Dialog der Kulturen
Transcription
Dialog der Kulturen
Sommer 2009 UBI BENE UBI BENE Sommer 2009 Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar 2/2009 € 4,00 West-östliche Diva Die Musikerin Deng Xiaomei Schmuck-Schmied Der Designer Felix Westenberger scharfe Früchtchen Biffars kandierter Ingwer faszination fernost Dialog der Kulturen editorial Ute Maag – Redaktion S chon der Begriff beinhaltet eine Sehnsucht: „Ferner Osten“. Was in den Termini der Wirtschaft und Wissenschaft heute sachlich, neutral und politisch korrekt in Ostasien, Südostasien und Südasien unterteilt wird, ist in unserem alltäglichen Sprachgebrauch immer noch genauso fest verankert wie im Angelsächsischen die Bezeichnung „Far East“. Da im Zeitalter der Globalisierung die Welt zusammenrückt, ist „fern“ heute weniger eine geographische Größe, die sich in Kilometern oder Flugstunden messen lässt, sondern eine kulturelle: Am „Fernen“ fasziniert das Fremde, das Andere. Der Sommer-Ausgabe von UBI BENE haben wir das Motto „Faszination Fernost“ gegeben und sind auf die Suche gegangen nach dem Fernen direkt vor unserer Haustür. Dabei haben wir festgestellt: Elemente der jahrtausendealten Kulturen der Chinesen und Japaner lassen sich in vielen Lebensbereichen finden. Und die Vielzahl an chinesischen Weisheiten der Philosophen Konfuzius, Laotse oder anderer sind auch hierzulande kluge Ratgeber. „Ein Geschäft eröffnen ist leicht; schwer ist es, es geöffnet zu halten.“ Chinesische Weisheit Diesen Leitsatz muss beachten, wer in wirtschaftliche Beziehungen zu China tritt. Chinesische Produkte sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Selbst wer mit einem finnischen Handy telefoniert, kann fast sicher sein, das mit einem Akku aus dem Reich der Mitte zu tun. Umgekehrt engagieren sich viele Unternehmen der Region in Asien – und das sehr erfolgreich. Bei der Zusammenarbeit hilft eine fundierte Ausbildung, die zum Bei- spiel das Ludwigshafener Ostasieninstitut anbietet. Und wer mit dem Büffeln der Sprache nicht bis nach dem Abitur warten will, kann am Feudenheim-Gymnasium ab dem kommenden Schuljahr Chinesisch als Schulfach belegen. „Der Himmel mag die Menschen, die gern essen.“ In den 60er Jahren eröffnete in Mannheim das erste chinesische Restaurant und war, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Exot in der hiesigen Gastronomie. Heute ist die asiatische Küche zu einem festen Menüpunkt in unserem Speiseplan geworden. „Hao le ma?“, fragen die Chinesen zur Begrüßung. Was wir mit dem Allgemeinplatz „Wie geht’s?“ übersetzen, heißt wörtlich: „Hast du gegessen?“. Essen und Gastfreundschaft sind wichtig in allen asiatischen Kulturen, und auch in der Region hat unsere Autorin Nicole Pollakowsky einige tolle Restaurants und Sushi-Bars gefunden, denen man unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Cordula Schuhmann hat mit Einrichtungsexperten der Region gesprochen, wie asiatische Wohnkultur sich in unser Leben integriert. Auch in den Spas der Region sorgen japanisch inspiriertes Interieur, Pflegeprodukte aus Thailand und indische Lehren wie Ayurveda und Yoga für Entspannung. Die Einheit von Körper und Geist steht im Zentrum der traditionellen chinesischen Medizin und Philosophie. Europäer und Amerikaner haben die Vorteile dieser Denkweise längst für sich entdeckt und zu alternativen Behandlungsmethoden oder sanften Workouts weiterentwickelt, getreu der chinesischen Weisheit: „Ist der Körper gerade, ist der Geist gerade.“ In diesem Sinne: Genießen Sie den Sommer. UBI BENE. Da, wo es gut ist. Ihre UBI BENE Redaktion UBI BENE 3 inhalt 18 70 UBI BENE Sommer 2009 64 Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar 2/2009 € 4,00 Sommer 2009 24 WEST-ÖSTLICHE DIVA Die Musikerin Deng Xiaomei SCHMUCK-SCHMIED Der Designer Felix Westenberger SCHARFE FRÜCHTCHEN Biffars kandierter Ingwer FASZINATION FERNOST 06 TITELSTORY Faszination China Die vielfältigen Beziehungen der Region zum Reich der Mitte 06 14 ladySpecial West-östliche Diva Die Musikerin Deng Xiaomei Heimische Harmonie Asiatische Elemente bereichern unsere Wohnkultur 4 UBI BENE Es muss nicht immer rosa sein Sonnenbrillen machen die Welt ein bisschen schöner 28 32 Die neue Lässigkeit Freizeitmode für den Sommer 36 Eventtipps UBI BENE-Veranstaltungskalender 42 pferdestärken 18 TRENDART Streicheleinheiten für die Seele Teetrinken ist mehr als nur Durstlöschen UBI BENE Oasen der Ruhe Was wir beim Gärtnern von China und Japan lernen BACKSTAGE Fernost am Rheinufer Das Ostasieninstitut vermittelt BWL und Sprachkompetenz Dialog der Kulturen Hoch auf dem grünen Wagen Das John-Deere-Forum in Mannheim 44 GASTGEBER 22 Es gibt Reis, Baby! Asiatische Küche: Gesunder Genuss 24 Lecker und exotisch Japan, Thailand und Vietnam in der Region 46 48 titelbild: chinesisches teehaus im luisenpark mannheim Foto: Manfred Rinderspacher UNTERNEHMEN rEISEFREUDE Kandierte Leidenschaft Die Confiserie-Manufaktur Biffar in Deidesheim Perle an der Elbe Dresden beeindruckt mit Kunst und Architektur 68 Hawaii des Ostens Luxusurlaub in Chinas Tropenparadies Hainan 70 52 KUNSTSINN Liebevolle Hammerschläge Die Schmuckstücke des Reinheimers Felix Westenberger 56 SZENETREFF Gelesen Buchtipps von Tatjana Scheuerer 60 Theater-Preis Eysoldt-Ring für Klaus Maria Brandauer 76 Werbe-Treff Die Anzeige des Jahres 2008 78 Gehört Gralshüter des guten Musik-Geschmacks 61 KÖRPERGEFÜHL Fragebogen Therapie der Nadelstiche Wie Akupunktur gegen Schmerzen hilft Nachgefragt bei Jazz-Trompeter K. J. Dallaway 62 82 Erholung für Körper und Geist Wellness- und Fitnesstrends aus Asien 64 Editorial Impressum 03 28 TITEL story Zukunftsmarkt China Die Volksrepublik China ist das Land der Superlative: 1,3 Milliarden Menschen leben im bevölkerungsreichsten Land der Erde, seine Wirtschaft wächst rasant, und hätte die derzeitige Wirtschaftskrise die Chinesen nicht mir voller Wucht getroffen, hätten sie Deutschland möglicherweise schon den Titel „Exportweltmeister“ abgejagt. Unternehmen aus aller Welt schätzen China als günstigen Produktionsstandort und riesigen Absatzmarkt. Die schrittweise Öffnung ermöglicht Millionen von Touristen Einblicke in eine faszinierende Kultur, und der Dialog zwischen jungen Chinesen und Deutschen könnte zu mehr Demokratie und Meinungsfreiheit beitragen. 6 UBI BENE c UBI BENE 7 TITEL story Ein Land zwischen Tradition und Moderne – China-Impressionen von Bernhard Kunz. Der Mutterstadter Sportfotograf wirft bei seinen zahlreichen Reisen zu Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften immer auch seinen Blick auf Land und Leute. Nach den Olympischen Spielen 2008 dokumentierte er mit seiner Kamera, wie Wachstum und Wirtschaftsboom die Großstädte verändern. Die Bevölkerung auf dem Land hält dennoch an ihren traditionellen Lebensgewohnheiten fest. D ie amerikanische Wirtschafsjournalistin Sara Bongiorni wagte Anfang 2005 ein Experiment: Sie wollte mit ihrer Familie ein Jahr lang auf chinesische Produkte verzichten. Nicht aus Protest gegen die diktatorische Herrschaft der Kommunistischen Partei oder anhaltende Menschenrechtsverletzungen, sondern einfach um herauszufinden, ob es noch möglich sei, ohne die Dinge des Alltags „made in China“ ein normales Leben zu führen. Ihre Erkenntnis: Es ist verdammt schwierig, und es kostet eine Menge Zeit, Nerven und Geld. Obwohl sie alles, was sich beim Start des Selbstversuchs schon im Haushalt befand, weiterbenutzte und nur auf den Kauf neuer Gebrauchsgegenstände verzichtete, wurden die Lebensgewohnheiten der dreiköpfigen amerikanischen Mittelstandsfamilie schon bald kräftig durcheinandergewirbelt. Als die Kaffeemaschine kaputt ging, musste mit dem Filter gebrüht werden. Der vierjährige Sohn beschwerte sich zunehmend über den Mangel an neuen Spielsachen und Ehemann Kevin riskierte einen handfesten Krach, als er zwischendurch entnervt ein paar Pinsel mit chinesischen Borsten ins Haus schmuggelte. „Zum Glück blieb unser Telefon in diesem Jahr heil. Daran wäre das Experiment gescheitert“, erzählte Sara Bongiorni dem Magazin Stern. Ihre zum Teil äußerst amüsanten Erfahrungen hat die Autorin in einem Buch niedergeschrieben. „Ein Jahr ohne ‚Made in China‘ “ ist Anfang 2008 auch auf Deutsch erschienen und liest sich wie die Erfolgsgeschichte der chinesischen Wirtschaft. Kein Land der Welt produziert mehr Fernseher, DVD-Player, Mobiltelefone, Schuhe, Kleidung, Glühbirnen oder Sport- 8 UBI BENE ausrüstung. Und wenn nicht die kompletten Produkte dort hergestellt werden, dann zumindest einzelne Komponenten. Sara Bongiorni stellte ernüchtert fest: „Wir tun immer so, als seien wir die Starken und würden China großartige Chancen bieten, seine Produkte bei uns abzusetzen. Dabei vergessen wir, dass wir es sind, die längst nicht mehr ohne China können.“ Qingdao: Beliebter Standort für Unternehmen der Region Auch hier in Deutschland wäre ein Boykott chinesischer Produkte nur unter größten Anstrengungen möglich. China ist ein wichtiger Handelspartner: Laut Statistischem Bundesamt wurden 2007 Waren im Wert von 54,6 Milliarden Euro aus China eingeführt, vor allem elektronische Geräte und Bekleidung. Nur aus den Nachbarländern Frankreich und Niederlande kamen mehr Erzeugnisse in die Bundesrepublik. Im Gegenzug unterhalten viele deutsche Unternehmen Dependancen, Tochterfirmen oder Joint Ventures in China. Auch bei den Firmen aus der Metropolregion Rhein-Neckar ist China ein gefragter Standort: Große Konzerne und der Mittelstand betreiben dort insgesamt 70 Niederlassungen. Besonders beliebt ist die ostchinesischen Millionenmetropole Qingdao, dort sind unter anderem die BASF AG, Rhein Chemie, Freudenberg oder ABB vertreten. Ein 2004 unterzeichneter Freundschaftsvertrag fördert den kulturellen und wissenschaftlichen Austausch und unterstützt die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Industrie- und Handelskammer der Pfalz hat vor einigen Jahren ihr „Kompetenzzentrum China“ ins Leben gerufen, der von ihm organisierte Wirtschaftag China 2008 brachte knapp 150 rheinland-pfälzische Unternehmensvertreter mit Interesse am China-Geschäft zusammen. Repräsentanten aus Wirtschaft und Politik nutzen das Forum, um die Unternehmen in ihren Geschäftsaktivitäten zu unterstützen. „China ist für deutsche Unternehmen äußerst attraktiv, zum einen als Absatzmarkt, zum anderen aber auch als Produktionsstandort“, erklärt Ralf Marohn: „Die chinesische Regierung hat inzwischen gute Bedingungen geschaffen, um dort Güter herzustellen.“ Der Geschäftsführer der Far Eastern – Fernost Beratungs- und Handelsgesellschaft mbH mit Sitz in Ludwigshafen berät seit 1992 Unternehmen, die sich im Reich der Mitte ansiedeln und den asiatischen Markt erobern wollen. Als klare Standortvorteile für China nennt er die (noch) niedrigen Löhne, sehr gute Exportbedingungen in den ostasiatischen Raum und Steueranreize. Der Betriebswirtschaftler, einer der ersten Absolventen der Ausbildung am Ludwigshafener Ostasieninstitut (siehe auch Seiten 14 bis 17 in diesem Heft), hat die verschiedenen Stufen der Öffnung Chinas hautnah miterlebt. „Wir waren Pioniere“, erinnert er sich an die Anfänge. 1989, nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking, hatte die kommunistische Führung das Land total abgeriegelt. UBI BENE 9 TITEL story Doch ab Anfang der 90er Jahre begann sich diese Blockade zu lösen, wirtschaftliche und kulturelle Kontakte wurden wieder möglich. Marohn und seinem Mitgründer kam zugute, dass beide nicht nur wirtschaftliche Kompetenz vorweisen können, sondern auch die chinesische Sprache gelernt hatten. Der erste Kunde war die BASF. Die Unternehmensberatung machte sich schnell einen Namen: Seit 1994 berät Far Eastern das Land Rheinland-Pfalz bei seinen China-Kontakten, inzwischen hat Ralf Marohn mehr als 300 Unternehmen ein Entree im viertgrößten Land der Erde verschafft, unterstützt von insgesamt 35 Mitarbeitern, davon 25 in den vier Büros in den chinesischen Millionenstädten Peking, Shanghai, Guangzhou und Xiamen. Far Eastern: Pionierarbeit in China In der Regel beginnt die Beratung beim ersten Interesse eines Unternehmens am chinesischen Markt. Marohn warnt vor übereilten Schritten. „Zuerst muss überlegt werden, was das genaue Ziel ist. Dann analysieren wir den Markt und prüfen, ob die Ziele überhaupt erreicht werden können“, schildert er: „Die hohe Bevölkerungszahl ist ja noch kein Maßstab für Konsum, vor allem in den 90ern wurden manche Investitionen blind getätigt.“ Oder entpuppten sich als Fehlgriffe, weil die Vorlieben chinesischer Käufer sich deutlich von denen europäischer oder amerikanischer Konsumenten unterscheiden. Diese Erfahrung musste ein Waschmaschinenhersteller machen, der die Chinesen nicht von der Qualität seiner Geräte überzeugen konnte – weil die Öffnungsklappe vorne war. Die Chinesen bevorzugen Top-Loader. bulthaup Die Far Eastern-Berater machen ihren Kunden keine Illusionen. „Die Produktivität ist in China deutlich geringer als in Deutschland, sie brauchen viel mehr Personal“, erklärt Ralf Marohn: „Das muss in die Kalkulation einbezogen werden, sonst erlebt man eine böse Überraschung. Und wichtig ist natürlich auch, die passenden Mitarbeiter zu finden.“ Meist begleitet Far Eastern ein Unternehmen in den ersten vier, fünf Jahren seines Engagements in China. Tipps wie zum Beispiel, dass man Visitenkarten immer nur mit beiden Händen übergibt, dass beim Geschäftstermin in China gegessen wird, was auf den Tisch kommt und dass man umgekehrt Chinesen in Deutschland nicht zum Spargelessen ausführen sollte, weil Spargel in China als Medizin und nicht als Delikatesse gilt, gehören selbstredend dazu. Doch im Zentrum der Beratung steht auch die sich ständig weiterentwickelnde Gesetzeslage. „Die Chinesen tun im Moment sehr viel, um Rechtssicherheit zu schaffen“, sagt Marohn: „Das zu überblicken fällt nicht immer leicht.“ Seit dem 1. Januar 2008 ist ein Arbeitsgesetz in Kraft, Patent- und Insolvenzrecht wurden ebenfalls in Paragraphen gefasst. Dagegen liegt der Schutz geistigen Eigentums immer noch im Argen – China wird den schlechten Ruf des größten Kopierers der Welt nicht los. „Da verstehe ich auch die Regierung nicht“, kritisiert Ralf Marohn: „Als Ziel wird ausgegeben, dass China nicht nur Produktions-, sondern auch ein bedeutender Forschungsstandort werden soll. Aber kein ausländisches Unternehmen wird in Forschung in China investieren, so lange es keinerlei rechtlichen Schutz der Ergebnisse gibt.“ Auf Unverständnis trifft die Führung der Kommunistischen Partei in China, die das riesige Reich trotz boomender Wirtschaft immer noch planwirtschaftlich-dirigistisch lenkt, regelmäßig. Auch bei den Olympischen Spielen litt das Image der Chinesen, die sich als stolze, offene und erfolgreiche Nation präsentieren wollten, unter ungeschickten Reaktionen, zum Beispiel in der Tibetfrage oder bei den Protesten anlässlich des für nationale Interessen missbrauchten Fackellaufs des Olympischen Feuers. Dennoch scheint Olympia mehr Freiheiten für die Bevölkerung gebracht zu haben: Lockerungen der Meinungs-, Rede- und Pressefreiheit wurden bislang offiziell nicht zurückgenommen. „Die chinesische Regierung hat den gesamten Öffnungsprozess immer nur in kleinen Schritten erlaubt“, erklärt Ralf Marohn. Die boomende Wirtschaft und die steigenden Löhne haben die Schere zwischen der Bevölkerung in den großen Städten und der armen Landbevölkerung, die sich als Bauern oder Wanderarbeiter durchschlägt, sehr weit aufgehen lassen – in den Staaten Lateinamerikas löste das soziale Unruhen aus. Auch Ralf Marohn beobachtet die Entwicklung aufmerksam. „Die Industrialisierung wird zunehmend auf die bislang unterentwickelten Regionen ausgedehnt, das soll die Schere wieder schließen“, erzählt er: „Aber die Wirtschaftskrise zeigt auch in China deutliche Auswirkungen. Es gab Fabriken, die von den Managern einfach verlassen wurden. Da hat die chinesische Regierung die Lohnfortzahlungen übernommen.“ Einheit und Stabilität des Landes sei in China das oberste Gebot: „China hat schon viel erreicht, aber der Transformationsprozess muss weitergehen, wenn das Land sich unter den führenden Wirtschaftsnationen dauerhaft etablieren will.“ Seit über 10 Jahren Ihr kompetenter und verlässlicher bulthaup Partner in Mannheim! Neue Ideen für das Einrichten von Küche und Lebensraum. Neue Wege in eine bewusst gestaltete, eigene Welt. Neue Informationen über bulthaup. Das – und vieles mehr bekommen Sie von uns, den Spezialisten für die neue Küchenarchitektur. Beliebte Standorte für Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar: Die Industriemetropole und Partnerstadt der Region, Qingdao (links), und die Hauptstadt Peking (rechts). bulthaup Berndt & Cwikla Augustaanlage 54-56. 68165 Mannheim Tel. 0621 4314990. www.bulthaup-haus.de 10 UBI BENE TITEL story Auch in diesem Sommer wird wieder eine Schulklasse aus Shanghai Mannheim besuchen. Im Rahmen des Schüleraustauschs mit dem Feudenheim-Gymnasium unterrichtet Schulleiter Dr. Rainer Halfar auch chinesische Kinder. Die meisten Reisenden, die zum ersten Mal nach China kommen, sind fasziniert: von den riesigen Städten, der großen Anzahl von Menschen, von der fremden Kultur und vor allem der Sprache. Immer noch spricht der Großteil der Stadtbevölkerung kaum Englisch, viele ausländische Firmen und große Hotels beschäftigen eigene Englischlehrer, die die Mitarbeiter schulen. Und immer mehr Deutsche büffeln Chinesisch, ehe sie zum beruflichen Auslandsaufenthalt aufbrechen. Am Feudenheim-Gymnasium können sich bereits Schüler mit den fremden Lauten und verwirrenden Schriftzeichen vertraut machen. Was 1999 als kleines Projekt begann, hat sich längst etabliert: Derzeit lernen 20 Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen in drei verschiedenen Schwierigkeitsniveaus die Sprache, ab September können sie ab Klasse zehn Chinesisch mit drei Wochenstunden als spätbegonnene Fremdsprache belegen, zusätzlich zu den obligatorischen Fremdsprachen Englisch und Französisch. Ab 2010 werden in der Oberstufe Kurse mit vier Wochenstunden angeboten. „Ich halte Chinesisch für eine tolle Zusatzqualifikation, die immer mehr an Bedeutung gewinnt“, begründet Schulleiter Dr. Rainer Halfar: „Wir haben ja viele Weltfirmen in der Region, und auch viele kleinere Unternehmen, die Kontakte zu China pflegen.“ Der Schulleiter, der selbst während seiner Promotion 1989 in China war, freut sich über das Einverständnis der Schulbehörde, Chinesisch am Feudenheim-Gymnasium nun von der Arbeitsgemeinschaft zum Unterrichtsfach aufzuwerten: „So haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, die Sprache in einem Alter zu lernen, in dem das Lernen leicht fällt. Und der Erfolg wird im Zeugnis dokumentiert.“ Rainer Halfar verhehlt nicht, dass nur gute Schüler das zusätzliche Pensum bewältigen. „Es ist ein hoher Lernaufwand“, bestätigt er. Wann mit 12 UBI BENE der Sprache begonnen werden sollte, will er pauschal nicht beantworten. „Möglich ist es ab Klasse fünf“, erklärt er: „Aber entscheidend ist natürlich, dass der Schüler ein großes Interesse und die notwendige Zeit zur Verfügung hat.“ Seit 2007 lehren Chun Zhang-Vock, chinesische Muttersprachlerin und Pädagogin, sowie der Sinologe Dr. Lorenz Bichler, Dozent an der Universität Heidelberg, immer dienstagnachmittags in kleinen Gruppen die korrekte Aussprache. Die Kurszeiten sind so gelegt, dass auch Kinder und Jugendliche anderer Mannheimer Gymnasien teilnehmen können. - CHLOÉ, DESIGN ANNETTE LANG Chinesisch als Chance für Schüler am Feudenheim-Gymnasium Hoher Aufwand, der belohnt wird Zum inzwischen jährlichen Austausch mit der Partnerschule des Feudenheim-Gymnasiums, der World Foreign Language Middle School in Shanghai, reisen 15 Chinesisch-Schüler. Der bislang letzte hat im vergangenen November stattgefunden. In einer Woche in chinesischen Gastfamilien mit gleichaltrigen Jugendlichen erhielten die 15 Feudenheimer Einblicke ins tägliche Leben der Chinesen in Shanghai, eine weitere Woche Rundreise zeigte ihnen die Vielfalt und Schönheit des Landes. Derzeit freuen sie sich auf den Gegenbesuch im Juni, wenn 15 Shanghaier eine Woche bei ihnen leben, mit ihnen am Unterricht teilnehmen und Gespräche in Deutsch, Englisch und Chinesisch nicht selten in schallendem Gelächter enden. Kurz nach den Austausch-Schülern aus Shanghai wird am FeudenheimGymnasium eine Gruppe von Studenten erwartet, die am Goethe-Institut Mannheim zu Gast ist. „Auch sie werden an unserem Chinesisch-Unterricht teilnehmen“, erklärt der Schulleiter, der sich außerdem bemüht, regelmäßig junge Chinesen als Assistant-Teacher oder Praktikanten an seine Schule zu holen. Seine Schüler profitieren davon: Beim Besuch in Shanghai hielt ein deutscher Schüler die Dankesrede zum Abschied, vor 1.000 Chinesen. Zum Abschluss gab es donnernden Applaus. Sie haben ihn offenbar verstanden. Text: Ute Maag n Ein garantiertes Einzelstück Exclusives bei REUTER + SCHMIDT Mannheim N6, 3-7 68161 Mannheim Telefon +49 (0)621 8 20 33 47 Fax +49 (0)621 8 20 33 48 info@SuR.de www.SuR.de backstage Der Ferne Osten am Rheinufer Auf Stelzen gebaut, um möglichen Hochwasserfluten des nahen Flusses zu trotzen, hat die ungewöhnliche, markante Architektur des Ostasieninstituts am Ludwigshafener Rheinufer die Funktion eines Flaggschiffes. Seit seiner Einweihung am 4. Juli 1997 gilt das erste realisierte Projekt der Rheinufer-Süd-Bebauung als dessen Vorzeige-Objekt. Flaggschiff-Charakter wird dem Ostasieninstitut aber nicht nur in architektonischer Hinsicht bescheinigt, sondern vor allem wegen seiner einzigartigen Kombination der Studieninhalte: Betriebswirtschaftslehre mit Sprache und Landeskunde von China und Japan. Gute Zukunftschancen: BWL-Studenten am Ostasieninstitut büffeln Chinesisch oder Japanisch. W er diesen Studiengang überlebt, ist belastbar“, fasste Professor Dr. Siegfried Englert einmal die hohen Anforderungen an die Studenten des Ostasieninstituts (OAI) zusammen. 1988 hatte er den Modellstudiengang Marketing Ostasien der Fachhochschule Ludwigshafen gegründet. 20 Jahre später zeigen die Erfahrungen, dass die Mühen lohnen: Der Bachelor-Abschluss ist für die Absolventen in der Regel eine Eintrittskarte in die Berufswelt – meist für eine Karriere im Ausland. Den hervorragenden Berufsaussichten für Absolventen heute stand am Anfang ein großer Mangel an Fachkräften mit Sprachkenntnissen für den chinesischen Markt gegenüber. Die Krux hatte Professor Englert an einem eigenen Entwicklungshilfeprojekt 1987 erfahren. Im Auftrag des Bonner Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit stellte er ein 100 Millionen Mark teures Programm für die chinesische Provinz Shandong auf die Beine – und fand keine qualifizierten Betreuer für das 14 UBI BENE Projekt, obwohl etwa 7.000 Sinologen auf Arbeitssuche waren. Finanzielle bundesdeutsche Entwicklungshilfe in beachtlicher Höhe drohte ins Leere zu laufen, weil Betriebswirte kein Chinesisch sprechen konnten und Sinologen keine Ahnung von BWL hatten, um die Projekte sinnvoll umzusetzen. Das gab für Professor Englert den Anstoß, die zweigleisige Ausbildung an der Ludwigshafener Fachhochschule zu initiieren. Die bundesweite Premiere des kombinierten Modellstudiengangs Marketing Ostasien wertete ein „einfaches“ BWL-Studium auf und versah die bis dato als Orchideenfach belächelte Sinologie mit höheren betriebswirtschaftlichen Weihen. Betriebswirtschaftliche Weihen für das Orchideenfach Sinologie Was für den boomenden chinesischen Markt funktionierte, entwickelte sich auch zu einem Erfolgsrezept für den etablierten japanischen Markt. Vier Jahre nach seiner Gründung wurde der Modellstudiengang Marketing Ostasien mit Schwerpunkt China um den Schwerpunkt Japan erweitert. Leiter wurde der US-amerikanische Japan-Historiker Professor Dr. Peter Wetzler, der als Gastprofessor bereits an mehreren japanischen Universitäten Erfahrung gesammelt hatte. Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung zum heutigen renommierten Institut war 1997 der Einzug in den Neubau an der Rheinpromenade. Davor war der Studiengang der Fachhochschule Ludwigshafen an verschiedenen Standorten provisorisch untergebracht gewesen. Mit dem neuen Domizil wurde auch die Umbenennung in Ostasieninstitut vollzogen und Dozenten und Studenten erhielten exzellente Lehr- und Lernvoraussetzungen inklusive einer gut ausgestatteten Bibliothek. Im Mai 2006 wechselte Professor Englert als Staatssekretär ins rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium und Dr. phil. Jörg-Meinhard Rudolph, Dozent für chinesische Geschichte, Landeskunde Taiwan und Hongkong, aktuelle Politik Chinas, Wirtschaftsfragen Chinas, wurde neuer Ge schäftsführer des OAI. UBI BENE 15 backstage DUXIANA_Ubi-Bene_08.07_V2 Mit Mut und Weitsicht neue Wirtschaftsräume erschlieSSen: Interview mit Dr. phil. Jörg-Meinhard Rudolph, Geschäftsführer des Ostasieninstituts, und Professor Dr. Peter Wetzler, Leiter des Schwerpunkts Japan und stellvertretender Geschäftsführer des OAI. Peter Wetzler (links), Jörg-Meinhard Rudolph: „Der einjährige Auslandsaufenthalt ist notwendig, um das Land und die Menschen zu verstehen.“ Das Ostasieninstitut mit den beiden Studienschwerpunkten China und Japan ist einzigartig in Deutschland. Was macht es seit über 20 Jahren so beliebt und erfolgreich? Dr. phil. Jörg-Meinhard Rudolph: Die Grundidee 1988 war es, geeignetes Personal für Unternehmen auszubilden, die den Mut aufbrachten, in die unbekannte Region China aufzubrechen. Es sollten einerseits „vollgültige“ Diplom-Betriebswirte sein, aber zugleich sollten sie über sprachund landeskundliche Kenntnisse verfügen, die ihren Arbeitgebern einen einigermaßen guten Start im fremden China ermöglichen würden. Aus heutiger Sicht war dies eine außerordentlich weitsichtige Unternehmung. Professor Dr. Peter Wetzler: Der Studiengang Japan wurde im Herbst 1992 am OAI gestartet. Das Studienprogramm ist identisch mit dem chinesischen, außer dass die Studenten Japanisch lernen anstelle von Chinesisch. Die Absolventen der Kurse haben Stellen in deutschen, britischen und japanischen Firmen gefunden, unter anderem bei BMW, Mercedes, Bosch, Deutsche Bank, etc. Die Kombination von BWL und japanischer Sprache und Landeskunde ist hoch angesehen bei möglichen Arbeitgebern, die im Fernen Osten aktiv sind. Die Sprache ist besonders wichtig , da die meisten japanischen Geschäftsleute nicht besonders gut auf Englisch kommunizieren können. Wie sieht die Verteilung auf die Studiengänge aus: Gab es da Verschiebungen der Präferenzen in den vergangenen Jahren? J.-M. R.: Wir nehmen einmal im Jahr im Sommer bis zu 45 Studenten auf. Dabei ist es uns wichtig, eine möglichst gleich große China- beziehungsweise Japan-Gruppe zu haben, was bislang auch immer mehr oder weniger gelungen ist. Die Nachfrage erlaubte das bisher auch. P. W.: Japanische Firmen müssen als starke Konkurrenten auf dem Markt in Japan, anderen asiatischen Ländern, Westeuropa und den USA ernst genommen werden. Vorausschauende Studenten nehmen dieses Potenzial entsprechend wahr. 16 UBI BENE Warum ist der einjährige Pflichtaufenthalt in China oder Japan für die Studenten so wichtig? J.-M. R.: In unserem Studiengang, der übrigens die offizielle Bezeichnung International Business Management East Asia trägt, ist es erforderlich, die aktuellen Entwicklungen in China zu vermitteln. Mit dem Beitritt des Landes zur Welthandelsorganisation haben sich dort viele wirtschaftliche Dinge scheinbar normalisiert, die Äußerlichkeiten scheinen für viele Betrachter sogar nahezulegen, dass Land und Gesellschaft mehr oder weniger „verwestlicht“ seien. Nichts aber ist falscher als diese Annahme. Die chinesische Gesellschaft ist weiterhin außerordentlich intransparent – auch, aber nicht nur zum Beispiel wegen der Schriftzeichen. Das politische System spielt eine größere Rolle. Die Dinge heißen so wie hier, doch stets ist etwas anderes drin. Es muss deshalb unser Bestreben sein, die Ausbildung so auszurichten, dass unsere Studenten das erkennen und verinnerlichen. Dafür müssen wir ihnen ein Handwerkszeug mitgeben, das ihnen hilft, den äußeren Schein zu durchstoßen und zum Kern vorzudringen. Die Sprache und die Lesefähigkeit sind dafür essentiell – aber leider auch nur unter größtem Zeit- und BüffelAufwand zu erlernen. Es ist deshalb wichtig, erstens diese Erkenntnis vom ersten Tag an in die Köpfe zu bringen und zweitens dafür zu sorgen, dass die jungen Leute ihren obligatorischen Einjahres-Studienaufenthalt an den chinesischen Partnerhochschulen nach dem vierten Semester effizient nutzen. P. W.: Dasselbe trifft auf Japan zu. Sie haben zwar Wolkenkratzer und Hochgeschwindigkeitszüge, aber deshalb sind sie nicht genauso wie wir. Im Gegensatz zu Deutschland wird dort zum Beispiel ein Zug, der ein bis zwei Minuten zu spät ankommt, als „verspätet“ eingestuft; es folgen ausgiebige Entschuldigungen und das Angebot von angemessener Hilfe. Eine von vielen Fehleinschätzungen über Japan ist insbesondere, dass es wegen der geographischen Nähe China sehr ähnlich ist. Das ist es nicht. Deutschland und Frankreich sind sich viel ähnlicher als Japan und China. Es wird angenommen, dass diese Zusammenhänge besser von Europäern verstanden werden, wenn sie in wirtschaftliche, politische oder private Kontakte zu Japan treten. Dies ist einer der Gründe, warum unsere Studenten ihr drittes Jahr in Japan verbringen müssen, um praktische Erfahrungen zu sammeln, die es ihnen ermöglichen, diese Unterschiede besser zu verstehen. Wie schätzen Sie die Zukunftschancen für die Absolventen des OAIs ein? Wo wird der Bedarf schneller wachsen, in China oder Japan? J.-M. R.: Bislang gab es – jedenfalls mit Blick auf China – immer nur eine Entwicklungsrichtung: mehr, mehr, mehr. Dass die Weltwirtschaftskrise diesen Trend zumindest dämpfen, wenn nicht für eine Zeit lang sogar umkehren wird, scheint klar zu sein. Sicher ist freilich, dass die Chinesen sich nicht wieder in ihre ehemalige Isolation begeben werden, weder ökonomisch noch politisch oder kulturell. Die Zukunftschancen unserer Absolventen, die bislang ohnehin schon sehr gut waren, werden auch weiterhin gut bleiben. Es ist zum Beispiel absehbar, dass sie eines Tages auch für chinesische Firmen hierzulande interessant werden könnten, die ja die gleichen Probleme hier haben, wie Deutsche dort. Ich habe deshalb keine Sorge, dass sie nicht gebraucht werden könnten. P. W.: Auch die japanische Wirtschaft wurde stark von der aktuellen Rezession getroffen. Jedoch glaubt niemand daran, dass Firmen wie Toyota oder Sony ihren amerikanischen Konkurrenten in den Ruin folgen. Wegen der Reife der japanischen Wirtschaft wird sie nicht mit derselben Geschwindigkeit weiter wachsen wie bisher. Jedoch ist der Lebensstandard in Japan sehr hoch und die Japaner sind ein sehr stolzes Volk. Es wäre ein ernsthafter strategischer Fehler zu erwarten, dass Japans wirtschaftliche und politische Führer es zulassen würden, dass ihre Nation zu einem Land zweiter Klasse wird. Die Nachfrage nach angemessen ausgebildeten und erfahrenen Absolventen in dieser Region wird erhalText und Interview: Petra Wandernoth n ten bleiben. Weitere Informationen Ostasieninstitut der Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein Hochschule für Wirtschaft Rheinpromenade 12, 67061 Ludwigshafen Telefon: 0621 586670, www.oai.de Am ersten Samstag im Juli öffnet das OAI seine Tore für Interessierte und feiert auf seinem Parkdeck ein Sommerfest. 31.07.2007 Ausgezeichnet mit dem Wallpaper Design-Award: Jedes DUX-Bett ist ein handwerklich gefertigtes Meisterstück aus Schweden und für all jene gebaut, die das Beste vom Guten zu unterscheiden wissen. • Unvergleichlicher Schlafkomfort • Konsequent körpergerecht • 3-4 x mehr Stützpunkte als üblich • 10% mehr Tiefschlaf • Beste Naturmaterialien • Einzigartiges Durchlüftungsprinzip Ein Kleinod ostasiatischer Kultur • Anpassung an vorhandene Bett- Das Ostasieninstitut beherbergt einen wahren Schatz aus Fernost: die Emil-Helfferich-Sammlung. Emil Helfferich war ein Ostasienkaufmann, der aus Neustadt an der Weinstraße stammte. Von 1899 bis 1927 lebte er in Niederländisch Indien. Seine reichhaltige Sammlung an eindrucksvollen asiatischen Kunstschätzen vermachte er nach seiner Rückkehr in die Pfalz seiner Heimatstadt. 1995 übernahm das OAI diese Sammlung als Leihgabe. Nach umfangreichen Archivierungsarbeiten durch einen Ethnologen wurde die Ausstellung eröffnet. Sie kann nach Vereinbarung besichtigt werden. Schätze aus Fernost: die Emil-HelfferichSammlung am OAI. systeme oder individuelle Dekoration • 20 Jahre Garantie • 14 Tage Probe-Schlafen ✆ 0800-101 50 05 www.duxiana.de DUXIANA Mannheim Q 3 1-3 · 68161 Mannheim Tel: 0621-124 72 72 Fax: 0621-124 72 74 E-Mail: mannheim@duxiana.de UBI BENE 17 15:56 l adyspecial Eine west-östliche Diva auf künstlerischer Expedition Traditionen sind etwas Schönes, doch für Deng Xiaomei viel zu eng. Die in Mannheim lebende Chinesin spricht Musik in vielen Akzenten und hat ein markantes Vokabular entwickelt, das auf der ganzen Welt verstanden wird: expressiv und emotional, einflussreich und verführerisch exotisch. Ihre Stimme ist die Erhu. Ihre Vision der kulturelle Brückenschlag zwischen Orient und Okzident, der alle Grenzen überwinden kann. D eng Xiaomei ist glücklich, wenn man für ihre Musik keine Schubladen findet. Ihre Klangsprache ist original, ohne typisch zu sein, und gleichsam fremd und vertraut in faszinierender Symbiose. Mit ihrem „Internationalen Ensemble“ leistet sie sich die Freiheit, stilistische Konturen zu verwischen: Es ist die fruchtbare Kollision von chinesischer und europäischer Klassik, getragen von der autonomen Charakteristik des Jazz, garniert von Blues und lateinamerikanischer Rhythmik. Nach Jahren der künstlerischen Expedition hat Deng Xiaomei zu einer Musik gefunden, die ihren hohen Anspruch an einen horizontalen Crossover auf einzigartige Weise erfüllt und ihr dennoch viel Raum zur weiteren Entwicklung lässt. Mittelfristig sieht sich die west-östliche Diva als Motor eines deutsch-chinesischen Kulturaustauschs – mit besten Kontakten in beide Richtungen. In ihrem Lieblings-Café in der Mannheimer Oststadt fühlt sich die mondäne Künstlerin fast wie zu Hause. Hier erzählt sie, wie sie als 18-Jährige nach Deutschland gekommen ist – im Handgepäck die Adresse eines Freundes und eine Kniegeige aus schwarzem Ebenholz, die Erhu. „Wir waren die erste Generation in China, die Musik am Konservatorium studiert 18 UBI BENE Peking-Oper trifft Popakademie und das Publikum ist begeistert ist wenig kürzer. „Die Menschen hier haben mir viel Mut gemacht.“ Deng Xiaomei wird von der Offenheit und Begeisterungsfähigkeit für die damals in Deutschland noch fremde Musik motiviert. Es folgen erste Auftritte und eigene Arrangements mit wechselnden Musikerkollegen. German Pop meets Chinese Classic. PekingOper trifft Popakademie. Die außergewöhnliche Fusion begeistert das Publikum. Mit ihrer Geige bringt die Chinesin europäische Ohren zum Staunen: Die Erhu harmoniert erstaunlich gut mit westlichen Synthesizer- und Gitarrenklängen. Nach drei Alben findet die Virtuosin 2005 zu neuen Ufern: Auf „Tunes Of The Chinese Garden“ vereint sie zehn Musiker, klassische Instrumente wie Bratsche und Cello mit Piano und Percussion. Ein sphärischer, filigraner und bildhafter Sound mit temperamentvollen wie romantischen Anklängen und faszinierenden Geigenlinien. Kurz: Eine gelungene Stil-Melange, die das Herz zu kitzeln weiß. In Mannheim wartet eine sich selbst befruchtende Szene auf die Dame aus Fernost. Und eine Welt der völlig neuen Klänge. Schnell findet sie Kontakt zu lokalen Musikern. Bei der Vernissage eines chinesischen Malers hat sie einen Auftritt von zehn Minuten – der Applaus Für Deng Xiaomei sind die ersten Jahre in Mannheim eine wichtige, aber vorübergehende Phase auf dem Weg zu sich selbst und ihrer „persönlichen Weltmusik“. Langsam verlässt sie den Pop, der die Erhu in ihren Möglichkeiten limitiert und den klassischen Texturen wenig hat“, sagt Deng Xiaomei, die zu den ganz wenigen Erhu-Virtuosen in Europa zählt. Mit nur zwei Saiten und drei Oktaven entführt sie ihre Zuhörer in ein riesiges Reich wundersamer Klänge, die von einer zart schmelzenden und dennoch festen Dynamik geprägt sind. Bereits im Alter von sechs Jahren wurde sie von ihrem Vater, Musiker an der Peking-Oper, mit dem traditionellen Instrument der chinesischen Klassik vertraut gemacht. Später studierte sie an der Musikhochschule der Hauptstadt. Acht Stunden Üben am Tag. Xiaomei ist außergewöhnlich begabt. Mit 14 Jahren war sie als eine der wenigen Auserwählten mit dem Orchester der Peking-Oper unterwegs. Vielleicht mit ein Grund dafür, dass ihr die musikalisch eher konservative Heimat bald zu eng wurde. „Ich wollte neue stilistische Sphären kennen lernen.“ UBI BENE 19 l adyspecial Deng Xiaomei. Für die Virtuosin eine regelrecht anmaßende Reduzierung der instrumentalen Kombinationsmöglichkeiten, die eine Erhu zu bieten hat. Das nächste Experiment: die Verschmelzung von HipHop und chinesischer Musik Wenngleich sich die Künstlerin musikalisch ein wenig von der Popularmusik entfernt hat, baut sie keine stilistischen Barrieren auf. Im Gegenteil: Mit dem Rapper Danny Fresh hat sie nicht nur bei einem Benefizkonzert für die Erdbebenopfer von Sichuan im vergangenen Jahr zusammen gespielt. Derzeit reift die Idee zu einer stilistischen Verschmelzung von HipHop und traditioneller chinesischer Klassik. „Ein Experiment“, meint Deng Xiaomei, die sich nur zu gern in kulturelle Grenzbereiche wagt. Dann wird es philosophisch: Auch in der Musik zählt das harmonische Gleichgewicht zwischen den von ihrer Natur her gegensätzlichen Elementen. Die sanfte Erhu und die Offensivkraft des HipHop können sich ergänzen und im fließenden Übergang eine völlig neue Energie entwickeln. Yin und Yang in der Musik. „Sie klingt warm und traurig, maskulin und melancholisch“: Deng Xiaomei entlockt der Erhu die verschiedensten Klangnuancen. Mit ihrem Internationalen Ensemble (von links Claus Kießelbach, Tilman Bruno, Valeria Lo Giudice, Martin Simon und Fernando Bencomo) schlägt sie die Brücke zum Jazz. Von wehklagend bis euphorisch: Der singende Klang der Erhu kennt kaum Grenzen schen Reise. Ihr „Internationales Ensemble“ vereint sehr unterschiedliche Köpfe mit sehr verschiedenen künstlerischen Biografien. Die Klassik ist durch den Bratschisten Fernando Bencomo aus dem „Mannheimer Ensemble“ und die norditalienische Cellistin Valeria Lo Giudice vertreten. Die Jazzer und Weltmusiker Claus Kießelbach (Vibraphon) und der Percussionist Tilman Bruno gehören fest in die Mannheimer Szene. Beide unterrichten als Dozenten an der Musikhochschule. Ergänzt wird das Ensemble von dem Mannheimer Bassisten Martin Simon. Im nächsten Jahr soll die erste CD in dieser Besetzung veröffentlicht werden. Die improvisatorische Ader des Jazz ermöglicht der Erhu-Meisterin größtmögliche instrumentale Freiheit, während die anderen Musiker unmittelbar auf die Motive der Geige reagieren können. „Genau das war’s!“, erinnert sich Deng Xiaomei an den Beginn einer neuen musikali- Mit ihrer kleinen Violine umspannt Deng Xiaomei ein breites musikalisches Spektrum. Sie spielte mit dem Dresdner Sinfonieorchester und arbeitete mit Musikern wie Julia Neigel, Silke Hauck und Michael Koschorrek von den Söhnen Mannheims zusammen. Es sind die Ei- Spielraum lässt. Der Jazz klopft an. „Ich fand heraus, dass diese in China noch relativ unbekannte Musik die ideale Ergänzung meiner künstlerischen Arbeit ist“, sagt Deng Xiaomei mit der Leidenschaft eines Menschen, der gerade das perfekte Ausdrucksmittel seiner Kreativität gefunden hat. Die chinesische Klassik ist im Gegensatz zur europäischen sehr flexibel, beispielsweise werden Tonlängen nicht auf der Partitur festgelegt. 20 UBI BENE genarten ihres Instruments, die jedem Projekt einen charakteristischen, mit ihr eng verbundenen persönlichen Charakter verleihen. Was ist das Besondere an der Erhu? „Sie klingt warm und traurig, maskulin und melancholisch“, sagt die Musikerin. Das Soloinstrument besteht aus zwei Saiten („er“) und einem kompakten Resonanzkörper („hu“), der mit einer Schlangenhaut bezogen ist. Eine im Hohlkörper befestigte Klangkomponente aus Bambus hat eine verstärkende Funktion und potenziert das Klangvolumen, so dass die Erhu auch bei orchestraler Begleitung niemals untergeht. Das Instrument ruht auf dem Oberschenkel, die Saiten werden mit dem Bogen nahezu horizontal gestrichen. So entsteht ein flirrender, dichter und singender Klang, der von wehklagend bis euphorisch jede emotionale Stimmung reflektieren kann. In China ist die Erhu in Filmen immer dann zu hören, wenn es traurig wird, erklärt „Das ist kein Kampf, sondern ein wechselseitiger Dialog der Stile“, fügt sie hinzu. Kontraste sind ihr wichtig, sie möchte mutige Musik für kulturell aufgeschlossene Ohren machen. „China öffnet sich. Aber es ist ein langsamer Prozess, der von äußeren Einflüssen durchaus profitieren kann“, sagt sie ohne politische Bewertung. Dass sie auch von traditioneller tibetischer Musik fasziniert ist, liegt an ihrem stilistischen Weltenbummlertum, das sich keiner noch so exotischen Facette verschließt. Ihren Erfolg in Europa und speziell in Deutschland schreibt sie nicht zuletzt einem ebenso international tickenden Publikum zu. Gerade Mannheim sei ein kulturell weltoffenes Fleckchen Erde mit einer vitalen musikalischen Vielfalt, findet sie: „Die Leute sind neugierig. Das hat mir gleich gefallen.“ Die Erhu klingt sehnsüchtig. Deng Xiaomei ist ihrer kulturellen Vision ein ganzes Stück näher gekommen. An eine Rückkehr nach China denkt sie derzeit nicht. Regelmäßig ist sie zu Besuch bei den Eltern in Peking. Der viele tausend Jahre alten Musik ihrer Heimat hat sie viele neue Pfade erschlossen. Die Virtuosin bekennt sich zu Traditionen, ohne auf der Stelle zu treten. Starre Konventionen sind für diese westöstliche Diva auch in Zukunft viel zu eng. IM URLAUB STELLEN SIE HÖCHSTE ANSPRÜCHE. UND WIE STEHT ES UM IHR EIGENES BAD? Erfüllen Sie sich Ihre Urlaubswünsche auch zuhause. Für die Planung und Realisierung von Bädern mit dem Anspruch an formale Schlichtheit und höchste Funktionalität in einwandfreier Ausführungsqualität sind wir Ihr Partner. www.willergmbh.de ∙ Telefon 06 21 / 6 68 89-0 Text: Thomas Tritsch Fotos: Thomas Neu n UBI BENE 21 trendart It’s Teatime! Eine kleine (Tee-)Farbenlehre Teetrinken, das ist mehr als Durstlöschen. Die Chinesen wissen das schon seit über 2.000 Schwarz, grün, weiß, gelb, rot – Tee gibt es in vielen Nuancen. Doch nicht nur die Färbung macht den Unterschied. Jahren, die Inder haben es von den Engländern gelernt, und auch bei uns setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass die aromatischen Blätter die Sinne betören. P lupp. Sanft plumpst die grün-graue Blätter-Kugel in die Glaskaraffe mit heißem Wasser. Nun heißt es warten. Kurz schwimmt das Bällchen oben und sinkt dann auf den Grund. Kleine Stücke lösen sich, schweben wieder an die Oberfläche. Langsam, ganz langsam öffnen sich die Blätter und geben eine weiße Blütenschnur frei, die sich sachte hin und her wiegt, während das Wasser langsam eine dunklere Färbung annimmt. Das ist ein bisschen kitschig, aber auch sehr schön. Der „Erblüh-Tee“, ist eine chinesische Besonderheit, hergestellt aus weißem Tee, dessen Blätter kunstvoll gebunden und mit einer exotischen Blüte in der Mitte versehen sind. Und bei wohl kaum einem anderen Tee wird es so deutlich wie bei den kugeligen kleinen Kunstwerken: Teetrinken funktioniert über alle Sinne, Durstlöschen ist, wenn überhaupt, dabei nur Nebensache. „Tee ist in meiner Heimat ein Zeichen des Willkommenheißens“, sagt Ali Fakouhi, der aus Bei einer Tee-Zeremonie wird das Durstlöschen zur Nebensache. 22 UBI BENE Persien stammt und in den 1960er Jahren nach Deutschland kam. „Man reicht Tee, um dem Gast zu sagen: ‚ Ich freue mich, dass du da bist.’ Man setzt sich zusammen, unterhält sich, entspannt.“ Zusammen mit seiner Frau betreibt der pensionierte Maschinenbau-Ingenieur das TeeAtelier in der Weinheimer Hauptstraße. Rund 240 verschiedene Sorten haben sie im Angebot. Darunter Matetee aus Brasilien, einige Tees aus Kenia und Tansania, Rooibos aus Südafrika oder Kräutermischungen, zum Beispiel mit Ingwer, Minze oder Zitronengras, die gerade an heißen Sommertagen für Erfrischung sorgen. Den Löwenanteil der Sorten machen jedoch schwarze, grüne, aber auch weiße und gelbe Tees aus Asien aus. Kein Wunder, schließlich wird hier auch der meiste Tee kultiviert. Die nordindische Provinz Assam ist heute eines der größten Anbaugebiete überhaupt. Über 900.000 Tonnen der getrockneten Blätter hat Indien im Jahr 2007 hergestellt und war damit nach China zweit- größter Teeproduzent der Welt. Doch auf eine sehr lange Teekultur kann der Subkontinent nicht zurückblicken: Die erste wild wachsende Teepflanze in Indien wurde 1820 entdeckt und zunächst gar nicht als solche erkannt. Auch der Tee als Getränk war lange Zeit unbekannt. Paradoxerweise waren es die britischen Kolonialherren, von denen die Inder im 19. Jahrhundert das Teetrinken „abgeschaut“ haben. Tee ist Meditation – nicht nur für buddhistische Mönche Da waren die Chinesen etwas früher dran: Seit weit über 2.000 Jahren wird Tee im Reich der Mitte angebaut und genossen. Ursprünglich nur Adligen und buddhistischen Mönchen vorbehalten, füllte später auch die Oberschicht die Teeschalen, und bald überbrühte die einfache Bevölkerung ebenfalls die aromatischen Blätter. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Art und Weise der Teezubereitung immer weiter und es haben sich regelrechte Schulen der chi- n Schwarzer Tee wird häufig synonym für Tee verwendet, bezeichnet aber eigentlich nur eine der traditionellen Herstellungsarten. Für Schwarztee werden fermentierte Teeblätter verwendet: Bei der Fermentierung, die genau genommen eine Oxidation ist, reagiert der austretende Zellsaft der Blätter mit dem Luftsauerstoff, die Blätter verändern dadurch Geschmack und Farbe. In seiner Wirkung gilt der schwarze Tee eher als anregend. n Grüner Tee ist im Gegensatz zum Schwarztee nicht fermentiert und behält daher seine grüne Blattfarbe. Grüntee enthält mehr Gerbsäure als schwarzer Tee und hat dadurch ein eher herbes Aroma. Der grüne Tee steigert die Konzentrationsfähigkeit, soll eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung haben und beispielsweise Karies sowie Herz- und Alterskrankheiten vorbeugen. nesischen Teekunst ausgebildet. Zelebriert wurde diese Teekultur vor allem in den öffentlichen Teehäusern, von denen viele jedoch während der Kulturrevolution schließen mussten. Doch wer eine Teezeremonie miterleben will, muss sich nicht zwischen Peking und Shanghai auf die Suche machen. Ein Ausflug nach Mannheim reicht. Hier steht am süd-östlichen Ende des Luisenparks seit 2001 ein original chinesisches Teehaus, in dem die Leiterin Shuli Meng original chinesische Teekultur präsentiert, inklusive Teezeremonien für Gruppen ab vier Personen. Typisch für die Zeremonie sind die verschiedenen Aufgüsse, die jeweils für unterschiedliche Geschmackserlebnisse sorgen. Viel wichtiger als das Aufguss-Ritual ist für Shuli Meng aber das Teetrinken an sich. „Eine Tasse Tee ist wie eine Meditation“, schwärmt die Chinesin. Ihr Teehaus soll eine Oase der Ruhe sein, Schachspieler grübeln hier Vormittage lang über den nächsten Zug, Studenten bereiten sich auf ihre Klausuren vor. Gar nicht in dieses Konzept passen die Tagesgäste, die bei ihrem Parkbesuch das Teehaus als exotische Sehenswürdig- n Weißer Tee ist benannt nach dem silbrigen Flaum auf den Teeblättern, der durch die schonende Produktion erhalten wird. Das geerntete Blattgut wird lediglich gewelkt und getrocknet. Dadurch bleiben die Zellwände weitgehend unverletzt. Fast der gesamte Blattsaft bleibt so erhalten. Im Geschmack ist der weiße Tee etwas dezenter als grüner Tee. n Gelber Tee wird erst seit kurzem nach Deutschland exportiert und lässt sich geschmacklich etwa zwischen dem halbfermentierten Oolong- und dem nicht-fermentierten Grüntee einordnen. Auch dem gelben Tee werden zahlreiche wohltuende Eigenschaften nachgesagt, sein Genuss war lange buddhistischen Mönchen vorbehalten. Teegenuss auch für die Augen: chinesischer „Erblüh-Tee“. n Rotbusch / Rooibos-Tee gilt in Südafrika als Nationalgetränk. Streng genommen handelt es sich bei dem rot-braunen aromatischen Getränk um einen Kräutertee, der aus den Zweigen des Rotbuschstrauches gewonnen wird. Der Rooibos enthält kein Koffein und nur wenig Gerbstoffe. keit „mitnehmen“ und einmal quer durch den Gastraum stapfen. Mit einem Schild an der Tür versucht Shuli Meng im wahrsten Sinne des Wortes, die Ruhe zu bewahren – mit leider mäßigem Erfolg. Streicheleinheiten für die Seele Dabei lohnt es, sich Zeit zu nehmen: 18 verschiedene Grüntees sind im Angebot. Die Beschreibungen muten fast poetisch an und erinnern an die Charakterisierungen von guten Weinen. Dazu kommen mehrere Oolongs und Schwarztees sowie verschiedene aromatisierte Sorten. Der grüne Tee ist in China am weitesten verbreitet. Bei seiner Herstellung findet keine Fermentation statt. Das heißt, die Teeblätter werden gewelkt und getrocknet, ehe der austretende Blattsaft mit dem Luftsauerstoff reagieren kann. Für den „ungeübten“ europäischen Gaumen schmeckt der nach dieser Methode hergestellte Tee aber häufig recht herb und grasig. Shuli Meng empfiehlt für den Übergang deshalb gerne Oolong-Tee. Darunter versteht man Sorten, die nicht komplett fermentiert sind wie Schwarztee, sondern nur teilweise – sozusagen ein Mittelding zwischen Grün- und Schwarztee. Im Weinheimer Tee-Atelier halten sich die fermentierten und nicht-fermentierten Sorten inzwischen fast die Waage. Immer mehr Kunden verlangen mittlerweile Grüntee, hat Ali Fakouhi beobachtet. Ein Trend, der ihm zufolge vor einigen Jahren etwa zeitgleich mit der Bio- und Gesundheitswelle eingesetzt hat. In der Tat wird dem Tee, speziell dem grünen, enorme Heilwirkung nachgesagt. Wirklich wissenschaftlich bewiesen ist wenig, aus Erfahrung überliefert sehr viel: So soll grüner Tee unter anderem das Risiko senken, an Bluthochdruck, Karies oder an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Ob die heilsame Wirkung durch eine etwas kitschige, aber sehr schöne, sich aus der Teekugel entfaltende Blüte verstärkt wird, ist ungewiss – und dennoch wahrscheinlich, denn schließlich braucht auch die Seele ihre Streicheleinheiten. Text: Nicole Pollakowsky n UBI BENE 23 trendart Stimmige Kompositionen aus Zurückhaltung und plakativem Kontrast: Fernöstliche Wohnkultur besticht durch ihre besondere Ästhetik. strenge Geometrie wird durch Farbe, Malerei und leicht konische Kanten besänftigt.“ Hier kommt auch der typische schwarze beziehungsweise rote Lack ins Spiel, den viele unwillkürlich mit Asien verbinden. Durch ihre eher schlichte Ausgestaltung fügen sich diese Stücke in den europäischen Wohnstil besonders gut ein. Südchinesische Möbelstücke hingegen seien reich mit Perlmutt-Intarsien und Schnitzereien verziert – „eine Stilrichtung, die hierzulande weit weniger Anhänger findet“, so Tjoe. Seidenstoffe mit dem Zauber der Geschichte Drache trifft Prinzessin Zwei an den Enden leicht geschwungene Striche, von denen einer um etwa 45 Grad geneigt ist und der andere fast im 90-Grad-Winkel dazu steht, bilden das chinesische Schriftzeichen für Mensch. In seiner Schlichtheit ist es ebenso reizvoll wie faszinierend und diese ganz eigene Ästhetik findet sich in unzähligen Bereichen des asiatischen Lebens wieder. Nicht zuletzt deswegen übt die fernöstliche Wohnkultur eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Als Antagonist zu Plüsch und Pomp setzt Wohngefühl „made in Asia“ immer neue Trends. B esonders deutlich sind die Einflüsse aus China und Japan. Den Grund dafür sieht Christoph Lachmann, Geschäftsführer LAFA-Raumkonzepte, vor allem in der ästhetischen Geradlinigkeit der beiden Stile. „Sie sind unaufdringlich, harmonisch und arbeiten mit leichten, natürlichen Materialien. Sie erfüllen damit die Sehnsucht nach einem reduzierten, ruhigen Dasein.“ Als Beispiel nennt der Feng-Shui-Berater die für Japan typischen ShojiTüren und Wände. Sie wirken durch das lichtdurchlässige Washi-Papier, das sich übrigens in einer modernen Variante auch problemlos durch satiniertes Glas ersetzen lässt, federleicht. Gleiches gilt für die in Japan übliche Sitzgelegenheit – die Tatami-Matte. Sie besteht ursprünglich aus einem gepressten Reisstrohkern mit einer Grasmattenhülle. Fast schwerelos filigran wirken dazu dekorative Laternen und Lampen aus Papier. Das Geheimnis liegt also zum einen im Material, aber auch in dessen gezielt reduziertem Einsatz. 24 UBI BENE Schwere Holzmöbel: Kontrapunkt zu lichtdurchlässigen Wänden aus Papier Bei so viel Leichtigkeit wird deutlich, warum Möbel aus Asien dagegen eher schwer und voluminös sind. Sie setzen einen effektvollen Kon trapunkt in ihrer Form, Oberflächengestaltung und Farbgebung. „Drache trifft Prinzessin“, beschreibt Lachmann die Sprache des Mobiliars. „Asiatisches Möbel ist an sich eher klotzig, aber doch auch verspielt.“ Dafür sorgen unter anderem Beschläge oder Verzierungen in Messing, Gold oder Silber. Im deutschen Kulturkreis habe sich der schlichtere Stil aus dem Norden Chinas besonders etabliert, erklärt Dr. Juliana Tjoe von Tao Asiatic Interior. „Die Proportionen der Möbel aus der Shanxi-Provinz sind besonders ausgewogen und orientieren sich bis heute am Stil der Ming-Dynastie“, so die Fachfrau. „Sie sind so ausgetüftelt, dass sie dem Auge schmeicheln. Die Asien und Exklusivität passen übrigens ganz wunderbar zusammen – umgibt viele Stücke doch der Zauber der Geschichte. Wechselten in China mit der Kulturrevolution Apotheker- oder Hochzeitsschränke vom hohen Beamten- in einen Bauernhaushalt, wo sie in Funktion und Aussehen verändert wurden, so war ein heute extravagantes Regal aus Bali früher vielleicht einmal ein Boot und das niedliche Teetischchen aus Indien möglicherweise einmal eine Häuserwand, ein Fensterladen oder eine Getreidemühle. Auch antikes Dekorationsmaterial aus Fernost ist häufig „Recycle“-Ware. Aus Indien kommen bis heute Kissenbezüge oder gar Seidenvorhänge aus prunkvollen Saris und auch in Japan wurde bisweilen mit Kimonos so verfahren. Es lohnt sich also, den oft ganz persönlichen Geschichten der einzelnen Stücke zu lauschen. Wobei auch Reproduktionen durchaus wirkungsvoll in Szene gesetzt werden können. Federleicht, reduziert trifft klotzig, verspielt: Dekoration und Mobiliar wie Yin und Yang. Von kompletten Einrichtungslösungen nehmen beide Experten Abstand: „In unserem Kulturkreis richtet sich kaum jemand ausschließlich in diesen Stilen ein – selbst echte Asien-Fans nicht“, weiß Lachmann. Zumal auch in Japan und China westliche Multifunktionalität bereits auf dem Vormarsch ist. Wenige asiatische Stücke, kombiniert mit einem absolut reduzierten europäischen Einrichtungsstil, sorgen ebenso für diesen individuellen „Wow!- und Wohlfühl-Effekt“, wie Lachmann formuliert, den viele sich in die eigenen vier Wände holen wollen. Eine Sonderstellung nehmen hierbei Bäder ein: Fluss-Steine, Bambusverkleidungen, Muschelschalen, Kokosgeflecht, Rattanliegen und durchscheinende oder reich verzierte Paravents kombiniert mit dunklem TeakHolz bringen Exotik und Entspannung in die heimische Wohlfühloase. Wobei nicht China und Japan allein den Ton angeben. Vielmehr sind Einflüsse aus Thailand, Bali oder Indien deutlich spürbar. In diesem Bereich haben Designer die Verschmelzung westlicher und asiatischer Komponenten bereits perfektioniert, was wohl auch an der immensen Nachfrage liegt. „Asien ist längst kein Trend mehr, sondern vielmehr Stil – auch in Text: Cordula Schuhmann n Deutschland“, resümiert Lachmann. UBI BENE 25 trendart Einbausysteme nach Maß Als in Deutschland aufgewachsene Chinesin hat Dr. Juliana Tjoe ein besonderes Auge für die Wohnstile beider Kulturkreise. WOHNEN IM „ASIA STYLE“ Anmutig und harmonisch – das sind die Attribute, die asiatischem Wohnen zugeschrieben werden. Die dazugehörige Ausgewogenheit in Farbe, Form und Proportion ist es, die seit mehr als zehn Jahren auch in Europa Designer, Inneneinrichter und Raumausstatter inspiriert. Längst ist der so genannte „Asia Style“, der sich in erster Linie an japanischer und chinesischer Wohnkultur orientiert, ein etablierter Wohntrend. Welche Länder darüber hinaus einen besonders starken Einfluss ausüben, darüber spricht Dr. Juliana Tjoe von Tao Asiatic Interior im Interview. Die in Deutschland aufgewachsene Chinesin mit einem angeborenen Faible für Asien und dessen Einrichtungskultur identifiziert Bereiche, aus denen asiatische Einflüsse heute schon nicht mehr wegzudenken sind. Wie erklären Sie sich die wachsende Faszination, die von asiatischen Wohnelementen im westlichen Kulturkreis auszugehen scheint? Dr. Juliana Tjoe: Das verstärkte Reisen ist wohl der Hauptgrund für das gestiegene Interesse. Nie war es so einfach, sich in Asien frei zu bewegen wie heute. Insbesondere in China hat sich da in den vergangenen Jahren viel getan. Inwiefern würden Sie sagen, dass asiatische Einflüsse den europäischen Stil bereichert haben? J. T.: Schaut man in hochwertige InterieurZeitschriften, fällt auf, dass gerade im Bereich der Dekoration der asiatische Aspekt immer 26 UBI BENE sehr präsent ist. Wenn man sich ganz modern einrichtet, fehlt oftmals die persönliche Note, das lässt sich durch Wohnaccessoires schnell ändern. Und genau hierfür werden verstärkt Elemente aus dem asiatischen Raum verwendet. Von der Pflanze über Kissenbezüge bis zum Porzellan ist da alles vertreten. Auch asiatische Antiquitäten bringen Wärme und Persönlichkeit in den eher nüchternen westlichen Wohnstil. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass man sich in Europa inzwischen insgesamt stimmiger einrichtet. Mein Eindruck war vor Jahren, dass Möbelstücke isoliert voneinander betrachtet wurden. Das heißt, die Kommode an sich wurde als schön empfunden, aber nicht im Kontext des gesamten Raumes gesehen. Macht diese Stimmigkeit auch die besondere Anziehungskraft asiatischer Wohnkultur aus? J. T.: Wohlgefühl ist sicher ein wichtiger Faktor, der auch die Anziehungskraft der jeweils aktuellen asiatisch beeinflussten Wohntrends ausmacht. Gerade in Bezug auf chinesische oder japanische Wohnkultur ist der Einklang mit der Natur zentrales Element, wobei die Ästhetik eine große Rolle spielt. Schließlich geht man in diesen Ländern von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise aus. Kein Schrank steht einfach nur dort, wo er steht, sondern der Ort hat gleichzeitig auch eine Bedeutung. Hier kommt Feng Shui ins Spiel. Wobei ich betonen möchte, dass Feng Shui nicht esoterisch ist, sondern mehr eine jahrhundertealte Weisheit birgt, die man aufgreift, um sich in seinen vier Wänden wohler zu fühlen. Es ist ein Wissen um die Komponenten des Wohnens, die unterbewusst die Psyche beeinflussen. Welche asiatischen Länder beeinflussen aktuell den Wohnbereich besonders stark? J. T.: Ich würde sagen, dass China in diesem Zusammenhang eine Sonderstellung zukommt. Es ist seit Jahrtausenden eine Hochkultur in Asien und hat nicht nur die umliegenden asiatischen Länder beeinflusst. Ein wichtiger Einfluss auf die europäische Wohnkultur geht heute auch von Japan aus. Dort entstand ein ganz besonderer Sinn für Ästhetik, während sich China in der Zeit des Kommunismus wenig entwickeln konnte. Heute sind Schränke, Porzellan und Paravents aus beiden Ländern, aber auch Tatami-Matten, Futons und dergleichen aus Japan groß auf den internationalen Möbel-Messen vertreten. Auch indische Einflüsse sind in Form von Türen, Tischen und Bücherregalen inzwischen in der westlichen Wohnkultur angekommen. Gefragt sind zweifelsohne auch balinesische Elemente. Ich persönlich finde balinesische Wohnaccessoires sehr schön. Sie sind häufig mit Schnitzereien verbunden. Die Möbel sind von ihrer Wirkung insgesamt schwerer und müssen definitiv als Einzelstück entsprechend platziert werden. Allerdings lassen sie sich, ebenso wie beispielsweise chinesische Elemente, sehr gut in den europäischen Wohnstil integrieren. Die Hölzer sind insgesamt gröber und auch sie brauchen viel Raum, um wirken zu können. Eher vereinzelt sind bisher thailändische oder tibetische Einflüsse in der westlichen Wohnlandschaft erkennbar. Bei Letzteren handelt es sich meist um bemalte Stücke. Gibt es bestimmte Bereiche oder Orte, in denen besonders gerne mit asiatischen Elementen gearbeitet wird? J. T.: Asiatische Restaurants sind quasi gezwungen, sich derart einzurichten. Aber immer beliebter wird es in Hotels, und nicht mehr wegzudenken sind diese Einflüsse im Wellness-Bereich. Der Aspekt des Wohlbefindens ist dort schließlich auch ganz zentral. Ein gutes Beispiel sind die derzeit trendigen Buddha-Figuren. Sie finden sich heute in Spas fast überall – was auch in den zum Teil thailändischen oder indischen Massagetechniken eine Entsprechung findet. Abgesehen davon scheinen Buddha-Figuren nicht so sehr als Religionssymbol aufgefasst zu werden, sondern sie strahlen einfach Ruhe aus. Auch im privaten Bereich ist es jetzt nichts Ungewöhnliches mehr, in einem christlichen Haushalt einen Buddha vorzufinden. Sozusagen als Ruhepol zur Stressreduktion. Welche Rolle spielen die Materialien hinsichtlich dieses Wohlfühlaspekts? J. T.: Im Grunde kommen in allen asiatischen Ländern hauptsächlich Naturprodukte zum Einsatz: Stein, Holz, Bambus und nicht zu vergessen Seide. Das alles schafft eine warme Atmosphäre. Ist asiatische Wohnkultur im westlichen Kulturkreis eine Modeerscheinung oder inzwischen mehr? J. T.: Richtig in Deutschland angekommen ist diese Wohnkultur aus dem asiatischen Raum seit etwa 15 Jahren. Ich würde auch gar nicht sagen, dass das Interesse daran zwischendurch wirklich abgeebbt wäre, sondern es ist seitdem eigentlich immer da – allerdings in verschiedenen Formen. Anfangs waren beispielsweise Hochzeitsschränke aus China sehr „in“. Jetzt ist das nicht mehr so, aber man findet noch immer sehr viele Einzelstücke in Form von authentischen oder abgewandelten Möbeln. Bei den aktuellen Wohntrends würde ich sogar sagen, dass sich westlicher und asiatischer Stil gegenseitig beeinflussen. Ich reise viel nach China und auch dort sind starke europäische Elemente spürbar. Es ist also eher eine Verschmelzung, die eigentlich überall zu sehen ist. Daher würde ich sagen, dass asiatisches Wohnen zwar trendig ist, aber keine ModeerText: Cordula Schuhmann scheinung. Foto: Dietrich Bechtel n Individuelle Maßarbeiten Einbauschränke Wohnwände Bücherregale Raumteiler LAFA-Raumkonzepte GmbH Q7, 17 (Friedrichsring) 68161 Mannheim Tel. 0621-1566164 Fax 0621-1566493 www.lafa-raumkonzepte.de info@lafa-raumkonzepte.de UBI BENE 27 trendart Heim und Garten in asiatischer Harmonie Märchenträume In einer Welt voller Hektik und Trubel sehnen sich viele nach Ruhe und Geborgenheit. Experten sprechen von einer Rückbesinnung auf ein Zuhause, das sich immer mehr zur Wohlfühloase entwickelt. In den vergangenen Jahren ist ein Trend entstanden, der blumige und pflanzliche Akzente effektvoll in schlichtem Ambiente präsentiert. Kein Wunder also, dass asiatische Elemente in Haus und Garten eine immer größere Rolle spielen. Denn Bonsai, Buddha, Bambus und Co. stehen für Meditation, Harmonie und geheimnisvolle Ruhe. Dufterlebnis A siatische Gärtner sind Maler. Sie schaffen kreative Kompositionen: Wie ein Künstler mit dem Pinsel auf der Leinwand, gestalten sie in der Natur Bilder mit Harke und Schere. Von der Malerei übernehmen sie das Wissen um Raumgliederung sowie um die Wirkung von Licht und Schatten. Außerdem verstehen sie es, dem Werk seinen inneren Rhythmus zu geben. Die Dimensionen selbst spielen kaum eine Rolle, dagegen sind einige zentrale Elemente unverzichtbar – das Motto lautet: schlichte Gestaltung, kombiniert mit wenig Material. „Japanische Gärten sind Oasen des Wohlbefindens und auch hierzulande absolut im Trend“, sagt Maximilian Keller, Gartenbauingenieur und Verkaufsleiter in der Ladenburger Baumschule Huben. Das Interesse ist in den vergangenen Jahren mit der Entwicklung der modernen Architektur gewachsen, denn diese legt immer stärkeren Wert auf die enge Synthese von Haus und Garten. Besonders auf kleinen Grundstücken lassen sich die Prinzipien des japanischen Gartenbaus gut umsetzen. Meditation und Erleuchtung Das Aha-Erlebnis entsteht, wenn der Besucher den Garten betritt. Der Eingangsbereich ist fast immer aufwändig gestaltet. „Erst nach einigen Schritten wird der Blick frei“, erklärt Maximilian Keller. Der Anblick soll Genuss pur auslösen: Garten-Bonsai geformt aus Kiefern, Eiben oder Wacholder sind im japanischen Garten die strukturgebenden Gehölze. Eine Brücke aus Stein oder Holz steht für die Verbindung der verschiedenen Garten-Teile und symbolisiert die Lebensbereiche. Brückensteine an den vier Eckpunkten geben optischen Halt und vermitteln Sicherheit. Alle Wege führen zu einer Ruhezone, in großen Anlagen ist dies der Teepavillon. Auf dem Weg dorthin stehen Skulpturen, meist buddhistische Figuren, die auf religiösen Traditionen beruhen. Steinlaternen verströmen abends ein mildes Licht und sollen Teile der Landschaft sein. Sie stehen für den Weg der Erleuchtung, den der Buddhismus zu gehen gebietet. Steinformationen aus drei, fünf oder sieben rohen, unbehauenen Felsbro- 28 UBI BENE cken – gerade Zahlen bringen Unglück – strahlen Kraft und Energie aus und symbolisieren Ewigkeit. Trittsteine zeigen den Weg, um trockenen Fußes über Moos-, Rasen- und Wasserflächen zu kommen. Wasserfallarrangements sind das Zentrum der Gestaltung. Hier entspringt der Fluss, der Ursprung des Lebens. Die Uferbefestigung gibt dem Teich seine dynamische Form. Für Spannung sorgt eine gegensätzliche Zuordnung aus Steinen und Pflanzenteppichen. Schönheit Hauptsache Feng-Shui Auch nach chinesischem Vorbild lassen sich prachtvolle Gärten anlegen. Chinagärten sind schlicht, aber dennoch eindrucksvoll mit bunter Blütenpracht und vielen Deko-Elementen ausgestattet. Die Feng-Shui-Lehre spielt dabei eine große Rolle. Feng bedeutet Wind und Shui Wasser. Diese beiden Naturelemente formen die Landschaft. Das ist nicht nur irgendein Trend, sondern die älteste Form, einen Garten anzulegen. Erst, wenn dieser fertig ist, bauen die Chinesen das Haus. Wir Europäer machen das genau umgekehrt. Sind Garten und Haus aufeinander abgestimmt, sorgt die Umgebung für Wohlbefinden und Wohlstand. Denn in China, der Heimat von Feng-Shui, geht man davon aus, dass Menschen, Tiere, Pflanzen, aber auch Häuser und Gärten, Energie besitzen, die in positive Energie umgewandelt werden will. Und genau das macht Feng-Shui. Der Garten sollte so natürlich wie möglich gehalten sein und nur zum Wohlfühlen einladen. Die Größe spielt keine Rolle. Vielmehr kommt es auf Abwechslung und die Kombination verschiedener Elemente an. Wasser und Steine gehören dabei zusammen, größere Gehölze sollten mit kleineren abgewechselt werden. Freie Flächen fordern bepflanzte Beete an ihrer Seite. „Besonders experimentierfreudige Menschen begeistern sich für asiatische Pflanzen“, stellt Peggy Krämer, Gartenbauingenieurin bei Beier Blumen in Mannheim, fest. Wer nicht gleich den kompletten Außenbereich Schlichte Schalen und grün-weiSSe Arrangements machen die Terrasse zur Wohlfühl-Oase. Spezialisten der Region für Floristik und Gartenbau Ob Gehölze oder Stauden, Schnittblumen oder Deko-Elemente – hier wird Beratung groß geschrieben: n Beier Blumen GbR n Baumschule Huben Viernheimer Weg 43 68307 Mannheim Telefon: 0621 777860 Schriesheimer Fußweg 7 68526 Ladenburg Telefon: 06203 928034 n Diehlmann Gärten n Silvia’s Floral-Design Oberlacherstr. 32 68623 Lampertheim Telefon: 06206 910840 Bahnhofstr. 15 69469 Weinheim Telefon: 06201 392274 Sinnlichkeit Ihr Pflanzenspezialist Viernheimer Weg 43, Ma.