geht es zum Weihnachtsheft des Jahres 2007
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geht es zum Weihnachtsheft des Jahres 2007
PF cTENHIEB 12/07 PF cTENHIEB Das unabhängige Katzen-Magazin Last-Minute-Geschenke für Katzenfreunde Großes Weihnachts-Geschenke-Special Katzenleben: Gefährliche Weihnachtszeit Tierschutz: Richtig spenden h c s i t i Br haar Kurz Futtertest Teil III: Beutel und Schalen Gesundheit:: Diagnose HCM www.pfotenhieb.de Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de es Groß rtrait: epo Rass editorial Inhalt Lisa Gomez Ringe redaktion Kontakt: LRinge@pfotenhieb.de News aus der Redaktion Pfotenhiebe 3 3 gesundheit Diagnose: HCM 4 Wenn die Miez das Klo nicht mehr findet – Teil II 6 Verhaltensmedizin 24 ernährung Viele Tiere erleben aber die Kehrseite des "Festes der Liebe". Sind sie am Heiligabend noch süße Höhepunkte der Bescherung, werden sie doch allzu schnell lästig und landen wieder im Tierheim. Darum finden Sie in 10 Wasserschüssel oder Milchbart 12 katzenleben Hallo, liebe Leser! Langsam aber sicher geht es auf Weihnachten zu: Schon seit Oktober häufen sich Dekorations- und Geschenkartikel in den Läden, Weihnachtsgebäck und Weihnachtsbäume werden angeboten. Hoffentlich stellt sich bei Ihnen jetzt aber auch die lang ersehnte Weihnachtsstimmung ein! Falls Sie, wie ich, zu den Menschen gehören, die erst in letzter Minute ihre Weihnachtsgeschenke besorgen oder denen einfach ab und zu die zündende Idee fehlt: In unserem Weihnachtsspecial finden Sie einige tolle Geschenktipps für Katzenfreunde. Schauen Sie einfach mal rein, vielleicht finden Sie ja etwas Passendes! Futtertest Teil III – Beutel und Schalen Rasseportrait: Britisch Kurzhaar 12 Mit der Katze durch die Weihnacht 16 Winterstreuner 17 Allerdings ist die Weihnachtszeit auch für unsere geliebten Katzen nicht gerade leicht: Lametta, Baumkugeln und Weihnachtsstern sind leicht unterschätzte Gefahrenquellen. Wussten Sie noch nicht? Auf Seite 88 finden Sie einen kleinen Überblick über Gefahren in der Weihnachtszeit und wie Sie diese vermeiden können. Wer braucht hier wen? 18 Prosit Neujahr 22 X-Mas-Katze 40 Nun wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben aber ein wunderschönes Weihnachtsfest. Lassen Sie sich reich beschenken und kommen Sie gut ins neue Jahr! Wir suchen ein neues Zuhause 27 Richtig Spenden 28 Empfehlenswerte Tierschutzprojekte 31 Spendenaktion PPP 32 unserem aktuellen Heft gleich zwei Artikel, die sich mit "lebendigen Geschenken" und der Verantwortung für unsere vierbeinigen Mitbewohner auseinandersetzen. tierschutz Im Namen der Pfotenhieb-Redaktion, Lisa Gomez Ringe mit Püppi buntes Illustration: Christine Schmiech – www.cs-illustration.de 2 PFOTENHIEB 12/07 Die Mutmach-Mieze 13 Last Minute Weihnachtsgeschenke für Katzenfreunde 34 Eine Weihnachtsgeschichte 42 Katzenkrimi 44 Basteltipps 46 Shortnews aus der Katzenwelt 48 Gewinnspiel 49 Impressum 49 Vorschau auf das nächste Heft 49 internes News aus der Redaktion Liebe Leser, bestimmt werden Ihnen beim Durchblättern dieser Ausgabe einige tolle Zeichnungen ins Auge fallen. Wer hat die denn gezaubert? Das Pfotenhieb-Team wird nun unterstützt von zwei Grafikerinnen. Die Illustrationsdesignerin Christine Schmiech studierte Illustrationsdesign an der Bildkunst Akademie in Hamburg und arbeitet als freie Illustratorin und Grafik-Designerin – immer unterstützt von Maskottchen "Eddie". Weitere Infos gibt es unter www.cs-iillustration.de. Steffi Liese ist freiberufliche Mediendesignerin und Illustratorin, sie lebt zusammen mit ihrem Kater "Sid", Hündin Grace und Mann Matthias in Wermelskirchen – einem richtigen "Kuhdorf", wie sie sagt. Ihre Homepage finden Sie unter www.steffi-eengels.de. Christine und Steffi zaubern für Pfotenhieb tolle Grafiken und Zeichnungen rund um das Thema "Katzen". Als Unterstützung für unsere Fotoredaktion haben sich nach dem Aufruf auf unserer Homepage jede Menge begabte HobbyFotografen gemeldet. Zudem hat uns das Katzenforum nicky4u.de (www.nicky4u.de) eine Zusammenarbeit angeboten – die Teilnehmer des monatlichen Fotowettbewerbs können uns hier optional ihre Bilder für eine Veröffentlichung zur Verfügung stellen. Wir wünschen Katja und Kerstin alles Gute für ihre Zukunft und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Christine, Steffi und unseren "Fotografen". Die Pfotenhieb-Redaktion Leider haben sich auch einige weniger schöne Veränderungen im Team ergeben: Katja Tuszynski und Kerstin Kochler, beide ehemals fester Bestandteil der Fotoredaktion, verlassen uns leider aus Zeitgründen. Kerstin Kochler organisierte bisher unsere Notfelle-Rubrik, ab dem nächsten Heft wird unsere Redakteurin Jessica Rohrbach diese Aufgabe übernehmen. Es hat sich also jede Menge getan! Foto: Fränz Fröhlich Pfotenhiebe Liebe Leser, auch nach dem zweiten Heft konnten wir uns wieder über eine Menge nette Leserbriefe freuen. Aber lesen Sie selbst! Stellvertretend für all die netten Reaktionen drucken wir hier zwei ab. c Liebe Redaktion, mit Interesse habe ich Ihre Zeitschrift gelesen. Eine unabhängige Zeitschrift, die offensichtlich auch eine junge, kritische Leserschaft ansprechen will, erscheint mir eine gute Idee. Daher fehlt aus meiner Sicht die Kinderseite, denn Kinder sollten ja auch schon früh den richtigen Umgang mit Katzen lernen und sich eventuell auch zusammen mit den Eltern über die richtige Katzenpflege "fortbilden". Meine Tochter hat ein, wie ich finde, gelungenes Gedicht über Katzen geschrieben. Vielleicht findet es ja Platz auf einer der ersten "Kinderseiten". Die Kuschelkatze Ich wünsch mir zu sein 'ne Katze, mit so einer süßen Fratze. Ich würde jagen viele Mäuse, dann laufen sie ganz schnell zurück in ihr Gehäuse. Doch selber würd’ ich auch gejagt, von Hunden, Pferden, jeden Tag. Mein Herrchen, das wär immer nett, doch füttert es mich nicht zu fett. Beißen und Kratzen würd' ich nie ein Kind, doch Kuscheln immer ganz geschwind. Schlafen würd’ ich ganz schön viel, vorm Kamin mit coolem Stil. Graues Fell, das will ich haben, und grüne Augen in Edelfarben. Viele Grüße und viel Erfolg mit der Zeitschrift! Edith H. men leicht verdaulich geschrieben, machen euer Magazin auch mit der zweiten Ausgabe zur ersten Wahl, wenn es darum geht, ein "brauchbares" Magazin über Katzen weiter zu empfehlen. Wir freuen uns schon jetzt auf den Tag, an dem wir Pfotenhieb auch als Druckversion in den Händen halten können. Herzliche Grüße Boris Guentel und Kater C. c Liebes Pfotenhieb-Team, mit großer Spannung haben wir nach dem Studium der Erstausgabe die zweite Ausgabe von Pfotenhieb erwartet. Nun ist sie endlich da und auch diesmal möchten wir euch ein großes Lob aussprechen! Eine Menge interessante The- Foto: Boris Guentel PFOTENHIEB 12/07 3 gesundheit HCM – Hypertrophe Kardiomyopathie Foto: pixelio - Christoph Waschkuhn HCM ist eine genetisch bedingte Krankheit, die nicht nur bei Katzen, sondern auch bei Hunden, Schweinen und uns Menschen vorkommt. Die Ursache einer HCM kann sowohl genetisch sein, als auch bei alten Tieren sekundär durch Bluthochdruck oder Überfunktionen der Schilddrüse ausgelöst werden. Von Doreen Stebner Was ist eigentlich eine HCM? Bei einer HCM kommt es zu einer Verdickung des Herzmuskels, meistens in der Höhe der linken Herzseite. Durch diese Verdickung verliert das Herz an Elastizität und kann sich nur schwer mit Blut füllen. Zudem wird die linke Herzkammer enger und der Platz für das benötige Blut geringer, was dazu führt, dass weniger Blut als normal durch das Herz gepumpt werden kann. Dieses kann unter anderem zu einer Undichtigkeit der Herzklappen führen. Der Tierarzt kann dies meistens an typischen Herzgeräuschen feststellen. Da der Katzenkörper aber einen gleichmäßigen und optimalen Blutstrom zur richtigen Versorgung der Organe benötigt, versucht er diese Defizite durch noch mehr Herzmuskelkontraktionen auszugleichen. Dieses führt aber wiederum zu einer weiteren Verdickung des Muskels, der dadurch immer unelastischer wird – ein wahrer Teufelskreis. Die Erkrankung ist genetisch bedingt und entwickelt sie sich meist langsam. Die betroffenen Katzen zeigen die typischen Anzeichen oft erst ab einem Alter von sechs Monaten. Es kann mehrere Jahre dauern, bevor der Tierarzt eine HCM diagnostiziert. Die Symptome sind vielfältig: Bei einigen Katzen führt Flüssigkeit in den Lungen zu 4 PFOTENHIEB 12/07 einer unregelmäßigen und schweren Atmung. Andere Tiere wiederum zeigen lebenslang keine Anzeichen, eine akute Herzrhythmusstörung führt hier oft unerwarteterweise zum Tod. se Untersuchung fehlen einem "normalen Haustierarzt" meistens die erforderlichen Geräte inklusive der speziellen Ausbildung. Hier empfiehlt sich der Besuch bei einem Facharzt. Besteht der Verdacht, empfiehlt sich eine echokardiographische Untersuchung, die nur von einem Fachtierarzt durchgeführt werden kann. Eine HCM ist nicht heilbar und für die betroffene Katze endet sie letztendlich immer tödlich – das Leben der erkrankten Katze kann aber durch entsprechende medikamentöse Behandlung verlängert werden, wenn die Krankheit denn erkannt wird. Wie läuft diese Untersuchung ab? Zuerst bespricht der Tierarzt eventuelle Auffälligkeiten mit Ihnen. Bei Untersuchungen von Zuchttieren wird vor der Behandlung die Identität der Katze sichergestellt. Dies geschieht durch Einlesen ihres Mikrochips und Abgeben der Stammbaumkopie, auf welcher der Code des Chips ebenfalls vermerkt ist. Der Arzt beginnt dann mit dem Abhören des Herzens und dem Befeuchten des Felles, um dort die Elektroden Was kann ich tun, um eine HCM festzustellen oder auszuschließen? Nur bei einem Teil der Patienten kann in der tierärztlichen Untersuchung ein Herzgeräusch auf das Vorliegen einer HCM hindeuten. Da aber nie andere Ursachen des Herzgeräusches ausgeschlossen werden können, muss dieses echokardiographisch abgeklärt werden. Dies bedeutet für den Katzenbesitzer: ein negativer Abhörbefund, also kein Hinweis auf ein krankhaftes Herzgeräusch, schließt das Vorliegen einer Herzmuskelveränderung nicht aus. Ein positiver Befund sollte in jedem Fall durch einen Herz-Ultraschall abgeklärt werden. Für die- Messung des Blutdurchflusses Messung der Herzwanddicke Die gesamte Untersuchung dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Katze völlig schmerzfrei. Ganz wichtig und zu beachten ist, dass diese Untersuchung eine Momentaufnahme ist und je nach Alter der Katze regelmäßig wiederholt werden sollte. Meine Katze hat HCM, was nun? Wurde bei Ihrer Katze HCM festgestellt, sollte das Tier sofort kastriert werden. Eine grenzwertige, leichte HCM kann innerhalb kürzester Zeit ohne Behandlung in eine schwerwiegende HCM umschlagen. Potente Katzen und Kater haben wesentlich mehr Stress als kastrierte Tiere, unnötiger Stress kann den Verlauf der Krankheit aber verschlimmern. Ihr Tierarzt wird mit Ihnen die medikamentöse Behandlung besprechen und die Katze langsam darauf einstellen. Gängige und häufig angewandte Medikamente sind zum Beispiel Fortecor, Prillium und Lanitop. Gerade in der Anfangszeit der Medikation kann die Katze sehr ruhig sein und viel schlafen, das regelt sich aber erfahrungsgemäß nach einigen Wochen. Hat Ihre Katze zusätzliche Probleme, wie zum Beispiel plötzlich auftretende Lähmungserscheinungen oder Humpeln, dann wenden Sie sich bitte sofort an den behandelnden Tierarzt. Dies kann durch Thrombenbildung im Becken oder den Beinen hervorgerufen werden, dieser kann man neben den blutverdünnenden Mitteln auch noch homöopathisch gegensteuern. Ihr Tierarzt berät Sie da sicher gern. Wichtig ist, regelmäßig die Herzwandstärke kontrollieren zu lassen. Je nach Grad der HCM ist dies alle 9 bis 12 Monate nötig, damit man gegebenenfalls das Medikament anders dosieren oder wechseln kann. Versuchen Sie unnötigen Stress zu vermeiden, lassen Sie Ihre Katze aber Katze sein, das heißt spielen, toben und klettern, wie sie es gern möchte. Sollte sich plötzlich ein enormer Gewichtsanstieg einstellen, kann dies auf Wassereinlagerungen hindeuten, auch dies sollte umgehend durch ein Röntgen der Katze ausgeschlossen oder anschließend behandelt werden. HCM ist nicht heilbar. Erkennt man die Krankheit aber früh genug, kann man dem Tier mit der richtigen Behandlung auch noch für eine lange Zeit ein glückliches Leben ermöglichen. Dennoch: Eine HCM endet in jedem Fall tödlich. Aufgrund der Tatsache, dass Katzen mit positivem HCM-Befund über eine gewisse Zeit dieser Erkrankung völlig unauffällig sind, trifft der spontane Herztod die Halter eines solchen Tieres umso unvorbereiteter und unerklärlicher. Das heimtückische an dieser Erkrankung ist ihr zeitlich unsicheres Auftreten: es kann Wochen, Monate, aber auch Jahre brauchen bis die Erkrankung ausbricht. Bisherige Beobachtungen weisen einen Zeitraum zwischen dem sechsten Lebensmonat und etwa fünften Lebensjahr aus, Abweichungen nach oben und unten sind möglich. Kater scheinen früher und heftiger betroffen zu sein als Katzen. HCM ist keine rassespezifische Krankheit, sondern sie kommt bei allen Rassen einschließlich der Hauskatze vor. Da die Erkrankung aber zumeist genetisch bedingt ist, kann die Verpaarung miteinander verwandter Katzen zu einem höheren HCM-Risiko führen. Empfehlung für die Zucht Jeder seriöse Züchter sollte seine Tiere ab dem ersten Lebensjahr und auf jeden Fall vor der Verpaarung auf HCM untersuchen lassen. Sind die Werte normal, dann steht dem Zuchteinsatz in Bezug auf HCM nichts im Wege. Katzen, bei denen HCM diagnostiziert wurde, gleich welchen Grades, sollten nicht zur Zucht eingesetzt werden. Ihnen sollte man ein ruhiges Kastratenleben mit der nötigen medizinischen Behandlung gönnen. Bei normal geschallten Zuchttieren ist eine regelmäßige Nachschallung alle anderthalb bis zwei Jahre bis zum fünften Lebensjahr wünschenswert, da sich eine HCM auch schleichend entwickeln kann. HCM-G Gentest Zurzeit steht nur den Rassen Maine Coon und Ragdoll ein aussagekräftiger Gentest auf HCM zur Verfügung. Es ist dabei aber zu beachten, dass dieser Gentest nur die Mutation eines Gen-Ortes berücksichtigt. Das bedeutet, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass im negativen Fall das Tier nicht doch an der Erkrankung leiden wird, weil sie aus anderen Gen-Orten hervorgebracht wird. Diese zu identifizieren wird weitere Jahre Forschung bedeuten. Dieser Test ersetzt das HCM-Schallen auf keinen Fall, ist aber für die genannten Rassen eine zusätzliche Möglichkeit zur Früherkennung. Über die Autorin: Doreen Stebner lebt mit ihrem Mann in Dedenhausen bei Hannover und züchtet seit drei Jahren Norwegische Waldkatzen. Sie besitzt selbst drei HCM-Katzen und unterstützt die HCM-Forschung in Deutschland und den USA. Mehr Info: Norwegische Waldkatzen De-La-Platiada www.de-la-platiada.de Illustration: Christine Schmiech - www.cs-illustration.de für das EKG [Anm. d. Red.: Elektrokardiogramm = Herzspannungskurve] mit Klammern anzubringen. Mit Hilfe des zweidimensionalen Bildes werden sowohl örtlich begrenzte als auch generalisierte Verdickungen des Herzmuskels festgestellt. Bei der eindimensionalen Untersuchungstechnik werden die anatomischen Befunde und Bewegungsmuster weiter analysiert. Sicherheit über funktionelle Veränderungen an den Herzklappen und die Aufspürung von Lochmissbildungen der Scheidewände bietet die Doppleruntersuchung. Zeigt der Herz-Ultraschall einen typischen Befund hinsichtlich des Vorliegens einer Herzmuskelhypertrophie, erleichtert dies die Einschätzung des Schweregrades und damit der Prognose für das Tier. Es schließt andere angeborene Missbildungen aus. Im EKG kann ein normaler Herzrhythmus oder Rhythmusstörungen festgestellt werden. Herz einer gesunden Katze Herz einer an HCM erkrankten Katze PFOTENHIEB 12/07 5 gesundheit Foto: Wilfried Keßeler Wenn die Miez das Klo nicht mehr findet – Teil II In der vorigen Ausgabe habe ich Ihnen allgemeine Hinweise gegeben, warum Ihre geliebte Katze plötzlich außerhalb Ihres Klos ihr Geschäft verrichtet. Heute nun möchte ich Ihnen Tipps für die speziellen Probleme von Kitten, Erwachsen und Senioren vorstellen. Von Cynthia Bollhorst Kitten Wenn Sie gerade vor der Anschaffung eines oder auch mehrerer Kitten stehen, können diese Ratschläge Sie gleich vor etwaigen Fehlern bewahren. Kleine Kätzchen benutzen im zarten Lebensalter von wenigen Wochen zum ersten Mal die Toilette. Bis dahin animiert die Mutter durch Lecken des Bauches die Katzen zum Ausscheiden und meist reinigt auch die Mutter penibel die Wurfkiste von den Hinterlassenschaften der Babys. Die Mutter zeigt den Kitten die Toilette, erstaunlicherweise weiß ein Kitten sehr schnell, wofür diese Kiste gedacht ist. Ist der Einstieg nicht zu hoch, werden sie fortan problemlos die Toilette aufsuchen. Beim Spielen oder nach dem Schmusen kann jedoch schon mal ein kleines Malheur passieren. 6 PFOTENHIEB 12/07 Bevor Sie sich für ein bestimmtes Kitten entscheiden, sollten Sie sicher gehen, dass es mindestens zwölf Wochen alt ist. Erst dann ist das Katzenkind sozial gefestigt, seelisch stabil und hat gelernt, feste Nahrung zu sich zu nehmen und das Katzenklo zu benutzen. Ganz wichtig ist, dass es auch gelernt hat, mit Enttäuschungen und Frust umzugehen. Mit ihren Geschwistern lernen Kitten zu balgen – eine spielerische Form für spätere Kämpfe um ein Revier. Der sehnsüchtig herbei gesehnte Tag ist da, das Kitten zieht ein. Schlimmstenfalls ist es etwa neun Wochen alt, es ist allein. Zeigen Sie dem Kitten die Toiletten, setzen Sie es kurz rein, aber ohne jeglichen Zwang. Es gibt nun Katzen, die sofort das Klo einweihen, andere laufen erst mal wieder heraus und gucken sich den Rest des neuen Heims an. Die ersten Tage wird es nun neugierig seine neue Umgebung erkunden, wird schlafen, spielen, fressen, sich verstecken, vorsichtig auf Sie zugehen. Denken Sie daran, dass Kitten mehrere Toiletten brauchen, am besten mit niedrigem Rand. Stellen Sie je nach Wohnungsgröße drei bis sechs Toiletten auf, damit das kleine Kätzchen in jedem Fall eine Toilette findet. Oft reichen kleinere Kunststoffschüsseln schon aus. Die Plätze sollten so verteilt werden, dass nach dem Schlafen, Futtern, Spielen und Schmusen die Toiletten schnell zu erreichen sind. Wie auch bei Kindern kommt bei Kitten der Harndrang oft unvermittelt und ein Anhalten ist noch nicht immer möglich. Füllen Sie in die Toiletten die Streu, welches das Kitten von Anfang an gewohnt ist. Nach ein paar Wochen können Sie durch langsam steigerndes Mischen eine neue Streu wählen. Einige Tage später entdeckte ich draußen im Garten Champ. Ich rannte freudig auf ihn zu und prallte mit meinem Kopf genau an eine Glaswand. Ja was soll das denn, warum kann ich denn nicht mit Champ spielen? Enttäuscht und traurig maunzte ich den ganzen Tag. Ich kratzte an der Tür, ich guckte stundenlang sehnsüchtig nach draußen. Es half nix, die Dosine machte einfach nicht die verdammte Tür auf. So pullerte ich eines Tages vor die Terrassentür, mir fiel nix anderes mehr ein. Den ganzen Frust hab ich mir von der Seele gepieselt. Das öffnete zwar auch nicht die Tür, aber es beruhigte mich ungemein. Foto: Lisa Gomez-Ringe Ruhe bitte! Kitten sollte man bei der Eingewöhnung nie stören oder erschrecken. Entdecken Sie eine Pfütze außerhalb der Toiletten, dann schimpfen Sie nicht. Ist das Unglück geschehen, hilft es überhaupt nicht, die Katze mit leerer Blase aufs Klo zu tragen. Werden Sie zukünftig aktiv, wenn die Blase noch voll ist. Also nach dem Fressen, Spielen, Schlafen können Sie, wenn Ihr Kitten schon genug Vertrauen zu Ihnen hat, können Sie ihm sanft das Bäuchlein streicheln, somit regen Sie die Verdauung an. Setzen Sie sie ganz sanft in ein Klo, überlassen sie es aber der Katze, ob sie drin bleibt oder gleich noch mal rausgeht. Zwingen Sie das Tier nur ein einziges Mal, kann sich schon eine Abneigung gegen das Klo bilden und es wird zukünftig gemieden. Entfernen Sie die Hinterlassenschaften sofort, erscheint es dem Kätzchen so, dass an dieser Stelle ein Urinieren und Koten unerwünscht ist. Bleiben Sie gelassen und entfernen Sie die Ausscheidungen zweimal täglich. Ist die Katze trotz all der Mühe weiterhin unsauber, dann saugen Sie mit einem Küchenrollentuch den Urin auf und legen Sie das Tuch für einige Stunden in das Klo. Spätestens aber zu diesem Zeitpunkt