geht es zum Weihnachtsheft des Jahres 2007

Transcription

geht es zum Weihnachtsheft des Jahres 2007
PF cTENHIEB
12/07
PF cTENHIEB
Das unabhängige Katzen-Magazin
Last-Minute-Geschenke
für Katzenfreunde
Großes Weihnachts-Geschenke-Special
Katzenleben:
Gefährliche
Weihnachtszeit
Tierschutz:
Richtig spenden
h
c
s
i
t
i
Br haar
Kurz
Futtertest Teil III:
Beutel und Schalen
Gesundheit::
Diagnose HCM
www.pfotenhieb.de
Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de
es
Groß rtrait:
epo
Rass
editorial
Inhalt
Lisa Gomez Ringe
redaktion
Kontakt:
LRinge@pfotenhieb.de
News aus der Redaktion
Pfotenhiebe
3
3
gesundheit
Diagnose: HCM
4
Wenn die Miez das Klo nicht mehr
findet – Teil II
6
Verhaltensmedizin
24
ernährung
Viele Tiere erleben aber die Kehrseite des
"Festes der Liebe". Sind sie am Heiligabend
noch süße Höhepunkte der Bescherung, werden sie doch allzu schnell lästig und landen
wieder im Tierheim. Darum finden Sie in
10
Wasserschüssel oder Milchbart
12
katzenleben
Hallo, liebe Leser!
Langsam aber sicher geht es auf Weihnachten zu: Schon seit Oktober häufen sich Dekorations- und Geschenkartikel in den Läden, Weihnachtsgebäck und Weihnachtsbäume werden angeboten. Hoffentlich stellt
sich bei Ihnen jetzt aber auch die lang ersehnte Weihnachtsstimmung ein! Falls Sie,
wie ich, zu den Menschen gehören, die erst
in letzter Minute ihre Weihnachtsgeschenke
besorgen oder denen einfach ab und zu
die zündende Idee fehlt: In unserem Weihnachtsspecial finden Sie einige tolle Geschenktipps für Katzenfreunde. Schauen
Sie einfach mal rein, vielleicht finden Sie ja
etwas Passendes!
Futtertest Teil III –
Beutel und Schalen
Rasseportrait:
Britisch Kurzhaar
12
Mit der Katze durch die Weihnacht
16
Winterstreuner
17
Allerdings ist die Weihnachtszeit auch für
unsere geliebten Katzen nicht gerade leicht:
Lametta, Baumkugeln und Weihnachtsstern
sind leicht unterschätzte Gefahrenquellen.
Wussten Sie noch nicht? Auf Seite 88 finden Sie einen kleinen Überblick über Gefahren in der Weihnachtszeit und wie Sie
diese vermeiden können.
Wer braucht hier wen?
18
Prosit Neujahr
22
X-Mas-Katze
40
Nun wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben
aber ein wunderschönes Weihnachtsfest.
Lassen Sie sich reich beschenken und kommen Sie gut ins neue Jahr!
Wir suchen ein neues Zuhause
27
Richtig Spenden
28
Empfehlenswerte
Tierschutzprojekte
31
Spendenaktion PPP
32
unserem aktuellen Heft gleich zwei Artikel,
die sich mit "lebendigen Geschenken" und
der Verantwortung für unsere vierbeinigen
Mitbewohner auseinandersetzen.
tierschutz
Im Namen der Pfotenhieb-Redaktion,
Lisa Gomez Ringe mit Püppi
buntes
Illustration: Christine Schmiech – www.cs-illustration.de
2
PFOTENHIEB 12/07
Die Mutmach-Mieze
13
Last Minute Weihnachtsgeschenke
für Katzenfreunde
34
Eine Weihnachtsgeschichte
42
Katzenkrimi
44
Basteltipps
46
Shortnews aus der Katzenwelt
48
Gewinnspiel
49
Impressum
49
Vorschau auf das nächste Heft
49
internes
News aus der Redaktion
Liebe Leser,
bestimmt werden Ihnen beim Durchblättern dieser Ausgabe einige tolle Zeichnungen ins Auge fallen. Wer hat die denn gezaubert? Das Pfotenhieb-Team wird nun
unterstützt von zwei Grafikerinnen. Die
Illustrationsdesignerin Christine Schmiech
studierte Illustrationsdesign an der Bildkunst
Akademie in Hamburg und arbeitet als freie
Illustratorin und Grafik-Designerin – immer
unterstützt von Maskottchen "Eddie". Weitere
Infos gibt es unter www.cs-iillustration.de.
Steffi Liese ist freiberufliche Mediendesignerin und Illustratorin, sie lebt zusammen
mit ihrem Kater "Sid", Hündin Grace und
Mann Matthias in Wermelskirchen – einem
richtigen "Kuhdorf", wie sie sagt. Ihre Homepage finden Sie unter www.steffi-eengels.de.
Christine und Steffi zaubern für Pfotenhieb
tolle Grafiken und Zeichnungen rund um
das Thema "Katzen".
Als Unterstützung für unsere Fotoredaktion
haben sich nach dem Aufruf auf unserer
Homepage jede Menge begabte HobbyFotografen gemeldet.
Zudem hat uns das Katzenforum nicky4u.de
(www.nicky4u.de) eine Zusammenarbeit
angeboten – die Teilnehmer des monatlichen Fotowettbewerbs können uns hier
optional ihre Bilder für eine Veröffentlichung zur Verfügung stellen.
Wir wünschen Katja und Kerstin alles Gute
für ihre Zukunft und freuen uns sehr auf
die Zusammenarbeit mit Christine, Steffi
und unseren "Fotografen".
Die Pfotenhieb-Redaktion
Leider haben sich auch einige weniger schöne Veränderungen im Team ergeben: Katja
Tuszynski und Kerstin Kochler, beide ehemals fester Bestandteil der Fotoredaktion,
verlassen uns leider aus Zeitgründen.
Kerstin Kochler organisierte bisher unsere
Notfelle-Rubrik, ab dem nächsten Heft wird
unsere Redakteurin Jessica Rohrbach diese
Aufgabe übernehmen.
Es hat sich also jede Menge getan!
Foto: Fränz Fröhlich
Pfotenhiebe
Liebe Leser,
auch nach dem zweiten Heft konnten wir uns wieder über eine Menge nette Leserbriefe freuen.
Aber lesen Sie selbst! Stellvertretend für all die netten Reaktionen drucken wir hier zwei ab.
c
Liebe Redaktion,
mit Interesse habe ich Ihre Zeitschrift gelesen. Eine unabhängige Zeitschrift, die offensichtlich auch eine junge, kritische Leserschaft ansprechen will, erscheint mir eine gute Idee. Daher fehlt aus meiner Sicht
die Kinderseite, denn Kinder sollten ja auch
schon früh den richtigen Umgang mit Katzen lernen und sich eventuell auch zusammen mit den Eltern über die richtige Katzenpflege "fortbilden". Meine Tochter hat
ein, wie ich finde, gelungenes Gedicht über
Katzen geschrieben. Vielleicht findet es ja
Platz auf einer der ersten "Kinderseiten".
Die Kuschelkatze
Ich wünsch mir zu sein 'ne Katze,
mit so einer süßen Fratze.
Ich würde jagen viele Mäuse,
dann laufen sie ganz schnell zurück in ihr
Gehäuse.
Doch selber würd’ ich auch gejagt,
von Hunden, Pferden, jeden Tag.
Mein Herrchen, das wär immer nett,
doch füttert es mich nicht zu fett.
Beißen und Kratzen würd' ich nie ein Kind,
doch Kuscheln immer ganz geschwind.
Schlafen würd’ ich ganz schön viel,
vorm Kamin mit coolem Stil.
Graues Fell, das will ich haben,
und grüne Augen in Edelfarben.
Viele Grüße und viel Erfolg mit der Zeitschrift!
Edith H.
men leicht verdaulich geschrieben, machen
euer Magazin auch mit der zweiten Ausgabe zur ersten Wahl, wenn es darum geht,
ein "brauchbares" Magazin über Katzen
weiter zu empfehlen.
Wir freuen uns schon jetzt auf den Tag, an
dem wir Pfotenhieb auch als Druckversion
in den Händen halten können.
Herzliche Grüße
Boris Guentel und Kater C.
c
Liebes Pfotenhieb-Team,
mit großer Spannung haben wir nach
dem Studium der Erstausgabe die zweite
Ausgabe von Pfotenhieb erwartet.
Nun ist sie endlich da und auch diesmal
möchten wir euch ein großes Lob aussprechen! Eine Menge interessante The-
Foto: Boris Guentel
PFOTENHIEB 12/07
3
gesundheit
HCM – Hypertrophe Kardiomyopathie
Foto: pixelio - Christoph Waschkuhn
HCM ist eine genetisch bedingte Krankheit, die nicht nur bei Katzen, sondern auch bei
Hunden, Schweinen und uns Menschen vorkommt. Die Ursache einer HCM kann sowohl
genetisch sein, als auch bei alten Tieren sekundär durch Bluthochdruck oder Überfunktionen der Schilddrüse ausgelöst werden.
Von Doreen Stebner
Was ist eigentlich eine HCM?
Bei einer HCM kommt es zu einer Verdickung des Herzmuskels, meistens in der Höhe der linken Herzseite. Durch diese Verdickung verliert das Herz an Elastizität und
kann sich nur schwer mit Blut füllen. Zudem wird die linke Herzkammer enger und
der Platz für das benötige Blut geringer,
was dazu führt, dass weniger Blut als normal durch das Herz gepumpt werden kann.
Dieses kann unter anderem zu einer Undichtigkeit der Herzklappen führen. Der
Tierarzt kann dies meistens an typischen
Herzgeräuschen feststellen. Da der Katzenkörper aber einen gleichmäßigen und optimalen Blutstrom zur richtigen Versorgung
der Organe benötigt, versucht er diese Defizite durch noch mehr Herzmuskelkontraktionen auszugleichen. Dieses führt aber
wiederum zu einer weiteren Verdickung
des Muskels, der dadurch immer unelastischer wird – ein wahrer Teufelskreis.
Die Erkrankung ist genetisch bedingt und
entwickelt sie sich meist langsam. Die betroffenen Katzen zeigen die typischen Anzeichen oft erst ab einem Alter von sechs
Monaten. Es kann mehrere Jahre dauern,
bevor der Tierarzt eine HCM diagnostiziert.
Die Symptome sind vielfältig: Bei einigen
Katzen führt Flüssigkeit in den Lungen zu
4
PFOTENHIEB 12/07
einer unregelmäßigen und schweren Atmung. Andere Tiere wiederum zeigen lebenslang keine Anzeichen, eine akute Herzrhythmusstörung führt hier oft unerwarteterweise zum Tod.
se Untersuchung fehlen einem "normalen
Haustierarzt" meistens die erforderlichen
Geräte inklusive der speziellen Ausbildung.
Hier empfiehlt sich der Besuch bei einem
Facharzt.
Besteht der Verdacht, empfiehlt sich eine
echokardiographische Untersuchung, die
nur von einem Fachtierarzt durchgeführt
werden kann. Eine HCM ist nicht heilbar
und für die betroffene Katze endet sie letztendlich immer tödlich – das Leben der erkrankten Katze kann aber durch entsprechende medikamentöse Behandlung verlängert werden, wenn die Krankheit denn
erkannt wird.
Wie läuft diese Untersuchung ab?
Zuerst bespricht der Tierarzt eventuelle
Auffälligkeiten mit Ihnen. Bei Untersuchungen von Zuchttieren wird vor der Behandlung die Identität der Katze sichergestellt.
Dies geschieht durch Einlesen ihres Mikrochips und Abgeben der Stammbaumkopie,
auf welcher der Code des Chips ebenfalls
vermerkt ist. Der Arzt beginnt dann mit
dem Abhören des Herzens und dem Befeuchten des Felles, um dort die Elektroden
Was kann ich tun, um eine HCM festzustellen oder auszuschließen?
Nur bei einem Teil der Patienten kann in
der tierärztlichen Untersuchung ein Herzgeräusch auf das Vorliegen einer HCM hindeuten. Da aber nie andere Ursachen des
Herzgeräusches ausgeschlossen werden
können, muss dieses echokardiographisch
abgeklärt werden. Dies bedeutet für den
Katzenbesitzer: ein negativer Abhörbefund,
also kein Hinweis auf ein krankhaftes Herzgeräusch, schließt das Vorliegen einer Herzmuskelveränderung nicht aus. Ein positiver
Befund sollte in jedem Fall durch einen
Herz-Ultraschall abgeklärt werden. Für die-
Messung des Blutdurchflusses
Messung der Herzwanddicke
Die gesamte Untersuchung dauert etwa eine
halbe Stunde und ist für die Katze völlig
schmerzfrei. Ganz wichtig und zu beachten ist, dass diese Untersuchung eine Momentaufnahme ist und je nach Alter der
Katze regelmäßig wiederholt werden sollte.
Meine Katze hat HCM, was nun?
Wurde bei Ihrer Katze HCM festgestellt, sollte das Tier sofort kastriert werden. Eine
grenzwertige, leichte HCM kann innerhalb
kürzester Zeit ohne Behandlung in eine
schwerwiegende HCM umschlagen. Potente Katzen und Kater haben wesentlich
mehr Stress als kastrierte Tiere, unnötiger
Stress kann den Verlauf der Krankheit aber
verschlimmern. Ihr Tierarzt wird mit Ihnen
die medikamentöse Behandlung besprechen
und die Katze langsam darauf einstellen.
Gängige und häufig angewandte Medikamente sind zum Beispiel Fortecor, Prillium
und Lanitop. Gerade in der Anfangszeit
der Medikation kann die Katze sehr ruhig
sein und viel schlafen, das regelt sich aber
erfahrungsgemäß nach einigen Wochen.
Hat Ihre Katze zusätzliche Probleme, wie
zum Beispiel plötzlich auftretende Lähmungserscheinungen oder Humpeln, dann
wenden Sie sich bitte sofort an den behandelnden Tierarzt. Dies kann durch Thrombenbildung im Becken oder den Beinen
hervorgerufen werden, dieser kann man
neben den blutverdünnenden Mitteln auch
noch homöopathisch gegensteuern. Ihr
Tierarzt berät Sie da sicher gern.
Wichtig ist, regelmäßig die Herzwandstärke
kontrollieren zu lassen. Je nach Grad der
HCM ist dies alle 9 bis 12 Monate nötig,
damit man gegebenenfalls das Medikament
anders dosieren oder wechseln kann. Versuchen Sie unnötigen Stress zu vermeiden,
lassen Sie Ihre Katze aber Katze sein, das
heißt spielen, toben und klettern, wie sie
es gern möchte. Sollte sich plötzlich ein
enormer Gewichtsanstieg einstellen, kann
dies auf Wassereinlagerungen hindeuten,
auch dies sollte umgehend durch ein Röntgen der Katze ausgeschlossen oder anschließend behandelt werden.
HCM ist nicht heilbar. Erkennt man die
Krankheit aber früh genug, kann man dem
Tier mit der richtigen Behandlung auch
noch für eine lange Zeit ein glückliches Leben ermöglichen. Dennoch: Eine HCM endet in jedem Fall tödlich. Aufgrund der Tatsache, dass Katzen mit positivem HCM-Befund über eine gewisse Zeit dieser Erkrankung völlig unauffällig sind, trifft der spontane Herztod die Halter eines solchen Tieres umso unvorbereiteter und unerklärlicher.
Das heimtückische an dieser Erkrankung ist
ihr zeitlich unsicheres Auftreten: es kann
Wochen, Monate, aber auch Jahre brauchen
bis die Erkrankung ausbricht. Bisherige Beobachtungen weisen einen Zeitraum zwischen dem sechsten Lebensmonat und etwa fünften Lebensjahr aus, Abweichungen
nach oben und unten sind möglich. Kater
scheinen früher und heftiger betroffen zu
sein als Katzen. HCM ist keine rassespezifische Krankheit, sondern sie kommt bei allen Rassen einschließlich der Hauskatze vor.
Da die Erkrankung aber zumeist genetisch
bedingt ist, kann die Verpaarung miteinander verwandter Katzen zu einem höheren
HCM-Risiko führen.
Empfehlung für die Zucht
Jeder seriöse Züchter sollte seine Tiere ab
dem ersten Lebensjahr und auf jeden Fall
vor der Verpaarung auf HCM untersuchen
lassen. Sind die Werte normal, dann steht
dem Zuchteinsatz in Bezug auf HCM nichts
im Wege. Katzen, bei denen HCM diagnostiziert wurde, gleich welchen Grades, sollten nicht zur Zucht eingesetzt werden. Ihnen sollte man ein ruhiges Kastratenleben
mit der nötigen medizinischen Behandlung
gönnen.
Bei normal geschallten Zuchttieren ist eine
regelmäßige Nachschallung alle anderthalb
bis zwei Jahre bis zum fünften Lebensjahr
wünschenswert, da sich eine HCM auch
schleichend entwickeln kann.
HCM-G
Gentest
Zurzeit steht nur den Rassen Maine Coon
und Ragdoll ein aussagekräftiger Gentest
auf HCM zur Verfügung. Es ist dabei aber
zu beachten, dass dieser Gentest nur die
Mutation eines Gen-Ortes berücksichtigt.
Das bedeutet, dass nicht ausgeschlossen
werden kann, dass im negativen Fall das
Tier nicht doch an der Erkrankung leiden
wird, weil sie aus anderen Gen-Orten hervorgebracht wird. Diese zu identifizieren
wird weitere Jahre Forschung bedeuten.
Dieser Test ersetzt das HCM-Schallen auf
keinen Fall, ist aber für die genannten Rassen eine zusätzliche Möglichkeit zur Früherkennung.
Über die Autorin:
Doreen Stebner lebt mit ihrem Mann in
Dedenhausen bei Hannover und züchtet seit drei Jahren Norwegische Waldkatzen. Sie besitzt selbst drei HCM-Katzen und unterstützt die HCM-Forschung
in Deutschland und den USA.
Mehr Info:
Norwegische Waldkatzen
De-La-Platiada
www.de-la-platiada.de
Illustration: Christine Schmiech - www.cs-illustration.de
für das EKG [Anm. d. Red.: Elektrokardiogramm = Herzspannungskurve] mit Klammern anzubringen. Mit Hilfe des zweidimensionalen Bildes werden sowohl örtlich
begrenzte als auch generalisierte Verdickungen des Herzmuskels festgestellt. Bei der
eindimensionalen Untersuchungstechnik
werden die anatomischen Befunde und
Bewegungsmuster weiter analysiert. Sicherheit über funktionelle Veränderungen an
den Herzklappen und die Aufspürung von
Lochmissbildungen der Scheidewände bietet die Doppleruntersuchung. Zeigt der
Herz-Ultraschall einen typischen Befund
hinsichtlich des Vorliegens einer Herzmuskelhypertrophie, erleichtert dies die Einschätzung des Schweregrades und damit der
Prognose für das Tier. Es schließt andere
angeborene Missbildungen aus. Im EKG
kann ein normaler Herzrhythmus oder
Rhythmusstörungen festgestellt werden.
Herz einer gesunden Katze
Herz einer an HCM erkrankten Katze
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gesundheit
Foto: Wilfried Keßeler
Wenn die Miez das Klo nicht
mehr findet – Teil II
In der vorigen Ausgabe habe ich Ihnen allgemeine Hinweise gegeben, warum Ihre geliebte Katze plötzlich außerhalb Ihres Klos ihr Geschäft verrichtet. Heute nun möchte ich
Ihnen Tipps für die speziellen Probleme von Kitten, Erwachsen und Senioren vorstellen.
Von Cynthia Bollhorst
Kitten
Wenn Sie gerade vor der Anschaffung eines
oder auch mehrerer Kitten stehen, können
diese Ratschläge Sie gleich vor etwaigen
Fehlern bewahren.
Kleine Kätzchen benutzen im zarten Lebensalter von wenigen Wochen zum ersten Mal
die Toilette. Bis dahin animiert die Mutter
durch Lecken des Bauches die Katzen zum
Ausscheiden und meist reinigt auch die
Mutter penibel die Wurfkiste von den Hinterlassenschaften der Babys. Die Mutter
zeigt den Kitten die Toilette, erstaunlicherweise weiß ein Kitten sehr schnell, wofür
diese Kiste gedacht ist. Ist der Einstieg nicht
zu hoch, werden sie fortan problemlos die
Toilette aufsuchen. Beim Spielen oder nach
dem Schmusen kann jedoch schon mal ein
kleines Malheur passieren.
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Bevor Sie sich für ein bestimmtes Kitten entscheiden, sollten Sie sicher gehen, dass es
mindestens zwölf Wochen alt ist. Erst dann
ist das Katzenkind sozial gefestigt, seelisch
stabil und hat gelernt, feste Nahrung zu sich
zu nehmen und das Katzenklo zu benutzen.
Ganz wichtig ist, dass es auch gelernt hat,
mit Enttäuschungen und Frust umzugehen.
Mit ihren Geschwistern lernen Kitten zu
balgen – eine spielerische Form für spätere
Kämpfe um ein Revier.
Der sehnsüchtig herbei gesehnte Tag ist da,
das Kitten zieht ein. Schlimmstenfalls ist es
etwa neun Wochen alt, es ist allein. Zeigen
Sie dem Kitten die Toiletten, setzen Sie es
kurz rein, aber ohne jeglichen Zwang. Es gibt
nun Katzen, die sofort das Klo einweihen,
andere laufen erst mal wieder heraus und
gucken sich den Rest des neuen Heims an.
Die ersten Tage wird es nun neugierig seine neue Umgebung erkunden, wird schlafen, spielen, fressen, sich verstecken, vorsichtig auf Sie zugehen. Denken Sie daran,
dass Kitten mehrere Toiletten brauchen, am
besten mit niedrigem Rand. Stellen Sie je
nach Wohnungsgröße drei bis sechs Toiletten auf, damit das kleine Kätzchen in jedem
Fall eine Toilette findet. Oft reichen kleinere Kunststoffschüsseln schon aus. Die Plätze sollten so verteilt werden, dass nach dem
Schlafen, Futtern, Spielen und Schmusen
die Toiletten schnell zu erreichen sind. Wie
auch bei Kindern kommt bei Kitten der Harndrang oft unvermittelt und ein Anhalten ist
noch nicht immer möglich. Füllen Sie in die
Toiletten die Streu, welches das Kitten von
Anfang an gewohnt ist. Nach ein paar Wochen können Sie durch langsam steigerndes Mischen eine neue Streu wählen.
Einige Tage später entdeckte ich draußen
im Garten Champ. Ich rannte freudig auf
ihn zu und prallte mit meinem Kopf genau
an eine Glaswand. Ja was soll das denn,
warum kann ich denn nicht mit Champ
spielen? Enttäuscht und traurig maunzte
ich den ganzen Tag. Ich kratzte an der Tür,
ich guckte stundenlang sehnsüchtig nach
draußen. Es half nix, die Dosine machte einfach nicht die verdammte Tür auf. So pullerte ich eines Tages vor die Terrassentür, mir
fiel nix anderes mehr ein. Den ganzen Frust
hab ich mir von der Seele gepieselt. Das
öffnete zwar auch nicht die Tür, aber es beruhigte mich ungemein.
Foto: Lisa Gomez-Ringe
Ruhe bitte! Kitten sollte man bei der Eingewöhnung nie stören oder erschrecken.
Entdecken Sie eine Pfütze außerhalb der
Toiletten, dann schimpfen Sie nicht. Ist das
Unglück geschehen, hilft es überhaupt
nicht, die Katze mit leerer Blase aufs Klo zu
tragen. Werden Sie zukünftig aktiv, wenn
die Blase noch voll ist. Also nach dem Fressen, Spielen, Schlafen können Sie, wenn
Ihr Kitten schon genug Vertrauen zu Ihnen
hat, können Sie ihm sanft das Bäuchlein
streicheln, somit regen Sie die Verdauung
an. Setzen Sie sie ganz sanft in ein Klo, überlassen sie es aber der Katze, ob sie drin bleibt
oder gleich noch mal rausgeht. Zwingen Sie
das Tier nur ein einziges Mal, kann sich schon
eine Abneigung gegen das Klo bilden und
es wird zukünftig gemieden. Entfernen Sie
die Hinterlassenschaften sofort, erscheint
es dem Kätzchen so, dass an dieser Stelle
ein Urinieren und Koten unerwünscht ist.
Bleiben Sie gelassen und entfernen Sie die
Ausscheidungen zweimal täglich.
