diese Länder sind in den letzten Jahren zu Kernmärkten geworden. Ihre Wirtschaft und ihre Währungen
entwickeln sich oft gegenläufig zu den traditionellen
Herkunftsländern in Europa oder den USA. Das Potenzial von Märkten wie China oder Indien ist noch längst
nicht ausgeschöpft.
Was suchen indische Touristen in der Schweiz,
was sie in Indien nicht haben?
Narayanan Neben der Landschaft sind es auch die Verkehrsmittel, z.B. die alpinen Bahnstrecken mit ihren
Tunnels und Viadukten oder die Bergbahnen. Das gefällt
den Indern. Und dann mögen die Inder natürlich die
Schweizer. Zwischen den beiden Völkern besteht eine
ganz feinfühlende Beziehung.
Wie erklären Sie sich das steigende Interesse der Inder
an der Schweiz, Frau Botschafterin?
Narayanan Es widerspiegelt die sehr gute Entwicklung
unserer Wirtschaft und die wachsende Bedeutung der
Mittelschicht. Mit 350 Mio. erreicht diese eine Zahl, die
der Bevölkerung der USA entspricht. Das sind 350 Mio.
Sigg Die Antwort steckt eigentlich bereits in der Frage.
Inder suchen bei uns, was sie in ihrem Land nicht haben,
was ja auch für den Schweizer Tourismus in Indien gilt.
1) Chitra Narayanan ist seit 2008 Botschafterin Indiens in der Schweiz.
Zuvor vertrat sie ihr Land als Botschafterin in Schweden, Lettland und
der Türkei. Sie ist die Tochter des 2005 verstorbenen K.R. Narayanan,
der von 1997 bis 2002 Staatspräsident von Indien war.
2) Brasilien, Russland, Indien, China
Was verstehen Inder unter einer perfekten
Gastgeberrolle?
Narayanan Das ist ein kultureller Aspekt. Indien ist geografisch grösser als Europa. Die Unterschiede zwischen
dem Norden und dem Süden des Landes sind so gross
wie zwischen Skandinavien und Italien. Aufgrund seiner
kulturellen, sprachlichen und religiösen Vielfalt sowie
seiner unterschiedlichen Bräuche kann Indien nicht mit
anderen Ländern verglichen werden. Der perfekte Gastgeber sollte sich dieser Unterschiede bewusst sein.
Nehmen Sie sich ab und zu die Zeit, um neben
den diplomatischen und geschäftlichen Verpflichtungen auch die touristischen Seiten der Schweiz
kennenzulernen?
Narayanan Unglücklicherweise bleibt mir nicht so viel
Zeit. Was ich bis heute in der Schweiz kennengelernt
habe, hat mich beeindruckt. Die Leute sind sehr freundlich und warmherzig. Ich habe viele Freunde in der
Schweiz.
Wie haben sich die Beziehungen zwischen Indien und
der Schweiz in den letzten Jahren entwickelt?
Narayanan Die diplomatischen Beziehungen bestehen
seit 1948 und sind traditionell gut. Aber in den letzten
drei Jahren ist eine neue Qualität entstanden. Die Beziehungen sind heute so intensiv wie noch nie. Dies zeigt
sich in den regen Wirtschaftsaktivitäten und den gegenseitigen Besuchen auf höchster Ebene. Die indische
Staatspräsidentin Pratibha Patil kam im Oktober 2011 in
die Schweiz. Micheline Calmy-Rey, die frühere Bundespräsidentin der Schweiz, hatte Indien im August 2010
besucht.
Was ist auf wirtschaftlicher Ebene hervorzuheben?
Narayanan Am letzten World Economic Forum (WEF)
war Indien wie immer sehr stark vertreten. Über 100 Geschäftsleute und Firmenchefs sowie mehrere Minister
waren in Davos anwesend. Wichtig ist auch die starke
indische Präsenz an der Uhren- und Schmuckmesse
Baselworld, die jedes Jahr von über 90 indischen
Diamantenimporteuren besucht wird.
Wie hat sich dieser Schwung auf das Reisegeschäft ausgewirkt?
Sigg Die Zahl der indischen Touristen ist in den letzten
Jahren sehr stark angestiegen. Im letzten Jahr wurden in
der Schweiz über 200 000 Ankünfte und 460 000 Logiernächte von Indern gebucht. Das sind absolute
Rekordwerte.
Was zeigen die Zahlen der VJC?
Sigg Der mehrjährige Trend zeigt klar nach oben. 2011
konnten wir gegenüber dem Vorjahr sogar ein Wachstum
um 22% auf über 3000 Zimmernächte von Indern verzeichnen. Davon entfiel deutlich mehr als die Hälfte auf
das VICTORIA-JUNGFRAU in Interlaken. Das BELLEVUE
PALACE profitierte von den Besuchen der Staatspräsidentin und der Parlamentspräsidentin. Allein die Wirtschaftsdelegation, welche die indische Präsidentin begleitete, bestand aus Dutzenden von Mitgliedern.
8
INTERVIEW MIT BOTSCHAFTERIN H.E. AMBASSADOR CHITRA NARAYANAN UND CEO BEAT R. SIGG
Narayanan Ihre Hotelgruppe spielte bei diesen Besuchen eine wichtige Rolle, denn die Delegationen übernachteten nicht nur in Bern, sondern auch in Zürich.
Vielen Teilnehmern war die VJC schon vom Hotel in
Interlaken her bekannt. Für Inder ist Ihre Hotelgruppe
ein wohlbekannter Name.
Welche Merkmale Indiens sind in der Schweiz noch zu
wenig bekannt?
Narayanan Ich denke da an die Tatsache, dass die
Demokratie in Indien tief verankert ist und dass Indien
die grösste Demokratie der Welt ist.
Was war für Sie in der Schweiz überraschend?
Narayanan Dass wir jeden Tag Meldungen von indischen Bürgern erhalten, deren Pässe und Brieftaschen
am Flughafen oder Bahnhof gestohlen wurden. Das ist
zwar ein internationales Phänomen, aber irgendwie
doch überraschend.
Welche besonderen Eindrücke sind Ihnen von Reisen
durch Indien in Erinnerung geblieben?
Sigg Ein ansteckender Optimismus und die überwältigende Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen.
Worüber freuen sich die indischen Gäste in der Schweiz
am meisten? Was vermissen sie?
Sigg Die meisten freuen sich, wenn man sich für sie und
ihre Familien, ihre Reisemotive und Reisepläne interessiert. Sie schätzen es auch, wenn man ihnen Tipps gibt
für Ausflüge, Veranstaltungen und Shopping. Und das
Essen ist auch immer ein ganz wichtiges Thema.
Inder gelten als nicht sehr experimentierfreudig und
möchten am liebsten wie in der Heimat verpflegt
werden.
Sigg Diese Aussage ist zu pauschal. Inder mit internationaler Reiseerfahrung kennen und schätzen die internationale Küche und hiesige Menus. Gäste, die zum ersten
Mal im Ausland sind, tun sich mit unserer Küche manchmal schon etwas schwer, was ich in Anbetracht der recht
unterschiedlichen Speisen, Ingredienzien und Zubereitungsarten gut verstehen kann. Darin unterscheiden sie
sich aber kaum von uns Schweizern …
Wie lösen Sie das kulinarische Problem?
Sigg Die Frage müsste lauten, wie wir die Erwartungen
unserer Gäste aus Indien erfüllen. Erst versuchen wir, sie
spielerisch und mit einer Prise Humor an unsere Küche
heranzuführen. Wenn wir merken, dass die Hürde zu
hoch ist, kochen wir eben indisch. Alle unsere Köche
sind in der Lage, ein Menu auf den Tisch zu bringen, dass
auch sehr anspruchsvollen Indern schmeckt.
Gibt es überhaupt «den» indischen Touristen,
Frau Botschafterin?
Narayanan Nein. Aber es gibt gewisse Gemeinsamkeiten. Inder sind ausgabefreudig, mögen gutes Essen
und sind sehr familienorientiert.
Wie hat sich die im Februar 2010 mit Taj Hotels
vereinbarte Marketing-Allianz entwickelt?
Sigg Sie funktioniert immer besser und bringt beiden
Partnern die erhofften Vorteile. Die Hotels der VJC
passen ideal zu den 19 Taj-Häusern, die an der Allianz
teilnehmen. Wir können dadurch in Indien Gäste gewinnen, die professionelle Gastfreundschaft auf höchstem Niveau suchen und im Voraus wissen wollen, was
sie in der Schweiz erwartet. Die Gäste der VJC-Hotels
schätzen den privilegierten Zugang zu den besten Häusern der Taj-Gruppe.
Worin bestehen diese Privilegien?
Sigg Mitglieder des VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION
Club erhalten die gleichen Vorzüge wie die Mitglieder
des Taj InnerCircle (Kategorie Gold) und umgekehrt.
Diese Mitgliedschaften gewähren Vergünstigungen, Upgrades und andere Vorteile. Der Taj InnerCircle wurde
übrigens mit The Condé Nast Traveller India Readers’
Travel Award 2011 als «Favorite Hotel Loyalty Programme» ausgezeichnet.
Narayanan Wir sind auf diese Allianz sehr stolz, denn Taj
ist eine der grossen historischen Hotelketten in Indien.
Sie gehört zum Tata-Konzern, der 1868 von Jamsetji Tata
gegründet wurde und heute 425 000 Mitarbeitende in
80 Ländern beschäftigt. Die Tatas waren übrigens auch
die Gründer der heutigen Air India.
Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden
Hotelgruppen?
Narayanan Die indischen Gäste sind sich an einen aufwendiger betriebenen Luxus und an einen stark personalisierten Service gewöhnt, was sich auch mit der
hohen Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte erklärt.
Sigg In der Tat, in Indien ist das Reservoir an Arbeitskräften und das Interesse an einem Job in der Hotellerie
praktisch unbegrenzt, während hier die personellen
Verfügbarkeiten limitiert sind. Die Stärken unserer
Hotels sind die Swissness und die hohe Professionalität
der Mitarbeitenden, welche auch den Standard unserer
Hotelfachschulen widerspiegelt.
Narayanan Den grössten Anteil am Tourismus haben
inländische Reisen. Im Gegensatz zu anderen Ländern
Asiens sind wir nicht so stark auf ausländische Gäste
ausgerichtet bzw. von ausländischen Gästen abhängig.
Das Hotelangebot muss jedoch ausgeweitet werden,
damit Indien das internationale Potenzial ausschöpfen
kann.
Wie weit sind die Pläne für eine Abschaffung der
Visumspflicht für Reisende aus der EU und der Schweiz?
Narayanan Das wäre die ideale Welt! Eine Abschaffung
müsste reziprok erfolgen. Ich sehe in Europa oder in den
USA aber keine Bemühungen in diese Richtung.
Warum darf man für die wirtschaftliche Entwicklung
Indiens optimistisch sein?
Narayanan Indien ist eine der ältesten Handelsnationen
der Welt. Wir haben das Business in den Genen; es ist
Teil unserer Natur. Dies hat auch damit zu tun, dass wir
ein mathematisch getriebenes Land sind. Wir sind ein
wettbewerbsorientiertes Volk und stellen uns den
Herausforderungen. Trotz unserer Jahrtausende alten
Geschichte schauen wir immer nach vorne.
Wenn Sie stichwortartig drei Wünsche für
die Beziehungen zwischen Indien und der Schweiz
äussern könnten …
Narayanan
– Gegenseitiger Respekt für die unterschiedlichen
Kulturen
– Gemeinsame Suche nach herausragenden Leistungen
– Intensivierung der Beziehungen auf allen Ebenen,
insbesondere auch auf der menschlichen
10
BERICHT ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
IM ZEICHEN
VON VERÄNDERUNGEN
Das Geschäftsjahr 2011 der VICTORIA-JUNGFRAU
COLLECTION (VJC) war geprägt durch ein schwieriges
Wirtschaftsumfeld, das dem schweizerischen Tourismus
im Allgemeinen und den Fünfsternehotels im Besonderen zusetzte. Allen voran die Frankenstärke unterminierte die internationale Wettbewerbsfähigkeit der
Schweizer Hotellerie in den wichtigsten Herkunftsländern und hinterliess in den Buchungszahlen teilweise
tiefe Spuren. Auch die eingetrübte Wirtschaftslage in
einer Vielzahl traditionell wichtiger Quellmärkte bewirkte einen Nachfragerückgang, der durch Gäste aus
den neuen Märkten nicht ausreichend kompensiert
werden konnte.
Dessen ungeachtet gelang es der VJC, den Umsatz
um 1,3% auf CHF 75,2 Mio. zu steigern. Das Gross Operating Income stieg um 1,6% auf CHF 32,2 Mio. Auf Stufe
EBITDA resultierte allerdings eine Abnahme um 26,6%
auf CHF 6,5 Mio. Begünstigt durch CHF 1,6 Mio. aus Versicherungsleistungen für den Brandfall im Spa des Hotels
VICTORIA-JUNGFRAU und CHF 1,8 Mio. aus Steuergutschriften aus dem Verkauf der Liegenschaft in Luzern erzielte die VJC ein Konzernergebnis von CHF 1,2 Mio.
(+18,7%). Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 18. Mai 2012 den Verzicht auf eine
Dividendenausschüttung.
Im Berichtsjahr vollzog die Gruppe verschiedene
Weichenstellungen von länger- und kurzfristiger Tragweite. Strategisch motiviert war der per 1. Juni 2011 erfolgte Verkauf der Hotelliegenschaft in Luzern an den
Immobilienfonds Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality und der gleichzeitige Abschluss eines 20-jährigen
Pachtvertrags. Der Fonds und die VJC werden 2012 und
2013 CHF 6,5 Mio. in die Renovierung und Modernisierung des PALACE LUZERN investieren, um die Gebäudetechnik und den Gästekomfort auf den neusten Stand
zu bringen. Mittelfristig sind Anpassungen an der Innen-
einrichtung und die Umsetzung eines einheitlichen
Designkonzepts vorgesehen. Das traditionsreiche Haus
steht seit dem 1. Juni 2011 unter der Leitung von Markus
Iseli, der eine 24-jährige Auslandserfahrung, u.a. als General Manager weltweit renommierter Luxushotels,
nach Luzern bringt. Auch das Flaggschiff der VJC, das
VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa in Interlaken,
erhielt im Berichtsjahr einen neuen Direktor. Stefan W.
Bollhalder war General Manager führender Luxushäuser
und hat einen Grossteil seiner beinahe 30 Auslandjahre
in Asien und Deutschland verbracht.
Die VJC setzte im Geschäftsjahr 2011 verschiedene
Massnahmen um, welche die Attraktivität der vier Hotels
sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeitenden erhöhten. Hervorzuheben sind der Wechsel zu
einer neuen Pensionskasse für die Mitarbeitenden sowie gemeinsam durchgeführte Schulungsprogramme. Sie
befähigen die Teilnehmer u. a. zu einem internen Benchmarking, einem branchenweiten Best-Practice-Ansatz
und einem effizienteren Cross-Selling.
Im Berichtsjahr wurden die Werte der Gruppe neu
definiert und priorisiert. Im Vordergrund stehen VJCspezifische Stärken wie geschichtliche Tradition und
Swissness, gepaart mit einem Angebotsfokus auf Luxus
und emotionale Mehrwerte. Ausgezeichnete Einblicke
in die VJC vermittelt die neue, seit Mitte 2011 aufgeschaltete Website (www.victoria-jungfrau-collection.ch). Sie
ist nicht nur benutzerfreundlich konzipiert, sondern
stimmt den Gast ohne lange Worte und sprachliche
Barrieren in die Wertewelt der Hotels ein.
Der Auftritt der VJC spricht ganz bewusst auch
potenzielle Gäste aus den neuen Märkten an. Dazu
gehören in erster Linie die sogenannten BRIC-Staaten
(Brasilien, Russland, Indien und China). Der Gruppe ist
es in den letzten Jahren gelungen, die Zahl der Gäste aus
diesen Herkunftsländern überproportional zu steigern.
Am Total der Zimmernächte erreichten Russland mit
3,5%, Indien mit 3,6% und China mit 4,1% im letzten Jahr
bereits respektable Anteile. Das theoretisch grösste
Potenzial bietet Indien mit seinen rund 1,2 Mrd. Einwohnern und einer wachsenden, zunehmend reisefreudigen
11
BERICHT ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Oberschicht. In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl
der Zimmernächte durch indische Gäste von 1433 auf
3246 erhöht. Den grössten Anteil an diesem Erfolg hatte
das VICTORIA-JUNGFRAU, das die Früchte jahrelanger,
gemeinsam mit anderen touristischen Leistungsträgern
unternommenen Marketing- und Promotionsanstrengungen erntet. Die Erfahrungen mit indischen Gästen
und das noch lange nicht ausgeschöpfte Potenzial veranlassen die VJC, den diesjährigen Geschäftsbericht
dem Land Indien zu widmen.
