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JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS 1 | 2006 James Blunt Beruf & Karriere Medizin + Gesundheit Die Gründe für eine Ausbildung im Handwerk sind vielfältig. Gleiches gilt für die Chancen und beruflichen Perspektiven. Ob auch für dich was dabei ist? Was dich dort erwartet? handfest weiterblättern. Das Heft im Heft Schlittenschön: Tischler auf der Piste Schulenschlau: Ein Turm für die Berufswahl Schnitzenscharf: Den Wikingern auf der Spur Einkaufsgutscheine von scooter-attack zu gewinnen! Unterstützt von Hertha BSC B Deutschland sucht. Fachkräfte für Brief - und Frachtverkehr. Lass dich ausbilden. Viele Unternehmen suchen Auszubildende für interessante Berufe. Nutze deine Chance. Informiere dich näher unter www.ich-will-eine-ausbildung.de w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e I N H A LT 1 | 2006 Engelchenpfleger – Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege (FJD) Von der Faszination historischer Gemäuer, modernen Techniken und dem Wissen der alten Meister. Seite 8 Turmbau zu Essen Die beste Vorbereitung auf eine berufliche Ausbildung: die Praxis! In eindrucksvoller Zechenkulisse lernen Schüler Pünktlichkeit und Pausen. Seite 12 Medizin + Gesundheit Künstler, Techniker, Designer, Typberater, Psychologe … und alles was die handwerkliche Medizin noch zu bieten hat … Berufe, die viel verlangen und noch mehr zurückgeben! Seite 15 Auf den Spuren der Wikinger Im Land der Elche und Sagen: Holzbildhauerin Doreen Wehrhold zieht es nach Norwegen. Zum Lernen und Genießen, Erleben und Träumen. Seite 28 06 Service 28 Arbeiten im Ausland 08 Aktiv Auf den Spuren der Wikinger Engelchenpfleger – Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege 32 Karriere 12 Schule Das Geschick der Schlittenbauer Turmbau zu Essen 36 Musik 15 Beruf & Karriere - Das Heft im Heft James Blunt Medizin + Gesundheit 37 Gewinne + Rätsel 38 Vorschau Bewegende Technik 03 Lust auf Holz? Ausbildung im Handwerk! Mach´ was draus! Berufs- und Karriereinfos: www.handfest-online.de | www.zdh.de | www.dbsv.de | www.drechsler.org | www.zvparkett.de | www.zdb.de | www.bauberufe.net | www.tischler.de | www.bv-rollladen.de | www.kuefer.org | www.biv-steinmetz.de „Eine schnelle, gut lesbare und mit Statements aus der Praxis versehene Übersicht gibt der Ratgeber Berufsstart in der Gesundheitsbranche.“ Badische Zeitung, 3. Mai 2005 Berufe mit Zukunft Berufsstart in der Gesundheitsbranche Ausbildung in Pflege, Labor, Handwerk und Büro Rainer Hölmer, Rainer Rodewald Kaum ein Beschäftigungsfeld bietet so unterschiedliche Möglichkeiten wie das Gesundheitswesen: Ob kaufmännischen Tätigkeiten, Handwerk, Labor, Pflege oder Beratung, die Gesundheitsbranche bietet für jede/n etwas: Von Arzthelfer/in bis Zahntechniker/in werden 35 bundesweit einheitlich geregelte Ausbildungsgänge beschrieben, etwa je zur Hälfte dual bzw. schulisch. Auch Fragen zu erforderlicher Vorbildung, Vergütung, Bewer-bungsmöglichkeiten und Karrierewege werden beantwortet. Bielefeld 2005, 123 Seiten, 9,90 € ISBN 3-7639-3261-5 Best.-Nr. 60.01.559 Ihre Bestellmöglichkeiten: W. Bertelsmann Verlag, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld Tel.: (05 21) 9 11 01-11, Fax: (05 21) 9 11 01-19, E-Mail: wbv@wbv.de, Internet: www.wbv.de 06 Service Natalie Obert (24) aus Villingen, Siegerin im Steinmetz-Handwerk ‚Die gute Form’, Ausbildungsbetrieb: Bernhard HirschbeckNiessen, Nürnberg „An meinem Gesellenstück, einer Garderobe aus Kalkstein, habe ich etwa eine Woche gearbeitet. Als Vorlage hatte ich die Form eines Elefantenrüssels im Kopf. Daran habe ich mich orientiert und versucht, mich bei meiner Arbeit diesem Bild Stück für Stück zu nähern. Dass ich mit der Gestaltungslösung einen ersten Preis gewinnen könnte, hätte ich niemals gedacht. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich den Brief von der Jury erhielt, dass mein Gesellenstück ausgezeichnet wurde.“ Best of Handwerk (1) Von Augenoptik bis Zweiradmechanik. Wer nach erfolgreichem Abschluss seiner Handwerksausbildung zu den Besten gehört, kann seine Fähigkeiten im Rahmen des Leistungswettbewerbs der Handwerksjugend unter Beweis stellen. Frisch gebackene Gesellinnen und Gesellen zeigen in Form von Arbeitsproben oder mit ihren Gesellenstücken, die von einer unabhängigen Jury bewertet werden, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sie in ihrer Ausbildung erlangt haben. Und die Besten von ihnen kommen ganz nach oben. Sie erlangen den Bundessieg im Leistungswettbewerb oder zeigen im Bereich ‚Die gute Form’, dass auch jede Menge gestalterisches Talent in ihnen steckt. Einige von ihnen haben wir im Wettbewerb begleitet und sie mit Siegerlächeln auf der Abschlussfeier im November in Düsseldorf wieder getroffen. „Für den Steinmetz-Beruf braucht man vor allem Ausdauer und sollte zäh sein. Denn, bevor es an die Umsetzung der eigenen Ideen und Entwürfe geht, müssen jede Menge theoretische und praktische Grundlagen erlernt werden. Schließlich ist der Steinmetz zuallererst ein Handwerksberuf. Eine meisterhafte Kunst wird erst daraus, wenn man sich mit jeder Menge Erfahrung und dem richtigen Talent ans Werk macht. Nur so lässt sich Perfektion erreichen. Der Weg dahin ist lang und nur mit Geduld zu bestehen. Daher geben auch die meisten schneller auf, als sie angefangen haben. Ich selbst absolviere gerade eine Fortbildung zur Steinbildhauerin. Danach würde ich gerne ins Ausland. Denn weltweit gibt es unzählige Techniken und Möglichkeiten. Ein paar davon möchte ich kennen lernen. Und wenn ich zurück bin, wer weiß, vielleicht mach ich dann noch den Meister.“ www.biv-steinmetz.de Franziska Hasse (20) aus Düsseldorf, Bundessiegerin im Herrenschneiderhandwerk, ausgebildet von Heinz-Josef Radermacher, Düsseldorf „Der PLW-Sieg auf Bundesebene kam für mich absolut überraschend. Ich habe mich riesig gefreut. Auch das PLWSiegerstipendium kommt absolut passend. Ich möchte nämlich einen Schnittkurs besuchen und gleichzeitig spiele ich mit dem Gedanken, die Meisterschule zu absolvieren. Denn im Schneiderhandwerk lernt man das Meiste erst nach der Ausbildung. Die Möglichkeiten im Schneiderhandwerk sind einfach zu groß, als dass man sie in kurzer Zeit beherrschen könnte.“ www.bundesverband-massschneider.de Stellvertretend für die Sieger im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend hielt Franziska Hasse (20) vor prominentem Publikum eine berührende Abschlussrede. Weiter auf Seite 10 Leistungswettbewerb der Handwerksjugend Einer der größten Berufswettbewerbe in Europa. Jährlich treten in den Ausbildungsberufen des Handwerks diejenigen gegeneinander an, die zu den Besten ihres Jahrganges gehören. Zunächst regional im Innungs- und Kammerbezirk, dann landesweit und schließlich auf bundesweiter Ebene zeigen die jungen Handwerkerinnen und Handwerker, mit welcher Perfektion sie ihren Beruf beherrschen. Und wer sich mit Leidenschaft und Engagement unter den Besten durchsetzt, erhält nicht nur eine Urkunde, sondern gleichfalls ein Stipendium im Wert von 5.000 EURO. Ein Einsatz, der sich lohnt. Hinzu kommt, dass ein Sieg im Leistungswettbewerb, hervorragende Karrierechancen garantiert. Denn, die Auszeichnung beweist: in seinem Beruf gehört man zum ‚Best of Handwerk’! Mehr zum Wettbewerb, den Siegern und zur Teilnahme: www.zdh.de (Zentralverband des Deutschen Handwerks, Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk e.V.). 07 08 Aktiv Engelchenpfleger für ein Jahr Jugendliche helfen beim Erhalt von Denkmälern von Bernd Lorenz Weiblich, Abi, engagiert. Beim Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege (FJD) arbeiten viele junge Damen in einem Betrieb oder Architekturbüro. Junge Menschen finden so oftmals den passenden Handwerksberuf für sich. Foto: Edgar Schöpal Hjördis Naarmann hat ein Faible für Patina. Schon als kleines Mädchen haben ihre Eltern sie in Kirchen und Museen mitgenommen. Die Faszination, die historische Gemäuer und alte Meister ausüben, ist über die Jahre geblieben. „Meine Wohnung habe ich mit altmodischen Möbeln eingerichtet“, sagt die 21-Jährige. Nun überlegt die junge Essenerin, wie sie ihren Hang zur Vergangenheit und die Fachhochschulreife in eine berufliche Zukunft ummünzen kann. Seit 1. September hilft Claudia Aldenhoven ihr dabei. Bei der Malermeisterin und Restauratorin im Handwerk absolviert Naarmann ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege. Dabei sollen sich junge Menschen in Handwerksbetrieben, Architekturbüros, Museen oder Behörden mit theoretischen und praktischen Fragen der Denkmalpflege auseinander setzen. Was auf ihre Praktikantin in den kommenden zwölf Monaten zukommen wird, hat Aldenhoven schon in groben Zügen ausgearbeitet. „Sie wird Schablonen sortieren und zum Einscannen vorbereiten, ein bisschen vergolden, historische Farben mischen und Abgüsse von Stuck-Engelchen machen.