Ist die Katze trotz all der Mühe weiterhin
unsauber, dann saugen Sie mit einem Küchenrollentuch den Urin auf und legen Sie
das Tuch für einige Stunden in das Klo. Spätestens aber zu diesem Zeitpunkt muss ein
Tierarzt-Besuch gemacht werden, auch kleine Katzen können bei verschiedenen Erkrankungen Fremdpullern. Ist sie zum Beispiel
noch nicht entwurmt und hatte einmal
Durchfall, kann das auch eine Klo-Aversion
auslösen. Weitere Auslöser können der Verlust der Mutter und der Geschwister sein
und der damit im Zusammenhang stehende
zu frühe Abgabezeitpunkt.
Aber nun lassen wir doch mal
unseren Maunzi von sich und seinen
Erfahrungen berichten:
"Ich bin jetzt 8 Monate alt. Meine Mama
lebte auf einem Bauernhof, leider kann ich
mich nicht mehr richtig an sie erinnern. Ich
war noch ganz klein, da war sie plötzlich
weg. Da ich viel zu klein war, wollte mich
der alte Bauer im Hofbrunnen ertränken.
Was hatte ich eine Angst, das könnt ihr
euch gar nicht vorstellen, ich hab wie Espenlaub gezittert und das Fell stand mir zu
Berge. Mein Schutzengel war meine heuti-
ge Dosi, sie rannte zu dem Bauern und riss
mich aus seinen groben Händen.
Sie verfrachtete mich in ein Auto. Na, da
kam ich aus dem Himmel gleich wieder
runter. War das laut und es ruckelte und
brummte, da hatte ich gleich wieder Angst
und vor Schreck pullerte ich auf einen der
Sitze. Meine neue Mama sagte nix, da
wusste ich, mein zukünftiges Leben wird
total klasse werden. Mich hatte die beste
Menschenmama der Welt gefunden. Wir
fuhren auch nicht weit, zum Glück. Im Haus
angekommen, bin ich erst mal unter die
Couch gerannt. So konnte ich in Ruhe die
Lage peilen.
Das Haus, in dem ich wohne, ist sehr groß
und ich hab auch eine Toilette. Aber die ist
ziemlich weit weg von meinen Lieblingsplätzen, dummerweise pullerte ich ein paar Mal
nach dem Spielen. Der große Mensch wurde immer sehr böse und ich hatte ziemliche
Angst vor ihm. Aber meine Dosi schimpfte
nie. Sie putzte alles auf und kramte viele
alte Schüsseln hervor, dort war dann auch
etwas von der Streu drin und wenn ich die
benutzte, lobte sie mich immer ausgiebig.
Das war toll.
Foto: Nicole Kanning
Kitten gewöhnen sich meistens schnell ein.
Etwas Zeit verging, zwischendurch musste
ich noch einmal zum Tierarzt (meine Dosi
nannte das "Kastration") – da sah ich eines
Tages die Terrassentür offen stehen. Beide
Dosis standen daneben und riefen immer
wieder nach mir. Irre, ihr glaubt es nicht,
diese vertrauten Gerüche, die durch die Tür
strömten, fantastisch. Ganz vorsichtig und
zögernd ging ich zur Tür, langsam prüfte
ich, ob nicht doch wieder so eine Glaswand
gegen meinen Kopf schlägt. Nichts! Total
abgefahren, meine Vorderpfötchen waren
schon draußen, mein Po noch drinnen. Also ab nach draußen! Hach, es war herrlich.
Ich war das glücklichste Katerlein von der
Welt. Gepullert hab ich dann auch nur noch
einmal, als die Dosi mich mal im Schrank
vergessen hatte."
Der kleine Maunzi hat so einiges erlebt. Er
war von klein auf Freigänger auf dem Bauernhof gewesen, das anfängliche Einsperren
konnte er nicht ertragen, er war unglücklich. Vorbildlich war von seiner Besitzerin,
dass der kleine Kater erst Freigang bekam,
nachdem er kastriert wurde.
Erwachsene Katzen
Sie haben entweder schon eine erwachsene
Katze zu sich genommen oder haben erfolgreich die Kitten- und Teenager-Phase
überstanden. Jetzt sollte Ihre Katze von Jahr
zu Jahr auch ruhiger werden. Sie haben
sanfte Erziehungsarbeit geleistet und garantiert hat Ihre Katze Sie zu einem perfekten Dosi erzogen. Sie stehen morgens in
aller Herrgottsfrühe auf, um Ihrer hungerleidenden Katze das erste Frühstück zu servieren. Sie kennen mittlerweile die meisten
ihrer Verstecke. Wissen, dass sie es liebt,
noch mal von Ihnen gekrault zu werden, bevor Sie das Haus verlassen. Sie hat Sie auch
so gut im Griff, dass Sie pünktlich wieder
zu Hause auf der Matte stehen. Selbstverständlich sind Ihnen alle Lieblingsleckerlies,
Lieblingsplätze, Lieblingsspielzeuge bestens
vertraut. Kurz: Das Traum-Leben mit ihrer
Traum-Katze ist in vollem Gange.
Doch auch erwachsene Katzen benutzen
hin und wieder das "Kommunikationsmittel" Fremdpullern.
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7
gesundheit
Ich möchte noch mal deutlich darauf hinweisen, dass Sie auch mit Ihrer erwachsenen
Katze als erstes zum Tierarzt gehen sollten,
wenn Sie feststellen, dass Tier pullert nicht
immer nur ins Katzenklo. Eine Blasenentzündung ist auch hier jederzeit möglich und
sehr schmerzhaft für Ihren Stubentiger.
Aber lassen wir nun Elettra mal selbst
erzählen:
"Ich bin eine Rassekatze und wurde liebevoll von meiner Katzenmutter und der Züchterin zusammen mit meinen fünf Geschwistern die ersten zwölf Wochen lang großgezogen. Dann kam ich zu meiner Dosenöffnerin, eine tolle Frau. Sie weiß es zu
schätzen, dass ich was Besonderes bin. Ich
bekomme nur bestes Futter und wenn ich
laut genug maunze und den Kopf etwas
schräg halte, dann gibt's mein Lieblingsleckerli.
Ich wollte es wieder gut machen und mich
und sie beruhigen und hab dann am nächsten Tag noch mal auf den Sessel gepullert.
Da hat sie den auf die Terrasse geschleppt
und mit so einem komischen Zeug abgeschrubbt, mein schöner Duft flog dahin.
Der Sessel roch nun auch nicht mehr nach
Champ, so war ich beruhigt und hab ihn
in Ruhe gelassen. Ganz schlimm wurde es
aber, als es anfing, draußen tagelang zu
regnen und Champ mein Katzenklo mitbenutzte. Man konnte nicht mehr reingehen, ohne in die Klumpen des anderen zu
treten, pfui Teufel. Dazu kam, dass Champ
meinte, mir den Weg versperren zu müssen.
Immer wenn ich grad ganz nötig musste,
saß er einfach im Weg. Revierkampf nennt
man so was – dem Schwächeren zeigen,
dass dieser noch nicht mal so einfach zum
Klo gehen kann. Ich war total verunsichert
und frustriert.
Ich möchte Ihnen noch allen ans Herz legen, dass wir Katzen pullern, weil Sie, die
Menschen, unsere Sprache einfach nicht
verstehen. Wir wollen Sie niemals ärgern
und wir pullern auch nicht aus Langeweile
oder zum Spaß. Für uns ist das keine schöne Sache – genauso wenig wie für Sie.
Wenn Sie eine Katze haben, die pullert,
dann denken Sie bitte an meine Worte!"
Liebe Leser, ich möchte Ihnen noch einmal
Elettras letzte Worte ans Herz legen. Bitte
nehmen Sie Pullerattacken nicht persönlich
und werden Sie nicht wütend. Katzen sind,
wie allen Tieren, solche niederen Gedanken
fremd. Sie kennen weder Rache noch bewusstes Provozieren und auch kein Ärgern.
Senioren
Ab einem Alter von sieben Jahren sprechen
wir von Senioren-Katzen. Sie werden nun
wirklich ruhiger, schlafen öfter und die Spielstunden verkürzen sich etwas. Wie auch
beim Menschen haben sie ihre eigenen
"Macken" und Verhaltensweisen. Ein jährliches Blutbild ist zu empfehlen. Katzen sind
schließlich Meister darin, Krankheiten zu
verstecken.
Wenn Ihre Katze bisher immer einen kätzischen Kumpel hatte und dieser verstorben
ist, sollten Sie bei der Anschaffung einer
neuen Katze besonders sorgfältig vorgehen.
Beide Tiere sollten vom Charakter und Alter
her zusammen passen und die Möglichkeit
haben, sich zurückzuziehen.
Foto: Birgit Jacobeit
Manche Katzen empfinden benutzte Klos als unangenehm.
Ich bin eine Wohnungskatze, raus würde
ich im Leben nicht wollen. Da ist es dreckig,
zugig, nass und total gefährlich. Mir reicht,
dass mein Katzenkumpel Champ rausdarf.
Der erzählt immer die verrücktesten Geschichten und manchmal riecht er echt komisch. Ich glaube, da ist er in eine Dreckpfütze gefallen. Anfangs war ich gar nicht
glücklich mit Champ. Der kam und ging,
ganz wie er wollte. Er scheuchte mich vom
Kratzbaum und er fraß meine Futterreste
auf, bevor ich überhaupt was dazu sagen
konnte. Nach einigen Wochen war ich so
unglücklich, dass ich auf den Lieblingssessel von der Dosine gepullert hab. Da roch
der wenigstens nicht mehr nach Champ.
Blöderweise hat er mich ausgelacht und
die Dosine war total erschrocken und hat
geschimpft und sah sehr traurig aus.
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PFOTENHIEB 12/07
Natürlich hab ich zu dieser Zeit auch mal
die eine oder andere Pfütze verloren. Was
sollte ich machen, konnte ja nicht stundenlang anhalten und Champ hatte ne irre Geduld. Die Dosi hat mich zum Tierarzt geschleppt, der fand natürlich nichts, ich sei
ein Prachtmädel – ja klar doch, das wusste
ich ja die ganze Zeit über. Dann hat sie so
ein Gerät installiert, wo sie später sehen
konnte, was wir so den ganzen Tag gemacht
haben, während sie nicht zu Hause war.
Jetzt sah sie natürlich, dass Champ mich
den ganzen Tag ärgerte. Der Champ bekam
nun extra Futter mit "Bachblüten", die es
die Dosi nannte und wurde viel ruhiger.
Auch kaufte sie was für die Steckdose, es
roch total gut bei uns. (Anmerkung der
Autorin: Feliway). Heutzutage ist es so,
dass ich das Pullern nur selten einsetze.
Wenn Sie merken, dass Ihre Katze den Weg
zum Klo nicht mehr sicher jedes Mal findet,
ist auch hier der Tierarztbesuch die erste
Maßnahme. Ist die Katze organisch gesund,
dann erleichtern Sie ihr die Toilettenbesuche,
indem Sie mehrere Toiletten anbieten.
Eventuell empfiehlt sich ein weiches Streu,
welches nicht an den Pfotenballen piekt
und drückt. Freigänger, die nun immer mehr
Zeit in der geschützten Wohnung verbringen, brauchen eventuell übergangsweise
ein Gemisch aus Streu und Erde in der Toilette. Den Erdeanteil können Sie dann langsam verringern, so dass die Umstellung auf
Katzenstreu nicht plötzlich erfolgt und das
Tier verunsichert.
Champ, unser Senior, berichtet Ihnen
nun aber gerne aus seinem Leben:
"Guten Tag allerseits. Da werde ich mit meinen knappen 10 Jahren schon als Senior
bezeichnet, unglaublich. Draußen bin ich
immer noch der Herr über gut 10 km² und
unzählige hübsche Katzenmädels.
Um mein Revier zu kennzeichnen, markiere
ich immer noch wie ein gestandener Kater.
Da hält mich auch die Kastration nicht von
ab. Der Termin war nämlich viel zu spät. Als
ich zum Tierarzt musste, war es schon geschehen, ich beherrschte das Markieren
meines Reviers perfekt und zum Glück für
mich hörte es auch nicht auf. Ich hab von
Katern gehört, die können das später nicht
mehr und die sind echt zu bedauern, wenn
sie ihr Revier behalten wollen.
Aber ich merke mittlerweile, dass ich doch
älter werde, ein bisschen jedenfalls. Vor ein
paar Wochen, es goss vorher drei Tage am
Stück, hatte ich beim Wasserlassen immer
große Schmerzen. Keine Ahnung, was los
war, auf das Klo ging ich besser erst mal
nicht mehr. Das tat ja höllisch weh. Die Sofadecke schien mir weich genug, dass es
nicht so sticht. Aber auch hier tat es beim
Pinkeln super weh. Der Tierarzt fand die
Ursache sehr schnell: Eine Blasenentzündung. Das war echt toll, ich bekam sogar
Leberwurst. Gut ich merkte natürlich, dass
da eklig bittere Medizin drin versteckt war,
aber die Wurst schmeckte total gut, ich
wurde umsorgt wie ein Kitten und es tat
beim Pullern auch nicht mehr weh.
Meine Dosine hat mir geraten, beim Regen
nicht mehr rauszugehen. Wenn die wüsste,
ich muss raus, einmal am Tag mindestens
und die halbe Nacht am besten auch noch.
Schließlich muss ich mein Revier verteidigen!
Bis der kleine Maunzi soweit ist, dass er das
übernehmen kann, muss ich noch durchhalten, so noch zwei bis drei Jährchen, dann
kann Elettra gerne anfangen meine Fellpflege zu übernehmen und sich um mich
zu kümmern. Werde ich ihr schon mal
demnächst sagen!"
Foto: Birgit Jacobeit
My toilet is my castle - mein Klo ist meine Burg!
Ich hoffe, dass Sie nun einen kleinen Einblick in unsere wundervollen Stubentiger
bekommen haben. Sie sind schlau, lieb,
anhänglich und doch unabhängig, stolz,
schmusebedürftig, mal zickig und launisch
und dann wieder erwärmen sie unser Herz.
Sie sind von Natur aus nicht aggressiv oder
provokant. Wenn Sie das Verhalten Ihres
Tieres beobachten und interpretieren wollen, dann vermenschlichen Sie nichts. Nehmen Sie sich Verhaltensweisen von Löwe,
Tiger und Co. als Vorbild, um zu erkennen,
ob es normales Verhalten ist oder doch eine
Störung des Natürlichen.
Sind Sie der Meinung es handelt sich um
eine Verhaltensstörung, suchen Sie auch
hier den Tierarzt auf. Tiertherapeuten und
unzählige Katzenforen im Internet bieten
Hilfe an. Gern können Sie auch Ihre Fragen
an das Pfotenhieb-Team stellen, diese werden umgehend an mich weitergeleitet.
Dank der Autorin:
Ich möchte mich ganz herzlich bei Tanja
Sessler bedanken. Obwohl Sie erst am 4.
Oktober ihre kleine Tochter zur Welt gebracht hat, hat sie sich kurz vor und nach
der Geburt Zeit für meine Texte genommen. Rechtschreibfehler, fehlende Wörter,
ganz falsche Wörter oder Wörter am falschen Platz: Alles hat sie gefunden und
korrigiert. Wir hatten beim Durcharbeiten
viel Spaß und ohne sie hätte ich beide
Artikel nicht so schnell schreiben können.
PFOTENHIEB 12/07
9
ernährung
Beutel und Schale – nur
praktisch oder auch gesund?
Foto: Kerstin Kochler
Beutel und Schälchen sind praktisch: Sie sind leicht zu öffnen, enthalten genau eine
Portion frischen Katzenfutters und nehmen nicht sehr viel Platz im Müllsack ein. Viele
Katzenhalter, die nur eine Katze zu versorgen haben, greifen deshalb gerne zu den
Beuteln und Schälchen, um ihrem Liebling zu jeder Mahlzeit etwas Abwechslung bieten
zu können. Doch ist diese Abwechslung auch gesund?
Von Jessica Rohrbach
Für den dritten und letzten Teil unseres
Fertigfuttertests wurden 19 Alleinfuttermittel für ausgewachsene und gesunde Katzen in Beuteln und Schalen auf Qualität
und Preis-Leistungs-Verhältnis getestet. Die
Noten wurden nach den gleichen Kriterien
wie beim Dosenfuttertest vergeben. Hier
noch einmal zur Erinnerung:
Die Qualitätsnote des Futters setzt sich aus
der angegebenen Zusammensetzung, der
Deklaration dieser und der Fütterungsempfehlung zusammen. Die Note 1 bedeutet
dabei "sehr gut", eine 6 "ungenügend".
Bei der Zusammensetzung des Futters wurde vor allem der Anteil an Muskelfleisch
bewertet. Abzüge gab es für einen extrem
hohen Anteil an Innereien, undefinierte
10
PFOTENHIEB 12/07
tierische und sonstige Nebenerzeugnisse,
einen geringen Anteil an Fleisch der namensgebenden Sorte sowie umstrittene
Zusatzstoffe.
Die Deklaration wurde danach bewertet,
ob die Sorten von Fleisch und Gemüse/
Getreide genau benannt und alle anderen
Inhaltsstoffe klar deklariert wurden. Weitere Punkte gab es für Prozentangaben beim
Gesamtfleisch- und Gemüse- bzw. Getreideanteil.
Bei der Fütterungsempfehlung für eine vier
Kilogramm schwere Katze gab es eine 1
für eine Fütterungsempfehlung unter 200
Gramm, eine 2 bedeutet unter 250 Gramm,
eine 3 weniger als 300 Gramm, eine 4 unter 350 Gramm und eine 5 unter 400
Gramm. Eine 6 bedeutet, dass 400 Gramm
und mehr Futter pro Tag und Katze empfohlen werden.
Beim Preis mussten wir unsere Bewertungsskala an den deutlich höheren Preis von
Katzenfutter in Beuteln und Schalen gegenüber dem in Dosen anpassen, da wir
sonst fast ausschließlich die Noten 4 bis 6
hätten vergeben können. Deshalb gab es
hier eine 1 bis zu einem Euro pro Katze
und Tag, dann wurden die Noten in VierzigCent-Schritten gestaffelt.
Eine 6 gab es für einen Preis ab drei Euro
pro Tag für eine Katze. Die Preise können
von Anbieter zu Anbieter variieren, weshalb dies nur ein grober Richtwert sein
soll.
Zusammensetzung
Deklaration
Fütterungsempfehlung
Gesamt
Qualität
Preis
pro Tag
PreisLeistung
Animonda Vom Feinsten
Classic
2
3,5
2
2,5
4
3,3
Catessy
6
6
6
6
2
4
Felix
"So gut wie es aussieht"
6
6
4
5,3
3
4,2
Hill's
4
4
4
4
5
4,5
Kitekat
5
6
6
5,7
1
3,4
3,5
5
4
4,2
3
3,6
Perfect Fit
6
6
4
5,3
6
5,7
Schmusy Vollwert Flakes
3
3
4
3,3
3
3,2
Sheba Essence
5
6
3
4,7
5
4,9
Whiskas Mmmm
5
5
4
4,7
3
3,9
Animonda Vom Feinsten
Select
3
4,5
3
3,5
3
3,3
Catessy
6
6
5
5,7
2
3,9
Felix
6
6
4
5,3
2
3,7
Fridoline
2
3
5
3,3
4
3,7
Miamor Milde Mahlzeit
2
2
3
2,3
3
2,7
Number One
3
5
2
3,3
4
3,7
Sheba Essence
5
6
3
4,7
5
4,9
Whiskas Adult
6
6
6
6
3
4,5
Yarrah
4
4
4
4
4
4
Sorte Beutel
Miamor Ragout Royale
Sorte Schale
Komplett durchgefallen sind Catessy und
Whiskas, aber auch die meisten anderen
Sorten haben diesen Test mehr schlecht als
recht bestanden.
Foto: Fränz Fröhlich
Dieser dritte und letzte unserer großen Fertigfuttertests ist mehr als enttäuschend ausgefallen. Lediglich sechs von den 19 hier
getesteten Futtersorten sind halbwegs
empfehlenswert.
Testsieger bei Qualität und Preis-LeistungsVerhältnis ist bei den Beuteln Animonda
Vom Feinsten Classic und bei den Schalen
Miamor Milde Mahlzeit.
Generell lässt sich sagen, dass Katzenfutter
in Schalen und Beuteln nicht nur wesentlich teurer ist als das gleiche Futter in der
Dose, sondern zum Großteil auch noch
qualitativ wesentlich schlechter. Zudem
gibt es eine wesentlich geringere Auswahl
an Sorten. Vor allem die hochwertigen
Sorten und Sieger der letzten beiden Tests
findet man nicht in Beuteln und Schalen.
Wer nicht zwingend auf die doch recht
praktischen Beutel und Schalen angewiesen ist, sollte der Katze und dem Geldbeutel zuliebe besser die Finger von diesem
Futter lassen und zur Dose greifen. Den
Dosenfuttertest finden Sie in der vorherigen Augabe.
Nachtrag zu unserem Dosenfuttertest
In unserem letzten Futtertest hat sich der
Fehlerteufel eingeschlichen!
Concept
Die Fütterungsempfehlung für Vet-C
beträgt für eine vier Kilogramm schwere
Katze nur 150 bis 200 Gramm, was die Note „1“ bedeutet!
Fälschlicherweise hat Vet-Concept hier zuvor nur eine „3“ bekommen, und wurde
so um den zweiten Platz beraubt.
Gesamtnote ist daher „1,7“,
Die Qualitäts-G
die Note für das Preis-LLeistungs-V
Verhältnis
lautet „2,4“.
Alle anderen Noten bleiben, wie sie sind.
An dieser Stelle herzlichen Dank an alle
aufmerksamen Leserinnen und Leser, die
diesen Fehler entdeckt und konstruktive
Kritik geübt haben.
PFOTENHIEB 12/07
11
ernährung
Wasserschüssel oder Milchbart?
Foto: pixelio - Candy Luiskandl
Das Bild der Milch
schlabbernden Katze verfolgt
uns seit Kindertagen. Doch
ebenso wissen wir, dass man
Katzen keine Milch geben soll.
Doch was ist mit spezieller Katzenmilch? Ist sie gesund oder
schädlich? Diese Fragen möchten wir heute für Sie klären.
Von Lisa Gomez Ringe z
Wie alle Säugetiere ernähren sich auch
Katzenkinder in ihren ersten Lebenswochen
von Milch. Diese Muttermilch ist genau auf
die Bedürfnisse des jeweiligen Tieres zugeschnitten: Darauf, wie rasant sein Wachstum erfolgen muss, und wie lange es diese
besondere Nahrung bekommt. Kleine Katzen werden sehr schnell groß, wenn man
ihre Säugephase mit ihrem Lebensalter vergleicht. Deswegen muss die Milch der Katze sehr viel Protein und Fett enthalten. Kann
ein Kitten nicht von seiner Mutter großgezogen werden, braucht es daher speziell
auf seine Bedürfnisse angepasste Ersatzmilch. Diese gibt es im Fachhandel oder
beim Tierarzt zu kaufen. Sie enthält etwa
viermal so viel Protein und mehr als doppelt so viel Fett wie im Handel erhältliche
Kuhmilch oder gar "Katzenmilch". Letzterer
fehlen die für das Wachstum lebensnotwendige, genau abgestimmte Vitamin- und
Mineralmischung. Sie ist keinesfalls für die
Aufzucht geeignet.
Doch wie sieht es mit erwachsenen Katzen
aus? Zwar sieht man häufig Bauernhofkatzen, die ihr Leben lang Milch schlecken –
die Erfahrung zeigt aber dennoch, dass erwachsene Katzen meist keine Kuhmilch vertragen. Die Erklärung hierfür ist relativ einfach: Kuhmilch enthält Laktose, oder auch
"Milchzucker" genannt. Um diesen abzubauen und in Energie umzuwandeln benötigt der Verdauungstrakt des Katzenkörpers
ein Enzym namens Laktase. Dieses wird vom
Körper jedoch nur solange gebildet, wie er
sie benötigt. Die Körper erwachsener Katzen können so keinen Milchzucker mehr abbauen, es entsteht eine Laktoseintoleranz.
Milchzucker wird nicht mehr vertragen,
der Körper scheidet die Laktase schnellstmöglich aus – dies erkennt man meistens
12
PFOTENHIEB 08/07
daran, dass ausgewachsene Katzen nach
dem Milchgenuss unter Durchfall leiden.
Im Gegensatz zu den meisten Katzen nehmen wir Menschen unser Leben lang Milch
zu uns und vertragen den Milchzucker in
der Regel. Das gleiche gilt für viele Bauernhofkatzen: Werden Sie auch nach dem Abstillen weiter mit Kuhmilch gefüttert, bildet
ihr Körper weiterhin das Enzym Laktase und
kann die Laktose verarbeiten.
Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz
gibt es mittlerweile laktosefreie Milchprodukte. Auch die Futtermittelindustrie blieb
nicht untätig, so dass die "Katzenmilch" auf
den Markt kam. Was in der Katzenmilch
drin ist, verrät ein Blick aufs Etikett: Der liebende Katzenhalter bezahlt im besten Gewissen seiner Katze etwas Gutes zu tun,
für 200 Milliliter eines Gemischs aus Molkereiabfällen, pflanzlichen Nebenerzeugnissen, undefinierten Ölen und Fetten und
zu allem Überfluss auch noch Zucker und
Konservierungsmitteln einen knappen Euro.
Das alles, damit die Katze weiterhin Milch
schlecken kann, ohne Durchfall zu bekommen? Ist Milch denn überhaupt gesund
für Katzen? Die Natur hat sich sicherlich
etwas dabei gedacht, dass Milch die Ernährung für neue Erdenbürger in ihrer Wachstumsphase ist, und auch dabei, dass sie sie
für Erwachsene unverdaulich gemacht hat.
Ganz klar: Milch ist ein Lebensmittel, kein
Getränk. Klare Sache: Wer auf Milch für
seine Katze absolut nicht verzichten will,
sollte sich also überlegen, lieber auf laktosefreie Milch umzusteigen, die auch die
meisten erwachsenen Katzen ohne Probleme vertragen.
Im Grunde ist Milch für Katzen aber nichts
anderes als Süßes für uns Menschen. Es
schmeckt gut, verfügt aber über einen für
erwachsene Katzen zu hohen Energie- und
Fettgehalt. Das Getränk für Katzen sollte
Wasser sein.
Sind Katzen das süße Getränk erst einmal
gewohnt, lassen sie sich oft nur schwerlich
auf Wasser umstellen. Aber nur reines Wasser ist ein vernünftiger Durststiller, gut für
den Flüssigkeitshaushalt und geht vor allem
nicht auf die Hüfte!
Sicher spricht nichts dagegen, der Katze
am Sonntag ihr Schälchen verdünnte, laktosefreie Milch anzubieten. Sündigen muss
erlaubt sein – genau wie bei uns Menschen.
Aber verzichten Sie dabei auf ungesunde
Produkte, die auch noch Ihren Geldbeutel
belasten. Eine Alternative sind fermentierte
Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder
Hüttenkäse. Sie unterstützen sogar eine
gute Verdauung und enthalten wenig bis
keine Laktose. Doch auch hier gilt es nicht
zu übertreiben.
Foto: Lisa Gomez Ringe
Kitten benötigen geeignete Aufzuchtmilch.
buntes
Die Mutmach-M
Mieze
Senden Sie uns Ihre aufmunternde Geschichte: Wann hat
Ihnen Ihre oder eine andere
Katze Mut und Kraft gegeben?
Welches besondere Erlebnis
verbinden Sie mit einer Samtpfote?
Einfach eine Email an:
leser@pfotenhieb.de.
Die schönsten Lesergeschichten veröffentlichen wir in den
nächsten Ausgaben.
Illustration: Steffi Liese
www.steffi-engels.de
PFOTENHIEB 08/07
13
katzenleben
Die Britisch Kurzhaar
Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de
Eine Knutschkugel auf vier Pfoten
14
PFOTENHIEB 12/07
katzenleben
Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de
Foto: Johnny Krüger
Foto: pixelio - J. Kaufmann
Die Britisch Kurzhaar ist heute beliebter denn je, was wir vor allem der "geliebten"
Werbung zu verdanken haben. Aber wie sah eigentlich die erste Britisch Kurzhaar aus?
Und gibt es sie wirklich erst seit der Werbung? Diese und noch weitere Fragen werde ich
versuchen, hier zu beantworten.
von Alexandra Beyer
Die BKH gibt es nicht erst seit
Whiskas…
…denn ein Mr. Weir aus Großbritannien
kam zuerst auf die Idee, die englischen
Haus- und Straßenkatzen zu einer einheitlichen Rasse zu formen. 1871 wurde der
"Brite" erstmalig auf einer Ausstellung im
berühmten Londoner Crystal Palace vorgestellt. Dort fand die Rasse großen Anklang
beim Publikum und bekam so den heiß begehrten Titel "Best in Show", welches auch
heute noch die höchste Auszeichnung auf
Ausstellungen ist.
Zur Erweiterung der zunächst recht eintönigen Farbpalette folgten zahlreiche züchterische Experimente mit bunten Hauskatzen, Siamesen und Katzen wie der Russisch
Blau. Als größte Erfolge dieser Kreuzungen
gingen die Farben Weiß und Rot-Creme
hervor und sorgten bei der britischen Züchtergemeinschaft für einige Furore.
der erfolgreichen Zucht. Ohne die berühmten Catteries "Cattepoel's", "Selor's", "La Bambola" und "Woeste Hoogte", die einen nahezu legendären Ruf erlangten, wären viele
Zuchterfolge nicht zustande gekommen.
Die Farbvarietäten Lilac und Chocolate beispielsweise hätten ohne den Zwinger "Van
Diaspora" vermutlich noch sehr viel länger
auf sich warten lassen. Zwar stammten die
Vorfahren der ersten lilac- und chocolatefarbenen BKH nachweislich aus England,
sind aber eindeutig dem kostbaren Erbgut
eines gefeierten holländischen Perserkaters
zu verdanken.
Die Popularität der Britisch Kurzhaar schwankte einige Jahre lang beträchtlich, was vor
allem durch die Erfolgsgeschichte der Perserkatze
zu erklären ist.
Zudem wurde an der Fellqualität an sich
gearbeitet. Dazu wurden die mit üppigem
Haar ausgestatteten Perser eingekreuzt,
was allerdings auch heute noch eine teilweise dramatische Verschlechterung des
Typs und den anhaltenden Kampf gegen
das Langhaar-Gen zur Folge hat. Erfahrene
Züchter versuchen inzwischen Perser aus
der BKH-Zucht auszuschließen, um den exzellenten Typ und die expressive Augenfarbe nicht zu gefährden, was natürlich eindeutig zu Lasten der Fellqualität geht.
Inzwischen gehört die Rasse aber zum
obersten Drittel der beliebtesten Katzen,
nicht nur wegen diverser Werbefilme von
Whiskas, Sheba oder Catsan.
Charakter –
die Katze, die man auf den Rücken
legen und am Bauch kraulen kann
Der Britisch Kurzhaar wird eine ungewöhnliche Gelehrigkeit nachgesagt. Zusammenhänge und die Regeln des täglichen Zusammenlebens begreift sie erstaunlich schnell.
Auch für kleine Kunststücke sind die Samtpfoten zu haben und können sich sogar
zu wahren Apportierkünstlern entwickeln.
Nicht umsonst haben so viele Produkthersteller die Britisch Kurzhaar für ihre Werbespots entdeckt.
Meistens verhält sich die Britisch Kurzhaar
sehr ruhig und menschenbezogen. Bisher
ist aber noch nicht sicher, ob dies an der
Rasse an sich oder an der liebevollen Prägung beim Züchter liegt. Im Gegensatz zu
den meisten "normalen" Hauskatzen werden die BKH-Kätzchen so früh an den Umgang mit anderen Katzen und fremden
Menschen vorbereitet.
All dies hat dazu geführt, dass die BKH als
absolute Familienkatze gilt, die schnell mit
neuer Umgebung klar kommt und die
geliebten Streicheleinheiten mit sanftem
Schnurren dankt.
Da Britisch Kurzhaarkatzen von Natur aus
extrem gesellige Miezen sind, sollten sie
nicht als Einzelkatze gehalten werden. Generell hat das den Vorteil, dass diese sich
nicht nur auf den Menschen fokussieren
und nicht einsam sind, wenn man gelegentlich verreisen möchte oder berufstätig ist.
Es dauerte nicht lange, bis die BKH-Euphorie mit unaufhaltsamem Schwung über den
Ärmelkanal schwappte. Auch deutsche und
holländische Katzenliebhaber erlagen im
Laufe des 20. Jahrhunderts der liebenswerten Rasse und widmeten sich schließlich
Foto: Birgit Jacobeit
PFOTENHIEB 12/07
15
katzenleben
Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de
Aussehen –
Teddybären zum Knuddeln
Der Körper der Katzen ist groß und muskulös, mit kurzem dickem Schwanz und
kurzen, kräftigen Beinen. Der stabile
Brustkorb sowie der kurze, recht dicke Hals
fallen bei dieser Rasse besonders auf.
Briten-Kater werden sehr groß und stämmig und bringen durchaus auch schon mal
ein Gewicht von sechs bis zehn Kilo auf
die Waage. Dennoch braucht er gute drei
Jahre, bis er vollkommen ausgewachsen
ist.
Der Kopf der Britisch Kurzhaar ist rund mit
kleinen an der Seite liegenden Ohren, kurzer, breiter Nase und großen, runden Augen. Die Augenfarbe variiert je nach Züchtung von Bernsteinfarben über Orange bis
Dunkelbraun. Ein weiteres besonderes Merkmal dieser beliebten Rasse ist natürlich ihr
traumhaftes Fell. Durch die Dicke und Dichte
des Haarkleids fühlt es sich an wie Plüsch,
wenn man langsam mit den Fingern hindurch streicht.
Im Gegensatz zu anderen Kurzhaarrassen
soll der Pelz der Briten nicht eng am Kör-
per anliegen, sondern durch die dicke Unterwolle und festes Deckhaar etwas vom
Körper abstehen, dabei aber möglichst
kurz sein.
Die ersten gezielt gezüchteten Briten zierte
ein gestreiftes Haarkleid. Grund dafür ist
nicht nur die britische Vorliebe für die
Tabby-Zeichnung, sondern vor allem der,
dass es in England zahlreiche getigerte
Straßenkatzen gab. Heutzutage bemühen
sich Züchter jedoch sehr, die "perfekte"
Britisch Kurzhaar zu züchten, wobei diese
(wenn einfarbig und nicht auf Tabby spezialisiert) nahezu streifenlos sein sollte! Die
Farben variieren inzwischen von Blau, Weiß,
Schwarz, Chocolate über Lilac, Rot, Creme,
Silber und verschiedenen Kombinationen
daraus, wobei auch Teilalbinismus z. B. als
Blue-Point und als Tabby z. B. als SilberTabby nicht fehlt. In der FIFe (Katzenverband
"Fédération Internationale Féline") gibt es
mittlerweile etwa 194 zugelassene Farbvarietäten.
Verwirrend...
Besonders beliebt ist die Britisch Kurzhaar
Blau, die fälschlicherweise oft als Kartäuser
Foto:pixelio
16
PFOTENHIEB 12/07
Foto: Birgit Jacobeit
bezeichnet wird. Das hat einen einfachen
Grund: Die eigenständige Rasse der Kartäuser bzw. der aus Frankreich kommenden
Chartreux hatte mit der Britisch Kurzhaar
Blau ursprünglich nichts gemeinsam bis auf
die blaue Fellfarbe.
Nach dem zweiten Weltkrieg allerdings nahmen die Bestände der Chartreux und der
BKH Blau so drastisch ab, dass beide Rassen
miteinander gekreuzt wurden, um Inzucht
zu vermeiden. Eine dramatische Annäherung des Äußeren der beiden Rassen war
die Folge, so dass einige BKH-Züchter ihre
blauen Tiere unbemerkt auf Chartreux-Ausstellungen anmelden und sogar einige
Preise einfahren konnten.
1970 wurden die beiden Rassen vom Katzen-Weltverband FIFe zusammengelegt.
Sieben Jahre lang hießen sowohl die Chartreux als auch die BKH Blau "Kartäuser", was
auch heute noch einige Verwirrung stiftet.
Dem Kampf einiger übrig gebliebener französischer Puristen ist es zu verdanken, dass
die FIFe ihre Entscheidung revidiert und
beide Rassen wieder getrennt hat.
Foto: Johnny Krüger
katzenleben
BKH mal anders…
Sie meinen, eine Britisch Kurzhaar könnte
genau zu Ihnen passen, wünschen sich
aber eine Katze mit langem Fell? Auch hiermit kann die Britenfraktion dienen! Denn
ab und zu liegen auch einmal langhaarige
Kätzchen in der BKH-Wurfkiste. Die Existenz
der langhaarigen Schönheiten (auch Highlander genannt) ist der Einkreuzung von
Perserkatzen in die Britisch-Kurzhaar-Zucht
zu verdanken. Tragen beide kurzhaarige
Zuchttiere das Langhaar-Gen, können so
auch schon mal langhaarige Kätzchen entstehen. Während einige Züchter versuchen,
dieses Gen möglichst zu vermeiden, gibt
es inzwischen auch schon Züchter, die sich
auf die Britisch-Langhaar-Zucht spezialisiert
haben. Sonst unterscheiden sich diese "Fellkugeln" allerdings im Aussehen nicht von
der BKH. Sie brauchen natürlich wie alle
Langhaar-Katzen mehr Fellpflege.
Leider oft kopiert und doch nie
erreicht…
Oft kann man in Kleinanzeigen "BKH-Mixe
zu verkaufen" lesen. Seriösen Züchtern und
Zuchtverbänden sträuben sich hierbei die
Nackenhaare, da sie mit ansehen müssen,
wie jahrelange Zucht für einen reinrassigen
Typ hier durch achtlose Katzenbesitzer den
Bach herunter geht. Meist sind es solche,
die ihrer BKH den Freigang gewähren, sich
aber vorher nicht mit dem Thema Kastration
beschäftigt haben. Das böse Erwachen folgt
meist schnell, wenn eines Nachts der vierbeinige Liebling den ungeplanten Nachwuchs
zur Welt bringt. Verantwortungsloserweise
denken einige einfach nur daran, Geld zu
machen, denn Rassekatzen-Mixe zu einem
Preis deutlich unter dem einer reinrassigen
Katze lassen sich leicht verkaufen. Nicht
zuletzt geht durch solche "Unfälle" der tolle
Typ der BKH verloren und meistens bleibt
der "Erzeuger" der Kleinen als unbekannter
Straßenkater verschollen.
Deshalb sei hier gesagt: Augen auf beim
Rassekatzenkauf!
Foto: Johnny Krüger - www.eisprung.de
Mehr Infos zum Tierfotograf und BKH-Züchter Johnny Krüger erhalten Sie in
unserer nächsten Ausgabe und unter www.eisprung.de.
Mehr Infos...
Der Standardpreis für ein BKH-LiebhaberKätzchen beginnt bei 500 Euro, sollte aber
einen Preis von siebenhundert Euro möglichst nicht überschreiten. Im Preis inbegriffen sollten mehrere Entwurmungen,
die ersten beiden Impfungen (Grundimmunisierung) und im besten Fall ein Starterpaket sein.
Ältere Katzen werden von Züchtern auch
ab und zu abgegeben, der Preis sollte hier
unter 500 Euro liegen und man darf ruhig
genau erfragen, warum denn dieses ältere
Tier ausziehen muss.
PFOTENHIEB 12/07
17
katzenleben
Mit der Katze durch die Weihnacht
Oh du fröhliche, oh du selige… Nein! Ich höre einen ohrenbetäubenden Knall aus
dem Wohnzimmer, renne in den Flur und sehe im Augenwinkel gerade noch den kippenden Baum. Die Katzen springen panisch weg, ich versuche den Baum aufzufangen, registriere dabei, wie Miez in den Teelichtern landet, ihr Schwanz in Flammen
aufgeht und… Schweißgebadet wache ich auf.
Damit Ihre Weihnachtstage nicht zu einem Alptraum werden, hier ein paar Tipps.
Fotos und Text von Lisa Gomez Ringe
Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen:
Lichterketten müssen gründlich am Baum
befestigt und freiliegende Kabel zum Beispiel mit Kabelkanälen gesichert werden.
Trennen Sie die Lichterkette vom Stromkreis,
wenn Sie den Raum verlassen.
Oh Tannenbaum: Möchte man trotz bepelzter Mitbewohner nicht auf einen Weihnachtsbaum verzichten, greift man am
besten zu einer Edeltanne. Kiefern und Fichten enthalten viel toxisches Terpentinöl,
dies kann beim Anknabbern der Nadeln zu
Vergiftungen führen. Auch von Schneespray
als Dekoration ist abzuraten. Spitze Tannennadeln können verschluckt werden und
zu Verletzungen führen. Deshalb sollten
Sie Ihre Katzen nicht unbeaufsichtigt lassen,
und evtl. einen Topf Katzengras zur Ablenkung spendieren.
Achten Sie bitte auf einen stabilen Baumständer. Im Handel gibt es mittlerweile
gute Ständer mit Seilsystem, bei hohen
Bäumen empfiehlt sich eine zusätzliche
Sicherung an Wand oder Decke. Auf keinen Fall sollte dem Wasser des Christbaumständers Aspirin oder Glycerin zugefügt
werden – trinkt die Katze dies, kann es zu
starken Vergiftungserscheinungen kommen.
18
PFOTENHIEB 12/07
Echte Kerzen am Tannenbaum bilden auch
ohne Katzen eine große Brandgefahr und
bleiben besser in der Schublade. Teelichter
und Stumpenkerzen sollten Sie natürlich
ebenfalls nicht unbeaufsichtigt lassen. Diese brennen Ihren Nerven zuliebe am sichersten in geschlossenen Windlichtern oder Laternen ab.
Kling, Glöckchen, klingelingeling: Halten
Sie Ihre Dekoration katzenfreundlich. Glänzende Dinge wie Baumkugeln und Lametta
ziehen Katzen magisch an. Wahrscheinlich
werden Sie Ihren Baum des Öfteren nachschmücken müssen: Plastikkugeln verzeihen manchen Sturz und zersplittern nicht
in scharfe Bruchstücke. Auf Lametta müssen Sie leider verzichten. Omas lang gehegte Bestände enthalten Blei und neu angeschaffte Glitzerfäden können gefressen zu
Darmverschluss führen.
Geeignet sind Strohsterne oder Anhänger
aus Holz oder Filz, vielleicht auch Origami,
seien Sie kreativ! Leckereien aus Schokolade haben am Baum nichts zu suchen und
gehören unter Verschluss. Das in Schokolade enthaltene Theobromin macht uns Men-
schen zwar glücklich, Katzen und Hunde
schickt es jedoch bereits in geringen Dosen
in die ewigen Jagdgründe.
Ja, Katzenbesitzer in Weihnachtslaune haben es nicht leicht. Aber ich habe noch eine
gute Nachricht für Sie: Sie brauchen keinen
Weihnachtsstern kaufen! Denn, raten Sie:
giftig! Und wer braucht schon eine Pflanze
die nach 3 Wochen eingeht, wenn er die
Festtage mit einer schnurrenden und zufriedenen Katze auf dem Schoß verbringen
kann! Was könnte besinnlicher sein?
In diesem Sinne: Morgen Kinder wird's was
geben…
PS: Und nach der Bescherung natürlich
nicht vergessen das Geschenkband sofort
zu entsorgen…
Katzensichere Kerze
Foto: pixelio
katzenleben
Streunerkatzen
im Winter
Wie kann man heimatlosen Katzen
den Winter erleichtern?
Streunerkatzen haben es schwer. Ihr Dasein ist geprägt vom Kampf um das nackte Überleben. Viele Tierschutzorganisationen haben sich darum dem Problem streunender
Katzen angenommen, doch reicht das noch lange nicht aus. Lesen Sie hier, wie Sie gerade im Winter herrenlosen Katzen das Leben erleichtern können.
von Eva Schade-Tomala
Bevor Sie starten: Bedenken Sie bitte, dass
es mit dem Füttern von streunenden Katzen nicht getan ist. Wer Katzen füttert, riskiert damit, dass sich diese noch mehr vermehren als hungernde Gesellen.
in einer alten Hundehütte. Eine gute Alternative für den Winter ist Trockenfutter, da
es nicht einfriert. Dabei ist zu beachten, dass
die Katzen dann einen Zugang zu Wasser
benötigen.
Wer den Tieren langfristig helfen will,
sorgt daher dafür, dass sie so schnell wie
möglich kastriert werden. Dabei wird Ihnen
der örtliche Tierschutzverein sicherlich
gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Bereitgestelltes Wasser
Gerade in sehr strengen Wintern – meist
ohne viel Schnee – haben Katzen große
Probleme, an ausreichend Wasser zu kommen. Auch hier bieten sich Babywärmeteller
an. Allerdings müssen diese täglich mehrmals ausgewechselt werden.
Eine geschützte Futterstelle
Das größte Problem für streunende Katzen
im Winter ist die Versorgung mit Nahrung:
Nassfutter zum Beispiel friert im Winter
leicht ein. Dagegen haben sich Babywärmeteller (im Drogeriemarkt für ca. drei Euro
erhältlich) bewährt. Stehen diese noch auf
einem von unten durch eine Styroporplatte
gegen Kälte geschützten Platz, friert das
Futter erst nach etwa zwei Stunden ein.
Weiterhin können auch Taschenwärmer (ca.
ein Euro) das Einfrieren für etwa eine Stunde verhindern. Allerdings braucht man dazu gewölbte Tellerchen. Die Futterstelle sollte
in einem geschützten Raum stehen, wie etwa in einer Garage, einem Schuppen oder
Die Wasserstelle sollte, wie bei allen anderen Katzen auch, mindestens zwei Meter
vom Futter entfernt stehen. Haben Sie einen Stromanschluss in der Nähe der Wasserstelle zur Verfügung, hier noch ein Tipp:
Bieten Sie das Wasser in einem großen Keramikübertopf an, in dem eine Aquariumheizung angebracht ist. Bei diesen Heizungen lässt sich die Temperatur regeln und
sie brauchen auch nicht viel Strom. Die
Heizungen können Sie entweder über den
Fachhandel oder einen befreundeten Aquarianer beziehen. Oft werden sie auch gebraucht in lokalen Anzeigenblättern ange-
boten. Bitte achten Sie darauf, dass das
Wasser regelmäßig aufgefüllt werden muss,
damit die Heizung immer ganz bedeckt ist.
Ein warmer Unterschlupf
Hierfür eignen sich vor allem alte Hundehütten oder Häuschen aus wetterfestem
Material, aber auch Katzenklodächer können hier Verwendung finden.
Stellen Sie den Unterschlupf Ihrer Wahl auf
eine Styroporplatte in einer möglichst zugfreien und vor allem ruhigen Ecke und polstern Sie ihn mit einer dicken Schicht Stroh
aus, fertig ist die Katzenbehausung. Bitte
keine Decken oder Laken auf das Stroh
legen! Wenn sich eine nasse Katze in den
Unterschlupf begibt, sammelt sich die
Feuchtigkeit in den Textilien und die Katze
kann dadurch eine Blasenentzündung oder
Erkältung bekommen. Bei Stroh läuft das
Wasser nach unten durch und die obere
Schicht bleibt trocken und hält weiterhin
warm. Katzen bauen sich im Stroh regelrechte Nester, wo sie selbst bei zweistelligen Minusgraden genug Wärme finden.
Die Katzen werden es Ihnen danken.
PFOTENHIEB 12/07
19
katzenleben
Foto: IVH e.V.
Wer braucht hier wen?
Die Katze gilt als unabhängig und hat ihren eigenen Kopf. Also kann sie gut ohne uns
leben – oder? Der Tierpsychologe Michael Fiam beleuchtet die Frage, wer in einer TierMensch-Beziehung eigentlich wen braucht.
Von Michael Fiam
20
PFOTENHIEB 12/07
Illustration: Christine Schmiech
www.cs-illustration.de
Tiere bereichern das Leben der Menschen.
Dieser Satz ist vermutlich schon unzählige
Male geschrieben und zumindest genauso
oft auch gelesen worden. Warum steht er
hier also schon wieder? Ich habe mich bewusst für ihn entschieden, weil er nicht
nur ein gutes Grammatik-Modell für den
Deutschunterricht darstellt, wenn man beispielsweise sein Subjekt mit dem attributiven Genetivobjekt vertauscht, sondern weil
ich mir das Ergebnis genau dieser Übung
als Thema erwählt habe. Führen wir diese
Übung also gleich einmal aus, dann erhalten wir: Menschen bereichern das Leben
der Tiere.
Und jetzt möchte ich diesen Satz mit all
seinen Konsequenzen gerne durchdenken.
