der platzhirsch vom bahnhof zoo
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der platzhirsch vom bahnhof zoo
LEBEN IN DER CITY WEST www.kurfuerstendamm-boulevard.de 5. Jahrgang | Ausgabe 10 | Mai 2015 DER PLATZHIRSCH VOM BAHNHOF ZOO » MEIN BERLIN Im Postbus lässt sich entspannt reisen. Immer mehr Berliner sagen Ja zum großen Gelben, der jetzt auch am Hardenbergplatz hält SEITE 3 Auf den Hund gekommen: Nils Busch-Petersen, Berlins Handelsverbands-Chef SEITE 10 » LIFESTYLE Der Kudamm provoziert. Luxus-Lingerie am Adenauerplatz. SEITE 16 DIE KÖNIGIN DER FALTEN In der Plisseebrennerei Gießmann in Westend lassen Star-Designer ihre Stoffe fertigen, aus denen Haute Couture wird MODE SEITE 6 Foto: Jan van Zonligt 2 NEUES CITYCUBE BERLIN ERFOLGREICH GESTARTET Editorial „LAUFSTEG“ INTERNATIONALER MARKEN Noch sind die Quadratmeterpreise des Einzelhandels am Kurfürstendamm nicht so hoch wie an der Bond Street in Mayfair, London, deren elegante Ladengeschäfte es gerne mal auf Mietpreise von 1 000 Euro pro Quadratmeter bringen. Monatlich! Aber die Spitzenmieten am Tauentzien schaffen inzwischen die 350-Euro-Marke mit Leichtigkeit – Tendenz steigend. Und wie in der Bond Street sind in den 1a-Geschäftslagen der City West so gut wie alle internationalen Marken mit ihren Filialen vertreten. Die Entwicklung verfestigt sich und ist in Stein und Beton zu messen: Am Breitscheidplatz investiert die Strabag in das 119 m hohe Upper West und bietet ab 2017 über 50 000 qm Büro-, Einzelhandels- und Hotelflächen an, der amerikanische Baukonzern Hines reißt gerade das schmuddelige Beate-Uhse-Museum ab, um ein Geschäftshaus mit 9 000 qm zu errichten. Karstadt am Kurfürstendamm wird durch Nachverdichtung und Neubau zu einer Shopping-Mall mit bis zu 70 000 qm Verkaufsfläche. Der neue Eigentümer des Kudamm-Karree, die Münchener Cells Bauwelt, hat sich von den Planungen des Architekten Chipperfield verabschiedet. Was auch immer für dieses 20 Stockwerke hohe Gebäude in bester Kurfürstendammlage vorgesehen ist, es wird riesig. Werden so viele Flächen im Zeitalter des Online-Handels noch gebraucht? In zunehmendem Maße wird es für die internationalen Marken wichtiger, in den Top-Lagen mit ihrer Markenwelt präsent zu sein. Damit ihre Kunden wollen ihre Sinne einsetzen, wenn sie etwas kaufen, den Stoff fühlen, die Farbe sehen, das neue Parfum riechen, den persönlichen Service. Das kann kein Internet. Herausgeber Nah dem Getöse in Berliner Medien über Kredittricksereien, Mehrkosten und Bauverzögerungen, die so nicht eintraten, ist der City Cube der Messe Berlin sehr erfolgreich gestartet. Mit seinen Veranstaltungen trug er im Jahr 2014 signifikant zum geschäftlichen Erfolg der Messe Berlin bei. Voraussetzung dafür war der gelungene Wechsel vom stillgelegten ICC Internationalen Congress Centrum Berlin in die neueröffnete multifunktionale Messe- und Kongresshalle CityCube Berlin. Der City Caube – effizient und funktional (Foto: City Cube) KURFÜRSTENDAMM-GESPRÄCHE Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann ist am Donnerstag, 28. Mai 2015 um 19.00 h, Gastreferent der Kurfürstendamm Interessengemeinschaft. Moderiert von Peter-Michel Riedel als Vorstandsvorsitzendem der Interessensgemeinschaft wird die Moderation des Themas: „Zukunftsperspektive City West 2015“ wie immer charmant übernehmen. Veranstaltungsort ist die elegante Bristol Bar im Kempinski am Kurfürstendamm 45. (Foto: Kempinski) Weitere Informationen: Telefon 030 / 235 199 13 E-Mail: info@kurfuerstendamm-ev.de In eigener Sache BOULEVARD GOES GREEN Der grüne Weg, das ist der Weg ohne Papier. Der ökologische. Der scheinbar ohne Energieverbrauch. Mit der 10. Ausgabe wird nun "Boulevard - Leben in der City West" auch den grünen, den digitalen Weg gehen. Weil wir für unsere Leser einen größeren Mehrwert bieten wollen. Schnell und beständig an den Geschichten der City West zu sein, ad hoc über neue Restaurants und Modelabels, über Veranstaltungen und Immobilien am Kurfürstendamm und links wie rechts davon zu berichten, unseren Lesern zwischen den gedruckten Ausgaben spannende und interessante Infor- mationen zu bieten, die kein anderer hat! So werden wir in der digitalen Welt mitspielen, sind endlich weltweit vertreten, nicht mehr nur im alten Westberlin, und bringen einen Zusatznutzen für jeden, der sich in Boulevard wiederfinden will. Schauen Sie einfach einmal rein, die Seite ist im Aufbau, das Bäumchen wächst mit jedem Klick und wird jede Woche größer! Wir freuen uns auf Ihre Anregungen, denn das ist wertvoller Dünger. Ihr www.kurfuerstendamm-boulevard.de ANZEIGE JEDES KIND VERDIENT EINE CHANCE! In den Berliner ARCHEN im Wedding, in Reinickendorf, Hellersdorf oder Friedrichshain bekommen Kinder und Jugendliche jeden Tag eine vollwertige Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe und sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Sie erleben hier täglich, dass sie willkommen sind. So gewinnen die Kinder ein Stück Vertrauen - in sich und das Leben. HELFEN SIE UNS, ALS FREUNDESKREIS DIE ARCHE ZU UNTERSTÜTZEN. Freundeskreis DIE ARCHE Berlin e.V. | Berliner Volksbank | BLZ 100 900 00 | Konto 777 077 00 77 | www.freundeskreis-arche.de Boulevard | Mai 2015 MEIN BERLIN 3 DER PRIMUS INTER PARES Die City West ist der Vorreiter des Hauptstadt-Einzelhandels, sagt Nils Busch-Petersen. Und der Mann weiß, wovon er spricht. Seit 25 Jahren ist er Hauptgeschäftsführer der Handelsverbände in Berlin und Brandenburg. Nils Busch-Petersen: „Berlin ist auf bestem Wege, eine der wichtigsten Handels-Metropolen Europas zu werden.“ E r ist das Berliner Urgestein des Handels. Sichtbarer Fels in der Brandung. Unerschütterlich in seinen Überzeugungen. „Ich habe mich nie den Trauergesängen rund um die City West angeschlossen“, sagt Nils Busch-Petersen. Genau so lange weist er mantraartig darauf hin, dass die City West der Primus inter Pares des Einzelhandels ist, den man gar nicht kaputtreden könne. Und basta. Im Gegenteil und ein für alle Male. „Berlin ist auf bestem Wege, eine der wichtigsten Handels-Metropolen Europas zu werden.“ In dieser polyzentralen Stadt sei die City West Vorreiter, quantitativ und qualitativ. Die wichtigsten Anker laufen gut. Das Flaggschiff der deutschen Warenhauskultur, das KaDeWe, sei ein lebendiger Beweis dafür, dass das Warenhaus Zukunft hat. Dann das P&C-Haus als architektonischer Hingucker. Das Europa-Center, das sich mit seinen 50 Jahren sehr behutsam zwischen Tradition und Erneuerung bewegt. Das Karstadt-Haus, das mit seinem 1-A-Standort Projektionsfläche für viele Entwicklungsfantasien biete. Der Kurfürstendamm und Tauentzien – ein Boulevard, um den schon immer Gerüchte und Mutmaßungen kursierten. „1905 war sogar in der Polizeiakte des KaDeWe-Gründers Adolf Jandorf zu lesen: „Am Wittenbergplatz … wird demnächst ein … Warenhaus eröffnet, das einen besonders vornehmen Boulevard | Mai 2015 Charakter tragen … soll“, weiß Nils Busch-Petersen. Dieser Mann ist ein wandelndes Lexikon, wenn es um das Thema Handel geht. Seine Erkenntnis: Wer in der City West sein Geschäft habe, der sei 24 Stunden pro Tag herausgefordert. Das Umfeld schläft nie. Deshalb sei auch eine funktionierende engagierte Interessengemeinschaft wie die AG City so wichtig. Mit großem Interesse verfolgt der Einzelhandels-Profi, dass sich neue Marken wie Uniqlo etabliert haben. Dieser Mann ist ein wandelndes Lexikon, wenn es um das Thema Handel geht Sein Wunsch: Dass neue Formate wie das Bikini Berlin Erfolg haben werden. Und: „Wir brauchen mutige Unternehmer – und eine vernünftige Diskussion über die Zukunft des Hardenbergplatzes.