-Sandhofen · 0621 / 77 78 60 Öffnungszeiten: Mo – Fr 9.00 – 18.30 · Sa 9.00 – 16.00 UBI BENE 29 trendart Promotion Ladenburger Gartenlust erblüht mit erlesenen Schätzen Die Rosen strecken bereits ihre prächtig duftenden Blütenköpfe gen Himmel und freuen sich auf die vielen Neugierigen, die vom 26. bis 28. Juni wieder hierher strömen werden: Die „Ladenburger Gartenlust“ 2009 steht vor der Tür. auf China oder Japan trimmen möchte, kann sich das asiatische Flair trotzdem nach Hause holen. Schon einzelne Pflanzen, etwa der weinrote Schlitzahorn, Chinagras oder Bambus eignen sich als Hingucker und schaffen auch einzeln eine besondere Atmosphäre. Die vier Elemente im Wohnzimmer Weniger ist mehr: Asiatisch anmutende Blumendekoration besticht durch Zurückhaltung. Im Haus lässt sich durch passende Blumen-Arrangements und Dekorations-Elemente ebenfalls ein „Spa-Feeling“ erzeugen. „Die Konzentration aufs Wesentliche ist typisch für asiatisch anmutendes Interior-Design“, erklärt Ursula Holderbaum, Leiterin der Floristik-Abteilung in der Baumschule Huben. Die vier Elemente Erde, Licht, Wasser und Luft machen – umgesetzt in Dekoration – das Asia-Gefühl perfekt. So wirkt zum Beispiel bereits eine schlichte Wasserschale mit schwimmenden Orchideen-Blüten oder Seerosen neben einer Buddha-Statue. Wilder Jasmin oder ThaiBasilikum verbreiten intensiven, fast mystischen Duft. Natürlich dürfen Kerzen, asiatische Steinfiguren und dunkle Accessoires nicht fehlen. Als Farbtupfer eignen sich zum Beispiel pinkfarbene Orchideen, gelbe Callas oder orangefarbene Tuberosen. „Trend ist aber auch klassisches GrünWeiß“, sagt Andreas Beier, Geschäftsführer von Blumen Beier. Bambus oder Papyrus versprühen dezenten Charme, genau wie einfache Schalen oder hohe Glasvasen mit einzelnen Blättern oder geschwungenen Stöcken und Ästen. Doch egal, ob man sich für einen japanischen Garten, typische Accessoires im Wohnzimmer oder für beides entscheidet, das wichtigste asiatische Motto gilt für drinnen wie draußen: Weniger ist mehr. Attraktive Accessoires und viele ausgefallene Ideen für Haus und Garten bietet die Ladenburger Gartenlust 2009 vom 26. bis 28. Juni. Text: Christine Storck n D ieses Jahr erblüht das Open-Air-Event in den weitläufigen Parkanlagen des historischen Rosenhofs und im Verkaufsgarten der Baumschule Huben zum dritten Mal. Schon 2005 und 2007 war diese im RheinNeckar-Delta einzigartige Veranstaltung ein Erfolg: Über 30.000 Besucher kamen, um die reichhaltige und abwechslungsreiche Angebotspalette der rund 140 Aussteller zu erkunden. KUTHAN-IMMOBILIEN 0621 - 30 UBI BENE 65 60 65 Auf dem Weg zwischen Verkaufsgarten und Rosenhof können die Besucher prächtige Schaugärten und liebevoll angelegte Flächen voller Rosen, Hecken, altem und neuem Baumbestand genießen und die Seele ein bisschen baumeln lassen, um dann an den Ständen aus dem Vollen zu schöpfen. Die Aussteller präsentieren allerlei Schönes und Nützliches. Bei der Ladenburger Gartenlust achtet das Organisationsteam der Baumschule Huben stets auf eine besonders anspruchsvolle Auswahl, Langeweile hat da keine Chance. Leitermacher, Künstler, Korbflechter, Pflanzenund Antiquitätenhändler machen richtig Lust darauf, den heimischen Garten oder auch die eigenen vier Wände in eine echte Wohlfühloase mit individuellem Flair zu verwandeln. Gartengeräte und -bücher fehlen ebenso wenig wie stilvolle Accessoires, fantasievolle Stoffe und Mode, exklusiver Schmuck und niveauvolle Kunst. Ein Leckerbissen sind die edlen Weine aus ganz Europa sowie kulinarische Leckereien – Herz, was willst Du mehr? Die Ladenburger Gartenlust lockt vom 26. bis 28. Juni auf den Rosenhof und in die Baumschule Huben. Verkaufs- und Öffnungszeiten: Freitag und Samstag, 26. / 27. Juni, 10 bis 20 Uhr, Sonntag, 28. Juni, 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen Baumschule Huben Schriesheimer Fußweg 7 68526 Ladenburg Telefon: 06203 92800 UBI BENE 31 trendart Retro in XXL In diesem Sommer wollen die aktuellen Modelle vor allem eines: auffallen. So stellt der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) fest: Angesagt sind bunte Fassungen und Bügel mit extrem flippigen Motiven wie Spinnennetzen, Peace-Zeichen oder Totenköpfen. „Retro in XXL“ lautet das Stichwort Nummer eins. Allerdings beschränkt sich die Rückbesinnung nicht mehr nur auf die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Von den 30er bis zu den 70er Jahren ist alles vertreten. praktische alleskönner in modischer optik: angesagt sind in diesem sommer sonnenbrillen in xxl. entscheidend ist, was man nicht sieht – der uv-filter. Farbige Gläser geben den Ton an Die großen Gläser werden mit neuen Materialien, Farben und Strukturen kombiniert. Verzierungen aller Art und Edel-Optik sind bei Sonnenbrillen im Glam-Look ein Muss, bestätigen die Experten vom Kuratorium Gutes Sehen in Berlin. Aufwändige Design-Elemente machen den Bügel zu einem Schmuckstück. So verziert Gucci seine aktuellen Modelle mit Ziernieten oder Wappen-Details, Dior schmückt seine zum Teil sehr breiten Bügel mit Swarovski-Strass. Und Modedesigner Christian Audigier lässt seine Brillen beim Label „Ed Hardy“ in den dort gewohnt schrillen Farben leuchten. Auch die Logos der Hersteller werden wieder zum Hingucker – sie sind Kennzeichen und Dekor zugleich. Für Verfechter schlichterer Varianten gibt es die Pilotenbrille. Ihr Vorteil: Jeder kann sie tragen, unabhängig von Alter und Geschlecht. Im klassisch-sportiven Bereich hat sie sich längst zum ultimativen Basic gemausert. Die Macht der Farben Auch die Farben der Gläser geben bei Sonnenbrillen den Ton an. En vogue sind 2009 vor allem Farbverläufe Ton in Ton. Sie vereinen modische Optik mit Nützlichkeit, die ja der eigentliche Sinn einer Sonnenbrille ist: So sind braune und graue Tönungen für den Straßenverkehr besonders geeignet, weil sie die Farbwahrnehmung am wenigsten verfälschen. Doch auch rote, violette und grüne Gläser sind in dieser Saison zu finden. Einige Hersteller bieten sogar an, die Gläser nach Wunsch des Kunden individuell einzufärben. Dann passt die Brille optimal zum Make-up oder zum Lack des Cabrios. Wie gut Brillengläser die Sonne filtern, hängt allerdings nicht von der Farbe, sondern von der Dunkelheit ihrer Tönung ab. Besonders praktisch sind selbsttönende Gläser, die ihre Tönung je nach Intensität der UV-Strahlung anpassen. Kulturgut mit Geschichte Als Accessoire ist die Sonnenbrille heute selbstverständlich. Ihre lange wissenschaftliche Karriere macht sich kaum jemand klar. Schon vor Hunderten von Jahren war einigen Naturvölkern bewusst, dass die natürlichen Schutzreflexe – die Verengung der Pupille und das Blinzeln – bei grellem Licht nicht ausreichend sind. Vor allem Kulturen, die in Eis und Schnee leben, halfen sich früh durch „Schneebrillen“ aus Knochen oder anderen Materialien, die das Licht nur durch einen Schlitz hindurch ließen. In der zivilisierten Welt haben Brillen bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts farbige Gläser, meist in Grün und Blau. Seit dem 18. Jahrhundert werden Eingläser, Scherenbrillen, Zwicker und Monokel mit Sonnenschutzgläsern bestückt. Stoff und Leder schirmen das Licht zusätzlich von der Seite ab. 1797 erfindet der Engländer Richardson eine Doppelbrille, bei der sich seitlich ein grünes Glas vorklappen lässt. Diese Variante gehört bis ins folgende Jahrhundert zu den wichtigsten Erfindungen auf diesem Gebiet. Im Fokus der Wissenschaft Im 19. Jahrhundert finden Wissenschaftler heraus, dass es wirksamer ist, eine gefärbte Glasschicht auf Brillengläser zu kleben, statt starke Gläser zu färben. Die Macht der Farben regt Forscher und Optiker damals gleichermaßen an. Einige erklären, dass azurblau gefärbte Gläser die Lichtintensität am besten schwächen kön nen. Andere sind der Meinung, dass Die Idee der Sonnenbrille hat vermutlich rund 2.000 Jahre auf den Bügeln. Jedenfalls soll schon der römische Kaiser Nero (37–68 n.Chr.) die Kämpfe der Gladiatoren an sonnigen Tagen durch einen grünen Smaragd betrachtet haben, um seine Augen zu schützen. Bis die ersten getönten Gläser entwickelt wurden, verging aber noch Zeit. Aus Europa und China sind aus dem 15. Jahrhundert Einzelanfertigungen in Grün, Rot, Gelb oder Blau überliefert. Das wichtigste Element – der UV-Filter – wurde allerdings erst in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts integriert. Sonnenbrillen sind heute aber viel mehr als nur Schutz vor schädlicher Strahlung. Sie sind unverzichtbares Accessoire und – nicht nur für Karl Lagerfeld oder Paris Hilton – modisches Markenzeichen. E gal, ob die Sonne scheint oder nicht, für Modeliebhaber sind dunkle Gläser ein Muss. Sie sehen relaxed aus und sind zudem noch praktische Alleskönner: Sie schützen vor grellem Licht, kaschieren auch mal Augenringe nach durchfeierten Nächten oder tun als Haarreif ihre Dienste. Mit ihrer Vielseitigkeit punkten sie bei fast jedem. Etliche Stars und 32 UBI BENE Sternchen treten kaum ohne ihren ganz persönlichen Favoriten in die Öffentlichkeit. „Dunkle Brillengläser sind wie tragbarer Lidschatten, und die Welt sieht durch getönte Gläser einfach schöner aus. Jeder wirkt zehn Jahre jünger”, erklärt zum Beispiel Sonnenbrillen-Fan Karl Lagerfeld. Und fügt hinzu: „Darum trage ich selbst immer welche.” UBI BENE 33 trendart Promotion gerade blaue Gläser schädliche Strahlung hindurchlassen und empfehlen gelbe Filtergläser. Außerdem gibt es zu dieser Zeit so genannte „Rauchgläser“, denen Braunstein und Nickel beigemengt sind, und Schutzgläser aus Bernstein. Der Schweizer Augenarzt Alfred Vogt (1879 bis 1943) weist Anfang des 20. Jahrhunderts auf die Gefahr von ultraviolettem Licht vor allem bei Sonnenblendung hin. 1937 gelingt dem deutschen Erfinder Erwin Käsemann dann ein bahnbrechender Coup: Er stellt den so genann- ten Polarisationsfilter her. Dabei wird eine Folie mit lichtabsorbierenden Farbstoffen zwischen zwei Deckgläsern verkittet. Solche Polarisationsgläser sind in der Lage, blendende horizontale Strahlung zu blockieren – ein entscheidender Schritt. Die Ansicht, dass eine gute Sonnenbrille auch die unsichtbare Strahlung dämpfen muss, verbreitet sich schließlich immer mehr. 65 und 80 Prozent angeboten. Bausch & Lomb stellt bereits 1930 das erste Sonnenschutzglas in Serie her. 1934 bringen sie die erste „Fliegerbrille“ mit diesem Glas auf den Markt. 1937 wird der Name „Ray Ban“ geboren. Auch andere Firmen nehmen Anteil am rasant wachsenden Sonnenbrillenmarkt. 1986 entwickelt Rodenstock das erste sich verfärbende Kunststoffglas. Die Industrie reagiert früh auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Firma Schott erzeugt Anfang des 20. Jahrhunderts ein Schutzglas unter dem Namen Umbral. Es wird in 25, 50, Heutzutage sind der Fantasie kaum noch Grenzen gesetzt: Sogar hochwertige Brillengläser ganz in Weiß sind mit einem UV-Schutz ausgeText: Christine Storck n stattet. Zeitloses Design: Arnold Wohnen setzt auf schöne wie funktionale Einrichtungslösungen. Design zum Leben „Wie Menschen denken und leben, so bauen und wohnen sie“, formulierte es um 1800 der deutsche Kulturphilosoph und Dichter Johann Gottfried von Herder. Eine Einschätzung, die bis heute zutreffend scheint. Um das passende Möbelstück zu finden, braucht es neben Erfahrung vor allem – Zeit. Diese nimmt man impressum sich bei Arnold Wohnen in Mannheim. Denn Beratung wird hier nicht nur groß geschrieben, sondern war Mannheimer Morgen DTV, Feudenheim-Gymnasium, firo sportphoto, Großdruckerei & Verlag GmbH, Josef Först, Fotolia.com, Dietmar Funck, Gesund- Dudenstr. 12–26, heitszentrum Viasana Speyer, Goldmann-Verlag, Grünes Presseportal, John Deere Forum, Herausgeber 68167 Mannheim Kiepenheuer, Pressefoto Kunz, Mandarin Ute Maag Oriental Hotel Group, Thommy Mardo, Ines Stefan Wagner (V.i.S.d.P.) Meisel, Thomas Neu, Pfitzenmeier GmbH / IFAA, impuls Verlags GmbH Redaktionsleitung Nicole Pollakowsky, Manfred Rinderspacher, Anschrift der Redaktion Redaktion UBI BENE Riva 1920, Sony-Music, Stadt Bensheim, Swissflex, Felix Westenberger Dudenstr. 12–26 68167 Mannheim Anzeigen Anzeigenberatung Gerhard Haeberle E-Mail: swagner@mamo.de Autoren dieser Ausgabe Stefan Dettlinger, Jörg-Peter Klotz, Birgit Jersch-Bergmann, Tel. 06201 980398 Claus Meyer, Tel. 0621 3922863 Nicole Pollakowsky, Tatjana Scheuerer, Cordula Schuhmann, Sabine Skibowski Für Fragen und Informationen ubibene@mamo.de Christine Storck, Thomas Tritsch, www.ubibene.eu Petra Wandernoth Fotos/Bildmaterial Baumschule Huben, BB Promotion, Dietrich Gestaltungskonzept & Layout Xmedias GmbH, Mannheim www.xmedias.de Druck Druckhaus Diesbach GmbH, Weinheim Bechtel, J. Biffar & Co. GmbH, Christoph Blüthner, Lucia Caporaletti, coa, Deutsche Grammophon, Roland Lorson Karlsruher Str. 54 69126 Heidelberg tel. 06221-339759 www.japanische-wohnkultur.de 34 UBI BENE nie individueller und kurzweiliger. S eniorchef Karlheinz Arnold, der das Unternehmen 1985 von seinem Vater Eugen Arnold übernahm und inzwischen zwölf Jahre mit seinem Sohn, Henrik Arnold, gemeinsam führt, erläutert neben Vorzügen von Design und Funktionalität des Mobiliars immer auch allerhand Wissenswertes darüber hinaus. Dabei reicht sein Repertoire von der Materialanalyse über wissenschaftliche Studien bis hin zu Pflegetipps. Auf den über 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche des exklusiven Mannheimer Möbelhauses erfüllen alle Stücke diese Anforderungen. Dafür stehen nicht zuletzt namhafte Hersteller wie Poliform, Cor, Bonacina, Knoll, Dreieck, Riva oder Swissflex. Klare, schnörkellose Formen, handwerkliche Präzision und exzellente Materialqualität bilden eine Einheit. „Vorzüge, die vor allem italienische Hersteller verinnerlicht haben“, so Henrik Arnold. Auch Geschäftsführer Henrik Arnold punktet durch Fachkompetenz – ganz gleich, ob es um einen Esstisch, eine komplette Kücheneinrichtung oder eine Sitzgruppe geht. „Hausbesuche gehören bei uns zum Service. Man muss Wohnen ganzheitlich begreifen, also die Lebensgewohnheiten des Kunden kennen, um die für ihn perfekte Lösung zu finden.“ Beratung ist für die Wohnexperten dabei gleichbedeutend mit ehrlichen Einschätzungen und individuellen Konzepten bis hin zu den Zahlungsmodalitäten. „Der Bedarf des Kunden wird mit sinnvollen Lösungen gedeckt.“ Während der Blick durch das doppelgeschossige Loft des 1953 durch Eugen Arnold gegründeten Einrichtungshauses gleitet, das 1962 seinen aktuellen Standort in der Friedelsheimer Straße 14–20 bezog, fällt ins Auge, mit wie viel Sachverstand die Auswahl des Mobiliars erfolgt. Wohnbeispiele wirken durchweg stimmig, hochwertig und bestechen durch raffinierte Details. Da Möbel weit mehr als Gebrauchsgegenstände sind – sie sollen sich sowohl optimal in den Wohnraum einfügen als auch funktional sein und obendrein noch Trends abbilden –, setzt man bei Arnold Wohnen auf eine puristische Formensprache in exzellenter Qualität. „Gutes Design ist funktional und zeitlos“, weiß Henrik Arnold und bleibt damit, wie schon Vater und Großvater vor ihm, der Maxime des Bauhausstils treu. So findet sich beispielsweise in den Schränken und Sideboards der italienischen Marke Riva in jeder Schublade ein kleiner Holzeinsatz aus duftender, gegen Motten wirkender Zypresse. Oder darf es vielleicht ein Möbelstück aus 30.000 Jahre altem Kauri-Holz aus den Sümpfen Neuseelands sein? Für das dazugehörige Design sorgen bei Riva acht der bekanntesten Möbel-Schöpfer – darunter Terry Dwan und Pininfarina. Hightech in Perfektion bieten die Bettroste von Swissflex, die Arnold Wohnen exklusiv in Mannheim vertreibt. Für Flexibilität und Komfort bis zum Bettrand sorgen Hightech-Materialien und progressive Federelemente, die einen Federweg von bis zu sechs Zentimetern ermöglichen. „Die Tiefschlafphase wird durch die einmalige, punktgenaue Anpassung an die Liegeposition bis zu 100 Prozent intensiviert“, erklärt Karlheinz Arnold. Er spricht dabei aus Erfahrung. „Die ganze Familie schwört auf das Schlafsystem aus der Schweiz.“ Worauf die Kunden bei Arnold Wohnen schwören, ist so individuell wie die Einrichtungskonzepte, die der Fünf-Mann-Betrieb für Mannheim und Umland kreiert. Inspirieren lassen können sie sich an sechs Tagen die Woche und werden zweimal im Jahr mit zusätzlichen Sonderaktionen belohnt. Weitere Informationen Arnold Wohnen Friedelsheimer Straße 14–20 68199 Mannheim-Neckarau Telefon: 0621 842090 www.arnold-wohnen.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 19 Uhr Samstag von 10 bis 16 Uhr UBI BENE 35 trendart Sommer-Ausflug Luftig, leicht und lässig – so präsentiert sich die Freizeitmode in diesem Sommer. Bei den Damen ist nahezu alles erlaubt: Röcke jeder Länge, kombiniert mit fließenden Oberteilen, gerne transparent und übereinander getragen, in knalligen Farben oder sinnlichen Nude-Tönen. Große und kleine Männer fühlen sich wohl in bequemen Jeans und anschmiegsamen Shirts, die jedes Fußballspiel und jede Rauferei mitmachen. Sonja Baron und Sarah Saal von der Weinheimer Boutique Sentimento und Andreas Kampmann und sein Sohn Paul vom Heidelberger Herren-Ausstatter Sportiv Kampmann zeigen bei einem Ausflug ins Bonsai-Zentrum Heidelberg ihre Highlights aus der Sommer-Kollektion. Fotos: Dietrich Bechtel n Farben des Sommers: Das grüne, kniekurze Kleid von Tara Jarmon ist vorne geknöpft. An heißen Tagen tragen sich das bunte Top und der lila Mini (beides von Schumacher) sehr angenehm. Sarah Saal trägt ein grün-weißes, bodenlanges Seidenjerseykleid von Allude. Andreas und Paul Kampmann kommen im Partnerlook in Polohemden von Ralph Lauren. 36 UBI BENE UBI BENE 37 trendart Wenn der Vater mit dem Sohne – Andreas Kampmann in Pulli von Falconeri, Hemd von Aglini, Hose von Jaggys, Paul mit einer Weste von Napapijri, Jeans und Shirt von Jaggys. Mode für Bonsais: Die meisten Herrenmodemacher entwerfen KinderLinien, die den Modellen für die Väter nachempfunden sind. Er steht im Tor und ich dahinter – Vater Kampmann trägt ein Polohemd von Malo und eine Hose von Jaggys, Paul ein Polo von Etro und eine Hose von Armani Jeans. Im weißen Polo-Shirt von Napapijri und der Jeans-Bermuda von Armani lässt es sich prima toben. Kontaktdaten: Glamour handbags & shoes S / S 2009 Lagerverkauf der Kollektionen: Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter 2008 Sparen Sie 50 bis 70 % gegenüber dem empfohlenen Verkaufspreis! Kay & Pearl GmbH Exklusivvertrieb für die Marke Katrin Leiber Werftstraße 15 68159 Mannheim T +49 621 318 72 08 F +49 621 318 73 17 Zurück zu alten Werten Öffnungszeiten: Mo – Do 09:00 – 17.00 Uhr, Fr 09.00 – 15.00 Uhr Hauptstraße 60 · 69469 Weinheim · Telefon (06 21) 18 28 68 www.sentimento.biz www.katrin-leiber.com Anzeige SS_09_195x63 1 38 UBI BENE Tradition · Verantwortung · Qualität · Stil 15.05.2009 20:30:49 Uhr UBI BENE 39 trendart „Wichtig ist, dass man sein Kind nicht verkleidet“ Andreas Kampmann, Sportiv Kampmann Heidelberg: „Für die Herren-Freizeitmode gilt in diesem Sommer dasselbe wie für die Outfits für Jungen: Leichte Ware, die funktionell und hautverträglich ist und damit superbequem passt, macht großen und kleinen Jungs am meisten Spaß. Der Großteil der Herrenmodemacher entwirft inzwischen Kinderlinien. Wir führen Kleidung für Buben von zwei bis zwölf Jahren. Die tragen gern, was der Papa auch trägt. Meist kommt ohnehin die Mama und sucht die Klamotten gleich für beide aus. Wichtig ist, dass man sein Kind nicht verkleidet. Der Junge soll sich ja wohl fühlen und Bewegungsfreiräume haben. Bei Farben haben Kinder ein sehr eigenes Empfinden. Der Klassiker, Blau und Blau-Weiß, geht immer, aber bei den diesjährigen Männer-Modefarben Grün, Flieder und Lila sind Jungs eher reserviert. Mein Sohn Paul fand bis vor einigen Wochen noch, Lila sei eine Mädchenfarbe. Mittlerweile findet er’s aber richtig cool.“ Andreas Kampmann und Sohn Paul „Das Styling soll wirken, als hätte man sich beim Anziehen überhaupt keine Gedanken gemacht.“ Sonja Baron, Sentimento Weinheim: „In der Damen-Freizeitmode ist in diesem Sommer alles Strenge out! Dem Spiel mit Farben, Stoffen und Längen sind kaum Grenzen gesetzt. Der blau-weiße Marine-Look ist wieder mal ein Klassiker, doch knallige Farben wie Orange, Gelb und Lila dürfen ebenso getragen werden wie die schmeichelnden Nude-Töne in Puder, Pastell und Perlmutt. Diese neue Lässigkeit eröffnet wunderbare Gestaltungsspielräume, erfordert aber natürlich auch ein gewisses Gespür. Gelungene Outfits sind in diesem Sommer stimmig, aber nicht perfekt. Wichtig ist, dass die sommerliche Unbeschwertheit zum Ausdruck kommt – das Styling soll wirken, als hätte man sich beim Anziehen überhaupt keine Gedanken gemacht.“ Sonja Baron Der es Ästhetik. Ästhetik. DerKünstler Künstler nennt nennt es Der DerPhysiker Physiker Dynamik. Dynamik. Und Undwir wirZ4 Z4Roadster. Roadster. DerDer neue BMW Z4Z4 Roadster. Dieses neue BMW Roadster. DiesesAutoAutomobil lässt Sie wie kein anderes erleben, mobil lässt Sie wie kein anderes erleben, dassdass es mit seinem versenkbaren es mit seinem versenkbarenAluminiAluminium-Hardtop, seiner konsequenten um-Hardtop, seiner konsequentenFahrerFahrerorientierung sowie seinem dynamischen orientierung sowie seinem dynamischen Fahrverhalten etwas BesondeFahrverhalten etwas Besonde- res Verbindungmit mitseinem seinem kraftvollen res ist. ist. In In Verbindung kraftvollen Design daraus:der derAusdruck Ausdruck purer Design wird wird daraus: purer Fahrfreude. ÜberzeugenSie Siesich sich selbst: Fahrfreude. Überzeugen selbst: AbAb sofort derneue neueBMW BMWZ4 Z4Roadster Roadster sofort steht der fürfür Sie bei bei uns bereit. Sie bereit. Blau-weiße Klassiker: weiße Blusenjacke und dunkelblaue Weste, beides von La Martina (links). Polohemden für Vater und Sohn von Ralph Lauren (rechts). BMW BMW Niederlassung Niederlassung Mannheim 40 UBI BENE www.bmw-mannheim.de Mannheim Neckarauer Str. 164, 68163 Mannheim www.bmw-mannheim.de Tel. 0621 8357-0, Fax 0621 8357-111 Neckarauer Str. 164, 68163 Mannheim Der neue BMW Z4 Roadster Der neue BMW Z4 Roadster www.bmw-mannheim. de www.bmw-mannheim. Freude am Fahren trendart VERANSTALTUNGSKALENDER FÜR DIE METROPOLREGION RHEIN-NECKAR UND ÜBER DEREN GRENZEN HINAUS. UBI BENE NENNT KULTURELLE, GESELLSCHAFTLICHE UND SPORTLICHE HÖHEPUNKTE DES SOMMERS 2009. ples und Editionen aus der Berliner Sammlung Schlegel ins Haus holt – ein Impuls für die Weiterentwicklung eigener Zukunftskonzepte als Kunstmuseum mit Skulpturenschwerpunkt (bis 23. August). www.kunsthalle-mannheim.de ----- festivals / feste / Bälle Opern-Diva Anna Netrebko verzaubert das Mannheimer Publikum am 12. August mit einem auSSergewöhnlichen Liederabend. REGIONAL kultur Anna Netrebko: Die Ikone der internationalen Opernszene gastiert im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartens mit einem außergewöhnlichen Soloprogramm in Klavierbegleitung. Anna Netrebko im Rahmen dieses Recitals zu erleben, ist zweifelsohne ein ganz einzigartiges Erlebnis, auf das sich das Mannheimer Konzertpublikum nun freuen kann (12. August). www.rosengarten-mannheim.de ----Joseph Beuys: Wie kaum ein anderer Künstler nach dem Zweiten Weltkrieg hat Beuys – der visionäre Mann unter dem Filzhut – mit seinen Ideen und Aktionen den Kunstbegriff radikal erweitert: Kunst ist Leben, Leben ist Kunst. Seine Konzeption der „Sozialen Plastik“ zielt auf das kreative Mitgestalten aller Menschen am Gesamtkunstwerk Gesellschaft. „Impuls: Joseph Beuys“ ist die erste Einzelschau des weltberühmten Künstlers in der Kunsthalle Mannheim, die sich Beuys’ Denkanstöße als Multi- 42 UBI BENE Nibelungenfestspiele Worms: Neuer Regisseur, neuer Hauptdarsteller. Großartige Neuigkeiten bei den Nibelungen-Festspielen 2009: Intendant Dieter Wedel konnte einen der renommiertesten jungen Theater- und Filmregisseure in Deutschland für die Festspiele engagieren. Gil Mehmert wird die Komödie „Das Leben des Siegfried“ inszenieren. Zusammen mit Gil Mehmert kommt auch ein wunderbarer Schauspieler nach Worms: Christoph Maria Herbst spielt bei den Nibelungen den Hagen (31. Juli. bis 16. August). www.nibelungenfestspiele.de ----Festspiele Heppenheim: Großes Theater auf der kleinen Bühne im Heppenheimer Amtshof; in der neuen Festspiel-Saison steht unter anderem „Die Sklavin ihres Geliebten“ mit Christopher Krieg, Susanne Steidler und Franz-Joseph Dieken auf dem Programm. Ein weiteres Highlight ist das Konzert des „Glenn Miller Orchestra“ (22. Juli bis 6. September). www.festspiele-heppenheim.com ----„palatia jazz“: Die schönsten Burgen, Schlösser und historischen Parkanlagen der Pfalz bilden die einzigartige Kulisse für international besetzte Konzerte mit Jazz und jazzverwandter Musik. Mit dabei sind 2009 unter anderem Klaus Paier & Asja Valcic, das Marcin Wasilewski Trio, Enrico Rava & Stefano Bollani und das Yaron Herman Trio (bis 16. August). www.palatiajazz.de ----Schlossfestspiele Heidelberg: Höhepunkt der diesjährigen Festspiele: Das Theater Heidelberg konnte mit Joan Anton Rechi einen außergewöhnlichen Regisseur gewinnen. Der 1968 geborene Rechi stammt aus Andorra und hat in den letzten Jahren bereits in Spanien, Deutschland und in der Schweiz mit gelungenen Inszenierungen auf sich aufmerksam gemacht. In diesem Sommer wird er Donizettis komische Oper „Der Liebestrank“ inszenieren, die so reich an Komik ist, dass andere daraus leicht zwei oder drei erfolgreiche Opern gemacht hätten (20. Juni bis 9. August). www.theaterheidelberg.de ----- NATIONAL kultur Bayreuther Festspiele: Opernfans auf der ganzen Welt blicken auf eine kleine Stadt in Oberfranken: Die Bayreuther Festspiele auf dem Grünen Hügel haben auch in ihrer 98. Auflage nichts von ihrer Faszination verloren – die Strahlkraft und Magie der unsterblichen Opern von Richard Wagner ist ungebrochen. In diesem Jahr stehen die Werke „Tristan und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg”, „Parsifal“ und die Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ auf dem Programm (25. Juli bis 28. August). www.bayreuther-festspiele.de ----Barack Obama: Nach den ersten hundert Tagen der Präsidentschaft Barack Obamas widmet das Berliner Kennedy-Museum dem neuen amerikanischen Präsidenten eine Sonderausstellung. Diese ergänzt die permanente Ausstellung des Museums am Brandenburger Tor um etwa 50 Exponate, von denen ein Großteil Aufnahmen des offiziellen Photographen des Weißen Hauses, Pete Souza, sind. Souza begleitete Barack Obama bereits während dessen Amtszeit als Senator. Seinen Aufnahmen gelingt es, Dynamik und Charisma dieses amerikanischen Hoffnungsträgers einzufangen (bis 2. August). www.thekennedys.de ----Placido Domingo: Die Philharmonie BadenBaden begleitet den weltberühmten Tenor Placido Domingo bei seinem einzigen Open-Air Konzert in Deutschland. Im Mittelpunkt seines breiten Repertoires steht das italienische und französische Fach mit Opern von Verdi, Puccini, Bizet, Massenet, Leoncavallo. Ein musikalischer Genuss mit einem der größten und vielseitigsten Tenöre vor der traumhaften Kulisse der Galopprennbahn Baden-Baden / Iffezheim (8. Juli). www.baden-baden.de ----- pferdestärken Hoch auf dem grünen Wagen Mit dem John-Deere-Forum in Mannheim pflegen die Hersteller der grünen Landmaschinen ihr Image und machen alle glücklich, die schon immer nur das eine wollten: Treckerfahren! W ie ist eigentlich Ihr Verhältnis zu Landmaschinen? Wie, Sie haben keines? Traktoren lassen Sie kalt? Ballenpressen sind Ihnen schnuppe? Das lässt sich ändern. Und dafür müssen Sie nicht mal aufs Land fahren, sondern mitten in die Stadt. Genauer gesagt in den Mannheimer Lindenhof ins John Deere Forum. Zugegeben, auch in meinem Fall bedurfte es eines Antriebs, dass ich mich auf den Weg machte. Der Antrieb heißt Ole, ist vier Jahre alt und sein Verhältnis zu Landmaschinen lässt sich mit zwei Worten beschreiben: große Liebe. Eine Bekannte hatte uns den Tipp gegeben: „Geht da mal vorbei, kostet nix und ist wie ein Indoor-Spielplatz“. Na, prima. Schon vor dem Eingang begrüßt uns ein sechs Meter breiter Mähdrescher, den Ole und sein Freund Hannes aufgeregt umrunden. Im Innern der gläsernen Halle finden die beiden ihr Eldorado: Traktoren in allen Größen, von uralt bis hypermodern. Und fast alle darf man nicht nur anschauen, sondern auch mit Händen und Füßen erkunden. Die große Liebe kleiner Jungen und gestandener Landwirte Die beiden Landwirte in spe erstürmen einen gigantischen grünen Maishäcksler. Vom Boden aus sind sie hinter den Armaturen kaum noch zu sehen – aber zu hören: „Los, komm hoch! Ich hab hier einen Tritt entdeckt, den hat noch keiner vor mir gesehen!