April 2007 - Stadtteilzeitung

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April 2007 - Stadtteilzeitung
Die Stadtteilzeitung
Ihre Zeitung für Schöneberg - Friedenau - Steglitz
Zeitung für bürgerschaftliches Engagement und Stadtteilkultur
www.stadtteilzeitung-schoeneberg.de
Ausgabe Nr. 40 - April 2007
Liebe Leserinnen und Leser,
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Ick sitze inner Küche...
Immerhin haben sich doch einige
von Ihnen an den alten Spruch
von den Klopsen noch erinnert darunter sogar eine Neuberliner
(Friedenauer) deutsch-französische Familie! Versprochen ist
versprochen, hier ist er:
Ick sitze da und esse Klops
Mit eenmal kloppt's
Ick kieke, staune, wund're mir
Uff eenmal isse uff, die Tür!
Nanu, denk ick, ick denk nanu
Jetzt isse uff, erst war se zu?
Ick jehe raus und kieke
und wer steht draußen: icke!
Ring frei für die
Schöneberger!
Jetzt geht's Berg auf für Kinder, Jugendliche, Erwachsene
und Senioren aus Schöneberg! Schnell Umziehen, Aufwärmen und dann ab in den
Ring 'ne Runde Boxen…
Die General-Pape-Straße beginnt (oder endet) am neuen Bahnhof Südkreuz
▲
Ein Areal mit Überraschungen:
Kinderforscherwoche
im Menzeldorf
S. 7
Nelia-Modedesign
im neuen Gewand
S. 9
In dieser Ausgabe:
Der Cosimaplatz
Protest nach „Pflege“
S. 3
Louise Schroeder
ein Portrait
S. 4
Inselhunde
S. 4
haben neuen Bolzplatz
Der Beweis
im Kleinen Theater
S. 5
Redetzky’s Café
S. 9
in der Hauptstraße 134
Offener Brief wg.
S 10
Schwielowsee-Grundschule
Kino im Kiez
Das Xenon
S 10
Streitschlichter
S 11
an der Bobertal-Schule
Umwelttipps:
S. 11
Der Rest ist - Schweigen
Menschen i. d. VHS:
Reinhard Spielvogel
S 12
v. Marina Naujoks
Eine Broschüre, die den zukünftigen Rundweg beschreibt, ist
kostenlos bei den Bürgerämtern
erhältlich. Wie schon bei vorangegangenen Veröffentlichungen
der Bezirksverwaltung wird der
Leser sehr fundiert über die Geschichte informiert. Ich erfahre,
dass hier ein bedeutender Militärstandort war: Die ersten Manöver wurden schon 1722 abgehalten, zur Regierungszeit des
"Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. Die Tempelhofer Bauern
erhielten damals eine jährliche
Entschädigung für die entstandenen Flurschäden. Anfang des
19. Jahrhunderts wurde hier eine
Rennbahn errichtet, wo Kavalleriepferde ausgebildet wurden.
Später stationierte Truppen wie
Landwehrinspektion, Eisenbahnregimenter, eine Kraftfahr-Abteilung und die Militärluftschiffer
lassen die technische Entwicklung der Kriegsführung erahnen.
Die Militärluftschiffer ließen hier
ab 1885 ihre Ballone steigen. Der
Erste startete allerdings nicht
hier, sondern am Gasthof "Schwarzer Adler" am heutigen KaiserWilhelm-Platz. Eisenbahnregimenter waren nicht nur die militärischen Nutzer der Bahn, sondern wirkten auch beim Bau von
Bahnlinien mit. Von hier aus wurden die Truppen in die damaligen
Kolonien geschickt:
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Flammheimlich
S. 6
Theater der Erfahrungen
Ostern, Zeit der Frühlingsspaziergänge und des Eierversteckens. Waren Sie schon mal in
der General-Pape-Straße? Kein
idealer Ort für solche Aktivitäten,
aber das soll sich ändern. Das
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg will das Umfeld des neuen
Bahnhofs Südkreuz aufwerten
und hat dafür Fördermittel aus
dem Programm "Stadtumbau
West" bewilligt bekommen. Ein
"Geschichtsparcours" wird ein
erster Schritt sein, das Gelände
zwischen General-Pape-Straße,
Loewenhardtdamm und Gontermannstraße attraktiver zu gestalten und dem Besucher die
spannende Vergangenheit dieser
Ecke zu darzustellen.
Die Redaktion
Foto: Thomas Protz
Die General-Pape-Straße
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Wen wundert's, dass es diverse
Versionen davon gibt? Wir haben sozusagen eine mittlere gewählt, und Elfriede Knöttke
freut sich über die Grüße und ist
ganz glücklich, denn jetzt hat sie
ihre Wette gewonnen und ihr
Günter muß eine Woche lang
abwaschen!
Auch die Redaktion hat sich
über die "Mitarbeit" ihrer Leserinnen und Leser an dem kleinen
Scherz gefreut und dankt für Ihre Aufmerksamkeit.
Bleiben Sie uns gewogen!
Neu auf der Potsdamer
Etwas Steglitzer Ortsgeschichte
Vor kurzem, am 22. Februar,
eröffnete in der Potsdamer
Straße 152 der Boxclub "Wir
aktiv. Boxsport & mehr.". Es ist
ein soziales Kiezprojekt und
gleichzeitig ein neuer Treffpunkt
für sportliche Schöneberger. Auf
ca. 500 Quadratmetern werden
unterschiedliche Kurse für Jung
und Alt angeboten. Ehrenamtlich organisiert und für die
Nutzer kostenlos. Es wird sicher
jeder was für seinen "Sportgeschmack" finden. Neben Boxsport wird auch Fitness, Aerobic,
Nordic Walking und Selbstbehauptungskurse, auch für Senioren angeboten.
Das Projekt wird von ehrenamtlichen Trainern betreut und von
von der Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG-Verbund gesponsert.
Insgesamt sind in dem Box- bzw.
Sportcenter drei Trainer, eine
Trainerin und eine Sozialbearbeiterin tätig. Der Leiter ist gleichzeitig auch einer der Trainer,
Izzet Mafratoglu. Er war 30 Jahre
lang professioneller Boxer und
trainiert nun "Nachwuchsstars".
Die weiteren Trainer sind Mehmet Dogan, Antonio Tumbarell
und als Frauentrainerin Banu
Inaler.
Fortsetzung Seite 2
Ausstellung im Rathaus Schöneberg
Die Treitschkestraße ein Orientierungsproblem
Spur der Stolpersteine
Seit Jahren ist in Steglitz der Name eines umstrittenen Herrn Anlass wütender Auseinandersetzungen: Treitschke. Eine Straße
und der angrenzende Park tragen diesen Namen. Es weist auf
eine gewisse Bedeutung und
Wertschätzung der genannten
Person hin und kann durchaus
als öffentliche Ehrung verstanden werden.
Gemeint sind die kleinen, vergoldeten Vierecke vor Häusern, in
denen jüdische Mitbürger wohnten, von den Nazis abgeholt, in
Konzentrationslager deportiert
und dort zumeist ermordet wurden. Von diesen Steinen gibt es
in Berlin etwa 1.400.
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hält die Erinnerung an
diese Massaker seit langem fest:
Wer war dieser Heinrich von
Treitschke? Historiker sehen in dem
1896 verstorbenen deutschen
Hochschullehrer, Journalisten und
Parlamentarier einen seinerzeit
liberalen Staatswissenschaftler,
chauvinistischen Historiker sowie
Klassiker der Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts.
Fortsetzung Seite 2
durch die Intervall-Ausstellung
„Wir waren Nachbarn“, die jetzt
zum dritten Mal gezeigt wird
und 109 interessante Biografien
prominenter und weniger prominenter Verfolgter präsentiert.
Geöffnet montags bis donnerstags 10 - 18 Uhr, sonnabends /
sonntags 10 -17 Uhr. Eintritt frei.
Fortsetzung Seite 5
Seite 2
Nr. 40 - April 2007
Die Stadtteilzeitung
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Fortsetzung von Seite 1
Fortsetzung von Seite 1
Die Treitschkestraße ein Orientierungsproblem
Zu großem Einfluß und Popularität verhalfen ihm seine überragenden sprachlichen Fähigkeiten. Er forderte persönliche Freiheit und Gleichheit und kämpfte
gleichzeitig gegen demokratische Volksvertretungen, war
Gegner von Sozialdemokratie
und Sozialismus, war gegen
Bismarck und für ihn. Spät wurde
er Verfechter einer imperialistischen Weltmachtpolitik.
wieder starke Beachtung und
kann als einer der geistigen Väter
für die Rechtfertigung massenhafter Gräueltaten an Juden in
dieser Zeit gesehen werden.
Seit Jahren will eine Bürgerinitiative die öffentliche Ehrung des
Herrn von Treitschke beenden
und strebt die Umbenennung
der Treitschkestraße in KurtScharf-Straße an. Unterstützt
Flugblätter in der Treitschkestraße
Er gilt als einer der führenden
Antisemiten des vorletzten Jahrhunderts durch seine publizierte
antisemitische Polemik sowie
Fähigkeit, seine Ansichten allgemein zu popularisieren und
selbst in akademischen Kreisen
zu etablieren. Nach einer abnehmenden Phase seiner Bedeutung
erhielt er im Nationalsozialismus
CDU
Tempelhof-Schöneberg
Ortsverband Friedenau
FROHE
OSTERN
wünscht die
CDU Friedenau
CDU präsent am: Sa 28. April
10-12 Uhr auf dem Breslauer Platz
10.30-12.30 Uhr an der Kaisereiche
www.cdu-friedenau.de
Im Sommer 2003 unterzeichneten 3.000 Besucher des Ökumenischen Kirchentages eine Resolution der Aktion Sühnezeichen, in der die Umbenennung
der Treitschkestraße gefordert
wurde. Klar war die Meinung der
Pfarrerin der anliegenden Patmos-Gemeinde Gabriele WuttigPerkowski: "Die Hauptstadt Berlin leistet sich die Ehrung eines
Mannes, der mit seinen nationa-
Foto: Thomas Protz
durch SPD und Grüne des Bezirkes scheiterte in der letzten
Legislaturperiode Januar 2003
der Antrag durch fehlende
Zustimmung der CDU und FDP.
Aktuell bildet die CDU nun mit
den Grünen eine Zählgemeinschaft. Sie vereinbarten, künftig
eine Arbeitsgruppe zur Geschichte des Bezirkes einzusetzen. Einbezogen wird ein Gesandter der
Jüdischen Gemeinde. Der CDUKreisvorsitzende Michael Braun
will eine intensive Auseinandersetzung Herrn Treitschke betreffend und "keine Entsorgung von
Geschichte". Hinweisschilder zu
Treitschke werden aufgestellt,
Bürger befragt und zum Ende
der Legislaturperiode wird Bilanz
gezogen. Irmgard Franke-Dressler, die Fraktionsvorsitzende der
Grünen in Steglitz-Zehlendorf,
spricht von einem "Prozess der
offenen Geschichtsaufarbeitung"
mit dem bereits formulierten Ziel:
"Wir sind für eine Umbenennung". Eindeutig äußert sich der
SPD-Politiker Dr. Michael Arndt:
"Die Namen von Antisemiten haben im Berliner Straßenland nichts
zu suchen, genauso wenig wie
nationalsozialistische Symbole".
listischen und antisemitischen
Äußerungen die Grundlagen für
die Akzeptanz und Verbreitung
des nationalsozialistischen Gedankengutes geschaffen hat."
