Bergsteigerschule Pontresina geht neue Wege

Transcription

Bergsteigerschule Pontresina geht neue Wege
AZ 7500 St. Moritz
116. Jahrgang
Nr. 128
Dienstag, 3. November 2009
Amtliches Publikationsorgan des Kreises Oberengadin und der Gemeinden Stampa/Maloja, Sils/Segl, Silvaplana, St. Moritz, Celerina, Pontresina, Samedan, Bever, La Punt Chamues-ch,
Madulain, Zuoz, S-chanf, Zernez, Susch, Ftan, Ardez, Scuol, Tarasp, Tschlin, Samnaun
Aktuell
Geld für den Engadin Airport?
Ende November stimmt die
Schweiz über die Vorlage «Spezialfinanzierung Luftverkehr» ab. Es
geht darum, den Grundsatz der
Kostenwahrheit auch bei der Flugtreibstoffbesteuerung gelten zu
lassen. Wenn die nur von den Grünen und einigen Splittergruppen
bekämpfte Vorlage durchkommt,
könnten Steuererträge aus Flugtreibstoffen direkt dem Luftverkehr
zukommen. Davon profitieren würde auch der Engadin Airport in SaSeite 3
medan.
Schüler als Jungautoren
Das Projekt «Schulhausroman»
hat zum Ziel, Schülern auf unkonventionelle Art die Freude an der
Sprache zu vermitteln. Dieses Jahr
machten auch zwei Engadiner Realschulklassen mit, gecoacht von ihren
Klassenlehrern und Schriftstellern.
Zusammen mit Klassen aus Chur
und Zürich präsentierten sie am
Freitag ihre Geschichten, die sie im
Rahmen des Projekts erfunden und
niedergeschrieben haben. Seite 5
Chattà ün dachasa a Tschlin
Daspö passa trais ons viva il bierer tudais-ch Florian Geyer cun sia
famiglia a Tschlin. Imprais a cugnuoscher vaiva el la biera engiadinaisa ad ün’exposiziun da biera a
Solothurn ed el es subit stat fascinà.
Uschè fascinà ch’el ha decis da metter ragischs a Tschlin. «Ed eu sun
bun da’m metter avant da restar eir
in avegnir quia, perche mia patria e
quella da mia duonna e meis duos
uffants es uossa Tschlin». Pagina 6
Nouv presdient per Zernez
L’elecziun dal nouv president cumünal da Zernez es statta stretta.
Las votantas e’ls votants han decis:
René Hohenegger da Brail tegna in
avegnir in man il timun dal cumün.
Pels abitants da Brail, chi’d es üna
fracziun da Zernez, es l’elecziun
ün’onur. Per tschertas persunas a
Zernez esa plüchöntsch üna «vendita dal cumün a sia fracziun». Hohenegger ha guadagnà l’elecziun
cunter Dumeng Duschletta cun 94
cunter 91 vuschs.
Pagina 7
Die Genossenschaft hat sich zur GmbH gewandelt
Bergsteigerschule Pontresina geht neue Wege
Eine der ältesten und renommiertesten Bergsteigerschulen der Alpen musste ihr lange Zeit bewährtes Geschäftsmodell der Genossenschaft
aufgeben. An der Spitze der
neuen Bergsteigerschule
Pontresina als GmbH steht
ein junges Team mit dem
27-jährigen Gian Luck als
Geschäftsführer.
Franco Furger
Im Jahre 1962 gründeten sechs
Bergführer die Bergsteigerschule
Pontresina. Seither ist die Schule
stetig gewachsen und hat sich einen
herausragenden Ruf erarbeitet. Lange Zeit bewährte sich das Geschäftsmodell der Genossenschaft, bei dem
alle Bergführer gleichberechtigt sind.
In den vergangenen Jahren allerdings
ging die Rechnung in der Genossenschaftskasse immer weniger auf.
«Der Bergsport hat sich in den
letzten zehn Jahren enorm gewandelt, der Gast will nicht einfach nur
Berge erklimmen, sondern sucht das
Bergerlebnis auf vielfältige Weise»,
sagt der junge Bergführer Gian Luck.
Sportklettern an gesicherten Routen,
Klettersteige oder Eisklettern haben
im Vergleich zum klassischen Bergsteigen immer mehr an Bedeutung
gewonnen.
Trends verpasst
Als Folge davon habe sich der
Bergsport vom Hochgebirge auch in
die Städte ausgebreitet, wo immer
mehr Kletterhallen und Klettergärten entstanden sind. Und es haben
sich immer mehr «Unterländer»
zum Bergführer ausbilden lassen, die
Gäste in den urbanen Zentren akquirieren und den klassischen Bergsteigerschulen in den Bergorten
Konkurrenz machen.
«In Pontresina hat man es verpasst,
auf die neuen Trends frühzeitig zu
reagieren», meint Luck. Der Umsatz
ging zurück, so dass die Bergsteigerschule Mühe bekam, die Administration aufrecht zu erhalten und einen
St. Moritz krebst weiter
Gleich mit 2:8 hat der EHC
St. Moritz in der Eishockeymeisterschaft der 2. Liga gegen Wallisellen verloren. Fehlende Effizienz
vor dem gegnerischen Tor und Abwehrfehler führten zu dieser neuerlichen Niederlage. Besser macht
es zurzeit der CdH Engiadina. Er
blieb zu Hause gegen Bassersdorf
in einer torreichen Partie mit 8:6
Sieger. Die Heimmannschaft nahm
zu viele Strafen, so dass die Partie
bis zum Schluss spannend blieb.
Seite 9
Das Ursprüngliche geht verloren
Trotz der klaren Zustimmung bedauern die älteren Bergführer den
Wechsel. «Ich bin nicht begeistert.
Man macht einen Rückzieher zu
Gunsten der neuen Trends. Das Ursprüngliche, das grosse Freiheitsgefühl des Bergsteigens geht dabei
verloren.» Dieser Meinung ist Paul
Die Bergsteigerschule Pontresina ist wieder in sicheren Händen.
Foto: Gian Luck
Nigg, einer der Gründerväter der
Bergsteigerschule und deren Leiter
von 1962 bis 1995. Nigg hält nichts
von Klettersteigen und Eisklettern
an Wasserfällen, das habe nichts mit
seinem Verständnis vom Bergsteigen
zu tun. Auch bedauert Nigg, dass sich
die neue Geschäftsleitung auf Führungen auf die lokalen Berge konzentrieren will und nicht Touren im
ganzen Alpenraum anbietet.
Der ehemalige Vorstandspräsident
Hagmann hingegen ist froh über den
Entscheid. «Die Zukunft der guten
Marke ‘Bergsteigerschule Pontresina’
ist so garantiert. Für die Destination
Engadin St. Moritz und Pontresina
ist dies essenziell.» Hagmann ist der
Meinung, dass das Geschäftsmodell
der Genossenschaft einfach nicht
mehr den modernen Ansprüchen im
Bergtourismus genügt. «Es braucht
eine professionelle Führung.»
Siehe «Nachgehakt» mit dem neuen Geschäftsführer Gian Luck auf
Seite 3.
St. Moritz
Schweinegrippe an der Schule
…und im Internet unter
www.engadinerpost.ch
9<HSMGRB=aba ae>:n;V;l;Z;q
Bergführer zu finden, der sich als
Leiter im Büro engagiert.
Um einen Fortbestand der renommierten Bergsteigerschule sichern zu
können, nahm der im Frühling neu
gewählte Vorstand Verhandlungen
mit «Go Vertical» auf. «Go Vertical»
ist eine GmbH in Pontresina mit
Bergführern, die sich auf private
Führungen und modernen Bergsport
spezialisiert haben. Sie waren zum
Beispiel die Initiatoren der künstlich
bewässerten Eiskletterwände auf der
Diavolezza und in der Schlucht bei
Pontresina oder organisierten im vergangenen Winter die Führungen zu
den Eisgrotten im Morteratschgletscher. Der Vorstandspräsident Fritz
Hagmann, ehemaliger Nestlé-Manager und Pontresiner Gemeindevorstandsmitglied, und «Go Vertical»
haben darüber diskutiert, wie und
ob man das Bergsportangebot in
Pontresina zusammenlegen kann.
Am vergangenen Donnerstag kam
es schliesslich zur Genossenschaftsversammlung, bei der über eine Fusion abgestimmt wurde mit der kürzlich gegründeten «Bergsteigerschule
Oberengadin». Hinter dieser GmbH
stehen die gleichen Leute wie bei
«Go Vertical». Namentlich die Pontresiner Gian Luck, Res Bähler und
Paul Brunner sowie der Trinser Peter
Gujan. Mit 39 Ja- zu 4-Nein-Stimmen
und einer Enthaltung wurde der Fusionsbeschluss klar angenommen.
Das heisst, die Bergsteigerschule
Pontresina wandelt sich von einer
Genossenschaft zu einer GmbH.
Die Geschäftsleitung, die operative
Entscheide nun eigenmächtig durchsetzen kann, besteht aus Gian Luck
(Geschäftsführer) und Res Bähler
von «Go Vertical» sowie aus Marco
Benz und Berni Hauser, zwei ehemaligen Genossenschaftern, und Jan
Steiner als Vertreter der Gemeinde
Pontresina. «Go Vertical» bleibt als
Spezialist für Privatführungen weiterhin bestehen.
Gian Luck, der neue Geschäftsführer
der Bergsteigerschule Pontresina.
rs. An der Gemeindeschule St. Moritz ist das pandemische Grippevirus
H1N1, im Volksmund besser bekannt
als Schweinegrippe, in verschiedenen
Fällen nachgewiesen worden. Gemäss Schulleiter Reto Matossi wurde
am vergangenen Freitag der Schularzt informiert, nachdem ein fünftes
Kind in einer Klasse krank geworden
war. Daraufhin seien drei Proben
analysiert und der SchweinegrippeVirus einwandfrei nachgewiesen
worden.
Gestern Montag sind sämtliche
Eltern der rund 400 Schülerinnen und
Schüler mit einem Schreiben infor-
miert worden. Dort wird darauf hingewiesen, dass es nach Aussagen des
Schularztes und nach Rücksprache
mit dem Kantonsarzt keinen Grund
zur Panik gibt. Die Grippe verlaufe
in den meisten Fällen wie jede andere Grippe auch und das Kind sei
nach wenigen Tagen wieder gesund.
Unmittelbar schnell ansteigendes,
hohes Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Anzeichen von
Erkältung seien klare Zeichen für die
Schweinegrippe. In einem solchen
Fall soll das kranke Kind zu Hause
bleiben und der Haus- respektive
Schularzt informiert werden.
Im Schreiben wird auch noch einmal auf die wichtigsten Hygienemassnahmen im Zusammenhang
mit der Schweinegrippe aufmerksam
gemacht. Auch wird geschrieben,
dass das Kind nach der Grippe einen
fieberfreien Tag zu Hause bleiben
soll.
Reto Matossi hatte am Montagmorgen Kenntnis von insgesamt
zwölf Fällen. Allerdings sei diese
Zahl mit Vorsicht zu geniessen, da
nicht alle kranken Kinder über das
Sekretariat, sondern direkt beim
Klassenlehrer abgemeldet würden.
2
Dienstag, 3. November 2009
Feuerwehr St. Moritz
Amtliche Anzeigen
Das Arbeitsgebiet der Feuerwehr wächst
Gemeinde St. Moritz
Baugesuch
JO-SAC Bernina
Hiermit wird folgendes Baugesuch
bekannt gegeben:
Bauprojekt: Fenstereinbau,
Via Serlas 15,
Parz. 1679
Zone:
Allgemeine Wohnzone
Bauherr:
STWEG Grevas,
c/o Konrad Berweger,
Via Serlas 19,
7500 St. Moritz
ProjektHerr Damiano Cortesi,
verfasser:
Via Serlas 19,
7500 St. Moritz
Die Baugesuchsunterlagen liegen ab
4. November bis und mit 24. November 2009 beim Gemeindebauamt zur
öffentlichen Einsichtnahme auf.
Einsprachefristen:
Öffentlich-rechtliche (an den Gemeindevorstand einzureichen) bis 24. November 2009.
St. Moritz, 3. November 2009
Im Auftrag der Baubehörde
Bauamt der Gemeinde St. Moritz
Hallenklettern
jeweils freitags
um 18.00 bzw. 19.00 Uhr
ab Jahrgang 2001
Ab diesem Freitag beginnen wir
wieder mit unserem legendären
Hallenklettern in der Kletterhalle der Academia Engiadina in
Samedan. Um 18.00 Uhr begrüssen wir Jugendliche mit Jahrgang
1998 bis 2001 und um 19.00 Uhr
freuen wir uns auf begeisterte
Kletterinnen und Kletterer mit
Jahrgang 1987 bis 1997. Selbstverständlich sind auch Einsteiger
herzlich willkommen! Weitere
Infos sind auf unserer Homepage
zu finden.
Des Weiteren möchten wir euch
bitten, zwecks Inventar und
Kontrolle sämtliches Hallenklettern-Material zurückzubringen.
www.jo-sac.ch/bernina
www.jo-sac.ch/bernina
176.370.695
Amtliche Anzeigen
Gemeinde Pontresina
EinladungzurGemeindeversammlungNr.4/09
vom Dienstag, 8. Dezember 2009,
um 20.15 Uhr im Rondo
Traktanden
1. Protokoll der letzten Gemeindeversammlung vom 27. August 2009
2. Budget 2010
3. Verkauf Sporthotel
4. Teilrevision Feuerwehrgesetz
5. Chesa Solena: Orientierung
6. Varia und Umfrage
Pontresina, 28. Oktober 2009
Gemeinde Pontresina
176.371.089
Amtliche Anzeigen
Gemeinde Celerina
ÖffentlicheStrassen
undPlätze
Aufgrund von Art. 39 des Baugesetzes
der Gemeinde Celerina werden alle
Anstösser an öffentlichen Strassen,
Wegen und Plätzen aufgefordert, Bäume und Sträucher so zurückzuschneiden, dass keine Behinderung des
Verkehrs und der Strassenräumung
entstehen kann.
Wir bitten die Eigentümer dafür besorgt zu sein, dass diese Arbeiten
bis zum 20. November 2009 erledigt
werden. Nach diesem Datum wird die
Gemeinde die Arbeiten nötigenfalls
auf Kosten der Eigentümer ausführen lassen.
Celerina, 2. November 2009
Im Auftrag der Baubehörde
Gemeindebauamt
Celerina/Schlarigna
Telefon 044 712 60 60, www.berghilfe.ch
176.371.258
Schweizer Berghilfe
Aide Suisse aux Montagnards
Aiuto Svizzero ai Montanari
Agid Svizzer per la Muntogna
oberengaDin
SP benennt KreisratsKandidaten
(pd) Die SP Oberengadin hat
an der Mitgliederversammlung vom
Samstag drei Kandidaturen für die
Kreisratswahlen im März 2010 nominiert. Angelika Luzi aus Cinuoschel und Andreas Weisstanner aus
Celerina treten zur Wiederwahl an.
Neu kandidieren wird Marcello Giovanoli aus Bever. Die Suche nach
weiteren Kandidatinnen und Kandidaten ist noch nicht abgeschlossen.
Die SP werde sich aller Voraussicht
nach wie bei den letzten Kreisratswahlen auf einer gemeinsamen Liste
mit nahe stehenden Organisationen
und unabhängigen Einzelpersonen
der Wahl stellen, heisst es in einer
Medienmitteilung.
Weiter diskutiert wurde das aktuelle Thema der Pflegezukunft Oberengadin. Die SP ist der Meinung,
dass im 150 Seiten starken Bericht
«Pflegenetz Oberengadin», erarbeitet durch die Fachstellen des Kreises,
Senioren und Keisräte, der Wunsch
zu dezentralen Wohnformen klar
zum Ausdruck kommt. Die SP Oberengadin befürwortet diesen Wunsch
der Senioren und Seniorinnen. Darum unterstütze die SP das Finanzreferendum der Societed Glista Libra
für eine nachhaltige Pflegezukunft
im Kreis Oberengadin, wird festgehalten. Dieses richtet sich gegen den
vom Kreisrat beschlossenen Projektierungskredit von 400 000 Franken
für ein zentrales Pflegeheim beim
Standort Spital Samedan.
Für die drei Abstimmungen im
Kreis Oberengadin vom 29. November – über das Regionalplanungsgesetz, die Sanierung der Chesa
Ruppanner und das Tourismusgesetz
– hat die SP Oberengadin jeweils
einstimmig die Ja-Parole gefasst. Bei
den
nationalen Abstimmungen
empfiehlt die SP ein Ja zur Kriegsmaterialexportinitiative, ein Nein
zur Anti-Minarett-Initiative und zur
Spezialfinanzierung im Luftverkehr.
Vergangenen Freitag waren
die Feuerwehrleute St. Moritz eingeladen zum traditionellen Schlussessen. Ehrungen und Beförderungen
sowie eine Einsatzstatistik,
die bewies, dass das Wirkungsgebiet der Feuerwehr
immer grösser wird, bildeten
den informativen Teil.
Ismael Geissberger
Erstmals trafen sich die Feuerwehrleute von St. Moritz im Ratssaal
zu einem Apéro. Kommandant Fredi
Zarucchi und Gemeindevorstandsvertreter Hubertus Fanti konnten
eine stattliche Anzahl Feuerwehrmänner und -frauen begrüssen. Unter dem Motto «Gemeinsam sind wir
stark» hielt Zarucchi fest, dass auf
die Feuerwehr St. Moritz stets Verlass sei und die Teamarbeit jederzeit
optimal funktioniere. Bevor er mit
den Ehrungen begann, blickte er in
die Zukunft. Die kantonale Regelung verlange neue Aufgaben von der
Feuerwehr. So sei es sicher, dass in
nächster Zeit die Themen Seerettung
und Tunnelrettung ins Pflichtenheft
der Feuerwehr St. Moritz aufgenommen würden.
Sechs Jubilare konnten für ihre
Dienste in der Feuerwehr St. Moritz
geehrt werden: Adriano Bongianni,
Gianreto Gross und Patric Maissen
für 10 Jahre. Rainer Oberholzer dient
der Feuerwehr seit 15 und Werner
Grob seit 20 Jahren. Der Dienstälteste, Andrea Biffi, kommt bereits auf
30 Jahre.
Feuerwehrkommandant Fredi Zarucchi (ganz rechts) nimmt Beförderungen
vor (von links): Hubertus Fanti, Simon Schwarz und Martin Riederer zu Gruppenführern. André Büttner und Claudio Netzer zu Offizieren. Es fehlen Mario
Fliri und Ivica Lukac.