muss ein Tierarzt-Besuch gemacht werden, auch kleine Katzen können bei verschiedenen Erkrankungen Fremdpullern. Ist sie zum Beispiel noch nicht entwurmt und hatte einmal Durchfall, kann das auch eine Klo-Aversion auslösen. Weitere Auslöser können der Verlust der Mutter und der Geschwister sein und der damit im Zusammenhang stehende zu frühe Abgabezeitpunkt. Aber nun lassen wir doch mal unseren Maunzi von sich und seinen Erfahrungen berichten: "Ich bin jetzt 8 Monate alt. Meine Mama lebte auf einem Bauernhof, leider kann ich mich nicht mehr richtig an sie erinnern. Ich war noch ganz klein, da war sie plötzlich weg. Da ich viel zu klein war, wollte mich der alte Bauer im Hofbrunnen ertränken. Was hatte ich eine Angst, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen, ich hab wie Espenlaub gezittert und das Fell stand mir zu Berge. Mein Schutzengel war meine heuti- ge Dosi, sie rannte zu dem Bauern und riss mich aus seinen groben Händen. Sie verfrachtete mich in ein Auto. Na, da kam ich aus dem Himmel gleich wieder runter. War das laut und es ruckelte und brummte, da hatte ich gleich wieder Angst und vor Schreck pullerte ich auf einen der Sitze. Meine neue Mama sagte nix, da wusste ich, mein zukünftiges Leben wird total klasse werden. Mich hatte die beste Menschenmama der Welt gefunden. Wir fuhren auch nicht weit, zum Glück. Im Haus angekommen, bin ich erst mal unter die Couch gerannt. So konnte ich in Ruhe die Lage peilen. Das Haus, in dem ich wohne, ist sehr groß und ich hab auch eine Toilette. Aber die ist ziemlich weit weg von meinen Lieblingsplätzen, dummerweise pullerte ich ein paar Mal nach dem Spielen. Der große Mensch wurde immer sehr böse und ich hatte ziemliche Angst vor ihm. Aber meine Dosi schimpfte nie. Sie putzte alles auf und kramte viele alte Schüsseln hervor, dort war dann auch etwas von der Streu drin und wenn ich die benutzte, lobte sie mich immer ausgiebig. Das war toll. Foto: Nicole Kanning Kitten gewöhnen sich meistens schnell ein. Etwas Zeit verging, zwischendurch musste ich noch einmal zum Tierarzt (meine Dosi nannte das "Kastration") – da sah ich eines Tages die Terrassentür offen stehen. Beide Dosis standen daneben und riefen immer wieder nach mir. Irre, ihr glaubt es nicht, diese vertrauten Gerüche, die durch die Tür strömten, fantastisch. Ganz vorsichtig und zögernd ging ich zur Tür, langsam prüfte ich, ob nicht doch wieder so eine Glaswand gegen meinen Kopf schlägt. Nichts! Total abgefahren, meine Vorderpfötchen waren schon draußen, mein Po noch drinnen. Also ab nach draußen! Hach, es war herrlich. Ich war das glücklichste Katerlein von der Welt. Gepullert hab ich dann auch nur noch einmal, als die Dosi mich mal im Schrank vergessen hatte." Der kleine Maunzi hat so einiges erlebt. Er war von klein auf Freigänger auf dem Bauernhof gewesen, das anfängliche Einsperren konnte er nicht ertragen, er war unglücklich. Vorbildlich war von seiner Besitzerin, dass der kleine Kater erst Freigang bekam, nachdem er kastriert wurde. Erwachsene Katzen Sie haben entweder schon eine erwachsene Katze zu sich genommen oder haben erfolgreich die Kitten- und Teenager-Phase überstanden. Jetzt sollte Ihre Katze von Jahr zu Jahr auch ruhiger werden. Sie haben sanfte Erziehungsarbeit geleistet und garantiert hat Ihre Katze Sie zu einem perfekten Dosi erzogen. Sie stehen morgens in aller Herrgottsfrühe auf, um Ihrer hungerleidenden Katze das erste Frühstück zu servieren. Sie kennen mittlerweile die meisten ihrer Verstecke. Wissen, dass sie es liebt, noch mal von Ihnen gekrault zu werden, bevor Sie das Haus verlassen. Sie hat Sie auch so gut im Griff, dass Sie pünktlich wieder zu Hause auf der Matte stehen. Selbstverständlich sind Ihnen alle Lieblingsleckerlies, Lieblingsplätze, Lieblingsspielzeuge bestens vertraut. Kurz: Das Traum-Leben mit ihrer Traum-Katze ist in vollem Gange. Doch auch erwachsene Katzen benutzen hin und wieder das "Kommunikationsmittel" Fremdpullern. PFOTENHIEB 12/07 7 gesundheit Ich möchte noch mal deutlich darauf hinweisen, dass Sie auch mit Ihrer erwachsenen Katze als erstes zum Tierarzt gehen sollten, wenn Sie feststellen, dass Tier pullert nicht immer nur ins Katzenklo. Eine Blasenentzündung ist auch hier jederzeit möglich und sehr schmerzhaft für Ihren Stubentiger. Aber lassen wir nun Elettra mal selbst erzählen: "Ich bin eine Rassekatze und wurde liebevoll von meiner Katzenmutter und der Züchterin zusammen mit meinen fünf Geschwistern die ersten zwölf Wochen lang großgezogen. Dann kam ich zu meiner Dosenöffnerin, eine tolle Frau. Sie weiß es zu schätzen, dass ich was Besonderes bin. Ich bekomme nur bestes Futter und wenn ich laut genug maunze und den Kopf etwas schräg halte, dann gibt's mein Lieblingsleckerli. Ich wollte es wieder gut machen und mich und sie beruhigen und hab dann am nächsten Tag noch mal auf den Sessel gepullert. Da hat sie den auf die Terrasse geschleppt und mit so einem komischen Zeug abgeschrubbt, mein schöner Duft flog dahin. Der Sessel roch nun auch nicht mehr nach Champ, so war ich beruhigt und hab ihn in Ruhe gelassen. Ganz schlimm wurde es aber, als es anfing, draußen tagelang zu regnen und Champ mein Katzenklo mitbenutzte. Man konnte nicht mehr reingehen, ohne in die Klumpen des anderen zu treten, pfui Teufel. Dazu kam, dass Champ meinte, mir den Weg versperren zu müssen. Immer wenn ich grad ganz nötig musste, saß er einfach im Weg. Revierkampf nennt man so was – dem Schwächeren zeigen, dass dieser noch nicht mal so einfach zum Klo gehen kann. Ich war total verunsichert und frustriert. Ich möchte Ihnen noch allen ans Herz legen, dass wir Katzen pullern, weil Sie, die Menschen, unsere Sprache einfach nicht verstehen. Wir wollen Sie niemals ärgern und wir pullern auch nicht aus Langeweile oder zum Spaß. Für uns ist das keine schöne Sache – genauso wenig wie für Sie. Wenn Sie eine Katze haben, die pullert, dann denken Sie bitte an meine Worte!" Liebe Leser, ich möchte Ihnen noch einmal Elettras letzte Worte ans Herz legen. Bitte nehmen Sie Pullerattacken nicht persönlich und werden Sie nicht wütend. Katzen sind, wie allen Tieren, solche niederen Gedanken fremd. Sie kennen weder Rache noch bewusstes Provozieren und auch kein Ärgern. Senioren Ab einem Alter von sieben Jahren sprechen wir von Senioren-Katzen. Sie werden nun wirklich ruhiger, schlafen öfter und die Spielstunden verkürzen sich etwas. Wie auch beim Menschen haben sie ihre eigenen "Macken" und Verhaltensweisen. Ein jährliches Blutbild ist zu empfehlen. Katzen sind schließlich Meister darin, Krankheiten zu verstecken. Wenn Ihre Katze bisher immer einen kätzischen Kumpel hatte und dieser verstorben ist, sollten Sie bei der Anschaffung einer neuen Katze besonders sorgfältig vorgehen. Beide Tiere sollten vom Charakter und Alter her zusammen passen und die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Foto: Birgit Jacobeit Manche Katzen empfinden benutzte Klos als unangenehm. Ich bin eine Wohnungskatze, raus würde ich im Leben nicht wollen. Da ist es dreckig, zugig, nass und total gefährlich. Mir reicht, dass mein Katzenkumpel Champ rausdarf. Der erzählt immer die verrücktesten Geschichten und manchmal riecht er echt komisch. Ich glaube, da ist er in eine Dreckpfütze gefallen. Anfangs war ich gar nicht glücklich mit Champ. Der kam und ging, ganz wie er wollte. Er scheuchte mich vom Kratzbaum und er fraß meine Futterreste auf, bevor ich überhaupt was dazu sagen konnte. Nach einigen Wochen war ich so unglücklich, dass ich auf den Lieblingssessel von der Dosine gepullert hab. Da roch der wenigstens nicht mehr nach Champ. Blöderweise hat er mich ausgelacht und die Dosine war total erschrocken und hat geschimpft und sah sehr traurig aus. 8 PFOTENHIEB 12/07 Natürlich hab ich zu dieser Zeit auch mal die eine oder andere Pfütze verloren. Was sollte ich machen, konnte ja nicht stundenlang anhalten und Champ hatte ne irre Geduld. Die Dosi hat mich zum Tierarzt geschleppt, der fand natürlich nichts, ich sei ein Prachtmädel – ja klar doch, das wusste ich ja die ganze Zeit über. Dann hat sie so ein Gerät installiert, wo sie später sehen konnte, was wir so den ganzen Tag gemacht haben, während sie nicht zu Hause war. Jetzt sah sie natürlich, dass Champ mich den ganzen Tag ärgerte. Der Champ bekam nun extra Futter mit "Bachblüten", die es die Dosi nannte und wurde viel ruhiger. Auch kaufte sie was für die Steckdose, es roch total gut bei uns. (Anmerkung der Autorin: Feliway). Heutzutage ist es so, dass ich das Pullern nur selten einsetze. Wenn Sie merken, dass Ihre Katze den Weg zum Klo nicht mehr sicher jedes Mal findet, ist auch hier der Tierarztbesuch die erste Maßnahme. Ist die Katze organisch gesund, dann erleichtern Sie ihr die Toilettenbesuche, indem Sie mehrere Toiletten anbieten. Eventuell empfiehlt sich ein weiches Streu, welches nicht an den Pfotenballen piekt und drückt. Freigänger, die nun immer mehr Zeit in der geschützten Wohnung verbringen, brauchen eventuell übergangsweise ein Gemisch aus Streu und Erde in der Toilette. Den Erdeanteil können Sie dann langsam verringern, so dass die Umstellung auf Katzenstreu nicht plötzlich erfolgt und das Tier verunsichert. Champ, unser Senior, berichtet Ihnen nun aber gerne aus seinem Leben: "Guten Tag allerseits. Da werde ich mit meinen knappen 10 Jahren schon als Senior bezeichnet, unglaublich. Draußen bin ich immer noch der Herr über gut 10 km² und unzählige hübsche Katzenmädels. Um mein Revier zu kennzeichnen, markiere ich immer noch wie ein gestandener Kater. Da hält mich auch die Kastration nicht von ab. Der Termin war nämlich viel zu spät. Als ich zum Tierarzt musste, war es schon geschehen, ich beherrschte das Markieren meines Reviers perfekt und zum Glück für mich hörte es auch nicht auf. Ich hab von Katern gehört, die können das später nicht mehr und die sind echt zu bedauern, wenn sie ihr Revier behalten wollen. Aber ich merke mittlerweile, dass ich doch älter werde, ein bisschen jedenfalls. Vor ein paar Wochen, es goss vorher drei Tage am Stück, hatte ich beim Wasserlassen immer große Schmerzen. Keine Ahnung, was los war, auf das Klo ging ich besser erst mal nicht mehr. Das tat ja höllisch weh. Die Sofadecke schien mir weich genug, dass es nicht so sticht. Aber auch hier tat es beim Pinkeln super weh. Der Tierarzt fand die Ursache sehr schnell: Eine Blasenentzündung. Das war echt toll, ich bekam sogar Leberwurst. Gut ich merkte natürlich, dass da eklig bittere Medizin drin versteckt war, aber die Wurst schmeckte total gut, ich wurde umsorgt wie ein Kitten und es tat beim Pullern auch nicht mehr weh. Meine Dosine hat mir geraten, beim Regen nicht mehr rauszugehen. Wenn die wüsste, ich muss raus, einmal am Tag mindestens und die halbe Nacht am besten auch noch. Schließlich muss ich mein Revier verteidigen! Bis der kleine Maunzi soweit ist, dass er das übernehmen kann, muss ich noch durchhalten, so noch zwei bis drei Jährchen, dann kann Elettra gerne anfangen meine Fellpflege zu übernehmen und sich um mich zu kümmern. Werde ich ihr schon mal demnächst sagen!" Foto: Birgit Jacobeit My toilet is my castle - mein Klo ist meine Burg! Ich hoffe, dass Sie nun einen kleinen Einblick in unsere wundervollen Stubentiger bekommen haben. Sie sind schlau, lieb, anhänglich und doch unabhängig, stolz, schmusebedürftig, mal zickig und launisch und dann wieder erwärmen sie unser Herz. Sie sind von Natur aus nicht aggressiv oder provokant. Wenn Sie das Verhalten Ihres Tieres beobachten und interpretieren wollen, dann vermenschlichen Sie nichts. Nehmen Sie sich Verhaltensweisen von Löwe, Tiger und Co. als Vorbild, um zu erkennen, ob es normales Verhalten ist oder doch eine Störung des Natürlichen. Sind Sie der Meinung es handelt sich um eine Verhaltensstörung, suchen Sie auch hier den Tierarzt auf. Tiertherapeuten und unzählige Katzenforen im Internet bieten Hilfe an. Gern können Sie auch Ihre Fragen an das Pfotenhieb-Team stellen, diese werden umgehend an mich weitergeleitet. Dank der Autorin: Ich möchte mich ganz herzlich bei Tanja Sessler bedanken. Obwohl Sie erst am 4. Oktober ihre kleine Tochter zur Welt gebracht hat, hat sie sich kurz vor und nach der Geburt Zeit für meine Texte genommen. Rechtschreibfehler, fehlende Wörter, ganz falsche Wörter oder Wörter am falschen Platz: Alles hat sie gefunden und korrigiert. Wir hatten beim Durcharbeiten viel Spaß und ohne sie hätte ich beide Artikel nicht so schnell schreiben können. PFOTENHIEB 12/07 9 ernährung Beutel und Schale – nur praktisch oder auch gesund? Foto: Kerstin Kochler Beutel und Schälchen sind praktisch: Sie sind leicht zu öffnen, enthalten genau eine Portion frischen Katzenfutters und nehmen nicht sehr viel Platz im Müllsack ein. Viele Katzenhalter, die nur eine Katze zu versorgen haben, greifen deshalb gerne zu den Beuteln und Schälchen, um ihrem Liebling zu jeder Mahlzeit etwas Abwechslung bieten zu können. Doch ist diese Abwechslung auch gesund? Von Jessica Rohrbach Für den dritten und letzten Teil unseres Fertigfuttertests wurden 19 Alleinfuttermittel für ausgewachsene und gesunde Katzen in Beuteln und Schalen auf Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis getestet. Die Noten wurden nach den gleichen Kriterien wie beim Dosenfuttertest vergeben. Hier noch einmal zur Erinnerung: Die Qualitätsnote des Futters setzt sich aus der angegebenen Zusammensetzung, der Deklaration dieser und der Fütterungsempfehlung zusammen. Die Note 1 bedeutet dabei "sehr gut", eine 6 "ungenügend". Bei der Zusammensetzung des Futters wurde vor allem der Anteil an Muskelfleisch bewertet. Abzüge gab es für einen extrem hohen Anteil an Innereien, undefinierte 10 PFOTENHIEB 12/07 tierische und sonstige Nebenerzeugnisse, einen geringen Anteil an Fleisch der namensgebenden Sorte sowie umstrittene Zusatzstoffe. Die Deklaration wurde danach bewertet, ob die Sorten von Fleisch und Gemüse/ Getreide genau benannt und alle anderen Inhaltsstoffe klar deklariert wurden. Weitere Punkte gab es für Prozentangaben beim Gesamtfleisch- und Gemüse- bzw. Getreideanteil. Bei der Fütterungsempfehlung für eine vier Kilogramm schwere Katze gab es eine 1 für eine Fütterungsempfehlung unter 200 Gramm, eine 2 bedeutet unter 250 Gramm, eine 3 weniger als 300 Gramm, eine 4 unter 350 Gramm und eine 5 unter 400 Gramm. Eine 6 bedeutet, dass 400 Gramm und mehr Futter pro Tag und Katze empfohlen werden. Beim Preis mussten wir unsere Bewertungsskala an den deutlich höheren Preis von Katzenfutter in Beuteln und Schalen gegenüber dem in Dosen anpassen, da wir sonst fast ausschließlich die Noten 4 bis 6 hätten vergeben können. Deshalb gab es hier eine 1 bis zu einem Euro pro Katze und Tag, dann wurden die Noten in VierzigCent-Schritten gestaffelt. Eine 6 gab es für einen Preis ab drei Euro pro Tag für eine Katze. Die Preise können von Anbieter zu Anbieter variieren, weshalb dies nur ein grober Richtwert sein soll. Zusammensetzung Deklaration Fütterungsempfehlung Gesamt Qualität Preis pro Tag PreisLeistung Animonda Vom Feinsten Classic 2 3,5 2 2,5 4 3,3 Catessy 6 6 6 6 2 4 Felix "So gut wie es aussieht" 6 6 4 5,3 3 4,2 Hill's 4 4 4 4 5 4,5 Kitekat 5 6 6 5,7 1 3,4 3,5 5 4 4,2 3 3,6 Perfect Fit 6 6 4 5,3 6 5,7 Schmusy Vollwert Flakes 3 3 4 3,3 3 3,2 Sheba Essence 5 6 3 4,7 5 4,9 Whiskas Mmmm 5 5 4 4,7 3 3,9 Animonda Vom Feinsten Select 3 4,5 3 3,5 3 3,3 Catessy 6 6 5 5,7 2 3,9 Felix 6 6 4 5,3 2 3,7 Fridoline 2 3 5 3,3 4 3,7 Miamor Milde Mahlzeit 2 2 3 2,3 3 2,7 Number One 3 5 2 3,3 4 3,7 Sheba Essence 5 6 3 4,7 5 4,9 Whiskas Adult 6 6 6 6 3 4,5 Yarrah 4 4 4 4 4 4 Sorte Beutel Miamor Ragout Royale Sorte Schale Komplett durchgefallen sind Catessy und Whiskas, aber auch die meisten anderen Sorten haben diesen Test mehr schlecht als recht bestanden. Foto: Fränz Fröhlich Dieser dritte und letzte unserer großen Fertigfuttertests ist mehr als enttäuschend ausgefallen. Lediglich sechs von den 19 hier getesteten Futtersorten sind halbwegs empfehlenswert. Testsieger bei Qualität und Preis-LeistungsVerhältnis ist bei den Beuteln Animonda Vom Feinsten Classic und bei den Schalen Miamor Milde Mahlzeit. Generell lässt sich sagen, dass Katzenfutter in Schalen und Beuteln nicht nur wesentlich teurer ist als das gleiche Futter in der Dose, sondern zum Großteil auch noch qualitativ wesentlich schlechter. Zudem gibt es eine wesentlich geringere Auswahl an Sorten. Vor allem die hochwertigen Sorten und Sieger der letzten beiden Tests findet man nicht in Beuteln und Schalen. Wer nicht zwingend auf die doch recht praktischen Beutel und Schalen angewiesen ist, sollte der Katze und dem Geldbeutel zuliebe besser die Finger von diesem Futter lassen und zur Dose greifen. Den Dosenfuttertest finden Sie in der vorherigen Augabe. Nachtrag zu unserem Dosenfuttertest In unserem letzten Futtertest hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen! Concept Die Fütterungsempfehlung für Vet-C beträgt für eine vier Kilogramm schwere Katze nur 150 bis 200 Gramm, was die Note „1“ bedeutet! Fälschlicherweise hat Vet-Concept hier zuvor nur eine „3“ bekommen, und wurde so um den zweiten Platz beraubt. Gesamtnote ist daher „1,7“, Die Qualitäts-G die Note für das Preis-LLeistungs-V Verhältnis lautet „2,4“. Alle anderen Noten bleiben, wie sie sind. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle aufmerksamen Leserinnen und Leser, die diesen Fehler entdeckt und konstruktive Kritik geübt haben. PFOTENHIEB 12/07 11 ernährung Wasserschüssel oder Milchbart? Foto: pixelio - Candy Luiskandl Das Bild der Milch schlabbernden Katze verfolgt uns seit Kindertagen. Doch ebenso wissen wir, dass man Katzen keine Milch geben soll. Doch was ist mit spezieller Katzenmilch? Ist sie gesund oder schädlich? Diese Fragen möchten wir heute für Sie klären. Von Lisa Gomez Ringe z Wie alle Säugetiere ernähren sich auch Katzenkinder in ihren ersten Lebenswochen von Milch. Diese Muttermilch ist genau auf die Bedürfnisse des jeweiligen Tieres zugeschnitten: Darauf, wie rasant sein Wachstum erfolgen muss, und wie lange es diese besondere Nahrung bekommt. Kleine Katzen werden sehr schnell groß, wenn man ihre Säugephase mit ihrem Lebensalter vergleicht. Deswegen muss die Milch der Katze sehr viel Protein und Fett enthalten. Kann ein Kitten nicht von seiner Mutter großgezogen werden, braucht es daher speziell auf seine Bedürfnisse angepasste Ersatzmilch. Diese gibt es im Fachhandel oder beim Tierarzt zu kaufen. Sie enthält etwa viermal so viel Protein und mehr als doppelt so viel Fett wie im Handel erhältliche Kuhmilch oder gar "Katzenmilch". Letzterer fehlen die für das Wachstum lebensnotwendige, genau abgestimmte Vitamin- und Mineralmischung. Sie ist keinesfalls für die Aufzucht geeignet. Doch wie sieht es mit erwachsenen Katzen aus? Zwar sieht man häufig Bauernhofkatzen, die ihr Leben lang Milch schlecken – die Erfahrung zeigt aber dennoch, dass erwachsene Katzen meist keine Kuhmilch vertragen. Die Erklärung hierfür ist relativ einfach: Kuhmilch enthält Laktose, oder auch "Milchzucker" genannt. Um diesen abzubauen und in Energie umzuwandeln benötigt der Verdauungstrakt des Katzenkörpers ein Enzym namens Laktase. Dieses wird vom Körper jedoch nur solange gebildet, wie er sie benötigt. Die Körper erwachsener Katzen können so keinen Milchzucker mehr abbauen, es entsteht eine Laktoseintoleranz. Milchzucker wird nicht mehr vertragen, der Körper scheidet die Laktase schnellstmöglich aus – dies erkennt man meistens 12 PFOTENHIEB 08/07 daran, dass ausgewachsene Katzen nach dem Milchgenuss unter Durchfall leiden. Im Gegensatz zu den meisten Katzen nehmen wir Menschen unser Leben lang Milch zu uns und vertragen den Milchzucker in der Regel. Das gleiche gilt für viele Bauernhofkatzen: Werden Sie auch nach dem Abstillen weiter mit Kuhmilch gefüttert, bildet ihr Körper weiterhin das Enzym Laktase und kann die Laktose verarbeiten. Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz gibt es mittlerweile laktosefreie Milchprodukte. Auch die Futtermittelindustrie blieb nicht untätig, so dass die "Katzenmilch" auf den Markt kam. Was in der Katzenmilch drin ist, verrät ein Blick aufs Etikett: Der liebende Katzenhalter bezahlt im besten Gewissen seiner Katze etwas Gutes zu tun, für 200 Milliliter eines Gemischs aus Molkereiabfällen, pflanzlichen Nebenerzeugnissen, undefinierten Ölen und Fetten und zu allem Überfluss auch noch Zucker und Konservierungsmitteln einen knappen Euro. Das alles, damit die Katze weiterhin Milch schlecken kann, ohne Durchfall zu bekommen? Ist Milch denn überhaupt gesund für Katzen? Die Natur hat sich sicherlich etwas dabei gedacht, dass Milch die Ernährung für neue Erdenbürger in ihrer Wachstumsphase ist, und auch dabei, dass sie sie für Erwachsene unverdaulich gemacht hat. Ganz klar: Milch ist ein Lebensmittel, kein Getränk. Klare Sache: Wer auf Milch für seine Katze absolut nicht verzichten will, sollte sich also überlegen, lieber auf laktosefreie Milch umzusteigen, die auch die meisten erwachsenen Katzen ohne Probleme vertragen. Im Grunde ist Milch für Katzen aber nichts anderes als Süßes für uns Menschen. Es schmeckt gut, verfügt aber über einen für erwachsene Katzen zu hohen Energie- und Fettgehalt. Das Getränk für Katzen sollte Wasser sein. Sind Katzen das süße Getränk erst einmal gewohnt, lassen sie sich oft nur schwerlich auf Wasser umstellen. Aber nur reines Wasser ist ein vernünftiger Durststiller, gut für den Flüssigkeitshaushalt und geht vor allem nicht auf die Hüfte! Sicher spricht nichts dagegen, der Katze am Sonntag ihr Schälchen verdünnte, laktosefreie Milch anzubieten. Sündigen muss erlaubt sein – genau wie bei uns Menschen. Aber verzichten Sie dabei auf ungesunde Produkte, die auch noch Ihren Geldbeutel belasten. Eine Alternative sind fermentierte Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder Hüttenkäse. Sie unterstützen sogar eine gute Verdauung und enthalten wenig bis keine Laktose. Doch auch hier gilt es nicht zu übertreiben. Foto: Lisa Gomez Ringe Kitten benötigen geeignete Aufzuchtmilch. buntes Die Mutmach-M Mieze Senden Sie uns Ihre aufmunternde Geschichte: Wann hat Ihnen Ihre oder eine andere Katze Mut und Kraft gegeben? Welches besondere Erlebnis verbinden Sie mit einer Samtpfote? Einfach eine Email an: leser@pfotenhieb.de. Die schönsten Lesergeschichten veröffentlichen wir in den nächsten Ausgaben. Illustration: Steffi Liese www.steffi-engels.de PFOTENHIEB 08/07 13 katzenleben Die Britisch Kurzhaar Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de Eine Knutschkugel auf vier Pfoten 14 PFOTENHIEB 12/07 katzenleben Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de Foto: Johnny Krüger Foto: pixelio - J. Kaufmann Die Britisch Kurzhaar ist heute beliebter denn je, was wir vor allem der "geliebten" Werbung zu verdanken haben. Aber wie sah eigentlich die erste Britisch Kurzhaar aus? Und gibt es sie wirklich erst seit der Werbung? Diese und noch weitere Fragen werde ich versuchen, hier zu beantworten. von Alexandra Beyer Die BKH gibt es nicht erst seit Whiskas… …denn ein Mr. Weir aus Großbritannien kam zuerst auf die Idee, die englischen Haus- und Straßenkatzen zu einer einheitlichen Rasse zu formen. 1871 wurde der "Brite" erstmalig auf einer Ausstellung im berühmten Londoner Crystal Palace vorgestellt. Dort fand die Rasse großen Anklang beim Publikum und bekam so den heiß begehrten Titel "Best in Show", welches auch heute noch die höchste Auszeichnung auf Ausstellungen ist. Zur Erweiterung der zunächst recht eintönigen Farbpalette folgten zahlreiche züchterische Experimente mit bunten Hauskatzen, Siamesen und Katzen wie der Russisch Blau. Als größte Erfolge dieser Kreuzungen gingen die Farben Weiß und Rot-Creme hervor und sorgten bei der britischen Züchtergemeinschaft für einige Furore. der erfolgreichen Zucht. Ohne die berühmten Catteries "Cattepoel's", "Selor's", "La Bambola" und "Woeste Hoogte", die einen nahezu legendären Ruf erlangten, wären viele Zuchterfolge nicht zustande gekommen. Die Farbvarietäten Lilac und Chocolate beispielsweise hätten ohne den Zwinger "Van Diaspora" vermutlich noch sehr viel länger auf sich warten lassen. Zwar stammten die Vorfahren der ersten lilac- und chocolatefarbenen BKH nachweislich aus England, sind aber eindeutig dem kostbaren Erbgut eines gefeierten holländischen Perserkaters zu verdanken. Die Popularität der Britisch Kurzhaar schwankte einige Jahre lang beträchtlich, was vor allem durch die Erfolgsgeschichte der Perserkatze zu erklären ist. Zudem wurde an der Fellqualität an sich gearbeitet. Dazu wurden die mit üppigem Haar ausgestatteten Perser eingekreuzt, was allerdings auch heute noch eine teilweise dramatische Verschlechterung des Typs und den anhaltenden Kampf gegen das Langhaar-Gen zur Folge hat. Erfahrene Züchter versuchen inzwischen Perser aus der BKH-Zucht auszuschließen, um den exzellenten Typ und die expressive Augenfarbe nicht zu gefährden, was natürlich eindeutig zu Lasten der Fellqualität geht. Inzwischen gehört die Rasse aber zum obersten Drittel der beliebtesten Katzen, nicht nur wegen diverser Werbefilme von Whiskas, Sheba oder Catsan. Charakter – die Katze, die man auf den Rücken legen und am Bauch kraulen kann Der Britisch Kurzhaar wird eine ungewöhnliche Gelehrigkeit nachgesagt. Zusammenhänge und die Regeln des täglichen Zusammenlebens begreift sie erstaunlich schnell. Auch für kleine Kunststücke sind die Samtpfoten zu haben und können sich sogar zu wahren Apportierkünstlern entwickeln. Nicht umsonst haben so viele Produkthersteller die Britisch Kurzhaar für ihre Werbespots entdeckt. Meistens verhält sich die Britisch Kurzhaar sehr ruhig und menschenbezogen. Bisher ist aber noch nicht sicher, ob dies an der Rasse an sich oder an der liebevollen Prägung beim Züchter liegt. Im Gegensatz zu den meisten "normalen" Hauskatzen werden die BKH-Kätzchen so früh an den Umgang mit anderen Katzen und fremden Menschen vorbereitet. All dies hat dazu geführt, dass die BKH als absolute Familienkatze gilt, die schnell mit neuer Umgebung klar kommt und die geliebten Streicheleinheiten mit sanftem Schnurren dankt. Da Britisch Kurzhaarkatzen von Natur aus extrem gesellige Miezen sind, sollten sie nicht als Einzelkatze gehalten werden. Generell hat das den Vorteil, dass diese sich nicht nur auf den Menschen fokussieren und nicht einsam sind, wenn man gelegentlich verreisen möchte oder berufstätig ist. Es dauerte nicht lange, bis die BKH-Euphorie mit unaufhaltsamem Schwung über den Ärmelkanal schwappte. Auch deutsche und holländische Katzenliebhaber erlagen im Laufe des 20. Jahrhunderts der liebenswerten Rasse und widmeten sich schließlich Foto: Birgit Jacobeit PFOTENHIEB 12/07 15 katzenleben Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de Aussehen – Teddybären zum Knuddeln Der Körper der Katzen ist groß und muskulös, mit kurzem dickem Schwanz und kurzen, kräftigen Beinen. Der stabile Brustkorb sowie der kurze, recht dicke Hals fallen bei dieser Rasse besonders auf. Briten-Kater werden sehr groß und stämmig und bringen durchaus auch schon mal ein Gewicht von sechs bis zehn Kilo auf die Waage. Dennoch braucht er gute drei Jahre, bis er vollkommen ausgewachsen ist. Der Kopf der Britisch Kurzhaar ist rund mit kleinen an der Seite liegenden Ohren, kurzer, breiter Nase und großen, runden Augen. Die Augenfarbe variiert je nach Züchtung von Bernsteinfarben über Orange bis Dunkelbraun. Ein weiteres besonderes Merkmal dieser beliebten Rasse ist natürlich ihr traumhaftes Fell. Durch die Dicke und Dichte des Haarkleids fühlt es sich an wie Plüsch, wenn man langsam mit den Fingern hindurch streicht. Im Gegensatz zu anderen Kurzhaarrassen soll der Pelz der Briten nicht eng am Kör- per anliegen, sondern durch die dicke Unterwolle und festes Deckhaar etwas vom Körper abstehen, dabei aber möglichst kurz sein. Die ersten gezielt gezüchteten Briten zierte ein gestreiftes Haarkleid. Grund dafür ist nicht nur die britische Vorliebe für die Tabby-Zeichnung, sondern vor allem der, dass es in England zahlreiche getigerte Straßenkatzen gab. Heutzutage bemühen sich Züchter jedoch sehr, die "perfekte" Britisch Kurzhaar zu züchten, wobei diese (wenn einfarbig und nicht auf Tabby spezialisiert) nahezu streifenlos sein sollte! Die Farben variieren inzwischen von Blau, Weiß, Schwarz, Chocolate über Lilac, Rot, Creme, Silber und verschiedenen Kombinationen daraus, wobei auch Teilalbinismus z. B. als Blue-Point und als Tabby z. B. als SilberTabby nicht fehlt. In der FIFe (Katzenverband "Fédération Internationale Féline") gibt es mittlerweile etwa 194 zugelassene Farbvarietäten. Verwirrend... Besonders beliebt ist die Britisch Kurzhaar Blau, die fälschlicherweise oft als Kartäuser Foto:pixelio 16 PFOTENHIEB 12/07 Foto: Birgit Jacobeit bezeichnet wird. Das hat einen einfachen Grund: Die eigenständige Rasse der Kartäuser bzw. der aus Frankreich kommenden Chartreux hatte mit der Britisch Kurzhaar Blau ursprünglich nichts gemeinsam bis auf die blaue Fellfarbe. Nach dem zweiten Weltkrieg allerdings nahmen die Bestände der Chartreux und der BKH Blau so drastisch ab, dass beide Rassen miteinander gekreuzt wurden, um Inzucht zu vermeiden. Eine dramatische Annäherung des Äußeren der beiden Rassen war die Folge, so dass einige BKH-Züchter ihre blauen Tiere unbemerkt auf Chartreux-Ausstellungen anmelden und sogar einige Preise einfahren konnten. 1970 wurden die beiden Rassen vom Katzen-Weltverband FIFe zusammengelegt. Sieben Jahre lang hießen sowohl die Chartreux als auch die BKH Blau "Kartäuser", was auch heute noch einige Verwirrung stiftet. Dem Kampf einiger übrig gebliebener französischer Puristen ist es zu verdanken, dass die FIFe ihre Entscheidung revidiert und beide Rassen wieder getrennt hat. Foto: Johnny Krüger katzenleben BKH mal anders… Sie meinen, eine Britisch Kurzhaar könnte genau zu Ihnen passen, wünschen sich aber eine Katze mit langem Fell? Auch hiermit kann die Britenfraktion dienen! Denn ab und zu liegen auch einmal langhaarige Kätzchen in der BKH-Wurfkiste. Die Existenz der langhaarigen Schönheiten (auch Highlander genannt) ist der Einkreuzung von Perserkatzen in die Britisch-Kurzhaar-Zucht zu verdanken. Tragen beide kurzhaarige Zuchttiere das Langhaar-Gen, können so auch schon mal langhaarige Kätzchen entstehen. Während einige Züchter versuchen, dieses Gen möglichst zu vermeiden, gibt es inzwischen auch schon Züchter, die sich auf die Britisch-Langhaar-Zucht spezialisiert haben. Sonst unterscheiden sich diese "Fellkugeln" allerdings im Aussehen nicht von der BKH. Sie brauchen natürlich wie alle Langhaar-Katzen mehr Fellpflege. Leider oft kopiert und doch nie erreicht… Oft kann man in Kleinanzeigen "BKH-Mixe zu verkaufen" lesen. Seriösen Züchtern und Zuchtverbänden sträuben sich hierbei die Nackenhaare, da sie mit ansehen müssen, wie jahrelange Zucht für einen reinrassigen Typ hier durch achtlose Katzenbesitzer den Bach herunter geht. Meist sind es solche, die ihrer BKH den Freigang gewähren, sich aber vorher nicht mit dem Thema Kastration beschäftigt haben. Das böse Erwachen folgt meist schnell, wenn eines Nachts der vierbeinige Liebling den ungeplanten Nachwuchs zur Welt bringt. Verantwortungsloserweise denken einige einfach nur daran, Geld zu machen, denn Rassekatzen-Mixe zu einem Preis deutlich unter dem einer reinrassigen Katze lassen sich leicht verkaufen. Nicht zuletzt geht durch solche "Unfälle" der tolle Typ der BKH verloren und meistens bleibt der "Erzeuger" der Kleinen als unbekannter Straßenkater verschollen. Deshalb sei hier gesagt: Augen auf beim Rassekatzenkauf! Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de Mehr Infos zum Tierfotograf und BKH-Züchter Johnny Krüger erhalten Sie in unserer nächsten Ausgabe und unter www.eisprung.de. Mehr Infos... Der Standardpreis für ein BKH-LiebhaberKätzchen beginnt bei 500 Euro, sollte aber einen Preis von siebenhundert Euro möglichst nicht überschreiten. Im Preis inbegriffen sollten mehrere Entwurmungen, die ersten beiden Impfungen (Grundimmunisierung) und im besten Fall ein Starterpaket sein. Ältere Katzen werden von Züchtern auch ab und zu abgegeben, der Preis sollte hier unter 500 Euro liegen und man darf ruhig genau erfragen, warum denn dieses ältere Tier ausziehen muss. PFOTENHIEB 12/07 17 katzenleben Mit der Katze durch die Weihnacht Oh du fröhliche, oh du selige… Nein! Ich höre einen ohrenbetäubenden Knall aus dem Wohnzimmer, renne in den Flur und sehe im Augenwinkel gerade noch den kippenden Baum. Die Katzen springen panisch weg, ich versuche den Baum aufzufangen, registriere dabei, wie Miez in den Teelichtern landet, ihr Schwanz in Flammen aufgeht und… Schweißgebadet wache ich auf. Damit Ihre Weihnachtstage nicht zu einem Alptraum werden, hier ein paar Tipps. Fotos und Text von Lisa Gomez Ringe Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen: Lichterketten müssen gründlich am Baum befestigt und freiliegende Kabel zum Beispiel mit Kabelkanälen gesichert werden. Trennen Sie die Lichterkette vom Stromkreis, wenn Sie den Raum verlassen. Oh Tannenbaum: Möchte man trotz bepelzter Mitbewohner nicht auf einen Weihnachtsbaum verzichten, greift man am besten zu einer Edeltanne. Kiefern und Fichten enthalten viel toxisches Terpentinöl, dies kann beim Anknabbern der Nadeln zu Vergiftungen führen. Auch von Schneespray als Dekoration ist abzuraten. Spitze Tannennadeln können verschluckt werden und zu Verletzungen führen. Deshalb sollten Sie Ihre Katzen nicht unbeaufsichtigt lassen, und evtl. einen Topf Katzengras zur Ablenkung spendieren. Achten Sie bitte auf einen stabilen Baumständer. Im Handel gibt es mittlerweile gute Ständer mit Seilsystem, bei hohen Bäumen empfiehlt sich eine zusätzliche Sicherung an Wand oder Decke. Auf keinen Fall sollte dem Wasser des Christbaumständers Aspirin oder Glycerin zugefügt werden – trinkt die Katze dies, kann es zu starken Vergiftungserscheinungen kommen. 18 PFOTENHIEB 12/07 Echte Kerzen am Tannenbaum bilden auch ohne Katzen eine große Brandgefahr und bleiben besser in der Schublade. Teelichter und Stumpenkerzen sollten Sie natürlich ebenfalls nicht unbeaufsichtigt lassen. Diese brennen Ihren Nerven zuliebe am sichersten in geschlossenen Windlichtern oder Laternen ab. Kling, Glöckchen, klingelingeling: Halten Sie Ihre Dekoration katzenfreundlich. Glänzende Dinge wie Baumkugeln und Lametta ziehen Katzen magisch an. Wahrscheinlich werden Sie Ihren Baum des Öfteren nachschmücken müssen: Plastikkugeln verzeihen manchen Sturz und zersplittern nicht in scharfe Bruchstücke. Auf Lametta müssen Sie leider verzichten. Omas lang gehegte Bestände enthalten Blei und neu angeschaffte Glitzerfäden können gefressen zu Darmverschluss führen. Geeignet sind Strohsterne oder Anhänger aus Holz oder Filz, vielleicht auch Origami, seien Sie kreativ! Leckereien aus Schokolade haben am Baum nichts zu suchen und gehören unter Verschluss. Das in Schokolade enthaltene Theobromin macht uns Men- schen zwar glücklich, Katzen und Hunde schickt es jedoch bereits in geringen Dosen in die ewigen Jagdgründe. Ja, Katzenbesitzer in Weihnachtslaune haben es nicht leicht. Aber ich habe noch eine gute Nachricht für Sie: Sie brauchen keinen Weihnachtsstern kaufen! Denn, raten Sie: giftig! Und wer braucht schon eine Pflanze die nach 3 Wochen eingeht, wenn er die Festtage mit einer schnurrenden und zufriedenen Katze auf dem Schoß verbringen kann! Was könnte besinnlicher sein? In diesem Sinne: Morgen Kinder wird's was geben… PS: Und nach der Bescherung natürlich nicht vergessen das Geschenkband sofort zu entsorgen… Katzensichere Kerze Foto: pixelio katzenleben Streunerkatzen im Winter Wie kann man heimatlosen Katzen den Winter erleichtern? Streunerkatzen haben es schwer. Ihr Dasein ist geprägt vom Kampf um das nackte Überleben. Viele Tierschutzorganisationen haben sich darum dem Problem streunender Katzen angenommen, doch reicht das noch lange nicht aus. Lesen Sie hier, wie Sie gerade im Winter herrenlosen Katzen das Leben erleichtern können. von Eva Schade-Tomala Bevor Sie starten: Bedenken Sie bitte, dass es mit dem Füttern von streunenden Katzen nicht getan ist. Wer Katzen füttert, riskiert damit, dass sich diese noch mehr vermehren als hungernde Gesellen. in einer alten Hundehütte. Eine gute Alternative für den Winter ist Trockenfutter, da es nicht einfriert. Dabei ist zu beachten, dass die Katzen dann einen Zugang zu Wasser benötigen. Wer den Tieren langfristig helfen will, sorgt daher dafür, dass sie so schnell wie möglich kastriert werden. Dabei wird Ihnen der örtliche Tierschutzverein sicherlich gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bereitgestelltes Wasser Gerade in sehr strengen Wintern – meist ohne viel Schnee – haben Katzen große Probleme, an ausreichend Wasser zu kommen. Auch hier bieten sich Babywärmeteller an. Allerdings müssen diese täglich mehrmals ausgewechselt werden. Eine geschützte Futterstelle Das größte Problem für streunende Katzen im Winter ist die Versorgung mit Nahrung: Nassfutter zum Beispiel friert im Winter leicht ein. Dagegen haben sich Babywärmeteller (im Drogeriemarkt für ca. drei Euro erhältlich) bewährt. Stehen diese noch auf einem von unten durch eine Styroporplatte gegen Kälte geschützten Platz, friert das Futter erst nach etwa zwei Stunden ein. Weiterhin können auch Taschenwärmer (ca. ein Euro) das Einfrieren für etwa eine Stunde verhindern. Allerdings braucht man dazu gewölbte Tellerchen. Die Futterstelle sollte in einem geschützten Raum stehen, wie etwa in einer Garage, einem Schuppen oder Die Wasserstelle sollte, wie bei allen anderen Katzen auch, mindestens zwei Meter vom Futter entfernt stehen. Haben Sie einen Stromanschluss in der Nähe der Wasserstelle zur Verfügung, hier noch ein Tipp: Bieten Sie das Wasser in einem großen Keramikübertopf an, in dem eine Aquariumheizung angebracht ist. Bei diesen Heizungen lässt sich die Temperatur regeln und sie brauchen auch nicht viel Strom. Die Heizungen können Sie entweder über den Fachhandel oder einen befreundeten Aquarianer beziehen. Oft werden sie auch gebraucht in lokalen Anzeigenblättern ange- boten. Bitte achten Sie darauf, dass das Wasser regelmäßig aufgefüllt werden muss, damit die Heizung immer ganz bedeckt ist. Ein warmer Unterschlupf Hierfür eignen sich vor allem alte Hundehütten oder Häuschen aus wetterfestem Material, aber auch Katzenklodächer können hier Verwendung finden. Stellen Sie den Unterschlupf Ihrer Wahl auf eine Styroporplatte in einer möglichst zugfreien und vor allem ruhigen Ecke und polstern Sie ihn mit einer dicken Schicht Stroh aus, fertig ist die Katzenbehausung. Bitte keine Decken oder Laken auf das Stroh legen! Wenn sich eine nasse Katze in den Unterschlupf begibt, sammelt sich die Feuchtigkeit in den Textilien und die Katze kann dadurch eine Blasenentzündung oder Erkältung bekommen. Bei Stroh läuft das Wasser nach unten durch und die obere Schicht bleibt trocken und hält weiterhin warm. Katzen bauen sich im Stroh regelrechte Nester, wo sie selbst bei zweistelligen Minusgraden genug Wärme finden. Die Katzen werden es Ihnen danken. PFOTENHIEB 12/07 19 katzenleben Foto: IVH e.V. Wer braucht hier wen? Die Katze gilt als unabhängig und hat ihren eigenen Kopf. Also kann sie gut ohne uns leben – oder? Der Tierpsychologe Michael Fiam beleuchtet die Frage, wer in einer TierMensch-Beziehung eigentlich wen braucht. Von Michael Fiam 20 PFOTENHIEB 12/07 Illustration: Christine Schmiech www.cs-illustration.de Tiere bereichern das Leben der Menschen. Dieser Satz ist vermutlich schon unzählige Male geschrieben und zumindest genauso oft auch gelesen worden. Warum steht er hier also schon wieder? Ich habe mich bewusst für ihn entschieden, weil er nicht nur ein gutes Grammatik-Modell für den Deutschunterricht darstellt, wenn man beispielsweise sein Subjekt mit dem attributiven Genetivobjekt vertauscht, sondern weil ich mir das Ergebnis genau dieser Übung als Thema erwählt habe. Führen wir diese Übung also gleich einmal aus, dann erhalten wir: Menschen bereichern das Leben der Tiere. Und jetzt möchte ich diesen Satz mit all seinen Konsequenzen gerne durchdenken. Von vielen Untersuchungen und Studien wissen wir, dass ältere Menschen die Anwesenheit eines Haustieres sehr schätzen, weil sich diese sehr positiv auf deren Stimmung auswirkt, dass kranke Menschen das Mitgefühl ihres Haustiers erhalten und bemerken, wie das Tier versucht ihnen zu helfen, indem es einfach nur für sie da ist, und dass junge Menschen neben dem positiven Effekt der Freundschaft, die sie mit ihrem Haustier schließen, auch