“ Um den theoretischen und organisatorischen Part des FJD in Nordrhein-Westfalen kümmert sich Eva Wissing. Die Leiterin der Jugendbauhütte Duisburg/Raesfeld stellt das Fortbildungsprogramm für die Jugendlichen zusammen. In sieben Seminarwochen werden ihnen etwa an der Akademie des Handwerks auf Schloss Raesfeld das Bauen mit Naturmaterialien, Stilkunde und Bauphysik näher gebracht. Zudem wählt Wissing die Betriebe, Organisationen und Vereine aus, in denen die Jugendlichen zwischen 18 und 26 Jahren ihr Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege absolvieren. „Wir haben einen festen Stamm von Einsatzstellen, mit denen wir schon längere Zeit zusammenarbeiten. „Dazu gehören etwa die Dombauhütte oder der Archäologische Park in Xanten. Ihre 24 Freiwilligen kann sie auf knapp 20 Einsatzstellen verteilen. Ein Drittel davon sind Unternehmen aus dem Handwerk. An die teilnehmenden Betriebe stellt Wissing einige Ansprüche. Sie müssen in der Denkmalpflege tätig sein, eine entsprechende Qualifizierung wie den Restaurator im Handwerk nachweisen können und sicherstellen, dass ihre Praktikanten ausreichend zu tun haben. Ganz wichtig: „Die Ausbilder müssen Freude daran haben, ihr Wissen weiterzugeben.“ Denn: „Die Jugendlichen sind alle hoch motiviert und mit großem Eifer und Freude bei der Sache“, hat Dr. Norbert Heinen beobachtet. Er ist bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz als Projektleiter für alle Jugendbauhütten in Deutschland zuständig. Rund drei Viertel der Jugendlichen bewerben sich mit ihrem Abiturzeugnis um eine FJDStelle. Die Mehrzahl der freiwilligen Denkmalpfleger ist weiblich. Jährlich absolvieren 160 bis 200 junge Menschen das FJD. „Die Zahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, da wir sukzessive neue Jugendbauhütten eröffnet haben“, erklärt Heinen. Acht sind es bis dato, sechs davon allein in den neuen Bundesländern. Ob es noch mehr werden, hänge entscheidend von der zur Verfügungstellung öffentlicher Mittel ab. Für eine Jugendbauhüte veranschlagt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz jährlich zwischen 250.000 bis 300.000 Euro. Die Hälfte der Kosten muss sie tragen. Für Handwerksbetriebe kann es sich lohnen, eine Einsatzstelle für ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege zur Verfügung zu stellen. Der Grund: Die meist gut qualifizierten und motivierten Jugendlichen befinden sich in der Berufswahlorientierung. „Wir sehen die Jugendbauhütten als eine sehr gute Möglichkeit für das Handwerk, an qualifizierte und motivierte Bewerber zu kommen, die auch schon praktische Fertigkeiten und theoretische Kenntnisse mitbringen“, ist Heinen überzeugt. Was alte Techniken für Claudia Aldenhoven bedeuten, vermittelt sie nicht nur über den Kopf und die Hände. „Bei Hjördis möchte ich das Herz und den Bauch ansprechen“, so die Malermeisterin und Restauratorin im Handwerk. Sie will ihrer Praktikantin die Begeisterung für das handwerkliche Arbeiten mit und an historischen Materialien nahe bringen. „Sonst stehen irgendwann nicht nur alte Gebäude, sondern auch die historischen Techniken unter Denkmalschutz.“ Fakten zum Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege Die Jugendbauhütte ist ein Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd). Das heißt: Die praktische Arbeit wird von den ijgd durchgeführt. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.ijgd.de. Das FJD beginnt im September. Die Jugendlichen müssen keine besonderen Schulabschlüsse mitbringen. Das FJD ist nicht mit einer Ausbildung gleichzusetzen. Streng genommen ist auch der Begriff „Praktikum“ falsch, „obwohl in vielen Einsatzstellen von Praktikanten gesprochen wird“, erklärt Eva Wissing. Der Unterschied: Ein Freiwilligendienst ist gesetzlich geregelt. Dadurch können die jungen Menschen ein Taschen- und Verpflegungsgeld, eine sozialversicherungsrechtliche Absicherung, Bildungsangebote und Urlaub beanspruchen. Das Taschengeld und die sozialversicherungsrechtliche Absicherung übernimmt die Jugendbauhütte. Unternehmen, die einen Platz für ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege zur Verfügung stellen wollen, können sich entweder an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz oder die einzelnen Jugendbauhütten wenden. Die Betriebe müssen monatlich einen Einsatzstellenbeitrag von 175 bis 200 Euro pro Teilnehmer zahlen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist zu erreichen unter Tel.: 0228 / 9 57 38-0 oder per E-Mail unter info@denkmalschutz.de. Kontakt aufnehmen zu Eva Wissing kann man unter Tel.: 0203 / 39 34 29 04 oder per E-Mail unter fjd.nrw@ijgd.de. Die Jugendbauhütte in Görlitz (Sachsen) ist zu erreichen unter Tel.: 0 35 81 / 76 40 90 oder per E-Mail unter fjd.gr@ijgd.de. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann seine Spende auf das Konto Jugendbauhütten bei der Commerzbank Bonn, Kontonummer 30 55 55 505, Bankleitzahl 380 400 07, überweisen. 09 10 Aktiv Volker Burgers (20) aus Neuss, Bundessieger Fernmeldeanlagenelektronik, Ausbildungsbetrieb: TELBA AG, Düsseldorf Best of Handwerk (2) „Die Leidenschaft für Elektronik habe ich wohl von meinem Vater. Er ist Elektromeister und hat mich bereits früh mit Elektronik und Elektrotechnik gefüttert. Siegeschancen im Bundes-PLW habe ich mir dennoch kaum ausgerechnet. Zu stark war die Konkurrenz. Hinzu kam, dass ich beim Bundeswettbewerb eine Aufgabe aus der Mechanik lösen musste. Ein Themenfeld, das mir so gar nicht liegt. Umso mehr war ich dann erstaunt, als es hieß, ich sei Bundessieger. Wie’s bei mir weitergeht? Erst mal auf die Schulbank. Ich möchte den FH-Abschluss nachholen, um dann möglichst Informations- und Kommunikationselektronik zu studieren. Und wer weiß, vielleicht hilft mir dabei auch das, was früher zu meinen Leibgerichten gehörte: Die Elektronik und Elektrotechnik ;-)“ www.zveh.de Stefanie Becker (24) aus Witten, Bundessiegerin im GoldschmiedeHandwerk und Auszeichnung bei ‚Die gute Form’, Ausbildungsbetrieb: Peter Quickels, Bochum Matthias Kohn (20) aus Schwelm, Bundessieger Steinbildhauer, Auszeichnung bei ‚Die Gute Form’, Ausbildungsbetrieb: Steinbildhauerei Kessler, Schwelm Hohler Armreif aus Gelbgold mit zwei Konterscharnieren und Abdeckungsplatten „Der PLW-Sieg ist für mich die schönste Bestätigung, den perfekten Beruf gefunden zu haben. Ich bin nicht nur glücklich, sondern auch ein wenig stolz. Schließlich habe ich mit meinem Gesellenstück alles gewonnen, was man damit erreichen kann. Und das, obwohl ich in der Gesellenprüfung die größten Zweifel hatte, den Armreif in der vorgegebenen Zeit überhaupt fertig stellen zu können. Aber ich hatte Glück und es passte in allerletzter Minute alles zusammen: Die Zeit und die Einzelteile des Armreifs. Mit dem Stipendium möchte ich einen Fassakurs absolvieren. Denn das gekonnte Einfassen kostbarer Edel- und Halbedelsteine ist eine Kunst für sich und für mich die nächste spannende Herausforderung.“ „Wer sich heute für den Beruf des Goldschmiedes entscheidet, sollte vor allem eines mitbringen: Leidenschaft! Denn obwohl man täglich mit großen Kostbarkeiten umgeht, die Aussichten auf schnellen Reichtum sind eher gering.“ www.zv-gold.com „Die größte Herausforderung als Steinbildhauer besteht für mich darin, aus einem Rohstein etwas Lebendiges entstehen zu lassen. Daher habe ich mit dem Gesellenstück das Ziel verfolgt, den eigenen seelischen Leidzustand darzustellen - Zerrissenheit. Die größte und für mich bislang schwierigste Herausforderung. Vor allem deshalb, weil ein langer Entstehungsprozess abläuft. Und dabei sieht man erst ganz zum Schluss, ob einem das gelungen ist, was man vorher im Kopf hatte. Bei mir war es eben die Umsetzung von dem, was mich zu der Zeit am meisten beschäftigt hat: Zerrissenheit. Der PLW-Sieg und die Auszeichnung im Bereich ‚Die gute Form’ sind für mich eine schöne Bestätigung dafür, dass es mir gelungen ist, die Aufgabe künstlerisch und handwerklich präzise zu meistern. Ein gutes Gefühl.