“ Also schwinge auch ich mich auf das grüne Monstrum und versinke kurz darauf fast in dem Fahrersitz, der eher einem Fernsehsessel ähnelt. Ganz schön luxuriös haben sie’s hier, die Bauersleut’. Doch es sei ihnen gegönnt: Für den Preis des Häckslers wäre auch ein kleines Einfamilienhaus zu haben. Auch der Überblick von der Fahrerkanzel ist nicht schlecht: Ziemlich weit unter mir flitzen viele kleine Jungs und ein paar kleine Mädchen auf grünen Tret-Traktoren durch die Halle. Einer von ihnen ist der knapp dreijährige Tim. Er ist mit seiner Mama Stammgast in der John-Deere-Straße. „Das Forum liegt auf dem Weg zur Tagesmutter“, erzählt Ines Dehnke. „Wenn es nach Tim ginge, wären wir jeden Tag hier.“ Um das zu verhindern, musste sie schon zu einer Notlüge greifen: Sie erklärte ihrem Sohn, die Ausstellung könne man nur alle 14 Tage besuchen. Noch glaubt Tim seiner Mama und dribbelt fröhlich vorbei an Oldtimern wie dem ersten Lanz Bulldog und zwischen den Rädern einer riesigen Spritzmaschine hindurch wie unter einer Brücke. Das Monstrum, das über ein Sonnenblumenfeld rollen kann, ohne die Blüten zu berühren, wurde für einen Kunden in Osteuropa gebaut, klärt Forumsmanager Ralf Lenge auf. „In Deutschland bekommt man für so was gar keine Straßenzulassung“, lacht er. Noch braucht der Kunde die Maschine nicht und Lenge 44 UBI BENE hat ein Highlight in seiner Ausstellung, das selbst gestandene Landwirte unter den Werksbesuchern zum Staunen bringt – ganz zu schweigen von den Dreikäsehochs, die heute das Forum bevölkern. Ein Schaufenster der Landwirtschaft mitten in der Stadt Lediglich zwei Herren mittleren Alters in Lodenmänteln suchen offensichtlich nicht nur die Hupe oder bislang unentdeckte Geheimtritte. Sie scheinen sich ernsthaft für Traktoren zu interessieren – schaffen es aber nur manchmal, in einem der ausgestellten Modelle einen Platz im Führerhaus zu ergattern, der nicht schon von einem minderjährigen Möchtegernbauern besetzt ist. Wirkt diese Spielplatzatmosphäre nicht abschreckend auf Kaufinteressenten? Der Forumsmanager winkt ab. Der Vertrieb laufe ausschließlich über die Händler. Das Forum diene nur der Information und hier sei das Nebeneinander von Business und Kindergeschrei durchaus gewollt: „Viele Kunden finden das schön, weil es zeigt, dass hier Leben drin ist.“ Und auch aus einem anderen Grund sind Lenge die kleinen Besucher wichtig: Er sieht in den Wirbelwinden von heute die Fachkräfte von morgen. Das Forum ist für ihn eine „tolle Gelegenheit, mitten in einer städtischen Region etwas über das Thema Landwirtschaft zu berichten“. Dabei hilft nicht nur die Kinderecke mit Schautafeln, Spielzeugtreckern und einem Modellbauernhof hinter Plexiglas. Auch mehrere Werksführer mit pädagogischem Hintergrund bringen Kindergartengruppen und Schulklassen die Errungenschaften der modernen Landwirtschaft näher. Doch das Forum kann auch ganz anders: Die Fahrzeuge entsprechend arrangiert, bietet der Raum Platz für Großveranstaltungen – nicht nur zum Thema Treckerfahren. Der Politiker und Manager Lothar Späth hat hier vor 500 Zuhörern über Wirtschaft und Ethik gesprochen. Auch Tom Buhrow von den ARD-Tagesthemen war schon da. Regelmäßig finden Konzerte statt. Ralf Lenge sieht solche öffentlichen Veranstaltungen auch als eine Art Nachbarschaftspflege. Schließlich sitzt man „mittendrin“ in Mannheim: „Lanz hat damals auf der grünen Wiese angefangen“, blickt der Forums-Chef zurück. „Die Stadt ist um das Werk herum gewachsen.“ Bewusst wurde mit dem Bau des Forums die Backsteinmauer durchbrochen, die einst das gesamte Werksareal umgab. Das gläserne Gebäude soll „als Schaufenster dienen und der Bevölkerung zeigen, was John Deere macht und was uns auszeichnet“, sagt Lenge. Rund sechs Millionen Euro hat sich der Landmaschinenhersteller dieses Schaufenster kosten lassen. Rechnet sich das? „Auf jeden Fall“, versichert Lenge. Zwar kann er keine Bilanz aufstellen – Imagebildung lässt sich kaum in Zahlen fassen. Doch der Forumsmanager ist vom langfristigen Nutzen der Maßnahme fest überzeugt. Eldorado für Kunden und Kinder: Das John Deere Forum in Mannheim. Zwei potenzielle Nachwuchskräfte können sich die Mannheimer Traktorenbauer nach diesem Tag auf jeden Fall vormerken: Als der Abschied naht, nimmt Hannes seinen Freund bei den Händen, dreht ihn in bester Werbespotmanier im Kreis und ruft ehrlich begeistert: „Ole, wenn wir erwachsen sind, dann werden wir nicht mehr Astronaut – jetzt werden wir Maishäckslerfahrer!“ Text: Nicole Pollakowsky n Weitere Informationen John Deere Forum John-Deere-Straße 70 68163 Mannheim Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 19 Uhr Sonntag 11 bis 17 Uhr W enn Sie mehr suchen als nur ein Restaurant! Feiern im Schloss mit Möglichkeiten für 120 Personen Restaurant · Bar · Konditorei Obertorstraße 9 · 69469 Weinheim · Telefon: 0 62 01/99 55-0 · Telefax: 0 62 01/99 55 24 E-Mail: info@hutter-im-schloss.de · www.hutter-im-schloss.de UBI BENE 45 gastgeber Es gibt Reis, Baby! Asiatische Gerichte sind nicht nur lecker, sondern – richtig zubereitet – auch noch extrem gesund. Es muss ja nicht gleich eine Miso-Suppe zum Frühstück sein. „Savoir-vivre“ und die Pfälzer Lebensart Restaurant ten und schnell zu garen. Das Gemüse bleibt so knackig und die Nährstoffe und Vitamine erhalten. Es ist also etwas dran an der gesunden Asia-Küche. Davon ist auch Theva Sriratanakoul, Inhaber der beiden MaiTai-Restaurants in Viernheim und Mannheim, überzeugt. Allerdings greift er nicht auf wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auf jahrelange Erfahrung zurück: „Wir essen den ganzen Tag und werden nicht dicker“, tritt der Thailänder lachend die empirische Beweisführung an. Das klingt verlockend – ob es auch stimmt, lässt sich am besten in einer Feldstudie überprüfen. Frische Zutaten für die Schnippel-Orgie von dim sum (links) bis sushi: die asiatische küche hat für jeden geschmack etwas zu bieten. C roissant und Brötchen, Brötchen und Croissant!“ Der Ton von Tran Thanh ist genervt, sein Gesichtsausdruck angewidert, wenn er vom deutschen Frühstück spricht. Nach dem Aufstehen steht dem gebürtigen Vietnamesen der Sinn nach Deftigem, einer Nudelsuppe beispielsweise. Doch um die zuzubereiten, fehlt ihm nach eigenen Angaben die Zeit, beziehungsweise eine nette Frau, die das Morgensüppchen für ihn kocht. Und so bleibt der Sushi-Meister, Mitinhaber der Tokyo Sushi-Bar in Mannheim, eben bei Croissant und Brötchen. Das ist nicht nur aus zwischenmenschlicher Sicht bedauerlich, sondern auch aus ernährungswissenschaftlicher. Denn es gibt einige Komponenten in der fernöstlichen Küche – auch in der frühmorgendlichen – die uneingeschränkt empfehlenswert sind, auch wenn sie für den abendländischen Gaumen erst einmal befremdlich wirken. „Die asiatische Küche ist super!“, findet die Mannheimer Ernährungsberaterin Bettina Seydlitz. Einer ihrer Favoriten ist die Misosuppe, die sie durchaus auch mal morgens schlürft. Die typisch japanische Spezialität ist benannt nach der darin enthaltenen Sojabohnenpaste. „Mi- 46 UBI BENE sosuppe wirkt sofort auf den Stoffwechsel und bringt ihn morgens auf Touren“, erklärt die Ernährungsexpertin begeistert. Seydlitz warnt aber auch vor Pauschalurteilen: „Was ‚gut’ für einen ist, muss jeder selbst ausprobieren. Die Ernährung muss in die persönliche Lebensstruktur passen.“ Auch sie selbst kopiert die Asia-Küche nicht eins zu eins: „Ich esse keine Schlange und kein Krokodil“, nennt sie zwei Extrem-Beispiele. Knackiges aus dem Wok Doch in vielerlei anderer Hinsicht lässt sich die begeisterte Köchin gerne von asiatischen Rezepten inspirieren. „Zum Beispiel ist Reis eine tolle Sache“, sagt Seydlitz. Die weißen Körnchen entgiften und entschlacken den Körper und helfen beim Abnehmen. Einziger „Fehler“: Die Asiaten verwenden fast ausschließlich geschälten Reis – die Vollkornversion wäre noch „tausendmal wertvoller“, so die Ernährungsexpertin. Schlichtweg perfekt ist ihr zufolge der Wok – aber bitte richtig asiatisch. „Die Europäer verwenden zu viel Fett“, so Seydlitz. Das ist aber gar nicht nötig. Denn die kugeligen Pfannen sind dafür ausgelegt, die Zutaten unter Rühren nur kurz anzubra- Wer sich nicht entscheiden kann zwischen den zahlreichen Angeboten der Asia-Restaurants in der Metropolregion, verwandelt am besten die heimische Arbeitsplatte in eine Asia-Küche. Frisches Obst und Gemüse aus Thailand sowie alle anderen Zutaten, die es für die Schnippel-Orgie sonst noch braucht, gibt es beispielsweise im Mannheimer G2-Quadrat bei Andaman Import. Es muss ja nicht gleich die Stinkfrucht sein – mit ihrem stacheligen Äußeren und dem mehr als herben Geruch ist sie wohl eher eine Herausforderung für echte Profis. Sympathischer wirken da die in Zellophantütchen verpackten diversen Kräuter von Koriander über Kaffirblätter und Zitronengras bis zum Thai-Basilikum. Die frische Ware holt die Chefin jeden Samstag direkt in Frankfurt ab, wo der Flieger aus Thailand landet. Welche Kräuter am besten zu welchem Gericht passen, wissen die Verkäuferinnen, die auch Tipps zur Zubereitung geben: „Wan-Tans am besten mit Schweinefleisch, nicht mit Rind füllen. Und wenn die Täschchen in der Suppe schwimmen sollen – Achtung! – bitte die richtigen Teigblätter auswählen! Nicht die zum Frittieren nehmen!“ Gleicht das Einkaufen im Asia-Shop noch einem exotischen Abenteuer, ist die Zubereitung der Speisen auch für viele eingefleischte FernostFans eine Geduldsprobe. Wer keine Rohkost knabbern will, muss das Gemüse für den Wok dünn, dünner, am dünnsten schneiden. Und auch die Füllung für Frühlingsrollen, Wan Tans und Co. muss im wahrsten Sinne des Wortes vom Feinsten sein. Zeit für Filigrantechnik beim Teigfalten oder für anmutige Schnitzereien aus Möhren bleibt da nicht mehr – der Magen knurrt schon zu laut! Gründe genug, das nächste Mal wieder die Profis im Restaurant ran zu lassen. Wer Glück hat, darf auch hier mit Hand anlegen und – wie zum Beispiel im Mannheimer Saigon – die Sommerrollen selbst wickeln. Unter Anleitung versteht sich und mit dem guten Gefühl: Wenn’s nicht klappt, steht in der Küche einer, der’s garantiert kann… Text: Nicole Pollakowsky n G enießen Sie unsere feine französische und regionale Küche mit hauseigenen Kräutern, verfeinert in einem historischen Ambiente im Herzen der Pfalz. Hotel U nser *** Superior Hotel liegt mitten im Grünen am Rande des Ordenswaldes zwischen Wiesen und Feldern. Arrangement „Sägmühle zum Kennenlernen“ 3 für 2 Übernachtungen, inkl. Frühstück, Begrüßungs-Cocktail und süße Überraschung 115 6 p. P. im DZ Sägmühlweg 140 ∙ 67454 Hassloch Telefon: 0 63 24 | 92 91- 0 www.saegmuehle-pfalz.de UBI BENE 47 gastgeber Lust auf Asien – schnell zum Lunch oder gemütlich am Abend: UBI BENE hat gekostet. Japan: Kaoru, Mannheim coa eröffnet die feeLGoodSaiSon grosse sse erra sonnent unge mit lo Leichte aSiatiSche küche business lunch take away dinner coa mannheim friedrichsring 4 68161 mannheim www.coa.as 48 UBI BENE Im Kaoru kommt das Essen angeschwommen. Denn das Mannheimer Sushi-Restaurant hat, was nur wenige haben: Statt des sonst üblichen Laufbandes ist ein Wasserkanal in die Bar eingelassen. Auf Holzbooten kommen die ästhetischen Häppchen angeschippert. Drei japanische Sushi-Meister und eine indische Sushi-Köchin bereiten die kleinen Kunstwerke vor den Augen der Gäste live zu. Wer nicht warten will, bis der Favorit zufällig vorbeischwimmt, kann auch à la carte bestellen. Zum Beispiel eines der vordefinierten Sets, die einen Querschnitt durchs Angebot bieten. Aber auch Suppen oder ein hausgemachter Curryreis sind zu haben – für alle, die dem rohen Fisch skeptisch gegenüberstehen. Ein Sushi-Restaurant – für Inhaberin Silvia Ochi war das lange nur ein Floh, den ihr Sohn ihr ins Ohr gesetzt hatte. Doch 1998 starb er. Ein Japan: Tokyo Sushi-Bar, Mannheim halbes Jahr später gründete die Grundschullehrerin mit ihrem Mann Takeshi Ochi, damals Lehrer an der Musikhochschule, das Kaoru. Inzwischen sind die beiden mit Leib und Seele Gastronomen und denken sich immer neue Kreationen für ihre Gäste aus. Das Ganze immer so authentisch wie möglich – alle Zutaten beziehen sie von einem japanischen Importeur. Und noch eine andere Devise haben die Ochis: „Wir bieten nichts an, was uns selbst nicht schmeckt.“ Wer rohen Fisch mag, sollte sich in der Tokyo Sushi-Bar im Mannheimer Q 4-Quadrat einen Platz direkt am Tresen suchen. Von Oktopus über Lachs und Thunfisch bis zur Krabbe liegt hier hinter der gläsernen Theke alles aufgereiht, was das Herz des Sushi-Fans höher schlagen lässt. Spezialität des Restaurants, das noch eine „Zweigstelle“ in L 14 hat, sind die selbst kreierten Makis, beispielsweise die „Spider Roll“, die mit Soft Shell Crabs, zu deutsch Butterkrebsen, zubereitet wird. Kontakt Kaoru Q 7 Passage (Kleine Fressgasse) 68161 Mannheim Telefon: 0621 1568308 Montag bis Freitag 12 bis 15 Uhr und 18 bis 23 Uhr, Samstag 12 bis 23 Uhr, Feiertag 18 bis 23 Uhr, Sonntag Ruhetag „Wir bieten modernen Sushi“, beschreibt Mitinhaber Thanh Tran die Linie seines Hauses. Während die Japaner vor allem auf die mit Fisch oder Omelette belegten Nigiri-Sushi stehen, bevorzuge man in Europa und den USA eher die mit Seetang umwickelten Röllchen, weiß Tran und er richtet sein Angebot danach aus. Doch es gibt den Fisch nicht nur roh, sondern auch Entsprechend sicher darf sich fühlen, wer beispielsweise die sauer scharfe (!) Suppe mit Garnelenfleisch bestellt, eine der besonderen Empfehlungen des Hauses. Ebenfalls sehr beliebt: das Hühnchen mit rotem Curry, zu- Kontakt Tokyo Sushi-Bar Q 4, 12 – 16 68161 Mannheim Telefon: 0621 3365338 Montag bis Freitag 12 bis 15 Uhr und 18 bis 23 Uhr, Samstag 12 bis 23 Uhr Sonntag 17 bis 23 Uhr und L 14,11 68161 Mannheim Telefon: 0621 3972809 Montag bis Samstag 12 bis 22 Uhr Sonntag 17 bis 23 Uhr Original Vietnamesische Küche Vegetarische Spezialitäten Thailand: Orchid Royal, Heidelberg Thailand: Mai Tai 2, Mannheim Basilikum, Curry und Kokosmilch – für Theva Sriratanakoul sind es diese Zutaten, die die Thai-Küche charakterisieren. Und natürlich: die Schärfe. Viele Gerichte seien original zubereitet viel zu heftig für den europäischen Gaumen, weiß der thailändische Inhaber der beiden MaiTai-Restaurants in Viernheim und Mannheim. Deshalb hat der Chef die Schärfe extrem reduziert – original gewürzte Speisen werden nur auf ausdrücklichen Wunsch serviert. frittiert oder gegrillt, wie in der Reisschale mit Aal oder mit Lachs. Wer zwischen 12 und 15 Uhr in der Sushi-Bar vorbeischaut, kann aus einer Mittagskarte mit acht verschiedenen Gerichten wählen – Miso-Suppe inklusive. bereitet wie alle anderen Speisen von einem thailändischen Spezialitäten-Koch. Zusätzlich zur umfangreichen Speisekarte will Theva Sriratanakoul seinen Mannheimer Gästen künftig noch einen besonderen Service bieten: Nach Art der mongolischen Grills will er in den kommenden Monaten im Mai Tai 2 ebenfalls ein Buffet einrichten – mit thailändischen Spezialitäten versteht sich. Kontakt Mai Tai 2 Augustaanlage 38 – 42 68165 Mannheim Telefon: 0621 4401660 Montag bis Sonntag 11.30 bis 15 Uhr und 17.30 bis 24 Uhr Abseits der ausgetretenen Heidelberger Touristenpfade liegt in der Bergheimer Straße das Orchid Royal. Markenzeichen des chinesischthailändischen Restaurants ist neben der Farbe Lila – der Name verrät es – die Orchidee. Sie taucht überall im Gastraum auf und sogar die Gerichte sind mit den essbaren Blüten der exotischen Pflanzen verziert. „Die Orchidee und die Farbe Lila sind die Wahrzeichen Thailands“, erklärt Lien Chin, die das Orchid Royal seit 15 Jahren mit ihrem Mann zusammen führt. Eine Spezialität der beiden ist die knusprig gebratene Feuerente, zu der Tamarindensoße gereicht wird. Ebenfalls charakteristisch für die Küche ihres Landes: der Pomfret-Fisch, den in Thailand jedes Kind kennt und der hierzulande zu den edelsten und teuersten Speisefischen zählt. Typisch für die Thai-Küche ist laut Lien Chin eigentlich auch die Schärfe, doch auch das Orchid Royal hat sich in dieser Hinsicht dem europäischen Gaumen angepasst: Scharfe Gerichte sind in der Karte mit einer Chilischote gekennzeichnet, sehr scharfe mit zwei. Wem das noch nicht reicht, der darf mit Chili-Fischsoße nachhelfen, bis die Original-Thai-Würze erreicht ist. Kontakt Orchid Royal Bergheimer Straße 137 69115 Heidelberg Telefon: 06221 161645 Dienstag bis Sonntag 11.30 bis 14.30 Uhr und 18 bis 24 Uhr von Guide Michelin empfohlen Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag & Feiertage 11.30 – 14.00 Uhr 17.30 – 23.00 Uhr Samstag 17.30 – 23.00 Uhr Augustaanlage 54 – 56 68165 Mannheim Telefon 06 21/1 46 04 UBI BENE 49 gastgeber Bay’rische Gemütlichkeit im Herzen von Mannheim bei den berühmten Bieren von Kloster Andechs. 6 Sorten Klosterbier frisch vom Fass. Andechser Bergstüberl für Feste bis zu 80 Personen. Vietnam: coa, Mannheim Vietnam: Saigon, Mannheim Wer in seiner knappen Mittagspause etwas essen möchte, kann irgendwo hastig einen Snack verdrücken – oder ins coa am Wasserturm gehen. Hier empfängt den Gast eine äußerst entspannende Atmosphäre: puristisches Interieur, dezente Orchideen-Dekoration, warme Holztöne, ein freundlicher Service und leckere Speisen, bei deren Zubereitung man zuschauen kann. Ohne Kräuter geht im Saigon in der Mannheimer Augustaanlage gar nichts. Rindersuppe ohne Koriander? Frühlingsrollen ohne Thai Basilikum? Für Restaurantbesitzerin Phuong Thao Do ein Ding der Unmöglichkeit. „Wir kochen, wie wir zu Hause essen“, erklärt die Vietnamesin. Die Kräuter werden direkt aus Asien eingeflogen. Gegessen wird mit Stäbchen – oder mit der Hand. Die kleinen frittierten Frühlingsrollen werden mit Salatblatt und frischen Kräutern gereicht. Das ist keine Deko, die Röllchen werden grün umwickelt und dann in die mit Zitronensaft und Knoblauch verfeinerte Fischsoße gestippt. Doch die Blätter dienen nicht nur dazu, die Finger sauber zu halten – man isst sie mit. Die Geschäftsführer Constantin und Alexander von Bienenstamm sind in Fernost aufgewachsen. Die klare Küche Vietnams hat sie geprägt. Inspiriert von chinesischen, thailändischen und indischen Speisen wird im coa „Asian Feelgoodfood“ serviert, bei dem die Qualität der Zutaten und die schonende und unverfälschte Zubereitung höchste Priorität haben. Dim Sums, kleine Teigtaschen mit sechs verschiedenen Füllungen, Spießchen, Gemüse aus dem Wok und Curries , ergänzt durch Specials von der Tageskarte, werden schnell serviert. Damit man sie in aller Ruhe genießen kann. Kontakt coa Mannheim Friedrichsring 4 68161 Mannheim Telefon: 0621 37093-15 Fax: 0621 3709317 Montag bis Sonntag: 11 bis 23 Uhr Dem gegrillten Rinderspieß, einer Spezialität des Hauses, geben La-Lot-Blätter, mit denen er ummantelt ist, eine ganz besondere Note. Selbst Hand anlegen dürfen die Gäste, die im Saigon Sommerrollen bestellen, selbstver- ständlich unter ebenso herzlicher wie fachkundiger Anleitung der Chefin des Hauses. In weiches Reispapier werden je nach Gusto Hühnchenbrust, Garnelen, Koriander, Sojasprossen, Reis, Tofu oder andere Leckereien gefüllt. Ordentlich gewickelt ist die Rolle, wenn nicht nach dem ersten Biss das ganze Innenleben in die Erdnusssoße fällt … Kontakt Saigon Augustaanlage 54 – 56 68165 Mannheim Telefon: 0621 14604 Sonntag bis Freitag und an Feiertagen 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr Samstag 17.30 bis 23 Uhr N 2, 10 · 68161 Mannheim Telefon 0621 / 101618 · Fax 0621 / 22341 Allgemeine Öffnungszeiten Ein Restaurant zum Genießen und Wohlfühlen. Unser Restaurant „Weinhaus Bartsch“ ist eine der besten Adressen in Schriesheim an der Bergstraße mit einer gelungenen Mischung aus leichter, regionaler und raffiniert verfeinerter Küche. Folge! fünf mal in Ehrenpreis ierung m rä tsweinp ie b e G e ch is Bad & 2008 2006, 2007 2004, 2005, che Bergstrasse is Bereich Bad Montag – Freitag Forum 9 – 19 Uhr Bistro 9 – 17 Uhr Shop 11 – 19 Uhr Sonntag 11 – 17 Uhr Samstag geschlossen Menschen, Landmaschinen und was sie bewegt Landmaschinen begeistern Präsentideen rund um den Wein · Weinproben Besuchen sie unseren Weinladen! Besondere Angebote sind unsere kulinarischen Weinproben, unsere Opernabende und natürlich unsere speziell für Sie arrangierten ItalienWochen (mit Spitzenköchen aus der Emilia Romagna – bitte Termine erfragen). Deshalb lädt Sie das John Deere Forum in die Welt der Landtechnik ein. Hier werden Maschinen e r l e b b a r. B e t r a c h t e n S i e Tr a k t o r e n , M ä h d r e s c h e r und Häcksler aus unmittelbarer Nähe! Bei uns ist anfassen erlaubt! Informieren Sie sich über Motorleistungen, Einsatzmöglichkeiten und neueste technische Entwicklungen! ■ Führungen und Fachvorträge ■ Pädagogischer Bereich für Kinder mit Modellbauernhof, attraktiven Lehrangeboten und Anschauungsmaterial rund um das Thema „Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion und Ernährung“ ■ John Deere Fanshop ■ Bistro mit vielen leckeren Snacks Schillerstraße 9–11 | 69198 Schriesheim Telefon 0 62 03 - 69 44 14 | Fax 0 62 03 - 69 44 19 www.weinhaus-bartsch.de Öffungszeiten: Dienstag bis Samstag ab 18.00 Uhr Heidelberger Str. 3 · 69198 Schriesheim Telefon 0 62 03-615 60 Mo – Fr: 8:00 – 18:00 Uhr, Sa: 8:00 – 13:00 Uhr www.wg-schriesheim.de John Deere Straße 70 · 68163 Mannheim · Tel.: 0621/829-1236 50 UBI BENE UBI BENE 51 unternehmen Kandierte Leidenschaft Die Biffars waren schon immer Visionäre. Jean Biffar, der französische Urahn der Deidesheimer Familie, kam 1734 aus dem Rhônetal in die Pfalz, um als Winzer sein Glück zu machen. Adam Biffar baute 1879 mitten im Weinberg den ersten Aussiedlerhof Deidesheims, sein Sohn Josef Biffar widmete sich intensiv dem Kandieren von Früchten und legte 1890 den Grundstein der heutigen J. Biffar & Co. GmbH. Dessen Erbe Gerhard Biffar begann in den 50er Jahren, eine bis dahin in Deutschland weitgehend unbekannte Gewürzpflanze zu importieren: die Ingwer-Wurzel. Seit zwei Jahren führen seine Tochter Lilli BiffarHirschbil und ihr Mann Hubert die einzige Kandier-Manufaktur Deutschlands – mit jeder Menge neuer Ideen und Investitionen in Millionenhöhe. familien-unternehmer: hubert hirschbil und lilli biffar-hirschbil. D er Aussiedlerhof ist längst keiner mehr. Das stetig wachsende Städtchen Deidesheim hat die beiden herrschaftlichen Häuser der Familie Biffar zurück in seinen Schoß geholt. Wo früher Reben bis vor die Haustür wuchsen, stehen und entstehen nun schicke Einfamilienhäuser, die in ihrer modernen Architektur einen charmanten Kontrast zu den beiden Sandsteinbauten aus dem 19. Jahrhundert bilden. Tradition trifft Moderne, könnte man sagen. Nicht nur in der Niederkircher Straße, sondern auch auf dem weitläufigen Familienanwesen selbst. Hier residieren zwei Unternehmen. In Hausnummer 13, dem von Adam Biffar erbauten spätklassizistischen Wohnhaus mit seinen Wirtschaftsgebäuden und Gewölbekellern, hat das Weingut Josef Biffar seinen Sitz. 1908 hatte Biffar die Pfälzer Sektion des Verbandes Deut- 52 UBI BENE scher Prädikatsweingüter (VDP) mit gegründet. Bis heute werden auf zwölf Hektar vor allem edle Rieslinge und Weißburgunder aus Trauben der besten Lagen Deidesheims erzeugt. Direkt nebenan hatte Josef Biffar kurz vor 1900 ein zweites Wohnhaus im Stil der Deutschen Renaissance errichten lassen. Heute trägt es die Nummer 15 und beherbergt die Confiserie-Manufaktur J. Biffar & Co. GmbH – hier werden Obst- und Ingwerstücke kandiert und anschließend glasiert oder mit Schokolade überzogen. Für die Rettung der süßen Früchte in manchen sauren Apfel gebissen Geführt werden beide Unternehmen von Hubert Hirschbil und Lilli Biffar-Hirschbil. Das Weingut nach dem Tod des Vaters im Jahr 2004 zu übernehmen, war eine Herzensangelegenheit für die Marketing-Spezialistin. Sie ist mit zwei Geschwistern im Obergeschoss des Hauses mit dem spitzen Eckturm, das die Etiketten der Biffar-Weine ziert, aufgewachsen. 