Jugendliche der Patmos-Gemeinde entwickelten auch die Ursprungs-Initiative zur Umbenennung der Treitschkestrasse. Statt
Treitschke soll Ehre dem Bischof
Kurt Scharf (1892-1990) erwiesen werden, der sich für eine
solidarische und demokratische
Gesellschaft sowie für Frieden
und Gerechtigkeit in der Welt in
herausragender Weise einsetzte.
Kurt Scharf "war wirklich wie ein
Wunder vor unseren Augen."
(Johannes Rau).
Honoratioren und Boxprofis bei der Eröffnung des Boxclubs
Ring frei für die
Schöneberger!
Organisatorische Begleiterin und
der Ansprechpartner für die Trainer ist Frau Renate Nowak-Janshen.
Wer boxsport-technisch vielleicht
mal "groß rauskommen" will,
sollte sich schnellstens bei "Wir
aktiv. Boxsport & mehr." anmelden. Zwei Nachwuchstalente
sind schon auf dem Weg zu den
Profis: Yakup Dolu und Alpay
Altinbas.
Die Mehrheit der Teilnehmer bilden die Jugendlichen. Schon 50
Teilnehmer sind vollständig registriert. Da das Training eine große Verantwortung für die Trainer
und alle Zuständigen bedeutet,
ist jeder Interessierte dazu verpflichtet, bei der Anmeldung ein
Attest von einem Arzt und die
Bewilligung von den Eltern vorzuzeigen. Schließlich ist Boxen
eine Kampfsportart mit der nicht
zu scherzen ist.
Die Kurse und Trainingsangebote
beginnen im April. Interessierte
haben jederzeit die Möglichkeit,
sich das Training in der Potsdamer Straße anzuschauen. Die
Kurse für Jugendliche finden
montags, mittwochs und freitags
von 16 bis 18.30 Uhr statt. Ab
18.30 Uhr sind dann die Erwachsenen und die Senioren an der
Reihe. Dienstags und donnerstags ist die Einrichtung zu bestimmten Zeiten nur für Mädchen geöffnet. Sie werden dann
von Frau Inaler betreut und trainiert.
Den Jugendlichen wird neben
dem Boxen ein "Antiaggressions-
OASE im ALLTAG
training" angeboten. Sie bekommen zusätzlich auch Hilfe bei
persönlichen Problemen und haben die Möglichkeit, auch mal
nur über den Alltag zu sprechen.
Sobald jedoch ein Teilnehmer das
Erlernte außerhalb des Trainings
zum Schaden anderer einsetzt,
verliert er sofort seine Teilnahmeberechtigung. Schließlich ist es
die Absicht, Aggression abzubauen und gleichzeitig Sinnvolles für
das Leben, den richtigen Umgang
mit Mitmenschen, zu lernen.
Für Senioren wird ein Selbstbehauptungskurs angeboten, der älteren Menschen zeigen soll, wie in
unangenehmen oder gefährlichen Situationen richtig zu handeln ist. Hinzu kommt natürlich,
dass man neue Leute kennen
lernt, die aus unterschiedlichen
Regionen kommen. Es finden
sich Menschen verschiedenster
Altersgruppen und Nationalitäten zuammen. Die Nachfrage ist
so groß, dass mehr Trainer erforderlich sind.
Falls Ihr Interesse jetzt auch geweckt ist, dann schauen Sie doch
einfach mal vorbei:
Wir aktiv. Boxsport & mehr
Potsdamer Straße 152
10783 Berlin
Weitere Infos bei:
GEWOBAG - Verbund
Renate Nowak - Janshen
Fon: 030 / 4708 - 4624
Derya Özer
Lächeln ist Licht
Ein Straßenschild dient der regionalen Orientierung und dokumentiert darüber hinaus öffentliches Bewusstsein, Zeitgeist sowie aktuelle Machtverhältnisse.
Wie sich gewählte Christdemokraten der CDU-Fraktion in der
BVV Steglitz-Zehlendorf orientieren, sollte auch künftig nachgefragt werden.
Annetta Mansfeld
www.elljot.com Elfie Hartmann
Nr.40 -April 2007
Seite 3
Die Stadtteilzeitung
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Keine Grünanlage: Der Cosimaplatz in Friedenau
Bürgerproteste nach radikalen
"Pflegemaßnahmen"
Wer sich an einer Hecke in seinem Wohnumfeld erfreut, muss
damit rechnen, dass deren Tage
gezählt sind - es sei denn, Bürger
verpflichten sich, die Hecke
selbst zu pflegen.
Im Februar erreichten uns Hilferufe entsetzter Anwohner des
Cosimaplatzes in Friedenau. In
den frühen Morgenstunden des
16. Februar waren Mitarbeiter einer Gartenbaufirma angerückt,
um eine gesunde Hecke, die dem
Platz ihren Charakter gab, vollständig zu entfernen. Sträucher,
in denen im Frühling und Sommer reges Vogelleben herrschte,
wurden gerodet oder radikal zurück geschnitten.
Auf Rückfragen herbei eilender
Anwohner teilte das ausführende Unternehmen mit, "pflegeoptimierende Maßnahmen" im
Auftrag des Bezirksamtes durchzuführen. Die Anwohner seien
vorher entsprechend informiert
worden. "Kein Mensch wurde
vorher informiert" beklagt sich
ein Anwohner.
Das Amt für Umwelt, Natur und
Tiefbau ließ im Januar in einem
Spendenaufruf wissen, die Finanzkrise des Landes Berlin führe
dazu, dass der Bezirk seine Aufgaben nicht mehr wie gewünscht
wahrnehmen könne. So sei die
Erledigung der dringlichsten
Aufgaben in den nächsten Jahren nur noch mit Hilfe aller (Bürger) zu bewältigen, wie zum Beispiel:
· Die Übernahme einer Patenschaft für einen Spielplatz, ein
Beet, einer kleinen Grünanlage.
Der Umfang der Tätigkeit kann
frei vereinbart werden. Notwendig ist dabei eine Verpflichtung, diese Aufgabe für
einen bestimmten Zeitraum
wahrzunehmen.
· Sponsoring kann sowohl als
Sachleistung, wie zum Beispiel
die Entfernung von Graffiti
durch einen Reinigungs- oder
Malerbetrieb, als auch als Geldleistung für einen zu vereinbarenden Zweck erfolgen. Die Gegenleistung wie die Aufstellung eines Sponsorenschildes
kann dabei frei vereinbart werden.
· Spenden werden in der Regel
nach dem Wunsch des Spenders zweckgebunden auf ein
nur für diesen Zweck eingerichtetes Konto eingezahlt und
dann auch nur für den gewünschten Zweck verwendet.
In Absprache mit dem Amt für
Umwelt und Natur sind auch
Sachspenden erwünscht.
Das sei ja "ein hehres Ziel", so
ein Anwohner, " aber man müsse den Bürgern doch auch eine
Chance geben!" Womit er sicher
meint, eine rechtzeitige und
gezielte Information, die die
betroffenen Anwohner auch erreicht, hätte mehr bewirkt.
Das meint auch eine Anwohnerin, die seit 37 Jahren im Bezirk
wohnt und den Cosimaplatz von
täglichen Spaziergängen her
kennt. "Ich gehöre zu den Leuten, die sich durchaus mal bücken, um Papierfetzen oder
Flaschenscherben aufheben",
berichtet sie der Stadtteilzeitung.
"Allerdings sind Papierkörbe
inzwischen auch eine Rarität.
"Mir war zum Heulen, als ich
gesehen habe, was da auf dem
Cosimaplatz passiert. Auch mein
Hinweis auf im Frühjahr brütende Vögel konnte die Gärtner
nicht dazu erweichen, die
Sträucher stehen zu lassen. Lediglich das von mir selbst im
Winter aufgehängte Futterhäuschen wurde wieder angebracht,
allerdings nun an einer kahlen
Stelle, wo sich kein Vogel mehr
hinwagt. Auch ich wäre eventuell bereit gewesen etwas zu tun."
Die Stadtteilzeitung befragte das
Amt für Umwelt, Natur und
Tiefbau nach den Hintergründen
der Maßnahmen:
Welche Grünanlagen wurden
bisher in ähnlich radikaler
Weise wie der Cosimaplatz behandelt?
Der Cosimaplatz ist keine Grünanlage, sondern gewidmetes
Straßenland. Der Fachbereich
Natur kann die Maßnahme nicht
als radikal betrachten.
Welche weiteren Maßnamen
sind wo geplant?
Richtig ist, dass zur Pflege des
Straßenlandes und auch der
Grünflächen nur ein sehr geringes Budget zur Verfügung steht,
so dass neben vielen anderen
Optimierungsmaßnahmen auch
die Pflege der Flächen vereinfacht werden muss. Deshalb
werden an vielen Stellen im Be-
zirk Hecken gerodet, die 2x jährlich geschnitten werden müssten. Auch werden niedrige
Pflanzungen, die von Unkraut
durchwuchert sind und die nicht
mehr gepflegt werden können,
durch pflegeleichtes Grün ausgetauscht.
Dieser Prozess läuft bereits seit
10 Jahren an vielen Stellen des
Bezirks, so dass sich hier Einzelmaßnahmen nicht herausstellen
lassen. Für diesen Winter sind die
Maßnahmen abgeschlossen. Der
Außenring des Cosimaplatzes
wurde fachgerecht zurückgeschnitten, so dass nun eine Verjüngung der Pflanzen einsetzen
kann. Spätestens in Herbst wird
die Fläche schon wieder gut
begrünt aussehen. Sollten Gehölze ausfallen, so werden diese
im Herbst nachgepflanzt.
Hat der Spendenaufruf eine
Resonanz gehabt?
Der Spendenaufruf hatte kaum
Resonanz. Bisher wurden hauptsächlich Kinderspielgeräte und
Bäume, sowie in einem Fall die
Reinigung von Kinderspielplätzen gespendet. Denkbar wären
aber auch Spenden für viele
andere Zwecke. Wir bitten Bürger/innen, die spenden möchten,
sich vorab mit uns in Verbindung
zu setzen, damit wir ein neues
Konto einrichten und das Stichwort, unter dem eingezahlt wird,
absprechen können.
Wenn sich Bürger bereit erklären, ihre Grünanlagen teilweise selbst zu pflegen - an
welche Tätigkeiten haben Sie
gedacht?
Im Bereich der Müllentfernung
und Regelpflege des Grüns sind
alle Arbeiten denkbar, soweit die
Bürger sich dazu in der Lage
sehen. Hier erfolgen individuelle
Absprachen.
Wie verhält es sich mit den
notwendigen Geräten (Rechen, Gießkanne, Rasenmäher, Heckenschere), stellt das
Bezirksamt diese Geräte bei
Bedarf zur Verfügung?
Geräte werden hierzu in der
Regel nicht verliehen, da der
logistische Aufwand zu groß ist.
Aber auch dies hängt vom
Einzelfall ab. Motorbetriebene
Geräte werden grundsätzlich
nicht verliehen.