“ Berlin müsse auch für verrückte Ideen offen sein: „Es darf keine Denkverbote geben!“ Was er bereut? Dass er mit seinem Verband vor zehn Jahren sein Büro am Kurfürstendamm/Ecke Uhlandstraße verlassen musste. „Das hat mir schon ein wenig weh getan." Ihn bewegt auch, dass der Handel oft noch stiefmütterlich behandelt wird. „Wenn ich sehe, wie Kirchen, Verdi und Teile der Politik mit existentiellen Fragen des Handels umgehen, dann weiß ich, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.“ Langeweile kennt dieser Mann sowieso nicht: Die Verbandsarbeit, sein Louis Lewandowski Festival mit 250 synagogalen Chorsängern aus aller Welt, das er in diesem Jahr zum 5. Mal organsiert, seine Recherchen, Vorträge und Veröffentlichungen zu Fragen der Handelsgeschichte. Zu all dem hat er noch Familienzuwachs erhalten: einen Riesenschnauzer-Mischling. „Dabei hatte ich von Kindesbeinen an Furcht vor Hunden. Mich hat jeder Chihuahua auf der Straße angeknurrt.“ Im Tierheim Bernau habe er, der eigentlich keinen Hund wollte, dann in die Augen eines kleinen schwarzen Wuschels geblickt, der angeblich auch nicht viel größer würde. Weit gefehlt. Seitdem sei alles anders. „Mir als barockem Wesen tut es sehr gut, dass ich jetzt jeden Morgen eine halbe Stunde Auslauf habe“, lacht er – und: „Ich gehe jetzt durch jedes Rudel. Mich mobbt keiner mehr.“ 4 KULTUR „DIE HERTA MÜLLER BEKOMME ICH AUCH NOCH“ Ex-Dussmann-Chefin Martina Tittel hat die Nicolaische Buchhandlung, Berlins älteste Buchhandlung, gekauft – und hat sich viel vorgenommen M anchmal ist es gut, an alten Gewohnheiten festzuhalten. Und Martina Tittel liest nun mal aus Gewohnheit Todesanzeigen. So erfuhr sie, dass der Inhaber der Nicolaischen Buchhandlung in Friedenau verstorben war. Und da sie just in dieser Zeit beschlossen hatte, eine Buchhandlung zu kaufen, nahm das Schicksal seinen Lauf. Die Nicolaische Buchhandlung an der Rheinstraße in Friedenau ist die älteste Berlins, gegründet 1713. Jetzt ist es ihre eigene Buchhandlung. Und Martina Tittel hat noch viel vor mit der Preziose. Wer sie kennt, der weiß: Die setzt das durch, was sie sich vorgenommen hat. Die kann das. In nur einem halben Jahr hatte sie als Geschäftsführerin das Kulturkaufhaus Dussmann aus den roten Zahlen geholt. Womit? Mit Veranstaltungen. Hillary Clinton hat sie zur Friedrichstraße geholt – um nur mal ein Beispiel zu nennen. Bill war ein Jahr später da, um seine Biografie zu signieren. Um es kurz zu machen: Ende 2006 wurde die Erfolgsbringerin rausgeschmissen. Wegen Ungehorsams. Das Unternehmerdenken hatte sie übrigens schon von Kindesbeinen an. „Mein Großvater hatte einen Schrottplatz in Neukölln. Zur Weihnachtszeit hat er auf dem Mittelstreifen in der Sonnenallee Tannenbäume verkauft. Ich habe dann die unteren abgehackten Zweige eingesammelt, gebündelt und für zwei Mark verkauft“, sagt sie und lacht. Mit all ihrem Wissen und all ihren Erfahrungen machte sie sich selbständig, beriet Firmen. Dann reifte die Erkenntnis: „Selber machen. Ich wollte auf keinen mehr treffen, der mir die Welt erklärt, obwohl er Beratung bekommen wollte.“ Sprach’s und übernahm die Mehrheitsanteile der 80 Quadratmeter großen Kiezbuchhandlung mit der langen Tradition. Jetzt wird sie Leben in die Kiezbuchhandlung bringen. Das ist schon mal sicher. Und nicht nur den Friedenauern ein Stück „Heimat“ wiedergeben. Das Juwel hat durch sie ein behutsames Facelift erhalten. Der 30 Jahre alte schwarze Fußboden ist jetzt aus hellem Holz, alles ist offener, weißer, luftiger. Auf der Holzbank vor dem Schaufenster liegen acht bunte Kissen, hier kann man in Ruhe stöbern. An die 10 000 Titel hat Frau Tittel zu bieten. Alles hat sie ordentlich mit Schildern versehen: Friedenau, A-Z, Preziosen. Martina Tittel liebt Schilder. „Damit der Kunde weiß, was in dem Regal wohnt“, sagt sie. Veranstaltungen gibt es in der Nicolaischen Buchhandlung natürlich auch. Der preisgekrönte Hörfunk-Moderator Volker Wieprecht hat den Anfang gemacht. Der Kiez-Autor Hans-Jürgen Arlt oder die Berliner Verleger Susanne und Klaus Wagenbach werden folgen. „Und die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, die ja ums Eck wohnt, bekomme ich auch noch“, ist sich Martina Tittel sicher. Und wenn sie sich mal was in den Kopf gesetzt hat… » Nicolaische Buchhandlung Rheinstraße 65 | 12159 Berlin Tel. 030 / 85 24 005 www.nicolaische-buchhandlung.de Friedrich Nicolai, der Sohn des Gründers Christoph Gottlieb Nicolai, als Logo für Berlins älteste Buchhandlung. Die hat jetzt Martina Tittel gekauft. Und hat sich viel vorgenommen. (Fotos: Hagemann) Boulevard | Mai 2015 GESUNDHEIT 5 DER MALENDE KARDIOLOGE I n ihm schlagen zwei Herzen. Das eine gehört seinem Beruf: Christian Barho ist Kardiologe. Jeden Dienstag ist er für die kardiologische Betreuung im privatärztlichen Gesundheitszentrum Berlin, goMedus am Kurfürstendamm 33, verantwortlich. Neben der medizinischen Rundum-Versorgung gibt es dort auch etwas für das Seelenheil der Patienten. „Kunst wäscht den Staub des Alltag von der Seele“, wusste schon Pablo Picasso. Vorbeugung, Behandlung, Beratung – medizinische Rundum-Versorgung im privatärztlichen Gesundheitszentrum Christian Barho, der außerdem am Wittenbergplatz praktiziert, ist mit der Malerei groß geworden. „Meine Mutter war Kunstlehrerin, ihr Direktor war der Vater von Anselm Kiefer. In der Schulzeit habe ich bei einer feministischen Künstlerinnengruppe Aquarell und Grafiktechniken gelernt.“ Sein Lehrer Jann Heiming wollte unbedingt, dass sein Musterschüler Kunst studiert, bei keinem Geringeren als Joseph Beuys, an der Kunstakademie Düsseldorf. Doch Christian Barho stellte sich die Gretchenfrage: Kunst oder Medizin? 1984 schreibt er sich an der FU Berlin für Medizin ein, spezialisiert sich auf Herzkatheter. An die 60 Bilder stehen in seinem Vierseithof im Süden Berlins. Der Doc malt großformatig in Öl. Am liebsten farbenfroh: ein Totenkopf, dessen Gehirn mit bunten Kreisen ausgefüllt ist. Kreise mag er. Eine zweimal zwei Meter große Blumenwiese ist sein Lieblingsbild. „Das hätte ich letztes Jahr zehn Mal verkaufen können“, sagt er. 2014 schmückten 30 seiner Werke das Gesundheitszentrum, zur Vernissage kamen 300 Gäste. „Ich verkaufe meine Bilder nicht“, sagt der Doc. Da ist er rigoros. „Das ist nicht mein Antrieb. Ich will Herzen behandeln. Die bildende Kunst ist nur für mich, aus ihr ziehe ich die Kraft, mit meiner ärztlichen Kunst die Herzen anderer zu behandeln.“ Derzeit sind bei goMedus Arbeiten der Berliner Künstlerin Ute Andrea Faber unter dem Titel „Fatto a Mano“ ausgestellt. „Auch wer sich nur Fabers Werke ansehen möchte, ist in unserem privatärztlichen Center herzlich willkommen“, sagt Center-Managerin Iris Thimm. Des Künstlers Kreise: Christian Barho. (Foto: Barho) » goMedus Gesundheitszentrum Berlin Kurfürstendamm 33 | 10719 Berlin Tel. 030 / 322 92 33 22 www.gomedus-berlin.de ANZEIGE tzer r u n t elbs lege Für S apitalan K un d EA noch nicht vorhanden MITTE e 0 d . e t mit 81 4 Wir informieren Sie gerne vor Ort in Mitte, Heinrich-Heine-Str. 74-76, 10179 Berlin Boulevard | Mai 2015 w e- .88 70 4 f e o h 30 e 0 n i e h . w w 2- und 3-ZimmerEigentumswohnungen, KfW-70-Neubau mit Tiefgarage in zentraler Berlin-Mitte Lage, 52 –94 m² Wohnfläche mit Balkon, Loggia, Dach- oder Gartenterrasse. Provisionsfrei! 