Eine realistische Betrachtung der Herkunftsländer
mit dem höchsten Potenzial führt zu China, das aufgrund
seiner rasanten Wirtschaftsentwicklung in absehbarer
Zukunft am meisten neue Gäste generieren dürfte.
In absoluten Zahlen schwangen 2011 wiederum die
Gäste aus den traditionellen Herkunftsländern obenauf:
Schweiz, Deutschland, Grossbritannien und USA.
kraft zu bewältigen gilt. An ihren Grundprinzipien wie
sprichwörtliche Servicequalität, natürliche Gastfreundschaft und gepflegte Individualität wird die VJC jedoch
unbeirrt festhalten. Das ganze Team der Hotelgruppe ist
bereit und motiviert, sich in einem herausfordernden
Umfeld zu bewähren, die sich bietenden Chancen zu
ergreifen und sich durch überzeugende Leistungen von
Mitbewerbern abzuheben. Damit verbunden ist der
Wunsch, dass die in Frage kommenden Gäste diese
Bereitschaft erkennen und ihre nächste Konferenz, ihren
Jubiläumsanlass, ihren Businessaufenthalt, ihr verlängertes Wochenende oder ihre Ferien in einem Hotel
der VJC buchen.
Ausblick
Die Stärke des Schweizer Frankens, der zunehmend
über den Preis statt über die Leistungsqualität ausgetragene Wettbewerb sowie die belastende Kurzfristigkeit im Buchungsverhalten sind Handicaps, die es mit
situativer Anpassungsfähigkeit und operativer Schlag-
KENNZAHLEN KONZERN
2011
2010
Veränderung in %
136 383
131 391
3,8
Umsatz in Mio. CHF
75,163
74,193
1,3
Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF
32,162
31,635
1,7
Gästefrequenzen Logiernächte
Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes
EBITDA in Mio. CHF
EBITDA in % des Umsatzes
EBIT in Mio. CHF
EBIT in % des Umsatzes (EBIT-Marge)
Cashflow in Mio. CHF
Cashflow in % des Umsatzes
42,8
42,6
6,437
8,151
8,6
11,0
0,035
−0,023
0,0
−0,0
6,812
12,161
9,1
16,4
Cashflow pro Aktie in CHF
24.33
43.43
Konzernergebnis in Mio. CHF
1,172
0,953
Konzernergebnis in % des Umsatzes
Konzernergebnis pro Aktie in CHF
Rendite in % des Eigenkapitals
Eigenkapital in Mio. CHF
1,6
1,3
4.19
3.4
1,7
1,4
69,412
68,119
−21,0
252,2
−44,0
23,0
1,9
1
2
13
BERICHT DES VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA
SCHWEIZER GÄSTE
VERLEIHEN AUFTRIEB
DIREKTION BIS NOVEMBER 2011: HANS-RUDOLF UND ELISABETH RÜTTI
DIREKTION AB 1. DEZEMBER 2011: STEFAN W. BOLLHALDER
Allgemeine Entwicklung
Das VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa Interlaken
stand 2011 vor allem bei Schweizer Gästen hoch im Kurs.
Sie erhöhten die Zahl der Zimmernächte um 7,1% und
kompensierten dadurch die teilweise empfindlichen
Rückgänge der Buchungen aus dem Euro-Raum und aus
Grossbritannien. Unter dem Einfluss der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima
und der Frankenstärke reduzierte
sich das Reisegruppengeschäft deutlich.
Die leicht höhere Zahl der
2011 verkauften Zimmernächte von
37 604 (+0,4%) konnte nicht verhindern, dass sich der Beherbergungserlös um 2,6% auf CHF 14,9 Mio.
zurückbildete. Dies als Folge eines
auch im Inland verschärften Preiswettbewerbs. In der Restauration wirkte sich der Preisdruck im Bankettgeschäft auf den Umsatz aus; er verringerte sich um 2,0% auf CHF 10,2 Mio. Der Spa-Bereich
litt darunter, dass die Renovierungsarbeiten nach dem
Brand vom Oktober 2010 während der ganzen ersten
Hälfte des Berichtsjahrs andauerten und die Saunalandschaft nicht zur Verfügung stand.
Das Gross Operating Income schloss mit CHF 14,7
Mio. ab und lag 1,4% über dem Vorjahr. Während das
GOI der Beherbergung um 3,6% auf CHF 10,3 Mio.
«Die Ernennung von Yash Chopra, dem berühmtesten Bollywood-Regisseur, zum
Ambassador of Interlaken hat sehr viele Übernachtungsbuchungen generiert, zumal
viele Exponenten der indischen Filmwelt und
der Botschaft bei uns über mehrere Tage
zu Besuch waren.»
1
Die Schweiz ist ein zusehends beliebtes Reiseland.
Die Gäste aus Indien fühlen sich von der Andersartigkeit
angezogen und wollen Neues entdecken.
2 Die Yash Chopra Suite im VICTORIA-JUNGFRAU ist nicht
nur eine Ehrenbezeugung gegenüber dem berühmten
Bollywood-Regisseur, sondern auch eine echte Attraktion für indische Gäste. Kleines Detail: Die Poster hat der
Meister persönlich signiert.
abnahm, musste die Restauration eine Einbusse von
26,9% auf CHF 1,0 Mio. hinnehmen. Die Versicherungsleistungen aus dem Brandfall im Spa ermöglichten insgesamt gleichwohl das oben erwähnte GOI von
CHF 14,7 Mio. Das EBITDA stieg um 16,4% auf CHF
6,5 Mio.
Die intensivierten Akquisitions- und Marketingaktivitäten im Inland, die sich sowohl an individuelle Gäste
als auch an Kongress- und Konferenzveranstalter richteten, fielen auf fruchtbaren Boden und trugen dazu bei,
dass die Zimmerauslastung mit 46% (45,8%) gut gehalten
werden konnte. Der durchschnittliche Zimmerpreis verminderte sich allerdings von CHF 404 auf CHF 392 und
bewirkte eine Abnahme des Revenue per available
room (RevPar) von CHF 185 auf CHF 180.
Zimmernächte nach Herkunftsländern
Die Zimmernächte der inländischen Gäste nahmen im
Berichtsjahr um 7,1% auf 18 514 zu, womit die Schweizer
ihren Anteil an der Gesamtzahl der Zimmernächte von
46,2% auf 49,2% ausbauten. Demgegenüber gingen die
Buchungen aus traditionell starken Herkunftsländern
aufgrund des nochmals erstarkten Schweizer Frankens
deutlich zurück. Zweistellige Abnahmen resultierten
etwa bei den Gästen aus Deutschland (−10,7%), Grossbritannien (−22,7%), Frankreich (−16,1%) oder Italien
(−14,5%). Unerfreulich verlief auch das Geschäft mit Gästen aus Russland (−26,3%) und vor allem aus Japan
(−45,2%). In absoluten Zahlen sanken die Zimmernächte
der Japaner von 2310 auf 1266. Neben Währungseinflüssen und Fukushima liessen die hohen Flugkosten das
Geschäft mit japanischen Reisegruppen einbrechen.
Auf der Gewinnerseite standen Gäste aus den USA,
die mit 3504 Zimmernächten (+6%) das zweitwichtigste
Herkunftsland blieben und ihren Anteil von 8,8% auf
9,3% steigerten. Indische Gäste, die bereits im Vorjahr
35,9% zulegten, steigerten 2011 die Zimmernächte um
20,6% auf 1701 und waren damit erstmals stärker vertreten als die Briten. Das VICTORIA-JUNGFRAU erntet hier
auch die Früchte gezielter Marketinganstrengungen. Im
Hinblick auf die Ernennung von Yash Chopra, dem berühmtesten Regisseur von Bollywood-Filmen, zum Ambassador of Interlaken liess das Hotel eine Suite im indi-
14
BERICHT DES VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA
schen Stil zur Yash Chopra Suite umbauen. Während
einer Woche stand das Hotel auch im Zeichen kulinarischer Köstlichkeiten aus Indien, zubereitet von Hemant
Oberoi, dem Küchenchef des legendären Taj Mahal
Palace in Mumbai.
Entwicklung der Gästesegmente
Dass die Gesamtzahl der Zimmernächte praktisch gehalten werden konnte, ist den Individualgästen zuzuschreiben. Die schweizerischen Gäste sprachen gut auf
spezielle Arrangements an, folgten jedoch dem allgemeinen Trend zu immer kurzfristigeren Buchungen.
Unterstützend wirkte die Ende Juni erfolgte, sehnlichst
erwartete Wiedereröffnung der Spa-Nasszone, die wegen des Umbaus während fast neun Monaten geschlossen war.
«Indische Gäste wollen unbedingt die
Suite und die handsignierten Plakate von Yash
Chopra bewundern.»
Das MICE-Segment (Meetings, Incentives, Conventions und Events) konnte den im ersten Halbjahr verzeichneten Zuwachs nicht fortsetzen und lag Ende 2011
mit 15 947 Zimmernächten 2,9% unter dem Vorjahr.
Highlight war wiederum das Swiss Economic Forum
(SEF) im Mai. Auch Januar, Juni und September erwiesen
sich als starke Kongressmonate.
Besondere Ereignisse und Marketing
Seit Dezember 2011 steht das VICTORIA-JUNGFRAU
unter der Leitung von Stefan W. Bollhalder. Der 52-jährige Schweizer war u.a. als General Manager für Hyatt
und Shangri-La tätig und verfügt über eine fast 30-jährige
Auslandserfahrung, hauptsächlich in Asien und Deutschland. Stefan W. Bollhalder löst Elisabeth und HansRudolf Rütti ab, welche das Haus 5 Jahre führten.
Das herausragende Angebot des VICTORIA-JUNGFRAU wurde im Berichtsjahr durch eine Reihe von Auszeichnungen untermauert: Readers’ Travel Awards 2011
von Condé Nast Traveller UK (Platz 9 unter den 15 besten
Spas in Overseas Hotels); Robb Report, USA (Sensai
Select Spa als viertbester Spa weltweit ), Hotelrating 2011
der SonntagsZeitung (Platz 3 der 20 besten Wellnesshotels), BILANZ Hotelrating 2011 (Platz 7 der 50 besten
Stadthotels der Schweiz); Spa Finder, USA (Favorite Spa
der Schweiz).
Die Bewertungen des Restaurants «La Terrasse» und
der «Jungfrau Brasserie» wurden mit 16 bzw. 14 GaultMillau-Punkten bestätigt.
Ausblick
Das laufende Geschäftsjahr bleibt reich an Herausforderungen. Der starke Franken, der aus der Sicht der Gäste
im Euro-Raum Preiserhöhungen gleichkommt, hemmt
die Bereitschaft zur Buchung von Übernachtungen in
Schweizer Hotels. Die Versuchung der Schweizer Gäste,
Hotels im währungsgünstigen Ausland zu bevorzugen,
bleibt hoch.
Das ganze Team des VICTORIA-JUNGFRAU ist sich
indessen bewusst, dass das hochstehende Leistungsangebot, die sorgsam gepflegte Gastfreundschaft und
die moderne Infrastruktur Stärken bleiben, die sowohl
von Individualgästen als auch im Gruppen- und Konferenzgeschäft honoriert werden. Hoffnungsvoll stimmt
auch das weltweit rasch wachsende Potenzial an Gästen,
die sich Aufenthalte in geschichts- und prestigeträchtigen Luxushotels leisten können und wollen. Gerade im
Hinblick auf die neuen Märkte der BRIC-Staaten ist das
VICTORIA-JUNGFRAU erstklassig aufgestellt.
«2011 haben wir eine indische Food Promotion
mit Chefkoch Hemant Oberoi aus dem Taj
Mahal Palace durchgeführt. Die Initiative stiess
vor allem bei lokalen Gästen auf grosses
Echo.»
15
BERICHT DES VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA
KENNZAHLEN VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA
2011
2010
Veränderung in %
Umsatz in Mio. CHF
31,931
31,740
0,6
Personalkosten in Mio. CHF
14,416
14,602
1,3
45,2
46,0
14,650
14,444
45,9
45,5
6,908
5,987
21,7
18,9
6,458
5,546
EBITDA in % des Umsatzes
20,2
17,5
Average Room Rate in CHF
392
404
−3,2
RevPar in CHF
180
185
−2,8
Zimmerbelegung in %
46,0
45,8
Bettenbelegung in %
39,3
38,0
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen
2,06
2,06
0,0
Zimmernächte
37 604
37 459
0,4
Anzahl Zimmer
224
224
Anzahl Betten
426
426
Personalkosten in % des Umsatzes
Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF
Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes
Bruttobetriebsgewinn (GOP) in Mio. CHF
Bruttobetriebsgewinn (GOP) in % des Umsatzes
EBITDA in Mio. CHF
1,4
15,4
16,4
ZIMMERNÄCHTESTATISTIK NACH HERKUNFTSLÄNDERN IM VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA
Schweiz
2011
absolut
in %
2010
absolut
in %
Veränderung in %
18 514
49,2
17 292
46,2
7,1
USA
3 504
9,3
3 307
8,8
6,0
Deutschland
2 068
5,5
2 315
6,2
−10,7
Japan
1 266
3,4
2 310
6,2
−45,2
Grossbritannien
1543
4,1
1 995
5,3
−22,7
Golfstaaten
1 795
4,8
1 817
4,9
−1,2
China
1 446
3,8
1 414
3,8
2,3
Indien
1 701
4,5
1 411
3,8
20,6
733
1,9
994
2,7
−26,3
Russland
Asien
1 370
3,6
785
2,1
74,5
Frankreich
562
1,5
670
1,8
−16,1
Italien
260
0,7
304
0,8
−14,5
Niederlande
173
0,5
275
0,7
−37,1
Südamerika
275
0,8
224
0,6
22,8
Skandinavien
152
0,4
206
0,5
−26,2
Österreich
211
0,6
203
0,5
3,9
Spanien
162
0,4
173
0,5
−6,4
Belgien
112
0,3
165
0,4
−32,1
Diverse
Total
1 757
4,7
1 599
4,2
9,9
37 604
100,0
37 459
100,0
0,4
1
2
17
BERICHT DES PALACE LUZERN
UNEINHEITLICHER VERLAUF
DIREKTION BIS 28. FEBRUAR 2011: HANS E. KOCH
DIREKTION (AD INTERIM) BIS 30. MAI 2011: RAYMOND HUNZIKER, VIZEDIREKTOR
DIREKTION AB 1. JUNI 2011: MARKUS W. ISELI
Allgemeine Entwicklung
Der währungsbedingte Rückgang der Businessgruppen
und die allgemein verhaltene Konsumneigung der Gäste
schlugen sich in den Abschlusszahlen des PALACE
LUZERN spürbar nieder. Für den
Umsatzrückgang von 4,6% auf CHF
15,4 Mio. waren alle Bereiche verantwortlich. In der Beherbergung,
die im Berichtsjahr CHF 8,5 Mio.
umsetzte, betrug die Einbusse 4,0%.
Immerhin konnten die erfreulich gestiegenen Buchungszahlen der Ferien-, Freizeit- und Kulturgäste eine
noch stärkere Abnahme verhindern.
Der traditionell wichtige Restaurationsumsatz ging um 5,6% auf CHF 5,8 Mio. zurück. Mit
einem Umsatz von CHF 0,6 Mio. verpasste der Spa den
Vorjahreswert um 8,4%.
Das Gross Operating Income reduzierte sich um
17,4% auf CHF 5,0 Mio. Während das GOI des Beherbergungsgeschäfts um 9,4% auf CHF 5,2 Mio. abnahm,
musste Food & Beverage ein negatives GOI von CHF
−0,4 Mio. ausweisen. Hauptgrund war ein eigentlicher
Einbruch im Bankettgeschäft. Das GOI des «PALACE
Spa» schloss ebenfalls im Minusbereich, obwohl die
Personalkosten gesenkt und die Waren- und Betriebskosten annähernd gleich gehalten werden konnten.
Allerdings sah sich das Management zu Preisanpassungen auf dem gesamten Spa-Angebot veranlasst, um die
Frequenzen zu steigern und die Akquisition weiterer
Day-Spa-Kunden zu unterstützen.
Das EBITDA von CHF −1,05 Mio. ist mit dem Vorjahreswert von CHF 1,9 Mio. nicht vergleichbar, enthält es
doch den Pachtzins (CHF 1,3 Mio.), den das Hotel dem
1
Der Ausblick auf das Alpenpanorama, den ewigen
Schnee und die Gletscher ist der Höhepunkt
eines Ferienaufenthalts in der Schweiz. Indische
Gäste sind deshalb auch für die Bergbahnen
von wachsender Bedeutung.
2 Klassisches Ayurveda, wie es in Indien angewendet wird, gehört zu den gern gebuchten
Angeboten im «PALACE Spa».
