Ein Wohnhaus in Büschow - Architektenkammer Mecklenburg

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Ein Wohnhaus in Büschow - Architektenkammer Mecklenburg
Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern
Alexandrinenstraße 32 I 19055 Schwerin
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ARCHITEKTENKAMMER
Mecklenburg-Vorpommern
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Diskussion
Ein Wohnhaus in Büschow
Foto: Olaf Bartels
XX Zum Tag der Architektur 2010 hat der Architekt Michael Lüders den Umbau eines Wohnhauses vorgestellt. Wir wollen hier noch nachträglich darauf hinweisen. Der Umbau reagiert
auf den Wandel des ländlichen Lebens, aber
auch auf neue energetische Anforderungen.
Darüber stand aber die Absicht, dem Haus sein
ursprüngliches Erscheinungsbild zurückzugeben bzw. zu erhalten und damit auch einen bewussten Beitrag zum Ortsbild zu leisten, das
sich vieler Orts durch neue energietechnische
Maßnahmen verändern wird.
In den Kammernachrichten erfahren Sie
von den neuesten Eintragungen und Löschungen
in die bzw. aus der Architektenliste der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern.
Die Medienschau informiert über eine Reihe
von Publikationen zum Thema Holzsystembau
unter anderem an der Ostseeküste, die mit einer ersten Veröffentlichung begonnen
wurde.t
Olaf Bartels
Zwischen dem Haus und Carport ist genug Platz, um zu erahnen, wie weit von den rückwärtigen Fenstern des
Hauses aus der Blick in die Mecklenburgische Landschaft schweifen kann.
XX Das rote eingeschossige Backsteinhaus mit
seinem Satteldach am Ortseingang von Büschow,
einem kleinen Dorf in Mecklenburg zwischen
Schwerin und Wismar gelegen, fällt nicht besonders auf. Man braucht einen zweiten Blick
um festzustellen, dass die Ursprünglichkeit, die
es ausstrahlt, offenbar etwas Neues oder Wiederhergestelltes ist. Es fehlt ein üppiger Vorgarten, eine in der Umgebung sonst übliche
Einzäunung aus Findlingen oder Drahtgeflecht
an der Straßenseite, der zumindest in zwei Farben angestrichen ist, die Gartenpforte mit dem
Briefkasten und der Klingel, die man benutzen
muss, weil der Hund, vor dem auf einem kleinen Schild am Gartentor gewarnt wird, schon
längst kläffend vor dem Besucher steht. Hier
vor diesem roten Haus in der Dorfstraße ist
das anders. Man hat den kleinen Vorgarten,
der lediglich aus einer gepflegten Rasenfläche
besteht, schnell durchschrittenn, dabei den an
einem Pfahl befestigten Briefkasten passiert
und steht direkt vor der Eingangstür. Der kleine, aber ausreichende Einblick, den man von
der Straße aus in das Hausinnere hat, verspricht
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Mecklenburg-Vorpommern
Auf eine Einzäunung des Hauses, wie sie in der Nachbarschaft gerne gezeigt wird (unten), hat man bei der Einrichtung des Vorgartens vorerst verzichtet. auch damit konnte dem Haus eine gewisse Ursprünglichkeit und
Ortsverbundenheit bewahrt werden. Letztere zeigt sich auch in der Öffnung des Hauses zur Landschaft
(rechts). Aber auch sie bleibt moderat, um dem Charakter des Hauses gerecht zu werden. .
Fotos: Olaf Bartels, Marco Scheffler (1)
darin eine ganz neue Welt aus großzügigen und
offen gestalteten Räumlichkeiten.
Allein der Carport mit einem seitlich angebrachten geschlossenen Raum verstellt den
allzu freien Blick von der Straße in den Garten
des Hauses. Aber es bleibt zwischen dem Haus
und diesem Ergänzungsbau genug Platz, um
zu erkennen, wie weit von den rückwärtigen
Fenstern aus der Blick in die Mecklenburgische
Landschaft schweifen kann. Dafür hat der Architekt, Michael Lüders, das Gebäude ein wenig mehr geöffnet als es früher der Fall war.
Denn im Zuge des Umbaus ist das Dachgeschoss ausgebaut und mit Gauben versehen
worden. Im Erdgeschoss ermöglicht eine große
Fensterfläche nicht nur den Ausblick, sondern
auch den Austritt in den Garten, der auch hinter dem Haus nur aus eine schier endlos erscheinenden Rasenfläche besteht.
Der Eindruck täuscht nicht: Die Ziegelfassade wurde wieder hergestellt und gereinigt.
Zwischenzeitlich eingebaute Betonstürze über
den Fensteröffnungen wurden durch Segmentbögen ersetzt und beide Giebel mit Lärchenholz verkleidet, das auch an den Gauben verwendet wurde. Das Haus war außerdem mit
einem nachträglich errichteten Stallgebäude
verbunden. Es wurde abgerissen, so dass der
Baukörper wieder in bilderbuchschöner Klarheit erscheint. Der Umbau hat dem Haus seine alte Würde wieder gegeben, obgleich es in
seinem Inneren modernem Leben und moderner Technik Raum gibt. Denn ein weiterer Hintergrund der Umbauten war eine energetische
Sanierung des Hauses – ohne Außendämmung.