Im Falle des Cosimaplatzes wur-
Cosimaplatz im Frühjahr 2006 - Keine Grünfläche sondern „gewidmetes Straßenland“
Fotos: Dennis Koenig
Cosimaplatz im Februar 2007 nach „optimierter Pflegeanweisung“
den ganze Hecken entfernt mit
der Begründung, die Pflege (2 x
im Jahr Beschneidung der Hecke)
sei zu aufwändig. Dafür sollen
Frühlingsblüher auf die Wiese
gepflanzt werden. Meinen Sie
damit Krokusse, Tulpen und
Narzissen, die nur einmal im
Jahr für kurze Zeit von alleine
blühen?
Ja. In der Regel kommen Zwiebelpflanzungen beim Bürger sehr
gut an.
Werden die Grünanlagen weiterhin regelmäßig gepflegt
(gesäubert) oder wird es auch
da weitere Einschränkungen
geben?
Es wird solange weitere Einschränkungen geben, wie der
Bezirk zu weiteren Einsparungen
im Grünbereich gezwungen wird.
Angesichts der Finanzlage Berlins
und des angewendeten Budgetierungssystems wird sich die
Schraube weiter nach unten drehen. Die Säuberung des begrünten Straßenlandes (z.B. des Cosimaplatzes) obliegt dabei der BSR.
Ansprechpartner für Bürger, die
sich für die Grünanlagen und
gewidmeten Straßenflächen engagieren wollen:
Amtsleitung Frau Heinrich,
Tel. (030) 7560-3800,
E-Mail f.heinrich@ba-temp.verwalt-berlin.de
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SPD
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Nr. 40 - April 2007
Die Stadtteilzeitung
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Erste und bis heute einzige Oberbürgermeisterin der Stadt Berlin
Ein Platz zum Toben
Louise Schroeder,
Stadtoberhaupt ohne Eitelkeit
Winter 1947: Tausende Berliner
erkrankten an Lungenentzündung, schwerer Grippe oder
zeigten Erfrierungsmerkmale.
Die ausreichende Versorgung der
Bevölkerung mit Lebensmitteln
konnte nicht gewährleistet werden. Unter Leitung von Bürgermeisterin Louise Schroeder erarbeitete ein Notkomitee einen Hilfskatalog, der Wärmehallen, medizinische Versorgung und die Verteilung von warmen Mahlzeiten
an Alte und Bedürftige vorsah.
Bürgermeisterin Louise Schroeder? Den meisten Lesern ist Ernst
Reuter als Oberbürgermeister
der Nachkriegszeit und seine Rede während der Blockade, die in
den Worten "Ihr Völker der Welt:
Schaut auf diese Stadt!" gipfelte, im Gedächtnis. Weitere Stadtoberhäupter werden selten genannt, obwohl mit Sicherheit es
kein leichtes Regieren in jener
Zeit war. Sechzig Jahre danach ist
es an der Zeit, an Louise Schroeder zu erinnern und ihr Werk zu
würdigen. Sie ist überdies bis
heute die einzige Frau, die Oberbürgermeisterin von Berlin war.
Der erste freigewählte Oberbürgermeister im Nachkriegs-Berlin,
Otto Ostrowski, wurde am
17.4.1947 zum Rücktritt gezwungen. Bis zur Neuwahl sollte
die Bürgermeisterin Schroeder
die Amtsgeschäfte weiterführen.
Im Juni wurde Ernst Reuter mit
deutlicher Mehrheit zum neuen
Oberbürgermeister gewählt. Eine
komplizierte Berliner Verfassung,
die von allen vier Alliierten gleich
nach Kriegsende für Groß-Berlin
erlassen worden war, sah jedoch
ein Veto-Recht der Besatzungsmächte vor. Ernst Reuter wurde
von den Sowjets nicht bestätigt.
Er bezeichnete sich selbst als
"Der gewählte, aber nicht bestätigte Oberbürgermeister von
Berlin" und nahm auch die Aufgaben des Amtes wahr, z. B. bei
Verhandlungen mit den WestAlliierten. Aber die offizielle Federführung im Rathaus oblag
weiterhin Louise Schroeder...
Man stelle sich heutzutage eine
solche Konstellation vor!
Wer war diese tüchtige und bescheidene Frau? Sie wurde vor
120 Jahren, am 2.4.1887, in
Hamburg-Altona geboren. Keine
feine Gegend damals. Keine
nennenswerte Perspektive: Viele
Geschwister, kärgliche finanzielle
Verhältnisse in der Familie, eine
höhere Bildung unmöglich. Sie
muss aber eine außerordentliche
Kämpfernatur gewesen sein. Beruflich arbeitete sie sich - sie war
bei einer Versicherungsgesellschaft tätig - kontinuierlich empor, darüber hinaus engagierte
sie sich politisch: 1910 trat sie
dem SPD-Ortsverband AltonaOttensen bei.
Man beachte die Jahreszahlen
und bedenke die Akzeptanz von
Frauen in der Politik zu jener Zeit.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geriet Bewegung in die
starren Verhältnisse: Nachdem
im Januar 1919 die Wahlen zur
Nationalversammlung abgehalten worden waren, gehörten zu
diesem verfassungsgebenden Organ von insgesamt 423 Abgeordneten auch 41 Frauen. Louise
Schroeder war dabei.
Ihre politische Karriere ging erfolgreich weiter, sie war während
der gesamten Zeit der Weimarer
Republik Abgeordnete im Reichstag, mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik. 1933 dann der große
Schlag: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde sie aller Ämter enthoben und
musste sich täglich auf dem Polizeirevier melden.
Während bei ähnlichen Biografien an solchen Wendepunkten
deutlich wird, dass die Betreffenden einen gewissen Rückhalt
hatten, war bei Louise Schroeder
keine Unterstützung in Sicht. Sie
eröffnete einen kleinen Brotladen in Hamburg und bediente
ihre Kunden mit unendlicher Geduld und freundlichem Lächeln,
verweigerte jedoch strikt den
"Deutschen Gruß" und das Hissen der Hakenkreuzfahne. Das
war schon zuviel, ihr Laden wurde boykottiert.
Wieder eine neue Existenz aufbauen: Sie ging nach Berlin zurück, in die anonyme Großstadt,
und fand eine Stellung als Bürokraft, nach nochmaligem Wechsel bei einer Baufirma. Nach und
nach übernahm sie Aufgaben in
Schöneberger Inselhunde
Aus der Bürgerinitiative Cheruskerpark wurde der Verein Schöneberger Inselhunde e.V.
Louise Schröder
Landesarchiv Berlin
der Sozialabteilung und konnte
so bis zum Kriegsende in diesem
Kreis ihr soziales Engagement einbringen. Bei Kriegsende war
Louise Schroeder 58 Jahre alt
und spürte nach den Entbehrungen der vergangenen Jahre,
dass ihre körperlichen Kräfte
nicht unendlich waren. Sie bedauerte die verlorene Zeit.
Schöneberg
Friedenau
Also kommt herbei, Schöneberger Hunde und Hundebesitzer!
Doch die großen Herausforderungen warteten noch auf sie: Im
Dezember 1946 wurde sie Bürgermeisterin und dritte Stellvertreterin des Oberbürgermeisters,
aufgrund der oben beschriebenen Wirren im Jahr 1947 Oberbürgermeisterin von Berlin. Sie
blieb es bis zur nächsten Wahl im
Dezember 1948. Ernst Reuter
wurde zum zweiten Mal gewählt
und trat jetzt auch sein Amt an.
Ein Veto der Sowjets hielt nichts
mehr auf, die letzte gemeinsame
Sitzung der vier Alliierten hatte
längst stattgefunden. Man befand
sich mitten in der Blockade, bei
der sämtliche Zufahrtswege nach
Berlin gesperrt blieben und die
Stadt aus der Luft versorgt wurde.
Bis 1951 blieb Louise Schroeder
Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, ab 1949 war sie außerdem Berliner Abgeordnete im
Bundestag in Bonn. Dieses Mandat blieb ihr letztes großes politisches Amt. Im Winter 1956/57
erkrankte sie schwer. Im April
feierte sie noch ihren 70. Geburtstag, im darauffolgenden Juni verstarb sie. Bei dem Staatsbegräbnis, das man ihr zuteil werden
ließ, nahmen Tausende Berliner
Abschied von ihr.
Marina Naujoks
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Ach, was habt ihr es gut, ihr
Schöneberger Inselhunde auf
eurem schönen Bolzplatz am
Tempelhofer Weg Nr. 63! Lange
genug hat es gedauert, bis eure
Menschen endlich alle Widerstände überwunden hatten, um
für euch einen ausreichenden
Auslauf zu schaffen: schon 2005
sah es so aus, als könnte es im
Cheruskerpark etwas werden,
aber dann hieß es doch wieder:
Kinder kommen vor Hunden - als
ob sich das ausschließen würde!
Die meisten von euch mögen
Kinder doch ganz gern, wenn sie
keine schlechten Erfahrungen
mit ihnen gemacht haben.
noch alles zur Verschönerung
des Platzes beitragen kann, denn
er soll ja nicht verwahrlosen! Im
Gegenteil: alle sollen sich wohlfühlen, auch die Straßenkatzen,
die nachts in ihren Katzenhäusern auf dem Platz schlafen, und
auch die Skeptiker aus der
Schule, unter denen es ein paar
ausgemachte Hundefeinde zu
geben scheint. Sogar eine Mülltonne für eure Häufchen gibt es,
aber das ist ja nicht euer Problem, dafür sind eure Menschen
zuständig. Ordnung muß sein,
und darum sorgt auch eine
Platzordnung dafür, daß alles mit
rechten Dingen zugeht - die
Menschen brauchen so was...
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Jetzt ist er also da, euer Spielplatz zum Rennen und Toben
und Schnüffeln und Freunde
treffen und nicht bloß an der
Leine durch die Straßen laufen.
Eure Menschen haben viel Arbeit
und Kosten reingesteckt, damit
ihr es schön habt und so, wie ihr
es braucht: aufgeräumt und
Dreck und Scherben beseitigt,
gepflanzt und einen Unterstand
mit Tisch und Bank für sich selbst
gebaut. Und wenn wieder genügend Geld in der Vereinskasse
ist, gibt's noch mehr Bänke und
schnell wachsende Hecken als
Schall- und Sichtschutz für die
Schule nebenan und was sonst
Ein schöner großer Platz wartet
auf euch, die Hunde brauchen
Auslauf und die Initiative Schöneberger Inselhunde e.V. braucht
Unterstützung - und selbstverständlich sind auch Nicht-Vereinshunde und ihre Halter herzlich willkommen!
Kontakt: www.inselhundeschoeneberg.de
Die Hundeflüsterin
Sängerinnen gesucht!
Der Frauenchor Friedenau sucht
Frauen, die Spaß am Singen
haben. Bitte melden Sie sich
bei Frau Bernstein, 852 98 46
Nr.40 -April 2007
Seite 5
Die Stadtteilzeitung
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Fortsetzung von Seite 1
Neue Premiere im Kleinen Theater am Südwestkorso
Spur der Stolpersteine
Immerhin lebten in Schöneberg
1933 etwa 16 000 jüdische
Mitbürger; 10 000 konnten fliehen, die anderen wurden fast
alle umgebracht.
frag doch!
Dieser Verein für Begegnung und
Erinnerung, 2005 gegründet,
fördert die Maßnahmen der
Ausstellung.