Foto: Ismael Geissberger
Sechs Beförderungen
Die Eintritte in die Feuerwehr halten sich mit den Austritten in etwa
die Waage, wobei es laut Zarucchi
immer schwieriger sei, neue Kräfte
für die Feuerwehr zu gewinnen. Dies
sei aber ein allgemein bekanntes
Phänomen und auch umliegende
Feuerwehren hätten damit zu kämpfen. Im Gegensatz dazu – so Zarucchi
– bilde die Kaderrekrutierung keine
Schwierigkeiten. So konnten Mario
Fliri, Ivica Lukac, Martin Riederer
und Simon Schwarz zu Gruppenführern befördert werden. André Büttner und Claudio Netzer wurden zu
Offizieren ernannt.
Die Statistik über das abgelaufene
Feuerwehrjahr zeigt, dass die Feuerwehr St. Moritz mit 34 Einsätzen im
Vergleich mit den Vorjahren eher
selten aufgeboten werden musste,
liegt doch der langjährige Schnitt
bei 50. Insgesamt wurden 60 Einsatz- und knapp 800 Mannstunden
geleistet. Nebst der Feuerbekämpfung mussten im Weiteren Einsätze
geleistet werden im Bereich Ölunfälle, Wasserschäden und bei zwei Flugunfällen. Vorsorgliche Massnahmen
mussten bei Lawinengefahr getroffen werden. Auch für die Entfernung
von Bienen- und Wespennester wurde die Feuerwehr gerufen.
Gemeindevorstandsmitglied Huba
Fanti dankte den Anwesenden für die
geleistete Arbeit. Die Arbeit der Feuerwehr St. Moritz sei ein Ruhekissen
für Einheimische und Gäste und die
Verantwortung der Feuerwehr sei
sehr gross, liege doch alleine der zu
schützende Gebäudeversicherungswert bei 4,8 Milliarden Franken.
puschlav
Die ESPO Valposchiavo feiert Jubiläum
Seit nunmehr 20 Jahren präsentieren sich die Puschlaver Betriebe an
einer alle zwei Jahre stattfindenden
Messe der Öffentlichkeit. Die Arbeitsgruppe ESPO Valposchiavo der
Region Valposchiavo organisiert
nun die Jubiläumsfeierlichkeiten.
Die Veranstaltung findet vom Donnerstag, 5. bis Sonntag, 8. November
im Dorfkern von Poschiavo statt.
Am Donnerstag und Freitag jeweils
von 15.00 bis 22.00 Uhr, am Samstag von 11.00 bis 22.00 Uhr und am
Sonntag von 11.00 bis 18.00 Uhr. Die
offizielle Eröffnung der ESPO Valposchiavo ist übermorgen Donnerstag um 17.00 Uhr.
Zur Feier des Jubiläums und zur
Bereicherung des Altbewährten bietet die ESPO Valposchiavo ’09 einige Neuigkeiten: Sie findet unter der
Schirmherrschaft der Region Valposchiavo statt. Sie wird durch den
Kanton Graubünden, das Amt für
Tourismus und Wirtschaft Graubünden, die Region Valposchiavo, die
Gemeinden Poschiavo und Brusio,
den Handels- und Gewerbeverein
und weitere private Einrichtungen
finanziell unterstützt. Zu Gast sind
Vertreter der Regionen Italienischbündens sowie der Provinz Sondrio
und des POLITEC. Die Ausstellung
ist auf mehrere Räume im Dorfkern
von Poschiavo verteilt. Das Motto
lautet: «Energie und Umwelt: Eine
nachhaltige Entwicklung» und entspricht den Grundsätzen der neuen
Regionalpolitik.
Die Ziele der Arbeitsgruppe ESPO
Valposchiavo der Region Valposchiavo sind wie bisher: Verbesserung des
Angebots und des Images der Region und Inszenierung der Puschlaver Produkte. Verstärkte Förderung
von innovativen Projekten in einer
Randregion. Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Unternehmertum. Vermehrte Einbeziehung anderer Randregionen.
(Einges.)
graubünDen
«Für Sicherheit und Umweltschutz im Luftverkehr»
(pd) Am 29. November 2009 stimmt
die Schweizer Bevölkerung ab über
die Verwendung der Mittel aus der
Mineralölsteuer. Heute fliessen die
Hälfte der Steuern auf Flugtreibstoffen sowie der gesamte Steuerzuschlag in den Strassenverkehr. Die
andere Hälfte geht in die allgemeine
Bundeskasse. Neu sollen die Steuereinnahmen dort eingesetzt werden,
wo sie auch entrichtet werden. Das
heisst, die Steuereinnahmen aus der
Luftfahrt sollen wieder im Luftverkehr eingesetzt werden. Und zwar in
den Bereichen Sicherheit und Umweltschutz. Dabei geht es um 44 Mio.
Franken pro Jahr. Der Anteil für die
Bundeskasse bleibt gleich.
Die Erträge aus der Kerosinsteuer
sollen zum Schutz vor Terrorismus,
Umweltschutz und technische Sicherheit investiert werden. Davon sollen
vor allem auch kleine Flugplätze wie
derjenige von Samedan profitieren.
Deshalb hat sich in Graubünden ein
überparteiliches Komitee gebildet,
das sich aus Exponenten der BDP,
CVP, GLP, FDP und SVP zusammen-
setzt. Ebenso sind die Handelskammer und der Arbeitgeberverband
Graubünden vertreten. Das Komitee
setzt sich in den nächsten Wochen
dafür ein, dass die Stimmbürgerinnen
und Stimmbürger über die Auswirkungen der Vorlage sachlich informiert werden. Dazu engagieren sie
sich im Rahmen von Referaten und
Leserbriefen für diese für den Kanton
Graubünden wichtige Abstimmung.
Das Co-Präsidium des überparteilichen Komitees bilden Nationalrätin
Brigitta M. Gadient, BDP, Nationalrat Hansjörg Hassler, BDP, Ständerat
Theo Maissen, CVP, Ständerat Christoffel Brändli, SVP, Parteipräsident
Michael Pfäffli, FDP/Die Liberalen,
und Vizepräsident Simon Casutt,
GLP.
Die heutige ausgabe umfasst 12 seiten
Verschiedene Anzeigen
Pontresina
Gemeindeversammlung am Dienstag, 8. Dezember, um 20.15 Uhr, im Rondo.
Kinos
St. Moritz
Ciné Scala: «Pepperminta», morgen Mittwoch, 20.30 Uhr.
Pontresina
Cinéma Rex: «Maman est chez le coiffeur», heute Dienstag, 20.30 Uhr.
«Maria, ihm schmeckts nicht», morgen Mittwoch, 20.30 Uhr.
Scuol
Kino im Gemeindesaal: Nächste Vorstellung am Donnerstag, 12. November.
Dienstag, 3. November 2009
Nachgehakt
Eine Anlaufstelle für
das Bergsport-Angebot
«Engadiner Post»: Die Bergsteigerschule Pontresina hat ein neues Geschäftsmodell (siehe Seite 1). Wie
wirkt sich das auf diesen Winter aus?
Gian Luck*: Neu ist, dass es nur
noch eine Anlaufstelle für das gesamte Bergsport-Angebot in Pontresina gibt. Das bedeutet, das Bergsteigerbüro ist nicht mehr im Rondo,
sondern auf der anderen Strassenseite, wo bislang «Go Vertical» seinen Laden hatte und auch weiterhin
haben wird.
EP: Sie sind Geschäftsführer der
neuen Bergsteigerschule Pontresina
und gleichzeitig Mitinhaber von «Go
Vertical». Gibt das nicht einen Interessenskonflikt?
Luck: Nein, denn die beiden Firmen
sind keine Konkurrenten, sondern
sie ergänzen sich gegenseitig. Dazu
braucht es gewisse Anpassungen im
Angebot. «Go Vertical» macht in
Zukunft nur noch Privatführungen
und konzentriert sich auf BergsportTrends, die Bergsteigerschule hingegen macht Gruppen- und Schulungsangebote. Der Gast merkt nicht,
dass es im Prinzip zwei Firmen sind.
Wichtig für ihn ist, dass er ein umfassendes Angebot an einem Ort findet.
Und das findet er in diesem Winter.
Das Ziel ist, in jedem Bereich die dafür besten Bergführer einzusetzen.
EP: Warum geht man aus dem Rondo hinaus?
Luck: Wir sparen Kosten. Im kommenden Sommer, dem Hauptgeschäft
für Bergführer, ist das Büro allenfalls
wieder im Rondo. Denn das Gebäude, wo wir im Winter das Büro haben,
soll umgebaut werden. Das heisst
auch, dass die Bergsteigerschule spätestens auf nächsten Winter ein neues
Büro sucht in Pontresina. Dieses zu
finden ist eine der nächsten Aufgaben der Geschäftsleitung.
EP: Was gibt es für Änderungen im
Angebot?
Luck: Das Angebot wird nicht
völlig umgestellt, die klassischen
Routen bleiben natürlich im Programm. Neu werden zum Beispiel
Skitouren für Anfänger eingeführt.
Vorerst ist wichtig, die Preise richtig
zu kalkulieren. Bei einzelnen Angeboten braucht es Anpassungen nach
oben. Und zweitens geht es darum,
das Angebot gut zu kommunizieren.
Wir werden auf diesen Winter bereits
eine neue Homepage einrichten.
EP: Werden Sie selber noch Zeit
zum Führen haben?
Luck: Ja, ich muss. Denn mein Leben muss ich mir übers Bergführen
finanzieren. Vorerst gibt es noch kein
Honorar für den Geschäftsführer,
wir sind froh, wenn wir die Büroangestellten bezahlen können.
EP: Wird es die Bergsteigerschule
Pontresina in 20 Jahren noch geben?
Luck: Bestimmt. Denn Pontresina
ist der Bergsteigerort schlechthin in
der Schweiz. Mit der neuen Schule
können wir auf diesem stabilen Fundament der ehemaligen Genossenschaft bauen. Wichtig für die Zukunft
ist, dass wir junge Bergführer für diesen Beruf begeistern können. Die
Nachwuchsförderung ist darum eines
unserer wichtigsten Anliegen.
Interview: Franco Furger
*Gian Luck ist 27 Jahre alt und in Haldenstein bei Chur aufgewachsen. Seine
Bergführerausbildung hat er 2006 abgeschlossen.
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Am 29. November stimmen die Schweizer über die Spezialfinanzierung Luftverkehr ab
Geld für den Engadin Airport?
Der Grundsatz der Kostenwahrheit soll auch bei der
Flugtreibstoffbesteuerung
umgesetzt werden. Die dafür
nötige Verfassungsänderung
scheint wenig bestritten.
Der Engadin Airport könnte
ebenfalls von dieser Spezialfinanzierung profitieren.
Reto Stifel
Neben den heiss diskutierten
Volksinitiativen «Gegen den Bau von
Minaretten» und «Für ein Verbot
von Kriegsmaterial-Exporten», haben sich die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 29. Novemer zu einer weiteren Vorlage zu
äussern. Diese wird im Vorfeld kaum
diskutiert, könnte aber gerade für das
Oberengadin Auswirkungen haben.
Es geht um die Frage, ob in der Verfassung Artikel 86 so geändert werden soll, dass in Zukunft die Erträge
aus der Besteuerung von Flugtreibstoffen zu einem Teil wie bisher der
Bundeskasse, zum anderen Teil aber
dem Luftverkehr und nicht mehr wie
heute dem Strassenverker zu Gute
kommen.
Mit dieser Verfassungsänderung
soll dem Grundsatz der Kostenwahrheit nachgekommen werden. Das
heisst, die Einnahmen sollen an denjenigen Verkehrsträger fliessen, der
sie entrichtet. So wie das beim Strassenverkehr auch der Fall ist.
Nur spricht man beim «Strassenfonds» von ganz anderen Summen.
Die rund 40 Millionen Franken, die
künftig jährlich für die Luftfahrt
verwendet werden könnten, entsprechen gerade einmal 1,3 Prozent der
Mittel, die der Strassenverkehr aus
der Treibstoffbesteuerung erhält.
Für welche Massnahmen die Gelder
in der Luftfahrt eingesetzt werden
können, muss gemäss Abstimmungsbotschaft später auf Gesetzesstufe
geregelt werden. In den parlamentarischen Beratungen sind die Finanzierung der Flugsicherung auf Regionalflugplätzen, Beiträge an Kontrollen
von Passagieren und Gepäck auf Flughäfen und der Einbau von Schallschutzfenstern für durch Fluglärm
belastete Liegenschaften genannt
worden.
Klar ist, dass bei einer Annahme
der Volksvorlage «Spezialfinanzie-
Wird am 29. November die «Spezialfinanzierung Luftverkehr» an der Urne angenommen, könnte davon auch der
Engadin Airport in Samedan profitieren.
Archivfoto: Christian Ticar
rung Luftverkehr» auch der Engadin
Airport (EA) in Samedan profitieren
kann. Das bestätigt EA-Mediensprecher Andrea Parolini auf Anfrage.
Wo das Geld in Samedan konkret
eingesetzt werden soll, muss gemäss
Parolini nach einem allfälligen Ja an
der Urne und der Definition des Verteilschlüssels erst noch konkretisiert
werden.
Ein Nein zur Vorlage hätte zur
Folge, dass der Engadin Airport die
gesamte Flugsicherung weiterhin selber bezahlen müsste. Im Gegensatz
zu anderen Regionalflughäfen erhalte man nämlich heute schon kein
Geld vom Bund. Dies obwohl sich
der Engadin Airport im Aril 2007 als
erst zweite Institution in der Schweiz
(neben Sky Guide) vom BAZL als
so genannter «Air Navigation Provider» habe zertifizieren lassen können. «Als Air Navigation Provider
ist der Engadin Airport der einzige
Regionalflughafen der Schweiz, der
die Ausbildung der Flight Information Service Officer und den Betrieb
der Flugsicherung selber bezahlt»,
gibt Parolini zu bedenken. Deshalb
hoffe man am 29. November auf ein
Ja an der Urne.
In den eidgenössischen Räten war
im Grundsatz unbestritten, dass die
Erträge aus der Besteuerung der Inland- und Privatflüge für Aufgaben
im Bereich der Luftfahrt verwendet
werden sollen. Hauptdiskussionspunkt war vielmehr die Frage, ob mit
diesem Geld auch Sicherheitsmassnahmen zu finanzieren seien, die bisher von den Flughäfen selber bezahlt
werden müssen. Beispielsweise die
Kontrolle von Passagieren und Gepäck oder die Bewachung von Flugzeugen.
Die Grünen dagegen
Bundesrat und Parlament unterstützen die Vorlage, ebenso die
grossen Parteien. Die SP hat Stimmfreigabe beschlossen. Einzig die Grüne Partei der Schweiz sowie weitere,
kleinere Gruppierungen lehnen die
Spezialfinanzierung ab.
Dies mit dem Argument, dass
eine umweltschädliche Verkehrsart nicht noch weiter zu subventionieren sei. Einmal mehr würden Steuergelder zur Förderung
umweltbelastender
Technologien
zweckgebunden, monieren die Grünen. Sie fordern anstatt der Spezialfinanzierung eine umfassende Kerosinsteuer und die vollständige
Deckung der Umwelt- und Sicherheitskosten nach dem Verursacherprinzip.
SP-Regierungsratskandidat Martin Jäger in Celerina
«System mit unerwünschten Nebenwirkungen»
Gute Grundideen, als Gesamtvorlage aber noch nicht
annehmbar: Bevor die Bündner NFA kommt, müsse der
Kanton seine Strukturprobleme lösen, meint SP-Grossrat Martin Jäger. Sonst drohen Qualitätsunterschiede
und Leistungsabbau.
Ein Exemplar der knapp 600-seitigen Botschaft der Regierung an den
Grossen Rat hatte Martin Jäger extra
an den Vortrag vom letzten Samstag
in Celerina mitgeschleppt. Seine umfangreiche Erläuterung deutete dann
an, wie komplex die Neugestaltung
des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinden (Bündner NFA) ist. Das im
Juni vom Grossen Rat deutlich angenommene Reformprojekt verfolgt als
Hauptziele mehr Klarheit und Transparenz bei der Aufgabenverteilung im
Kanton. Handlungsbedarf in dieser
Hinsicht ist bei den meisten Parteien
unbestritten. Trotzdem kam in kurzer
Zeit ein Referendum gegen die NFA
zustande, die Vorlage kommt nun am
7. März 2010 zur Abstimmung.
Vorgaben im Schulwesen fehlen
Grossrat Martin Jäger erläuterte
den Anwesenden die «unerwünschten
Nebenwirkungen» der NFA bei zwei
Kernthemen: Im Bildungsbereich
ist neben des NFA auch ein neues
Schulgesetz in der Vernehmlassung.
Die Frage sei, was zuerst umgesetzt
werden solle. «Die NFA wäre kaum
ein Problem, wenn das neue Schulgesetz klare Vorgaben schaffen würde,
welches Bildungsangebot überhaupt
gewollt ist.» Dann, so Jäger, könne
die Volksschule durchaus eine Gemeindeaufgabe sein. Ohne genaue
Vorgaben werde eine Finanzierung
alleine durch die Gemeinden die
grossen Qualitätsunterschiede und
damit Chancenungleichheit zwischen
verschiedenen Gemeinden aber noch
verstärken, beispielsweise im besonders heiklen Bereich für Kinder mit
besonderen Bedürfnissen.
NFA schwächt Soziales
Den zweiten betroffenen Bereich,
das Sozialwesen, bezeichnete der
Prättigauer aus seiner Sicht als «Kernpunkt der ungeniessbaren NFA».
Jäger erzählte von einem Bereich,
der ihm als ehemaligem politischem
Vorsteher des Sozialamtes Chur bestens bekannt ist. «Graubünden ist
heute schweizweit ein beispielhaftes
und erfolgreiches Modell.» Die
nun geplante Aufgabenverschiebung
vom Kanton zu den Gemeinden sei
der Weg in die falsche Richtung:
«Erstens leidet darunter der heute
sehr hohe Professionalitätsgrad und
zweitens brauchte dies noch einmal
neue Strukturen. Dabei ist der Kanton bereits heute völlig überstrukturiert.»