Von vielen Untersuchungen und Studien
wissen wir, dass ältere Menschen die Anwesenheit eines Haustieres sehr schätzen,
weil sich diese sehr positiv auf deren Stimmung auswirkt, dass kranke Menschen das
Mitgefühl ihres Haustiers erhalten und bemerken, wie das Tier versucht ihnen zu helfen, indem es einfach nur für sie da ist, und
dass junge Menschen neben dem positiven
Effekt der Freundschaft, die sie mit ihrem
Haustier schließen, auch das Tragen von
Verantwortung lernen, was selbstverständlich einen äußerst wichtigen Schritt in Richtung Erwachsenwerden bedeutet. Soweit
zur Bereicherung unseres Lebens durch die
Tiere.
Jeder Mensch, der seinen Lebensbereich mit
einem Haustier teilt, weiß, dass seinem Leben dadurch eine positive Komponente hinzugefügt wird. Wir können uns unser Leben
ohne unsere kleineren oder größeren Lieblinge überhaupt nicht mehr vorstellen und
Gott bewahre, es würde einem von ihnen
jemals etwas zustoßen – was früher oder
später ohnehin unvermeidbar ist, jedoch
gern verdrängt und ins Unbewusste abgeschoben wird – daran möchten wir überhaupt nicht denken.
Wie sieht es aber auf der anderen Seite aus?
Wie geht es unseren Tieren mit uns? Wie
sehr brauchen sie uns? Wie sehr verändern
oder gar bereichern wir ihr Leben? Tun wir
das überhaupt? Wären sie ohne uns nicht
viel besser dran?
Die Fische im Aquarium brauchen uns um
stets qualitativ hochwertiges Wasser zu bekommen, Licht und Futter zu erhalten, damit die Welt, die wir ihnen ja schließlich
einmal erschaffen haben, auch weiterhin
in Ordnung bleibt. Und wenn wir uns mit
der Futterdose dem Aquarium nähern, versammeln sie sich auch schon aufgeregt, weil
sie bereits darauf konditioniert sind, dass
aus diesem gelben, grünen oder orangefarbenen Ding ihre heiß geliebten Würmer,
Larven, Krebse oder auch Flocken rieseln.
Tiere bereichern das Leben der Menschen, doch sie verändern es auch.
Das Meerschweinchen und der Hamster
brauchen uns genauso wie die Vögel um
den Käfig auszumisten, frisches Wasser
und Futter bereitzustellen und uns täglich
einige Zeit lang mit ihnen zu beschäftigen.
Wir spielen und sprechen mit ihnen und
zum Dank dafür zwitschern sie und laufen
voll Begeisterung in ihrem Laufrad oder
knabbern fröhlich an ihrer Futterstange.
Der Hund in der Wohnung braucht uns um
täglich die Möglichkeit zu erhalten sich an
frischer Luft auszutoben, andere Hunde zu
treffen und mit ihnen zu spielen und natürlich auch um sein Geschäft zu verrichten.
Er hängt an uns wie ein Kind an seinen Eltern, ein Mensch an einem treuen Freund,
der ihm schon viel Gutes getan hat, er ist
unser Partner und wir können uns genauso
sehr auf ihn verlassen, wie er auf uns.
Die Katze ist jedoch so ein eigenartiges
Haustier, sie wohnt zwar bei uns zuhause,
scheint jedoch so gar nichts von jener unterwürfigen Dankbarkeit in sich zu tragen,
welche andere tierische Hausgenossen auszeichnet. Sie akzeptiert es, dass wir ihr Kistchen säubern, erwartet es vermutlich sogar
und macht uns eindeutig darauf aufmerksam, wenn wir es einmal zu spät oder nicht
sorgfältig genug in Angriff genommen haben. Katzen leben also in ihrer eigenen
Welt, die sich offensichtlich sehr weit von
der unseren entfernt befindet. Sie erhalten
von uns Lebensraum und Nahrung und
streichen uns dafür gnädigerweise zwei- bis
dreimal täglich um die Beine.
Soweit die Klischees – soweit so schlecht.
Sobald die Entscheidung getroffen wurde
ein Haustier zu sich zu nehmen, sollte jedem Menschen bewusst sein, dass wir zu
einem sehr großen und wichtigen Teil die
Welt und damit das Leben unseres Haus-
tieres (mit)gestalten. Bei den Fischen im
Aquarium ist das deutlich erkennbar. Sobald das Wasser im Becken nicht mehr die
gewünschte Sauerstoffkonzentration aufweist, können wir das sowohl mit unseren
Augen sehen als auch mit unserer Nase
riechen. Wir sind also dazu aufgerufen,
unseren Fischen wieder genügend frisches
Wasser zur Verfügung zu stellen, durch
das sie schließlich atmen müssen.
Doch auch für jedes andere Tier, das sein
Leben mit uns teilt, erschaffen wir einen
Großteil seiner Welt.
Wie oft wir mit unserem Hund spazieren
gehen, wohin wir gehen und wie lange, ob
er dabei die Möglichkeit erhält, ohne Leine
zu laufen und sich auszutoben, mit anderen Hunden zu spielen oder ob es sich dabei nur um eine schnelle Runde um den
Block handelt, damit er sein Geschäftchen
erledigen kann, bestimmt sehr nachhaltig
seine Lebensqualität. Ob und wie viele Spielsachen er zuhause hat, ob und wie lange
wir mit ihm spielen, was und wie viel er zu
fressen bekommt, ist entscheidend für seine Gesundheit und damit für sein Leben.
Das süße kleine Kaninchen braucht doch
unsere ganze Fürsorge, auch wenn es anfangs noch recht scheu ist und sich gar
nicht so gern von uns streicheln lassen
möchte. Aber schließlich sind doch – fast –
alle kleinen Tiere niedlich und süß, oder
nicht?
Und genau hier sind wir am Schnittpunkt
zweier "Probleme" angekommen. Eines stellt
das so genannte "Kindchenschema" dar,
welches beinahe jedes Tierkind aufweist:
kleiner Kopf, große Augen, starke Hilfsbedürftigkeit. Das andere ist die seit so langer Zeit stets propagierte Unabhängigkeit
der Katze.
PFOTENHIEB 12/07
21
Ich finde es genauso falsch, Kaninchen als
Ostergaben zu verschenken, wie Katzen zu
Weihnachten. Überhaupt ist die Idee jemandem ein Tier zu schenken, ohne sich vorher
über sämtliche Konsequenzen klar zu sein,
oder sogar ohne mit der betreffenden Person überhaupt darüber gesprochen zu haben, für völlig indiskutabel.
Natürlich sind kleine Kätzchen niedlich. Natürlich gibt es nur wenige Kinder, die sich
"so etwas" nicht wünschen würden. Natürlich macht man seinem Nachwuchs eine
Riesenfreude mit so einem Zwerg. Das ist
keine Kunst. Die Kunst liegt vielmehr darin,
auch Wochen, Monate und Jahre nach diesem Weihnachtsfest noch zu erkennen, wie
sehr uns unsere Katze braucht, und zwar
nicht nur, weil wir ihr täglich ihren Napf
auffüllen und das Kistchen ausmisten, sondern weil sie sich emotional an uns gebunden hat. Die standardisierte Annahme, dass
Katzen gefühlsmäßig nicht mit uns in Verbindung treten, ist doch längst überholt.
Ich denke da an unzählige Beispiele von Katzen, die ihre Menschen trösten, wenn es
ihnen schlecht geht, psychisch wie physisch.
Leute mit Depressionen berichten davon,
dass ihre Katze/n wiederholt ihre Nähe suchen und sich zu ihnen legen, weil sie einfach spüren, dass es ihrem Menschen nicht
gut geht. Warum sollten sie das tun, außer
wenn sie sich emotional an diesen Menschen
gebunden haben? Menschen, die schwere
Operationen überstanden haben und noch
ziemlich eingeschränkt, aber doch schon zu
Hause leben, berichten, dass ihre Katze/n
tage- und wochenlang nicht von ihrer Seite weichen, weil sie spüren, dass etwas
(noch) nicht wieder ganz in Ordnung ist.
Warum sollten sie das tun, wenn sie doch so
überhaupt nicht an uns interessiert wären?
Foto: pixelio
22
PFOTENHIEB 12/07
Und ich denke an den kleinen Mischlingskater Sam, der ins Heim gekommen ist, weil
sein Menschenmann eine zuvor noch unbekannte Katzenhaarallergie (entwickelt?)
hatte. Und genau dieser kleine Wicht hatte
das große "Glück" gerade zum Weihnachtsfest, zum Fest der Liebe also, eine neue Familie zu finden, die in ihm genau den richtigen "Spielkameraden" für ihre kleine Tochter gesehen hat.
Leider wurde ihm sein "übermäßiger Spieltrieb" wie es schließlich seitens der Familie
formuliert worden ist, zum Verhängnis,
denn von einem zerkratzten Sofa und ausgebuddelten Topfpflanzen war vorher doch
nie die Rede gewesen. Die Familie hat es
ziemlich cool weggesteckt und auch die
kleine Tochter damit getröstet, wovon auch
die Eltern ehrlich (?) überzeugt waren: "Du
musst nicht traurig sein, dem kleinen Sam
macht es nichts aus, dass er jetzt wieder
im Tierheim ist. Weißt du, der ist eine Katze und die sind nicht so wie Hunde. Die haben ihr eigenes Leben und brauchen uns
eigentlich gar nicht."
Traurig, dass so etwas tatsächlich geglaubt
und auch noch weitergegeben wird.
Traurig, dass die kleine Tochter ihren Eltern
das geglaubt hat.
Traurig, dass Sam danach wieder ins Heim
musste.
Traurig, dass er wirklich sehr traurig war.
Zum Glück hat der kleine Sam, der mittlerweile schon ein schöner, ausgewachsener
Kater ist, danach eine Familie gefunden, die
weder Weihnachten, noch Katzen als das
sieht, was leider immer noch viele Menschen
darin sehen: Ein Fest der Geschenke und
Tiere, denen wir nichts bedeuten.
Natürlich ist es schön, jemanden zu beschenken. Natürlich ist es schön, Geschenke zu bekommen. Natürlich sind kleine Katzen süß und große Katzen schön. Natürlich
brauchen uns Katzen, weil wir ihre Familie
sind und weil sie uns mindestens genauso
lieben wie wir sie. Und wenn wir unsere
Katze gut kennen, spüren wir das auch ganz
genau. Natürlich!
Meine große Bitte richtet sich also an alle,
die vorhaben, eine Katze als Weihnachtsgeschenk zu vergeben: Ein Lebewesen sollte nur dann verschenkt werden, wenn vorher genau abgeklärt ist, dass es auch gewollt ist, dass alle notwendigen Voraussetzungen für ein artgerechtes Leben erfüllt
sind bzw. sofort erfüllt werden können und
wenn man selbst, sowie die/der Beschenkte
sich der Tatsache bewusst ist, dass auch eine
Katze unglaublich stark darunter leidet,
wenn sie ihre lieb gewonnen Menschen
wieder verlassen muss. Tun Sie das keiner
Katze an, bitte.
In diesem Sinn wünsche ich uns allen und
unseren Katzen ein frohes und glückliches
Weihnachtsfest 2007!
Ihr Michael Fiam
Der Tierpsychologe
Michael Fiam lebt
und arbeitet in
Wien. Neben seiner
praktischen Arbeit
bildet er sich unter
anderem an verschiedenen Universitäten fort.
Weitere Infos:
http://www.haustierpsychologie.com
katzenleben
Prosit Neujahr
Foto: Stefanie Nowak
Wir stoßen mit unserer Familie und Freunden an, fallen uns in die Arme und tauschen
Wünsche aus. Danach schauen wir uns das Feuerwerk am Himmel an, freuen uns aufs
neue Jahr und vergessen völlig, dass unsere Katze nicht so begeistert ist wie wir. Gerade
Katzenneulingen fällt es schwer, die Reaktionen Ihrer Katze vorherzusehen und richtig zu
reagieren.
von Kerstin Kochler
versteckt, reden Sie bitte nicht auf sie ein
oder versuchen Sie sie zu streicheln – das
würde sie nur noch mehr ängstigen und
verwirren. Hat sich Ihre Katze beruhigt, wird
sie sich nach einiger Zeit einrollen und
schlafen.
Der Silvesterböllerverkauf hat begonnen.
Erwachsene und Jugendliche strömen in den
Baumärkten und Einkaufszentren zu den
Ständen, um sich mit Raketen, Knallern und
Tischfeuerwerk einzudecken. Wer an den
bunten Grabbeltischen steht und das schönste Leuchtfeuer aussucht, denkt selten an
seine Katze.
Doch schon Tage vor dem eigentlichen Ereignis geht es los: Knaller explodieren, Raketen gehen in die Luft. Der Katzenhalter
kann schon hier beobachten, wie seine Katze reagiert: Zuckt sie zusammen? Schaut
sie neugierig aus dem Fenster? Versteckt
sie sich unter dem Bett?
Warum reagiert unsere Katze zu
Silvester so?
Katzen hören sehr viel besser als wir, das
heißt die Explosionen nehmen sie um ein
vielfaches lauter wahr. Minka, Mausi und
Garfield kennen diese plötzlichen, lauten
Explosionen nicht – woher auch?
Würden sie regelmäßig das Explodieren eines Silvesterknallers oder das Aufsteigen einer Rakete hören, könnten sie sich daran gewöhnen und würden nicht mehr so stark erschrecken. Allerdings möchten wir es ihr
natürlich auch nicht permanent zumuten,
nur um zum Jahresende eine furchtlose,
neugierige Katze auf dem Fensterbrett
hocken zu haben!
24
PFOTENHIEB 12/07
Foto: Wilfried Keßeler
Wie können Sie Ihrer Katze die Silvesterzeit so angenehm wie möglich machen?
Katzen suchen bei beängstigenden Situationen gerne dunkle und ruhigere Plätze auf,
das kann im Badezimmer, unter dem Sofa,
hinter dem Schrank oder unter dem Bett
sein. Geben Sie Ihrer Katze die Chance sich
den richtigen Platz zu suchen. Lassen Sie
alle Türen und somit Versteckmöglichkeiten
offen. Wenn Sie einen großen Karton (Umzugskarton) haben, dann legen Sie ihn mit
Decken und Kissen aus und bedecken diesen wiederum mit anderen Decken. So entsteht eine Art "Schallschutzbunker", eine geschützte Höhle, in der sich Ihre Katze vielleicht gerne zurückziehen möchte.
Hat sie sich versteckt, lassen Sie sie am besten in Ruhe. Schauen Sie zu Beginn nach
ihr, damit Sie wissen, wo sich Ihre Katze
Eine weitere Möglichkeit, Ihre Katze im
Ernstfall zu beruhigen, sind Notfall-Tropfen, bekannt als Erste-Hilfe-Tropfen oder
Rescue Remedy.
Für den Ernstfall: Notfall-Tropfen
"Notfall-Tropfen beinhalten 5 der 38 Bachblüten – Cherry Plum, Clemantis, Impatiens,
Rock Rose und Star of Bethlehem", erklärt
Tina Krogull, Bachblütentherapeutin für
Katzen. Diese Tropfen helfen einer Katze
Schockerlebnisse wie zum Beispiel bei der
Silvesterknallerei besser zu überwinden.
"Bei Katzen können die lauten Geräusche
und vielen Lichter Angst, Panik, Unruhe,
Nervosität und Schreck auslösen. Damit die
Katze bei den Explosionen nicht in einen
Schockzustand fällt, sollten die Notfall-Tropfen schon einen Tag vor und noch einen
Tag nach Silvester verabreicht werden."
Diese Tropfen sind in jeder Apotheke zu
bekommen oder zu bestellen. "Aber Vorsicht: Für die Katze sind sie ungeeignet!
Bei den Notfall-Tropfen aus der Apotheke
handelt es sich meist um eine Essenz, die
den sie im Kühlschrank. Nicht
alle Apotheken
haben diese "speziellen", auch für
Katzen geeigneten Tropfen
vorrätig – am
besten gehen Sie
schon einige Wochen vor dem
Jahreswechsel zur
Apotheke und
fragen nach dem
Mittel. Eine
Bestellung dauert
oft länger.
Verabreichung wird eine Pipette oder Spritze
genutzt, um der Katze die Tropfen zu geben. Die Pipette sollte dabei möglichst nicht
mit dem Maul in Kontakt kommen, die
Spritze dagegen könne Sie gut mit stillem
Wasser auswaschen. Geben Sie die Anzahl
der Tropfen in ein kleines Glas und ziehen
Sie diese mit der Spritze auf. Die Tropfen
müssen nicht geschluckt werden, der Kontakt mit der Mundschleimhaut reicht für
eine Aufnahme in den Organismus aus.
Die Tropfen können auch über etwas Futter, ein Leckerchen oder bei Gabe an mehrere Tiere in ein wenig stillem Wasser gegeben werden. Eine weitere Möglichkeit
ist, einige Tropfen auf die Vorderpfote zu
träufeln, damit die Katze sie ableckt.
Tina Kogull empfiehlt folgende
Dosierung: Eine
erwachsene Katze benötigt vier mal täglich
vier Tropfen, Jungtiere unter einem Jahr
drei mal täglich zwei bis drei Tropfen und
Neugeborene bis zu drei Wochen: zwei mal
täglich ein bis zwei Tropfen. Bei der Anwendung mit Notfall-Tropfen ist zu beachten, dass sie nicht für einen längerfristigen
Gebrauch gedacht und angelegt sind. Zur
Beobachten Sie Ihre Katze und ermöglichen
Sie ihr bereits vor der Jahreswende einen
passenden Versteckplatz zu finden. Merken
Sie, dass Ihre Bemühungen "umsonst" sind
und ihre Katze immer panischer und unsicherer wird, greifen Sie zu den Notfall-Tropfen.
Foto: Calolin Bechler
mit Alkohol haltbar gemacht wurde", warnt
Tina Krogull. Um diese für die Katze aufzubereiten, empfehlen Heilpraktiker zwei Tropfen mit zehn ml Flüssigkeit (am besten stilles
Wasser, wenn möglich Heilquellwasser) zu
verdünnen. Aufgrund des Wassers liegt die
Haltbarkeit der Notfall-Tropfen-Mischung
bei zwei bis vier Wochen, aufbewahrt wer-
Das Pfotenhieb-Team wünscht Ihnen und
Ihrer Katze einen Guten Rutsch und eine
sanfte Landung im Jahr 2008!
Buchempfehlung...
Anna Janaszzkiewiczz
Tagebuch eines frustrierten Katers
Verlag: Books on Demand GmbH,
Norderstedt, 2007
ISBN: 9783837000269
8,50 Euro
Geschichten aus der Sicht einer Katze gibt
es viele und sie werden gerne gelesen. Das
ist kein Wunder, wünschen wir uns doch,
die Gedanken der eigenen Katze lesen zu
können, um zu verstehen, was in ihr vorgeht.
So erzählt auch der Norwegische Waldkater Egon von seinen Beobachtungen im
Alltag, besonders davon, was ihm gegen
den Strich geht. Da wären der kleine Tierheimkater Max, mit dem er auf einmal
Frauchen und Revier teilen lernen muss
und diverse Besucher, die nach Egons Meinung seinem Frauchen gar nicht gut tun.
Seine Frustration geht so weit, dass Egon
überlegt, nach Norwegen auszuwandern.
Allerdings unterscheidet sich das "Tagebuch
eines frustrierten Katers" von anderen Katzengeschichten, denn man stößt beim Le-
sen immer wieder auf Lebensweisheiten
und satirischen Humor. Autorin Anna
Janaszkiewicz will verschiedene Lesergruppen ansprechen, einerseits unterhalten,
andererseits zum Nachdenken anregen. Sie
lässt Kater Egon im Laufe des Buches durch
eine Menge kluger Erkenntnisse eine innerliche Wandlung durchmachen. Er lernt,
dass Freundschaften wichtig sind und dass
es auch gut sein kann, Veränderungen
zuzulassen.
Das Gefühl, auch etwas über sich selbst
gelernt zu haben, ein schöner Schreibstil
und die witzigen Zeichnungen tragen dazu
bei, dass es wirklich Spaß macht, Egons
Geschichte zu lesen, auch wenn das Büchlein fast ein wenig zu kurz geraten ist.
Man darf sich aber auf neue Werke der
Autorin freuen!
PFOTENHIEB 12/07
25
gesundheit
Verhaltensmedizin
Interview mit der Tierärztin
Sabine Schroll
Foto: IVH e.V.
26
Pfotenhieb: Hallo Frau Schroll, ich freue
mich Sie im Namen des Pfotenhiebs begrüßen zu dürfen. Sie haben sich ja, zu einem
Zeitpunkt, als Verhaltensmedizin noch nicht
so bekannt war, schon dafür interessiert und
weitergebildet. Was weckte Ihr Interesse?
Das Zusammenleben und Verständnis von
Mensch und Tier zu verbessern, harmonischer zu gestalten. Sozusagen eine "Mittleroder Dolmetscherrolle" zwischen Mensch
und Tier. Ein Mensch, der sich mit seinem
Tier wohl fühlt, kommt auch gerne in die
Praxis, um es medizinisch betreuen zu lassen. Die Zusammenarbeit mit Besitzern, die
ihre Katzen verstehen und respektieren,
macht einfach Freude!
kennen, um einen Fall an den entsprechenden Spezialisten zu überweisen oder mit
ihm Kontakt aufzunehmen.
Pfotenhieb: Welchen Stellenwert sollte die
Veterinärspsychiatrie Ihrer Meinung nach
im Praxisalltag eines Tierarztes haben?
Die Grundlagen sollte meiner Ansicht nach
jeder Tierarzt beherrschen. Es sollte ihm
möglich sein, einen Junghund als verdächtig für Hyperaktivität zu erkennen oder
eine Katze mit einer chronisch wiederkehrenden Blasenentzündung (Feline interstitielle Cystits) nicht nur körperlich, sondern
auch psychisch zu betreuen. Stress ist hier
ein wesentlicher Auslösefaktor. Die Veterinärmedizin ist heute so spezialisiert, dass
ein TA nicht mehr alles wissen und können
kann oder muss – es ist daher oft nur notwendig die Möglichkeiten ganz generell zu
Pfotenhieb: Was sind aus Ihrer Sicht die
größten Missverständnisse zwischen dem
Menschen und seiner Katze?
Der Katze menschliche Gedankengänge und
(sekundäre) Gefühle wie Rache, Bosheit
oder Beleidigtsein zu unterstellen.
PFOTENHIEB 08/07
Pfotenhieb: Haben Sie dafür Beispiele aus
Ihrer eigenen Praxis?
Ich habe in meiner Praxis das Röntgengerät nicht mehr in Betrieb und mache auch
keine Ultraschalluntersuchungen, weil die
Qualität der Auswertung sowohl an der
technischen Ausrüstung wie auch an der
Routine des Untersuchers liegt. Für beides
kann ich an die besseren Spezialisten überweisen und die Aussagekraft einer solchen
Untersuchung ist besser, als wenn ich sie
machte.
Pfotenhieb: Was meinen Sie damit genau?
Nehmen Sie zum Beispiel die Katze mit der
heftigen Blasenentzündung, die auf Betten
und Couch pinkelt. Sie tut das nicht aus Protest, sondern weil sie vor Schmerzen nicht
mehr weiß wohin und verzweifelt ist…
Katzen kratzen nicht an Möbeln, weil sie
sich an ihren Besitzern rächen wollen, sondern weil sie Katzen sind und das zu ihrem
im Gespräch mit Katja Tuszynski
normalen Ausdrucksverhalten gehört. Katzen neigen von Natur aus dazu ihre Schmerzen zu "verstecken" um keine Schwäche zu
zeigen.
Pfotenhieb: Woran kann ich als Laie erkennen, dass meine Katze chronische
Schmerzen hat und was muss ich tun?
Beim chronischen Schmerz wird die Katze
"auffällig unauffällig", sie versucht, sich
möglichst wenig anmerken zu lassen. Dennoch kann man Veränderungen im Alltag
und in den Gewohnheiten erkennen – sie
springt nicht mehr auf ihren Lieblingsplatz,
sie überlegt auffällig lange, ob sie nun springen soll. Im Mehrkatzen-Haushalt gibt es
unter Umständen plötzlich Probleme im
Zusammenleben. Beobachten, beobachten,
beobachten…!
Pfotenhieb: Welche chronischen Schmerzen
kommen bei Katzen Ihrer Erfahrung nach
am häufigsten vor? Und gibt es dafür typische Anzeichen wie vermehrtes Speicheln,
Schmatzen oder so etwas in der Art?
Die wichtigsten Erkrankungen, die bei der
Katze chronischen Schmerz verursachen sind
Osteoarthritis – degenerative Gelenkserkrankungen. Hier sind besonders häufig die Ellbogengelenke, Sprunggelenke oder Kniegelenke betroffen.