das Tragen von Verantwortung lernen, was selbstverständlich einen äußerst wichtigen Schritt in Richtung Erwachsenwerden bedeutet. Soweit zur Bereicherung unseres Lebens durch die Tiere. Jeder Mensch, der seinen Lebensbereich mit einem Haustier teilt, weiß, dass seinem Leben dadurch eine positive Komponente hinzugefügt wird. Wir können uns unser Leben ohne unsere kleineren oder größeren Lieblinge überhaupt nicht mehr vorstellen und Gott bewahre, es würde einem von ihnen jemals etwas zustoßen – was früher oder später ohnehin unvermeidbar ist, jedoch gern verdrängt und ins Unbewusste abgeschoben wird – daran möchten wir überhaupt nicht denken. Wie sieht es aber auf der anderen Seite aus? Wie geht es unseren Tieren mit uns? Wie sehr brauchen sie uns? Wie sehr verändern oder gar bereichern wir ihr Leben? Tun wir das überhaupt? Wären sie ohne uns nicht viel besser dran? Die Fische im Aquarium brauchen uns um stets qualitativ hochwertiges Wasser zu bekommen, Licht und Futter zu erhalten, damit die Welt, die wir ihnen ja schließlich einmal erschaffen haben, auch weiterhin in Ordnung bleibt. Und wenn wir uns mit der Futterdose dem Aquarium nähern, versammeln sie sich auch schon aufgeregt, weil sie bereits darauf konditioniert sind, dass aus diesem gelben, grünen oder orangefarbenen Ding ihre heiß geliebten Würmer, Larven, Krebse oder auch Flocken rieseln. Tiere bereichern das Leben der Menschen, doch sie verändern es auch. Das Meerschweinchen und der Hamster brauchen uns genauso wie die Vögel um den Käfig auszumisten, frisches Wasser und Futter bereitzustellen und uns täglich einige Zeit lang mit ihnen zu beschäftigen. Wir spielen und sprechen mit ihnen und zum Dank dafür zwitschern sie und laufen voll Begeisterung in ihrem Laufrad oder knabbern fröhlich an ihrer Futterstange. Der Hund in der Wohnung braucht uns um täglich die Möglichkeit zu erhalten sich an frischer Luft auszutoben, andere Hunde zu treffen und mit ihnen zu spielen und natürlich auch um sein Geschäft zu verrichten. Er hängt an uns wie ein Kind an seinen Eltern, ein Mensch an einem treuen Freund, der ihm schon viel Gutes getan hat, er ist unser Partner und wir können uns genauso sehr auf ihn verlassen, wie er auf uns. Die Katze ist jedoch so ein eigenartiges Haustier, sie wohnt zwar bei uns zuhause, scheint jedoch so gar nichts von jener unterwürfigen Dankbarkeit in sich zu tragen, welche andere tierische Hausgenossen auszeichnet. Sie akzeptiert es, dass wir ihr Kistchen säubern, erwartet es vermutlich sogar und macht uns eindeutig darauf aufmerksam, wenn wir es einmal zu spät oder nicht sorgfältig genug in Angriff genommen haben. Katzen leben also in ihrer eigenen Welt, die sich offensichtlich sehr weit von der unseren entfernt befindet. Sie erhalten von uns Lebensraum und Nahrung und streichen uns dafür gnädigerweise zwei- bis dreimal täglich um die Beine. Soweit die Klischees – soweit so schlecht. Sobald die Entscheidung getroffen wurde ein Haustier zu sich zu nehmen, sollte jedem Menschen bewusst sein, dass wir zu einem sehr großen und wichtigen Teil die Welt und damit das Leben unseres Haus- tieres (mit)gestalten. Bei den Fischen im Aquarium ist das deutlich erkennbar. Sobald das Wasser im Becken nicht mehr die gewünschte Sauerstoffkonzentration aufweist, können wir das sowohl mit unseren Augen sehen als auch mit unserer Nase riechen. Wir sind also dazu aufgerufen, unseren Fischen wieder genügend frisches Wasser zur Verfügung zu stellen, durch das sie schließlich atmen müssen. Doch auch für jedes andere Tier, das sein Leben mit uns teilt, erschaffen wir einen Großteil seiner Welt. Wie oft wir mit unserem Hund spazieren gehen, wohin wir gehen und wie lange, ob er dabei die Möglichkeit erhält, ohne Leine zu laufen und sich auszutoben, mit anderen Hunden zu spielen oder ob es sich dabei nur um eine schnelle Runde um den Block handelt, damit er sein Geschäftchen erledigen kann, bestimmt sehr nachhaltig seine Lebensqualität. Ob und wie viele Spielsachen er zuhause hat, ob und wie lange wir mit ihm spielen, was und wie viel er zu fressen bekommt, ist entscheidend für seine Gesundheit und damit für sein Leben. Das süße kleine Kaninchen braucht doch unsere ganze Fürsorge, auch wenn es anfangs noch recht scheu ist und sich gar nicht so gern von uns streicheln lassen möchte. Aber schließlich sind doch – fast – alle kleinen Tiere niedlich und süß, oder nicht? Und genau hier sind wir am Schnittpunkt zweier "Probleme" angekommen. Eines stellt das so genannte "Kindchenschema" dar, welches beinahe jedes Tierkind aufweist: kleiner Kopf, große Augen, starke Hilfsbedürftigkeit. Das andere ist die seit so langer Zeit stets propagierte Unabhängigkeit der Katze. PFOTENHIEB 12/07 21 Ich finde es genauso falsch, Kaninchen als Ostergaben zu verschenken, wie Katzen zu Weihnachten. Überhaupt ist die Idee jemandem ein Tier zu schenken, ohne sich vorher über sämtliche Konsequenzen klar zu sein, oder sogar ohne mit der betreffenden Person überhaupt darüber gesprochen zu haben, für völlig indiskutabel. Natürlich sind kleine Kätzchen niedlich. Natürlich gibt es nur wenige Kinder, die sich "so etwas" nicht wünschen würden. Natürlich macht man seinem Nachwuchs eine Riesenfreude mit so einem Zwerg. Das ist keine Kunst. Die Kunst liegt vielmehr darin, auch Wochen, Monate und Jahre nach diesem Weihnachtsfest noch zu erkennen, wie sehr uns unsere Katze braucht, und zwar nicht nur, weil wir ihr täglich ihren Napf auffüllen und das Kistchen ausmisten, sondern weil sie sich emotional an uns gebunden hat. Die standardisierte Annahme, dass Katzen gefühlsmäßig nicht mit uns in Verbindung treten, ist doch längst überholt. Ich denke da an unzählige Beispiele von Katzen, die ihre Menschen trösten, wenn es ihnen schlecht geht, psychisch wie physisch. Leute mit Depressionen berichten davon, dass ihre Katze/n wiederholt ihre Nähe suchen und sich zu ihnen legen, weil sie einfach spüren, dass es ihrem Menschen nicht gut geht. Warum sollten sie das tun, außer wenn sie sich emotional an diesen Menschen gebunden haben? Menschen, die schwere Operationen überstanden haben und noch ziemlich eingeschränkt, aber doch schon zu Hause leben, berichten, dass ihre Katze/n tage- und wochenlang nicht von ihrer Seite weichen, weil sie spüren, dass etwas (noch) nicht wieder ganz in Ordnung ist. Warum sollten sie das tun, wenn sie doch so überhaupt nicht an uns interessiert wären? Foto: pixelio 22 PFOTENHIEB 12/07 Und ich denke an den kleinen Mischlingskater Sam, der ins Heim gekommen ist, weil sein Menschenmann eine zuvor noch unbekannte Katzenhaarallergie (entwickelt?) hatte. Und genau dieser kleine Wicht hatte das große "Glück" gerade zum Weihnachtsfest, zum Fest der Liebe also, eine neue Familie zu finden, die in ihm genau den richtigen "Spielkameraden" für ihre kleine Tochter gesehen hat. Leider wurde ihm sein "übermäßiger Spieltrieb" wie es schließlich seitens der Familie formuliert worden ist, zum Verhängnis, denn von einem zerkratzten Sofa und ausgebuddelten Topfpflanzen war vorher doch nie die Rede gewesen. Die Familie hat es ziemlich cool weggesteckt und auch die kleine Tochter damit getröstet, wovon auch die Eltern ehrlich (?) überzeugt waren: "Du musst nicht traurig sein, dem kleinen Sam macht es nichts aus, dass er jetzt wieder im Tierheim ist. Weißt du, der ist eine Katze und die sind nicht so wie Hunde. Die haben ihr eigenes Leben und brauchen uns eigentlich gar nicht." Traurig, dass so etwas tatsächlich geglaubt und auch noch weitergegeben wird. Traurig, dass die kleine Tochter ihren Eltern das geglaubt hat. Traurig, dass Sam danach wieder ins Heim musste. Traurig, dass er wirklich sehr traurig war. Zum Glück hat der kleine Sam, der mittlerweile schon ein schöner, ausgewachsener Kater ist, danach eine Familie gefunden, die weder Weihnachten, noch Katzen als das sieht, was leider immer noch viele Menschen darin sehen: Ein Fest der Geschenke und Tiere, denen wir nichts bedeuten. Natürlich ist es schön, jemanden zu beschenken. Natürlich ist es schön, Geschenke zu bekommen. Natürlich sind kleine Katzen süß und große Katzen schön. Natürlich brauchen uns Katzen, weil wir ihre Familie sind und weil sie uns mindestens genauso lieben wie wir sie. Und wenn wir unsere Katze gut kennen, spüren wir das auch ganz genau. Natürlich! Meine große Bitte richtet sich also an alle, die vorhaben, eine Katze als Weihnachtsgeschenk zu vergeben: Ein Lebewesen sollte nur dann verschenkt werden, wenn vorher genau abgeklärt ist, dass es auch gewollt ist, dass alle notwendigen Voraussetzungen für ein artgerechtes Leben erfüllt sind bzw. sofort erfüllt werden können und wenn man selbst, sowie die/der Beschenkte sich der Tatsache bewusst ist, dass auch eine Katze unglaublich stark darunter leidet, wenn sie ihre lieb gewonnen Menschen wieder verlassen muss. Tun Sie das keiner Katze an, bitte. In diesem Sinn wünsche ich uns allen und unseren Katzen ein frohes und glückliches Weihnachtsfest 2007! Ihr Michael Fiam Der Tierpsychologe Michael Fiam lebt und arbeitet in Wien. Neben seiner praktischen Arbeit bildet er sich unter anderem an verschiedenen Universitäten fort. Weitere Infos: http://www.haustierpsychologie.com katzenleben Prosit Neujahr Foto: Stefanie Nowak Wir stoßen mit unserer Familie und Freunden an, fallen uns in die Arme und tauschen Wünsche aus. Danach schauen wir uns das Feuerwerk am Himmel an, freuen uns aufs neue Jahr und vergessen völlig, dass unsere Katze nicht so begeistert ist wie wir. Gerade Katzenneulingen fällt es schwer, die Reaktionen Ihrer Katze vorherzusehen und richtig zu reagieren. von Kerstin Kochler versteckt, reden Sie bitte nicht auf sie ein oder versuchen Sie sie zu streicheln – das würde sie nur noch mehr ängstigen und verwirren. Hat sich Ihre Katze beruhigt, wird sie sich nach einiger Zeit einrollen und schlafen. Der Silvesterböllerverkauf hat begonnen. Erwachsene und Jugendliche strömen in den Baumärkten und Einkaufszentren zu den Ständen, um sich mit Raketen, Knallern und Tischfeuerwerk einzudecken. Wer an den bunten Grabbeltischen steht und das schönste Leuchtfeuer aussucht, denkt selten an seine Katze. Doch schon Tage vor dem eigentlichen Ereignis geht es los: Knaller explodieren, Raketen gehen in die Luft. Der Katzenhalter kann schon hier beobachten, wie seine Katze reagiert: Zuckt sie zusammen? Schaut sie neugierig aus dem Fenster? Versteckt sie sich unter dem Bett? Warum reagiert unsere Katze zu Silvester so? Katzen hören sehr viel besser als wir, das heißt die Explosionen nehmen sie um ein vielfaches lauter wahr. Minka, Mausi und Garfield kennen diese plötzlichen, lauten Explosionen nicht – woher auch? Würden sie regelmäßig das Explodieren eines Silvesterknallers oder das Aufsteigen einer Rakete hören, könnten sie sich daran gewöhnen und würden nicht mehr so stark erschrecken. Allerdings möchten wir es ihr natürlich auch nicht permanent zumuten, nur um zum Jahresende eine furchtlose, neugierige Katze auf dem Fensterbrett hocken zu haben! 24 PFOTENHIEB 12/07 Foto: Wilfried Keßeler Wie können Sie Ihrer Katze die Silvesterzeit so angenehm wie möglich machen? Katzen suchen bei beängstigenden Situationen gerne dunkle und ruhigere Plätze auf, das kann im Badezimmer, unter dem Sofa, hinter dem Schrank oder unter dem Bett sein. Geben Sie Ihrer Katze die Chance sich den richtigen Platz zu suchen. Lassen Sie alle Türen und somit Versteckmöglichkeiten offen. Wenn Sie einen großen Karton (Umzugskarton) haben, dann legen Sie ihn mit Decken und Kissen aus und bedecken diesen wiederum mit anderen Decken. So entsteht eine Art "Schallschutzbunker", eine geschützte Höhle, in der sich Ihre Katze vielleicht gerne zurückziehen möchte. Hat sie sich versteckt, lassen Sie sie am besten in Ruhe. Schauen Sie zu Beginn nach ihr, damit Sie wissen, wo sich Ihre Katze Eine weitere Möglichkeit, Ihre Katze im Ernstfall zu beruhigen, sind Notfall-Tropfen, bekannt als Erste-Hilfe-Tropfen oder Rescue Remedy. Für den Ernstfall: Notfall-Tropfen "Notfall-Tropfen beinhalten 5 der 38 Bachblüten – Cherry Plum, Clemantis, Impatiens, Rock Rose und Star of Bethlehem", erklärt Tina Krogull, Bachblütentherapeutin für Katzen. Diese Tropfen helfen einer Katze Schockerlebnisse wie zum Beispiel bei der Silvesterknallerei besser zu überwinden. "Bei Katzen können die lauten Geräusche und vielen Lichter Angst, Panik, Unruhe, Nervosität und Schreck auslösen. Damit die Katze bei den Explosionen nicht in einen Schockzustand fällt, sollten die Notfall-Tropfen schon einen Tag vor und noch einen Tag nach Silvester verabreicht werden." Diese Tropfen sind in jeder Apotheke zu bekommen oder zu bestellen. "Aber Vorsicht: Für die Katze sind sie ungeeignet! Bei den Notfall-Tropfen aus der Apotheke handelt es sich meist um eine Essenz, die den sie im Kühlschrank. Nicht alle Apotheken haben diese "speziellen", auch für Katzen geeigneten Tropfen vorrätig – am besten gehen Sie schon einige Wochen vor dem Jahreswechsel zur Apotheke und fragen nach dem Mittel. Eine Bestellung dauert oft länger. Verabreichung wird eine Pipette oder Spritze genutzt, um der Katze die Tropfen zu geben. Die Pipette sollte dabei möglichst nicht mit dem Maul in Kontakt kommen, die Spritze dagegen könne Sie gut mit stillem Wasser auswaschen. Geben Sie die Anzahl der Tropfen in ein kleines Glas und ziehen Sie diese mit der Spritze auf. Die Tropfen müssen nicht geschluckt werden, der Kontakt mit der Mundschleimhaut reicht für eine Aufnahme in den Organismus aus. Die Tropfen können auch über etwas Futter, ein Leckerchen oder bei Gabe an mehrere Tiere in ein wenig stillem Wasser gegeben werden. Eine weitere Möglichkeit ist, einige Tropfen auf die Vorderpfote zu träufeln, damit die Katze sie ableckt. Tina Kogull empfiehlt folgende Dosierung: Eine erwachsene Katze benötigt vier mal täglich vier Tropfen, Jungtiere unter einem Jahr drei mal täglich zwei bis drei Tropfen und Neugeborene bis zu drei Wochen: zwei mal täglich ein bis zwei Tropfen. Bei der Anwendung mit Notfall-Tropfen ist zu beachten, dass sie nicht für einen längerfristigen Gebrauch gedacht und angelegt sind. Zur Beobachten Sie Ihre Katze und ermöglichen Sie ihr bereits vor der Jahreswende einen passenden Versteckplatz zu finden. Merken Sie, dass Ihre Bemühungen "umsonst" sind und ihre Katze immer panischer und unsicherer wird, greifen Sie zu den Notfall-Tropfen. Foto: Calolin Bechler mit Alkohol haltbar gemacht wurde", warnt Tina Krogull. Um diese für die Katze aufzubereiten, empfehlen Heilpraktiker zwei Tropfen mit zehn ml Flüssigkeit (am besten stilles Wasser, wenn möglich Heilquellwasser) zu verdünnen. Aufgrund des Wassers liegt die Haltbarkeit der Notfall-Tropfen-Mischung bei zwei bis vier Wochen, aufbewahrt wer- Das Pfotenhieb-Team wünscht Ihnen und Ihrer Katze einen Guten Rutsch und eine sanfte Landung im Jahr 2008! Buchempfehlung... Anna Janaszzkiewiczz Tagebuch eines frustrierten Katers Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2007 ISBN: 9783837000269 8,50 Euro Geschichten aus der Sicht einer Katze gibt es viele und sie werden gerne gelesen. Das ist kein Wunder, wünschen wir uns doch, die Gedanken der eigenen Katze lesen zu können, um zu verstehen, was in ihr vorgeht. So erzählt auch der Norwegische Waldkater Egon von seinen Beobachtungen im Alltag, besonders davon, was ihm gegen den Strich geht. Da wären der kleine Tierheimkater Max, mit dem er auf einmal Frauchen und Revier teilen lernen muss und diverse Besucher, die nach Egons Meinung seinem Frauchen gar nicht gut tun. Seine Frustration geht so weit, dass Egon überlegt, nach Norwegen auszuwandern. Allerdings unterscheidet sich das "Tagebuch eines frustrierten Katers" von anderen Katzengeschichten, denn man stößt beim Le- sen immer wieder auf Lebensweisheiten und satirischen Humor. Autorin Anna Janaszkiewicz will verschiedene Lesergruppen ansprechen, einerseits unterhalten, andererseits zum Nachdenken anregen. Sie lässt Kater Egon im Laufe des Buches durch eine Menge kluger Erkenntnisse eine innerliche Wandlung durchmachen. Er lernt, dass Freundschaften wichtig sind und dass es auch gut sein kann, Veränderungen zuzulassen. Das Gefühl, auch etwas über sich selbst gelernt zu haben, ein schöner Schreibstil und die witzigen Zeichnungen tragen dazu bei, dass es wirklich Spaß macht, Egons Geschichte zu lesen, auch wenn das Büchlein fast ein wenig zu kurz geraten ist. Man darf sich aber auf neue Werke der Autorin freuen! PFOTENHIEB 12/07 25 gesundheit Verhaltensmedizin Interview mit der Tierärztin Sabine Schroll Foto: IVH e.V. 26 Pfotenhieb: Hallo Frau Schroll, ich freue mich Sie im Namen des Pfotenhiebs begrüßen zu dürfen. Sie haben sich ja, zu einem Zeitpunkt, als Verhaltensmedizin noch nicht so bekannt war, schon dafür interessiert und weitergebildet. Was weckte Ihr Interesse? Das Zusammenleben und Verständnis von Mensch und Tier zu verbessern, harmonischer zu gestalten. Sozusagen eine "Mittleroder Dolmetscherrolle" zwischen Mensch und Tier. Ein Mensch, der sich mit seinem Tier wohl fühlt, kommt auch gerne in die Praxis, um es medizinisch betreuen zu lassen. Die Zusammenarbeit mit Besitzern, die ihre Katzen verstehen und respektieren, macht einfach Freude! kennen, um einen Fall an den entsprechenden Spezialisten zu überweisen oder mit ihm Kontakt aufzunehmen. Pfotenhieb: Welchen Stellenwert sollte die Veterinärspsychiatrie Ihrer Meinung nach im Praxisalltag eines Tierarztes haben? Die Grundlagen sollte meiner Ansicht nach jeder Tierarzt beherrschen. Es sollte ihm möglich sein, einen Junghund als verdächtig für Hyperaktivität zu erkennen oder eine Katze mit einer chronisch wiederkehrenden Blasenentzündung (Feline interstitielle Cystits) nicht nur körperlich, sondern auch psychisch zu betreuen. Stress ist hier ein wesentlicher Auslösefaktor. Die Veterinärmedizin ist heute so spezialisiert, dass ein TA nicht mehr alles wissen und können kann oder muss – es ist daher oft nur notwendig die Möglichkeiten ganz generell zu Pfotenhieb: Was sind aus Ihrer Sicht die größten Missverständnisse zwischen dem Menschen und seiner Katze? Der Katze menschliche Gedankengänge und (sekundäre) Gefühle wie Rache, Bosheit oder Beleidigtsein zu unterstellen. PFOTENHIEB 08/07 Pfotenhieb: Haben Sie dafür Beispiele aus Ihrer eigenen Praxis? Ich habe in meiner Praxis das Röntgengerät nicht mehr in Betrieb und mache auch keine Ultraschalluntersuchungen, weil die Qualität der Auswertung sowohl an der technischen Ausrüstung wie auch an der Routine des Untersuchers liegt. Für beides kann ich an die besseren Spezialisten überweisen und die Aussagekraft einer solchen Untersuchung ist besser, als wenn ich sie machte. Pfotenhieb: Was meinen Sie damit genau? Nehmen Sie zum Beispiel die Katze mit der heftigen Blasenentzündung, die auf Betten und Couch pinkelt. Sie tut das nicht aus Protest, sondern weil sie vor Schmerzen nicht mehr weiß wohin und verzweifelt ist… Katzen kratzen nicht an Möbeln, weil sie sich an ihren Besitzern rächen wollen, sondern weil sie Katzen sind und das zu ihrem im Gespräch mit Katja Tuszynski normalen Ausdrucksverhalten gehört. Katzen neigen von Natur aus dazu ihre Schmerzen zu "verstecken" um keine Schwäche zu zeigen. Pfotenhieb: Woran kann ich als Laie erkennen, dass meine Katze chronische Schmerzen hat und was muss ich tun? Beim chronischen Schmerz wird die Katze "auffällig unauffällig", sie versucht, sich möglichst wenig anmerken zu lassen. Dennoch kann man Veränderungen im Alltag und in den Gewohnheiten erkennen – sie springt nicht mehr auf ihren Lieblingsplatz, sie überlegt auffällig lange, ob sie nun springen soll. Im Mehrkatzen-Haushalt gibt es unter Umständen plötzlich Probleme im Zusammenleben. Beobachten, beobachten, beobachten…! Pfotenhieb: Welche chronischen Schmerzen kommen bei Katzen Ihrer Erfahrung nach am häufigsten vor? Und gibt es dafür typische Anzeichen wie vermehrtes Speicheln, Schmatzen oder so etwas in der Art? Die wichtigsten Erkrankungen, die bei der Katze chronischen Schmerz verursachen sind Osteoarthritis – degenerative Gelenkserkrankungen. Hier sind besonders häufig die Ellbogengelenke, Sprunggelenke oder Kniegelenke betroffen. Die andere wichtige Beeinträchtigung kommt aus der Mundhöhle – Zahnschmer- Die niedergelassene österreichische