August - Deutscher Laden Holloman

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August - Deutscher Laden Holloman
ROA RUNNER
Ausgabe August 2012
Fliegerisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe
Holloman Air Force Base New Mexico
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NEUES AUS DER REDAKTION
Du bist zu lange in Alamogordo, wenn immer weniger Sprüche in der Redaktion eingehen und sich die Vorschläge wiederholen. Daher hat die Redaktion
beschlossen, die zwar beliebte und durchaus erfolgreiche aber ins Alter gekommene Rubrik aus der Ausgabe zu nehmen. Für die vielen Zusendungen
im Laufe der Zeit ein herzliches Dankeschön!
Stattdessen werden wir in der nächsten Ausgabe mit einer neuen Sparte ins
Rennen gehen und das „Foto des Monats“ ins Leben rufen. Schicken Sie uns
Ihre Bilder: von zu Hause, aus dem Urlaub, über Amerika und erzählen Sie,
wo es aufgenommen wurde. Denn Bilder sagen manchmal mehr als tausend
Worte!
Diese Ausgabe zeigt jedoch auch wieder eindrucksvoll, wie viel Journalist in
dem einen oder der anderen von uns steckt! Vielen Dank für die tollen Artikel
und Beiträge, von denen wir in dieser Ausgabe leider nicht alle berücksichtigen konnten. Aber schreiben Sie bitte weiter, der nächste Roadrunner erscheint bestimmt!
Im Redaktionsteam begrüßen wir als Verstärkung ganz herzlich Hptm Carsten
Lippisch und OFw Kevin Grünberg aus dem Stab FlgAusbZLw sowie HptFw
Marcel Briese aus der St/UstgStff.
Nutzen Sie auch Ihre Ansprechpartner für den Roadrunner in den Einheiten,
die Sie aus dem unten stehenden Impressum entnehmen können.
Mit dem Ausspruch des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain (1835–
1910): „Tatsachen muss man kennen, bevor man sie verdrehen kann.“, wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen der Ausgabe August 2012.
Ihr
A. „Monte“ Berg
Titelbild: Frau Tanja Henrichs begrüßt einen Erstklässer zur Einschulung
Die Redaktion setzt sich wie folgt zusammen:
Chefredakteur:
Oberstlt Andreas Berg
stellv. Chefredakteur:
OStFw
Torsten Meynle
Tel.:
(575) 572-2612
e-mail: flgausbzlws1info@bundeswehr.org
Redaktion, Satz, Layout:
HptGefr Glenn Atienza
Frau
Sonja Shafer
BWVSt USA/CA:
Herr
Josef Reiß
-abg-tm-
-ga-ses-jr-
Redakteure / Ansprechpartner in den Gruppen:
Stab:
Frau
Sonja Thompson
Herr
Ingo Höppner
Ausbildungsgruppe:
Hptm
Thomas Oertel
Hptm
Carsten Lippisch
Ausbildungsstaffel:
StFw
Detlef Rickels
Technische Gruppe:
Inst/EloStff
St/UstgStff
HptFw
Marcel Briese
Wtg/WaStff
HptFw
Maik Peschel
-st-ih-to-cl-dr-
-mb-mp-
Der Kommandeur FlgAusbZLw trägt die Verantwortung für den Inhalt der Zeitschrift "ROADRUNNER"
gegenüber den vorgesetzten Dienststellen. Beiträge von Mitgliedern der Redaktion und freien
Mitarbeitern geben die Ansicht des Verfassers und nicht notwendigerweise die Meinung des
BMVg oder der Verbandsführung wieder. Alle Rechte sowie Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandtes Photo- und Textmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung.
Der Roadrunner ist im Holloman Board und auf der Seite des Deutschen Ladens
www.deutscherladenholloman.de zu finden.
Redaktionsschluss ist jeweils der 15. des Monats.
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LIEBE LESERINNEN UND LESER DES ROADRUNNER,
die Ferien- und Urlaubszeit geht für alle langsam zu
Ende und das Alltags- und Berufsleben hat uns wieder. Ich hoffe, Sie konnten die Zeit nutzen, um Energie zu tanken, damit wir gemeinsam die vor uns liegenden Aufgaben nun erneut voller Tatendrang angehen können. Meine Familie und ich sind auch
wieder gut erholt aus unserem Deutschlandurlaub
zurück. Währenddessen wurde ich durch den Stellvertretenden Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Dieter Naskrent zum Oberst befördert. Über
die zahlreichen Glückwünsche habe ich mich sehr
gefreut und sage ein herzliches Dankeschön.
Als integraler Bestandteil unserer Gemeinschaft hat
die Deutsche Schule am 20. August wieder die Türen geöffnet und mit der Einschulung am 22. August hat auch für einige unserer Kinder ein wichtiger Schritt ins Leben begonnen. Der Abend der Unteroffiziere in der Knights of Columbus Hall am 23. August mit vielen guten Gesprächen und ehrlichen Meinungen hat mir sehr gut gefallen, gefolgt von einer
wirklich gelungenen Beachparty der KG Holloman am darauffolgenden Tag.
Doch nicht dass der Eindruck entsteht, es werde nur gefeiert: Den gut organisierten und professionell durchgeführten Standardisierungstag am 24. August
habe ich auch genutzt, um alle Angehörigen des FlgAusbZLw auf Staffel- und
Stabsebene im persönlichen Dialog auf die vor uns liegende Zeit einzustimmen: Bei gleichbleibenden operationellen Anforderungen und gleichzeitig geringeren, zur Verfügung stehenden Ressourcen wird aller Voraussicht nach eine zeitliche Mehrbelastung auf unser Personal zukommen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir Spitzen im enger zusammenrückenden Team, auf vielen
Schultern gleichmäßig verteilt sowie unterstützt durch offene und ehrliche
Kommunikation, abfangen werden.
Die noch zu erwartenden Besuche in diesem Jahr, angefangen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Christian Schmidt am 28. August und des Befehlshabers Luftwaffenführungskommando Generalleutnant Peter Schelzig
Anfang November zeigen deutlich, dass unser Verband weiterhin im Fokus
steht.
Mit der Einnahme einer neuen Struktur ab April nächsten Jahres schaffen wir
gemeinsam die Basis für ein zukunftsfähiges Fliegerisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe. Seien Sie stolz, in dieser bewegenden Zeit Teil des Teams
Holloman zu sein.
Teil eines Teams sind wir auch als deutsche Soldaten, daher möchte ich Ihnen nochmals besonders die Aktion des Soldatenhilfswerks ans Herz legen,
an der Sie mit wenig Engagement Teil einer großen Sache werden können.
Zunächst aber viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe des Roadrunner
wünscht Ihnen
Ihr Kommandeur
Armin Havenith
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GRADUATION DER JÜNGSTEN TORNADO BESATZUNGEN
DER LUFTWAFFE
„Meine Damen und Herren bitte erheben Sie
sich zu Ehren der jüngsten Tornado Besatzungen der Luftwaffe“. Gerne folgten die Anwesenden am Abend des 27. Juli im katholischen Gemeindegarten der Aufforderung des Kommandeurs des FlgAusbZLw, Armin Havenith.
Nach neun Monaten intensiven Lernens und
über 100 Flugstunden im Simulator und auf
dem Flugzeugmuster TORNADO waren die
Flugschüler des Waffensystemlehrgangs 62 erfolgreich am Ziel angekommen. Aus den Händen des Kommandeurs erhielten die Oberleutnante Nico Linder und Christian Flötotto ihre Lizenz als Luftfahrzeugführer
Tornado sowie die Oberleutnante Jens Dürschlag und Nils Begunk ihre Lizenz
als Waffensystemoffiziere.