Die andere wichtige Beeinträchtigung
kommt aus der Mundhöhle – Zahnschmer-
Die niedergelassene österreichische Tierärztin
Sabine Schroll hat sich auf Verhaltensmedizin spezialisiert und mit ihren eigenen Büchern, Übersetzungen von Fachbüchern
zum Thema und Vorträgen weltweit einen
Namen gemacht.
Foto: privat
zen ohne Ende aufgrund von FORL (Feline
odontoklastische resprotive Läsionen =
"Löcher" in den Zähnen), Zahnstein und
Zahnfleischentzündungen. Diese Katzen zeigen manchmal den Schmerz, wenn man
ihnen beim Fressen genau zusieht – zerbeißen Futter einseitig, lassen Futter aus dem
Mund fallen oder sie laufen plötzlich nach
ein paar Bissen vom Futter weg.
Pfotenhieb: Ein weiteres wichtiges Thema
sind Katzen aus dem Tierheim. Oftmals
haben sie traumatische Erfahrungen gemacht und sind in der Folge besonders
ängstlich. Welchen Rat können Sie Menschen geben, die einer Katze mit "Vergangenheit" ein neues Revier geben wollen?
Ruhe und Geduld, einen kleinen übersichtlichen Raum sehr katzengerecht und mit kontrollierten, d. h. für uns leicht zugänglichen,
Versteckmöglichkeiten schaffen. Pheromone und Bachblüten helfen bei der Eingewöhnung ungemein. Man kann sich auch
mit einem guten Buch und einer leisen entspannenden Musik auf eine Decke am Boden legen oder setzen und die Katze einfach nicht beachten. Damit kann sie den
Menschen in einer wenig bedrohlichen
Haltung beobachten und kennen lernen.
Foto: Erika Gomez Ringe
Sabine Schroll schloss 1989 ihr Studium an
der Veterinärmedizinischen Universität in
Wien ab und bildete sich im In- und Ausland vor allem im Bereich der Veterinärspsychiatrie intensiv weiter. Ihre Studien
führten sie neben Deutschland auch nach
England, Schweiz, Frankreich und Kanada.
Pfotenhieb: Viele Menschen glauben nicht
an die Wirkung der Pheromone wie man
Sie z. B. bei Feliway und Felifriend findet.
Vielleicht weil sie es sich nicht vorstellen
können? Wie wirken denn solche Pheromone?
(lacht) Die Menschen müssen auch nicht
dran glauben, damit Pheromone wirken
können. Pheromone dienen der chemischen
Kommunikation und sind sehr artspezifisch
– das heißt Katzenpheromone wirken nur
auf Katzen. Die Wahrnehmung geschieht
mit einem eigenen Sinnesorgan, dem Vomeronasalorgan. Dieses ist direkt mit dem
limbischen System verbunden, das für die
emotionale Färbung des Erlebens zuständig
ist. Die Pheromone in Feliway bewirken auf
diesem Weg eine emotionale Entspannung
– ich bekomme tagtäglich die positiven
Rückmeldungen und sehe den positiven Effekt auf das Wohlbefinden der Katzen. Natürlich sind Pheromone keine Wundermittel
mit denen man jede unklare Kommunikation zwischen Katzen und Menschen sowie
Katzen und Katzen oder schlechte Haltungsbedingungen beseitigen kann.
Pfotenhieb: Bachblüten sind ja auch immer
wieder ein heiß diskutiertes Thema. Einige
Hersteller bieten Fertigmischungen an, andere behaupten, dass nur individuelle Mischungen helfen. Wie sehen Sie das Ganze?
Ich bevorzuge individuelle Mischungen.
Bachblüten sind etwas sehr persönliches und
ich lasse in der Regel die Blüten vom Besitzer, der den engsten Bezug zur Katze hat, in
Stellvertretung ziehen.
Pfotenhieb: Und reichen Bachblüten alleine oder muss ich als Mensch noch mehr
beachten?
Bachblüten alleine reichen nie, aber sie helfen bei einer Entwicklung, die Katze (oder
sich selber) besser verstehen und mehr zu
respektieren. Die Dinge so zu nehmen und
zu akzeptieren wie sie sind…
Pfotenhieb: Kommen wir zum Thema artgerechte Haltung. Viele Menschen können
oder wollen ihre Katzen nicht rauslassen.
Wie kann man seiner Katze eine möglichst
artgerechte Haltung in der Wohnung bieten?
Sie ist eine gefragte Rednerin bei vielen
nationalen und internationalen Kongressen.
Die Praxis von Frau Schroll finden Sie unter:
http://www.schroll.at/schroll/index.php
Ihre bisherigen Ratgeber sind im BoD-Verlag
und bei Enke erschienen und im Buchhandel
erhältlich. Aktuell arbeitet sie gerade an einem neuen Buch mit dem Thema
"Katzenkrankheiten erkennen – behandeln –
vorbeugen", es wird im Cadmos-Verlag
erscheinen.
Das ist ein weites Feld – ganze Bücher wurden darüber geschrieben. Die wichtigsten
Aspekte sind meiner Ansicht nach der Zugang zur dritten Dimension, ein wirklich
ausreichend großes Katzenklo und genug
Anregung und Beschäftigung als Ersatz für
Jagd und Beutefang. Katzen wären als
Selbstversorger einige Stunden pro Tag mit
dem Aufspüren und Fangen von Beute
beschäftigt – die Wohnungskatze hingegen
bekommt ihre Futterration ganz ohne Anstrengung! Was tut sie mit der verbleibenden Zeit und Energie? Je nach Persönlichkeit
beginnen einige Katzen in der Wohnung
menschliche Körperteile zu jagen – die einzigen Objekte, die sich bewegen sind Füße,
Hände und Köpfe. Andere Katzen beginnen
zu fressen und fressen und fressen und
schlafen – sie geraten in einen depressiven
Zustand und werden völlig inaktiv.
Mit der Katze spielen bedeutet daher, ihr die
Möglichkeit zum Ausleben ihrer jagdlichen
Fähigkeiten und Bedürfnisse zu geben – das
geht vor allem im interaktiven Spiel. Es
reicht nicht, eine Fellmaus oder einen Tischtennisball herumliegen zu haben …
Eine andere Möglichkeit Katzen mental zu
beschäftigen ist das Clickertraining. Mit dem
Clicker kann man Katzen viele Übungen beibringen und dann zu Hause im Wohnzimmer einen Katzenagility-Parcours aufbauen.
Pfotenhieb: Rolle und Stellenwert der Katze
haben sich in unserer Gesellschaft im Gegensatz zu früher ziemlich gewandelt, so
dass bei Wohnungshaltung der Satz "Katzen sind Einzelgänger" heute eher kritisch
gesehen wird. Wie sehen Sie das?
Katzen sind keine Einzelgänger – sie sind einzeln jagend! Je nach ihrer Persönlichkeit und
Sozialisation können Katzen ausgesprochen
sozial sein und sich sehr eng an befreundete
Katzen anschließen.
Pfotenhieb: Kann denn jede Katze mit einer
anderen vergesellschaftet werden? Gibt es
wichtige Punkte, auf die wir als Menschen
dabei achten sollten, sowohl bei der Auswahl der zweiten Katze als auch bei der Zusammenführung?
PFOTENHIEB 08/07
27
katzenleben
Vor rund zwei Monaten habe ich eine 14Jährige Katze in meine Dreier-Gruppe integriert – es wurde zweimal ganz leise zur
Distanzierung gefaucht und ansonsten zur
Beschwichtigung gegurrt – und das war es.
Inzwischen leben alle vier ohne Probleme
zusammen und akzeptieren sich gegenseitig
in einer unglaublich respektvollen Art und
Weise – ohne jedoch eine intensive Bindung
aneinander zu haben.
Foto: IVH e.V.
Nein, es passt nicht jede Katze zu jeder, so
wie wir Menschen ja auch nicht jeden heiraten oder in unserer Wohnung haben wollen.
... Ich empfehle gleichgeschlechtliche Paare
und Katzen, die sowohl im Alter wie auch in
der Aktivität ähnlich sind. Zu einer älteren
Katze nimmt man besser zwei junge Katzen,
die sich miteinander beschäftigen und die
alte in Ruhe lassen. Für die erste Begegnung
sollte die ansässige Katze weggesperrt werden, so dass die neue einen kleinen Vorsprung hat und sich einmal in der Wohnung
orientieren kann. Nach einer halben Stunde
öffnet man die Tür und mischt sich nicht
ein, solange nur ein wenig gefaucht und
geknurrt wird. Massive Attacken müssen
natürlich gestoppt werden. Sehr hilfreich ist
die Anwendung von Feliway oder das gegenseitige Bekanntmachen mit dem Geruch
über Decken, die einige Tage lang getauscht
werden, bis sich die Katzen das erste Mal
begegnen. Auf gar keinen Fall sollte man
Katzen zum Kontakt oder zur Annäherung
zwingen!
Pfotenhieb: Ich habe gelesen, dass Sie selbst
mit mehreren Katzen zusammenleben. Was
ist für Sie das Besondere an Katzen?
Mmmmh – eine schwierige Frage – weil ich
es nicht wirklich gut in Worte fassen kann
und immer wenn ich es irgendwie formuliere ist es zwar richtig, aber nicht so ganz und
es fehlt noch was… (lacht).
Ich lebe derzeit mit vier Katzen zusammen
auf 50 qm mit einem kleinen katzensicheren
Garten von 50 qm. Ich mag es, meine Katzen einfach nur zu beobachten, ihnen beim
Schlafen oder Sitzen zuzusehen, ihnen in die
Augen zu blicken und in die Unendlichkeit
einzutauchen, ihren Genuss des Räkelns in
der Sonne nur beim Zusehen zu teilen, mit
ihnen auf Katzenart Kontakt zu haben ….
Pfotenhieb: Frau Schroll, ich danke Ihnen
sehr für dieses Gespräch und wünsche
Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.
Sie interessieren sich für Sabine Schrollls Therapieansätzze? Dann haben wir hier einige Buchtipps für Sie!
Rezensiert von Katja Tuszynski 4
Miez, Miez - na komm! Aller guten Katzen sind…?
Books on Demand GmbH
Der Mehrkatzenhaushalt
192 Seiten
ISBN 978-3833479625
14,90 EUR
"Miez, Miez – na komm!" – das erste Buch der auf Verhalten spezialisierten Tierärztin Sabine Schroll trägt den Untertitel: Artgerechte
Katzenhaltung in der Wohnung. Und genau darum geht es hier:
Wie kann ich meiner Katze trotz Wohnungshaltung ein artgerechtes
Leben bieten?
Hier vermittelt Frau Schroll grundlegende Kenntnisse zur Katzenhaltung, angefangen bei den grundlegenden Gedanken ob und
welche Katze/n bei einem einziehen sollen über die wichtigsten
Grundlagen im Hinblick auf Einrichtung und Gesundheitsvorsorge. Damit Katze und Mensch nicht nebeneinander her "kommunizieren", darf der Leser sich auch noch über einen Grundkurs in
"Kätzisch" freuen.
28
PFOTENHIEB 08/07
Books on Demand GmbH
116 Seiten
ISBN 978-3899064315
10,20 EUR
Speziell für Halter von mehreren Katzen geschrieben ist ihr zweites
Buch "Aller guten Katzen sind…? Der Mehrkatzenhaushalt". Hier
lernt man sehr viel über die Interaktionen der Katzen untereinander, entdeckt die kätzische Diplomatie. Genau wie Frau Schrolls
erstes Buch ist auch "Der Mehrkatzenhaushalt" leicht und verständlich geschrieben.
Mein Fazit: Entdecken Sie mit diesen Büchern the cat way of
beeing!
notfelle
Wir suchen ein neues Zuhause
In dieser Rubrik wollen wir Ihnen Katzen aus Tierschutzvereinen und Tierheimen
vorstellen, die ein neues Zuhause suchen. Diesmal haben wir zwei Katzenpärchen aus
dem Tierschutzverein Animal Help Europe e.V. aus Spanien.
Zusammengestellt von Kerstin Kochler
Domian und
Cosimo
Domian und Cosimo wurden im April 2006
geboren und haben sich bei einer Tierschützerin in Alicante kennengelernt und
angefreundet.
Cosimo ist ein offener, grau-weiß-getigerter stattlicher Kater, der sehr gern schmust.
Domian ist eher zurückhaltend und vorsichtig. Sein Fell ist rot-weiß. Er orientiert
sich an Cosimo. Die beiden möchten zusammen in Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon oder einem gesicherten
Garten. Sie verstehen sich prima. Beide
haben einen lieben, ruhigen Charakter. Sie
sind kastriert, geimpft, auf Leukose/FIV
getestet und gechippt.
Foto: Animal Europe e.V.
Domian und Cosimo
Perly und Swenja
Foto: Animal Europe e.V.
Perly
Foto: Animal Europe e.V.
Perly und Swenja sind Mitte/Ende Mai 2006
geboren, beides Glückskatzenkinder und
dreifarbig. Sie sind sehr lieb, verschmust
und menschenbezogen. Wir würden sie als
Marke "Handfeger" bezeichnen – da sie
sehr neugierig, verspielt und redefreudig
sind. Sie haben aber viel Unfug im Kopf,
der neue Besitzer sollte das schon mögen.
Als Babies waren sie mit Katzenseuche infiziert, haben auch das überstanden. Sie sind
beide etwas empfindlich was ihre Gesundheit angeht (öfters erkältet und haben verklebte Augen) und sollten darum nicht geimpft werden. Weiteres erfahren Sie aber
direkt vom Tierschutzverein. Perly und
Swenja werden nur zusammen vermittelt,
da sie sehr aneinander hängen. Nur in
Wohnungshaltung (schön wäre eine gesicherte Terrasse oder Balkon) und nicht zu
anderen Katzen – hier ist die Gefahr wieder
zu groß, dass sie mit Krankheiten, Viren
oder Bakterien von anderen Katzenstämmen
konfrontiert werden. Der neue Besitzer
sollte mit einem guten Tierheilpraktiker
oder Homöopathen zusammenarbeiten
um weiterhin die Gesundheit der beiden
zu stärken. Wer gibt dem Paar eine Chance? Sie sind kastriert, auf Leukose und FIV
getestet sowie gechippt.
Alle vier Katzen werden von Animal Help
Europe e.V. vermittelt, Interessenten können sich per E-Mail an
s.schaefer@animalhelpeurope.de
oder telefonisch unter der Nummer
06257/84765 melden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn unsere
Notfälle das Weihnachtsfest bei einer lieben neuen Familie feiern könnten!
Swenja
PFOTENHIEB 08/07
29
tierschutz
Spenden sind wichtig –
aber bitte richtig!
Leider gibt es neben den vielen seriösen
Tierschutz-Vereinen und -Gruppierungen
in Deutschland immer mehr schwarze
Schafe. Denn – so zeigt es die
Vergangenheit – mit Tierliebe anderer
lässt sich ordentlich Geld verdienen!
von Raphaela Frese
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit wird
wieder ordentlich auf die Tränendrüsen
tierlieber Deutscher gedrückt. Bunte Flyer
mit grausamen Quälereien fordern Sie zu
Spenden, Mitgliedschaften oder Futterpatenschaften auf. In Fußgängerzonen oder
Einkaufszentren sprechen angebliche Tierschützer ahnungslose Passanten an. Professionelle Werber bitten am Telefon unter
dem Deckmantel des Tierschutzes um Ihre
finanzielle Hilfe. Sogar vor Hausbesuchen
wird bei der Jagd auf Spenden kein Halt
gemacht.
Mehr Infos...
Genauere Informationen zu den einzelnen
unseriösen Tierschutzvereinen finden Sie
hier:
Arche 2000 Welttierhilfe
http://www.tierschutzbund.de/01318.html
Europäischer Tierschutzbund (ETB)
http://www.tierschutzbund.de/01292.html
Deutsches Tierhilfswerk
http://www.4pawsnet.de/spendenskandale-DeutschesTierhilfswerk.html
Futter für Tiere in Not
http://www.tierschutzbund.de/02286.html
30
PFOTENHIEB 12/07
Dabei handelt es sich fast immer um dubiose Machenschaften einiger als Tierschutzverein getarnter kommerzieller AbzockFirmen. Sie üben massiven emotionalen
Druck auf potentielle Mitglieder aus, die
aus Mitleid oft sofort einen Vertrag unterschreiben. Anschließend landet das Geld
komplett oder zu einem Großteil in den
Geldbörsen der Firmenleitung und Verwaltung – und geht nicht zugunsten notleidender Tiere.
Steffen Seckler von Deutschen Tierschutzbund e. V. rät: "Prüfen Sie genau die Seriosität der Vereine, für die Sie spenden möchten. Es gibt einige Kriterien, nach denen
Sie schnell und sicher seriöse Vereine erkennen und dubiose Organisationen entlarven können."
Der Deutsche Tierschutzbund e. V. ist die
größte deutsche Dachorganisation des
Tierschutzes. Ihm sind 700 Tierschutzvereine sowie 500 Tierheime angeschlossen
und er ist als gemeinnützig und besonders
förderungswürdig anerkannt.
Beim Deutschen Tierschutzbund können
sich Verbraucher auch darüber informieren,
ob andere Organisationen seriös sind. Auf
der Internetseite www.tierschutzbund.de
Foto: Raphaela Frese
sind alle Mitgliedsvereine und Tierheime
gelistet. Oft werden absichtlich ähnlich
klingende Namen benutzt, um die Tierfreunde zu täuschen.
Hier einige Beispiele von Organisationen,
deren Betreiber in den letzten Jahren
wegen Betrugs verurteilt wurden:
• Deutsches Tierhilfswerk (DTHW)
• Arche 2000 Welttierhilfe
• Europäischer Tierschutzbund (ETB)
• Futter für Tiere in Not
(weitere Infos siehe Kasten).
"Wenn Menschen also vor Ort einen Tierschutzverein unterstützen möchten, sollten
sie prüfen, inwieweit die Tiere gut und artgerecht untergebracht sind. Wichtig ist,
dass ein Tierfreund im Vorfeld einer Spende überprüft, in wie weit die Gelder auch
für einen bestimmten Zweck verwendet
werden. Über eine geleistete Spende sollte
man sich zudem auf jeden Fall eine Spendenquittung ausstellen lassen", so Steffen
Seckler von Deutschen Tierschutzbund e. V.
Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihre
Spende wirklich Not leidenden Tieren zugute kommt, vergewissern Sie sich besser
grundsätzlich vorher, ob ein Verein seriösen und nachhaltigen Tierschutz betreibt.
Hier einige Stichpunkte, die vertrauenswürdige Organisationen auszeichnen:
• Es gibt einen ordentlichen Geschäftsbericht mit einem veröffentlichten Haushalt.
• Der Verein gilt als gemeinnützig
anerkannt.
• Der Verein (oder sein Dachverband, z. B.
der Deutsche Tierschutzbund für seine
Mitglieder) unterliegt der Kontrolle des
Deutschen Spendenrates oder dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen.
• Man erhält umfassende Informationen
über Projekte, Ziele und Vorhaben.
• Es kann sich vor Ort informiert werden,
wie die Gelder eingesetzt werden.
Vorsicht ist aber bei der Internet-Recherche
geboten. Mit kostenpflichtigen Dialern
macht die Tierschutz-Mafia auch im www
Kasse. Mitleiderregende Webseiten locken
Sie schnell auf verlinkte kostenpflichtige
Seiten.
Grundsätzlich verzichten seriöse Organisationen auf aggressive Spenden- oder Mitgliederwerbung. Ehrliche Tierschützer haben damit kein Problem, wenn Sie sich zunächst nur erkundigen wollen.
Seien Sie im Zweifelsfall zurückhaltend,
wenn
• Sie vor Supermärkten oder in Fußgängerzonen angesprochen und um Spenden
gebeten werden.
• vor Ihrer Haustür von angeblichen Tierschützern gesammelt wird.
• Sie per Telefon um Spenden gebeten
werden.
• keine schriftlichen Unterlagen herausgegeben werden können.
• Sie eine Bank-Einzugsermächtigung
unterschreiben sollen.
• Sie am Telefon nach Kontonummer und/
oder Bankverbindung gefragt werden.
• Ihnen Ordner oder Bilder mit grausamen
Quälereien präsentiert werden.
• Sie sich emotional unter Druck gesetzt
fühlen.
• Sie langfristige Verträge unterschreiben
sollen.
• Keine Möglichkeit haben, den Verein
oder dessen Einrichtungen zu besuchen.
•Nur mangelnde Informationen zu Aktionen und Zielen zu recherchieren sind.
Bei Organisationen, die sich im Ausland
engagieren, ist es noch schwieriger zu beurteilen, ob seriös gearbeitet wird.
Am besten ist es, sich ein Bild vor Ort zu
machen, z. B. ein vorhandenes Tierheim
anzuschauen. Auch kann man die
Mitarbeiter über die bisherigen Projekte
und Erfolge befragen und unabhängig
online recherchieren. Viele Vereine bieten
auch zweckgebundene Spenden an, so
kann z. B. speziell für die Katzen-Krankenstation gespendet werden. Ganz auf Nummer sicher geht man mit Sachspenden:
Futter, Medikamente, Spielzeug oder
Schlafplätze kommen garantiert nur den
Tieren zugute.
Was kann man selbst gegen die dubiosen
Organisationen vor Ort tun?
• Lassen Sie sich schriftliche Unterlagen
aushändigen und recherchieren Sie im Internet oder beim Deutschen Tierschutzbund e. V.
• Notieren Sie die Namen der Personen,
die Sie angesprochen haben.
• Wenn sie sicher sind, dass es sich um
unseriöse Vereine handelt, sprechen Sie
z.B. mit dem Markleiter oder dem Verantwortlichen, der der Organisation die Stellplatz-Erlaubnis gegeben hat. Dieser ist
sicherlich auch auf die Mitleidsmasche hereingefallen und möchte nicht, dass seine
Kunden auf dubiose Vereine reinfallen.
• Informieren Sie Ihre Bekannten und
Freunde über die Vereine und bitten Sie
sie, nicht unüberlegt zu spenden.
• Geben Sie Ihre Informationen an den
Deutschen Tierschutzbund e. V. weiter.
Foto: pixelio - Uwe Steinbricht
Gerade in der Vorweihnachtszeit wird die steigende Spendenbereitschaft ausgenutzt
PFOTENHIEB 12/07
31
tierschutz
Interview mit Frau Birgit Oberg
Tierheimleiterin des Tierheim Soest
Tierschutz Soester Börde e. V.
Pfotenhieb: Frau Oberg, als Tierheim sind
Sie auch auf Spenden von tierlieben
Bürgern angewiesen. Über welche Wege
erreichen Sie die Spenden?
Birgit Oberg: Wir veranstalten regelmäßige
Aktionen, um immer wieder auf uns aufmerksam zu machen. So haben wir einmal
im Monat einen Trödelmarkt auf unserem
Gelände, dessen Erlös dem Tierheim zu
Gute kommt. Außerdem liegt unsere Tierheimzeitschrift "Helft helfen" in der Region
bei Tierärzten und Futtermittelgeschäften
aus. Darin informieren wir über unsere
Aktionen und Ziele, stellen Tiere vor und
bitten natürlich um Spenden oder Patenschaften. Auch die Internetseite wird immer wichtiger, viele erkundigen sich zuerst
dort, bevor Sie sich zwecks Spenden bei
uns melden. Natürlich bekommen wir auch
von der Stadt Zuschüsse für Fundtiere, allerdings nur für die Tiere, die auch in unserem Zuständigkeitsbereich gefunden werden.
Diese reichen aber bei weitem nicht aus.
Pfotenhieb: Einige skrupellose Organisationen nutzen die Hilfsbereitschaft und das
Mitleid für Tiere aus um sich selbst zu
bereichern. Wie sehr schadet das dem ehrlichen Tierschutz?
Birgit Oberg: Durch solche Aktionen sinkt
die Spendenbereitschaft. Es ist ja auch verständlich, wenn der Tierfreund einmal abgezockt wurde, dass er vorsichtig wird und
sich darüber ärgert. Nur leider fällt das
auch auf die seriösen Vereine zurück. Dabei ist die Hilfe durch Spenden wichtiger
als je zuvor. Erst 2006 wurden die Zuschüsse
der Städte und Gemeinden für Fundtiere
fast überall um die Hälfte gekürzt.
Pfotenhieb: Wie kann der Laie seriöse und
unseriöse Aktionen von Tierschützern unterscheiden?