“ www.biv-steinmetz.de 11 12 Schule Text: Stefan Rensch Fotos: Katja Früh Wie Schüler die Restauration lernen und warum ein historischer Förderturm nach einer Festung im Krimkrieg benannt wurde Pfarrer können manchmal ganz anders sein, als man sie sich gemeinhin so vorstellt. Sie können in Jeans gekleidet daherkommen und zwei Stunden lang reden ohne einmal das Wort „Gott“ oder „Bibel“ in den Mund zu nehmen. Sie können wundervollen tiefschwarzen Kaffee servieren und Menschen mit Freundlichkeit berühren. Sie können sich ärgern und freuen, können mit ihren Armen die Welt erklären und kindergroße Augen machen. Sie können sein wie Willi Overbeck (59), evangelischer Pfarrer in Altenessen und Vorsitzender der Zeche Carl. Ein Eisbrecher, wie Gerhard Schröder zu seinen besten Tagen: „Nein“, sagt Willi Overbeck zur Begrüßung, „Sie können ihren Wagen ruhig vor der Feuerwehrausfahrt parken. Wenn die einen Einsatz haben, fahren die Sie einfach um.“ Hallo MTV – auch Handwerker machen eine gute Figur: v.l.n.r. Artjom Sidor, Yavaz Oztürk und Gordon Engels Abläufe lernen Willi Overbeck ist nicht nur für die Zeche Carl aktiv, er ist auch Mitbegründer der Altenessener Handwerkerinitiative (AHI), ein eingetragener Verein, der in Kooperation mit der Arbeitsagentur Jugendliche motivieren und in das Berufsleben integrieren möchte. Ein Projekt dieser Initiative ist die Schülerwerkstatt, die es seit drei Jahren gibt und an der sich 15 Schulen beteiligt haben. Mittlerweile konnten über 300 Schüler in den verschiedensten Bereichen ihr handwerkliches Geschick erproben. In Gruppen werden sie eine Woche lang vorbereitet und dann heißt es zwei Wochen lang richtig arbeiten, mit Gesellen und Meistern, mit Pausen und Pünktlichkeit. „Die Schülerwerkstatt ist dazu da, dass sich die Schüler orientieren können, dass sie Arbeitsabläufe und den Arbeitsalltag kennen lernen“, sagt Hauptschullehrer („Ich unterrichte alles!“) Ralf Frunzke (48). Möglich gemacht hat die Schülerwerkstatt auch eine größere finanzielle Spritze der Kruppstiftung und in den nächsten Jahren, so hoffen die Beteiligten, werden über 1000 Schüler davon profitieren. Wie eine Festung Hand anlegen konnten einige Schüler an der wohl schönsten Restaurierung der Stadt, an dem Malakowturm in der Zeche Carl. Benannt wurde er nach dem Fort Malakow, einer Festung, die 1855 im Krimkrieg belagert wurde und sich mit ihrer massiven Bauart tapfer hielt. Nur ein Jahr später baute man in Essen an einem Förderturm, der mit seinen 1,20 Meter dicken Backsteinwänden ähnlich massiv war und taufte ihn auf den Namen Malakow. Obgleich der konkrete Bezug zum Bergbau sehr vage und auch die Ähnlichkeit eher gering ist: das Fort hatte runde und deutlich niedrigere Türme. Heute gibt es noch 14 dieser ungestümen Bauten im ganzen Ruhrgebiet, „doch der hier in Essen“, sagt Willi Overbeck ganz bescheiden, „ist der älteste“. Noch ist der älteste Malakowturm eine richtige Baustelle, mit halogener Notbeleuchtung und ächzenden Brettern, die als Gehwege halten müssen. Einzelne Backsteine haben der Witterung der letzten Jahrzehnte nicht standhalten können und müssen ausgebessert oder ausgetauscht werden. Von überall scheinen sie herzukommen, die Arbeiter mit ihren Helmen und Händen, die vor Schwielen keinen Respekt mehr haben und überall wird gesägt, gehämmert und gespachtelt, der Turm soll ja auch mal fertig werden. Die Renovierung wird fast 3 Millionen Euro kosten. Geld, das zu 80 Was die Verpackungskünstler Christo in New York und Berlin mit allerhand Brimborium inszenieren, ist in Essen kaum der Rede wert 13 14 Schule Prozent aus Fördergeldern des Landes und zu 20 Prozent aus Mitteln der Stadt kommt. Später dann soll das Bürgerfernsehen hier einziehen, Studios, Ateliers und Proberäume geschaffen und ein Zentrum für Medienkompetenz eingerichtet werden. „Daran mitzuarbeiten“, sagt Reinhard Erlach (53), Anleiter der Schülerwerkstatt, „hat auch für viele Jugendliche etwas mit Stolz zu tun.“ Und dann erzählt Reinhard Erlach von einem „stadtbekannten Rowdy, der hier ganz anders war, seine Rolle nicht mehr ausfüllen musste und die Arbeit eines Glasstuckateurs lernte. Eine Glasscheibe hat er dann auch mit in die Schule und nach Hause genommen und allen Verwandten und Freunden gezeigt.“ „Ja, ja,“, Die drei von der Baustelle: v.l.n.r. Ralf Frunzke, Reinhard Erlach und Willi Overbeck sagt Willi Overbeck dann, „wir wollen, dass die Schüler die Berufe erleben lernen, dass sie ein Gefühl dafür bekommen, um dann auch zu sagen, ja, das macht mir Spaß.“ Wenngleich Reinhard Erlach philosophisch korrekt anfügt: „Erfolg ist auch zu wissen, was man nicht will.“ HipHop oder Schreiner Das sieht Artjom Sidor (15) ganz ähnlich, dem die Arbeit zwar gut gefallen hat, der aber doch lieber HipHop-Produzent werden möchte. So mit Eminem und Snoop Dogg – den konkreten Blick hat Artjom Sidor zweifelsohne schon. Gordon Engels (15) hingegen stellt gleich mal und ganz flugs klar: „Nee, ich will nicht reich und berühmt werden, ist doch sonst langweilig.“ Gordon Engels möchte lieber KfzMechatroniker oder Tischler werden, da ist er sich noch nicht ganz sicher. Auch Yavaz Öztürk (15) hat die Arbeit mit Blechen, das Löten und das Mitwirken an so einem alten Gemäuer Spaß gemacht und bringt seine Ziele sehr direkt auf den Punkt: „Hauptsache ich habe ein Haus, einen Wagen und eine vernünftige Frau.“ Doch zuvor weiß auch Willi Overbeck, gilt es, die Jugendlichen in den Arbeitsmarkt hineinzubekommen. Die Erfahrungen, die sie am Malakowturm sammeln konnten, sind da schon mehr als ein erster Schritt. Und so lange die Kirche derlei ambitionierte Pfarrer in ihren Reihen weiß, muss man sich zumindest um deren Wege keine Sorgen machen. „Kommen Sie gut nach Hause“, sagt Willi Overbeck zum Abschied, „null Problemo“, wie der HipHoper antworten würde, die Feuerwehr hatte ja keinen Einsatz. Im Web: www.zechecarl.de www.schule-wirtschaft-arbeitsmarkt.de Beruf & Karriere Medizin + Gesundheit Die Gründe für eine Ausbildung im Handwerk sind vielfältig. Gleiches gilt für die Chancen und beruflichen Perspektiven. Ob auch für dich was dabei ist? Was dich dort erwartet? handfest weiterblättern. 16 Beruf & Karriere Zahntechniker/in Tschüss Zahnlücke Zahntechniker/in Ob mit Wachs, Gips, High-Tech-Kunststoffen, Goldlegierungen oder Spezial-Keramiken – als Zahntechniker kommt man mit allerhand Materialien in Berührung. Und die Aufgabe besteht darin, diese so unterschiedlichen Stoffe fachgerecht zu verarbeiten und richtig einzusetzen. Neben der handwerklichen Fähigkeit sind Zahntechniker aber auch Kreative, die mit Brücken, Implantaten oder Prothesen individuelle Lösungen suchen und finden müssen. Die Anforderungen für diesen anspruchsvollen Beruf sind vielfältig: Die Grundrechenarten sollte man beherrschen, ein gutes Tastempfinden und Fingergeschick- lichkeit sind ebenso erforderlich wie ein sehr gutes Seh- und Farbunterscheidungsvermögen, um die Materialien an die unterschiedlichen Zahnfarben der Patienten anzupassen. In der Zukunft wird auch in diesem Beruf immer mehr der Computer zum Einsatz kommen, z.B. beim Design von Kronen am Bildschirm. Wer also Kopf- und Handarbeit kombinieren kann, hat als Zahntechniker beste Chancen, Patienten wieder gut aussehen, kauen und lachen zu lassen. Und krisensicher ist dieser Beruf natürlich auch, denn Zahnlücken gibt es immer. Infos zur Berufsausbildung bietet auch die Broschüre „Zahntechniker/ Zahntechnikerin“. Sie gibt einen Überblick über die Vielseitigkeit des Berufes, die Geschichte der Zahntechnik und die bestehenden Anforderungen. Zusätzlich verschaffen ein Interview mit einem Auszubildenden und ein Blick in das Labor ein realistisches Bild vom Beruf des Zahntechnikers. Die Broschüre gibt’s kostenfrei bei der Zahntechniker-Innung Düsseldorf unter 0211-430760. Profil Zahntechniker/in Für ein blendendes Lächeln +++ Was du brauchst? medizinisches Interesse, Sinn für Sauberkeit und Hygiene, gute Konzentrationsfähigkeit, naturwissenschaftliche Kenntnisse, Kommunikationsfähigkeit, ästhetisches Empfinden +++ Wer bildet aus? zahntechnische Laboratorien, Zahnarztpraxen, Zahnkliniken +++ Nach der Ausbildung? Zahntechnikermeister, Qualifizierungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten durch die Teilnahme an Weiterbildungslehrgängen, bspw. zu Themen wie: Zahntechnik allgemein, Totalprothetik, Partielle Prothetik, Modellguss, Kieferorthopädie in der Zahntechnik +++ Studiengänge? Medizintechnik, Zahnmedizin, Physikalische Technik +++ Karrierewege? Spezialisierung als Keramik-, Kunststoff-, Modellguss- und Brückentechniker oder in der Implantologie, Laborleiter, Gründer oder Teilhaber eines Betriebs des Zahntechnikerhandwerks +++ WWW? www.vdzi.de 17 18 Beruf & Karriere Augenoptiker/in „Doch, doch, da unten ist noch eine Reihe.