Das offizielle Magazin der MIT BW
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Das offizielle Magazin der MIT BW
Nr. 8 | November 2014 | 30. Jahrgang | E 5529 Stimme des Mittelstandes in Baden-Württemberg Das offizielle Magazin der MIT BW MIT im Gespräch Interview mit Volker Kauder MdB » Seite 26 MIT Baden-Württemberg 18 Anträge beim Landesmittelstandstag 2014 ... » Seite 32 Von der leistenden zur gewährleistenden Kommune ... „Soli“ abschaffen Steuerverschwendung strafbar machen Abschaffung Kalte Progression ... www.mit-bw.de Ausgabe 8-2014 Titel Vorwort Rubrik © DragonImages, Fotolia Titel Rubrik Inhalt Wirtschaft Dieter Hundt erhält Lebenswerk-Award » Seite 15 3 Vorwort Europa 14 15 16 17 18 19 20 Wirtschaft Matthias Hornberger: Regionale Netzwerke als Wachstumstreiber für die IT-Wirtschaft Internationales Wirtschaftsforum Baden-Baden: Dieter Hundt erhält Lebenswerk-Award ifo Geschäftsklima Deutschland: Konjunktur weiterhin auf Talfahrt Ruth Baumann: „Praktisch“ die Bürokratie anpacken Business English Tips Handwerkskammer Region Stuttgart: Betriebsnachfolge im Handwerk Ralf Semmler: Bedrohte Unternehmerkultur in Deutschland Landespolitik 21 Guido Wolf MdL: Wohlstand fällt nicht vom Himmel Bundespolitik 22 Thomas Strobl MdB: „Made in Germany“ 4.0 23 Einigung der Koalitionsspitzen in Berlin – ein Überblick: Mietpreisbremse mit Ausnahmeregelungen Hier geht es zur www.mit-bw.de MIT im Gespräch 26 Im Interview mit der MIT: die baden-württembergische Wirtschaft wird in hohem Maß von den kleinen und mittleren Unternehmen getragen. Diese mittelständischen Firmen sind geprägt von Innovation, Dynamik und unternehmerischem Engagement, aber auch von der Orientierung an bewährten Traditionen. Volker Kauder MdB MIT Deutschland 28 MIT Rheinland-Pfalz: Weichen in die Zukunft stellen 29 MIT Nordrhein-Westfalen: Wachstum digital: Bits, Bytes und Arbeitsplätze 30 Astrid B. Jantz: Klares Ja für Steuerbremse! Landespolitik Guido Wolf MdL: Wohlstand fällt nicht vom Himmel » Seite 21 Foto: CDU Auslugsziele in Baden-Württemberg 12 Von Kuckucksuhr bis Downhill Inka Sarnow, stv. Vorsitzende der MIT Baden-Württemberg Europäischen Union MIT Baden-Württemberg 31 Dr. Albrecht Geier: 32 34 35 36 37 38 39 Mit der „Kommunalanstalt m. b. H.“ in die Staatswirtschaft: Keine Sonderrechtsform für Gemeinden Fragen, die die MIT bewegen – 18 Anträge beim Landesmittelstandstag 2014 Gewinnrätsel Buchrezension: Olaf Gersemann: „Die Deutschland-Blase“ Termine und Veranstaltungen Impressum Miniplakat Mitglied werden Bundespolitik Thomas Strobl MdB: „Made in Germany“ 4.0 » Seite 22 Foto: Ulrich Scharlack Aus den Kreisen & Bezirken 4 Neues aus den Verbänden 24 Meldungen aus der Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mittelständlerinnen und Mittelständler, MIT im Gespräch Interview mit Volker Kauder MdB » Seite 26 Mittelstand als Zentrum der Wirtschaftspolitik Etwa 99 % der baden-württembergischen Unternehmen zählen zum Mittelstand. Sie sind die Arbeitgeber und Ausbilder Nummer eins. Häuig familiengeführt und regional fest verwurzelt, zeichnen sich die mittelständischen Unternehmen durch Standorttreue, Kundennähe und hohe Verantwortung für ihre Belegschaft aus. Deswegen muss der Mittelstand im Zentrum der badenwürttembergischen Wirtschaftspolitik stehen und sich wieder mehr Gehör verschaffen. Die Politik muss darauf abstellen, die Vielfalt, die Kreativität und die Leistungsfähigkeit des Mittelstandes weiter zu stärken. Dies geschieht durch die Förderung und Sicherung von Existenzgründungen, die Erleichterung von Unternehmensnachfolgen, unternehmenssichernde Regelungen im Erbrecht, die Stärkung servicefreundlicher Beratungsstrukturen, die Formulierung transparenter und an den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Mittelstands orientierter Vergaberegelungen, die Erleichterung des Zugangs zu Export- und Beschaffungsmärkten sowie die Verbesserung der Eigenkapitalausstattung, des Zugangs zum Kapitalmarkt und des Technologietransfers. Es ist wichtig, in Zukunft die Rahmenbedingungen zu gewährleisten, die ein lorierender Mittelstand braucht. Weitere soziale Wohltaten sind dagegen weniger wichtig. Stattdessen gilt es, in Baden-Württemberg den langsamen Verfall der Infrastruktur zu stoppen. Ein erster Schritt wäre es, die für den Straßenbau in Berlin zur Verfügung stehenden Mittel abzurufen. Es kann wohl kaum sein, dass der Verkehrsminister den Ausbau von Verkehrswegen im Exportbundesland Nummer eins an seiner Bürokratie scheitern lässt und die dafür vorgesehenen Bundesmittel verfallen oder gar anderen Bundesländern zuließen. Auf solche Beispiele des wirtschaftspolitischen Versagens der grün-roten Landesregierung muss die MIT immer wieder energisch hinweisen, damit es den wirtschaftsvergessenen Öko- und Sozialideologen nicht gelingt, ihre schlechte Bilanz den Menschen in Baden-Württemberg als Erfolg zu verkaufen. Denn in diesem Punkt sind gerade die Grünen schon seit vielen Jahren echte Könner. Mittelstand braucht wirtschaftspolitische Unterstützung Aber auch der energische Ausbau der Breitbandverkabelung ist zwingend notwendig, denn Digitalisierung und fortschreitende Globalisierung werden in den nächsten Jahren unsere Arbeitswelt weiter rasant verändern. Zwar haben gerade im Ländle viele Mittelständler gezeigt, dass sie in ihrer Branche weltweit keinen Konkurrenten scheuen müssen, aber dies erfordert auch eine Wirtschaftspolitik, die sie dabei unterstützt, eine Infrastruktur, die wieder Weltspitze wird, eine lexible Verwaltung, die hilft und nicht Sand ins Getriebe streut. Nicht zuletzt eine Bildungspolitik, die durch Leistungsförderung und Augenmaß dazu beiträgt, dass aus unseren Schülerinnen und Schülern in Ausbildung und Studium motivierte Arbeitskräfte werden können, statt der Utopie einer fast vollständigen Akademisierung nachzujagen. Es ist zwingend notwendig, dass wir die Potenziale für unsere Wettbewerbsfähigkeit in Baden-Württemberg weiter ausbauen. Ihre Inka Sarnow wifo@mit-bw.de, www.mit-bw.de 2 Ausgabe 8-2014 3 Aus den Kreisen & Bezirken MIT-Webadressen MIT Alb-Donau-Ulm MIT Baden-Baden/Rastatt www.mit-mittelbaden.de MIT Biberach Aus den KreisenTitel & Bezirken Rubrik MIT Breisgau-Hochschwarzwald „Wenn man einen Frosch in kochendes Wasser wirft, wird er sofort zurückspringen und alles versuchen, um diesem Inferno zu entgehen. Wird er in kaltes Wasser geworfen, und wird dieses langsam, aber stetig erhitzt, wird er immer gelähmter und stirbt schließlich.“ Wirtschaft ist nicht gleich Wirtschaft MIT Böblingen www.mit-boeblingen.de MIT Bodensee www.mit-bodenseekreis.de MIT Breisgau-Hochschwarzwald MIT Calw/Freudenstadt www.mit-cw-fds.de MIT Emmendingen www.mit-emmendingen.de MIT Esslingen www.mit-esslingen.de MIT Freiburg www.mit-freiburg.de MIT Göppingen www.mit-gp.de MIT Heidelberg www.mit-heidelberg.de MIT Heidenheim MIT Heilbronn MIT Hohenlohe www.mit-hohenlohe.de MIT Karlsruhe www.mit-karlsruhe.de MIT Karlsruhe-Land www.mit-karlsruhe-land.de MIT Konstanz www.mit-konstanz.de MIT Lörrach MIT Ludwigsburg www.mit-ludwigsburg.de MIT Main-Tauber-Kreis www.mit-main-tauber.de MIT Mannheim www.mit-mannheim.de MIT Neckar-Odenwald www.mit-neckar-odenwald.de MIT Ortenau www.mit-ortenau.de MIT Ostalb MIT Pforzheim www.mit-pforzheim.de MIT Ravensburg www.mit-ravensburg.de MIT Rems-Murr www.mit-remsmurr.de MIT Reutlingen MIT Rhein-Neckar www.mit-rhein-neckar.de MIT Rottweil MIT Schwäbisch Hall www.mit-sha-kv.de MIT Schwarzwald-Baar MIT Sigmaringen MIT Stuttgart www.mit-stuttgart.de MIT Tübingen MIT Tuttlingen MIT Waldshut MIT Zollernalb www.mit-zollernalb.de MIT Nordbaden www.mit-nordbaden.de MIT Nordwürttemberg www.mit-nordwuerttemberg.de MIT Südbaden MIT Württemberg-Hohenzollern www.mit-wueho.de MIT Deutschland www.mit-deutschland.de MIT Baden-Württemberg www.mit-bw.de SOS Mittelständler in Not e. V. www.mittelstaendler-in-not.de 4 Die Mittelstandsvereinigung Breisgau-Hochschwarzwald befasste sich in ihrer letzten Veranstaltung mit dem Thema „Unternehmen als Bürokratieopfer, wie bürokratisch ist Deutschland wirklich?“ Die MIT konnte hierzu Prof. Dr. Volker Wittberg, den Leiter des nationalen Zentrums für Bürokratiekostenabbau (NZBA), gewinnen, der seit 2001 den Lehrstuhl für Mittelstandsmanagement an der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld innehat. Zudem ist er Leiter des FHM-Instituts für den Mittelstand in Lippe (IML) in Detmold. Eingangs erläuterte Prof. Dr. Wittberg die Entwicklung, dass sich auch die Wissenschaft mittlerweile intensiv damit befasst, dass die mittelständischen Unternehmen in weiten Bereichen anders belastet sind als Großbetriebe, was zur Gründung von Fachhochschulen des Mittelstandes führte, an denen mittlerweile in Deutschland ca. 2.500 Studierende speziell für ihre Tätigkeit im Mittelstand ausgebildet werden. Inhaber dieser Bildungseinrichtungen ist die Stiftung Bildung und Handwerk. Der Referent ging eingangs recht deutlich darauf ein, dass Bürokratie nicht grundsätzlich schlecht sei, da sie zu Rechts- und Planungssicherheit führen könne, und veranschaulichte dies an Negativbeispielen aus den USA, Indien, Costa Rica und China. (Von links) Prof. Dr. Volker Wittberg, Thomas Schätzle und MIT-Kreisvorsitzender Daniel Hackenjos gers ohne Beteiligung des Arbeitgebers abgewickelt wird, während in Deutschland der Arbeitgeber das Inkasso für den Staat übernimmt und für die abzuführende Lohnsteuer auch noch die eigene Haftung. Eine Pikanterie am Rande: „So weit der Arbeitgeber Kirchensteuer an den Staat abführt, wird diese vom Staat an die Kirchen nicht in gleicher Höhe abgeführt, sondern abzüglich einer Inkassogebühr.“ Die mittelständischen Betriebe sind in Deutschland der größte Arbeitgeber und der größte gewerbliche Steuerzahler. Die Gefahr, die durch die ständige und graduelle Erhöhung der bürokratischen Anforderungen an den Mittelstand zur realen Gefahr für Arbeitsplätze wird, verdeutlichte Prof. Dr. Wittberg an der Metapher vom „gekochten Frosch“: Normenkontrollrat eingerichtet Prof. Dr. Wittberg erläuterte, dass ein erster und wichtiger Schritt im Interesse des Mittelstandes auf Bundesebene die Einrichtung des Normenkontrollrates war. Dieser Normenkontrollrat ist beteiligt bei der Gesetzgebung und analysiert die Kostenbelastungen, die aus Gesetzesvorhaben gerade für mittelständische Unternehmen folgen. Prof. Dr. Wittberg erläuterte, dass diese Einrichtung ein wichtiger Schritt in der Wahrnehmung der tatsächlichen wirtschaftlichen Situation des Mittelstandes sei, und verdeutlichte: „Bis dahin erfuhr die Politik nur die Realität der Großunternehmen und deren Interessen, nicht aber die des Mittelstandes.“ Bezogen auf Baden-Württemberg, kritisierte Prof. Dr. Wittberg die strikte Weigerung der grün-roten Landesregierung, einen solchen Normenkontrollrat auch auf Landesebene in Baden-Württemberg einzurichten und in die Landesgesetzgebung einzubinden. Prof. Dr. Wittberg schloss sein Referat mit dem Aufruf an die Mittelständler, die Politik nicht aus ihrer Verantwortung für Millionen von Arbeitsplätzen im Mittelstand zu entlassen. Norbert Müller, kanzlei@mueller-coll.de ■ Mittelstand leidet unter Bürokratie Prof. Dr. Wittberg verdeutlichte aber eingehend, dass gerade der Mittelstand unter der stetig anwachsenden Fülle mit gradueller Erhöhung von bürokratischen Lasten leidet sowie an oft sehr kurzfristigen Änderungen, die gerade das Gegenteil von Planungssicherheit bedeuten. Anhand einer ausführlichen Studie des NZBA verdeutlichte der Referent die „überproportionale Belastung der mittelständischen Betriebe, da diese im selben Umfang Plichten zu erfüllen haben wie Großunternehmen“, und stellte fest: „Mittelständische Unternehmen sind allein mit 153 Arbeitgeberplichten, die kostenlos für den Staat erbracht werden, an der Grenze ihrer personellen und inanziellen Belastbarkeit.“ Im Rahmen dieser Studie wurde anhand eines mittelständischen Betriebes in der Metallverarbeitung mit 100 Arbeitnehmern allein eine Kostenbelastung für die Erfüllung von nur 10 Arbeitgeberplichten (von 153) mit jährlich 17.940 Euro ermittelt, was in der Studie, hochgerechnet auf alle mittelständischen Betriebe in Deutschland unter 200 Arbeitnehmern, insgesamt 3 Milliarden Euro ausmacht. Kern der bürokratischen Vorgaben ist die Erfüllung von Arbeitgeberplichten, die eigentlich der Staat zu erfüllen hat, die aber ohne jede Kostenerstattung der Arbeitgeber in Deutschland für den Staat erfüllt. Mittelstand ist größter Arbeitgeber und gewerblicher Steuerzahler Prof. Dr. Wittberg erläuterte beispielhaft den Gegensatz zu Frankreich oder der Schweiz, in der die Steuerplicht eines Bür- Ausgabe 8-2014 5 Aus den KreisenTitel & Bezirken Rubrik Aus den Kreisen & Bezirken MIT Ostalb MIT Calw-Freudenstadt Mittelstand vor Ort Mittelständler gemeinsam auf Wanderung Besuch der Firma Lipp GmbH Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Manuel Lipp begrüßte die Gäste, stellte die Firma vor und führte nach einer ausführlichen Diskussion durch den Betrieb. Die von Xaver Lipp und seiner Frau 1958 gegründete Firma besteht seit über 55 Jahren. Mit ca. 170 Patenten ist die Firma weltweit tätig und erwirtschaftet mit etwa 50 Mitarbeitern ca. 16 Millionen Euro im Jahr. Von der Endkappe für Dachrinnen über das Lipp Falzsystem von Blechbahnen für den Behälterbau bis hin zu dem Werkstoff „Verinox“ und Biogasanlagen wurden weitere Entwicklungen vorangetrieben. Dazu gehört die Eigenentwicklung von Schweißmaschinen, welche die Blechbahnen, statt zu falzen, in Stahl und Edelstahl verschweißen. Damit sind Behältergrößen von bis über 10.000 m³ Inhalt möglich. Abnehmer sind Landwirtschaft, Industrie, Chemie, Kommunen und Wasserspeichersysteme. Die MIT Ostalb beim Besuch der Lipp GmbH in Tannhausen Wir können Schwergewichte! Schweißteilkomponenten bis 50 Tonnen. · Konstruktionsbüro · Brennschneiden · Schweißteile · Spannungsarm Glühen · Mechanische Bearbeitung · Lackieren Daimlerstraße 3-5 · D-71254 Ditzingen-Schöckingen · Tel. 07156 9555-0 Langwiesenstraße 14 · D-74363 Güglingen-Frauenzimmern · Tel. 07135 97405-0 6 www.HINZ-MBT.de In der Diskussion kam auch das seit 1. August 2014 geltende neue EEG (Energieeinsparungsgesetz) zur Sprache. Damit sind neue Biogasanlagen in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich zu bauen und zu betreiben. Die Lobby der großen Stromversorger habe sich durchgesetzt, weil die Biogasanlagen sich hervorragend für die Bereitstellung von Spitzenlaststrom eignen und dadurch die bestehenden