Die Formensprache des Hauses sollte erhalten bleiben. Die Wärmeversorgung des Gebäudes sichert eine Wärmepumpe. Das genießt
jetzt nicht allein die Bauherrenschaft, sondern
auch Reisende, die sich in der integrierten Ferienwohnung temporär niederlassen wollen.
Es gibt sie also noch (oder wieder), die schönen alten Häuser, auch auf dem Lande.t
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Olaf Bartels
Mecklenburg-Vorpommern
Kammernachrichten
Mitgliedernachrichten III. und IV. Quartal 2010
Neueintragungen
Hochbauarchitekten:
Dipl.-Ing.(FH) Michael Senkel,
Lüneburger Straße 6, 18057 Rostock
MA Henning Plüschke,
Eldeblick 47, 19372 Matzlow
MA Thomas Jäntsch,
Am Feldrain 121, 18059 Rostock
Dipl.-Ing.(FH) Peter Klann,
Rehnaer Straße 9, 19217 Vitense
Dipl.-Ing. Tilman Heyde,
Mecklenburger Straße 1, 23972 Lübow
Dipl.-Ing. Susan Bienert,
Brandteichstraße 20, 17489 Greifswald
Dipl.-Ing.(FH) Jan Voß,
Robert-Koch-Straße 11, 23562 Lübeck
MA Stefanie Schröder,
Große Bergstraße 2, 19288 Ludwigslust
Dipl.-Ing.(FH) Anja Heydenreich,
Dorfstraße 35, 17209 Kieve
Dipl.-Ing.(FH) Kathrin Höhler, S
eestraße 8, 17166 Teterow
Dirk Ulrich,
Dollahner Straße 27, 18609 Ostseebad Binz
Dipl.-Ing.(FH) Maria Therese Vijver,
Feldstraße 7-8, 18519 Sundhagen
Landschaftsarchitekten:
Dipl.-Ing.(FH) Grit Schaller-Uhl,
ABC-Straße 12, 23966 Wismar
Innenarchitekten:
Dipl.-Ing.(FH) Thomas Kaase,
Werderstraße 125, 19055 Schwerin
Löschungen
Architekt Dipl.-Ing. Hans-Hartmut Kleiber,
Ribnitz-Damgarten
Architektin Dipl.-Ing. Anke Hänel,
Rostock
Architekt Dipl.-Ing. (FH) Kurt Lingner,
Greifswald
Stadtplaner Dipl.-Ing. Ingolf Buchheim,
Greifswald
Architektin Dipl.-Ing. Karin Schulze,
Boizenburg
Architektin Dipl.-Ing.(FH) Gudrun Baumann,
Stralsund
Architekt Dipl.-Ing. Thomas Egger,
Boizenburg
Architekt/Stadtplaner Dipl.-Ing. Hans-Peter Jacobsen, Oldenburg/Holstein
Architektin Dipl.-Ing. Annegret Buchwald,
Rostock
Architekt Manfred Rehder, Flensburg
Landschaftsarchitektin Dipl.-Ing. Ellen Hausmann, Schwerin
Stadtplaner/Stadtplaner Dipl.-Ing. Hans-Jörg
Thierling, Rennertshofen
Architektin Dipl.-Ing. Renate Pfäffle-Thierling,
Rennertshofen
Architekt Dipl.-Ing. Hans-Dieter Schellberg,
Wenningsen
Landschaftsarchitektin Dipl.-Ing. Ingrid Lankenau, Stralsund
Architekt Dipl.-Ing. Mathias Buß, Rostock
Architekt Prof. Dipl.-Ing. Hannsjörg Ahrens,
Bonn
Architekt Pascal Gonseth, Stralsund
Architekt Dipl.-Ing. Uwe Bock, Bokensdorf
Architekt Dipl.-Ing. Thorsten-Joachim Kind,
Stralsund
Landschaftsarchitektin Gesa Hansen, Seehof
Architektin Dipl.-Ing. Gabriele Voegt,
Potsdam
Architektin Dipl.-Ing.(FH) Sabine Weber,
Güster
Architekt Dipl.-Ing. Manuel Rex, Olgashof
Stadtplaner Dipl.-Ing. Jens Eggert, Reinsberg
Kammernachrichten
Wahl der Vertreterversammlung des Versorgungswerks
Das Versorgungswerk der Architektenkammer
Sachsen hat in dieser DAB-Ausgabe im Regionalteil der Architektenkammer Sachen eine
wichtige Nachricht zur Wahl seiner Vertreterversammlung veröffentlicht. Für die bevorstehende Wahl in der 5. Wahlperiode vom 01.11.2011
bis 31.10.2016 wurde auf Seite 31 eine erste
Wahlbekanntmachung veröffentlicht.