6 MODE Falten-Ästhetik. (Foto: Gießmann) DIE KÖNIGIN DER FALTEN Im Gesicht will sie keiner haben. Aber in der Mode sind Falten in diesem Sommer gern gesehen: Plissee-Röcke aus hauchzartem Stoff liegen im Trend. In der Plisseebrennerei Gießmann in Westend lassen Star-Designer ihre Stoffe fertigen, aus denen Haute Couture wird. D ieser Stoff hat es wirklich in sich. Keiner polarisiert so wie Plissee. Auf der einen Seite ist er das Sinnbild von Erotik und Weiblichkeit – denken wir nur an den Film „Das verflixte 7. Jahr“ mit Marilyn Monroe in ihrem weißen NeckholderPlisseekleid über dem U-Bahn Schacht. Ein Luftzug – der Rest ist Filmgeschichte. Auch Queen Elizabeth trägt gerne Plisseeröcke. Die haben mit Verlaub eher eine weniger sexy Ausstrahlung. Außer, wenn Herzogin Kate sie trägt. „Die Queen bevorzugt Plisseeröcke, weil die sich züchtig um ihre Beine schlängeln, wenn Her Majesty aus dem Rolls steigt“, erklärt Sigrid Gießmann. Und die muss es wissen. Die Berlinerin ist nämlich die Königin des Plissees. 1992 übernahm die gelernte Arzthelferin das Charlottenburger Traditionsunternehmen Plisseebrennerei Gießmann von ihrem Mann. „Ich hatte ihm gerade mal vier Monate über die Schulter geschaut, wusste überhaupt nicht, wie man das macht.“ Sie wollte schon hinschmeißen, aber einer ihrer Kunden – die Plisseebrennerei produzierte damals für 15 Berliner Textilunternehmer 4000 bis 8000 Röcke pro Saison – machte ihr Mut: „Mensch, Mädel. Mach mal weiter“, sagte der damalige Geschäftsführer Lüpke von dem Firma Zappa. „Seinen aufmunternden Worten verdanke ich, dass es uns noch gibt“, sagt Sigrid Gießmann, die sich fortan das Handwerk selber beibrachte. Gott sei Dank. Denn nördlich von Berlin gibt es längst keine Plisseebrennerei mehr, die letzte in Hamburg hatte schon vor Jahren aufgegeben. Die nächsten gibt es erst in Bayern. Und die machen nicht so individuell gestaltete Handarbeit wie die Berlinerin. Nachdem sie sich durchgerungen hatte, den Laden zu schmeißen, schaffte sie eine moderne Plisseemaschine und einen neuen Plisseedampfschrank an. Damals eine sehr risikofreudige Investition; heute zeigt der Erfolg, dass dies die richtige Entscheidung war. Mit der neuen Technik war es nun möglich, den modernen Anforderungen gerecht zu werden. „Mit der Plisseemaschine – eine Rabowsky made in Berlin - kann ich Kleinstfalten ab vier Millimetern fertigen, aber auch experimentelle, individuelle künstlerische Faltungen herstellen.“ Dann gibt es noch Formenplissees von einem bis zu acht Zentimeter. Der Stoff Plissee schmückt jeden. (Foto: Hagemann) wie Wunderkind, Kaviar Gauche, Nanna Kuckuck oder Mashiah lassen hier ihre Plissees fertigen, aus denen dann ihre Haute-Couture-Roben entstehen. „Ich habe eine Gabe. Man muss mir nur ein Foto zeigen und ich habe gleich im Kopf, wie ich es mache“, sagt sie. Weltbekannte Schauspielhäuser entsenden ihre Kostümbildner, die im Souterrain in der Altenburger Allee ihre Skizzen auf den Tisch legen, aus denen die Meisterin des Plissees Stoffträume realisiert. „Wir arbeiten für mehr als dreihundert Opernhäuser, Theater und Landesbühnen, wie zum Beispiel die Opernhäuser in Berlin, die Semperoper Dresden, die Staatsopern Hamburg und Stuttgart, Volkstheater verschiedener Bundesländer und natürlich auch Filmstudios“, sagt sie stolz. Ihre Plissees für die Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte seien schon dreimal um die Welt getourt. „Ach, ich habe den ganzen Chor plissiert“, lacht sie. Und in dem Kinofilm „Das Mädchen Rosemarie“ trug die Schauspielerin Nina Hoss am Ende einen dramatischen Traum in Gold, Made in Berlin. Wenn es die Auftragslage zulässt, dann tüftelt Sigrid Gießmann an ihren eigenen Entwürfen. Und verarbeitet schon mal mit Hilfe guter alter Pfennige oder Murmeln fantasievolle Stoffgebilde, die sie zu ihrer eigenen Couture verarbeitet. Da kann sich selbst Issey Miyake, der japanische Meisterdesigner der Falttechnik, eine Plisseefalte von abschneiden. wird per Hand in die Form eingelegt und in einem Dampfschrank abgebrannt. Über 2000 Plisseeformen hat sie auf Lager, ebenfalls in Handarbeit gefertigt. „Wir arbeiten für mehr als dreihundert Opernhäuser, Theater und Landesbühnen.“ Von den Niederlanden bis nach Italien hat sich die Firma einen guten Ruf erarbeitet. In der Modebranche wissen internationale Designer die akkurate und kreative Arbeit der Sigrid Gießmann zu schätzen. Designer » Gießmann Plissee Altenburger Allee 19 | 14059 Berlin Tel. 030 / 305 25 81 www.berlin-plissee.de Boulevard | Mai 2015 7 LEBEN Interior-Hotspot auf zwei Etagen (Fotos: JAB) DIE REDUKTION AUF DAS WERTIGE F einste indische Seiden, handbestickt. Gecrushte Tapeten. Mit Metallfasern durchwobene Gardinenstoffe. Teppiche aus hochwertiger Merinowolle. Das House of Jab Anstoetz in der Knesebeckstraße ist ein Interior-Hotspot der Extraklasse. Im 340 Quadratmeter großen Showroom wird Wertig- keit zelebriert. Mitinhaber Torsten Helmholz, ausgebildeter Inneneinrichter, macht einen eindeutigen Trend zur Reduktion aus. „Man beschränkt sich auf das Wesentliche. Und das ist das Wertige, das Handwerkliche.“ Handwerkskunst steht bei Torsten Helmholz und Karsten Krause an erster Stelle. „Wir haben eine eigene Werkstatt. Wir nähen, polstern, malern, dekorieren, verlegen und planen. Alles aus einer Hand.“ Aus Meisterhand. Der Begriff des ganzheitlichen Einrichtens greift hier vollends. Neben dem Rundum-Glücklich-Servicepaket bieten die beiden Inhaber eine faszinierende Welt textilen Einrichtens mit internationalen Marken wie Jab Anstoetz, Bielefelder Werkstätten, ip design, Chivasso, Soleil Bleu und Sahco Hesslein. Neben Polster- und Dekostoffen zeigt das zweistöckige Haus des guten Geschmacks auch komplette Wohnkonzepte – vom Polstermöbel über die Deckenleuchte bis zur Auslegeware. Ausgebildete Mitarbeiter - vom gelernten Raumaustatter bis zur Fachverkäuferin Wohntextilien - garantieren eine professionelle Beratung. „Boden und Wände sind verstärkt in den Mittelpunkt des Einrichtens gerückt“, sagt Torsten Helmolz. „Wir schneiden aus klassischer Auslegeware individuelle Teppiche zu, die mit Leder- oder Alcantara-Bordüre abgesetzt werden.“ Auch die gute alte Tapete erlebt derzeit ihre Renaissance, jedoch als State-of-the-Art-Objekt mit Edelstahl-Applikationen, in 3-D-Optik oder aus 100-prozentiger Seide. Der Sonnenkönig lässt grüßen. „Um mich zu inspirieren, schaue ich mir allzu gerne Schlösser und alte Herrenhäuser an“, sagt der House-Herr und streicht dabei über die Seiden-Dekorationsstoffe. „Hören Sie es auch, das Geräusch der Seide?“ Inneneinrichtung ist nun mal eine Herzensangelegenheit. Karsten Krause und Torsten Helmholz » HOUSE OF JAB ANSTOETZ Knesebeckstraße 61a | 10719 Berlin Tel. 030 / 88 67 72 64 www.houseofjab-berlin.de ANZEIGE Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt textilen Einrichtens mit internationalen Marken. H O U S E O F JA B A N S TO E T Z by raum & color KRAUSE & HELMHOLZ Knesebeckstraße 61a (Nähe Ku’damm), 10719 Berlin Tel. 030 / 88 67 72 64, www.raumundcolor.de Wohnstoffe · Teppiche · Möbel · Handwerk Sahco · Chivasso · Soleil Bleu · ipdesign · BW Bielefelder Werkstätten HouseOfJAB_KudammBoulevard_227x143.indd Boulevard | Mai 2015 1 15.05.15 09:22 8 WELLNESS Für Metropolen-Madonnen & Weltausgrenzer Addicted to sweat? Oder eher bereit zum Entspannen? Alles ist möglich. • • • LARIMAR WELLNESS HARD CANDY FITNESS Anti-Aging-Stätte am Heiligen See Muskelspiel im Europa-Center SUSANNE KAUFMANN BOUTIQUE SPA Kurzurlaub im Wohnzimmer Günther Jauch wohnt hier, Wolfgang Joop ebenfalls, und auch Springer Vorstand Mathias Döpfner weiß, wo es schön ist. Am Heiligen See in Potsdam, in bester Lage, hat Karin Gerstäcker ihren eleganten