In seiner Ansprache zeigte sich Havenith sichtlich erfreut darüber, dass sich
unter den Gästen nicht nur Angehörige aus dem Simulator, der Fliegertheorie
sowie Fluglehrer und das OPS Team befanden, sondern darüber hinaus auch
aus dem Stab und der Technischen Gruppe. „Im Sinne des Teamgedankens,
ein ganz wichtiges Zeichen für all die jungen Fliegerkameraden unter uns. Ohne ein konstruktives, sich gegenseitiges respektierendes Miteinander ist kein
Flugbetrieb möglich“, macht der Kommandeur deutlich. Gerade die Teamarbeit sei ein festes Fundament, das zur erfolgreichen Umsetzung des Auftrages
des Zentrums unerlässlich sei. Einen besonderen Willkommensgruß richtete
Havenith an die anwesenden Damen. Denn sie seien es, die mit ihrer Umsicht, dem organisatorischen Geschick und ihrer Einsicht den herausfordernden Beruf der Soldaten mittragen.
Für die vier frisch gebackenen TORNADOBesatzungsangehörigen ließ der Lehrgangssprecher, OLt Dürschlag, noch einmal die vergangenen Monate der intensiven Ausbildung Revue
passieren. Seinen Dank für die erfolgreiche Umsetzung richtete er dabei nicht nur an die Verbands- und Staffelführung sondern schloss ausdrücklich alle Ausbilder und Techniker mit ein.
Für große Erheiterung und einen Sonderapplaus
sorgte der durch die Lehrgangsteilnehmer selbst
produzierte Videofilm „Dedicated to Awesomeness – Ein Standard Tag in unserem WST“.
Graduent und Lehrgangssprecher:
OLt Dürschlag
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Einen doppelten Grund zur Freude hatten an diesem Abend die Oberleutnante
Linder und Begunk. Beide Lehrgangsteilnehmer wurden für ihre besonderen
Leistungen mit einem Preis ausgezeichnet. Dem 27-jährigen Nils Begunk wurde für die beste Theorie-Leistung der Academic Award durch Joe Franke, Leiter Simulator der Fa. Thales, verliehen während der 28-jährige Nico Linder die
begehrte Auszeichnung des Flying Award für die beste fliegerisch-praktischen
Phase aus den Händen des Kommandeurs erhielt.
v.l.n.r.: OLt Dürschlag, OLt Linder, OLt Flötotto und OLt Begunk
Während des neunmonatigen Waffensystemlehrgangs lernten die angehenden Piloten und Waffensystemoffiziere nicht nur die perfekte Beherrschung
des TORNADO, sondern des gesamten Waffensystems mit seinen Einsatzmöglichkeiten. Mit den erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten sind die jungen Besatzungsmitglieder nun in der Lage, am Staffelflugbetrieb in ihren künftigen Geschwadern teilzunehmen. Doch bis dahin war es ein langer Weg.
Während der intensiven und fordernden Ausbildung mussten Unmengen theoretischer Grundlagen gelernt und in die Praxis umgesetzt werden. Darüber
hinaus trafen die jungen Offiziere, aufgrund der unterschiedlichen Vorausbildung der Flugzeugführer und der Waffensystemoffiziere, beim FlgAusbZLw
erstmalig zusammen und mussten zunächst als Crew zusammenwachsen, um
erfolgreich als Besatzung agieren zu können.
Das dies gut gelungen ist, werden die jüngsten TORNADO Besatzungen der
Luftwaffe nun in Deutschland unter Beweis stellen. OLt Linder wird seinen
Dienst beim Jagdbombergeschwader 33 in Büchel/Cochem antreten während
die Oberleutnante Begunk, Dürschlag und Flötotto die fliegenden Besatzungen beim Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ in Kropp verstärken werden.
Text: -tm- Fotos: -abg-
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STAFFELÜBERGABE WARTUNGS- UND WAFFENSTAFFEL
Abschiedsworte des scheidenen Chefs
Am Dienstag, den 31. Juli, ging für den
scheidenden Staffelchef Major André
Schmidt seine Zeit als Staffelchef der
Wartungs- und Waffenstaffel nach genau 3 Jahren zu Ende. Neben der angetretenen Staffel hatten sich die geladenen Gäste in Bay 5 eingefunden, um
dem Übergabeappell und dem anschließenden Empfang beizuwohnen. Sehr
erfreulich war vor allem die rege Teilnahme der Gäste an der Veranstaltung.
Dazu zählten Kommandeur Havenith
und viele weitere deutsche Gäste, aber
auch Vertreter der amerikanischen Seite beginnend mit dem Commander der
49th Wing Colonel Croft, sowie weitere
hochrangige Offiziere der 49th Wing.
In seiner Rede dankte der Kommandeur Technische Gruppe, Oberstleutnant
Walter Kirchhoff, dem scheidenden Staffelchef, Major Schmidt, für seine herausragenden Leistungen in der „einzigen Wartungs- und Waffenstaffel der
Luftwaffe, die eine Muntionskomponente integriert hat.“ und beendete seine
Ansprache mit den Worten „Well done!“ Dem neuen Staffelchef, Major Thomas Behrendt, wünschte der Kommandeur viel Erfolg in seiner künftigen Verwendung und freute sich „auf eine interessante Zeit der Zusammenarbeit.“
Anschließend folgte die Rede von Major
Schmidt der auf eine erfolgreiche Zeit
zurückblickte, immer mit dem Ziel
„Flugschüler zu graduieren und gemeinsam als Team Holloman neue Besatzungen für die Luftwaffe auszubilden.“ Zum
Ende seiner Rede dankte er vor allem seiner Familie für die Unterstützung der letzten Jahre und schloss mit den Worten an
seine Staffel „Ich bin stolz in dieser bewegten Zeit der Luftwaffe ihr Chef gewesen zu sein.“ Nach der Versetzungsreise Mit Handschlag besiegelt
wird Major Schmidt seinen Dienst im Luftwaffenausbildungskommando in Köln aufnehmen.
Nach der offiziellen Kommandoübergabe hatte der neue Staffelchef Major
Thomas Behrendt die Gelegenheit, eine kurze Ansprache zu halten und dankte seinem Vorgänger dafür, „eine intakte und motivierte Staffel zu übernehmen.“ Vor dem Dienstantritt in Holloman war Major Behrendt im Kommando 4.
Luftwaffendivision in Aurich in der Abteilung 4 als Projektoffizier für die logistische Unterstützung von Einsätzen und Übungen verantwortlich.
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Der offizielle Teil wurde mit einem überraschenden Musikständchen eines Dudelsackspielers, unseres Multitalents Josef Reiß, abgerundet und im Anschluss wurde in der angrenzenden Bay 6 auf die erfolgreiche Übergabe angestoßen. Es wurden kalte Getränke gereicht und ein reichhaltiges Buffet zur
Stärkung angeboten. Selbstverständlich waren auch bei dieser Übergabe eine
Menge Leute hinter den Kulissen damit beschäftigt, die Veranstaltung zu einem erfolgreichen Event werden zu lassen. Dies ist ihnen sehr gut gelungen!
Wir wünschen beiden Kameraden alles Gute und viel Erfolg in der neuen Verwendung.
Text: OLt Lucas Klinner
Fotos: -tm-
MOIN MOIN AUS OSTFRIESLAND,
ich bin Major Thomas Behrendt und am 31.07.2012
bekam ich voller Stolz das Kommando über die Wartungs- und Waffenstaffel durch den Kommandeur
Technische Gruppe, OTL Kirchhoff, übertragen. Mit
dieser Verwendung hier als Chef auf der Holloman
AFB geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich wurde
am 27.01.1977 in Köln geboren und mit meiner Frau
Mareike seit 1998 verheiratet und zusammen haben
wir drei Kinder.