Birgit Oberg: Das ist für den Laien wirklich
schwierig. Ich denke, jegliche Aufforderung
einer Abbuchung von Konto zuzustimmen,
ist grundsätzlich mit Vorsicht zu betrachten. Wir fordern dazu niemals jemanden
auf. Auch jegliche Belästigung durch Bilder
gequälter Tiere oder grausamer Beschreibungen leidender Vierbeiner würden wir in
unserem Namen niemandem zumuten. Ich
empfinde das ja selbst als absolut aufdringlich, vor dem Supermarkt mit solchen an-
32
PFOTENHIEB 12/07
geblichen Fakten belästigt zu werden. Natürlich gibt es viele notleidende Tiere, aber
mit emotionalem Druck Spenden "einzutreiben" ist nicht seriös.
Pfotenhieb: Sie selbst sind mit dem Tierschutzverein Soester Börde e. V. Mitglied
im Deutschen Tierschutzbund e.V. (DTB).
Ist dieser Dachverband ein Gütesiegel,
dem der Tierfreund vertrauen kann?
Birgit Oberg: Die Mitgliedschaft im Deutschen Tierschutzbund e. V. ist durchaus ein
Zeichen für Seriosität eines Vereins. Natürlich kann der DTB nicht alle Tierheime ständig kontrollieren und überwachen. Am
besten macht sich jeder vor Ort nochmal
ein Bild von den Zuständen und der Informationsbereitschaft. Zwar kann es sicherlich eine Weile gutgehen, auch in solchen
Tierheimen oder Verbänden mit dem Tierschutz illegale Bereicherung zu betreiben.
Alle Tierheime unterliegen aber der Kontrolle des Vorstandes. Zusätzlich würde es
ja auch den Besuchern über kurz oder lang
auffallen, wenn die Tiere schlecht gehalten
oder ungenügend ernährt würden. Deshalb
empfehle ich immer die Augen offen zu
halten. Wenn etwas auffällt, kann sich jeder an den DTB wenden und um eine Kontrolle des jeweiligen Tierheims bitten. Werden Unstimmigkeiten gemeldet, reagiert
der DTB in der Regel sehr schnell und überprüft den Verein.
Pfotenhieb: Gerade vor Weihnachten wird
die steigende Spendenbereitschaft gerne
von dubiosen Vereinen ausgenutzt. Wie
kann ein Spendenwilliger am besten helfen, so dass seine Spende auch den Tieren
zugute kommt?
Birgit Oberg: Genauso gut wie Geld und
sehr sicher für den Spender sind Sach- und
Futterspenden. Nach meiner Erfahrung ist
es am besten, kurz beim Tierheim zu fragen,
was gerade benötigt wird. Oft meinen es
die Menschen gut und kaufen etwas, was
vielleicht gerade zur Genüge vorrätig ist.
Einige Tierheime haben sogar aktuelle Bedarfs-Listen auf der Internetseite. Dann
kann man die Spenden selbst beim Tierheim
vorbeibringen oder sogar auf Wunsch bei
sich abholen lassen. Kein seriöses Tierheim
wird solche Spenden ablehnen. Wenn Ihnen von einem Tierheim gesagt wird, "Wir
brauchen kein Futter oder keine Sachspende, wir brauchen nur Geld", dann ist in
den meisten Fällen etwas faul.
Pfotenhieb: Sie arbeiten mit dem RobinHood-Tierheimservice zusammen. Was
unterscheidet diese Organisation von den
unseriösen?
Birgit Oberg: Die Zusammenarbeit mit
dem Robin-Hood-Tierheimservice war für
uns wirklich eine große Hilfe. Über diese
Aktion konnten wir fast den gesamten
Jahresbedarf an Futter decken. Die Organisation ruft Unternehmen in der Region an,
und bietet die Möglichkeit einer, auch
steuerlich absetzbaren Spende für das örtliche Tierheim. Der Unterschied zu unseriösen Spendeneintreibern ist vor allem, dass
keine Privatpersonen angerufen werden
und nicht mit grausamen Storys auf die
Tränendrüse gedrückt wird. Natürlich macht
der Robin-Hood-Tierheimservice das nicht
umsonst, aber für die Arbeit soll er auch
gerne einen Teil des Geldes erhalten. Selbst
mit weiteren ehrenamtlichen Helfern könnten wir das allein unmöglich leisten. Ich
bekomme immer eine genaue Auflistung,
wer wie viel gespendet hat, kann mein daraus resultierenden Futterkontingent abrufen, wenn ich es brauche und kann sogar
entscheiden, welches Futter ich haben
möchte. So wird nichts schlecht und ich
erhalte immer das, was gerade nötig ist.
Nicht alle Tiere vertragen schließlich jedes
Futter. Trotzdem empfehle ich allen, die
gern spenden möchten, sich vorher einfach kurz zu informieren. Eine ehrliche Organisation wird nie etwas dagegen haben.
Pfotenhieb: Vielen Dank für das Gespräch!
tierschutz
Pfotenhieb meint: Empfehlenswert
Sie sind nach der Lektüre unseres Textes verwirrt, ob und wem sie spenden
sollen? Wir stellen Ihnen hier zwei kleine Aktionen vor, die unserer Meinung nach
unterstützenswert sind. Mehr Infos finden Sie auf der jeweilig angegebenen Homepage
Von Lena Hüsemann
Tierheim Arzberg
Das Katzenforum nicky4u.de hat vor kurzem eine Spendenaktion für das Tierheim
Arzberg ins Leben gerufen. Forumsgründerin Nicole Kanning erzählt selbst über
Zweck und Ablauf der Aktion:
Foto: Raphaela Frese
Weihnachts-TTombola von
Lucky-LLand
Alle Jahre wieder leuchten an Weihnachten die Katzenaugen. Es gibt neues Spielzeug, die Kuschelecke ist warm und gemütlich und das Bäuchlein ist voll. Aber es gibt
auch andere Miezen – die Unerwünschten,
die Ausgesetzten, herumstreunend, hungrig und halb erfroren. Wenn sie Glück haben, landen sie bei der Katzenhilfe. Und
dort sollten sie es so schön wie möglich
haben, gerade zu Weihnachten. Am allerbesten wäre natürlich, wenn sie auf diesem Weg ein neues, dauerhaftes Zuhause
finden würden!
Aus diesem Grund veranstaltet der OnlineShop Lucky-Land (www.lucky-land.de) dieses Jahr eine Weihnachts-Online-Tombola,
deren Erlös zu 100 % den Katzen der Katzenhilfe in und um Würzburg zur Verfügung gestellt wird.
So funktioniert es: Für einen Euro können
Sie bei Lucky-Land Lose erstehen und tolle
Preise vom gewinnen – vom Katzen-Eigenheim über Leckerli-Tüte bis zum Gutschein.
Die Online-Tombola startet ab sofort und
endet am 22.12.2007 (Zahlungseingang).
Am 23.12.2007 werden die Lose gezogen,
kurze Zeit später werden die Gewinner per
E-Mail benachrichtigt. Nach Weihnachten
wird das Geld an die Katzenhilfe Würzburg
übergeben. Das Übergabefoto finden Sie
dann bei der Katzenhilfe Würzburg, auf
der Homepage von Lucky-Land (www.luckyland.de) und natürlich im Februar-Pfotenhieb-Magazin.
Neugierig geworden? Mehr Infos gibt es
unter http://www.lucky-land.de/WTKW.htm
Das Tierheim Arzberg liegt im Landkreis
Torgau-Oschatz in Sachsen (etwa 70 km
östlich von Leipzig). Seit mehreren Jahren
kümmern sich Vereinsvorsitzende Vera M.
Besler und Tierheim-Leiterin Kathrin Walther zusammen mit ehrenamtlichen Helfern sehr liebevoll um ausgesetzte, kranke
und schwer vermittelbare Katzen sowie
um Igel und Wildtiere. Wenn man das
Tierheim betritt spürt man die Wärme und
Herzlichkeit, die den Katzen von den Mitarbeitern entgegen gebracht wird. Ein
Blick in die liebevoll eingerichteten Katzenzimmer und in das Freigehege lässt viele
Schicksale erahnen. Man sieht in die
Augen verlassener, gequälter und kranker
Katzen, die erleichtert sind wenigstens im
Tierheim Arzberg eine Bleibe gefunden
und Menschen um sich zu haben, die
ihnen die Liebe und Zuneigung spüren lassen. 78 Katzen werden betreut – davon 44
vermittelbare Katzen, die ein liebevolles
Zuhause suchen und 34 schwer vermittelbare Patenkatzen.
Jedoch fehlt es dem Tierheim an Helfern
und Geld. Durch Patenschaften, Spenden,
Tierheimfeste und dem Betrieb einer kleinen Tierpension im Tierheim können gerade mal die Tierarztkosten gedeckt werden.
Leider sind einige Paten ihren Versprechungen in den letzten Monaten nicht nachgekommen und zum Jahresende fallen weitere Zuwendungen weg. Vera und Kathrin
sind mittlerweile sehr erschöpft und sammeln jeden Tag aufs Neue ihre Kräfte, um
die viele Arbeit zu schaffen. Sie haben keinen einzigen Tag in der Woche frei und
das schon seit über zwei Jahren. Zurzeit
können sie noch alles aufrechterhalten, aber
sie sind dringend auf weitere Hilfe angewiesen. Es ist notwendig, dass sich für die
Ausfälle neue Paten und Sponsoren finden.
Als eine Userin letztes Jahr im nicky4uKatzenforum (www.nicky4u.de) von dem
Schicksal ihrer kleinen Cocky berichtete,
die in ihrem jungen Leben schon soviel
Leid erfahren musste, wurde deutlich mit
welchem Engagement die Mitarbeiter die
Katzen versorgen. Es drohte die Schließung
aufgrund finanzieller Engpässe. Nur wenige User wohnten in der Nähe von Arzberg,
aber hatten trotzdem großes Interesse
irgendwie zu helfen. Daraufhin wurde im
Oktober 2006 die "nicky4u-Patenschafts-
aktion für das Tierheim Arzberg" (mehr
Info: http://www.nicky4u.de/arzberg/index4.
php) ins Leben gerufen, welche einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass die
Schließung des Tierheims verhindert werden konnte. Seitdem haben viele Menschen eine Patenschaft für Sorgenkätzchen
im Tierheim Arzberg übernommen. Haben
auch Sie schon einmal über eine solche
Patenschaft nachgedacht? Die Kosten für
eine Patenschaft für eine Katze können Sie
selbst bestimmen. Schon mit einem geringen monatlichen Beitrag können Sie einer
Katze dort etwas helfen. Das ist für jeden
Einzelnen nicht viel Geld – doch für das
Tierheim ist dieses eine große Unterstützung! Auf der Internetseite www.tierheim-arzberg.de finden Sie detaillierte
Informationen über die Katzen, die noch
einen Paten suchen sowie den Patenantrag
zum Ausdrucken und Ausfüllen. Nach einigen Tagen erhalten Sie eine Patenschaftsurkunde und ein Foto von Ihrem neuen
Patenkätzchen, in regelmäßigen Abständen Briefe mit aktuellen Informationen
und einmal jährlich eine Einladung zum
Patentag. Zudem haben Sie die Möglichkeit Ihr Patenkätzchen in die Patenschaftsgalerie bei www.nicky4u.de eintragen zu
lassen und dort über Sie zu berichten.
Vielleicht ist es Ihnen monatlich nicht möglich, einen Betrag zu überweisen – dann
können Sie jederzeit einen geringen Geldbetrag z.B. für Operationen der kranken
und verletzten Katzen spenden. Oder machen Sie den Katzen in Arzberg zu Weihnachten eine kleine Freude, indem Sie ein
Weihnachtspäckchen mit Futter, Leckerlies,
Spielzeug oder Katzendecken schicken. So
werden zu Weihnachten in Arzberg viele
Katzenaugen leuchten!
Viele Katzen im Tierheim Arzberg haben
den Paten und Spendern sowie den Helfern vor Ort ihr Leben zu verdanken. Um
den Tierheimbetrieb auf diesem guten Niveau aufrechtzuerhalten, ist es notwendig,
dass sich weitere Paten und Sponsoren finden! Helfen Sie den Katzen, die weggeworfen wurden wie ein Stück Papier, weil
sie lästig oder krank waren! Sie werden es
Ihnen danken.
Tierheim Arzberg
Pfarrstr. 3
04886 Arzberg
Tel: 034222 - 43 707
www.tierheim-arzberg.de
Spenden:
Tierschutzverein Arzberg e. V.
Sparkasse Leipzig
BLZ 860 555 92
Konto-Nr. 22 100 19 802
PFOTENHIEB 12/07
33
tierschutz
Spendenaktion PPP
Kerstin Kochler bei der symbolischen Übergabe des
Gutscheins der IAK GmbH an Claudia Hollm.
In unserer letzen Ausgabe hatten wir gemeinsam
mit der Pets Nature GmbH und dem PfotographieForum (www.petsnature.de und www.pfotographie.de) die Spendenaktion PPP zugunsten der
Foto: Katja Tuszynski
In nur einem Monat haben wir folgende
Spenden für die Tiertafel sammeln können:
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6,5 Tonnen Futter von der Firma Schulze
Heimtierbedarf
(http://www.portacat.de)
120 Kilo Futter von der Firma Grau
Tiernahrung
(http://www.grau-g
gmbh.de/)
einen 500 Euro-G
Gutschein zum
Einkaufen von der IAK GmbH
(http://www.iak-g
gmbh.de/)
ein großes Paket mit allerlei Sachspenden
des Onlineshops Futterzeit •
(http://www.futterzeit.de)
2 Pakete mit Sachspenden von Privat
Zu unserer Freude konnten wir der Tiertafel zudem einen Scheck über 405 Euro, die
an Geldspenden zusammengekommen
waren, überweisen.
Tiertafel Deutschland e. V. ins Leben gerufen.
Wir bedanken uns sehr im Namen der Tiertafel Deutschland e. V. bei allen Spendern!
Alle Informationen über die Tiertafel und
ihre Arbeit finden Sie unter
www.tiertafel.de
Besonders hervorheben möchten wir auch
das Engagement von Jill Peters und Katja
Tuszynski vom Pfotografie-Forum, Janine
vom Petsnature-Forum, sowie unserem ehemaligen Redaktionsmitglied Kerstin Kochler,
die die Aktion ins Leben riefen und sich
um die anschließende Organisation kümmerten. Katja Tuszynski ist vom Konzept
der Tiertafel so überzeugt, dass Sie dort
auch weiterhin hilft.
Eine Mitarbeiterin beim Auspacken eines
der Pakete, die mit dem Gutschein der IAK
GmbH gekauft werden konnten.
Unsere Überweisung der Geldspenden an die Tiertafel Deutschland e. V.
34
PFOTENHIEB 08/07
Foto: Katja Tuszynski
tierschutz
Interview mit Claudia Hollm
1. Vorsitzende des Vereins Tiertafel Deutschland
im Gesprääch
h mit Katja Tuszyn
nskki
Pfotenhieb: Hallo Frau Hollm, die Tiertafel
Deutschland e. V. hatte am 3. Oktober einjähriges Jubiläum. Nachträglich unseren
herzlichen Glückwunsch! Wie sind Sie denn
vor einem Jahr auf die Idee gekommen?
Claudia Hollm: Im Januar 2006 hatte ich
mit meinem Mann einen Fernsehbeitrag
gesehen, wo eine Familie mit zwei Kindern
und einem Hund plötzlich durch die Arbeitslosigkeit des Vaters in Hartz 4 gerutscht
ist. Als der Hund dann unter Tränen aller
Beteiligten ins Tierheim gegeben wurde,
war es wirklich schlimm anzusehen, dass
der Hund nicht wusste, wie ihm geschah
und die Familie selber sich gar nicht losreißen konnte. Und das alles wegen 30 Euro
monatlich. Das kann es doch nicht sein, das
Tiere aus einem guten Zuhause in ein Tierheim müssen. So war die Idee geboren.
Pfotenhieb: Haben Sie denn sehr schnell
andere Mitstreiter gefunden oder gab es
eine längere Anlaufphase?
Claudia Hollm: In der Anfangsphase hab
ich erst mal alleine überlegt wie so ein Konzept zu verwirklichen wäre. Ich hab viel gelesen, recherchiert und auch mal bei einschlägigen Vereinen und Privatpersonen
nachgefragt. Dann organisierte ich in meinem Wohnort einen Infoabend um mit vielen interessierten Köpfen das Konzept fertig
auszuarbeiten. Und so kamen die ersten
Mitglieder.
Pfotenhieb: Und wie standen Tierheime und
Behörden zu Ihnen? Gab es da Anfangsschwierigkeiten?
Claudia Hollm: Die Behörden hielten sich
völlig raus, auch Anfragen bei Parteien oder
anderen öffentlichen Stellen blieben ergebnislos. Unser örtlicher Tierschutz sperrte
sich aktiv gegen die Tiertafel. Diese Einstellung des Tierschutzvereins blieb allerdings
bisher einmalig. In vielen Orten arbeiten wir
Hand in Hand mit den ansässigen Tierschutzvereinen.
Alles in allem ist die Tiertafel Deutschland
e. V. ein unabhängiger Verein der auf keinerlei Zuwendungen von öffentlicher Seite
angewiesen ist, um bestehen zu können.
Pfotenhieb: Kommen wir zur Organisation,
da ist doch bestimmt viel zu tun?
Claudia Hollm: Ja, das stimmt. Und je mehr
wir wachsen, umso mehr wird klar, dass
die Arbeit auf viele Schultern verteilt werden muss. Zum Glück können wir gerade
jetzt in der Anfangsphase die Aufgaben so
verteilen, dass diese den Fähigkeiten der
ehrenamtlichen Mitarbeiter entsprechen.
Es ist nicht jedermanns Sache sich auf einen Messestand der Tiertafel zu stellen um
für die Sache aktiv zu werben oder schriftlich potentielle Spender anzuschreiben. Gerade jetzt am Anfang gibt es viel zu tun.
Vor allem wenn man bedenkt, dass die
Tiertafel mehr ist als nur Futter und Sachspendenverteilung. Es gehören Beratung
und Betreuung, Hilfestellungen und Notfalllösungen für unsere Kunden dazu. Sozusagen ein "Rund-um-Paket" für Heimtierhaushalte in schwierigen Zeiten.
Pfotenhieb: Wie schaffen Sie das neben
Ihrer Arbeit?
Claudia Hollm: In dem ich lerne, Arbeit und
Projekte abzugeben. Das ist ehrlicherweise
nicht immer ganz einfach. Trotzdem versuche ich, mein Privatleben und die Zeit für
meine eigenen Tiere nicht zurückzustellen.
Denn meine Tiere haben auch ein Anrecht
auf artgerechte Haltung und Zeit.
Pfotenhieb: Wie sieht die Arbeit vor Ort in
einer Ausgabestelle aus?
Claudia Hollm: Spenden organisieren, Ausgaberaum vor jeder Ausgabe neu bestücken, Infomaterial auf dem Laufenden halten, das gilt besonders für die News. An
den Ausgabeterminen selber immer freundlich sein, ein Ohr für jedes Problem haben,
bei der Futterausgabe auf die Bedürfnisse
der einzelnen Tiere eingehen, die Karteikarte über unsere Kunden so führen, dass
wir Auffälligkeiten und besonders Impfauslassungen im Blick haben und eingreifen
können, wenn die finanzielle Lage des Vereins das zulässt. Das Klientel ist völlig unterschiedlich und daher auch die Ansprüche
an die Ausgabehelfer.
Pfotenhieb: Gibt es vielleicht ein Erlebnis
was Sie besonders berührt hat?
Claudia Hollm: Das ist schwer zu sagen, da
ich selber ja nur für die Ausgabestelle in
Rathenow sprechen kann. Ich erinnere mich
an einen Hund, der seine Zeit in einem
Zwinger verbringen musste und nur mit
Brot aufgezogen wurde. Durch die Zusammenarbeit von Halter und Tiertafel bekommt
dieser Hund nun gesundes Tierfutter und
regelmäßig Auslauf.
Dann kommt mir der Tag, an dem 40 Tonnen Futterspenden von einem Großspender aus Hagen abgeholt werden konnten
und damit die Grundsicherung aller Ausgabestellen für eine lange Zeit gesichert
ist, in den Sinn. So was berührt mich und
zeigt mir, dass die Verantwortlichkeit nicht
völlig auf kleine Vereine abgeschoben wird.
Pfotenhieb: Auf welche Arten kann man
denn die Tiertafel Deutschland unterstützen? Welche Hilfe können Sie brauchen?
Claudia Hollm: Wir freuen uns über jede
Art von Spende. Ob Futterspenden, Sachspenden und Zeitspenden (Zeit ist kostbar
und jede Stunde, die jemand ehrenamtlich
für uns verbringt, ist eine Spende). Es wäre
gelogen wenn ich behaupten würde, wir
würden uns nicht auch über Geldspenden
freuen. Gerade die logistischen Anforderungen, die eingehenden Spenden auf alle
Ausgabestellen zu verteilen, sind sehr kostenintensiv. Dazu kommen die Tierarztkosten, bei denen wir ebenfalls gerne Zuschüsse geben würden.
Pfotenhieb: Und welche Visionen haben
Sie für die Zukunft?
Claudia Hollm: Träumen muss erlaubt sein:
Eine Ausgabestelle der Tiertafel Deutschland e. V. in jeder Stadt wäre toll. Ansonsten mehr artgerecht gehaltene Tiere: Gerade Kleintiere, wie Kaninchen und Meerschweinchen, leben immer noch in viel zu
engen Käfigen und in Einzelhaft. Hundehalter, die sich die Zeit nehmen Hundeschulen zu besuchen um den Freund an ihrer
Seite besser verstehen zu lernen. Katzen,
die nicht auf der Straße leben müssen,
sondern die Wärme einer gemütlichen
Wohnung erleben dürfen.
Pfotenhieb: Frau Hollm, ich danke Ihnen
für das Gespräch und wir wünschen Ihnen
und der Tiertafel Deutschland für die Zukunft alles Gute, viele großzügige Spender
und noch mehr Menschen die Sie mit ihrer
Arbeit unterstützen!
PFOTENHIEB 08/07
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buntes
Foto: pixelio - S. Hofschlaeger
Last-M
Minute-W
Weihnachtsgeschenke
für Katzenfreunde
Jedes Jahr die gleiche Frage: Was soll ich meinen Lieben, den Freunden und Verwandten
nur schenken? Es soll originell und doch praktisch, optisch ansprechend und trotzdem vielseitig sein. Wir haben einige Ideen für Sie gesammelt, mit denen Sie Katzenfreunde sicher
begeistern können. Die Bezugsquellen finden
Sie am Ende des Specials.
Kätzisch durchs Jahr
Katzenkalender – ja! Kitsch – nein. Leider gibt es auf dem Markt nur
sehr wenige wirklich ansehnliche Katzenkalender. Seit einigen Jahren ist
aber der "Literarische Katzenkalender" des Schöffling-Verlages erhältlich.
Auf 56 Kalenderblättern können Katzenliebhaber in ausdrucksvollen
Schwarz-Weiß-Fotografien und in komischen und melancholischen
Katzengeschichten schwelgen. Ein wirklich tolles Weihnachtsgeschenk!
Ca. 20 EUR, vom Schöffling-Verlag
36
PFOTENHIEB 12/07
buntes
Schnurre Keramik
Katzenfreunde mit einem Sinn für Nostalgie freuen sich besonders über die
"Schnurre Keramik", die von der Original
Bunzlauer Töpferei exklusiv in Handarbeit
hergestellt wird. Erhältlich sind neben
Tellern, Tassen und Kannen auch Wasserund Futternäpfe für die Katze.
Die Töpferei fertigt übrigens auch auf
Wunsch bestimmte Keramikartikel an –
Infos gibt es beim Tatzenladen (www.tatzenladen.de). Hier kann die Keramik auch
direkt bestellt werden.
Jeder Katzenfreund kennt das: Kaum ist die Mieze eingezogen, beherrschen Katzenspielzeug, Katzentoilette, Kratzbaum und Kuscheldecke die Wohnung. So toll die
Katze diese Accessoires auch findet – ansehnlich sind sie selten.
Aus diesem Grund stellen wir Ihnen hier Katzenzubehör vor, das Sie nicht vor Familie und
Freunden verstecken müssen. Modern, schlicht, ergreifend – so fühlt sich nicht nur die
Katze wohl!
Katzenbetten
Kuschelig soll ein Katzenbett sein – und
gut aussehen! Dieses Katzenbett vereint
beides: Kuscheliges Eisbärfell und eine
moderne Form, die sich jeder Einrichtung
anpasst. Erhältlich nicht nur in EisbärPlüsch, sondern auch in farbigem Fleece.