Er zählt etwa 30 Mitglieder
(Jahresbeitrag 36 Euro, ermäßigt
12 Euro). Anschrift: Dr. Jochen
Thron, Schnackenburgstr. 6,
12159 Berlin, Tel. 30 81 72 12.
Um auf die Stolpersteine zurückzukommen: Der Preis pro Stein
mit Verlegen ist ca. 100 Euro.
Wer einen solchen Stein einsetzen lassen oder spenden möchte, erhält weitere Auskunft bei
der Koordinierungsstelle "Stolpersteine"; Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstr. 13-14, 10785 Berlin, Tel. 26
99 50 00
Die jüdische Schweiz
So nannte man früher einmal die
Gegend des Bayerischen Viertels,
eine "bessere" Wohnlage, in die
es vor allem den Mittelstand zog.
Dieser Platz war zudem ein
bedeutendes Geschäftszentrum
sowie ein Zentrum kultureller
Vereinigungen.
Auch entwickelte sich die "Normalität des Schreckens" nach
1933 auf brutale Weise, sie traf
auf eine von der Regierung gezielt verordnete Bewußtseinslähmung, die das Desinteresse der
meisten Deutschen an der Judenverfolgung begründet.
Waren die ersten Maßnahmen
noch "harmlos", so steigerten
sie sich bald immer stärker in
eine Hysterie, der kein jüdischer
Nachbar entkam. Typisch ist auch
die Enteignung von Wohnungen,
Häusern, Grundbesitz; Juden
wurden aus ihrem Zuhause vertrieben und in sogenannten
"Judenhäusern" zusammengepfercht. 21% dieser Häuser standen im Bayerischen Viertel.
Diese Zwangsräumung erfreute
vor allem den Regierungsbaumeister Speer, der für die größenwahnsinnige Planung der
Hauptstadt "Germania" Abrisse
im Weg stehender Häuserzeilen
forderte und ihren Bewohnern
dafür die geräumten Judenwohnungen anbot.
Natürlich war auch die Synagoge
in der Münchener Straße betroffen. Sie wurde zur Sammelstelle
degradiert, in der die jüdische
Bevölkerung Radios, Fahrräder
und anderes abzugeben hatte.
Nach Verschärfung der 1941 einsetzenden Massen-Deportationen mußten die -zynisch- "Ab-
wanderer" Genannten sogar
dort ihr Reisegepäck abliefern:
Diese Geschichte des Bayerischen Viertels spiegelt sich heute
eindrucksvoll in der "Denkinstallation": 80 Bild-Texttafeln an
Masten am Straßenrand, die
Zeugnis von den damaligen Schikanen ablegen, z. B. "Kuchen
darf nicht an Juden und Polen
verkauft werden."
In dem Buch "Orte des Erinnerns" über Berliner Juden von
1933 bis 1945 sind diese Tafeln
abgebildet (Haude & Spenersche
Verlagsbuchhandlung).
Ein umfassendes Bild zeichnet
auch das Buch "Jüdisches Alltagsleben im Bayerischen Viertel", eine Dokumentation von
Kunstamt Schöneberg, Schöneberger Museum in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Haus
der Wannsee-Konferenz (Edition
Hentrich).
Zeitzeugen gesucht
Die Ausstellung umfaßt übrigens
auch ein großes Archiv, in dem
Berichte über Orte, Ereignisse
und Personen gesammelt sind.
Hier sind Bürger gefragt, die
noch ihre Erinnerungen an das
Vergessen festhalten möchten eine notwendige Ergänzung des
Gezeigten, denn die Grauen der
Nazizeit sollen ja unvergessen
und dokumentiert bleiben.
Wer als Zeitzeuge dazu beitragen
kann, ist in der Ausstellung willkommen.
Auch besteht die Möglichkeit,
Fragen zu hinterlassen: Gern
werden sie beantwortet oder
weitergeleitet .
Geteilte Erinnerungen
So heißt ein eindrucksvolles Video, das vier jüdische, vormals
Schöneberger Nachbarn gedenkt.
Es wird zu jeder vollen Stunde gezeigt
Günter Arnold
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frei!
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KOSTENLOSE BERATUNG FÜR
ERFINDER IM SONY-CENTER AM
18.4.2007 VON 14.00-19.00 UHR
Ganz im Sinne des Pioniergeistes der
Unternehmer und Gründer von QUELLE, Gustav und Grete Schickedanz, fördert die QUELLE InnovationsStiftung
Ideen und Erfindungen, die ihren
Einsatz im Alltagsleben finden sollen.
Benjamin Plath und Sabine Falkenberg, Foto: Kleines Theater
David Auburn: Der Beweis
Regie: Karin Bares
"Mathematik ist Eros, alles vereinnahmender Eros" - dieser
Ausspruch im Nachruf auf den
jüngst verstorbenen Wissenschaftler Hans-Jürgen Treder
wird im Programmheft zur Premiere des Stücks "Der Beweis"
im Kleinen Theater am Südwestkorso zitiert, in einem Abriss aus
dem Leben eines von seinem Genie zerstörten Menschen.
Im Stück geht es um die Tochter
eines gerade verstorbenen, einst
genialen Mathematikers. Ist auch
sie ein Genie? Aufgerieben von
der jahrelangen Pflege des geliebten Vaters, den die obzessive
Beschäftigung mit seiner Wissenschaft buchstäblich um den Verstand gebracht hatte, lebt Catherine scheu und zurückgezogen in der einstmals gemeinsamen Wohnung, sucht sich in ihrem veränderten Leben zurecht
zu finden, sich von ihrem Vater
abzunabeln, mit dem sie sich gelegentlich auseinandersetzt, so
als säße er noch im Schaukelstuhl auf der kleinen Terrasse wir sehen ihn mit ihren Augen.
Ist auch sie, die ihm ihr Studium
geopfert hat, psychisch instabil?
Oder ist es der Weg eines sensiblen, hochbegabten Menschen,
sich auf diese Weise von einem
zuende gegangenen Lebensabschnitt zu verabschieden?
Ihre Schwester Claire macht sich
Sorgen um sie. In ihrer resoluten
Art besteht sie darauf, die
Zögernde mit nach New York zu
nehmen, und dort ein neues
Leben zu beginnen. Es ist nicht
nur ihr Misstrauen, das sie an der
seelischen Gesundheit ihrer
Schwester
zweifeln
läßt.
Catherine verharrt in depressiver
Untätigkeit, spricht ungeschützt
über alles, was ihr durch den
Kopf geht, manches ist widersprüchlich, scheint verdächtig,
auch der Zuschauer beginnt zu
zweifeln: gibt es Hal, den ehemaligen
Studenten
des
Verstorbenen tatsächlich, der
angeblich vorbeigekommen ist,
um in den Unterlagen des
Wissenschaftlers nach Notizen
und Unterlagen für seine
Dissertation zu suchen, oder existiert er nur in ihrer Phantasie wie
der Vater im Schaukelstuhl?
Doch dann bahnt sich eine
Liebesgeschichte zwischen den
beiden an, die Catherine wieder
Boden unter die Füße gibt, und
der Zuschauer beginnt aufzuatmen. Zu früh, wie sich zeigt: Bei
seiner Suche stößt Hal auf einen
spektakulären mathematischen
Beweis, von dem Catherine
behauptet, er sei von ihr. Für
Claire ist das der Beweis, dass
ihre Schwester nun auch durchdreht, und auch Hal zweifelt Grund genug für sie, sich wieder
in die Depression zu flüchten
und
dem
Drängen
ihrer
Schwester nachzugeben.
Es geht also um Vertrauen, das
man braucht, um sich auf ande-
re und auf das Leben einzulassen. Sabine Falkenberg versteht
es, den schwebenden Zustand
der unentschlossenen Catherine
glaubwürdig darzustellen. Hatten
wir sie in "Marilyn Monroes letztes Band" körperlich sehr präsent erlebt, kann sie hier die
Selbstzweifel einer verunsicherten, genialen Frau in der Krise
sehr nachvollziehbar verkörpern.
Café Brel
in Friedenau
Orig. französische Bäckerei
Schmargendorfer Str. 33
Mo-Sa 7.30-21.30 Uhr
So 10-15.30 Uhr (Brunch)
ab
6.4.
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In den weiteren Rollen: Rüdiger
Kuhlbrodt als Vater, Benjamin
Plath als der Doktorand Hal und
Susanne Menner als Claire.
Die dichte Inszenierung hält den
Zuschauer etwa anderthalb
Stunden in Atem mit der Frage:
wie wird es ausgehen? - um am
Ende vom Stück selbst mit einem
Hauruck-Happyend etwas im
Stich gelassen zu werden. Nichtsdestotrotz eine interessante Aufführung eines in großen Teilen
differenzierten Stücks. Viel Beifall.
Sigrid Wiegand
Weitere Termine:
4., 13., 14., 18., 20. April 2007,
jeweils 20 Uhr
Kartentelefon: 821 20 21
Seite 6
Die Stadtteilzeitung
▲
Reminiszenzen über den Premierenabend
Schöneberger Kulturk
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Kinderfreizeittreff Menzeldorf,
Menzelstraße 5-7, 12157 Berlin,
Garten Menzeldorf
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Kunstwoche - Tiere und Kunst: Gestalten mit Naturmaterialien, gemeinsame Kunstaktion, Ausflug zum Tiernachwuchs. Eintritt 20,00 EUR
Anmeldung erforderlich
Informationen unter Tel. 85 60 51 13
Flammheimlich
Das Nachbarschaftsheim Neukölln präsentierte am 1. März
das ‚Theater der Erfahrungen'
mit einer Premiere. Die ‚Bunten Zellen', eine deutsch-türkische Seniorengruppe, zeigte
ihr neues Stück "Flammheimlich - Ates Gibi Gizli".
‚Es brennt die Luft', japst die
alte Fr. Kriegeleit in ihrem Lockenwicklerlook unter der Frisörhaube und damit hat sie
mehr als Recht. Denn seitdem
es im Haus gebrannt hat, stehen nicht nur der Keller unter
Wasser sondern sämtliche Mitbewohner Kopf. Missgunst,
Neid und Bosheit breiten sich
aus, lustvoll präsentiert in Gestalt von bösen Geistern, die
sowohl in der Mülltonne als
auch in Schränken, Briefkästen, Radios, Zimmerpflanzen
und Bilderrahmen hausen und
ihrer Häme freien Lauf lassen.
Geister wie Mieter treiben ihr
tückisches Spiel mit üblen Verdächtigungen aller Art, die sich
letztlich gegen den jungen Ismail richten. Auch seine Familie ist nicht frei von gehässigen
Einflüsterungen - wie ein Rap
der Palmen unschwer erkennen lässt.
Ein deutsch-türkisches Spektakel mit viel Musik, bösem Humor und dem dennoch bitter
nötigen Happy-End!
"Flammheimlich" hatte als ‚Urfassung' 2003 Premiere. Doch
die Grauen Zellen sind mittlerweile ‚bunt' geworden und so
machten wir uns an eine Neubearbeitung, -besetzung und inszenierung.
Hinter den Kulissen!
Also hinter den schwarzen
Bühnenvorhängen drängeln
sich eine halbe Stunde vor dem
"Anpfiff"dreizehn Darsteller
mit ihrem opulenten Gepäck
und zwei Musiker mit ihren
Akkordeons, die ja auch nicht
in eine Handtasche passen.
