InfoRetica - Rhätische Bahn

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InfoRetica - Rhätische Bahn
Nr. 3 / September 2013
InfoRetica
Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn
Periodico della Ferrovia retica
Periodica da la Viafier retica
Gemeinsam besser werden
In dieser Ausgabe
Editorial/Editoriale
Novitads aus der Direktion
Novitads dalla Direzione
Rückblick 100 Jahre Bever – Scuol-Tarasp
IT-Avegnir
Stammnetztriebzüge
Bahnhof St. Moritz
Mitarbeitendenumfrage
Mitarbeitergespräch
Risikohinweiskarte Naturgefahren
Baustellen im Prättigau
GUZ Surselva
Gebäudeverschiebung Schnaus – Strada
Schwertransport bei der RhB
Neue RhB-Kreditkarte
Inframation
Wagenvorheizanlage
Auffrischung «s’Blaue Bähnli»
Gak – Neues Zuhause
Medienbahn
Damals, vor 30 Jahren
Damals, vor 100 Jahren
Neues vom Bahnmuseum Albula
125 Jahre RhB
Glacier Express
Social Media
Movis
Peko – Verbeiständigung
login Lehrabgänger
login Lehrabschlussfeier
login Go-Tag
Nachruf Hotel Bellaval
Neues in Kürze
Nachruf
Personalchronik
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Herausgeber:
Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn
7002 Chur
Redaktion:
Simon Rageth (sr), s.rageth@rhb.ch
Sandra Beeli (sb), s.beeli@rhb.ch
Manuela Gallati (mg), m.gallati@rhb.ch
Frontbild:
«Gemeinsam besser werden» (Alexander Zimmermann, links, Marco Bernhard, rechts)
Foto Andy Mettler
Nächster Redaktionsschluss:
1. November 2013
Auflage:
3200 Exemplare, 4-farbig
Abonnement:
Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–
© by RhB:
Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
Editorial/Editoriale
Von Manuela Gallati/Di Manuela Gallati
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Care collaboratrici, cari collaboratori,
Es ist leicht, sich um seinen eigenen Kram zu kümmern.
Schwieriger wird es dann, wenn man über den Tellerrand hinausschaut und versucht, sich in andere
hinein­zuversetzen. Denn dafür braucht es Interesse,
­Offenheit und eine Portion Empathie. Und den Willen,
bekannte Pfade auch mal zu verlassen. Der Austausch
mit anderen birgt aber einen unbezahlbaren Mehrwert: Es entstehen neue Ideen und Wege. Und genau
aus diesem Grund bin ich als Social Media und Online
Marketing Managerin immer wieder auf der Suche nach
dem Austausch mit jeder und jedem von Ihnen. Das ist
Inspiration pur, die für meine täglichen Aufgaben unabdingbar ist. Und ich bin sicher, dass diese nicht nur
bei meiner Arbeit hilfreich ist. Wir alle können davon
profitieren, verschiedene Ansichten zu kennen.
è facile occuparsi dei propri affari. Più difficile è guardare oltre il proprio naso e cercare di mettersi nei
panni altrui: a questo fine sono necessari interesse,
apertura e una buona dose di empatia. Oltre alla volontà di uscire dai soliti schemi conosciuti. Ma lo
scambio con altri porta con sé un incalcolabile valore
aggiunto: sorgono nuove idee e nuovi percorsi. Ed è
proprio per questo motivo che io, in quanto manager
addetta a Social Media e Online Marketing, sono
sempre alla ricerca di opportunità di scambio con ciascuno di voi: si tratta di pura ispirazione, ineludibile
per i miei compiti di tutti i giorni. E sono sicura che ciò
sia di grande aiuto non soltanto a livello professionale; tutti quanti possiamo trarre vantaggio dalla conoscenza delle opinioni degli altri.
In den neun Monaten, die ich nun bei der RhB bin,
durfte ich schon RhB-Mitarbeitende aus den verschiedensten Geschäfts- und Fachbereichen kennenlernen.
Sei es im Gespräch mit einer Zugbegleiterin, beim
Umsetzen eines Filmprojekts in der Werkstatt in Landquart oder als Voluntari beim 100-jährigen Jubiläum
Bever – Scuol-Tarasp. Und eines habe ich schnell
gemerkt: In der RhB-Familie stösst man auf offene
Ohren, hier kann man mit einem Gespräch (fast) alles
erreichen, hier herrscht eine offene Feedbackkultur.
Das zeigt auch die Mitarbeitendenumfrage, die diesen
Frühling wieder durchgeführt wurde. 66 % aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben den Fragebogen
ausgefüllt. Lassen Sie sich inspirieren!
In questi miei primi nove mesi alla FR ho già potuto
fare la conoscenza di collaboratori dei più diversi settori commerciali e tecnici: nel colloquio con una capotreno, nella realizzazione di un progetto video presso l’officina di Landquart oppure nell’incontro con i
volontari per il centenario della linea Bever – ScuolTarasp. Una cosa mi è subito risultata evidente: la famiglia FR è composta da persone che sanno ascoltare;
basta un colloquio per ottenere (quasi) tutto ed è presente una sana e aperta cultura di feedback. Ne è testimonianza anche il sondaggio tra i collaboratori che è
stato nuovamente effettuato questa primavera: il 66 %
di tutte le collaboratrici e di tutti i collaboratori hanno
compilato il questionario. Lasciatevi ispirare!
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Gemeinsam geht es besser
Von Christian Florin
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Die Aussage «gemeinsam geht es besser» leuchtet jedem sofort ein – interessant ist aber, dass fast jeder
etwas anderes darunter versteht.
Ich bin nun seit über acht Jahren bei der RhB, und es
macht mir immer noch so viel Spass wie am ersten Tag.
Etwas aber hat mich während dieser Zeit immer wieder beschäftigt: das sagenumwobene und immer wieder betonte «Gärtlidenken».
So erscheint es immer wieder bei Mitarbeiterumfragen,
Kaderanlässen oder bei Besuchen in der Fläche. Dabei
höre ich immer wieder, dass dies oder das besser gemacht werden könnte, wenn nur der oder die andere
doch auch endlich sich so verhalten würde, wie ich
das gerne hätte.
Sie spüren sicher aus meinem leichten zynischen Unterton heraus, dass häufig der andere seine Gewohnheiten
ändern muss, damit man gemeinsam besser wird. Schön
wäre es doch, wenn jeder einzelne zuerst bei sich selber
anfangen würde, gute Lösungen zu finden. Denn wenn
alle so denken würden, bin ich überzeugt, wird das Wort
«Gärtlidenken» an Bedeutung verlieren.
Dass es auch anders geht, zeigen mir die vielen Situationen, bei denen rasch gehandelt werden muss, um
ein unerwartetes Ereignis zu bewältigen. Ein Beispiel
ist der Steinschlag in Brusio oder der Murgang im Val
Parghera bei Domat/Ems: Unabhängig von Hierarchie,
Funktion oder Geschäftsbereich arbeiten hier alle aus
einer Hand, und siehe da, es macht auch noch Spass.
Kürzlich hat die RhB die Strecke zwischen Klosters und
Davos für total drei Monate geschlossen, damit in dieser
Zeit 15 Projekte für den Substanzerhalt unserer Infrastrukturanlagen optimal umgesetzt werden konnten.
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Dieser Entscheid fiel nicht zuletzt auch aus unternehmerischen Überlegungen, konnten die Kosten doch um gut
15 Prozent reduziert, die Qualität ohne ständige Provisorien gesteigert und die Sicherheit der Arbeiter sowie die
Lärmbelastung markant verbessert werden. Dies war nur
möglich, weil alle Bereiche aktiv und mit grossem Engagement mitgearbeitet haben. So hat der Güterverkehr
für seine Kunden eine gute Ersatzlösung gefunden, die
Bereiche Produktion und Vertrieb konnten mit der Bahnersatzlösung zwischen Klosters und Davos unsere Kunden begeistern und erst noch die Expresszüge aufrecht
erhalten. Der Bereich Rollmaterial hat den Unterhalt des
Wagenparks flexibel auf die Baustelle angepasst und in
der Öffentlichkeit konnten wir dank unserer Unternehmenskommunikation viel «Goodwill» schaffen. Da versteht es sich von alleine, dass die beiden Bereiche Immobilien und Infrastruktur diese Ausgangslage genutzt
haben und – trotz teils sehr schlechten Witterungsverhältnissen – alles in bester Qualität und erst noch innerhalb der Termine und der Kostenvorgaben umsetzten.
Hier darf man zu Recht von einer perfekten Mannschaftsleistung sprechen, und mein Dank gilt all jenen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.
Mein Dank gilt aber auch all jenen, die nicht bereits
von Beginn an fragen, was der andere zu einem erfolgreichen Projekt beitragen muss, sondern uneigennützig jeden Tag selber Lösungsvorschläge suchen und
sich damit konstruktiv einbringen.
Das freut mich persönlich sehr, und ich hoffe, dass wir
getreu diesem Motto weiterhin gemeinsam besser
werden und noch lange von einander lernen.
Herzliche Grüsse
Christian Florin
Insieme è meglio
Di Christian Florin
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Care colleghe, cari colleghi,
l’espressione «insieme è meglio» appare immediatamente chiara a chiunque; è però interessante notare
come quasi tutti ne diano una diversa interpretazione.
Lavoro per la FR ormai da oltre otto anni, con lo stesso
piacere che avevo il primo giorno; tuttavia, c’è una cosa
che mi ha sempre dato da pensare in tutto questo tempo: la fantomatica e tanto spesso citata questione del
«coltivare il proprio orticello»; si tratta di un concetto
che riaffiora ripetutamente nei sondaggi tra i collaboratori, negli incontri con i quadri o in occasione di visite
alla base. In queste circostanze sento continuamente
ripetere che questa o quella cosa potrebbe essere fatta
meglio se solo questa o quella persona si decidesse a
comportarsi come «io» vorrei.
Avrete intuito, dal mio tono leggermente cinico, che
spesso si pretende che siano gli altri a cambiare le proprie abitudini al fine di poter migliorare la collaborazione. E invece sarebbe bello se ognuno cominciasse da sé
a trovare delle buone soluzioni. Sono convinto che se
tutti ragionassero così il concetto del «proprio orticello»
perderebbe significato.
Che le cose vadano anche in altro modo lo dimostrano
del resto le molte situazioni nelle quali bisogna agire
rapidamente per gestire un evento inaspettato. Un
esempio in questo senso è rappresentato dalla caduta
massi a Brusio o dalla frana in Val Parghera presso Domat/Ems: indipendentemente dalla posizione gerarchica, dalla funzione o dal settore commerciale di appartenenza, tutti hanno lavorato insieme e, per giunta,
divertendosi.
Recentemente la FR ha chiuso per tre mesi il tratto compreso tra Klosters e Davos, al fine di consentire durante
questo periodo la realizzazione ottimale di 15 progetti
per la manutenzione dei nostri impianti di infrastrutture. Questa decisione è stata presa anche in base a considerazioni aziendali: si potevano ridurre i costi di un
buon 15 %, migliorare la qualità senza ricorrere continuamente a misure provvisorie, incrementare la sicurezza dei lavoratori e ridurre in modo significativo l’inquinamento acustico. Ciò è stato possibile solamente
perché tutti i settori hanno collaborato attivamente e
con grande impegno: il reparto Trasporto merci ha trovato una buona soluzione alternativa per i suoi clienti,
mentre il reparto Produzione e Vendita ha riscosso l’ammirazione della clientela con la soluzione sostitutiva per
la ferrovia tra Klosters e Davos, mantenendo inalterato
solo il servizio dei treni express. Il reparto Materiale rotabile ha adeguato in modo flessibile la gestione del
parco vetture nella zona del cantiere e grazie al nostro
settore per la Comunicazione aziendale abbiamo ricevuti ottimi riscontri da parte dell’opinione pubblica. Va da
sé che i due reparti Immobili e Infrastruttura hanno
sfruttato queste condizioni e, nonostante le situazioni
atmosferiche talvolta davvero pessime, sono riusciti ad
eseguire tutti i lavori con il massimo della qualità ed
entro i tempi ed il preventivo spese previsti.
Si può quindi davvero parlare di un perfetto lavoro di
squadra ed il mio ringraziamento va a tutti coloro che
hanno contribuito a questo successo.
Ma ringrazio anche tutti quelli che non cominciano da
subito a chiedersi quello che gli altri dovrebbero fare per
contribuire al successo del progetto, bensì cercano loro
stessi ogni giorno in modo disinteressato di formulare
proposte risolutive e di impegnarsi in modo costruttivo.
Questo è ciò che personalmente mi fa più piacere; mi
auguro che continuiamo a migliorare insieme sulla base
di questo motto e che possiamo ancora imparare a lungo gli uni dagli altri.
Cordiali saluti
Christian Florin
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Rückblick 100 Jahre Bever – Scuol-Tarasp
Fotos von Andy Mettler, Geni Rohner und Florian Ambauen
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
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IT-Avegnir in der Umsetzungsphase
Von Marcel Fischer, Projektoffice IT-Avegnir
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Das Projekt IT-Avegnir bewegt sich termingerecht fort
Richtung Zukunft. Die neuen zentralen Systeme sind
eingerichtet, haben den Sicherheitsreview bestanden,
sind abgenommen und an die Betriebsorganisation
übergeben.
Seit Mitte August arbeiten knapp 30 Quality Scouts, verteilt auf alle Geschäftsbereiche, bereits mit den neuen
Systemen. An der IT-Hotline unterstützt ein eigens für
IT-Avegnir eingesetzter Systemspezialist unsere Supporter. So erhält das Projektteam wertvolle Hinweise zur
weiteren Optimierung der neuen Systemumgebung. Die
Rückmeldungen der Quality Scouts haben die Qualität
erheblich verbessert, denn wer schon einmal ein ITProjekt erlebt hat, weiss, dass ausführliche Tests Gold
wert sind. Das Projektteam wurde stark motiviert durch
Aussagen über die hohe Geschwindigkeit beim Starten
der Programme und die begeisterte Aufnahme der neuen Thin Clients.
Urs Püntener, Projektleiter IT-Avegnir und Leiter IT, zieht
eine positive Bilanz, hat doch das produktive Rollout
planmässig Anfang September begonnen. Als Erstes
wurden alle Bahnhöfe auf die Avegnir-Umgebung umgestellt. Diese Arbeiten werden in den nächsten Tagen
abgeschlossen sein. In der ersten Oktoberwoche werden
in Samedan die Computer der Werkstätten und des Güterzentrums aktualisiert. In der zweiten Oktoberhälfte
ist Landquart und in der ersten Novemberhälfte Chur an
der Reihe. An diesen beiden grossen Standorten wird
das Rollout nach Geschäfts- und Fachbereichen gestaffelt durchgeführt. Damit ist sichergestellt, dass Organisationseinheiten, die thematisch zusammenarbeiten,
auch möglichst zeitnah wieder mit den gleichen Systemen arbeiten.
15 Minuten Erstinstruktion in Ilanz.
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Rollout-Briefing.
Neue Hardware ist eingetroffen
Pünktlich zum vereinbarten Termin traf eine LKW-Ladung Thin Clients im Zentrallager in Landquart ein. Zur
Bereitstellung musste die Ware nach Chur zur IT transportiert werden. Eine schweisstreibende Arbeit, weil das
Stellwerk über keinen Lift verfügt. Alle Schachteln mussten in den ersten Stock getragen werden. Wie Patrick
Senti, Mitarbeiter im IT-Support erklärte, werden die
neuen Geräte zuerst inventarisiert, dann werden die
neuen Programme aufgespielt und alle Grundeinstellungen gemacht. Dieser Vorgang, der «Staging» genannt wird, dauert etwa 90 Minuten. Eine grosse Zeitersparnis gegenüber der alten Methode, mit der die
Bereitstellung zwei bis vier Stunden in Anspruch nahm.
Was ist ein Thin Client?
Ein Thin Client ist grundsätzlich ein normaler Computer. Er
ist jedoch darauf «spezialisiert», eine Verbindung zu einem
zentralen Sever aufzubauen. Dieser stellt alle Programme
zentral zur Verfügung. Der Thin Client enthält nur die notwendigsten Komponenten. Dadurch ist er kleiner, kann auf
Lüfter und Kühler verzichten und verbraucht lediglich 1/5
der Energie eines alten PC’s.
Bei der Anlieferung Thin Clients in Landquart …
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Interview mit Felix Caviezel, Quality Scout
Wir haben Felix Caviezel, Reiseberater und Quality Scout
am Tag des Rollouts begleitet.
In einer halben Stunde treffen die Rollouter von
Abraxas ein. Was sind Ihre Erwartungen an die
IT-Avegnir-Umgebung?
Ich hoffe, dass Aufbau und Struktur der neuen Umgebung ähnlich ist wie die Bestehende und dass ich alle
meine Daten nach der Umstellung wieder finde.
Was ist für Sie ein absolutes MUSS für die neue
Umgebung?
Das System muss moderner und vor allem schneller
sein als das Alte.
Was soll die neue Umgebung auf keinen Fall bringen?
Ein Rückschritt in der Technologie oder der Bedienung
wären ein absolutes NoGo. Auch wenn die Zuverlässigkeit oder die Geschwindigkeit abnehmen würden,
wäre das nicht akzeptabel.
Sie haben sich schon sehr früh mit dem ganzen Team
des Bahnhofes Ilanz als Quality Scouts zur Verfügung
gestellt. Warum ist es so wichtig für Euch, in dieser
frühen Phase dabei zu sein?
Wir sind interessiert an der neuen Umgebung und an
der Technologie. Bis anhin waren wir in Sachen Geschwindigkeit mit unseren alten Dell-PC’s nicht verwöhnt. Zudem ist es spannend, bei so einem wichtigen
Projekt aktiv dabei sein zu können.
… ist Muskelkraft gefragt.
Die neuen Thin Clients sind nun installiert, und ihre
Anmeldeprofile sind auf die neue Umgebung umgestellt. Von den Rollout-Mitarbeitenden haben Sie
und Ihre KollegInnen eine Kurzschulung erhalten.
Wie haben Sie die Umstellung und die anschliessende
Schulung erlebt?
Die Umstellung verlief problemlos und im angekündigten Rahmen. Die anschliessende Kurzschulung hat einen guten Überblick zur Handhabung der neuen Thin
Clients gegeben. In den ersten Tagen werde ich für die
Bedienung den Quickflyer zu Hilfe nehmen und auch
selber etwas «tüfteln».
In der Zwischenzeit haben Sie schon kurze Zeit
auf dem neuen System gearbeitet. Wie sind ihre
Eindrücke?
Das System ist tatsächlich viel schneller als die alte
Umgebung. Soweit ich es in der kurzen Zeit beurteilen
kann, funktioniert fast alles perfekt. Mit der Zuweisung
des Standarddruckers scheint etwas noch nicht zu
klappen. Aber dafür habe ich beim Helpdesk bereits
ein Ticket erstellt. Nachdem ich die Anleitung «Einstellungen nach dem Rollout» durchgearbeitet hatte, habe
ich meine Daten auf dem Laufwerk P sofort wieder gefunden. Die Struktur auf dem Laufwerk L hat sich nicht
verändert, und meine Mails sind auch alle noch da.