1989, nach dem BWL-Studium an der Universität Mannheim, hatte sie das Gut mit viel Herzblut und Engagement schon einmal vor dem Verkauf gerettet. Nach sieben Jahren im Bereich Marketing und PR kehrte sie gern in den Weinbau zurück. „Das war eine Tagesentscheidung“, erinnert sich Hubert Hirschbil. „Aber dass ich mal beide Betriebe der Familie führen würde, hatte ich mir früher nicht vorgestellt“, sagt sie. Die Leitung der Kandier-Manufaktur übernahmen beide 2007, als die Familie vor einer schweren Entscheidung stand. Die Produktionsanlagen waren veraltet, Strukturen festgefahren, Innovation dringend notwendig. „Wir hatten zwei Alternativen: schließen oder investieren“, erklärt Hubert Hirschbil. Der frühere Journalist, unter anderem bei der Wirtschaftswoche, verhehlt nicht, dass er für die Rettung der süßen Früchtchen aus dem Hause Biffar in so manchen unkandierten und damit sauren Apfel beißen musste. Doch inzwischen ist er sicher: „Die Entscheidung weiterzumachen und konsequent auf Qualität zu setzen, war richtig.“ Die vorsichtshalber erstellten Sozialpläne warf er in den Papierkorb, neben acht Mitarbeitern in der Verwaltung stehen auch heute weitere 29 in der Produktion Tag für Tag in blütenweißen Kitteln und weißen Mützchen an Kesseln und Bändern und fertigen nach traditioneller Handwerkskunst Köstlichkeiten, die aussehen wie gemalt und sündhaft gut schmecken. Kandierte Genüsse für Pharaonen und Cäsaren Das Kandieren von Früchten hat eine Jahrtausende alte Tradition. Schon die Ägypter verwöhnten ihre Pharaonen mit Feigen und Datteln, die sie in Sirup aus Palmblütensaft einlegten. Das machte sie nicht nur süß, sondern auch haltbar. Auch die Römer konservierten im Vorderen Orient geerntete Früchte in Honig, um sie in kostbaren Amphoren nach Rom zu verschiffen, wo sie als Höhepunkte aufwändiger Gastmähler gereicht wurden. Adam Biffar begann in seiner Früchte-Handlung 1857 mit dem Kandieren von Orangen- und Zitronenschalen. Sein Sohn Josef, Tüftler und Unternehmer voller Visionen, beschäftigte sich intensiv mit den Prozessen und Verfahren. 1890 gründete er die Deidesheimer Conserven-Fabrik J. Biffar & Co., Fabrik eingemachter Früchte. Einiges ist bis heute unverändert. Noch immer werden nur die edelsten, makellosen Früchte verarbeitet. Noch immer wird jedes Stück von Hand vorsortiert. Noch immer wird die Flüssigkeit in den Zellen der Frucht mittels Osmose allmählich durch eine speziell aufbereitete Zuckerlösung ersetzt, bis ein Zuckeranteil von rund 75 Prozent erreicht ist. Und noch immer werden die empfindlichsten Früchtchen von Hand im offenen Kupferkessel kurz in der Zuckerlösung gebadet und zum Abkühlen in ein Gefäß gegeben, wo dann in aller Ruhe der osmotische Prozess abläuft. Doch natürlich hat die Modernisierung auch vor dem Kandieren nicht halt gemacht. Seit den 60er Jahren wird ein Teil des Obsts im so genannten „Autoklav“ kandiert, in dem Apfelschnitze, Orangenscheiben, Ananasstückchen oder Ingwerstäbchen in Metalleinsätzen in der Zuckerlösung lagern. Ihr wird in mehreren Schritten bei 60 Grad Temperatur unter Vakuumeinfluss der Wasserdampf entzogen, bis die gewünschte Konzentration erreicht ist. In der anschließenden Ruhephase findet der Konzentrationsausgleich zwischen Frucht und Sirup statt. Traditionelle Verarbeitung nach dem neuesten Stand der Technik Die nagelneue Anlage zur Erzeugung von Dampf ist aber nur ein Teil der Innovationen, die Hubert Hirschbil und Lilli Biffar-Hirschbil in den vergangenen zwei Jahren in Angriff genommen haben. Von der Straße aus kaum zu sehen ist die gerade fertig gewordene Produktionshalle, die sich am hinteren Ende des Anwesens ins Erdreich gegraben hat. Hier läuft eine 43 Meter lange Glasiermaschine, in der die Früchte nach dem Kandieren weiter veredelt werden. Daneben steht eine Schokolierlinie. In einem abgetrennten Raum bestäubt ein Gerät, das aussieht wie ein Betonmischer in blitzblankem Edelstahl, Früchte mit Puderzucker. Nebenan wird gerade die Konditorei für Früchte- und Ingwerpralinen eingerichtet. Und unter der Decke der 55 Meter langen und 28 Meter breiten Halle hängen Edelstahlkörbe, in denen die Kabel verlegt sind. „Das ist der neueste Stand der Technik“, erklärt Hubert Hirschbil stolz: „Die Maschinen sind Spezialanfertigungen.“ Die penible Sauberkeit versteht sich für den gebürtigen Frankenthaler von selbst. „Wir verarbeiten Nahrungsmittel, Veranstaltungen n 28. Juni Jazz-Frühschoppen des Lions Clubs Weinstraße im Weingut von 11 bis 15 Uhr mit klassischem Swing und Dixie der „BLUE NOTE JAZZ COMPANY“ n 21. August 10–12 Uhr: Autorenlesung aus „Deidesheimer Geschichte(n) mit Julia und Max“ – für Familien Die Autorin Elke Andersen liest das Kapitel über die Confiseriemanufaktur Biffar in der neuen Fabrikationshalle. Für ganz junge, junggebliebene und reifere Liebhaber Deidesheimer Geschichten werden Einblicke in ein traditionsreiches Handwerk gewährt. 13 Uhr: Probe von Cocktails, Früchten und Wein im Weingut Biffar deidesheimer firmensitz: in der niederkircher straSSe 15 (oben) residiert die kandier-manufaktur, die hausnummer 13 (unten) beherbergt das weingut. UBI BENE 53 unternehmen Ständige Fachausstellung auf über 1.600 qm Komplettservice – von der Projektierung bis zur Übergabe Partnerschaft mit den Besten zuckersüSSe hochgenüSSe: kandierte früchte und mit schokolade überzogener ingwer aus dem hause biffar. da ist Hygiene das oberste Gebot“, sagt er und muss schmunzeln, wenn Besucher schon beim Betreten dieses Allerheiligsten der Fruchtverarbeitung hörbar schnuppern. „Ingwer“, sagt er dann nur. In Körben lagern fein geschnipselte Rhizome der asiatischen Pflanze, die unverfälscht ihr feines, frisches und leicht süßlich-scharfes Aroma verströmen. 250 Tonnen der Gewürzpflanze, die dank Fernsehköchen wie Alfons Schuhbeck in aller Munde und fast jeder Küche ist, werden hier im Jahr aus China importiert und für die Märkte in Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Skandinavien, aber auch den USA und Kanada verarbeitet. Lilli Biffars Vater Gerhard hatte 1950 mit dem Import von Ingwer begonnen. „Er hatte durch den Fruchtgroßhandel gute Kontakte zu ausländischen Händlern. Dadurch hat er Ingwer entdeckt, als er hier noch weitgehend unbekannt war“, erzählt die Tochter. Von dem Mut und der Weitsicht des Mannes, der sich in späteren Jahren Veränderungen zunehmend widersetzte, profitiert die KandierManufaktur Biffar bis heute. „Der Markt für kandierte Früchte stagniert, aber Ingwer ist ein Wachstumsmarkt“, erklärt Hubert Hirschbil. Die gelben Wurzeln bezieht er ausschließlich von zwei Produzenten in China. „Die Qualität ist hervorragend und der eine ist nach den deutschen Richtlinien bio-zertifiziert“, begründet der 57-Jährige. 54 UBI BENE Delikatessen von Ingwerstollen bis Geißbock-Praline Und damit kann man vieles anstellen, was den Gaumen kitzelt und die Sinne betört: Glasierte, in Zucker gewälzte oder mit Schokolade überzogene Stäbchen sind nur eine Variante, die Biffar neben jährlich 150 Tonnen kandierter Früchte und insgesamt 200 verschiedenen Produkten über ein ausgewähltes Händlernetz, Hussel oder die Delikatess-Abteilungen von Kaufhof und Karstadt vertreibt. Kandierter Ingwer wird in Pralinen gefasst, in Schokolade gegossen, zu Konfitüre, Likör, Geist oder Sirup verarbeitet und in den weihnachtlichen „Deidesheimer Ingwerstollen“ gebacken. „Was hier wächst, nehmen wir von hier“, benennen Hubert Hirschbil und Lilli Biffar-Hirschbil ihr Credo. Direkt vor der Haustür werden die Walnüsse und grünen Mandeln gepflückt, die Biffar zu Hochgenüssen kandiert – eine einzigartige Spezialität des Hauses. Die Umsatzzahlen der Manufaktur sind Familiengeheimnis, doch zu den bereits vorgenommenen und noch geplanten Investitionen lässt Hubert Hirschbil sich immerhin entlocken, die seien mit über fünf Millionen Euro die größten der Firmengeschichte. Denn auch wenn das Kandieren immer Handarbeit bleiben wird, wird es sich in den kommenden Jahren verän- Lösungen, die begeistern dern: Ein großer Teil der Produktionsanlage aus den 60er Jahren wird erhalten und zu einer gläsernen Fabrik ausgebaut, damit Besucher und Kunden jeden Produktionsschritt verfolgen können. Auch Degustationen der gutseigenen Weine mit kandierten Früchten sind in Planung, und zur Deidesheimer Geißbockversteigerung am Pfingstdienstag wird eine „Geißbockpraline“ aus dem Hause Biffar präsentiert. Was drin ist? „Das ist ein Geheimrezept. Das verraten wir nicht“, sagt Lilli Biffar-Hirschbil, und lässt sich dann doch zwei Zutaten entlocken: „Ziegenmilch ist drin. Und Ziegenfrischkäse. 50 Cent von jeder verkauften Schachtel gehen an ein Deidesheimer Kinderprojekt.“ Die Firmenchefin fühlt sich in ihrem Heimatort fest verwurzelt und erzählt das alles in der Beletage ihres Elternhauses, die noch original aus der Zeit um 1900 erhalten ist, und aus der man eine Firmenphilosophie ableiten könnte: die Tradition bewahren, aber immer in die Zukunft denken. Über der dunklen Holzvertäfelung hängen alte Fotografien von Adam und Josef Biffar und ihren Familien. Sie blicken ernst, aber Text: Ute Maag n wohlwollend herab. Weitere Informationen www.biffar.com Büros mit Persönlichkeit KAHL Büroeinrichtungen GmbH Industriestraße 17-19 68169 Mannheim Tel. 0621 32499-0 Fax 0621 32499-99 www.kahlgmbh.de info@kahlgmbh.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag 7.30 - 17.00 Uhr kunstsinn Die Kunst der liebevollen Hammerschläge Bilder von schillernden Damaszener-Dolchen und stolzen Samurais mit ihren wertvollen Klingen blitzen vor dem inneren Auge auf. Und diese Assoziationen sind im Bezug auf die Arbeiten von Felix Westenberger durchaus richtig. Der 36-Jährige greift auf eine Technik zurück, die um 1600 in Japan entwickelt und ursprünglich zur Verzierung von Samurai-Schwertern verwendet wurde. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hütete das Land der aufgehenden Sonne das Geheimnis des Mokume Gane genannten Verfahrens, das heute den Schmuckstücken des Autodidakten aus Reinheim Charakter und Einzigartigkeit verleiht. Zum Leben erweckt: Wie eine Holzmaserung winden sich Wellen, Ringe oder Krater unter der metallenen Oberfläche. E s ist nicht der Glanz, sondern das geheimnisvolle Schimmern, das die Aufmerksamkeit weckt. Mal scheinen sich sanfte Wellen unter der Oberfläche zu kräuseln. Dann wiederum treten schroffe Krater wie Wunden aus dem Metall hervor. Ein anderes Mal sind es fast geometrische Muster, die sich in unendlicher Variation um sich selbst winden. Mit dem Blick der „Maserung“ folgend, entsteht der Eindruck des Gewachsenen. Über den Finger gestreift – im ersten Moment prickelt leichte Kälte auf der Haut – ist das Material starr und sanft zugleich, denn durch sein Muster wirkt es seltsam im Fluss. 56 „Liebe Dein Metall und Dein Metall wird Dich lieben“ Dabei besteht die Kunst dieser asiatischen Technik, die nur wenige beherrschen, darin, dass sich die Metalle hundertprozentig zu einem Stück verbinden, ohne zu schmelzen. Das geschieht beim Mokume Gane, obwohl die verwendeten Metalle oft ganz unterschiedliche physikalische Eigenschaften besitzen, nur durch Hitze und Druck. Das bewirkt eine Vermischung der Metallmoleküle an den sich berührenden Flächen. Dabei aber den Moment kurz unterhalb der Schmelztemperatur zu erwischen, erfordert Wissen, Erfahrung und Kunstfertigkeit. Nur so entsteht die für Mokume Gane typische Maserung und das Material bricht während der Verarbeitung nicht wieder auseinander. In der Weiterverarbeitung gibt es unterschiedliche Methoden: Von Ätzen bis Ziselieren reicht die Palette. Westenberger verwendet vor allem Fräs- und Schmiedetechniken. Mit bisweilen fast liebevollen Hammerschlägen bringt er das zum Vorschein, was im Metall schlummert. „Liebe Dein Metall und Dein Metall wird Dich lieben“, fasst er den eigentlichen kreativen Prozess mit einem japanischen Sprichwort zusammen. Und ist sich damit auch immer der Möglichkeit bewusst, dass er seine ursprüngliche Idee vielleicht anpassen oder manchmal sogar verwerfen muss, wenn es sein Werkstoff nicht zulässt. „Es ist zwecklos, an einer Idee festzuhalten, wenn das Schmuckstück sich anders entwickeln will“, gibt der Künstler nicht nur seiner Kreativität, sondern auch der des Metalls Raum. Kein Wunder, dass seine Ringe wirken, als hätten sie ein Eigenleben. Sicher wisse er inzwischen, wie sich sein Material in der Regel verhalte. „Man entwickelt ein Gefühl dafür, wie weit man gehen kann“, aber jede neue Idee erfordere doch immer wieder sehr viel Kraft und Konzentration. Die Inspiration und Idee, sich überhaupt an Mokume Gane zu versuchen, kam von seiner Frau Petra, wie Westenberger nicht ohne Stolz betont. Seit der Geburt der gemeinsamen Tochter vor sechs Jahren hat er das Verfahren verfeinert und „spürt, was aus der jeweiligen Materialkombination herauszuholen ist“. Ringe mit Eigenleben, die perfekt zum Träger passen Und so spiegeln sich auf den Zügen Felix Westenbergers, während er in seinem „Wohnzimmer“, wie er seine Werkstatt nennt, über seinem Amboss sitzt, angestrengte Konzentration wie Freude und eine Spannung auf das, was er zu Tage fördert. „Jedes Stück ist nur bis zu einem gewissen Grad steuerbar und somit auch jede Auftragsarbeit ein Unikat“, wie die Ringe, an denen er gerade arbeitet. „Ich habe noch nie etwas Spannenderes gemacht und lerne immer noch jeden Tag Neues“, seufzt der Künstler glücklich. Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommt er dafür von Kennern und Kunden. So wurde vor drei Jahren bereits in der Pro7-Sendung Die Verbindung der Materialien ist harte Arbeit für den Schmuck-Schmied Und genau das ist es, was Felix Westenberger an Mokume Gane so fasziniert. Mag sein, dass jeder Ring unter den Händen des Künstlers seine endgültige Form erhalten hat, aber bestimmt hat er sie auch ein Stück weit selbst. „Jeder Ring ist einerseits ein Kunstwerk und andererseits ein nicht ganz zufälliger Zufall“, sagt der 36-Jährige. Ähnlich wie beim Damaszenerstahl werden unterschiedliche, millimeterdünne Metallplatten übereinander geschichtet und ganz ohne Lot oder Flussmittel verbunden. Der Unterschied zum Damast liegt hauptsächlich in den Metallen. Damast enthält Eisen, typische Legierungen in den japanischen Schmiedearbeiten sind ShakudÕ, Shibuishi und KuromidÕ – Mischungen mit hohem Kupferanteil und meist geringen Beimengungen von Gold, Silber oder Arsen. Reine Edelmetalle wurden für Mokume Gane in Japan zunächst wenig verwendet und auch heute wird viel mit Legierungen gearbeitet. Westenberger hingegen verwendet ausschließlich Feingold, -silber, -platin und Palladium als Ausgangsmaterialien: „Ich mag reines Metall, denn die Farben sind, wie ich finde, so viel schöner als bei Legierungen.“ Der Name der Jahrhunderte alten Schmiedetechnik, der sich der erklärte Ästhet mit Hang zum Perfektionismus bedient, charakterisiert das typische Aussehen – Mokume, was soviel bedeutet wie „Holzmaserung“ und Gane „Metall“. Dass Felix Westenberger sich diese komplizierte Technik selbst erarbeiten konnte, führt er schmunzelnd auf sein Talent mit Werkzeugen und seinen „Versuch“, Berufsschullehrer für den Bereich Metall zu werden, zurück. „Dadurch habe ich ein ganz gutes Grundverständnis für Metallurgie.“ Denn es bedarf vieler, vieler Einzelschritte, bevor der Reinheimer an seinem Amboss einen Ring formen kann. Die Verarbeitung dieser Edelmetalle hat zunächst einmal wenig von einem künstlerischen Schaffensprozess an sich. Präzision ist gefragt, wenn es um das Material geht. Denn die einzelnen Bleche müssen absolut eben, die Oberfläche jedoch durch Schleifen aufgeraut und frei von Oxydation sein. „Eine ungemein anstrengende Arbeit“, wie Westenberger erklärt. Und der Schmuckschmied weiß, wovon er spricht, denn als Künstler lässt er es sich nicht nehmen, sein Ausgangsmaterial – die geschichteten Metallstücke – selbst anzufertigen. Hierfür hat er sich auch eine 20-Tonnen-Presse gebaut und entsprechend modifiziert. UBI BENE „Inzwischen gibt es die so genannten Halbzeuge – also Schichtblöcke – zwar von Metallwerken im In- und Ausland zu kaufen, aber ich will die Zusammensetzung selbst bestimmen können.“ Bereits hier beginnt für Westenberger die künstlerische Freiheit. Beim Schichten der Bleche entscheidet sich der Kunstschmied immer ganz bewusst. „Und wenn ich etwas Neues ausprobiere, ist es wie zu der Zeit, als ich mit Mokume Gane anfing: Ich schreibe exakt mit, was ich tue und vermerke die Materialstärken auf das Zehntel genau.“ Er lacht und setzt hinzu: „Ich bin da genau so pingelig wie beim Endprodukt, denn auch da muss die Linienführung stimmen.“ Detailverliebt: Felix Westenberger gibt seinen Unikaten immer auch einen Teil von sich mit. UBI BENE 57 kunstsinn Sinnliches Spiel: Jedes Stück bestimmt sich zu einem gewissen Grad selbst. Galileo über ihn und die Mokume-Gane-Technik berichtet. Außerdem waren seine Arbeiten 2007 im Schmuckmuseum Pforzheim zu sehen. Der Künstler weiß inzwischen, dass es nicht allein sein handwerkliches Können ist, was seinen Schmuck ausmacht. „Jeder gibt seiner Arbeit einen Teil von sich mit und da macht es besondere Freude, zu sehen, wie glücklich andere mit meinem Schmuck sind.“ Und in diesem Punkt sieht Westenberger seine größte Weiterentwicklung in den vergangenen Jahren. „Die Kombination aus Schmuck und Träger war mir am Anfang nicht wichtig“, räumt der Kunstschmied ein. Früher habe das einzelne Stück, das selbstverständlich perfekt sein sollte, im Vordergrund gestanden. Heute hingegen sei das Bedürfnis dazu gekommen, zu wissen, wer seinen Schmuck trägt. „Weiß ich es nicht, habe ich immer Angst, dass mein Schmuck einfach nicht zum Träger passt.“ Dass Westenberger sich damit dem Ursprung der Mokume-Gane-Technik angenähert hat – schließlich wurden auch die Samurai-Schwerter speziell für den jeweiligen Kämpfer angefertigt – geschah ganz unbewusst – scheinbar zufällig. Doch es ist, wie bei seinem Schmuck, kein ganz zufälliger Zufall, dass es ihm bei Auftragsarbeiten gerade Trauringe angetan haben. Ein persönliches Gespräch ist bei diesen Unikaten schließlich Voraussetzung. Und dafür nehmen viele Paare weite Wege in Kauf. Darüber hinaus macht, so der 36-Jährige, „mir dieser Kontakt immer große Freude. Es ist keine persönliche Beziehung, aber doch ein ganz anderes Arbeiten als für einen anonymen Adressaten“. Bei Eheringen hält Westenberger diese emotionale Komponente für besonders wichtig. „Wie die Ehen dieser Paare kein Strohfeuer sein sollen, so will ich, dass Menschen dauerhaft Text: Cordula Schuhmann n glücklich mit meinem Schmuck sind.“ Weitere Informationen Der Schmuck ist nur direkt bei Westenberger in Reinheim zu bewundern und zu erwerben. Wer ihm einmal bei der Arbeit zusehen möchte, hat in den letzten beiden Wochen vor Heiligabend auf dem KapuzinerplankenWeihnachtsmarkt in Mannheim Gelegenheit dazu. Dort lässt der Künstler den Amboss vor Publikum klingen. Wer bis dahin nicht warten möchte, erhält online Einblicke unter www.felixwestenberger.de Das neue MINI Cabrio. Immer offen. Bitte alles anschnallen, was nicht bei drei aus dem Auto ist. Die Straße wird Sie nicht mehr loslassen. Mit seinem straffen Fahrwerk und der perfekten Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse liegt das neue MINI Cabrio außergewöhnlich stabil auf der Straße. Oder auf allem, was Sie zur Fahrbahn erklären. Überzeugen Sie sich selbst. Wir freuen uns auf Sie. ...einfach näher dran. 74889 Sinsheim Neulandstr. 