Spitzenlastkraftwerke, wie z. B. Gasturbinen, sich nicht mehr rentabel betreiben lassen. Die Firma Lipp hat sich darauf eingestellt und exportiert ca. 75 % ihrer Biogasanlagen ins Ausland. Die Russlandkrise hat sich bisher für Lipp nicht bemerkbar gemacht, da man mehr in asiatische Länder liefert und kooperiert. Besichtigung der Biogasanlage Bosch Im Anschluss daran besuchte man noch die Musterbiogasanlage der Familie Bosch. Die Anlage verarbeitet jährlich ca. 12.500 m³ Silomais und die Gülle von ca. 300 Muttersauen einschließlich Nachzucht. Mit drei Gasmotoren und angeschlossenen Generatoren wird Strom erzeugt und die anfallende Abwärme für ein kleines Fernheiznetz zur Gebäudeheizung benutzt. Auch die Werkshallen und das Bürogebäude von Lipp werden mit dieser Wärme versorgt. Der Vorsitzende der MIT-Ostalb, Werner Frank, der zugleich Mitglied der Kommission Energie und Umwelt der MIT auf Bundesebene ist, konnte über die neuesten politischen Entwicklungen auf dem Energiesektor berichten. Er warb für die Mitgliedschaft in der MIT. Es gebe 3,2 Millionen Unternehmen in Deutschland, 90 % von ihnen seien Familienunternehmen, also klassischer Mittelstand. Die Politiker kümmern sich aber mehr um die Großkonzerne und der Mittelstand leider zu wenig um sich selbst. Er bedankte sich bei den Herren Lipp und Bosch für die informativen Erläuterungen zu ihren Betrieben und überreichte ein kleines Gastgeschenk. Heinrich Esch, ing-buero-esch@t-online.de ■ Die gemeinsame Wanderung mit anschließender Einkehr zusammen mit der MIT des Kreisverbandes Rottweil war eine Premiere. Der Vorsitzende der MIT CalwFreudenstadt, Ulrich Kallfass, begrüßte den mit seinen Mittelständlern nach Freudenstadt angereisten Kollegen KlausDieter Thiel vom Kreisverband Rottweil, mit dem ihn seit Jahren freundschaftliche Bande verbinden. Unter fachkundiger Führung von Herbert Schillinger vom Hotel Lauterbad ging es zunächst durch naturbelassene Wälder zur 2014 neu errichteten Berghütte Lauterbad in bester Schwarzwaldlage – ein Kleinod in der Raumschaft. Nach einem köstlichen Drink in der Abendsonne wurden die Wanderer mit kulinarischen Köstlichkeiten bei musikalischer Umrahmung verwöhnt. Kallfass begrüßte den Landtagsabgeordneten des Kreises Calw, Thomas Blenke, und stellte ihn den Mittelständlern aus dem benach- barten Kreis vor. Blenke unterstützte in seiner Begrüßungsrede die Forderung der Mittelständler, dass die CDU ihr wirtschaftliches Proil stärken müsse. Für die 2016 stattindende Landtagswahl ist er optimistisch: „Wir haben gute Chancen, die Regierungsverantwortung wieder zu übernehmen“, so der Abgeordnete. Die FDP müsse sich allerdings it machen, um wieder als Koalitionspartner zur Verfügung zu stehen. In Baden-Württemberg halte er dies für durchaus möglich. Kallfass appellierte an die Leistungsträger der CDU, nicht Fehlentwicklungen zu beklagen, sondern zu handeln. Wir bräuchten eine Mittelstandspolitik, die überzeugt, und Entscheidungsebenen innerhalb der CDU, welche die Sorgen und Nöte des Mittelstands ernst nehmen. Die gemeinsame Veranstaltung der beiden Kreisverbände war ein voller Erfolg. Man war sich einig, dass auch die MIT auf Wanderung (Von links) Rolf Berlin, Ulrich Kallfass, Norbert Beck MdL FDS, Herbert Schillinger Mittelstandsvereinigung in Zukunft mehr Kante zeigen muss. „Nur gemeinsam sind wir stark“, so Klaus-Dieter Thiel. Die Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden und weitere gemeinsame Veranstaltungen folgen. Ulrich Kallfass, ulrich@kallfass.net, www.mit-cw-fds.de ■ MIT Ludwigsburg MIT fordert Kursänderung von Merkel Die Kalte Progression führt bei vielen Steuerzahlern zu einer steigenden Steuerlast. „Trotz Gehaltssteigerungen kommt infolge steigender Einkommensteuer und der Inlation unter dem Strich kaum etwas vom Gehaltsplus im Geldbeutel an. Die Steuerbremse ist daher eine Frage der Gerechtigkeit“, stellt der Kreisvorsitzende der Mittelstandsvereinigung der CDU (MIT) im Kreis Ludwigsburg, Armin Maschke, am Rande des CDU-Kreisparteitags klar. „Bei steigendem Einkommen wächst die Steuerlast überproportional. Somit landet die Belohnung für gute Leistungen nicht im Geldbeutel des Steuerzahlers, sondern im Staatshaushalt. Die Kalte Progression schröpft hierbei vor allen Dingen Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen. Das ist ungerecht und unsozial“, verdeutlicht Maschke die aktuelle Situation. Die MIT wird auf dem Bundesparteitag zusammen mit der Arbeitnehmervereinigung der CDU, der christlich demokratischen Arbeitnehmerschaft, einen entsprechenden Antrag zur Steuerbremse einbringen. Zusammen möchten die beiden Verbände eine Änderung des Steuertarifs erreichen. Die Kernfor- derung ist eine regelmäßige Anpassung des Steuertarifs an die Inlation. Eine Gegeninanzierung durch Steuererhöhungen lehnt die MIT entschieden ab. Durch die in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Steuermehreinnahmen für den Staat sieht die MIT einen ausreichenden inanziellen Spielraum für die Einführung der Steuerbremse. „Die Forderung nach einer Steuerbremse entwickelte sich in vielen Gesprächen mit Mitgliedern der MIT und der CDU. Auf dem CDU-Kreisparteitag am 26. September wurde ein entsprechender Antrag mit überwältigender Mehrheit angenommen. Wir sind frohen Mutes, dass wir zusammen mit der Arbeitnehmervereinigung der CDU diese wichtige Forderung auf dem CDU-Bundesparteitag am 8. und 9. Dezember in Köln mit Nachdruck unserer Kanzlerin ans Herz legen können“, so Maschke abschließend. Fabian Gramling, info@mit-ludwigsburg.de, www.mit-ludwigsburg.de © JiSign, Fotolia Im Rahmen ihrer mehrmaligen jährlichen Besuche von Mittelstandsbetrieben im Ostalbkreis waren die Mitglieder der MIT Ostalb bei der Firma Lipp GmbH und an der Biogasanlage Bosch in Tannhausen. ■ Ausgabe 8-2014 7 Titelden Rubrik Aus Kreisen & Bezirken Rubrik Aus den KreisenTitel & Bezirken MIT-Karlsruhe-Stadt MIT Stuttgart Keine weitere Bevormundung durch Kommunen! Gespräch mit Bürgermeister Werner Wölfle Es ist Konsens in unserer (sehr erfolgreichen) sozialen Marktwirtschaft, dass es nicht Aufgabe von Kommunen ist, privatwirtschaftliche Unternehmen zu führen und mit ihren Steuer-, Haftungs-, und Kreditvorteilen privaten Unternehmen Konkurrenz zu machen. Das aktuelle Gemeindewirtschaftsrecht hat sich in diesem Sinne in Baden-Württemberg bewährt! Die MIT lud zu einer öffentlichen Diskussion ein, der viele Bürger folgten, denn die grün-rote Landesregierung plant Lockerungen des Gesetzes zugunsten der Kommunen. Der Diskussion stellten sich Ende September der Leiter des Karlsruher Amtes für Abfallwirtschaft, Stefan Kaufmann, CDUFraktionschef Tilman Pfannkuch, der Geschäftsführer der Firma KÜHL Recycling Südwest GmbH, Matthias Gutheil, ferner Die selbstbewusste MIT Stuttgart hatte beim 55. After Business Talk Werner Wölle, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser, zu Gast. Der MIT lag die Frage am Herzen, inwieweit die städtischen Eigenbetriebe den Mittelständlern in der Region Konkurrenz machen. Erfreulicherweise tischte Wölle nicht Zahlen und Prozente auf, sondern berichtete locker und interessant über seine Versuche, unternehmerische Überlegungen in kommunale Betriebsabläufe einließen zu lassen. Dies scheint nicht einfach, wenn nicht gar unmöglich zu sein: „Vergleichbarkeit herzustellen mit privaten Unternehmen, ist politisch nicht durchsetzbar“, und „Ich weiß nicht, warum in Stuttgart nicht funktioniert, was in der privaten Industrie klappt.“ (Von links) Gregor Wick, MIT-Kreisvorsitzender, Matthias Gutheil, GF Kühl Recycling Südwest GmbH, Katrin Schütz MdL, Stefan Kaufmann, Leiter AfA, Tilman Pfannkuch, CDU-Fraktionsvorsitzender und Gerald Steinig, Haus & Grund Bürstenlose DC-Motoren Ott GmbH & Co, KG Baarstraße 3 D-78652 Deißlingen Tel.: 07420-9399-0 www.ac-dc-motor.eu Aussteller auf der Motek 2014 und SPS 2014 ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ DC-Motoren AC-Motoren Getriebemotoren Steuerungen Netzteile Kupplungen Wir realisieren Antriebslösungen in nahezu allen Bereichen. Hierzu greifen wir auf unser Lager mit über 70.000 Motoren sowie über 2.000 Steuerungen und Netzteile zurück. 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Gregor Wick (MIT-Kreisvorsitzender) brachte als Moderator des Abends die Idee einer PPP (Public Private Partnership) ins Spiel. Sie ermögliche ein Zusammenspiel der Kräfte vor Ort und führe zu Synergieeffekten, die für den Bürger letztlich niedrigere Kosten bedeuten könnte, Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft nicht gefährde und der Stadt immense Investitionen erspare. Marco Mossa, marco.mossa@dg-druck.de, www.mit-karlsruhe.de ■ Wenig Gestaltungsspielraum bei öffentlichen Betrieben Wölle untermauerte seine Aussagen mit vielen Beispielen. Mit einiger Überraschung nahmen die Zuhörer zur Kenntnis, dass sein Wunsch, in den städtischen Krankenhäusern für leistungsorientierte Mitarbeiter ein Prämiensystem einzuführen, das herausragende Leistungen honoriert, politisch nicht durchsetzbar sei. Ebenso ergeht es Überlegungen, Reinigung und Serviceleistungen im Klinikbereich in eine eigene GmbH zu überführen, um privatrechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen und dadurch Risiken für die Stadt zu minimieren. Wölle hebt hervor, dass die Fesseln bei der öffentlichen Hand sehr viel größer sind als im Privatbereich. Er möchte gerne Strukturen aus der Industrie in die Verwaltung implementieren: „Wir sollten uns begrenzen auf Dinge, die wir können, und müssen unser Know-how zur Qualitätssicherung ausbauen. Als Verwaltung sind wir bisher noch nicht modern aufgestellt.“ Werner Wölfle (rechts) im anregenden Gespräch mit den MITlern In Zusammenarbeit mit unseren Kunden entstehen seit über 40 Jahren Kompletlösungen für die Bereiche: Industrielle Automaisierung, Gebäudeautomaisierung und Sonderanlagen Schurwaldstrasse 7 73765 Neuhausen a. d. 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Große Betriebseinheiten, wie z. B. deizitäre Schwimmbäder, möchte niemand privatisieren. Wölles Fazit am Ende des Abends lautet: „Als Unternehmer habe ich die Freiheit, etwas entscheiden zu können. Als Bürgermeister darf ich das nicht.“ Überhaupt hatten die MITler das Gefühl, mit einem Mittelständler zu diskutieren. Dr. Carl-Christian Vetter, Stadtrat und Vorsitzender der MIT Stuttgart, bot für die Durchsetzung unternehmerischer Ideen im neuen Gemeinderat seine Unterstützung an. Ute Dick, ute-dick@t-online.de, www.mit-stuttgart.de ■ Ausgabe 8-2014 9 Titelden Rubrik Aus Kreisen & Bezirken Rubrik Aus den KreisenTitel & Bezirken MIT Böblingen MIT Göppingen Mitglieder in verantwortungsvollen Positionen Betriebsbesichtigungen in Kuchen Hermann Ayasse neuer Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins Sindelfingen Wir gratulieren unserem langjährigen Mitglied Hermann Ayasse zu seinem neuen Ehrenamt als Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins Sindelingen. Hermann Ayasse, Obermeister der Malerinnung im Landkreis Böblingen, hatte den elterlichen Betrieb erfolgreich weitergeführt und ausgeweitet. Damit war zwangsläuig verbunden, dass ihm immer wieder verschiedene neue Ehrenämter angeboten wurden. Ein wichtiges Ehrenamt, nämlich den Vorsitz des Gewerbe- und Handelsvereins, hat er jetzt von seinem Vorgänger Wolfgang Kramer, der das Sindelinger Hotel Erikson betreibt, übernommen. Seit vielen Jahren vertritt Ayasse auch den Mittelstand im Sindelinger Gemeinderat als Stadtrat. Seit über 20 Jahren ist das CDU-Mitglied als stellvertretender Kreisvorsitzender der MIT sowie als Vorsitzender des MIT-Stadtverbands Sindelingen engagiert. Und damit nicht genug: Seit fünfzehn Jahren ist er auch öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Stuttgart für das Maler- und Lackiererhandwerk. Die vielfältigen Erfahrungen in seinem Beruf sowie mit der lokalen und bundesweiten Politik sind eine willkommene Bereicherung für die Mitglieder des Gewerbe- und Handelsvereins. So ist es sicher eine gelungene Symbiose zwischen Handwerk und Politik, da alle Anliegen und Probleme schnell in beide Richtungen transportiert und hoffentlich einer Lösung zugeführt werden können. Wir wünschen unserem Vorstandsmitglied Hermann Ayasse viel Erfolg in seinem neuen Ehrenamt. Eduard Freiheit gratuliert Birgit Scheible zum 100-jährigen Betriebsjubiläum Eine Betriebsbesichtigung bei der Fa. Erhardt & Abt in Kuchen mit anschließendem Vortrag von Dr. Dietrich Birk über die aktuelle Situation im globalen Maschinenbau nutzte MIT-Kreisvorsitzender Eduard Freiheit, um der anwesenden Birgit Scheible zum 100-jährigen Jubiläum der Fa. Gustav Neuser zu gratulieren. Auch im digitalen Zeitalter, so Freiheit, werde man weiter Papier benötigen. Die Fa. Neuser und ihre Geschäftsführerin Birgit Scheible, die seit vielen Jahren auch der MIT angehört, versorgen die Menschen seit vielen Jahren damit. Luz Berendt hat 1978 sein Studium der Vermessung an der Universität Karlsruhe als Diplom-Ingenieur abgeschlossen und trat nach zweijährigem Vorbereitungsdienst in die Flurneuordnungsverwaltung des Landes Baden-Württemberg ein. 1985 wurde er Referent für das Landwirtschafts- und Umweltministerium bei der damaligen Landesvertretung beim Bund in Bonn. Ende 1986 holte ihn der Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. h. c. Gerhard Weiser als persönlichen Referenten in sein Ministerium. Seit 1989 ist Berendt Leiter des Referats Landentwicklung im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart. Seit 1992 ist er Lehrbeauftragter am Geodätischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Seine umfassenden fachlichen Erfahrungen bringt er in mehreren berufsständigen Organisationen ein. Als neuer Präsident für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) verantwortet er die obere Vermessungs-, Flurneuordnungs- und Siedlungsbehörde in Baden-Württemberg. Das LGL hat 630 Mitarbeiter, verteilt auf die Lokationen Stuttgart (330), Karlsruhe (180) und Kornwestheim (120). Weitere 600 Beschäftigte unterstützen die Flurneuordnungsverfahren in den Landkreisen. Das LGL führt als obere Landesbehörde die Fachaufsicht über die unteren Vermessungsbehörden und über die öffentlich bestellten Vermessungsingenieure sowie über die unteren Flurneuordnungsbehörden. Für die Stadtkreise ist das LGL die untere Flurneuordnungsbehörde. Die Ernennungsurkunde wurde Luz Berendt von Minister Alexander Bonde überreicht (siehe Bild). Rudolf Preiß, preiss.rudolf@t-online.de, www.mit-boeblingen.de ■ Luz Berendt