Nach dem Abitur am Niedersächsischen Internatsgymnasium in Esens bin ich, nur zwei Tage nach
dem Abschlussball, am 01.07.1997 als Offizieranwärter in die Bundeswehr eingetreten. Nach der Grundausbildung in Bayreuth
habe ich an dem 78. Offizieranwärterlehrgang in Fürstenfeldbruck teilgenommen. Ein kurzer Aufenthalt für drei Monate war das JaboG 38 „F“, wo ich mein
Praktikum für das Studium absolvierte. Anschließend ging ich an die Universität der Bundeswehr in Hamburg und studierte dort Maschinenbau mit der Vertiefungsrichtung Schweißtechnik und Werkstoffkunde. Im August 2002 wurde
ich mit abgeschlossenem Diplom zum Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ versetzt, in dem ich in acht Jahren mehrere Dienstposten in der technischen
Gruppe besetzte (Leiter ES, WtgTO, S3E). Zum 01. Juli 2010, nach bestandenem Stabsoffizierlehrgang, führte mich mein dienstlicher Weg nach Aurich
zum Kommando 4. LwDiv A4, wo ich für die logistische Unterstützung von
Übungen und Einsätzen verantwortlich war. Es folgte die Versetzung zum
Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe nach Holloman.
Mit dem gesamtem Team der Wartungs- und Waffenstaffel werde ich die
nächsten 3 Jahre alles tun, um die Motivation und die Leistungsfähigkeit dieser besonderen Staffel weiter zu fördern, gerade vor dem Hintergrund der sich
abzeichnenden Veränderungen im Verband und in der Luftwaffe. Ich freue
mich auf eine neue, herausfordernde Aufgabe als Chef der Wartungs- und
Waffenstaffel vom Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe.
Ihr Major Thomas Behrendt
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2012 PARTNER NATION SENIOR ENLISTED LEADER SUMMIT
Im März diesen Jahres ergab es sich, dass der Command Chief der 49th Wing
und ich durch den Chief Warrant Officer der Royal Canadian Air Force zur
Teilnahme am 2012 Partner Nation Senior Enlisted Leader Summit eingeladen wurden. Dies geschah auf Wunsch des Chief Master Sergeant of the Air
Force, James Roy, der während früherer Besuche des Standortes Holloman
sehr positiv von der Partnerschaft von USAF und Luftwaffe beeindruckt war.
So flogen Chief Patrie und meiner einer, unsicher über das was uns erwartet,
am 24.06. nach Toronto. Mit den KvD ging es weiter zur CFB (Canadian
Forces Base) Borden in Ontario. Während der Fahrt vor uns saßen der Chief
Warrant Officer of the Royal Air Force neben dem Primo Maresciallo der Aeronautica Militare, beide der Radioübertragung des Europapokal-Spiels England
gegen Italien lauschend. Der Brite trug das Ergebnis mit Fassung.
In diesem Jahr trafen sich 42 Senior Enlisted Leader (Dienstgrade vergleichbar zum Oberstabsfeldwebel) aus 17 Nationen (Australien, Botswana, Canada, Czechische Republik, England, Estland, Frankreich, Deutschland, Ghana,
Italien, Neuseeland, Polen, Senegal, Singapur, Türkei, Uganda, USA). Dienstgradniedrigster Teilnehmer war Staabiveebel Janis Jallai, der die ca. 210
Frauen und Männer zählende Estländische Air Force vertrat. Ein weiterer Luftwaffen-Teilnehmer war OStFw Michael Sprengard vom Presseinformationszentrum des Luftwaffenamtes.
Ziele der Veranstaltung sind u.a. die Bildung von Beziehungen und der Erfahrungsaustausch im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Unteroffizierkorps.
Zu Beginn sprach BriGen Russell (RCAF–Air Personnel) zu international relevanten Themen aus dem Personalwesen, insbesondere über den Umgang
mit der sogenannten „Me-Generation“, welche „heutzutage vor dem Eintritt in
den militärischen Dienst deutliche Fragen nach persönlichen Vorteilen anführt.“ Der Umgang damit erfordert intensives Nachdenken zum Thema Attraktivität der Streitkräfte.
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Im Anschluß referierte CMSAF Roy ausführlich über anstehende Veränderungen bei der US Air Force in Folge von Haushaltskürzungen. Hauptsächlich
wurden jedoch während der drei Tage, jeweils in kleinen Arbeitsgruppen, Erfahrungen und Erkenntnisse zusammengetragen und später gemeinschaftlich
erörtert.
Die Themen waren:
•
Communications (allgemein und speziell mit jüngeren Generationen)
•
Command Team Relationships (Commander – Command Chief)
•
Operating in Times of Fiscal Constraint (Haushaltskürzungen – in der
Bw nichts Neues)
•
Operational and Educational Partnership Exchanges (Möglichkeiten für
Austauschprogramme)
•
Distance Learning (Fernausbildung – Vor-/Nachteile)
•
Mentorship Programs (gezielte Förderung qualifizierten Nachwuchses)
•
Resiliency Programs (Umgang mit Posttraumatischen Belastungsstörungen)
•
Wertstellung des Partner Nations Summit
Bemerkenswerterweise zeigten sich die Teilnehmer vom afrikanischen Kontinent zu o.a. Themen sehr zurückhaltend. Ihnen waren Themen, wie z.B. die
Einhaltung von Menschenrechten (Uganda) oder der Einfluss von AIDS auf
die Bevölkerungssituation (Botswana) offenkundig wichtiger. Dadurch relativierten sich die Probleme der westlichen Nationen sehr deutlich. Das soll nicht
heißen, dass die Probleme unserer Gesellschaft vernachlässigbar wären. Aus
anderer Sicht betrachtet sind sie jedoch manchmal nicht so problematisch wie
sie uns erscheinen.
Im Ergebnis ist eine Präsentation des Partnering, wie es zwischen der 49th Wing und
dem FlgAusbZLw praktiziert wird, sicherlich für andere Nationen erkenntnisreich.
Ob alle, durch die Luftwaffenteilnehmer
gewonnen Erfahrungen, aufgrund einer
vergleichbar
nicht
vorhandenen
„Command-Struktur“ zur Weiterentwicklung des Luftwaffenunteroffizierkops beitragen können, ist fraglich. Eins ist jedoch
sicher, für mich waren die drei Tage ein
enormer Erfahrungsgewinn.
Das Partner Nation Senior Enlisted Leader Summit (PN SELS) wurde durch
den Chief Master Sergeant of the US Air Force (CMSAF) ins Leben gerufen
und fand dieses Jahr zum sechsten Mal statt. Ort der Veranstaltung ist alle
zwei Jahre Maxwell AFB in Montgomery, Alabama und wird dort durch eine
Partnernation unterstützt. Austragungsort im Folgejahr ist das Land des Unterstützungspartners. Im Jahr 2011 halfen die Kanadier und somit fand das Summit in diesem Jahr an der RCAF - Air Command Academy in Borden, Ontario
statt. Das nächste Summit wird 2013 in Alabama durch die Türkei unterstützt,
um dann 2014 in Istanbul ausgetragen zu werden.
Text: OStFw Roland Kernke
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AUF DEM WEG IN DIE NEUE LUFTWAFFENSTRUKTUR
Ein entscheidender Schritt in die Zukunft für das „Fliegerische“ wurde am 18.
und 19. Juli 2012 mit Vertreterinnen und Vertretern des Luftwaffenamtes Abteilung POCARLw III b gesetzt. Unter Leitung von Oberstlt Bernhard Merfort
mit Hptm Heiko Hillers und Lt Stephanie Höge wurde die zukünftige Struktur
(STAN) des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe mit den Kommandeuren, Staffelchefs und Stabsgebietsleitern abschließend erörtert.