Medical Beauty Salon eröffnet. Das Larimar Wellness hat sich auf Anti-Aging und Medical Beauty spezialisiert. Neuestes Highlight bei den Treatments: die nadelfreie Mesotherapie. Die sanfte, nicht invasive Anti-Aging-Methode – keine Sorge, hier gibt es garantiert kein unangenehmes Piksen wie bei der gängigen Mesotherapie - gilt als ideale Verjüngungsmethode zum Klären, Glätten, Aufhellen, Aufbauen, Festigen, Unterfüllen und Straffen. Kurzum: ein wahrer Tausendsassa. Dabei werden verschiedene Seren wie Retinol, hochmolekulare Hyaluronsäure und Biopetide in die Haut eingeschleust. „Die Madonna lässt in der City West kräftig die Muskeln spielen. Ihre Luxus-Fitnessmarke Hard Candy Fitness® eröffnet bald im Europa-Center ihr neuestes Studio. Mehr Berlin-Feeling geht nun wirklich nicht. Trainieren mit direktem Blick auf die Gedächtniskirche – da geht jedem Berlin-Fan das mehr oder weniger durchtrainierte Herz auf. Im 2. Stock gibt es auf über 2400 Quadratmetern State of the Art-Training für Frauen und Männer. Den weiblichen Mitgliedern stehen extra Workout- und Wellness-Bereiche zur Verfügung. Großzügige Freitrainingsflächen mit Kunstrasenbahn und modernster Ausstattung bieten viel Raum für individuelles Training. Das Highlight in den Kursen: das markeneigene und exklusive Programm von Madonna - Addicted to Sweat™. Das von Tanzbewegungen inspirierte WorkOut wurde dem persönlichen Training der ewigen Pop-Ikone nachempfunden. Regelmäßiger Updates sorgen für neue Impulse und Abwechslung. Wer eine „Berlin Card“ besitzt, kann in allen zehn Hard Candy Fitness Clubs in Berlin trainieren, z.B. im Haus Hightech-Treatments am See. (Foto: Gerstäcker) Methode bekämpft Hautdefizite wie Falten, Erschlaffungen und Pigmentstörungen“, sagt Karin Gerstäcker, die sich vor allem mit ihren prä- und postoperativen Treatments mit Ultraschall und Lymphdrainage einen Namen gemacht hat. Wer sich den absoluten Luxus gönnen will, der lässt seine Haut vor der Mesobehandlung noch mit einer Mikrodermabrasion, einem High-Tech-Peeling, vorbereiten. „Wie unsere Haut morgen aussieht, entscheiden wir nun mal heute“, sagt Karin Gerstäcker. Eine Behandlung im Larimar als eine wertschätzende Investition in uns selbst. Und die Haut sagt danke. Move like Madonna. (Foto: Hard Candy) Cumberland am Kurfürstendamm 195 (Ladies only) oder im Mixed Club an der Clayallee. Mit der „Exclusive Card“ kann demnächst auch im neuen Studio Hohenzollerndamm 114 mit den Schwerpunkten Personal Training und Gerätezirkel trainiert werden. Na dann: Strike a pose – come on vogue!!! Bitte Haltung annehmen. Immerhin befinden wir uns in den hochherrschaftlichen Räumen der ehemaligen königlich dänischen Gesandtschaft. Das Stue (dänisch: Wohnzimmer), luxuriöses Boutique Hotel inmitten Berlins Diplomatenviertel am Tiergarten, ist Grandhotel und (Foto: Das Stue) das Gefühl „Zuhause“ in einem. Die Potenzierung dieses Gefühls erwartet einen im hoteleigenen Susanne Kaufmann Boutique SPA. Nehmen Sie sich Zeit und nach dem Treatment ja nichts vor. Denn nach der Behandlung sind Sie nicht mehr mit der hektischen Zack-Zack-Außenrealität kompatibel. Basis der Gesichtsbehandlungen sind die hochwirksamen Kräfte der alpinen Pflanzenwelt. Die verwendeten Produkte stammen aus der in einer kleinen Manufaktur im Bregenzerwald hergestellten, rein organischen Susanne Kaufmann Pflegelinie. Wer mehr Zeit hat, dem sei unbedingt ein Kurzurlaub im Hotel Post in Bezau, sozusagen dem Head Quarter, empfohlen. Bis dahin gibt ja die Dependance im Stue. Das fast zweistündige Susanne Kaufmann Anti Aging Signature Treatment ist pure Weltausgrenzung. Aromafußbad zur Einstimmung, Reinigung von Gesicht, Hals und Dekolleté, vitalisierendes Enzympeeling, Einarbeiten eines antioxidativen Powerwirkstoffs mit tiefenwirksamem Ultraschall, aktivierende Gesichtsmassage, hochkonzentrierte Liftingmaske. Achtung: Es besteht akute Einschlafgefahr. Die Kosmetikerinnen sind nämlich wahre Entspannungs-Zauberinnen. » Larimar Wellness » Hard Candy Fitness » Das Stue (im Hotel Berlin Tiergarten) Ludwig-Richter-Straße 18 | 14467 Potsdam Tauentzienstraße 9 -12 | 10789 Berlin Drakestraße 1 | 110787 Berlin Tel. 0331 / 280 46 40 Tel. 030 / 88 92 77 11 Tel. 030 / 311 722 – 160 www.larimar-wellness.de www.hardcandyfitness.de www.das-stue.com Boulevard | Mai 2015 LEBEN 9 BE BERLIN BE CITY WEST B.WEST In der exklusiven Bleibtreustraße entsteht ein repräsentatives Wohnhaus mit 22 hochbegehrten Eigentumswohnungen. D ie Straße ist seit jeher ein Magnet für kreativen Anspruch und besonderen Charme. Am 20. August 1897 wurde sie nach dem Maler und Grafiker Georg Bleibtreu benannt, der bis zu seinem Tod im Oktober 1892 in der parallel liegenden Knesebeckstraße wohnte. Später wird in der Bleibtreustraße die Dichterin Mascha Kaléko leben. Schauspielerin Tilla Durieux wohnte hier. Alfred Flechtheim, Kunsthändler, Verleger und Förderer der modernen Kunst. Ach ja, und Gotthard Laske, Konfektionär, Bibliophile und Mäzen. Und 1937 bezog der Rechtsanwalt und spätere Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger mit seiner Frau eine Wohnung in der Bleibtreustraße 46. Von der Pestalozzistraße bis zur Lietzenburger Straße erstreckt sich die traditionsreiche Seitenstraße Eine Einladung zum „schöner Wohnen“: Freiraum für klassische Eleganz und gehobenen Anspruch. Boulevard | Mai 2015 mit ihren beeindruckenden Gründer-Fassaden und ihrem charmanten Flair. Das entwickelt sich letztendlich auch aus der anspruchsvollen wie abwechslungsreichen Mischung der internationalen kulinarischen Offerten und kleinen, feinen Boutiquen. Unmittelbar am schönsten Teil des Kurfürstendamms reift gerade ein exklusives Wohnhaus heran. Mit seiner klassisch-traditionellen Architektursprache - die perfekte Symbiose aus klassisch und modern - fügt sich das B.West harmonisch in das exklusive Straßenbild ein. Erhaben: Der Blick auf die Bleibtreustraße vom Balkon aus. (Fotos: Bauwert Investment Group) Eine ganz besondere Wohnadresse Die 22 attraktiven Eigentumswohnungen mit ihren ideal konzipierten Grundrissen bieten bodentiefe Fenster und großzügige Raumhöhen. Alle Wohnungen verfügen über zwei Bäder, dazu Loggia, Balkon oder Terrasse. Die beiden Foyers im Erdgeschoss führen jeweils zu einem Treppenhaus und sorgen für einen stilvollen Empfang. Als grüne Oase dient der liebevoll gestaltete Garten, der sich zum rückseitigen Nachbargrundstück hin öffnet. B.West ist ein Bekenntnis zur kraftvollen schöpferischen Energie der wiedererstarkten City West und für Berliner und Neu-Berliner eine attraktive Wohnadresse. Geschäftsleute, Touristen und Anwohner genießen die vielfältigen Restaurants, Bars und Cafés zum Lunch, zum Dinner oder auf einen Sundowner. Hier wird sie noch gelebt, die Nachbarschaft. In der Bleibtreustraße und ihren Schwesterstraßen pulsiert es lebensfreudig: das urbane Lebensgefühl. Das Phänomen „Kiez“ scheint hier für den Kurfürstendamm seine Keimzelle zu haben. Ein besonderer Treffpunkt für die Anwohner ist das Kiezkino „filmkunst 66“ in der Bleibtreustraße. Loriot, Otto Sander und Peter Scholl-Latour waren hier regelmäßig zu Gast. Unsere ewige Bundeskanzlerin schaute hier retrospektiv berührt „Die Legende von Paul und Paula“ an, der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler entspannte hier bei „Chanson d’Amour“ mit Gerard Depardieu. Und während der Berlinale wird dann auch schon mal der rote Teppich ausgerollt. Wahrlich, sie hat einfach auch etwas Mondänes, die Bleibtreu. Wer hier einmal sein Zuhause gefunden hat, der will nie wieder weg. » BAUWERT INVESTEMENT GROUP GmbH & Co. KG Kurfürstendamm 21 (Neues Kranzler Eck) 10719 Berlin Tel. 030 / 832 115 0 Nähere Informationen unter www.bwest.berlin 10 HIN UND WEG SO WEIT. SO NAH. SO GÜNSTIG. „Nur fliegen ist schöner“ war früher: Im Postbus lässt sich entspannt und komfortabel reisen. Immer mehr Berliner sagen Ja zum großen Gelben – zumal er jetzt auch am Bahnhof Zoo hält. Besser geht es nicht. Die Ausweise, bitte! Schon 1974 ging es mit dem Postbus ab in die Schweiz. (Foto: Volkhard Stern) S ie haben Rosen mitgebracht, um ihre Liebsten zu begrüßen. Eine Clique von drei jungen Girls nutzt die Zeit, um eine letzte Zigarette vor der Fahrt zu rauchen. Ein Geschäftsmann eilt hinzu. Er hat noch schnell beim Kultimbiss am Bahnhof Zoo einen quicken Mittags-Lunch wahrgenommen. Die Busfahrerin, Corinna Nowotny, stemmt eifrig Gepäck in den Bauch des Busses. „schland“ steht auf der Seitentür, die sich jetzt schließt: „Postbus – Der Bus für Deutschland“ ergänzt die Aufschrift in XXL-Lettern auf dem großen Gelben. In zwei Minuten soll es losgehen. „Hier noch Hamburger?