neuer Präsident für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg Der MIT-Kreisverband Böblingen gratuliert seinem langjährigen Mitglied Luz Berendt zu seiner Ernennung zum Präsidenten für Geoinformation und Landentwicklung zum 1. September 2014. (Von links) Wolfgang Kramer und Hermann Ayasse 10 (Von links) Luz Berendt und Minister Alexander Bonde Betriebsbesichtigung im Unternehmen Erhardt & Abt (Von links) Thomas Rapp, Eduard Freiheit, Christian Abt, Birgit Scheible, Paul Lambert, Dr. Dietrich Birk VDMA-Geschäftsführer Dietrich Birk: Russland-Umsatz bei Maschinenbauern sinkt Der Auftragseingang bei den Maschinenbauern aus Russland ist im 1. Halbjahr um 20 % gesunken. Dies, so Dietrich Birk, VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau)-Geschäftsführer, bei einer Veranstaltung der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) in Kuchen, sei problematisch, weil der russische Markt mit 1,6 Mrd. Euro der fünftwichtigste Exportmarkt sei. Insgesamt laufe es noch gut in der Branche. Sorgen bereiteten aber auch innenpolitische Themen. Wenn das Bundesverfassungsgericht z. B. die Schonung des Betriebsvermögens bei der Erbschaftsteuer kippen würde, hätte das nach Birks Einschätzung erhebliche negative Folgen für die mittelständischen Familienunternehmen. Die Steuermehrbelastungen fehlten dann für Investitionen und Innovationen. Dies könne zu einer Verlagerung von Unternehmenssitzen oder Holdings ins Ausland führen. MIT-Kreisvorsitzender Eduard Freiheit hatte vor dem Vortrag zu einer Betriebsbesichtigung im Unternehmen Erhardt & Abt eingeladen. Gerd Scheffold, info@gerd-scheffold.de, www.mit-gp.de ■ Ausgabe 8-2014 11 Ausflugsziele in Baden-Württemberg Titel Rubrik Von Kuckucksuhr bis Downhill Die Ferienregion Schwarzwald steht für unterschiedlichste Naturlandschaften: der waldreiche Norden, der tief eingeschnittene mittlere Schwarzwald und der am Feldberg bis auf 1.493 m ansteigende Süden. Die beste Aussicht darüber hat man von Belchen, Kandel und Schauinsland sowie im Nordschwarzwald von der Hornisgrinde aus. Imposant sind auch die zahlreichen natürlich entstandenen, glasklar schimmernden Seen wie Titisee, Schluchsee und Mummelsee. cher Länge und Schwierigkeit auf einer Gesamtlänge von 23.000 km. Ergänzt wird das Wegenetz von speziellen Nordic Walking-, Langlauf- und Schneeschuhloipen. Wer etwas mehr Ausdauer und Zeit hat, kann über den Westweg ab Pforzheim die Höhen zwischen Enz Mit dem Fahrrad Ein rasantes Sport- mit einem beeindruckenden Naturerlebnis verbinden, das verspricht Mountainbiken im Schwarzwald. Das Wegenetz für die „Über-Stock-und-SteineRadler“ allein ist über 7.000 km lang. Ausdauernde können auf der 450 km langen MTB-Strecke „Bike Crossing Schwarzwald“ quer durch die Region radeln. Mutige Downhill-Fans erklimmen steile Gipfel und erleben adrenalinreiche Abfahrten in den Bikeparks. Gemütlicher geht es auf dem Südschwarzwald-Radweg mit nur geringen Steigungen zu. Er bietet Natur pur, herrliche Aussichten und kann von der ganzen Familie befahren werden. Der Seenradweg durch das Mittelgebirge ist für E-Bike- und Schwarzwald-Liebhaber gleichermaßen interessant. Er führt sie zu Sehenswürdigkeiten und Plätzen zum Einkehren, die dank dem „Rückenwind“ des E-Bikes trotz Steigungen spielend zu erreichen sind. Wintersport Ski alpin, Ski nordisch, Rodeln und Schneeschuhwandern ziehen viele Wintersportler in den Schwarzwald. Bekannte Wintersportgebiete liegen um den Feldberg, bei Todtnau mit der FIS-SkiAlpin-Strecke „Fahler Loch“ und in Hinterzarten, einer Hochburg und Talent© Silvano Rebai, Fotolia © Wieselpixx, Fotolia Wandern Wanderer haben im Schwarzwald die Qual der Wahl zwischen unzähligen gut ausgeschilderten Touren unterschiedli- © Rawpixel, Fotolia Dunkle Wälder, sonnige Hochflächen, tosende Wasserfälle und klare Gletscherseen – Deutschlands größtes Mittelgebirge trumpft in erster Linie mit seiner einzigartigen Natur auf, die Outdoor-Sportlern optimale Möglichkeiten bietet. Aber auch Kulturinteressierte, Wellnessfans und Gourmets kommen bei einem Urlaub im Schwarzwald voll auf ihre Kosten. 12 © ARochau, Fotolia und Murg ersteigen, das tief eingeschnittene Murgtal durchqueren und anschließend über die Grindenlächen des Nordschwarzwaldes mit Mummelsee und Hornisgrinde hinunter ins Kinzigtal absteigen. Der 285 km lange Höhenweg berührt die höchsten Gipfel wie Hornisgrinde, Schliffkopf, Feldberg und Belchen und bietet fantastische Aussichten – im südlichen Teil bis zu den schneebedeckten Alpengipfeln. © reinhard sester, Fotolia Titel Rubrik in Baden-Württemberg Ausflugsziele schmiede der deutschen Skispringer. Im Nordschwarzwald konzentrieren sich die Wintersportgebiete entlang der Schwarzwaldhochstraße und auf dem Höhenzug zwischen Murg und Enz um Kaltenbronn. Abenteuer pur Wer gezielt den „Kick“ sucht, wird entweder auf den rasanten Achterbahnen im Europapark Rust oder auf der Sommerbobbahn am Mehliskopf bei Enzklösterle fündig – oder geht einmal beim Paragliding oder Drachenliegen in die Lüfte. Klettermaxe können sich an den Kletterfelsen am Westhang sowie im Südschwarzwald oder in einem der 12 Hochseilgärten austoben. Wer es nass mag, kann im Titisee oder Schluchsee abtauchen oder windsurfen. Schwarzwald für Genießer Badefreunde erwarten im Schwarzwald 13 Thermalbadeorte mit schönen Thermal- und Mineralbädern. Auf jeden Fall einen Besuch wert ist die mondäne Kurstadt Baden-Baden, deren heiße Quellen schon von den Römern geschätzt wurden. Noch heute bietet der Besuch des römisch-irischen Friedrichsbads und der Caracalla-Therme mit ihrem mineralreichen Thermalwasser herrliche Entspannung. Ein Bummel vorbei an dem Kurhaus aus der Belle Epoque, den Luxushotels und Läden für die Reichen und Schönen lohnen sich ebenfalls. Die Schwarzwälder Küche vereint badische, schwäbische, elsässische und Schweizer Elemente zu einem eigenen kulinarischen Genuss. Gourmets inden im Schwarzwald die höchste Dichte an Restaurants mit Sterneköchen und Gault Millau- oder Michelin-Auszeichnung in Deutschland. Ein perfekter Begleiter zur Schwarzwälder Küche sind die badischen Weine, die vor allem in der Region rund um den Kaiserstuhl angebaut werden. Schwarzwälder Kultur Obwohl es sich bei Bollenhut, Kuckucksuhr und Kirschtorte natürlich um Klischees handelt: Brauchtum und Tradition werden in vielen Regionen des Schwarzwaldes noch geplegt. Gäste können bei Triberg die weltgrößte Kuckucksuhr bewundern oder sich im Furtwanger Uhrenmuseum über die Geschichte der Uhrenherstellung informieren. Im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach werden Schwarzwälder Bauernhöfe des 16. bis 18. Jahrhunderts mit Nebengebäuden wie Speicher, Back- und Brennhäusle, Hausmahlmühle und Sägemühle gezeigt. Auch Glasbläsereien wie die Dorotheenhütte in Wolfach sind immer noch in Betrieb und können besichtigt werden. Tipp Weitere Informationen unter www.schwarzwald-tourismus.info wifo@fkm-verlag.com Ausgabe 8-2014 ■ 13 Titel Rubrik Wirtschaft Titel Wirtschaft Rubrik Matthias Hornberger Internationales Wirtschaftsforum Baden-Baden Regionale Netzwerke als Wachstumstreiber für die IT-Wirtschaft Dieter Hundt erhält Lebenswerk-Award Regionale Netzwerke als Dialogplattformen Vielmehr brauchen wir komplementär regionale Netzwerke, die nach dem Bottom-up-Prinzip arbeiten, die mit den Unternehmen vor Ort in den Dialog treten, dadurch ihre Bedürfnisse ermitteln und vor Ort konkrete Lösungen anbieten. Der direkte Austausch zwischen Mitgliedern und Hands-on-Projekten sind zentrale Elemente des CyberForum, das über 1.000 Mitglieder aus der IT- und Hightech-Branche in der TechnologieRegion Karlsruhe verbindet, vom Start-up über Forschungseinrichtungen bis hin zu internationalen Software-Marktführern. Foto: Björn Pados 15.000 Betriebe, rund 65 Milliarden Euro Umsatz jährlich – Baden-Württembergs IT-Branche kann sich sehen lassen. Gerade im Bereich Unternehmenssoftware gehört das Bundesland zu den Spitzenreitern. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und insbesondere der kleinen und mittelständischen IT-Unternehmen noch weiter zu stärken, brauchen wir nicht nur eine Politik, welche die Förderung der IKT zur Chefsache erklärt. Matthias Hornberger, Vorstandsvorsitzender CyberForum, Karlsruhe CyberForum als bestes Cluster landesweit ausgezeichnet Das CyberForum, gegründet 1997, wurde 2013 mit der Auszeichnung als bestes Cluster landesweit und als das führende IT-Netzwerk in Europa gewürdigt. Diese Auszeichnung, vergeben vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft BadenWürttemberg und der European Cluster Seemühle 5 · 78183 Hüfingen Tel. 07 71 / 92 30-0 · Fax: 07 71/92 30-50 info@schmid-schaltanlagen.de http://www.schmid-schaltanlagen.de UNSER LEISTUNGSSPEKTRUM: Planung, Entwicklung und Ausführung von Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik für Projekte in den Bereichen: Industrie (Maschinen- und Prozesssteuerungen nach Kundenanforderungen) Gebäudeautomation (Industrie, Maschinenbau, Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär, Beleuchtungstechnik) Energie- und Umwelttechnik (Blockheizkraftwerke, Abwassertechnik/ Kläranlagen und Wasserversorgung) Service Not- und Servicedienst an 365 Tagen im Jahr mit Fernüberwachung, regeltechnische Beratung und Verkauf. Wir sind Komplettanbieter für umfassende Problemlösungen, lexibel und anpassungsfähig genau auf Kundenwunsch. Unsere Firmenphilosophie: „Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.“ 14 Excellence Initiative, erhielt das CyberForum insbesondere für den engen Kontakt zu seinen Mitgliedern. Und durch diesen engen Kontakt haben wir täglich mit den Belangen zu tun, die unsere Mitgliedsunternehmen beschäftigen. Fachkräftegewinnung und -weiterbildung sind aktuell das ganz große Thema, zu dem wir von kleinen Workshops bis zu großen Kongressen alles anbieten. Wie regionale KMU die gefragten Experten am Standort halten und für ihr Unternehmen begeistern können, welche Rolle hier das „Employer Branding“ spielt und wie wir unsere digitale Arbeitswelt freier gestalten können, wird Thema unseres jährlichen „Hightech.Unternehmer.Kongress.“ am 6. November in der IHK Karlsruhe sein (www.kongress.cyberforum.de). Ich lade Sie herzlich ein, an unserem Event teilzunehmen, unser Netzwerk kennenzulernen und interessante Kontakte zu Entscheidern aus Wirtschaft und Politik zu knüpfen. Das CyberForum ist Motor und Kompetenzzentrum für einen attraktiven IT-Standort und leistet so einen Beitrag für die Entwicklung der IKT-Branche in Baden-Württemberg. Machen Sie mit. 17 Jahre hatte Dieter Hundt als Chef der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) gestritten und gekämpft. Er hat sich mit Verve für die Belange der Wirtschaft eingemischt, so lange wie kein Präsident zuvor. Er leitete Jahrzehnte die Allgaier-Werke und engagierte sich als Präsident des VfB Stuttgart Auch jetzt, 76-jährig, meldet er sich zu Wort. Das Rentenpaket sei unverantwortlich, hält er Berlin entgegen. Die Rente mit 63 für Arbeitnehmer, die 45 Jahre gearbeitet haben, sei ein Schritt in die falsche Richtung, außerdem hält er den Mindestlohn für schädlich, denn er werde Arbeitsplätze kosten und die Schattenwirtschaft beleben. Die mittelständische Wirtschaft kann all das nur bestätigen und sieht wie Dieter Hundt auch die Bildungspolitik in Baden-Württemberg mit ihrem unsteten und unklaren Kurs kritisch. Das Hickhack um G8 oder G9, der Bildungsplan oder der Wegfall der Grundschulempfehlung zeige schon jetzt seine negative Wirkung: Tausende von Schülern, die Ansprüchen höherer Schulformen nicht gewachsen seien, müssten jetzt die Zeche für ideologische Schulgesetzgebung in Form der Nichtversetzung zahlen. Herzblut und Motivation der Mitarbeiter als Erfolgsrezept Dieter Hundt ist also ein Vollblut-Unternehmer, der sich mit gleichem Engagement im Betrieb, im Sport und im BDA eingebracht hat bzw. bei den AllgaierWerken in Uhingen immer noch einbringt. Und was ist sein Erfolgsrezept? Klar, Herzblut und die Motivation der Mitarbeiter, sagt er. Im Rahmen des Kongresses des Internationalen Wirtschaftsforum in BadenBaden erhielt er am 17. Oktober den Lebenswerk-Award, denn Dieter Hundt sei ein Brückenbauer zwischen Politik und Wirtschaft gewesen und habe Hervorragendes geleistet. Die Laudatio hielt Werner Schüssel, früherer österreichischer Bundeskanzler. Das MIT-Wirtschaftsfo- Dieter Hundt rum gratuliert sehr, sehr herzlich und wünscht dem Geehrten weiterhin diese Energie, sich einzumischen bzw. sich einzubringen. wifo@fkm-verlag.com ■ ■ Quick-Info Das Kuratorium des Internationalen Wirtschaftsforums Baden-Baden (IWF) setzt sich aus kompetenten und international anerkannten Mitgliedern der Politik, Wirtschaft, Sport und Forschung zusammen. Als Beratungsgremium nehmen seine Mitglieder wesentlichen Einluss auf die strategische Festlegung von Themenschwerpunkten im Rahmen des Internationalen Wirtschaftsforums. www.wirtschaftsforum-baden-baden.com SICHERHEIT ALS MEHRWERT IM INTERNATIONALEN MESSEBAU Matthias Hornberger, info@cyberforum.de, www.cyberforum.de ■ Ausgabe 8-2014 15 Titel Rubrik Wirtschaft Titel Wirtschaft Rubrik ifo Geschäftsklima Deutschland Ruth Baumann Konjunktur weiterhin auf Talfahrt „Praktisch“ die Bürokratie anpacken Schon zum fünften Mal in Folge hat das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, der Ifo-Index, nachgegeben. Und dieses Mal deutlich stärker als erwartet. Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft trüben sich immer weiter ein, die Chancen auf einen großen Aufschwung im zweiten Halbjahr schwinden. Großhandel, Einzelhandel, Bauhauptgewerbe und verarbeitendes Gewerbe melden einheitlich zum September 2014 einen Rückgang ihrer Erwartungen für das Geschäftsjahr. Der ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im September von 106,3 im August auf 104,7 Punkte gesunken. Die momentane Geschäftslage wurde wieder schlechter beurteilt als im Vormonat. Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate ielen auf den tiefsten Stand seit Dezember 2012. Der deutsche Konjunkturmotor beginnt zu stottern – manche hoffen auf eine Minirezession, die sich schnell erholt. Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima nochmals verschlechtert. Die Beurteilung der aktuellen Lage sank auf den niedrigsten Stand seit März 2010. Auch der Blick nach vorne auf die Geschäfte trübte sich weiter ein. Im Einzelhandel sank der Geschäftsklimaindikator. Die Einzelhändler haben zwar ihre „Es mangelt uns Mittelständlern nicht an Verbalbekundungen, wie man die Bürokratie eindämmen oder gar abschaffen will.