„Die äußerst konstruktiven und fruchtbaren Erörterungsgespräche, die analytisch und zielgerichtet geführt wurden, haben insbesondere auch die individuellen Aspekte vor Ort berücksichtigt“, betonte der Kommandeur. Eine zeitintensive Vorbereitung und optimale Unterstützung aus allen Einheiten waren
für die zukunftsweisende Einnahme der neuen Soll-Organisation des Verbandes wichtig. Der Kommandeur bedankte sich insbesondere bei seinen Stabsangehörigen für das erzielte Resultat.
Die Ergebnisse werden das Fundament für eine Zielstruktur bilden, die beginnend ab dem 01. April 2013 gültig sein wird. Vorbehaltlich der zu erwartenden
Billigung im Haushalt sind damit bereits jetzt die Pläne für die zukünftige Aufnahme der Eurofighterausbildung hier am Standort mit eingeschlossen.
Oberstlt Merfort erklärte, dass im Ergebnis ein Lösungsansatz gefunden sei,
der nahe an der endgültigen Struktur liegen werde. „Wir gehen mit der Gewissheit nach Köln zurück, dass für den Standort Holloman eine tragfähige
Personalstruktur für die nächsten drei Jahre geschaffen wurde, bevor die endgültige Ausplanung für Eurofighter beginnen kann“, resümierte der erfahrene
Strukturspezialist seinen Besuch.
Strukturelle Überlegungen nur auf Papier zu bringen ersetzen jedoch nicht
persönliche Gespräche. Daher ließen es sich die Vertreter von POCARLw
nicht nehmen, von Kommandeur Havenith durch den Verband geführt zu werden, um sich von den besonderen Bedingungen vor Ort selbst einen Eindruck
zu verschaffen.
Derzeit umfasst das Fliegerische Ausbildungszentrum 560 Dienstposten. Auch
wenn in der Zielstruktur für 14 Tornados hier in Holloman zunächst ein leichter
Personalrückgang zu verzeichnen sein wird, beginnt doch der stetige Aufwuchs um derzeit geplante circa 300 Dienstposten bis zum Jahr 2017.
Eine neue STAN ist aber nicht nur ein komplexes Zahlenwerk mit zahlreichen
Abhängigkeiten. Auf dem Weg zur Umsetzung gilt es viele materielle und infrastrukturelle aber auch personelle Aufgaben zu meistern. „Hinter allen Zahlen
stecken Menschen, das dürfen wir nie vergessen“, das ist Kommandeur Havenith besonders wichtig. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Übernahme sämtlicher Aufgaben des zum 30. September 2013 aufzulösenden
Deutschen Luftwaffenkommandos in El Paso anzuführen. Zusätzlich bringen
die Aufnahme des neuen Waffensystems Eurofighter und der damit verbundene personelle Aufwuchs neue Herausforderungen mit sich. „Ein umfassendes
Aufgabenpaket, zu dem wir alle unseren Anteil beitragen werden, um den
Standort Holloman zukunftsfähig zu gestalten.“ prognostiziert der Kommandeur zuversichtlich.
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Nicht zuletzt aufgrund der Unvergleichbarkeit des Fliegerischen Ausbildungszentrums mit anderen fliegenden Verbänden in Deutschland und den daraus
abzuleitenden Rahmenbedingungen war die abschließende von insgesamt
drei Tagungen notwendig, um neue Strukturen erfolgreich einrichten zu können.
Bereits mit der ersten Kickoff-Veranstaltung vom 19. bis 21. März 2012 wurde
ein Fingerzeig in die für den Verband so wichtige zukunftsweisende Richtung
gegeben. Auf Grundlage damals noch vieler Annahmen der neu zu planenden
Struktur wurde der anzunehmende Dienstpostenumfang ermittelt.
In dem darauf folgenden zweiten Workshop wurden die auf dem Realisierungsplan Luftwaffe basierenden ersten Detailabstimmungen innerhalb der
einzelnen Strukturelemente des zukünftigen Verbandes erörtert. Insbesondere
die mangelnde Erfahrung im Aufbau bzw. Umgang mit dem neuen Waffensystem Eurofighter in einer Ausbildungseinrichtung verlangte den Strukturisten
aber auch den Fachleuten sowohl auf fliegender wie auch technischer Seite
einiges ab.
Text: OLt Ronnie Hoppe
KAMERADEN HELFEN – SOLIDARITÄT ZEIGEN…
…lautet das diesjährige Motto des Spendenaufrufs von General Volker Wieker, Generalinspekteur der Bundeswehr und Vorsitzender des Soldatenhilfswerks. „Sieben unserer Kameraden sind im letzten Jahr in Erfüllung ihrer Soldatenpflicht gefallen, 66 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Weitere tragen unsichtbare Wunden an Geist und Seele“, heißt es im Schnellbrief vom
18. Juli. Letztes Jahr konnte das Soldatenhilfswerk fast 420.000 € an Soldaten
und Angehörige auszahlen, unbürokratisch und schnell.
Auch als Kommandeur des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe
möchte ich für unsere Sammlung werben und SIE motivieren, sich durch eine
freiwillige Spende an der Sammlung zu beteiligen. Damit setzen wir ein deutliches Zeichen der Solidarität für notleidende Kameradinnen und Kameraden.
Dabei kommt es nicht auf die Höhe der Spende an, sondern auf die Bereitschaft, überhaupt zu helfen und Solidarität zu zeigen. Die Sammlungen in unseren Einheiten laufen bis zum 30. November 2012.
Ihr Kommandeur,
Oberst Armin Havenith
WIR GRATULIEREN
Obersleutnant Armin Havenith wurde zum Oberst befördert.
Oberfeldwebel Manuel Oltmanns wurde zum Hauptwebel befördert.
Die Roadrunner Redaktion wünscht den Beförderten
viel Soldatenglück im neuen Dienstgrad.
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BESUCHE
Im Rahmen ihrer USA-Reise besuchte HptFw Mandy-Ina Mewes, Militärische Gleichstellungsbeauftragte des Streitkräfteamtes und Kommandobereich
Streitkräfte, am 13. August das Fliegerische Ausbildungszentrum. HptFw Nicole Dreher, Gleichstellungsvertrauensfrau des FlgAusbZLw und Projektunteroffizier, begleitete sie durch das Programm und
brachte ihr die Holloman AFB etwas näher.
Der Tag begann mit Gesprächsrunden mit Kommandeur, Spießen und weiteren Soldaten bevor es ins Briefing des FlgAusbZLw ging. Dem folgte ein
Rundgang durch den Stab, die Ausbildungs- und Technische Gruppe, bei dem
sich die Gleichstellungsbeauftragte Einblicke in unsere Arbeitsabläufe verschaffen konnte. Im Simulator bekam sie die Möglichkeit selbst einmal zu
„fliegen“. Im Anschluss brachte ihr HptFw Dirk Schlicht das Waffensystem Tornado anhand eines Static Displays näher und stand für Fragen parat.
Bei Präsentationen am Nachmittag konnte HptFw Mewes den Disziplinarvorgesetzten, Vertrauenspersonen des FlgAusbZLw sowie den Gleichstellungsvertrauensfrauen des DtLwKdo USA/CAN und BwKdo US/CA ihr Aufgabenspektrum und ihr Amt als Gleichstellungsbeauftragte näher bringen.