Steiß an Steiß wird ausgepackt,
alles auf Stühlen oder darunter
bereit gelegt, irgendwann wird
Inge sich durch das Gedränge
kämpfen und ihre groß beschrifteten Zettel anheften:
Auftrittsablauf. Zu lesen auch
ohne Brille. Ein bißchen gereizt
ist die Stimmung schon:
"Kannste diesen blöden Eimer
nicht woanders hinstellen?!"
"Nee kann ick nich, ich brauch
den ja gleich" Nun rollt Durmusch mit seinen Augen und
spricht ein "Machtwort": "Wenn
ich sage, sie kann, dann kann
sie auch!" Nur die Eimer-Fraktion kann erst einmal nicht lachen.
Endlich ist es soweit, die Akkordeons eröffnen den Abend.
Harald und Marianne spielen
so etwas wie eine Erkennungsmelodie "Theater, Theater der
Vorhang geht auf, nun wird
die Bühne zur Welt..."Hinter
der Bühne werden trotz Enge
Hüften geschwenkt, wir sehen
uns aufmunterd an..
Durmusch und Niyazi werden
nun in ihr erstes Kostüm bugsiert. Sie geben gleich einen
Briefkasten im Flur der Neuköllner Mietshauses, in dem es
gebrannt hat. Eine Schlüsselszene, in der geschnüffelt verdächtigt wird. Durmusch und
Niyazi, unsere beiden türkischen und zudem recht stämmigen Männer, steigen in ein
Gewand, das bei einem an der
linken beim anderen an der
rechten Schulter mit Bändchen
festgezurrt wird. Dann stülpen
wir ihnen noch die hohen
Geisterperrücken auf ihre dicken Schädel. Kurzes Warten
auf den ersten Szenenwechsel. Nun aber raus! Die Zuschauer johlen über diese mollige "Kulisse", und hinter der
Bühne gehen alle Darsteller
auf wie Brauseflaschen. "Wir
haben ein tolles Publikum!"
Wenn es doch nicht so eng wäre und unsere Taschen (Marke:
Trödelmarkt) nicht so riesig!
Diese karierten Dinger, aus
denen ansonsten in Verkaufsbuden die Sockenbündel quellen, sind bei uns Kostüm- und
Requisiten-Taschen. Wir spielen nämlich sparsam. Fast alle
Darsteller tragen die Kulissen
am Leibe, so sind z. B. Ruth
und Inge Küchenschränke,
Marie-Luise ist ein Kellergatter
und eine Frisierhaube und
Fortsetzung Seite 7
Cemal ein Küchenradio.
Nr. 40 - April 2007
Do 05.04.2007, 20 Uhr
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12161 Berlin
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Für Frauen, die unsere Arbeit und
unsere Besucherinnen beim gemeinsamen Frühstück kennen lernen
möchten. Eintritt 5,00 EUR
Anmeldung erforderlich
Informationen unter Tel. 85 99 51 60
Do 05.04.2007, 15 - 16 Uhr
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Wir lesen und erzählen
Geschichten und Märchen
aus aller Welt
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Karl-Stieler-Str. 8a in Steglitz
Osternacht in der Markuskirche
Bei Kerzenschein wird gesungen, es
sind Texte, Gedichte und Lieder zum
Lebensbaum zu hören. Um Mitternacht dann brechen die Besucherinnen und Besucher auf, den anbrechenden Ostertag vor Augen.
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Menzelstraße 5-7, 12157 Berlin
Frühlingserwachen in Berlin
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Natur erleben in Berlin und Brandenburg: Ausflüge, Naturschutzaktion
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Anmeldung erforderlich
Informationen unter Tel. 85 60 51 13
Do 12.04.2007, 20.00 Uhr
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Dominicusstraße 5-9, 10823 Berlin
"Sterntal-Disco"
für Menschen mit und ohne
Behinderung. Eintritt: 1 Euro
Do 12.04.2007, 10.00 Uhr
Treffpunkt: S-Bf. Feuerbachstraße,
Feuerbachstraße, Berlin-Steglitz
Tagesausflug im
Treffpunkt 50plus
Besuch der Ausstellung "Kunst und
Propaganda" im Deutschen Historischen Museum (mit Führung), anschließender Besuch der Dauerausstellung ist möglich. Eintritt 8,00 EUR
Anmeldung erforderlich
Informationen unter Tel. 85 99 51 14
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Dominicusstraße 5-9, 10823 Berlin
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Es ist eine hohe Kunst, der sich die
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ohne Handlungsgerüst, ohne neckische Spielchen mit dem Publikum.
Eintritt: 12/8 Euro
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Welt der Computer für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren mit Mechthild
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Informationen unter Tel. 8 55 40 70
Mo 16.04.2007, 17.00 - 19.00 Uhr
CURA-Betreuungsverein
Steglitz-Zehlendorf,
Fregestraße 53, 12161 Berlin
Fortbildung ehrenamtliche Betreuer
Haftungsrecht für Betreuer
Die Angst vor Haftungsfragen soll
Klärung finden. Eintritt frei
Anmeldung erforderlich.
Informationen unter Tel. 85 98 66 12
Di 17.04.07, 19.00 Uhr
BEGINE - Treffpunkt und Kultur für
Frauen e.V., Potsdamer Str. 139, 10783
- exklusiv für Frauen Warum wir so gefährlich waren Dokumentarfilm
Die Gruppe Lesben in der Kirche in
Ostberlin besuchte im Rahmen ihrer
feministischen Arbeit in den Jahren
1984 bis 1986 die Nationale Mahnund Gedenkstätte Ravensbrück, um
die lesbischen Opfer des Nationalso-
So 15.04.2007, 20 Uhr
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des Jahres beanspruchen und Auftritte des kompletten Quintetts damit
zu wirklichen Raritäten werden - bei
diesen seltenen Gelegenheiten stellen
die fünf Berliner Musiker immer wieder unter Beweis, daß sie in ihrem
Genre eine der unterhaltsamsten und
besten Gruppen Europas sind.
Eintritt: 10,- / erm. 7,- Euro
So 15.04.2007, 15.30 Uhr
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Bülowstr. 71/72, 10783 Berlin
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Thema Demenz, gespielt von Senioren und Studenten. Eintritt frei
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Grazer Platz, 12157 Berlin-Friedenau
Konzert mit Dudelsack,
Gemshorn und Orgel
außerdem 2 Schäferpfeifen und anderen Sackpfeifen, mit: Jutta Berghausen, Harald Berghausen, Heidi
Frielinghaus und Maria Scharwieß;
Werke aus dem mittelalterlichen Libre Vermell de Montserrat (J. S. Bach),
Karg-Elert und eigene Arrangements
Sa 14.04.2007, 11.00 - 15.00 Uhr
Kinderfreizeittreff Menzeldorf,
Menzelstraße 5-7, 12157 Berlin,
Garten Menzeldorf
Aktionstag
Hotelbau im Menzelgarten
Abschluss des Osterprogramms: wollen wir gemeinsam ein Insekten-Hotel
bauen und die Kunststücke aus den
Ferienkursen bestaunen. Eltern,
Nachbarn und Kinder sind hezlich
eingeladen. Eintritt frei
Informationen unter Tel. 85 60 51 13
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wir
zialismus zu ehren. Der Film Warum
wir so gefährlich waren (2005) dokumentiert ein Stück lesbischer Emanzipationsgeschichte in der DDR anhand von Interviews, Fotos sowie
Dokumenten. Er zeigt, wie unterschiedlich sich vier der Aktivistinnen
heute erinnern. Marinka Körzendörfer, Bettina Dziggel und Marina Krug
berichten als Zeitzeuginnen über ihre
Erfahrungen mit staatlichen Stellen
der DDR rund um die Besuche in dem
früheren Konzentrationslager. Diese
Veranstaltung findet statt in Kooperation mit den Wirtschaftsweibern e.V.
Weitere Infos unter www.begine.de
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Bewohnern droht die Abschiebung
aus dem Seniorenheim ?St. Blasius?.
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Informationen unter Tel. 8 55 42 06
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Helena und Demetrius, Lysander und
Hermia auf der Probebühne lieben
und leiden: 12 Jugendliche erforschen
den Traum einer Sommernacht. Voller
Liebe, Schmerz, Trauer und Witz werden die SpielerInnen auf der Bühne
sein und das Publikum in eine Welt
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Bunten Zellen und Schülern der
Spreewald-Grundschule.
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Schöneberg
Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin
Kultur-Café
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der Erfahrungen, anschließend Diskussionsmöglichkeit. Eintritt frei,
Spende möglich.
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Do 26.04.2007, 17.00 Uhr
Jugend- & Familienzentrum
JeverNeun, Jeverstr. 9
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Theatergruppe: Spätzünder
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Berlins erster und einziger ProsaSlam. Eintritt: 8,-/5,- Euro
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Vortrag zum Thema "Finanzielle
Vorsorge für Kinder"
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Ihres Nachwuchses mitzugestalten
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Informationen unter Tel. 85 99 51 36
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Friedenauer Kammerkonzerte
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Italienische Sonaten, Canzonen und
Soli des 17. Jahrhunderts
Nadja Zwiener - Violine, Matthew
Jones - Theorbe und Sabine Erdmann
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Storace, Biber und andere. Weitere
Infos unter Tel.: 859 19 25.
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BEGINE - Treffpunkt und Kultur für
Frauen e.V., Potsdamer Str. 139, 10783
BEGiNE meets KLASSIK - IRINA
HOPERIA
Die grusinisch-jüdische Pianistin Irina
Hoperia, in Tbilissi geboren, schloss
eine klassische Ausbildung am Konservatorium ab, spielte als Solistin in
der Philharmonie Tbilissi und als Theaterpianistin. Während eines mehrjährigen Aufenthalts in Kuba begann sie
sich für Swing, Jazz und lateinamerikanische Musik zu begeistern. Auf dem
Programm sind Werke von Tschaikowsky, Chopin, georgischen Komponisten und auch jazzige Stücke zu
hören.
Sa 28.04.2007, 20 Uhr
Prager Café SLAVIA,
Wiesbadener Str. 79, 12161 Berlin
"Die Nachtigall und die Rose"
Die zauberhaften Märchen und das
dramatische Leben des Oscar Wilde.
GISELA M. GULU (Bearb. & Moderation) LUSAKO KARONGA (Wort &
Gesang), Armin Baptist (Komposition
& Klavier). Eintritt 8,-/6,- Euro
www.prager-cafe-slavia.de
Di 01.05.2007, 18 Uhr
Pinellodrom
Dominicusstraße 5-9, 10823 Berlin
Ensemble "SingSpiel":
"The Telephon or L´amour á
trois" und "Tränen der Heimat"
- eine einzigartige Melange aus Gesang und Schauspiel. Weitere Hinweise unter www.pinellodrom.de.
Sa 05.05.2007, 16-18 Uhr
Café Brel
Schmargendorfer Str. 33 in Friedenau
Ausstellungseröffnung
Die Künstlerin Heike Silbernagel arbeitet mit Kindern in altersgemischten
Gruppen im Alter von 3-12 Jahren. Sie
zeichnen, malen und modellieren.
Das Ergebnis der Arbeiten wird jetzt
im Café Brel ausgestellt. Weitere Informationen gibt Heike Silbernagel,
Tel. 85 07 31 99.