“ ruft ein Fahrer, der plötzlich von einem zweiten Postbus herbeieilt, um seine Schäfchen einzusammeln. „Nein, Dresden!“ schallt es zurück. 13.15 Uhr: Alles einsteigen. Türen zu und los geht’s. Der Postbus reiht sich ein in das hektische Treiben am Hardenbergplatz. Er ist sozusagen der Platzhirsch. Der große Gelbe ist der einzige Fernreisebus, der am Bahnhof Zoo hält. Seit dem 15. Dezember 2014 wird die City West direkt angefahren. Ein wahres Plus. „Ich wohne in der Xantener Straße. Für mich ist der Standort ideal“, sagt Michael W. Der Geschäftsmann, der sein Büro am Hohenzollerndamm hat, fährt fast jedes Wochenende nach Dresden. Der Liebe wegen. „Ich fahre ausschließlich mit dem Postbus. Hier stimmt einfach alles. Die bieten beste Qualität in der Ausstattung, das W-Lan funktioniert. In den neuesten Bussen ist hinten sogar ein Tisch, so wie man es aus dem ICE kennt. Wenn es geht, reserviere ich mir den Platz immer. Hier kann ich ungestört drei Stunden arbeiten, ohne dass mir jemand über die Schultern schaut.“ Was für Michael W. außerdem noch unschlagbar ist: „Das Personal. Die kenne ich mittlerweile schon alle persönlich. Das sind alles gutausgebildete Fahrer.“ Auch deren Höflichkeit und Hilfsbereitschaft fallen einem als leidgeprüfter Berliner sofort auf. Am liebsten, sagt er noch, möchte er den Fahrer auf eine Tasse Kaffee einladen. Der große Gelbe ist der einzige Fernreisebus, der am Bahnhof Zoo hält Nächster Halt: Bahnhof Südkreuz. Vom Hildegard-Knef-Platz geht’s weiter zum Flughafen nach Berlin Schönefeld. „SXL – Das Tor zur Welt“ steht auf einem großen Plakat. Hier werden die Gepäckstücke etwas größer, der Teint dunkler. Nachdem die Urlauber ihren reservierten Platz gefunden haben und schnell noch über die Kälte in Berlin lamentieren, geht es auf die Autobahn und Nonstop in die sächsische Landeshauptstadt. Entspannt lehnt sich Margarete R., Geschäftsfrau aus Wilmersdorf, mit einem Buch in der Hand Reisen heute: Hightech, Entertainment und Erholung. (Fotos: Postbus) Boulevard | Mai 2015 HIN UND WEG Kopenhagen Aalborg » POSTBUS Streckennetz Aarhus Insgesamt werden derzeit aus Berlin 32 Städte angefahren: vom Seeheilbad Ahlbeck und Wagners Bayreuth bis Wolfsburg und Freiburg. Seit neuestem steht auch Berlin – Posen – Warschau auf dem Fahrplan. Damit nicht genug. Ab dem 29. Mai bzw. 11. Juni wird das Streckennetz noch weiter ausgebaut. Flensburg Kühlungsborn West & Ost Bad Doberan Kiel Groningen Eemshaven Oldenburg Münster Potsdam Den Haag Bad Salzuflen Bielefeld Hannover Rotterdam Dortmund Antwerpen Braunschweig Magdeburg Bernau Berlin ( Wolfsburg » A b Berlin ZOB und Zoologischer Garten zu den Kaiserbädern Usedoms. Posen (SXF), ZOB, Zoo, Südkreuz) Warschau Schwerte Göttingen Essen Duisburg M’gladbach Düsseldorf Wuppertal Aachen DIE HIGHLIGHTS: Pasewalk Lüneburg Soltau Osnabrück Amsterdam Usedom Malchow Hamburg Bremen Papenburg Greifswald Rostock Lübeck Neumünster Schkeuditz KS-Kaufungen Siegen Köln Erfurt Eisenach Kassel Jena Ilmenau Bonn Gießen Brüssel Halle Cottbus Leipzig Gera Dresden Chemnitz Zwickau Mainz Frankfurt Schweinfurt Trier Görlitz Bautzen Bei allen drei Fahrten ist die Deutsche Post alleiniger Anbieter ab City West. Bamberg Würzburg Frankfurt Prag Bayreuth EXKLUSIVE DIREKTVERBINDUNGEN: Darmstadt Reims Paris Mannheim Kaiserslautern Saarbrücken Pirmasens Nürnberg Heidelberg Heilbronn Karlsruhe Straßburg Stuttgart (Messe Ost) Pforzheim Günzburg (Legoland) M-Fröttmaning Tübingen Reutlingen Augsburg Freiburg Singen Rottach-Egern Ingolstadt München Regensburg Bratislava Landshut München Wien Košice Rosenheim Bad Wiessee Budapest Mailand Turin Reisen im Postbus ist pure Entspannung Romy T., angehende Schiffsmechanikerin aus Sachsen, ist bereits in Hamburg an Bord gegangen. „Ich bin seit einem Jahr direkt im Hamburger Hafen in der Ausbildung. Meine Familie wohnt in der Nähe von Meißen. Die besuche ich einmal im Monat.“ Das Reisen mit dem Postbus sei für sie pure Entspannung. „Man bucht sich seinen Platz, setzt sich und relaxt.“ Die Fahrt mit dem Zug kommt für sie nicht infrage. „Das würde alles zwei Stunden länger dauern. Und viel Boulevard | Mai 2015 Berlin-Straßburg-Freiburg, Berlin-Halle, Berlin-Kassel, Berlin-Gießen, Berlin-Münster, Berlin-Oldenburg, Berlin-Heilbronn-Tübingen, Berlin-Kaiserslautern. Bis zu 5 Mal täglich Berlin Zoologischer Garten-Jena-Erfurt. Aschau Bernau Prien (Chiemsee) Zürich zurück. „Die Kraft zum Loslassen“, tägliche Meditationen für die innere Heilung, steht auf dem Cover „Ich nutze die Zeit, um mich zu entspannen und abzuschalten. Das geht hier wunderbar“, sagt sie. Die extra breiten Sitze mit 80 Zentimeter Beinfreiheit lassen diese innere Haltung auch im Außen zu. » B erlin Zoologischer Garten – Mecklenburgische Seenplatte (Malchow) – Rostock – Bad Doberan – Ostseebad Kühlungsborn » B erlin Zoologischer Garten & Südkreuz – Dresden – Chemnitz – Zwickau – Plauen und weiter bis zum Tegernsee Hoyerswerda Plauen Montabaur 11 Bis zu 7 Mal täglich Berlin Zoologischer Garten-Köln. Auch hier ist die Post alleiniger Anbieter. Weiter Informationen unter www.postbus.de teurer wäre es auch noch. Da muss ich ja nicht zweimal überlegen, oder?“ Hinter ihr sitzen zwei Insider. „Wir sind Linienbusfahrer in Verden“, sagt Karl-Heinz S. Neben seinem Sitz hat er zwei Gehhilfen postiert. „Ich hatte Ende Januar einen Autounfall, Blitzeis, dreifacher Trümmerbruch. Seitdem bin ich arg gehandicapt und fast nur mit dem Rollstuhl unterwegs.“ Eine Fahrt mit dem Zug wäre für ihn viel zu stressig geworden. Die Hektik am Bahnhof. Die Unruhe im Zug. Im Postbus habe er seine Ruhe, das Einsteigen gehe ganz gemütlich über die Bühne. Außerdem habe er genug Platz für sich und sein lädiertes Bein. Wieso er unbedingt nach Dresden muss? Da holt er sich doch seinen neuen Wagen ab. „Der andere ist ja nun Schrott.“ Franz Z., Student aus Berlin, schwärmt vor allem von der High-Tech-Ausstattung an Bord. „Kostenlo- ses W-Lan und das Media Center, über das ich mir die neuesten Blockbuster anschauen kann, sind ein geniales Add on.“ Genauso zufrieden ist Lydia H. aus Potsdam. Sie studiert Maskenbild im achten Semester an der Dresdener Hochschule für Bildende Künste. „Am Anfang habe ich immer noch nach Mitfahrgelegenheiten gesucht. Aber darauf kann man sich nicht hundertprozentig verlassen.“ Außerdem sei der Preis unschlagbar. „Ich vergleiche vorab die Preise im Internet. Wenn ich früh genug buche, kostet eine Fahrt nur sieben Euro. Das ist doch traumhaft.