“ Wer beim Augenarzt diesen Satz zu hören bekommt, wird in der Regel sofort zum Augenoptiker geschickt. Dieser hat dann die Aufgabe, zusammen mit dem Kunden das Dilemma zu beheben. Wurden früher noch Brillen als Nasenfahrrad mit Bauklötzen bezeichnet, sind sie heute dank modernster Technik zu individuellen Markenzeichen geworden. Manche Brillen sieht man kaum noch, andere sind extravagant im DesignerRausch und im Allgemeinen wird Brillenträgern so etwas wie Intelligenz nachgesagt. Mit Kontaktlinsen haben Augenoptiker selbstverständlich auch zu tun, genauso wie mit Mikroskopen, Linsen und Ferngläsern. Und wie bei fast allen handwerklichen Berufen mit einem medizinischen Hintergrund hat auch der Augenoptiker immer mit Menschen zu tun. Er ist heute nicht nur Techniker, Physiker und Handwerker, sondern auch Designer, Typberater und Kaufmann in einer Person. Beraten, ermitteln, auswählen, prüfen, messen, zentrieren, einpassen und instand halten sind die Vokabeln, die er lernen muss – langweilig ist anders. Neue Bachelor- und Masterstudiengänge für die Augenoptik/ Optometrie seit Beginn des Wintersemesters 2005/06 Augenoptikergesellen mit allgemeiner Hochschulreife oder Fachhochschulreife können nun nach der „klassischen“ Ausbildung die an drei Fachhochschulen in Aalen, Berlin und Jena eingeführten Bachelor- und Masterstudiengänge durchlaufen. Ein Jahr später sollen die neuen Studiengänge auch an der Fachhochschule in Braunschweig/Wolfenbüttel eingeführt werden. Das Studium mit dem Bachelorabschluss für Augenoptiker dauert 7 Semester und trägt den Titel „Bachelor of Science (B.S.c.)“. Es verleiht dem Absolventen grundsätzlich die gleichen Berechtigungen wie das bisherige FHDiplom. Darauf aufbauend kann nach 3 weiteren Semestern der Masterabschluss erreicht werden. Der Abschluss ist mit dem bisherigen Universitätsdiplom oder –magister vergleichbar. Nähere Infos: Zentralverband der Augenoptiker, Gabriele Gerling, 0211/863235-0, presse@zva.de Bitte scharf stellen Augenoptiker/in Profil Augenoptiker/in Höchste Präzision mit Durchblick +++ Was du brauchst? Fingerfertigkeit, naturwissenschaftliche Begabung, technisches Verständnis, Sinn für Ästhetik, Einfühlungsvermögen +++ Wer bildet aus? Betriebe des Augenoptikerhandwerks +++ Nach der Ausbildung? Augenoptikermeister, Techniker – Feinwerktechnik, Techniker – Glastechnik +++ Studiengänge? Augenoptik, Photoingenieurwesen und Medientechnik, Feinwerktechnik +++ Karrierewege? Betriebsleiter, Gründer oder Teilhaber eines Betriebes im Augenoptikerhandwerk +++ WWW? www.zva.de Glasapparatebauer/in So viel Durchblick Glasapparatebauer/in Ein anorganisches Schmelzprodukt, welches ohne Kristallisation abkühlt und einen festen Zustand annimmt? Ein Produkt, das bei einer Temperatur von ca. 1500°C hauptsächlich aus Quarzsand, Soda und wenigen anderen Materialien entsteht? Nun, das ist Glas, ein über 7000 Jahre alter Werkstoff, aus dem die Ägypter und Römer nicht nur Alltags-, sondern auch imposante Kunstgegenstände fertigten. Wer sich für eine Ausbildung zum Glasapparatebauer entscheidet, wird in Handarbeit Glasapparate und Hohlgläser für die Medizinforschung oder für die industrielle Verfahrenstechnik herstellen. Das können Einzelstücke, aber auch in Serie hergestellte Produkte sein. Mit Gasbrennern wird gearbeitet, mit Vakuumanlagen und Handgebläsen, um beispielsweise Reagenzgläser oder Destillationskolben in die gewünschte Form zu bringen. Wer brechen und biegen, erhitzen und wendeln, polieren und versiegeln kann und zudem noch mit einer Diamantsäge umzugehen weiß, hat ein vielseitiges Berufsleben vor sich. Nicht so gerne gesehen wird hingegen, wer durch Glas rennt oder selbiges fallen lässt. Denn Scherben bringen bekanntlich einige Jahre Unglück. Profil Glasapparatebauer/in Vom Reagenzglas bis zum Ziergegenstand +++ Was du brauchst? handwerkliches Geschick, künstlerische Begabung, technisches und mathematisches Verständnis, Interesse an Chemie und Physik, Gefühl für Formgebung, zeichnerische Fähigkeiten +++ Wer bildet aus? Betriebe des Glasapparatebaus, glastechnische Werkstätten, Glasbläsereien für chemisch-technische Spezialgläser +++ Nach der Ausbildung? Glasbläser- und Glasapparatebauermeister, Techniker – Glastechnik, Gestalter Glas, REFA-Prozessorganisator +++ Studiengänge? Werkstofftechnik, Product Engineering, Physikalische Technik +++ Karrierewege? Apparateglasschleifer, Glasapparatejustierer, Qualitätskontrolleur, Gründung eines Betriebes im Bereich Glasapparatebau- und Glasinstrumentenbau +++ WWW? www.vdg-ev.org, www.glaserhandwerk.de 19 20 Beruf & Karriere Orthopädiemechaniker/in und Bandagist/in Mehr leben Orthopädiemechaniker/in und Bandagist/in Kunststoff, Metall, Holz, Leder und Textilien sind die Materialen, mit denen Orthopädiemechaniker und Bandagisten in Berührung kommen. Mit viel Geschick werden für körperlich behinderte Menschen medizinisch-technische Konstruktionen wie künstliche Gliedmaßen, Hilfsmittel für die Extremitäten und den Rumpf, Bandagen und individuelle Rehabilitationsmittel angefertigt. Dabei werden die neuesten technischen Entwicklungen und die Erkenntnisse der Biomechanik berücksichtigt, um die orthopädischen Hilfsmittel an die individuellen Bedürfnisse der Patienten anzupassen. Gearbeitet wird in selbstständigen Werkstätten, in Sanitäts- oder Krankenhäusern mit eigener Werkstatt. Dieser Beruf verlangt aber nicht nur handwerkliches Geschick und ein Interesse für Werkstoffkunde, Anatomie und Pathologie. Um eine erfolgreiche Versorgung zu gewährleisten, steht man mit Ärzten und Kunden gleichermaßen im engen Kontakt, man ist Teil eines Rehabilitationsteams und auch in der Beratung und in der Nachsorge gefordert. Dieser Beruf verlangt viel, gibt aber noch mehr zurück. Profil Orthopädiemechaniker/in und Bandagist/in Hilfe durch Perfektion +++ Was du brauchst? Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft, handwerkliches Geschick, schnelle Auffassungsgabe, optisches Vorstellungsvermögen, Kenntnisse in Mathematik und Physik +++ Wer bildet aus? Orthopädische Abteilungen in Krankenhäusern und Heilstätten, Sanitätshäuser, Hersteller von orthopädischen Erzeugnissen und Bandagen, Groß- und Einzelhandel +++ Nach der Ausbildung? Orthopädietechnikermeister, Techniker – Medizintechnik +++ Studiengänge? Medizintechnik, Orthopädie- und Rehatechnik, Biomedizinische Technik +++ Karrierewege? Werkstattleiter oder angestellter Betriebsleiter in orthopädischen Werkstätten, z. B. von Spezialkliniken, Rehabilitationseinrichtungen und Sanitätshäusern, Gründer eines Betriebes im Orthopädietechnikerhandwerk +++ WWW? www.ot-forum.de Klaus Becker „ Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik Was sollten Jugendliche beachten, die in Ihrem Handwerk eine Ausbildung absolvieren möchten? Was raten Sie Jugendlichen? Grundsätzlich sollte der Bewerber über eine gute und schnelle Auffassungsgabe und handwerkliches Geschick verfügen. Er muss sich der Verantwortung bewusst sein, die dieser Beruf mit sich bringt. Da der Orthopädiemechaniker und Bandagist sowohl mit modernster Technik konfrontiert wird als auch mit Menschen in Berührung kommt, die auf seine Hilfe und sein Verständnis angewiesen sind, sind technisches Interesse, körperliche Gewandtheit und psychologisches Einfühlungsvermögen gleichermaßen wichtig. Hilfreich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz kann das Abitur oder ein Abschluss einer Real- oder Handelsschule sein. Wie sind die gegenwärtigen Aussichten auf eine Lehrstelle? Das Fach ist auch nicht von den Sparmaßnahmen des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (GMG) verschont worden. Vor allen Dingen die Einführung der Festbeträge in den Bereichen Kompressionsversorgung, Einlagen, Stoma und Inkontinenz bedeutet faktisch eine deutliche Absenkung der Preise für die Unternehmen. Aber das Handwerk ist immer und jederzeit an gutem Nachwuchs interessiert. Ausbildungswillige Betriebe können über den Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik oder die jeweilige Landesinnung bzw. den Fachverband angefragt werden. Welche Services bieten Sie Jugendlichen in der Berufswahlvorbereitung, um ihnen den Einstieg in Ihr Gewerbe zu erleichtern? Ausführliche Infos zum Berufsbild des Orthopädiemechanikers und Bandagisten gibt es in der Broschüre „Blätter zur Berufskunde“ (Nr. 1-II F 203, Stand 11/1998) der Bundesagentur für Arbeit. Bei der Arbeitsagentur erhalten Interessierte eine Bestellkarte, mit der die Broschüre kostenlos angefordert werden kann. Die Bundesfachschule für Orthopädie-Technik veranstaltet Tage der offenen Tür. Auf Wunsch werden auch Einzelberatungen durchgeführt. Mehr Infos bei: Bundesfachschule für Orthopädie-Technik, Schliepstr. 6-8, 44135 Dortmund, E-Mail: zentrale@ot-bufa.de, Internet: www.ot-bufa.de. Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik gibt eine Broschüre mit dem Titel „Der Mensch im Mittelpunkt“ , Ausbildung zum Orthopädiemechaniker und Bandagisten, heraus, die unter folgender Anschrift angefordert werden kann: Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik, Postfach 10 06 51, 44006 Dortmund, E-Mail: info@ot-forum.de, Internet: www.ot-forum.de. “ Hightech: Tom Kipping, Orthopädietechniker-Meister, fertigt Prothesen für Spitzenleistungen im Behindertensport. 21 22 Beruf & Karriere Orthopädieschuhmacher/in Besser gehen Orthopädieschuhmacher/in Noch nie gehört? Für Menschen, die nicht einfach in ein Schuhgeschäft gehen können, um sich ein paar Sneakers, Boots oder Turnschuhe zu kaufen, sind Orthopädieschuhmacher so mit die wichtigste Adresse überhaupt. Denn wer eine Gehbehinderung hat, der ist auf das fingerfertige Geschick dieser Spezialisten angewiesen, um die Beeinträchtigung der Lebensqualität auszugleichen. Orthopädische Schuhe, Fußbandagen und -prothesen stellen Orthopädieschuhmacher her und sie reparieren diese auch. Überwiegend handelt es sich bei den Schuhwerken um Einzelstücke, die individuell für den Kunden abgemessen, angepasst und gefertigt werden. Dabei werden zunächst jeweils ein Fußabdruck aus Gips oder Knetmasse her- und Belastungspunkte festgestellt. Mit elektronischen Mess- und Diagnosegeräten wird eine Bewegungsanalyse durchgeführt und danach werden die so genannten Leisten angefertigt, um das Probegehen zu testen. Von der ersten Besprechung bis zum fertigen Schuhwerk ist der Orthopädieschuhmacher stets in Kontakt mit seinem Kunden und dabei ist auch durchaus ein modisches Gespür sehr hilfreich, denn der Kunde möchte natürlich, dass die Gehhilfe so unauffällig und so modisch wie möglich ist. Profil Orthopädieschuhmacher/in Auf gesundem Fuß +++ Was du brauchst? Kontaktfreudigkeit, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Sinn für Ästhetik +++ Wer bildet aus? Fachbetriebe des Orthopädieschuhmacherhandwerks, Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen, Sanitätshäuser +++ Nach der Ausbildung? Orthopädieschuhmachermeister, Techniker – Schuhtechnik (Betriebstechnik oder Modellgestaltung), Podologe, Fachberater +++ Studiengänge? Orthopädie und Rehatechnik, Ledertechnik +++ Karrierewege? Werkstattleiter, Leiter schuhorthopädischer Betriebsabteilungen, Existenzgründer mit einem Herstellungsbetrieb oder einer Reparaturwerkstatt im Bereich des Orthopädieschuhmacherhandwerks +++ WWW? www.biv-os.de Chirurgiemechaniker/in In guten Händen Chirurgiemechaniker/in Wenn Dr. Heilmann „In aller Freundschaft“ am OP-Tisch steht, bei einer riskanten Nierenoperation sich den Schweiß von der Stirn wischt und zu Schwester Arzu sagt: „Zange“, dann kann er von Glück reden, wenn diese Zange von einem Chirurgiemechaniker hergestellt wurde. Doch nicht nur Zangen, auch Augenpinzetten, Zahnartspiegel, Klammern, Tupfer und die ganzen anderen Präzisionsinstrumente, die Ärzte und Schwestern in Kliniken und Praxen benötigen, werden von dem Chirurgiemechaniker gefertigt und instand gehalten. Mit Edelmetallen, Kautschuk und Stahl wird mit der Hand, wie auch maschinell und teilweise auf Kundenwunsch maßgeschneidert. Das Polieren, Schleifen, Glänzen und Schärfen gehören zu den wichtigsten Aufgaben, denn Präzision auf allen Gebieten wird verlangt und geleistet. Das Zentrum der medizinisch-chirurgischen Instrumentenherstellung ist übrigens in der Region Tuttlingen, in Baden-Württemberg. Da gibt es zwar keine Sachsenklinik, aber sehr schön soll es da auch sein. Profil Chirurgiemechaniker/in Instrumente für die Gesundheit +++ Was du brauchst? Fingerspitzengefühl, räumliches Vorstellungsvermögen, technisches und mathematisches Verständnis +++ Wer bildet aus? Betriebe des Chirurgiemechanikerhandwerks, Herstellerbetriebe von medizintechnischen Geräten, Hersteller orthopädischer Erzeugnisse +++ Nach der Ausbildung? Chirurgiemechanikermeister, Medizintechniker, Feinwerktechniker, REFATechniker, Konstrukteur +++ Studiengang? Medizintechnik +++ Karrierewege? Dentalchirurgiemechaniker, Mechaniker für chirurgische Messer, Monteur in der Chirurgiemechanik, Chirurgiemechaniker in der Qualitätskontrolle, Vorarbeiter, Gruppenleiter, Gründer eines Betriebes im Chirurgiemechanikerhandwerk +++ WWW? www.ot-forum.de 23 24 Beruf & Karriere Feinoptiker/in Himmelskörper Feinoptiker/in Wer die Sterne mal richtig nah sehen möchte, der hat mit der Berufswahl zum Feinoptiker beste Chancen. Stellen diese Filigrantechniker doch Linsen, Spiegel und Prismen für Fotoapparate, Projektoren, Mikroskope, Fernrohre oder medizinische Untersuchungsgeräte her. Oder sie bauen einzelne Elemente zu optischen Systemen zusammen, die in der Halbleiterindustrie später für die Herstellung von Computerchips benötigt werden. Glasschneider und Diamantsägen sowie Schleif-, Polier- und Zentriermaschinen sind die wichtigen Arbeitsgeräte, um die Linsen, Prismen und anderen Bauelemente präzisionsgerecht zu fertigen. Dabei müssen sie sehr behutsam umgehen, denn ein Hundertstel von einem Millimeter kann entscheidend sein. Bei der Arbeit trägt der Feinoptiker Baumwollhandschuhe, da die Werkstücke meist zwischen einem und 40 Millimeter groß und nicht nur zerbrechlich, sondern auch staubempfindlich sind. Größtenteils wird an elektronisch gesteuerten Maschinen gearbeitet, doch bei manchen Arbeitsgängen ist immer noch Handarbeit gefragt und ein gutes Auge sowieso. Ein anspruchsvoller Beruf, aber wer die Sterne sehen will ... Profil Feinoptiker/in Feinarbeit mit Ausdauer +++ Was du brauchst? technisches Verständnis, Gewissenhaftigkeit, Geduld, Interesse an Physik, Fingerfertigkeit, gute Konzentrationsfähigkeit +++ Wer bildet aus? Hersteller von feinmechanischen Erzeugnissen, Instrumenten und Geräten +++ Nach der Ausbildung? Feinoptikermeister, Feinwerktechniker, Techniker für Glastechnik +++ Studiengänge? Photoingenieurwesen und Medientechnik, Feinwerktechnik, Physik +++ Karrierewege? Verfahrensmechaniker für Brillenoptik, Qualitätskontrolleur, Technischer Verkaufsberater, Materialdisponent, Selbstständigkeit mit einer Werkstatt für optische Erzeugnisse, mit einem Optikfachgeschäft oder Fachbetrieb für optische Projektionstechnik +++ WWW? www.zva.de Hörgeräteakustiker/in Na, hören Sie mal! Hörgeräteakustiker/in Der wohl schönste Moment im Berufsleben eines Hörgeräteakustikers ist der Satz: „Ich kann wieder richtig hören.“ Denn obwohl dieser Beruf insbesondere auf Technikbegabte eine große Anziehungskraft ausübt, ist das Erlebnis, anderen wirklich helfen zu können, ein großes Extrabonbon. Wer sich für analoge und digitale Technik interessiert, bereits etwas von Feinjustierung und Richtmikrofon gehört und in den Naturwissenschaften rumgestöbert hat, wird schon mal die besten Chancen für ein Vorstellungsgespräch haben. Über 1600 junge Leute lernen dieses vielseitige Handwerk alleine in Deutschland. Die Ausbildung beginnt mit einem Ausbildungsplatz in einem der 3.000 Handwerksbetriebe. Während der dreijährigen Ausbildungszeit kommen alle Auszubildenden zur Bundesoffenen Landesberufsschule und zur überbetrieblichen Ausbildung nach Lübeck an die Akademie für Hörgeräte-Akustik. Nach der Gesellenprüfung ist die Fortbildung zum Meister möglich und wer die Fachhochschulreife besitzt, kann danach auch Hörgeräteakustik studieren. Der neue Bachelor-Studiengang in Lübeck läuft über drei Jahre und im Meisterkurs kann ein international anerkanntes Berufsdiplom erworben werden. Profil Hörgeräteakustiker/in Ganz Ohr +++ Was du brauchst? technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, Kontaktfreudigkeit, Einfühlungsvermögen, naturwissenschaftliche Begabung +++ Wer bildet aus? Betriebe des Hörgeräteakustikerhandwerks, Hörgerätehersteller, Fachkliniken, Arztpraxen +++ Nach der Ausbildung? Hörgeräteakustikermeister, Techniker – Medizintechnik, Techniker – Elektrotechnik +++ Studiengänge? Medizintechnik, Bioingenieurwesen, Elektrotechnik oder Medizin +++ Karrierewege? Betriebsleiter, Gründer oder Teilhaber eines Betriebes im Hörgeräteakustikerhandwerk +++ WWW? www.biha.de 25 00 26 Beruf & Karriere Medizin + Gesundheit Augenoptiker/in www.zva.de Feinoptiker/in www.zva.de Chirurgiemechaniker/in www.ot-forum.de Glasapparatebauer/in www.vdg-ev.org, www.glaserhandwerk.de Hörgeräteakustiker/in www.biha.de Orthopädiemechaniker/in und Bandagist/in www.ot-forum.de Orthopädieschuhmacher/in www.biv-os.de Zahntechniker/in www.vdzi.de www.handfest-online.de www.berufenet.de www.zdh.de www.bibb.de Infos zu diesen und vielen anderen Berufen des Handwerks. … und los geht’s: Das Vorstellungsgespräch meistern! So steigen die Chancen beim Bewerbungsgespräch! Die Berufsentscheidung ist getroffen, die Bewerbungsphase kocht und jeden Tag geht’s voller Spannung zum Briefkasten. Und mit etwas Geduld, der richtigen Strategie sowie einer Portion