109
WIR WAREN NACHBARN
Zeitzeugenausstellung
29. Januar bis 22. April 2007
Rathaus Schöneberg,
Ausstellungshalle (Lichthof)
Rahmenprogramm - Erinnerungsformen
Di 17. April 2007, 18 Uhr
Rathaus Schöneberg, Raum 195
Lesung: Das Bayerische Viertel
– „eine Gegend in Berlin “
Textcollage aus autobiografischen Texten
So 22. April 2007, 18 Uhr
Rathaus Schöneberg, Raum 195
return of the tüdelband –
Gebrüder Wolf Story
Der Film erzählt die Geschichte der
Hamburger Volksmusiker Gebrüder Wolf
Angebote für die Nachbarschaft
Kinderforscherwoche
im Menzeldorf
Los geht’s am 2.4. mit den
Wetterfröschen unterwegs,
für Kinder ab 6. Das Thema
am 3.4. ist Feuer und Wasser.
Kann Feuer im Wasser brennen? fragen Kinder ab 8 Jahren. Das Farblabor bietet am
4.4. spannende Experimente
mit Naturfarbe für Kinder ab
6. Am 11.4. geht es um Insekten. Jäger und Gejagte - Insekten zum Anfassen für Kinder
ab 7. Am 12.4. lädt die Villa
Kunterbunt zum Träumen ein.
Für Kinder ab 8 Jahren. Die
Osterferien-Angebote im Menzeldorf finden an den genannten Tagen jeweils von 10-14
Uhr statt. Ein Forschermodul
kostet 19 Euro.
Kinderfreizeittreff
Menzeldorf
Menzelstr. 7
12157 Berlin-Friedenau
Tel. 85 60 51 13
Anmeldung und Information:
Tel. 75 51 72 44
www.futurum-berlin.de
Lebensfreude
Selbsthilfe bei
trotz Krankheit
Kaufsucht
oder Behinderung
Haben Die Interesse gemeinsam mit anderen etwas zu unternehmen? Zu spielen, klönen oder basteln? Das Nachbarschaftseheim Schöneberg
e.V. sucht chronisch kranke
oder körperlich behinderte
Eltern, um eine Freizeitgruppe
zu gründen. Informationen im
Selbsthilfetreffpunkt unter 85
99 51-30/-33.
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b Ostersonntag, den 8. April 2007 sind in der
vangelischen Philippus-Kirche "Auferstehungsbilder" von
au Iris Hill-meister-Becker zu sehen. Die Berliner
ünstlerin hat bereits mehrere Einzelausstellungen bestritn. Werke von ihr sind im Internet unter www.berlineruenstler.de einzusehen. Die Bilder in der Philippus-Kirche
önnen bis einschließlich 6. Mai, jeweils nach den
ottesdiensten ca. um 11.45 Uhr besichtigt werden. Die
lder sind käuflich zu erwerben. Ein Teil des Erlöses
ommt dem Jahresprojekt "Matema in Tansania" zu, wo
au Schimanowski-Thomsen, vielen als die Ehefrau des
üheren Pfarrers Schimanowski bekannt, als Ärztin arbeit. Dort fehlt es an vielem und finanzielle Hilfe aus Europa
ird dringend benötigt.
Do 26.04.2007, 14.00 Uhr
Selbsthilfetreffpunkt,
Holsteinische Straße 30, 12161 B.
Seminarraum, 1. Obergeschoss
Screening als
Brustkrebsfrüherkennung was bringt es den Frauen?
Vortrag von Martina Schröder FFGZ
e.V.. Eintritt frei. Anmeldung erforderlich. Infos unter Tel. 85 99 51 30
▲
k a l e n d e r April 2007
:00 Uhr
Seite 7
Die Stadtteilzeitung
Kaufsucht stellt ein Problem
für die Betroffenen und ihre
Angehörigen dar. Im Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.
gibt es Selbsthilfegruppen sowohl für Kaufsüchtige als
auch für Angehörige, die noch
Mitglieder suchen. Informationen im Selbsthilfetreffpunkt
unter 85 99 51-30/-33.
Fortsetzung von Seite 6
Hinter den Kullissen
Marie-Luise, die sich gerade
als Mülltonne verkleidet, Atiye
und Mihican, die noch mal
den Text durchgehen, lassen
alles fallen und umarmen sich
vor Freude.
Kichernd kommen Durmusch
und Niyazi von der Bühne getippelt, nun muß es aber
schnell Durmusch muß nach
dem Lied, das Ruth als Hauswartsfrau gerade singt - "Ich
bin hier die Dedektivin..." als
Monteur raus. Mist! Die Knoten an ihrem Briefkasten-Gewand gehen nicht auf. Wir
zerren an den beiden rum.
Schnell ! Ruth ist schon der
letzten Strophe! Da gelingt es
Niyazi, sich zu befreien, und
fix hat sich auch Durmusch
raus gewunden. Uff der Anschluß klappt.
Und so wird es die nächsten
50 Minuten weitergehen,
schnelle Auf- und Abgänge,
dazwischen immer mal wieder
eine Karambolage in der Gasse, zum Beispiel, wenn MarieLuise mit ihrem Gatter nicht
durchkommt, weil ein "Monteur" im Weg steht oder der
barocke Bilderrahmen umgerissen wird.
Verdammt, wo ist Durmusch?
Eben hat er doch mit Niyazi
geschunkelt, weil "draußen"
Inge ihren Schlager trällert
"Nur nicht aus Liebe weinen..." Da taucht er auf, er
hat unterm dem Stuhl seine
vielen Sachen für's Finale hoch
geholt. "Durmusch, kleb` mir
bitte den Schnurbart an. Der
Spielerin, die gleich einen Altberliner Friseur als "Scharnier"
in der Aha-Szene geben wird,
wird unter Durmusch sanften
Drapierkünsten zum Manne,
über den er allerdings nur kichern kann.
Endlich alle raus zum Finale.
Das Publikum jubelt. BravoRufe! Und wir strahlen alle
glücklich wie Kinder unter`m
Weihnachtsbaum.
Karin Fischer
Mitspielerin der
"Bunten Zellen"
Nächste Aufführung:
18. April 2007, 15.00 Uhr
Rathaus Spandau
Carl-Schurz-Str. 2-6, 13597 B.
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im Blickpunkt
w w w. n a c h b a r s c h a f t s heim-schoeneberg.de
Seite 8
Nr. 40 - April 2007
Die Stadtteilzeitung
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Fortsetzung von Seite 1
Ein Areal mit Überraschungen:
General-Pape-Straße
1897 nach Deutsch-Südwestafrika und 1900 nach China. Zur
gleichen Zeit wurden die Kasernengebäude errichtet. Bauinspektor Böhmer wird als Entwurfsverfasser genannt. Mitten
in der Zeit des Historismus wählte man einen NeorenaissanceBaustil. Die bis dahin namenlose
Straße wurde während der
Bauzeit (1897) auf kaiserlichen
Erlass nach einem Generalmajor
des deutsch-französischen Krieges benannt: General-PapeStraße.
Nach dem Ersten Weltkrieg waren diese Einrichtungen größtenteils überflüssig, andere Nutzer
zogen auf das Gelände. Die
Kleingärten bestanden schon seit
1915, weil Selbstversorgung zur
Existenzsicherung gehörte. In
den Gebäuden fanden Behörden
wie das Versorgungsamt und
Flüchtlingsunterkünfte
ihren
Platz. Eine Autowerkstatt und
ein Hersteller für Schreibmaschinenteile zogen zu. Dieser Prozess
ging nach dem Zweiten Weltkrieg weiter. Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte fand ein vorübergehendes Quartier im ehemaligen Offizierskasino. Senatsreserven wurden hier eingelagert. Heute sind nur noch wenige alte Kasernengebäude erhalten und stehen selbstverständlich unter Denkmalschutz
Nun der "Praxistest", ich begebe
mich auf die Tour des geplanten
"Geschichtsparcours". Etwas ab-
weichend von der vorgegebenen
Nummerierung beginne ich meine Spurensuche am Bahnhof
Südkreuz. Der Bürgersteig ist
schmal, Absperrungen für Bauarbeiten lassen jedoch auf eine
Neugestaltung hoffen. Ich folge
der General-Pape-Straße nach
Norden. Immer wieder kommen
Einfahrten zu den Gewerbehöfen. Reger Betrieb ist zu erkennen. Die Mischung aus DesignerTischlerei, Metalldesign-Firma
sowie Aalräucherei lässt auf einen funktionierenden Standort
schließen. Sogar eine Hundeschule hat sich etabliert.
Besonders erwähnenswert ist
das "Weingewölbe Berlin": Diese Weinhandlung zog Ende der
achtziger Jahre aus Charlottenburg hierher. Im Untergeschoss
eines alten Kasernengebäudes
wurden Weinprobierstuben eingerichtet, die temporär den
Kunden offen stehen. In Räumen
mit preußischen Kappendecken
(=spezielle Deckenart aus Eisenträgern und Mauerwerk mit gewölbten Feldern, wie auf den alten U-Bahnhöfen) entsteht eine
gemütliche Atmosphäre, die an
Kellereien in Weinanbaugebieten
erinnert. Bei einer Weinprobe
(=spezielle Art, die Zunge zu
schulen und sich in Urlaubsstimmung zu versetzen) kann man
das Sortiment kennen lernen.
Vor der Tür sind einige Ausstellungstücke aus der Zeit zu besichtigen, als das Keltern noch
Handarbeit war.
Der Groß- und Schwerbelastungskörper
Die General-Pape-Straße in Richtung Norden, gleich beginnen die Kleingärten
Dann kommen die Kleingartenkolonien. Wie grüne "Lückenfüller" oder "Platzhalter" erstrecken sie sich zwischen der vorhandenen Bebauung. An der liebevollen Gestaltung der Gärten
erkennt man, dass die Nutzer an
ihrer Scholle hängen. Aber was
mache ich hier? Wollte ich nicht
ein bisschen geschichtliche Spurensuche betreiben? Na, die
Erläuterungen am Wegesrand
sollen ja noch kommen... Ich bin
an der Nordspitze des Areals, fast
an der Kolonnenbrücke, angekommen.
Den Groß- oder Schwerbelastungskörper habe ich schon seit
Jahren von der S-Bahn aus gesehen. So dicht war ich aber noch
nie ´dran. Er besteht aus massi-
Foto: Thomas Protz
vem Beton. Ähnlich wie eine Insel, deren Ufer genauso stark bis
zum Meeresgrund abfällt wie sie
sich über dem Meeresspiegel
erhebt, soll der 14 m hohe urtümliche Klotz mit einem Durchmesser von 21 Metern noch 18
m tief ins Erdreich reichen. Wozu
wurde er errichtet? Im Auftrag
der Generalbauinspektion wurde
1941 die Belastbarkeit des Baugrundes an dieser Stelle getestet.
Ein steinerner Triumphbogen
sollte nach dem „Endsieg“ an
dieser Stelle folgen. Bekanntlich
wurde daraus nichts, doch nichts
hält so lange wie ein Provisorium, auch nach dem Krieg
wurde der Körper für Testzwecke
genutzt. (Für die Bauinteressierten: Die Gründungsart eines
Bauwerks ist abhängig vom vorhandenen Untergrund. Unser
märkischer Sand ist besser als
Sumpf, aber nicht so tragfähig
wie Fels. Die umfangreichen Tabellenwerke, die es für die Berechnungen der Ingenieure gibt,
sind nicht nur das Ergebnis von
Modellversuchen, sondern wurden auch in der Praxis entwickelt.)