Frage der Reihenfolge
Wie schwierig das Thema NFA einzuschätzen ist, zeigte die anschliessende Diskussion. Ein Zuhörer bemerkte, dass die Vorlage eine Chance
wäre, die Strukturen zu verschlanken. Die NFA müsste auch nicht
zwingend Qualitätsabbau bedeuten,
wenn die Gemeinden genügend sensibilisiert würden. Für Martin Jäger
ist vieles eine Frage von Prioritäten:
«Viele Gemeinden in Graubünden
sind noch nicht bereit für die NFA.»
Grösstenteils sei die NFA-Vorlage ein «cleveres System», resümiert
Jäger, der im Juni des nächsten Jahres für den Regierungsrat kandidieren wird. «Finanzentflechtung und
mehr Transparenz sind richtig, dazu
braucht es aber schlankere Strukturen im Kanton und klare Vorgaben,
und zwar bevor die NFA kommt.»
Oder in anderen Worten von Martin
Jäger: «Nicht einfach die Augen zu
und durch..»
David Weisstanner
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Alle Jahre wieder
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Miss Schweiz
1999 Anita Buri
2000 Mahara McKay
2001 Jennifer Ann Gerber
2002 Nadine Vinzens
2003 Bianca Sissing
2004 Fiona Hefti
2005 Lauriane Gilliéron
2006 Christa Rigozzi
2007 Amanda Ammann
2008 Whitney Toyloy
2009 Wahl September 2009
Architekt
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Künstler
Schriftsteller
Kulturhistoriker
1
2
3
4
5
6
7
8
Die Schweiz im Ohr: Best of Hitparade
# Titel
Interpret / Interpretin
Ein Stern
DJ Ötzi & Nik P.
This is the life
Amy Macdonald
Bring en hei
Baschi
Apologize
Timbaland
You‘re beautiful
James Blunt
Rehab
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Relax
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Schweizer des Jahres
–
–
–
Beat Richner
Roger Federer
Lotti Latrous
Peter Sauber
Köbi Kuhn
Jörg Abderhalden
Eveline Widmer-Schlumpf
Verleihung Januar 2010
3 Glanz und Gloria
Wochen
112
69
96
75
97
85
75
70
Trittst im Morgenrot daher
seh ich dich im Strahlenmeer,
dich, du Hocherhabener, Herrlicher!
Wenn der Alpenfirn sich rötet,
betet, freie Schweizer, betet!
Eure fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.
Kommst im Abendglühn daher
find ich dich im Sternenheer,
dich, du Menschenfreundlicher, Liebender!
In des Himmels lichten Räumen
kann ich froh und selig träumen!
Denn die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.
Ziehst im Nebelflor daher
such ich dich im Wolkenmeer,
dich, du Unergründlicher, Ewiger!
Aus dem grauen Luftgebilde
tritt die Sonne klar und milde,
und die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.
Fährst im wilden Sturm daher
bist du selbst uns Hort und Wehr,
du, allmächtig Waltender, Rettender!
In Gewitternacht und Grauen
lasst uns kindlich ihm vertrauen!
Ja, die fromme Seele ahnt,
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.
Eintritt
18.02.07
23.03.08
28.05.06
04.11.07
21.08.05
18.03.07
04.03.07
07.08.05
1
2
3
4
5
6
7
8
Die Schweiz im Kino: Die erfolgreichsten Filme
# Titel
Regie
Jahr
Zuschauer
Die Schweizermacher
Rolf Lyssy
1978 940 296
Achtung, fertig, Charlie!
Mike Eschmann
2003 560 514
Die Herbstzeitlosen
Bettina Oberli
2006 558 584
Mein Name ist Eugen
Michael Steiner
2005 541 364
Les petites fugues
Yves Yersi
1979 424 505
Grounding
Michael Steiner, Tobias Fueter
2005 370 976
Ein Schweizer namens Nötzli Gustav Ehmck (DE)
1988 350 656
Ernstfall in Havanna
Sabine Boss
2002 313 604
NACH AUSSEN FALZEN
1887 –1965
1892 –1955
1889 –1943
1901 –1966
1878 –1947
1818 –1897
Banknoten: Kopf und Zahl
10.– Le Corbusier
20.– Arthur Honegger
50.– Sophie Taeuber-Arp
100.– Alberto Giacometti
200.– Charles Ferdinand Ramuz
1 000.– Jakob Burckhardt
Jahr
Punkte
1956
–
1988
137
1976
91
1969
13
2009
15
2007
40
2004
0
1998
0
4 Film und Musik
NACH INNEN FALZEN
km
375
295
264
158
140
128
125
104
91
86
80
74
73
73
70
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58
58
57
57
55
53
Die Schweiz am ‹Eurovision Song Contest› (Auswahl)
# Titel
Interpret / Interpretin
1 Refrain
Lys Assia
1 Ne partez pas sans moi
Céline Dion
4 Djambo, djambo
Peter, Sue & Marc
5 Bonjour, bonjour
Paola
14 The highest heights
Lovebugs
20 Vampires are alive
DJ Bobo
22 Celebrate!
Piero Esteriore
25 Lass‘ ihn
Gunvor
Nobelpreisträger seit 1975
Jahr Name
Disziplin
1975 Vladimir Prelog Chemie
1978 Werner Arber
Medizin
1986 Heinrich Rohrer Physik
1987 Karl Müller
Physik
1991 Richard Ernst
Chemie
1992 Edmond Fischer Medizin
1996 Rolf Zinkernagel Medizin
1902 Kurt Wüthrich
Chemie
Fussball: Die Schweiz an der WM
Jahr Gastland
Platzierung
1934 Italien
Viertelfinale
1938 Frankreich
Viertelfinale
1950 Brasilien
Vorrunde
1954 Schweiz
Viertelfinale
1962 Chile
Vorrunde
1966 England
Vorrunde
1994 USA
Achtelfinale
2006 Deutschland
Achtelfinale
Fussball: Die Schweizer Meister
Jahr Klub
Vizemeister
2002 FC Basel
GC Zürich
2003 GC Zürich
FC Basel
2004 FC Basel
YB Bern
2005 FC Basel
FC Thun
2006 FC Zürich
FC Basel
2007 FC Zürich
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16. Jh. Jean Calvin
17. Jh. Jakob Bernoulli
18. Jh. Leonard Euler, Albrecht von Haller, Johann Heinrich Pestalozzi, Henri Dufour
19. Jh. Arnold Böcklin, Paul Klee, Ferdinand Hodler, Arthur Honegger, Johanna Spyri
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km2
Tiefe m
Genfersee
580
310
Bodensee
535
252
Neuenburgersee
215
153
Langensee
210
372
Vierwaldstättersee
114
214
Zürichsee
88
136
Luganersee
89
288
Thunersee
78
215
Bielersee
40
74
Zugersee
38
198
Brienzersee
30
260
Walensee
24
150
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23
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CH
ZH
BE
LU
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GL
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–
– 1 351 1 353 1 332 1 291 1 291 1 291 1 291 1 352 1 352 1 481 1 481 1 501 1 501
Fläche in km2
1992 / 97 41 285 1 729 5 959 1 494 1 077
908
491
276
685
239 1 671
791
37
518
Einwohner in 1 000
2007 7 594 1 308
963
364
35
141
34
40
38
109
263
250
185
269
Einwohner je km2
2007
190
787 1 645
254
33
166
71
167
56
527
165
317 5 006
520
Ausländer in %
2007
21
22
13
16
9
17
12
10
19
22
17
19
30
18
Privathaushalte in 1 000
2000 3 115
568
416
141
13
50
12
15
15
41
94
103
96
112
Erwerbsquote (15 – 64-Jährige)
2000
79
82
81
79
77
81
81
81
82
81
77
80
77
78
Volkseinkommen in Fr. je Einwohner
2005 54 031 68 804 45 644 43 910 45 712 50 170 39 646 73 286 73 236 93 753 39 559 46 844 115 178 53 502
Steuerbelastung (Index CH =100)
2006
100
86
121
115
138
69
136
78
128
52
124
113
115
96
Kantonsschulden in 1 000 Fr. je Einwohner
2006
9
7
7
5
6
3
5
6
6
5
3
5
24
8
Wohneigentum-Quote
2000
35
25
36
32
48
44
47
38
50
33
42
47
13
42
Personenwagen je 1 000 Einwohner
2007
519
510
496
484
474
571
525
563
497
583
541
542
341
503
Erwerbstätige ÖV-Nutzer in %
2000
21
32
22
18
9
13
8
10
12
22
12
15
40
29
Erwerbstätige PW-Nutzer in %
2000
43
37
38
41
43
49
47
52
42
43
55
49
17
40
Jahr
CH
SH
AR
AI
SG
GR
AG
TG
TI
VD
VS
NE
GE
JU
Eintritt in den Bund
–
– 1 501 1 513 1 513 1 803 1 803 1 803 1 803 1 803 1 803 1 815 1 815 1 815 1 979
2
Fläche in km
1992 / 97 41 285
299
243
173 2 026 7 105 1 404
991 2 813 3 212 5 225
803
282
839
Einwohner in 1 000
2007 7 594
75
53
16
466
189
582
238
329
672
299
170
438
70
2
Einwohner je km
2007
190
250
217
90
239
27
417
276
120
238
57
237 1 783
83
Ausländer in %
2007
21
22
13
10
21
15
20
20
25
29
19
23
37
12
Privathaushalte in 1 000
2000 3 115
31
22
5
184
78
224
92
135
279
107
74
182
28
Erwerbsquote (15 – 64-Jährige)
2000
79
80
80
81
80
79
81
81
71
76
75
77
76
77
Volkseinkommen in Fr. je Einwohner
2005 54 031 55 126 44 215 45 936 44 866 49 355 49 209 44 918 41 335 52 901 38 385 49 775 62 839 38 070
Steuerbelastung (Index CH =100)
2006
100
112
118
100
113
119
90
84
74
107
116
134
98
125
Kantonsschulden in 1 000 Fr. je Einwohner
2006
9
4
3
3
3
5
3
4
6
12
5
10
53
7
Wohneigentum-Quote
2000
35
39
45
58
39
47
48
43
37
28
61
27
16
52
Personenwagen je 1 000 Einwohner
2007
519
522
515
508
496
499
556
552
607
525
586
515
501
550
Erwerbstätige ÖV-Nutzer in %
2000
21
24
13
5
16
12
17
11
10
18
9
17
25
8
Erwerbstätige PW-Nutzer in %
2000
43
40
43
46
43
36
50
48
58
49
50
50
36
54
Quelle: Bundesamt für Statistik, Zahlen gerundet.
5
Dienstag, 3. November 2009
Engadiner Kammerchor führt Hauptwerk der Romantik auf
«Ein deutsches Requiem»
mit Lichtinstallation
Eines der wichtigsten Chorwerke der Romantik ist am
Wochenende in St. Moritz
und Chur zu hören. Der
Engadiner Kammerchor
unter der Leitung von Gaudenz Tscharner führt «Ein
deutsches Requiem» auf.
(ep) Am 2. November gedenken
die Christen traditionell ihrer verstorbenen Angehörigen, werden auf
Friedhöfen die Gräber herausgeputzt und gesegnet. Zu dieser Zeit
der Einkehr und Besinnung gibt
es passende Musik, beispielsweise
das Choralwerk «Ein deutsches Requiem» des Komponisten Johannes
Brahms (1833–1897). Viele Musikliebhaber halten dieses Werk für
eines der wichtigsten des deutschen
Komponisten überhaupt.
Seit Wochen setzt sich der Engadiner Kammerchor unter der Leitung
seines Dirigenten Gaudenz Tscharner
mit diesem komplexen Œuvre auseinander. Am kommenden Samstag
in St. Moritz und am Sonntag in Chur
wird der Laienchor mit Unterstützung von professionellen Solisten
(Sopranistin Rebecca Ockenden und
Bariton Markus Oberholzer) sowie
den Pianisten Claudia Dischl und
Risch Biert dieses Werk in der Londoner Fassung (Klavier zu vier Händen) zur Aufführung bringen.
Trost für die Hinterbliebenen
Obschon der Name «Requiem» auf
die lateinische Totenmesse verweist,
in der die Toten in einem Bittgebet
begleitet werden, damit sie zur Erlösung gelangen, ist das Requiem
von Brahms nicht auf die Toten
zentriert, sondern auf die Hinterbliebenen. Nicht die Verstorbenen
brauchen Hilfe und Trost, sondern
die Angehörigen, die zurückbleiben. Brahms hat die Trauerkantate
im Verlauf mehrerer Jahre komponiert, womöglich hat er sie unter
dem Eindruck des tragischen Tods
seines Komponistenfreundes Robert
Schumann 1856 begonnen. Auch der
Tod seiner Mutter im Februar 1865
scheint die zwischenzeitlich immer
wieder ruhende Komposition beeinflusst zu haben.
Die ersten drei Sätze wurden Anfang Dezember 1867 in Wien uraufgeführt und entsprachen ganz und
gar nicht dem Geschmack des Publikums. Am Karfreitag 1868 war das
Werk dann in seiner damals sechssätzigen Fassung (aber ohne fünften
Satz) erstmals öffentlich im Bremer
Dom zu hören und fand merklich
mehr Anklang. Die Endfassung kam
im Februar 1869 im Leipziger Gewandhaus zur Uraufführung und begründete den Durchbruch des damals
erst 36-jährigen Komponisten.
Die Auswahl der Texte zeugt von
der enormen Bibelkenntnis von Johannes Brahms, die Zuordnung von
der geistigen Freiheit des Komponisten, der kein tiefgläubiger Mensch
war. Die Verwendung der Bibeltexte
folgte demnach in erster Linie seinen
musikalischen Intentionen.
Lichtinstallation in St. Moritz
Mit der Aufführung dieses zentralen Werks des Chor-Repertoires
der Romantik bleibt der Engadiner
Kammerchor seinem Konzept treu,
grosse Chorwerke der Musikliteratur
zur Aufführung zu bringen. Zur traditionellen Ausrichtung sollen sich
aber auch neue Elemente der Aufführungspraxis gesellen können. An
der Premiere im Kulturzentrum Laudinella wird eine Lichtinstallation
das Musikerlebnis intensivieren und
visuell unterstützen. Dieses von Spezialisten geschaffene Licht-Design ist
nur an der St. Moritzer Aufführung,
nicht aber am Konzert in der Churer
St. Martinskirche umsetzbar.
Unterstützt werden die knapp 50
Sängerinnen und Sänger – wie früher
auch schon – von Stimmen aus dem
Gemischten Chor Zürich und dem
Chor der Stadtkirche Brugg.
Zur Aufführung gelangt an den
beiden Konzertabenden noch ein
weiteres Werk von Johannes Brahms,
die vier- bis sechsstimmige Motette
op. 74 «Warum ist das Licht gegeben
dem Mühseligen», eine Komposition,
die teilweise auf die 1856 entstandene
«Kanonische Messe» zurückgeht und
a capella gesungen wird.
Samstag, 7. November, 20.30 Uhr, Kulturzentrum Laudinella St. Moritz; Sonntag,
8. November, 17.00 Uhr, St. Martinskirche
Chur
Auch das gehört zur Arbeit des Jungautors: Die eigenen Texte vor Publikum lesen und dabei das Lampenfieber hinter
sich lassen.
Foto: Elsbeth Rehm
Arbeit an den Gedanken und an der Sprache
Schüler als Jungautoren
Eine Geschichte erfinden,
sie niederschreiben und vorlesen. Dieser Herausforderung haben sich auch zwei
Engadiner Schulklassen
gestellt. Letzte Woche wurde
das «Schulhausroman»-Projekt, eine Initiative des
Autors Richard Reich, der
Öffentlichkeit vorgestellt.
Elsbeth Rehm
«Sie waren noch nie in St. Moritz?
Dann haben Sie aber etwas verpasst!».
So beginnt der Schulhausroman der
3. Realklasse von St. Moritz, vorgelesen von verschiedenen Schülern, besser gesagt Autorinnen und Autoren,
im St. Moritzer Hotel Laudinella.
Vom Krimi…
Vorgestellt wird St. Moritz «ganz
klassisch», aber dann folgt eine Geschichte mit kriminellem Hintergrund, die in der Welt der Jungen von
heute in St. Moritz spielt. Gemeinsam
mit dem Klassenlehrer Reto Melcher
und der freischaffenden Autorin Anita Siegfried aus Zürich hat die 3. Realklasse diese Entführungsgeschichte
mit dem Titel «Der Fall Walkov» erfunden und aufgeschrieben.
Ohne zu wissen, dass die Premiere
zu ihrem Roman «Das Fest» in St. Moritz stattfinden würde, hat die Klasse
2 ABS aus dem Hofackerschulhaus
Zürich ebenfalls den Handlungsort
St. Moritz gewählt. Humoristisch und
überspitzt werden ein Knabeninstitut
und eines für Mädchen in St. Moritz
angesiedelt und dargestellt. Abwechselnd schildern die Knaben ihre
Schule als verlottertes, schmutziges
und liebloses Gefängnis, die Mäd-
chen hingegen schwärmen von ihrem
Reich als Traumparadies mit allem
nur erdenklichen Luxus. Hansjörg
Schertenleib lebt als freier Schriftsteller in Irland und Zürich. Er hat
die Klasse von Barbara Trachsel Res
literarisch begleitet.
«Zickzackkurs zum Glück» ist der
Arbeitstitel des Romans, den die
jüngsten Teilnehmer des Abends vortrugen. Die Klasse R 1e vom Giacomettischulhaus in Chur hat ihre Geschichte irgendwo in einer Stadt von
heute angesiedelt. Die beiden jungen
Protagonisten, ein Mädchen namens
Eliv und ein Junge mit Namen Demir, verlieben sich, werden aber mit
sämtlichen Gefahren und Fallen der
heutigen Zeit konfrontiert. Da der
Roman noch nicht ganz fertig ist, begleitete die Schreibtrainerin Suzanne
Zahnd aus Zürich die vorlesenden
Jugendlichen mit ergänzenden Kommentaren. Alle fertigen Schulhausromane werden in Broschüren veröffentlicht.
…bis zum Taucherauto
Die in Sent wohnhafte Literaturkritikerin und Essayistin Angelika
Overath hat die zweite Realklasse
St. Moritz von Lehrer Peter Arnet
begleitet. Dabei ist ein äusserst phantasievolles Werk mit dem Arbeitstitel
«Die Suche nach dem verschollenen
Grab» entstanden. Ein Taucherauto,
das auch fliegen kann, gefährliche
Agenten und Träume von Strand und
Freiheit kommen vor.