Glück ist es dann so weit – DIE EINLADUNG ZUM VORSTELLUNGSGESPRÄCH ist da. Was nun? Wie bereitet man sich vor? Was sollte man mitbringen und vor allem, welche Fehler gilt es zu vermeiden? Fragen, bei denen unsere Checkliste hilft. Sofort nach Erhalt der Einladung … • Termin telefonisch bestätigen • Termin in den persönlichen Kalender eintragen • Auskünfte über den Betrieb einholen (z. B. Internet – Homepage des Betriebs, Infobroschüren, Bekanntenkreis) • Detaillierte Infos zum Ausbildungsberuf recherchieren. „Ich möchte Kfz-Mechatroniker werden, weil ich mich für Autos interessiere“, überzeugt im Bewerbungsgespräch meist nicht. Die konkreten Ausbildungsinhalte sollte man kennen und parat haben. Tipp: Ausbildungsordnung besorgen und genau nachlesen, wie die Ausbildung abläuft und welche Tätigkeiten einen erwarten. Drei bis fünf Tage vor dem Vorstellungsgespräch … • Auswahl der passenden Kleidung. Diese sollte zu einem selbst und dem Beruf passen. Overdressed und verkleidet ist genauso unpassend wie der aktuellste Hip-Hop-Look. • Anreise planen (z.B. Verkehrsverbindungen heraussuchen) • Nötige Materialien/Unterlagen zusammenstellen (Einladungsschreiben, Kopien der Bewerbungsunterlagen, Liste offener Fragen, Anfahrtsskizze, Schreibzeug) Am Tag vor dem Gespräch gilt es, alles noch einmal durchzusehen und bereitzulegen. Nur so wird die Nacht vor dem „großen Tag“ eine ruhige und erholsame. Checklisten zum Vorstellungsgespräch „Terminplanung vor dem Vorstellungsgespräch“ „Das nehme ich zum Vorstellungsgespräch mit“ unter www.handfest-online.de Weitere Informationen: www.berufswahl-tipps.de www.bmwi.de www.handwerkspower.de www.ikk-spleens.de www.machs-richtig.de www.wassollwerden.de 27 28 Arbeiten im Ausland Auf den Spuren der Wikinger Als Holzbildhauerin nach Norwegen Ins Land der Elche und der Sagen, der minuskalten Winter und schneeverwehten Landschaften zog es Doreen Wehrhold aus Sömmerda. Doch nicht nur all der Mythen wegen war die Vorfreude kaum mehr erträglich, denn eines wollte sie ganz besonders lernen: den Drachenstil. Text: Stefan Rensch | Fotos: Doreen Wehrhold Einer von Doreens Falken Der Hof Gildesvollen Die Vorbereitung Während ihrer Ausbildung zur Holzbildhauerin durfte Doreen Wehrhold (24) mit zehn weiteren Lehrlingen für zwei Wochen nach Norwegen. Feen und Kobolde hat sie zwar keine gesehen, doch: „Zusammen mit norwegischen Schülern schnitzten wir in deren Schule an neuen Stilen und lernten auf Exkursionen und kleineren Ausflügen die Schönheiten des Landes kennen.“ Doch das reichte Doreen Wehrhold nicht, das Land hatte sie bezaubert, sie wollte mehr. „Der Austausch war meine erste wirkliche Begegnung mit Norwegen und dem Drachenstil. Ich hatte nur Die Arbeit In Ringebu/Gudbrandsdalen ist Doreen Wehrhold gelandet, einer kleinen Gemeinde mit 2800 Einwohnern, knapp 50 km nördlich von Lillehammer gelegen. Ein Familienbetrieb namens „Tre og Tradisjon“ war ihre Arbeitsstätte. „Der Hof wird Gildesvollen genannt und ist ein ehemaliger Gerichtshof aus dem Mittelalter, der in den 30ern als Schulgebäude genutzt wurde. Er ist sehr idyllisch gelegen, am Hang eines Berges, an dessen Fuß sich ein breiter Fluss durch das Tal windet.“ Freundlich wurde sie aufgenommen und obwohl sie nur einige Norwegen | 386.958 km2 | 4.600.000 Einwohner | - Hauptstadt Oslo | Das Königreich Norwegen ist eine parlamentarische Monarchie, dessen Staatsoberhaupt König Harald V ist. Weithin bekannt aus Film und Bunte sind auch Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit. Norwegen grenzt im Osten an Schweden und im Nordosten an Finnland und Russland. Über 90 % der Bevölkerung sind Norweger, zu denen auch die ca. 40.000 Saami (Lappen) und 10.000 Kvener (Finnen) zählen. Die Landessprache ist Norwegisch, eine nordgermanische Sprache, die zum Teil auch aus dem Niederdeutschen ihre Ursprünge hat. Norwegen wurde etwa im 8. Jahrtausend v. Chr. nach der letzten Eiszeit besiedelt und in der Zeit der Wikinger (800-1050) durch König Harald Hårfagre um das Jahr 900 geeint. Die Wikinger besiedelten schließlich auch Island, Grönland und die Färöer Inseln. Einige der so genannten Nordmänner erreichten sogar Neufundland und die Normandie in Frankreich. Heute ist Norwegen der siebtgrößte Erdölförderer der Welt, hat einen hohen Lebensstandard mit einem der höchsten ProKopf-Einkommen der Welt. Außerdem wird der Friedensnobelpreis durch das norwegische Nobelkomitee in Oslo verliehen. Links | www.norwegen.no, Norwegen – die offizielle Seite in Deutschland | www.german-norwegian-youthweb.de, Deutsch-Norwegisches Jugendnetzwerk | norwegen-freunde.com/index.shtml, Unabhängige Seite mit Norwegen-Forum, Fotos und Reiseberichten | www.dnfev.de, DeutschNorwegische Freundschaftsgesellschaft e.V. | www.sequa.de, Gemeinnützige Einrichtung der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Entwicklung und beruflichen Qualifizierung im Ausland einen Wunsch: diesen Schnitzstil erlernen.“ Und so ging sie nach ihrem staatlichen Abschluss und mit Gesellenbrief in der Tasche für sieben Monate gen Norden. Finanziert wurde das Langzeitpraktikum zu großen Teilen von der SEQUA-Stiftung, die 5.000 Euro als Lebenshilfe bereitstellte. Die Stiftung hatte auch allerhand Infomaterialien zusammengestellt, Versicherungen wurden abgeschlossen, das Auto schließlich voll gepackt und Abschied von Freunden und Verwandten genommen. norwegische Wörter aus diversen Touristenführern aufgeschnappt hatte, war die Kommunikation kein Problem, denn die Norweger sprechen zum größten Teil fließend Englisch. „Ich habe mich aber in Norwegen für einen Sprachkurs angemeldet und nach einigen Wochen lief es immer besser, bis das Englisch aus unseren Gesprächen schließlich ganz verschwunden war.“ Das war auch für den Arbeitsalltag eine Erleichterung, wenn sie Fragen hatte, zum Arkanthus- oder ihrem Ferienjob, Lofoten | Gudbrandstal | Grindwale, Walsafari | Wasserfall 29 30 Arbeiten im Ausland „Der Austausch war meine erste wirkliche Begegnung mit Norwegen und dem Drachenstil. Ich hatte nur einen Wunsch: Doreen Wehrhold (24), Holzbildhauerin diesen Schnitzstil erlernen.“ Das Geirangerfjord Das erste Drachenrelief von Doreen! Favoriten, dem Drachenstil. Und hier kennt sie sich mittlerweile bestens aus: „Der Arkanthusstil ist ein reiner Pflanzenstil, den man noch aus der Barock- oder Rokoko-Epoche kennt, wenngleich die norwegische Variante viel ausgefeilter und genauer ist. Der Drachenstil hingegen ist ein Mischstil aus Pflanzen- wie auch Tierornamenten. Die dargestellten Tiere sind ineinander verschlungen und stark stilisiert, d.h., es lässt sich nur schwer erraten, welches Tier da nun in den Schwanz des anderen beißt. Dieser ‚Greiftierstil’ geht auf die Zeit der Wikinger zurück, die ihre Schiffsrümpfe aber auch alltäglichen Gebrauchsgegenstände damit verzierten.“ Im Arkanthusstil hat Doreen Wehrhold Spiegelrahmen, Butterstempel, Abendbrot- und Servierbretter geschnitzt. Und im Berge, zu den Fjorden an der Westküste, hat Elche und Rentiere gesehen und sich einen weiteren Lebenstraum erfüllt: „Eine ‚Walsafari’, um die Riesensäuger einmal nur in freier Wildbahn zu beobachten.“ Als Vegetarierin war es für sie deshalb auch ein bisschen beklemmend, in den Gefrierfächern der Supermärkte „Hvalbiff“, also Walfleisch, zu entdecken. Und dann gab es da noch die Geschichte mit der Elchkuh, die man in Lillehammer gerne erzählt, die amüsant wenngleich auch ein wenig tragisch ist: „In der Kinderbekleidungsabteilung eines Einkaufszentrums hatte man plötzlich Besuch von einer Elchkuh, was auch in Norwegen eher ungewöhnlich ist. Nachdem das Haus evakuiert worden war, beendete ein Tierarzt mit einem Betäubungspfeil die Die drei Falken | In den Bergen | Osebergschiff | Stabkirche Ringebu Drachenstil konnte sie für einen norwegischen Kunden zwei Kapitelllöwen und für eine englische Kundin drei Falken anfertigen. Das Leben In Norwegen, sagt Doreen Wehrhold, wird das Thema Freizeit sehr groß geschrieben. Auf dem Land schließen die Geschäfte bis auf die Kaufhallen schon um 16 Uhr. Die Einwohner hat sie als geduldig, verantwortungsbewusst und ehrlich kennen gelernt und gegenüber Ausländern ist man grundsätzlich erst mal freundlich. „Es braucht aber seine Zeit, um an diese Menschen heranzukommen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte sich jeder in irgendeiner Weise hervorzuheben versucht, wird in Norwegen das Prinzip der Gleichheit gelebt. Jedermann, egal ob Politiker oder Bauer, wird geduzt.