Tierärztin Sabine Schroll hat sich auf Verhaltensmedizin spezialisiert und mit ihren eigenen Büchern, Übersetzungen von Fachbüchern zum Thema und Vorträgen weltweit einen Namen gemacht. Foto: privat zen ohne Ende aufgrund von FORL (Feline odontoklastische resprotive Läsionen = "Löcher" in den Zähnen), Zahnstein und Zahnfleischentzündungen. Diese Katzen zeigen manchmal den Schmerz, wenn man ihnen beim Fressen genau zusieht – zerbeißen Futter einseitig, lassen Futter aus dem Mund fallen oder sie laufen plötzlich nach ein paar Bissen vom Futter weg. Pfotenhieb: Ein weiteres wichtiges Thema sind Katzen aus dem Tierheim. Oftmals haben sie traumatische Erfahrungen gemacht und sind in der Folge besonders ängstlich. Welchen Rat können Sie Menschen geben, die einer Katze mit "Vergangenheit" ein neues Revier geben wollen? Ruhe und Geduld, einen kleinen übersichtlichen Raum sehr katzengerecht und mit kontrollierten, d. h. für uns leicht zugänglichen, Versteckmöglichkeiten schaffen. Pheromone und Bachblüten helfen bei der Eingewöhnung ungemein. Man kann sich auch mit einem guten Buch und einer leisen entspannenden Musik auf eine Decke am Boden legen oder setzen und die Katze einfach nicht beachten. Damit kann sie den Menschen in einer wenig bedrohlichen Haltung beobachten und kennen lernen. Foto: Erika Gomez Ringe Sabine Schroll schloss 1989 ihr Studium an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien ab und bildete sich im In- und Ausland vor allem im Bereich der Veterinärspsychiatrie intensiv weiter. Ihre Studien führten sie neben Deutschland auch nach England, Schweiz, Frankreich und Kanada. Pfotenhieb: Viele Menschen glauben nicht an die Wirkung der Pheromone wie man Sie z. B. bei Feliway und Felifriend findet. Vielleicht weil sie es sich nicht vorstellen können? Wie wirken denn solche Pheromone? (lacht) Die Menschen müssen auch nicht dran glauben, damit Pheromone wirken können. Pheromone dienen der chemischen Kommunikation und sind sehr artspezifisch – das heißt Katzenpheromone wirken nur auf Katzen. Die Wahrnehmung geschieht mit einem eigenen Sinnesorgan, dem Vomeronasalorgan. Dieses ist direkt mit dem limbischen System verbunden, das für die emotionale Färbung des Erlebens zuständig ist. Die Pheromone in Feliway bewirken auf diesem Weg eine emotionale Entspannung – ich bekomme tagtäglich die positiven Rückmeldungen und sehe den positiven Effekt auf das Wohlbefinden der Katzen. Natürlich sind Pheromone keine Wundermittel mit denen man jede unklare Kommunikation zwischen Katzen und Menschen sowie Katzen und Katzen oder schlechte Haltungsbedingungen beseitigen kann. Pfotenhieb: Bachblüten sind ja auch immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Einige Hersteller bieten Fertigmischungen an, andere behaupten, dass nur individuelle Mischungen helfen. Wie sehen Sie das Ganze? Ich bevorzuge individuelle Mischungen. Bachblüten sind etwas sehr persönliches und ich lasse in der Regel die Blüten vom Besitzer, der den engsten Bezug zur Katze hat, in Stellvertretung ziehen. Pfotenhieb: Und reichen Bachblüten alleine oder muss ich als Mensch noch mehr beachten? Bachblüten alleine reichen nie, aber sie helfen bei einer Entwicklung, die Katze (oder sich selber) besser verstehen und mehr zu respektieren. Die Dinge so zu nehmen und zu akzeptieren wie sie sind… Pfotenhieb: Kommen wir zum Thema artgerechte Haltung. Viele Menschen können oder wollen ihre Katzen nicht rauslassen. Wie kann man seiner Katze eine möglichst artgerechte Haltung in der Wohnung bieten? Sie ist eine gefragte Rednerin bei vielen nationalen und internationalen Kongressen. Die Praxis von Frau Schroll finden Sie unter: http://www.schroll.at/schroll/index.php Ihre bisherigen Ratgeber sind im BoD-Verlag und bei Enke erschienen und im Buchhandel erhältlich. Aktuell arbeitet sie gerade an einem neuen Buch mit dem Thema "Katzenkrankheiten erkennen – behandeln – vorbeugen", es wird im Cadmos-Verlag erscheinen. Das ist ein weites Feld – ganze Bücher wurden darüber geschrieben. Die wichtigsten Aspekte sind meiner Ansicht nach der Zugang zur dritten Dimension, ein wirklich ausreichend großes Katzenklo und genug Anregung und Beschäftigung als Ersatz für Jagd und Beutefang. Katzen wären als Selbstversorger einige Stunden pro Tag mit dem Aufspüren und Fangen von Beute beschäftigt – die Wohnungskatze hingegen bekommt ihre Futterration ganz ohne Anstrengung! Was tut sie mit der verbleibenden Zeit und Energie? Je nach Persönlichkeit beginnen einige Katzen in der Wohnung menschliche Körperteile zu jagen – die einzigen Objekte, die sich bewegen sind Füße, Hände und Köpfe. Andere Katzen beginnen zu fressen und fressen und fressen und schlafen – sie geraten in einen depressiven Zustand und werden völlig inaktiv. Mit der Katze spielen bedeutet daher, ihr die Möglichkeit zum Ausleben ihrer jagdlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse zu geben – das geht vor allem im interaktiven Spiel. Es reicht nicht, eine Fellmaus oder einen Tischtennisball herumliegen zu haben … Eine andere Möglichkeit Katzen mental zu beschäftigen ist das Clickertraining. Mit dem Clicker kann man Katzen viele Übungen beibringen und dann zu Hause im Wohnzimmer einen Katzenagility-Parcours aufbauen. Pfotenhieb: Rolle und Stellenwert der Katze haben sich in unserer Gesellschaft im Gegensatz zu früher ziemlich gewandelt, so dass bei Wohnungshaltung der Satz "Katzen sind Einzelgänger" heute eher kritisch gesehen wird. Wie sehen Sie das? Katzen sind keine Einzelgänger – sie sind einzeln jagend! Je nach ihrer Persönlichkeit und Sozialisation können Katzen ausgesprochen sozial sein und sich sehr eng an befreundete Katzen anschließen. Pfotenhieb: Kann denn jede Katze mit einer anderen vergesellschaftet werden? Gibt es wichtige Punkte, auf die wir als Menschen dabei achten sollten, sowohl bei der Auswahl der zweiten Katze als auch bei der Zusammenführung? PFOTENHIEB 08/07 27 katzenleben Vor rund zwei Monaten habe ich eine 14Jährige Katze in meine Dreier-Gruppe integriert – es wurde zweimal ganz leise zur Distanzierung gefaucht und ansonsten zur Beschwichtigung gegurrt – und das war es. Inzwischen leben alle vier ohne Probleme zusammen und akzeptieren sich gegenseitig in einer unglaublich respektvollen Art und Weise – ohne jedoch eine intensive Bindung aneinander zu haben. Foto: IVH e.V. Nein, es passt nicht jede Katze zu jeder, so wie wir Menschen ja auch nicht jeden heiraten oder in unserer Wohnung haben wollen. ... Ich empfehle gleichgeschlechtliche Paare und Katzen, die sowohl im Alter wie auch in der Aktivität ähnlich sind. Zu einer älteren Katze nimmt man besser zwei junge Katzen, die sich miteinander beschäftigen und die alte in Ruhe lassen. Für die erste Begegnung sollte die ansässige Katze weggesperrt werden, so dass die neue einen kleinen Vorsprung hat und sich einmal in der Wohnung orientieren kann. Nach einer halben Stunde öffnet man die Tür und mischt sich nicht ein, solange nur ein wenig gefaucht und geknurrt wird. Massive Attacken müssen natürlich gestoppt werden. Sehr hilfreich ist die Anwendung von Feliway oder das gegenseitige Bekanntmachen mit dem Geruch über Decken, die einige Tage lang getauscht werden, bis sich die Katzen das erste Mal begegnen. Auf gar keinen Fall sollte man Katzen zum Kontakt oder zur Annäherung zwingen! Pfotenhieb: Ich habe gelesen, dass Sie selbst mit mehreren Katzen zusammenleben. Was ist für Sie das Besondere an Katzen? Mmmmh – eine schwierige Frage – weil ich es nicht wirklich gut in Worte fassen kann und immer wenn ich es irgendwie formuliere ist es zwar richtig, aber nicht so ganz und es fehlt noch was… (lacht). Ich lebe derzeit mit vier Katzen zusammen auf 50 qm mit einem kleinen katzensicheren Garten von 50 qm. Ich mag es, meine Katzen einfach nur zu beobachten, ihnen beim Schlafen oder Sitzen zuzusehen, ihnen in die Augen zu blicken und in die Unendlichkeit einzutauchen, ihren Genuss des Räkelns in der Sonne nur beim Zusehen zu teilen, mit ihnen auf Katzenart Kontakt zu haben …. Pfotenhieb: Frau Schroll, ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit. Sie interessieren sich für Sabine Schrollls Therapieansätzze? Dann haben wir hier einige Buchtipps für Sie! Rezensiert von Katja Tuszynski 4 Miez, Miez - na komm! Aller guten Katzen sind…? Books on Demand GmbH Der Mehrkatzenhaushalt 192 Seiten ISBN 978-3833479625 14,90 EUR "Miez, Miez – na komm!" – das erste Buch der auf Verhalten spezialisierten Tierärztin Sabine Schroll trägt den Untertitel: Artgerechte Katzenhaltung in der Wohnung. Und genau darum geht es hier: Wie kann ich meiner Katze trotz Wohnungshaltung ein artgerechtes Leben bieten? Hier vermittelt Frau Schroll grundlegende Kenntnisse zur Katzenhaltung, angefangen bei den grundlegenden Gedanken ob und welche Katze/n bei einem einziehen sollen über die wichtigsten Grundlagen im Hinblick auf Einrichtung und Gesundheitsvorsorge. Damit Katze und Mensch nicht nebeneinander her "kommunizieren", darf der Leser sich auch noch über einen Grundkurs in "Kätzisch" freuen. 28 PFOTENHIEB 08/07 Books on Demand GmbH 116 Seiten ISBN 978-3899064315 10,20 EUR Speziell für Halter von mehreren Katzen geschrieben ist ihr zweites Buch "Aller guten Katzen sind…? Der Mehrkatzenhaushalt". Hier lernt man sehr viel über die Interaktionen der Katzen untereinander, entdeckt die kätzische Diplomatie. Genau wie Frau Schrolls erstes Buch ist auch "Der Mehrkatzenhaushalt" leicht und verständlich geschrieben. Mein Fazit: Entdecken Sie mit diesen Büchern the cat way of beeing! notfelle Wir suchen ein neues Zuhause In dieser Rubrik wollen wir Ihnen Katzen aus Tierschutzvereinen und Tierheimen vorstellen, die ein neues Zuhause suchen. Diesmal haben wir zwei Katzenpärchen aus dem Tierschutzverein Animal Help Europe e.V. aus Spanien. Zusammengestellt von Kerstin Kochler Domian und Cosimo Domian und Cosimo wurden im April 2006 geboren und haben sich bei einer Tierschützerin in Alicante kennengelernt und angefreundet. Cosimo ist ein offener, grau-weiß-getigerter stattlicher Kater, der sehr gern schmust. Domian ist eher zurückhaltend und vorsichtig. Sein Fell ist rot-weiß. Er orientiert sich an Cosimo. Die beiden möchten zusammen in Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon oder einem gesicherten Garten. Sie verstehen sich prima. Beide haben einen lieben, ruhigen Charakter. Sie sind kastriert, geimpft, auf Leukose/FIV getestet und gechippt. Foto: Animal Europe e.V. Domian und Cosimo Perly und Swenja Foto: Animal Europe e.V. Perly Foto: Animal Europe e.V. Perly und Swenja sind Mitte/Ende Mai 2006 geboren, beides Glückskatzenkinder und dreifarbig. Sie sind sehr lieb, verschmust und menschenbezogen. Wir würden sie als Marke "Handfeger" bezeichnen – da sie sehr neugierig, verspielt und redefreudig sind. Sie haben aber viel Unfug im Kopf, der neue Besitzer sollte das schon mögen. Als Babies waren sie mit Katzenseuche infiziert, haben auch das überstanden. Sie sind beide etwas empfindlich was ihre Gesundheit angeht (öfters erkältet und haben verklebte Augen) und sollten darum nicht geimpft werden. Weiteres erfahren Sie aber direkt vom Tierschutzverein. Perly und Swenja werden nur zusammen vermittelt, da sie sehr aneinander hängen. Nur in Wohnungshaltung (schön wäre eine gesicherte Terrasse oder Balkon) und nicht zu anderen Katzen – hier ist die Gefahr wieder zu groß, dass sie mit Krankheiten, Viren oder Bakterien von anderen Katzenstämmen konfrontiert werden. Der neue Besitzer sollte mit einem guten Tierheilpraktiker oder Homöopathen zusammenarbeiten um weiterhin die Gesundheit der beiden zu stärken. Wer gibt dem Paar eine Chance? Sie sind kastriert, auf Leukose und FIV getestet sowie gechippt. Alle vier Katzen werden von Animal Help Europe e.V. vermittelt, Interessenten können sich per E-Mail an s.schaefer@animalhelpeurope.de oder telefonisch unter der Nummer 06257/84765 melden. Wir würden uns sehr freuen, wenn unsere Notfälle das Weihnachtsfest bei einer lieben neuen Familie feiern könnten! Swenja PFOTENHIEB 08/07 29 tierschutz Spenden sind wichtig – aber bitte richtig! Leider gibt es neben den vielen seriösen Tierschutz-Vereinen und -Gruppierungen in Deutschland immer mehr schwarze Schafe. Denn – so zeigt es die Vergangenheit – mit Tierliebe anderer lässt sich ordentlich Geld verdienen! von Raphaela Frese Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit wird wieder ordentlich auf die Tränendrüsen tierlieber Deutscher gedrückt. Bunte Flyer mit grausamen Quälereien fordern Sie zu Spenden, Mitgliedschaften oder Futterpatenschaften auf. In Fußgängerzonen oder Einkaufszentren sprechen angebliche Tierschützer ahnungslose Passanten an. Professionelle Werber bitten am Telefon unter dem Deckmantel des Tierschutzes um Ihre finanzielle Hilfe. Sogar vor Hausbesuchen wird bei der Jagd auf Spenden kein Halt gemacht. Mehr Infos... Genauere Informationen zu den einzelnen unseriösen Tierschutzvereinen finden Sie hier: Arche 2000 Welttierhilfe http://www.tierschutzbund.de/01318.html Europäischer Tierschutzbund (ETB) http://www.tierschutzbund.de/01292.html Deutsches Tierhilfswerk http://www.4pawsnet.de/spendenskandale-DeutschesTierhilfswerk.html Futter für Tiere in Not http://www.tierschutzbund.de/02286.html 30 PFOTENHIEB 12/07 Dabei handelt es sich fast immer um dubiose Machenschaften einiger als Tierschutzverein getarnter kommerzieller AbzockFirmen. Sie üben massiven emotionalen Druck auf potentielle Mitglieder aus, die aus Mitleid oft sofort einen Vertrag unterschreiben. Anschließend landet das Geld komplett oder zu einem Großteil in den Geldbörsen der Firmenleitung und Verwaltung – und geht nicht zugunsten notleidender Tiere. Steffen Seckler von Deutschen Tierschutzbund e. V. rät: "Prüfen Sie genau die Seriosität der Vereine, für die Sie spenden möchten. Es gibt einige Kriterien, nach denen Sie schnell und sicher seriöse Vereine erkennen und dubiose Organisationen entlarven können." Der Deutsche Tierschutzbund e. V. ist die größte deutsche Dachorganisation des Tierschutzes. Ihm sind 700 Tierschutzvereine sowie 500 Tierheime angeschlossen und er ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beim Deutschen Tierschutzbund können sich Verbraucher auch darüber informieren, ob andere Organisationen seriös sind. Auf der Internetseite www.tierschutzbund.de Foto: Raphaela Frese sind alle Mitgliedsvereine und Tierheime gelistet. Oft werden absichtlich ähnlich klingende Namen benutzt, um die Tierfreunde zu täuschen. Hier einige Beispiele von Organisationen, deren Betreiber in den letzten Jahren wegen Betrugs verurteilt wurden: • Deutsches Tierhilfswerk (DTHW) • Arche 2000 Welttierhilfe • Europäischer Tierschutzbund (ETB) • Futter für Tiere in Not (weitere Infos siehe Kasten). "Wenn Menschen also vor Ort einen Tierschutzverein unterstützen möchten, sollten sie prüfen, inwieweit die Tiere gut und artgerecht untergebracht sind. Wichtig ist, dass ein Tierfreund im Vorfeld einer Spende überprüft, in wie weit die Gelder auch für einen bestimmten Zweck verwendet werden. Über eine geleistete Spende sollte man sich zudem auf jeden Fall eine Spendenquittung ausstellen lassen", so Steffen Seckler von Deutschen Tierschutzbund e. V. Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihre Spende wirklich Not leidenden Tieren zugute kommt, vergewissern Sie sich besser grundsätzlich vorher, ob ein Verein seriösen und nachhaltigen Tierschutz betreibt. Hier einige Stichpunkte, die vertrauenswürdige Organisationen auszeichnen: • Es gibt einen ordentlichen Geschäftsbericht mit einem veröffentlichten Haushalt. • Der Verein gilt als gemeinnützig anerkannt. • Der Verein (oder sein Dachverband, z. B. der Deutsche Tierschutzbund für seine Mitglieder) unterliegt der Kontrolle des Deutschen Spendenrates oder dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen. • Man erhält umfassende Informationen über Projekte, Ziele und Vorhaben. • Es kann sich vor Ort informiert werden, wie die Gelder eingesetzt werden. Vorsicht ist aber bei der Internet-Recherche geboten. Mit kostenpflichtigen Dialern macht die Tierschutz-Mafia auch im www Kasse. Mitleiderregende Webseiten locken Sie schnell auf verlinkte kostenpflichtige Seiten. Grundsätzlich verzichten seriöse Organisationen auf aggressive Spenden- oder Mitgliederwerbung. Ehrliche Tierschützer haben damit kein Problem, wenn Sie sich zunächst nur erkundigen wollen. Seien Sie im Zweifelsfall zurückhaltend, wenn • Sie vor Supermärkten oder in Fußgängerzonen angesprochen und um Spenden gebeten werden. • vor Ihrer Haustür von angeblichen Tierschützern gesammelt wird. • Sie per Telefon um Spenden gebeten werden. • keine schriftlichen Unterlagen herausgegeben werden können. • Sie eine Bank-Einzugsermächtigung unterschreiben sollen. • Sie am Telefon nach Kontonummer und/ oder Bankverbindung gefragt werden. • Ihnen Ordner oder Bilder mit grausamen Quälereien präsentiert werden. • Sie sich emotional unter Druck gesetzt fühlen. • Sie langfristige Verträge unterschreiben sollen. • Keine Möglichkeit haben, den Verein oder dessen Einrichtungen zu besuchen. •Nur mangelnde Informationen zu Aktionen und Zielen zu recherchieren sind. Bei Organisationen, die sich im Ausland engagieren, ist es noch schwieriger zu beurteilen, ob seriös gearbeitet wird. Am besten ist es, sich ein Bild vor Ort zu machen, z. B. ein vorhandenes Tierheim anzuschauen. Auch kann man die Mitarbeiter über die bisherigen Projekte und Erfolge befragen und unabhängig online recherchieren. Viele Vereine bieten auch zweckgebundene Spenden an, so kann z. B. speziell für die Katzen-Krankenstation gespendet werden. Ganz auf Nummer sicher geht man mit Sachspenden: Futter, Medikamente, Spielzeug oder Schlafplätze kommen garantiert nur den Tieren zugute. Was kann man selbst gegen die dubiosen Organisationen vor Ort tun? • Lassen Sie sich schriftliche Unterlagen aushändigen und recherchieren Sie im Internet oder beim Deutschen Tierschutzbund e. V. • Notieren Sie die Namen der Personen, die Sie angesprochen haben. • Wenn sie sicher sind, dass es sich um unseriöse Vereine handelt, sprechen Sie z.B. mit dem Markleiter oder dem Verantwortlichen, der der Organisation die Stellplatz-Erlaubnis gegeben hat. Dieser ist sicherlich auch auf die Mitleidsmasche hereingefallen und möchte nicht, dass seine Kunden auf dubiose Vereine reinfallen. • Informieren Sie Ihre Bekannten und Freunde über die Vereine und bitten Sie sie, nicht unüberlegt zu spenden. • Geben Sie Ihre Informationen an den Deutschen Tierschutzbund e. V. weiter. Foto: pixelio - Uwe Steinbricht Gerade in der Vorweihnachtszeit wird die steigende Spendenbereitschaft ausgenutzt PFOTENHIEB 12/07 31 tierschutz Interview mit Frau Birgit Oberg Tierheimleiterin des Tierheim Soest Tierschutz Soester Börde e. V. Pfotenhieb: Frau Oberg, als Tierheim sind Sie auch auf Spenden von tierlieben Bürgern angewiesen. Über welche Wege erreichen Sie die Spenden? Birgit Oberg: Wir veranstalten regelmäßige Aktionen, um immer wieder auf uns aufmerksam zu machen. So haben wir einmal im Monat einen Trödelmarkt auf unserem Gelände, dessen Erlös dem Tierheim zu Gute kommt. Außerdem liegt unsere Tierheimzeitschrift "Helft helfen" in der Region bei Tierärzten und Futtermittelgeschäften aus. Darin informieren wir über unsere Aktionen und Ziele, stellen Tiere vor und bitten natürlich um Spenden oder Patenschaften. Auch die Internetseite wird immer wichtiger, viele erkundigen sich zuerst dort, bevor Sie sich zwecks Spenden bei uns melden. Natürlich bekommen wir auch von der Stadt Zuschüsse für Fundtiere, allerdings nur für die Tiere, die auch in unserem Zuständigkeitsbereich gefunden werden. Diese reichen aber bei weitem nicht aus. Pfotenhieb: Einige skrupellose Organisationen nutzen die Hilfsbereitschaft und das Mitleid für Tiere aus um sich selbst zu bereichern. Wie sehr schadet das dem ehrlichen Tierschutz? Birgit Oberg: Durch solche Aktionen sinkt die Spendenbereitschaft. Es ist ja auch verständlich, wenn der Tierfreund einmal abgezockt wurde, dass er vorsichtig wird und sich darüber ärgert. Nur leider fällt das auch auf die seriösen Vereine zurück. Dabei ist die Hilfe durch Spenden wichtiger als je zuvor. Erst 2006 wurden die Zuschüsse der Städte und Gemeinden für Fundtiere fast