Der Initiator des Projektes «Schulhausroman», Autor und Schriftsteller Richard Reich, stellte die einzelnen Schulen vor und führte gekonnt
durch den Freitagabend. Alle jungen
Autoren hatten ihr Lampenfieber bezwungen und lasen ihre Werke mit so
viel Freude und Spannung vor, dass
es für die Zuhörer ein wahrer Genuss
war.
Der in Zürich aufgewachsene
Reich arbeitete während 13 Jahren
für die Neue Zürcher Zeitung. Er
gründete und leitete das Zürcher
Literaturhaus. Heute arbeitet er als
freier Autor und Kolumnist. Seit seinem Buch «Codewort Laudinella» ist
er auch im Engadin zu Hause.
Das Projekt «Schulhausroman»
wird von verschiedenen Stiftungen,
unter anderem auch von St. Moritz
Cultur, unterstützt und richtet sich
an die Realklassen. In Zusammenarbeit mit Autoren, die als Schreibtrainer gemeinsam mit den Lehrern
in der Klasse arbeiten, entstehen die
tollsten und wildesten Geschichten.
Seit Beginn dieses Projektes im Jahre 2004 sind bisher fast 40 Romane
erschienen.
Kreative Schreibarbeit
Die Schulhausromanprojekte finden landesweit vom Genfersee bis
zum Bodensee statt und haben in
diesem Jahr die Grenzen nach Österreich und Deutschland überschritten. Die Jugendlichen lernen mit der
Sprache, aber auch mit ihrer Phantasie zu arbeiten. Zu Beginn heisst es
«nein!» und «sicher nicht!», aber mit
dem Arbeiten kommt die Begeisterung und die Freude, die auch bei
den vier vortragenden Klassen in der
Laudinella fast greifbar war.
Wie Richard Reich sagte, wird das
Projekt aufgrund des sehr grossen
Echos weitergeführt. Immer mehr
Schulklassen melden sich ohne Aufforderung zum Mitmachen an.
Am 14. November werden die beiden St. Moritzer Klassen ihre Romane im Theater Chur vorlesen.
bever
Überzeugender «Cor masdo»
Sehen, was aus dem Schulhaus geworden ist
(ep) «Tag der offenen Tür» war am letzten Samstag im renovierten Schulhaus Zuoz: Viele kamen, auch zahlreiche ältere Personen, die sehen wollten,
was aus «ihrem» alten Schulhaus geworden ist. Erinnerungen wurden ausgetauscht. In den hellen, grossen Schulzimmern hat nun eine zeitgemässe
Infrastruktur Einzug gehalten wie interaktive Wandtafeln (Bild). Für moderne Unterrichtsformen ist jetzt genügend Platz vorhanden, aus der alten
«Lataria» wurde der Werk- und Handarbeitsraum, aus der ehemaligen Abwartswohnung ein weiteres Schulzimmer. Gemeindepräsident Flurin Wieser dankte in einer Ansprache allen Beteiligten und verwies darauf, dass
die Kosten im Budget-Rahmen geblieben seien. Er wünschte sich, dass mit
der Renovation das Leben im Dorfzentrum erhalten bleibt.
Die frisch renovierte Kirche «San
Giachem» in Bever war gefüllt. Zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer
warteten mit Spannung auf die angekündigte «Weltreise» des Cor masdo.
Was wird der kleine Dorfchor bieten?
Vorerst ertönten elektronische
Akkorde, aber bald erschienen eine
Handvoll Sängerinnen und Sänger,
die von der jungen Dirigentin Selina Fluor bestimmt und klar geführt
wurden. Es folgte ein bunter Strauss
von Melodien und Rhythmen, die
eine angenehme Frische erstrahlen
liessen.
Der begeisterte Applaus nach jedem Lied zeigte, dass die Darbietungen die Anwesenden beglücken
konnten. Lieder aus aller Welt wurden mit gelungenem rhythmischem
und klanglichem Können dargeboten. Ein Chor, der sich bemüht zeitgemässe Musik zu pflegen und eine
junge Dirigentin, die mit Können und
Ausdauer einen Dorfchor zu leiten
vermag. Die Erwartungen wurden
bei Weitem übertroffen.
Durch dieses Konzert wird der
«Cor masdo Bever» wohl bei manchem die Lust geweckt haben, nächs-
tes Mal auch dabei sein zu dürfen.
Diese Möglichkeit bietet sich nun. Ab
Donnerstag, 12. November, um 20.00
Uhr, beginnen die Proben im Schulhaus Bever für das nächste Konzert.
Alle, die Freude am Singen haben,
sind herzlich eingeladen. (Einges.)
pontresina
Blues, Funk und Rock
in der Pitschna Scena
info@gammeterdruck.ch
Telefon 081 837 90 90
Ein Cocktail aus Blues, Funk und
Rock zaubert die italienische Band
«Amanda e la Banda» am Donnerstag, 5. November, in die Pitschna
Scena in Pontresina. Sie begeistert ab
22.00 Uhr mit ihrer Bühnenpräsenz.
(Einges.)
Mardi, 3 november 2009
POSTA LADI NA
Visita da l’ouvra electrica Ischla a Tarasp
Bierer a Tschlin gnü nanpro da Mannheim in Germania
Sanaziun ed
ingrondimaint
«La qualità da la biera m’ha persvas»
La radunanza cumünala da
Tarasp ha approvà in october
2007 ün import da 4,5 milliuns francs per la sanaziun e
l’ingrondimaint da l’ouvra.
In settember 2008 s’haja
cumanzà cullas lavuors ed in
sonda passada ha gnü lö üna
visita oculara.
(anr/bcs) La prüm’ouvra electrica a
Tarasp es gnüda fabrichada dals frars
Pinösch dal 1894 e d’eira üna da las
prümas ouvras illa regiun. Quella
jada s’aja eret üna lingia da terracotta
cun inchasch in Val Plavna, fin sur
Avrona. Là es gnü construi il reservuar da Flöcha e las lingias da squitsch
fin a Vulpera. Dal 1981 es lura gnüda
fabrichada l’ouvra electrica Ischla
suot Vulpera sper l’En. Dal 1983 ha
surtut il cumün, cun dabuns our da la
massa da concuors dals Hotels Vulpera SA, las lingias, l’inchasch, il reservuar, las lingias da squitsch e l’ouvra
Ischla. Sün quai ha il cumün realisà
dal 1984 ün nouv inchasch in Val Plavna cun üna nouva lingia fin pro’l reservuar a Flöcha. L’ouvra prodüaiva
cun 95 liters/secunda in ün on bundant 2,1 milliuns uras/kilovat.
Sanaziun da l’ouvra Ischla
Cunquai cha las lingias da squitsch
davent dal reservuar Flöcha e la turbina vaivan ün’età da s-chars trenta
ons ha la suprastanza cumünala da
Tarasp laschà elavurar ün stüdi dal
büro d’indschegners Brüniger+CO
AG da Cuoira per üna sanaziun da
l’ouvra. La radunanza cumünala
d’avuost 2006 es gnüda infuormada
da l’indschegner e dal capo cumünal,
Christian Fanzun, davart il proget ed
ha deliberà ün credit da 90 000 francs
per ün proget concret. Quel es gnü
preschantà a la radunanza d’october
2007 e prevezzaiva üna sanaziun ed
ün ingrondimaint da l’ouvra actuala
inclus lingias e reservuar. Las votantas e’ls votants han sustgnü la proposta da la suprastanza cumünala ed
han approvà ün credit da 4,4 milliuns
francs. La mità dals cuosts es per la
part tecnica e l’otra mità per la part
fabrica. Il proget cumpiglia da la vart
fabrica adattamaints da la lingia veglia da Plavna, ün tumbin da sgürezza
pro’l reservuar Flöcha ed üna nouva
lingia da squitsch cun diameter da 40
cm da Flöcha fin a Vulpera. Da la vart
tecnica la fabrica da la turbina e diversas parts tecnicas in möd cha la
nouva turbina prodüa cun 340 liters/
secunda 4,8 milliuns uras/kilovat. La
mità da settember 2008 s’haja cumanzà cun las lavuors da fabrica.
La ledscha federala d’energia prevezza da sustgnair ouvras cun forza
regenerabla our d’ün pool. Our da
quel po il cumün da Tarasp far quint
cun ün sustegn finanzial da raduond
200 000 francs l’on. Las instanzas
cumünalas fan quint cun ün guadogn
da circa 50 000 francs l’on davo cha
l’ouvra electrica paja a la part aquadot e per la furniziun da l’aua ün import annual da 180 000 francs.
Visita oculara
In sonda passada ha gnü lö üna visita oculara ingio cha la populaziun
ha gnü la pussibiltà da visitar la davomezdi la nouva staziun da transfuormatur a Vulpera suot la halla da tennis. Quel es previs per tachar la lingia
d’electricità principala chi furnischa
la forza nan da Scuol e sco colliaziun
per forz’electrica vers l’ouvra electrica Ischla ed amunt vers il reservuar
da la Flöcha. Il transfuormatur in fabrica stuvess esser a fin pel principi
da december 2009. Davo es la trentina da visitaduras e visitaduors chaminada fin giò pro l’ouvra electrica. Là
es gnü ingrondi il stabel ed i sun gnüdas fattas diversas lavuors d’adattamaint. Intant es eir installada la
nouva turbina chi dess cumanzar a
prodüer electricità a partir dal principi da december 2009. Ils respunsabels
nu fan quint cun ün augmaint dals cuosts, schabain chi ha dat bainquants
müdamaints e discaps dürant la fabrica.
La nouva turbina es gnüda furnida
da la firma Troyer dal Tirol dal süd ed
ha cuostü 900 000 invezza dad 1,2
milliuns francs chi’s vess pajà per üna
turbina equivalenta, ha infuormà
Fanzun.
Daspö passa trais ons viva
il bierer tudais-ch Florian
Geyer cun sia famiglia a
Tschlin. Imprais a cugnuoscher vaiva el la biera engiadinaisa ad ün’exposiziun da
biera a Solothurn ed el es
subit stat fascinà. Uschè fascinà ch’el ha decis da
metter ragischs a Tschlin.
Nicolo Bass
Sco minch’on ha visità il giuven
bierer Florian Geyer, oriund da
Mannheim in Germania, l’on 2004
l’exposiziun tradiziunala da biera a
Solothurn, ingiò cha bierarias pitschnas da la Svizra as preschaintan adüna darcheu cun success. Geyer nu
vess mai s’imaginà cha quist di vess
talmaing üna grond’influenza sül seguit da sia vita. Ma üna pitschna bieraria engiadinaisa cun sez a Tschlin chi
d’eira quel on gnüda fundada e chi
faiva ils prüms pass amo in s-charpas
d’uffants til ha quel di fat grond’impreschiun. «Eu nu vaiva ingün’idea
ingiò cha Tschlin e l’Engiadina es»,
declera il giuven bierer da 35 ons,
«ma la qualità da quista biera m’ha
subit inchantà e persvas». Eir tuot
l’idea e’l concept da quist pitschen
cumün illas muntognas til han fat impreschiun e malapaina tuornà a chasa
ha el cumanzà a ramassar infuormaziuns sur da la bieraria, sur da Tschlin
e da tuot l’Engiadina ed eir deposità seis interess e seis entusiassem
pro’ls respunsabels da la Bieraria da
Tschlin.
Proget Tschlin
In november 2005 ha Geyer decis
da visitar üna jada quista bieraria a
Tschlin chi nu til giaiva plü our dal
cheu. «Quai d’eira ün di cun blera
tschiera ed eu nu n’ha vis nüglia da
Tschlin e da l’Engiadina Bassa»,
quinta Geyer tuot amüsant. Ma quai
ch’el ha imprais a cugnuoscher da la
bieraria til ha persvas amo plü ferm
ed eir svaglià üna flomma d’entusiassem per quist prodot genuin da
Tschlin. Sco ch’el declera s’ha’l occupà bundant ün on e mez cun Tschlin
e l’Engiadina Bassa ed adüna darcheu eir postà infuormaziuns turisticas da la regiun. Bain stut es Geyer
stat, da survgnir ün bel di ün’offerta
concreta per gnir sco bierer a Tschlin
e prodüer la biera engiadinaisa. «Eu
n’ha stuvü decider infra trais dis», declera el l’andamaint da quella jada,
«ed insembel cun mia duonna vaina
decis da lantschar il proget Tschlin».
Quist experimaint han els nomnà
«proget Tschlin» causa ch’els nu savaivan propcha che chi tils spetta.
«Nus ans vain dit, schi va bain staina
quia e schi va mal pudaina tuornar
ingiò cha nus d’eiran avant».
Tscherchar svess il contact
La turbina nouvinstallada illa centrala ad Ischla prodüa 4,8 milliuns uras/kilovat l’on.
fotografia: Benedict Stecher
Nus nu stampain be vossa giazetta regiunala.
La stamparia dals Engiadinais.
Florian Geyer ha lura cumanzà in
gün dal 2006 sia nouva plazza a
Tschlin e’l «proget Tschlin» va amo
adüna inavant. «Nus ans chattain hoz
da chasa a Tschlin», quinta Geyer e
renda attent cha la famiglia es intant
culs duos uffants Julian e Lea eir gnüda plü gronda. «Quai voul adüna eir
ün tschert temp per as viver aint», declera el inavant, «ma hoz toccain nus
pro’ls indigens». Per Florian Geyer
chi’d ha eir grond interess per la cuntrada e la natüra esa da prüm innan
stat cler, ch’el e sia duonna Susanne
ston tscherchar il contact culla glieud
e na spettar cha quella vain invers els.
Uschè s’ha el eir partecipà subit a la
vita a la maisa raduonda eir scha’l
prüm nun inclegiaiva’l insomma nüglia. Natüralmaing es l’integraziun
cun uffants pitschens per els eir statta
Florian Geyer es rivà l’on 2006 cun sia valisch sco bierer a Tschlin ed ha chattà
quia ün nouv da chasa. Sco ch’ün’otra persuna ha chattà la via in Engiadina
Bassa es il tema ill’ediziun da prossem mardi.
plü simpla e’l bierer quinta cha sia
famiglia ha fin hoz fabrichà sü üna
buna vita sociala a Tschlin. «Scha la
vita a Tschlin nu’ns vess plaschüda,
vessan nus dal sgür subit interruot il
proget Tschlin e füssan tuornats a nos
lö da partenza.»
Implantà las ragischs a Tschlin
Florian Geyer ha però intant imprais a cugnuoscher la glieud da
l’Engiadina Bassa sco simpatica, ma
listess ün pa conservativa. «La glieud
engiadinaisa stess minchatant avair
ün pa daplü energia, ün pa daplü curaschi e ris-ch per innovaziuns», quinta el sainza maniar quai in segn negativ. Eir el es intant gnü ün pa plü
quiet e chasan. Amo avant sco rivar a
Tschlin ha el nempe fat fermativa in
differentas staziuns in Germania ed
in Svizra. Seis viadi es i da Mannheim
in Bavaria, inavant a San Galla ed i’l
Ruhrgebiet sur Düsseldorf fin ad
Olten ingiò ch’el ha imprais a cugnuoscher a sia duonna Susanne. Tuot
l’experienza ch’el ha ramassà in dif-
As sentir indigen
L’«Engadiner Post/Posta Ladina» maina fin als 1. december
üna seria chi’d ha il böt da preschantar persunas chi sun gnüdas
in Engiadina Bassa ed han chattà
quia üna nouva patria. L’eivna
passada es gnü preschantà l’artist
Jean Badel da Guarda ed hoz il
bierer Florian Geyer da Tschlin.
Cun quista seria vegnan preschantats ils motivs per gnir a
star in Engiadina Bassa e declerà
sco cha quistas persunas s’han
chasadas aint.
ferentas bierarias in quistas regiuns
prouva el uossa da metter intuorn illa
pitschna bieraria a Tschlin. «Quia
vaina uossa implantà nossas ragischs
e spettain cha quellas creschan»,
disch il bierer per finir, «ed eu poss
am metter avant da restar eir in avegnir quia, perchè mia patria es uossa
Tschlin».
avrona
Suns da la terra illa scoula d’Avrona
(anr) Ils «Suns da la terra» es ün
dals blers progets da la Schweizer
Jesuitenmission chi han tuots il böt
da pussibiltar ad umans dals pajais
ils plü povers da quist muond üna
megldra vita. In Paraguay, India e
Tansania vegnan promovüts progets
musicals e scoulas per uffants da famiglias pouvras. Grazcha a quists
progets esa stat pussibel da realisar
fingià per la terza jada l’inscunter da
giuvens talents musicals cun giuvenils
europeans. Adüna per ün’eivna s’han
els chattats a Nürnberg per far insembel musica. Il resultat sun «suns da la
terra»: Musica chi survendscha tuot
ils cunfins.
Sch’ün butschin d’öla dvainta ün
contrabass, schi tunan suns da flöta
our d’ün büschen d’aua vegl e scha’ls
daints d’üna fuorcha storta servan
per tender las cordas d’üna gïa, lura
nascha il orchester il plü curius chi dà
pro no. Apaina rivida nu’s poja dovrar la trocla da tola plü per inguotta
– ill’ufficina musicala da Sonidos de
la tierra invezza survain ella üna nouva lezcha. Ils giuvenils construischan
svessa guitarras, cellos, flötas. «La
creatività dals experts da Sonidos de
la tierra nu cugnuoscha ingüns cunfins», infuormescha la comunicaziun
da pressa. Luis Szarán, directer da
l’Orchester filarmonic da Paraguay,
ha fundà cun agüd d’ün pêr magisters
da musica l’orchester Sonidos de la
tierra. Cun lur instrumaints construits
cun material da s-chart suna viagiats
in Europa a dar concerts. «Els cumprovan chi nu douvra or ed argient
e neir lain precius per far bella musica», dischan ils respunsabels da la
scoula d’Avrona, «nus Tils invidain
cordialmaing da gnir in marcurdi ad
Avrona ad imprender a cugnuoscher
als giuvenils e lur instrumaints ed a
Tils laschar inchantar da lur musica».
Il concert in marcurdi, als 4 november, illa sala da la scoula d’Avrona
cumainza a las 19.30. Entrada libra
(collecta).