“ Da Doreen Wehrhold sich sehr für das Handwerk der Wikinger interessiert, fuhren ihre Arbeitgeber, die selbstverständlich auch geduzt wurden, mit ihr nach Oslo. Dort konnte sie die beiden berühmtesten Wikingerschiffe Skandinaviens, „Gokstad“ und „Oseberg“ besichtigen und im kulturhistorischen Museum in einer vergangenen Zeitepoche schwelgen. Und natürlich hat Doreen Wehrhold auch die landschaftlichen Schönheiten Norwegens entdeckt, sie reiste in die Shoppingtour des Wildfangs. Anschließend musste das Tier aufgrund der Verletzungen leider von der Polizei erlegt werden. Die Elchkuh kam nämlich nicht auf normalem Wege, sprich durch die Eingangstür, sie bevorzugte den schnellen Sprung durch die Schaufensterscheibe.“ Die Zukunft Für Doreen Wehrhold war die Ausbildung ein Glücksfall und die Philosophie, mit der ihr das Handwerk näher gebracht wurde, hat sie mittlerweile verinnerlicht: „Wenn du dich für den Beruf des Holzbildhauers entscheidest, dann sei dir einer Sache bewusst: Du wirst nicht reich damit, aber glücklich.“ Die Erfahrungen, die sie in Norwegen sammeln konnte, haben sie menschlich und beruflich geprägt. Ein skandinavisches Land als Wahlheimat kann sie sich auch sehr gut vorstellen, da ihr die Menschen, das Klima, die Flora und Fauna zusagen. Doch sie ist sich auch der Problematik bewusst,die mit solch einem Schritt einhergeht, sie hat Niederländer und Belgier in Norwegen kennen gelernt, denen der Neuanfang in Skandinavien nicht geglückt ist, die durch Arbeitslosigkeit und Geldmangel letzten Endes wieder zurück in ihre Heimat mussten. „Doch eines ist sicher: Das war nicht mein letzter Besuch in Norwegen.“ 31 32 Karriere Text: Petra Plaum Fotos: Christina Bleier „Ich bin keiner, der gerne mit Papier raschelt, ich bin ein Macher!“ Auf seinem Rennrodel fürs Foto stillzusitzen, fällt Friedrich Glogger sichtlich schwer. Das High-End-Sportgerät ist schließlich dafür geschaffen, mit über 50 km/h steile Hänge hinunterzusausen, gelenkt von einem wendigen Rodler. „Das ist ein Leistungssport“, findet Friedrich Glogger, „der geht in die Knochen und die Waden, das muss man richtig lernen“. Dabei strahlt er vor Stolz: er beherrscht nicht nur den Rennrodel, seine Firma hat ihn auch hergestellt. Das Unternehmen Gloco im schwäbischen Lutzingen produziert vor allem Schlitten. Gut, dass Firmenchef Friedrich Glogger schon immer gern talwärts flitzte und auch bei Minusgraden weder Mütze noch Handschuhe braucht, weil ihm stets warm ist. Das allein reicht natürlich nicht, um bis zu 60.000 Schlitten im Jahr zu verkaufen, dazu hölzerne Spielsachen, Werbeartikel und Bollerwagen. Friedrich Glogger ist Handwerker und Verkaufsprofi in einem: er packte schon als Jugendlicher bei Gloco mit an, denn sein Großvater Josef hatte den Betrieb 1919 gegründet und legte Wert auf Können und Charakter möglicher Nachfolger. „Mein Opa sagte zu mir, Bub, du musst lernen, Befehle zu kriegen“, erinnert sich Friedrich Glogger. So lernte er mit 16 Holztechniker, bewährte sich in der Firma, studierte ab Mitte Zwanzig Betriebswirtschaftslehre und Holztechnik. „Ich bin keiner, der gerne mit Papier Friedrich Glogger mit einem ProfiRennrodel, aus stabiler Esche, lenkbar und mit Edelstahlkufen. Das 250 Euro teure Gefährt erreicht locker 50 km/h. raschelt“, meint Friedrich Glogger heute, „ich bin ein Macher“. Als solcher schwärmt er vom Werkstoff Holz: „Das fühlt sich so warm an, das ist so beständig!“ Gutes Holz einsetzen und die Umwelt schützen, das hat er sich heute zur Aufgabe gemacht. Die Buchen und Eschen, aus denen seine Spiel- und Sportgeräte bestehen, stammen aus dem näheren Umland und aus nachhaltigem Anbau, für jeden gefällten Baum wird ein neuer gepflanzt. „Alles andere wäre ein Verbrechen an der Natur“, meint Friedrich Glogger. Sechs Menschen sorgen in der Werkshalle dafür, dass aus dem Qualitätsholz widerstandsfähige Schlitten werden. Ab der ersten Schneeflocke herrscht Hochsaison, und bei Gloco wird gefräst, sortiert, zusammengefügt, gehämmert, geprüft und gestapelt, was das Zeug hält. Friedrich Glogger freut sich darüber, dass viele seiner elf Mitarbeiter in Büro, Vertrieb und Produktion seit etlichen Jahren dazugehören. Wirtschaftlich lief es schon mal besser, das gibt der Unternehmer zu, „aber jetzt haben wir einen kleinen, feinen Mitarbeiterstamm und jetzt bauen wir wieder auf!“ Günstigen Plastikschlitten setzt der Schlittenmacher die Qualität und Langlebigkeit seiner Schlittenbauer kommen ... Um Schlitten zu bauen braucht man: handwerkliches Geschick, sollte mit Holz und Metall umgehen können und im Idealfall noch Interesse am Rodeln mitbringen. Verschiedene Ausbildungsberufe sind möglich, z.B. Tischler und Wagner. Weitere Infos: HKH Bundesverband Holz u. Kunststoff - Bundesinnungsverband Tischler-/Schreinerhandwerk Postfach 02 12 40 10123 Berlin Fon: 0 30/3 08 82 32 Fax: 0 30/30 88 23 42 eMail: schreiner@tischler.org www.tischler.de 33 34 Service Heißer Schlitten – bei Friedrich Glogger ist das wörtlich zu nehmen. Mit 40 hat er sich die Freude am Rodeln bewahrt, will sie an andere weitergeben. An passenden fahrbaren Untersätzen für Groß und Klein, mit Werbeaufdruck oder klassisch naturfarben soll es nicht mangeln. Sägen, sortieren, zusammenfügen, hämmern – das geht ratz-fatz. In acht bis fünfzehn Minuten ist ein Schlitten fertig. Gefährte entgegen. Einen prominenten Mitstreiter hat er inzwischen auch gefunden: Marcus Grausam aus Rottach-Egern. Der Naturbahnrodelprofi gewann schon viele Rennen, erst 2004 errang er einen Weltcupsieg im Parallelrennen. Er betont: „So ein Schlitten komplett aus Holz ist gut lenkbar und die Technik kann jeder lernen“. Von „billig zusammengebauten Baumarktrodeln“ hält Marcus Grausam wenig: „Lieber ein stabiler Rodel, der hält ein Leben lang!“ Die Leidenschaft fürs Rodeln und für Holz haben Marcus Grausam und Friedrich Glogger gemeinsam, auch das handwerkliche Können verbindet, denn Marcus Grausam ist Schreiner. Der Profisportler baut selbst rasante Rodel und vertreibt sie zum Teil über Gloco. Eine weitere Zusammenarbeit ist schon geplant: Kurse für Alt und Jung soll es geben, damit der Sport auch abseits der bekannten Wintersportgebiete neue Freunde findet. IMPRESSUM Wer keinen Sport mag, dafür Schokolade und Ferngucken, kommt an Friedrich Glogger ebenfalls nur schwer vorbei. In der „Sendung mit der Maus“ waren seine Schlitten schon dabei, zu beliebten Werbeträgern sind sie auch geworden. Einer erinnert ganz in Blasslila an eine beliebte Schokoladensorte. Und letzten Winter kam ein Modell zum Film „Nussknacker und Mäusekönig“ heraus – Fans dürfen sich quasi auf dem Filmplakat niederlassen. „Nussknacker“ war in Deutschland nicht sonderlich Herausgeber: Deutscher Handwerkskammertag Mohrenstr. 20/21 10117 Berlin Redaktion: Westdeutscher Handwerkskammertag Sternwartstr. 27-29 40223 Düsseldorf Reiner Nolten (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Rolf Göbels Redakteure: Stefan Rensch, Petra Plaum Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe: Clemens Urbanek, Dr. Axel Fuhrmann, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Jörg Hamann, Ulrike Wittenbrink, Andreas Fischer, Katja Früh, Christina Bleier, Bernd Lorenz Anzeigen & Vertrieb: for mat medienagentur + verlag gmbh 0211/55 80 255 info@for-mat.de Gestaltung und Lithografie: for mat medienagentur + verlag gmbh Markus Kossack Druck: VVA Düsseldorf Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) erfolgreich, in anderen Ländern in aller Welt läuft der Film erst noch an. Für Friedrich Glogger war dieser Schlitten trotzdem jetzt schon ein Gewinn, denn bei der Deutschlandpremiere in Stuttgart traf er die Stars Sophie B. Hawkins und John Sutherland: „Wir haben über eine halbe Stunde einfach so geredet, es war ein Erlebnis!“ Wer Schlittenbauer lernen möchte, der braucht laut Friedrich Glogger außer handwerklichem Geschick auch gute Kenntnisse in Mathe und Physik: „Er muss wissen, welches Material welche Gleiteigenschaften hat, wie die Reibung ist, wie die Schwerkraft funktioniert.“ Eine Ausbildung zum Wagner oder Tischler ist dann ein guter Einstieg. Um langfristig Erfolg zu haben, muss ein Schlittenbauer jedoch vor allem eins mitbringen: Herzblut. Dann, sagt Friedrich Glogger, wird er seinen Weg machen: „Handwerker hatten schon immer das Geschick, Probleme zu lösen.