“ Apropos die Fahrerin: Corinna Nowotny hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt. Seit zwei Jahren ist die 31-jährige Postbusfahrerin, fährt Babys und Best Ager quer durch Deutschland. „Ich liebe meinen Beruf. Ich kann mir nichts anderes vorstellen.“ 12 HIN UND WEG (Foto: Fuschlseeregion) GLÜCKSPLÄTZE AM FUSCHL SEE Vielleicht sollte das bekannte Lied aus der Operette „Im weißen Rößl“ umgeschrieben werden. Wir schlagen vor: „Im Salzkammergut, da kann man gut glücklich sein“. D as erste, an das man denkt, wenn man von bereich ist mit seinen 4000 Quadratmetern, sieben Fuschl spricht, ist natürlich die Kaiserin Sisi. Pools und romantischem Outdoorbereich mit Blick Und das Herz geht auf. Ach, Siiisssiiiiii. Ach, auf den See der größte private Spa im ganzen SalzFrrrraaaaaaaaaaaaaanzl! kammergut. In der Hexenküche mit riesigem KupferIm Schloss Fuschl wurden all die Szenen des kessel kocht, dämpft und destilliert Kräuterexpertin Schmachtwerkes gedreht, die eigentlich Schloss Pos- Johanna frische Kräuter aus der Region und nutzt so senhofen am Starnberger See darstellen sollten. Hier die Kraft der Heilpflanzen für die Gäste. Die fasziniewuchs nämlich die Bayern-Prinzessin auf. rende Artenvielfalt und Reinheit der alpinen Flora ist Aber der gleichnamige See zieht die Basis der wertvollen nicht nur romantisch-verträumte Essenzen. Wer möchGemüter an. Im Gegenteil. Mehr Pote, kann live bei der wer geht eigentlich kaum. In Fuschl Produktion dabei sein, hat der Flügelverleiher Red Bull seine wenn die KräuterpädFirmenzentrale. Und kein Geringerer agogin Wissenswertes als der Vorzeige-Oligarch Roman Arüber die Wirksamkeit kadjewitsch Abramowitsch hat sich von Augentrost und EiKüchenchef Alexander Ebner an der Südseite des Sees mit einem che erzählt. Bei Wald(Foto: Gerd Krauskopf) Anwesen niedergelassen. Und der meditationen kann man Mann weiß schließlich, wo auf diedann selbst tief in die sem Erdball die schönsten Fleckchen sind. Natur hineinhorchen. Und sich bei ihr bedanken. Denn Zufall? Nein, die Region um den Fuschl See hat es auch Küchenchef Alexander Ebner weiß die Vitalkraft wahrlich faustdick hinter den Ohren. Hier scheint wirk- der Kräuter genussvoll umzusetzen. lich eine ganz besondere Energie zu fließen. Dinge, die klein anfangen, wachsen plötzlich über sich hinaus. Wie Auf zur Glückswanderung der Waldhof. 1985 als Pension mit 30 Betten gestartet, ist das Hotel Ebners Waldhof am See mittlerweile eine Wer am Fuschlsee Urlaub macht, der ist wahrlich ein XXL-Residenz mit 230 Betten und weiteren Suiten, für Glückspilz. Ob er nun dem leisen Glucksen des Sees deren Ausbau extra 12 000 Quadratmeter Fels und Stein lauscht, ihn auf einer Zillefahrt mit der „Fuschlerin“ bewegt wurden. erkundet (wenn man Glück hat, fährt einen der SeniDas familiengeführte 4-Sterne-Superior-Resort & orchef Herbert Ebner persönlich übern See) oder die Spa strotzt nur so vor Superlativen. Der Wellness- Landschaft zu Fuß oder per Pferdekutsche entdeckt: 13 Stellen in der Region wurden offiziell zu Glücksplätzen erkoren. Eine „Glücks-Wanderung“ führt von einer Energie-Location zur nächsten. Herz, was willst Du mehr? Golfspielen? Der Waldhof hat natürlich auch eine hauseigene 9-Loch-Golfanlage. Für alle Berliner sei ein Besuch im Musik-Instrumenten-Museum der Völker im benachbarten St. Gilgen am Wolfgangsee empfohlen. Der ehemalige Opernsänger Erich zur Eck hat eine Schwäche für Musikinstrumente. 4200 gesammelte Werke sind in dem kleinen Museum zu bestaunen. Sein Sohn Askold zur Eck, der das Museum leitet, spielt etwa 1500 davon. Eine englische Besucherin habe ihn nach dem Vorspiel auf der Maultrommel gefragt: "Do you have a normal mouth?" „Ich bin mittlerweile schamlos“, sagt der Allrounder und sorgt mit der tibetischen Schneckentrompete und der Nusspfeife der Tikunaindianer für Gänsehaut pur. „Und grüßen Sie mir ja Berlin“, sagt er – denn hier hat er eine Zeit lang gelebt. „1989 in einer WG in Kreuzberg. Dann kurzzeitig in Wannsee, danach in der Nürnberger Straße 45 A; Hinterhof. Klein und kalt und Außentoilette, Bad und Küche war eins - halt ´ne richtige Studentenbude! War aber eine tolle Zeit.“ » Weitere Information finden Sie unter: www.ebners-waldhof.at www.hoerart.at Boulevard | Mai 2015 ANZEIGE 030 - 74 74 24 00 ANZEIGE Sie wollen immer das Einzigartige? Bitte: die einzige Großbank mit prämierter Vermögensverwaltung. Eigentlich kümmern wir uns nicht um Auszeichnungen, sondern um unsere Kunden. Dennoch sind wir stolz, dass der Elite Report uns gleich doppelt prämiert hat: das HypoVereinsbank Private Banking bereits im zweiten Jahr in Folge mit dem Prädikat „summa cum laude“. Sowie das HypoVereinsbank Wealth Management für vorbildliche Beratungs- und Betreuungstiefe. (Elite Report: die Elite der Vermögensverwalter 2015). Aber was uns noch stolzer macht, sind unsere zufriedenen Kunden – jeden Tag aufs Neue. Mehr unter: hvb.de/privatebanking Mit Prädikat summa cum laude ausgezeichneter Vermögensverwalter Handelsblatt Elite Report 2015 Ausgezeichnetes Family Office Handelsblatt Elite Report 2015 Ihr Ansprechpartner: Bernhard Königseder, Tel. 030 34004 464 HVB_PB_VermoegensVerWa_Anzug_227x143.indd 1 Boulevard | Mai 2015 09.04.15 18:23 14 LIFESTYLE 2 DAS TOR ZUM HIMMEL Von all den schönen Dingen, die unser Leben bereichern, haben wir drei auserwählt. 3 1 DAS CAPE MÄDCHEN. Das Schlüsselerlebnis hatte die Berlinerin Josephine Gaede, als ihr in Bellagio am Comer See in einem Schaufenster ein sonnengelbes Cape entgegen strahlte. Oh, bitte, führe mich in Versuchung! Und schon war die Pelerine ihre. Die kollektive Begeisterung ihrer Freundinnen ließ ihr keine Wahl: Sie musste selbst welche designen. „Das Cape Mädchen“ ist seitdem sehr fleißig. „La plus Belle du Quartier“ ist die leichte Sommer-Variante mit weißen Wollfransen. Die Schönste gibt es in pampelmusenrot, pink, pistaziengrün und sand. www.thull.berlin 2 AEDES DE VENUSTAS… steht in goldenen Buchstaben auf dem Schaufenster der Edel-Parfümerie im New Yorker West Village. Hinter der Erfolgsgeschichte stehen zwei Münchner: Robert Gerstner und Karl Brandl. 2005 kreierten sie ihre eigene Linie. Nicht nur Naomi Campbell ist verrückt danach. Aedes de Venustas ist eine Welt aus Luxus und Qualität. Copal Azur, das ist der Weihrauch der Maya, der aus uralten Tempeln aufsteigt. Das Tor zum Himmel. Der auch ein bisschen ein bayrischer ist. www.bellerebelle.de 3 GOFIT: Wissen Sie noch, wie es sich anfühlt, wen man barfuß den Strand entlang läuft und plötzlich auf ein paar Steine tritt? Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran und es durchströmt einen eine warme Energie. Die GoFit ist eine Reflexzonen-Massagematte für Zuhause. 50 x 50 Zentimeter im Dienste der Gesundheit. www.gofit-gesundheit.com 1 ANZEIGE DIE WELTSTARS DER LEICHTATHLETIK IN BERLIN Jetzt T siche ickets 9,00 rn ab EUR! 6. SEPTEMBER 2014 | OLYMPIASTADION BERLIN Tickets: www.istaf.de | An allen Vorverkaufsstellen | Tickethotline: 01806 - 300 333* * 0,20 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf inkl. MwSt. aus dem dt. Mobilfunknetz Boulevard | Mai 2015 n reie onsf hnunge i s i v o o r w P ums nt Eige SE U A H ZU N I L R E NB I m fer.co er-u oslar w.g g wew, Baujahr 2014 r u b n m lotthe/(m²a), Fernwär r a h C 67,8 kW ,4– B: 63 om itte.cBaujahr 2013 m e , ww.b rnwärme w ), Fe Mit,0t–e55,6 kWh/(m²a B: 55 om rlin.c e b nce prove a l . ww est w lden-W e f r hte hande Licoch nicht vor EA n m lin.co r ei-be r e n t r ae lte-g4 a . w ww r 201 h f ndo/(rm²a), Gas, Bauja e l h Ze 7,8 kWh ,3–7 B: 70 e.de tt e-mi hoef m o c . n e i l i b 1 1 o 1 m 8 4 m i 0 7 t c 8 e 8 j . o 0 r 3 p 0 . w w e- .hein www n e Mitotchenicht vorhand EA n om rre.c a c ark ww.p w dorenf s r e and lm Wioch nicht vorh EA n w Boulevard | Mai 2015 Weitere Immobilienangebote in Frankfurt, Hamburg, München und Nürnberg finden Sie auf unserer Website. 