Immobilienfonds Credit Suisse Real Estate Hospitality als
neuem Eigentümer der Immobilie (seit 1. Juni 2011)
entrichtete. Dafür werden künftig die Abschreibungen
auf die Liegenschaft wegfallen. Bereits 2011 wurde die
Erfolgsrechnung dadurch um CHF 0,8 Mio. entlastet.
Der durchschnittliche Zimmerpreis verringerte sich
als Folge einer flexiblen Preispolitik um 3,8% auf 389.
Die Belegungsrate konnte von 43,5% auf 44,1% angehoben werden, wobei ab Anfang August nur noch 130 statt
136 Zimmer zur Verfügung standen. Der Revenue per
available room bildete sich nochmals zurück und erreichte unbefriedigende CHF 171 (CHF 176).
Obwohl die Belegungsrate in den traditionell
starken Monate Juni bis September von 69% auf 65%
zurückging, schloss das Total der 2011 registrierten Zimmernächte mit 21 486 nur 0,6% unter dem Vorjahr ab.
Zimmernächte nach Herkunftsländern
Positive Akzente setzten an erster Stelle Gäste aus der
Schweiz. Sie steigerten die Zimmernächte um 20,9% auf
9387 und erhöhten ihren Anteil von 35,9% auf 43,7%.
Auf der Verliererseite standen deutsche Gäste mit einem
Minus von 15,4% auf 2285 sowie – mit Ausnahme der
Niederlande – die anderen wichtigen Quellländer des
Euro-Raums. Die USA verzeichneten eine Einbusse um
21,8% auf 2228. Die Briten vermochten demgegenüber
um 22,2% auf 990 Zimmernächte zuzulegen.
«Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit in Asien
habe ich zur asiatischen Kultur eine sehr enge
Beziehung. Die Unterschiede der Mentalitäten,
Kulturen und Religionen sind sehr spannend.
Dabei darf natürlich die kulinarische Seite, die
vor allem in Indien sehr wichtig ist, nicht
fehlen. Die verschiedenen Geschmacks- und
Würzrichtungen finde ich begeisternd
und lehrreich.»
18
BERICHT DES PALACE LUZERN
Entwicklung der Gästesegmente
In der Zusammensetzung der Gästestruktur ergaben sich
im Berichtsjahr markante Verschiebungen. Individualgäste, die ihren Aufenthalt im PALACE LUZERN mit
Ferien, Freizeit oder der Teilnahme an Kulturveranstaltungen verbanden, erhöhten die Zahl der Zimmernächte um 28,0% auf 7233 und kompensierten dadurch
die Nachfrageschwäche der Businessgruppen, die um
16,2% auf 7995 abnahmen. Das MICE-Geschäft (Meetings, Incentives, Conventions und Events) wurde im
Berichtsjahr durch die Stärke des Schweizer Frankens
spürbar erschwert. Viele Veranstalter wichen in den währungsbedingt günstigeren Euro-Raum aus. Die Zimmernächte der individuellen Geschäftsreisenden verminderte sich um 16,5% auf 844.
«Der Begriff Ayurveda muss heute für vieles herhalten, was in den allgemeinen Wellnessund Esoterik-Bereich geht. Unsere Ayurvedaangebote im «PALACE Spa» basieren auf
der klassischen Lehre. Genau dies wird von
unseren Gästen geschätzt.»
Besondere Ereignisse und Marketing
Im Bereich Gastronomie sah sich die neue Direktion zu
einer Überprüfung des bestehenden Konzepts und zur
Einleitung konzeptioneller Anpassungen veranlasst. Sie
betreffen primär das Gourmetkonzept des Restaurants
«Jasper», das auf dem Luzerner Markt nur auf eine unzureichende Nachfrage stösst und durch seine hohen Kosten das GOI unverhältnismässig belastet. Aus diesem
Grund wird das «Jasper» ab 1. März 2012 den Fokus vom
Gourmet Dining zum «Modern Dining» verlegen, was
die Voraussetzungen für höhere Gästezahlen und in der
Folge einen effizienteren, kostengünstigeren Betrieb
schafft. Am hohen Qualitätsanspruch wird das «Jasper»
festhalten.
Die legendäre Terrasse am Ufer des Vierwaldstättersees, die Lounge und eine Thai Food Promotion fanden
regen Zuspruch. Auch der Aufforderung zu «Let’s Dance»
folgten die vorwiegend externen Gäste mit Begeisterung.
Für diese Events wird die Hotellobby zu Standard- und
Latinorhythmen jeweils in ein Tanzparkett verwandelt.
Klassische Highlights setzte wiederum das Lucerne Festival an Ostern und im Sommer.
Ausblick
Das laufende Jahr steht ganz im Zeichen der Akquisition
neuer Kunden. Vor allem im Bereich der Konferenzen
und Firmenanlässe besteht ein grosses Aufholpotenzial,
das mit einem neu organisierten, professionellen Verkaufsteam zielstrebig ausgeschöpft werden soll. Während des Lucerne Festival über Ostern, im Sommer und
im November bietet das PALACE LUZERN innovative
Packages an, die den Gästen einen attraktiven Mehrwert
bieten und das Geschäft beleben werden. Die Mitarbeitenden sind hochmotiviert, ihr fachliches Können
und ihre Servicekompetenz unter Beweis zu stellen. Im
laufenden Jahr startet das Hotel bei laufendem Betrieb
ein Programm an baulichen Massnahmen. Sie umfassen
primär die Erneuerung der Gebäudetechnik und die
Modernisierung von Teilbereichen.
«Persönlich esse ich fürs Leben gerne Daal, das
typische Linsengericht mit dem Nan-Brot.
Ich mag auch Chicken Tikka, ein Hähnchenspiess aus dem speziellen Ofen. Oder Bharvan
Paneer, ein Gericht mit Cottage Cheese.
Oder auch ein schön scharfes Masala-Gericht –
ich könnte noch viele Gerichte aufzählen.»
19
BERICHT DES PALACE LUZERN
KENNZAHLEN PALACE LUZERN
Umsatz in Mio. CHF
Personalkosten in Mio. CHF
Personalkosten in % des Umsatzes
Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF
Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes
Bruttobetriebsgewinn (GOP) in Mio. CHF
Bruttobetriebsgewinn (GOP) in % des Umsatzes
EBITDA in Mio. CHF
2011
2010
Veränderung in %
15,402
16,150
−4,6
8,582
8,391
−2,3
55,7
52,0
5,000
6,055
32,5
37,5
0,258
2,151
1,7
13,3
−17,4
−88,0
−1,054
1,953
EBITDA in % des Umsatzes
−6,8
12,1
Average Room Rate in CHF
389
404
−3,8
−2,5
RevPar in CHF
171
176
Zimmerbelegung in %
44,1
43,5
Bettenbelegung in %
31,0
33,9
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen
−154,0
1,87
2,43
−13,1
Zimmernächte
21 486
21 614
−0,6
Anzahl Zimmer
130
136
Anzahl Betten
256
262
ZIMMERNÄCHTESTATISTIK NACH HERKUNFTSLÄNDERN IM PALACE LUZERN
2011
absolut
in %
2010
absolut
in %
Veränderung in %
Schweiz
9 387
43,7
7 763
35,9
20,9
USA
2 228
10,4
2 848
13,2
−21,8
Deutschland
2 285
10,6
2 702
12,5
−15,4
Golfstaaten
730
3,4
1 012
4,7
−27,9
Grossbritannien
990
4,6
810
3,8
22,2
China
901
4,2
755
3,5
19,4
Indien
900
4,2
739
3,4
21,9
Japan
220
1,0
674
3,1
−67,3
Frankreich
349
1,6
472
2,2
−26,1
Italien
337
1,6
360
1,7
−6,4
Russland
297
1,4
353
1,6
−15,9
Asien
349
1,6
327
1,5
6,7
Südamerika
141
0,7
325
1,5
−56,6
Österreich
260
1,2
311
1,4
−16,4
Skandinavien
259
1,2
251
1,2
3,2
Belgien
135
0,6
192
0,9
−29,7
Spanien
150
0,7
170
0,8
−11,8
Niederlande
Diverse
Total
224
1,0
160
0,7
40,0
1 344
6,3
1 390
6,4
−3,4
21 486
100,0
21 614
100,0
−0,6
1
2
21
BERICHT DES EDEN AU LAC, ZÜRICH
ALLGEMEINE
ZURÜCKHALTUNG
DIREKTION: BEAT R. SIGG
Das EDEN AU LAC konnte auch im Geschäftsjahr 2011
auf einen hohen Anteil an anspruchsvollen Stammgästen zählen, bekam jedoch die generell schwierigeren
Rahmenbedingungen deutlich zu spüren. Ähnlich wie
andere etablierte Fünfsternehäuser
in der Stadt Zürich musste das Hotel
auf allen Ebenen rückläufige Zahlen
hinnehmen.
Am Umsatzrückgang von 10,3% auf
CHF 6,6 Mio. waren die Beherbergung und die Restauration in etwa
gleich stark beteiligt. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Hotelnächten reduzierten sich um 11,4%
auf CHF 4,4 Mio. Der Food & Beverage-Umsatz verringerte sich um 9,6% auf CHF 2,0 Mio.
Auf Stufe Gross Operating Income schloss die Beherbergung 18% unter dem Vorjahr und erreichte CHF 2,5 Mio.
Die zurückhaltende Ausgabebereitschaft der Gäste und
der nochmals verschärfte Preisdruck forderten ihren
Tribut auch in der Restauration, wo sich der bereits im
Jahr 2010 negative Betrag im Berichtsjahr auf CHF −0,17
Mio. erhöhte. Das nochmals gestraffte Kostenmanagement reichte nicht aus, um ein 40,3% tieferes EBITDA
von CHF 0,6 Mio. zu vermeiden.
Die hohe Preissensitivität der Gäste, die durch günstige
Online-Angebote und den Trend zu kurzfristigen
Buchungen noch gesteigert wird, schlug sich zwangsläufig in einem tieferen durchschnittlichen Zimmerpreis
nieder. Mit CHF 427 lag er 7,1% unter dem Vorjahresstand. Die Zimmerbelegungsrate verringerte sich von
58,5% auf 55,8%, so dass der Revenue per available
1
Im Berichtsjahr durfte die Schweiz gleich
zwei der wichtigsten politischen Exponenten
Indiens empfangen, nämlich die indische
Staatspräsidentin Pratibha Patil (im hellen
Sari) und die Parlamentspräsidentin Meira
Kumar. Im Bild befinden sie sich auf dem Weg
zum Parlament in New Delhi, gefolgt von
Premierminister Manmohan Singh.
2 Fasziniert vom ungewohnten Stadtbild schaut
ein indisches Paar auf das rechte Zürichseeufer mit dem EDEN AU LAC.
room den erfreulichen Anstieg des Vorjahres mehr als
einbüsste und auf CHF 238 sank (−11,4%). Das Total der
Zimmernächte ging um 4,7% auf 10 181 zurück.
Zimmernächte nach Herkunftsländern
Die Zimmernachfrage der Schweizer Gäste bildete sich
vor allem im zweiten Semester einschneidend zurück
und führte auf Jahresbasis zu einem Minus von 21,2% auf
1102 Zimmernächte. Deutschland avancierte mit 1264
Zimmernächten (−4%) zum wichtigsten Herkunftsland.
Besonders enttäuschend verlief das Geschäft mit den
USA. Die Zimmernächte verzeichneten eine Einbusse
um 20,4% auf 1253. Demgegenüber fiel der Rückgang
der britischen Gäste mit 2,7% auf 1058 moderat aus.
Einziger Hauptmarkt mit einem klaren Aufwärtstrend
war Russland. Die Zimmernächte stiegen um 7,7% auf
1219. Beachtlich war auch die Entwicklung Chinas. Das
Land rückte nach einem Anstieg von 41,1% auf 566
Zimmernächte zum sechstwichtigsten Markt auf. Das
EDEN AU LAC räumte den BRIC-Staaten bei der Gewinnung neuer Gäste hohe Priorität ein und konnte im
Geschäftsjahr 2011 auch auf dem brasilianischen Markt
ermutigende Erfolge verzeichnen.
Entwicklung der Gästesegmente
In der Zusammensetzung der Gästesegmente ergaben
sich keine grösseren Verschiebungen. Aufgrund seiner
überschaubaren Strukturen war das EDEN AU LAC auch
im Berichtsjahr das bevorzugte Haus von Gästen, die
«Als Zürcher höre ich alle Komplimente gern, die
meine Stadt betreffen. Ganz besonders freue
ich mich, wenn unsere indischen Gäste die
Weltoffenheit der lokalen Bevölkerung und den
freundlichen, ja herzlichen Umgang betonen.»
22
BERICHT DES EDEN AU LAC, ZÜRICH
Wert auf eine persönliche und diskrete Gastfreundschaft
legen. Gut die Hälfte aller Zimmernächte (50,9%) entfiel
auf individuell reisende Touristen oder Touristenfamilien. Zweitwichtigstes Segment waren Geschäftsleute.
Übernachtungen von Gruppen spielten nur eine marginale Rolle.
«Das EDEN AU LAC steht bei Regierungs- und
Geschäftsdelegationen aus Indien hoch im Kurs.
Dabei helfen uns auch die freundschaftlichen
Beziehungen zwischen der indischen Botschaft
in Bern und unserem Haus. Man schätzt uns
wegen unserer hohen Flexibilität und unserer
Fähigkeit, auch in scheinbar aussichtslosen Situationen gute Lösungen zu finden.»
Besondere Ereignisse und Marketing
Die Tatsache, dass beinahe 90% der Zimmernächte auf
das Konto von Ausländern gehen, hielt das EDEN AU
LAC nicht davon ab, seine Angebote bewusst auch auf
die lokale oder regionale Kundschaft auszurichten. Ausdruck dieser Politik sind neue Ideen und Initiativen im
Food & Beverage wie der Sonntagsbrunch au Lac, der
Afternoon Tea oder das Fondue mit Aussicht auf der
Dachterrasse «Top of EDEN» – Wolldecken, Wärmeflaschen und Glühwein inbegriffen. Das «Restaurant
EDEN» bestätigte die 15 GaultMillau-Punkte und erhielt
die Bezeichnung «Die ehrgeizigste und raffinierteste
Küche im Seefeld».
Den Hotelgästen stehen seit letztem Jahr in allen
Zimmern und Suiten Flachbildschirme und Wi-Fi zur
Verfügung, was von Geschäftsreisenden und Touristen
gleichermassen geschätzt wird. Seit Anfang 2011 wird
das Führungsteam durch Vizedirektor Michael Stühler
verstärkt.
Ausblick
Das EDEN AU LAC wird im laufenden Jahr sein Profil als
luxuriöses, individuelles Stadthotel weiter schärfen und
alles daran setzen, dass sich sowohl die langjährigen
Stammgäste als auch die Newcomer hier wohlfühlen.
Mit seiner Geschichte und seinen schweizerischen
Tugenden hebt sich das Haus bewusst von den Hotels
grosser internationaler Ketten ab, was dem EDEN AU
LAC nicht zuletzt in Schwellenländern ein vielversprechendes Potenzial erschliesst.
23
BERICHT DES EDEN AU LAC, ZÜRICH
KENNZAHLEN EDEN AU LAC
2011
2010
Veränderung in %
Umsatz in Mio. CHF
6,605
7,363
−10,3
Personalkosten in Mio. CHF
3,868
3,925
1,5
58,6
53,3
2,513
3,131
Personalkosten in % des Umsatzes
Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF
Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes
Bruttobetriebsgewinn (GOP) in Mio. CHF
Bruttobetriebsgewinn (GOP) in % des Umsatzes
EBITDA in Mio. CHF
38,1
42,5
0,658
1,057
10,0
14,4
−19,7
−37,7
0,599
1,004
EBITDA in % des Umsatzes
9,1
13,6
Average Room Rate in CHF
427
460
−7,1
−11,4
RevPar in CHF
238
269
Zimmerbelegung in %
55,8
58,5
Bettenbelegung in %
39,7
50,2
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen
−40,3
1,77
1,78
−0,4
Zimmernächte
10 181
10 679
−4,7
Anzahl Zimmer
50
50
Anzahl Betten
79
79
ZIMMERNÄCHTESTATISTIK NACH HERKUNFTSLÄNDERN IM EDEN AU LAC
2011
absolut
in %
2010
absolut
in %
Veränderung in %
Schweiz
1 102
10,8
1 399
13,1
−21,2
USA
1 253
12,3
1 575
14,7
−20,4
−4,0
Deutschland
1264
12,4
1 317
12,3
Russland
1 219
12,0
1 132
10,6
7,7
Grossbritannien
1 058
10,4
1 087
10,2
−2,7
Golfstaaten
510
5,0
699
6,5
−27,0
China
566
5,6
401
3,8
41,1
Frankreich
263
2,6
318
3,0
−17,3
Asien
242
2,4
242
2,3
0
Südamerika
288
2,8
198
1,9
45,5
Indien
152
1,5
196
1,8
−22,4
Spanien
165
1,6
179
1,7
−7,8
Skandinavien
183
1,8
147
1,4
24,5
Italien
245
2,4
139
1,3
76,3
Japan
103
1,0
138
1,3
−25,4
Österreich
148
1,4
133
1,2
11,3
59
0,6
122
1,1
−51,6
Niederlande
Belgien
57
0,6
91
0,9
−37,4
Diverse
1 304
12,8
1 166
10,9
11,8
10 181
100,0
10 679
100,0
−4,7
Total
1
2
25
BERICHT DES BELLEVUE PALACE, BERN
RUNDUM POSITIVE
VORZEICHEN
DIREKTION: URS BÜHRER
Allgemeine Entwicklung
Das BELLEVUE PALACE setzte die Dynamik des letzten
Quartals 2010 im Berichtsjahr fort. Aufgrund der vierwöchigen umbaubedingten Schliessung im Sommer
2010 sind die Zahlen des Berichtsjahres jedoch nicht
direkt mit dem Vorjahr vergleichbar. Eine Gegenüberstellung mit den wichtigsten Kennzahlen der Jahre vor
dem Umbau belegt, dass das Hotel 2011 wieder Anschluss an den positiven Mehrjahrestrend gefunden hat.