Praktisch finde ich, dass ich mir über das eLearning
selber aussuchen kann, welche Schulung ich online
absolvieren will. Ich selbst werde mich auf die Umsteigerschulung 2010 konzentrieren. Für unsere Lernende
sind die Word- und Excel-Kurse perfekt. Sobald ich Zeit
habe, werde ich die zusätzlichen Kurzanleitungen im
Intranet einmal durchstöbern und das eine oder andere ausprobieren.
15 Minuten Erstinstruktion von Felix Caviezel in
Ilanz durch einen Abraxas Mitarbeiter.
Die Installation in Ilanz erfolgt strikt nach
Checkliste.
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Stammnetztriebzüge in Betrieb
Von André Bieri
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Seit Montag, 29. Juli 2013, sind die ersten, lang ersehnten Stammnetztriebzüge (STZ) (ABe 4/16 3101,
3103 und 3104) fahrplanmässig auf dem RhB-Netz im
Einsatz. Im Zeitraum zwischen dem Ertüchtigungsbetrieb und der Betriebsübergabe wurde viel getestet,
validiert und optimiert. Nebst den vom Zweispannungstriebzug bekannten Systemen wurden unter
anderem die für die RhB neue «Videoüberwachung»
sowie zusätzlich die «automatische Fahrgastzählung»
in Betrieb genommen. Der Diagnose und dem Redundanzsystem wurde besondere Beachtung geschenkt.
Diese erhöhen die Zuverlässigkeit, erleichtern die Problemanalyse und begünstigen eine rasche Problembehebung bei allfällig auftretenden Problemen.
Bei der fünf Wochen dauernden Netzabnahme sind die
ersten drei Stammnetztriebzüge auf Herz und Nieren
geprüft und abgenommen worden. Hierbei wurden
nicht nur die Einzelfahrzeuge für sich, sondern auch
deren Kombinationen mit unterschiedlichem RhBRollmaterial getestet. Bei diesen umfangreichen Untersuchungen wurden beispielsweise auch Szenarien
durchgespielt, wie viele und welche Teilausfälle verkraftbar sind, wie das System darauf zu reagieren hat
und wie die Ausfälle beherrscht werden können. Nach
Behebung der festgestellten Abnahme-Pendenzen
sind nun die STZ für die Betriebsarten «Einzel- und artenreine Doppeltraktion (STZ-STZ)» freigegeben.
Dennoch gibt es noch einiges zu tun. So sind weitere
Optimierungen an der Traktionsregelung notwendig
und zusätzliche Anstrengungen erforderlich, die anderen Betriebsarten für den Fahrgastbetrieb fertig zu
stellen und frei zu geben. So konnte beispielsweise der
Steuerwagenbetrieb aufgrund der laufenden Steuer-
Testfahrten des STZ im Wallis © Stadler Rail.
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wagen-Umbauten noch nicht freigegeben werden.
Ebenso derzeit noch pendent ist die Mischtraktion mit
den Zweispannungstriebzügen und die Dreifachtrak­
tion. Um die betriebliche Flexibilität zu wahren sind
die oben genannten Betriebsarten notwendig.
Die letzten beiden STZ (ABe 4/16 3102 und 3105) wurden auf der Strasse als Einzelwagen von Winterthur zur
MGB nach Brig überstellt. Dort wurden sie fertig gestellt, und auch ein Teil der Testfahrten wurden im
Wallis durchgeführt. Nach der erfolgreichen Werkabnahme wurden die Züge in ihre zukünftige Heimat
über den Oberalppass überführt und in Reichenau parkiert. Es sind wohl die einzigen zwei Stammnetztriebzüge, welche im «Ausland» Luft schnuppern durften.
Seit Ende Juli sind diese beiden STZ nun in Landquart.
Die Inbetriebsetzung schreitet zügig voran und kann
demnächst abgeschlossen werden. Die beiden Stammnetztriebzüge werden von Stadler für die ausstehenden
Mischtraktionsversuche mit dem ZTZ benötigt.
Bevor die Mischtraktion jedoch getestet und erprobt
werden kann, sind einige der ZTZ auf dasselbe Niveau
des STZ anzuheben. Aktuell arbeitet Stadler an diesem
Upgrade. Die Betriebsarten Doppel-, Dreifachtraktion,
Steuerwagen- und Mischtraktion sind auch beim ZTZ
noch umzusetzen.
Sobald die Zweispannungstriebzüge erfolgreich mit
den beiden Stammnetztriebzügen und den Steuerwagen die Mischtraktion absolvieren, können die restlichen ZTZ sukzessive nachgezogen, die STZ dem Betrieb
übergeben und die noch offenen Betriebsarten freigegeben werden.
… und in Graubünden © Willy Hartmann.
Bahnhof St. Moritz – Ein stimmiges Gesamtpaket
Von Christopher Richter
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Ein attraktives und belebtes Tor zur «Top of the World»Destination – dies ist das Ziel der Arealentwicklung
rund um den Bahnhof St. Moritz. Am 24. November 2013
ist der Abstimmungstermin vorgesehen, an welchem
die Stimmbürger von St. Moritz über die Zukunft des
Bahnhofareals entscheiden. Von Juni bis August wurden die Anwohner, Stimmbürger und auch die Mitarbeitenden vor Ort bereits vertieft über das Projekt informiert.
Geplant ist, dass die RhB ab 2014 ihre Infrastrukturanlagen am Bahnhof St. Moritz umbaut. Für Sicherungsanlagen, neue Gleisanlagen und Perrondächer werden
rund 53 Millionen Franken investiert. Diese Arbeiten
werden rechtzeitig auf die Ski-WM 2017 beendet sein.
In der Volksabstimmung vom November geht es um die
Baufelder, welche künftig attraktive Nutzungsmöglichkeiten auf dem Bahnhofareal ermöglichen. Das Areal
soll zu einem einladenden «Tor» aufgewertet werden,
das der Destination «Top of the World» angemessen ist,
da dieser Bahnhof jedes Jahr von rund 1.1 Millionen
Reisenden frequentiert wird.
Verkehrsseitig beinhaltet das Projekt einen neuen Bushof, optimierte Verkehrsflüsse sowie bessere, ebenerdige Umsteigewege, welche 2016 umgesetzt werden.
Die Torwirkung entsteht durch den Bahnhofplatz und
einen neuen Kopfbau als Abschluss der Perrons (Bild).
Mittelfristig ist beim Bahnhofplatz die Realisierung eines zusätzlichen Geschäftsgebäudes möglich. Dieses
soll unter der Federführung privater Investoren entstehen. Im östlichen Teil des Bahnhofareals ist zudem ein
Baufeld für Wohnbauten mit einzelnen Dienstleistungen wie Arztpraxen und Büros reserviert. Die Gemeinde
Modell Bahnhof St. Moritz.
hat die Möglichkeit, dieses Areal nach dem Umbau der
Infrastrukturanlagen von der RhB im Baurecht zu übernehmen und Erstwohnungen zu realisieren.
Die Gemeinde St. Moritz und die RhB haben für die
Entwicklung des Bahnhofareals sehr eng zusammengearbeitet. Die Gemeinde kann im Zuge des Gesamtprojekts mehrere eigene Projekte durchführen: Im Gebiet
Dimlej, unterhalb des Bahnhofs, ist ein neuer Kreisel
vorgesehen. Dieser stellt einerseits die Erschliessung
einzelner Baufelder auf dem Bahnhofareal sicher. Anderseits kann die Gemeinde damit den Zugang zum
Quartier Dimlej verbessern und die bestehende Gefahrensituation auf der Hauptstrasse entschärfen. Ebenfalls mit dem Kreisel verknüpft ist eine Haltemöglichkeit für fünf Reisebusse und eine öffentliche Toilette,
die auch Spaziergängern zur Verfügung stehen wird.
Zusätzlich ist von der Gemeinde ein Radweg vorgesehen, der die Seepromenade mit dem Dorf verbindet.
All diese Projekte sind eng miteinander verknüpft, sodass für die Bevölkerung und die Feriengäste ein optimaler Nutzen entstehen wird. Die Kosten für diese
flankierenden Massnahmen auf dem Bahnhofareal, im
Gebiet Dimlej und entlang der Kantonsstrasse werden
durch die RhB und die Gemeinde als Bauherren sowie
dem Kanton Graubünden gemeinsam getragen.
Neuorganisation Verkehr.
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Mitarbeitendenumfrage 2013
Von Sonja Lubini
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
66 Prozent oder geradeaus 900 Mitarbeitende haben
sich an der Mitarbeitendenumfrage 2013 beteiligt.
Damit liegen wir leicht über den Werten der letzten
Befragung von 2011.
Für Verwaltungsrat und Geschäftsleitung ist die Mitarbeitendenumfrage von grosser Bedeutung. Die Resultate
zeigen auf, womit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zufrieden sind und wo allenfalls der Schuh noch drückt.
Dadurch können wir Schwachstellen gezielter angehen
und vorhandene Stärken aufbauen. In diesem Jahr
konnten wir uns sowohl mit den Unternehmen des
Swiss Arbeitgeber Awards als auch anderen öV-Unternehmen vergleichen. Dies erlaubt uns nicht nur Vergleiche mit der letzten Umfrage der RhB, sondern gibt uns
auch Hinweise, wie wir in den einzelnen Themen im
Benchmark zu anderen Unternehmen stehen.
Die Auswertungen der Ergebnisse laufen derzeit auf
Hochtouren. Voraussichtlich Ende Oktober bis Anfang
November werden die Mitarbeitenden über die Ergebnisse in ihren Bereichen informiert und es werden gemeinsam mit den Führungskräften gezielte Massnahmen definiert.
Wir danken Ihnen für Ihr Mitwirken an der Mitarbeitendenumfrage und Ihr grosses Engagement bei Ihrer
Arbeit.
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3 Fragen – 3 Antworten
Interview mit Stefanie Rielle von Simon Rageth
Stefanie Rielle, im Anschluss an die letzte Umfrage wurden
220 Massnahmen definiert und davon bis heute 90 %
umgesetzt. Hat sich dieser enorme Aufwand gelohnt?
Auf jeden Fall! Die Organisation RhB hat durch diese vielen
kleinen Puzzle-Steine gelernt, die Mitarbeitenden wurden
aktiv in den Verbesserungsprozess einbezogen, gemeinsam
wurden Lösungen erarbeitet, und eine offene Kommunikation
wurde gelebt. Ich werte die Massnahmen, auch wenn nicht
alle umgesetzt wurden, als einen grossen Erfolg – für die
Mitarbeitenden, aber auch für die Unternehmung.
Werden 2013 wiederum so viele Massnahmen und Workshops
in Bewegung gesetzt?
Wir lassen zuerst die Massnahmen aus den Jahren 2012 und
2013 wirken. Die Geschäftsleitung möchte den Massnahme­
prozess in diesem Jahr weniger aufwendig gestalten. Wichtig
ist, dass alle Mitarbeitenden über die Unternehmens- und
jeweiligen Bereichsergebnisse informiert werden. Selbstverständlich werden wir wiederum gezielt Verbesserungsmöglichkeiten suchen und auch umsetzen.
Die RhB hat sich für den Swiss Arbeitgeber Award beworben,
aber nicht gewonnen. Enttäuscht?
Nein, denn wir konnten nicht ernsthaft von einem Sieg ausgehen, zumal Arbeitgeber mit geringer Anzahl Mitarbeitenden
erfahrungsgemäss höher bewertet werden. Vielmehr war und
ist uns wichtig, dass wir uns mit anderen Unternehmen aus
der Schweiz und der Verkehrsbranche mit gleichen Messkrite­
rien vergleichen können.
Mitarbeitergespräch – eine Chance
Von Stephanie Rielle La Bella
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Die Mitarbeitergespräche (MAG) starten in diesen Tagen
erneut. Ziel des Gesprächs ist es, die Mitarbeitenden
bei der Entwicklung Ihrer Fähigkeiten und der Vorbereitung künftiger Aufgaben zu unterstützen, ihre Zufriedenheit in der Arbeit zu erhalten, die Qualifikation
zu besprechen sowie die Ziele für die nächste Beurteilungsperiode festzulegen. Insbesondere ist das MAG
damit auch eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Hier einige Tipps aus der Personalabteilung:
«Seien Sie neugierig und aufmerksam!»
Sehen Sie das Gespräch als Chance für Ihre persönliche
Weiterentwicklung: Fordern Sie aktiv Feedback ein und
geben Sie Ihrem Vorgesetzen Rückmeldung. Das darf
übrigens auch mal ein Lob sein, und wenn Sie wirklich
etwas an Ihrem Vorgesetzten stört, versuchen Sie ihm
zu sagen, was Sie sich an seinem Verhalten anders
wünschen, oder was Sie generell von Führung erwarten. Dann wird Ihr Vorgesetzter sich auch nicht persönlich angegriffen fühlen.
«Bereiten Sie sich auf das MAG vor!»
Bereiten Sie sich gut vor: Welche erreichten Ergebnisse
erfüllen Sie mit Stolz? Was haben Sie besonders gut gemacht? Was lief schief und warum? Wo möchten Sie
sich weiterentwickeln? In welchen Bereichen benötigen Sie mehr Unterstützung von Ihrem Vorgesetzten?
«Seien Sie mutig!»
Sprechen Sie auch Dinge an, die Sie stören und die Sie
sich anders wünschen. Nur wenn Sie Ihre Anliegen zum
Ausdruck bringen, entsteht Veränderung. Sie werden
sehen, dass es Ihnen danach besser geht.
Sind Sie überfordert, unterfordert, möchten Sie in absehbarer Zeit andere Aufgaben übernehmen? Was
müsste passieren, dass Sie noch effizienter arbeiten
können? Gibt es Dinge über die Sie sich häufig ärgern?
Teilen Sie es Ihrem Vorgesetzten mit und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.
Überlegen Sie sich, wo sie in 3 bis 5 Jahren stehen
möchten. Haben Sie Entwicklungs- oder Karriereziele?
Wenn Sie ihn nicht schon haben, was wäre Ihr Traumjob bei der RhB? Haben Sie Fähigkeiten, die Sie auf
Ihrer Stelle überhaupt nicht nutzen können? Reden Sie
auch darüber offen mit Ihrem Vorgesetzten.
Sie sehen, es gibt viele Themen, die das MAG bereichern können. Tragen Sie durch eine gute Vorbereitung
Ihren Teil dazu bei. Zur Unterstützung finden Sie im Intranet einen überarbeiteten Leitfaden.
Und noch etwas: Sehen Sie das MAG vorrangig als
Chance für Ihre persönliche Weiterentwicklung und als
Chance für einen vertrauensvollen Austausch mit Ihrem
Vorgesetzten.
Wenn Sie Fragen haben, oder nicht wissen, wie Sie ein
Thema ansprechen sollen, wenden Sie sich doch vertrauensvoll an Ihren Bereichspersonalleiter oder an
andere Mitarbeitende des HR-Teams Ihres Vertrauens.
Wir sind für Sie da!
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Risikohinweiskarte Naturgefahren
Von Ralph Rechsteiner
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Bei einer Gebirgsbahn wie der RhB gibt es diverse Orte,
welche von einem Naturereignis betroffen sein könnten. Der Ausbaustandard bei den Verbauungen und somit der Schutz der RhB ist bereits heute sehr hoch.
Wenn man alle bestehenden Verbauungen wie Mauern,
Schutznetze, Lawinenrechen etc. aneinanderreiht,
kommt man auf 50 Kilometer Schutzwerke, welche
grösstenteils weit oberhalb der Gleise stehen und gar
nicht sichtbar sind. Zusätzlich sind nochmals 42 000 m2
Verbauungen vorhanden, welche sich nicht in Länge
ausdrücken lassen (flächige Lawinenanrissverbauungen etc.). Trotzdem bestehen noch Schutzlücken, welche sich bei Steinschlägen wie in Lüen oder Lawinenabgängen wie im Februar 2009 manifestieren. Die RhB
ist bestrebt, diese Schutzlücken zu schliessen, wo dies
machbar und sinnvoll ist. Wo aber ist das Geld in Massnahmen am besten investiert? Wo erreicht man die
grösste Reduktion des Risikos und erhöht dadurch die
Sicherheit am meisten?
Weshalb eine Risikohinweiskarte?
Das Wissen bei unseren Mitarbeitenden in der Fläche
ist sehr gross, auch was Naturgefahren betrifft. Die
wichtigsten Gefahrengebiete sind bekannt. Dieses Wissen war einerseits bisher aber nicht sauber dokumentiert. Andererseits könnte es durchaus sein, dass es
Gefahrengebiete gibt, welche bislang noch nie zu einem Ereignis geführt haben und deshalb wenig bekannt sind. Deshalb wurde eine Karte über das gesamte Netz der RhB erarbeitet, welche die Gebiete mit
einem Naturgefahrenrisiko aufzeigt und auf welcher
die Risiken priorisiert sind – die Risikohinweiskarte.
Richtige Priorisierung der Mittel
Bis anhin hat die RhB dort in Schutzmassnahmen investiert, wo grössere oder häufige Ereignisse stattgefunden
Steinschlagverbauung Sils i. D.
(2011–2015).
14
haben, oder wo Ereignisse mit Schadenfolge zu verzeichnen waren. Sicherlich war dies immer gut investiertes Geld wie beispielsweise das Folgeereignis in
Brusio diesen Januar gezeigt hat – und trotzdem konnte
sich wegen der fehlenden Gefahrenanalyse über das
ganze Netz niemand ganz sicher sein, ob es nicht 20
Kilometer weiter oben oder unten eine Stelle gibt, welche gefährlicher ist und an welcher die Investitionen
noch besser gewesen wären. Mit der Risikohinweiskarte
besteht ein Instrument, welches dank der Risikopriorisierung erlaubt, die Investitionen in die richtigen Projekte zu tätigen. Darin werden die Gefahrenprozesse
Lawinen, Sturz (z. B. Steinschlag, Felssturz), Wasser (z. B.
Hochwasser, Murgang) und Rutschungen abgebildet.
Vom Groben ins Feine
Die Risikohinweiskarte wurde in enger Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Wald und Natur­
gefahren (AWN) erstellt. Das Vorgehen wurde in vier
Phasen unterteilt:
Modellierung der Gefahrenprozesse auf dem Computer
Anhand von Daten aus der Landeskarte 1:25 000 wie
der Steilheit des Geländes, Angaben über Felsbänder,
Waldflächen etc. wurden alle Gefahrenprozesse ermittelt, welche die Bahn treffen können. Zusätzlich wurde
das Schadenpotenzial ermittelt. Dieses ist beispielsweise grösser, je mehr Züge unterwegs sind, je höher
der Besetzungsgrad oder je steiler das Gelände ist. Das
Gefahrenpotenzial wurde im Anschluss mit dem Schadenpotenzial zum Risiko verrechnet. Dies gab erste flächendeckende Hinweise, wo die RhB ihre grössten
Risiken aufweist, wobei eine Skala von 0 bis 5 gewählt
wurde. Erwartungsgemäss waren die Resultate aus
dieser reinen Modellierung «am Schreibtisch» aber
noch von zu tiefer Qualität.
Geplante Steinschlagverbauung Glatscheras
(2014).
Geplante Sprengmasten Val Bever (2014).