-gaGeneral Mike Hostage, Commander Air Combat Command, besuchte vom 15. bis zum 17. August die die
49th Wing. Seine Ehefrau, Kathrine Hostage, besuchte
in diesem Zuge am 16. August das FlgAusbZLw.
Oberstleutnant Jörn Apelt, Kommandeur Ausbildungsgruppe und Oberstleutnant Walter Kirchhoff, Kommandeur Technische Gruppe begrüßten Mrs. Hostage am
Shelter 23. Beim Static Display hatte sie die Möglichkeit
im Tornado Probe zu sitzen.
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2000STE FLUGSTUNDE ABSOLVIERT
Am Mittwoch, 15. August 2012, absolvierte Major Alexander Kolbfleisch seine 2000ste Gesamtflugstunde auf
dem Waffensystem Tornado. Der erfahrene Pilot ist seit
Anfang Juli 2010 im FlgAusbZLw als Fluglehrer eingesetzt. Nach der erfolgreichen Landung erwarteten den
Jubilar bereits seine Kameraden aus der Ausbildungsgruppe. Zu den ersten Gratulanten gehörte Oberstleutnant Jörn Apelt, Kommandeur der Ausbildungsgruppe,
der ihm die Dankurkunde überreichte.
-ga-
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CAGE FIGHT ALAMOGORDO
Am 28. Juli wurde erstmals ein Cage Fight (MMA – Mixed Martial Arts) Event
in Alamogordo ausgetragen. Auf dem Plan standen zwölf Kämpfe verschiedenster Gewichtsklassen, darunter ein Titelkampf (Beltfight) im Schwergewicht. Unter diesen Begegnungen befanden sich fünf lokale Kämpfer der ortsansässigen „Gym Desert Dynasty MMA“. Daniel Gosselin, Robert Caro, Zach
Washington, Fernando Gomez und der deutsche Oberfeldwebel Tobias May
aus der Wtg/WaStff.
Während Daniel, Robert und Zach ihren Kontrahenten knapp unterlagen, entschieden Fernando und Tobias die Begegnungen für sich. Nach drei Runden
zu je 3 Minuten geawann Fernando nach Punkten und Tobias bezwang nach
1,42 min seinen Gegner durch K.O. Dieses wurde durch die knapp 200 anwesenden Deutschen lautstark honoriert. Als erster Deutscher gewann Tobias
somit einen „Heavyweight Title“ in der Amateurliga. Das Einzugsgebiet dieser
AFP Amateurliga zieht sich von Texas über New Mexico nach Arizona. Der
Erfolg dieses Events mit knapp 1.000 Zuschauern überraschte selbst den Promoter, der nach eigenen Angaben eine weitere Veranstaltung dieser Art in
Alamogordo plant. Dann muss Tobias das erst Mal seinen Titel verteidigen.
Mixed Martial Arts ist eine moderne Art des Vollkontaktkampfes. Populär geworden durch UFC (Ultimate
Fighting Championship) und Pride in Asien, wird es
auch in Europa immer populärer. MMA bedient sich
Schlag- und Tritttechniken wie auch verschiedener
Bodenkampftechniken. Geschichtliches Vorbild ist
dabei das altgriechische „Pankration“ (zu deutsch:
All- oder Gesamtkampf) welches erstmals 648 v. Chr.
bei den olympischen Spielen ausgeübt wurde.
Text: OFw Tobias May
Fotos: Thru The Looking Glass Productions
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EINE BEACH PARTY IN DER WÜSTE…..
Nach guter alter Tradition feierte die KG Holloman zum vierten Mal eine Motto-Party und lud zur KG Beach Party ein.
Diesmal durften wir den Evangelischen
Gemeindegarten nutzen und am Freitag,
den 24. August, konnten dann ca. 250
Gäste dem „Beach-Feeling“ nachgehen.
Dieses Jahr wurde erstmalig seitens der
KG Holloman ein Eintritt erhoben, der dazu genutzt wurde, leckere Grillwürste anzubieten und getreu dem Motto „All you
can eat“ konnte jeder soviel Würstchen
essen wie er wollte.
Offenbar hat es sich rumgesprochen, dass die MottoPartys der KG Holloman ein Highlight hier in Alamogordo
sind, denn bereits drei Tage vor der Veranstaltung herrschte Kartenknappheit an den Vorverkaufstellen was dazu
führte, dass über „Facebook“ und anderen Kanälen nach
Karten gesucht wurde. Wem es während des Feierns zu
heiß wurde, konnte sich in den mit Wasser gefüllten
Planschbecken abkühlen. Dank der sehr guten musikalischen Unterhaltung durch unseren DJ OFw Sebastian Becker, der keine Musikwünsche offen ließ, wurde auch die
Tanzfläche bis früh morgens ausgiebig genutzt.
Wir danken allen Gästen, die zum
Gelingen der Party beigetragen
haben. Für das nächste Event
stecken wir schon in den Planungen und freuen uns auf die jährliche Kostüm- und Karnevalsparty
am 2. Februar 2013.
Text: HptFw Matthias Reinig
Fotos: -ga-
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AKTUELLES VON DER DEUTSCHEN SCHULE ALAMOGORDO
„WIR SIND DIE NEUEN LEHRER- /INNEN UND STELLEN UNS VOR“
v.l.n.r.: Herr Filipowsky, Frau Hirt-Filipowsky, Frau Kramer,
Frau Kuhrt
Frau Iris Hirt-Filipowsky, Lehrerin und neue Koordinatorin Grundschule
Fächer: Alle Grundschulfächer
Mit Frau Hirt-Filipowsky gibt es nach dem Weggang von Frau Palma eine
neue Koordinatorin für die Grundschule an der Deutschen Schule Alamogordo. Sie ist mit Ehemann Ulrich (siehe unten) und ihren beiden Kindern im Juli
aus Freiburg im Breisgau nach Alamogordo umgezogen. Zuletzt war sie an einer Grundschule in Titisee, Baden-Württemberg, tätig. Frau Hirt-Filipowsky
wird die Leitung der 4. Klasse übernehmen. Sie freut sich auf ihre Tätigkeit
und hofft auf ein gutes Miteinander aller am Schulleben Beteiligter.
Frage der Red.: „Warum sind Sie Lehrerin geworden?“
Frau Hirt-Filipowsky: „Das Arbeiten mit Kindern ist eine ständige, positive
Bereicherung für mich!“
Frau Nadine Kramer, Studienrätin
Fächer: Deutsch, Englisch
Frau Kramer tritt mit ihrer Fächerkombination Deutsch und Englisch die Nachfolge von Herrn Volz an und übernimmt die 8. Klasse. Sie ist verheiratet und
kommt aus Paderborn. Bis Juli war sie bei einem Berufskolleg in Paderborn
als Studienrätin eingesetzt. Mit ihrem Ehemann freut sie sich auf viele Reisen
und auf das Erkunden interessanter Ziele hier in den USA.