“ Auflage: 120.000 Abonnement: Bezugsabo 10,75 Euro p. a. Erscheinung: sechsmal jährlich Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion. Papier: Recyclingpapier handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln: Draußen ist es kalt, duster und ungemütlich. Weder die 100-Watt-Glühbirne noch der Verzehr von Schokolade können die graue Stimmung beseitigen. Erfahre hier, wie du einfach und unkompliziert strahlend durch die kalte Jahreszeit kommst. Fit im Winter Nur keine Langeweile Eins ist klar: Grundsätzlich ist der Winter viel trister und langweiliger als der Sommer. Das liegt zum einen am schlechten Wetter. Wie eine Gewitterwolke vor die Sonne schiebt es sich vor unsere gute Laune. Zum anderen kann man bei schlechtem Wetter viel weniger unternehmen als bei gutem. Niemand mag sich bei Minustemperaturen in den Park setzen oder bei einem Schneesturm eine Radtour machen. Hinzu kommt, dass der Körper im Winter durch nasses und kaltes Wetter geschwächt wird. Selten fühlt man sich so fit, dass man schneebedeckte Tannenbäume ausreißen könnte. Wer sich trotzdem nicht langweilen will, muss etwas für sich, seinen Spaß, seine Gesundheit und gegen das schlechte Wetter tun. Wer auch im Winter aktiv sein will, muss sich erst einmal selber wohl fühlen. Hierzu beseitigt man am besten alle Schlechte-Laune-Auslöser aus seiner Reichweite: Wer sich vor schlechtem Wetter versteckt, indem er die Rollos herunterlässt, arbeitet gegen den Frohsinn. Denn egal, wie es draußen aussieht – Tageslicht macht immer noch fröhlicher als das Licht einer 100-Watt-Birne. Denn der menschliche Körper braucht Tageslicht. Es setzt Vitamine und Glückshormone frei. Weiterhin sollte man traurige Filme oder Musik vermeiden. Sieht und hört man nämlich lustige Dinge, lacht man automatisch mit. Und gerade der Winter bietet eine Menge Spielraum für Video- oder Gesellschaftsspieleabende mit seinen Freunden. Bessere Laune im Winter Ist der Winter aus dem Zimmer und dem Herzen verbannt, bleibt natürlich viel Platz für den Sommer. Schnell und einfach kann man ihn jederzeit in die eigenen vier Wände holen: Bunte, farbenfrohe Dekos wie Stoffvorhänge in sommerlichem Gelb oder Orange können die Stimmung heben. Aber auch Pflanzen, insbesondere Palmen, bringen den Sommer im Handumdrehen in jedes Jugendzimmer. Für extravagantes Beachfeeling kann man mit exotischen Stofftieren wie Äffchen, Schlangen oder Tigern, die sich noch in jeder Kindererinnerungskiste in Kellern oder auf Dachböden befinden, dekorieren. Aber auch alte Surfbretter und Strandmatten im Zimmer machen den Winter vor der Tür vergessen. Da Deko-Artikel meist nur saisonal erfreuen, sollte man für sie nicht allzu viel Geld ausgeben. Günstiges, wie gebrauchte Surfbretter, Stofftiere, Hängematten und vieles mehr bekommt man am Besten bei Auktionshäusern im Web. Summerfood im Winter Der kalte Winter und die gängige Küche bringen gerade jetzt immer häufiger warmes, fettiges Essen auf den Tisch. Viele haben auch noch mit den Folgen des allzu üppigen Essens über Weihnachten zu kämpfen. Kein Wunder, dass man sich dann besonders schlapp und müde fühlt. Durch leichte Kost kann man hier eine Menge wiedergutmachen und etwas für das geschwächte winterliche Wohlbefinden tun. Zahlreiche festliche und gesunde Gerichte zum Nachkochen findet man auf der Homepage des Kult-Koches www.JamieOliver.com oder bei seinem deutschen Kollegen www.tim-maelzer.de. Und obwohl es etwas unpassend erscheint: Anstatt mit einer Tasse Kakao, kann man es sich auch mit einem leckeren Fruchtcocktail gemütlich machen. Dieser hebt die Stimmung und enthält zusätzlich zahlreiche Vitamine zur Stärkung der Abwehr-Kräfte und erinnert wunderbar an den Sommer. Mehr„Gute Laune – Wintertipps“ gibt es unter www.ikk-spleens.de in der Rubrik HEALTH. 35 36 Musik Mit schnulzenfreien Balladen hat sich James Blunt innerhalb kürzester Zeit eine beachtliche Fangemeinde in ganz Deutschland ersungen. Mit schnörkellosen Songs und ohne jegliche Popstar-Allüren hat er es innerhalb kürzester Zeit bis weit nach oben geschafft. Und ein Ende ist nicht in Sicht. So wurde seine Single „High“ sogar zur Melodie einer spektakulären Kampagne zum Auftakt der FIFA WM 2006 ausgewählt. Musik war schon immer die große Leidenschaft von James Blunt. Auch wenn es bei den Blunts zu Haus eher unmusikalisch zuging. Sein Vater war ein karrierebewusster Berufssoldat, der überhaupt kein Verhältnis zur Musik hatte - und da ist es umso bemerkenswerter, dass James Blunt es allein aus seinem eigenen festen Willen heraus geschafft hat. „Mein Dad war da eher praktisch veranlagt“, so James Blunt, „für ihn war Musik nur Lärm ...“ An der Schule lernte er dann Klavier und es stellte sich schnell heraus, dass er über mehr Talent als andere verfügte. Queen und Dire Straits faszinierten ihn, und mit 14 lieh er sich dann die Gitarre eines Freundes und spielte Nirvana-Songs nach. Doch bevor er als Profimusiker durchstarten konnte, absolvierte er eine Soldatenausbildung und verbrachte einige Jahre in Krisengebieten der Welt - mit Einsätzen als Aufklärungsoffizier im Kosovo. Derzeit tourt James Blunt noch durch Deutschland. Sein vorerst letztes Deutschlandkonzert gibt der sympathische Brite am 29.01.2006 in Hamburg. James Blunt 2 Alben „back to bedlam“ sowie 2 Shirts gibt’s im Heft zu gewinnen auf S. 37 Zum Hinhören und Davonträumen „Ich habe mit 14 begonnen, Songs zu schreiben ...“ Du darfst dich sicherlich zurzeit phantastisch fühlen, die Erfolge deines Albums und deiner Single waren ja phänomenal. Hat sich dein Leben in den letzten Jahren sehr verändert? Ich bin wirklich sehr eingespannt. Ich bin jeden Tag in einem anderen Land, so viel, dass ich euch nicht einmal sagen kann, in welchen fünf Ländern ich in der letzten Woche war oder in welchen fünf Ländern ich in der nächsten Woche sein werde, aber das wirklich Großartige daran ist, dass ich jeden Tag mit meiner Band arbeite und dass ich die Chance habe, immer wieder vor neuem Publikum zu spielen. Nach außen hin sieht es so aus, als sei dein Erfolg über Nacht gekommen. Siehst du es selbst genauso? Das Album wurde schon im Oktober 2004 veröffentlicht, daher ging alles eigentlich gar nicht so schnell, wie die Leute vielleicht denken. Ich hatte damals einige freie Tage. Drei Jahre vorher bin ich professioneller Musiker geworden. Ich habe mit 14 begonnen, Songs zu schreiben und habe mit fünf Jahren mein erstes Instrument gelernt. Insofern war es für mich schon ein langer Weg. Zum Abschluss: Wenn du die Chance hättest mit irgendeinem Musiker zusammenzuarbeiten, egal ob tot oder lebendig, für wen würdest du dich entscheiden? Und wenn du dir irgendeinen Song für eine Coverversion aussuchen dürftest, welcher würde das sein? Mein Wunschpartner für eine Zusammenarbeit wäre Neil Young. Und mein Lieblingscover habe ich schon aufgenommen: „Where is my mind“ von den Pixies. www.jamesblunt.de | www.warnermusic.de Mitmachen und gewinnen! 2 Kapuzenshirts scooter-attack Scootertuning is not a crime! www.scooter-attack.com 2 Einkaufsgutscheine je 50 EURO scooter-attack 2 CD´s James Blunt back to bedlam 1 Einkaufsgutschein 100 EURO scooter-attack 2 shirts James Blunt Fragen beantworten, Zahlen addieren und die Lösung an: Redaktion handfest, Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf, per E-Mail an mail@handfest-online.de Einsendeschluss ist der 24. Februar 2006. Eigene Postanschrift und Gewinnwunsch nicht vergessen! Schüler lernen beim Turmbau zu Essen ... das Autofahren (0) | nichts (86) | das Handwerk kennen (111) Doreen Wehrhold machte ihre Erfahrungen in Norwegen ... als Wikingerfrau (147) | als Eisscholle (876) | als Holzbildhauerin (222) Handwerker hatten schon immer das Geschick, ... Berge zu versetzen (23) | Probleme zu lösen (333) | zu jonglieren (582) Gewinner aus 6/2005 3 CD’s TOKIO HOTEL | S. Keilhauer | A. Hunold | M. Loorm | 3 Armbänder TOKIO HOTEL | K. Akgül | M. Frisulb | M. Hirtz | 20 IKK-spleens-Bags | K. Becker | Z. Moughrabi | A. Sommer | D. Lepping | C. Kenner | J. Nagel | A. Richau | F. Musch | U. Maschofski | H. Trellenkamp | J. Artz | C. Grünter | T. Wieczorek | A. Cakir | D. Beinhorn | A. Bollermann | K. Heiligtag | S. Windelband | N. Löffler | M. Berkemeier | 5 Prüfungsvorbereitung für Auszubildende | J. Ranker | T. Schliefer | S. Fritz | I. Pieper | J. Strauß | 3 Berufsstart für Hauptschüler | N. Dogan | S. Weinand | S. Neidenberger | 5 Berufsstart für Realschüler | S. Senol | K. Weinrich | K. Simon | D. Ennenbach | P. Löwe | 37 38 Vorschau Bewegende Technik Zweiradmechanik Kfz- Mechatronik Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik Mechanik für Karosserieinstandhaltungstechnik Mechanik für Land- und Baumaschinen Mechanik für Reifen- und Vulkanisationstechnik Bei Berufsunfähigkeit kann man sich auf unseren Job garantiert verlassen. Gut zu wissen: Es ist unser Job, Sie vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit zu schützen. Denn die Berufsunfähigkeitsversicherung der SIGNAL IDUNA gibt Ihnen genau die Sicherheit, die Sie verdienen. Und das ist ausgezeichnet mit dem höchsten Rating der unabhängigen Versicherungsanalysten von Morgen & Morgen( ) sowie Franke und Bornberg ( FFF). 00