Mardi, 3 november 2009
POSTA LADI NA
Prüm arrandschamaint pels 90 ons Lia Rumantscha
René Hohenegger es il nouv president cumünal da Zernez
Cumanzà il giubileum e
surpassà cunfins
Ün da Brail al timun da Zernez
Per seis giubileum da 90 ons
prevezza la Lia Rumantscha
50 occurrenzas dürant l’on.
La prüma da quistas ha gnü
lö a Valchava aint il Museum
Chasa Jaura.
«Il Museum Chasa Jaura e la Lia
Rumantscha han listess böt, nempe
da mantgnair l’existent e da drivir la
fanestra vers l’avegnir», ha manià il
president da la fundaziun, Valentin
Pitsch, in seis pled. Inge Blaschke, chi
maina il museum, ha express sia satisfacziun chi saja gratià da concepir ün
program chi fetscha la punt dal vegl
al nouv. Las ouvras da renom internaziunal da l’artist Jürgen Partenheimer han dat il rom decorativ e punct
da partenza a la sairada, bain fequentada, chi ha fascinà grazcha als duos
protagonists Risch Biert ed Iso Camartin.
Chanzuns universalas
Risch Biert es cuntschaint sco excellent pianist chi sa interpretar da
maniera ourdvart fina las ouvras las
plü complexas e difficilas. A Valchava
ha’l demonstrà da maniera impreschiunanta sia capacità da s-chaffir,
partind da simplas melodias popularas, ün toc musical fich varià. Id es stat
üna delizcha da tadlar differentas variaziuns da listess tema cun improvisaziuns chi’s distinguan in ritem e dinamica ma la melodia oriunda as
repeta adüna darcheu in alch maniera. Pro «La storta da Crusch» ha
Risch Biert creà ün final fulminant
chi suottastricha il fat cha’l passant
chatta la storta e resta a Crusch. La
melodia in mol da la chanzun populara «Il silip e la furmia» ha’l transmüdà grazcha als müdamaints da ritem ad ün toc bod classic. Cun sias
improvisaziuns prouva il pianist da
render il caracter da la chanzun e cun
quai eir ils pleds, respectiv il cuntgnü,
amo plü profuond e vardaivel. Als audituors rumantschs es dal sgür gnüda
la pel d’giallina pro’l toc dal «Bel
Bernard», uschè persvasiv ha Risch
Biert interpretà l’istorgia d’amur e da
fideltà. Las chanzuns tradiziunalas as
transmüdan grazcha a quist möd da
tillas sunar in melodias sainza temp,
ellas surpassan per bler ils cunfins
strets da la regiun, schi i dvaintan universalas.
La natüra nu cugnuoscha cunfins
Quai cha Risch Biert ha realisà cun
sia musica ha Iso Camartin formulà
cun pleds. Il filosof e scriptur ha edi
d’incuort ün cudesch intitulà «Bin ich
Europäer»? In quist sun ramassats
üna vainchina da texts ch’el ha gnü
scrit dürant ils ultims ons. El tratta la
tematica da nossa relaziun cun l’Europa. I’l Museum Chasa Jaura ha Iso
Camartin rendü attent cha la cuntrada da la Svizra nu saja predestinada
per far üna saiv intuorn ed intuorn,
chi basta da dar ün sguard our da la
perspectiva da l’utschè per s’atschertar
da quai. Sia dumonda sülla cuverta
dal cudesch es dimena be retorica.
«Lingias da separaziun sun fattas dals
umans per noschs temps, la natüra nu
cugnuoscha cunfins. Quai badan ils
da la Val Müstair bain cur chi van a
far alch giò’l Vnuost», ha dit il filosof.
In seis insai «Am Wasser des Rheins»
descriva Iso Camartin la fascinaziun
da l’aua e da sia rumur. Il flüm chi
nascha pro’l lai da Tuma fa il lung
viadi da 1300 kilometers tras üna
buna part da l’Europa. L’aua nu cugnuoscha neir cunfins e collia ils
umans. L’ultim alinea da l’insai tuna:
«Ich bin nicht nur mit Rheinwasser
getauft, ich höre genau, wie dieser
Fluss die lange Reise durch Europa
antritt. Ich bin ein Europäer.»
L’aigna lingua – ün pon sgiaglià
Ün oter insai dad Iso Camartin
tratta la lingua. In «Der Sprachenteppich» descriva el ils pons cha las famiglias vaivan plü bod in stüva e chi
d’eiran fats our da tocs da büschmainta veglia da confamigliars. «Quists
pons as poja congualar bain culla lingua. Eir quista es fatta da tocs, ha
plüssas facettas, ha üna vart glüschainta ed üna vart nüzzaivla. I’s pudess dir
cha las linguas cha nus inclegiain e
discurrin saja nos büschmaint spiertal», scriva Iso Camartin. Cha mincha
pon da linguas cuntegna caracteristicas da noss’orientaziun mundiala e
da nossa appartgnentscha a la società, agiundscha il filosof. La frasa dad
Iso Camartin «Lingua as muainta ed
as transmüda e nun ha mâ üna fuorma definitiva», nu sustegna be il möd
d’interpretar las chanzuns popularas
da Risch Biert ma eir il böt da la giubilara. L’occurrenza a Valchava ha
muossà da maniera evidainta cha la
lingua es «patria in progress» (sco chi
scriva Camartin). Chi vess nempe
pensà cha la lingua tudais-cha dominescha il prüm arrandschamaint da
giubileum da l’organisaziun da tet da
la Rumantschia? Andreas Gabriel,
respunsabel per Art e Cultura pro la
Lia Rumantscha, ha intunà l’importanza dal dialog per la lingua e cultura rumantscha ed ha manià cha las
duos linguas sajan gnüdas cumplettadas da möd impreschiunant da l’art
culla cumbinaziun da pled e musica.
Mario Pult
Iso Camartin ha prelet our da sia nouv’ouvra cul titel retoric «Bin ich Europäer?»
fotografia: Mario Pult
Cun 94 cunter 91 vuschs, pro
üna preschentscha da 194
votantas e votants, es René
Hohenegger da Brail gnü
elet sco nouv president cumünal da Zernez. L’impressari, oriund da Brail, es il
prüm president chi deriva da
quista fracziun.
(anr/mfo) Uschè plain sco pro la radunanza cumünala da venderdi saira
a Zernez es l’auditori dal nouv Center dal Parc Naziunal Svizzer d’inrar:
üna part da las 194 votantas e votants
han perfin stuvü star in pè. L’elecziun
dal nouv president es statta dominada da gronda tensiun. Davo cha’ls
duos candidats ufficials, Dumeng
Duschletta da Zernez e René Hohenegger da Brail sun gnüts preschantats,
ha il prüm scrutin nempe demuossà
ün resultat quasi egualisà: Dumeng
Duschletta da Zernez ha obtgnü 92
vuschs, René Hohenegger da Brail
91 vuschs. Il cumün da Zernez decida fingià pro’l seguond scrutin cun
magiurità relativa. Pro quist ha ragiunt René Hohenegger 94 vuschs ed
es uschè gnü elet sco nouv president
cumünal da Zernez. El rimplazza a
Domenic Toutsch chi ha presidià il
cumün dürant ils ultims nouv ons.
Toutsch sto sortir da la suprastanza
cumünala causa limitaziun dal temp
d’uffizi.
Il böt da persvader a tuots
«Eu n’ha gnü la tremblaröla», ha
concess il nouvelet president cumünal da Zernez davo si’elecziun. Cha’l
mumaint da l’elecziun cuntegna
gronda tensiun causa chi nu’s tratta
d’ün affar da mincha di. Ultra da quai
haja’l savü cha l’elecziun dvantarà
fich stretta. Il fat cha «be» la mità da
las votantas e’ls votants da Zernez e
Tschlin
Men Notegen reelet sco
capo cumünal
nba. Unicamaing 51 persunas han
tut part in dumengia passada a las
elecziuns cumünalas pel bienni 2010
– 2011 a Tschlin. Sco capo cumünal es
gnü reelet Men Notegen da Tschlin
cun ün resultat suveran da 47 vuschs.
Illa suprastanza cumünala sun gnüts
reelets Marco Martinelli cun 42
vuschs ed Angelo Horber cun 40
vuschs ed il nouvelet Mario Camozzi
eir cun 40 vuschs i’l prüm scrutin cun
üna majorità absoluta da 38 vuschs.
Ulteriuras vuschs han survgni il commember da la suprastanza da fin quà
Peter Schwarz (23 vuschs) e Georg
Janett (28 vuschs). I’l seguond scrutin
ha fat il candidat nouv Georg Janett
cun 30 vuschs la cuorsa, intant cha’l
commember da fin quà Peter Schwarz
ha ragiunt amo 18 vuschs. Illa cumischiun sindicatoria sun gnüts reelets
Mario Denoth cun 45 vuschs e Duri
Denoth cun 44 vuschs pro üna majorità absoluta da 24 vuschs. Per Mario
Camozzi chi d’eira fin uossa illa cumischiun sindicatoria e chi piglia
plazza a partir dals 1. schner illa suprastanza cumünala es gnü elet cun
36 vuschs Jon Pitschen Janett da
Tschlin. I’l cussagl da scoula dal
consorzi da scoula Ramosch Tschlin
nun haja dat ingüns müdamaints ed
ils commembers da fin quà sun gnüts
reelets: Daniela Caviezel cun 47
vuschs, Jachen Andrighetti cun 46
vuschs e Maria Pardeller cun 44
vuschs. Cla Duri Janett es gnü reelet
cun 43 vuschs sco revisur da quint pel
consorzi da scoula Ramosch Tschlin
pel bienni 2010 – 2011.
René Hohenegger da Brail es il nouv president cumünal da Zernez.
fotografia: Martina Fontana
Brail til haja sustgnü, til motivescha
da provar da persvader cun bunas
prestaziuns eir als adversaris: «Sco
president cumünal as stoja inamöd
adüna as dar fadia da s’ingaschar a
favur da tuots», ha dit Hohenegger ed
ha agiunt, «davo quist resultat m’esa
cler chi sarà da’s dar amo daplü fadia co normalmaing». Ch’el vöglia
far quai cun persvasiun ed ingaschamaint. A la dumonda che progets e
lavuors ch’el vöglia uossa tour per
mans sco prüm, ha’l manià chi detta
progets na amo finits e da quels chi
stopchan amo gnir realisats. «Lavur
daja be avuonda», ha’l dit riond ed
ha manià cha l’avegnir decidarà in
che möd ch’el as possa ingaschar per
la populaziun da Zernez e Brail. I til
fa plaschair cha la magiurità dals votants han vuschà per ün da Brail. «Per
nos pitschen cumünet, chi survain per
la prüma jada quist’onur, es quai bain
alch bel», ha’l conclüs.
Tarasp
Revisiun da la planisaziun cumünala
(anr/bcs) Las votantas e’ls votants
da Tarasp sun gnüts orientats a la radunanza cumünala da venderdi passà
davart ils müdamaints da la planisaziun cumünala. Previs esa da reveder
la ledscha e per part eir las zonas da
fabrica. «La ledscha da fabrica actuala
datescha dal 1990 e nu correspuonda
plü a las ledschas superiuras. Intant
s’haja eir fat müdamaints punctuals ed adattamaints da la ledscha»,
ha orientà il giurist Rainer Metzger
da Cuoira als preschaints a la radunanza. Il planisader, Peter Huser da
Cuoira, ha muossà via sül plan da termins e süls detagls da la ledscha concernenta. Dal 2003 vaiva la radunanza cumünala da Tarasp decis da far
üna revisiun totala. Il prüm ün’examinaziun preliminara, üna publicaziun ed ün’examinaziun dals uffizis
chantunals. Dal 2006 d’eira gnüda
exeguida üna proposta concreta chi’d
es darcheu gnüda examinada dals uffizis chantunals. Dal 2008 s’haja finalmaing survgni la resposta dal Chantun
ed uossa es la nouva ledscha gnüda
preschantada a la radunanza cu-
münala. Quella es publichada cun
tuot ils plans dals 15 october fin als 15
november 2009. Ils puncts principals
da la ledscha revaisa sun ils seguaints:
la ledscha da fabrica es adattada a las
prescripziuns chantunalas e federalas; ils plans da zonas piglian resguard
sülla ledscha d’energia e da god e süls
plans da fuormaziun chantunals e federals. Implü sun eir gnüdas fattas
inventarisaziuns d’objects e cuntradas da gronda valur.
Las votantas e’ls votants da Tarasp
han gnü la pussibiltà da far dumondas
e la discussiun es statta animada. In
prüma lingia as trattaiva da dumondas da persunas directamaing pertoccas. Sco cha Huser ha infuormà, nu’s
possa far müdamaints da zonas scha’l
bsögn nu saja avantman e concretisà.
Las pretaisas e’ls giavüschs express
dürant la publicaziun vegnan valütats ed eventualmaing resguardats
illa planisaziun nouva. Dal 2010 vain
publichada la ledscha revaisa per cha
la radunanza possa lura decider definitivamaing a reguard la nouva planisaziun cumünala.
scuol
Püschain da duonnas cun referat
(pl) In sonda, ils 14 november, ha lö
da las 09.00 a las 11.00 fingià per la setavla jada il püschain da duonnas illa
sala polivalenta da la Chasa Puntota
a Scuol. Davo ün püschain abundant
cun accumpagnamaint musical, referischa Therese Lechner pro’l tema
«Rabgia, agressiun, violenza – che far
scha las emoziuns van our’d controlla».
Theres Lechner es maridada, viva a
Goldach i’l chantun San Galla ed es
mamma da quatter uffants, per part
fingià creschüts. Hoz lavura ella sco
cusgliadra da vita cristiana e referenta. Cun seis referats voul ella far curaschi a las audituras e tillas dar ideas
sün lur viadi. Rabgia es ün sentimaint
fich ferm, ün sentimaint chi fa grond
don scha la rabgia ha libra via. Id es
però eir ün sentimaint chi sviluppa ün
grond squitsch sch’el vain s-chatschà.
Co van uffants intuorn cun rabgia, co
ils creschüts? Quistas e bleras otras
dumondas prouva Therese Lechner
da respuonder in seis referat.
Al referat sun invidadas duonnas
da tuot las etats. Pels uffants es organisà üna chüra d’uffants. Il püschain
da duonnas vain organisà da las
baselgias chantunalas e da las baselgias libras. Annunzchas pel püschain
fin als 12 november: telefon 081 856
17 48 obain 079 323 55 34.
14-täglich in alle Haushalte
(Engadin, Val Müstair, Samnaun)
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Dienstag, 3. November 2009
schiessen
Eishockey 2. Liga: Engiadina – Bassersdorf 8:6 (3:1, 2:3, 3:2)
Bronze für Pistolenschütze Paul Prevost
viz. Paul Prevost aus Pontresina
hat an der Schweizer Junioren- und
Veteranen-Einzelmeisterschaft vom
Samstag in Thun als einziger Bündner eine Medaille geholt. Der 63jährige Pistolenschütze erreichte in
der Kategorie 50 m B-V den dritten
Schlussrang mit 278 Punkten.
Nebst dem Engadiner schafften
es fünf weitere Bündner Schützen
in den Meisterfinal. Sie haben sich
wie folgt rangiert: Kategorie 25 m
E-V: 5. Rang Jakob Bardill (Tenna)
281 Punkte; 300 m D-JJ: 6. Rang Janin Meier (Stels) 273 Punkte; 300 m
D-J: 5. Rang Thomas Caviezel (Tomils) 275 Punkte; 300 m D-V: 7.
Rang Walter Widmaier (Schiers) 278
Punkte und 8. Rang Johann Speck
(Scharans) 278 Punkte.
Während Veteran Prevost das zweite Mal am Finale der Schweizer Junioren- und Veteranen-Einzelmeisterschaft teilgenommen hat, haben sich
die Jungschützen Mirjam Hartmann
(Schiers) und Thomas Peng (Filisur),
die heuer beide leer ausgegangen
sind, zehn Mal in Folge für das Finale qualifiziert. Dabei erreichte Hartmann einmal Gold.
Paul Prevost: Bronze an der Veteranen-Einzelmeisterschaft.
Foto: Verena Zimmermann
judo
Samedan weiter auf Erfolgskurs
Am 31.Oktober fand in Chur das
Finale des Piccolo-Cups statt. Der
Judo-Club Samedan war an diesem
letzten von insgesamt neun Turnieren
mit fünf Kindern vertreten. Begleitet
wurden sie von den Trainern Manuel
Martin und Simon Tschumper.
Maggi Sonder vom Gastgeber-Club
Chur informierte die Anwesenden
über den Ablauf des Rankings. Christian Venzin vom JC Ilanz leitete das
intensive Aufwärmprogramm für
die Judo-Kids. Die meisten Kinder
hatten keine Mühe, konditionell und
technisch bei den Übungen mitzuhalten, doch beim abschliessenden
Koordinationsteil stiessen viele an
ihre Grenzen. Die Coaches aus Ilanz,
Trun, Moesa, Waltensburg, Disentis,
Samedan, Davos und Chur werden
sicher in Zukunft wieder vermehrt
solche Übungen im Training einbauen.
Die Kämpfe für die Samedner
Judoka verliefen wie folgt.
Jahrgang 1999: Anuscha Sacks (bis
33 kg) gewann den ersten Kampf
mit Yuko und unterlag danach mit
knappem Entscheid dem Teamkollegen Pascal Martin. Die dritte Begegnung konnte sie wieder für sich
verbuchen. Corsin Duschêne (über
40 kg) entschied Kampf eins und zwei
mit Yuko-Wertungen für sich. Ursin
Adank (bis 30 kg) konnte gegen den
deutlich schwereren Waltensburger
mit einem sauberen Ippon (Wurf)
gewinnen. Es gelang ihm danach jedoch trotz enormem Einsatz nicht,
den erfahrenen Judoka aus Moesa
zu besiegen.
Jahrgang 1998: Valentina Fürst (bis
33 kg) unterlag der Kämpferin aus
Moesa in einem sicheren Festhalter
am Boden. Auch gegen die Ilanzerin
vermochte sie nicht zu punkten. Aber
im dritten Kampf gelang ihr ein souveräner Ippon-Sieg nach gerade mal
drei Sekunden auf der Matte. Pascal
Martin (bis 28 kg) glückte gleich zu
Beginn ein Waza ari-Sieg. Die nächste Auseinandersetzung mit seiner
Clubkollegin Anuscha entschied er,
wenn auch knapp, für sich. «Klar
Schiff» machte er im dritten Kampf
dann mit einer Ippon-Wertung. Tiziano Demonti konnte leider infolge
einer Verletzung nicht am Finale teilnehmen.