Frage der Red.: „Warum sind Sie Lehrerin geworden?“
Frau Kramer: „Ich wollte schon immer Zeit für meinen Hund haben.“ ☺
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Frau Meike Kuhrt, Lehrerin
Fächer: Alle Grundschulfächer
Frau Kuhrt hat die Leitung der 3. Klasse übernommen. Als gebürtige Hamburgerin war sie zuletzt auch an einer Grundschule in Hamburg tätig. Sie ist verheiratet und mit Ehemann ein absoluter Outdoor-Fan. Ihre Hobbies sind unter
anderem Motorrad und Fahrrad fahren, Skifahren und „mit unseren zwei Hunden wandern.“
Frage der Red.: „Warum sind Sie Lehrerin geworden?“
Frau Kuhrt: „Nachdem ich in verschiedene Berufe hineingeschnuppert habe,
wurde mir klar, dass meine Berufung im Bereich Fördern und Fordern von Kindern und Jugendlichen liegt. Ich möchte ihnen einen guten Start ins Leben ermöglichen.“
Herr Ulrich Filipowsky, Ortslehrkraft
Fächer: Informatik, Technik
Als Ortslehrkraft wird Herr Filipowsky einige Stunden die Fächer Informatik
und Technik unterrichten. Er hat bis zum letzten Schuljahr an einer Werkrealschule in Titisee-Neustadt, Baden-Württemberg, unterrichtet. Er freut sich auf
interessante Begegnungen mit Schülern, Lehrern, Eltern, Soldaten, Amerikanern, und und und.
Frage der Red.: „Warum sind Sie Lehrer geworden?“
Herr Filipowsky: „Für mich gehört ein respektvoller Umgang mit Menschen
zum höchsten Gut des Menschseins. Gerade junge Menschen sollten dies
leibhaftig erleben. Dazu will ich beitragen.“
Die Redaktion des Roadrunner wünscht den vier Neuen einen guten Einstand,
eine glückliche Hand beim Unterrichten und viel Spaß in der neuen Heimat,
hier in New Mexico.
Text: -jrFoto: -ga-
HERZLICH WILLKOMMEN, EINFACH SPITZE, DASS IHR DA SEID!
Merle, Yannika, Angelina, Fynn-Luca, Tobias, Can Luca, Jette, Leni, Kay,
Noel, Christopher, Leonie, Laura und Lena wurden am vergangenen Mittwoch
mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Johannes der Täufer Kirche unter
Mitwirkung von Herrn Militärpfarrer Golde und unserer neuen Militärpfarrerin
Frau Krug-Lettenmeier zum Schulanfang begrüßt.
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Frau Krug-Lettenmeier erzählte uns die Geschichte von der neugierigen Ente
Erna, die aus Fernsehwerbesendungen ganz viele Verbesserungsvorschläge
für uns und unser Leben hatte. Nach vielen misslungenen Versuchen der Bauernhoftiere anders zu werden, kamen sie zu der Lebensweisheit: „Es ist gut so
wie ich bin!“ Mit dieser Ansprache machte uns Frau Krug-Lettenmeier Mut: Ich
darf so bleiben wie ich bin. Gott hat jeden von uns als einmalig und besonders
erschaffen.
In der Deutschen Schule Alamogordo kamen anschließend viele nette Worte
und Lieder dazu. Nach den Begrüßungsworten durch unseren Schulleiter
Herrn Klahre unterstrichen die Kinder der Klassen 2 und 3 das „Herzlich Willkommen“ mit einem fröhlichen Lied und persönlichem Handschlag. Frau Filipowsky leitete in der Funktion als Grundschulkoordinatorin zum Schul- und
Lernalltag über. Frau Henrichs stellte sich als neue Klassenlehrerin vor und
nach einem flotten Lied der Klasse 4 sowie dem Schlusswort des Rektors ging
man zum gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Kuchen über.
Nach diesem vielversprechenden Schulstart wird es sicher fröhlich, bunt und
für uns alle gewinnbringend weitergehen!
Text: Iris Hirt-Filipowsky
Foto: Sabine Brandt
Im Verlauf von fünfzig Jahren hat sich in der Schullandschaft sicherlich das Eine oder Andere verändert. Wir gehen aber mal davon aus, dass das karrikierte Bild nicht auf die Deutsche Schule Alamogordo zutrifft. Im gemeinsamen
Bestreben arbeiten wir Hand in Hand.
-abg-
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„GIBT ES IN ALAMOGORDO AUCH EINEN HIP-HOP KURS?“
Sofort und absolut optimistisch beantwortete ich letztes Jahr diese Frage meiner Kinder mit: „Ja, bestimmt!“, schließlich zogen wir ja in die USA, das „HipHop-Mekka“ schlechthin. Zwei Monate später und frisch in Alamogordo angekommen, hatte meine Suche nach besagtem Hip-Hop Kurs bereits tendenziell
verzweifelte Züge angenommen und wie sich herausstellte, ging es vielen anderen Eltern ebenso. „Dann mach doch einfach etwas Eigenes!“, meinte meine ebenfalls tanzbegeisterte Schwester Christina ganz locker, „ich kenne genau den richtigen Trainer dafür!“
In diesen Sommerferien freuten sich nun 34 Kinder der Deutschen Schule Alamogordo (DSA) auf eine Woche voller Spaß, toller Musik und jeder Menge
Hip-Hop während unseres „Sommer Hip-Hop Dance-Workshops“. Fünf Tage
lang bebte in der Turnhalle der DSA im wahrsten Sinne des Wortes der Hallenboden.
Alle Kinder, im Alter zwischen 8 und 16 Jahren, waren täglich aufs Neue mit
unglaublicher Energie und Leidenschaft bei der Sache und auf
der Tanzfläche nicht zu bremsen.
Selbst kniffligere Moves wie der
„Baby Freeze“ und der „Running
Man“ waren in kürzester Zeit gerade bei unseren kleinen Tänzern der totale Hit. Da staunte
unser extra aus Deutschland angereiste Profi-Tanzlehrer und
Choreograph Matthias „Mazze“
Arndt nicht schlecht!
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In nur vier Workshop-Tagen, unter
Leitung von Mazze und meiner
Schwester als Co-Trainerin, entstanden so zwei anspruchsvolle
Choreographien mit mitreißenden
Beats und vielen überraschenden,
tänzerischen Extras. Davon konnten sich dann natürlich auch alle
Eltern, Geschwisterkinder und
Gäste bei unserer AbschlussShow am Freitag, den 17. August
überzeugen. Bei fast „vollem
Haus“ rockten unsere „Hip-Hop-Kidz“ trotz Lampenfieber mit so viel Spaß und
Begeisterung die Bühne, dass bei dem einen oder anderen Elternteil während
der Auftritte die Emotionen überschwappten und kräftig mitgejubelt und mitgeklatscht wurde.
„Tanzen ist nicht nur Sport sondern hat auch viel mit Leidenschaft und Selbstbewusstsein
zu tun“, betonte Mazze in seiner Abschlussrede nach der
Show. „Und dass in diesen 34
Kindern eine ganze Menge
Selbstbewusstsein steckt, haben sie, glaube ich, in dieser
großartigen Vorstellung auf das
Eindrucksvollste
bewiesen.“
Wir als Team sind super stolz
auf alle unsere „Hip-Hop-Kidz“
und hoffen nun sehr, dass wir diesen Dance-Workshop mit Mazze und Christina vielleicht im nächsten Jahr wieder für alle tanzbegeisterten Kinder der DSA
anbieten können.
Zum Schluss möchte ich mich
nochmals herzlich bei der Bundeswehrverwaltungsstelle
Holloman
bedanken, die uns die Sporthalle
zur Verfügung gestellt hat, bei der
DSA für die Nutzung der Musikund Lichttechnik und natürlich geht
auch ein großes Dankeschön an
alle Eltern für Ihre Unterstützung
und das viele Lob.
Text und Fotos: Sandra Petermann
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ABEND DER UNTEROFFIZIERE
Zur gewohnten Zeit, allerdings in ungewohnter Umgebung fand am 23. August der diesjährige Abend der Unteroffiziere statt. Oberst Havenith begrüßte
insgesamt 350 Unteroffiziere und deren amerikanische Gäste in der Knights
of Columbus Halle an der KC Road. Hierbei fasste sich der Kommandeur ausdrücklich kurz, denn er wollte seinen richtungsweisenden Worten des Folgetages nicht schon vorgreifen.