“ So weit die Worte, die Realität spricht eine andere Sprache. aktuelle Geschäftslage etwas besser beurteilt. Jedoch nahm die Skepsis mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf merklich zu. Lebensmittelkonzerne deuten bereits spürbare Preissenkungen an, z. B. bei Mehl und Zucker (vgl. FAZ vom 12. Oktober 2014). Im Verarbeitenden Gewerbe hat der Geschäftsklimaindex ebenfalls nachgegeben. Die Industrieunternehmen waren etwas weniger mit ihrer aktuellen Lage zufrieden, die jedoch weiterhin gut ist. Die Erwartungen sind erstmals seit Januar 2013 leicht negativ. Vom Auslandsgeschäft werden kaum noch Zuwächse erwartet. Im Bauhauptgewerbe ist der Index auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2012 gefallen. Er beindet sich historisch aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die Bauirmen waren mit ihrer aktuellen Lage etwas weniger zufrieden als noch im Vormonat. Und der Ausblick trübt sich leicht ein. wifo@fkm-verlag.com ■ Ruth Baumann, MIT-Bezirksvorsitzende Südbaden Mit dem bürokratischen Moloch, der Sozialsummenschätzung, beschäftigt sich ja niemand mehr. Der betriebliche Hauptzweck scheint ja darin zu bestehen, Summen zu melden, deren Wahrheitsgehalt bei Stundenlohnempfängern, gelinde gesagt, recht übersichtlich ist. Die rückwirkende Senkung der Lohnsteuer (so geschehen im Januar 2013) hat neben marginalen Nachzahlungen bei Arbeitnehmern auch die Folge, dass die gesamte Lohnabrechnung ad absurdum geführt war und erneut, als Service des Betriebes, mit Kosten korrigiert werden durfte. Die „Beerdigung“ von ELENA blieb den Betrieben mit Kosten für Softwareupdates und Schulungen nachhaltig in Erinnerung. resultierenden Formulare konterkarieren den propagierten Vereinfachungswillen. Ausgedacht ohne Not, da das bisherige System ja funktioniert hatte, aber mit Kosten für uns und unsere Betriebe. Mangelnde Transparenz der Folgekosten Die Einführung des Nachweises zur Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers bei Bauleistungen und/oder Gebäudereinigungsleistungen verhilft ferner manchem Büro aktuell dazu, zur Außenstelle des Staatsapparates zu werden. Gerne, kostenlos und für die Betriebe verbindlich, erläutert man gegenüber Kunden und Lieferanten die neue Bescheinigung. Hierbei ist es auch nicht sehr tröstlich, dass der Normenkontrollrat jüngst die mangelnde Transparenz bezüglich der Folgekosten neuer Gesetze gerügt hat. Es war früher nicht alles besser, aber manches einfacher. Vielen Betrieben wäre geholfen, wenn Verantwortung, auch für die daraus entstehenden Kosten, dort angesiedelt wäre, wo Gesetze oder Vorschriften entstehen. Dann wäre auch klar, wer für die nicht abgeführten Sozialversicherungsbeiträge der Fremdenführer im Bundestag (fast 1,5 Millionen Euro) haftbar ist. Wer die eigenen Vorschriften nicht mehr durchdringt, sollte sich mutig schleunigst daran machen, sie zu vereinfachen oder abzuschaffen. Ruth Baumann, r.baumann@baumann-co.de ■ 16 © silencefoto, Fotolia © Kostas Koufogiogos Mehrkosten bei der Kirchensteuer Jüngstes Beispiel für „gelebte Entbürokratisierung“ ist, dass der Einzug von katholischer und evangelischer Kirchensteuer nicht mehr in einer Abbuchung möglich ist. Die dadurch entstehenden Mehrkosten, wie gering auch immer, summieren sich. Die Abfrage des Kirchensteuerabzugsmerkmals und die daraus Ausgabe 8-2014 17 Wirtschaft Business English Sometimes we can get away with transferring phrases from German into English and sometimes we can guess what our business partner means. Some misunderstandings can be funny, some can be embarrassing. “If in doubt, leave it out” is one way of dealing with this, another way is to brush up your English! Both the Germans and the British “put something on ice” (etwas auf Eis legen): “I think we should put that on ice until we have more substantial funding for it” and might “lick their wounds” (die Wunden lecken) if something went wrong. “The whole team is very disappointed, they are all licking their wounds at the moment.” Slight differences appear in these examples: The British: • get the ball rolling, not just anything (etwas ins Rollen bringen): “Someone in the inance department noticed the mistake and that really got the ball rolling.” • find things all the rage and not a inal scream (der letzte Schrei sein): “Our new model is proving to be all the rage among teenagers.” • may pull someone over the barrel, but they don’t pull them over the table (über den Tisch ziehen): “It seems the subcontractors have really pulled us over the barrel on this issue.” • don’t go through hell (durch die Hölle gehen), they go to hell and back: “He has been having a really bad time recently, he’s been to hell and back.” • won’t understand if you wish to help wash their hands (eine Hand wäscht die andere) but they may be happy to scratch your back if you will help them later: “You scratch my back and I scratch yours.” • “to kick something into the long grass” (auf das Abstell• gleis stellen): “I think the whole project will be kicked into the long grass very soon.” “grab the bull by the horns” (das Glück am Schopfe packen): “This is your chance! You should grab the bull by the horns. No guts, no glory (wer nicht wagt, der nicht gewinnt).” Furthermore, the British often use expressions to deine what is to be done next: • “the sun is over the yardarm” – is originally a naval expression as the sailors would get their rum ration once the sun had set over the yardarm of the ship. So – time for a drink! “Enough work has been done for one day: the sun is over the yardarm.” • “to put the cat out” – one of the last things that is done before going to bed. So, time for visitors to leave! “Enough work has been done for one day, I’ll put the cat out.” And inally watch out with these two: “to be out of the woods” means that the worst is over. “Things are looking up (über den Berg sein). “The new model is exceeding all expectations, I think we are inally out of the woods.” “To be over the hill” would mean something is past its best (die besten Jahre hinter sich haben). “The whole building needs to be completely renovated, it is really over the hill.” Dificulties in understanding could arise in the following cases, but once you know them – you could use them and astound your business partners and colleagues: • “to be over the moon” (hin und weg): “When I explained the new salary scheme to my staff, they were over the moon about it.” Roland Stricker tricos GbR roland.stricker@tricos-gbr.de 18 Betriebsnachfolge im Handwerk Etwa ein Drittel der Handwerksunternehmer ist älter als 55 Jahre. Rund 45.000 Handwerksunternehmer in Baden-Württemberg sollten sich daher schon ernsthaft damit befassen, wer ihr Lebenswerk fortführen könnte. Auf der anderen Seite stehen junge Handwerksmeister und Führungskräfte, die gerne einen eigenen Betrieb führen möchten und durch die Übernahme des Betriebes ein ideales Sprungbrett für den Schritt in die Selbstständigkeit inden könnten. Wollen sich aber ausreichend Nachwuchskräfte ins „gemachte Nest setzen“? Leider nein. Zahlreiche Betriebe müssen in Ermangelung eines Nachfolgers geschlossen werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen ist die Bereitschaft, selbstständig zu werden, in den letzten Jahren ständig gesunken. Mangelnde Risikobereitschaft und die Scheu vor einem zu hohen Arbeitseinsatz, der zulasten der jungen Familie gehen könnte, sind die Hauptgründe, die junge Menschen davon abhalten, in die Fußstapfen der scheidenden Unternehmergeneration zu treten. Dies gilt auch für Familienangehörige. Nur noch etwa 40 % der Betriebe werden durch Söhne und Töchter weitergeführt. „Projekt Generationswechsel“ wird oft zu spät angegangen Auch bei den Betriebsinhabern erschweren verschiedene Gründe einen Generationswechsel: Angst vor dem Loslassen, unterlassene Investitionen, häuig auch überzogene Preisvorstellungen. Fast immer zeigt sich, dass sie das Projekt „Generationswechsel“ zu spät und zu wenig konsequent angehen. Sie widmen sich lieber dem Tagesgeschäft, als dass sie sich mit der Gestaltung der Nachfolgeregelung befassen. Dabei muss eine Nachfolgeregelung intensiv vorbereitet und viele Aspekte müssen berücksichtigt werden. Dazu zählen die Suche nach einem qualiizierten und motivierten Nachfolger, die Form der Übergabe (Verkauf, Vermieten/Verpachten, Schenken, schrittweise Übergabe?), die steuerlichen Besonderheiten, die rechtlichen Aspekte (vor allem die des Arbeitsrechts) und die Bewertung des Unternehmens. Für den Nachfolger sind dagegen andere Gesichtspunkte entscheidend: die Wirtschaftlichkeit des Betriebs, die Struktur der Kunden, die Qualiikation und Anzahl der Mitarbeiter, die bestehenden Verträge und insbesondere auch die Preisvorstellungen der Vorgängers und die Finanzierung der Übernahme. Handwerkskammern bieten Unterstützung Wer den Betrieb übergeben möchte, erhält vielerlei Unterstützung. Die Handwerkskammern bieten umfangreiche und kostenlose Beratungsleistungen an. Die L-Bank, die Bürgschaftsbank und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft helfen durch Finanzierungs- Franz Falk, Geschäftsführer Management und Technik der Handwerkskammer Region Stuttgart angebote, und die Betriebsbörse www. nexxt-change.de ist eine bewährte Hilfe bei der Suche nach einem Nachfolger. Helfen können diese Institutionen allerdings nur dann, wenn die Unternehmer mit den Vorbereitungen frühzeitig beginnen. Franz Falk, franz.falk@hwk-stuttgart.de, www.hwk-stuttgart.de ■ Bild: Handwerkskammer Region Stuttgart Tips Handwerkskammer Region Stuttgart Bild: Handwerkskammer Region Stuttgart Wirtschaft Landespolitik Auszubildende in der Werkstatt Ausgabe 8-2014 19 Titel Rubrik Wirtschaft Landespolitik Guido Wolf MdL Bedrohte Unternehmerkultur in Deutschland Wohlstand fällt nicht vom Himmel Mein Name ist Ralf Semmler (45). Ich darf mich als überzeugten Mittelständler bezeichnen, der zwar in Deutschland geboren, aber in der Welt zu Hause ist. Als Sohn eines Mittelständlers ging ich durch eine „harte Schule“, wurde mein ganzes Leben zum Selbstständigsein erzogen und habe schöne, aber auch weniger schöne Dinge erlebt. Unsere Familie hat 1968 mit einer LKWReparaturwerkstatt begonnen und sich 1996 entschlossen, das Know-how auszuweiten, und sich verstärkt auf Messgeräte für Fahrtenschreiber, Geschwindigkeitsbegrenzer und Taxen-Messgeräte fokussiert. Bis heute sind wir als Hersteller und Vertrieb dieser Messgeräte führend in der Welt. Wir unterhalten europaweit Partnerwerkstätten und Fließbänder, die mit unseren Messgeräten die LKW und KOM kalibrieren und prüfen. Die heutige Geschäftswelt hat sich so verändert, dass sich viele Unternehmer fragen: „Für was und für wen mache ich das überhaupt noch?“ Die täglichen Probleme, die mit dem eigentlichen Geschäftsfeld nichts zu tun haben, nehmen überhand, geschätzt nehmen sie mehr als 50 % der Geschäftsleitung in Anspruch. Der Zeitdruck und der Stress aller Mitarbeiter haben sich so stark verändert, dass es fast unmöglich ist, sich um neue, wichtige Dinge zu kümmern. Dies hat zur Folge, dass der Unternehmer von seiner Substanz lebt und diesem Druck in absehbarer Zukunft nicht standhalten kann. Andere Länder werden von dieser Entwicklung proitieren. Unsere Eliten werden dorthin gehen, und dabei ist nicht das Geld die Entscheidung, sondern ein angenehmeres Leben mit weniger Stress und weniger Verantwortung. Um diesen Trend zu stoppen, müssen die Politiker und die Gesellschaft schnell umdenken und den Beruf des Selbstständigen neu erinden. Die Kinder der Unternehmer von heute werden größtenteils die Firmen ihrer Eltern nicht übernehmen wollen bzw. nicht übernehmen können. Dies hat Mitunter habe ich den Eindruck, es sei fast schon unanständig, wenn Unternehmen Gewinne machen. Machten sie aber keine, würden sie über kurz oder lang vom Markt verschwinden. Und mit ihnen eine große Zahl von Arbeitsplätzen – der Anfang vom Ende unseres Wohlstands wäre da. 20 schwerwiegende Folgen für die deutsche Wirtschaft. Um diese Entwicklung zu stoppen und umzukehren, bedarf es eines gewaltigen Umdenkens ALLER. Ich möchte dies hier nicht weiter ausführen. Ich denke jedoch, dass mir jede/r Leser/in zustimmen kann – zumindest aus ihrer/seiner Sicht. Ich habe lange überlegt, wie wir dieses Thema aufgreifen können. Ralf Semmler, Mitglied im Landesvorstand dem Stichwort „Bedrohte Unternehmerkultur in Deutschland“, wenn Sie das ebenso sehen und bereit sind, in einem Workshop über Ihre Erfahrung zu erzählen. Sollten sich viele melden, werden wir Sie zu einem Workshop einladen. Wir müssen etwas tun, um unsere deutsche Unternehmerkultur zu erhalten – für uns und unsere Nachfolger. Es würde mich freuen, Sie persönlich besser kennenzulernen. Einladung zum Gedankenaustausch und/oder Workshop Ein Versuch könnte sein, dass wir uns treffen, um ausführlich darüber zu diskutieren, um dabei zu erfahren, ob es sich wirklich so darstellt, wie ich es oben kurz beschrieben habe und wie wir dies als Unternehmer verbessern können. Ich schlage vor, Sie senden bis 30.11.14 eine E-Mail an info@ralfsemmler.de mit Ideen Ralf Semmler, info@ralfsemmler.de, www.ralfsemmler.de geben Form • Perfekter Präzisionsformenbau • Passgenaue Senkund Draht-Erodier-Technik • Modernste 3-D-Fräs-Methode • Top-Schleif-Technologie Color Metal GmbH Grißheimer Weg 7 D-79423 Heitersheim Telefon: 07634 51270 Telefax: 07634 512777 • Konstruktion • Entwicklung • Herstellung • Serienreife info@color-metal.de www.color-metal.de ■ Wohlstand muss jeden Tag erarbeitet werden Freies Unternehmertum verhindert soziale Gerechtigkeit nicht, sondern ist Grundvoraussetzung dafür. „Erst auf dem Boden einer gesunden Wirtschaft kann die Gesellschaft ihre eigentlichen und letzten Ziele erfüllen.