Der Umsatz nahm 2011 um 12,2%
auf CHF 20,6 Mio. zu und lag damit
nur knapp unter dem Stand von
2009. Der Beherbergungserlös stieg
gegenüber 2010 um 15,4% auf CHF
7,9 Mio. an, schwächte sich aber
gegenüber 2009 um vergleichsweise
bescheidene 5% ab. Die Restauration, die im BELLEVUE PALACE traditionell das wichtigste Segment
repräsentiert, wuchs im Berichtsjahr
um 11,9% auf 11,3 Mio. und erreichte ebenfalls den Stand
von 2009. Das Umsatzvolumen in der «BELLEVUE
Bar» kletterte auf einen neuen Rekordwert, während das
A-la-carte-Restaurant «La Terrasse» einen leichten Rückgang verzeichnete.
«Für den Besuch der indischen Staatspräsidentin
Pratibha Patil wurde jedes noch so kleine
Detail mit dem Protokoll beider Länder minutiös
durchgeplant. Während des Aufenthalts ist
eine gute «Rund-um-die-Uhr-Koordination»
alles. Beim Staatsbankett gilt es, das Timing auf
die Sekunde zu beherrschen. Dabei hilft uns,
dass das Team des BELLEVUE PALACE bei
den protokollarischen Abläufen eines solchen
Staatsbesuchs grosse Routine hat.»
1
Anlässlich des Staatsbesuchs der indischen Staatspräsidentin Pratibha Patil im Oktober 2011 fand im BELLEVUE
PALACE ein Galadinner statt. Gastgeber waren die
damalige Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und
Hoteldirektor Urs Bührer.
2 Welt der Gegensätze: Prächtige Farben, duftende Blüten
und geschäftiges Treiben prägen den Flower Market in
Bangalore.
Beim Gross Operating Income erzielte das Hotel
eine beeindruckende Steigerung von 25,8% auf CHF 9,3
Mio., verpasste jedoch die CHF 9,8 Mio. des Geschäftsjahres 2008. Für diese Entwicklung ist das Beherbergungsgeschäft verantwortlich. Es generierte zwar
gegenüber dem Vorjahr eine erfreuliche Zunahme von
23,3% auf CHF 5,1 Mio., blieb aber spürbar unter den
Vergleichszahlen der Jahre 2009 und 2008. Demgegenüber stieg das GOI des Bereichs Food & Beverage um
beachtliche 38,9% auf CHF 3,2 Mio., was ziemlich genau
dem im Rekordjahr 2009 erzielten Resultat entsprach.
Mit CHF 0,67 Mio. vermochte auch das EBITDA wieder
an das Geschäftsjahr 2009 anzuknüpfen. Im umbaubedingten Ausnahmejahr 2010 konnte ein knapp positives
EBITDA erzielt werden.
Die beharrlichen Bemühungen, den durchschnittlichen Zimmerpreis sukzessive dem Niveau in anderen
schweizerischen Destinationen anzunähern, zeigten
wiederum Erfolge. Die 2011 erzielten CHF 362 (+4,8%)
sind ein neuer Rekordwert für das BELLEVUE PALACE. Da
die Zimmerauslastung mit 46,4% exakt den Vorjahreswert erreichte, nahm der Revenue per available room
um 7,3% auf 170 zu. Das Total der Zimmernächte stieg
um 10,1% auf 21 684 an. Eine stärkere Zunahme verhinderten die beiden Monate November und Dezember,
die für die Berner Hotellerie allgemein schwach ausfielen.
Zimmernächte nach Herkunftsländern
In der Reihenfolge der wichtigsten Märkte ergab sich
2011 keine Veränderung. Die absoluten Zahlen der
Zimmernächte hängen jedoch stark vom politischen
Geschehen ab. Die Schweiz steigerte die Zahl der Zimmernächte um 8% auf 8196 und stellte einen Gästeanteil
von 37,8%. Mit deutlichen Abständen folgten Deutschland (+37,6% auf 2394), die USA (+8,7% auf 1787) und
Grossbritannien (−13,3% auf 1114). Die in der Bundeshauptstadt allgemein schwache Präsenz von Gästen aus
den BRIC-Staaten war 2011 auch in der Herkunftslandstatistik des BELLEVUE PALACE lesbar. Immerhin konnten
die Zimmernächte von Russen (+81,3% auf 952) und von
Indern (+259,9% auf 493) überdurchschnittlich gesteigert werden.
26
BERICHT DES BELLEVUE PALACE, BERN
Entwicklung der Gästesegmente
Im Berichtsjahr dominierten wiederum klar die Gäste
mit politischem und wirtschaftlichem Hintergrund.
Während die Logiernächte der individuellen Geschäftsreisenden um 13,3% auf 6086 abnahmen, stiegen diejenigen der Businessgruppen um 50,2% auf 4502. Die
seit mehreren Jahren zu beobachtende starke Steigerung der touristischen Individualgäste hielt an und resultierte in einem Plus von 26% auf 6277. Demgegenüber
blieb das Reisegruppengeschäft mit einem Anteil von
3% marginal.
«Die Delegation der indischen Parlamentspräsidentin Meira Kumar kam zur Versammlung
der Interparlamentarischen Union nach
Bern und war noch grösser als diejenige der
Staatspräsidentin. Die grösste Herausforderung
bestand darin, viele VIPs mit Konvois und
Begleittross durchs Haus zu bewegen und nebenbei den ‹normalen› Hotelbetrieb aufrecht
zu halten.»
Besondere Ereignisse und Marketing
Das erste Haus am Platz stand 2011 wieder im Zentrum
des politischen Geschehens, beherbergte Staatsoberhäupter, Regierungsmitglieder sowie Begleitdelegationen und war beliebte Bühne für politische und wirtschaftliche Events mit diversen Live-TV-Schaltungen,
insbesondere rund um die Parlaments- und Bundesratswahlen.
Politische Höhepunkte bildeten im Oktober 2011 die
Besuche der indischen Staatspräsidentin und kurz darauf der Parlamentspräsidentin sowie die 125. Versammlung der Interparlamentarischen Union (IPU), an der u.a.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und Parlamentarier
aus 130 Ländern teilnahmen.
Erneut wurde im Berichtsjahr in die Infrastruktur, insbesondere in neue Technologien, investiert. Hinter dem
historischen Dekor des «Salon Royal» verbirgt sich nun
ultimative Kongresstechnik; im gesamten Haus steht den
Gästen kostenlos unlimitiertes Wi-Fi der neusten Generation zur Verfügung. Die «Bellevue Terrasse» wurde mit
der wohl grössten freischwebende Scherenarm-Markise
der Schweiz versehen. Die knapp 160 m2 grosse Präsidentensuite erhielt eine neue, klassisch-kontemporär
inspirierte Inszenierung und Auffrischung. In Anbetracht
des sich austrocknenden Arbeitsmarktes intensivierte
das BELLEVUE PALACE sein Ausbildungs- und Trainingsprogramm.
Ausblick
Der neue Gesamtarbeitsvertrag im Gastgewerbe (L-GAV
2012) und die zunehmende Kurzfristigkeit der Buchungen sind nur zwei der zahlreichen Faktoren, die das
Geschäft im laufenden Jahr beeinflussen. Das Team des
BELLEVUE PALACE glaubt jedoch an die eigenen Stärken
und rüstet sich für die Zukunft. Auf baulicher Ebene
geschieht dies durch die Renovierung der Suiten und
Juniorsuiten sowie durch die Gesamtsanierung der
legendären «Bellevue Terrasse». Zum 100-Jahr-Jubiläum
im Jahr 2013 will sich das BELLEVUE PALACE in seiner
vollen Pracht zeigen. Das Hotel wird seine Aufgabe als
pulsierendes Gästehaus der Schweizer Regierung, wo
Staatsgäste direkt neben dem Bundeshaus übernachten,
mit Professionalität und Herzblut wahrnehmen. Dabei
betreibt das BELLEVUE PALACE keine Politik der Abschottung, sondern versteht sich als unkomplizierter
Begegnungsort für «tout Bern».
«Was die Schweizer von den Indern lernen
können? Gelassenheit, denn irgendwie kommt
alles gut!»
27
BERICHT DES BELLEVUE PALACE, BERN
KENNZAHLEN BELLEVUE PALACE
Umsatz in Mio. CHF
Personalkosten in Mio. CHF
Personalkosten in % des Umsatzes
Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF
Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes
Bruttobetriebsgewinn (GOP) in Mio. CHF
Bruttobetriebsgewinn (GOP) in % des Umsatzes
EBITDA in Mio. CHF
2011
2010
Veränderung in %
20,596
18,354
12,2
8,779
8,521
−3,0
42,6
46,4
9,331
7,419
45,3
40,4
5,645
4,083
27,4
22,2
0,670
0,014
25,8
38,3
EBITDA in % des Umsatzes
3,3
0,1
Average Room Rate in CHF
362
345
4,8
7,3
RevPar in CHF
170
160
Zimmerbelegung in %
46,4
46,4
Bettenbelegung in %
34,0
33,6
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen
1,72
1,71
0,9
Zimmernächte
21 684
19 684
10,2
Anzahl Zimmer
126
126
Anzahl Betten
225
225
ZIMMERNÄCHTESTATISTIK NACH HERKUNFTSLÄNDERN IM BELLEVUE PALACE
2011
absolut
in %
2010
absolut
in %
Schweiz
8 196
37,8
7 591
38,6
8,0
Deutschland
2 394
11,0
1 740
8,8
37,6
USA
1787
8,2
1 644
8,4
8,7
Grossbritannien
−13,3
Veränderung in %
1 114
5,1
1 285
6,5
China
780
3,6
837
4,3
−6,8
Golfstaaten
399
1,8
597
3,0
−33,2
Italien
452
2,1
536
2,7
−15,7
Russland
952
4,4
525
2,6
81,3
Frankreich
514
2,4
468
2,4
9,8
Spanien
315
1,5
413
2,1
−23,7
Asien
536
2,5
372
1,9
44,1
Japan
507
2,3
349
1,8
45,3
Belgien
228
1,1
339
1,7
−32,7
Niederlande
224
1,0
268
1,4
−16,4
Skandinavien
233
1,1
199
1,0
17,1
Österreich
251
1,2
195
1,0
28,7
Südamerika
205
0,9
169
0,9
21,3
Indien
493
2,3
137
0,7
259,9
Diverse
Total
2 104
9,7
2 020
10,2
4,2
21 684
100,0
19 684
100,0
10,1
28
CORPORATE GOVERNANCE
KONZERN- UND
KAPITALSTRUKTUR
Konzernstruktur
Kapitalstruktur und Aktionariat
Rechtliche Struktur:
Kapital
Das ordentliche Kapital beträgt CHF 28 Mio. (letzte
Kapitalerhöhung im Jahre 1997; seither keine Kapitalveränderung). Es besteht kein genehmigtes oder bedingtes Kapital.
Es besteht weder ein Partizipationsscheinkapital, noch
sind Genussscheine ausgegeben worden.
Victoria-Jungfrau Collection AG, Interlaken
Zweck: Beteiligung an und Führung von Gesellschaften
im Bereich der Hotellerie
Aktienkapital: CHF 28 Mio.
100% VJC-Management AG, Interlaken
Zweck: Managementgesellschaft, Erbringung von Managementleistungen für die Hotelbetriebe
Aktienkapital: CHF 0,25 Mio.
100% Grand Hotel Victoria-Jungfrau AG, Interlaken
Zweck: Betrieb des Grand Hotels Victoria-Jungfrau in
Interlaken
Aktienkapital: CHF 2,3 Mio.
100% Palace Hotel Luzern AG, Luzern
Zweck: Betrieb des Hotels Palace in Luzern
Aktienkapital: CHF 13 Mio.
100% Hotel Eden au Lac AG, Zürich
Zweck: Betrieb des Hotels Eden au Lac in Zürich
Aktienkapital: CHF 0,5 Mio.
100% Hotel Bellevue Palace AG, Bern
Zweck: Betrieb des Hotels Bellevue Palace in Bern
Aktienkapital: CHF 1 Mio.
100% Park Résidence AG, Interlaken
Zweck: Bereitstellung und Betrieb von Hotelpersonalunterkünften
Aktienkapital: CHF 0,2 Mio.
Es bestehen keine Beteiligungsquoten an kotierten Gesellschaften.
Finanzielle Rechte
Es bestehen ausschliesslich die gesetzlichen finanziellen
Rechte.
Aktien
Sämtliche 280 000 Aktien sind Namenaktien mit einem
Nennwert von CHF 100. Weitere Angaben zur Aktie und
zu den bedeutenden Aktionären der Victoria-Jungfrau
Collection AG siehe Seite 56 bzw. 58.
Es sind weder Wandelanleihen noch Optionen ausstehend.
Übertragbarkeit/Eintragung
Der Eintrag von Erwerbern ins Aktienbuch ist an keine
besonderen Bedingungen gebunden. Im Verhältnis zur
Gesellschaft wird als Aktionär nur anerkannt, wer im
Aktienbuch eingetragen ist. Keine Eintragungen erfolgen
ab dem Zeitpunkt der Einberufung einer Generalversammlung bis zum Tage danach. Es bestehen keine
Bestimmungen zur Eintragung von Nominees.
29
CORPORATE GOVERNANCE
ORGANIGRAMM
Operative Konzernstruktur per 31.12.2011
Verwaltungsrat (VR)
Victoria-Jungfrau Collection AG
Beat R. Sigg
Delegierter des Verwaltungsrats
Dienstleistungscenter
VJC-MANAGEMENT AG
Hotels
VICTORIA-JUNGFRAU
Interlaken
PALACE LUZERN
Luzern
EDEN AU LAC
Zürich
BELLEVUE PALACE
Bern
Reto Meinhardt
Kaufmännischer
Direktor, CFO
Christopher Cox
VP Sales &
Marketing
Stefan W. Bollhalder
Direktor
VICTORIA-JUNGFRAU
Markus W. Iseli
Direktor
PALACE LUZERN
Beat R. Sigg
Direktor
EDEN AU LAC
Urs Bührer
Direktor
BELLEVUE PALACE
Abteilungen
Buchhaltung/IT
Abteilungen
Marketing/Sales/PR
Departementsleiter
Departementsleiter
Departementsleiter
Departementsleiter
Abteilungsleiter/
Stv.
Abteilungsleiter/
Stv.
Abteilungsleiter/
Stv.
Abteilungsleiter/
Stv.