26 Tel.: 07261/9251-0 69123 Heidelberg Wieblinger Weg 116 Tel.: 06221/7366-0 Besuchen Sie auch unsere Filialen in Mosbach, Meckesheim, Walldorf und Hockenheim. www.mini-krauth.de kunstsinn | buch-tipps cd-tipps | kunstsinn klein, aber fein: Buchläden in der Region Buchladen Hukelum in Weinheim „Hukelum“ heißt das Dorf, in dem die Hauptfigur in Jean Pauls Werk „Das Leben des Quintus Fixlein“ sein Glück findet. Weil der Gründer der Buchhandlung in der Weinheimer Hauptstraße ein glühender Verehrer Jean Pauls war, gab er seinem Geschäft 1976 diesen Namen. Bis heute finden Leser ihr Glück im „Hukelum“. Tatjana Scheuerer, die den Laden am Rodensteiner Brunnen vor drei Jahren übernommen hat, empfiehlt, was ihr selbst gefällt. Für UBI BENE hat sie den Blick auf China gewählt: in einem Roman und einem Sachbuch. Ihr dritter Tipp ist ein ebenso spannendes wie gefühliges Taschenbuch aus Italien. Die alten Mythen der Mongolen Die wunderbare Welt der Mosuo Die Suche nach der großen Liebe Der chinesische Student Chen Zhen wird während der Kulturrevolution in den 60er Jahren in die Innere Mongolei geschickt. Dort soll er das Leben der nomadisierenden Viehzüchter kennen lernen. Sofort ist er völlig in den Bann gezogen von dieser ihm gänzlich unbekannten und archaischen Welt. An der Seite Bilgees, seines alten mongolischen Lehrers, trotzt er Schneestürmen und sengender Hitze, und er erhält Einblick in die alten Mythen und Traditionen des mongolischen Volkes. Vor allem aber macht Chen Zhen die Bekanntschaft mit den Wölfen, deren Klugheit und Mut die Mongolen von jeher fasziniert haben, und bald verbindet ihn eine tiefe Liebe zu einem Wolfsjungen, das er aufzieht. Mit Autorität und Charme bestimmen bei den Mosuo die Frauen, wo es langgeht: Sie arbeiten und tragen Verantwortung, sie stellen die Regeln für die Gemeinschaft auf, sie werden zum Oberhaupt der Großfamilie ernannt. Jeden Abend versammeln sich die Mosuo an den Ufern des Lugo-Sees zu einem Tanz, bei dem die Frau entscheidet, welcher Mann sie gegen Mitternacht aufsuchen darf. Nie leben Männer und Frauen hier als Paar zusammen, und da zur Familie nur zählt, wer blutsverwandt ist, wissen die Kinder nicht, was ein Vater ist. In einer „Besuchsehe“, wie die Mosuo eine Liebesbeziehung nennen, sind Eifersucht, sozialer Druck und Enttäuschungen unbekannt. Mit dreißig Jahren gilt eine unverheiratete Frau auf Sardinien längst nicht mehr als gute Partie. Die schöne Bauerntochter versteht nicht, warum ihre zahlreichen Bewerber immer so plötzlich Reißaus nehmen. Ihre Familie hält die gefühlvolle junge Frau für verrückt, eine Schande für das Haus. Im Jahr 1943 naht die Rettung in Gestalt eines besitzlosen Witwers aus Cagliari, der sich zu einer Vernunftheirat bereit erklärt. Die Eheleute schwören jedoch, sich im Bett niemals anzurühren. So muss die sehnsüchtige Frau noch einige Jahre auf die große Liebe warten - bis zu einer Thermalkur auf dem italienischen Festland. Doch dann kündigt sich Unheil an, denn als die Chinesen das wirtschaftliche Potenzial der mongolischen Steppe wittern, drohen Profitgier und blinder Fortschrittsglaube das Jahrhunderte währende Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu zerstören. Jiang Rong Der Zorn der Wölfe Goldmann 2009 Dieses Buch entführt seine Leser in die wunderbare Welt einer Gemeinschaft, die eine überraschend konfliktfreie Ordnung gefunden hat. Monatelang lebte der Journalist Ricardo Coler im Süden Chinas unter den Mosuo, um zu erforschen, wie diese Gesellschaft funktioniert. Ein faszinierender, farbenfroher Bericht, der unsere Vorstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit auf den Kopf stellt. Ricardo Coler Das Paradies ist weiblich Kiepenheuer 2009 Milena Agus lässt die Ich-Erzählerin das Leben ihrer Großmutter nachempfinden. Der Bestseller beschreibt eine außergewöhnliche Frau, die sich mit Leib und Seele ihrem Traum, der Suche nach der Liebe, verschreibt. Großmutters Geschichte ist eine berührende Liebeserklärung an das große Gefühl, an die Fantasie und an Sardinien. UBI BENE Laith Al-Deen: „Session“ Raphael Saadiq: „The Way I See It“ Yuja Wang: „Sonatas and Etudes – Chopin, Liszt, Skrjabin, Ligeti “ Auf alten Pfaden kann man neue Wege einschlagen: Das zeigt Laith Al-Deen auf seinem sechsten Studioalbum „Session“, das er erstmals selbst produziert hat und das sich dank seines großartigen Sounds in die Reihe großer Coverplatten von Paul Anka über Dick Brave bis James Taylor einreiht. Stings „If I Ever Lose My Faith“ bekommt mit etwas weniger Tempo, Andreas Köhlers Cello und viel Piano eine völlig neue Bedeutung, Cluesos melancholisches „Winter Sommer“ klingt dank minimaler Beschleunigung und etwas Karibik-Flair plötzlich wie der nächste Sommerhit. Ideals „Eiszeit“ lässt dank des monomanischen Gesangs des Mannheimers fast das Blut gefrieren, auch die bluesige Variante von Roxy Musics „Oh Yeah“ zählt zu dem Besten, was Laith Al-Deen je aufgenommen hat. Ein großer Wurf! (Upart / Sony) Ob es dem 50. Jubiläum von Motown geschuldet ist, dass Raphael Saadiq endlich die verdiente Aufmerksamkeit bekommt? Egal, Hauptsache, sein zeitgemäßer Temptations-Sound mit einer Stimme zwischen dem jungen Sam Cooke, Al Green und Curtis Mayfield findet endlich Gehör. Dafür bietet das vierte Album des früheren Frontmanns der US-Hitfabrik Tony! Toni! Toné! mehr als genug Anknüpfungspunkte: einprägsame Hits wie „100 Yard Dash“, starke Balladen („Oh Girl“) und zugkräftige Gaststars von Stevie Wonder über Jay-Z bis Joss Stone. Deren letztes Album hat der 40-Jährige genauso produziert wie den Soul des verhinderten Prince-Nachfolgers D’Angelo – die letzten Gralshüter des guten Geschmacks in der schwarzen Musik. (Sony Music) Diese junge und hübsche Klavierlöwin dürfen wir wohl bald in einem Atemzug mit Lang Lang und Yundi Li nennen. Yuja Wang wird von der amerikanischen Kritik als „neuer Stern am Himmel“ gefeiert. Und in der Tat: Was sie mit ihrem Debüt-Album vorlegt, ist mehr als beachtlich. Neben Chopins b-Moll- und Liszts h-Moll-Sonate spielt Wang auch – sehr poetisch - Alexander Scrjabins impressionistische 2. Sonate und – noch erstaunlicher und virtuos – zwei Etüden von György Ligeti (1923–2006). Das frische, unerschrockene und bisweilen eigensinnige Spiel der gebürtigen Pekingerin ist hochvirtuos und deutet den Notentext auch mal freier aus, etwa im berühmten Trauermarsch von Chopin, wo sie die linke Hand gegen Ende einfach eine Oktave tiefer spielt. Prädikat: empfehlenswert! (Deutsche Grammophon / Universal) Text: Stefan M. Dettlinger, Jörg-Peter Klotz n Ausstellung im Freigelände Alles rund ums Schwimmbad Folienauskleidung mit DLW-Folie Planung Neubau Aqua-Aerobic-Zubehör SB-Pflegemittel Sanierung Milena Agus Die Frau im Mond DTV 2009 Text: Tatjana Scheuerer n 60 Gralshüter des guten Musik-Geschmacks: Laith Al-Deen covert meisterhaft, Raphael Saadiq findet solo endlich Gehör und eine junge Pekinger Pianistin feiert ein virtuoses Debüt. HWT-GAWAS Wassertechnik GmbH Daimlerstr. 2 · 67141 Neuhofen Tel. 0 62 36.40 98 0 · Fax 0 62 36.40 98 20 www.hwt-gawas.de · e-mail: info@gawas.de körpergefühl Therapie der Nadelstiche Fernöstliche Heilverfahren werden auch hierzulande immer beliebter. Vor allem die Akupunktur, die bekannteste Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), hat sich längst vom Zweifel befreit, nur Hokuspokus zu sein. Ihre positive Wirkung, zum Beispiel bei der Schmerztherapie, steht außer Frage. Egal, ob die kleinen Nadeln gemäß der jahrtausendealten Lehre überall am Körper zum Einsatz kommen, oder, wie bei der deutlich jüngeren Auriculo-Therapie, nur am Ohr. Schmerz, lass nach! Akupunktur hilft gegen Schmerzen. Bei der Moxibustion werden die Nadeln mit glimmendem BeifuSS erwärmt. Akupunktur-Punkte am menschlichen Körper sind definiert – über die genaue Zahl streiten sich die Experten. Heilpraktikerin Regina Sauer hat sich auf die Auriculo-Therapie spezialisiert. Hier kommen die Nadeln nicht am ganzen Körper, sondern nur am Ohr zum Einsatz. N ach der chinesischen Medizin ist der Mensch gesund, wenn die beiden gegensätzlichen Komponenten des Lebens, Yin und Yang, im Gleichgewicht sind und die Lebensenergie Qi ungehindert durch die unsichtbaren Energiebahnen unseres Körpers, die Meridiane, fließt. Kippt diese Balance von Yin und Yang, stockt der Qi-Fluss und der Körper reagiert mit Krankheitssymptomen. Die Akupunktur soll helfen, diesen Energiefluss wieder zu harmonisieren. Dazu werden kleine, dünne Nadeln in bestimmte Punkte entlang der Meridiane gestochen. Zwischen 300 und 400 dieser 62 UBI BENE Doch nicht nur deshalb haftete dieser Nadel-Arbeit, die in China seit mehr als 3.000 Jahren angewandt wird, lange der Ruf der Scharlatanerie an. Unsichtbare Meridiane und Energieflüsse lassen sich mit westlich-naturwissenschaftlichen Methoden wie Ultraschall oder Röntgenstrahlen nun mal nicht sichtbar machen. Hinzu kommt, dass traditionelle chinesische Diagnoseverfahren Ungleichgewichte erkennen, lange bevor die symptom-orientierte Schulmedizin Handlungsbedarf sieht, und dass der traditionelle chinesische Arzt ein völlig anderes Selbstverständnis hat als der westliche: Während dieser den Patienten erst als Kranken übernimmt, legt der asiatische Mediziner den Schwerpunkt auf die Vorbeugung und sieht sich als gescheitert, wenn der Patient tatsächlich krank wird. Josef Hummelsberger, der Präsident der Internationalen Gesellschaft für Chinesische Medizin, bringt den Unterschied auf den Punkt: „Akupunktur entspricht eher der Präventivmedizin.“ Wissenschaftlich bestätigte Heilungserfolge Doch in der Schmerztherapie steht die Akupunktur herkömmlichen Medikamenten nicht nach. Die internationale Cochrane Collaboration kam nach Auswertung von mehr als 30 Studien an Kopfschmerz-Patienten zu dem Schluss, dass fachgerecht angesetzte Nadelstiche Kopfschmerzen lindern, Schmerztage reduzieren und dem Hämmern im Hirn vorbeugen. Glaubt man den Zahlen der Fachärztin für Innere Medizin und Akupunktur-Expertin Gabriele Böwing aus Düsseldorf, seien Kopfschmerzen eine Volkskrankheit: Acht Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen klagten über Migräne, 20 bis 30 Prozent über regelmäßige Spannungskopfschmerzen. Dazu passt, dass angeblich jeder vierte Erwachsene bereits Erfahrungen mit der nebenwirkungsarmen Stichelei gemacht hat. Naturheilverfahren und die ostasiatische Heilkunde, die den Fokus auf die Gesunderhaltung des Menschen legen, werden immer häufiger als Ergänzung der westlichen Schulmedizin eingesetzt – diesen Trend bestätigt auch Regina Sauer. Die Heilpraktikerin hat vor einigen Monaten gemeinsam mit dem Orthopäden Dr. Michael Sauer und dem Physiotherapeuten Martin Sauer das ganzheitliche Gesundheitszentrum Viasana in Speyer eröffnet, dessen Schwerpunkt auf der Diagnostik und Therapie von Arthrose, Rückenschmerzen und Osteoporose liegt. Ziel des Familienunternehmens: die Schulmedizin mit manualtherapeutischen und naturheilkundlichen Erkenntnissen zu verbinden. „Immer mehr Menschen erkennen, dass gesundheitsbewusstes Leben Erkrankungsrisiken reduzieren und die Lebensqualität verbessern kann“, begründet die Heilpraktikerin die stetig wachsende Akzeptanz natürlicher Heil- und Präventionsverfahren. Die geeignete Therapiekombination erfordert Erfahrung Sie selbst hat sich auf eine Sonderform der klassischen Akupunktur spezialisiert, die Ohr- oder Auriculo-Therapie. Dieses in den 1950er Jahren vom französischen Arzt Dr. Nogier entwickelte Verfahren beruht auf der Annahme, dass alle Körperregionen am Ohr repräsentiert werden. Die Nadeln werden daher ausschließlich an die Ohrmuschel gesetzt. „Im Vergleich zur KörperAkupunktur ist die Ohr-Akupunktur weniger schmerzhaft und die Wirkung setzt schneller ein, wobei die Körperakupunktur nachhaltiger wirkt“, vergleicht sie. Unterstützend werden, wie bei der traditionellen Akupunktur, weitere Maßnahmen eingesetzt: Die Akupressur, bei der die Meridiane mit den Fingerkuppen massiert werden, und die Moxibustion, bei der die Nadeln mit verbranntem Beifuß erwärmt werden. Nur Therapeuten mit jahrelanger Erfahrung können die geeignete Therapiekombination für den jeweiligen Patienten ermitteln und effektiv anwenden. Die Nebenwirkungen sind, verglichen mit denen vieler Schmerzmittel, gering: Neben kleinen Hämatomen an den Einstichstellen können bei der Behandlung kurzzeitige Verschlimmerungen des Schmerzes auftreten, die aber nur die Reaktionsfähigkeit des Körpers zeigen und schnell wieder zurückgehen. Bei Patienten, die blutverdünnende Mittel wie zum Beispiel Macumar einnehmen, muss der Akupunkteur besondere Vorsicht walten lassen, ebenso bei Menschen mit Nadel-Phobien. Doch nicht nur Patienten mit Kopf- oder Gelenkschmerzen hilft die Ohr-Akupunktur, auch vielen Allergikern verschafft sie Linderung bei akuten Beschwerden. „Auch mit der Raucherentwöhnung und als begleitende Maßnahme bei der Gewichtsreduktion habe ich gute Erfahrungen gemacht“, zählt Regina Sauer auf. Dass die asiatischen Heilmethoden nur Modeerscheinungen sind, glaubt die Heilpraktikerin nicht. „Die Erkenntnisse der ostasiatischen Medizin werden dauerhaft in viele medizinische Bereiche Einzug halten“, blickt sie voraus: „Die Zukunft liegt aus heutiger Sicht in der Kombination schulmedizinischer und alternativer Text: Ute Maag n Heilmethoden.“ Weitere Informationen Deutsche Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin: www.dgtcm.de Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur: www.daegfa.de Ganzheitliches Gesundheitszentrum Viasana Speyer: www.viasana-speyer.de UBI BENE 63 körpergefühl Yoga-Lehrerin Ines Meisel aus Heidelberg hat sich der Ausrichtung von Körper und Geist verschrieben. Entspannung für Körper und Geist Die Balance zwischen Körper, Geist und Seele ist in allen östlichen Kulturen der Wegweiser zum Glück. Auf der Suche nach Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden blickt die Welt nach Asien, denn von hier aus ziehen Wellness- und Fitness-Trends wie Massagen und Yoga ihre Bahn, die mehr versprechen als nur zarte Haut und feste Muskeln. Nämlich vollkommene Entspannung und dauerhafte Zufriedenheit. Massage mit warmem Sesamöl. „Wörtlich übersetzt heißt Abhyanga: eine besondere Bewegung um etwas herum. Die Abhyanga verbessert das Körpergefühl und die Beziehung zum eigenen Körper und wirkt sich positiv auf Haut und Stoffwechsel aus“, erklärt Murat Rende. Auch bei der Padabhyanga, der ayurvedischen Fuß- und Unterschenkelmassage, fließt Sesamöl über die Haut. Vor allem nach körperlicher Anstrengung wirkt sie anregend auf die Durchblutung und fördert den gesunden Schlaf. Yoga – mehr als nur Omm! Auch beim Thema Fitness setzen immer mehr Menschen auf sanftere Methoden. Nicht mehr das Auspowern bis zur völligen Erschöpfung ist gefragt, sondern das Kraft tanken und Lösen von Verspannungen und Blockaden, wie es die indische philosophische Yoga-Lehre verspricht. Das Summen von Mantras wie das bekannte „Omm!“ spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Im Zentrum stehen das Einfühlen in den eigenen Körper, das Dehnen, Strecken sowie, ganz wichtig, das richtige Atmen. Die YogaArten sind inzwischen so vielfältig, dass kaum jemand sie noch überblicken kann. Im Umkehrschluss heißt das: Jeder, der sich den Übungen widmen will, wird den passenden Stil für sich finden. MASSAGEN it`s your day... BÄDER Entspannung unterm heiSSen Stein: Warme Basaltsteine auf den Meridian-Punkten des Körpers unterstützen die wohltuende Wirkung der Massage. S BEAUTY tress im Job, Hektik im Alltag – wer tagtäglich Höchstleistungen bringen muss, benötigt Rückzugsmöglichkeiten und Entspannung für Körper und Geist. Die innere Gelassenheit will trainiert werden, durch sanfte Workouts, fernöstliche Entspannungstechniken oder Pflegerituale, die nicht nur den Körper, sondern auch die Seele streicheln. Japaner sind durchaus beabsichtigt. „Der Gast soll zur Ruhe kommen und die Hektik der Großstadt hinter sich lassen“, sagt er: „Dabei helfen natürliche Materialien und Zurückhaltung und Eleganz beim Interieur.“ Vieles von dem, womit wir uns Gutes tun, kommt aus Asien, oder ist vom asiatischen Lifestyle inspiriert – ein Trend, den Murat Rende, der Inhaber der Mannheimer Wellness-Oase „Spa in the city“, bestätigt. „Asien gilt als die Heimat der Spas, keine andere Kultur besitzt so vielfältige Heilmethoden und Anwendungen, wie man sie im asiatischen Raum finden kann“, erklärt er. Sein Spa in den N-Quadraten hat er nicht streng in asiatischen Stilen gestaltet, doch Anklänge an die reduzierte, klare Einrichtung der Und die Massagekunst der Asiaten. Massagen sind Alleskönner in Sachen Entspannung: Sie lösen Verspannungen, bringen Durchblutung und Stoffwechsel in Schwung, straffen die Haut, senken den Blutdruck und bauen Stresshormone ab. Warme Basaltsteine werden bei der Hot Stone Massage auf die Meridianpunkte des Körpers gelegt. In Südostasien hat diese Wohltat eine ebenso lange Tradition wie auf Hawaii oder bei verschiedenen indianischen Völkern. Aus Indien kommt die ayurvedische Abhyanga- YOGA Heiße Steine und warmes Sesamöl streicheln Körper und Seele POWER PLATE Bring ein wenig n 4,13-14 fon 0621 97 69 650 64 UBI BENE www.spa-in-the-city.de 68161 mannheim fax 0621 97 69 652 info@spa-in-the-city.de in den Tag... mo - fr 11.00 - 21.00 uhr samstag 10.00 - 20.00 uhr sonntag nach terminabsprache körpergefühl kosmetik & Zweithaar-Studio AVANTGARDE • www.avantgarde-zweithaarstudio.de • info@avantgarde-zweithaarstudio.de Hätten Sie es bemerkt? bruni herrmann Ich will selbstbewusst und mobil am aktiven Leben teilnehmen. Sport ist jetzt kein Thema mehr, denn durch die Permanentbefestigung meiner Haare bewege ich mich sicher. Ob Hairweaving oder Naturhaarergänzung – unser Studio hat seit über 30 Jahren Erfahrung und berät Sie diskret. Jeder Tag ist ein Geschenk, wir helfen Ihnen dabei. Wir beraten auch Herren, rufen Sie uns doch einfach und unverbindlich an. Auch Yoga-Lehrerin Ines Meisel aus Heidelberg hat Verschiedenes ausprobiert, ehe sie sich im weiten Feld des Yoga der Ausrichtung von Körper und Geist verschrieben hat. „Ich habe 2001 in Hamburg gearbeitet und mich sehr gestresst gefühlt. Auf der Suche nach Entspannungstechniken bin ich beim Yoga gelandet“, erzählt sie. Ein 18-monatiger Aufenthalt in San Francisco, einem der Yoga-Zentren in der Welt, zeigte ihr den Weg zur inneren Ruhe. Bei einem Meister fand sie nicht nur die geeigneten Asanas für sich, sondern gibt sie seit ihrer Rückkehr nach Deutschland auch als Lehrerin weiter. „Beim Yoga spielt die Atmung eine sehr große Rolle. Indem wir in die Energiehöhlen unseres Körpers hinein atmen, richten wir ihn aus und lösen Blockaden, die wir westlichen Stadtmenschen in Schultern, Rücken und im Beckenbereich haben“, beschreibt Ines Meisel. Ihre Kurse und Workshops, unter anderem im Spa in the City, sind ebenso beliebt wie die Yoga-Stunden im Kindergarten in der Heidelberger Römerstraße, wo sie Kinder von zweieinhalb bis sechs Jahren anleitet: „Bei uns Erwachsenen ist vieles verschüttet, was wir erst wieder entdecken müssen. Kinder machen die Übungen ganz spielerisch und natürlich.“ Die 38-jährige Kunsthistorikerin rät außerdem, die erlernten Techniken nicht nur zu festgelegten Kurszeiten anzuwenden, sondern sie in das tägliche Leben zu integrieren. „Als Yoga-Lehrerin vermittle ich die Strategie. Die ist überall anwendbar, egal ob man sich körperlich entspannen oder ob man Stress bekämpfen will.“ Auf diese Weise sei Yoga auch als Schmerztherapie geeignet: „Ich habe in den USA wunderbare Erfahrungen mit HIV-positiven Menschen gemacht, die ein völlig neues Gefühl für Körper und Geist entwickelt haben“, erzählt sie: „Yoga hilft mit Krankheiten umzugehen.“ Bei Pfitzenmeier endet die Schwerkraft in der Hängematte Zweithaar-Studio AVANTGARDE 67346 Speyer Postplatz 6 Telefon 06232/26127 66 parfümerie herrmann UBI BENE Die traditionelle Yoga-Idee wird ständig weiterentwickelt, überall in der Welt. Gerade schwappt wieder ein Trend aus den USA über den Großen Teich. „AntiGravity® Yoga“ heißt das Workout, das im Wellness- & Fitness Park Pfitzenmeier in Schwetzingen gerade eine spektakuläre EuropaPremiere feierte. Ab Mitte Juni können alle Pfitzenmeier-Kunden in der Hängematte der Schwerkraft ein Schnippchen schlagen und schwingend dehnen, stretchen und ihre Muskeln in Form bringen. Entwickelt wurde das Workout von Christopher Harrison, dem Gründer der New Yorker Akrobatik-Gruppe „AntiGravity®“ und Choreographen artistischer Bühnenshows, unter anderem von Britney Spears oder Mariah Carey. Hauttherapeutin Dipl. Kosmetikerin Dipl. Visagistin Schwereloses Schweben: Bodenhaftung ist beim Anti-Gravity-Yoga eher selten. Doch Vorsicht! Was so leicht aussieht, ist durchaus anstrengend. Doch wer bei Hängematte an totale Entspannung denkt, wird schon in den ersten Minuten der Übungseinheit eines Besseren belehrt – das trapezförmige Tuch, das von der Decke baumelt und in dem man sitzend, liegend oder schaukelnd alle Muskelgruppen in Armen, Schulter, Rücken, Bauch und Beinen an- und entspannen kann, verlangt nicht zur Koordinationsvermögen, sondern auch volle Konzentration auf die korrekte Ausführung der Übungen. ~ Hauptstrasse 60 68526 Ladenburg Tel. 06203 2994 erleben sie diese luxuriöse schönheitsbehandlung aus der schweiz hautnah mit la prairie. Die spirituellen Elemente der Yoga-Lehre sind hier zweitrangig. AntiGravity® ist Artistik und Körperbeherrschung, die Harrison und seine Assistentin Debbie bei der Schulung der Trainer in Vollendung vorführten. Doch da das Tuch nur knapp über dem Boden hängt und dem Anfänger ein Gefühl der Sicherheit gibt, sind auch Übungen ohne Bodenhaftung kein Nervenkitzel, sondern das reine Vergnügen. Und wer sich nach einer knappen Stunde traut, mit den Beinen sein Tuch zu umschlingen und Arme und Oberkörper sinken zu lassen, der erfährt über Kopf hängend die totale Entspannung, die nur noch ganz am Ende gesteigert wird: Wenn zur Belohnung das Stofftrapez tatsächlich zur Hängematte wird und der AntiGravity® Yoga-Schüler zu leiser Musik liegend einfach noch ein bisschen schaukeln darf. Doch eines ist so sicher wie das Mantra im Yoga: Der Text: Ute Maag n Muskelkater lässt nicht lange auf sich warten. Weitere Informationen www.meisel-yoga.de www.pfitzenmeier.de UBI BENE 67 reisefreude Perle an der Elbe Ihre imposante Silhouette am Ufer der Elbe und zahlreiche Bauten im Auftrag Friedrich Augusts I., Kurfürst von Sachsen und besser bekannt als „August der Starke“, brachten Dresden den Beinamen „Elbflorenz“ ein. Eine Reise in die über 800 Jahre alte Landeshauptstadt des Freistaats Sachsen. D er schöne Schein trügt. Nicht etwa hochwertiger Marmor wurde beim Wiederaufbau der Dresdener Semperoper verwendet, sondern einfach nur Gips. Aber – das muss man den Rekonstrukteuren lassen – dieser ist die perfekte Imitation des kostbaren Gesteins. Ebenso die Kronleuchter, die bei dem verheerenden Luftangriff 1945 durch die Hitze des Feuers geschmolzen waren: Beim Wiederaufbau des 1871 geschaffenen und 1985 neu eröffneten Opernhauses fehlten Aufzeichnungen und Skizzen über das Interieur. Es gab ausschließlich Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die die edlen Leuchter vor der Zerstörung zeigten. Eine schwere Aufgabe – anhand dieser Aufnahmen mussten die filigranen Kronleuchter nachgebaut werden. Erst nach der Fertigstellung tauchte ein Ordner mit Zeichnungen und Entwürfen des Erbauers Gottfried Semper auf. Und siehe da: Die Nachbauten glichen den Originalen bis auf wenige Abweichungen haargenau. Solch kleine Details erfahren die Besucher Dresdens, wenn sie sich durch die Gänge und Zwei Symbole: Sowohl die Semperoper als auch die Frauenkirche fielen in den letzten Kriegstagen 1945 den Angriffen der Alliierten zum Opfer. Heute erstrahlen beide in herrschaftlichem Glanz. Säle des renommierten Opernhauses führen lassen. Wer die einzigartige Atmosphäre des Zuschauersaals genießen möchte, besucht Ballett, Opern, Musicals oder Jazzkonzerte, wie sie ab Ende August wieder stattfinden. Ein Geheimtipp vom Führungspersonal: Die besten Plätze sind nicht etwa in der Ehrenloge, sondern von der Bühne aus rechts oben. Von dort hat man den besten Überblick. Der Zwinger: Wo die Madonna ihre Besucher mustert Sehenswert ist ebenso der Dresdener Zwinger. Wer ihn nicht gesehen hat, war nicht in Dresden! Neben der Semperoper ist ein Besuch der barocken Anlage obligatorisch. Schließlich ist er nur einen Steinwurf vom Opernhaus entfernt. Von 1709 bis 1732 entstand gleich neben der einstigen Stadtbefestigung ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. August der Starke hatte den Bau nach Entwürfen des Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser in Auftrag gegeben. Heute sammeln sich im rechteckigen Hof bei schönem Wetter Scharen von Touristen. Sie bestaunen nicht nur die Wasserspiele, sondern lauschen auch dem Spiel der Glocken aus Meissener Porzellan. Sie stimmen Melodien von Vivaldi, Mozart und Bach an. Der Zwinger beherbergt zahlreiche Sammlungen, darunter die berühmte Gemäldegalerie „Alte Meister“, die Rüstkammer oder die Porzellansammlung. Die „Alten Meister“ stellen Bilder der europäischen Maler des 15. bis 18. Jahrhunderts aus. Rembrandt, Raffael und Tizian geben sich hier ein Stelldichein. Blickfang der Galerie: Vom Eingangsportal aus streift der Blick durch drei Zimmer, bis er den der Sixtinischen Madonna von Raffael trifft. Durchschreitet man „ihr“ Zimmer, wird man feststellen, dass der Blick der Madonna in jeder Ecke des Raumes präsent ist. Es scheint, als beobachte die Frau aus ihrem Rahmen heraus das Geschehen vor ihren Füßen. Weniger beeindruckt zeigt sich Jean-Étienne Liotards „Schokoladenmädchen“ von den neugierigen Besuchern. Im zweiten Stock der „Alten Meister“ – ebenfalls im hin- Dresden als Perle an der Elbe ist sogar bei Nacht sehenswert. Der barocke Zwinger zieht täglich Scharen von Touristen an, die nicht nur die Wasserspiele bestaunen, sondern auch dem Spiel der Glocken aus Meissener Porzellan lauschen. 