Ab ca. 16 Euro, von Intierior
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buntes
Fensterbrettauflagen
Katzen lieben Fenster – die Außenwelt ist
so spannend und gerade in der Winterzeit
ist es auf der Heizung schön warm und
kuschelig. Damit die Fellnase aber nicht
auf dem nackten Metall oder dem kalten
Fensterbrett liegen muss, gibt es einige
bequeme und schöne Fensterbrettauflagen
– je nach Geschmack schlicht oder mit
Mäusen.
Ca. 20 Euro, von Intierior
Was schenkt man einer Katze zu Weihnachten? Die Frage ist einfach: Spielzeug.
Irgendwie sind die Fellknäule ja doch wie Kinder… Hier finden Sie einige schöne
Spielzeugideen für Ihre Katze.
Baldriansäckchen
Ihre Katze liebt Baldrian? Dann haben wir etwas für
Sie: Wunderschöne, gut riechende Baldriansäckchen
mit reizenden Bommel-Bändern.
4 Euro, von Intierior
West Paw Katzentasche
Handtaschen gibt es nur für Frauchen?
Von wegen! Diese mit Catnip gefüllte
Tasche ist ein tolles Geschenk für die Katze
von Welt.
Ca. 8 Euro, über Pfotino
Weihnachtscollection
Das Katzenspielzeug von Lucky-Land wird in liebevoller Handarbeit gefertigt, auf Farbechtheit
geprüft und färbt nicht ab. Gefüllt mit BioBaldrian und Bio-Minze sind Charlotte
Hühnerbein, Entenküken "Ki-Ki" und ihre
Freunde tolle Spielkameraden für Ihre Katze
Ab 3 Euro, über Lucky-Land
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PFOTENHIEB 12/07
buntes
Fressnapf mit Maus
Da bekommt die Katze gleich Appetit:
Dieser wunderschöne Fressnapf mit
Mäusekopf begeistert Tier und Mensch.
Ca. 7 Euro, über Bettys Shop
Tierhaarentferner
Zugegebenermaßen nicht das romantischte Geschenk - aber eins mit Wirkung. Jeder
katzenhaargeplagte Tierfreund wird sich
über diesen Tierhaarentferner freuen…
Etwa 11 Euro, über "Magischer Reiniger"
Katzenhaus
Ein eigenes Heim für die Katze? Natürlich! Damit
sich die Mieze heimisch fühlt, wird es passend zur
Jahreszeit ein "Berg-Chalet" – samt typisch alpenländischen Steinaufsätzen, Tannenbäumen und
Weihnachtsstern.
Ab 9 Euro, über ARTeco und Lucky-Land.
Bezugsquellen
Intierior
www.intierior.de
Telefon (03381) 8909890
Pfotino
www.pfotino.de
Telefon (04771) 5771
ARTeco
www.arteco-4pfoten.de
Telefon (09266) 991536
Lucky Land
www.lucky-land.de
Telefon (0931) 6192627
Schoeffling-V
Verlag
www.schoeffling.de
(069) 9207870
Bettys Shop
http://www.bettyswinkel.nl/
Telefon 0031(75) 6703883
Magischer Reiniger
www.magischer-reiniger.de
Telefon (03525) 760548
Tatzenladen
www.tatzenladen.de
Telefon (04832) 979851
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Foto: pixelio - Paul-Georg Meister
buntes
Katzenlektüre verschenken
Dem Trubel der Weihnachtstage entfliehen: Wer freut sich nicht auf die ruhigen
Winterabende auf dem Sofa, mit der geliebten Katze auf dem Schoß und einem guten
Buch in den Händen? Wir haben hier ein paar Geschenkbüchlein zusammengetragen,
über die sich bestimmt jeder Katzenfreund freuen wird. Viel Spaß beim Schmökern!
Jullia Bachstein
Katzenglück
Verlag Schöffling & Co.
64 Seiten, 64 Abbildungen,
gebunden
ISBN: 978-3-89561-955-7
7,90 EUR
Leslley
y O'M
Mara
Kleines KatzenSammelsurium
Heyne
126 Seiten,
gebunden
ISBN-10: 3-453-12065-5
ISBN-13: 978-3-453-12065-5
10,00 EUR
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PFOTENHIEB 12/07
"Katzen sind glückliche Menschen" – so
lautet der erste und einzige Satz dieses
kleinen Bildbandes. Wer weiterblättert, findet den Beweis. Ob dicker Hauskater, der
sich auf der Heizung räkelt, neugieriges
Kitten oder scheue Kätzin: Der Katzenfreund erkennt in jeden der wunderschönen Katzenbilder Eigenschaften seiner
eigenen Fellnase wieder und kommt nicht
aus dem Schmunzeln heraus.
Das Katzenglück ist hier wahrhaft zweideutig: Glücklich kann sich auch der nennen, der dieses kleine Geschenkbüchlein in
den Händen hält. Ein wunderschönes
Präsent für katzenliebe Menschen und solche, die es werden wollen!
Wussten Sie, dass Katzen in Dallas Scheinwerfer zu tragen haben, wenn sie sich im
Dunkeln bewegen? Kennen Sie die bemerkenswertesten Katzenrekorde und wissen
Sie, ob Katzen wirklich neun Leben besitzen? All das kann man in Lesley O'Maras
Katzen-Sammelsurium erfahren. Von
Aphorismen, Kuriositäten bis hin zu Fakten
und Zahlen hat die Autorin in diesem Büchlein viel Wissenswertes und Kurzweiliges
über das liebste aller Haustiere zusammengetragen.
Wenn der Winterabend lang oder noch
kein Präsent für den Katzenfreund gefunden ist, lohnt daher der Griff zu diesem
unterhaltsamen Geschenkbuch.
Werner Fulld
Isabellla Lauer
Von Katzen und
Populäre Irrtümer
anderen Menschen über Katzen
Verlag Schöffling & Co.
104 Seiten, gebunden
Mit Zeichnungen von Gottfried
Müller
9,95 EUR
ISBN: 978-3-89561-705-8
"Der Ausdruck "Katzenhaltung" wird meistens
missverstanden; korrekt angewendet bedeutet er natürlich: Die Katze hält sich einen
Menschen." Welcher Katzenhalter hat das
nicht im Herzen schon immer gewusst?
Werner Fuld beschreibt in diesem Buch mit
Sprachwitz und spitzer Feder den typischen
Alltag eines Katzenhalters inklusive rätselhaft
erscheinenden Charakterzügen von Katze
und Mensch. Wissen Sie, warum Ihre Katze
oft unauffindbar ist und welche Menschen
Sie erst gar nicht in Ihre Wohnung einladen
sollten? Nein? Sie wähnen sich immer noch
in der falschen Sicherheit, Herr über Ihre Katze zu sein und sie erziehen zu können? Dann
sollten Sie schleunigst zu Fulds Buch greifen
und sich belehren lassen!
Ein wunderschöner kleiner Band für Katzenhalter, die dem Charme ihres vierbeinigen
Lieblings erlegen sind und sich beim Lesen
gerne vor Lachen kringeln. Ein Ratgeber-Roman, mit Witz und Verstand geschrieben, für
kalte Wintertage vor dem Kamin und der geliebten, tyrannischen Fellnase auf dem Schoß.
Nur zu empfehlen!
Warum die Katzenwäsche für
die Katz ist und uns mit Kater
der Morgen graut
Kosmos-Verlag
160 Seiten, gebunden
ISBN 978-3440107164
12,95 EUR
Um Katzen ranken sich viele Mythen und
Sprichwörter – meistens negative. Was den
Katzenfreund insgeheim ärgert, hat Isabella
Lauer nun einmal unter die Lupe genommen und räumt auf mit Aberglauben und
Bauernweisheiten.
Warum Katzen auch im alten Ägypten
keine Götter waren, ihr siebter Sinn eine
ganz logische Erklärung hat und man mit
Katzenwäsche ganz sicher sauber durchs
Leben kommt, kann nun Jedermann nachlesen. Allerdings belässt es die Autorin
nicht dabei, sondern geht auch den kleinen
Lügen der Katzenbesitzer auf die Spur. Wer
gerne betont, dass Katzenhaltung etwas
für ungebundene Zeitgenossen ist und
Katzen die saubersten Mitbewohner überhaupt sind, sollte sich dieses Buch zu Gemüte führen!
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen – und
Staunen.
Akif Pirinçci
Schandtat
Ein Felidae-Roman
Diana Verlag
Juni 2007
336 Seiten gebunden
18,95 €
ISBN: 978-3-453-00620-1
Nach "Salve Roma!" folgte im Juni dieses
Jahres der sechste Roman der erfolgreichen
Katzenkrimi-Reihe Akif Pirinçcis. In diesem
Band erfahren Freunde des Katers Francis
endlich, wie der vierpfotige Meisterdetektiv
zu seiner Karriere als Schnüffler kam – oder
doch nicht?
Pirinçci macht es auf jeden Fall spannend.
Er lässt Kater Francis von seiner Vergangenheit erzählen, woraufhin Sohn Junior
sich auf Spurensuche und damit in größte
Gefahr begibt. Während der Rettungsaktion erleben Francis und sein bester Freund
Blaubart viele fantastische, um nicht zu
sagen, satanische Abenteuer.
Empfehlenswert ist diese Lektüre nicht nur
für Francis-Fans, sondern auch für alle
Freunde fantasiereicher Geschichten. Vorwissen aus den vorangegangenen Bänden
ist nicht erforderlich.
PFOTENHIEB 12/07
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katzenleben
X-m
mas-K
Katze
"JA, BITTE" oder doch "NEIN, DANKE"
Foto: pixelio - Claudia Hautumm
Nun ist es ja bald wieder soweit, Weihnachten steht vor der Tür. Und mit dem Fest der
Liebe auch wieder die Frage: "Was schenke ich wem, was den Eltern, was den Kindern,
was meinem Liebsten?" Wunschzettel werden geschrieben. Nicht selten stehen auch
Haustiere auf der Liste der Wünsche.
von Wilfried Keßeler
Die "niedlichen" Tierchen – vor allem, wenn
sie klein sind – erfreuen sich nicht nur bei
Kindern großer Beliebtheit. Ein wuscheliges
Perserkätzchen für die Freundin oder einen
frechen kleinen Kater für die Kinder – kann
und will man diesen Wünschen (gerade zu
Weihnachten) widerstehen?
Dass Tiere keine idealen Weihnachtsgeschenke sind, obwohl sie sich auch noch
so gut unter dem Weihnachtsbaum machen, weiß jeder. Einfach nur "Katzen sind
keine Weihnachtsgeschenke – Punkt" zu
sagen, wäre aber zu einfach. Schließlich
gibt es ja auch ein paar wichtige Argumente
hinter einer solchen Aussage. Punkte, die
man aus gutem Grund bedenken sollte, bevor man ein Tier zu sich holt. Und da darf
auch das Weihnachtsfest nicht Anlass sein,
all dies zu ignorieren – den Wünschen des
Beschenkten zuliebe.
Nun lassen wir Sri Lanka erzählen, wie sie
zu ihrem Mitbewohner gekommen ist.
Und das nicht als Weihnachtskatze:
"Ich bin Sri Lanka. Im August bin ich 16 Jahre alt geworden und froh, dass mich mein
DoWi – ich nenne ihn so, weil es mein Dosenöffner Wilfried ist – zu sich geholt hat.
Nun will ich Euch mal erzählen, wie so alles kam, dass ich dann bei DoWi gelandet
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PFOTENHIEB 12/07
Foto: Wilfried Keßeler
bin, auch ohne Weihnachten, ohne Schleifchen, ohne Geschenk zu sein:
Mein DoWi kam damals, es war ein kalter
Wintertag 1992, der 20. Januar, ins Tierheim und wollte eine Katze für sich holen.
Sein Wunsch war über lange Zeit gereift
und es war ihm klar, er wollte ein Kätzchen,
ein junges Kätzchen aus dem Tierheim.
DoWi hatte lange überlegt und erkannt,
dass ein Kätzchen wohl die richtige Wahl
als neues Familienmitglied und Weggefährtin ist. So stand er nun da und schaute
sich bei uns um. Ich wohnte damals zusammen mit drei anderen kleinen Fegern in
einem kleinen Zimmer. Die älteren Katzen
hatten ein größeres Zimmer mit Balkon –
dafür hatten wir einen schönen warmen
Ofen in unserem Raum, schlecht ging es
uns nicht.
DoWi beobachtete uns eine Weile. Denn
ein bisschen was wollte er ja schon mal
von uns wissen, uns etwas kennenlernen.
Und nebenher hat er sich immer mit unserer Tierheimleiterin unterhalten und viele
Fragen gestellt. Wir konnten das nicht alles
verstehen, aber für ihn war es wichtig, das
merkte man.
Er wollte ein kleines Kätzchen, weil dies
meist noch leichter zu prägen ist als eine
bereits reife, ausgewachsene, ältere Katze.
Eine Rassekatze war nicht unter uns, aber
das war für DoWi auch gar nicht wichtig.
Viel wichtiger war ihm, dass Zutrauen da
war und ihm auch eine von uns so richtig
gefiel. Dann hat er mich gesehen und immer beobachtet. Ich hab das schon gemerkt, mir aber noch gar nix dabei gedacht. Und hab einfach weiter rumgetobt,
mit meiner Freundin Bianca. Rum um den
Ofen, rauf aufs Fensterbrett, wieder runter
und 'ne neue Runde. Und das immer hinter Bianca her. Wir hatten uns dann schon
an den Besucher DoWi gewöhnt und sind
auch ihm durch die Beine geflitzt und haben uns auch streicheln lassen. Warum
auch nicht? Sah ja ganz nett aus, das Kerlchen. Nach einer halben Stunde oder so
hat er uns dann mit unserer Leiterin wieder
verlassen. Sie wollten noch über uns reden.
Später hab ich dann erfahren, was die da
noch so an Gedanken ausgetauscht haben.
So wollte er ja eigentlich nur mich zu sich
nehmen. Das hatte ich schon gehört, als er
es in unserem Zimmer gesagt hat. Da ich
aber dann den ganzen Tag alleine gewesen
wäre hat unsere Leiterin ihn gebeten, dass
er doch mal darüber nachdenken solle, ob
er nicht noch einer zweiten Katze ein Zuhause geben kann. Damit ich auch jemanden habe, mit dem ich spielen kann, kuscheln und raufen, zur gemeinsamen Fellpflege und allem, was wir so den lieben
langen Tag dann gemeinsam anstellen können. Und da wir ja als Wohnungskatzen
auch locker 20 Jahre alt werden können,
wäre das schon ganz schön lang so alleine…
Jetzt hatte DoWi was zum Nachdenken.
Am nächsten Tag, es war der 21. Januar
1992, kam er dann abends wieder, der
DoWi. Er wollte nun zwei von uns kleinen
Fegern zu sich holen: Meine Freundin Bianca und mich. Nun sind wir Katzen ja Lebewesen mit recht eigenem Kopf und machen es unseren "Dosenöffnern" nicht immer nur leicht. Wir können sehr anschmiegsam sein, aber auch ganz schön eigenwillig. Das ist nicht Jedermanns Sache. Vor allem, wenn er uns Katzen zuvor noch nicht
einmal gesehen hat, gar nichts von uns
weiß? Deshalb war es gut, dass DoWi uns
zwei ja zuvor wenigstens schon mal ken-
Foto: pixelio - J.-P. Schulze
nengelernt hat und sich dann in Ruhe entscheiden konnte.
Wäre schon eine komische Vorstellung, irgendwo als "Geschenk" unter einem Weihnachtsbaum zu sitzen. Sitzen zu müssen
und zu hoffen, dass man auch gemocht
wird. Und womöglich ist dann der neue
Dosi auch noch überrascht, dass wir auch
ein anderes Verhältnis zu seiner Wohnungseinrichtung haben als er. Wir Katzen wollen ja nicht nur unser Fressen. Auch Pflege,
Reinigen unseres Katzenklos und auch liebevolle Betreuung samt regelmäßigen Streicheleinheiten sind sehr wichtig. Und das
unser ganzes Leben lang, nicht selten so
an die 20 Jahre.
Ach ja, und so ganz kostenlos ist unsere
Betreuung natürlich auch nicht. Da kommen in der ganzen Zeit gut fünf- bis zehntausend Euro zusammen. Mögliche Krankheiten und Tierarztkosten nicht mal berücksichtigt. Auch wollen wir dann ja gesund gepflegt werden und die Kosten des
Tierarztes muss auch irgendwer zahlen.
Und das Schlimmste wäre es ja, wenn
dann Weihnachten und die erste Euphorie
vorbei wäre, der Sommer oder Urlaub so
langsam kommt und wir möglicherweise
gar nicht mehr so gerne gesehen sind.
Was passiert dann? Ausgesetzt werden
wollen wir nämlich nicht – das Tierheim ist
auch nicht die erste Wahl."
Eins darf bei all den (Weihnachts-) Wünschen nie vergessen werden: Eine Katze,
egal wie klein oder groß, wie jung oder
alt, woher, ist ein Lebewesen. Ein Lebewesen mit dem lebenslangen Anspruch auf
eine artgerechte Haltung und Betreuung.
Sie ist kein Spielzeug oder etwas, was man
achtlos in die Ecke stellt, wenn es ausgedient hat und langweilig wird.
Gerade auch zum Fest der Liebe sollte nicht
ein Lebewesen angeschafft oder verschenkt
werden, um dann zu einem späteren Zeit-
punkt ungeliebt oder unbequem oder gar
lästig wieder "entsorgt" zu werden. Dieses
womöglich auf dem Autobahnrastplatz
oder im Tierheim.
Gerade Kinder verlieren doch sehr schnell
das Interesse an "Geschenken" – sie wachsen, entwickeln Hobbys und ziehen irgendwann zur Ausbildung in eine andere Stadt.
Wer kümmert sich dann um die kleine
Katze?
Hier bietet es sich an, zu Weihnachten erst
andere, "unbelebte" Wünsche zu erfüllen
und dann in Ruhe über die Anschaffung
eines Tieres nachzudenken. Hier sind vor
allem die Eltern gefragt, ein Tier wirklich
nur zu sich zu holen, wenn wirklich alles
passt. Besser sollte man sich ohne Druck
dem Thema widmen, sich in Tierheimen
oder bei Züchtern über alles Wesentliche
informieren und vor allem dem Tier dann
nicht gleich auch den ganzen Festtagstrubel zumuten. Papierrascheln, laute Musik
und fremde Menschen verschrecken schließlich auch das mutigste Kätzchen…
Selbst, wenn Sie sich sicher sind, einem
Kätzchen ein gutes Zuhause bieten zu können, weil Sie vielleicht schon einmal eine
Katze hatten oder eine zweite zu sich holen wollen, sollten Sie der Katze den Stress
ersparen. Vielleicht empfiehlt sich hier das
Verschenken eines "Gutscheins" an den geliebten Menschen. Zusammen in Ruhe einen neuen Mitbewohner auszusuchen, der
auch wirklich zu einem passt, ist doch viel
entspannender, als ein gestresstes Kätzchen aus dem Tannenbaum zu pflücken…
Zumindest im Tierheim werden Sie nach
den Feiertagen auf eine große Auswahl
treffen. Nicht alle Katzenfreunde überlegen
sich nämlich so genau wie Sie, ob eine
Katze wirklich das ideale Weihnachtsgeschenk ist. Leider…
In diesem Sinne:
Frohe und besinnliche Festtage 2007
PFOTENHIEB 12/07
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buntes
Foto: Renate Blaes
Eine
WeihnachtsGeschichte
"Sti-hil-le Nacht, hei-li-ge
Nacht" klang es aus den
Lautsprechern.
Kerzen flackerten auf dem
Tisch und dem mit Engelshaar, Lametta und roten
Kugeln geschmückten
Tannenbaum.
Von Renate Blaes
Die Frau mit den grauen, kleinen Schafslöckchen hatte gerade ihr Abendessen beendet und war im Begriff, sich einen Sherry
einzuschenken (sie nahm ihren Sherry immer nach und nicht vor dem Essen), als es
an der Tür klingelte. Überrascht schaute
sie auf die Uhr. Halb acht, wer konnte das
sein? Sie erwartete keinen Besuch.
Seit ihr Mann nicht mehr lebte, war es einsam geworden um sie. Auf Zehenspitzen
schlich sie zur Tür und linste durch den Spion. Dahinter stand Herr Moser, der Gemeindepfarrer. Vermutlich wollte er den obligatorischen Christstollen überreichen. Normalerweise machte er das am ersten Weihnachtsfeiertag. Heute aber war Heiliger
Abend. Sie öffnete.
"Hallo Frau Schupfner... entschuldigen Sie
bitte die Störung..." "Kein Problem, kommen Sie rein." Sie winkte ihn ins Haus. Er
trat über die Schwelle, einen Weidenkorb
in der Hand. Sollte da etwa der Stollen drin
sein? Na ja, dieses Jahr vielleicht mal was
anderes. Wäre auch nicht schlecht. Sie
mochte Stollen nicht besonders, hatte sich
aber nie getraut, etwas zu sagen.
"Wie wär's mit einem Glas Sherry?"
"Nein danke, ich muss gleich wieder weg."
"Was kann ich denn für Sie tun?" "Für mich
nichts... aber für die Kleine da." Herr Moser
hob den Korb hoch, und Frau Schupfner
warf einen Blick durch das Gitter. Dahinter
befand sich kein Stollen, sondern ein junges Kätzchen, das mit großen Augen um
sich schaute.
"Das ist ja eine Katze..." sagte Frau Schupfner. "Gut beobachtet", grinste Herr Moser.
"Und was soll ich damit?" "Na, was wohl...
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PFOTENHIEB 12/07
sich um sie kümmern natürlich." "Ich brauch
keine Katze." "Gut möglich, aber die Katze
braucht Sie." Frau Schupfner runzelte die
Stirn.
"Die Mutter der Kleinen ist heute gestorben",
sagte Herr Moser mit getragener Stimme.
"Oh!" "Überfahren worden, genauer gesagt,
von einem dieser Moped-Rowdys." "Oh!"
Mitleidig schaute Frau Schupfner auf das
Tier und steckte ihren Finger durch das Gitter. "Du arme kleine Waise..." Sie stupste
mit dem Finger an das Näschen der kleinen
Katze, die neugierig nach vorn gerückt war.
"Die Katze gehört ins Tierheim", meinte
Frau Schupfner. "Das Tierheim ist voll von
Katzen", sagte der Pfarrer. "Na, dann kommt's
auf eine mehr oder weniger auch nicht an."
"Hmmmh," sagte der Pfarrer, der sich das
Ganze wohl anders vorgestellt zu haben
schien und kratzte sich am Kopf.
"Liebe Frau Schupfner", sagte er dann entschlossen, legte seinen Arm um die Schulter der alten Dame und schob walzerähnlich ein paar Schritte mit ihr durchs Wohnzimmer. "Ich mach Ihnen einen Vorschlag:
Das Kätzchen bleibt über Weihnachten bei
Ihnen, und dann reden wir weiter. In Ordnung?" Unschlüssig schaute Frau Schupfner ihren Seelsorger an. " Ehm... das geht
nicht, ich hab kein Katzenfutter und auch
kein Katzenklo", sagte sie, sichtlich erleichtert über diese Tatsache.
Herr Moser strahlte. "Daran hab ich natürlich gedacht... hab alles Notwendige im Auto." Ehe Frau Schupfner antworten konnte,
drehte er sich auf dem Absatz um und eilte
nach unten.
Zwei Stunden später lag Frau Schupfner
auf dem Sofa und schaute fern. Das Kätz-
buntes
Die Autorin
Passend zur Weihnachtszeit gibt es heute
eine Kurzgeschichte von unserer Kolumnistin
Renate Blaes, entnommen dem von ihr herausgegebenen "Kunterbunten Katzenbuch",
erschienen bei Book on Demand.
Weitere Infos:
www.renateblaes.de
www.diekunterbuntekatzenseite.de
chen, das mittlerweile die ganze Wohnung
inspiziert und beschnuppert hatte, lag auf
Frau Schupfners Schoß und spielte vergnügt
mit den Troddeln eines Brokatkissens.
Weitere drei Stunden später lag Frau
Schupfner im Bett und las ein Buch. Nicht
weit entfernt, auf dem Kopfkissen ihres
verstorbenen Mannes, lag eingeringelt das
Kätzchen. "Rosi", so war es von Frau Schupfner mittlerweile getauft worden, hatte die
Augen geschlossen und schnurrte zufrieden.
Am nächsten Morgen wachte Frau Schupfner auf, weil Rosi mit einem ihrer Lockenwickler spielte.