16 LUXUS DER KUDAMM PROVOZIERT Wenn Männer fasziniert vor einem Schaufenster stehen, dann glänzen hinter der Scheibe meist PS-geballte Edel-Karossen. Oder provokative Dessous der Extraklasse. Wie bei Agent Provocateur, der britischen LuxuslingerieMarke, die am Kurfürstendamm 54 ihre erste Boutique Deutschlands führt. „Wanted badly“ heißt die aktuelle Kollektion, für die Top-Model Naomi Campbell vollen Körpereinsatz liefert (Foto: Agent Provocateur) N ein, hier hat keiner eingebrochen: Die gelben Tatort-Bänder mit der Aufschrift „Crime Scene“, die auf dem Schaufenster kleben, gehören zur Deko. Ergebnis der Spurensicherung: pure sinnliche Weiblichkeit. „Wanted badly“ heißt auch die aktuelle Kollektion, für die Top-Model Naomi Campbell lasziv ihren Premium-Body räkelt. Superstars wie Kylie Minogue, Kate Moss oder Penelope Cruz haben sich ebenfalls schon für Agent Provocateur in Szene setzen lassen. Dessous, High Heels, Handschellen – all das gibt es bei dem Global Player der Lust Joseph Corre, der Sohn von Designer-Vollblut Vivienne Westwood und Sex Pistols-Manager Malcolm MacLaren, eröffnete zusammen mit seiner Frau Serena Rees 1994 im Londoner Stadtteil Soho die erste Agent Provocateur Boutique. Unter Kreativdirektorin Sarah Shotton wurde die Firma zu einer weltberühmten Kult-Marke, die mit jeder neuen Kollektion ihren Platz als führendes Label in der Lingeriewelt unterstreicht. Eine Tatort-Besichtigung in Berlin ergibt: Neben verführerischen edlen Dessous findet die Kundin auch Bademode, Nachtwäsche, Strümpfe, Schuhe wie Mules und High Heels aus schwarzem Lack und Accessoires. Genauer gesagt erotisches Spielzeug: Handschellen, Peitschen, Bondage-Utensilien, Masken. All das aus luxuriösesten Materialien. Das gab es bei dem Global Player der Lust schon immer, lange bevor ein gewisser Mr. Grey zum 50-Schatten-Phänomen wurde. Wer jetzt glaubt, Agent-Provocateur-Kundinnen sind 20-jährige Mädchen mit XS-Maßen, der ist auf der falschen Spur. „Bei uns wird jede Frau mit Stil fündig“, sagt Store Managerin Rahel Kiesow. Männer ebenfalls. Die beschenken mit dem zarten Hauch von Nichts dann ihre Angebetete und letztendlich sich selbst. Wer einmal der Verführung aus Spitze und Seide erlegen ist, der wird süchtig. Stammkunden machen daher den größten Teil der Kundschaft aus. Aber es kommen immer mehr neue Kundinnen an den Kurfürstendamm. Die schauen sich erst mal in dem an ein Boudoir erinnernden Store um und nehmen sicherheitshalber einen Katalog mit nach Hause. Um sich dann gerne in Versuchung führen zu lassen. Die Boutique mit ihren Umkleide-Séparées ist eine Adresse des behutsamen Einstiegs in die Welt der Betörung und des Spiels. Wozu auch die diskrete Beratung der Verkäuferinnen beiträgt. Diese tragen übrigens die berühmten, pinkfarbenen, von Vivienne Westwood entworfenen Uniformen, die inzwischen selbst zu einem Objekt der Begierde geworden sind. » Agent Provocateur Kurfürstendamm 54 | 10707 Berlin Tel. 030 / 33 02 20 26 www.agentprovocateur.com Boulevard | Mai 2015 CITY WEST VERWERTBARKEIT VON DASHCAMAUFZEICHNUNGEN S ogenannte Dashcams sind in der Windschutzscheibe des Fahrzeuges angebracht und zeichnen die Situation auf der Straße vor dem eigenen Pkw auf. 2014 hat ein Verwaltungsgericht entschieden, dass es unzulässig sei, mit einer Dashcam Aufnahmen zu fertigen, die später ins Internet gestellt oder einem Dritten – etwa der Polizei – übermittelt werden. Dieses mittlerweile rechtskräftige Urteil hat zurecht viele Kritiken ausgelöst. Das Amtsgericht Nienburg stellt in einem Urteil vom 20.01.2015 fest, dass es kein generelles Beweisverwertungsverbot für Dashcam-Aufzeichnungen gibt. Ein Autofahrer hatte in einer verkehrstechnisch bedenklichen Situation seine installierte Dashcam eingeschaltet und somit die Folgeereignisse, die mehrere Verstöße eines „Kontrahenten“ zeigten, aufgezeichnet. Das Gericht sah die Handlung als gerechtfertigt an. Der Eingriff in das Recht des später Angeklagten wurde daher als gering empfunden, das Interesse des aufnehmenden Autofahrers jedoch als hoch. Da die Aufnahme „anlassbezogen“ war und Vorgänge aus dem öffentlichen Straßenverkehr abbildet, war der absolute Kernbereich der persönlichen Lebensführung des Angeklagten nicht betroffen, denn nicht er selbst, sondern nur sein Fahrzeug wurde abgebildet. Ein pragmatisches, zielführendes Urteil, das in die richtige Richtung führt. Der Schutz eines Geschädigten darf nicht geringer gewertet werden als der Schutz eines Schädigers. PS: Sollten Sie eine Dashcam in Ihrem Auto angebracht haben, so sind Sie selbst im Falle eines Unfalls nicht verpflichtet, die Kamera oder die Aufnahmen der Polizei auszuhändigen. Für eine Beschlagnahme gibt es keinen begründeten Anlass. 17 DER TURBO DER ENTGIFTUNGSKUREN A lle Welt redet vom Detoxen. Wieso ist das aktuell so ein Thema? „Die Belastung mit Umweltgiften nimmt extrem zu und macht krank“, sagt Petra Nürnberger, Heilpraktikerin und Spezialistin für Burnout- und Stressbehandlungen. „Beispielsweise aus der Luft, über gefärbte Kleidung, Kosmetik und Reinigungsmittel, Plastikverpackungen, auch durch Medikamente nehmen wir Unmengen an Giften auf. Auch mit unseren Nahrungsmitteln, selbst wenn wir uns versuchen gesundheitsbewusst zu ernähren.“ Unser Körper wird zur Mülldeponie. Um Abhilfe zu schaffen, rät Petra Nürnberger zu einer Entgiftungskur mit individuell angepassten Detox-Infusionen. Eine wahre Turbo-Therapie: Innerhalb von zehn Infusionen sei das Thema meist abgeschlossen. VASE M ANTILLE Design Trude Petri 1957 Reedition 2015 Petra Nürnberger (Foto: Urbschat) Willkommener Nebeneffekt: Der Stoffwechsel wird verbessert und macht dadurch das Abnehmen leichter. Wer lieber für sich zuhause etwas tun möchte braucht Geduld: Petra Nürnberger rät hier zu entsäuernden Basenbädern, Basentees, Kaffeeeinläufen und einer Tropfenkur mit Pflanzenwirkstoffen über einen Zeitraum von mindestens 45 Tagen. Detoxen allein mit basischen Säften ist eine willkommene Möglichkeit, dem Körper Erleichterung zu verschaffen, hat aber nicht annähernd die Wirkung einer richtigen Entgiftungskur. Alfred Erkens (Foto: Erkens) Unser Tipp: Bei einem Basis-Check in der Praxis erdrot wird kostenlos getestet, wie hoch Ihre toxische Belastung ist. » Erkens Rechtsanwälte » erdrot – Praxis für Naturheilkunde Kurfürstendamm 72 | 10709 Berlin Lietzenburger Str. 54 |10719 Berlin Tel. 030 / 884 72 00 Tel. 030 / 33 85 33 77 www.ra-erkens.de www.praxis-erdrot.de Boulevard | Mai 2015 KPM VERKAUFSGALERIE KURFÜRSTENDAMM 27 | 10719 BERLIN WWW.KPM-BERLIN.COM 18 GENUSS HERR WU IM WONDERLAND Genießer finden rund um den Kurfürstendamm alles, was ihr Herz begehrt. FUTURE-WONDERLAND „Hot Spot“ Inhaber Jianhua Wu gibt es jetzt nicht nur live, sondern auch in einem Kochbuch. Darauf einen Riesling. (Foto: Tre Torri Verlag) DIE CHINA-KÜCHE DES HERRN WU Der Name sagt alles. Das Restaurant „Hot Spot“ in der Eisenzahnstraße ist auch ein solcher. Und zwar nicht nur in Berlin, sondern über die Stadtgrenze hinaus. Der Hot Spot ist so angesagt, dass es jetzt sogar ein Table Book über ihn gibt. „Die China-Küche des Herrn Wu“, erschienen im Tre Torri Verlag. Wein-Kenner Stuart Pigott spricht