68 UBI BENE tersten Zimmer der Ausstellung – serviert die unbekannte Schöne ein Glas Wasser und eine Tasse heiße Schokolade. Gegenüber des Dresdener Zwingers wartet das Grüne Gewölbe mit seinem außergewöhnlichen Schatz. Anziehungspunkte sind beispielsweise der Kirschkern mit seinen 185 Gesichtern oder der Hofstaat des Großmoguls Aureng-Zeb aus Emaille. Gleich neben dem Grünen Gewölbe, um die Hofkirche herum, rechts am Ständerhaus vorbei, streifen Dresden-Besucher den Fürstenzug. Auf fast 25.000 Meissener Porzellankacheln sind 100 überlebensgroße Figuren abgebildet, die einen 102 Meter langen Reiterzug darstellen. Die Frauenkirche: Mahnmal gegen den Krieg Weiter geht es zum Neumarkt und dem Wahrzeichen der Stadt: der Frauenkirche als Mahnmal gegen den Krieg und Symbol der DDRFriedensbewegung in den 1980er Jahren. Heute zählt die Frauenkirche in Dresden zu den Touristenmagneten. Warteschlangen säumen meist den Vorplatz. Dann entschädigt der Blick durch den lichtdurchfluteten Innenraum, die kunstvollen Verzierungen und die liebevolle Restauration für minutenlanges Anstehen. Die Frauenkirche überstand zunächst den Bombenangriff vom 13. Februar 1945. Sie brannte allerdings vollständig aus. Zwei Tage nach dem schweren Angriff gaben die ausgeglühten Pfeiler nach und die Kirche sank in sich zusammen. Erst 1993 begann der Wiederaufbau des Gotteshauses, die Eröffnung wurde 2005 gefeiert. Wer den Touristenströmen entfliehen will, den sollte es in die Stadtteile Loschwitz, Striesen und Blasewitz ziehen. Entlang des Elbufers zeigt sich die sächsische Metropole von ihrer romantischen Seite. Weinberge, Elbschlösser, Fachwerkhäuser, zwei Bergbahnen und die Brücke „Blaues Wunder“ locken vor allem bei schönem Wetter die Wanderer, Radler und Inlineskater aus der Innenstadt in das ruhige Loschwitz. Schloss Albrechtsberg, das Lingnerschloss und Schloss Eckberg thronen monumental und königlich auf dem Elbhang. Noch heute ranken sich Gerüchte um die drei alten Häuser. Das neben Schloss Albrechtsberg errichtete Lingnerschloss baute Prinz Albrecht von Preußen seinem treuen Kammerdiener. Die einen sagen, das habe der Prinz getan, weil er mit der Frau des Kammerdieners ein Verhältnis unterhielt und den Diener friedlich stimmen wollte. Man munkelte aber auch, dass Albrecht mit seinem Diener selbst ein Verhältnis gehabt haben soll und das Schloss bauen ließ, damit der Geliebte nah bei ihm sei. Andere wiederum behaupten, sowohl der Kammerdiener als auch dessen Frau unterhielten jeweils eine Liaison mit Albrecht. Die Neustadt: Wo Erich Kästner seine Kindheit verbrachte Flussaufwärts wartet dann ein „Blaues Wunder“. Die Brücke verbindet Blasewitz mit Loschwitz und verdankt vermutlich ihrem blauen Anstrich den Kosenamen. Der grüne Landstrich hinter der Brücke lässt nur erahnen, wie schroff die Sächsische Schweiz und das Elbsandsteingebirge sein können. Abseits der typischen Touristenwege lädt Dresden auch zu einem Spaziergang in die wenig besuchte Neustadt ein. Die Augustusbrücke führt geradewegs hinein. Zugegeben: Schön wirkt die Wohn- und Einkaufsstraße nicht. Allerdings lohnt sich ein Blick in die restaurierten Hinterhöfe. Restaurants, Weinstuben, kleine Boutiquen oder Kunsthandwerker bieten Ruhe vom Großstadttrubel. Weiter über den Albertplatz läuft man Dresdens bekanntestem Sohn in die Arme. Der junge Erich Kästner schwingt sich – in Blei gegossen – über die Mauer seines Museums. Nur wenige Schritte weiter erinnert ein Denkmal an Kästners Kindertage in Dresden. Seine Erinnerungen an die sächsische Hauptstadt verfasste er in der Autobiografie „Als ich ein kleiner Junge war“. Wer sich weiter in die Neustadt wagt, sollte sich von der Alaunstraße nicht abschrecken lassen. Hier ist vom Flair der traditionsreichen Stadt wenig zu spüren. Allerdings verbirgt sich bescheiden zwischen Döner-Restaurants und lungernden Punks die Kunsthofpassage. Die restaurierten und farbenfrohen Hinterhöfe sind ein krasser Gegensatz zur Atmosphäre in der Alaunstraße. Ruhig, verträumt, grün und kunstvoll verstecken sich dort kleine Bars und Geschäfte – sie vermitteln einen weiteren Eindruck vom Flair des Elbflorenz. Text: Sabine Skibowski n Weitere Informationen www.kunsthof-dresden.de www.semperoper.de www.besuchen-sie-dresden.de UBI BENE 69 reisefreude Das kurze Leuchten des Meeres: Wenn die Sonne im südchinesischen Meer versinkt scheint das Wasser zu strahlen. Diesen Anblick genieSSen Gäste des Mandarin Oriental in Sanya allabendlich. Unbekanntes Paradies Jeden Abend, wenn sich die Sonne langsam über der Bucht senkt, leuchtet das Südchinesische Meer kurz auf, als würden unter der blauen Wasseroberfläche Millionen kleiner Lichter angezündet. Und wenn das Leuchten wieder verschwindet und der Dunkelheit der Nacht weicht, ist Dinnertime im luxuriösen Hotel Mandarin Oriental Sanya, im Süden von Hainan. Die einzige tropische Insel Chinas gilt als das „Hawaii des Ostens“, und als Geheimtipp unter Asiens Feriendestinationen. W enn Gerd Knaust aus seinem Büro tritt und aus der Eingangshalle des Mandarin Oriental schaut, bietet sich ihm ein atemberaubender Blick: Direkt vor ihm glitzert das kristallklare südchinesische Meer, gesäumt von einem Korallenstrand, und an den Seiten ragen saftig-grüne Hügel auf. „Es ist der beste Ausblick, den man haben kann“, schwärmt der 48-jährige Bad Kreuznacher, der außerdem einen der besten Jobs hat, die man haben kann: Er ist Generaldirektor im neu eröffneten Luxushotel auf Hainan, der einzigen tropischen Insel Chinas. Seit drei Jahren lebt und arbeitet Knaust auf der liebsten Feriendestination der Chinesen und Hongkonger. Den Bau der weitläufigen, mehr als zwölf Hektar großen Anlage hat er vom ersten Spatenstich an begleitet. Er hat das Interieur von 292 Gästezimmern, Suiten und Villen mit Architekten und Designern besprochen, den Bau von vier Restaurants und fünf Bars beaufsichtigt und die Pflanzung von 4.000 Palmen überwacht. Heute ist er Chef von mehr als 700 Mitarbeitern, die den Gästen jeden Wunsch von den Augen ablesen. 70 UBI BENE Luxus und Privatsphäre werden groß geschrieben: Alle Zimmer haben Blick aufs Meer, viele direkten Zugang zum abgeschiedenen Strand oder private Gärten mit idyllischen Pergolen und edlen Holzterrassen. In den 15 200-Quadratmeter-Suiten sind riesige Whirlpools in den Boden eingelassen, die moderne Architektur ist liebevoll mit asiatischen Details ergänzt worden. Dorado für Golfer und Wanderer 40 Prozent der Gäste kommen aus dem eine Flugstunde entfernten Hongkong. Sie sind fast zur Hälfte Westler, die in der Finanzmetropole arbeiten. Aus Europa fliegen gerade mal vier Prozent der Urlauber ein, die meisten zum krönenden Abschluss einer Rundreise durch das Reich der Mitte. „Die Urlaubsdestination Hainan ist in Europa noch fast unbekannt“, begründet Gerd Knaust: „Doch es wird viel getan, um die Schönheiten dieser Insel bekannter zu machen.“ UBI BENE 71 reisefreude Ein privater Pool, der ins Meer überzugehen scheint, ein luxuriöses Bad, 4.000 Palmen und schicke Bars – Chinas einzige tropische Insel hat sich herausgeputzt für Touristen aus aller Welt. Noch ist das gerade eröffnete Mandarin Oriental ein Geheimtipp. 35 Golfplätze sind mittlerweile über das 34.000 Quadratkilometer große Eiland verstreut, allein fünf findet man im Süden rund um Sanya. Im Landesinnern ragen Hügel bis zu 1.200 Metern Höhe auf, dicht bewachsen mit tropischem Regenwald und ein Natur-Paradies für Wanderer. „Die Insel ist immer noch stark von Landwirtschaft und Fischerei geprägt“, erzählt der Hotelmanager: „Der Großteil der tropischen Früchte, die in China verzehrt werden, wird auf Hainan angebaut.“ Eine Insel zwischen Tradition und Fortschritt Doch die Wirtschaft der Insel boomt wie überall in China. Gerade wird der dritte Flughafen gebaut, demnächst wird ein Hochgeschwindigkeitszug quer über die Insel rasen, und die Regierung musste bereits den Bau von Hotels, Apartmentanlagen und Businesszentren regulieren. „Die Skyline der Städte verändert sich ständig“, beobachtet Gerd Knaust: „Und die Grundstückspreise explodieren, denn viele wohlhabende Chinesen wol- 72 UBI BENE len hier Ferienhäuser bauen.“ Dennoch erlebt man in den Gassen Sanyas immer noch das traditionelle China mit seinen Garküchen und kleinen Märkten. „Im Hotel bilden wir die Angestellten mit eigenen Englischlehrern fort“, erzählt Knaust: „Aber außerhalb der Hotels sprechen immer noch die wenigsten Englisch.“ UBI BENE-Reiseexpertin Daniela Keil war vor elf Jahren als eine der ersten westlichen Touristinnen in Sanya. „Damals war alles sehr ursprünglich und ohne jeden Luxus“, erinnert sie sich: „Beim Essen haben wir mit Fingern auf die Speisen gezeigt, die wir haben wollen. Die Leute waren unglaublich freundlich zu uns.“ Und diese asiatische Freundlichkeit ist sprichwörtlich bis heute. Die auf der Insel heimischen Minderheiten der Li- und Miao-Völker leben im Einklang mit dem Tourismus. Zur Einrichtung des Mandarin Oriental haben sie traditionelle Handarbeiten beigesteuert, ihre Folkloretänze sind Höhepunkte im Abendprogramm des Hotels. Shaolin-Kung-Fu-Meister unterrichten Gäste in Tai Chi und Qi Gong, Traditionelle Chinesische Mediziner praktizieren die jahrtausendealten Heilmethoden der Chinesen. Denn das „Hawaii des Ostens“ liegt zwar auf demselben Breitengrad wie das Hawaii der USA, aber verwechseln sollte die chinesische Insel Text: Ute Maag n bitteschön niemand. Weitere Informationen Ideale Reisezeit sind die Monate von Oktober bis März, wenn das Kli ma mit 25 Grad Celsius und geringer Luftfeuchtigkeit sehr angenehm ist. In den Sommermonaten klettert das Thermometer auf rund 30 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit. Im August und September können Taifun-Ausläufer einzelne Regentage bringen. www.mandarinoriental.com Reiseanfragen an: weltweitweg@keilreisen.de UBI BENE 73 Promotion Promotion ketschauer hof Hotel Eisenhut maritim parkHotel deidesheim Rothenburg ob der Tauber mannheim Genießen Sie zwei Tage in der romantischen Atmosphäre der mittelalterlichen Stadt Rothenburg. Unternehmen Sie eine Kurzreise der besonderen Art im Rahmen unseres Theatervergnügens. Kulturelle Hochgenüsse gepaart mit historischem Charme. Der Eisenhut wird Sie durch seinen individuellen Stil verzaubern und lässt keine Wünsche offen … schon Könige betteten sich in diesem Schmuckstück. Das elegante im Renaissance – Stil erbaute First – Class Hotel finden Sie inmitten der wunderschönen Jugendstilanlage des Friedrichsplatzes. Der ideale Rahmen für anspruchsvolle Gäste. Ein von Säulen flankierter Treppenaufgang und das mit Carrara-Marmor, venezianischem Kristall und Stuck verzierte Vestibül spiegeln die traditionsreiche Exklusivität des Parkhotels wider. Der Ketschauer Hof – dem „genius loci“ verpflichtet: „Wir verbinden die Tradition des Ortes mit einer modernen, anspruchsvollen Genusskultur“, beschreibt Alexander Hess, Geschäftsführer, die Philosophie des Ketschauer Hofs. Gourmet-Arrangement Mit der Eröffnung des Hotels können die Gäste nun auch exklusiv übernachten. Von den Suiten des Dachgeschosses reicht der Blick über die Dächer des historischen Stadtkerns bis weit hinein in die Pfälzer Weinberge. Im behutsam und fachkundig renovierten Herrenhaus des Weingutes von Bassermann-Jordan präsentiert Geschäftsführer Alexander Hess seinen Gästen ein kleines, exklusives Boutique-Hotel. SPECIAL · 2 Übernachtungen im luxuriösen Boutique-Hotel · 1 x Willkommenscocktails · 1 x 4-Gang Menü im Weinbistro Bassermännchen · 2 x exklusives à la carte Frühstück im Hotel · 1 x Amuse-Bouche Menü im Gourmetrestaurant Freundstück · Parkgebühr für 2 Tage Geschaffen wurde eines der schönsten Hideaways der Pfalz mit 18 Zimmern und Suiten und einem kleinen, aber feinen Wellness- und Kosmetikbereich, in dem gedämpftes Licht, bläulich schimmernde Mosaike und dezente Musik für Entspannung sorgen. Ketschauer Hof | Hotel – Restaurant – Event Ketschauerhofstraße 1 | 67146 Deidesheim Tel. 06326 70000 | Fax: 06326 700099 www.ketschauer-hof.com | info@ketschauer-hof.com Freilicht Theater in Rothenburg ab 146,00 Euro p. P. im Doppelzimmer SPECIAL SPECIAL Preis pro Person in der Suite 490,00 EUR Preis pro Person im Doppelzimmer 350,00 EUR Hotel Eisenhut – Ein Arvena Hotel Herrngasse 3–5 /7 | 91541 Rothenburg ob der Tauber Tel. 09861 7050 | Fax 09861 70545 www.eisenhut.com Maritim Parkhotel Friedrichsplatz 2 | 68165 Mannheim Tel. 0621 15880 | Fax 0621 1588800 www.maritim.de Hotel Schloss edesheim Arvena Reichsstadt Hotel DORINT Kongresshotel trier edesheim Bad Windsheim mannheim Das Park Plaza Trier ist Ihr stilsicher und behaglich eingerichtetes Privathotel in der Trierer Innenstadt. Vom Frühstück auf der ruhigen Innenhofterrasse oder Entspannung auf dem Sonnendeck unserer Wellness-Oase bis zu Massagen und Kosmetikanwendungen bieten wir Ihnen alles für einen abwechslungsreichen Wochenendtrip. Die Sehenswürdigkeiten Triers und die Shopping-Meile sind in Kürze zu erreichen. Die Tiefgarage liegt direkt unter dem Haus. Schloss Edesheim, umgeben von über 5 ha Weinbergen, ist eine Oase der Ruhe und des Genießens. Ein einzigartiges historisches Ambiente in Verbindung mit persönlicher Atmosphäre garantiert Ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt. Kulinarisch verwöhnen wir Sie mit einer marktfrischen, mediterranen Küche im eleganten Gourmet-Restaurant. Erleben Sie mediterrane Lebensart in stilvollem Ambiente! Nehmen Sie sich eine kleine Auszeit und tanken Sie neue Energie. Genießen Sie im historischen Rahmen des Kurortes Bad Windsheim angenehme Tage im komfortablen Arvena Reichsstadt Hotel. Das ganze Jahr über bieten wir unseren Gästen viele, auf die Jahreszeiten zugeschnittene kulinarische Köstlichkeiten und Arrangements. Die zentrale Lage und die schönen Gesellschaftsräume bieten den idealen Rahmen für Veranstaltungen und Festlichkeiten. Das Dorint Kongresshotel Mannheim ist ein 4-Sterne-Stadthotel mit viel Charme und Komfort. Das Zusammenspiel von moderner Ausstattung und stilvoller Eleganz machen das Haus zu einer beliebten Destination für anspruchsvolle Privat- und Geschäftsreisende aus aller Welt. Hier logieren Sie nur wenige Schritte vom Stadtzentrum entfernt. Viele Sehenswürdigkeiten, kulturelle Highlights und die Shoppingmeile „Planken“ befinden sich in direkter Nachbarschaft. Wellness Verwöhntage p. P. ab 120,50 Euro City & Kultur p. P. ab 176,00 Euro Pokern Sie sich Ihren Zimmerpreis im Park Plaza Trier über die Hitze. Wir ziehen bei Ihrem Check-in den momentanen Temperatur-Wert (°C) für Trier / Petrisberg direkt vom Zimmerpreis ab! In EURO! · 3 Tage (2 Übernachtungen) · Leckeres Genießer Frühstücksbuffet · 2 x Auswahlmenü in 3 Gängen am Abend · Begrüßungscocktail · hauseigene Saunabenutzung · 2 ½ Stunden Eintrittskarte in die Franken Therme · Spazieren, wandern, Ruhe und Landschaft genießen … · 2 Übernachtungen inklusive Frühstücksbuffet · 1 x Kulinarisches 3-GängeMenü am Abend · Freie Nutzung des Wellness bereichs ·Mannheim Card inkl. GratisTicket für den öffentlichen Nahverkehr und Vergünsti gungen in vielen kulturellen Einrichtungen Info & Buchung direkt unter www.parkplaza-trier.de/ angebote UBI BENE Hotel Schloss Edesheim Luitpoldstraße 9 | 67483 Edesheim Tel. 06323 94240 | Fax 06323 942411 www.schloss-edesheim.de Arvena Reichsstadt Hotel Pastoriusstraße 5 | 91438 Bad Windsheim Tel. 09841 9070 | Fax 09841 907200 www.arvena.de SPECIAL Es ist nie zu heiß für einen Städtetrip – heiß ist gut. SPECIAL SPECIAL PARK PLAZa Park Plaza Trier Nikolaus-Koch-Platz 1 | 54290 Trier Tel. 0651 9993560 | Fax 0651 9993512 www.parkplaza-trier.de 74 · 2 Tage (1 Übernachtung) · Genießer-Frühstücksbuffet · 1 x 2 Gang Menü am Abend vor der Aufführung · Theaterkarte der besten Kategorie · Eine süße Kleinigkeit nach dem Theater · After Dinner Drink nach dem Theater und Landschaft genießen … Dorint Kongresshotel Friedrichsring 6 | 68161 Mannheim Tel. 0621 12510 | Fax 0621 1251100 www.dorint.com UBI BENE 75 szenetreff Hannes Jaenicke, Prof. Klaus Völker, Maik Priebe, Thorsten Herrmann, Klaus Maria Brandauer, Dr. Walter Konrad, Hans-Dieter Jendreyko Norbert Kartmann Prall gefülltes Bensheimer Parktheater Hannes Jaenicke Klaus Maria Brandauer Herr des Eysoldt-Rings Einmal im Jahr blickt die deutsche Theaterszene gebannt nach Bensheim, wo die Akademie der Darstellenden Künste seit 1986 mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring den bedeutendsten deutschen Theaterpreis verleiht. Der rote Teppich wurde diesmal für Weltstar Klaus Maria Brandauer ausgerollt – als Würdigung für seine Leistung als Dorfrichter Adam in Kleists Klassiker „Der zerbrochne Krug“. Bis in die Nacht hinein feierte die Festgesellschaft den Preisträger – bestens unterhalten von Gala-Moderator Hannes Jaenicke und kulinarisch verwöhnt von Starkoch Johann Lafer. Dr. Günther Rühle Hannes Jaenicke, Johann Lafer Werner Pfitzenmeier, Sibylle Jarosch, Julia Wittenius Dr. Walter Konrad, Beatrice Herrmann, Thorsten Herrmann, Klaus Maria Brandauer, Natalie Krenn-Brandauer 76 UBI BENE Katrin Tönshoff und Matthias Wilkes Dr. Michael Meister, Gerd Krämer Jutta und Otto Gebhardt Hans-Dieter Jendreyko Berthold Mäurer, Marion Bopp Der Eysoldt-Ring Prof. Oliver Siefert, Prof. Maria Stange Thorsten Herrmann, Klaus Maria Brandauer UBI BENE 77 szenetreff Erster Sieg im Superwahljahr „Anzeige des Jahres 2008“ Noch dreimal haben die Mannheimer in diesem Jahr die Qual der Wahl – zu Gemeinderat, Bundestag und Europaparlament. Die angenehmste Abstimmung ist aber schon gelaufen: die zur „Anzeige des Jahres 2008“. Zum neunten Mal bat der Mannheimer Morgen seine Leser an die Urnen; die entschieden sich für Dr. Peter Kurz Ulla und Dr. Björn Jansen, Sonja und Michael Bode, Anne Biberacher und Christian Specht das Winter-Motiv des Großmarkts, der mit einem Kohlkopfmann für den Besuch des Mannheimer Wochenmarkts warb. Die Plätze zwei und drei gingen an die MVV für ihre Familienkampagne und ans Mannheimer Stadtmarketing für die Verabschiedung der TSG Hoffenheim aus dem Carl-Benz-Stadion. Wahlverlierer gab es nicht. Kabarettist „Chako“ Habekost von der „Forschungsgruppe Werbung“ präsentierte den 450 Gästen im EvoBus-Center unterhaltsame Analysen der zwölf Monatssieger. Fotos: Christoph Blüthner n Adham Srouji, Regina Pfriem, Jochen A. Rotthaus Marcus Rech, Thomas Golze, Hanne Kerker und Fabian Engelhorn Sieger und Laudatoren Prof. Dr. Achim Weizel, Helen Heberer 78 UBI BENE Fontanella-Enkelin Antonia Vittoria Tango Flores Hans-Peter Immel, Sofia Eleftheriadou, Lutz Pauels Achim Kalweit, Amado-Jacques Marin Dr. Hanns Michael Hölz Steffen Herbold Gold: Gerhard Haeberle (links) und Dr. Björn Jansen (rechts) gratulieren Thomas Sprengel vom Großmarkt Mannheim. UBI BENE 79 szenetreff Petra und Lars Kahl Monika Bogatzki „Chako“ Habekost Silber: Matthias Brückmann, MVV Energie AG Matthias Mantel Reiner Dosch, Charlotte Knapp-Voith Elvira und Marcus Kuhl Daniela und Mario Keza, Eduard und Maria Niedersetz, Mirjana Keza Laurent Leroi, Michael Herzer Jürgen Schlitter, Doris Lindhorst, Georg Grube, Hendrik Hoffmann Anja und Sandro Neuhaus, Heinrich und Sabine Graeff Zum Wohl die Pfalz: Weinprinzessin Julia Herrmann Alexandra Philipps und Tochter Leonie Stefan Klassen, Tino Latzko, Isabel Häußermann, Daniel Hopp 80 UBI BENE Rauschende Wahlparty im EvoBus-Center Mannheim Die Preisträger wurden in der neuen E-Klasse von Mercedes chauffiert Melanie Kirsch, Sabine Dres, Holger Vatter-Schönthal, Boris Wahl, Bernd Klaffschenkel Ulrike Beier, Christine und Stefan Hoock, Andreas Beier, Claudio Troncone Bronze: Jan Pruust vom Stadtmarketing Bernd und Gabriele Franke Hans Bichelmeier, Rolf Stahlhofen Günter Degner, Klaus-Peter Geese Anne Biberacher, Manfred Schnabel UBI BENE 81 fragebogen Nachgefragt K. J. Dallaway nennt sich selbst einen „trinidadischen Metropolit“. Der Jazz-Trompeter ist in der Metropolregion längst heimisch geworden, schätzt die Menschen und ihren Musikverstand und hat dennoch einen Traum: ein Konzert in der alten Heimat zu geben. Zur Person K. J. Dallaway (53), geboren als sechstes von sieben Kindern einer Arbeiterfamilie in Port of Spain, der Hauptstadt von Trinidad und Tobago, entdeckt früh seine Liebe zur Musik. Im städtischen Orchester spielt er zunächst Klarinette und als 16-Jähriger die erste Trompete, ehe er mit 17 nach Barbados geht, als Trompeter bei der „Blue Ryth’m Combo“. Tourneen führen ihn durch die Karibik, die USA und Kanada. Seit 25 Jahren lebt K. J. Dallaway in Deutschland. Am Samstag, 13. Juni, spielt er live bei „Jazz & Joy“ in Worms. Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind? K. J. Dallaway: Feuerwehrmann. Mit wem würden Sie gerne mal eine Woche lang tauschen? K. J. D.: Ganz ehrlich – eigentlich mit niemandem, das ist einfach zu risikoreich. Welche Charaktereigenschaften sind für Sie wichtig? K. J. D.: Humor, Toleranz, gutes Benehmen, Aufmerksamkeit im Gespräch, Offenheit. Was bringt Sie auf die Palme? K. J. D.: Ignoranz und Lügen. Welchen Fehler können Sie am ehesten verzeihen? K. J. D.: Kann ich so nicht sagen, es kommt ja immer auf die Situation und den betreffenden Menschen an Ihre Vorbilder? K. J. D.: Musikalisch gesehen: Miles Davis, Freddie Hubbard und Maynard Ferguson. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? K. J. D.: Die Autobiografie von Miles Davis. Wie halten Sie sich fit? K. J. D.: Weiß ich noch nicht, aber ich plane, damit morgen anzufangen! Wobei entspannen Sie? K. J. D.: Mit alten amerikanischen Comedys. Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus? K. J. D.: Morgens ausschlafen und abends ein schöner Gig mit meiner Band. Wie kann man Sie kulinarisch verwöhnen? K. J. D.: Makkaroniauflauf, Callalou, Krabben, Hähnchen, Spinat, Roti, Reis, Mango und ein Carib – also ein schönes trinidadisches Essen. 82 UBI BENE Welchen Luxusartikel haben Sie sich zuletzt gegönnt? K. J. D.: Luxusartikel brauche ich eigentlich keine. Luxus ist für mich, Zeit zu haben für die Dinge, die ich gerne mache. Ihr Lieblingslaster? K. J. D.: Leider das Rauchen, das ich mir aber abgewöhnen sollte. Womit kann man Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern? K. J. D.: Ganz einfach: wenn andere lächeln! Worauf sind Sie stolz? K. J. D.: Einfach auf das Erreichte und auf meine Familie. Wie feiern Sie einen Erfolg? K. J. D.: Wenn er so richtig eintrifft, seh’ ich mal weiter! Welchen Traum hatten Sie mit 17? K. J. D.: Als Trompeter um die ganze Welt zu reisen. Welchen Traum möchten Sie sich heute noch erfüllen? K. J. D.: Mit meiner Band K. J. Dallaway & friends ein Konzert in Trinidad oder Barbados zu geben.Interview: Ute Maag n