Die Endwertung aller Piccolo-Turniere 2009 sieht folgendermassen
aus: 1. Rang: Valentina Fürst (plus
1. Rang Technikerpreis); 3. Rang:
Anuscha Sacks.
Corsin, Ursin, Pascal und Tiziano
erhielten auch ohne Podestplätze
eine Erinnerungsmedaille. Für Alessandro Martin, der mit Jahrgang 2001
ausser Konkurrenz teilgenommen
hatte, gabs ein hübsches Erinnerungsgeschenk.
(Einges.)
Bilder unter
www.judosamedan.jimdo.com
bob
Daniel Schmid im Olympiatraining gestürzt
(Si) Mit unterschiedlichem Erfolg
meisterten die Schweizer Bobteams
während den ersten Trainingstagen
die Tücken der Olympiabahn 2010
in Whistler. Ivo Rüegg und Sabina
Hafner warteten mit Bestzeiten auf,
Beat Hefti und Daniel Schmid (BC
Celerina) stürzten.
Zweierbob-Weltmeister Rüegg (38)
kommt mit dem Hochgeschwindigkeitskurs im Westen Kanadas ausgezeichnet zurecht. Der Schweizer
Steuermann reihte in der internatio-
nalen Trainingswoche im Hinblick auf
die olympischen Rennen im Februar
bis dato Spitzenzeit an Spitzenzeit.
Hefti (31), der Gewinner des Weltcups mit dem Zweierbob, und Daniel Schmid (33) konnten die Übungseinheiten trotz der Stürze wie vorgesehen fortsetzen.
Diese Woche stehen in Whistler
weitere Trainingsfahrten auf dem
Programm. Zum Einsatz kommen
auch Viererbobs.
Die Effizienz im Power- und Boxplay
Der CdH Engiadina hat
das zweite Heimspiel gegen
den bisher punktelosen EHC
Bassersdorf mit 8:6 gewonnen. Trotz der Favoritenrolle
der Unterengadiner blieb die
Partie durch zuviele Strafen
der Heimmannschaft bis zum
Schluss spannend.
Nicolo Bass
«Wir haben gut begonnen und
das erste Drittel war in Ordnung»,
erklärt Jon Peder Benderer, Trainer
des CdH Engiadina, zu recht. Die
Heimmannschaft konnte zwei Überzahlsituationen effizient nützen und
führte nach elf Minuten mit zwei
Toren von Damian Schudel und
Marco Huder. Als Chasper Pult in
der 16. Minute in Unterzahl durch
individuelle Fehler des Gegners
zum zwischenzeitlichen 3:0 erhöhte,
schien der Abend für den CdH Engiadina bereits gelaufen. Auch der
Anschlusstreffer zum 3:1 durch den
EHC Bassersdorf und eine Zehnminutenstrafe gegen Marco Huder
änderte nichts am Befinden.
Das zweite Drittel wurde aber immer unruhiger und die Unterengadiner kassierten immer mehr Strafen.
Trotzdem konnten sie durch Marco
Huder in der 27. Minute und Corsin
Gantenbein in Unterzahl (35.) den
Vorsprung auf 5:2 ausbauen. Aber
auch der EHC Bassersdorf nützte
eine Überzahlsituation und kam bis
zum Ende des zweiten Drittels auf
5:4 heran.
«Das zweite Drittel ist für uns nicht
optimal gelaufen», erklärte Benderer
nach dem Spiel, «und die vielen Strafen gegen uns haben den Gegner
wieder ins Spiel gebracht». Bereits
nach einer Minute im letzten Drittel
kassierte Domenic Bott eine Fünfminuten- plus Spieldauerdisziplinarstrafe und von da an spielten die
Unterengadiner fast nur noch in Unterzahl. Das Spiel gewann dadurch
an Emotionen. Die Unterengadiner
spielten aber cleverer als der Gegner und erhöhten in der 49. Minute
durch Patric Dorta und kurz darauf
wiederum in Unterzahl durch Marco
Huder auf 7:4. Postwendend erzielte
Bassersdorf in Überzahl das 7:5 und
bereits in der 57. Minute machte Philipp Wohlgemuth, Torhüter des EHC
Bassersdorf, Platz für einen sechsten Feldspieler. Da liess sich Tiziano
Castellani nicht zweimal bitten und
erhöhte auf 8:5. Den Schlusspunkt
setzten aber die Zürcher Unterländer
mit einem schönen Treffer zum 8:6.
Individuelle Fehler der Gegner
Für Benderer waren am Schluss das
Resultat und die drei Punkte wichtig.
Auch konnten die Unterengadiner
trotz dem langen Unterzahlspiel das
Resultat halten. Dem Coach war aber
bewusst, dass die eigene Leistung gegen eine Mittelfeldmannschaft diesmal nicht gereicht hätte. «Das Spiel
war nicht von hoher Qualität», meinte er abschliessend. «Unser Powerund Boxplay war entscheidend.»
Zu erwähnen sind die vielen Strafen
gegen die Heimmannschaft und die
individuellen Fehler der spielerisch
schwächeren Gastmannschaft, die
schlussendlich zu drei Shorthander
nund zum Sieg für den CdH Engiadina führten. Seitens der Unterengadiner konnten Marco Huder und
Patric Dorta überzeugen. Huder kassierte zwar eine Zehnminutenstrafe,
schoss aber drei Tore. Dorta erzielte
ein Tor und zwei Assists und liegt
momentan mit insgesamt 13 Punkten
an zweiter Stelle der Topskorer-Zwischenrangliste.
CdH Engiadina – EHC Bassersdorf 8:6
(3:1, 2:3, 3:2)
Eishalle Gurlaina Scuol – 156 Zuschauer
– SR: Von Allmen/Gafner.
Tore: 8. Schudel (Riatsch, Ausschluss Ehrensperger) 1:0; 12. Huder (Bott, Ausschluss
Bertschi) 2:0; 16. Pult (Ausschluss Bott!) 3:0;
17. Ehrensperger (Meier, Ausschluss Bott)
3:1; 28. Huder (Corsin Gantenbein, Patric
Dorta) 4:1; 31. Netzer (Reto Wohlgemuth)
4:2; 36. Corsin Gantenbein (Patric Dorta,
Ausschluss Fadri à Porta!) 5:2; 38. Reto
Wohlgemuth (Krotak, Ausschlüsse Fadri à
Porta und Corsin Roner) 5:3; 39. Bertschi
(Netzer, Ausschluss Corsin Roner) 5:4; 50.
Patric Dorta (Corsin Gantenbein, Ausschluss Krotak) 6:4; 53. Huder (Ausschluss
Castellani!) 7:4; 54. Ehrensperger (Krotak,
Ausschluss Huder) 7:5; 58. Castellani 8:5;
60. Netzer (Bertschi) 8:6.
Strafen: 10-mal 2, 1-mal 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Bott), 1-mal 10 Minuten
(Huder) gegen Engiadina. 7-mal 2 Minuten
gegen Bassersdorf.
Engiadina: Fabian Cordett; Campos,
Michi Cordett, Jon Armon à Porta, Fadri
à Porta, Pult, Bott; Riatsch, Corsin Roner,
Schmid, Corsin Gantenbein, Huder, Patric
Dorta, Schudel, Sascha Gantenbein, Castellani, Cuorad.
Bassersdorf: Philipp Wohlgemuth; Reto
Wohlgemuth, Schär, Ehrensperger, Schödler, Meier, Rüegsegger, Ritter, Koller, Studer, Bertschi, Ehrat, Colombo, Kuhn, Krotak, Netzer, Staiger, Merki.
Bemerkungen: Engiadina ohne Flurin
Roner, Dell’Andrino.
Eishockey 2. Liga: Wallisellen – St. Moritz 8:2 (4:0, 1:0, 3:2)
Eine Niederlage, die schmerzt
Durch läppische Fehler
in der Abwehr und fehlende
Effizienz vor dem gegnerischen Tor, musste der EHC
St. Moritz eine hohe 2:8Schlappe in Wallisellen einstecken. Die Torflaute bereitet Sorgen.
Stephan Kiener
Gestern Montagabend traf sich die
St. Moritzer 2.-Liga-Mannschaft zu
einer Teamsitzung. Thema war das
bisher für Trainer und Mannschaft
eher unbefriedigende Abschneiden
in der Meisterschaft. Dies nach einer 2:8-Niederlage in Wallisellen, die
schmerzte. Weil sie in dieser Höhe
völlig unnötig und vor allem auf vermeidbare Abwehrfehler und mangelnden Abschluss zurückzuführen
war.
Ausschlaggebend war in Wallisellen gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner die Startphase:
Die Zürcher, bekannt dafür, dass sie
gut starten, lagen bereits nach neun
Minuten mit 3:0 vorne. Und bauten
den Vorsprung vor Drittelsende auf
4:0 aus. Worauf St.-Moritz-Trainer
Arne Andersen Juniorengoalie David Badrutt (18) durch Junior Giancluca Raganato (18, Leihgabe HC
Davos Elite) ersetzte. Denn nach
wie vor fehlen den St. Moritzern die
beiden etatmässigen Torhüter Karem
Veri (26) und Philipp Kiener (23)
verletzungsbedingt. Veri dürfte möglicherweise nächsten Samstag gegen
Dielsdorf wieder fit sein, Kiener fällt
noch mindestens drei Wochen aus
(Sprunggelenk).
Entscheidend für die Niederlage
der Engadiner in Wallisellen waren
vor allem individuelle Abwehrfehler. «Fünfmal haben wir ein Tor einkassiert, nachdem wir in der eigenen
Zone eigentlich die Scheibenkontrol-
le hatten und diese wieder abgegeben
haben», ärgerte sich Coach Arne Andersen. Und ebenso unzufrieden sein
musste der Trainer einmal mehr mit
der offensiven Ausbeute des Teams.
Die St. Moritzer erarbeiteten sich
durchaus Chancen, spielten aber im
gegnerischen Drittel zu kompliziert
und konnten ihre Abschlussschwäche
nicht verbergen. Zu wenig entschlossen wurde der Torerfolg gesucht, zu
sehr am Gehäuse vorbei gezielt. Nur
neun erzielte Tore aus fünf Partien
sprechen eine deutliche Sprache.
Die Rückkehr von Romano Tuena,
Gianluca Mühlemann und das erstmalige Mitmachen von Gian Marco
Crameri hat (noch) nichts gebracht.
Sein Comeback im St. Moritzer Team
gab ausserdem Andri Marugg, eingesetzt als Defensivstürmer. Er ist auf
seinen vor Saisonbeginn bekanntgegebenen Rücktritt zurückgekommen. Am kommenden Samstag empfängt der EHC St. Moritz zu Hause
Dielsdorf-Niederhasli (20.00 Uhr,
Ludains).
EHC Wallisellen – EHC St. Moritz 8:2
(4:0, 1:0, 3:2).
Kunsteisbahn Wallisellen – 63 Zuschauer
– SR: Haag/Kurt.
Tore: 5. Jucker (Kobert) 1:0; 8. Breitenmoser (Jucker, Ausschluss Schenker!)
2:0; 10. Neher (Fabio Toschini, Leutwyler)
3:0; 14. Schwarber (Breitenmoser, Sandro
Toschini, Ausschluss Rühl) 4:0; 31. Egger
(Jucker, Kobert) 5:0; 45. Neher (Thalmann,
Reimann) 6:0; 52. Kobert 7:0; 55. Egger
(Kobert) 8:0; 56. Fabio Mehli (Enz) 8:1; 58.
Trivella (Tuena, Clavadätscher, Ausschluss
Sägesser) 8:2.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Wallisellen; 3-mal 2 Minuten gegen St. Moritz.
Wallisellen: Lurati; Solenthaler, Schenker, Thalmann, Leutwyler, Breitenmoser,
Hansson, Jucker, Kobert, Sägesser, Kuoni,
Sandro Toschini, Fabio Toschini, Reimann,
Schwarber, Egger, Neher.
St. Moritz: Badrutt (ab 21. Raganato);
Bezzola, Rühl, Enz, Adrian Gantenbein,
Brenna, Crameri; Lechthaler, Trivella, Tuena, Deininger, Mercuri, Marugg, Fabio
Mehli, Clavadätscher, Mühlemann.
Bemerkungen: St. Moritz ohne Veri,
Kiener, Heinz (alle verletzt).
eishockey
Kantersieg für Chur
skr. In der Eishockeymeisterschaft
der 2. Liga, Gruppe 2, setzen sich
die Favoriten Chur Capricorns und
Rheintal an der Spitze ab, gefolgt
von Illnau-Effretikon und dem CdH
Engiadina. Die Churer landeten den
Rekordsieg der bisherigen Meisterschaft mit einem 16:2-Heimsieg gegen
St. Gallen. Am Tabellenende sind mit
Bassersdorf und Lenzerheide-Valbella weiterhin zwei Mannschaften
sieg- und punktelos.
2. Liga, Gruppe 2, die Resultate vom
Wochenende: Engiadina – Bassersdorf
8:6; Wallisellen – St. Moritz 8:2; Rheintal
– Prättigau-Herrschaft 5:1; Dielsdorf-Niederhasli – Kreuzlingen-Konstanz 4:3; Chur
– St. Gallen 16:2; Illnau-Effretikon – Lenzerheide-Valbella 8:2.
1. Chur
2. Rheintal
3. Illnau-Effret.
4 Engiadina
5. Prättigau-Herrs.
6. Wallisellen
7. Dielsdorf-Nieder.
8. Kreuzlingen-Kon.
9. St. Moritz
10. St. Gallen
11. Bassersdorf
12. Lenzerheide-Val.
5
5
5
5
5
5
5
5
5
5
5
5
5
5
4
4
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27: 7
28:14
35: 23
22: 15
20: 15
21: 27
21:19
9: 21
11: 37
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Dienstag, 3. November 2009
Reto Walther erzählte in Zuoz
Entführt – 177 Tage in Geiselhaft
Reto Walther war eine von
vier Schweizer Geiseln,
die im Februar 2003 in der
Algerischen Sahara entführt
wurden. Mit seinem Buch
«In der Gewalt der Mudschaheddin» hat Reto Walther
diesen Albtraum schriftlich
aufgearbeitet und es einem
interessierten Publikum in
Zuoz vorgestellt.
Erna Romeril
Für Reto Walther war es die Erfüllung seines Bubentraumes, als er sich
entschied, für zweieinhalb Wochen
in die Sahara-Wüste zu fahren. Die
Reise war bestens geplant und organisiert und von einem erfahrenen
Schweizer Sahara-Kenner geleitet.
Die Gruppe bestand aus nur vier
Personen, die in einem ausgebauten
Toyota-Bus im Süden Algeriens eine
Wüstenstrecke durchqueren wollte
in einer Gegend, die zu dieser Zeit als
ein sicheres Reisegebiet galt. Doch
schon am dritten Tag der Reise geschah das Unglaubliche und die vier
Schweizer und andere Europäer wurden von bärtigen algerischen Gotteskämpfern entführt.
Wochenlang in einer Felsspalte
Reto Walther las in seiner Präsentation Passagen aus seinem Buch vor
und ergänzte diese mit projektierten
Fotos und Geschichten. So erfuhren
die Zuhörer, dass die Entführer noch
weitere europäische Touristen in
ihrer Gewalt hatten, und sie alle zusammen zuerst wochenlang in einer
Felsspalte und später in einer Höhle
ausharren liessen. Lange Tage und
Nächte, die mit Gesprächen, Spielen und Spekulationen verbracht
wurden, immer auch in permanenter
Angst vor der Unberechenbarkeit
der Mudschaheddin. Aus schwierigen, auf Französisch geführten
Gesprächsfetzen mit ihren Entführern erfuhren die Geiseln, dass ihre
Entführung politisch bedingt sei,
und zwar als Kampf gegen die, in den
Augen der Mudschaheddin, zu westlich orientierte Regierung Algeriens.
Nach 83 Tagen Geiselhaft schien
eine Befreiung möglich, denn eine
Lösung mit der Regierung war in
greifbarer Nähe. Diese Hoffnung
wurde aber abrupt zunichte gemacht,
als eine andere Geiselgruppe an
einem anderen Ort gewaltsam vom
Reto Walther mit eindrücklichen Schilderungen seiner Geiselhaft.
Foto: Erna Romeril
algerischen Militär befreit wurde
und dabei einige Mudschaheddin
tötete. Nun zwangen die Entführer
ihre Geiselgruppe in die Weite der
Wüstendünen, um sie dort vor der
Regierung zu verstecken.
Eindrücklich
schilderte
Reto
Walther die chaotischen Zustände
dieser Flucht, die fast an Dummheit
grenzende Unachtsamkeit der Mudschaheddin gegenüber ihrem Material und ihren Fahrzeugen, die gefährlichen Fahrmanöver mit unzähligen
Pannen und die allzeit entschärften
Kalaschnikows, die sowohl als Waffe,
wie auch als Lochbohrer an kaputten
Autos eingesetzt wurden. In dieser
Zeit entpuppte sich der Schweizer
Reiseführer und Sahara-Spezialist
Dani als der viel bessere Kenner
der Wüste, als die aus dem Norden
Algeriens stammenden Entführer,
und führte selber die Gruppe zu
den überlebensnotwendigen Wasserlöchern.
Nach 17 Tagen Irrfahrt in den
Dünen mit 52° C Lufttemperatur,
etlichen Pannen und konstantem
Wassermangel, stirbt eine Geisel
an Dehydration. Doch dann, nach
Überquerung der algerischen Grenze in den Staat Mali, erfolgte am
20. August 2003 die ersehnte Befrei-
ung und die Geiseln kehrten nach
Hause zurück.
Die Geheimtäschchen
Reto Walther zeigte am Ende seiner
Vorlesung den Zuhörern auch einige
geschriebene Seiten seiner Aufzeichnungen, die er in Geiselhaft in Form
eines Tagebuches gemacht hatte und
die die Basis des vorliegenden Buches
bildeten. Wegen des konstanten
Papiermangels entwickelte Walther
eine eindrücklich kleine Schrift, die
ohne Lupe nur noch schwer zu lesen
ist. Auch hat der Autor seine Hose, die
er während der Geiselhaft trug, mitgenommen und dem Publikum seine
raffinierten und selber eingenähten
Geheimtäschchen gezeigt, in denen
er die kostbaren Manuskript-Seiten
vor der Freilassung versteckt hatte.