“ Dieser Satz stammt von Ludwig Erhard, dem Vater der sozialen Marktwirtschaft. Wohlstand muss jeden Tag erarbeitet werden. Wenn sich keiner mehr traut, eine Firma zu gründen, Mitarbeiter zu beschäftigen und innovative Produkte zu entwickeln, dann können wir ganz schnell alle wünschenswerten Verbesserungen bei Kinderbetreuung, Bildung, Kultur, Altersversorgung oder Ökologie vergessen. Gewinn zu erwirtschaften, ist so wenig unanständig wie gut zu verdienen. Zum Letzteren und meiner Forderung, die Kalte Progression endlich zu beseitigen: Den gemeinsamen Vorstoß von MIT und CDA für die Abschaffung unterstütze ich. Zum Ersteren: Das Streben nach Gewinn gehört zur sozialen Marktwirtschaft. Gewinne erzielen können aber nur Unternehmen mit Produkten und Dienstleistungen, die von den Kunden gekauft werden. Dazu braucht es auch den Konkurrenzdruck. Er sorgt dafür, dass Firmen ihr Angebot ständig verbessern müssen – auch das kommt den Verbrauchern zugute. Daher muss es im Interesse des Staates sein, einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und bürokratische Fesseln zu lösen. Denn Arbeitsplätze erhalten, neue schaffen oder junge Menschen ausbil- den kann nur, wer am Markt besteht und Gewinne erzielt. Gute Löhne können im Übrigen nur rentable Unternehmen zahlen. Klar gesagt werden muss auch: ohne Gewinne keine Investitionen, keine Innovationen und nicht genügend Steuereinnahmen. Erst die Unternehmerinnen und Unternehmer machen die Marktwirtschaft zu einem Erfolgsmodell. Handwerk und Mittelstand sind der Garant unseres Wohlstands Man kann es nicht oft genug sagen: Handwerk und Mittelstand sind der Garant unseres Wohlstands. Das muss so bleiben. Das heißt, es braucht vernünftige Rahmenbedingungen, die den Unternehmen die Möglichkeit geben, sich zu entfalten. Und zum gemeinsamen Erfolg gehören selbstredend auch unsere leißigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch sie sind tragende Säulen einer gesunden Wirtschaftsentwicklung. Thema Fachkräftesicherung und demografischer Wandel Wir brauchen Schulabgänger mit Abschluss und Ausbildungsreife; die duale Ausbildung muss wieder gestärkt werden, weil Facharbeiter nicht weniger wichtig sind als Akademiker; und wir müssen ausländische Fachkräfte für uns gewinnen. Guido Wolf MdL Thema Infrastruktur Baden-Württemberg ist ein HightechStandort mit internationaler Ausrichtung und einer regional ausgewogenen Wirtschaftsstruktur. Deshalb muss die Politik ihr Augenmerk besonders auf leistungsstarke Verkehrswege und auf eine lächendeckende Versorgung mit schnellem Internet richten. Es muss uns gelingen, Wohlstand und Wohlergehen in unserem Land zu erhalten. Da gibt es widerstreitende Interessen und häuig viel zu aufgeregte Diskussionen, wo sachliche Auseinandersetzung geboten wäre. Wer allerdings politisch etwas bewirken will, muss Standpunkte haben und sie vertreten. Notwendig sind Diskurs und letztlich Konsens. Wirtschaftliche Vernunft und das Wohl der Allgemeinheit bleiben die Ziele. Guido Wolf MdL, info@guidowolf.info, www.guidowolf.info ■ © industrieblick, Fotolia Ralf Semmler Stichwort Energiewende Hier besteht politischer und gesellschaftlicher Konsens. Sie ist aber eine große Herausforderung und ohne Mittelstand und Handwerk – Solardächer, moderne Heizungsanlagen und Gebäudedämmung – nicht zu bewerkstelligen. Sorge bereiten die steigenden Energiekosten. Hier müssen Lösungen gefunden werden, weil es nicht sein kann, dass mittelständische Wirtschaft und Verbraucher die Zeche bezahlen. Es geht darum, die Lasten gerechter zu verteilen. Ausgabe 8-2014 21 „Made in Germany“ 4.0 Zum Start der Kommission „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“ Breitbandnetze als Standortfrage Das erste Zusammentreffen unserer Kommission hat ebenso gezeigt, dass zukünftig eine entscheidende Standortfrage Breitbandnetze sein werden. Hohe Bandbreiten sind die Grundvoraussetzung innovativer Anwendungen. Schnelle Glasfaserleitungen in Berlin und Stuttgart sind ein Anfang, aber sie fehlen uns gerade in Hinterzarten und Graben-Neudorf. In einem Land wie unserem mit dezentralen Wirtschaftsstrukturen dürfen wir den ländlichen Raum nicht vernachlässigen! Denn gerade dort sitzt Wirtschaftskraft, dort sitzen leise Riesen unseres Mittelstands, die in ihrem speziellen Bereich Marktführer oder gar Weltmarktführer sind. Ein zentrales Thema unserer Kommission wird zudem das „Lernen 4.0“ sein. Die Zukunft unseres Landes sind Menschen mit kreativen Ideen. Das müssen wir bei der Entwicklung von Lehrplänen für Schulen und Universitäten, aber auch bei der 22 Mietpreisbremse mit Ausnahmeregelungen Nach monatelangen, kontrovers geführten Diskussionen innerhalb der schwarz-roten Koalition ist der Weg für die Einführung der Mietpreisbremse frei. Mit ihr wollen Union und SPD vom Frühjahr 2015 an den rasant steigenden Wohnungsmieten in Metropolen wie München, Frankfurt am Main oder Hamburg begegnen. Bei der ersten Sitzung der Kommission „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“: Vorsitzender Thomas Strobl und CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Foto: Laurence Chaperon Der Hinweis „Made in Germany“ gibt für viele Menschen weltweit bei der Kaufentscheidung den entscheidenden Ausschlag. Deutsche Marken gelten qualitativ als unschlagbar. Trotzdem sehe ich mit großer Freude, dass sich die Unternehmen in unserem Land nicht auf der ungebrochenen Popularität ihrer Produkte ausruhen. Stattdessen arbeiten sie täglich an innovativen Angeboten. Die Aufgabe der Politik ist es, sie dabei bestmöglich zu unterstützen. Wie das am besten gelingen kann, diskutieren wir derzeit in der auf Vorschlag von Angela Merkel von mir als stv. Bundesvorsitzenden geleiteten Parteikommission „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“. Als eine der drei vom CDUBundesvorstand eingesetzten Zukunftskommissionen erarbeiten wir ein Konzept für unsere Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, das auch über 2017 hinausgeht. Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg haben die besten Voraussetzungen, an der Spitze der Digitalisierung zu stehen. Wir müssen uns nur auf die Stärken unseres Landes besinnen. Im Fahrzeug-, im Maschinenbau und in der Elektroindustrie sind wir bereits heute Weltspitze. Jetzt muss es uns gelingen, unsere hervorragende Technik dem digitalen Wandel anzupassen. Es geht um nicht weniger als die Neuerindung der Basis unseres Wohlstands. Noch hat Deutschland technologisch die Nase vorn. Unsere Unternehmen sind bei Industrie 4.0 dabei. Diesen Vorsprung dürfen wir nicht verspielen. Bereits während unserer ersten Sitzung Anfang September im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin haben wir deshalb über den nötigen Rahmen für das gesprochen, was „Made in Germany“ ausmacht: Innovation, Zielstrebigkeit und technischer Fortschritt im digitalen Zeitalter. Einigung der Koalitionsspitzen in Berlin – ein Überblick Bei Daimler in Sindelfingen informierte sich der CDU-Landesvorsitzende und stv. Bundesvorsitzende Strobl über die Zukunft des automatisierten Fahrens Erwachsenenbildung im Blick haben. Informatik sollte als Schulfach eine wichtige – und eigenständige – Rolle spielen. Unsere Kommission will aber auch die gesamte Gesellschaft im Blick haben, denn wenn wir eine „neue Gründerzeit“ wollen, dann sollten wir auch versuchen, in Deutschland eine „Kultur der Selbstständigkeit“ zu etablieren. Soweit es uns gelingt, Gründergeist zu vermitteln und die Angst vor einer denkbaren Erfolglosigkeit zu nehmen, haben wir schon sehr viel gewonnen. Die Digitalisierung ist nicht gefährlich an sich – sie ist nur gefährlich, wenn wir die Chancen nicht richtig nutzen. Gerade als Baden-Württemberger ist mir das besonders wichtig: Ein Land mit starker Industrie und bedeutendem Mittelstand kann es sich nicht leisten abzuwarten, bis es von der Welle der Digitalisierung überrollt wird. Stattdessen müssen wir die Digitalisierung selbst gestalten. Dafür wollen wir die politische Vorarbeit leisten. Die Arbeit unserer Kommission „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“ wird ein entscheidender Schritt sein, damit das Label „Made in Germany“ seine Magie behält. Thomas Strobl, thomas.strobl@cdu-bw.de, www.thomas-strobl.de ■ Im ersten Halbjahr 2015 soll sie in Kraft treten, die sogenannte „Mietpreisbremse“. Die Länder erhalten damit für fünf Jahre die Möglichkeit, Gebiete mit „angespanntem Wohnungsmarkt“ (meist Ballungsräume und Universitätsstädte), festzulegen, in denen die Deckelung gelten soll. Die Mieterhöhungen bei Wiedervermietungen lagen nach Angaben des Justizministeriums zuletzt bei 25 % in Hamburg und München, aber in kleineren Unistädten wie Regensburg (33 %) und Freiburg (32 %) gab es drastische Mieterhöhungen. Wird in einer solchen Region ein bestehendes Objekt neu vermietet, soll mit der Mietpreisbremse der Mietzins in Zukunft höchstens noch zehn Prozent über dem ortsüblichen Vergleichswert liegen dürfen. Nach Schätzungen des Justizministeriums liegen etwa 4,2 Millionen Mietwohnungen in solchen Gebieten, was einem Fünftel des Mietwohnungsbestandes in Deutschland entspricht. Als Neubau gelten Wohnungen, die nach dem 1. Oktober 2014 erstmals vermietet wurden. Neubauten gleichgestellt werden umfassende Modernisierungen, deren Investitionssumme etwa einem Drittel jener Summe entspricht, die für eine vergleichbare Neubauwohnung aufzubringen wäre. Ausnahmen bei Modernisierung und Neubau Neubau-Wohnungen und solche, die umfassend modernisiert wurden, werden grundsätzlich von der Preisbremse ausgenommen. Hier können die Vermieter weiterhin die Miete verlangen, die sich am Markt erzielen lässt. Und bei Bestandsimmobilien, für die schon jetzt mehr als die ortsübliche Vergleichsmiete gezahlt wird, kann die Höhe des Mietzinses bei Neuvermietungen beibehalten werden. Die Union und die Immobilienwirtschaft argumentieren, dass andernfalls die Neubau-Tätigkeit in Deutschland abgewürgt würde, da eine Investition nicht über die Laufzeit eines einzelnen Mietvertrags wieder hereingespielt werden könne, sondern sich über viele Jahre hinweg amortisieren müsse. Immobilienbranche: Falsche Anreize für Wohnungsbau „Mit der Mietpreisbremse schafft sich die Politik die Probleme von morgen“, warnt Walter Rasch, Vorsitzender der Korrektur bei Maklerkosten Zusätzlich sollen Maklerprovisionen im Bereich der Wohnungsvermittlung zukünftig nach dem Bestellerprinzip zu tragen sein: Damit müssten nur noch diejenigen Wohnungssuchenden die Courtage zahlen, die den Makler selbst beauftragt haben. Vereinbarungen, durch die der Mieter sich gegenüber dem Vermieter oder dem Makler verplichtet, eine ursprünglich von der Gegenseite geschuldete Provision zu tragen, wären damit unwirksam. Auch sollen Maklerverträge nur noch in Textform geschlossen werden können. Bundesfachverbandes der Immobilienverwalter e. V. und Präsident des BFW (Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen). „Es ist für mich unbegreilich. Die Immobilienwirtschaft scheint für die Politik die Melkkuh der Nation zu werden. Niemand hat mehr im Blick, dass die Kosten für den Neubau sowie den Betrieb von Immobilien stetig steigen, und das bei immer schwierigeren Finanzierungsbedingungen und staatlichen Bauaulagen“, so Rasch weiter. Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), appelliert: „Schnellschüsse im Wahlkampf bringen uns nicht weiter. Stattdessen sollten Politik und Immobilienwirtschaft gemeinsam über Anreize für den Wohnungsbau nachdenken. Durch eine weitere Verschärfung des Mietrechts entsteht keine einzige neue Wohnung. Eine Mietpreisbremse würde den Wohnungsbau ausbremsen und die Wohnungsknappheit verschärfen. Die CDU hat bereits richtig erkannt, dass nur Neubau die Lage auf den betroffenen Wohnungsmärkten in den Ballungsräumen entspannen kann. Dieser Linie sollte sie treu bleiben.“ wifo@fkm-verlag.com ■ © lashpics, Fotolia Thomas Strobl MdB Bundespolitik Foto: CDU Titel Bundespolitik Rubrik Ausgabe 8-2014 23 Titel Europa Rubrik TitelEuropa Rubrik Kurzberichte aus Presseveröffentlichungen der EU-Institutionen Meldungen aus der Europäischen Union Zwei Vizepräsidenten mit besonderem Auftrag Der gewählte Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, will – wie in der letzten Ausgabe des Wirtschaftsforums an dieser Stelle berichtet – das Exekutivorgan der Europäischen Union mit einer neuen Managementstruktur führen. So sollen die neuen Vizepräsidenten als Teamleiter im Rahmen ihrer jeweiligen Querschnittsverantwortung die Arbeit der Kommission und deren Kommissare gemäß einer gemeinsam abgestimmten Agenda koordinieren. Dabei haben zwei der Vizepräsidenten einen besonderen Status. Frans Timmermanns Frans Timmermanns, 1961 in Maastricht geboren, war bisher Minister für auswärtige Angelegenheiten Hollands. Er wird nicht nur für bessere Rechtssetzung, interinstitutionelle Beziehungen, Rechtstaatlichkeit und die Grundrechtecharta verantwortlich. Als erster Vizepräsident der EU-Kommission ist er nach Kommissionspräsident Juncker quasi zweiter Mann der Kommission. Timmermanns ist graduierter Europarechtler. Er konnte in der Anhörung im Parlament nicht nur seine Qualiikation für dieses Amt belegen, sondern auch einer © Lulla, Fotolia Federica Mogherini und Frans Timmermanns Vielzahl von Abgeordneten direkt in deren Muttersprache antworten. Wie einige andere Kandidaten hatte u. a. auch er die Bedeutung der europäischen KMU unterstrichen. Wir dürfen gespannt sein, wie er sein ihm zugewiesenes neues Amt wahrnehmen wird. Federica Mogherini Frederica Mogherini wurde 1973 in Rom geboren und absolvierte ein Studium der politischen Wissenschaften. Sie war seit 2008 Mitglied im Parlament Italiens und seit Februar 2014 Ministerin für auswärtige Angelegenheiten Italiens. Neben ihrer Muttersprache hat sie gute Sprachkenntnisse in Spanisch und spricht ließend Englisch und Französisch. Mogherini wurde bereits vom Rat der Mitgliedsstaaten als Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik bestellt. Als Vizepräsidentin der Europäischen Kommission wird sie mit ihrem in der gegenwärtig geopolitisch außergewöhnlichen Lage sehr wichtigen Amt operativ in die Exekutive der Europäischen Union eingebunden. Mehr unter www.kmu-europaforum.eu/eu-kommission Junge Perspektiven für ein besseres Europa Terminänderung Der Straßburger Arbeitskreis Europa hat seine nächste Sitzung am 27. November 2014 in Straßburg. Gastredner ist Dr. Karl von Wogau, ehemaliges Mitglied des Europaparlaments. Mehr unter www.kmu-europaforum.eu Gerichtsstandübereinkommen beschlossen Rechtlicher Rahmen begünstigt internationale Handels- und Investitionstätigkeiten Ergebnisse vom Europäischen Jugendkongress 2014 an EU-Parlament übergeben Jugendliche aus ganz Europa hatten beim Europäischen Jugendkongress EYE2014 im Mai diesen Jahres die Möglichkeit, ihre Meinungen zu Themen wie Jugendarbeitslosigkeit, Klimawandel, digitale Revolution, die Zukunft der EU und die Nachhaltigkeit europäischer Werte im Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Straßburg und in den Konferenzräumen engagiert auszutauschen und zu diskutieren. Die Europäische Jugendpresse, das Europäische Jugendforum und etwa 100 Nachwuchsjournalisten sammelten alle Ideen aus diesem Jugendkongress und fassten sie in einem Bericht zusam- men, der den EU-Abgeordneten des Europaparlaments inzwischen während einer Plenarsitzung überreicht wurde. Er soll die Abgeordneten inspirieren und Einblicke in die Hoffnungen und Sorgen von Europas Jugend geben. Einige konkrete Ideen werden nun von Teilnehmern des Kongresses in den zuständigen Ausschüssen des Parlaments präsentiert. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass konkrete Ideen der Jugendlichen auch in die Arbeit der Ausschüsse bei der Vorbereitung neuer Gesetze einließen können. Mehr unter www.kmu-europaforum.eu/allgemeines Die Justizminister der EU-Mitgliedsstaaten haben am 10. Oktober dieses Jahres den Beitritt zum Gerichtsstandübereinkommen von 2005 beschlossen. Das Haager Übereinkommen vom 30. Juni 2005 soll die Wirksamkeit von Gerichtsstandvereinbarungen bei internationalen Handelsgeschäften gewährleisten. Das Übereinkommen bietet Unternehmen, die grenzübergreifend außerhalb der EU tätig sind, mehr Rechtssicherheit. Es schafft Klarheit über die gerichtliche Zuständigkeit sowie die Anerkennung und Vollstreckung von Urteilen, die in Ländern ergangen sind, die Vertragspartei dieses Übereinkommens sind. Unternehmen können demgemäß darauf vertrauen, dass ihre Gerichtsstandvereinbarungen in den Ländern, die das Überein- kommen ratiiziert haben, beachtet und die entsprechenden gerichtlichen Entscheidungen dort anerkannt und vollstreckt werden. Das Gerichtsstandübereinkommen geht auf eine Initiative von Ländern und Handelsblöcken wie der EU, den USA, Kanada, Japan, China und Russland zurück, die allesamt Mitglieder der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht sind. Dies ist eine Organisation, die multilaterale Übereinkünfte ausarbeitet. Nach der Billigung der EU-Mitgliedstaaten und der Zustimmung des Europäischen Parlaments wird der Beschluss vom Rat endgültig erlassen und in der EU Kraft treten. Mehr unter kmu-europaforum.eu/recht Peter Heinz Tremmel, tremmel@menschen-wirtschaft.de 24 Ausgabe 8-2014 ■ 25 MIT im Titel Gespräch Rubrik Volker Kauder MdB Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Abgeordneter des Wahlkreises Rottweil-Tuttlingen volker.kauder@bundestag.de www.volker-kauder.de Im Interview mit der MIT-Landesgeschäftsstelle Volker Kauder MdB Die letzten Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg zeigten, dass die Alternative für Deutschland (AfD) eine Kraft ist, mit der man zumindest mittelfristig rechnen muss. Weshalb setzen Sie sich in der parteiinternen Diskussion dafür ein, nicht auf die AfD zuzugehen, um eine Alternative zu linken Koalitionen zu schaffen? Die AfD kann für uns kein Koalitionspartner sein. Das hat die Parteispitze einmütig festgelegt. Der Anti-Euro-Kurs der AfD ist für uns unakzeptabel. Zu Russland werden Positionen vertreten, die nicht unseren Werten entsprechen. In der Ausländerpolitik wird mit Ressentiments gespielt. Man könnte die Liste beliebig verlängern. Und zum Personal – schauen Sie allein 26 nach Brandenburg oder MecklenburgVorpommern – habe ich noch gar nichts gesagt. Ich rate auch dringend dazu, sich in der Union mit der Frage nicht weiter zu beschäftigen. Wir sollten uns auf unsere Politik konzentrieren und das Land voranbringen. Das erwarten die Wähler von uns – und übrigens auch die mittelständische Wirtschaft. Da bin ich mir ganz sicher. Die CDU hat in den letzten zwölf Monaten mit der FDP ihren bürgerlichen Koalitionspartner verloren und gleichzeitig viele konservative Wähler an die AfD. Ist das für Sie kein Grund zu einer Kurskorrektur, um verstärkt liberale und konservativere Wähler an sich zu binden, anstatt zu versuchen, bisherige Wähler der Grünen und der SPD zu gewinnen? Die Union hat bei der vergangenen Bundestagswahl über 40 Prozent der Stimmen geholt. Wir liegen im Bund auch ein Jahr nach der Wahl in etwa bei diesem Wert. Einen solchen Stimmenanteil haben Wahlforscher noch vor einiger Zeit für unmöglich gehalten. Die Union hat es trotzdem geschafft. Wir sind die einzig verbliebene Volkspartei. In allen Altersgruppen lag die Union bei der Bundestagswahl vorn. Der Kurs der Partei ist also richtig und mehrheitsfähig. Wir müssen weiter daran arbeiten, dass Deutschland vorne bleibt. Gelingt uns das, dann gewinnen wir die Wahlen. Der Schlüssel dazu ist, dass es der Wirtschaft gut geht. Viele Mittelständler sind enttäuscht von Schwarz-Rot, da wichtige Anliegen kein Gehör finden – zum Beispiel die Abschaffung der Kalten Progression oder die Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialabgaben. Warum hat man den Eindruck, dass sich die CDU schwer tut, in der Großen Koalition ein eigenes Profil zu zeigen? Die Union wird in der Bevölkerung als die bestimmende Kraft in der Koalition wahrgenommen, was auch stimmt. Wir haben die wirtschaftlichen Eckdaten der Koalition bestimmt: keine neue Schulden, keine Steuererhöhungen. Die Wirtschaft hat damit stabile Rahmenbedingungen. Das ist viel wichtiger als eine Korrektur der Kalten Progression. Schauen Sie doch auch darauf, dass die Ausgaben für Forschung weiter gesteigert werden. Das erhält die Zukunftsfähigkeit des Landes. Welche großen Ziele und Aufgaben sehen Sie für die verbleibende Wahlperiode? Ich kann gleich an das vorher Gesagte anknüpfen: Wir müssen die Grundlagen für Wachstum und Wohlstand in Deutschland stärken. Dazu gehört auch, dass wir flächendeckend das schnelle Internet bekommen. Das ist auch für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung – Stichwort: Industrie 4.0. Das ist eine große Aufgabe. Ich fürchte jedoch, dass die großen außenpolitischen Herausforderungen die nächsten Jahre prägen werden. Wie gestaltet sich das Verhältnis zu Russland weiter? Und vor allem: Wie lässt sich der islamische Terror eindämmen? Wie gehen wir mit den Hunderttausenden von Menschen um, die auf der Flucht vor diesen Terroristen sind? Stichwort Infrastruktur: Die deutsche Wirtschaft, insbesondere auch der Mittelstand, ist auf ein funktionierendes Wirtschaftssystem angewiesen. Wie wollen Sie dem mittlerweile eklatant zutage tretenden Investitions- und Reparaturstau entgegenwirken? Auch hier ist es ja nicht so, dass wir nicht schon reagiert hätten. In dieser Legislaturperiode werden fünf Milliarden Euro mehr für den Ausbau der Infrastruktur im Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt. Das mit ca. 1 Milliarde dotierte Investitionsprogramm des Verkehrsministers dürfte hier allenfalls der viel zitierte Tropfen auf den heißen Stein sein. Sehen Sie im Ausbau von PPP-Projekten eine Zukunftslösung? Es kann ein Weg sein. Ich bin noch etwas skeptisch. Mittelfristig wird das Thema einer verstärkten Nutzerfinanzierung immer mehr Bedeutung gewinnen. Das ist sicher. Ich bin froh, dass sich der Bundesfinanzund der Bundesverkehrsminister verstärkt mit diesen Fragen beschäftigen. In den vergangenen Wochen hat der Wirtschaftsminister seine restriktive Haltung gegenüber deutschen Waffenexporten vermehrt deutlich gemacht. Die betroffene deutsche Waffenindustrie zieht als Konsequenz Standortverlagerung ins Ausland. Dies gefährdet nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die deutschen Sicherheitsinteressen. Wie stehen Sie zu dem Thema? Die Wehrtechnik muss verstärkt europäisiert werden. Es wird zu weiteren Unternehmenszusammenschlüssen kommen. Das halte ich für kein Problem, sondern ist sogar aus den beiden Gründen, die Sie angeführt haben, wünschenswert. In der Flugzeugindustrie haben wir mit Airbus gute Erfahrungen gemacht. Das muss einhergehen mit der Erarbeitung von gemeinsamen europäischen Rüstungsexport-Richtlinien. Sicher werden wir aber auch versuchen müssen, Kernkompetenzen in Deutschland zu erhalten. Die Verteidigungsministerin hat das zu Recht angesprochen. Sie haben sich in den letzten Wochen im Norden des Irak über die dortigen humanitären Hilfsprojekte informiert. Welche Eindrücke haben Sie in den Krisengebieten vor Ort gewonnen? Eindringlich haben uns die Christen und Jesiden, die in Erbil zu Hunderttausenden Zuflucht gefunden haben, ihre Schicksale berichtet. Nicht nur, dass sie aus ihren Heimatdörfern vertrieben wurden, dass sie ihr Hab und Gut verloren haben. Nicht nur, dass Angehörige getötet wurden. Nein, die IS-Terroristen haben den Menschen ihre Würde genommen. Frauen wurden offenbar vor den Augen ihrer Kinder vergewaltigt. Mädchen wurden verschleppt. Manche Männer ließ man, so die Schilderungen, wie Vieh ausbluten. Die Flüchtlinge sehen auch keine Perspektive, selbst wenn der IS-Terror besiegt würde, was überhaupt nicht absehbar ist. Sie sähen sich nicht in der Lage zurückzukehren, weil sie ihre muslimischen Nachbarn, mit denen sie über Generationen zusammengelebt haben, zum Teil verraten haben. Das Vertrauen zwischen den religiösen Gruppen ist zerstört. Weshalb liefert Deutschland Waffen an die Kurden im Irak? Wer garantiert uns, dass diese Waffen nicht eines Tages gegen uns oder unsere NATO-Partner, zum Beispiel die Türkei, gerichtet werden? Wir können doch nicht zuschauen, wie diese Flüchtlinge wirklich abgeschlachtet werden. Nur die Kurden können sie derzeit schützen. Das schaffen sie aber nur, wenn sie im Kampf mit den IS-Terroristen bestehen können. Und: Es geht auch um unsere Sicherheit. Der IS ist auch eine Bedrohung für die Sicherheit in Europa und Deutschland. wifo@mit-bw.de ■ Foto: Ulrich Scharlack Foto: Laurence Chaperon MIT Titelim Rubrik Gespräch Volker Kauder MdB im Gespräch mit christlichen Flüchtlingen im Nordirak Telefon (07244) 70210 DG Druck GmbH Werner-Siemens-Str.8 info@dg-druck.de www.dg-druck.de 76356 Weingarten Ausgabe 8-2014 27 MIT TitelDeutschland Rubrik MIT Deutschland Titel Rubrik MIT Rheinland-Pfalz: 55. Landestag in Bad Münster am Stein MIT Nordrhein-Westfalen: 17. Landesdelegiertenversammlung in Ahaus Weichen in die Zukunft stellen Wachstum digital: Bits, Bytes und Arbeitsplätze Unter dem Motto: „Mit jungen Nachwuchskräften Weichen in die Zukunft stellen – Wohlstand braucht Unternehmer“ stand der 55. Landestag der MIT Rheinland-Pfalz am 10. Oktober. Dipl.Kfm. Gereon Haumann wurde mit 100 % der abgegebenen gültigen Stimmen als Landesvorsitzender für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Zu Stellvertretern wurden Manuela Matz aus Mainz und Frank Hoffmann aus Bernkastel-Kues gewählt. Neuer Schatzmeister wurde Jörg Meurer aus Oberfell im Landkreis MayenKoblenz. Der digitale Wandel begleitet uns sprichwörtlich auf Schritt und Tritt. Ob in der Bahn, beim Einkaufen im Internet oder auf der Arbeit: Smartphones und Tablets sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit Nordrhein-Westfalen von den riesigen wirtschaftlichen Wachstumsmärkten der Digitalisierung profitieren kann? 28 Mitglieder des neu gewählten Landesvorstandes der MIT RLP. In der Bildmitte: Gereon Haumann (MITLandesvorsitzender) mit Manuela Matz (links) und Aline Kern (rechts) sowie weiteren Gästen, u. a. 3. von links Dr. Carsten Linnemann MdB (MIT Bundesvorsitzender), 1. von links Christian Baldauf MdL, Josef A. Geyer (Ehrenvorsitzender MIT RLP) und rechts im Bild Josef Dötsch MdL Rheinland-Pfalz im November einbringen wird. Weichen für die Zukunft stellen „Gründen, Nachfolgen, Erneuern, junge Nachwuchskräfte – Unternehmen müssen Weichen in die Zukunft stellen“ war das Thema des zweiten Forums unter der Leitung von MIT-Bundesvorstandsmitglied Michael Littig. Josef Dötsch MdL, der Sprecher des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Rolf Dahm, Vorstand des RKW RLP e. V., Christian Schwarz für die Familienunternehmer – ASU e. V., Thomas Wolff für den Wirtschaftsrat der CDU e. V. und Aline Kern, die frisch gewählte neue Kreisvorsitzende der MIT Bad Kreuznach, diskutierten Zukunftsfragen der Unternehmen. Die Zukunft der Wirtschaft im ländlichen Raum wird eines der kommenden Themen der rheinland-pfälzischen MIT sein. Ein entsprechendes Konzept wird nun mit Fachleuten beraten und der CDU zur Beratung vorgelegt. Beim abschließenden Business Buffet „Mittelstand trifft Mittelständler“ wur- bewerbsfähig zu bleiben. Dabei sei eine stärkere Zusammenarbeit von Politik und Industrie gefragt. Innovationen ließen sich nicht aufhalten. „Die Frage ist nur, wo sie stattinden, hier oder in anderen Ländern“, erklärte er. Die digitale Revolution: Chancen und Herausforderungen Vor beeindruckender Kulisse begeisterte der Hauptredner der Tagung, Dr. Christian P. Illek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland und Area Vice President International, mit seinem Vortrag „Die digitale (R)evolution – Chancen nutzen – Herausforderungen annehmen“. Deutschland sei in den analogen Industrien teilweise Weltmarktführer. Nun biete etwa das Internet der Dinge künftig riesige Innovationspotenziale, Wettbewerbsvorteile im digitalen Zeitalter auszubauen. Hier gehe es etwa darum, gemeinsame Standards zu entwickeln. „Diese Diskussion brauchen wir jetzt“, so Illek. Auch auf die Geschwindigkeit komme es dabei an, um international wett- Leitantrag zum Thema Digitalisierung Weitere Gäste waren der CDU-Landesvorsitzende, Armin Laschet MdL, der Netzpolitiker Thomas Jarzombek MdB, der Chef von Tobit.Software, Tobias Groten, Wieland Pieper, IHK NordWestfalen und Stephanie Renda, Stellvertretende Bundesvorsitzende des Start-up-Verbandes. Die Landesversammlung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU NRW hat in Ahaus einen konkreten Leitantrag zum Thema Digitalisierung vorgelegt. Hier wird u. a. gefordert, dass zukünftig die Beleihung von Breitbandnetzen einfacher möglich wird, um Investitionen ins Netz zu vereinfachen. Zudem sollen die Regeln für Fonds und Lebensversicherungen verändert werden, um mehr Investitionen in Start-ups zu ermöglichen, ohne den Anlegerschutz zu vernachlässigen. Der auf der Landestagung gefasste Beschluss „Wachstum digital – Bits und Bytes und Arbeitsplätze“ ist online unter www.mit-nrw.de abrufbar. MIT NRW, info@mit-nrw.de, www.mit-nrw.de ■ Hendrik Wüst MdL, Landesvorsitzender der MIT NRW, spricht zu den Delegierten Dr. Christian P. Illek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland und Area Vice President International, während seines Vortrags Bilder: MIT NRW/Rochlitzer Kalte Progression beenden Den Reigen der Grußworte eröffnete Dr. Werner Langen MdEP mit klaren Worten zur neuen EU-Kommission, zu den Aufgaben der EZB und zu den Freihandelsabkommen mit Nordamerika. Prominenter Gast des Landestages war der MIT-Bundesvorsitzende Dr. Carsten Linnemann MdB. Linnemann wie auch Landesvorsitzender Haumann machten in ihren Berichten mächtig Dampf für das aktuelle politische Projekt der MIT: die Steuerbremse. Die Kalte Progression der Einkommensteuer soll beendet werden. Sie trifft besonders kleinere und mittlere Einkommen als schleichende Steuererhöhung. CDU und CSU haben den Bürgern versprochen, dass es in dieser Wahlperiode keine Steuererhöhungen gibt. Die MIT dringt darauf, dass dieses Versprechen eingehalten wird. Beim Forum „Gegen Kalte Progression, für Flexi-Rente“ gab es dafür uneingeschränkte Unterstützung durch den stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Landtagesfraktion und Mitglied des CDU-Bundesvorstandes, Christian Baldauf MdL, den inanzpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Mainzer MIT-Vorsitzenden, Gerd Schreiner MdL, und den Moderator der Runde, MIT-Ehrenvorsitzender Josef A. Geyer. Einstimmig verabschiedete der Landestag einen Antrag gegen die Kalte Progression, den die MIT beim Landesparteitag der CDU- Um dies zu diskutieren und konkrete Forderungen und Vorschläge zu verabschieden, hatte die MIT NRW ihre Landestagung ganz in das Zeichen der IT-Wirtschaft gestellt. Aussteller und Partner der Wirtschaftsschau informierten über ihr Online-Angebot und innovative Ideen. Und Hendrik Wüst MdL, Landesvorsitzender der nordrhein-westfälischen MIT, konnte die Delegierten, zahlreiche Gäste und Aussteller im Herzen eines IT-Unternehmens in Ahaus bei der Tobit.Software AG begrüßen. (Von links) Dr. Carsten Linnemann MdB (MITBundesvorsitzender) und Dipl.