Der Veranstaltungsort wurde diesmal außerhalb der Stadtgrenzen
Alamogordos gewählt, um die mittlerweile zahlreichen Nachbarn der
Kirchenhäuser nicht über das Maß
hinaus mit Lärm zu belästigen,
denn: Diesmal sollte der Abend
durch Live-Musik begleitet werden!
Hierzu wurde die Rockband
„Absenth“ engagiert und die zwar
noch jungen, aber dennoch deutlich hörbaren, Bandmitglieder gaben ihr Bestes. Thank you, guys!
Der Plan des Vorbereitungsteams war offenbar erfolgreich und so verging die
Zeit, auch wenn der eine oder andere Kamerad sich später selbst am Mikrofon versuchte, ohne jegliche Lärmbeschwerde. Für zusätzliche Unterhaltung
in Form einer klatschnassen Abkühlung sorgte zwischendurch ein Gewitterschauer. Allerdings wäre ohne dies sicherlich auch keine Langeweile aufgekommen.
Gefühle, die ebenso nicht
aufkommen konnten, waren
Hunger und Durst. Bei hervorragender Versorgung mit
„Speis’ und Trank“, standen
diesmal auf der Karte:
Schnitzel und/oder Würstchen mit Kartoffelsalat und
dazu Bier, Captain/Coke
oder Tequilla Sunrise. Um
das immer freundliche und
äußerst fleißige Team des
Hauptfeldwebels Thorsten
Brandt, wurde ausgelassen
bis weit nach Mitternacht
sowohl gegessen und getrunken, als auch gefeiert und diskutiert. Diesen Kameradinnen und Kameraden gebührt der besondere Dank aller Teilnehmer!
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Ebenso sei den Mannen des Kfz-Einsatzes gedankt, die wieder einmal flexibel
und zuverlässig mit Bus- und Shuttleservice dafür sorgten, dass alle Führerscheine bei ihren Besitzern bleiben durften. Weiterer Dank gilt dem frisch beförderten Oberst, den Spießen und nicht zuletzt den „Oberstabern“, die durch
Spenden am positiven Gelingen beitrugen.
Ob nun der sehr schöne Gemeindegarten oder aber eine robuste Halle die
bessere Wahl zur Durchführung einer solchen Veranstaltung darstellen, möge
jede oder jeder für sich selbst entscheiden. Bereits entschieden ist jedoch für
alle Unteroffiziere, dass es im nächsten Jahr wieder einen Abend der Unteroffiziere und damit verbunden, die Möglichkeit sich persönlich einzubringen, geben wird.
Text: OStFw Roland Kernke Fotos: Ingo Höppner
ZWEITES SQUASHTURNIER
Am 25. und 26. August war es wieder soweit! Das 2. Squashturnier fand mit
zehn Teilnehmern, bunt gemischt aus allen Staffeln, in der Holloman Gym
statt.
Die Gruppenspiele begannen am Samstag um 10.00 Uhr mit der Gruppe A. In
jeder Gruppe befanden sich 5 Spieler, da war ein Weiterkommen für viele fast
schon sicher. Der Titelverteidiger Paul Borkowski war auch dieses Mal von
allen Spielern als Favorit gesetzt. Die ersten Spiele zeigten jedoch, dass eine
am Vorabend stattfindende Beach Party sehr wohl ihre Auswirkungen haben
kann. Alle fünf Spieler liefen, was ihre Lungen hergaben, der ein oder andere
sogar etwas mehr. Leider mussten wir uns nach vielen Ballwechseln von einem starken Christian Ganzel trennen. Den Gruppensieg erspielte sich hier
Stefan Schätz.
Die Gruppenspiele der Gruppe B konnten pünktlich um 12.00 Uhr starten. Mit
dem ersten Gruppenspiel standen sich Sascha Weimar und Karsten Weber
gegenüber. Beide Spieler sind mehr als geschätzte 10 km im Court gelaufen
und hätten eigentlich mit einem verdienten Unentschieden nach Hause gehen
können.
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Die Luft im Court war verbraucht und da war es gut, dass der erfahrene Carsten Jakob sich mit seiner Zeitplanung total vertan hat und erst eine geschlagene halbe Stunde später erschien. So mussten Spiele vorgezogen werden und
Carsten hatte dann das eine oder andere Spiel direkt hintereinander zu spielen, was für ihn aber kein Problem darstellte. Nach vielen hitzigen Diskussionen, wie denn nun in der Bundesliga gespielt wird und wie man im Wettfieber
welches Ranking hat, stand das Ergebnis aber fest: Der Titelverteidiger konnte sich am Ende doch durchsetzen und gewann die Gruppe B und hier mussten wir uns von einem guten Sascha Weimar trennen.
Sonntag 10.00 Uhr, wer war der erste auf dem Court? Unser erfahrener Spieler Carsten Jakob war vor allen da und das obwohl er noch nicht mal das erste
Spiel hatte. In den vier Viertelfinalspielen ging es wieder hin und her, die Bälle
flogen und es knallte im Court, aber zum Glück blieben sowohl die WilsonSchläger als auch alle Knochen heil. Wir haben viele schöne Bälle gesehen
und durch die Ehefrauen wurden einige auch tatkräftig unterstützt. Bei lockeren Gesprächen über die Mittagsverpflegung, „Haben wir noch Nudeln zu
Hause, oder nicht.“ fanden die Halbfinalspiele statt. Trotz mangelnder Puste
wurde schon über das nächste Squashturnier oder eine Mountainbike-Tour
verhandelt und man malte sich aus, ob man nicht Sonderregeln für den Titelverteidiger einführen könnte. Das 1. Halbfinalspiel zwischen Stefan Schätz
und Carsten Jakob war an Spannung kaum zu überbieten, nach zwei Matchbällen im 4. Satz für Stefan konnte Carsten dank seines spitzen Stellungsspiels das Blatt wenden und sich im fünften Satz den Sieg und den Einzug ins
Finale sichern. Im Spiel um Platz drei zwischen dem Organisator Marcus Honisch und Stefan Schätz hatte am Ende Stefan die Nase vorn und erkämpfte
sich den dritten Platz.
Im Finale standen sich Carsten, der nach mehrwöchiger Abstinenz und
Deutschlandurlaub über Muskelkater in jeder Faser seines Körpers klagte,
und Paul, der bis dato die wenigsten Sätze gespielt und kaum geschwitzt hatte, gegenüber. Es war ein spannendes Spiel und es jagte ein toller Ballwechsel den anderen. Verdienter Sieger wurde, trotz eines aufopferungsvoll spielenden Carsten Jakob, Paul Borkowski. Somit gingen die ersten drei Plätze an
die WtgWaStff und der neue, alte Turniersieger heißt abermals Paul Borkowski. Herzlichen Glückwunsch Paul! Die Organisatoren bedanken sich bei allen
Teilnehmern für zwei tolle
Tage und planen bereits das
nächste Squash-Event, das
Ende Oktober / Anfang November stattfinden soll. Interessierte Squashspieler sind
herzlich willkommen!
Text: HptFw Marcus Honisch
Foto: Janine Borkowski
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NEUES AUS DEN MILITÄRISCHEN KIRCHENGEMEINDEN
KATHOLISCHE GOTTESDIENSTE IN DER JOHANNES DER TÄUFER KIRCHE
Samstag, 01.09.2012
15:30 Uhr Ökumen. Gottesdienst in El Paso, Biggs-Field.
Im Anschluss ökumenisches Pfarrfest.
Samstag, 22.09.2012
18:00 Uhr Heilige Messe.