So entliess Reto Walther nach gut
zwei Stunden eine Zuhörerschaft
nach Hause, die noch eine ganze Weile mit den gehörten Gegensätzen haderte zwischen Traum und Albtraum,
zwischen der Faszination der Wüste
und den schauerlichen Erlebnissen
der geschilderten Geiselhaft.
Das Buch «In der Gewalt der Mudschaheddin» ist erhältlich in der Buchhandlung
WEGA, St. Moritz
Graubünden – Tirol: Der Vergleich hinkt nicht
Mit meinem Leserbrief von Mitte
Oktober, der in verschiedenen Bündner Medien publiziert wurde, wollte
ich die Öffentlichkeit auf die missliche Situation unserer Wildbestände
aufmerksam machen. Kernaussage
meines Artikels war, dass verheerende Fallwildzahlen insbesondere
bei Rot- und Rehwild auf die unterlassene Winterfütterung zurückzuführen sind. Diesbezüglich habe ich
das Land Tirol mit Graubünden verglichen, dies deshalb, weil im Tirol
die Wildfütterung gesetzlich vorgeschrieben ist. Der kantonale Jagdinspektor, Georg Brosi, nahm zu
meinem Artikel in der Presse Stellung. Unter anderem äusserte er die
Meinung, dass die Situation im Tirol
nicht mit derjenigen von Graubünden
vergleichbar sei. Brosi schrieb: «Und
eine Winterfütterung wie im Tirol ist
wegen unserer grossen Wildbestände
nicht durchführbar. Abgesehen von
den logistischen Problemen wären
auch erhebliche, im Verhältnis zum
Ergebnis unverhältnismässig grosse
finanzielle Aufwendungen notwendig.»
Selbstverständlich kann man nicht
Birnen mit Äpfeln vergleichen. Dass
der Vergleich Tirol mit Graubünden
durchaus statthaft ist, belegen folgende Zahlen: Flächenmässig ist das
Tirol etwa 1,5-mal grösser als Graubünden. Abschussstatistik Tirol von
2008: Rotwild 10 442 Stück, Rehwild
13 810 Stück, Gämswild 7799. Abschussstatistik 2008 Graubünden:
Rotwild 3200, Rehwild 2906, Gämswild 3252 Stück. Diese Zahlen entkräften Brosis Aussagen bezüglich
unseres höheren Wildbestandes. Wie
erwähnt ist die Winterfütterung im
Land Tirol gesetzlich vorgeschrieben.
Im Jahre 2008 wurden für die Fütterung im Tirol 3,6 Millionen Euro aufgewendet. Da im Tirol nach dem Reviersystem gejagt wird, werden diese
Millionenbeträge von den jeweiligen
Pächtern der Reviere aufgebracht. In
Graubünden ist die Situation etwas
anders. Hier wird mit jedem ausgegebenen Jagdpatent automatisch eine
Hegegebühr kassiert. Diese ist im
Gegensatz zu früher im Patentpreis
von 703 Franken enthalten. Früher
gingen 20% der Patentkosten an den
Hegebeitrag. Wenn man jetzt davon
ausgeht, dass ein Mindestbetrag von
100 Franken pro Patent als Hegebeitrag enthalten ist, ergibt dies eine
Summe von jährlich nahezu 600 000
Franken.
Selbstverständlich können die Füt-
terungsbeiträge vom Tirol nicht mit
den Aufwendungen Graubündens
verglichen werden. Auch ich bin ein
entschiedener Gegner der Mastfütterung. Aber ich bin strikte der
Meinung, dass der von uns Jägern
erhobene Hegebeitrag auch dem
Wild zugute kommen muss. Auch mit
dem zugegeben kleinen Betrag sollte
eine konsequente und fachgerechte
Winterfütterung gewährleistet sein.
Die erfolgreiche Fütterung in Graubünden in den Achtzigerjahren ist
Beweis dafür. Leider wurde in der
Zwischenzeit die für eine effiziente
Fütterung notwendige Infrastruktur
kurzsichtig abgebrochen. Auch wenn
unsere obersten Jagdherren sich für
eine Notfütterung aussprechen, ist
diese wegen der mangelhaften Logistik zurzeit nicht mehr durchführbar.
Ich nehme nicht an, dass die angesprochenen Jagdverantwortlichen
über hellseherische Kräfte in Sachen
Wetter verfügen, sprich im August
wenn das Heu geerntet wird, muss
es unverzüglich zu den Grossfutterraufen transportiert werden, um dort
dem Wild bei Einbruch des Winters
zur Verfügung zu stehen.
Leider war es auch den hellsten
Köpfen erst nach Winterende klar,
wie hart dieser in Tatsache war. Beleg
dafür sind die 4000 Stück Wildtiere,
die bei uns während dem Winter
2008/09 den Hungertod erlitten haben. Die Fallwildzahlen vom Tirol
vom selben Winter sind nachstehend
aufgelistet: Rotwild 638, davon 153
im Strassenverkehr, Rehwild 3470
davon 1011 im Strassenverkehr,
Gämswild 582.
Diese Zahlen zeigen eindeutig,
was eine effiziente Winterfütterung
vermag. Es ist allerhöchste Zeit, dass
der Bündner kantonale Patentjägerverband mit all seinen Sektionen (ca.
6000 Jäger) sich wieder vermehrt auf
seine hegerische Verantwortung besinnt, jagdpolitisch wieder aktiv wird
und mit Mut und Zuversicht seine
Anliegen den entsprechenden Gremien unterbreitet und durchsetzt.
Seit Generationen macht der
Mensch den Wildtieren den Lebensraum immer mehr streitig. Die
Winterfütterung ist eine geeignete
Möglichkeit zur Kompensation dieser negativen Entwicklung. Ich hoffe,
dass meine Zeilen meine Jägerkameraden und Naturliebhaber aufrütteln und nachdenklich stimmen
und schlussendlich zum entschiedenen Handeln bewegen.
Renato Testa, St. Moritz
Ist das Finanzreferendum der SGL rücksichtslos?
Fussball
Betrifft Artikel «Pflegezukunft: Das
Stimmvolk soll entscheiden» in der «EP/
PL» vom 27. Oktober.
Der FC Celerina verschenkt Punkte
co. Am Sonntag ist der FC Celerina
beim Tabellenletzten Gelb-Schwarz
Chur angetreten. Ziel wäre es gewesen, mit einem Sieg die zwei Punkte
Rückstand auf Surses zu bewahren.
Die Celeriner fanden sehr schnell
ins Spiel und dominierten den Gegner mit ihrem schnellen Flachpassspiel deutlich. Logischerweise liessen
die ersten grossen Chancen nicht auf
sich warten. Bis zur 20. Minute hatten
die Engadiner drei «Hundertprozentige», doch die Effizienz liess zu wünschen übrig. Wie so oft im Fussball
wurde der FCC dafür bestraft, als in
der 30. Minute Gelb-Schwarz gleich
die erste Torgelegenheit nach einem
Missverständnis in der Abwehr zum
1:0 ausnutzen konnte. Die Celeriner
liessen sich nicht irritieren und konnten nur fünf Minuten später nach
einem schönen Zuspiel von Loris
Lago auf Rudi ausgleichen.
In der zweiten Halbzeit spielte nur
der FC Celerina, der aber die zahlreichen Möglichkeiten nicht zu nutzen vermochte. Ausserdem mussten
die Engadiner ab der 60. Minute zu
zehnt spielen, weil ein Spieler einer
Forum
Tätlichkeit wegen des Feldes verwiesen wurde. Zwei Minuten vor Schluss
hatte Rudi nochmals eine exzellente
Torgelegenheit, zögerte mit dem Ab-
schluss aber zu lange.Die Celeriner
holten sich somit nur einen Punkt
und liegen nun vier Punkte hinter
dem CB Surses zurück.
Unentschieden-Tag bei den Südbündnern
skr. In der Fussballmeisterschaft
der unteren Ligen setzte es für die
Südbündner einen Sieg und drei
Unentschieden ab.
In der 3. Liga, Gruppe 1, holte Valposchiavo Calcio ein wichtiges und
bemerkenswertes Auswärts-Remis
bei Triesenberg. 3:3 trennten sich die
Kontrahenten, womit die Puschlaver
über dem Abstiegsstrich bleiben. In
der 4. Liga kam der FC Celerina beim
Tabellenletzten Gelb Schwarz Chur
nicht über ein 1:1-Unentschieden
hinaus. 0:0 trennten sich Luso Chur
und der FC Lusitanos de Samedan.
Beide Engadiner Teams haben damit etwas den Anschluss an Leader
Surses verloren. Die Oberhalbsteiner
liegen nun bereits vier Zähler vor den
Verfolgern Ems, Celerina und Lusitanos. Einen wichtigen 2:0-Heimsieg
gegen Mladost holten die Reserven
von Valposchiavo Calcio.
3. Liga, Gruppe 1, die Resultate vom Wochenende: Grabs – Mels 4:0; Balzers – Flums
2:1; Triesenberg – Valposchiavo Calcio 3:3;
Ruggell – Schluein Ilanz 0:0; Sargans – Thusis 1:1; Bad Ragaz – Chur 97a 0:2.
1. Ruggell 11/24; 2. Grabs 11/21; 3. Triesenberg 10/20; 4. Bad Ragaz 11/19; 5. Sargans 11/15; 6. Balzers 11/15; 7. Thusis-Cazis
10/12; 8. Schluein Ilanz 11/12; 9. Flums 11/12;
10. Valposchiavo Calcio 11/11; 11. Chur 97a
11/11; 12. Mels 11/10.
4. Liga, Gruppe 1: Surses – Gelb Schwarz
2:0; Untervaz – Davos 2:1; Ems a – Bonaduz
1:1; Gelb Schwarz – Celerina 1:1; Luso Chur
– Lusitanos de Samedan 0:0; Valposchiavo
Calcio – Mladost 2:0.
1. Surses 10/22; 2. Ems a 10/18; 3. Celerina 10/18; 4. Lusitanos de Samedan 10/18;
5. Untervaz 10/16; 6. Mladost 10/16; 7. Davos 10/14; 8. Bonaduz 10/13; 9. Luso Chur
10/11; 10. Valposchiavo Calcio 10/6; 11. Gelb
Schwarz 10/2.
Das Finanzreferendum der «Societed Glista Libra» hat zum Ziel, den
vom Kreisrat am 27. November 2008
mit grossem Mehr gewählten Standort oberhalb des Spitals Samedan zu
verhindern und dafür den Standort
Promulins für das Oberengadiner
Pflegeheim zu behalten. Promulins
soll also etappiert zum Teil abgerissen und neu gebaut, und vielleicht
der Dachstock neu ausgebaut werden. Das heisst, Promulins wäre jahrelang eine Baustelle. Ist dies eine
Zumutung oder gar Rücksichtslosigkeit gegenüber den Bewohnern und
Pflegenden?
Die Analyse des beauftragten Architekten Richard Schneller zeigt,
dass der Standort Promulins unzweckmässig und teuer sowie für die
heutigen Heimbewohner während
der Bauphase sehr belastend wäre.
Die Studie «PflegeZukunft Oberengadin» schreibt: «Das APH Promulins leidet unter einer Architektur,
die eine ökonomische und hochwertige Pflege stark beeinträchtigt. Die
Räumlichkeiten sind nicht mehr zeitgemäss und für die Anforderungen
der Zukunft grösstenteils ungeeignet.
Promulins ist den Anforderungen
der zeitgemässen Pflege nicht gewachsen. Heimbewohner leiden unter erheblichen Einschränkungen
ihrer Lebensqualität, das Personal
unter misslichen Arbeitsabläufen
und -bedingungen. Der Mangel an
Pflegeplätzen ist für das Oberengadin das grösste Risiko in der zukünftigen Pflegeversorgung. Zusätzliche
stationäre Pflegeplätze, ein Ausbau
des Spitex-Angebots, Prävention, alle
diese nötigen Entwicklungen sind
nur möglich mit zusätzlichem Personal. Dabei steht der ganzen Schweiz
ein massiver Mangel in der Pflege
bevor.»
Eine jahrelange Umbauphase, mit
Einschränkungen durch eine Baustelle, wäre für Bewohner, Pflegende
und auch bei der Personalrekrutierung eine grosse Belastung.
Wer das Finanzreferendum der «Societed Glista Libra» mitunterzeichnet, belastet Heimbewohner und Pflegende in Promulins, verhindert eine
rasche, dringend nötige Verbesserung
der Pflegesituation im Oberengadin
und verzichtet bei der Standortwahl
Promulins auf gegen sechs Millionen
Franken Kantonssubventionen.
Max Weiss, St. Moritz
11
Dienstag, 3. November 2009
Forum
Eine Verzögerung ist für das Pflegepersonal nicht tragbar
Betrifft die Artikel «Pflegezukunft: Das
Stimmvolk soll entscheiden» in der «EP/
PL» vom 27. Oktober und «Es braucht
unbedingt eine klare Gesamtstrategie» in
der Ausgabe vom 29. Oktober.
Wir brauchen das neue Pflegeheim hinter dem Spital. Jetzt. Noch
länger auf den Neubau zu warten,
verschlimmert die Situation von uns
Pflegenden und diejenige unserer
Heimbewohner täglich. Zur medialen Schlammschlacht, die wir dieser
Tage mitbekommen, nur so viel: Gerne hätten wir über unsere Situation
Auskunft gegeben und dem Verein
«Glista libra» unsere Standpunkte
aufgezeigt. Leider wurden wir nicht
gefragt. Deshalb wollen wir mit diesem Leserbrief Klarheit schaffen:
Täglich kämpfen wir mit den Tücken unseres alten Pflegeheims. Zum
Beispiel müssten wir mit Hilfe einer
zeitgerechten Infrastruktur nicht
jedes Mal einen Bewohner führen
bzw. begleiten, nur damit dieser auf
die Toilette gehen kann. Oder unseren Ruheraum hätten wir nicht in
ein Pflegezimmer umfunktionieren
müssen. Wir sprechen hier bewusst
von Bewohnern – und nicht von Patienten. Denn diese Menschen haben
ihr Leben hierher versetzt und benötigen von uns eine 100-prozentige
Betreuung – gesundheitsbedingt sind
sie nicht freiwillig bei uns. Täglich
geben wir unser Bestes, um den Bewohnern ein angenehmes Leben zu
gestalten.
Nur leider scheint es, dass wir in
der ganzen Debatte um das neue
Pflegeheim vergessen gegangen sind.
Wie sollen wir in einem veralteten
Gebäude unsere Arbeit gut machen
und daran Freude empfinden? Weite
Wege, schlechte Gebäudestrukturen,
zu kleine Zimmer und weitere Unannehmlichkeiten erschweren unseren
Alltag. Der auch für die Bewohner
nicht immer einfach ist: Zum Beispiel fühlen sich nicht alle Bewohner wohl, weil die Pflegeeinheiten
auf Grund der Räumlichkeiten zu
gross sind. Wegen vielen Zweier-Belegungen fühlen sich Bewohner in
ihrer Intimsphäre verletzt. Oder wer
möchte schon nach einer Hüftoperation, nach der man auf eine 100-prozentige Betreuung angewiesen ist,
Bad und Zimmer mit einer fremden
Person teilen?
Auch die Sicherheit muss angesprochen werden: Hätte man uns gefragt,
dann hätten wir Punkt für Punkt aufzeigen können, wieso das Promulins
nicht mehr den heutigen SicherheitsAnforderungen gerecht wird. Ein
freies Bewegen ist um das Gelände
erschwert, zu viele Ecken versperren
die Sicht. Aber auch im Gebäude ist
es schwierig, sich zurecht zu finden.
Die alte Bauweise ist einfach nicht
den Umständen angepasst. Noch
länger auf einen Neubau zu warten
und erneut Fragen aufzuwerfen, die
längst beantwortet wurden, ist schlicht
fahrlässig. Eine Renovation oder ein
Umbau während dem laufenden Betrieb kommt nicht in Frage. Weder
für das Personal noch für die Bewohner wäre dies in keinster Weise zumutbar. Ältere Menschen reagieren
sehr sensibel auf ihr Umfeld: Bauarbeiten würden einen immensen
Stress bei allen Beteiligten auslösen.
Darüber hinaus verunmöglicht die
ohnehin schlechte Infrastruktur ein
paralleles Wohnen und Bauen.
Ein Neubau am selben Standort
kann ebenfalls nicht umgesetzt werden – wo sollen während der Bauzeit
alle Bewohner unterkommen? Eine
Frage, auf die selbst die «Glista libra»
keine Antwort hat. Dann ein paar
Worte zum Standort: Othmar Lässer («EP/PL» vom 29. Oktober 2009)
untermauert unser Engagement für
den neuen Standort mit der Aussage,
dass gute Pflege nicht vom Standort abhänge und die Notwendigkeit
eines Pflegeheims unbestritten sei.
Wie recht er hat! Selbst wirtschaftlich gesehen ist es unsinnig, einen
Stock auszubauen oder zu renovieren. Auch ist der Standort hinter
dem Bahnhof nicht so gut gelegen,
wie viele meinen. Das Freizeitangebot oder der nahe Anschluss an die
öffentlichen Verkehrsmittel können
von den Betroffenen gar nicht mehr
benutzt werden. Die meisten haben
ganz andere Sorgen.
Dies ist eine Erkenntnis aus unserer jahrelangen Tätigkeit als Pflegefachpersonal – die sicherlich mehr
Wert ist als Vermutungen von ungenau informierten Kreisen. Am neuen
Standort könnten Synergien genutzt
und gleichzeitig Kosten gespart werden. Beispiele sind die kurzen Transportwege, der direkte Fachsupport
oder der nahe Zugang zum Röntgen.
Dann noch ein Punkt: Bekannt ist
die Problematik von qualifizierten
neuen Mitarbeitern und Mitarbeite-
Pflegeheim: Keine Hauruck-Übung
Auf die Gefahr hin, dass Gesagtes
wiederholt wird, möchte ich nochmals
ein paar Facts darlegen. Zuerst zum
Standortentscheid: Der Kreisrat hat
an seiner Sitzung vom Oktober 2008
beschlossen, vorerst keinen Standortentscheid zu fällen. Hauptgrund war,
man wollte zuerst den Bericht der
Arbeitsgruppe «Zukunft Pflege und
Heim» abwarten. Einen Monat später kam der Kreisrat aber auf diesen
Beschluss zurück und war plötzlich
in der Lage, diesen Entscheid (mit
guten Begründungen und gutem
Gewissen?) zu fällen. Hauptgrund
nun waren die sich abzeichnenden
Entwicklungen um die Bündner
NFA und die danach gefährdeten
Subventionen des Kantons. Notabene sollte es Gelder von etwas mehr
als fünf Millionen Franken nur beim
Vollausbau mit 146 Betten geben.