-Kfm. Gereon Haumann (Landesvorsitzender der MIT RLP) den die Themen in lockerer Runde fortgesetzt, Kontakte geplegt und aktives „Networking“ betrieben. MIT Rheinland-Pfalz, info@mit-rlp.de, www.mit-rlp.de ■ Ausgabe 8-2014 29 MIT Baden-Württemberg Titel Rubrik TitelDeutschland MIT Rubrik Astrid B. Jantz, Geschäftsführerin/Politische Arbeit Mit der „Kommunalanstalt m. b. H.“ in die Staatswirtschaft Klares Ja für Steuerbremse! Keine Sonderrechtsform für Gemeinden Politische Debatten können auch innovativ und unterhaltsam sein. Das stellten MIT und Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin bei einem Streitgespräch zwischen dem MIT-Bundesvorsitzenden Dr. Carsten Linnemann MdB und dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Michael Meister unter Beweis. Eingeleitet wurde die Veranstaltung vom KAS-Teamleiter für Wirtschaftspolitik, Matthias Schäfer. In der von Kristin Breuer moderierten Auseinandersetzung zu „Pro & Contra Steuerbremse“ konnten die Publikumsanwälte Reiner Holznagel, Präsident des Steuerzahlerbundes, und DGB-Vertreter Raoul Didier eingreifen. Zog ein Publikumsanwalt eine seiner drei Interventionskarten, erhielt er umgehend das Wort, und das Streitgespräch wurde unterbrochen. Das Publikum selbst wurde durch ein TED-Abstimmungssystem in die Diskussion eingebunden. Fairer Umgang mit den Steuerzahlern Meister betonte, die Kalte Progression sei ein Mitnahmeeffekt, der steuerrechtlich nicht gewollt und ungerecht sei. Es fehlten aber derzeit die politischen Mehrheiten in Bund und Ländern, die Steuerbremse ohne Steuererhöhungen einzuführen. Die bis 2017 prognostizierten Steuermehreinnahmen, die sich aus der Kalten Progression ergeben, seien längst politisch verplant. Man habe in den letzten Monaten viel über soziale Gerechtigkeit diskutiert, allerdings nur im Sinne der Ausweitung von Sozialleistungen, wandte Linnemann ein. Es sei an der Zeit, unter sozialer Gerechtigkeit auch den fairen Umgang mit den Steuerzahlern zu verstehen. Die Frage nach der Gegeninanzierung der Steuerbremse stelle sich nicht. Die über die Kalte Progression eingenommenen Steuermittel gehörten nicht dem Staat. Vielmehr der Staat müsse sich rechtfertigen, warum er dieses Geld überhaupt verplane. Damit müsse Schluss sein. Ist die Schuldenbremse berechtigt? Der DGB-Vertreter stellte in seinem Beitrag die Berechtigung der Schuldenbremse infrage. Der Staat brauche Geld. Gerade in Zeiten niedriger Zinssätze sei auch eine Politik des Verschuldens denkbar, um Investitionen zu tätigen. Zudem würde aus seiner Sicht die Verteilungsgerechtigkeit gestärkt, wenn man den Progressionsverlauf nur für die unteren Einkommensklassen angleichen würde. Ihr Partner für... lizenziert & gefördert durch Sprachkurse Sprachreisen Übersetzungen Dolmetschen Fritz-Elsas-Str. 60 | Berliner Platz | 70174 Stutgart | ( 07 11 / 94 57 17 39 info@tricos-gbr.de | www.tricos-gbr.de | www.facebook.com/tricos.news 30 MIT-Bundesvorsitzender Dr. Carsten Linnemann MdB auf dem Hauptstadtforum (Von links) Dr. Carsten Linnemann MdB, Kristin Breuer und Dr. Michael Meister Auch eine Gegeninanzierung der Abschaffung der Kalten Progression über die Erhöhung der Abgeltungsteuer wäre denkbar. Einsparpotenzial von 20 Mrd. Euro Unterstützung erhielt Linnemann vom Präsidenten des Steuerzahlerbundes. Holznagel bekräftigte die Notwendigkeit der Einführung einer Steuerbremse. Dabei sei die Festlegung der MIT auf einen Automatismus genauso richtig wie ihre klare Botschaft, dass die Schuldenbremse nicht gefährdet werden dürfe. Der Staat müsse sich fragen, ob alle von ihm getätigten Ausgaben wirklich Kernaufgaben der öffentlichen Hand seien. Der Steuerzahlerbund habe aufgezeigt, wo es für den Staat Einsparpotenzial von 20 Mrd. Euro gäbe. Das TED-Abstimmungssystem im Publikum belegte, dass nicht jeder Gast mit einer vorgefestigten Meinung in die Stiftungsakademie kam. Stimmten zu Beginn der Veranstaltung 69 % für die Einführung einer Steuerbremse noch in dieser Wahlperiode, waren es nach dem Austausch aller Argumente schließlich sogar 80 % der Veranstaltungsteilnehmer. Die Landesregierung will mit der eigenen Rechtsform „Kommunalanstalt mit beschränkter Haftung“ den Gemeinden erleichterten Zugang zu weiterer wirtschaftlicher Betätigung eröffnen. Gegenwärtig darf sich eine Kommune nur dann außerhalb der Daseinsvorsorge wirtschaftlich betätigen, wenn sie diese wirtschaftliche Tätigkeit besser erbringen kann als ein privater Anbieter. Nunmehr soll das kommunale Wirtschaften schon dann erlaubt sein, wenn diese wirtschaftliche Tätigkeit durch Private nicht besser oder wirtschaftlicher erfüllt wird oder werden kann. Die Kommune muss also nicht besser, sondern nur nicht schlechter sein als die Privatwirtschaft. Welche sachlichen Gründe liegen vor? Abgesehen von der Frage, wie der Nachweis dafür erbracht werden soll – nähme man die bestehenden Vorschriften ernst, gäbe es schon jetzt keine „kommunalen Konzerne“ –, gibt es keinen sachlichen Grund dafür, den Gemeinden überhaupt außerhalb der reinen Daseinsvorsorge das Recht einzuräumen, in wirtschaftliche Konkurrenz mit Handel, Handwerk, Industrie und den freien selbstständigen Berufen zu treten. Eine Gemeinde hat Daseinsvorsorge zu betreiben, das heißt, in bürgerschaftlicher Selbstverwaltung das gemeinsame Wohl ihrer Einwohner zu fördern. Das ist ihre Aufgabe und nicht mehr! Die Kommunen sind Verwalter, die Mittelständler sind Unternehmer. Die Kommunen haften für gar nichts, die Mittelständler tragen das volle Insolvenzrisiko. Den Kommunen reicht das Geld nicht mehr. Sie wollen sich deshalb neue Einnahmequellen erschließen. Aber es darf keine „kommunale Geldschöpfung“ zulasten des Mittelstandes unter ungleichen Bedingungen geben. Die Kommunen müssen lernen, mit dem Geld ihre Aufgaben zu erfüllen, das ihnen im Finanzausgleich zugeteilt wird und das sie durch eigenes Heberecht der Wirtschaft vor Ort hoheitlich abverlangen. „Kommunalanstalt m. b. H.“ ermöglicht die Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung Zu Recht fordert die MIT BW in ihrem Mannheimer Antrag, dass den Gemeinden das Wirtschaften unter privater Rechtsform untersagt werden muss und die bisherigen Missstände durch Entlechtung der „Kommunalkonzerne“ beseitigt werden sollen. Diese Zer- Dr. Albrecht Geier, MIT-Bundesvorstandsmitglied und stv. Landesvorsitzender schlagung der „kommunalen Konzerne“ muss nach Beschlusslage der MIT bis 31.12.2019 abgeschlossen sein. Mit der „Kommunalanstalt m. b. H.“ wird zusätzlich die Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung ermöglicht. Der Anstalt kann ein selbstständiges Recht zum Erlass von Satzungen übertragen werden. Hört, hört, Gemeinderäte, Euch kann die Rechtssetzungsmacht entzogen werden! Statt Transparenz kommunaler Okkultismus. Übrigens, die Anstaltsvorstandsposten eignen sich auch gut dazu, Bürgermeister durch Privatdienstverträge mit besser bezahlten Jobs zu ver- und entsorgen. „Selbständige Kommunalanstalt m. b. H.“: Nein, danke! Achtung: Es droht gesetzlich verfügte Wettbewerbsverzerrung zulasten des Mittelstandes! Dr. Albrecht Geier, geier@mit-bw.de ■ GmbH&Co.KG Unsere Vielfalt zu Ihrem Nutzen l Schlauch- und Armaturentechnik l Arbeitsschutz Besuchen Sie uns unter: und Sicherheit von Kopf bis Fuß www.itk-kienzler.de denn wir sind l Antriebstechnik l Industriebedarf Astrid B. Jantz, office@mittelstand-deutschland.de, www.mittelstand-deutschland.de ■ Ausgabe 8-2014 31 MIT Baden-Württemberg Titel Rubrik Fragen, die die MIT bewegen – 18 Anträge beim Landesmittelstandstag 2014 © Gina Sanders, Fotolia Leitantrag fordert Zurückdrängung der Kommunen Während der MIT-Landestagung in Mannheim wurde nicht nur der Landesvorstand neu gewählt (Wifo berichtete), sondern es wurde auch die inhaltliche Positionierung vertieft. Unumstritten ist das Top-1-Thema der MIT derzeit die Steuerbremse bei der Kalten Progression. Aber 17 weitere Themen wurden in Form der Antragsdiskussion aufgegriffen. Das Spektrum der Anträge reichte von der Dienstwagenbesteuerung, Schutz vor Ausspähung durch Nachrichtendienste, unklare Bildungsurlaubsgesetze und – wie es sich gehört – bis hin zu einem Leitantrag. Der MIT-Leitantrag forderte eine Reduktion der Tätigkeiten der Kommunen in Handwerk und Dienstleistungen und lautete: „Von der leistenden zur gewährleistenden Kommune“. Ziel des Antrags soll es sein, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der Staat eben nicht alles besser könne, wie suggeriert wird, sondern sich ganz im Gegenteil auf spezi- elle Aufgaben der „Daseinsvorsorge“ zu konzentrieren habe. Das Konkurrenzauftreten der Kommunen gegen die Privatwirtschaft mit ihren Unternehmen und Mitarbeitern müsse beendet werden, fordert der Leitantrag, der fast einstimmig von den rund 150 Delegierten in Mannheim beschlossen wurde. Wichtig ist dem Leitantrag, die Ungleichbehandlung von kommunalen Betrieben und in der privaten Wirtschaft agierenden Unternehmen in Erinnerung zu rufen: • Kommunen verdrängen mittelständische Betriebe vom Markt. • Kommunen tragen keine vollstreckbare Verantwortung. • Kommunen können sich günstiger auf dem Kreditmarkt inanzieren. • Kommunen sind „unpleitbar“. • Kommunen tragen eigene Banken (z. B. Sparkassen). Das in Erinnerung gerufen zu haben und Sensibilität zu schaffen, ist das Wesen des MIT-Leitantrages. Kundenmagazine, die wirken! Juli 2014 // 29. Jahrga ng Herbst 2014 NE Nr. 7 | Oktob er 2014 | U Das Maga zin der bardusch Gruppe Gesund bleiben 30. Jahrga ng | E 5529 Das Magazin aus Stimme des Jahrgang • 2/ E 74027 • 9. ilie Ihre Fam Für Sie und Mittelstand es VA L E O nrätsel Gewin und 28 Seite 18 in Baden-W ürttemberg d ge su nd sta rk un Sommer: ung „Coole“ Ernähr en an heißen Tag Einfach besser drauf ss: FitneDas Tierisch gesund ern e offiziell Rud Magazin der MIT BW Landesmi ttels Dr. Reinhard tandstag 2014 Löffler neue MIT-Vors r itzender Sie tisWfürüttremberg Gra Baden- » Seite 4 Dr. Carsten Linnemann Steuerbr MdB: emse jetzt : Kalte Prog muss gest oppt werd ression » Seite 30 en! in Unsere www .mit- bw.de A EXTRngen tu Leis für Familien Ausgabe www. bkk-a chenb ach.d 7-2014 e www.fkm-verlag.com gregor.wick@fkm-verlag.com 32 Ihrer Apotheke 10 Jahre bar dusch Erfurt Kundenpor trät Weitere Einblic ke unter www.facebook .com/Bardusc hGrupp e Ein Überblick: • Die Änderung der Dienstwagenbesteuerung wurde als Antrag angenommen a) vom Bruttolistenpreis hin zum tatsächlichen Anschaffungspreis b) Besteuerung der Entfernungskilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte soll entfallen Die • Abschaffung der Kalten Progression wurde per Antrag bestätigt. • Die Ausspähung der Unternehmen solle laut beschlossenem Antrag an die Bundesregierung in das sogenannte „no spy“-Abkommen aufgenommen werden. Aufgrund des Versäumnisses von • Weiterentwicklung, Ausbau und Erneuerung von Verkehrswegen und der Unterlassung der Abrufung entsprechender Gelder durch das Land wurde die Forderung nach einem Rücktritt des Verkehrsministers einstimmig beschlossen. • Eine gesetzliche Anti-Stress-Regelung lehnt die MIT Baden-Württemberg ab. Bevormundung und Gängelung der Betroffenen widersprächen der gelebten Praxis im Mittelstand, nach der es nicht üblich ist, Mitarbeiter im Urlaub mit Telefonaten oder E-Mails zu stören. Die mittelständischen Unternehmen betrachten die Gesundheit in Mitarbeiter als sehr hohes Gut. • Die „Elterngeld-Plus“-Idee der Großen Koalition wird per Antrag abgelehnt und die vorhandene Regelung als ausreichend gehalten. „ElterngeldPlus“ laufe der betrieblichen Praxis diametral entgegen. • Auszeitregelungen für eine Pflegezeit, bei denen der Arbeitgeber kein Vetorecht habe, lehnte die MIT per Antrag ab. Gemeinsam würden mittelständische Betriebe und ihre Mitarbeiter Lösungen inden. Es bedürfe keines gesetzlichen Zwangs. • Ein Rechtsanspruch zur Rückkehr von der Teilzeit in die Vollzeit lehnte die © contrastwerkstatt , Fotolia TitelBaden-Württemberg MIT Rubrik Wir fordern: Befreiung von Geschäftsführern von gesetzlichen Regelungen zur Sozialversicherung • • • MIT per Antrag ab und forderte die baden-württembergischen Abgeordneten des Bundes auf, dies bei ihrer Stimmabgabe im Parlament zu berücksichtigen. Die MIT will keine gesetzlichen Regelungen, mit denen es Arbeitgebern erschwert wird, Ersatzpersonal einzustellen (Zeitarbeit oder befristete Arbeitsverträge). Eine „berufliche Auszeit“ für Existenzgründer lehnt die MIT rundweg ab, da sie dem Interesse des „Auszeit“-gewährenden Betriebes absolut zuwiderliefe. Die Einführung eines bezahlten Bildungsurlaubes in Baden-Württemberg • • lehnt die MIT ab. Beruliche Weiterbildung sei noch nachvollziehbar – in beider Interesse. Politische Bildung oder gesundheitliche Bildung müsse aber weiter private Angelegenheit der Mitarbeiter sein. Der sogenannte „Soli“ solle per Ende 2019 endgültig abgeschafft werden. So hatte es der Bund vor 2009 in Aussicht gestellt und daran habe er sich zu halten. Dieser