überall um die Hälfte gekürzt. Pfotenhieb: Wie kann der Laie seriöse und unseriöse Aktionen von Tierschützern unterscheiden? Birgit Oberg: Das ist für den Laien wirklich schwierig. Ich denke, jegliche Aufforderung einer Abbuchung von Konto zuzustimmen, ist grundsätzlich mit Vorsicht zu betrachten. Wir fordern dazu niemals jemanden auf. Auch jegliche Belästigung durch Bilder gequälter Tiere oder grausamer Beschreibungen leidender Vierbeiner würden wir in unserem Namen niemandem zumuten. Ich empfinde das ja selbst als absolut aufdringlich, vor dem Supermarkt mit solchen an- 32 PFOTENHIEB 12/07 geblichen Fakten belästigt zu werden. Natürlich gibt es viele notleidende Tiere, aber mit emotionalem Druck Spenden "einzutreiben" ist nicht seriös. Pfotenhieb: Sie selbst sind mit dem Tierschutzverein Soester Börde e. V. Mitglied im Deutschen Tierschutzbund e.V. (DTB). Ist dieser Dachverband ein Gütesiegel, dem der Tierfreund vertrauen kann? Birgit Oberg: Die Mitgliedschaft im Deutschen Tierschutzbund e. V. ist durchaus ein Zeichen für Seriosität eines Vereins. Natürlich kann der DTB nicht alle Tierheime ständig kontrollieren und überwachen. Am besten macht sich jeder vor Ort nochmal ein Bild von den Zuständen und der Informationsbereitschaft. Zwar kann es sicherlich eine Weile gutgehen, auch in solchen Tierheimen oder Verbänden mit dem Tierschutz illegale Bereicherung zu betreiben. Alle Tierheime unterliegen aber der Kontrolle des Vorstandes. Zusätzlich würde es ja auch den Besuchern über kurz oder lang auffallen, wenn die Tiere schlecht gehalten oder ungenügend ernährt würden. Deshalb empfehle ich immer die Augen offen zu halten. Wenn etwas auffällt, kann sich jeder an den DTB wenden und um eine Kontrolle des jeweiligen Tierheims bitten. Werden Unstimmigkeiten gemeldet, reagiert der DTB in der Regel sehr schnell und überprüft den Verein. Pfotenhieb: Gerade vor Weihnachten wird die steigende Spendenbereitschaft gerne von dubiosen Vereinen ausgenutzt. Wie kann ein Spendenwilliger am besten helfen, so dass seine Spende auch den Tieren zugute kommt? Birgit Oberg: Genauso gut wie Geld und sehr sicher für den Spender sind Sach- und Futterspenden. Nach meiner Erfahrung ist es am besten, kurz beim Tierheim zu fragen, was gerade benötigt wird. Oft meinen es die Menschen gut und kaufen etwas, was vielleicht gerade zur Genüge vorrätig ist. Einige Tierheime haben sogar aktuelle Bedarfs-Listen auf der Internetseite. Dann kann man die Spenden selbst beim Tierheim vorbeibringen oder sogar auf Wunsch bei sich abholen lassen. Kein seriöses Tierheim wird solche Spenden ablehnen. Wenn Ihnen von einem Tierheim gesagt wird, "Wir brauchen kein Futter oder keine Sachspende, wir brauchen nur Geld", dann ist in den meisten Fällen etwas faul. Pfotenhieb: Sie arbeiten mit dem RobinHood-Tierheimservice zusammen. Was unterscheidet diese Organisation von den unseriösen? Birgit Oberg: Die Zusammenarbeit mit dem Robin-Hood-Tierheimservice war für uns wirklich eine große Hilfe. Über diese Aktion konnten wir fast den gesamten Jahresbedarf an Futter decken. Die Organisation ruft Unternehmen in der Region an, und bietet die Möglichkeit einer, auch steuerlich absetzbaren Spende für das örtliche Tierheim. Der Unterschied zu unseriösen Spendeneintreibern ist vor allem, dass keine Privatpersonen angerufen werden und nicht mit grausamen Storys auf die Tränendrüse gedrückt wird. Natürlich macht der Robin-Hood-Tierheimservice das nicht umsonst, aber für die Arbeit soll er auch gerne einen Teil des Geldes erhalten. Selbst mit weiteren ehrenamtlichen Helfern könnten wir das allein unmöglich leisten. Ich bekomme immer eine genaue Auflistung, wer wie viel gespendet hat, kann mein daraus resultierenden Futterkontingent abrufen, wenn ich es brauche und kann sogar entscheiden, welches Futter ich haben möchte. So wird nichts schlecht und ich erhalte immer das, was gerade nötig ist. Nicht alle Tiere vertragen schließlich jedes Futter. Trotzdem empfehle ich allen, die gern spenden möchten, sich vorher einfach kurz zu informieren. Eine ehrliche Organisation wird nie etwas dagegen haben. Pfotenhieb: Vielen Dank für das Gespräch! tierschutz Pfotenhieb meint: Empfehlenswert Sie sind nach der Lektüre unseres Textes verwirrt, ob und wem sie spenden sollen? Wir stellen Ihnen hier zwei kleine Aktionen vor, die unserer Meinung nach unterstützenswert sind. Mehr Infos finden Sie auf der jeweilig angegebenen Homepage Von Lena Hüsemann Tierheim Arzberg Das Katzenforum nicky4u.de hat vor kurzem eine Spendenaktion für das Tierheim Arzberg ins Leben gerufen. Forumsgründerin Nicole Kanning erzählt selbst über Zweck und Ablauf der Aktion: Foto: Raphaela Frese Weihnachts-TTombola von Lucky-LLand Alle Jahre wieder leuchten an Weihnachten die Katzenaugen. Es gibt neues Spielzeug, die Kuschelecke ist warm und gemütlich und das Bäuchlein ist voll. Aber es gibt auch andere Miezen – die Unerwünschten, die Ausgesetzten, herumstreunend, hungrig und halb erfroren. Wenn sie Glück haben, landen sie bei der Katzenhilfe. Und dort sollten sie es so schön wie möglich haben, gerade zu Weihnachten. Am allerbesten wäre natürlich, wenn sie auf diesem Weg ein neues, dauerhaftes Zuhause finden würden! Aus diesem Grund veranstaltet der OnlineShop Lucky-Land (www.lucky-land.de) dieses Jahr eine Weihnachts-Online-Tombola, deren Erlös zu 100 % den Katzen der Katzenhilfe in und um Würzburg zur Verfügung gestellt wird. So funktioniert es: Für einen Euro können Sie bei Lucky-Land Lose erstehen und tolle Preise vom gewinnen – vom Katzen-Eigenheim über Leckerli-Tüte bis zum Gutschein. Die Online-Tombola startet ab sofort und endet am 22.12.2007 (Zahlungseingang). Am 23.12.2007 werden die Lose gezogen, kurze Zeit später werden die Gewinner per E-Mail benachrichtigt. Nach Weihnachten wird das Geld an die Katzenhilfe Würzburg übergeben. Das Übergabefoto finden Sie dann bei der Katzenhilfe Würzburg, auf der Homepage von Lucky-Land (www.luckyland.de) und natürlich im Februar-Pfotenhieb-Magazin. Neugierig geworden? Mehr Infos gibt es unter http://www.lucky-land.de/WTKW.htm Das Tierheim Arzberg liegt im Landkreis Torgau-Oschatz in Sachsen (etwa 70 km östlich von Leipzig). Seit mehreren Jahren kümmern sich Vereinsvorsitzende Vera M. Besler und Tierheim-Leiterin Kathrin Walther zusammen mit ehrenamtlichen Helfern sehr liebevoll um ausgesetzte, kranke und schwer vermittelbare Katzen sowie um Igel und Wildtiere. Wenn man das Tierheim betritt spürt man die Wärme und Herzlichkeit, die den Katzen von den Mitarbeitern entgegen gebracht wird. Ein Blick in die liebevoll eingerichteten Katzenzimmer und in das Freigehege lässt viele Schicksale erahnen. Man sieht in die Augen verlassener, gequälter und kranker Katzen, die erleichtert sind wenigstens im Tierheim Arzberg eine Bleibe gefunden und Menschen um sich zu haben, die ihnen die Liebe und Zuneigung spüren lassen. 78 Katzen werden betreut – davon 44 vermittelbare Katzen, die ein liebevolles Zuhause suchen und 34 schwer vermittelbare Patenkatzen. Jedoch fehlt es dem Tierheim an Helfern und Geld. Durch Patenschaften, Spenden, Tierheimfeste und dem Betrieb einer kleinen Tierpension im Tierheim können gerade mal die Tierarztkosten gedeckt werden. Leider sind einige Paten ihren Versprechungen in den letzten Monaten nicht nachgekommen und zum Jahresende fallen weitere Zuwendungen weg. Vera und Kathrin sind mittlerweile sehr erschöpft und sammeln jeden Tag aufs Neue ihre Kräfte, um die viele Arbeit zu schaffen. Sie haben keinen einzigen Tag in der Woche frei und das schon seit über zwei Jahren. Zurzeit können sie noch alles aufrechterhalten, aber sie sind dringend auf weitere Hilfe angewiesen. Es ist notwendig, dass sich für die Ausfälle neue Paten und Sponsoren finden. Als eine Userin letztes Jahr im nicky4uKatzenforum (www.nicky4u.de) von dem Schicksal ihrer kleinen Cocky berichtete, die in ihrem jungen Leben schon soviel Leid erfahren musste, wurde deutlich mit welchem Engagement die Mitarbeiter die Katzen versorgen. Es drohte die Schließung aufgrund finanzieller Engpässe. Nur wenige User wohnten in der Nähe von Arzberg, aber hatten trotzdem großes Interesse irgendwie zu helfen. Daraufhin wurde im Oktober 2006 die "nicky4u-Patenschafts- aktion für das Tierheim Arzberg" (mehr Info: http://www.nicky4u.de/arzberg/index4. php) ins Leben gerufen, welche einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass die Schließung des Tierheims verhindert werden konnte. Seitdem haben viele Menschen eine Patenschaft für Sorgenkätzchen im Tierheim Arzberg übernommen. Haben auch Sie schon einmal über eine solche Patenschaft nachgedacht? Die Kosten für eine Patenschaft für eine Katze können Sie selbst bestimmen. Schon mit einem geringen monatlichen Beitrag können Sie einer Katze dort etwas helfen. Das ist für jeden Einzelnen nicht viel Geld – doch für das Tierheim ist dieses eine große Unterstützung! Auf der Internetseite www.tierheim-arzberg.de finden Sie detaillierte Informationen über die Katzen, die noch einen Paten suchen sowie den Patenantrag zum Ausdrucken und Ausfüllen. Nach einigen Tagen erhalten Sie eine Patenschaftsurkunde und ein Foto von Ihrem neuen Patenkätzchen, in regelmäßigen Abständen Briefe mit aktuellen Informationen und einmal jährlich eine Einladung zum Patentag. Zudem haben Sie die Möglichkeit Ihr Patenkätzchen in die Patenschaftsgalerie bei www.nicky4u.de eintragen zu lassen und dort über Sie zu berichten. Vielleicht ist es Ihnen monatlich nicht möglich, einen Betrag zu überweisen – dann können Sie jederzeit einen geringen Geldbetrag z.B. für Operationen der kranken und verletzten Katzen spenden. Oder machen Sie den Katzen in Arzberg zu Weihnachten eine kleine Freude, indem Sie ein Weihnachtspäckchen mit Futter, Leckerlies, Spielzeug oder Katzendecken schicken. So werden zu Weihnachten in Arzberg viele Katzenaugen leuchten! Viele Katzen im Tierheim Arzberg haben den Paten und Spendern sowie den Helfern vor Ort ihr Leben zu verdanken. Um den Tierheimbetrieb auf diesem guten Niveau aufrechtzuerhalten, ist es notwendig, dass sich weitere Paten und Sponsoren finden! Helfen Sie den Katzen, die weggeworfen wurden wie ein Stück Papier, weil sie lästig oder krank waren! Sie werden es Ihnen danken. Tierheim Arzberg Pfarrstr. 3 04886 Arzberg Tel: 034222 - 43 707 www.tierheim-arzberg.de Spenden: Tierschutzverein Arzberg e. V. Sparkasse Leipzig BLZ 860 555 92 Konto-Nr. 22 100 19 802 PFOTENHIEB 12/07 33 tierschutz Spendenaktion PPP Kerstin Kochler bei der symbolischen Übergabe des Gutscheins der IAK GmbH an Claudia Hollm. In unserer letzen Ausgabe hatten wir gemeinsam mit der Pets Nature GmbH und dem PfotographieForum (www.petsnature.de und www.pfotographie.de) die Spendenaktion PPP zugunsten der Foto: Katja Tuszynski In nur einem Monat haben wir folgende Spenden für die Tiertafel sammeln können: • • • • • • • • • • • • • 6,5 Tonnen Futter von der Firma Schulze Heimtierbedarf (http://www.portacat.de) 120 Kilo Futter von der Firma Grau Tiernahrung (http://www.grau-g gmbh.de/) einen 500 Euro-G Gutschein zum Einkaufen von der IAK GmbH (http://www.iak-g gmbh.de/) ein großes Paket mit allerlei Sachspenden des Onlineshops Futterzeit • (http://www.futterzeit.de) 2 Pakete mit Sachspenden von Privat Zu unserer Freude konnten wir der Tiertafel zudem einen Scheck über 405 Euro, die an Geldspenden zusammengekommen waren, überweisen. Tiertafel Deutschland e. V. ins Leben gerufen. Wir bedanken uns sehr im Namen der Tiertafel Deutschland e. V. bei allen Spendern! Alle Informationen über die Tiertafel und ihre Arbeit finden Sie unter www.tiertafel.de Besonders hervorheben möchten wir auch das Engagement von Jill Peters und Katja Tuszynski vom Pfotografie-Forum, Janine vom Petsnature-Forum, sowie unserem ehemaligen Redaktionsmitglied Kerstin Kochler, die die Aktion ins Leben riefen und sich um die anschließende Organisation kümmerten. Katja Tuszynski ist vom Konzept der Tiertafel so überzeugt, dass Sie dort auch weiterhin hilft. Eine Mitarbeiterin beim Auspacken eines der Pakete, die mit dem Gutschein der IAK GmbH gekauft werden konnten. Unsere Überweisung der Geldspenden an die Tiertafel Deutschland e. V. 34 PFOTENHIEB 08/07 Foto: Katja Tuszynski tierschutz Interview mit Claudia Hollm 1. Vorsitzende des Vereins Tiertafel Deutschland im Gesprääch h mit Katja Tuszyn nskki Pfotenhieb: Hallo Frau Hollm, die Tiertafel Deutschland e. V. hatte am 3. Oktober einjähriges Jubiläum. Nachträglich unseren herzlichen Glückwunsch! Wie sind Sie denn vor einem Jahr auf die Idee gekommen? Claudia Hollm: Im Januar 2006 hatte ich mit meinem Mann einen Fernsehbeitrag gesehen, wo eine Familie mit zwei Kindern und einem Hund plötzlich durch die Arbeitslosigkeit des Vaters in Hartz 4 gerutscht ist. Als der Hund dann unter Tränen aller Beteiligten ins Tierheim gegeben wurde, war es wirklich schlimm anzusehen, dass der Hund nicht wusste, wie ihm geschah und die Familie selber sich gar nicht losreißen konnte. Und das alles wegen 30 Euro monatlich. Das kann es doch nicht sein, das Tiere aus einem guten Zuhause in ein Tierheim müssen. So war die Idee geboren. Pfotenhieb: Haben Sie denn sehr schnell andere Mitstreiter gefunden oder gab es eine längere Anlaufphase? Claudia Hollm: In der Anfangsphase hab ich erst mal alleine überlegt wie so ein Konzept zu verwirklichen wäre. Ich hab viel gelesen, recherchiert und auch mal bei einschlägigen Vereinen und Privatpersonen nachgefragt. Dann organisierte ich in meinem Wohnort einen Infoabend um mit vielen interessierten Köpfen das Konzept fertig auszuarbeiten. Und so kamen die ersten Mitglieder. Pfotenhieb: Und wie standen Tierheime und Behörden zu Ihnen? Gab es da Anfangsschwierigkeiten? Claudia Hollm: Die Behörden hielten sich völlig raus, auch Anfragen bei Parteien oder anderen öffentlichen Stellen blieben ergebnislos. Unser örtlicher Tierschutz sperrte sich aktiv gegen die Tiertafel. Diese Einstellung des Tierschutzvereins blieb allerdings bisher einmalig. In vielen Orten arbeiten wir Hand in Hand mit den ansässigen Tierschutzvereinen. Alles in allem ist die Tiertafel Deutschland e. V. ein unabhängiger Verein der auf keinerlei Zuwendungen von öffentlicher Seite angewiesen ist, um bestehen zu können. Pfotenhieb: Kommen wir zur Organisation, da ist doch bestimmt viel zu tun? Claudia Hollm: Ja, das stimmt. Und je mehr wir wachsen, umso mehr wird klar, dass die Arbeit auf viele Schultern verteilt werden muss. Zum Glück können wir gerade jetzt in der Anfangsphase die Aufgaben so verteilen, dass diese den Fähigkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeiter entsprechen. Es ist nicht jedermanns Sache sich auf einen Messestand der Tiertafel zu stellen um für die Sache aktiv zu werben oder schriftlich potentielle Spender anzuschreiben. Gerade jetzt am Anfang gibt es viel zu tun. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Tiertafel mehr ist als nur Futter und Sachspendenverteilung. Es gehören Beratung und Betreuung, Hilfestellungen und Notfalllösungen für unsere Kunden dazu. Sozusagen ein "Rund-um-Paket" für Heimtierhaushalte in schwierigen Zeiten. Pfotenhieb: Wie schaffen Sie das neben Ihrer Arbeit? Claudia Hollm: In dem ich lerne, Arbeit und Projekte abzugeben. Das ist ehrlicherweise nicht immer ganz einfach. Trotzdem versuche ich, mein Privatleben und die Zeit für meine eigenen Tiere nicht zurückzustellen. Denn meine Tiere haben auch ein Anrecht auf artgerechte Haltung und Zeit. Pfotenhieb: Wie sieht die Arbeit vor Ort in einer Ausgabestelle aus? Claudia Hollm: Spenden organisieren, Ausgaberaum vor jeder Ausgabe neu bestücken, Infomaterial auf dem Laufenden halten, das gilt besonders für die News. An den Ausgabeterminen selber immer freundlich sein, ein Ohr für jedes Problem haben, bei der Futterausgabe auf die Bedürfnisse der einzelnen Tiere eingehen, die Karteikarte über unsere Kunden so führen, dass wir Auffälligkeiten und besonders Impfauslassungen im Blick haben und eingreifen können, wenn die finanzielle Lage des Vereins das zulässt. Das Klientel ist völlig unterschiedlich und daher auch die Ansprüche an die Ausgabehelfer. Pfotenhieb: Gibt es vielleicht ein Erlebnis was Sie besonders berührt hat? Claudia Hollm: Das ist schwer zu sagen, da ich selber ja nur für die Ausgabestelle in Rathenow sprechen kann. Ich erinnere mich an einen Hund, der seine Zeit in einem Zwinger verbringen musste und nur mit Brot aufgezogen wurde. Durch die Zusammenarbeit von Halter und Tiertafel bekommt dieser Hund nun gesundes Tierfutter und regelmäßig Auslauf. Dann kommt mir der Tag, an dem 40 Tonnen Futterspenden von einem Großspender aus Hagen abgeholt werden konnten und damit die Grundsicherung aller Ausgabestellen für eine lange Zeit gesichert ist, in den Sinn. So was berührt mich und zeigt mir, dass die Verantwortlichkeit nicht völlig auf kleine Vereine abgeschoben wird. Pfotenhieb: Auf welche Arten kann man denn die Tiertafel Deutschland unterstützen? Welche Hilfe können Sie brauchen? Claudia Hollm: Wir freuen uns über jede Art von Spende. Ob Futterspenden, Sachspenden und Zeitspenden (Zeit ist kostbar und jede Stunde, die jemand ehrenamtlich für uns verbringt, ist eine Spende). Es wäre gelogen wenn ich behaupten würde, wir würden uns nicht auch über Geldspenden freuen. Gerade die logistischen Anforderungen, die eingehenden Spenden auf alle Ausgabestellen zu verteilen, sind sehr kostenintensiv. Dazu kommen die Tierarztkosten, bei denen wir ebenfalls gerne Zuschüsse geben würden. Pfotenhieb: Und welche Visionen haben Sie für die Zukunft? Claudia Hollm: Träumen muss erlaubt sein: Eine Ausgabestelle der Tiertafel Deutschland e. V. in jeder Stadt wäre toll. Ansonsten mehr artgerecht gehaltene Tiere: Gerade Kleintiere, wie Kaninchen und Meerschweinchen, leben immer noch in viel zu engen Käfigen und in Einzelhaft. Hundehalter, die sich die Zeit nehmen Hundeschulen zu besuchen um den Freund an ihrer Seite besser verstehen zu lernen. Katzen, die nicht auf der Straße leben müssen, sondern die Wärme einer gemütlichen Wohnung erleben dürfen. Pfotenhieb: Frau Hollm, ich danke Ihnen für das Gespräch und wir wünschen Ihnen und der Tiertafel Deutschland für die Zukunft alles Gute, viele großzügige Spender und noch mehr Menschen die Sie mit ihrer Arbeit unterstützen! PFOTENHIEB 08/07 35 buntes Foto: pixelio - S. Hofschlaeger Last-M Minute-W Weihnachtsgeschenke für Katzenfreunde Jedes Jahr die gleiche Frage: Was soll ich meinen Lieben, den Freunden und Verwandten nur schenken? Es soll originell und doch praktisch, optisch ansprechend und trotzdem vielseitig sein. Wir haben einige Ideen für Sie gesammelt, mit denen Sie Katzenfreunde sicher begeistern können. Die Bezugsquellen finden Sie am Ende des Specials. Kätzisch durchs Jahr Katzenkalender – ja! Kitsch – nein. Leider gibt es auf dem Markt nur sehr wenige wirklich ansehnliche Katzenkalender. Seit einigen Jahren ist aber der "Literarische Katzenkalender" des Schöffling-Verlages erhältlich. Auf 56 Kalenderblättern können Katzenliebhaber in ausdrucksvollen Schwarz-Weiß-Fotografien und in komischen und melancholischen Katzengeschichten schwelgen. Ein wirklich tolles Weihnachtsgeschenk! Ca. 20 EUR, vom Schöffling-Verlag 36 PFOTENHIEB 12/07 buntes Schnurre Keramik Katzenfreunde mit einem Sinn für Nostalgie freuen sich besonders über die "Schnurre Keramik", die von der Original Bunzlauer Töpferei exklusiv in Handarbeit hergestellt wird. Erhältlich sind neben Tellern, Tassen und Kannen auch Wasserund Futternäpfe für die Katze. Die Töpferei fertigt übrigens auch auf Wunsch bestimmte Keramikartikel an – Infos gibt es beim Tatzenladen (www.tatzenladen.de). Hier kann die Keramik auch direkt bestellt werden. Jeder Katzenfreund kennt das: Kaum ist die Mieze eingezogen, beherrschen Katzenspielzeug, Katzentoilette, Kratzbaum und Kuscheldecke die Wohnung. So toll die Katze diese Accessoires auch findet – ansehnlich sind sie selten. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen hier Katzenzubehör vor, das Sie nicht vor Familie und Freunden verstecken müssen. Modern, schlicht, ergreifend – so fühlt sich nicht nur die Katze wohl! Katzenbetten Kuschelig soll ein Katzenbett sein – und gut aussehen! Dieses Katzenbett vereint beides: Kuscheliges Eisbärfell und eine moderne Form, die sich jeder Einrichtung anpasst. Erhältlich nicht nur in EisbärPlüsch, sondern auch in farbigem Fleece. Ab ca. 16 Euro, von Intierior PFOTENHIEB 12/07 37 buntes Fensterbrettauflagen Katzen lieben Fenster – die Außenwelt ist so spannend und gerade in der Winterzeit ist es auf der Heizung schön warm und kuschelig. Damit die Fellnase aber nicht auf dem nackten Metall oder dem kalten Fensterbrett liegen muss, gibt es einige bequeme und schöne Fensterbrettauflagen – je nach Geschmack schlicht oder mit Mäusen. Ca. 20 Euro, von Intierior Was schenkt man einer Katze zu Weihnachten? Die Frage ist einfach: Spielzeug. Irgendwie sind die Fellknäule ja doch wie Kinder… Hier finden Sie einige schöne Spielzeugideen für Ihre Katze. Baldriansäckchen Ihre Katze liebt Baldrian? Dann haben wir etwas für Sie: Wunderschöne, gut riechende Baldriansäckchen mit reizenden Bommel-Bändern. 4 Euro, von Intierior West Paw Katzentasche Handtaschen gibt es nur für Frauchen? Von wegen! Diese mit Catnip gefüllte Tasche ist ein tolles Geschenk für die Katze von Welt. Ca. 8 Euro, über Pfotino Weihnachtscollection Das Katzenspielzeug von Lucky-Land wird in liebevoller Handarbeit gefertigt, auf Farbechtheit geprüft und färbt nicht ab. Gefüllt mit BioBaldrian und Bio-Minze sind Charlotte Hühnerbein, Entenküken "Ki-Ki" und ihre Freunde tolle Spielkameraden für Ihre Katze Ab 3 Euro, über Lucky-Land 38 PFOTENHIEB 12/07 buntes Fressnapf mit Maus Da bekommt die Katze gleich Appetit: Dieser wunderschöne Fressnapf mit Mäusekopf begeistert Tier und Mensch. Ca. 7 Euro, über Bettys Shop Tierhaarentferner Zugegebenermaßen nicht das romantischte Geschenk - aber eins mit Wirkung. Jeder katzenhaargeplagte Tierfreund wird sich über diesen Tierhaarentferner freuen… Etwa 11 Euro, über "Magischer Reiniger" Katzenhaus Ein eigenes Heim für die Katze? Natürlich! Damit sich die Mieze heimisch fühlt, wird es passend zur Jahreszeit ein "Berg-Chalet" – samt typisch alpenländischen Steinaufsätzen, Tannenbäumen und Weihnachtsstern. Ab 9 Euro, über ARTeco und Lucky-Land. Bezugsquellen Intierior www.intierior.de Telefon (03381) 8909890 Pfotino www.pfotino.de Telefon (04771) 5771 ARTeco www.arteco-4pfoten.de Telefon (09266) 991536 Lucky Land www.lucky-land.de Telefon (0931) 6192627 Schoeffling-V Verlag www.schoeffling.de (069) 9207870 Bettys Shop http://www.bettyswinkel.nl/ Telefon 0031(75) 6703883 Magischer Reiniger www.magischer-reiniger.de Telefon (03525) 760548 Tatzenladen www.tatzenladen.de Telefon (04832) 979851 PFOTENHIEB 12/07 39 Foto: pixelio - Paul-Georg Meister buntes Katzenlektüre verschenken Dem Trubel der Weihnachtstage entfliehen: Wer freut sich nicht auf die ruhigen Winterabende auf dem Sofa, mit der geliebten Katze auf dem Schoß und einem guten Buch in den Händen? Wir haben hier ein paar Geschenkbüchlein zusammengetragen, über die sich bestimmt jeder Katzenfreund freuen wird. Viel Spaß beim Schmökern! Jullia Bachstein Katzenglück Verlag Schöffling & Co. 64 Seiten, 64 Abbildungen, gebunden ISBN: 978-3-89561-955-7 7,90 EUR Leslley y O'M Mara Kleines KatzenSammelsurium Heyne 126 Seiten, gebunden ISBN-10: 3-453-12065-5 ISBN-13: 978-3-453-12065-5 10,00 EUR 40 PFOTENHIEB 12/07 "Katzen sind glückliche Menschen" – so lautet der erste und einzige Satz dieses kleinen Bildbandes. Wer weiterblättert, findet den Beweis. Ob dicker Hauskater, der sich auf der Heizung räkelt, neugieriges Kitten oder scheue Kätzin: Der Katzenfreund erkennt in jeden der wunderschönen Katzenbilder Eigenschaften seiner eigenen Fellnase wieder und kommt nicht aus dem Schmunzeln heraus. Das Katzenglück ist hier wahrhaft zweideutig: Glücklich kann sich auch der nennen, der dieses kleine Geschenkbüchlein in den Händen hält. Ein wunderschönes Präsent für katzenliebe Menschen und solche, die es werden wollen! Wussten Sie, dass Katzen in Dallas Scheinwerfer zu tragen haben, wenn sie sich im Dunkeln bewegen? Kennen Sie die bemerkenswertesten Katzenrekorde und wissen Sie, ob Katzen wirklich neun Leben besitzen? All das kann man in Lesley O'Maras Katzen-Sammelsurium erfahren. Von Aphorismen, Kuriositäten bis hin zu Fakten und Zahlen hat die Autorin in diesem Büchlein viel Wissenswertes und Kurzweiliges über das liebste aller Haustiere zusammengetragen. Wenn der Winterabend lang oder noch kein Präsent für den Katzenfreund gefunden ist, lohnt daher der Griff zu diesem unterhaltsamen Geschenkbuch. Werner Fulld Isabellla Lauer Von Katzen und Populäre Irrtümer anderen Menschen über Katzen Verlag Schöffling & Co. 104 Seiten, gebunden Mit Zeichnungen von Gottfried Müller 9,95 EUR ISBN: 978-3-89561-705-8 "Der Ausdruck "Katzenhaltung" wird meistens missverstanden; korrekt angewendet bedeutet er natürlich: Die Katze hält sich einen Menschen." Welcher Katzenhalter hat das nicht im Herzen schon immer gewusst? Werner Fuld beschreibt in diesem Buch mit Sprachwitz und spitzer Feder den typischen Alltag eines Katzenhalters inklusive rätselhaft erscheinenden Charakterzügen von Katze und Mensch. Wissen Sie, warum Ihre Katze oft unauffindbar ist und welche Menschen Sie erst gar nicht in Ihre Wohnung einladen sollten? Nein? Sie wähnen sich immer noch in der falschen Sicherheit, Herr über Ihre Katze zu sein und sie erziehen zu können? Dann sollten Sie schleunigst zu Fulds Buch greifen und sich belehren lassen! Ein wunderschöner kleiner Band für Katzenhalter, die dem Charme ihres vierbeinigen Lieblings erlegen sind und sich beim Lesen gerne vor Lachen kringeln. Ein Ratgeber-Roman, mit Witz und Verstand geschrieben, für kalte Wintertage vor dem Kamin und der geliebten, tyrannischen Fellnase auf dem Schoß. Nur zu empfehlen! Warum die Katzenwäsche für die Katz ist und uns mit Kater der Morgen graut Kosmos-Verlag 160 Seiten, gebunden ISBN 978-3440107164 12,95 EUR Um Katzen ranken sich viele Mythen und Sprichwörter – meistens negative. Was den Katzenfreund insgeheim ärgert, hat Isabella Lauer nun einmal unter die Lupe genommen und räumt auf mit Aberglauben und Bauernweisheiten. Warum Katzen auch im alten Ägypten keine Götter waren, ihr siebter Sinn eine ganz logische Erklärung hat und man mit Katzenwäsche ganz sicher sauber durchs Leben kommt, kann nun Jedermann nachlesen. Allerdings belässt es die Autorin nicht dabei, sondern geht auch den kleinen Lügen der Katzenbesitzer auf die Spur. Wer gerne betont, dass Katzenhaltung etwas für ungebundene Zeitgenossen ist und Katzen die saubersten Mitbewohner überhaupt sind, sollte sich dieses Buch zu Gemüte führen! Wir wünschen viel Spaß beim Lesen – und Staunen. Akif Pirinçci Schandtat Ein Felidae-Roman Diana Verlag Juni 2007 336 Seiten gebunden 18,95 € ISBN: 978-3-453-00620-1 Nach "Salve Roma!" folgte im Juni dieses Jahres der sechste Roman der erfolgreichen Katzenkrimi-Reihe Akif Pirinçcis. In diesem Band erfahren Freunde des Katers Francis endlich, wie der vierpfotige Meisterdetektiv zu seiner Karriere als Schnüffler kam – oder doch nicht? Pirinçci macht es auf jeden Fall spannend. Er lässt Kater Francis von seiner Vergangenheit erzählen, woraufhin Sohn Junior sich auf Spurensuche und damit in größte Gefahr begibt. Während der Rettungsaktion erleben Francis und sein bester Freund Blaubart viele fantastische, um nicht zu sagen, satanische Abenteuer. Empfehlenswert ist diese Lektüre nicht nur für Francis-Fans, sondern auch für alle Freunde fantasiereicher Geschichten. Vorwissen aus den vorangegangenen Bänden ist nicht erforderlich. PFOTENHIEB 12/07 41 katzenleben X-m mas-K Katze "JA, BITTE" oder doch "NEIN, DANKE" Foto: pixelio - Claudia Hautumm Nun ist es ja bald wieder soweit, Weihnachten steht vor der Tür. Und mit dem Fest der Liebe auch wieder die Frage: "Was schenke ich wem, was den Eltern, was den Kindern, was meinem Liebsten?" Wunschzettel werden geschrieben. Nicht selten stehen auch Haustiere auf der Liste der Wünsche. von Wilfried Keßeler Die "niedlichen" Tierchen – vor allem, wenn sie klein sind – erfreuen sich nicht nur bei Kindern großer Beliebtheit. Ein wuscheliges Perserkätzchen für die Freundin oder einen frechen kleinen Kater für die Kinder – kann und will man diesen Wünschen (gerade zu Weihnachten) widerstehen? Dass Tiere keine idealen Weihnachtsgeschenke sind, obwohl sie sich auch noch so gut unter dem Weihnachtsbaum machen, weiß jeder. Einfach nur "Katzen sind keine Weihnachtsgeschenke – Punkt" zu sagen, wäre aber zu einfach. Schließlich gibt es ja auch ein paar wichtige Argumente hinter einer solchen Aussage. Punkte, die man aus gutem Grund bedenken sollte, bevor man ein Tier zu sich holt. Und da darf auch das Weihnachtsfest nicht Anlass sein, all dies zu ignorieren – den Wünschen des Beschenkten zuliebe. Nun lassen wir Sri Lanka erzählen, wie sie zu ihrem Mitbewohner gekommen ist. Und das nicht als Weihnachtskatze: "Ich bin Sri Lanka. Im August bin ich 16 Jahre alt geworden und froh, dass mich mein DoWi – ich nenne ihn so, weil es mein Dosenöffner Wilfried ist – zu sich geholt hat. Nun will ich Euch mal erzählen, wie so alles kam, dass ich dann bei DoWi gelandet 42 PFOTENHIEB 12/07 Foto: Wilfried Keßeler bin, auch ohne Weihnachten, ohne Schleifchen, ohne Geschenk zu sein: Mein DoWi kam damals, es war ein kalter Wintertag 1992, der 20. Januar, ins Tierheim und wollte eine Katze für sich holen. Sein Wunsch war über lange Zeit gereift und es war ihm klar, er wollte ein Kätzchen, ein junges Kätzchen aus dem Tierheim. DoWi hatte lange überlegt und erkannt, dass ein Kätzchen wohl die richtige Wahl als neues Familienmitglied und Weggefährtin ist. So stand er nun da und schaute sich bei uns um. Ich wohnte damals zusammen mit drei anderen kleinen Fegern in einem kleinen Zimmer. Die älteren Katzen hatten ein größeres Zimmer mit Balkon – dafür hatten wir einen schönen warmen Ofen in unserem Raum, schlecht ging es uns nicht. DoWi beobachtete uns eine Weile. Denn ein bisschen was wollte er ja schon mal von uns wissen, uns etwas kennenlernen. Und nebenher hat er sich immer mit unserer Tierheimleiterin unterhalten und viele Fragen gestellt. Wir konnten das nicht alles verstehen, aber für ihn war es wichtig, das merkte man. Er wollte ein kleines Kätzchen, weil dies meist noch leichter zu prägen ist als eine bereits reife, ausgewachsene, ältere Katze. Eine Rassekatze war nicht unter uns, aber das war für DoWi auch gar nicht wichtig. Viel wichtiger war ihm, dass Zutrauen da war und ihm auch eine von uns so richtig gefiel. Dann hat er mich gesehen und immer beobachtet. Ich hab das schon gemerkt, mir aber noch gar nix dabei gedacht. Und hab einfach weiter rumgetobt, mit meiner Freundin Bianca. Rum um den Ofen, rauf aufs Fensterbrett, wieder runter und 'ne neue Runde. Und das immer hinter Bianca her. Wir hatten uns dann schon an den Besucher DoWi gewöhnt und sind auch ihm durch die Beine geflitzt und haben uns auch streicheln lassen. Warum auch nicht? Sah ja ganz nett aus, das Kerlchen. Nach einer halben Stunde oder so hat er uns dann mit unserer Leiterin wieder verlassen. Sie wollten noch über uns reden. Später hab ich dann erfahren, was die da noch so an Gedanken ausgetauscht haben. So wollte er ja eigentlich nur mich zu sich nehmen. Das hatte ich schon gehört, als er es in unserem Zimmer gesagt hat. Da ich aber dann den ganzen Tag alleine gewesen wäre hat unsere Leiterin ihn gebeten, dass er doch mal darüber nachdenken solle, ob er nicht noch einer zweiten Katze ein Zuhause geben kann. Damit ich auch jemanden habe, mit dem ich spielen kann, kuscheln und raufen, zur gemeinsamen Fellpflege und allem, was wir so den lieben langen Tag dann gemeinsam anstellen können. Und da wir ja als Wohnungskatzen auch locker 20 Jahre alt werden können, wäre das schon ganz schön lang so alleine… Jetzt hatte DoWi was zum Nachdenken. Am nächsten Tag, es war der 21. Januar 1992, kam er dann abends wieder, der DoWi. Er wollte nun zwei von uns kleinen Fegern zu sich holen: Meine Freundin Bianca und mich. Nun sind wir Katzen ja Lebewesen mit recht eigenem Kopf und machen es unseren "Dosenöffnern" nicht immer nur leicht. Wir können sehr anschmiegsam sein, aber auch ganz schön eigenwillig. Das ist nicht Jedermanns Sache. Vor allem, wenn er uns Katzen zuvor noch nicht einmal gesehen hat, gar nichts von uns weiß? Deshalb war es gut, dass DoWi uns zwei ja zuvor wenigstens schon mal ken- Foto: pixelio - J.-P. Schulze nengelernt hat und sich dann in Ruhe entscheiden konnte. Wäre schon eine komische Vorstellung, irgendwo als "Geschenk" unter einem Weihnachtsbaum zu sitzen. Sitzen zu müssen und zu hoffen, dass man auch gemocht wird. Und womöglich ist dann der neue Dosi auch noch überrascht, dass wir auch ein anderes Verhältnis zu seiner Wohnungseinrichtung haben als er. Wir Katzen wollen ja nicht nur unser Fressen. Auch Pflege, Reinigen unseres Katzenklos und auch liebevolle Betreuung samt regelmäßigen Streicheleinheiten sind sehr wichtig. Und das unser ganzes Leben lang, nicht selten so an die 20 Jahre. Ach ja, und so ganz kostenlos ist unsere Betreuung natürlich auch nicht. Da kommen in der ganzen Zeit gut fünf- bis zehntausend Euro zusammen. Mögliche Krankheiten und Tierarztkosten nicht mal berücksichtigt. Auch wollen wir dann ja gesund gepflegt werden und die Kosten des Tierarztes muss auch irgendwer zahlen. Und das Schlimmste wäre es ja, wenn dann Weihnachten und die erste Euphorie vorbei wäre, der Sommer oder Urlaub so langsam kommt und wir möglicherweise gar nicht mehr so gerne gesehen sind. Was passiert dann? Ausgesetzt werden wollen wir nämlich nicht – das Tierheim ist auch nicht die erste Wahl." Eins darf bei all den (Weihnachts-) Wünschen nie vergessen werden: Eine Katze, egal wie klein oder groß, wie jung oder alt, woher, ist ein Lebewesen. Ein Lebewesen mit dem lebenslangen Anspruch auf eine artgerechte Haltung und Betreuung. Sie ist kein Spielzeug oder etwas, was man achtlos in die Ecke stellt, wenn es ausgedient hat und langweilig wird. Gerade auch zum Fest der Liebe sollte nicht ein Lebewesen angeschafft oder verschenkt werden, um dann zu einem späteren Zeit- punkt ungeliebt oder unbequem oder gar lästig wieder "entsorgt" zu werden. Dieses womöglich auf dem Autobahnrastplatz oder im Tierheim. Gerade Kinder verlieren doch sehr schnell das Interesse an "Geschenken" – sie wachsen, entwickeln Hobbys und ziehen irgendwann zur Ausbildung in eine andere Stadt. Wer kümmert sich dann um die kleine Katze? Hier bietet es sich an, zu Weihnachten erst andere, "unbelebte" Wünsche zu erfüllen und dann in Ruhe über die Anschaffung eines Tieres nachzudenken. Hier sind vor allem die Eltern gefragt, ein Tier wirklich nur zu sich zu holen, wenn wirklich alles passt. Besser sollte man sich ohne Druck dem Thema widmen, sich in Tierheimen oder bei Züchtern über alles Wesentliche informieren und vor allem dem Tier dann nicht gleich auch den ganzen Festtagstrubel zumuten. Papierrascheln, laute Musik und fremde Menschen verschrecken schließlich auch das mutigste Kätzchen… Selbst, wenn Sie sich sicher sind, einem Kätzchen ein gutes Zuhause bieten zu können, weil Sie vielleicht schon einmal eine Katze hatten oder eine zweite zu sich holen wollen, sollten Sie der Katze den Stress ersparen. Vielleicht empfiehlt sich hier das Verschenken eines "Gutscheins" an den geliebten Menschen. Zusammen in Ruhe einen neuen Mitbewohner auszusuchen, der auch wirklich zu einem passt, ist doch viel entspannender, als ein gestresstes Kätzchen aus dem Tannenbaum zu pflücken… Zumindest im Tierheim werden Sie nach den Feiertagen auf eine große Auswahl treffen. Nicht alle Katzenfreunde überlegen sich nämlich so genau wie Sie, ob eine Katze wirklich das ideale Weihnachtsgeschenk ist. Leider… In diesem Sinne: Frohe und besinnliche Festtage 2007 PFOTENHIEB 12/07 43 buntes Foto: Renate Blaes Eine WeihnachtsGeschichte "Sti-hil-le Nacht, hei-li-ge Nacht" klang es aus den Lautsprechern. Kerzen flackerten auf dem Tisch und dem mit Engelshaar, Lametta und roten Kugeln geschmückten Tannenbaum. Von Renate Blaes Die Frau mit den grauen, kleinen Schafslöckchen hatte gerade ihr Abendessen beendet und war im Begriff, sich einen Sherry einzuschenken (sie nahm ihren Sherry immer nach und nicht vor dem Essen), als es an der Tür klingelte. Überrascht schaute sie auf die Uhr. Halb acht, wer konnte das sein? Sie erwartete keinen Besuch. Seit ihr Mann nicht mehr lebte, war es einsam geworden um sie. Auf Zehenspitzen schlich sie zur Tür und linste durch den Spion. Dahinter stand Herr Moser, der Gemeindepfarrer. Vermutlich wollte er den obligatorischen Christstollen überreichen. Normalerweise machte er das am ersten Weihnachtsfeiertag. Heute aber war Heiliger Abend. Sie öffnete. "Hallo Frau Schupfner... entschuldigen Sie bitte die Störung..." "Kein Problem, kommen Sie rein." Sie winkte ihn ins Haus. Er trat über die Schwelle, einen Weidenkorb in der Hand. Sollte da etwa der Stollen drin sein? Na ja, dieses Jahr vielleicht mal was anderes. Wäre auch nicht schlecht. Sie mochte Stollen nicht besonders, hatte sich aber nie getraut, etwas zu sagen. "Wie wär's mit einem Glas Sherry?" "Nein danke, ich muss gleich wieder weg." "Was kann ich denn für Sie tun?" "Für mich nichts... aber für die Kleine da." Herr Moser hob den Korb hoch, und Frau Schupfner warf einen Blick durch das Gitter. Dahinter befand sich kein Stollen, sondern ein junges Kätzchen, das mit großen Augen um sich schaute. "Das ist ja eine Katze..." sagte Frau Schupfner. "Gut beobachtet", grinste Herr Moser. "Und was soll ich damit?" "Na, was wohl... 44 PFOTENHIEB 12/07 sich um sie kümmern natürlich." "Ich brauch keine Katze." "Gut möglich, aber die Katze braucht Sie." Frau Schupfner runzelte die Stirn. "Die Mutter der Kleinen ist heute gestorben", sagte Herr Moser mit getragener Stimme. "Oh!" "Überfahren worden, genauer gesagt, von einem dieser Moped-Rowdys." "Oh!" Mitleidig schaute Frau Schupfner auf das Tier und steckte ihren Finger durch das Gitter. "Du arme kleine Waise..." Sie stupste mit dem Finger an das Näschen der kleinen Katze, die neugierig nach vorn gerückt war. "Die Katze gehört ins Tierheim", meinte Frau Schupfner. "Das Tierheim ist voll von Katzen", sagte der Pfarrer. "Na, dann kommt's auf eine mehr oder weniger auch nicht an." "Hmmmh," sagte der Pfarrer, der sich das Ganze wohl anders vorgestellt zu haben schien und kratzte sich am Kopf. "Liebe Frau Schupfner", sagte er dann entschlossen, legte seinen Arm um die Schulter der alten Dame und schob walzerähnlich ein paar Schritte mit ihr durchs Wohnzimmer. "Ich mach Ihnen einen Vorschlag: Das Kätzchen bleibt über Weihnachten bei Ihnen, und dann reden wir weiter. In Ordnung?" Unschlüssig schaute Frau Schupfner ihren Seelsorger an. " Ehm... das geht nicht, ich hab kein Katzenfutter und auch kein Katzenklo", sagte sie, sichtlich erleichtert über diese Tatsache. Herr Moser strahlte. "Daran hab ich natürlich gedacht... hab alles Notwendige im Auto." Ehe Frau Schupfner antworten konnte, drehte er sich auf dem Absatz um und eilte nach unten. Zwei Stunden später lag Frau Schupfner auf dem Sofa und schaute fern. Das Kätz- buntes Die Autorin Passend zur Weihnachtszeit gibt es heute eine Kurzgeschichte von unserer Kolumnistin Renate Blaes, entnommen dem von ihr herausgegebenen "Kunterbunten Katzenbuch", erschienen bei Book on Demand. Weitere Infos: www.renateblaes.de www.diekunterbuntekatzenseite.de chen, das mittlerweile die ganze Wohnung inspiziert und beschnuppert hatte, lag auf Frau Schupfners Schoß und spielte vergnügt mit den Troddeln eines Brokatkissens. Weitere drei Stunden später lag Frau Schupfner im Bett und las ein Buch. Nicht weit entfernt, auf dem Kopfkissen ihres verstorbenen Mannes, lag eingeringelt das Kätzchen. "Rosi", so war es von Frau Schupfner mittlerweile getauft worden, hatte die Augen geschlossen und schnurrte zufrieden. Am nächsten Morgen wachte Frau Schupfner auf, weil Rosi mit einem ihrer Lockenwickler spielte. Gegen Mittag robbte Frau Schupfner bäuchlings auf dem Fußboden herum und kullerte eine selbstgebastelte Maus (aus Resten von Socken-Strickwolle) über den Teppich. Rosi jagte ausgelassen hinterher, und Frau Schupfner lachte herzhaft (wie schon seit Jahren nicht mehr). In der darauf folgenden Nacht lag Rosi wieder auf Herrn Schupfners Kissen. Aber nur bis kurz nach zwei. Dann kroch sie unter Frau Schupfners Decke und schmiegte sich an deren weiche Hüfte. Als Frau Schupfner das irgendwann bemerkte, lächelte sie glücklich. Nach den Weihnachtsfeiertagen bekam Frau Schupfner Besuch von Herrn Moser. Auf seine Frage, ob Frau Schupfner das Kätzchen denn nun ins Tierheim geben wolle, meinte diese, dass Herr Moser wohl nicht mehr ganz bei Trost sei, bot ihm aber trotzdem einen Sherry an... P. S.: Den Stollen hatte Herr Moser dieses Jahr vergessen – was Frau Schupfner ihm aber nicht übelnahm. Renate Blaes (Hrsg.) Das kunterbunte Katzenbuch Books on Demand Oktober 2006 120 Seiten broschiert 14,95 € ISBN-10: 3-8334-6220-5 ISBN-13: 978-3-8334-6220-7 Jeder Samtpfotenhalter hat eine besondere Geschichte zu erzählen. Mal ist sie traurig, mal fröhlich, manchmal aber auch ganz alltäglich und trotzdem – oder gerade deswegen – unterhaltsam. Im "kunterbunten Katzenbuch", herausgegeben von Renate Blaes, finden sich viele solcher Geschichten von Katzenfreunden für Katzenfreunde. Aber auch viel Informatives und Nachdenkliches zu Themen wie Freigang, Nierenproblemen und den häufigsten Irrtümern über Katzen ist hier zu finden. Untermalt von zahlreichen Fotos und Illustrationen kann man sich mit diesem Buch gut die Zeit vertreiben und findet sich in so mancher Geschichte vielleicht sogar selbst wieder. PFOTENHIEB 12/07 45 katzenkrimi Illustation: Steffi Liese www.steffi-engels.de Chestnut und der Napfdieb Chestnut spürte dumpfe Schläge gegen den Kopf. "Poch, poch…" Als er seine Augen öffnete, bemerkte er aber, dass das nur der Postkater war, der an die Katzenklappe klopfte. Träge schleppte sich der Detektiv zur Tür und ließ sich seine Post vom genervten Boten geben, der sogleich kehrt machte und seine Route wieder aufnahm. In der Sonne sah Chestnut noch ein dünnes Goldkettchen um die Pfote des Postkaters schwingen. "Der war gestern also auch auf der Neuheitenmesse für Katzenzubehör. Und ich dachte die Damen hätten alles Funkelnde aufgekauft", dachte Chestnut grinsend. Chestnuts neuster Fall. Rätseln Sie mit und gewinnen Sie auch dieses Mal ein tolles Katzenbuch! Dann wandte er sich seiner Post zu, es waren eine Postkarte von seiner Mutter, die gerade in den Alpen Snowboard fuhr, und drei Eilbriefe. "Bis später Chestnut, sei artig!", kam es aus der Küche. Angesprochener verdrehte die Augen und öffnete die Eilbriefe. Alle drei berichteten von gestohlenen Näpfen! Äußerst seltsam… Der Katzendetektiv nahm noch einen Happen Thunfisch aus seinem Napf, der zum Glück noch da war (aber wer bestiehlt auch einen Gesetzeshüter?) und machte sich zum ersten Absender auf. von Susann Burghardt Auf dem Weg begegnete ihm die weiße Nachbarskatze Telly, die einen pompösen neuen Hut aufhatte. Chestnut schluckte. 