Der nun vorliegende Bericht spricht
nur noch von 112 für das ganze Oberengadin bis im Jahr 2035 nötigen
Betten. Der Kanton subventioniert
jedes zusätzliche zu den bestehenden
108 Betten. Es gäbe also Subventionen von deutlich weniger als einer Million Franken, (wieder verteilt
auf elf Gemeinden). Diese 112 Bet-
ten ergeben sich allerdings nur wenn
auch noch weitere Massnahmen umgesetzt werden. Dezentrale Pflegestationen sind eine Möglichkeit, ein
Gesundheitszentrum eine andere.
Und genau darüber wurde auch im
Kreisrat fast nichts diskutiert. Und
genau darum wollte der Kreisrat im
Okotber 2008 zuerst diesen Bericht
abwarten, damit alle Massnahmen
und Schlussfolgerungen folgerichtig
diskutiert, abgewogen, beurteilt und
erst dann Entscheide gefällt werden
können. So gesehen sind wir heute
sehr viel weiter als es der damalige
Grobfahrplan vorgesehen hätte. Und
so gesehen sollten wir uns diese wenigen Monate nochmals Zeit nehmen.
Zeit nehmen, um einerseits das Gesundheitszentrum, die dezentralen
Strukturen und auch den Standort
Promulins mit diesen nun im Raum
stehenden 112 Betten seriös abzuklären.
Die Situation im heutigen Pflegeheim ist sicher nicht optimal, da will
ich nichts beschönigen. Wie diese für
die Betreuten und das Pflegepersonal am steilen Hang hinter dem Spital aussehen wird, bleibt abzuwarten.
Aber, einerseits hat sich schon der
frühere Kreisrat in vielen langen
Sitzungen über die Pflegesituation
beraten ohne vorwärts zu machen.
Andererseits haben offenbar erst die
Verhältnisse im Winter 2007/08 gewisse Verantwortliche aufgeschreckt
und zum Handeln bewogen. Politische Entscheide von dieser Tragweite brauchen Zeit. Wenn sie die
neue Alterspolitik des Oberengadins
für mindestens die nächste Generation umfassen sollen, sind HauruckÜbungen wirklich das falsche Mittel.
Das heutige Pflegeheim ist erst 17
Jahre alt. Wollen wir in weiteren 17
Jahren wieder vor der gleichen Frage
stehen, schon wieder ein neues Pflegeheim in Betracht ziehen zu müssen?
Andreas Weisstanner,
Kreisrat Celerina
Abonnieren
auch Sie ein
Stück Engadin
rinnen im Pflegebereich: Sie im Engadin zu finden, ist ein schwieriges
Unterfangen. Das neue Pflegeheim
hinter dem Spital Oberengadin
würde die Arbeitsqualität erhöhen,
attraktivere
Arbeitsbedingungen
schaffen und junge Menschen motivieren, sich für eine Ausbildung bei
uns zu entscheiden. Wir wissen alle,
dass es in Zukunft immer mehr pflegebedürftige Menschen geben wird.
Deshalb müssen wir auch in neue
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
investieren.
Zum Schluss: Auch Angehörige der
Bewohner sind nicht zufrieden mit
den vorherrschenden Umständen:
Sie verlangen modernere Zimmer
und Einrichtungen. Heute möchte
niemand mehr zu zweit in einem
Zimmer wohnen. Für einen Patienten im Spital mag das wohl gehen,
nicht aber für dauerhafte Bewohner
in einem Pflegeheim. Es ist genug!
Wir finden es alle schlimm, dass über
unseren Köpfen über ein Thema politisiert wird, das von den wenigsten
verstanden wird. Noch schlimmer
fänden wir, wenn das dringend benötigte Pflegeheim nicht realisiert werden könnte. Deshalb: Unterschreiben
Sie bitte das Referendum nicht!
Astrid Bolpagni, Bereichsleiterin Pflege; Marion Barandun, Stv. Bereichsleiterin Pflege; die Stationsleiterinnen: Flurina
Montalta, Katrin Götz, Azra Prkic, Stephan
Gassler, Bernadette Kaiser; Daniela Aebi,
Gruppenleiterin Nachtwache; Nicola Otto,
Leitung Aktivierung; Carola Peuster, Ausbildungsverantwortliche.
vermischtes
Todesanzeige
Mit Betroffenheit und Trauer nehmen wir Abschied von
Sala Fausto
17. 8. 1968 – 30. 10. 2009
der seit der Wintersaison 2000/01 als Schreiner in unserem Unternehmen beschäftigt
war.
Wir verlieren einen allseits geschätzten Mitarbeiter und grossartigen Menschen. Seine
unverwechselbare natürliche und liebenswürdige Persönlichkeit werden uns stets in
dankbarer Erinnerung bleiben.
St. Moritz, den 30. Oktober 2009
SUVRETTA HOUSE ST. MORITZ
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für eine Landkarte
Eine 1477 im italienischen Bologna
gedruckte Weltkarte hat bei einer
Auktion in Königstein im Taunus für
210 000 Euro den Besitzer gewechselt. Noch niemals zuvor sei für eine
Landkarte derart viel Geld gezahlt
worden, teilte das Auktionshaus
Reiss & Sohn mit.
Den Zuschlag erhielt ein Händler, der eine internationale Sammlung vertrat. Die seltene Landkarte
zeigt die gesamte damals bekannte
Welt. Den höchsten Preis bei der
Sonderauktion erzielte mit 230 000
Euro ein koloriertes Exemplar des
zwischen 1575 und 1618 publizierten
Städtebuchs «Civitates orbis terrarum» von Georg Braun und Frans
Hogenberg.
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Fortunata Ramming-Thön
Wir danken herzlich
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Nus ingrazchains da cour
für die grosse Anteilnahme in Chur und Celerina, für die vielen geschriebenen und gesprochenen Trostworte, für manchen Händedruck und manche stille Umarmungen. Dank
auch für all die Blumen und die grosszügigen
Spenden an wohltätige Institutionen.
Per tuot las condolentschas, strettas d’maun
ed cordiels abratschs. Grazcha eir per tuot
las fluors, per ils numerus craunzs e per las
donaziuns generusas ad instituziuns caritativas.
All diese Zeichen der Verbundenheit geben
uns Kraft und zeigen uns, wie sehr unsere
Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter
geschätzt wurde.
Quistas expressiuns d’affecziun ans daun
forza, curaschi ed ans muossan quant
stimeda cha nossa Mamma, Nona e Söra
d’eira.
Besonders danken wir / Ün ingrazchamaint speciel vo a:
- PD Dr. med. Adrian Frutiger, Chefarzt Intensivmedizin mit seinem Ärzteteam;
- Dr. med. Jörg Nägeli, Co-Chefarzt der Allgemein- und Unfallchirurgie mit seinem Ärzteteam;
- dem Pflegepersonal der Intensivstation sowie der Abteilung D0 des Kantonsspitals
Graubünden für die einfühlsame, geduldige und fürsorgliche Pflege und Betreuung;
- Frau Dr. theol. Elisabeth Miescher für die berührende Abdankungsfeier;
- Ravarenda David Last per sieus pleds e sieu cuffort;
- Jachen Janett per sieu chaunt commovand;
Chur/Cuira – Celerina/Schlarigna,
November / november 2009
Die Trauerfamilien / Las famiglias in led
Der Herr ist meine Zuversicht.
Psalm 103, 13
Schmunzeln mit
Die letzte Seite.
Eine gute Platzierung
für Ihre Werbung.
Im Hörsaal der ETH wurde
eine neue Lautsprecheranlage installiert. Der Professor macht den Test: «Können
Sie mich auf den hinteren
Sitzreihen hören?»
Ein Student aus der letzten
Reihe ruft: «Jawohl, Herr
Professor, aber es stört nicht
im geringsten!»
Gewerbezentrum Surpunt
7500 St.Moritz, Tel. 081 837 90 00
www.publicitas.ch/stmoritz
gratulationen
Tourismus: Nach schwierigem Jahr durchzogene Aussichten
Glückwünsche
zum 103. Geburtstag
Mit Authentizität gegen die Krise
Heute Dienstag feiert die älteste
St. Moritzerin, Maria Grass-Rizzoli,
ihren 103. Geburtstag. Sie lebt noch
immer in ihrer eigenen Wohnung in
St. Moritz-Bad. Als gesellige Person
bekannt, empfängt sie oft noch Besuch und erzählt gerne aus früheren
Zeiten.
Zum hohen Geburtstag gratulieren
der Jubilarin ihre Kinder mit Partnern, Enkel, Urenkel und Ur-Ur-Enkel herzlich.
(Einges.)
Während die Auswirkungen
der Krise in den verschiedenen Hotelkategorien zu
spüren waren, erfreuen sich
die Parahotellerie und der
Tagestourismus bester
Gesundheit. Mit gedämpften
Hoffnungen blicken die
Schweizer Touristiker auf
den Winter 2009/2010.
Zum 95. Geburtstag
(ep) Die Schweizer Touristen generierten im Laufe der ersten acht
Monate des Jahres 10 637 305 Übernachtungen (–3,9%), bei den ausländischen Touristen waren es 14 629 448
(–8,2%). In den Sommermonaten
Toni Crameri aus Samedan feierte
am 30. Oktober seinen 95. Geburtstag. In bester Gesundheit, glücklich
und dankbar verbringt er sein Leben
mit seiner Ehefrau in A l’En. Tägliche Spaziergänge, ein Sonnengemüt
und beste Laune sind seine Lebenselixiere. Dazu ein guter Tropfen Wein
und ab und zu ein Schnäpsle, das sei
die ideale Mischung, um dieses biblische Alter zu erreichen, meint er.
Im Kreise seiner Familie feierte Toni
Crameri und freut sich auf die nächsten fünf Jahre. 100 Jahre jung zu sein
ist das nächste Lebensziel. Glück
und Gesundheit für die ganze Familie, so freut er sich auf viele weitere
wundervolle Tage in seinem Leben.
(Einges.)
von Juni bis August 2009 musste ein
weiterer Rückgang an Logiernächten
um 4,4% in Kauf genommen werden,
der ebenfalls auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen ist. Insgesamt
war das Jahr 2009 für den Schweizer
Tourismus ein durchzogenes Jahr.
Auch im kommenden Winter müssen die Schweizer Hoteliers mit weniger Gästen rechnen. Die Zahl der
Hotelübernachtungen dürfte um 3,7
Prozent zurückgehen. Dies prognostizieren die Konjunkturforscher von
BAK Basel Economics. Vor allem
die ausländische Nachfrage werde
mit einem Minus von 5,7 Prozent
einen weiteren Rückgang erleiden.
Die Binnennachfrage zeige sich zwar
deutlich stabiler, werde aber voraus-
sichtlich ebenfalls um 1,9 Prozent zurückgehen, heisst es in der Mitteilung
des Staatssekretariats für Wirtschaft
(SECO) vom Montag.
Mit einer schnellen Erholung könne nicht gerechnet werden, schreibt
das SECO. Die Tourismusnachfrage
werde noch bis in die zweite Jahreshälfte 2010 tendenziell zurückgehen.
Hauptgrund für diese Rückgänge
sei die zunehmende Arbeitslosigkeit,
die sich negativ auf die Konsumentenstimmung und insbesondere auf
den Tourismus auswirke.
Günstiger sehen die mittelfristigen
Prognosen aus. Die Branche dürfte
gegen Ende 2010 in die Wachstumszone zurückkehren, und 2011 soll die
Nachfrage wieder um 1,9 Prozent
vermisChtes
Grippewelle in
der Schweiz rollt an
(sda) In der Zentral- und Ostschweiz sowie im Raum Zürich grassiert die Grippe. Erstmals seit Beginn der Schweinegrippe-Pandemie
wird der epidemische Schwellenwert
überschritten, wie das Bundesamt für
Gesundheit schreibt. Prognosen zu
einer Pandemie seien unklar.
Weit verbreitet waren Grippeviren in den Kantonen GL, LU, NW,
OW, SZ, UR und ZG. Etwas weniger
Viren nachgewiesen wurden in den
Kantonen AI, AR, SG, SH, TG und
ZH. In den übrigen Regionen gab es
keine Grippe-Aktivität, wie das
Bundesamt für Gesundheit (BAG) in
seinem neusten Bulletin vom Montag schreibt.
Hochgerechnet 64 von 100 000 Einwohnern gingen wegen Verdachts auf
Grippe zum Arzt; der epidemische
Schwellenwert liegt bei 50 Konsultationen auf 100 000 Einwohner.
Den Bergbahnen scheint die Krise
hingegen nichts anhaben zu können:
2009 sei das herrvorragende Ergebnis
des Vorjahrs übertroffen worden. Die
realen Verkehrserträge seien um 0,1
Prozent angestiegen. Für das kommende Jahr erwarten die Prognostiker aber auch hier einen Rückgang
um 5,8 Prozent. Neben der schwachen
Konjunktur werde sich auch bemerkbar machen, dass die vergangene
Wintersaison dank späten Osterferien und genügend Schnee verlängert
werden konnte. Dieser Effekt fällt
2010 weg.
Winterzauber in den Hütten
Der neue Zeitgeist setzt auf Werte
wie Authentizität und Einfachheit.
Schweiz Tourismus stellt den Winter
2009/2010 deshalb unter das Motto
des Zaubers von Berghütten als Oasen der Gastfreundschaft auf Pisten
und Gipfeln, wo die Freuden des
Winters einen unvergesslichen Reiz
erhalten. Neben den zahlreichen
Pauschalangeboten auf www.MySwitzerland.com/winter finden sich
auf der Internet-Seite von Schweiz
Tourismus Winter-Angebote für das
perfekte Wintererlebnis. Ausserdem
gibt es einen Wettbewerb, bei dem
man einen Urlaub gewinnen und einige zauberhafte Tage mit Freunden
auf der Hütte verbringen kann.
Zu den Nachdiplomen
(pd) Die Stillberaterin des Spitals
Oberengadin, Angelina Grazia-Kies,
wurde im Rahmen einer Nachdiplom-Prüfung als Stillberaterin
IBCLC rezertifiziert. Damit steht
der Bevölkerung des Oberengadins,
insbesondere den jungen Müttern,
weiterhin eine professionelle und
erfahrene Stillberaterin mit Rat und
Tat zur Seite.
Ebenfalls erfolgreich abgeschlossen haben Evelyn Hunger, Leiterin
der Notfallstation, und Mischa van
der Valk, Leitender Anästhesiepfleger, ihr Nachdiplomstudium als eidg.
dipl. Abteilungsleiter Gesundheitswesen NDS HF.
Die Geschäftsleitung des Spitals
Oberengadin gratuliert ihren Mitarbeiterinnen und ihrem Mitarbeiter
ganz herzlich zu diesem grossen Erfolg und freut sich auf eine weiterhin
erfolgreiche Zusammenarbeit.
wachsen. Im Jahr 2012 wird eine Zunahme der Hotelübernachtungen um
3,9 Prozent vorausgesagt. Dannzumal
dürfte die momentan zurückhaltende
Nachfrage aus dem Ausland um 5,8
Prozent zulegen.
Das Marketing-Budget von ST
für den Winter 2009/2010 beträgt
ca. 20,75 Millionen Franken (Saison 2008/2009: 19,5 Millionen Franken). Zielmärkte sind die Schweiz,
Deutschland, Frankreich, Italien,
Belgien, Niederlande, Spanien, Grossbritannien, Nordamerika und Russland.
Mit «Hüttenzauber» wirbt Schweiz Tourismus in seiner Winter-Broschüre 2009/2010.
WETTERLAGE
AUSSICHTEN FÜR DIE KOMMENDEN TAGE (SCUOL)
Sowohl ein Atlantiktief, als auch ein Tief über Oberitalien verlieren
vorübergehend an Einfluss auf unser Wettergeschehen. Doch das
Atlantiktief steuert schon bald das nächste Frontensystem gegen
die Alpen.
Mittwoch
Donnerstag
DURCHGEHEND OFFEN
Freitag
°C
°C
°C
– 1
4
– 3
4
– 4
4
PROGNOSE ENGADIN UND SÜDTÄLER FÜR HEUTE DIENSTAG
Temperaturen: min./max.
Zwischenbesserung! Störungsreste sind bereits aus Südbünden
abgezogen, Restwolken verzögern hingegen vorerst noch die Rückkehr der Sonne etwas. Zudem hat es deutlich abgekühlt, Südbünden präsentiert sich nahe 1500 m herab in winterlichem Weiss. Mit
der Zeit schiebt sich aber ein schmales Sonnenfenster aus Westen
herein, das uns noch einen grossteils freundlichen Wetterverlauf
beschert. Ganz ohne Wolken geht es jedoch nicht ab und gegen
Abend näheren sich ja auch bereits die Wolken der nächsten Störung an.
Scuol
–1°/5°
Zernez
–2°/3°
BERGWETTER
Sta. Maria
0°/5°
Auf den Bergen ist der Winter zurückgekehrt. Dazu weht ein kräftiger Nordwestwind, der die Kälte zusätzlich verschärft. Dafür werden die Berge aber grossteils frei und die Sonne stellt sich für ein
paar Stunden ein. Die Frostgrenze liegt bei 1900 m.
4000
–14°
3000
– 8°
2000
– 1°
–
FONDUE- & CHEESE NIGHT
St. Moritz
–4°/1°
Castasegna
4°/11°
MEXICO- & LADIES NIGHT
Poschiavo
3°/9°
AUSSICHTEN FÜR DIE KOMMENDEN TAGE (ST. MORITZ)
DAS WETTER GESTERN UM 08.00 UHR
Corvatsch (3315 m)
Samedan/Flugplatz (1705 m)
Poschiavo/Robbia (1078 m)
Scuol (1286 m)
WORKER MENU
4°
3°
4°
3°
S
29 km/h
windstill
windstill
windstill
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
°C
°C
°C
– 3
0
– 3
– 1
– 2
– 1
FON: 081 828 96 44