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Mecklenburg-Vorpommern
Medienschau
Bäderarchitektur
XX Die Bäderarchitektur an der Ostseeküste
von Mecklenburg-Vorpommern ist zu einem
Aushängeschild des Bundeslandes geworden.
Die Kurorte betreiben damit Werbung. Sie ist
Grundlage für die Gestaltungssatzungen so
mancher Gemeinden und auch neue Häuser
werden gerne im „Stil“ der Bäderarchitektur
errichtet. Selten erreichen die Neubauten allerdings die Qualitäten der Bauten aus der Zeit
der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Der Reiz der alten Häuser liegt ohne Zweifel
auch in ihren vielfältigen Formen, Verziehrungen
und ihrem scheinbar individuellen Charakter. Dabei wird gerne übersehen, dass diese Bauwerke
serielle Produkte sind, aus einem Katalog be-
stellt werden konnten und vorgefertigt nach
einem Baukastensystem entworfen und binnen kurzer Zeit aufgestellt wurden. Das System
dieser Bauten war durchaus massentauglich
und bestimmte nicht nur die Architektur von
Seebrücken, Badeanstalten, Logierhäusern,
Hotels oder Musik- und anderen Pavillons. Auch
einfache Wohnhäuser, Kinderheime oder Bahnhofsbauten entstanden nach dem Prinzip einer
industriellen Vorfertigung und dies nicht nur
an der Ostseeküste, sondern auch im Landesinneren, in Berlin oder in der Schorfheide. Nicht
minder wichtig sind diese Bauten für die regionale Identität der Küste und der Inseln Rügen
und Usedom.
Der Heimatforscher Hans-Ulrich Bauer hat
sich daran gemacht, die Geschichte ihrer Entstehung zu beleuchten und dabei festgestellt,
dass viele von ihnen einen gemeinsamen Geburtsort haben, nämlich die „Wolgaster ActienGesellschaft für Holzbearbeitung (vormals J.
Heinrich Kraeft)“, deren Ursprünge auf das Jahr
1882 zurückgehen und deren Nachfolgebetriebe bis in das Jahr 2000 in Wolgast noch
existierten. Bauer hat im Lauf seiner Forschungen
viele der heute noch bestehenden Häuser als
Produkte der Firma identifiziert und nun den
ersten Band einer auf drei Volumina angelegten
Veröffentlichungsreihe im Selbstverlag veröffentlicht. Er zeigt darin die Firmengeschichte
auf, erläutert in einem „architektonischen ABC“
die Elemente der Holzbauvillen, stellt den Architekten Johannes Lange vor, der viele Entwürfe für die Firma angefertigt hat und beschreibt die stilistischen Einflüsse auf die Pro-
dukte des Hauses, das sich vor allem mit dem
von Norwegischen Vorbildern abgeleiteten so
genannten Drachenstil einen Namen machte.
Dazu trug auch Kaiser Wilhelm II. bei, der sich
am Spandauer Bahnhof bei Berlin einen Empfangspavillon von der Wolgaster Firma errichten ließ und so natürlich zur Verbreitung der
Bausätze aus Wolgast beitrug. Den Hauptteil
des Bandes nimmt ein Katalog von Bauten aus
Wolgast ein, die in Heringsdorf und Ahlbeck
sowie in Swinemünde und Misdroy entstanden
sind und dort zum Teil noch stehen. Ja nach
Materiallage hat Bauer dazu jeweils eine Baugeschichte geschrieben und dazu historische
Fotos, Zeichnungen, Postkarten oder Briefköpfe
abgeduckt und dies durch aktuelle Fotos ergänzt. In Band zwei und drei sollen weitere
Bauten auf Usedom, auf Rügen, in Deutschland, aber auch international vorgestellt werden.
Wer sich also in die Geschichte der Bäderarchitektur an der Ostseeküste von MecklenburgVorpommern vertiefen möchte, dem sei die Lektüre dieses und der noch angekündigten Bände
empfohlen. Das Buch ist über den regionalen
Buchhandel, auch über den Internetbuchhandel
oder direkt bei Hans-Ulrich Bauer zu beziehen
(info@igel-usedom.de).
Olaf Bartels
Hans-Ulrich Bauer, Holzhäuser aus Wolgast.
Ikonen der Bäderarchitektur, Teil 1,
Heringsdorf 2010,
ISBN: 978-3-9810371-4-2, 19,50 Euro
Impressum:
Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern, Alexandrinenstraße 32, 19055 Schwerin, Telefon +49 385 59079-0, Telefax +49 385 59079-30,
info@ak-mv.de, www.ak-mv.de, Verantwortlich: Dipl.-Ing. Reinhard Dietze. Das Deutsche Architektenblatt ist laut § 11 der Berufs- und Hauptsatzung
der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern offizielles Bekanntmachungsorgan der Kammer.
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