46 PFOTENHIEB 12/07 "Schöne Hutfedern! Und so passend zur Fellfarbe…", sagte er und empfing sogleich freudigen Dank. Kopfschüttelnd erreichte Chestnut den ersten Tatort. Die bestohlene Katzendame war sehr aufgebracht, denn der teure, mit Glitzersteinen besetzte Napf war erst gestern auf der Messe gekauft worden. Schon lange hatte sie sich diesen tollen Napf gewünscht und nun das! Chestnut versuchte zu beruhigen und befragte die Dame nach den Umständen. Nach einer halben Stunde war alles soweit geklärt. Es gab keine konkreten Feinde, nichts anderes wurde gestohlen, es waren weder Abdrücke, noch Spuren zu finden und das Fenster stand heute Nacht offen! Keine guten Aussichten. Chestnut versprach, sein Bestes zu tun und machte sich auf den Weg zu den anderen Schauplätzen. Hoffentlich ergab sich dort ein Hinweis. Die zweite Adresse war ihm bislang noch nicht bekannt und er sah sich nach einem Artgenossen um, der ihm vielleicht den Weg sagen könnte. "Entschuldigung!", sprach er einen eleganten, grauen Kater an, der sich in seinem Garten sonnte. "Wissen Sie, wie ich zum Distelweg gelange?" Verdutzt überlegte der Kater. "Oh! Ja. Sie laufen diesen katzenkrimi Weg hinunter bis zur Kreuzung, dann an der Tankstelle vorbei und immer links halten, dann kommen Sie genau darauf zu!" Er nahm noch die Pfoten zu Hilfe, um die Richtung anzuzeigen, wobei er Chestnut fast mit einem großen Ring erschlug. Auf dem Ring war eine Art Wappen abgebildet, mit einem Dreieck und einer schwarzen Ausbuchtung in der Mitte. Chestnut bedankte sich und dachte: "Meine Güte, das ist ja ein wahrer Schmuckwahn! Hoffentlich ist die Messe bald vorbei, sonst gibt es bald keinen Kater ohne Goldbehang mehr." Beim zweiten Haus ließ sich leider nichts Neues feststellen. Der gleiche Tathergang! Wenigstens war die dritte Adresse gleich nebenan. Die beiden bestohlenen Katzen waren Freundinnen und hatten zusammen auf der Messe eingekauft. Chestnut fragte die beiden, ob sie denn genau den gleichen Napf gekauft hätten. "Ja, fast. Meiner ist etwas größer und aus pinkem Metall, der von Sinistra ist lila", antwortete eine der Freundinnen. "Und ist Ihnen auf der Messe oder auf dem Heimweg jemand aufgefallen?", war Chestnuts nächste Frage. "Nein", antwortete Sinistra "da war so ein Gedrängel, ob Katze oder Kater, alle wollten etwas mit nach Hause nehmen." Der Katzendetektiv sah sich noch in der Nähe der Häu- ser um, untersuchte Fenstersimse und Katzenklappen und machte sich dann enttäuscht auf den Nachhauseweg. Es war schon dunkel. Wo sollte er hier nur beginnen? Ohne Spuren oder Motiv war kein Weiterkommen. Und jeder hätte der Dieb sein können! Würde der legendäre Verbrechensbekämpfer Chestnut nach vielen erfolgreich gelösten Fällen eine Niederlage einstecken müssen? So sehr in Gedanken, sah er nicht, dass ein Fahrrad geradewegs auf ihn zukam. In letzter Minute sprang Chestnut zur Seite, knallte gegen eine Mülltonne und warf sie dabei um. "Hey!", schrie er hinter dem Raser her, der schon außer Hörweite war. Eine Frechheit, nachts ohne Licht zu fahren. Er begann, den auf der Straße verteilten Müll wieder einzusammeln. Aber was war das? Im Licht der Straßenlaterne glitzerte etwas aus einer Stofftüte heraus. Chestnut konnte es kaum glauben, es waren die drei gestohlenen Näpfe! Warum zum Teufel stiehlt einer wertvolle Gegenstände, um sie dann wieder zu entsorgen? Bei näherer Betrachtung fiel auf, dass die Näpfe unterschiedlich groß waren und verschiedene Muster hatten. Auf dem pinken zum Beispiel war ein Leopardenmuster mit vielen, eher kleinen Edelsteinchen. Auf einem anderen waren weniger Steine, diese dafür umso größer. Und von allen Näpfen fehlten einzelne Steine! Was ergab das für einen Sinn? Der Dieb hatte nun also funkelnde Steine verschiedener Größe zu Hause. Vielleicht suchte er nur einen Stein, der genau die passende Größe haben musste für… Ha! Nun war alles klar. Nicht alle Schmuckstücke mussten zwangsläufig von der Messe sein. Chestnut hatte heute sogar mit dem Dieb gesprochen und die Mülltonne, die er umgeworfen hatte, gehörte zum Grundstück des Diebes. Diesem wollte Chestnut noch schnell einen Besuch abstatten und ganz genau auf die Pfote schauen. Wissen auch Sie, wen Chestnut nun besuchen wird? In der letzten Ausgabe haben Sie sicher den großen Maine Coon Kater Willi als Täter entlarvt. Er war groß genug, den hohen Kellertürknauf zu erreichen und schwer genug, tiefe Pfotenabdrücke zu hinterlassen. Außerdem gab Chestnut ihm beim Betreten des Hauses nicht die Pfote, weil er eingerollt unter dem Tisch schlief. So konnte Willi geschickt die Reste der Blumenerde verstecken, die an den Haarbüscheln zwischen seinen Ballen hängen geblieben waren. Gewinnspiel Haben Sie den Täter entlarvt? Senden Sie uns einfach eine E-M Mail mit der Lösung an katzenkrimi@pfotenhieb.de – unter allen Einsendern verlosen wir das druckfrische Buch "Ein Katzenkind kommt ins Haus" von Susanne Vorbrich, erschienen im Cadmos-V Verlag. Bitte teilen Sie uns darum gleich Ihre Adresse mit, damit wir Ihnen das Buch im Falle eines Gewinns zukommen lassen können. Das Kleingedruckte: Mitarbeiter von Pfotenhieb sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Gewinnbenachrichtung erfolgt per E-Mail, die Zusendung der Gewinne per Post. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Übermittelte Adressdaten werden ausschließlich für die Gewinnbenachrichtigung verwendet und danach aus unserem System entfernt. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2007. PFOTENHIEB 12/07 47 buntes Do it yourself – Das individuelle Katzensofa Spielen, Fressen, Putzen, Beobachten: alles wahnsinnig anstrengend! Um wieder Kraft und gute Laune für die nächsten Stunden zu tanken, ist erstmal eine Pause nötig. Katzen lieben bequeme und weiche Plätze, um dort ihr Schläfchen zu halten. Wem die normalen Katzenbetten und Körbchen zu teuer oder langweilig sind, der kann selbst einmal Geschick beweisen und sich dabei auch noch kreativ austoben. Vielleicht finden sich im Keller auch noch ein paar Holzbretter und eine alte Schaumstoffmatratze?! Foto und Text: Susann Burghardt Die Liegefläche des Katzensofas beträgt 50 x 30 cm. Bei sehr großen Katzen kann man das Sofa entsprechend vergrößern, indem man alle Maße im Verhältnis zueinander umrechnet. Material (Abbildung 1): Werkzeug: Holzbretter MDF, Dicke: 16 mm 1 Stück A 50 x 30 cm, Grundfläche 2 Stück B 30 x 12 cm, Seitenteile kurz 2 Stück C 53,2 x 12 cm, Seitenteile lang 1 Stück D 24 x 20 cm, Lehnenteil kurz 1 Stück E 33 x 20 cm, Lehnenteil lang Akkuschrauber Pinsel Heißklebepistole Nadel 1 Rohrisolierung aus Schaumstoff Schleifpapier Hochglanzlack in Wahlfarbe Schaumstoffstück, 50 x 30 x 12 cm 1 Stoffrest, mind. 70 x 100 cm 4 kleine Blumentöpfe oder Holzfüße Deko 48 PFOTENHIEB 12/07 Abb 1: Material buntes Abb 3: Dekoideen E Abb 2: Einzelteile des Korpus Anleitung: 1. Als erstes wird der Korpus gebaut. Dazu erst die Teile A bis C zusammensetzen, dann D und E zur Unterkante bündig anbringen (Abbildung 2) und alles passend verschrauben. Die MDF-Bretter kann man sich im Baumarkt gleich auf die richtige Größe zuschneiden lassen (meist auch selbst mitgebrachte). 2. Mit Heißkleber werden die kleinen Blumentöpfe mit der Öffnung nach oben unter den Korpus geklebt. Wer sich für Holzfüße entschieden hat, kann diese auch anschrauben. 3. Bis jetzt sieht alles noch etwas langweilig aus. Mit Verzierungen und einem farbigen Lack lässt sich das aber schnell ändern. Im Künstlerbedarf gibt es allerlei Dekormotive wie Blumen, Tiere und Ornamente aus MDF, die einfach aufgeklebt werden können. Sicher lässt sich auch im Haushalt Material zum Dekorieren finden (Abbildung 3). Vor jedem Lackiervorgang sollte das Holz mit einem feinen Schleifpapier (ab Körnung 120) leicht angeschliffen werden. Wie viele Vorgänge benötigt werden, hängt von Untergrund, Lack und Auftrag ab. Ist die Oberfläche trocken, glatt und deckend, kann es weiter gehen. 4. Für die Lehne werden von der Rohrisolierung Stücke à 24 und 33 cm gerade abgeschnitten und auf die abstehenden Seitenteile gesteckt. Dann vorsichtig an den richtigen Innenwinkel herantasten, bis die Stücke gut zusammen passen. 5. Als nächstes wird der Stoff in drei Stücke geteilt. Das erste Stück (ca. 70 x 80 cm) ist für die Liegefläche und wird so genäht, dass ein passender, unten offener Stoffbezug entsteht, ähnliche einem Spannbettlaken (nur ohne Gummi). Die anderen Stoffstücke (etwa 20 x 30 und 20 x 40 cm) werden über die Lehnenteile gelegt und an allen Ecken und Kanten in das Rohr eingeschlagen (Abbildung 4). Mit etwas Heißkleber befestigen und wieder auf die Holzlehne stecken. Für einen besseren Halt im Winkel den Stoff eventuell mit ein paar Stichen zusammen nähen. 6. Nachdem der Stoffbezug über das Schaumstoffpolster gezogen wurde, kann dieses in das Sofa eingesetzt werden. Schaumstoff in der passenden Größe kann im Internet bestellt oder im Baustoffhandel gekauft werden, sehr viel günstiger ist es aber, eine alte Schaumstoffmatratze aufzutreiben. Abb 4: Stoffbezug der Lehne Abb 5: Deko-Ornament aus MDF Nun kann die Katze entscheiden, ob ihr das neue Sofa gefällt. Für unser Beispiel haben wir wasserverdünnbaren Buntlack in Schwarz und orangefarbenes Pannesamt für den Bezug verwendet. Materialkosten: Bei Neukauf aller Materialien ohne Schaumstoff: ca. 22 Euro Abb 6: Fertig für die Eroberung PFOTENHIEB PFOTENHIEB 08/07 12/07 49 buntes Shortnews aus der Katzenwelt Fotowettbewerb bei nicky4u.de c Monatlich veranstaltet nicky4u.de einen Themen-Fotowettbewerb, bei dem alle Katzenfreunde mitmachen können. Über das Gewinnerfoto entscheiden eine Jury und Gäste sowie registrierte Mitglieder. c Nun steht auch schon das Thema für den Januar-Wettbewerb fest: "Katzen machen Werbung/Reklame". Gesucht werden Fotos auf denen Katzen mit bestimmten Katzen-Markenartikeln abgebildet sind wie z.B. Royal Canin, Whiskas, Kitekat, Felix oder auch anderen bekannten Markenartikel wie Adidas, Nike, Persil, Cola, Tempo und ähnliche. Einsendeschluss ist der 30. Dezember 2008. Eine Katze im Fundbüro? Ein Polizeibeamter im Fundbüro Stade staunte Mitte Oktober nicht schlecht: Ein Mann wollte eine zugelaufene Katze abgeben. Tierheim und -hilfe in Stade hätten keinen Platz mehr, wohin sonst also mit dem Tier? Das Fundbüro ist dafür natürlich nicht der richtige Ort. Sollte Ihnen ein Tier zugelaufen sein und das Tierheim in Ihrer Nähe ist überfüllt, wird es trotzdem versuchen, Kontakt mit Tierschutzvereinen aufzunehmen, um die Katze unterzubringen. Ein Tierarzt kann weiterhin klären, ob das Tier gechippt ist und so der Besitzer durch das Haustierzentralregister Tasso gefunden werden kann. Engagierte Tierliebhaber können sich umhören, ob jemand sein Tier vermisst, Anzeigen schalten, Plakate aufhängen und alternativ schon ein neues Zuhause für den Vierbeiner suchen. WWWebtipps c Tolle und gesunde Rezeptideen für jede Gelegenheit findet man auf www.nordsternchens-kkatzen.de/rezepte/rezepte.htm Verwöhnen sie doch ihren Stubentiger zu Weihnachten mit einer katzengerechten, selbstgekochten Mahlzeit. Wer sich beim Tierarzt mal wieder wundert, wie die unglaubliche Rechnungssumme zustande gekommen ist, kann die tierärztlichen Gebührenordnung auf http://www.vetvita.de/tierrecht/got/hinweis.shtml nachlesen und so sehen, wie sich die Preise für verschiedene Leistungen zusammensetzen. Die Tage werden kürzer und kälter, warme Plätze wie Öfen und Heizungen werden immer öfter von unseren Katzen besetzt. Die Firma Denk-Keramik hat für ihre Werkstattkatze Minka ein eigenes Kachelofenbett entwickelt, welches nun auch für Ihren wärmeliebenden Stubentiger unter www.denk-kkeramik.de/index.htm?f=deutsch/produkte/ katzenbett.htm zu haben ist und sogar Rheumabeschwerden lindern kann. 50 PFOTENHIEB 12/07 Dass viele Katzen spurlos verschwinden und nicht wieder auftauchen, passiert leider häufiger. In letzter Zeit werden aber immer öfter Stimmen von besorgten Katzenhaltern laut, die den Grund des Verschwindens ihrer Katzen im Zusammenhang mit verdächtigen Schuh- und Kleidersammlungen sehen. Angeblich werden Katzen mittels Lockstoffen eingefangen, betäubt und ihres Felles wegen getötet. Wenn Sie aufgrund einerSammlung unsicher sind, kann es nicht schaden, sich die Beschriftung an den aufgestellten Körben und Eimern etwas genauer anzusehen. Woher kommt diese Firma? Für was/wen wird gesammelt? Ist unter den Kontaktangaben jemand zu erreichen? Kommt Ihnen hier etwas spanisch vor, können Sie unter www.katzensuchdienst.de/Bhtmlgross/katzenfaenger.html nachschlagen, ob in Ihrer Gegend gerade merkwürdiges passiert oder diese Firma schon negativ bekannt ist. Ansonsten können Sie sich auch bei der Polizei melden, sie wird versuchen, den Sachverhalt zu klären. Sicherheitshalber sollte man andere Katzenhalter warnen und seine eigenen Tiere bis zum Ende der Sammlung vor allem nachts nicht herauslassen. Einsendeschluss für den Februar-Wettbewerb ist der 30. Januar 2008, das Thema lautet hier: "Katzen in coolen Posen". Mehr Infos gibt es unter http://www.nicky4u.de/fotowettbewerb/index.php c Augen auf! Katzenfänger unterwegs c Furchtlose Mäuse Wissenschaftler an der Universität Tokio haben der Maus die Furcht vor der Katze genommen. Normalerweise sucht die Maus beim Katzengeruch lieber schnell das Weite. Sie "riecht" die Gefahr. Werden aber bestimmte Geruchsrezeptoren in der Nase der gentechnisch ausgeschaltet, bleibt die Maus auf einmal cool und uninteressiert, selbst wenn sie schon neugierig von einem Fellträger beschnuppert wird. Dies zeigt, dass bei Mäusen die Angst vor Katzen und auch anderen Gefahren angeboren ist. Foto: pixelio - Gitti Moser buntes Gewinnspiel Liebe Leser, erkennen Sie den auf dem Bild dargestellten Begriff? Eine kurze E-Mail an gewinnspiel@pfotenhieb.de mit Ihrer Antwort im Betreff und der vollständigen Adresse in der E-Mail reicht – und schon können Sie leckere Preise von Pets Nature gewinnen! Einsendeschluss ist der 15. Januar 2007. Gesponsert wird unser Gewinnspiel vom Online-Shop www.petsnature.de. Pets Nature bietet Ihnen ein exklusives Sortiment an Premium-Tiernahrung, das die natürlichen Ernährungsbedürfnisse der Tiere in den Mittelpunkt stellt. Das Sortiment umfasst ausgewogenes Trockenfutter, leckeres Nassfutter sowie hochwertige Dosennahrung, schmackhafte Kauartikel, delikate Snacks und ausgesuchte Produkte zur Nahrungsergänzung. Foto: Katja Tuszynski Unter allen richtigen Einsendungen werden folgende Preise verlost: 1. Preis: 6kg Trockenfutter 1st Choice für Katzen nach Wahl 2. Preis: 3kg Trockenfutter 1st Choice für Katzen nach Wahl 3. Preis: 10 EUR Gutschein für den Pets Nature Onlineshop Wichtig: Bitte geben Sie bei Ihrer Antwort Ihre vollständige Adresse an! Viel Erfolg wünschen die Pfotenhieb-Redaktion und das Team von Pets Nature. Das Kleingedruckte: Mitarbeiter von Pets Nature und Pfotenhieb sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Gewinnbenachrichtung erfolgt per E-Mail, die Zusendung der Gewinne per Post. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Übermittelte Adressdaten werden ausschließlich für die Gewinnbenachrichtigung verwendet und danach aus unserem System entfernt. Impressum Pfotenhieb - das unabhängige Katzenmagazin Herausgeberin und verantwortliche Chefredakteurin: Lena Hüsemann Radeberger Weg 6 85748 Garching b. München lhuesemann@pfotenhieb.de Redaktion: Susann Burghardt, Raphaela Frese, Lisa Gomez Ringe, Lena Hüsemann, Jessica Rohrbach Freie Autoren dieser Ausgabe: Alexandra Beyer, Renate Blaes, Cynthia Bollhorst, Michael Fiam, Wilfried Keßeler, Kerstin Kochler, Eva Schade-Tomala, Doreen Stebner, Katja Tuszynski Sämtliche Nutzungsrechte der vorliegenden Texte liegen bei Pfotenhieb bzw. den jeweiligen Autoren. Jegliche Nutzung, die Vervielfältigung oder Verbreitung ist ohne Einwilligung der Redaktion rechtswidrig und berechtigt zu Schadenersatzforderungen gegen den oder die jeweiligen Nutzer. Bei autorisierter Nutzung ist eine Angabe der Quellen an branchenüblicher Stelle vorzunehmen. Die Nutzungsrechte der verwendeten Bilder liegen beim jeweiligen Fotografen. Auch hier ist jegliche Nutzung ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Urhebers rechtswidrig und wird rechtlich verfolgt. Pfotenhieb übernimmt keine inhaltliche Garantie für Artikel externer Autoren. Verantwortlich ist immer der im Artikel genannte Verfasser. Layout: Raphaela Frese Bildredaktion: Lisa Gomez Ringe Leserservice: leser@pfotenhieb.de ste h c ä N e: b a g s Au r a u r b e 15. F 8 200 Vorschau auf das nächste Heft CNI: In den letzten Jahren hört man immer wieder von chronischer Niereninsuffizienz. Trotzdem ist der Begriff noch immer ein Fremdwort für fast jeden Katzenhalter. Wir klären, was CNI eigentlich ist und wie Sie Ihre Katze schützen können. Bachblüten: Natürliche Tiermedizin kommt immer mehr in Mode – unter anderem auch die so genannten "Bachblüten". Lesen Sie, was Bachblüten sind, wie Sie Ihre Katze behandeln können und was Wissenschaftler und Ärzte von der Naturmedizin halten. BARF: Gesund und natürlich: Viele Katzenhalter füttern ihre Tiere mittlerweile mit Rohfleisch. Dennoch herrscht hier oft Verwirrung: Was darf ich füttern, was nicht? Wie bekommt meine Katze die nötigen Nährstoffe? Katzen naturnah ernähren: Das gleichnamige Buch sorgte für viel Unruhe in der Katzenszene. Wir klären einige Fragen im Interview mit der Autorin: Was unterscheidet naturnahe Ernährung von BARF, wie kann ich meine Katze umstellen? Dies und vieles mehr lesen Sie im nächsten Pfotenhieb-Heft ab dem 15. Februar 2008. PFOTENHIEB 12/07 51