Nun steht der Schwerbelastungskörper eingerüstet da, weil eine
Aussichtsplattform errichtet wird.
Der Verein "Berliner Unterwelten" wird hier mitwirken, den
Geschichtsschauplatz zu gestalten.
Den großen städtebaulichen
Bruch erlebt man, wenn der Weg
auf der östlichen Seite des Areals
fortgesetzt wird. Der Loewenhardtdamm und die Gontermannstraße sind ruhige Wohnstraßen. "Das Exerzierfeld wird
zur ‘Gartenstadt’ heißt es dazu in
der Broschüre, und die Geschichte der Bebauung des Tempelhofer Feldes wird beschrieben.
Weiter geht es in die letzte Kurve
zum Werner-Voß-Damm 54a. In
diesem Kasernengebäude unterhielt die sogenannte "SA-Feld-
Foto: Thomas Protz
polizei" von März bis Dezember
1933 ein Gefängnis. Ca. 2000
Menschen wurden hier inhaftiert, viele Häftlinge gefoltert,
einige sogar ermordet. Eine Gedenktafel soll daran erinnern.
Die Tafel ist zugeparkt. Vielleicht
wird bei der Neugestaltung der
Interessenskonflikt - erforderliche
Kfz-Stellplätze - Gedenken an die
NS-Zeit - glücklicher gelöst.
Fazit: Das Gesehene und Erlebte
auf meinem Rundgang verstärkte nicht in allen Punkten meine
Vorstellung von dem, was ich
vorher gelesen habe. Überhaupt
habe ich mich als Fußgängerin
abschnittsweise wie ein Exot
gefühlt. Aber das Einladende soll
ja noch kommen. Als geschichtsinteressierte
Schönebergerin
würde ich mich sehr freuen,
wenn das Projekt so erfolgreich
umgesetzt wird, dass der Parcours ein Anziehungspunkt wird,
der über die Bezirksgrenzen hinweg die Besucher anzieht.
Marina Naujoks
Rechtsanwältinl
Cornelia Hain
●
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●
●
Arbeitsrecht
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Nr.40 -April 2007
Seite 9
Die Stadtteilzeitung
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Berichtigung zur Ausg. Nr. 38 (2/07), Artikel zum Crellekiez
Cafés in Schöneberg
Nelia -Modedesign im
neuen Gewand
Mal wieder eine gute Nachricht:
Die Modedesignerin Cornelia
Lohrer, Inhaberin der ehemaligen
‚Crelline', die rund 18 Jahre in
der Crellestraße ansässig war,
hat nicht geschlossen, sondern
ist 2005 in die Belziger Straße 20
umgezogen. Ihre seit nunmehr
zwei Jahrzehnten bewährten
Maßkonfektionen für Frauen ‚30
plus' sind dem Kiez also erhalten
geblieben.
‚Nelia', wie die Crelline jetzt
heißt, im neuen Gewand: Das
sind zwei großzügige Räume für
die Kollektionsschau und Anprobe, in freundlich-heller Atmosphäre. Mit der Werkstatt in den
hinteren Räumen und dem separaten Stoffelager ist die Ladenfläche jetzt fast verdoppelt.
Durch das rechte Schaufenster
leuchten der Besucherin zwei
langärmelige Damentops kräftig
hellrot entgegen, während die
Schaufensterpuppen zur Linken
sich farblich dezent zurückhalten.
Wie schon zu ‚Crelline-Zeiten'
kann frau sich aus der Kollektion
der Nelia-Modelle und der Vielfalt der hier angebotenen Stoffe
ihr ausgewähltes Kleidungsstück
nach ihren individuellen Vorstellungen kombinieren und anfertigen lassen. Die vorhandenen
Schnittmuster sind von Konfektionsgröße 36 bis 42 variabel.
Cornelia Lohrer legt Wert auf
intensive, typgerechte Beratung
und hilft gern, den passenden
Stil zu finden. Hier wird nicht mit
‚heißer Nadel' genäht. Trotzdem
braucht es vom Aussuchen und
Bestellen bis zum Abholtag meist
nur zwei Wochen und keinen weiteren Anprobetermin, es sei denn,
es tauchten noch Fragen auf.
sich angenehm tragen lässt, findet Cornelia Lohrer. Das Angebot wird ergänzt durch Accessoires, wie Taschen oder breite
Gürtel mit großen Schnallen, italienische Strickwaren und Seidentops: "…die sind ein Dauerbrenner".
Wie unterschiedlich ein Kleidungsstück wirken kann je nach
Muster und Beschaffenheit des
Materials, lässt sich hier sehen,
fühlen und anprobieren: Beispielsweise der glockig geschnittene Kurzrock mal in uni-türkisem Cordsamt, mal in gedämpftbuntem Gobelin-Stoff scheint
nicht mehr der gleiche zu sein!
Pünktchenmuster sind wieder
da, aber auch klare Kontraste in
Schwarz-Weiss-Streifen, -Linien
und -Flächen sind immer aktuell.
Welche Farben sind im Trend
2007? "Entweder Knalliges, in
Gelb, Grün - nur Pink ist out oder Pudrig-Sanftes" sagt die
Designerin ohne Zögern, so wie
die natur-sandfarbenen Kleidungsstücke im Schaufenster.
Und dann, spätestens beim Blick
in den heimischen Kleiderschrank stellt sich doch stets neu
die Frage: Was trägt die Schönebergerin in diesem Sommer:
Kostüm, Bluse, Shirt mit Rock
oder Beinkleid? Die Fachfrau verrät: "Kleider in allen Variationen
sind im Kommen!"
Cornelia Lohrer wollte dem Kiez
verbunden bleiben - die Stammkundinnen wissen es zu schätzen. Und in der Belziger Straße
schaut auch schon mal Laufkundschaft aus der nahen Akazienstraße vorbei.
Elke Weisgerber
Naturgewebe, wie Seide, Baumwolle und Leinen werden nach
wie vor ganz überwiegend verwendet, seltener neue Mischfasern mit Elastananteil. Wichtig
ist, dass der Stoff gut fällt und
NeLiA MODEDESIGN
in der Belziger Str. 20,
10823 Berlin, Tel. 7828930
hat geöffnet: Mo - Fr 10.30 bis
19.00 Uhr, Sa. 10.30 - 16.00 Uhr.
Foto: Thomas Protz
Redetzky's Café
Wenn Axel Redetzky durch das
große Fenster auf die vorbeieilenden Passanten der Hauptstraße schaut, lächelt er milde und
freut sich, dass er im rechten
Moment den Absprung geschafft hat. Er war jahrelang als
Ingenieur die Karriereleiter in der
Industrie immer höher geklettert,
bis ihm das Tempo nicht mehr
gefiel. "Jetzt habe ich auch
Stress, aber ganz anderen", sagt
er. Der Verdienst ist zwar erheblich geringer, von den vier Angestellten am Anfang musste er
bis auf eine Küchenhilfe alle wieder entlassen, aber trotzdem: "Es
lebt sich viel angenehmer", sagt
er und sein freundliches Gesicht
ist ganz entspannt.
Er hat gern Gäste. Stets bereit,
ein wenig zu plaudern, verschwindet er sofort diskret im
Hintergrund, wenn der Gast
allein zu sein wünscht. Man
spürt, dass man ruhig den ganzen Tag mit dem caféeigenen Lesestoff dasitzen könnte, ohne
behelligt zu werden. Wiener
Verhältnisse!
Das Café ist auch ganz danach.
Die hohen cremeweißen Wände
mit Stuck und einigen wenigen dafür aber üppig vergoldeten Bildern und Spiegeln kontrastieren angenehm mit der dunklen
Bestuhlung und dem schönen
Dielenboden. Vom Balkon über
dem Tresen grüßt eine wilhelminische feine Dame mit Kind, ausstaffiert mit Originalkleidung.
Diese Kaffeehausatmosphäre erwartet man dort, in der Hauptstraße Nr. 134, kurz hinter der
Kreuzung an der Albertstraße,
eigentlich gar nicht
Hier hat Axel Redetzky vor sieben
Jahren eröffnet. In der Woche
von 10 bis 20 Uhr, am Samstag
bis 18 Uhr, empfängt er seine
Gäste zu Frühstück, kleinen
Speisen sowie Kaffee und Kuchen. Es gibt ein paar Spirituosen
und kein Rauchverbot - ein Café
für Erwachsene also. Die Besonderheit ist, dass man das schöne
Ambiente für wenig Geld privat
nutzen kann. "Wir stellen die
Getränke, der Gast kann auf
Wunsch sein eigenes Büffet mitbringen," sagt Herr Redetzky.
Und dieser Service wird offenbar
gern in Anspruch genommen,
denn der ganze Aufräumstress
am Tag danach entfällt.
Gelegentlich kommt jemand aus
dem benachbarten Friseursalon
vorbei, holt sich einen Kaffee
oder macht nur so eine kleine
Pause. "Meine früheren Kollegen
kommen manchmal vorbei. Vor
fünf Jahren wurde den Mittfünfzigern noch gekündigt. Heute
möchten manche gern früher in
Rente gehen, aber man lässt sie
nicht, weil Ingenieure fehlen...",
erzählt Herr Redetzky. Ständig
unter Feuer seien die Leute jetzt,
ohne Sekretärin, ständig erreichbar mit Handy und emails, nein,
das wäre nichts für ihn.
Und sichtlich zufrieden schaut
Axel Redetzky aus dem Fenster
und freut sich auf die nächsten
Gäste.
Sanna v. Zedlitz
Frau Knöttke und
das Zeitgeschehen...
Viel Lärm um Rauch
Also ick find dit ja janich
schlecht, wenn nich mehr jede
Kneipe so verräuchert is, dit dir
am nächsten Tag sämtliche
Klamotten stinken und du dir
die Haare waschen musst!
Soll'n doch die Wirte selbst
entscheiden, ob se Raucher
rinlassen oder nich. Aba dit
manche Rauchgegner nu so
tun, als würdense die Welt retten und am liebsten den
Leuten ooch noch dit Rauchen
zu Hause verbieten wollen - dit
find ick janich mehr komisch!
Wat bilden die sich denn ein,
wer sie sind? Die Industrie
pustet ohne Ende Dreck inne
Jegend und schüttet Gift inne
Gewässer, der sogenannte
Feinstaub verpestet die Städte
und so weiter, dit kannste jeden Tag inne Zeitung lesen!
Und die fallen übern einzelnen
Raucher mit seine Zigarette
her, weil se an ihn am besten
rankommen. Da könnt' ick am
liebsten aus lauter Solidarität
wieder mit'm Rauchen anfangen, wenn bloß die Pumpe
nich wär...
meint Elfriede Knöttke und
wünscht allen Leserinnen und
Lesern schöne Ostertage!
Eure
Elfriede Knöttke
Seite 10
Nr. 40 - April 2007
Die Stadtteilzeitung
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Einkaufen im Kiez
OFFENER BRIEF DER ELTERNSCHAFT
Schließung der SchwielowseeGrundschule in Schöneberg
Pfarrer Thomas Lübke von der Evangelischen Philippus-Nathanael-Kirchengemeinde am Grazer Platz gratuliert Monika Winkel, der Geschäftsführerin des „nah und gut“-Supermarktes in der Cranachstraße
Ecke Beckerstraße in Friedenau zum 3jährigen Jubiläum. Der Supermarkt ist Sammelstelle für Lebensmittel des Projektes Laib und Seele. Die gespendeten Lebensmittel werden im Diakonieladen in der
Rubensstraße an Bedürftige verteilt. Die ehemalige Reichelt-Filiale ist eine beliebte Einkaufsgelegenheit
in der Nach-barschaft. Der Lehrbetrieb bildet zur Zeit 2 Auszubildende aus.