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Einbezug von weiteren bekannten Grundlagen
Die RhB verfügt mit dem Ereigniskataster, in welchem
seit dem Bahnbau rund 1 000 Naturereignisse dokumentiert wurden, über wertvolle Daten. Zusätzlich
wurden bis 2010 alle bestehenden Schutzbauten aufgenommen, und der Kanton verfügt vor allem im Siedlungsbereich über Gefahrenkarten. Diese Kenntnisse
wurden in der zweiten Phase der Arbeiten berücksichtigt und die Resultate aus der Modellierung entsprechend verfeinert.
Kenntnis aus der Praxis und Begehungen
Die Resultate nach der Phase 2 wurden durch die
Bahnmeister und die Leiter Bahndienstregionen kritisch begutachtet und wo notwendig angepasst. Im
Anschluss wurden alle Standorte der Risikoklassen
3 bis 5 durch spezialisierte Geologen begangen – an
insgesamt 666 Standorten. Dabei wurden sie von erfahrenen Mitarbeitenden der RhB begleitet, welche
wichtige Hintergrundinformationen lieferten. Bei den
Begehungen wurden noch einmal Korrekturen vorgenommen und zudem mögliche Schutzmassnahmen
ermittelt sowie deren Kosten-Nutzen-Verhältnis abgeschätzt. Dies ermöglichte eine weitere Priorisierung
der Risikostellen mit einer Konzentration auf 24
«Hotspots», welche das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis auf dem Netz der RhB aufweisen. Zusätzlich zu
diesen 24 «Hotspots» befinden sich momentan acht
Projekte in einer Studien-, Projekt- oder Ausführungsphase.
RhB ist gut unterwegs
Die RhB hat mit der Erarbeitung der vorliegenden Arbeiten eine Pionierrolle übernommen. Andere Verkehrsträger im Kanton und der Schweiz sind bei der
Erarbeitung einer solchen Karte zeitlich weiter zurück
oder haben damit noch gar nicht gestartet.
Kompletten Schutz gibt es nie
Die RhB ist eine Gebirgsbahn. Entsprechend bestehen
höhere Risiken bezüglich Naturgefahren als dies bei einer Bahn im Mittelland der Fall ist. Die Risikohinweiskarte wird bis Ende 2013 erarbeitet sein. Wir werden in
Zukunft besser wissen, ob unsere Mittel am richtigen
Ort investiert sind und wir haben ein umfangreicheres
Wissen über die Naturgefahren auf dem Netz der RhB
erarbeitet. Naturereignisse auf die Bahn werden sich
dadurch nicht komplett vermeiden lassen. Sie sollten
aber in der Anzahl und Intensität reduziert werden
können.
Massnahmen und Finanzen
In der letzten Phase werden für die 24 «Hotspots»
Massnahmen definiert und mit Kosten hinterlegt,
welche in den Mittelfristplan der RhB eingearbeitet
werden.
Geplante Steinschlagverbauung La Livera
(2013–2016).
Steinschlagverbauung Lüen (2013).
Steinschlagereignis Brusio (Januar 2013).
15
Streckensperrung Klosters Platz – Davos Glaris
Von Walter Schmid und Simon Rageth
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Vom 2. April bis 28. Juni 2013 wurde die Strecke Klosters Platz – Davos Glaris total gesperrt, und es wurde
auf zwölf Baustellen der RhB, einer des Tiefbauamtes
Graubünden (Überführung Wolfgang), einer der Gemeinde Klosters (Unterführung Graströchni) und auf
einer der Parsennbahnen (Unterführung Davos Dorf)
gleichzeitig gearbeitet. Ausschlaggebend für die Streckensperrung waren die umfassenden Sanierungsarbeiten am Klosterstunnel oberhalb Klosters Platz. Die
Sanierung der gesamten Tunnelsohle mit der Entwässerung und die Erneuerung des Gewölbes auf einer
Länge von 90 Meter war die letzte Etappe der Gesamtsanierung des Tunnels. Die Ausserbetriebnahme
des Klosterstunnels nutzte die RhB, um gleichzeitig
zahlreiche weitere Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten auf dem gesperrten Streckenabschnitt durchzuführen. Dabei war der Gesamtumbau des Bahnhofs
Davos Platz die grösste von allen 15 Baustellen.
Bündelung von Baustellen …
Durch die Bündelung der Bauarbeiten wurden die Auswirkungen auf die Fahrgäste auf ein Minimum reduziert, indem diese sich nur einmal auf eine längere
Sperrung einstellen mussten. Zudem wurden auch erhebliche Kosten eingespart: Allein bei der Umsetzung
der Arbeiten im Klosterstunnel betragen die Einsparungen infolge der Totalsperre ca. 3.8 Millionen Franken und beim Bahnhof Davos Platz (Totalumbau der
Gleis- und Perronanlagen) rund 2.5 Millionen Franken
gegenüber der Ausführung unter Bahnbetrieb. Allerdings bedeutete die gleichzeitige Umsetzung der
Arbeiten an 15 verschiedenen Baustellen für alle
Bündelung von 15 Baustellen.
16
Beteiligten eine enorme Herausforderung bezüglich
Logistik und Einhaltung der vorgegebenen Bauzeit.
Rund 300 Personen, davon ca. 50 Mitarbeitende der
RhB, haben bei den Arbeiten mitgewirkt und dazu beigetragen, dass die Strecke am 29. Juni 2013 rechtzeitig
für den Bahnbetrieb und damit für die Kunden wieder
freigegeben werden konnte. Die grossen Anforderungen wurden von allen Beteiligten bravourös gemeistert! Verschiedene Arbeiten werden nun im Herbst
2013 und anfangs 2014 während dem regulären Betrieb noch zu Ende geführt.
… in der Nebensaison
Um die Auswirkungen auf den Tourismus in der Region
Klosters und Davos so gering wie möglich zu halten,
wurde die Streckensperrung absichtlich in die frequenzschwächere Nebensaison gelegt. Für den Transport der Fahrgäste zwischen Klosters Platz und Davos
Glaris wurde während der gesamten Zeitspanne ein
Ersatzbetrieb mit Bussen von PostAuto Graubünden
eingerichtet.
Fazit der Totalsperre
Dieses Modell einer Totalsperre über mehrere Wochen
und die dabei mögliche Bündelung von mehreren
Baustellen wurde von der RhB auch schon im Unter­
engadin im Jahre 2009 beim Tasnatunnel praktiziert.
Auch dieses Mal hat sich dieses Vorgehen bewährt, und
es kann, wenn der Zeitpunkt optimal festgelegt wird,
auch in Zukunft wegweisend auf anderen, geeigneten
Streckenabschnitten angewandt werden.
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Impressionen der Bauarbeiten
Der Klosterstunnel war 3 Monate ausser Betrieb.
Logistikleiter Georg Caviezel und Bahnmeister Luis
Delfino Marques.
Streckengleis oberhalb Klosters umfunktioniert als
«Skipistenabgang».
Einfahrt erster Zug nach Unterbruch.
Davos Platz vor dem Umbau.
Davos Platz während dem Umbau.
Davos Platz während dem Umbau.
Davos Platz während dem Umbau.
17
GUZ Surselva
Von Wiro Capol
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Seit Anfang September 2013 steht dem Güterverkehr
RhB in der Surselva nach mehrjähriger Planung und
knapp einjähriger Bauzeit ein neues Güterumschlagszentrum (GUZ) zur Verfügung. Bereits im Jahr 2009
wurden verschiedene Standorte im Raum Ilanz für den
Bau des GUZ Surselva auf ihre Eignung geprüft. Schlussendlich entschied sich die RhB für den Standort
Schnaus-Strada.
Im Hinblick auf die geplanten Umbauarbeiten des
Bahnhofs Ilanz sowie der Umstellung eines Grosskunden der Region vom konventionellen auf den kombinierten Verkehr, wurde der Bau eines neuen Güterumschlagszentrums in der Surselva lanciert. Ziel dieses
Projekts war es, den Kunden des Güterverkehrs in der
Surselva eine geeignete Plattform für den Umschlag
von Wechselbehälter und Container anzubieten und
gleichzeitig den Reise- wie auch Güterverkehr zu entflechten. Der Umschlag von Gütern fand bisher mitten
in der Stadt statt, was schon zu mehreren Reklamationen wegen Lärm- und Emissionsbelästigungen führte.
Deshalb unterstützte neben dem Amt für Raumentwicklung des Kantons Graubünden auch die Stadt Ilanz
dieses Projekt.
Vorteile des Standortes
Die Vorteile des gewählten Standortes Schnaus-Strada
sind vielfältig. Er befindet sich in einem Gewerbegebiet mit direktem Anschluss an die Kantonsstrasse. Es
waren keine Rodungen notwendig, und es fand kein
Verlust von Kulturland statt. Auch aus wirtschaftlicher
Sicht war es die kostengünstigste Lösung. Ausserdem
ist es möglich, den gewählten Standort, falls notwendig, in einer zweiten Bauetappe weiter auszubauen.
Dies zum Beispiel mit einem zweiten Formationsgleis.
Schnaus-Strada vor Beginn der
Bauarbeiten.
18
Nach dem Bau der Umfahrungsstrasse Ilanz – Vals kann
dann die Anlieferung per LKW des grössten Kunden in
der Region (Valser Mineralquellen) ohne Durchquerung
der Stadt erfolgen.
Hindernis Aufnahmegebäude
Grösstes Hindernis war der Standort des Aufnahmegebäudes mitten auf dem Verladeplatz. Anfänglich war
geplant, das nicht mehr benutzte Gebäude abzubrechen. Gegen dieses Vorhaben gab es jedoch seitens des
Bundesamtes für Kultur, der Denkmalpflege Graubünden sowie Gemeinde Schnaus-Strada grossen Widerstand. Dank guten Verhandlungen und dem Willen
aller Parteien wurde eine einvernehmliche Lösung gefunden: Das Gebäude bleibt nun am Ort SchnausStrada und wurde einfach an den Rand des Platzes
verschoben (siehe auch Seite 20). Die Kosten einer
Verschiebung von knapp 75 000 Franken schienen vertretbar. Ausserdem wurden die Technikräume, sanitäre
Einrichtungen und der Aufenthaltsraum in das verschobene Aufnahmegebäude integriert.
1. Bauphase im Jahr 2012
Mit dem Abbruch von zwei Industriehallen auf dem Areal des Bahnhofs Schnaus–Strada wurde im Frühjahr
2012 mit dem Ausbau des Platzes Seite Disentis/Mustér
begonnen. Da der zukünftige Umschlag mit einem Reach
Stacker (Containerstapler) erfolgt, musste der Platz entsprechend umgebaut werden. Deshalb wurde auf der
Platzseite Richtung Disentis/Mustér ein Unterstand für
den Containerstapler gebaut. Dieser soll das Fahrzeug
während den Wintermonaten vor den Schneefällen
schützen und damit die ganzjährige Einsatzbereitschaft
gewährleisten. Ende 2012 wurden die Bauarbeiten der
ersten Bauphase über die Wintermonate eingestellt.
Der neue Unterstand für den Reach Stacker
(Containerstapler).
Die gekaufte Wagenverschiebe-Anlage der
Wyndental- und Suhrentalbahn (WSB).
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Kauf einer Wagenverschiebe-Anlage
András Besse, der für den Umbau Schnaus-Strada zuständige Projektleiter Infrastruktur und Produktmanager Wiro Capol hatten im Herbst 2012 die Möglichkeit, eine knapp zweijährige Wagen-Verschiebeanlage
der Whynental- und Suhrentalbahn (WSB) zu besichtigen. Weil die Bahn ihren Schienengüterverkehr auf
Ende Jahr 2012 einstellte, wurde diese Seilzuganlage
nicht mehr benötigt und relativ günstig an andere
Bahnen zum Verkauf angeboten. Die Anlage ist ideal
geeignet, im neuen GUZ Surselva die abgestellten
Tragwagen ohne Mithilfe eines Rangierfahrzeuges innerhalb des Verladegleises zu verschieben. Nachdem
die Besichtigung und Verhandlung positiv verlaufen
und die Finanzierung sichergestellt war, konnte die
Anlage im Januar 2013 in Suhr durch die Firma Flück
AG demontiert und bis zum Gebrauch eingelagert
werden. Die Anlage wurde während den Bauarbeiten
der zweiten Bauphase in die neue Gleisanlage von
Schnaus-Strada integriert. Sie wird nach einer eingehenden Instruktion den Mitarbeitenden vor Ort zur
Verfügung stehen.
Versetzung des Stationsgebäudes
Ein wichtiger Meilenstein innerhalb der 2. Bauphase
war die Verlegung des Aufnahmengebäudes vom bisherigen Standort in der Mitte des Platzes hinaus an den
Rand auf die vorbereitete Unterkellerung Seite Ilanz.
Nach Vorbereitungsarbeiten wurde das Gebäude am
25. Juli 2013 mit zwei grossen Pneukranen angehoben
und die ca. 50 Meter an den neuen Standort verschoben. Das mediale Interesse war entsprechend gross
und zahlreiche Print- und elektronische Medien in der
Schweiz haben über dieses Ereignis berichtet. Nach Abbruch des «alten» Fundamentes und der Planierung
Verschiebung des Aufnahmegebäudes im
Juli 2013.
des Platzes steht nun genügend Umschlagsfläche für
den Reach Stacker zur Verfügung.
Restliche Arbeiten der 2. Bauphase
Im Verlauf des Monats August wurden noch verschiedene Arbeiten fertig gestellt. Unter anderem musste
noch das restliche Rangiergleis eingebaut, eingeschottert und gestopft werden. Ausserdem wird eine Anpassung an der Einfahrt notwendig, damit die Lastwagen
von Seite Disentis besser in die Anlage einfahren können. Grösste Aufmerksamkeit wurde auf die Planierung
des Umschlagsplatzes gelegt. Derzeit ist vorgesehen,
den Platz nicht mit einem Bitumen- oder Betonbelag
zu versehen. Die Achslasten des Reach Stacker betragen
auf der vorderen Achse über 80 Tonnen. Damit wäre
ein normaler Strassenbelag in der warmen Jahreszeit
an sehr heissen Tagen überfordert und würde rasch
unbrauchbar werden.
Eröffnungsfeier im September 2013
Am 13. September 2013 wurde das neue Güterumschlagszentrum Surselva mit Vertretern aus Politik und
Wirtschaft offiziell eröffnet. Gleichzeitig veranstaltete
der Güterverkehr einen Güterkundenanlass, bei dem
die Vorteile des neuen GUZ Surselva vorgestellt wurden.
Der neue Reach Stacker Kalmar DRF 450-60-C5X
im Einsatz.
Der neue Transportumlauf eines Containers
der Post über das GUZ Surselva.
19
Gebäudeverschiebung in Schnaus
Text von Jasmin Epp, Bilder von Jasmin Epp und Christian Ticar
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Die RhB erstellte bis Mitte September 2013 in Schnaus
ein neues Güterumschlagszentrum für die Surselva. Um
das Areal optimal für dieses nutzen zu können, wird
das 100-jährige Stationsgebäude um etwa 50 Meter in
Richtung Ilanz verschoben. Die Gebäudestreben wurden dafür in den vorangegangenen Wochen bereits
vom alten Fundament gelöst, die Türen entfernt. Die
Fenster bleiben. Die Fassade des Untergeschosses ist im
Innern ringsum mit Holzbalken versehen. Diese «Aussteifung» ist für die Stabilität der Wände zuständig.
Letzte Vorbereitungen für das Anheben laufen. Bei diesem Vorgang muss nämlich darauf geachtet werden,
dass die beiden Kräne gleichlaufend sind. Hebt ein
Kran das Gebäude schneller an, gerät das Gebäude ins
Schwanken oder in Schräglage. Die dadurch entstehenden Kräfte verursachen Risse im Mauerwerk. Gespannte Erwartungen deshalb auf allen Seiten, als sich
das Gebäude knarrend etwa einen Meter in die Höhe
erhebt, bevor es präzise auf den Tieflader positioniert
wird. Es ist das erste Mal, dass ein Gebäude auf diese
Weise verschoben wird.
Deutschland, die eigens für Schwertransporte gemacht
wurden. «Bis zu elf Achsen können angehängt werden.
Für so ein kleines Gebäude sind acht jedoch ausreichend» erzählen die Mitarbeitenden, während sich
der LkW langsam in Bewegung setzt. Das Gebäude, das
immerhin rund 60 Tonnen wiegt, balanciert ruhig auf
der Abladefläche. Der Lastenausgleich erfolgt mittels
einer speziellen Hydraulik, die um wenige Millimeter
justiert werden kann. Bereits über 100 Gebäude hat
die Iten AG verschoben. Mit stetem Blick auf die Wasserwaage erzählen die Mitarbeitenden, dass sie vor
einem Jahr bei der grössten Gebäudeverschiebung Europas dabei gewesen seien. Damals wurde das
6 200 Tonnen schwere Direktionsgebäude der Maschinenfabrik Oerlikon um 60 Meter verschoben. «Das hier
ist ein vergleichsweise einfaches Unterfangen». Jedoch nicht minder spektakulär. Rund 50 Schaulustige
versammeln sich an der Hauptstrasse und sehen gebannt zu, wie das Gebäude nach seiner Reise auf dem
Lastwagen wieder in Ketten gelegt und über das neue
Fundament gehoben wird. Während der Verschiebung
sind ebenfalls Gemeindevertreter von Schnaus anwesend. Auf ihren Wunsch und der Denkmalpflege verschonte man das Stationsgebäude vor der Abrissbirne.
Zentimeter für Zentimeter wird das Gebäude durch die
zwei Kräne gesenkt, Anweisungen werden per Funk
gegeben. Nach 2 ½ Stunden setzt das Gebäude auf.
Wie gerufen fährt die RhB pünktlich am alten Sta­
tionsgebäude mit neuem Standort vorbei. Und die
Fenster sind heil geblieben.
Arbeiter der Iten AG und der RhB in gelben und orangen Warnwesten machen sich für den Transport mit
dem Tieflader bereit. Er ist eine Spezialanfertigung aus
Das Video dazu finden Sie unter:
www.youtube.com/rhaetischebahn.
Zwei Autokräne strecken ihre langen Ausleger in den
blauen Himmel. Acht schwere, von Rost überzogene
Stahlketten sind daran gespannt, umfassen vier Stahlträger am Boden. Auf diesen Stahlträgern ruht ein von
der Sonne verbranntes Holzgebäude. Die 279 PS der
Träger beginnen zu brummen, und das Stationsgebäude in Schnaus-Strada tritt am 25. Juli 2013 um 9.00
Uhr seine Reise an.
András Besse, Projektleiter Infrastruktur
RhB, steht der Presse Red und Antwort.
20
Ein Arbeiter der Iten AG leisten Präzisionsarbeit beim
Verladen auf den Tieflader.
Zum ersten Mal wird ein Gebäude auf diese
Weise verschoben.
80 Tonnen Stahl auf Reisen
Von Daniel Fratschöl
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Die Firma Tschudy & Co. transportierte für das ewz
Elektrizitätswerk der Stadt Zürich einen Transformator
mit einem Eigengewicht von knapp 80 Tonnen ab Chur
nach Surava (Kraftwerk Tinizong) auf der Schiene.
Am 19. August 2013 fand in Graubünden zwischen Surava und dem ewz-Kraftwerk Tinizong die letzte Etappe
des Schwetransportes eines Transformators statt.