Gegen Mittag robbte Frau Schupfner
bäuchlings auf dem Fußboden herum und
kullerte eine selbstgebastelte Maus (aus
Resten von Socken-Strickwolle) über den
Teppich. Rosi jagte ausgelassen hinterher,
und Frau Schupfner lachte herzhaft (wie
schon seit Jahren nicht mehr). In der darauf folgenden Nacht lag Rosi wieder auf
Herrn Schupfners Kissen. Aber nur bis kurz
nach zwei. Dann kroch sie unter Frau
Schupfners Decke und schmiegte sich an
deren weiche Hüfte. Als Frau Schupfner
das irgendwann bemerkte, lächelte sie
glücklich.
Nach den Weihnachtsfeiertagen bekam
Frau Schupfner Besuch von Herrn Moser.
Auf seine Frage, ob Frau Schupfner das
Kätzchen denn nun ins Tierheim geben wolle, meinte diese, dass Herr Moser wohl nicht
mehr ganz bei Trost sei, bot ihm aber trotzdem einen Sherry an...
P. S.: Den Stollen hatte Herr Moser dieses
Jahr vergessen – was Frau Schupfner ihm
aber nicht übelnahm.
Renate Blaes (Hrsg.)
Das kunterbunte
Katzenbuch
Books on Demand
Oktober 2006
120 Seiten broschiert
14,95 €
ISBN-10: 3-8334-6220-5
ISBN-13: 978-3-8334-6220-7
Jeder Samtpfotenhalter hat eine besondere Geschichte zu erzählen. Mal ist sie
traurig, mal fröhlich, manchmal aber
auch ganz alltäglich und trotzdem –
oder gerade deswegen – unterhaltsam.
Im "kunterbunten Katzenbuch", herausgegeben von Renate Blaes, finden sich
viele solcher Geschichten von Katzenfreunden für Katzenfreunde. Aber auch
viel Informatives und Nachdenkliches zu
Themen wie Freigang, Nierenproblemen
und den häufigsten Irrtümern über Katzen ist hier zu finden.
Untermalt von zahlreichen Fotos und
Illustrationen kann man sich mit diesem
Buch gut die Zeit vertreiben und findet
sich in so mancher Geschichte vielleicht
sogar selbst wieder.
PFOTENHIEB 12/07
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katzenkrimi
Illustation: Steffi Liese
www.steffi-engels.de
Chestnut
und der
Napfdieb
Chestnut spürte dumpfe Schläge gegen den
Kopf. "Poch, poch…" Als er seine Augen
öffnete, bemerkte er aber, dass das nur der
Postkater war, der an die Katzenklappe
klopfte. Träge schleppte sich der Detektiv
zur Tür und ließ sich seine Post vom genervten Boten geben, der sogleich kehrt machte und seine Route wieder aufnahm. In der
Sonne sah Chestnut noch ein dünnes Goldkettchen um die Pfote des Postkaters schwingen. "Der war gestern also auch auf der
Neuheitenmesse für Katzenzubehör. Und
ich dachte die Damen hätten alles Funkelnde aufgekauft", dachte Chestnut grinsend.
Chestnuts neuster Fall. Rätseln
Sie mit und gewinnen Sie auch
dieses Mal ein tolles Katzenbuch!
Dann wandte er sich seiner Post zu, es waren eine Postkarte von seiner Mutter, die
gerade in den Alpen Snowboard fuhr, und
drei Eilbriefe. "Bis später Chestnut, sei artig!",
kam es aus der Küche. Angesprochener verdrehte die Augen und öffnete die Eilbriefe.
Alle drei berichteten von gestohlenen Näpfen! Äußerst seltsam… Der Katzendetektiv
nahm noch einen Happen Thunfisch aus
seinem Napf, der zum Glück noch da war
(aber wer bestiehlt auch einen Gesetzeshüter?) und machte sich zum ersten Absender
auf.
von Susann Burghardt
Auf dem Weg begegnete ihm die weiße
Nachbarskatze Telly, die einen pompösen
neuen Hut aufhatte. Chestnut schluckte.
46
PFOTENHIEB 12/07
"Schöne Hutfedern! Und so passend zur
Fellfarbe…", sagte er und empfing sogleich
freudigen Dank.
Kopfschüttelnd erreichte Chestnut den ersten Tatort. Die bestohlene Katzendame war
sehr aufgebracht, denn der teure, mit Glitzersteinen besetzte Napf war erst gestern
auf der Messe gekauft worden. Schon lange hatte sie sich diesen tollen Napf gewünscht und nun das! Chestnut versuchte
zu beruhigen und befragte die Dame nach
den Umständen. Nach einer halben Stunde
war alles soweit geklärt. Es gab keine konkreten Feinde, nichts anderes wurde gestohlen, es waren weder Abdrücke, noch Spuren zu finden und das Fenster stand heute
Nacht offen! Keine guten Aussichten.
Chestnut versprach, sein Bestes zu tun und
machte sich auf den Weg zu den anderen
Schauplätzen. Hoffentlich ergab sich dort
ein Hinweis.
Die zweite Adresse war ihm bislang noch
nicht bekannt und er sah sich nach einem
Artgenossen um, der ihm vielleicht den Weg
sagen könnte. "Entschuldigung!", sprach er
einen eleganten, grauen Kater an, der sich
in seinem Garten sonnte. "Wissen Sie, wie
ich zum Distelweg gelange?" Verdutzt überlegte der Kater. "Oh! Ja. Sie laufen diesen
katzenkrimi
Weg hinunter bis zur Kreuzung, dann an
der Tankstelle vorbei und immer links halten, dann kommen Sie genau darauf zu!"
Er nahm noch die Pfoten zu Hilfe, um die
Richtung anzuzeigen, wobei er Chestnut
fast mit einem großen Ring erschlug. Auf
dem Ring war eine Art Wappen abgebildet, mit einem Dreieck und einer schwarzen
Ausbuchtung in der Mitte. Chestnut
bedankte sich und dachte: "Meine Güte,
das ist ja ein wahrer Schmuckwahn! Hoffentlich ist die Messe bald vorbei, sonst
gibt es bald keinen Kater ohne Goldbehang
mehr."
Beim zweiten Haus ließ sich leider nichts
Neues feststellen. Der gleiche Tathergang!
Wenigstens war die dritte Adresse gleich
nebenan. Die beiden bestohlenen Katzen
waren Freundinnen und hatten zusammen
auf der Messe eingekauft. Chestnut fragte
die beiden, ob sie denn genau den gleichen
Napf gekauft hätten. "Ja, fast. Meiner ist
etwas größer und aus pinkem Metall, der
von Sinistra ist lila", antwortete eine der
Freundinnen. "Und ist Ihnen auf der Messe
oder auf dem Heimweg jemand aufgefallen?", war Chestnuts nächste Frage. "Nein",
antwortete Sinistra "da war so ein Gedrängel, ob Katze oder Kater, alle wollten etwas
mit nach Hause nehmen." Der Katzendetektiv sah sich noch in der Nähe der Häu-
ser um, untersuchte Fenstersimse und Katzenklappen und machte sich dann enttäuscht auf den Nachhauseweg. Es war
schon dunkel. Wo sollte er hier nur beginnen? Ohne Spuren oder Motiv war kein
Weiterkommen. Und jeder hätte der Dieb
sein können! Würde der legendäre Verbrechensbekämpfer Chestnut nach vielen
erfolgreich gelösten Fällen eine Niederlage
einstecken müssen?
So sehr in Gedanken, sah er nicht, dass ein
Fahrrad geradewegs auf ihn zukam. In
letzter Minute sprang Chestnut zur Seite,
knallte gegen eine Mülltonne und warf sie
dabei um. "Hey!", schrie er hinter dem Raser her, der schon außer Hörweite war.
Eine Frechheit, nachts ohne Licht zu fahren. Er begann, den auf der Straße verteilten Müll wieder einzusammeln. Aber was
war das? Im Licht der Straßenlaterne glitzerte etwas aus einer Stofftüte heraus.
Chestnut konnte es kaum glauben, es waren die drei gestohlenen Näpfe! Warum
zum Teufel stiehlt einer wertvolle Gegenstände, um sie dann wieder zu entsorgen?
Bei näherer Betrachtung fiel auf, dass die
Näpfe unterschiedlich groß waren und verschiedene Muster hatten. Auf dem pinken
zum Beispiel war ein Leopardenmuster mit
vielen, eher kleinen Edelsteinchen. Auf einem anderen waren weniger Steine, diese
dafür umso größer. Und von allen Näpfen
fehlten einzelne Steine! Was ergab das für
einen Sinn? Der Dieb hatte nun also funkelnde Steine verschiedener Größe zu Hause. Vielleicht suchte er nur einen Stein, der
genau die passende Größe haben musste
für… Ha! Nun war alles klar. Nicht alle
Schmuckstücke mussten zwangsläufig von
der Messe sein. Chestnut hatte heute sogar
mit dem Dieb gesprochen und die Mülltonne, die er umgeworfen hatte, gehörte
zum Grundstück des Diebes. Diesem wollte Chestnut noch schnell einen Besuch abstatten und ganz genau auf die Pfote schauen.
Wissen auch Sie, wen Chestnut nun besuchen wird?
In der letzten Ausgabe haben Sie sicher
den großen Maine Coon Kater Willi als
Täter entlarvt. Er war groß genug, den
hohen Kellertürknauf zu erreichen und
schwer genug, tiefe Pfotenabdrücke zu
hinterlassen. Außerdem gab Chestnut ihm
beim Betreten des Hauses nicht die Pfote,
weil er eingerollt unter dem Tisch schlief.
So konnte Willi geschickt die Reste der
Blumenerde verstecken, die an den
Haarbüscheln zwischen seinen Ballen hängen geblieben waren.
Gewinnspiel
Haben Sie den Täter entlarvt?
Senden Sie uns einfach eine E-M
Mail mit der
Lösung an katzenkrimi@pfotenhieb.de –
unter allen Einsendern verlosen wir das
druckfrische Buch "Ein Katzenkind kommt
ins Haus" von Susanne Vorbrich, erschienen
im Cadmos-V
Verlag.
Bitte teilen Sie uns darum gleich Ihre Adresse
mit, damit wir Ihnen das Buch im Falle eines
Gewinns zukommen lassen können.
Das Kleingedruckte: Mitarbeiter von Pfotenhieb sowie
deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.
Gewinnbenachrichtung erfolgt per E-Mail, die Zusendung
der Gewinne per Post. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Übermittelte Adressdaten werden ausschließlich für die
Gewinnbenachrichtigung verwendet und danach aus unserem System entfernt.
Einsendeschluss ist der 15. Januar 2007.
PFOTENHIEB 12/07
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buntes
Do it yourself –
Das individuelle Katzensofa
Spielen, Fressen, Putzen, Beobachten: alles wahnsinnig anstrengend! Um wieder Kraft
und gute Laune für die nächsten Stunden zu tanken, ist erstmal eine Pause nötig.
Katzen lieben bequeme und weiche Plätze, um dort ihr Schläfchen zu halten. Wem die
normalen Katzenbetten und Körbchen zu teuer oder langweilig sind, der kann selbst
einmal Geschick beweisen und sich dabei auch noch kreativ austoben. Vielleicht finden
sich im Keller auch noch ein paar Holzbretter und eine alte Schaumstoffmatratze?!
Foto und Text: Susann Burghardt
Die Liegefläche des Katzensofas beträgt
50 x 30 cm. Bei sehr großen Katzen kann
man das Sofa entsprechend vergrößern,
indem man alle Maße im Verhältnis zueinander umrechnet.
Material (Abbildung 1):
Werkzeug:
Holzbretter
MDF, Dicke: 16 mm
1 Stück A 50 x 30 cm, Grundfläche
2 Stück B 30 x 12 cm, Seitenteile kurz
2 Stück C 53,2 x 12 cm, Seitenteile lang
1 Stück D 24 x 20 cm, Lehnenteil kurz
1 Stück E 33 x 20 cm, Lehnenteil lang
Akkuschrauber
Pinsel
Heißklebepistole
Nadel
1 Rohrisolierung aus Schaumstoff
Schleifpapier
Hochglanzlack in Wahlfarbe
Schaumstoffstück, 50 x 30 x 12 cm
1 Stoffrest, mind. 70 x 100 cm
4 kleine Blumentöpfe oder Holzfüße
Deko
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PFOTENHIEB 12/07
Abb 1: Material
buntes
Abb 3: Dekoideen
E
Abb 2: Einzelteile des Korpus
Anleitung:
1. Als erstes wird der Korpus gebaut. Dazu
erst die Teile A bis C zusammensetzen,
dann D und E zur Unterkante bündig
anbringen (Abbildung 2) und alles passend
verschrauben. Die MDF-Bretter kann man
sich im Baumarkt gleich auf die richtige
Größe zuschneiden lassen (meist auch
selbst mitgebrachte).
2. Mit Heißkleber werden die kleinen Blumentöpfe mit der Öffnung nach oben unter den Korpus geklebt. Wer sich für Holzfüße entschieden hat, kann diese auch anschrauben.
3. Bis jetzt sieht alles noch etwas langweilig aus. Mit Verzierungen und einem farbigen Lack lässt sich das aber schnell ändern.
Im Künstlerbedarf gibt es allerlei Dekormotive wie Blumen, Tiere und Ornamente aus
MDF, die einfach aufgeklebt werden können. Sicher lässt sich auch im Haushalt Material zum Dekorieren finden (Abbildung 3).
Vor jedem Lackiervorgang sollte das Holz
mit einem feinen Schleifpapier (ab Körnung
120) leicht angeschliffen werden. Wie viele
Vorgänge benötigt werden, hängt von Untergrund, Lack und Auftrag ab. Ist die Oberfläche trocken, glatt und deckend, kann es
weiter gehen.
4. Für die Lehne werden von der Rohrisolierung Stücke à 24 und 33 cm gerade
abgeschnitten und auf die abstehenden
Seitenteile gesteckt. Dann vorsichtig an
den richtigen Innenwinkel herantasten, bis
die Stücke gut zusammen passen.
5. Als nächstes wird der Stoff in drei
Stücke geteilt. Das erste Stück (ca. 70 x 80
cm) ist für die Liegefläche und wird so
genäht, dass ein passender, unten offener
Stoffbezug entsteht, ähnliche einem Spannbettlaken (nur ohne Gummi). Die anderen
Stoffstücke (etwa 20 x 30 und 20 x 40 cm)
werden über die Lehnenteile gelegt und an
allen Ecken und Kanten in das Rohr eingeschlagen (Abbildung 4). Mit etwas Heißkleber befestigen und wieder auf die Holzlehne stecken. Für einen besseren Halt im
Winkel den Stoff eventuell mit ein paar
Stichen zusammen nähen.
6. Nachdem der Stoffbezug über das
Schaumstoffpolster gezogen wurde, kann
dieses in das Sofa eingesetzt werden.
Schaumstoff in der passenden Größe kann
im Internet bestellt oder im Baustoffhandel
gekauft werden, sehr viel günstiger ist es
aber, eine alte Schaumstoffmatratze aufzutreiben.
Abb 4: Stoffbezug der Lehne
Abb 5: Deko-Ornament aus MDF
Nun kann die Katze entscheiden, ob ihr
das neue Sofa gefällt. Für unser Beispiel
haben wir wasserverdünnbaren Buntlack in
Schwarz und orangefarbenes Pannesamt
für den Bezug verwendet.
Materialkosten:
Bei Neukauf aller Materialien ohne
Schaumstoff: ca. 22 Euro
Abb 6: Fertig für die Eroberung
PFOTENHIEB
PFOTENHIEB
08/07
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buntes
Shortnews aus der Katzenwelt
Fotowettbewerb bei nicky4u.de
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Monatlich veranstaltet nicky4u.de einen Themen-Fotowettbewerb, bei dem alle Katzenfreunde mitmachen
können. Über das Gewinnerfoto entscheiden eine Jury und
Gäste sowie registrierte Mitglieder.
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Nun steht auch schon das Thema für den Januar-Wettbewerb fest: "Katzen machen Werbung/Reklame".
Gesucht werden Fotos auf denen Katzen mit bestimmten
Katzen-Markenartikeln abgebildet sind wie z.B. Royal
Canin, Whiskas, Kitekat, Felix oder auch anderen bekannten Markenartikel wie Adidas, Nike, Persil, Cola, Tempo
und ähnliche. Einsendeschluss ist der 30. Dezember 2008.
Eine Katze im Fundbüro?
Ein Polizeibeamter im Fundbüro Stade staunte Mitte Oktober nicht schlecht: Ein Mann wollte eine zugelaufene
Katze abgeben. Tierheim und -hilfe in Stade hätten keinen
Platz mehr, wohin sonst also mit dem Tier?
Das Fundbüro ist dafür natürlich nicht der richtige Ort.
Sollte Ihnen ein Tier zugelaufen sein und das Tierheim in
Ihrer Nähe ist überfüllt, wird es trotzdem versuchen, Kontakt mit Tierschutzvereinen aufzunehmen, um die Katze
unterzubringen. Ein Tierarzt kann weiterhin klären, ob
das Tier gechippt ist und so der Besitzer durch das Haustierzentralregister Tasso gefunden werden kann.
Engagierte Tierliebhaber können sich umhören, ob jemand
sein Tier vermisst, Anzeigen schalten, Plakate aufhängen
und alternativ schon ein neues Zuhause für den Vierbeiner
suchen.
WWWebtipps
c
Tolle und gesunde Rezeptideen für jede Gelegenheit findet
man auf www.nordsternchens-kkatzen.de/rezepte/rezepte.htm
Verwöhnen sie doch ihren Stubentiger zu Weihnachten mit
einer katzengerechten, selbstgekochten Mahlzeit.
Wer sich beim Tierarzt mal wieder wundert, wie die unglaubliche Rechnungssumme zustande gekommen ist, kann
die tierärztlichen Gebührenordnung auf
http://www.vetvita.de/tierrecht/got/hinweis.shtml nachlesen
und so sehen, wie sich die Preise für verschiedene Leistungen zusammensetzen.
Die Tage werden kürzer und kälter, warme Plätze wie Öfen
und Heizungen werden immer öfter von unseren Katzen
besetzt. Die Firma Denk-Keramik hat für ihre Werkstattkatze
Minka ein eigenes Kachelofenbett entwickelt, welches nun
auch für Ihren wärmeliebenden Stubentiger unter
www.denk-kkeramik.de/index.htm?f=deutsch/produkte/
katzenbett.htm zu haben ist und sogar Rheumabeschwerden lindern kann.
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PFOTENHIEB 12/07
Dass viele Katzen spurlos verschwinden und nicht wieder
auftauchen, passiert leider häufiger. In letzter Zeit werden
aber immer öfter Stimmen von besorgten Katzenhaltern
laut, die den Grund des Verschwindens ihrer Katzen im
Zusammenhang mit verdächtigen Schuh- und Kleidersammlungen sehen. Angeblich werden Katzen mittels
Lockstoffen eingefangen, betäubt und ihres Felles wegen getötet.
Wenn Sie aufgrund einerSammlung unsicher sind, kann
es nicht schaden, sich die Beschriftung an den aufgestellten Körben und Eimern etwas genauer anzusehen. Woher
kommt diese Firma? Für was/wen wird gesammelt? Ist
unter den Kontaktangaben jemand zu erreichen? Kommt
Ihnen hier etwas spanisch vor, können Sie unter
www.katzensuchdienst.de/Bhtmlgross/katzenfaenger.html
nachschlagen, ob in Ihrer Gegend gerade merkwürdiges
passiert oder diese Firma schon negativ bekannt ist.
Ansonsten können Sie sich auch bei der Polizei melden,
sie wird versuchen, den Sachverhalt zu klären. Sicherheitshalber sollte man andere Katzenhalter warnen und
seine eigenen Tiere bis zum Ende der Sammlung vor
allem nachts nicht herauslassen.
Einsendeschluss für den Februar-Wettbewerb ist der 30.
Januar 2008, das Thema lautet hier: "Katzen in coolen
Posen". Mehr Infos gibt es unter
http://www.nicky4u.de/fotowettbewerb/index.php
c
Augen auf! Katzenfänger unterwegs
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Furchtlose Mäuse
Wissenschaftler an der Universität Tokio haben der
Maus die Furcht vor der Katze genommen.
Normalerweise sucht die Maus beim Katzengeruch lieber schnell das Weite. Sie "riecht" die Gefahr.
Werden aber bestimmte Geruchsrezeptoren in der Nase
der gentechnisch ausgeschaltet, bleibt die Maus auf
einmal cool und uninteressiert, selbst wenn sie schon
neugierig von einem Fellträger beschnuppert wird. Dies
zeigt, dass bei Mäusen die Angst vor Katzen und auch
anderen Gefahren angeboren ist.
Foto: pixelio - Gitti Moser
buntes
Gewinnspiel
Liebe Leser, erkennen Sie den auf dem Bild dargestellten
Begriff? Eine kurze E-Mail an
gewinnspiel@pfotenhieb.de mit Ihrer Antwort im
Betreff und der vollständigen Adresse in der E-Mail
reicht – und schon können Sie leckere Preise von
Pets Nature gewinnen!
Einsendeschluss ist der 15. Januar 2007.
Gesponsert wird unser Gewinnspiel vom Online-Shop www.petsnature.de. Pets Nature
bietet Ihnen ein exklusives Sortiment an Premium-Tiernahrung, das die natürlichen
Ernährungsbedürfnisse der Tiere in den Mittelpunkt stellt. Das Sortiment umfasst ausgewogenes Trockenfutter, leckeres Nassfutter sowie hochwertige Dosennahrung, schmackhafte Kauartikel, delikate Snacks und ausgesuchte Produkte zur Nahrungsergänzung.
Foto: Katja Tuszynski
Unter allen richtigen Einsendungen werden folgende Preise verlost:
1. Preis: 6kg Trockenfutter 1st Choice für Katzen nach Wahl
2. Preis: 3kg Trockenfutter 1st Choice für Katzen nach Wahl
3. Preis: 10 EUR Gutschein für den Pets Nature Onlineshop
Wichtig: Bitte geben Sie bei Ihrer Antwort Ihre vollständige Adresse an!
Viel Erfolg wünschen die Pfotenhieb-Redaktion und das Team von Pets Nature.
Das Kleingedruckte: Mitarbeiter von Pets Nature und Pfotenhieb sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Gewinnbenachrichtung erfolgt per
E-Mail, die Zusendung der Gewinne per Post. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Übermittelte Adressdaten werden ausschließlich für die Gewinnbenachrichtigung verwendet und danach aus unserem System entfernt.
Impressum
Pfotenhieb - das unabhängige
Katzenmagazin
Herausgeberin und verantwortliche
Chefredakteurin:
Lena Hüsemann
Radeberger Weg 6
85748 Garching b. München
lhuesemann@pfotenhieb.de
Redaktion:
Susann Burghardt, Raphaela Frese,
Lisa Gomez Ringe, Lena Hüsemann,
Jessica Rohrbach
Freie Autoren dieser Ausgabe:
Alexandra Beyer, Renate Blaes,
Cynthia Bollhorst, Michael Fiam,
Wilfried Keßeler, Kerstin Kochler,
Eva Schade-Tomala, Doreen Stebner,
Katja Tuszynski
Sämtliche Nutzungsrechte der vorliegenden Texte liegen bei Pfotenhieb
bzw. den jeweiligen Autoren. Jegliche
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Verbreitung ist ohne Einwilligung der
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den oder die jeweiligen Nutzer. Bei
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Layout:
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Bildredaktion:
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15. F 8
200
Vorschau auf das
nächste Heft
CNI: In den letzten Jahren hört man immer wieder von chronischer Niereninsuffizienz. Trotzdem ist der Begriff noch immer
ein Fremdwort für fast jeden Katzenhalter.
Wir klären, was CNI eigentlich ist und wie
Sie Ihre Katze schützen können.
Bachblüten: Natürliche Tiermedizin
kommt immer mehr in Mode – unter anderem auch die so genannten "Bachblüten".
Lesen Sie, was Bachblüten sind, wie Sie
Ihre Katze behandeln können und was Wissenschaftler und Ärzte von der Naturmedizin halten.
BARF: Gesund und natürlich: Viele Katzenhalter füttern ihre Tiere mittlerweile mit
Rohfleisch. Dennoch herrscht hier oft Verwirrung: Was darf ich füttern, was nicht?
Wie bekommt meine Katze die nötigen
Nährstoffe?
Katzen naturnah ernähren: Das
gleichnamige Buch sorgte für viel Unruhe
in der Katzenszene. Wir klären einige Fragen im Interview mit der Autorin: Was
unterscheidet naturnahe Ernährung von
BARF, wie kann ich meine Katze umstellen?
Dies und vieles mehr lesen Sie im nächsten
Pfotenhieb-Heft ab dem 15. Februar 2008.
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