in seinem Vorwort vom „einer der aufregendsten kulinarischen Orte Deutschlands“. Wieso schreibt ein Wein-Kenner das Vorwort, werden Sie sich fragen. Weil das von Herrn Wu und Frau Wang gegründete chinesische Restaurant mit seinen authentischen Gerichten nicht nur Berlins Sterneköche in seinen Bann zieht, sondern auch edle Weine kredenzt. Der gute deutsche Riesling ist der große Favorit im Hot Spot. „Das Essen, was wir » Hot Spot Eisenzahnstraße 66 | 10709 Berlin Tel. 030 / 900 68 78 anbieten, ist an sich nichts Besonderes, es sind weit verbreitete, für Chinesen eher einfach zuzubereitende, unkomplizierte Gerichte, ähnlich wie deutsche Rouladen oder Kartoffelsuppe“, sagt Herr Wu. Aber Schweinbauch rotgeschmort und Tee-Ente geräuchert schmecken nun mal außerordentlich besonders. Und eben ganz anders als die Gerichte, die wir Europäer in China-Restaurants aufgetischt bekommen. Das Hot Spot ist übrigens eine pulverfreie Zone. No Mononatriumglutamat! Als Geschmacksverstärker dient eine gute, aromatische Hühnerbrühe. In der Küche des Herrn Wu brodelt stets ein XXL-Topf mit Suppenhühnern. Man soll sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen. An dem betonbetonten Wohnkomplex an der Uhlandstraße läuft man gerne mal vorbei, ohne das versteckte Highlight eines Blickes zu würdigen. Dabei sollte man hier genau hinsehen. Das Auge isst schließlich auch mit, und warum nicht mal den Genuss inszenieren? Vorhang auf für das „Glass“, ein synästhetischer Mix aus Wonderland und Future Capsule. Besitzer und Chef-Gourmet Gal Ben Moshe hat es mit seiner Kochkunst und seiner verspielt-artifiziellen Speisekarte – von der Ankimo-Seeteufel-Leber bis zum „Wald im Glass“: ein geräucherter olfaktorischer Exzess – direkt in den Michelin-Guide geschafft. Wer hier tafelt, sitzt in einem Glashaus, in dem sich industrielle Metallrohre und weiße von der Decke hängende Hyazinthen und der Gast selber widerspiegeln. Ein oppulenter, schillernden Silbervorhang reflektiert das genussvolle Geschehen. Der First-Class-Küchen-erprobte Ben Gal Moshe ist mit ganzem Herzen in Berlin angekommen. Und zelebriert sein Faible für die Stadt, denn manche Klassiker der wöchentlich wechselnden Karte tragen die Handschrift der Hauptstadt. Der „Stadtgarten“ – eine Hommage an das Tempelhofer Feld. „Wald im Glass“ ist inspiriert von Ausflügen mit dem Hund in Grunewald. Der kreative Dauerbrenner; das Dessert „Candybox“. Ein wahres Pop-Art-Happening, das einen in seine Kindheit entführt. Jetzt möchte man nur noch spielen. Und getrost Mutters Ermahnung missachten: „Mit Essen spielt man nicht“. Zum 7-Gänge-Menü bietet Gal Ben Moshe sündhaft teure Luxus-Weine durch die innovative Coravin-Technologie auch glasweise an. » Glass Uhlandstraße 195 | 10623 Berlin Tel. 030 / 547 108 61 www.glassberlin.de Genuss als schillernde Inszenierung. (Foto: Glass Berlin) Und das Beste: All die wunderbaren Wu’schen Gerichte lassen sich nachkochen. Versprochen. Wir Berliner haben noch nicht mal Probleme, an die Zutaten zu kommen. Also: Nichts wie ran an die Schweinefüßchen mit Sojabohnen oder Karpfen nach Gangshao-Art. www.restaurant-hotspot.de Boulevard | Mai 2015 ANZEIGE ANZEIGE IMPRESSUM Herausgeber: Rauschener Allee 3 | 14055 Berlin Telefon: 030 / 88 71 27 - 0 E-Mail: boulevard@kommunikationskontor.de www.kurfuerstendamm-boulevard.de Boulevard | Mai 2015 Titelfoto: Grafische Umsetzung: Fotograf: Jan van Zonligt @ www.janvanzonligt.com Post Production: Ajda Horvat Model: Maxilie Mlinarskij Hair & Make-up Artist: Kamilla Saidi Dress: Riani @ Reichert+ Special Thanks to Marco J Schöler @ MJ Rentals STÜRMER & DRÄNGER – Visuelle Kommunikation www.stuermer-draenger.de Redaktion: Auflage: Chefredaktion: Heidi Müller Christian Spilgies, Walter Hagemann 100 000 Exemplare Druck & Vertrieb: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH BVZ Anzeigenzeitungen GmbH Haftung: Der Inhalt wurde sorgfältig erarbeitet. Herausgeber, Redaktion und Autoren übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Urheberecht: Alle im Boulevard abgedruckten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck erwünscht mit der Bitte um ein Belegexemplar Verteilungsgebiet: City West, Westend, Grunewald, Dahlem, Wannsee Stand: Mai 2015 20 LEBEN BEIM STILWERK IN DER 1. REIHE Die Design-Plattform an der Kantstraße hat einen neuen Center-Manager. Jobst Eversmann ist Marketingprofi und will mehr Berlin Spirit. D ieses Doppel bringt garantiert neue Energie an die Kantstraße. Das Stilwerk, Plattform für internationales Design, hat einen neuen Eigentümer. Ein ausländischer Investor, dem es dabei um mehr als nur eine finanzielle Transaktion geht. „Er hat eine hohe Affinität zu den schönen Dingen des Lebens, ist mit Herzblut dabei“, sagt Jobst Eversmann. Gestatten: der neue Center-Manager. Der Medien- und Marketing-Profi ist seit März dieses Jahres ein Stilwerker. Weil er die Herausforderung mag. Und: Der Mann versteht Marken. Ein Einblick in sein geballtes Know-how: Zwölf Jahre bei internationalen Werbeagenturen - er war verantwortlich für Kunden wie ARD und ZDF („Bei ARD und ZDF sitzen sie in der ersten Reihe“), Kraft Jacobs Suchard, Lufthansa, Johnson & Johnson. Weitere sieben Jahre folgten als Marketingdirektor bei SAT 1, auch bei der WALL AG war seine Marketing-Power gefragt. Eversmann ist in Bogota geboten, in Hamburg aufgewachsen und lebt seit 1996 in Berlin. Zwischendurch hat er schon mal Gastspiele gegeben: „Ich habe hier BWL studiert und im Kempinski gearbeitet, weil ich eigentlich ins Hotelfach wollte.“ Jetzt ist er ja in der Welt der schönen Formen gelandet. Das Stilwerk ist der Inbegriff für exklusiven Einrichtungsbedarf. Designprodukte und Lifestyle-Accessoires unter einem Dach. Im November 1999 eröffnete das Haus an der Kant-/Ecke Uhlandstraße, mit 54 Geschäften auf 20 000 Der Neue: Jobst Eversmann Quadratmetern Fläche. Als Hotspot für internationales Design ist hier ein hochklassiges Markenangebot aus den Bereichen Einrichtung und Wohndesign vereint: Möbel, Wohnaccessoires, Büro- und Objekteinrichtung, Geschenkartikel, Stoffe, Bodenbeläge, Küchen, Badeinrichtung, Unterhaltungselektronik, Leuchten. Produkte aller international renommierten Hersteller – vom Klassiker bis zur Avantgarde. Welt der schönen Formen „Ich will aber mehr Berliner Lifestyle ins Stilwerk bringen, mehr Urban Style “, sagt Jobst Eversmann. „Junge Designer sollen sich hier vermehrt präsentie- ren können. Hier muss ein neuer Spirit wehen.“ Shops mit Drohnen und State-of-the-Art-Fahrräder würden auch gut zu Berlin passen, sagt er. Diese Idee kommt nicht von ungefähr. Eversmann ist leidenschaftlicher Rennradfahrer. Auch beim Einkauf-Erlebniswert möchte der Neue kräftig Gas geben. Mehr Events, mehr Mode. Zur IFA wird es eine Sound Week geben. Und Action! Das mache doch gerade den Reiz aus, das Ganze zu bespielen. „Wir denken dabei irre breit, halten alles für möglich. Selbst die Realität schreckt uns nicht ab.“ Seitdem ein neuer Gastronom im Erdgeschoß die „stilwerk Bar“ bestückt, treffen sich hier plötzlich wieder mehr Mieter und Kunden. Über ihnen schwebt ein grauer, 13 Meter großer XXL-Hase der Trendmarke Fatboy. Schon verstanden: hier ist jetzt klotzen angesagt. » stilwerk Berlin Kantstraße 17 | 10623 Berlin Tel. 030 / 31 51 50 berlin@stilwerk.de Seit seiner Eröffnung 1999 hat sich das Stilwerk Berlin fast über Nacht zu einem markanten Hauptstadt-Treffpunkt entwickelt 52 Geschäfte, 20 000 Quadratmeter Fläche, 5 Etagen. Eine geballte Plattform für Design. (Fotos: stilwerk) Boulevard | Mai 2015