Vom Produktionsstandort der Firma Siemens in Linz
(Deutschland) bis nach Chur wurde der Transport zunächst auf der Strasse durchgeführt. Dort wurde auf
entsprechendes Rollmaterial der Rhätischen Bahn umgeladen und nach Surava befördert.
Als Vorbereitung für diesen Schwertransport auf der
Schiene wurde im Freiverlad Chur die «Tschudy-Brücke» auf die RhB-Drehgestelle der Serie 8251 mit 12
Achsen montiert. Am Mittwoch, 14. August 2013, konnte dann im Verlauf des Tages der Transformator mit einem Pneukran vom LKW-Tieflader auf den Bahnwagen
umplatziert werden.
Die Firma Tschudy & Co. ist ein langjähriger Partner der
Bündner Güterbahn bei Transporten von schweren Lasten auf der Schiene. Die vorhandene Ladebrücke der
Firma wurde speziell für solche Schwertransporte mit
der Bahn entwickelt und auf die RhB-Drehgestelle der
Serie 8251 abgestimmt.
trazug nur mit maximal 40 km/h verkehren. Deshalb
benötigte der Zug von Chur bis Surava eine Fahrzeit von
knapp dreieinhalb Stunden.
Für den Schwetransport wurde das Güterumschlagszentrum Surava gesperrt. Es wurde weder eine Zunoch eine Abfuhr bewilligt, da der Trafo mit der über
30 Meter langen Ladebrücke hier für den Transport
nach Tinizong gewendet werden musste.
Am Bahnhof Surava wurde der Trafo am Montag, 19. August, auf den LKW-Tieflader umgeladen. Dazu musste
erst der Bahnwagen Nr. 8251 weggestellt werden. Danach wurde der Tieflader mit dem LKW unter die Ladebrücke geschoben und der Trafo auf den Tieflader verladen. Dasselbe folgte auf der anderen Seite, was etwa
3 Stunden dauerte. Der Bahnwagen besteht aus zwei
Drehgestellen mit je 6 Axen. Um 10.30 Uhr wurde der
Schwertransport mit dem Tieflader von insgesamt über
30 Meter Länge durch Polizeibegleitung die letzte Etappe von über 15 Kilometer zum ewz-Kraftwerk Tinizong
transportiert. Der Transport eines weiteren Trafos ist im
Jahr 2014 geplant.
Ich hätte den Transport zum ewz-Kraftwerk Tinizong
gerne begleitet, doch dazu fehlte mir die Zeit.
Das Güterumschlagszentrum Surava ist jederzeit bereit
für solche Aufgaben. Ein herzliches Dankeschön an alle
Beteiligten für diesen grossen Moment.
In der Nacht vom Freitag, 16. August, auf Samstag,
17. August 2013, fand der Transport mit einem Güterextrazug zwischen Chur und Surava statt. Wegen der
Grös­se und dem Gewicht des Trafos durfte der Güterex-
Der Trafo wird von der Firma Tschudy auf
den LKW-Anhänger verladen.
Nach dem Verlad wird der 80 Tonnen schwere Trafo
im Güterumschlagszentrum Surava abgedreht.
Durch die Begleitung der Polizei geht’s nun
weiter nach Tinizong.
21
RhB-Kreditkarte auch für Mitarbeitende
Von Ladina Gredig und Yvonne Dünser
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Die RhB lancierte in Zusammenarbeit mit dem Kreditund Prepaid-Kartenherausgeber Cornèrcard die RhBKreditkarte. Nebst der Möglichkeit, im Alltag, auf Reisen oder im Internet bargeldlos zu bezahlen und von
exklusiven Rabatten für Bahn- und Freizeiterlebnisse
zu profitieren, verfügt die RhB-Kreditkarte über eine
weitere Funktion, mit welcher sie zum Erhalt von historischen Bahnwagen beiträgt. Auch RhB-Mitarbeitende können profitieren.
Sonderkonditionen für Mitarbeitende
Den Mitarbeitenden der RhB wird die Jahresgebühr im
ersten Jahr erlassen. In den Folgejahren kostet die Karte 50 Franken pro Jahr. Antragsformulare für die
Bestellung einer RhB-Kreditkarte können an allen
Bahnhöfen oder beim Vertrieb Schweiz/International
bezogen werden. Weitere Informationen rund um die
RhB-Kreditkarte sind unter www.rhb.ch/cornercard
oder im Internet erhältlich.
Eine gute Partnerschaft
Cornèrcard ist ein Unternehmen der Cornèr Bank AG,
eines privaten und unabhängigen Schweizer Bankinstituts, das 1952 in Lugano gegründet wurde. 1975 lancierte die Cornèr Bank AG als erste Schweizer Bank die
Visa Kreditkarte und gestaltet seitdem dank ständiger
Innovationsleistungen die Schweizer Kreditkartenlandschaft wesentlich mit. Die Partnerschaft zwischen
der Rhätischen Bahn und Cornèrcard bietet für Kunden
entscheidende Vorteile und dazu die Möglichkeit, die
Vorzüge eines modernen Zahlungsmittels mit einem
gemeinsamen Engagement für «historic RhB» zu kombinieren.
Gemeinsam für «historic RhB»
Der Verein historic RhB bezweckt auf gemeinnütziger
Basis die Erhaltung, Restaurierung und Instandstellung
sowie den Betrieb von historischen Fahrzeugen der
RhB auf deren Netz. «Die neue RhB-Kreditkarte überzeugt mit erstklassigen und nützlichen Leistungen,
verbunden mit einem Beitrag zur Kulturförderung»,
freut sich Piotr Caviezel, Leiter Vertrieb und Marketing:
Als Kooperationspartnerin von Cornèrcard und Initiantin der neuen Kreditkarte spendet die RhB vom ersten
Jahresbeitrag jeder Kreditkarte 30 Franken zugunsten
des Vereins historic RhB. Ergänzend dazu überweist
Cornèrcard von jedem getätigten Einkauf mit der RhBKreditkarte 0,2 % an historic RhB – ohne Mehrkosten
für die Karteninhaber.
Vorteile auf der ganzen Linie
Nebst der Förderung von «historic RhB» profitiert auch
jeder Kreditkarteninhaber persönlich vom neuen RhBZahlungsmittel. Inhaber einer RhB-Kreditkarte erhalten einen Jahresumsatz-Bonus in Form von RhB-Railbons und exklusive Rabatte und Preisvorteile z. B. für
Führerstandsfahrten, historische Dampffahrten durch
Graubünden oder beim Besuch des Bahnmuseums
Albula in Bergün. Für das Design der RhB-Kreditkarte
stehen drei attraktive Motive zur Auswahl: Glacier Express, Bernina Express und Rhätische Bahn.
Weitere Informationen: www.rhb.ch/cornercard
Philippe Sundermann, Produkt Manager, Cornèrcard, Pascal Rechsteiner, Leiter Marktbearbeitung CH/International,
Piotr Caviezel, Leiter Vertrieb und Daniel Frey, Supervisor Partner Managemen, Cornèrcard.
22
Inframation
Von Reto Sidler
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Zwischenstand Umbau Bahnhof Samedan
Im Bahnhof Samedan sind die Bauarbeiten für den
Umbau des Westkopfes und die Erweiterung der Abstellgleisanlagen abgeschlossen. Beim Umbau wurden
auch die Wagenvorheizanlage und die Fahrleitung im
ganzen Bahnhofbereich erneuert. Zudem sind in den
langen Abstellgleisen neben den Heizstöcken neu auch
stationäre Druckluftzapfstellen vorhanden. Die Kapazitäten der Abstellgleisanlagen in Samedan wurden für
den Mehrbedarf während dem bevorstehenden Umbau
des Bahnhofs St. Moritz und im Hinblick auf den Angebotsausbau Retica 30 erweitert. Noch im Gang ist der
Ausbau der Sicherungsanlage mit der Vollfernsteuerung. Diese Arbeiten werden 2014 abgeschlossen.
Umbau Perrons in Malans, Bonaduz und Diavolezza
Die Bahnhöfe Malans und Bonaduz werden bis Ende
2014 zu modernen, zweigleisigen S-Bahnstationen mit
Aussenperrons von mindestens 150 Meter Länge ausgebaut. Im Herbst 2013 werden in Malans der neue
Perron vor dem Bahnhofgebäude und die neue Wartekabine erstellt. In Bonaduz werden der neue Perron
auf der Südseite sowie die neue Überdachung der
Rampe und Treppe in die Personenunterführung ausgeführt. Ab Dezember 2013 stehen unseren Fahrgästen
bei beiden Bahnhöfen je eine Hochperronkante und
damit komfortable Ein- und Ausstiegsverhältnisse zur
Verfügung. Die Ausführung des zweiten Hochperrons ist
bei beiden Bahnhöfen 2014 geplant. Für die Kundeninformation ist künftig neben dem KIS zusätzlich pro
Perron je ein Überkopfanzeiger vorhanden. Auch die
Sicherungsanlagen beider Bahnhöfe werden mit einer
Vollfernsteuerung ausgebaut.
Ebenfalls im Gang ist der Ausbau der Perronanlage der
Haltestelle Bernina Diavolezza.
Zwischenstand des Umbaus am Bahnhof Samedan.
Bahnhof Malans.
23
Wagenvorheizanlage
Von Mario Beck
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Eine Wagenvorheizanlage ist eine Einrichtung, die dazu
dient, abgestellte Züge oder Wagen mit elektrischer
Energie zu versorgen, ohne dass dazu eine Lokomotive
angeschlossen werden muss. Oftmals werden Wagen
auch ohne gekuppelte Lokomotive abgestellt, sodass
eine externe Stromversorgung notwendig ist. Wie der
Name vermuten lässt, dient diese Massnahme hauptsächlich der Vorheizung beziehungsweise der Klimatisierung der abgestellten Wagen, damit diese bei ihrem
nächsten Einsatz angenehm temperiert zur Verfügung
stehen.
Die Rhätische Bahn betreibt in ihrem Netz insgesamt 14
Wagenvorheizanlagen, die an folgenden Bahnhöfen
aufgestellt sind: Arosa, Chur Personenbahnhof, Chur
West, Davos Platz, Disentis/Mustér, Landquart Nord,
Landquart Süd, Pontresina, Samedan, Scoul-Tarasp,
Selfranga, St. Moritz, Tirano und Zernez. Ebenfalls zur
Verfügung stehen zwei mobile Wagenvorheizanlagen,
die auf einen Flachwagen aufgebaut sind und je nach
Bedarf zwischen den Bahnhöfen verschoben werden
können.
Allzeit angenehme Temperaturen
Um den Fahrgästen in jeder Jahreszeit eine angenehme
Reise in beheizten oder gekühlten Reisewagen zu ermöglichen, müssen sich die Verantwortlichen der RhB
verschiedensten Herausforderungen stellen. So ist die
Betriebssicherheit der Wagenvorheizanlage ein zentraler Punkt. Ebenfalls müssen Störungen oder Schäden
an der Anlage so rasch als möglich behoben werden,
Elektrant mit Ausreissvorrichtung.
24
Verkabelung der Transformatoren.
um keine grössere Komforteinbussen in Kauf nehmen
zu müssen. Eine weitere Hürde stellte der stetig wachsende Komfort in den Reisezügen dar, weshalb immer
mehr Energie benötigt wird. Um genügend Leistung für
alle diese Systeme über die Zugsammelschiene (ZSS)
transportieren zu können, hat sich die RhB entschieden, längerfristig die ZSS-Spannung von den heutigen
320VAC auf 990VAC zu erhöhen. Da diese Umstellung
nicht «über Nacht» erfolgen kann, werden sich 320V
und 990V Wagen nebeneinander im Betrieb befinden.
Alle diese Herausforderungen haben die RhB dazu gezwungen, ihr bisheriges Wagenvorheizanlagen-System
zu überarbeiten und den neuen Gegebenheiten anzupassen. Dieses besteht im wesentlichen aus zwei
Transformatoren, wobei der eine 990V und der andere
320V Heizspannung abgibt, einer zentralen Steuerung,
auf die mittels Fernwartung zugegriffen werden kann,
einer Niederspannungsschaltanlage, die die einzelnen
Elektranten zu- und abschaltet, und den Elektranten,
die eine integrierte Abreisskupplung haben. Diese integrierte Abreisskupplung hat den Vorteil, dass beim
Abfahren eines Zuges, der am Elektrant angeschlossen
ist, nicht der Elektrant beschädigt wird, sondern lediglich das Kabel ausgetauscht werden muss.
Das neue Wagenvorheizanlagen-System wurde bereits
an den Bahnhöfen Davos Platz, Samedan und Chur
Personenbahnhof installiert und erfolgreich in Betrieb
genommen. Ebenfalls in naher Zukunft plant die RhB
den Umbau der Wagenvorheizanlage St. Moritz.
Zentrale Steuerung mit Touch-Panel zur
Bedienung vor Ort.
Das Blaue Bähnli
Von Bertram Dietsch und Verein «Ds Blaue Bähnli»
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Zur Betriebseröffnung nahm die damalige Worblentalbahn (WT) am 25. August 1913 den Triebwagen CFe 4/4
101 (ab 1927 Cfe 4/4 36) in Betrieb, wo er bis ins Jahr
1988 im Dienst stand. Dann erfolgte der Verkauf an die
Bahngesellschaft Montreux–Oberland bernois, wo er
bis zu seiner Ausrangierung im Jahr 2007 als Be 4/4 36
diente.
Der im September 2007 gegründete Verein «Ds Blaue
Bähnli» setzte sich zum Ziel, dieses letzte noch betriebsfähige Blaue Bähnli für das 100-Jahr-Jubiläum
der Worblentallinie im Jahr 2013 wieder Instand zu
stellen. Am 21. November 2007 kehrte der Triebwagen
36 von der MOB auf das RBS-Netz zurück. Umgehend
begannen Vereinsmitglieder im RBS-Depot Solothurn
mit der Demontage des Triebwagens. Im November
2009 gelangte der Verein «Ds Blaue Bähnli» mit folgender Anfrage an die RhB: «Aufarbeitung und Wiederherstellung des damaligen VBW-Triebwagens 36
(Vereinigte Bern-Worb-Bahnen) in einen betriebsfähigen Zustand». Nach einer intensiven Angebotserstellungsphase erhielt die RhB den Zuschlag für die Auf­
arbeitung des VBW-Bde 4/4 36 in Landquart. Am
15. Februar 2011 erfolgte die Anlieferung per LKW.
Da für diesen Oldtimer nicht genügend detaillierte Unterlagen zur Verfügung standen, wurde der Holzgerippe-­
Neubau in zwei Etappen durchgeführt und nur eine
Seite des Fahrzeuges wurde demontiert. Die andere
Hälfte blieb als Referenz stehen. Nach der Demontage
des Holzgerippes kamen am Untergestellrahmen Roststellen zum Vorschein, welche saniert wurden, bevor
das Untergestell grundiert und neu gestrichen wurde.
Der Aufbau des Kastengerippes erfolgte nach Muster.
Die Anlieferung im Februar 2011.
Das dazu verwendete Eichenholz wurde aus «Klotzbrettern» herausgeschnitten und gehobelt. Die runden
Deckenspriegel wurden eigens auf einer dazu hergestellten Presse gefertigt. Nachdem die erste Hälfte des
Kastengerippes wieder aufgebaut war, wurde mit dem
zweiten Teil begonnen.
In der Folge wurde das Fahrzeug mit teils neu hergestellten Blechteilen an den Seitenwänden und im
Dachbereich eingekleidet. Anschliessend konnten die
Mechaniker und Elektriker mit der Arbeit am «neuen
Schmuckstück» beginnen.
Auf dem Dach, in den Führerständen und im Untergestell wurden sämtliche mechanischen Teile montiert. Im
elektrischen Bereich wurden alle Kabel neu eingezogen
und ein neues Elektrotableau aufgebaut. Im Innenausbau wurden die teilweise durch Vereinsmitglieder revidierten Fensterheber und Fenster montiert, Rollos angebracht, Sitzbänke eingebaut und Türen eingepasst.
Anfang Dezember 2012 konnte die RhB dem Verein «Ds
Blaue Bähnli» das Fahrzeug wieder übergeben.
Am 11. und 12. Mai 2013 unternahm das fast 100-jährige «36i» im Depot Solothurn schliesslich seine ersten
Fahrversuche. Im Juli erfolgte die erfolgreiche BAV Abnahme, sodass das Blaue Bähnli nach der Instruktion
des Lokpersonals am Wochenende vom 23. bis 25. August 2013 – exakt nach 100 Jahren seine zweite Jungfernfahrt absolvieren konnte.
Mit der Restaurierung dieses Fahrzeuges stellte die
Werkstatt Landquart der RhB wieder einmal eindrücklich ihr Fachwissen und ihre Fertigkeiten unter Beweis!
Weitere Informationen: www.blausbaehnli.ch
Das Fahrzeug Ende 2011.
Das Blaue Bähnli heute.
25
Zweites Leben für die Gak
Von Pierre-Yves Kalbfuss
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Zwanzig vierachsige Güterwagen Gak (5401–4520)
wurden 1979 bei der RhB in Betrieb genommen. Im
Laufe der Jahre zeigte sich, dass diese Wagengattung
für den modernen Güterverkehr nicht geeignet ist, und
die Wagen wurden nur noch vereinzelt eingesetzt. Für
Güter, welche mit den Gak transportiert werden könnten, werden heute Schiebewandwagen und immer öfter Container bevorzugt. Aus heutiger Sicht ist die damalige Beschaffung von Wagen mit Holz-Seitenwänden
und konventionellen Toren kaum verständlich, denn zu
diesem Zeitpunkt hatten sich bereits die ersten Schiebewandwagen im Betrieb bewährt.
«Recycling» und Verkauf der Wagen
Deshalb wurden die Gak 5412–5420 bereits 2007 und
5404–5406 im Jahr 2010 abgebrochen. Die Drehgestelle wurden für die Sanierung von Kesselwagen der
Serie Za 8101-8113 wiederverwendet. Die übrigen acht
Wagen 5401–5403 und 5407–5411 wurden 2012 ausrangiert und nach Frankreich an die Chemin de fer du
Vivarais verkauft. Der erste Wagen wurde im November
2011 mit einem Tieflader nach Tournon im Rhônetal
transportiert und diente als Prototyp für den Umbau in
einen offenen Personenwagen. Fünf Wagen folgten im
April 2012 und die letzten zwei im Oktober. So war diese Wagengattung nach erst 33 Jahren Einsatzzeit bei
der RhB vollständig eliminiert.
Das neue Zuhause der Gak
Das Meterspurnetz im Vivarais wurde zwischen 1890
und 1903 eröffnet und erschloss die Region zwischen
den Flüssen Rhône und Loire. Die Streckenlänge betrug
Gak 5405 war 2004 noch Graubünden …
26
… wurde sorgfältig umgebaut und …
203 Kilometer. Es handelte sich um echte, aufwändig
gebaute Bergstrecken mit einem Minimalradius von
100 Metern. Über längere Steigungen von bis zu 32.5 ‰
wurde der höchste Punkt bei 1060 Metern über Meer
erreicht. Der Ausbaustandard war mit demjenigen der
Rhätischen Bahn vergleichbar. Betreiber war die Compagnie de Chemins de Fer Départementaux (CFD), die
mehrere Meterspurnetze und einzelne Normalspurstrecken in ganz Frankreich verwaltete. In dieser dünn
besiedelten Region generierte der Güterverkehr anfänglich die grössten Einnahmen. Befördert wurde hauptsächlich Holz, das für die Abstützung von Stollen im
Bergbau verwendet wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Verkehrszahlen rückläufig, einerseits
wegen der aufkommenden Konkurrenz durch die Stras­
se, andererseits weil die Kohlen-Bergwerke in Mittelfrankreich nach und nach geschlossen wurden.