Anschließend Kirchenkaffee im katholischen Pfarrzentrum.
Sonntag, 07.10.2012
10:30 Uhr Heilige Messe.
Anschließend Anmeldung der Erstkommunionskinder
und Firmlinge 2012/2013.
Sonntag, 04.11.2012
10:30 Uhr Heilige Messe.
EVANGELISCHE GOTTESDIENSTE
IN DER JOHANNES DER TÄUFER KIRCHE
Sonntag, 02.09.2012
17:00 Uhr Gottesdienst mit Anmeldung zum Konfirmandenunterricht.
Anschließend „Smalltalk“ mit Kaffee im evangelischen Gemeindehaus.
Sonntag, 23.09.2012
10:00 Uhr Gottesdienst zur Einführung von Militärpfarrerin Krug-Lettenmeier.
Sonntag, 07.10.2012
17:00 Uhr Gottesdienst.
Anschließend „Smalltalk“ mit Kaffee im evangelischen Gemeindehaus.
Sonntag, 21.10.2012
17:00 Uhr Gottesdienst.
Anschließend „Smalltalk“ mit Kaffee im evangelischen Gemeindehaus.
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16th GERMAN AIR FORCE OKTOBERFEST
Hinter den Kulissen wird noch eifrig organisiert und vorbereitet, damit auch die
16. Auflage des Oktoberfestes ein voller Erfolg wird. Unterhaltung, Spaß und
auch gute Laune sind am 22. September wieder garantiert.
Die „Original Bavarian Brass Band“ wird zum erstem Mal den Besuchern im
Maintenance Hangar ordentlich einheizen. Der Ticketverkauf beginnt am
4. September!
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REALSATIRE!
JESSICA’S AMERIKA - UNSER LEBEN IM EWIGEN SAND!
WETTER EXTREM
Als ich vor drei Jahren nach New Mexico zog, kannte ich nur drei Arten von
Wetter: Zum einen den allseits beliebten Regen, dann gab es noch den warmen Sommerregen, meist tagelang und eher in Sturzbächen als in kleinen
Tropfen und schließlich den Eisregen mit vereinzelt kometenhaft einschlagenden Hagelkörnern. Die Bräune der Haut ist in Deutschland auch eher ein Korrosionsprodukt des Regens, nämlich Rost! Und um was sich bei Sonne handelt, weiß man auch nur, wenn man im Biologie Unterricht bei dem Thema
Photosynthese aufgepasst hat.
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In New Mexico und Umgebung ist es dagegen anders. Sonne ist hier der tagtägliche Begleiter und immer allgegenwärtig. Sonnenbrillen sind kein Zeichen
von „Coolness“, außer man trägt sie im Nacken, auf der Stirn oder auch immer
wieder gern gesehen, auf dem Kinn. Das man dabei nicht wirklich sprechen
kann und es außerdem komisch aussieht, wenn der Sonnenbrand diverse
Stellen umgeht, scheint dabei nebensächlich zu sein. Hier ist quasi immer
Sommer. Ab März steigen die Temperaturen stetig an, bis sie auf dem Höhepunkt im Juli selbst Fliegen in die Knie zwingen. Haben Fliegen überhaupt
Knie? Hier habe ich in Bio nicht so genau aufgepasst.
Die Luftfeuchtigkeitsanzeige befindet sich auf Gefrierpunkt Niveau und man
bemerkt kaum, wie sich die Flüssigkeit aus dem Körper verabschiedet. Grüne
Vegetation kennt man nur aus dem hauseigenen Pool in Form von
„Killeralgen“. Da Wasser in der Wüste erstaunlicherweise billiger sein muss,
als sonst irgendwo auf der Welt (sonst gäbe es keine Waschmaschinen zu
kaufen, die einen geschätzten Poolinhalt pro Waschgang benötigen), lässt
man mal eben schnell das preisgünstige Nass ablaufen und befüllt knapp drei
Tage lang den Pool neu. Mit dem Ergebnis, dass schon nach einem kurzen
IKEA Shopping-Ausflug der Pool abermals Eigenleben entwickelt hat. Das
passiert in Deutschland mit Sicherheit nicht. Gut, man hat selten einen Pool,
wenn überhaupt eher ein Kaltwasser-Tauchbecken und zudem befindet sich
der nächstgelegene IKEA selten in einem anderen Bundesland und eine Hotelübernachtung ist damit auch nicht verbunden.
Wir befinden uns hier nun mal in einer Gegend mit Extremen. Entweder ist es
extrem heiß oder extrem windig. In diesen Zeiten darf man sich nur mit Bauhelmen geschützt auf die Straße wagen, da es immer einmal passieren kann,
dass vorbei fliegendes Outdoor Equipment die eigene Reaktionsschnelligkeit
testet. Bei fliegenden Trampolinen hilft allerdings auch ein Bauhelm und die
schnellste Reaktion nicht mehr. Eindrucksvoll sind auch Sandstürme die ein
kostenloses Ganzkörperpeeling mit Tiefenwirkung versprechen.
Wider Erwarten gibt es dennoch extrem kalt. Schnee, so dachte ich anfangs,
ist doch eher selten in der Wüste. Falsch! Eine Katastrophenmeldung im Radio ruft dann schon mal den Notstand aus, weil eine dichte, 2mm dicke
Schneedecke New Mexico überzogen hat. Die Base wird entweder später geöffnet oder ganz geschlossen, da nicht mehr gewährleistet ist, dass man mit
den profillosen Allwetterreifen unversehrt zur Arbeit gelangen kann. Und tatsächlich fällt kurze Zeit später mit fast hundertprozentiger Sicherheit Gas oder
Strom aus. Der Walmart ist völlig überlaufen und Heizlüfter und Konserven
werden für die bevorstehende Eiszeit gebunkert. Immerhin sind vermutlich die
Dinos so ausgestorben, da muss man vorbereitet sein. Wenn man Pech hat,
bleibt es tatsächlich für 3-4 Tage richtig schattig und der Kühlschrank wird dazu benutzt, die Vorräte vor dem Gefrieren zu retten. Wenige Tage später sind
es aber wieder 25 Grad im Schatten und alles ist vergessen.
Alles in allem kann man doch sagen, dass Leute ohne Themen und mit dem
Hang zum Quengeln hier voll auf ihre Kosten kommen. Über das Extremwetter lässt sich halt immer etwas sagen.
Eure Jessi
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WAS? WANN? WO?
WHITE SANDS BALLOON INVITATIONAL
Bereits zum 21. Mal findet das White Sands
Balloon Invitational statt. Die Veranstaltung
beginnt am Samstag und Sonntag direkt bei
Sonnenaufgang. Viele bunte Heißluftballons
steigen in den Himmel über New Mexico auf.
Esempfiehlt sich, zeitnah die Website zu
besuchen, da die Programmabläufe natürlich
wetterabhängig sind.
Eine Veranstaltung, die man gesehen haben muss. Weitere Infos unter:
www.white-sands-new-mexico.com
Wo:
White Sands National Monument
Wann:
Samstag, 15. und Sonntag, 16. September
Uhrzeit:
Bei Sonnenaufgang
Preise:
Erwachsene $3, Kinder bis 15 Jahren frei
KOKOPELLI JAZZ & BLUES
FESTIVAL
Tolle Musik, fünf Bands, Imbissstände
und vieles mehr gibt es am
29. September im Alameda Park.
Wo:
Wann:
Uhrzeit:
Preise:
Alameda Park
29. September
12:00 bis 21:00 Uhr
Erwachsene $10, Kinder von 7 bis 13 Jahren $2
und Kinder unter 7 Jahre frei
Weiter Infos unter: www.flickingercenter.com
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