Mitarbeitende
Mitarbeitende
Mitarbeitende
Mitarbeitende
Geschäftsleitung
30
CORPORATE GOVERNANCE
VERWALTUNGSRAT
VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION AG
Die Mitglieder des Verwaltungsrats
Dr. Peter Bratschi (1941), Präsident
CH, Muri bei Bern, im Verwaltungsrat seit 1986
Ausbildung:
– Dr. iur., Fürsprecher Universität Bern/
Georgetown University Washington DC
Berufliche Tätigkeit:
– Seniorpartner Anwaltskanzlei Bratschi Wiederkehr &
Buob in Bern, Zürich, St. Gallen, Basel und Zug
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– eBay International AG, Bern, VR
– ACE Casino Holding AG, Zürich, VRP
– Verwaltungsratsmandate in verschiedenen KMUs
sowie in Tochtergesellschaften von ausländischen
Unternehmungen
– Stiftungsrat in verschiedenen wohltätigen Stiftungen
Dr. Urs Bärlocher (1942)
CH, Riehen, im Verwaltungsrat seit 2005
Ausbildung:
– Dr. iur., Advokat Universität Basel
Berufliche Tätigkeit:
– Steuerverwaltung Solothurn
– seit 1973 Sandoz AG, seit 1987 Mitglied der
Geschäftsleitung
– seit 1996 Novartis AG, 1999 bis 2007 Mitglied
der Geschäftsleitung
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– Habasit AG, Reinach-Basel, VR
Josef Felder (1961)
CH, Hohentannen, im Verwaltungsrat seit 2009
Ausbildung:
– eidg. dipl. Experte für Rechnungswesen und
Controlling
– AMP Harvard University Boston
Berufliche Tätigkeit:
– 1988–1998 Geschäftsleitungsmitglied Crossair
– 1998–2000 CEO Flughafen Immobilien Gesellschaft,
Zürich
– 2000–2008 CEO Flughafen Zürich AG
– seit 2008 vollberuflicher Verwaltungsrat
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– HTC Corporation Taiwan, VR
–
–
–
–
–
–
AMAG Automobil- und Motoren AG, Zürich, VR
Luzerner Kantonalbank AG, Luzern, VR
Edelweiss Air AG, Kloten, VR
The Nuance Group AG, Zürich, VRP
Stiftung Pro Juventute, Zürich, Präsident
weitere Verwaltungsratsmandate in verschiedenen
Unternehmungen
Mark Ineichen (1958)
CH, Wohlen bei Bern, im Verwaltungsrat seit 2008
Ausbildung:
– Fürsprecher/Rechtsanwalt Universität Bern/
Georgetown University Washington DC
Berufliche Tätigkeit:
– Wirtschaftsanwalt, Anwaltskanzlei Bratschi Wiederkehr & Buob in Bern, Zürich, St. Gallen, Basel und
Zug
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– Klinik Schloss Mammern AG, Mammern,
VR-Vizepräsident
– eBay International AG, Bern, VR
– weitere Verwaltungsratsmandate in verschiedenen
in- und ausländischen Unternehmungen
Gérard Limat (1940)
CH, Meinier, im Verwaltungsrat seit 2009
Ausbildung:
– Comptable diplômé
Berufliche Tätigkeit:
– Verwaltungsratspräsident Terramaris International SA,
Genève
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– Cendres + Métaux Holding SA, Biel, VR
– Société Financière Terramaris, Fribourg, VRP
– Sita SA, Fribourg, VRP
– Dassault Belgique Aviation, Bruxelles VR
– weitere Verwaltungsratsmandate in verschiedenen
in- und ausländischen Unternehmungen
Beat R. Sigg (1953) siehe Seite 33
CH, Zürich, im Verwaltungsrat seit 2007
31
CORPORATE GOVERNANCE
Geschäftsbeziehungen
Mit Ausnahme von Beat R. Sigg, welcher der Geschäftsleitung der VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION angehört, gelten die Verwaltungsräte als nicht exekutiv. Mit
Ausnahme des Präsidenten und des VR-Mitglieds Mark
Ineichen stehen sie in keiner wesentlichen Geschäftsbeziehung zum Emittenten. Sie sind unabhängig. Geschäftliche Beziehungen sind auf Seite 55 mit Angabe
der Entschädigungen offengelegt.
Managementverträge
Seit 15. Mai 2010 bestehen keine Managementverträge mit Personen und Gesellschaften ausserhalb des
Konzerns.
Wahl/Amtszeit
Die Verwaltungsräte werden von der Generalversammlung für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt. Die
Wahl der Verwaltungsratsmitglieder erfolgt gestaffelt und
je nach Amtsdauer teils gemeinsam, teils einzeln.
Interne Organisation/Aufgabenteilung
Der Verwaltungsrat fasst als oberstes Organ der Gesellschaft die für die grundlegende Geschäftstätigkeit bestimmenden Beschlüsse und übt die Oberaufsicht über
die Geschäftsführung aus. Er wählt aus seiner Mitte den
Präsidenten, den Delegierten sowie allfällige Ausschüsse
(zz. bestehen keine Ausschüsse). Der Verwaltungsrat
ernennt einen Sekretär, der nicht Mitglied des Verwaltungsrats zu sein braucht. Die Amtsdauer des Präsidenten erfolgt für die gleiche Dauer wie die Zugehörigkeit
zum Verwaltungsrat. Wiederwahl ist zulässig. Ein während der Amtsdauer neu gewählter Präsident tritt in die
Amtsdauer seines Vorgängers ein.
Arbeitsweise des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat trifft sich, sooft es die Geschäfte erfordern, jedoch mindestens viermal im Jahr (Eintreffen
der Verwaltungsräte am Sonntagabend, mit Verwaltungsratssitzung am folgenden Tag). Ferner erfolgen
während 1–2 Arbeitstagen pro Jahr Betriebsbesichtigungen im In- und Ausland. Im Berichtsjahr fanden vier
Sitzungen des Verwaltungsrats statt. Der Verwaltungsrat
ist bei Anwesenheit von mindestens der Hälfte seiner
Mitglieder beschlussfähig, wobei der Präsident oder der
Delegierte unter den Anwesenden sein muss. Die Beschlüsse werden mit einfacher Stimmenmehrheit der
anwesenden Mitglieder gefasst. Bei Stimmengleichheit
hat der Präsident Stichentscheid. Beschlüsse können
auch auf dem Zirkularweg gefasst werden, sofern nicht
ein Mitglied des Verwaltungsrats die mündliche Beratung verlangt. Im Berichtsjahr wurden fallweise weitere
Geschäftsleitungsmitglieder sowie externe Berater zu
den Sitzungen des Verwaltungsrats beigezogen.
Kompetenzregelung
Dem Verwaltungsrat sind nebst den unübertragbaren
und unentziehbaren Aufgaben gemäss Art. 716a OR
folgende Beschlussfassungen vorbehalten:
– Oberleitung der Gruppe und Erlass von Weisungen
und Richtlinien gegenüber dem Delegierten,
allfälligen Ausschüssen und den Hoteldirektoren,
– Anstellung und Entlassung der Direktoren der
Hotelbetriebe und des kaufmännischen Direktors
der Gruppe,
– Regelung der Unterschriftsberechtigung,
– Festlegung der Entschädigung für die Mitglieder des
Verwaltungsrats sowie der Hoteldirektoren und
des kaufmännischen Direktors,
– Kauf und Verkauf von Grundstücken,
– finanzielle Verpflichtungen ausserhalb des Budgets,
soweit diese nicht in die Kompetenz der Geschäftsleitung fallen:
Die Kompetenz der Geschäftsleitung geht bis CHF
0,15 Mio. bzw. bis CHF 0,3 Mio., sofern der Präsident
zustimmt.
Im Übrigen ist die operative Geschäftsführung an die
Geschäftsleitung delegiert, welche aus den Hoteldirektoren, dem kaufmännischen Direktor und dem
Delegierten des Verwaltungsrats (Vorsitz) gebildet wird.
32
CORPORATE GOVERNANCE
Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber
der Geschäftsleitung
Der Verwaltungsrat wird monatlich über den Geschäftsgang im Rahmen des Management Information System
informiert:
– konsolidierte Bilanz,
– konsolidierte Erfolgsrechnung mit Budget- und
Vorjahresvergleich,
– konsolidierter Finanzplan (Jahresplan aktualisiert),
– Erfolgsrechnungen der einzelnen Gesellschaften mit
Budget- und Vorjahresvergleich,
– Statistiken und Leistungskennzahlen der einzelnen
Gesellschaften,
– Forecast Erfolgsrechnung je Gesellschaft und konsolidiert jeweils im 3. und 4. Quartal des Jahres.
Ferner werden dem Verwaltungsrat die Jahres- und
Mehrjahresbudgets (Planerfolg, Planbilanz und Finanzplan) der einzelnen Gesellschaften sowie konsolidiert
zur Genehmigung unterbreitet. Ausserhalb der Sitzungen kann jedes Mitglied vom Delegierten des Verwaltungsrats Auskunft über den Geschäftsgang und, mit
Ermächtigung des Präsidenten, auch über einzelne Geschäfte verlangen.
Die interne Kontrolle bzw. das interne Kontrollsystem
(IKS) wird in Ergänzung zum vorhandenen Qualitätsmanagement (u.a. SQS ISO 9001) zur Sicherstellung der Einhaltung von Richtlinien und zur Vermeidung von Schäden betrieben. Dasselbe gilt für das bereits bestehende
Risikomanagement. Der Verwaltungsrat hat am 5. Dezember 2011 das jährliche Thema Risikobeurteilung
sowie die Ergebnissse daraus (10 bedeutensten Risiken),
sowohl für die einzelnen Gruppengesellschaften als
auch für den Konzern, in seiner Verwaltungsratssitzung
behandelt und genehmigt. Die Massnahmen zur Reduktion der Risiken werden in einem Workshop aus Vertretern des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung und des
Versicherungsbrokders aufgearbeitet.
33
CORPORATE GOVERNANCE
GESCHÄFTSLEITUNG
Die Mitglieder der Geschäftsleitung
Beat R. Sigg (1953), CH, Vorsitz
Ausbildung:
– Ecole Hôtelière Lausanne
Berufliche Tätigkeit:
– 1982–1994 Managementpositionen bei Intercontinental Hotels Corp. und Sheraton Hotels Corp.
in diversen Städten Europas
– 1994–2001 Direktor Widder Hotel, Zürich
– 2001–2007 CEO Dolder Hotel AG, Zürich
– seit 2007 Direktor EDEN AU LAC
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– Kongresshaus Zürich AG, VR
– Hotel Crystal AG, St. Moritz, VR
– Zoo Zürich AG, VR
Urs Bührer (1961), CH
Ausbildung:
– Ecole Hôtelière Lausanne
Funktion:
– Direktor BELLEVUE PALACE
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– Hotellerie Bern + Mittelland, Vorstand
Stefan W. Bollhalder (1959), CH
Ausbildung:
– Cornell University
Funktion:
– Direktor VICTORIA-JUNGFRAU
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– keine
Markus W. Iseli (1962), CH
Ausbildung:
– Hotelfachschule Luzern
Funktion:
– Direktor PALACE LUZERN
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– Parkhaus Casino-Palace AG, Luzern, VR
Reto Meinhardt (1970), CH
Ausbildung:
– lic. rer. pol.
Funktion:
– CFO, Kaufmännischer Direktor
Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:
– keine
34
CORPORATE GOVERNANCE
Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen
Festsetzungsverfahren
Die Entschädigungen für die Mitglieder des Verwaltungsrats und der obersten Geschäftsleitung werden
vom Verwaltungsrat gemäss dem geltenden Entschädigungsreglement für den Verwaltungsrat bzw. den geltenden Arbeitsverträgen sowie dem Spesenreglement für
die Geschäftsleitung festgelegt. Einen entsprechenden
Vorschlag erarbeiten der Präsident und der Delegierte
des Verwaltungsrats zusammen mit dem CFO. Es werden
keine externen Berater beigezogen.
Die Entschädigung des Verwaltungsrats besteht aus
einem Fixum und einer erfolgsabhängigen Komponente
(Bemessungsbasis: EBITDA des Konzerns), Sitzungsgeldern und Spesen. Die Entschädigungen erfolgen in bar.
Der fixe Anteil der Gesamtentschädigung beträgt im Berichtsjahr 75 bis 80%. Periodisch erfolgt ein Benchmarking aufgrund verfügbarer Informationen von vergleichbaren Betrieben.
zu 50% des durchschnittlichen Schlusskurses an der
SWX während zwei Monaten erwerben kann. Die im
Rahmen des Aktienbeteiligungsplanes erworbenen Beteiligungsrechte dürfen im Sinne der Nachhaltigkeit
während der folgenden fünf Jahre nicht veräussert, verschenkt oder übertragen werden.
Der zweite Plan richtet sich an der fünfjährigen,
nachhaltigen Entwicklung des Free Cashflow aus. Jeder
Teilnehmer, welcher während der Laufzeit des Aktienbeteiligungsplanes mindestens ein Jahr Mitglied des
Verwaltungsrats oder der Geschäftsleitung war, erhält
nach Ablauf von 5 Jahren eine erfolgsabhängige Entschädigung in Form von Aktien. Insgesamt werden 3% der
kumulierten und über die relevante Periode von 5 Jahren geglätteten Free Cashflows in Form von Aktien an die
Teilnehmer ausgeschüttet. Die Zuteilung der insgesamt
zur Verfügung stehenden Aktien erfolgt nach Ablauf der
Laufzeit je hälftig an Verwaltungsrat und Geschäftsleitung nach einem bestimmten, reglementarisch festgelegten Schlüssel.
Die Entschädigung der Geschäftsleitung besteht ebenfalls aus einem fixen und einem variablen Teil (Bemessungsbasis: GOP je Betrieb und EBIT für Konzern), zuzüglich Gehaltsnebenleistungen (wie z. B. Verpflegung
und Logis). Die Entschädigungen erfolgen grundsätzlich
in bar. Der fixe Anteil beträgt im Berichtsjahr rund 78%
des Gesamtsalärs.
Mitwirkungsrechte Aktionäre
Stimmrechtsbeschränkung und -vertretung
Die Vergütungen, Darlehen und Kredite sowie Beteiligungen des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung
sind im Anhang der Jahresrechnung Victoria-Jungfrau
Collection AG (Seite 55 bzw. 56) offengelegt.
Nach Art. 13 der Statuten erfordern über die gesetzlichen
Anforderungen hinaus folgende Beschlüsse ein besonderes Quorum (mind. zwei Drittel der vertretenen Aktienstimmen und absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte):
– die Erleichterung oder Aufhebung der Beschränkung
der Übertragbarkeit der Namenaktien,
– die Umwandlung von Namenaktien in Inhaberaktien,
– die Auflösung der Gesellschaft mit Liquidation.
Aktienbeteiligungsplan
Der Verwaltungsrat hat zur Steigerung der Motivation
zur Erbringung überdurchschnittlicher Leistungen von
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung einen zweiteiligen
Aktienbeteiligungsplan verabschiedet. Der erste Plan
sieht vor, dass der Delegierte des Verwaltungsrats 200
und jeder weitere Teilnehmer jährlich jeweils 100 Aktien
Es bestehen keine Stimmrechtsbeschränkungen. Die
Vertretung ist gemäss den Ausführungen auf dem Stimmrechtsausweis bzw. dem separaten Einladungsschreiben
möglich.
Zu Anträgen von Aktionären betreffend Traktandierung
von Verhandlungsgegenständen in der Generalversammlung enthalten die Statuten keine besonderen
Bestimmungen.
35
Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen
Es bestehen keine besonderen statutarischen Bestimmungen, Vereinbarungen oder Pläne.
Revisionsstelle
Revisionsstelle und Konzernprüfer ist die BDO AG in
Luzern. Das Mandat wird von der Generalversammlung
jeweils für ein Jahr vergeben. Der BDO AG wurde das
Mandat erstmals für das Geschäftsjahr 2002 übertragen.
Das Revisionshonorar beträgt TCHF 112. Für zusätzliche
Prüfungen wurden der BDO AG ausserdem TCHF 12 vergütet. Der leitende Revisor betreut das Mandat seit
2009. In Ergänzung zur gesetzlich vorgeschriebenen Berichterstattung werden die wichtigsten Ergebnisse und
Anregungen aus der Prüfungstätigkeit im Rahmen eines
Management-Letters festgehalten und mit Vertretern aus
dem Verwaltungsrat besprochen. Mit diesen Personen
wird auch die Prüfungsplanung (Prüfungsschwergewichte des Jahres sowie Mehrjahresplanung) jährlich
besprochen. Dazu fanden vier Besprechungen mit dem
Delegierten des Verwaltungsrats und/oder dem Verwaltungsratspräsidenten statt. Der Verwaltungsrat verfügt
indessen nicht im formellen Sinn über einen Revisionsausschuss.
Informationspolitik
Publiziert werden der Halbjahresbericht sowie der jährliche Geschäftsbericht. Daneben gelten die Vorschriften
über die Ad-hoc-Publizität. Als permanente Informationsquelle dient unsere Website www.victoria-jungfraucollection.ch mit ihren Hinweisen zu den einzelnen
Bereichen.