Eine Strecke mit Geschichte
Vierzehn sechsachsige Dampflokomotiven übernahmen
den grössten Anteil der Zugleistungen. Die ersten acht
dieser leistungsfähigen Maschinen wurden durch die
SLM in Winterthur 1901–1905 hergestellt. Ab 1935
wurde die Dampftraktion mehrheitlich durch wirtschaftlichere und schnellere Dieseltriebwagen abgelöst.
Nach einer ersten Streckenschliessung 1952 wurden
die übriggebliebenen 160 km am 31. Oktober 1968
stillgelegt. Glücklicherweise wurden aber ab 1969 die
Abschnitte Tournon – Lamastre (32 Kilometer) und ab
1970 Dunières – St Agrèves (36 Kilometer) als Museumsbahnen wieder in Betrieb genommen.
… erfreut heute Touristen in Frankreich.
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Die Museumstrecke Tournon – Lamastre wurde 2008
mit dem Konkurs des Betreibers erneut stillgelegt.
Mangelnde finanzielle Mittel zehrten an der Substanz,
der Unterhalt wurde vernachlässigt, und die revisionsfälligen Dampflokomotiven nach und nach abgestellt.
Der Zustand des Wagenparks und der Infrastruktur war
bedenklich.
Wiederaufbau für den Tourismus
Für die Region war indes diese wichtige touristische
Attraktion nicht mehr wegzudenken, und dank Investitionen von 8.6 Millionen Euro konnte der Wiederaufbau sichergestellt werden. Die regionalen, politischen Organe haben die Finanzierung übernommen
(Region Rhône-Alpes, Conseil général de l’Ardèche,
Communauté de communes du Pays de Lamastre und
Communauté de communes du Tournonais). Der zwei
Kilometer lange Dreischienenabschnitt ausgangs
Tournon im Rhônetal musste jedoch aufgegeben werden, weil eine gemeinsame Nutzung der SNCF-Strecke
finanziell nicht tragbar gewesen wäre. Ein Bahnhof
mit Lokremise und Drehscheibe musste bei der Abzweigstelle der eigenen Strecke gänzlich neu aufgebaut werden. Eine erste Mallet-Dampflokomotive
wurde revidiert und mit einem neuen Kessel ausgerüstet. Mehrere historische Wagen wurden ebenfalls
instand gestellt. Wagenkästen aus Holz mussten
vollständig neu aufgebaut werden. Im Allgemeinen
wurden alle Arbeiten sehr sorgfältig und unter Berücksichtigung der historischen Aspekte stilgerecht
ausgeführt.
Die Anlieferung im Februar 2011.
Gak-Wagen neu für Personentransport
Die acht Gak-Güterwagen der RhB wurden in offene
Personenwagen umgebaut. Im für höhere Lasten gebauten Rahmen wurde eine Aussparung für einen
grosszügigen Mitteleinstieg geschaffen. Die Holzböden
wurden geschliffen und lackiert. Unter dem Blechdach
wurden eine ansprechende Holzverkleidung mit integrierten Lautsprechern sowie eine Beleuchtung eingebaut. Die neu gefertigten, sehr schön gestalteten Holzbänke bieten pro Wagen 66 Sitzplätze.
Einweihung der Museumsbahn
Am 2. Juli 2013 wurde die wieder aufgebaute Museumsbahn feierlich eingeweiht, der reguläre Betrieb
wurde am nächsten Tag aufgenommen. Die Strecke
folgt vom neuen Bahnhof Tournon – St Jean de Muzols
bis Colombier-le-Vieux in einer Steigung von 20 ‰ der
wilden Schlucht des Flusses Doux mit seinen sehr schönen Kunstbauten. Auf diesem Abschnitt verkehren täglich Dampfzüge mit der in der Schweiz durch SLM erbauten Dampflok. Auf dem attraktivsten Streckenteil
werden zudem Talfahrten mit Schienenvelos angeboten. Fahrten von Tournon bis nach Lamastre mit
Dampfzügen und Dieseltriebwagen werden vereinzelt
durchgeführt (siehe www.trainardeche.fr). Mit der Einweihung sind noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen.
Unter anderem wird bis Frühling 2014 eine zweite
Mallet-Dampflok vollständig revidiert. Die ersten Erfahrungen mit den umgebauten Gak sind sehr positiv,
und man kann zuversichtlich sein, dass diese Wagen in
ihrem zweiten Leben besser geschätzt werden als in
ihrem ursprünglichen Einsatz als Güterwagen.
Niederflurfahrzeug aus dem Jahr 1938.
Bahnhofgebäude im Jahr 2013 gebaut.
27
Tagblatt – Zeitung fir Lëtzebuerg
Freitag, 12. April 2013
28
Damals, vor 30 Jahren
InfoRetica, Nr. 3/1983
29
Damals, vor 100 Jahren
Von Gian Brüngger
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Damals, vor 100 Jahren, fanden Abnahmeversuche auf
der Linie St. Moritz – Scuol-Tarasp statt. Zur Ermittlung
des Energieverbrauchs in Wattstunden pro Bruttotonnenkilometer erfolgten in den Nächten vom 1. bis 4.
Oktober 1913 mit den 1’D1‘ Lokomotiven à 600 PS, Nr.
301 von Brown Boveri & Cie. (BBC), Nr. 351 von der
Maschinenfabrik Oerlikon (MFO), Nr. 391 von der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft in Berlin (AEG), nachstehende Versuchsfahrten:
Um für einen Vergleich der drei Lokomotiven möglichst
einwandfreie Werte zu bekommen, prüften die Techniker in einer Nacht jeweils alle drei Lokomotiven. Die
Witterung war sehr günstig, meistens windstill und
trocken.
auf den 2. Oktober: von abends 19 Uhr 36 bis morgens
7 Uhr 33 je eine Leerfahrt St. Moritz – Scuol-Tarasp –
St. Moritz;
n auf den 3. Oktober: von abends 19 Uhr 36 bis morgens
7 Uhr 33 je eine Fahrt mit halbem Anhängegewicht
St. Moritz – Scuol-Tarasp – St. Moritz;
Sie registrierten in der Umformerstation Bever Spannung, Stromstärke, Leistung und auf den Lokomotiven
die Fahrgeschwindigkeit. Zur Kontrolle der registrierten
Leistungen diente ein Kilowattstunden-Zähler. Die in
der abgehenden 11‘000 Volt-Einphasenleitung eingebauten Registrierinstrumente für Spannung, Stromstärke
n
n
auf den 4. Oktober: von abends 19 Uhr 36 bis morgens
7 Uhr 33 je eine Fahrt mit vollem Anhängegewicht
St. Moritz – Scuol-Tarasp – St. Moritz.
Tabelle zur Ermittlung der verbrauchten Wattstunden für den Bruttotonnenkilometer
Lokomotive
Nr.
von
Gewicht
der
Lokomotive
t
Anhängegewicht
t
301
351
391
BBC
MFO
AEG
55.17
49.57
55.38
0
0
0
Leerfahrt:
55.17
6‘261
49.57
5‘626
55.38
6‘285
145.0
114.6
130.4
274.6
230.7
248.0
419.6
345.3
378.4
67.0
61.4
60.2
301
351
391
BBC
MFO
AEG
55.17
49.57
55.38
62.35
65.24
62.35
Halblast:
117.52
13‘338
114.81
13‘030
117.73
13‘362
154.5
140.4
142.0
393.9
375.8
383.5
548.4
516.2
525.5
41.1
39.6
39.3
124.7
130.62
124.7
Volllast:
179.87
20‘414
180.19
20‘450
180.08
20‘438
155.2
142.0
144.9
516.6
517.0
517.4
671.8
659.0
662.3
32.9
32.2
32.4
301
351
391
BBC
MFO
AEG
55.17
49.57
55.38
Zugsgewicht
t
BruttoVerbrauchte kWStd.
tonnen- Kilometer Tal- und
Talfahrt Bergfahrt
(BTkm)
Bergfahrt
Lok 352 in Landquart am 25. August 1972.
30
Wattstd.
für den
BTkm Mittelwert
Lok 391 in Samedan am 19. August 1972.
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
und Leistung massen für jede Lokomotive den Energieverlust in der Fahrleitung, in der Speiseleitung und in
den Schienen.
Die Messergebnisse zeigten eigentlich bei allen drei Lokomotivtypen ähnliche Resultate. Einzig die von BBC
gelieferte Nr. 301 wich überall etwas ab. Bei der Lokomotive 351 von MFO überstieg die Temperatur in der
Primärwicklung des Transformators leicht die zulässige
Grenze. Die Versuchsfahrten dauerten mit jeder Lokomotive zwölf Stunden. Damit konnte nachgewiesen
werden, dass sie jedem praktischen Dauerbetrieb genügen würden.
Das Pflichtenheft für die Lieferung der Lokomotiven bezüglich Anfahrleistung lautete:
«Die Lokomotive soll imstande sein, einem Zug von 180
Tonnen Gesamtgewicht, bei normalem Schienenzustand
und bei 10‘000 Volt mittlerer Fahrdrahtspannung, auf
25 ‰ Steigung eine mittlere Beschleunigung von ca.
15 cm/Sek2 zu erteilen, so dass derselbe die volle Fahrgeschwindigkeit von 28 km/h in ca. 52 Sekunden erreicht».
Zeit
Spannung ab
Umformerstation
HöchstStromstärke
Die Anfahrversuche mit den Lokomotiven Nr. 301, 351
und 391 fanden in der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober 1913 bei klarem und ziemlich kaltem Wetter statt;
der Schienenzustand war gut. Da die Rampe von 25 ‰
Steigung sich aber am Ende der elektrisch betriebenen
Linie zwischen Ardez und Scuol befindet und die
Durchführung der Anfahrversuche betreffend Verständigung mit der Umformerstation Bever sich somit
schwerfälliger gestaltet hätte, begnügten sich die Verantwortlichen Techniker, die Versuche auf der Rampe
von 20 ‰ Steigung nach der Ausfahrt aus der Station
Bever durchzuführen.
Bei Gegenüberstellung der Beschleunigungswerte der
drei Lokomotiven ist festzustellen, dass die Lokomotive
Nr. 351 die kleinsten Werte aufweist. Der Grund dazu
liegt im Steuermechanismus dieses Lokomotivtyps, der
ein so rasches Vorwärtsschalten nicht zulässt, wie es bei
den andern Lokomotivtypen der Fall ist. Immerhin erreichte auch die Lokomotive Nr. 351 die Garantiewerte.
HöchstLeistung
EndGeschwindigkeit
Anfahrzeit
Anfahrweg
kW
V
t
m
Mittl.
Beschleunigung aus
V = b x t;
b in cm/sek2
22:11
22:19
22:28
10100
10000
10000
a) Lokomotive Nr. 301 von BBC Zugsgewicht = 179,87 Tonnen
106
900
28
35
165
108
900
28
31
143.5
108
910
28
31.5
136
22
25
25
01:54
01:59
02:04
10100
10100
10100
b) Lokomotive Nr. 351 von MFO Zugsgewicht = 180,16 Tonnen
78
680
28
52
87
800
28
42
102
880
28
38
15
18
20
23:58
00:04
00:09
10100
10100
10100
c) Lokomotive Nr. 391 von AEG Zugsgewicht = 180,08 Tonnen
105
910
28
31
133.5
113
1050
28
26
126
108
1000
28
31
131
Ge 4/6 301 beim Depot Landquart am 1. Mai 1960
(Foto Peter Willen).
211
194
170
25
30
25
Ge 4/6 351 Bever 1913 (Archiv RhB).
31
Bahnmuseum – «My first sonic Lok»
Von Gion Caprez, Konservator Bahnmuseum
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
In der neuen Wechselausstellung im Bahnmuseum Albula in Bergün kreiert der St. Galler Künstler und Musiker Andy Guhl vom 1. September 2013 bis 28. Februar
2014 aus den unhörbaren elektromagnetischen Schwingungen einer Lokomotive hör- und sichtbare Klangund Lichtwellen. Die poetische Geräusch- und Bildkomposition lässt das Publikum die Kraft der Maschine
ebenso ungewohnt erleben wie die virtuell vorbeiziehende Landschaft.
Andy Guhl installiert im Raum für Wechselausstellungen
eine 5-Kanal-Video-Arbeit. Mit den Aufnahmen nimmt
der Künstler die Betrachter mit auf eine Reise von Samedan nach Landquart. Technik und Natur erscheinen in
poetischen, ungewohnten Bildern – mal rasant und mal
gemächlich ziehen die Landschaften vorbei.
Für die Performance und Ausstellung im Bahnmuseum
Albula verwendet er eine Lokomotive als Instrument. Er
fängt die unhörbaren elektromagnetischen Schwingungen einer 65 Tonnen schweren und 2400 PS starken Maschine ein und formt daraus neue hör- und sichtbare
Klang- und Lichtwellen. So kommt das Publikum der
Maschine auf eine ungewöhnliche Weise nahe. Verschiedene Motive sind wahrnehmbar, wie die Kraft beim
Anfahren, verschiedene Zustände des Motors oder der
Zustand der Schienen. Mit dieser Installation knüpft
Guhl an die Verwendung der Lokomotive als Motiv in der
Musik durch bekannte Künstler wie Arthur Honegger an.
Eröffnung mit Performance
In der Performance am 1. September im Bahnmuseum
hat Andy Guhl die Aufnahmen der Lok Ge 6/6 II vor Ort
live gemischt und schaffte damit für Bähnler, Soundund Musikliebhaber, wie auch den Wandertouristen
ein klangliches und visuelles Abenteuer und gab einen
eindrücklichen und nachvollziehbaren Einblick in sein
Schaffen.
Im Bahnmuseum Albula: Elektromagnetische Schwingungen sichtbar aufbereitet.
32
Visuelle Geräuschmusik
Andy Guhl (*1952) hat sich mit dem Duo Voice Crack
einen Namen gemacht. 2001 war das Duo an der Biennale Venedig, wo sie mit den Klängen des Canale Grande die Kirche San Staë bespielten. In seinem aktuellen
Solo-Projekt «The Instrument» erweitert Andy Guhl
seine Geräuschmusik um die Dimension des Visuellen.
Neben den elektromagnetischen Schwingungen von
Maschinen und Apparaten macht er Lichtwellen und
Impulse hör- und sichtbar, collagiert sie zum Teil zusätzlich mit Fehlern von Hard- und Software und gibt
sie als bewegte Bilder wieder aus. Er hackt dafür die
bestehenden Funktionen von Alltagsgeräten wie Video­
kameras, Veloblinklichtern, Spielzeugen, Radios oder
Blitzlichtern.
Neues in der Sammlung
Im Sommer 2013 organisierten wir zweimal Workshops,
wo freiwillige Helfer während mehrerer Tage tatkräftig
Hand anlegten: in verstaubten Kisten angelieferte Exponate wurden gereinigt und in die Datenbank aufgenommen, ein neuer Archivraum wurde eingerichtet,
und an einigen Grossobjekten begannen die Restaurierungsarbeiten.
Unsere Besucher können den Fortgang der Arbeiten im
Schaudepot selbst verfolgen. Zurzeit arbeiten wir an
der Aufstellung einer funktionsfähigen Hipp’schen
Wendescheibe, an der Revision eines BBC-Stufenschalters aus einer CC-Lokomotive und der Reinigung und
Präsentation unserer Sammlung von historischen Vermessungsinstrumenten.
Wer gerne selbst mitmachen möchte, findet neue Termine und Kontaktadressen unter:
www.bahnmuseum-albula.ch
125 Jahre RhB – Bilder und Anekdoten gesucht
Von Simon Rageth
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Schon bald ist es so weit: Die Rhätische Bahn wird
125-jährig. Dies wollen wir mit einem Blick in die
Geschichtsbücher auch gebührend aufarbeiten. Die
Unternehmenskommunikation erarbeitet derzeit verschiedene Geschichten und Anekdoten aus der 125-jährigen Geschichte der Bündner Bahn, welche 2014 für
Medien, Ausstellungen, Präsentationen oder sogar für
ein Buch verwendet werden können. Das kommende
Jahr steht unter dem Motto «RhB – 125 Jahre faszinierend unterwegs».
Und: Wir brauchen Ihre Unterstützung!
Wir suchen Folgendes:
n Historische Bilder
n Fotografisch festgehaltene, spezielle Situationen aus
125 Jahren RhB
n Fotos von Promis bei der RhB
n Fotos mit Mitarbeitenden damals
n Anekdoten
n Alte Fahrpläne und Tickets
n Briefmarken mit RhB-Sujets
n Frühere Menüs aus den Speisewagen
n Alte Werbeposter
n Lohnbriefe aus den Anfängen
n Kundenreklamationen anfangs des 20. Jahrhundert
Als Beispiel sei diese «Anekdote» aus dem Geschäfts­
bericht 1945 genannt:
«Da der Verlauf der Kriegsereignisse im Sommer 1944
erwarten liess, dass bis zum Inkrafttreten des Fahrplanes 1945/46 der Krieg wenigsten in Europa beendigt
sein werde, wurde in den Fahrplanentwürfen für die
Fahrplanperiode 1945/46 die kriegsbedingten Einschränkungen fallen gelassen, (…). Wenn auch der Friede nicht so rasch einkehrte, wie man es allgemein erwartet hatte, so hat der Optimismus der Bahnen doch
seine Rechtfertigung erhalten, indem der Tag des Inkrafttretens des ersten Friedensfahrplanes, der 7. Mai
1945, genau mit dem Tag der Waffenruhe in Europa zusammenfiel. Möge darin ein gutes Omen für eine weitere glückliche Entwicklung der Eisenbahnen liegen!»
Senden Sie oder teilen Sie uns mit, was Sie persönlich
als eine spannende Geschichte aus den Annalen der
Rhätischen Bahn empfinden.
Und: Wir suchen noch viel mehr. Kurioses, Spezielles,
Originelles und Seltenes.
Der japanische Thronfolger Akihito in
den 50er Jahren bei der RhB.
Wie erreichen Sie uns?
Melden Sie sich doch zuerst telefonisch bei uns, damit wir gemeinsam besprechen können, in welcher Form wir die Unterlagen erhalten, ob Sie die Rechte an den Bildern besitzen und
ob eine Rückgabe erwünscht ist. Anekdoten können Sie uns
auch mündlich übermitteln. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.
Simon Rageth:
Telefon 081 288 64 06
Florian Ambauen: Telefon 081 288 64 02
Minnie Silfverberg: Telefon 081 288 64 65
Kofi Annan bei der RhB.
Briefmarke von Union Island.
33
Der Glacier Express rollt weiter
Von Sabrina Dattilo
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Der Glacier Express ist der Klassiker unter den Panoramazügen und international sehr beliebt. In diesem
Jahr standen einige Neuerungen an: Eine Partnerschaft
mit dem Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer wurde
erfolgreich umgesetzt und das Produktkonzept für das
Jahr 2014 erarbeitet.