Antrag wurde fast einstimmig beschlossen. Steuerhinterziehung ist strafbar. Steuerverschwendung soll strafbar werden nach dem Willen der 150 Delegierten. Fast einstimmiges Antragsvotum. • Die Umsatzsteuerzahllast soll fällig • • • werden, wenn Rechnungen bezahlt seien. Das Umsatzsteuergesetz solle geändert werden, damit Unternehmen nicht in Vorlage für Steuern gehen müssen. Der Antrag wurde an den Vorstand verwiesen, um ihn nach allen Gesichtspunkten der Steuerrechtsprechung dort zu behandeln. Ebenso an den Vorstand verwiesen wurde der Antrag auf die Befreiung von Geschäftsführern in mittelständischen Betrieben von gesetzlichen Regelungen zur Sozialversicherung. Eine gezielte und geordnete Rückführung der GEZ-Kosten von derzeit über 8 Mrd. auf 3 Mrd. Euro wurde einstimmig als Antrag an die Verhandlungsführenden beschlossen. Italien und Frankreich gäben für das staatliche Fernsehen bzw. den Rundfunk rund 2 Mrd. Euro aus allgemeinen Steuermitteln aus. Grundversorgung: Ja. Teure Überversorgung auf so vielen Kanälen: Nein! Der Antrag auf die Erhöhung der Absetzbarkeit von GWG von 410 auf 1.750 Euro wurde einstimmig beschlossen. Vor allem sei das investitionsfreundlich und ein Beitrag zum Bürokratieabbau. wifo@fkm-verlag.com ■ Ausgabe 8-2014 33 Titel Rubrik Gewinnrätsel Titel Rezension Rubrik Attraktive Preise zu gewinnen – machen Sie mit! Buchrezension Gewinnen Sie eines von drei Sets 2008er MC Cuvée Rot Unsere Wirtschaft – aufgeblasen und überschätzt? ehem. span. Königin Kamin 3x Füllen 9 Missfallensruf lobpreisen Orangengetränk (Kurzwort) franz.: wo Anspruch wie tot DianaRiggRolle (... Peel) volkstümlich: Teufel Segelstange Nordeuropäer weiches Schwermetall Männername wifo@mit-bw.de. Mitarbeiter der MIT-Geschäftsstelle und der FKM VERLAG GMBH sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ein Umtausch der Gewinne ist nicht möglich. Alle Gewinner werden innerhalb von 14 Tagen nach Einsendeschluss schriftlich benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe des Wirtschaftsforums namentlich erwähnt. Ihre Daten werden ausschließlich für dieses Gewinnspiel genutzt und unmittelbar nach der Gewinnauslosung vernichtet. bestimmter Artikel (weibl.) 3 12 Kfz-Z. Rosenheim Korankapitel Senden Sie bis 15.12.2014 (Einsendeschluss) die Lösung und Ihre Anschrift per Postkarte an: Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU BadenWürttemberg (MIT), Büchsenstraße 15, 70173 Stuttgart oder per E-Mail an: Sumpfbiber Abk.: Megatonne Honigbiene Opernsologesang Hab und ... (Besitz) Stadt im Allgäu 8 Utensil der Staffelläufer Langfinger Version kalte Erfrischung gefügig 6 unterstützen dt. Vorsilbe Christusmonogramm dünn gewalztes Metall 4 Sportgerät Zeichen für Eisen Orientale Fädchen Wacholderbranntwein 34 2 mundartlich: Hausflur 4 5 6 7 Er warnt vor den Widerständen und benennt sie: „Eine konsequente Wachstumspolitik wird in jeder alternativen Gesellschaft umstritten sein und erst recht in einer, die zudem so selbstzufrieden und hochmütig ist wie die unsere. In einem Land, in dem eine große und stetig größer werdende Minderheit altersbedingt nur einen begrenzten persönlichen Zeithorizont hat, wird naturgemäß die Neigung vorherrschen, noch eine Weile von dem bereits Erreichten zu zehren. Wachstum demgegenüber heißt, zu neuen Ufern aufzubrechen, Wachstum bringt Unruhe Olaf Gersemann: Die Deutschland-Blase. Das letzte Hurra einer großen Wirtschaftsnation. DVA, 2014. 320 Seiten, 19,99 Euro. ISBN: 978-3-421-04657-4. mit sich, Wachstum bedeutet Aufbruch, Wandel, Kräfteverschiebungen. Veränderung eben. Genau darum geht es aber: Veränderung. Denn aus seiner Sicht muss sehr vieles anders werden, damit manches so bleiben kann, wie es ist. Zur Person Olaf Gersemann, Jahrgang 1968, ist Ressortleiter Wirtschaft und Finanzen der Welt-Gruppe (Die Welt, Welt am Sonntag, Welt digital). Zuvor war er Auslandschef der Financial Times Deutschland (2005–2007) und Washington-Korrespondent der Wirtschaftswoche (1999–2005). Für seine Arbeiten wurde er u. a. mit dem Ludwig-Erhard-Förderpreis für Wirtschaftspublizistik und dem Herbert-Quandt-Medienpreis ausgezeichnet. Rathberger Erbanlage METALL IN PERFEKTION VISIONEN UMSETZEN CNC-Blechbearbeitung Lasertechnik Metalldach | Metallfassade Baublechnerei Kampflinien wifo-1 > CNC-Blechbearbeitung | Lasertechnik > Metalldach | Metallfassade | Baublechnerei Viel Glück! 3 7. Weg mit den Zulassungsbegrenzungen an Hochschulen 8. Weniger Kündigungsschutz 9. Alle Akademiker rein 10. Niedrigere Einkommenssteuersätze. Platzmangel Backmassen Lösungswort 1 11 drakonisch Geistesblitz (Mz.) altertümlich Abk.:Erdgeschoss Ausdehnung nach oben Publikumsliebling Seine zehn Vorschläge, wie dieser Entwicklung gegenzusteuern ist, sind recht unterschiedlich: 1. Einführung eines Kinderwahlrechts 2. Tragfähigkeitsanalysen für alles 3. Investitionsgebot für den Staat 4. Energiesubventionen in Forschung umlenken 5. Weniger Berufe im dualen System 6. Freibeträge für lebenslanges Lernen das Ich Star in ,,Der Außerfriesische“ Windschattenseite Abk.: Sekunde Byzantinisches Reich 1 internat. dringend Güterverkehrszeichen 2 Fragewort: welche Person? Spielerzahl e. Fußballteams Pflanzentrieb Marotte 7 Leitzentrale/Abk. 10 Hauptstadt v. Thüringen Figur d. Quadrille 5 Schlaufe Vorname arbeits- des Fußfreie Zeit ballidols Seeler Den Deutschen steigt das vermeintliche „neue Wirtschaftswunder“ zu Kopf, so Olaf Gersemann, Ressortleiter Wirtschaft und Finanzen bei der Tageszeitung Die Welt, in seinem neuen Buch. Wir überschätzten unsere Kraft bei Weitem und übersähen dabei unsere Anfälligkeit für neue Krisen. Selbstgefällig verklärten wir Massenarbeitslosigkeit zu nahender Vollbeschäftigung und Beinahe-Stagnation zu kräftigen Aufschwüngen. Und auf fahrlässige Weise verkauften wir der Welt unsere vielen Sonderwege – wie die duale Ausbildung oder die extreme Fokussierung auf wenige Branchen – als Stärken und übersähen dabei Schattenseiten und Risiken. Bald schon werde dem deutschen Aufschwung dauerhaft die Luft ausgehen. Ebenso pointiert wie fundiert nimmt Gersemann die verzerrten Wahrnehmungen in Politik und Wirtschaft aufs Korn. Die Familie Beck (Mitglied der MIT) in BrackenheimNeipperg bewirtschaftet in 3. Generation das Weingut mit etwa 4,5 ha Rebläche. Mit Freude im Weinberg und Faszination für die Potenziale unterschiedlicher Rebsorten vollendet sie naturnah erzeugte Weine im Keller zu Genuss-Erlebnissen im Glas. Der 2008er MC Cuvée Rot ist ein trockener Qualitätswein, der im Barique gereift ist. Die Preise im Gesamtwert von 120 Euro stiften die Familie Beck und der FKM Verlag. weibl. Pferd © privat Schlammkur Abk.: Shilling 8 9 10 11 12 © kyonnta, Fotolia Teigwarengericht BECK www.rathberger-blech.de Rathberger GmbH Beim Breitenstein 25 D-79588 Efringen-Kirchen Telefon +49 (0)76 28 918 33-0 Telefax +49 (0)76 28 918 33-25 Ausgabe 8-2014 35 Titel Termine Rubrik & Veranstaltungen Termine & Veranstaltungen Titel Rubrik Termine der MIT Messetermine für MITler 15.11.2014 JuBi Karlsruhe Europäische Schule Karlsruhe Jugendbildungsmesse Albert-Schweitzer-Straße 1, 76139 Karlsruhe 15.11.2014 – 16.11.2014 Energie & Umwelt Lahr Sulzberghalle Ziegelbrunnenstraße 43, 77933 Lahr Energie- und Umweltmesse 17.11.2014 – 21.11.2014 Freiburger Gründertage Messe Freiburg Europaplatz 1, 79108 Freiburg Unternehmensgründerveranstaltung 19.11.2014 Eventforum Mannheim Congress Center Rosengarten Rosengartenplatz 2, 68161 Mannheim Hochschulkongress 21.11.2014 kontaktpunkt Universität Konstanz Universitätsstraße 10, 78464 Konstanz Bildungsmesse 22.11.2014 Parentum Bodensee Dornier Museum Claude-Dornier-Platz 1, 88046 Friedrichshafen Eltern- und Schülertag zur Berufswahl 22.11.2014 Parentum Pforzheim Schiller-Gymnasium Pforzheim Siedlungsstraße 38, 75180 Pforzheim Eltern- und Schülertag zur Berufswahl 22.11.2014 BACHELOR AND MORE Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart Bildungsmesse 28.11.2014 WoMenCONNEX Messe Karlsruhe Messeallee 1, 76287 Rheinstetten Career-Kontakt-Messe 03.12.2014 – 04.12.2014 ARCHITECT@WORK Messe Stuttgart GmbH Messepiazza 1, 70629 Stuttgart Event für Architekten, Ingenieurbüros, Innenarchitekten, Einrichter Kreative Trends Hier könnte sich Ihre Firma präsentieren. Der beste Platz für Ihre Anzeige! Ob für Privatgrundstücke, Firmengelände, die Gastronomie oder öffentliche Flächen, unsere Starwalls® passen sich an. MIT Göppingen Politischer Frühschoppen: Deutschland ist Fußballweltmeister – ist die Erfolgsstrategie übertragbar? mit Katrin Albsteiger MdB Sonntag, 9.11.2014, 10.30 Uhr Ort: Lamprecht GmbH, Lise-MaitnerStr. 33, Göppingen-Stauferpark Anmeldung: info@freiheit-consulting.de MIT Karlsruhe Weihnachtsessen Mittwoch, 3.12.2014 ab 19 Uhr Ort: Künstler-Kneipe, Ball-Saal, Pfarrstraße 18 in Karlsruhe-Daxlanden Anmeldung erbeten an: info@mit-karlsruhe.de MIT Leonberg Personalbindung von Leistungsträgern auf allen Ebenen Mittwoch, 26.11.2014, 20 Uhr Ort: Schulungszentrum perma-trade Wassertechnik GmbH, Röntgenstr. 13–15, 71229 Leonberg Referenten: Karlheinz Kettgen, Kevin Kettgen, Oliver Zander Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung erbeten an: mail@oliver-zander.de www.sparkdesign.de www.sparkdesign.de MIT Mittelbaden Künstliche Intelligenz – bei Mensch und Maschine Donnerstag, 27.11.2014, 18.30 Uhr Ort: Daimler-Benz Niederlassung Dekorative Windund Sichtschutzelemente Wandverkleidungen: Aus Alt mach Neu Wände & Stützmauern Quader Sonderanfertigungen Großes NatursteinSortiment zur Auswahl Hotline: 07402-9294 -0 www.glatthaar-starwalls.de 36 Innen Beton – Außen Naturstein! Besuchen Sie unsere jederzeit geöffnete Outdoor-Dauerausstellung zwischen Seedorf und Waldmössingen. Am Kreisverkehr, direkt am schwimmenden Haus von Glatthaar. 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After Business Talk Thema: „ Christliche Werte – welchen Unterschied machen sie im Unternehmeralltag?“ Donnerstag, 28.11.2014, 19 Uhr Ort: Kursaal, Königsplatz 1 in StuttgartBad Cannstatt Sanierung vom Experten Flachdach Neubau / Sanierung Trapezblech Dach / Fassade In jeder Größenordnung KHS Bedachungen GmbH 71563 Affalterbach www.khs-affalterbach.de mit 42 Jahren Erfahrung Telefon 07144 / 8349-0 Grün muss RAL 6018 / HKS 65 N entsprechen Rot = Leuchtendes / Kräftiges Rot professionell – praktisch – preiswer t Vielseitig einsetzbares Präsentationssystem aus Aluminium. Ideal für Messen, Ausstellungen, Events, Ladenbau und Bürolösungen. CombinO GmbH D-73235 Weilheim/Teck · S 0 70 23/74 42 42 info@combino.net · http://www.combino.net Kärcher steht weltweit für Kraft, Qualität und Innovation. Und für Reinigungskompetenz, die Maßstäbe setzt. Kärcher entwickelt kontinuierlich neue Technologien, die das Reinigen leichter, einfacher und wirtschaftlicher machen. Eben echte Prois für Prois. Traditioneller Nikolaus-Stammtisch Freitag, 5.12.2014, 17 Uhr Besuch des Weihnachtsmarktes in Esslingen, anschließend gemütliches Beisammensein im „Palmschen Bau“ in Esslingen. Gesonderte Einladung und Details zeitnah unter www.mit-stuttgart.de Impressum Gleich Kontakt aufnehmen: Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-Württemberg (MIT) Büchsenstraße 15, 70173 Stuttgart Andrea Birringer, Telefon 0711 220082-62 Stimme des Mittelstandes in Baden-Württemberg Das offizielle Magazin der MIT BW Wirtschaftsforum – das Magazin der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-Württemberg erscheint elfmal im Jahr im Rahmen der Mitgliedschaft. Ist der Verlag durch höhere Gewalt, Streik und dergleichen an seiner Leistung verhindert, so besteht keine Ersatzplicht für das Kundenmagazin. Herausgegeben von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der FKM Verlag GmbH. Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-Württemberg (MIT) Büchsenstraße 15, 70173 Stuttgart Telefon 0711 220082-62, Telefax 0711 220082-45 wifo@mit-bw.de, www.mit-bw.de Verlag und Vertrieb: FKM Verlag GmbH – Kunden-, Verbands- und Mitgliedermagazine Ebertstr. 10, 76137 Karlsruhe Telefon 0721 680784-10 wifo@fkm-verlag.com, www.fkm-verlag.com Redaktion Wirtschaftsforum: Meike Betzinger, Andrea Birringer (MIT), Dr. Andreas Berger, Dipl.-Volksw. Jennifer Josl (FKM) Art-Direction: Friederike Schwegler (FKM) Verlagsbeirat: Prof. Georg-Berndt Oschatz, Direktor des Deutschen Bundesrates a. D. (FKM) Druck: DG Druck GmbH, Weingarten, www.dg-druck.de Auflage: 7.000 Exemplare für Mitglieder und Interessenten Bildnachweise: Titel: © vege, Fotolia; Rückseite: © Minerva Studio, Fotolia Ausgabe 8-2014 37 Miniplakat Titel Rubrik Aufnahmeantrag Aufnahmeantrag Hiermit bitte ich um die Aufnahme in die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU. Die grau hinterlegten Felder werden von der MIT ausgefüllt. Dienstwagenbesteuerung Mitgliedsnummer LV/KV Kriterium Name, Vorname Geburtsdatum Straße, Hausnummer PLZ, Ort E-Mail-Adresse Telefon Telefax Beruf Firma Branche Beruliche Tätigkeit Selbständig Nicht selbständig CDU-Mitglied Eintrittsdatum Nach Zustimmung des zuständigen Kreisverbandes wird die Mitgliedschaft wirksam. Die im Aufnahmeverfahren erhobenen persönlichen Daten dienen der MIT-Arbeit und werden von der MIT zum Zweck vereinigungsinterner Daten- und Textverarbeitung elektronisch gespeichert und verarbeitet (§§ 28,33 BDSG). Ich bestätige hiermit, weder Mitglied der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) noch einer anderen Partei als der CDU zu sein. Unterschrift des Neumitglieds Unterschrift des MIT-Kreisvorsitzenden Geworben von Einzugsermächtigung Die MIT fordert: „Besteuerung nach tatsächlichen Anschaffungskosten statt nach Bruttolistenpreis!“ 38 © rangizzz, peshkova,Fotolia, Fotolia,©©Max kotoyamagami, Diesel, Fotolia, Fotolia © karlandreasgross, Fotolia Hiermit ermächtige ich die MIT, bis auf Widerruf meinen Jahresbeitrag und die einmalige Aufnahmespende von folgendem Konto abzubuchen: Name, Vorname des Kontoinhabers Geldinstitut BIC IBAN Die Aufnahmespende für meinen Kreisverband Landesverband beträgt einmalig € Mein Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich Bundesverband Unterschrift Kontoinhaber Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Baden-Württemberg Büchsenstraße 15, 70173 Stuttgart Telefon: 0711 220082-43, Telefax: 0711 220082-45 info@mit-bw.de www.mit-bw.de € (Mindestbeitrag 90 €/Jahr. Wird als Jahresbeitrag eingezogen bzw. in Rechnung gestellt.) Jetzt Mitglied werden! Ausgabe 8-2014 39 Steuern runter – macht mich munter! Meine MIT kämpft dafür. Hier geht es zur www.mit-bw.de