37
1
2
FINANZBERICHT
Finanzbericht
38 Finanzbericht Konzern
50 Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung
5 1 Finanzbericht Holding
57 Bericht der Revisionsstelle
58 Aktionariat und Aktienkurs
1
1 CHF = 55.4 INR (Indische Rupien), 1 INR = 100 Paise,
1 Lakh = 100 000, 1 Crore = 10 Mio.
2 Ausbildung und Schaffung von Arbeitsplätzen gehören
zu den grössten Herausforderungen für das rund
1.2 Mrd. Einwohner zählende Land.
38
FINANZBERICHT KONZERN
KONSOLIDIERTE BILANZ
PER 31. DEZEMBER
in TCHF
Anmerkungen
2011
%
Flüssige Mittel
1
36 570
3 677
Wertschriften
2
610
662
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
3
4 260
4 863
Sonstige Forderungen
3
1 342
1 097
Betriebsvorräte
4
1 529
1 694
Aktive Rechnungsabgrenzungen
5
2010
%
Aktiven
Umlaufvermögen
Total Umlaufvermögen
1 668
45 978
5 528
37,9
17 521
13,1
Anlagevermögen
Sachanlagen
Grundstücke
6
14 042
23 905
Immobilien
6
50 034
72 827
Installationen
6
8 156
9 262
Baukonti
6
52
351
Sonstige Sachanlagen
6
2 089
9 199
Beteiligungen, Guthaben
7
889
726
Immaterielle Anlagen
6
197
0
Finanzanlagen
Total Anlagevermögen
Bilanzsumme
75 460
62,1
116 269
86,9
121 437
100,0
133 790
100,0
Passiven
Fremdkapital
Kurzfristiges Fremdkapital
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4 253
6 403
Sonstige Verbindlichkeiten
8
3 043
3 280
Passive Rechnungsabgrenzungen
5
3 395
5 262
Hypotheken
8
36 135
44 125
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
8
71
127
Rückstellungen
9
5 128
6 475
Langfristiges Fremdkapital
Total Fremdkapital
52 025
42,8
65 672
49,1
Eigenkapital
Aktienkapital
Kapitalreserven
Eigene Aktien
Neubewertungsreserven
Gewinnreserven
Konzernergebnis
Total Eigenkapital
Bilanzsumme
28 000
28 000
9 985
10 059
−823
−1 016
6 921
6 921
24 157
23 202
1 172
953
69 412
57,2
68 118
50,9
121 437
100,0
133 790
100,0
39
FINANZBERICHT KONZERN
KONSOLIDIERTE ERFOLGSRECHNUNG
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER
in TCHF
Anmerkungen
2011
%
2010
%
Beherbergung
10
35 659
47,4%
35 902
48,4%
Restauration
10
29 318
39,0%
28 882
38,9%
Spa−Ertrag
10
3 304
4,4%
3 431
4,6%
Mietertrag
10
1 648
2,2%
1 627
2,2%
Nebenbetriebe Hotel
10
2 952
3,9%
3 170
4,3%
Übriger Ertrag
10
2 282
3,0%
1 180
1,6%
Betriebsertrag
Total Umsatz
75 163
100%
74 193
100%
Warenaufwand
−8 750
−11,6%
−8 512
−11,5%
−28 910
−38,5%
−28 513
−38,4%
Direkter Personalaufwand
11
Direkter Betriebsaufwand
−5 342
−7,1%
−5 533
−7,5%
Bruttobetriebserfolg (GOI)
32 162
42,8%
31 635
42,6%
Verwaltungsaufwand
−6 977
−9,3%
−7 282
−9,8%
Marketingaufwand
−4 765
−6,3%
−4 761
−6,4%
Unterhalt und Ersatz
−4 380
−5,8%
−4 179
−5,6%
−2 313
−3,1%
−2 253
−3,0%
Energie
Übriger Aufwand
12
−367
−0,5%
−178
−0,2%
Bruttobetriebsgewinn (GOP)
13 360
17,8%
12 982
17,5%
Liegenschaftsabgaben, Kapitalsteuern, Mietaufwand
−6 922
−9,2%
−4 830
−6,5%
EBITDA
6 437
8,6%
8 151
11,0%
Abschreibungen Sachanlagen
6
−6 718
−8,9%
−8 139
−11,0%
Abschreibungen immaterielle Anlagen
6
−17
−0,0%
−35
0,0%
Nettoerfolg Verkauf Sachanlagen
6
333
0,4%
0
0,0%
35
0,0%
–23
0,0%
13
−1 083
−1,4%
−1 117
−1,5%
Ausserordentlicher Erfolg
15
1 053
1,4%
2 890
3,9%
Ertragssteuern
14
1 167
1,6%
−798
−1,1%
Konzernergebnis
1 172
1,6%
953
1,3%
Cashflow
6 812
9,1%
12 161
16,4%
EBIT
Finanzergebnis
Konsolidierungskreis:
– Victoria-Jungfrau Collection AG: Holdinggesellschaft
– Grand Hotel Victoria-Jungfrau AG: Hotel
– Park Résidence AG: Personalhäuser
– Palace Hotel Luzern AG: Hotel
– Hotel Eden au Lac AG: Hotel
– Hotel Bellevue Palace AG: Hotel
– VJC-Management AG: Managementgesellschaft
Bei der Erfolgsrechnung handelt es sich im Wesentlichen um die Darstellung nach dem Gesamtkostenverfahren nach
dem Kontenrahmen der Schweizer Hotellerie), sie enthält jedoch auch Elemente des Umsatzkostenverfahrens. In
den Positionen Verwaltungsaufwand, Marketingaufwand sowie Unterhalt und Ersatz sind Personalkosten, jedoch
keine Abschreibungen enthalten.
40
FINANZBERICHT KONZERN
KONSOLIDIERTE GELDFLUSSRECHNUNG
in TCHF
2011
2010
Betriebstätigkeit
Konzernergebnis
1 172
953
Abschreibungen Sachanlagen
6 718
8 139
524
2 553
Ausserplanmässige Abschreibungen
Abschreibungen immaterielle Anlagen
17
35
Veränderung Delkredere/Wertanpassung Wertschriften
105
−73
Eigene Aktien
115
Veränderung Arbeitgeberbeitragsreserve
−0
−5
Veränderung aktiviertes Steuerguthaben
−162
−60
−1 345
618
Veränderung Steuerrückstellungen
Gewinn aus Veräusserung Sachanlagen
Erarbeitete Mittel (Cashflow)
−333
6 812
12 161
Veränderungen des übrigen Umlaufvermögens
Veränderung Wertschriften
Veränderung Vorräte
Veränderung der Forderungen und Abgrenzungen, aktiv
Veränderung der Verbindlichkeiten und Abgrenzungen, passiv
Zwischentotal aus Veränderungen Umlaufvermögen
Geldfluss aus Betriebstätigkeit
0
−5
166
104
4 165
− 6 807
−4 437
4 105
−106
–2 603
6 706
9 558
−3 954
−7342
Investitionstätigkeit
Investitionen
Devestitionen
38 000
0
Geldfluss aus Investitionstätigkeit
34 046
−7 342
Finanzierungstätigkeit
Kauf eigene Aktien
−134
−192
Verkauf eigene Aktien
138
49
Veränderung kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
183
37
Veränderung sonstige langfristige Verbindlichkeiten
−56
106
−7 990
−3 870
0
0
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit
−7 858
−3 870
Saldo Veränderung flüssige Mittel
32 893
−1 654
Veränderung Hypotheken
Dividende
Nachweis Fondsveränderung
Flüssige Mittel per 1.1.
3 677
5 331
Flüssige Mittel per 31.12.
36 570
3 677
Veränderung flüssige Mittel
32 893
−1 654
Der Einfluss des Fremdwährungseffekts auf die Veränderung der flüssigen Mittel war unwesentlich.
41
FINANZBERICHT KONZERN
EIGENKAPITALNACHWEIS
in TCHF
Stand per 1.1.2010
Aktienkapital
Kapitalreserven
Eigene
Aktien
Neubewertungsreserven
Gewinnreserven
Konzern−
ergebnis
Total
Eigenkapital
28 000
10 080
−896
6 921
24 414
−1 211
67 308
−1 211
1 211
−
Verwendung Konzerngewinn 2009
Dividende
−
Erwerb eigene Aktien
Veräusserung eigene Aktien
−192
−192
−20
69
49
Konzernverlust 2010
953
953
953
68 118
23 202
953
68 118
953
−953
Stand per 31.12.2010
28 000
10 059
−1 016
6 921
23 202
Stand per 1.1.2011
28 000
10 059
−1 016
6 921
Verwendung Konzernverlust 2010
Dividende
Erwerb eigene Aktien
−134
Veräusserung eigene Aktien
−74
−134
327
253
Konzerngewinn 2011
Stand per 31.12.2011
0
0
28 000
9 985
−823
6 921
24 156
1 172
1 172
1 172
69 412
Das Aktienkapital der Victoria-Jungfrau Collection AG besteht aus 280 000 Namenaktien mit einem Nominalwert
von je CHF 100.
Gesetzliche Reserven per 31.12.2011 CHF 11,473 Mio. (Vorjahr CHF 11,727 Mio.).
Bedeutende Aktionäre: Wir verweisen auf unsere Angaben auf Seite 56.
Neubewertungsreserven
Die Neubewertungsreserven entsprechen dem Nettoeffekt aus der Neubewertung von Anlagevermögen. Die Bewertungsanpassungen werden erfolgsneutral direkt dem Eigenkapital zugerechnet und beeinflussen das Konzern−
ergebnis nicht.
Eigene Aktien
Die Gesellschaft verfügte am 31. Dezember 2011 über 3 151 eigene Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 100
(Vorjahr 3 556 Namenaktien). Sämtliche eigenen Aktien werden direkt gehalten. Ein Teil der variablen Entschädigung
für die Geschäftsleitungsmitglieder wird in Form von eigenen Aktien vergütet, welche zum Marktwert abzüglich 10%
bewertet werden. Die gesamten Anschaffungskosten der im abgelaufenen Geschäftsjahr erworbenen eigenen
Aktien belaufen sich auf TCHF 134 (Vorjahr TCHF 192).
Während des Berichtsjahrs wurden 1 002 eigene Namenaktien zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis (Verkehrswert) von CHF 252 pro Aktie veräussert bzw. abgegeben und 597 eigene Namenaktien zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis (Verkehrswert) von CHF 224 pro Aktie erworben (Vorjahr: Veräusserung von 196 eigenen
Aktien zu durchschnittlich CHF 250 pro Aktie und Erwerb von 712 eigenen Aktien zu durchschnittlich CHF 269 pro
Aktie). Im Berichtsjahr wurden 938 Aktien zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis von CHF 254 pro Aktie im
Zusammenhang mit aktienbezogenen Vergütungen abgegeben (Vorjahr 130 Aktien zu CHF 251). Es bestehen keinerlei Rückkaufs- oder andere Eventualverpflichtungen.
Die Zukäufe von eigenen Aktien dienen unter anderem zur Abgabe an Mitarbeitende im Zusammenhang mit Dienstjubiläen und nur in sehr beschränktem Umfang an Dritte.
42
FINANZBERICHT KONZERN
ANHANG ZUR KONSOLIDIERTEN JAHRESRECHNUNG
Grundsätze zur Konzernrechnungslegung
Jahresrechnung nach Swiss GAAP FER
Die konsolidierte Jahresrechnung entspricht in Darstellung und Bewertung den von der Fachkommission für Empfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) erlassenen Richtlinien. Sie basiert auf betriebswirtschaftlichen Werten, die ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln.
Konsolidierungsgrundsätze
Die konsolidierte Jahresrechnung basiert auf den gemäss konzerneinheitlichen Grundsätzen erstellten Einzelabschlüssen des Konsolidierungskreises.
Aktiven und Passiven sowie Erträge und Aufwendungen werden nach der Methode der Vollkonsolidierung übernommen, wobei konzerninterne Bestände und Transaktionen eliminiert werden. Minderheitsanteile sind keine zu
berücksichtigen.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Purchase-Methode: Die Anschaffungskosten einer akquirierten Gesellschaft werden gegen das nach konzerneinheitlichen Grundsätzen ermittelte Eigenkapital im Zeitpunkt des Erwerbs
aufgerechnet. Ein dabei verbleibender Goodwill wird aktiviert und über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben.
Die konsolidierte Geldflussrechnung wird auf der Basis der konsolidierten Bilanz- und Erfolgsposten erstellt.
Konsolidierungskreis
Der Konsolidierungskreis umfasst die Victoria-Jungfrau Collection AG (Holdinggesellschaft) und alle Gesellschaften,
bei welchen diese direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält.
Der Konsolidierungskreis umfasst die Gesellschaften:
Gesellschaft
Victoria-Jungfrau Collection AG
Grand Hotel Victoria-Jungfrau AG
Park Résidence AG
Palace Hotel Luzern AG
Hotel Eden au Lac AG
Hotel Bellevue Palace AG
VJC-Management AG
Zweck (Betrieb)
Gesellschaftskapital
Beteiligungsquote
Holding
CHF 28 Mio.
Holdinggesellschaft
Hotel Victoria-Jungfrau
CHF
2,3 Mio.
100 %
Personalhäuser
CHF
0,2 Mio.
100 %
Hotel Palace Luzern
CHF
13 Mio.
100 %
Hotel Eden au Lac
CHF
0,5 Mio.
100 %
CHF
1 Mio.
100 %
CHF 0,25 Mio.
100 %
Hotel Bellevue Palace
Managementgesellschaft
Bewertungsgrundsätze
Die Rechnungslegung erfolgte unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Die Aktiven sind
generell zu Anschaffungswerten unter Berücksichtigung der notwendigen Wertberichtigungen bilanziert. Die im
Umlaufvermögen bilanzierten Wertschriften sind zu Kurswerten bewertet. Die Passiven enthalten nur betriebsnotwendige Positionen. Allen erkennbaren Verlustrisiken und Minderwerten wird durch Wertberichtigungen oder
Rückstellungen Rechnung getragen. Aufwands- und Ertragsposten werden periodengerecht abgegrenzt.
Elimination der Zwischengewinne
Wesentliche Erträge und Erfolge aus konzerninternen Leistungen und Verkäufen bestanden nicht.
1 Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel beinhalten die Kassenbestände sowie Post- und Bankguthaben. Sie werden zu Nominalwerten
bilanziert. Die US$-Bankguthaben wurden zum Tageskurs von CHF 0.939, die €-Bankguthaben zu CHF 1.217 umgerechnet.
43
FINANZBERICHT KONZERN
2 Wertschriften
Die Wertschriften bestehen aus Aktien und Anteilen an Tourismusgesellschaften oder dem Tourismus nahestehenden Organisationen und betragen jeweils weniger als 5% des Aktienkapitals. Die Bewertung der Wertschriften
erfolgte zum aktuellen Kurswert unter Berücksichtigung eines angemessenen Risikoabzugs.
3 Forderungen
Forderungen werden zum Nominalwert eingesetzt. Dubiose Debitoren werden einzelwertberichtigt; zusätzlich wird
auf der Basis von Vergangenheitswerten eine Wertberichtigung von 2% berechnet.
in TCHF
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Delkredere
Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegenüber Sozialversicherungen
Akontozahlungen Erfolgsbeteiligungen/VR-Honorare
Vorauszahlungen
Übrige kurzfristige Forderungen
Total sonstige Forderungen
2011
2010
4 495
5 051
–235
−188
4 260
4 863
631
831
0
14
22
5
689
246
1 342
1 097
4 Betriebsvorräte
Die Betriebsvorräte werden zum Netto-Anschaffungs- oder aber zum tieferen Marktwert am Bilanzstichtag bewertet.
5 Aktive bzw. passive Rechnungsabgrenzungen
Rechnungsabgrenzungen sind zum Nominal- bzw. effektiven Wert eingesetzt.
6 Sachanlagen und immaterielle Anlagen
Die Sachanlagen und immateriellen Anlagen sind zu Anschaffungswerten abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen sowie der Verluste aus Wertbeeinträchtigungen bilanziert. Die Abschreibungen erfolgen
linear über die geschätzte Nutzungsdauer der Objekte.
Die Nutzungsdauer beträgt:
Gebäude
Baukonti (Planungskosten)
25 bis 50 Jahre
5 Jahre
Installationen
15 Jahre
Mobiliar
10 Jahre
Maschinen
7 Jahre
Fahrzeuge
5 Jahre
Informatik (Hardware)
5 Jahre
Immaterielle Anlagen
5 Jahre
An jedem Bilanzstichtag wird geprüft, ob Aktiven in ihrem Wert beeinträchtigt sind. Die Prüfung erfolgt aufgrund von
Ereignissen und Anzeichen, die darauf hindeuten, dass eine Überbewertung der Buchwerte möglich erscheint. Ein
Verlust aus Wertbeeinträchtigung wird erfolgswirksam verbucht, wenn der Buchwert eines Aktivums den erzielbaren
Wert übersteigt. Als erzielbarer Wert gilt der höhere der beiden Werte Netto-Marktwert und Nutzwert. Wenn sich die
bei der Ermittlung des erzielbaren Werts berücksichtigten Faktoren massgeblich verbessert haben, wird eine in früheren Berichtsperioden erfasste Wertbeeinträchtigung mit Ausnahme von Goodwill teilweise oder ganz erfolgswirksam
aufgehoben. Auf Goodwill erfolgen keine derartigen Wertaufholungen.