Kooperation mit TAG Heuer
Seit diesem Sommer profitieren die Gäste des Glacier
Express von einem Uhrenverkauf an Bord des langsamsten Schnellzugs der Welt. Im Angebot sind je eine
TAG Heuer Herren- und Damenuhr, exklusiv kreiert für
den Glacier Express in limitierter Edition. Der Verkauf
auf dem Zug wird erfolgreich durch das RhB-Zugpersonal umgesetzt. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön
an das Zug- und Bahnhofspersonal, das diese Aktion
ermöglicht hat und sich täglich dafür engagiert!
Das Ziel der Partnerschaft ist eine Aufwertung der Panoramabar sowie eine Zusatzleistung für den Gast im
Glacier Express. Gleichzeitig werden gegenseitige Marketingkanäle genutzt. Das Uhrenmodell wird sowohl
auf der Facebook-Seite von TAG Heuer als auch auf jener des Glacier Express mittels eines grossen Wettbewerbs kommuniziert.
Mitarbeiter der RhB können die Uhren zu einem Vorzugspreis beziehen. Weitere Informationen erhalten
Sie über s.dattilo@rhb.ch.
Neues Betriebskonzept ab 2014
Um einerseits den Rückgängen aus dem Euroraum sowie
den wegfallenden Abgeltungen von Bund und Kanton
entgegen zu wirken und andererseits die Wirtschaftlichkeit weiter zu optimieren, erfährt das Produkt einige
Änderungen. Ziel ist es, die Erträge des Erlebnisproduk-
Das Damenmodell der TAG Heuer Special
Edition Glacier Express.
34
tes weiter zu steigern und neue Kunden zu gewinnen.
Die Partnerunternehmen Matterhorn Gotthard Bahn und
RhB haben entschieden, dass der Glacier Express im
Sommer um ein Zugpaar reduziert wird. Ab Sommer
2014 verkehren auf der Strecke St. Moritz – Zermatt neu
drei Zugpaare. Der Glacier Express wird auf der Albulalinie gemeinsam mit den Regionalzügen geführt.
Ab Sommer 2014 wird Davos mit einem Glacier Express
Bus an den langsamsten Schnellzug der Welt angebunden. Und neu auch die Ferienregion Lenzerheide! Der
Glacier Express Bus wird ab Davos Dorf über die Lenzerheide bis nach Chur geführt. Der Bus garantiert in Chur
den Anschluss auf den Glacier Express 903 sowie in
umgekehrter Richtung die Abnahme des Glacier Express 902. Die Ferienregion Lenzerheide, wird das Einzugsgebiet des Glacier Express vergrössern.
RhB Jubiläums-Angebot
Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums bieten wir unseren Kunden im Sommer 2014 eine Schnupperfahrt
im Glacier Express. Dieses Jubiläumsangebot verkehrt
vom 31. Mai bis 21. September 2014 zwischen Disentis
und St. Moritz. Es handelt sich hierbei um einen Glacier
Express mit reduzierten Serviceleistungen zu einem
tieferen Zuschlag von CHF 12.- pro Person. In Chur haben die Gäste einen Aufenthalt von rund 55 Minuten,
welche für interessante Mini-Stadtführungen oder kulinarische Höhenflüge zum Vorzugspreis genutzt werden können.
Die Partnerbahnen sind überzeugt mit diesen Massnahmen die Wirtschaftlichkeit des Glacier Express zu
optimieren und das Produkt für die neuen Rahmenbedingungen fit zu machen.
Der Glacier Express bei Disentis/Mustér.
Das Herrenmodell.
Ihre Bilder und Ideen sind gefragt
Von Manuela Gallati
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Die RhB ist nicht nur auf Schienen, sondern auch in der
Onlinewelt faszinierend anders unterwegs. Dazu gehört der Auftritt auf Social Media Plattformen wie Facebook, YouTube oder Twitter. Hier halten wir unsere
Fans auf dem Laufenden über neue Produkte und Angebote, wir machen sie im Rahmen der Erbtage zu
UNESCO Erben und gewähren ihnen immer wieder einen Blick hinter die Kulissen der RhB. So konnten wir
eine sehr aktive, begeisterte und mittlerweile sehr
grosse Community aufbauen. Je eher wir die Bedürfnisse unserer Fans befriedigen und ihre Feedbacks
ernst nehmen, desto nachhaltiger wird die Bindung
zur RhB. Um das umsetzen zu können, eruieren wir immer wieder, welche Inhalte am besten ankommen.
Ganz oben auf der Liste stehen dabei gute Bilder. Am
besten solche, die einen besonderen Blick auf die RhB
ermöglichen.
Diese besonderen Schnappschüsse liegen in der Regel
nicht im Bildarchiv. Sie sind auf den Kameras und Handys der RhB-Mitarbeitenden gespeichert, die einen
Augenblick festhalten wollten. Vor einiger Zeit haben
wir einen Versuch gestartet und die Zugbegleiter da­
rum gebeten, uns ihre Bilder zu schicken. Das Ergebnis
war sehr erfreulich, einige der Bilder wurden bereits
mit viel Erfolg auf Facebook gepostet. So zum Beispiel
das Bild eines Regenbogens im Prättigau von Fabio
Peng: Mit 1 270 Likes, 139 Mal geteilt und 29 Kommentaren einer unserer besten Beiträge.
Auch die Bilder von Max Deplazes …
Wir schätzen es sehr,
wenn wir Fotos und
Ideen zugeschickt bekommen, denn wir
selbst haben als «Bürogummis» kaum die
Möglichkeit, solche
Bilder zu machen.
Aus diesem Grund
möch­ten wir Sie alle
dazu aufrufen, uns
Ihre Bilder, Ideen
und Inputs zu­
kom­
men zu las­
s en. Am
besten schrei­ben Sie
Das Foto von Zugbegleiter Fabio
eine
E-Mail
an:
Peng ist bei unserer Community
community
­
@
rhb.ch,
sehr gut angekommen.
und wir nehmen mit
Ihnen Kontakt auf. Die
Bilder werden gespeichert, und wir treten nochmals mit
Ihnen in Kontakt, bevor wir sie online verwenden.
P.S.: Möchten Sie gerne mal im Schaufenster der RhB
stehen? Wir suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die als Absender des RhB-Newsletters fungieren möchten. Melden Sie sich!
… und Claudio Brasser fanden grossen Anklang.
Das Editorial des RhB-Newsletters neu als
Plattform für RhB-Mitarbeitende.
35
Neutrale Beratungsstelle Movis
Von Claudia Christen Kühnis, Movis
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Seit März 2013 hat die RhB eine Partnerschaft mit der
Movis. Anlässlich der Kadertagung in Klosters anfangs
Juni stellten sich Claudia Christen Kühnis und Jasmin
Meier von der Movis den Kadermitarbeitenden vor. Es
zeigte sich von Anfang an, dass fast jeder Kadermitarbeitende im Verlaufe seines Berufslebens in irgendeiner Form mit der Themenvielfalt, welche die externe
Mitarbeitendenberatung abdeckt, in Berührung gekommen ist – sei es im Privaten oder als Vorgesetzter.
Welchen Gewinn hat die Partnerschaft zwischen der RhB
und der Movis für die Mitarbeitenden? Erstens ist es der
RhB ein Anliegen, den Mitarbeitenden ausserhalb des
Betriebes eine Möglichkeit zu bieten, Anliegen, Fragen
und Probleme deponieren zu können und Antworten
auf persönliche Fragen, zu betrieblichen Themen, zu
Gesundheit und Krankheit oder zu Finanzfragen zu erhalten. Zweitens wollte die RhB diese Möglichkeit im
vertrauten Rahmen anbieten können. Vertraulichkeit
und Schutz der Persönlichkeit ist oberstes Gebot der Movis. Sie kann bei Bedarf sogar anonym kontaktiert werden. Von Montag bis Freitag sind ausgebildete Berater­
innen und Berater zwischen 8 und 20 Uhr erreichbar.
Aus welchen Gründen wurde die Movis im ersten Quartal der Zusammenarbeit kontaktiert? Die RhB-Mitarbeitenden suchten die Beratungsstelle u. a. auf, weil
sie herausfinden wollten, wie sie dem Druck am Arbeitsplatz standhalten können und welche Strategien
sie zum Stressabbau und zur Vorbeugung eines Burn
Outs entwickeln können. Natürlich gehen wir in diesem Falle auch der Frage nach, was dazu beiträgt, dass
es zu einer überhöhten Belastung gekommen ist. Mit
der Problemerkennung ist nämlich der erste Schritt zur
Lösung getan!
Im Weiteren konnten Fragen zu familiären Belastungen
oder zu Sozialversicherungen geklärt werden. Wir begleiteten auch Mitarbeitende, die infolge einer Erkran-
kung damit konfrontiert worden sind, in welchem
Rahmen die angestammte Tätigkeit weiterhin ausgeübt
werden könnte oder wo es allenfalls eine Möglichkeit
der internen Neuorientierung geben dürfte.
Wir erleben immer wieder, dass die Mitarbeitenden den
vertraulichen Rahmen schätzen und froh darüber sind, in
einer von Wertschätzung geprägten Atmosphäre Schwieriges ansprechen zu können. Auch die Hilfe, Dingen auf
den Grund gehen zu können, zu reflektieren, was die
Problemlage ist und wie die Lebens- und Arbeitssituation
verbessert werden könnte, wird gerne angenommen.
Unser Prinzip ist hierbei die «Hilfe zur Selbsthilfe».
Besuchen Sie uns im RhB-Intranet unter «Für Mitarbeitende  Neutrale Beratungsstelle». Sie finden da alle
Zugangsdaten. Die Movis bietet über 150 Firmen in der
Schweiz externe Mitarbeitendenberatungen an und ist
an mehr als 20 Standorten präsent. Neu auch ganz
zentral an der Engadinstrasse 2 in Chur.
Wie erreichen Sie uns?
Ihre persönlichen Beratungspersonen:
Claudia Christen Kühnis (Deutsch)
+41 81 353 48 00
claudia.christen@movis.ch
Ruth Latella-Klaus (Italienisch)
+41 79 203 21 65
ruth.latella@movis.ch
Jasmin Meier (Deutsch)
+41 71 220 99 29
jasmin.meier@movis.ch
Unsere Zentrale für telefonische Beratungen, Termine und
alle weiteren Fragen:
Movis AG | Engadinstrasse 2 | 7000 Chur
0848 270 270 (Montag bis Freitag, 8.00–20.00 Uhr)
www.movis.ch | www.movis24.ch
Rico Wenk, Bereichspersonalleiter, überreicht
Claudia Christen Kühnis und Jasmin Meier von
der Movis einen Willkommensgruss der RhB.
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Verbeiständigung – was ist das?
Von Reto Mathiuet
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Auszug aus dem Firmenarbeitsvertrag der RhB:
31. Recht auf Aussprache und Verbeiständigung
1.Die Mitarbeitenden haben das Recht auf eine Aussprache bei ihrer/ihrem Vorgesetzten.
2.
Die Mitarbeitenden haben das Recht, sich verbeiständigen zu lassen. Die verbeiständigende Person
muss auf Verlangen eine Vertretungsvollmacht vorweisen.
Das Recht auf Verbeiständigung des Mitarbeitenden gilt
insbesondere im Fall eines Zweitgespräches beim Mit­
arbeitergespräch (MAG) mit dem nächsthöheren Vorgesetzten.
In den nachfolgenden, nicht abschliessenden Fällen
und Gesprächsgegenständen ist das Recht auf Verbeiständigung gegeben:
nDer/Die
Mitarbeitende hat zum Gespräch mit dem/der
Vorgesetzten gebeten.
n
Zweitgespräch mit dem nächsthöheren Vorgesetzen
bei Uneinigkeit im MAG.
n
In allen Fällen, die eine Zielvereinbarung zur Folge
haben. Die Zielvereinbarung muss bei der Einladung
zum Gespräch erwähnt sein.
n
Bei Reintegrationsgesprächen in eine andere Funk­
tion, nach Krankheit oder Unfall.
n
Bei Angeboten für eine vorzeitige Pensionierung auf
Wunsch der Arbeitgeberin.
n
Bei Eintritt in den IV-Pool respektive bei Pensionierungen aus dem IV-Pool.
In der nachfolgenden, nicht abschliessenden Auswahl
an Fällen und Gesprächsgegenständen ist das Recht auf
Verbeiständigung nicht notwendig, weil es nach Meinung der Sozialpartner zu einem normalen Umgang
zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden gehört:
nFührungsgespräche
nach Kundenrückmeldungen ohne
weitergehende Massnahmen.
nFührungsgespräche nach kleineren Vorfällen wie Verschlafen, Kassenunregelmässigkeiten, Fehlverhalten
im Team usw., sofern diese keine Zielvereinbarung
zur Folge haben.
Wer kann und soll verbeiständigen?
Grundsätzlich kann jede Person – sofern eine Vertretungsvollmacht vorhanden ist – verbeiständigen.
Die PeKo-Mitglieder können natürlich auch verbeiständigen, es ist jedoch nicht in jedem Fall vorteilhaft, wenn
das PeKo-Mitglied in der Sache befangen ist. Zum Beispiel bei gleicher Funktion im Beruf.
Deshalb scheint es eher sinnvoll, wenn die verbeiständigende Person ausserhalb des Berufstandes noch besser durch einen Sozialpartner gestellt wird.
Die PeKo-Mitglieder können natürlich auch in beratender Funktion, vor dem Gespräch mit dem nächsthöheren
Vorgesetzten konsultiert werden.
Es wird jedoch geraten, keine «Einzelkämpfe» einzugehen.
Die PeKo-Mitglieder: Jürg Wielath, Andreas Brot, Heinz Zwicky, Emil Strub, Roger Tschirky und Reto Mathiuet.
(Es fehlt: Beat Drittenbass)
1. April 2012
Firmenarbeitsvertrag
FAV RhB
37
Viele Lehrabgänger bleiben bei der RhB
Von Erika Wismer
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
32 Lehrabgänger in acht verschiedenen Berufen haben
Ende Juli ihre Lehre abgeschlossen. 16 von ihnen haben einen Arbeitsvertrag mit der RhB unterschrieben.
Zusätzlich befinden sich noch weitere Lehrabgänger in
laufenden Rekrutierungsverfahren. Wo früher vor allem Bahnbetriebsdisponenten und Kondukteure nach
der Lehre übernommen wurden, sind es jetzt junge
Berufsleute aus allen Sparten: Polymechaniker, Automatiker, Anlage- und Apparatebauer, Kaufleute öffentlicher Verkehr (darunter Fahrdienstleiter, Reiseberater,
Zugbegleiter, Zugdisponenten/Reiseberater, Sachbearbeiter) sowie Logistiker (Rangier und Lager). Eine Übernahmequote von 50 % gab es letztmals im Jahr 2006.
Die Lehrabgänger bewerben sich jeweils wie alle externen Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle und
durchlaufen alle Tests und Bewerbungsgespräche. Ein
Vorteil haben unsere Lehrabgänger auf ihrer Seite – sie
haben sich während drei bis vier Jahre Bahnkenntnisse
angeeignet. Die RhB ist bei den Lehrabgängern beliebt:
24 der 32 diesjährigen Lehrabgänger wünschten sich
eine Anstellung bei der RhB.
Bei den übrigen Lehrabgängern stehen eine weiterführende Schule (Weiterbildung, Studium), ein Auslandsaufenthalt, ein neuer Arbeitsplatz oder die Rekrutenschule an.
Für die jungen Berufsleute geht das Lernen auch bei
der RhB weiter. In gewissen Berufen müssen die Fachausbildungen noch vertieft und abgeschlossen werden.
Die Zugbegleiterinnen werden noch während vier Monaten ausgebildet und können dann ab Dezember
selbständig Touren fahren. Im RCC werden die Fahrdienstleiter noch rund drei Monate ausgebildet – gleich
lange, wie bei einer Versetzung von der Fläche ins RCC
– und können nach den bestandenen Stellwerkprüfungen selbständig eingesetzt werden.
Lehrbeginn im Jahr 2009.
38
Lehrbeginn im Jahr 2010.
Wir heissen die Lehrabgänger herzlich willkommen bei
der RhB und wünschen viel Freude und Erfolg im Berufsalltag!
Folgende Lehrabgänger arbeiten seit August bei der
RhB:
Geschäftsbereich Produktion
Maura Derungs, Zugdisponentin und Reiseberaterin, Arosa
Patrick Däscher, Disponent Netzplanung, RCC Landquart
Matthias Horlacher, Fahrdienstleiter NPS, RCC Landquart
Silvio Flisch, Betriebsangestellter, Arosa
Etienne Reimann, Betriebsangestellter, Untervaz
Marco Zwahlen, Betriebsangestellter, Untervaz
Geschäftsbereich Vertrieb
Natalie Bonotto, Zugbegleiterin, Chur
Sina Casanova, Zugbegleiterin, Chur
Andreas Diethelm, Reiseberater, Davos Platz
Geschäftsbereich Finanzen
Lina Dolf, Sachbearbeiterin, Rechnungswesen Chur
Dario Pippia, Lagerist, Materialwirtschaft Landquart
Geschäftsbereich Rollmaterial
Lucian Bischof, Polymechaniker, Erneuerung Landquart
Gino Marty, Konstruktionsschlosser, Erneuerung Landquart
Gian Wetten, Elektrowickler, Erneuerung Landquart
Clà-Fadri Gaudenz, Fachspezialist, Wartung Landquart
Dominik Sprecher, Fachspezialist, Wartung Landquart
Gian Wetten.
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Wieso haben Sie sich bei der RhB beworben?
Ebenso möchte ich mich voll und ganz in die RhB-Familie eingliedern. Das Arbeitsklima im Berufsumfeld
und die Teamzugehörigkeit erachte ich als einen sehr
wichtigen Faktor bei der Arbeit.
Maura Derungs: Ich durfte diesen Sommer meine Lehre bei der RhB beenden. Aufgrund des familiären Zusammenhaltes, den hilfsbereiten Mitarbeitenden und
den abwechslungsreichen Aufgaben wollte ich unbedingt bleiben. Das Arbeiten am Schalter und der Kundenkontakt bereiten mir sehr viel Freude.
Etienne Reimann: Mein Wunsch ist es, noch die Lokführerausbildung zu machen. Was mir an meiner jetzigen Arbeit gefällt, ist die Abwechslung: Kein Tag gleicht
dem andern. Durch meine Lehrzeit habe ich den Zusammenhalt innerhalb der Unternehmung RhB kennen
und schätzen gelernt.
Etienne Reimann: Weil mich die RhB schon seit meiner
Kindheit interessiert und fasziniert hat.
Marco Zwahlen: Mein Berufswunsch ist Lokführer zu
werden. Wichtig ist mir, in einem Team zu sein, das gut
zusammenarbeitet und man gut miteinander auskommt.
Stellvertretend für unsere jungen Berufsleute haben
sich fünf von ihnen zu zwei Fragen geäussert:
Marco Zwahlen: Weil ich während der Lehre einen
guten Eindruck von der RhB erhalten habe.
Gian Wetten: Die letzten zwei Jahre meiner Lehre durfte
ich in der Hauptwerkstatt der RhB in Landquart absolvieren. In den zwei Jahren konnte ich viel Neues erlernen und durfte zahlreich neue Menschen kennenlernen.
Ich konnte mich sehr schnell in das Team der Wicklerei
einleben und das zeigte mir, dass ich mich hier sehr
wohl fühle. All diese positiven Aspekte haben mich dazu
bewogen meine Bewerbung der RhB vorzulegen.
Matthias Horlacher: Es war mir schon vor meiner Lehre
klar, dass ich bei der RhB arbeiten möchte, weshalb, ist
mir aber bis heute nicht wirklich klar. Ich wollte weg vom
Flachland in die Berge. Ausserdem ist es bei der RhB
noch etwas gemütlicher und familiärer als bei der SBB.
Was sind Ihre Berufswünsche und was ist wichtig,
dass Ihnen die Arbeit Spass macht?
Gian Wetten: Momentan geniesse ich das sorgenfreie
arbeiten. Bis zu der Rekrutenschule im März habe ich
keine besonderen Berufswünsche. Nach der RS könnte
ich mir eine Weiterbildung gut vorstellen. Aber in so
jungen Jahren wechseln die Wünsche von Tag zu Tag.
Die Arbeit in der Wicklerei machte mir von Anfang an
sehr viel Spass. Die Fachrichtung Elektromaschinenbauer war eine Herausforderung für mich. Nach zwei
Jahren Grundausbildung bei login Berufsbildung kam
etwas ganz Neues auf mich zu. Die Arbeit in der Wicklerei machte mir sehr viel Spass, weil ich etwas erlernen konnte, das nicht mehr viele Berufsleute können.
Die Arbeit im Team kommt auch nicht zu kurz, was ich
sehr schätze.
Matthias Horlacher: Das Team muss stimmen, damit
mir die Arbeit Spass macht. Das Ziel meiner beruflichen
Laufbahn ist Lokführer.
Maura Derungs: In erster Linie möchte ich Erfahrungen
bei der Bahn sammeln und mein Wissen vertiefen.
Etienne Reimann und Marco Zwahlen.
Maura Derungs.
Matthias Horlacher.
39
Lehrabschlussfeier 2013
Von Nora Zindel und Markus Cadosch
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Am 27. Juni 2013 war es endlich so weit: 43 stolze
Lernende des login-Standortes Landquart und Ihre Berufsbildner/innen stürmten die Halle der Abteilung
Rollmaterial in Landquart. Zu ihnen gesellten sich
zahlreiche Gäste aus Verkehr und Politik. Darunter
auch Herr Regierungsrat Mario Cavigelli, welcher mit
seiner Anwesenheit den Anlass ehrte und im Namen
des Kantons Graubünden einige Worte an die Lehrabgänger/innen richtete. Auch Herr Hans Amacker, Direktor der Rhätischen Bahn, und Herr Michael Schweizer,
CEO von login, gaben den jungen Erwachsenen Botschaften mit auf ihren weiteren Lebensweg. Hans
Amacker war sichtlich stolz auf die frischgebackenen
Berufsleute, welche teilweise ihre Laufbahn in seinem
Unternehmen fortsetzen werden. In seiner Ansprache
zeigte er anhand seines eigenen Werdeganges die
Möglichkeiten auf, welche das Bildungssystem in der
Schweiz ermöglicht.
Dann kam der Moment, auf den viele gespannt gewartet haben: Die Fähigkeitszeugnisse (ausser KV) wurden
von Michael Schweizer und Christoph Bollinger, Standortleiter login Landquart, überreicht und von strahlenden Lehrabgängern entgegengenommen. Besonderen
Applaus verdienten sich zwei Herren, deren Abschlussnoten alle Erwartungen übertrafen: Lucian Bischof, Anlagen- und Apparatebauer, schloss seine Lehre mit der
sehr hohen Durchschnittsnote von 5.7 ab und Michael
Gäste der Lehrabschlussfeier 2013.
40
Halter, Polymechaniker, erreichte eine ebenfalls sehr
hohe Durchschnittsnote von 5.5!
Hungrig vom Zuhören und Applaudieren, begaben sich
die zahlreichen Gäste zum Buffet, wo – nebst bunten
Salaten – leckere Pizza, frisch aus dem heissen Ofen,
gereicht wurde. Dazu einen feinen Tropfen Wein, und
auch für das kulinarische Wohl war gesorgt – auf die
erfolgreiche Lehre konnte gebührend angestossen
werden. Beim munteren Zusammensitzen liessen einige ihre Lehrzeit noch einmal Revue passieren, philosophierten über ihre Zukunft oder genossen ganz einfach
nur die Gesellschaft ihrer Kameraden, Berufsbildner/
innen oder Ausbildungsleiter.
Und doch fand auch dieses schöne Fest langsam aber
sicher seinen Ausklang, auch der letzte Besucher fand
irgendwann den Weg nach Hause und legte sich erschöpft aber glücklich ins Bett. So mancher Traum wird
in dieser Nacht von einer ereignisreichen, spannenden
Lehrzeit gehandelt haben.
Herzliche Gratulation an alle erfolgreichen Lehrabgänger/innen und ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten, allen voran den Berufsbildner/innen, welche es
ermöglicht haben, dass auch in diesem Jahr gut ausgebildeter und motivierter Berufsnachwuchs in die Welt
des Verkehrs übergeben wurde!
Die Lernenden Michael Halter und Lucian Bischof mit
Rangnote, in der Mitte Regierungsrat Mario Cavigelli.
Go-Tag 2013
Von Fabienne Mühlemann
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Wie jedes Jahr sind Mitte August die neuen Lernenden
von login, die bei der Rhätischen Bahn arbeiten, in
Chur im Verwaltungsgebäude eingetroffen. Der Go-Tag
war ihr erster Arbeitstag. Gespannt betraten sie den
Verwaltungsratssaal.
Leiterin Personal (HR) Stephanie Rielle und die Verantwortliche der Grundbildung RhB, Erika Wismer, begrüssten die 33 Lernenden. Danach führte ein kurzer
Film ins Unternehmen ein, somit erhielten die Lernenden einen ersten Einblick. Herr Amacker, der Direktor
der Rhätischen Bahn rundete dies mit einer passenden
Präsentation ab. Anschliessend wurden die wichtigsten
Verhaltensregeln im Berufsalltag von Erika Wismer kurz
erläutert. Nach diesen ersten interessanten Informa­
tionen genossen alle die z’Nüni-Pause.
Um 10 Uhr ging es an die Arbeit. Die Lernenden wurden in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erhielt eine
der fünf bestimmten Destinationen und die dazu gehörenden Aufträge, die sie im Verlauf des Tages lösen
sollten. Zur Verfügung standen die Orte Davos, Arosa,
Disentis/Mustér, Ilanz/Flims und Chur/Landquart. Jede
Gruppe erhielt einen Laptop, eine Kamera und einen
Stick. Mit diesen Geräten und vielen Ideen konnten
sie eine Präsentation des ganzen Tages erstellen. Und
dann hiess es: «Achtung, RhB, fertig, los!». Spätestens um 15.10 Uhr mussten alle Gruppen in Chur zurück sein. Motiviert machten sich die Lernenden auf
den Weg.
Die neuen Lernenden treffen langsam ein.
Ich begleitete die Gruppe, die nach Landquart aufbrach. Zusammen durften wir die Werkstatt und das
Rail Control Center (RCC) besichtigen. Es war sehr interessant. Die Werkstatt ist riesig, und im RCC ist es spannend zu sehen, wie die Züge gelenkt werden und wie
Unfälle passieren könnten. Vielen Dank an Thomas
Leuener und Franz Bislin, die sich Zeit nahmen, uns
herumzuführen. Zwischendurch assen wir den z’Mittag.
Den ganzen Tag über mussten alle Gruppen fleissig Fotos schiessen. Nach der Ankunft der Lernenden im Verwaltungsgebäude präsentierten sie den anderen Lernenden und einigen Mitarbeitenden der RhB ihre
zusammengestellten Präsentationen. Die Lernenden
berichteten von Erfahrungen, Eindrücken, Erkenntnissen und lustigen Erlebnissen. Die Präsentationen wurden von einer ausgewählten Jury beurteilt. Natürlich
wurden diese Arbeiten auch belohnt. Nach einer kurzen z’Vieri-Pause mit Crèmeschnitten fand die Rangverkündigung statt. Alle Mitglieder der Siegergruppe
erhielten zwei Eintritte ins Bogn Engiadina in Scuol inklusive einer Tageskarte der RhB für die zweite Person.
Markus Barth, auch ein Mitglied der Jury, übergab den
stolzen Siegern der Gruppe Ilanz/Flims ihren wohlverdienten Preis.
Nach einem lehrreichen und spannenden Tag waren
alle ein wenig erschöpft. Wir verabschiedeten uns von
den neuen Lernenden und wünschen ihnen für ihre
Lehre und ihre Zukunft alles Gute.
Die Siegergruppe Ilanz/Flims.
41
Abschied vom Hotel Bellaval in St. Moritz
Von Christoph Benz
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
«Guten Morgen 06.30 Uhr, Gute Nacht 23.00 Uhr», verkündete ein Schild an der Eingangstüre zum Hotel Bellaval, wo während 110 Jahren unzählige Gäste eingekehrt sind, 365 Tage im Jahr, Sommer wie Winter. Tempi
passati: Per 18. August 2013 schloss das Bellaval für immer. Das der RhB gehörende Gebäude muss der Umgestaltung des Bahnhofs weichen. Dieser einschneidende
Schritt kam nicht von heute auf morgen, er war absehbar: 2010 kündete die RhB den Vertrag mit dem Pächter,
Hotelier Claudio Bernasconi. Geräumt werden musste
das Hotel aber nicht sofort. Auf «Zusehen hin» wurde
der Pachtvertrag jeweils um ein weiteres Jahr verlängert.
Jetzt ist Schluss. Pikant: Bereits 1906 erwarb die RhB das
Hotel, um sich dessen Boden für künftige Bahnhofserweiterungen zu sichern. Ein Entscheid, der sich jetzt gerechnet hat: Die Gleisanlagen des «Top of the World»Bahnhofs sind für heutige Verhältnisse zu knapp
bemessen und teilweise stark heruntergekommen, sie
schreien längst nach einer Modernisierung. Daran wird
schon lange herumstudiert, nun werden Nägel mit Köpfen gemacht – nicht zuletzt darum, weil 2017 die Wettkämpfe der Alpinen Ski-WM in St. Moritz ausgetragen
werden, so wie bereits 1934, 1948, 1974 und 2003.
Schon immer sorgte dieser Anlass dafür, dass mal mehr,
mal weniger am Bahnhof gefeilt wurde. Böse Zungen
sprachen dabei von «Pflästerli-Politik». Nicht so beim
aktuellen Projekt, wo die Pläne den Eindruck erwecken,
kein Stein bleibe auf dem anderen. Zumindest für das
Bellaval trifft dies spätestens dann zu, wenn die Abbruchbagger auffahren und das Schicksal des ehrenwerten Hauses endgültig besiegeln.
1904: noch unter dem Namen «Hotel
Bahnhof».
42
ab 2005: der neue Speisewagen.
Dank sanftem Umgang mit seiner Struktur behielt das
Hotel stets das Gesicht, welches Architekt Niclaus Hartmann dem 1903 errichteten Bau – ursprünglich Hotel
Bahnhof genannt – schenkte. Von 1907 an hörte das
Gasthaus vorerst auf Bristol, ehe ab den 1940er-Jahren
der Name Bellaval an der Fassade prangte.
Während den letzten zehn Jahren sorgten Daniela und
Heini Mettier mit viel Herzblut für das Wohl der Gäste,
und das mit Erfolg: Die 23 Hotelzimmer waren bei Touristen sehr gefragt, und besonders zur Mittagszeit fand
man kaum freie Plätze im Restaurant – eine abwechslungsreiche Menukarte und moderate Preise sorgten
für «Full House». Hier traf man sich: Der Tourist mit
dem Einheimischen, der Fischer mit dem Jäger, der
Zugbegleiter mit dem Lokführer – drinnen im Arvenbeizli, draussen auf der Terrasse. Oder im «Wagen»: Als
Blickfang zügelte 2005 der Personenwagen B 2211 vom
RhB-Netz auf den Vorplatz des Hotels, wo er als «Speisewagen 2211» mit RhBar und Fumoir zu einem beliebten Treffpunkt mutierte.
Nicht nur für die Stammgäste bedeutet die Schliessung
des Bellaval einen grossen Verlust, auch für uns RhBler,
welche die 365 Tage-Öffnungszeiten, die Flexibilität
des Bellaval-Teams und letzten Endes auch die Preisgestaltung (Kaffee und Gipfel für 4 Franken oder Mittagsmenu ab 15 Franken) sehr zu schätzen wussten,
fällt der Abschied alles andere als leicht.
Liebe Daniela, lieber Heini, liebes Bellaval-Team, wir
danken Euch ganz herzlich für die Gastfreundschaft
und das familiäre Ambiente, welches Euer Bellaval zu
einem Ort mit ganz besonderem Charme werden liess!
Die Gastgeber: Daniela und Heini Mettier.
Neues in Kürze
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Besuch aus Australien
Von Vera Lynn Niklaus
Am 8. Mai 2013 hatte ich Gäste aus Brisbane auf meinem Zug. Sie sind vor 20 Jahren nach Australien ausgewandert. In Brisbane haben sie an einem Wettbewerb
teilgenommen und eine Reise mit Bernina Express von
St. Moritz nach Tirano gewonnen.
Ich fand das sehr speziell und habe von den beiden ein
Foto gemacht und ihnen einen Kaffee offeriert. Sie waren durchwegs begeistert von der Fahrt und unserem
Service.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Von Marc König
Die Kooperation von Stadtbus Chur und RhB in Sachen
Klimaerwärmung ist bereits weit fortgeschritten. Die
neuen Haltestellentafeln des Stadtbusses haben die Eigenschaft, Abstrahlungswärme von RhB-Signalen zu
absorbieren und helfen damit die globale Klimaerwärmung zu verlangsamen. Ob der Versuch in einer zweiten
Phase, zwecks besserer Sichtbarkeit der Signale dahinter,
mit einem durchsichtigen Material fortgeführt wird, ist
noch nicht abschliessend geklärt.
Grillabend im Engadin
Von Gerhard Meister
Im Engadin haben wir uns am Dienstag, 25. Juni 2013,
zum RhB-Grillabend Team-Oberengadin im Zelt beim
Fussballplatz Celerina/Schlarigna getroffen. Rund 40
Personen aus verschiedenen Bereichen grillierten und
genossen im Zelt den gemütlichen Anlass. Jeder hat was
zum Bräteln mitgebracht, Getränke konnte man vor Ort
günstig beziehen, und zum Nachtisch durften wir auch
die hausgemachten Süssigkeiten, die einige mitgebracht
hatten, kosten. Ein gelungener Abend neigte sich der
Nacht entgegen. Besten Dank an unsere Organisatoren.
Scuol – Vancouver direkt
Von Simon Rohner
Am Jubiwochenende waren sie noch im Engadin im Einsatz, gut eine Woche später bereits 8438 Kilometer weiter – in Vancouver. Unsere Lernenden Janin Brazerol
(rechts) und Nadja Flütsch (links) entführten die Jubishirts bis nach Kanada. Ein Rechenspiel: Bei einer geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 km/h
hätte die Reise mit der RhB rund 187 Stunden gedauert.
43
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Feuerwehrübung in Landquart
Von Michelle Amrein und Hansjürg Erhard
Die RhB stellt in Landquart regelmässig ihr Areal für Feuerwehrübungen zur Verfügung. Am Mittwoch 5. Juni
2013 war es wieder einmal so weit. Dies war die Übung:
«Kurz vor Feierabend verschiebt ein Mitarbeiter der RhB
gefährliche, hochentzündbare Chemikalien mit dem
Stapler. Nur einen Augenblick lang ist er unachtsam,
schon ist es passiert. Der Mitarbeiter landet bei den Öltanks in der Tiefe. Die Gifte fallen zu den Öltanks und
dem gestürzten Mitarbeiter herab. Durch den Schlag der
giftigen Mittel entflammen sich diese und ein heftiger
Rauch steigt auf.»
Schon nach kurzer Zeit war die Feuerwehr auf dem Platz.
Sofort wussten die Retter, was zu tun ist. Zuerst retteten
sie den Mitarbeiter der durch den schweren Sturz ohnmächtig wurde. Die Sanitäter standen schon bereit und
verarzteten ihn. Nach dem Absichern des Geländes und
Verlegen der Schläuche, bedeckte die Feuerwehr zuerst
den Boden mit Schaum, damit die hochentzündbare
Flüssigkeit nicht noch einen grösseren Schaden anrichtet. Knietief mit Schaum bedeckt arbeiteten die Feuerwehrmänner sich bis zu den Tanks vor, löschten das
Feuer endgültig und verhinderten so grösseren Schaden.
Die Feuerwehrmänner und -frauen leisteten in dieser
Übung gute Arbeit und sind für den Ernstfall hervorragend vorbereitet.
Alles Gute im Ruhestand!
Von Patrick Lipp
Am Donnerstag, 18. Juli 2013, verabschiedeten wir unseren langjährigen Mitarbeiter (25 Dienstjahre) Adelino
Rodriguez in den wohlverdienten Ruhestand. Wir wünschen ihm alles Gute und beste Gesundheit!
44
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Wettbewerb für RhB-Mitarbeitende!
Von Hans Amacker
Herzlichen Dank an alle die am Wettbewerb in der
letzten Ausgabe der InfoRetica teilgenommen haben.
Die richtige Lösung ist Podbrdo auf der Wocheinerbahn
in Slowenien.
Die Glücksfee, Jasmin Epp, hat den Gewinner unter den
16 richtigen Antworten gezogen. Herzliche Gratulation
an Benno Scherrer!
Loktaufe Lazzarini – 999 Luftballons
Von Geni Rohner
Hast Du etwas Zeit für mich
Dann singe ich ein Lied für Dich
Von 99 Luftballons
Auf ihrem Weg zum Horizont
Ganz bestimmt, beim Anblick der 999 gelben und 999
schwarzen Luftballons hätte die deutsche Sängerin Nena
am 22. Juni 2013 ihre helle Freude gehabt. Die Firma
Lazzarini feierte ihr 100-jähriges Firmenjubiläum mit
einem gelungenen Festakt auf dem Churer Bahnhofplatz. Die gesamte Belegschaft aus dem Engadin, Rheintal und Chur liess es sich nicht nehmen, «ihrer Lok» die
gebührende Ehre zu erweisen. Auch für den VR-Präsidenten der Firma Lazzarini, Stefan Engler, dürfte es eine
besondere Freude gewesen sein, gleich «zwei seiner
bekanntesten Zugpferde der Bündner Wirtschaft» dem
zahlreich erschienen Publikum zu präsentieren. Mit viel
Witz und Humor führte der Komiker Archibald, in Form
eines tölpelhaften Securitas-Angestellten, durch das
abwechslungsreiche Festprogramm. Nach dem Aperitif
auf dem Bahnhofplatz bewegte sich die Festgesellschaft
zum Bankett in den nahen Titthof. Der neue Werbeauftritt der Ge 4/4 II Nr. 644 ist gelungen und wir wünschen
der Lok für die Zukunft viel Anhängelast und weiterhin
eine unfallfreie Fahrt auf Bündens Schienenstrang.