44
FINANZBERICHT KONZERN
Anlagespiegel
Grund1)
stücke
Gebäude
Bau−
konti
Installa- Mobiliar
tionen
in TCHF
Maschinen
Fahrzeuge
EDV
Sach−
anlagen
im Bau
Immaterielle
2)
Anlagen
Total
221 891
Anschaffungswerte
Stand per 31.12.2009
23 905
157 133
1 676
22 845
12 553
3 391
35
0
353
Zugänge
0
1 442
0
456
200
0
27
5 218
0
7 342
Abgänge
0
−4 277
0
−1 478
0
−78
−19
0
−353
−6 207
23 905
154 297
1 676
21 823
12 753
3 313
43
5 218
0
223 028
−8 707 −2 548
Stand per 31.12.2010
Kumulierte Abschreibungen
Stand per 31.12.2009
−77 915
−1 165
−12 294
−18
0
−319
−102 966
Abgänge
0
4 277
0
1 478
0
78
19
0
353
6 207
Ausserplanmässige
Abschreibungen3)
0
−2 193
0
−315
0
−45
0
0
0
−2 553
Abschreibungen Berichtsjahr
0
−5 639
−160
−1 431
−647
−243
−16
0
−34
−8 174
Stand per 31.12.2010
0
−81 470
−1 325
−12 561
−9 355
−2 758
−15
0
0
−107 484
Nettobuchwert per 31.12.2010
23 905
72 827
351
9 262
3 398
555
28
5 218
0
115 543
Nettobuchwert per 31.12.2009
23 905
79 218
511
10 551
3 846
843
17
0
34
118 925
Anschaffungswerte
Stand per 31.12.2010
23 905
154 297
1 676
21 823
12 753
3 313
43
0
5 218
0
223 028
Zugänge
399
194
0
181
0
24
0
193
2 749
214
3 954
Abgänge
−10 261
−40 783
−395
−5 627
−7 508
−936
−27
0
0
0
−65 538
0
4 583
0
2 304
0
356
0
0
−7 243
0
0
14 042
118 291
1 281
18 680
5 244
2 757
16
193
724
214
161 444
Stand per 31.12.2010
0
−81 470
−1 325
−12 561
−9 355
−2 758
−15
0
0
0
−107 484
Abgänge
0
17 581
395
3 177
5 883
807
27
0
0
0
27 871
Ausserplanmässige
Abschreibungen3)
0
0
0
0
0
0
0
0
−524
0
−524
Reklassifikationen
Stand per 31.12.2011
Kumulierte Abschreibungen
Abschreibungen Berichtsjahr
0
−4 367
−299
−1 141
−659
−212
−25
−14
0
−17
−6 735
Stand per 31.12.2011
0
−68 257
−1 229
−10 524
−4 131
−2 163
−13
−14
−524
−17
−86 871
Nettobuchwert per 31.12.2011
14 042
50 034
52
8 156
1 113
594
3
179
200
197
74 571
Nettobuchwert per 31.12.2010
23 905
72 827
351
9 262
3 398
555
28
0
5 218
0
115 543
1) Es bestehen keine unbebauten Grundstücke.
2) Es handelt sich um erworbene immaterielle Werte.
3) Die ausserplanmässigen Abschreibungen werden unter Ziffer 14 erläutert.
Versicherungswert der Sachanlagen
CHF
2011
316 Mio.
2010
381 Mio.
45
7
FINANZBERICHT KONZERN
Finanzanlagen
in TCHF
2011
2010
500
(Nominalwert)
500
(Nominalwert)
Aktiven aus Arbeitgeberbeitragsreserven
127
127
Latente Steuerguthaben aus Verlustvorträgen
222
60
40
39
889
726
Beteiligung Parkhaus Casino-Palace AG, Luzern (Betrieb eines Parkhauses)
500 Aktien à nom. CHF 1 000
Quote: 8,33%
Übrige langfristige Finanzanlagen
Total
Anteile an anderen Gesellschaften mit einer Beteiligungsquote von unter 20% werden zu Anschaffungswerten unter
Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bilanziert.
8 Kurzfristige und langfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden zum Nominalwert bilanziert, und allfällige Fremdwährungen sind zum Tageskurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Beim kurzfristigen Fremdkapital handelt es sich um Verbindlichkeiten mit Fälligkeiten von
weniger als 12 Monaten.
Für die Hypotheken sind Schuldbriefe auf Liegenschaften der Gruppe in der Höhe von insgesamt CHF 67,74 Mio. (Vorjahr CHF 96,84 Mio.) hinterlegt, wovon CHF 36,36 Mio. (Vorjahr CHF 44,12 Mio.) beansprucht sind. Die für die Hypotheken nicht benötigten Schuldbriefe dienen ebenfalls zur Absicherung der Bankkontokorrent−Limiten von CHF 8,1 Mio.
(Vorjahr CHF 8,1 Mio.), welche per 31. Dezember 2011 mit CHF 0 (Vorjahr CHF 0,037 Mio.) beansprucht sind. Der Buchwert der verpfändeten Grundstücke und Immobilien beläuft sich auf CHF 72,485 Mio. (Vorjahr CHF 111,562 Mio.).
Sonstige Verbindlichkeiten (kurzfristig)
in TCHF
Kundenvorauszahlungen
2011
2010
2 166
2 450
Verbindlichkeiten gegenüber Personal
67
68
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungen
67
118
Quellensteuer
132
138
Mehrwertsteuer
344
377
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
220
37
47
92
3 043
3 280
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Total
Hypotheken (Fälligkeiten)
in TCHF
%
2012
2013
2014
2015 ff.
Total
Festhypotheken
1–2
3 000
850
2 500
2 800
9 150
Festhypotheken
2–3
200
7 355
14 880
22 435
Festhypotheken
3–4
1 700
Festhypotheken
4–5
2 000
Variable/Portfolio−Hypotheken
0
Total
[ Zinssatz per 31.12.2011
3 000
(Vorjahr 2,59)
4 750
1 700
9 855
850
2 850
18 530
36 135
2,49
Sonstige Verbindlichkeiten (langfristig)
Bei den sonstigen Verbindlichkeiten (langfristig) handelt es sich um Bargarantierückbehalte von Bauhandwerkern,
welche erst nach Ablauf der Garantiefrist ausbezahlt werden.
46
FINANZBERICHT KONZERN
Rückstellungen
Rückstellungen sind auf Ereignisse in der Vergangenheit begründete wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Höhe
und/oder Fälligkeit ungewiss, aber abschätzbar sind. Diese Verpflichtungen begründen eine Verbindlichkeit.
9 Rückstellungen
in TCHF
Stand per 1.1.
Bildung von Rückstellungen
Auflösung von Rückstellungen
Verwendung von Rückstellungen
Stand per 31.12.
2011
2010
6 475
5 856
0
619
−1 347
0
0
0
5 128
6 475
Die Berechnung der latenten Steuern ist unter Anmerkungen, Punkt 14, enthalten. In den passiven Rechnungsabgrenzungen sind effektiv geschuldete Steuern auf dem laufenden Ergebnis von TCHF 333 zurückgestellt (Vorjahr TCHF 344).
10 Betriebsertrag
Der Betriebsertrag ist nach Profit−Centern aufgegliedert. Die Zusammensetzung der Gästestruktur ist aus unseren Textteilen der einzelnen Gesellschaften ersichtlich.
in TCHF
Beherbergung
Restauration
Spa
Mieten
Nebenbetriebe
Hotel
Übriger
Ertrag
Total
35 659
29 318
3 304
1 648
2 952
2 282
75 163
−8 547
−129
−74
−8 750
−9 989
−15 801
−2 292
−828
−28 910
2011
Ertrag
Warenaufwand
Direkter Personalaufwand
Direkter Betriebsaufwand
Bruttobetriebserfolg (GOI)
in % des Ertrags
−2 384
−1 405
−580
−2
−971
23 286
3 566
303
1 646
1 079
2 282
32 162
−5 342
65,3
12,2
9,2
99,9
36,5
100,0
42,8
35 902
28 882
3 431
1 627
3 170
1 180
74 193
−8 348
−123
2010
Ertrag
Warenaufwand
−40
−8 512
−825
−28 513
Direkter Personalaufwand
−9 709
−15 616
−2 363
Direkter Betriebsaufwand
−2 417
−1 367
−583
−94
−1 073
23 776
3 551
362
1 533
1 233
1 180
31 635
66,2
12,3
10,6
94,2
38,9
100,0
42,6
Bruttobetriebserfolg (GOI)
in % des Ertrags
−5 533
11 Personalaufwand
in TCHF
Löhne und Gehälter
2011
2010
30 837
31 473
Sozialleistungen
2 687
2 213
Personalvorsorge
1 199
1 197
Übriger Personalaufwand
843
635
Total Personalaufwand
35 567
35 518
Anteil Betrieb
28 910
28 513
4 263
4 266
Anteil Verwaltung
Anteil Marketing
Anteil Unterhalt und Ersatz
Total
834
1 142
1 559
1 597
35 567
35 518
47
FINANZBERICHT KONZERN
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen
Gegenüber dem Wohlfahrtsfonds Hotel Palace und der Wohlfahrtsstiftung der AG Hotel Eden au Lac bestehen keine Verpflichtungen (Vorjahr ebenfalls CHF 0). Die per Ende Jahr ausstehenden Schlussabrechnungen der unabhängigen Vorsorgeeinrichtungen betragen CHF 0,05 Mio. (Vorjahr CHF 0,03 Mio.).
Vorsorgeverpflichtungen
Die Vorsorgepläne der Gruppengesellschaften sind nach dem Beitragsprimat ausgestaltet und befinden sich unter der Trägerschaft und Rückdeckung einer unabhängigen Personalvorsorgeeinrichtung.
Auf den 1.1.2011 wurde ein neuer Vorsorgevertrag mit einer Pensionskasse abgeschlossen und alle Vorsorgeverhältnisse übertragen. Der Deckungsgrad dieser Pensionskasse beträgt gemäss Schreiben vom 30. Januar 2012 rund 101,2 % (Vorjahr 103,5 %).
Der Aufwand der Personalvorsorge entspricht den periodengerecht abgegrenzten Arbeitgeberbeiträgen sowie den Kosten aus
der Ausfinanzierung der Leistungen. Andere planmässige Leistungen an Mitarbeitende gibt es nicht. Der Arbeitgeberbeitrag
von CHF 1,199 Mio. (Vorjahr CHF 1,197 Mio.) für die Personalvorsorge wurde zulasten der Erfolgsrechnung verbucht.
Vorsorgeeinrichtungen
Arbeitgeberbeitragsreserve
(AGBR)
in TCHF
NominalVerwert wendungsverzicht
31.12.2011 31.12.2011
Andere
Wert berichtigungen
Bilanz
Bildung
Bilanz
31.12.2011
31.12.2011
31.12.2011
31.12.2010
Ergebnis aus AGBR
im Zinsaufwand
2011
2010
Wohlfahrtsstiftung AG
Hotel Eden au Lac (patronal)
127
0
0
127
0
127
0
5
Total
127
0
0
127
0
127
0
5
Wirtschaftlicher Nutzen/
wirtschaftliche
Verpflichtungen und
Vorsorgeaufwand
in TCHF
Über−
deckung
per
Wirtschaftlicher
Anteil der Organisation
Veränderung Vorjahr
bzw. erfolgswirksam
im Geschäftsjahr
31.12.2011
31.12.2011
31.12.2010
2011
742
0
0
0
76
0
0
818
0
0
Wohlfahrtsfonds
Hotel Palace
(patronal)
Wohlfahrtsstiftung AG
Hotel Eden au Lac
(patronal)
Total
Auf die Periode
abgegrenzte Beiträge
Vorsorgeaufwand
im Personalaufwand
2011
2010
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
12 Übriger Aufwand
in TCHF
2011
2010
Debitorenverluste
71
5
Allgemeiner Betriebsaufwand
77
25
Changegeschäfte, Kursverluste
163
87
Bildung Pauschalwertberichtigungen
Total
55
61
367
178
48
FINANZBERICHT KONZERN
13 Finanzergebnis
in TCHF
2011
Zinsen
140
11
38
34
Dividenden
Kursgewinn auf Wertschriften
Total Finanzertrag
Zinsen
Wertberichtigung Wertschriften
Total Finanzaufwand
Finanzertrag
2010
12
149
204
194
−1 249
−1 310
−22
0
−1 286
−1 310
204
194
Finanzaufwand
−1 286
−1 310
Finanzergebnis
–1 083
−1 117
14 Ertragssteuern
Gewinnsteuern werden unabhängig von ihrer Fälligkeit periodengerecht erfasst. Die latenten Ertragssteuern werden
pauschal zum durchschnittlich massgebenden Steuersatz in der Höhe von 20% (Kanton Luzern 12%) berücksichtigt.
Latente Steueraktiven auf steuerlich verwendbaren Verlustvorträgen werden im Umfang der erwarteten Verlustverrechnung gebildet.
Steueraufwand
in TCHF
2011
2010
Latenter Ertragssteueraufwand
1 507
−559
Bezahlte und geschuldete Ertragssteuern
−340
−239
−1 167
−798
2011
2010
1 577
5 443
−524
−2 553
1 053
2 890
Total
15 Ausserordentlicher Erfolg
in TCHF
Versicherungsleistungen
Ausserplanmässige Abschreibungen
Total ausserordentlicher Erfolg
Durch einen Brand im Grand Hotel Victoria-Jungfrau kam es im Hallenbad- und Spa-Bereich zu einem grösseren
Schaden, dessen Instandstellung vollständig durch die Versicherungen abgedeckt ist. Der Restwert der beeinträchtigten
Anlagegüter wurde ausserplanmässig abgeschrieben.
Eventualverbindlichkeiten
Der Restaurierungsbeitrag von CHF 0,3 Mio. der Stadt Zürich ist zurückzuzahlen, sofern die Unterschutzstellung des
Gebäudes der Hotel Eden au Lac AG vor dem 1. Januar 2031 gänzlich aufgehoben wird; durch Grundpfandverschreibung abgesichert.
49
FINANZBERICHT KONZERN
Weitere nicht zu bilanzierende Verpflichtungen
Verpflichtung aus langfristig abgeschlossenem Mietvertrag Hotel Bellevue Palace AG, Bern, bis 31. Dezember 2016
CHF 25,51 Mio. (Vorjahr CHF 30,65 Mio.). Die Verpflichtung setzt sich aus festen und variablen Pachtzinskomponenten zusammen. Die Berechnung dieser Verpflichtung basiert auf den Planerwartungen 2012–2016. Die Verpflichtung
wird nicht diskontiert.
Verpflichtung aus langfristig abgeschlossenem Mietvertrag Palace Hotel Luzern AG, Luzern, bis 31. Mai 2031 CHF
45,46 Mio. (neu). Die Verpflichtung setzt sich aus festen und variablen Pachtzinskomponenten zusammen. Die Berechnung dieser Verpflichtung basiert auf den Budgeterwartungen 2012–2016 und einem gleichbleibenden Wert für
die Jahre 2017–2031. Die Verpflichtung wird nicht diskontiert.
Risikobeurteilung sowie Angaben zu Vergütungen gemäss Artikel 663bbis und 663c OR/Transaktionen mit
Nahestehenden
Die entsprechenden vorgeschriebenen Angaben sind im Anhang zur Jahresrechnung 2011 der Victoria-Jungfrau
Collection AG (Einzelabschluss) auf Seite 39 ff. offengelegt.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten, die zu einer Anpassung der ausgewiesenen Bilanzwerte
führten oder an dieser Stelle offengelegt werden müssten.
Die konsolidierte Jahresrechnung wurde in der vorliegenden Form durch den Verwaltungsrat am 19. März 2012
genehmigt.
50
FINANZBERICHT KONZERN
BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR KONZERN RECHNUNG
an die Generalversammlung der Victoria-Jungfrau Collection AG
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Konzernrechnung der Victoria-Jungfrau Collection AG, bestehend aus
Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang (Seite 36 bis 47), für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und den
gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und
Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von
wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat
für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der Revisionsstelle
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir
haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards
vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in
der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt
im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben
in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um
die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die
Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine
Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten
Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
Prüfungsurteil
Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz.
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG)
und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht zu vereinbarende Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein
gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrats ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.
Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.