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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Team RhB gewinnt den Fairnesspreis
Von Christian Ticar
RhB-Team mit Fanclub: Sonja Fischer, Celine Derungs,
Silvan Derungs und Karin Derungs (von links).
Am 20. Juni 2013 fand in St. Gallen das gesamtschweizerische Plausch-Fussballturnier des Zugpersonals statt.
Neun Mannschaften aus der ganzen Schweiz nahmen an
diesem Plauschturnier teil.
Douang Phommarath stellte eine RhB Team zusammen,
welches durch SBB Zugpersonal verstärkt war.
Dank eines Tores von Douang in der letzten Minute, beendeten wir das Turnier auf dem neunten Rang doch
nicht torlos. Tatkräftige Unterstützung erhielten wir vom
eigenen Fanclub.
Die Kameradschaft, der Spass und das Mitmachen waren
wichtiger als gewinnen.
Das RhB-Badetuch auf Reise
Von Erika Bärtsch
Am 14. Juli 2013 begab sich das Badetuch der RhB auf
grosse Fahrt. Innerhalb von drei Wochen ging die Reise
mit Bus und Surfbretter von Bergün via Frankreich und
Spanien der Küste entlang nach Portugal und zurück.
Vielen Dank der RhB für das Badetuch!
Beste Aussichten
Von Simon Rageth
Von unserem ehemaligen Mitarbeitenden und heutigen
Pensionär Thuri Heldstab haben wir dieses spektakuläre
Bild von der Baustelle Unterführung Chur Wiesental
erhalten. Von seiner Wohnung aus hatte er beste Aussichten auf die Baustelle. Die Unterführung wurde am
22. Juni 2013 eröffnet.
Grillabend bei der Burgruine Belfort
Von Erika Bärtsch
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Am 7. August 2013 hat der Parc Ela als Teambildung für
die Mitarbeitenden vom Dienstleistungszentrum Bergün,
Bahnhof Tiefencastel sowie Savognin Tourismus einen
Ausflug in die Burgruine Belfort mit anschliessendem
Grillabend organisiert. Wir trafen uns gegen Abend auf
dem Parkplatz bei der Burgruine Belfort und begaben
uns mit einem gemütlichen Spaziergang zur Burgruine,
wo wir eine spannende und imposante Führung erhielten. Während dem gemeinsamen Grillieren konnten wir
uns besser kennenlernen, was auch die Synergiennutzung in der ganzen Region fördern wird.
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Die RhB im ARTE TV
Von Yvonne Dünser
Unsere Lokführerin Vera Rudolf wirkte mit bei einer
Film-Produktion für ARTE TV und das Westschweizer
Fernsehen RTS. In der zweiteiligen Sendung wird einerseits das UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» vorgestellt und andererseits ein
Arbeitstag von Vera portraitiert. Das TV-Team war von
unserer Bahn als auch von Veras Einsatz und ihrem Engagement begeistert. Der Ausstrahlungstermin der
Sendung steht zum Redaktionsschluss noch nicht fest.
Herzliche Gratulation zum Weltrekord
Von Wiro Capol
Am Samstag 17. August um 11.15 Uhr führten 508 Alphornbläser – unter ihnen Urs Hugentobler, Leiter GUZO
Samedan und seine Frau Sandra – bei schönem Wetter
das grösste bisher durchgeführte Alphorn Gemeinschaftskonzert durch. Dabei kam es mit dem Stück «Uf
em Gornergrat» von Gilbert Kolly zu einer Welturaufführung. Altbundesrat Adolf Ogi und der CEO der Air Zermatt,
Gerold Biner, waren die offiziellen Zeugen des Guinness
Weltrekords. Herzliche Gratulation Urs!
Verein Tschernobyl Kinder
Von Fabian Maasch
Der Verein Tschernobyl Kinder wurde vor 10 Jahren von
u. a. Zugbegleiter Luzi Oberer und seinem Bruder Daniel
gegründet. Ziel der Gründung war, Kinder und Jugendliche in der Region Lugini, welche durch den Atomunfall
betroffen waren, zu unterstützen. Dies ist eindrucksvoll
gelungen. So wurde zwischen dem 16. Juli und 6. August 2013 bereits das 10. Kinderlager mit 31 Kindern
durchgeführt. Unsere Arbeitsgebiete sind das jährliche
Kinderlager am Flumser Kleinberg, Einzelhilfe sowie
Grossprojekte vor Ort. So konnten eine neue Bibliothek,
ein Kindergarten sowie neue Schultoiletten erstellt werden. Ebenfalls konnte eine Zahnarztklinik, in welcher
sich Kinder kostenlos behandeln lassen können, aufgebaut werden.
Die Projekte und Kinderlager können auch in Zukunft
nur dank der Spende vieler Personen ermöglicht werden.
Alle Infos über den Verein und laufende Projekte finden
Sie auf unserer Homepage: www.tschernobylkinder.ch,
oder erhalten Sie bei Luzi Oberer, Zugführer Samedan
oder Fabian Maasch, Zugbegleiter Chur.
47
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Blutspende-Aktion bei der RhB
Von Reto Brunner
Anfangs Juli nutzten nur wenige Mitarbeitende die
Gelegenheit von der Blutspende-Aktion in den Werkstätten in Landquart. Von der Verlosung unter den Teilnehmenden profitieren und aus einer Palette attraktiver
Preise auswählen durften Armin Hutter, Lorenz Frischknecht und Ruedi Philipp. Die nächste Spendeaktion in
Chur findet am 12. Dezember 2013 im Verwaltungsgebäude in Chur statt.
Eine versüsste Bahnreise
Von Jolanda Picenoni
Die Aktion «wir versüssen unseren Bahnreisenden die
Fahrt auf der Berninalinie» war ein voller Erfolg. Vom
13. Juli bis 16. August 2013 profitierten Bahnreisende
von einem Glace-Angebot auf einigen RhB-Regionalzügen zwischen Alp Grüm und Bernina Lagalb. Die Reisenden schätzten diese Versüssung sehr. Initiant Primo Semadeni engagierte zwei «fliegende» Glaceverkäufer
(Tamara und Marino Costa), die weit über 1 000 Glaces
verkauften. Das schnelle Umsteigen in Bernina Lagalb
auf den Gegenzug meisterten sie auch bravourös.
«Orient-Express der Alpen» an der SuisseEMEX
Von Eugen Rohner
Nicht schlecht staunten die Besucher an der «Suisse­
EMEX» (Fachmesse für Marketing, Kommunikation,
Event und Promotion) in Zürich, als sie beim SBB-Stand
den Alpine Classic Pullman Express entdeckten. Können
die Gäste fortan bereits in Zürich unseren Pullmanzug
benützen und die Fahrt entlang den Gestaden des Zürich- und Walensees nach Graubünden im bequemen
Polstersessel geniessen? Leider nein, das Rollmaterial
wurde nicht auf Normalspur umgerüstet… Unser Paradezug steht einfach stellvertretend für alle übrigen Charterwagen und symbolisiert «stilvolles Reisen auf Schienen».
Die Töfflibuebe am Vereina
Von Erhard Wattenhofer
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Auch in diesem Jahr waren die «Töfflibuebe» wieder
unterwegs. In der Sendereihe «SRF bi de Lüt» ratterten
die Kabarettisten Simon Enzler und Dani Ziegler mit ihrem «Töffli» über die Landstrassen und machten dabei
auch Halt am Vereina. (v.l.n.r.): Simon Enzler, Lehrlokführer Guido Ackermann, Hans Hassler und Dani Ziegler.
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Missiun bletsch: Die schönsten Badeplätze entlang
des RhB-Streckennetzes
Von Manuela Gallati
In einer vierteiligen Videoserie präsentierte die RhB von
Mitte Juli bis Mitte August auf ihren Social Media Kanälen die schönsten Badeplätze entlang des RhB-Streckennetzes. Die Videos sind mit der Go Pro aus der EgoPerspektive gefilmt, ähnlich wie Webwandern. Die so
vorgestellten Badeplätze sind – zusammen mit weiteren
Badeplätzen im Kanton Graubünden – auf einer interaktiven Karte dargestellt. So sehen die User auf einen
Blick, wo man baden gehen kann. Die Karte wiederum
ist auf Facebook eingebunden und kann auch jetzt noch
aufgerufen werden. Der Name der Serie «Missiun bletsch»
ist rätoromanisch und bedeutet auf Deutsch «Mission
nass». Langfristig ist angedacht, dieses Format jeweils
einmal im Winter und einmal im Sommer zu nutzen und
so laufend eine interaktive Erlebniskarte zu erschaffen.
Im Winter könnten zum Beispiel die vier schönsten
Schlittelwege, im nächsten Sommer die vier schöns­
ten Grillplätze, etc. vorgestellt werden. Inputs an
community­@rhb.ch wie immer herzlich willkommen!
Grüsse vom Kaeserberg
Von Hans Wägli
Seit bald sechs Jahren bin ich, die Ge 2/4 212, eine alte
Engadinerin, im Exil in der Westschweiz – genaugenommen am Kaeserberg bei Freiburg. Und ich fühle
mich hier sehr wohl. Ich bin so etwas wie das Markenzeichen einer grossen Modelleisenbahn geworden. Rund
ein Drittel dieser Modellbahn, einer kleinen Schweiz im
Massstab 1:87, zeigt nämlich meine frühere Heimat: die
RhB. Ich habe hier 98 kleine Kolleginnen – ja, mehr als
früher zuhause – die hier abwechslungsweise auf einem 400 m langen Netz über 600 m2 zirkulieren.
Zu meinem 100. Geburtstag habe ich übrigens ein neues Kleid bekommen. Das macht mich stolz. Mit einem
lauten Achtungspfiff schicke ich freundliche Grüsse in
meine alte Heimat, nach Graubünden und da vor allem
auch ins Engadin.
Herzlich Eure Ge 2/4 212
PS: Wer weiss, vielleicht sehen wir uns wieder einmal –
hier am Kaeserberg: Näheres unter www.kaeserberg.ch.
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Nachruf
Ursin Casanova †
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Unser langjähriger Mitarbeiter Ursin Casanova verstarb
am 9. Juli 2013 nach langer schwerer Krankheit im
Alter von erst 47 Jahren. Sein Tod kam trotzdem unerwartet und hat uns alle tief betroffen.
Ursin Casanova wurde am 28. Februar 1966 geboren.
Seine Kindheit verbrachte er im Bündner Oberland,
wo er die Primarschule in Siat und die Sekundarschule in Rueun besuchte. Nach einer dreijährigen Käserlehre arbeitete er in verschiedenen Käsereibetrieben
in der Ostschweiz. Aufgrund einer Allergie musste er
diesen Beruf aufgeben und absolvierte von 1992 bis
1996 eine Ausbildung zum Bahnbetriebsdisponenten
bei der Rhätischen Bahn. Auf verschiedenen Bahnhöfen des RhB-Netzes erwarb er sich das berufliche Fundament für seine Tätigkeit als Fahrdienstleiter im Rail
Control Center Landquart, die er ab November 2009
ausübte. Seit November 2011 konnte Ursin Casanova
seine Aufgaben aus gesundheitlichen Gründen nicht
mehr in vollem Umfange ausüben, im Herbst 2012
musste er die Arbeit vollständig niederlegen.
In seiner Freizeit ging Ursin Casanova gerne seinen
Hobbys Jagen, Fischen und Skifahren nach. Einen besonderen Stellenwert nahm für ihn seine Familie ein,
der wir unser herzliches Beileid aussprechen. Im Verstorbenen haben wir einen verantwortungsbewussten und zuverlässigen Mitarbeiter verloren, dem wir
ein ehrendes Andenken bewahren werden.
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Nachruf
Faik Nuhiji †
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Am 9. August 2013 verstarb unser Mitarbeiter, Faik Nuhiji,
nach längerer Krankheit. Sein Tod hat uns getroffen und
hinterlässt im Team eine grosse Lücke.
Am 13. November 1958 wurde Faik Nuhiji in Jugoslawien
geboren. Er verlebte seine Schul- und Jugendzeit in seinem Heimatland. Im Jahre 1981 kam Faik Nuhiji in die
Schweiz und arbeitete neun Jahre lang als Gartenarbeiter
bei der Firma Grischa Gartenbau in Chur. Am 28. Januar
1991 begann Faik Nuhiji seine Tätigkeit bei der Rhätischen Bahn als Depotangestellter in Landquart. Ein halbes Jahr später wechselte er in die Wagenreinigung Chur,
wo er auch bis zum Beginn seiner Krankheit tätig war.
In der Freizeit traf man Faik Nuhiji am Fahrrad fahren
oder joggen an.
Im Verstorbenen haben wir einen verantwortungsvollen,
zuverlässigen und loyalen Mitarbeiter verloren, dem wir
ein ehrendes Andenken bewahren werden. Seinen Angehörigen entbieten wir unser herzliches Beileid.
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Nachruf
José Màrio Meira Oliveira †
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Am 12. Juli 2013 verstarb unser Mitarbeiter, José Màrio
Meira Oliveira, nach einer schweren Krankheit im Alter
von nur 57 Jahren. Sein Tod hat uns tief getroffen und
hinterlässt im Team eine sehr grosse Lücke.
José Màrio Meira Oliveira wurde am 14. August 1955 in
Portugal geboren, wo er auch seine Schul- und Jugendzeit verbrachte. Im Jahre 1984 kam er in die Schweiz
und arbeitete die ersten Jahre im Gastgewerbe. Seine
Tätigkeit als Depotangestellter bei der Rhätischen Bahn
begann er am 1. September 1993. Dank seiner engagierten Mitarbeit wurde José Màrio Meira Oliveira auf
den 1. Juli 2002 zum Gruppenführer Stellvertreter gewählt. Ab dem Jahr 2007 war José Màrio Meira Oliveira
immer wieder krank, musste sich verschiedenen Operationen und Behandlungen unterziehen und konnte so
seine Tätigkeit nicht mehr in vollem Umfang ausführen.
Seine Freizeit verbrachte José Màrio Meira Oliveira am
liebsten in seinem Schrebergarten in Malans. Da pflanzte er Gemüse an, welches er nach der Ernte immer zu
einem leckeren Essen verarbeitete. Dabei war es ihm
auch immer wichtig, seine Familie und Freunde um
sich zu haben und diese zu bewirten.
Im Verstorbenen haben wir einen verantwortungsvollen,
zuverlässigen und loyalen Mitarbeiter verloren, dem wir
ein ehrendes Andenken bewahren werden. Seinen Angehörigen entbieten wir unser herzliches Beileid.
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Personalchronik
vom 2. Juni bis 1. September 2013
Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3/ 2013
Eintritte
Simon Allemann-Flütsch
Flurina Ambühl
Marcel Ancona
Mike Kevin Birchler
Natalie Bonotto
Philipp Brunner
Sina Casanova
Michaela Caviezel
Silvan Crameri
Flavio Crivelli
Patrick Däscher
Andreas Diethelm
Lina Dolf
Silvio Flisch
Clà-Fadri Gaudenz
Rachid Heuberger
Marc Hintermann
Peter Hofer
Rita Hofer
Matthias Horlacher
Damir Kaukovic
Urban Kuntner
Patrizia Lanfranchi
Thomas Leuener
Gino Marty
Milan Nikic
Dario Pippia
Etienne Reimann
Armando Roner
Roberto Rossi
Dominik Sprecher
Tönet Stuppan
Maurizio Troisio
Marianne Ulmann
Marco Walser
Gian Wetten
Marco Zwahlen
als Lokführer-Anwärter, Landquart
als Reiseberaterin, St. Moritz
als Netzwerkspezialist, Landquart
als Lokführer-Anwärter, Landquart
als Zugbegleiterin in Ausbildung, Samedan
als Lokführer-Anwärter, Landquart
als Zugbegleiterin in Ausbildung, Samedan
als Zugbegleiterin in Ausbildung, Samedan
als Zugbegleiter in Ausbildung, Samedan
als Gruppenleiter, Ilanz
als Disponent Netzplanung, Landquart
als Reiseberater, Davos Platz
als Sachbearbeiterin Buchhaltung, Chur
als Logistiker/Betriebsangestellter, Arosa
als Fachspezialist, Landquart
als Lokführer-Anwärter, Landquart
als Lokführer-Anwärter, Landquart
als Lokführer-Anwärter, Landquart
als Zugbegleiterin, Samedan
als Fahrdienstleiter Fernsteuerung, Landquart
als Zugbegleiter in Ausbildung, Chur
als Lokführer-Anwärter, Landquart
als Zugbegleiterin in Ausbildung, Samedan
als Fachleiter Fertigung, Landquart
als Konstruktionsschlosser, Landquart
als Zugbegleiter in Ausbildung, Samedan
als Lagerist, Landquart
als Logistiker/Betriebsangestellter, Untervaz
als Gleismonteur, Zernez
als Gleismonteur, Samedan
als Fachspezialist, Landquart
als Betriebsangestellter, Sagliains
als Handwerker, Landquart
als Zugbegleiterin in Ausbildung, Chur
als Lokführer-Anwärter, Landquart
als Elektrowickler, Landquart
als Logistiker/Betriebsangestellter, Untervaz
HERZLICH WILLKOMMEN!
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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 3 / 2013
Austritte
René Allemann
Regula Brudermann
Franz Burtscher
Karin Furger
Sarah Hubert
Marc König
Samuel Marfurt
René Müller
Franco Schröttenthaler
Vreni Spiller
Cédric Steiner
Patrick Suter
als Automatiker, Landquart
als Disponentin Netzplanung, Landquart
als Immobilienbewirtschafter, Chur
als Produktmanagerin, Chur
als Assistentin, Chur
als Spezialist QS, Chur
als IT Supporter, Chur
als Kaizen/Coach, techn. Assistent, Landquart
als Gleismonteur, Chur-Sand
als Reiseberaterin, Scuol
als Lokführer, Landquart
als Gleismonteur, Pontresina
ALLES GUTE FÜR DIE ZUKUNFT!
Pensionierungen
Marcel Albertini, Visiteur, Pontresina
Bruno Cadosch, Bahnmeister, Ilanz
Giacun Chistell, Mitarbeiter Kundendienst, Ilanz
Peter Donau, Lokführer, Landquart
Men Franziscus, Betriebsangestellter, Sagliains
Josef Jäger, Betriebsangestellter, Arosa
Hans Wyss, Bauleiter, Chur
ALLES GUTE IM RUHESTAND!
Dienstjubiläen
25 Dienstjahre
Bellinda Bärtsch, Betriebsdisponentin, Disentis
Christian Derungs, Betriebsangestellter, Landquart
Wanja Frey-Aliesch, Betriebsdisponentin, Landquart
Lush Kamaj, Handwerker, Landquart
Patrick Lüthy, Zugführer, Chur
Douang Phommarath, Zugführer, Chur
David Rudolf, Leiter Betrieb, Klosters
Bruno Tschirky, Spezialhandwerker, Landquart
Roland Uetz, Spezialist Controlling und Rechnungswesen, Chur
Erhard Wattenhofer, Leiter Betrieb Vereina, Selfranga
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
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