Luzern, 19. März 2012
BDO AG
Stefan Heini
Zugelassener Revisionsexperte
Ralf Minder
Leitender Revisor
Zugelassener Revisionsexperte
51
FINANZBERICHT HOLDING
BILANZ HOLDING
PER 31. DEZEMBER
in TCHF
2011
%
2010
%
Aktiven
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel
25 194
33
Wertschriften
649
903
Sonstige Forderungen
239
37
46
6 045
8
55
Forderungen Konzerngesellschaften
Aktive Rechnungsabgrenzungen
Total Umlaufvermögen
26 136
43,5
7 073
14,6
Anlagevermögen
Finanzanlagen
Beteiligungen
Darlehen Konzerngesellschaften
32 990
32 990
900
8 500
Total Anlagevermögen
33 890
56,5
41 490
85,4
Bilanzsumme
60 026
100,0
48 563
100,0
Passiven
Fremdkapital
Kurzfristiges Fremdkapital
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
21
Sonstige Verbindlichkeiten
13
13
0
37
16 801
5 344
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten Konzerngesellschaften
Passive Rechnungsabgrenzungen
Total Fremdkapital
59
318
17 154
309
28,6
5 762
11,9
Eigenkapital
Aktienkapital
28 000
28 000
Reserven aus Kapitaleinlagen
7 501
0
Allgemeine Reserven
3 324
10 824
649
903
Reserven für eigene Aktien
Freie Reserven
1 345
592
Gewinnvortrag
1 983
1 763
Jahresgewinn
71
719
Total Eigenkapital
42 872
71,4
42 801
88,1
Bilanzsumme
60 026
100,0
48 563
100,0
52
FINANZBERICHT HOLDING
ERFOLGSRECHNUNG HOLDING
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER
in TCHF
2011
%
2010
%
Betriebsertrag
Beteiligungsertrag
1 110
100,0
1 425
100,0
Total Umsatz
1 110
100,0
1 425
100,0
Bruttobetriebserfolg (GOI)
100,0
1 110
100,0
1 425
Personalaufwand Verwaltung
−25
−2,3
−22
−1,6
Übriger Verwaltungsaufwand
−833
−75,0
−895
−62,8
Bruttobetriebsgewinn (GOP)
252
22,7
507
35,6
−9
0,8
−14
−1,0
243
21,9
493
34,6
Liegenschaftsabgaben, Kapitalsteuern, Mietaufwand
EBITDA
Wertberichtigung Beteiligungen
EBIT
Finanzertrag
Finanzaufwand
Ergebnis vor Steuern
Jahresgewinn
Cashflow
0
0,0
0
0,0
243
21,9
493
34,6
49
4,4
354
24,9
−221
19,9
−129
−9,1
71
6,4
719
50,4
71
6,4
719
50,4
205
6,4
719
50,4
53
FINANZBERICHT HOLDING
ANHANG ZUR JAHRES RECHNUNG
in TCHF
2011
2010
67 500
63 200
Anzahl
Kurs
Betrag in CHF
3 040
250
760 000
712
270
191 684
Brandversicherungswert der Sachanlagen und Waren
Handel mit eigenen Aktien
Bestand per 1.1.2010
Zukäufe
Verkäufe und Abgabe an Mitarbeitende/Dritte
Bestand per 31.12.2010
Zukäufe
Verkäufe und Abgabe an Mitarbeitende/Dritte
−196
−250
−49 055
3 556
254
902 629
597
224
133 592
1 002
252
−252 981
Wertkorrektur/Verlust aus Verkauf eigene Aktien
134 449
Bestand per 31.12.2011
3 151
206
648 791
Zweck
(Betrieb)
Aktienkapital
Beteiligungsquote
in %
Buchwert
per 31.12.2011
Hotel Victoria-Jungfrau
Interlaken
2300
(2300 Namenaktien
à CHF 1 000)
100
2 300
Hotel Palace
Luzern
13 000
(13 000 Namenaktien
à CHF 1 000)
100
18 850
Hotel Eden au Lac
Zürich
500
(1000 Namenaktien
à CHF 500)
100
10 390
Personalhäuser
Interlaken
200
(200 Namenaktien
à CHF 1 000)
100
200
Hotel Bellevue Palace
Bern
1000
(1000 Namenaktien
à CHF 1 000)
100
1 000
Managementgesellschaft
250
(250 Namenaktien
à CHF 1 000)
100
250
In den Finanzanlagen sind folgende Beteiligungen und Darlehen enthalten:
Beteiligungen
Name
in TCHF
Grand Hotel Victoria-Jungfrau AG
Interlaken
Palace Hotel Luzern AG
Luzern
Hotel Eden au Lac AG
Zürich
Park Résidence AG
Interlaken
Hotel Bellevue Palace AG
Bern
VJC-Management AG
Interlaken
Total
32 990
Vorjahr
32 990
54
FINANZBERICHT HOLDING
Darlehen
Name
in TCHF
Park Résidence AG, Interlaken
Palace Hotel Luzern AG, Luzern
Total
Buchwert
per 31.12.2011
Buchwert
per 31.12.2010
900
900
0
7 600
900
8 500
Risikobeurteilung
Der Verwaltungsrat der Victoria-Jungfrau Collection AG hat Richtlinien und Grundsätze für das Risikomanagement
der gesamten Victoria-Jungfrau Collection (Gruppe) erlassen. Das vorhandene Risikomanagement ermöglicht sowohl die frühzeitige Erkennung und Analyse von wesentlichen Risiken als auch die Ergreifung entsprechender Massnahmen. Zum Risikobeurteilungsprozess gehören die Vorgaben der systematischen Erfassung und Auswertung der
Risiken, deren Priorisierung, die Beurteilung der Einflüsse auf das gesamte Unternehmen sowie die Einleitung und
Überwachung von Massnahmen zur Vermeidung oder Minimierung von Risiken. Die Zusammenfassung der Risiken
erfolgt in einer Risikoübersicht sowie in einer Riskmap (Risiko-Wahrscheinlichkeits-Matrix). Anhand dieser Zusammenfassung sind gemäss Beurteilung des Verwaltungsrats keine Risiken erkennbar, die zu einer wesentlichen Korrektur der in der Jahresrechnung dargestellten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens bzw. der Unternehmensgruppe führen könnten. Gegenüber dem Vorjahr blieb die Risikolage der Gesellschaft im Wesentlichen
unverändert. Der Verwaltungsrat der Victoria-Jungfrau Collection AG hat am 5. Dezember 2011 das Thema der Risikobeurteilung sowie die vorliegenden Ergebnisse daraus, sowohl für die einzelnen Gruppengesellschaften als auch für
den Konzern, in seiner Verwaltungsratssitzung behandelt und genehmigt.
Offenlegung Vergütungen, Darlehen und Kredite sowie Beteiligungen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung
Einleitende Bemerkungen
bis
Im Sinne von Art. 663b und 663c betroffener Personenkreis:
– Verwaltungsrat Victoria-Jungfrau Collection AG (als Obergesellschaft des Konzerns)
– Geschäftsleitung Konzern (bestehend aus dem Vorsitzenden, dem CFO sowie den Direktoren aller Tochtergesellschaften)
Es existiert kein Beirat.
Vergütungen an Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung
Die Entschädigung des Verwaltungsrats besteht aus einem Fixum und einer erfolgsabhängigen Komponente (Bemessungsbasis: EBITDA des Konzerns), dem Aktienbeteiligungsplan, Sitzungsgeldern und Spesen. Die Entschädigung der
Geschäftsleitung besteht ebenfalls aus einem fixen und einem variablen Teil zuzüglich des Aktienbeteiligungsplans
sowie Gehaltsnebenleistungen wie z.B. Verpflegung und Logis. Alle Entschädigungen sind brutto ausgewiesen.
55
FINANZBERICHT HOLDING
Es wurden die nachfolgenden Entschädigungen ausgerichtet:
a) Entschädigungen an den Verwaltungsrat
in TCHF
2011
2010
158
161
7
7
Dr. Urs Bärlocher, Mitglied
davon variabel TCHF 5 (Vorjahr TCHF 6)
42
30
Josef Felder, Mitglied
davon variabel TCHF 5 (Vorjahr TCHF 6)
42
29
Mark Ineichen, Mitglied
davon variabel TCHF 5 (Vorjahr TCHF 6)
42
29
42
30
334
286
Dr. Peter Bratschi, Präsident
davon variabel TCHF 28 (Vorjahr TCHF 36)
Beat R. Sigg, Delegierter
1)
Gérard Limat, Mitglied
davon variabel TCHF 5 (Vorjahr TCHF 6)
Gesamtsumme (Honorare, Sitzungsgelder, Spesen, Aktien)
2)
1) In der Entschädigung für die Tätigkeiten in der Geschäftsleitung enthalten; nur Sitzungsgelder und Spesen (TCHF 7) wurden ausbezahlt.
2) Sitzungsgelder und Spesen für alle Verwaltungsräte, je TCHF 7. Die Entschädigung aus dem Aktienbeteiligungsplan entspricht dem verbuchten Aufwand.
Im Rahmen des Beteiligungsplans erhöhte sich der Aktienbestand der Verwaltungsräte um 500 Aktien.
b) Entschädigungen an Geschäftsleitung
in TCHF
Gehälter (fix)
Variable Entschädigungen
Vergütung in Aktien (variabel) 1)
Lohnnebenleistungen
Gesamtsumme
2011
2010
1 001
1 075
148
159
32
18
104
105
1 284
1 357
1) Die Entschädigung aus dem Aktienbeteiligungsplan entspricht dem verbuchten Aufwand. Im Rahmen des Beteiligungsplans erhöhte sich der Aktienbestand
der Geschäftsleitung um 350 Aktien.
Davon höchste Entschädigung
Beat Sigg, Delegierter des VR/
Vorsitzender der GL/Direktor Hotel Eden au Lac
2011
2010
355
315
Geschäftsbeziehungen mit Nahestehenden werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt. Das Anwaltsbüro Bratschi
Wiederkehr & Buob hat im Berichtsjahr Rechtsberatungen im Umfang von TCHF 304 (Vorjahr TCHF 80) erbracht. Josef A. Felder
hat für Beratungsdienstleistungen TCHF 2 (Vorjahr TCHF 7) in Rechnung gestellt. Ansonsten haben weder mit Aktionären noch
mit anderen nahestehenden Personen wesentliche Transaktionen stattgefunden.
Es wurden keine Entschädigungen an ehemalige Verwaltungsräte oder Mitglieder der Geschäftsleitung ausgerichtet.
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FINANZBERICHT HOLDING
Per Bilanzstichtag bestehen weder Guthaben noch Verbindlichkeiten gegenüber Nahestehenden.
Darlehen und Kredite an Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung
Es existieren keine Darlehen und Kredite an Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung.
Beteiligungen an der Gesellschaft
Es existieren keine Wandel- oder Optionsrechte.
a) Beteiligungen des Verwaltungsrats
Stück (Namenaktien)
31.12.2011
31.12.2010
704
604
Mark Ineichen, Mitglied
310
210
Josef Felder, Mitglied
150
50
Dr. Urs Bärlocher, Mitglied
100
0
Gérard Limat, Mitglied
100
0
31.12.2011
31.12.2010
278
78
Urs Bührer
79
59
Reto Meinhardt
31
Dr. Peter Bratschi, Präsident
Beat R. Sigg, Delegierter
1)
1 ) siehe Geschäftsleitung
b) Beteiligungen der Geschäftsleitung
Stück (Namenaktien)
Beat R. Sigg, Vorsitzender der GL
0
Hans E. Koch1)
55
Hans-Rudolf Rütti 2)
65
1 ) Austritt per 28.2.2011
2) Austritt per 30.11.2011
Bedeutende Aktionäre
Aktionäre mit einem Anteil von über 3%
in %
31.12.2011
31.12.2010
KIO, London
23,9
23,9
Terramaris International SA, Genf
15,5
15,5
Berner Kantonalbank AG, Bern
12,1
12,1
6,1
6,1
Gebäudeversicherung Bern (GVB), Ittigen
Novartis Holding AG, Basel
4,3
4,3
Tegula AG, Zürich
3,8
3,8
Gewinnverwendungsvorschlag siehe separates Einladungsschreiben.
Für Meldungen nach Art. 20 BEHG vgl. http://www.six-swiss-exchange.com/news/major_shareholders_de_html
57
FINANZBERICHT HOLDING
BERICHT DER REVISIONSSTELLE
an die Generalversammlung der Victoria-Jungfrau Collection AG
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Victoria-Jungfrau Collection AG, bestehend aus
Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seite 49 bis 54), für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr
geprüft.
Verantwortung des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften
und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie Vornahme angemessener Schätzungen
verantwortlich.
Verantwortung der Revisionsstelle
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir
haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards
vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in
der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im
pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in
der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der
Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den
Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit
des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der
Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine
ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
Prüfungsurteil
Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr
dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG)
und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht zu vereinbarende Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein
gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrats ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und
den Statuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
Luzern, 19. März 2012
BDO AG
Stefan Heini
Zugelassener Revisionsexperte
Ralf Minder
Leitender Revisor
Zugelassener Revisionsexperte
58
AKTIE
AKTIONARIAT UND AKTIENKURS
AKTIONÄRSSTRUKTUR
Anzahl Aktien
Anzahl Aktionäre
in %
Anzahl Titel
in %
1–2
3 430
54,1
4 534
1,6
3–5
1 333
21,0
5 563
2,0
6–10
771
12,2
6 919
2,5
11–50
642
10,1
15 544
5,5
51–100
79
1,3
6 408
2,3
101–500
63
1,0
11 986
4,3
501–1 000
6
0,1
4 964
1,8
1 001–10 000
8
0,1
31 183
11,1
10 001–50 000
5
0,1
114 911
41,0
50 001–100 000
1
0,0
Dispo-Bestände
Total
6 338
100,0
66 795
23,9
268 807
96,0
11 193
4,0
280 000
100,0
AKTIENKURS
Vergleich VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION/ SPI
270
260
250
240
230
220
210
200
190
Jan.
Feb.
Mrz.
Apr.
VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION
Mai
Jun.
Jul.
Aug.
SPI
Angaben zur Aktie
Valoren-Nr. 111 107
Kotierung an der SIX Swiss Exchange, Zürich, und BX Berne Exchange, Bern
Steuerwert 31.12.2011: CHF 205.90 (gemäss Kurslisten 31.12.2011 ESTV)
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Quelle: Thomson Datastream
AUSZEICHNUNGEN UND KONTAKTE
Auszeichnungen 2011
FÜR WEITERE AUSKÜNFTE STEHEN WIR
IHNEN GERNE ZUR VERFÜGUNG:
VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa
– GEO SAISON (D): unter den 9 besten «Wellnesshotels»
– «Best of the Best» List Robb Report: Sensai Select Spa
unter den Top 4 «Spas weltweit»
– SonntagsZeitung Hotelrating: Platz 3 der «20 besten
Wellnesshotels» der Schweiz
– Travel+Leisure: unter den Top 500 Hotels weltweit
– BILANZ Hotelrating: Platz 7 unter den «25 besten
Stadthotels der Schweiz»
– Condé Nast Traveller.com – Readers’ Travel Awards:
Platz 9 unter den «15 besten Spas in Overseas Hotels»
– Condé Nast Traveller (USA) – Readers’ Choice Travel
Awards: Platz 11 unter den «50 besten Hotels in
Nordeuropa»
– Condé Nast Traveller (USA) Gold List 2012: unter den
Top 7 Hotels in der Schweiz
– Gayot.com: unter den Top 10 «Ski Resorts weltweit»
PALACE LUZERN
– SonntagsZeitung Hotelrating: Platz 20 der «20 besten
Stadthotels»
– Condé Nast Traveller (USA) – Readers’ Choice Travel
Awards: Platz 34 unter den «50 besten Hotels in
Nordeuropa»
BELLEVUE PALACE
– SonntagsZeitung Hotelrating: Platz 15 der «20 besten
Stadthotels»
– BILANZ Hotelrating: Platz 17 unter den «25 besten
Stadthotels der Schweiz»
Kontaktpersonen
Konzern/Holding
Beat R. Sigg
Delegierter des Verwaltungsrats
Tel. +41 (0)44 266 27 05
Fax +41 (0)44 266 25 00
b.sigg@vjc.ch
Generalversammlung
Corinne Frunz
Assistentin des VR-Delegierten
Tel. +41 (0)44 266 27 05
Fax +41 (0)44 266 25 00
c.frunz@vjc.ch
Aktionärsregister
Michaela Siewert
Tel. +41 (0)33 828 27 08
Fax +41 (0)33 828 28 85
m.siewert@vjc.ch
Impressum
Herausgeberin:
Victoria-Jungfrau Collection AG
Konzept und Realisation:
Linkgroup, Zürich, www.linkgroup.ch,
und Steiner Kommunikationsberatung,
Uitikon, www.steinercom.ch
Fotografie:
S. 7/9/13/17/21/25: Zeljko Gataric, Zürich,
www.gataric-fotografie.ch
Bildnachweise:
Titel/S. 16 unten/S. 20 oben/S. 24 unten:
gettyimages.com
S. 12 oben/S. 20 unten: fotolia.com
S. 16 oben: keystone.ch
© Victoria-Jungfrau Collection AG 2012