Foto: Thomas Protz
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Das Xenon in der Kolonnenstraße
Kino im Kiez
Das bekannteste Lichtspielhaus
unseres Bezirks ist der TitaniaPalast, Schloßstraße - 1951
Schauplatz der ersten Berlinale,
auf der Disneys "Cinderella" den
Goldenen Bären vor Hitchcocks
"Rebecca" gewann.
Diese große Zeit des Kinos ist
heute klein geworden. Multiplexe, die jetzt selbst kämpfen
und ihren Gewinn nicht mehr
mit Eintrittskarten, sondern dem
Verkauf von Cola, Popcorn und
anderem machen, haben die
meisten kleineren Häuser verdrängt.
Aber noch gibt es sie - auch in
unserem Kiez. Zum Beispiel das
"Xenon", Kolonnenstraße 5-6.
Als Kolonna ist es vielen wohl
noch bekannt, vor allem Älteren,
denn es wurde schon 1909
gegründet und ist das zweitälteste Berliner Kino. Auf 100 Sitzen
finden die Gäste einen kuscheligen Saal mit Alterscharme vor,
lassen sich vom individuellen
Service verwöhnen und genießen ein Programm, das lesbischschwul ausgerichtet ist (keine
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat am 11. Januar 2007
die Entscheidung getroffen, die
Schwielowsee-Grundschule in
Schöneberg ab dem Schuljahr
2008/09 zu schließen. Der Schulstandort wird damit nach 30jähriger Nutzung aufgegeben. Noch
bis Mitte des letzten Jahres sah
die Planung des Bezirkes so aus,
dass an Stelle des jetzigen asbestgefährdeten Gebäudes ein
neues, ökologisch modellhaftes
Schulgebäude unter Einsatz des
Umweltentlastungsprogrammes
geschaffen wird. Hierfür gab es
Ausschreibungen, und ein Architekturbüro war bereits im Sommer 2005 mit der Umsetzung
beauftragt. Das Bezirksamt
stoppte diesen Planungsprozess
im Juli 2006 und ließ auch die
UEP Mittel verfallen. Als Begründung gab das Bezirksamt die veränderte Bedarfsberechung und
die daran anknüpfenden Vorgaben der Senatsschulverwaltung
vor. Diese sah mit dem Schreiben
vom Juli 2006 lediglich den
Bedarf einer 2-3-zügigen Grundschule statt der geplanten 4-zügigen Schule an. Eine Planung
seitens des Bezirksamtes für eine
2-3-zügige Schule wurde, aus
uns unbekannten Gründen, nie
in Angriff genommen.
Im Januar 2007 hat das Bezirksamt dann zur Überraschung der
Eltern und des Schulpersonals
die Stilllegung der Schule ab dem
Schuljahr 2008/09 entschieden
ohne, dass es zu einer Anhörung
der Schulkonferenz kam, wie es
das Gesetz vorschreibt. Als Begründung gibt das Bezirksamt
die sich nochmals veränderte Bedarfsplanung an. Der Senat begründet die Entscheidung mit
fiskalischen Zwängen und der
Präferierung der benachbarten
Havelland-Grundschule als gemeinsamem Schulstandort. Zudem seien bereits in den 90er
Jahren in die Havellandschule
rund 10,7 Mio. Euro investiert
worden.
Pornofilme). Diese Spezialisierung ist für das Überleben des
Betriebs notwendig. Zu den täglichen 3 Vorstellungen (am Wochenende 4) kommt noch der
Kinderfilm des Monats sowie das
Spatzenkino für die Jüngsten,
Der Spielplan ist in "Tip", "Zitty", "103" und Tageszeitungen
nachzulesen.
betreutes wohnen
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weitblick
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Wir bieten sozialpädagogische
Betreuung für Erwachsene mit
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Der Privatbesitzer freut sich natürlich über neue Gäste; das
gemischte Publikum gibt sich
dem Flimmervergnügen in diesem Programmkino gern hin.
Und: Es sind nur noch 3 Jahre bis
zum 100. Geburtstag.
Günter Arnold
Unser Freizeitclub bietet an:
Offene Treffs
●
Sportaktivitäten
● Gruppenangebote
● (Foto, Kochen,
●
Backen, Tanz...)
● Beratung
●
Arbeitslosengruppe
● andere Aktivitäten und Gruppen...
●
Wir Eltern sind jedoch der Meinung, dass diese Entscheidung
nach wie vor falsch und kurzsichtig ist. Neben den pädagogischen und integrativen Qualitäten der Schwielowsee-Schule
sind insbesondere Erfordernisse
der sozialen und ökologischen
Stadtentwicklung nicht berücksichtigt worden. Unsere Forderung ist es daher auch, Krite-
Probleme als Patient?
Wir helfen weiter!
Unabhängige Patientenberatung Berlin
c/o Sozialverband VdK
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Beratung in deutscher Sprache:
Tel.:
80 10 78 -25 / -26
Beratung in türkischer Sprache:
Tel:
85 62 95 86
rien aus anderen Politikfeldern
mit einzubeziehen.
Eine Abwägung stadtentwicklungspolitischer Kriterien und
Erfordernissen der beiden Standorte hat bisher nicht stattgefunden. Die Havelland-Schule liegt
nur wenige hundert Meter nördlich des Bahnhofes Südkreuz und
des Autobahnanschlusses sowie
direkt an der vielbefahrenen Kolonnenstrasse. In absehbarer Zeit
soll die Neue Naumannstrasse als
Zufahrtsstrasse ausgebaut werden. Die Folge wird eine heute
schon absehbare Potenzierung
der Unfallgefahr für die Schülerinnen und Schüler sein. Hinzu
kommen noch die verkehrsbedingte Schadstoff- sowie Feinstaubemissionen. Ein Öffnen der
Fenster wird so gut wie in der
gesamten Schule nicht möglich
sein. Der vom Bezirksamt und
Senat aufgegebene Standort der
Schwielowsee-Schule liegt dagegen frei vom Autoverkehr in
einem Wohngebiet und ist hinsichtlich der Größe und Aufenthaltsqualität jenem der Havellandschule weit überlegen.
Die Schwielowsee-Schule übte
bisher eine stabilisierende und
integrierende Rolle in einem
schwierigen Umfeld aus. Für viele bildungsbewusste Eltern ein
Grund an diesem Standort zu
bleiben. Eine Schließung der
Schule wird deshalb negative
Auswirkungen auf die Struktur
des Bezirkes haben. Wir fürchten, dass bereits einige Jahre
nach der Schließung teure soziale Programme diese Fehlentscheidung korrigieren müssen.
Die finanziellen Zwänge von
Bezirk und Senat sind nur auf
den ersten Blick stichhaltig. Es
wurden weder die unterschiedliche Vermarktbarkeit der Grundstücke von Havelland- und Schwielowsee-Schule ausreichend geprüft, noch wurde die Möglichkeit des Neubaues des Ge-bäudes mit Mitteln aus dem Nachfolgeprogramm des UEP ermittelt.
Wir sind der festen Überzeugung, dass eine sachgerechte
Entscheidung über die Schulstandorte der Zukunft erst nach
Abwägung der dargelegten Kriterien erfolgen kann. Uns geht
es neben einer hohen Bildungsqualität für unsere Kinder auch
um die Stabilisierung eines bislang lebenswerten Stadtgebiets.
Bei einer sorgfältigen Abwägung
aller Handlungsalternativen hat
der Standort der SchwielowseeGanztagsgrundschule durchaus
eine Zukunft.
Elternschaft der SchwielowseeGrundschule in Schöneberg
Nr.40 -April 2007
Seite 11
Die Stadtteilzeitung
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Umwelttipps Nr. 2
Mediation an der Bobertal-Schule und Ruppin-Grundschule
Der Rest ist Schweigen?
Hier geht es ums große Aufräumen. Frühjahrsputz! Weg mit den
unzähligen Plastiktüten. Nicht als
Mülltüte verwenden, sie brauchen 500 Jahre, um zu verrotten.
Durchschnittlich sammeln wir 65
Tüten im Jahr, und sie alle sind
ein Erdölprodukt. Das Öl werden
wir noch brauchen! Eine Stofftasche kostet rund 1 Euro, und
man kann sie hübsch gestalten.
Oder sogar selber nähen! Dazu
noch einen Brotbeutel oder
Gemüsebeutel, und wieder sind
wöchentlich bis zu 10 Papierund Plastiktütchen gespart. All
diese Produkte verbrauchen in
der Herstellung viel Energie und
Rohstoffe und müllen die Deponien zu.
Was stört uns noch? Unsere
überzähligen Bücher nimmt die
Stadtbücherei im Rathaus am
Breslauer Platz (Mo-Fr. 13-19
Uhr) gerne als Spende entgegen.
Alte Brillen finden in anderen
Ländern neue Verwendung - fragen Sie Ihren Optiker. Ein altes
Handy kann recycelt werden, in
allen Handyläden können Sie sie
abgeben. Alte PCs und Drucker
finden Abnehmer in den Schulen. Und jede weitere Spende an
Kleidung und Hausrat kann bei
Oxfam an der Kaisereiche für
Hilfsprojekte in der Dritten Welt
"verflüssigt" werden. Vielleicht
möchten Sie dort sogar ehrenamtlich tätig werden? Wer anderen hilft, senkt sein Risiko, an
Herz-Kreislauferkrankungen und
Depressionen zu leiden.
Noch ein Wort zum Spülen.
Durch Zufall fand ich heraus,
dass auch ein halber Spülmitteltab für durchschnittliche Geschirrverschmutzung genügt!
Einfach mit dem Messer durchteilen, fertig.
Haben Sie noch gute Ideen für
uns? Wir freuen uns auf Ihre
Zuschrift.
Das nächste Mal: Die Berliner
Luft!
Sanna v. Zedlitz
▲
▲
Seminar im PallasT
Aus dem Juks-Programm
STEUERBERATER
Ausländerrechtsseminar
zum Bleiberecht
Das Quartiersmanagement Schöneberger Norden lädt die Vertreter und Vertreterinnen von gemeinnützigen Vereinen oder Institutionen im Kiez am Montag,
den 23. April 2007 in der Zeit
von 10:00 bis 16:00 Uhr zu
einem Ausländerrechtsseminar
mit dem Thema "Bleiberecht" in
den PallasT, Pallasstr. 35 in BerlinSchöneberg ein. Das Seminar
wird von Frau Rechtsanwältin
Pfaff-Hofmann geleitet und hat
die aktuellen Berliner Entwicklungen rund um das Thema Bleiberecht in Berlin zum Inhalt. Im
Anschluss an zwei vorhergehende Informationsabende zum
Thema Bleiberecht im November
2006 und Januar 2007 soll in
einem ca. 20 Teilnehmer(innen)
Dieter Hapel, Bezirksstadtrat für Schule, Bildung und Kultur spricht zur Einweihung des Streitschlichtungsraums an der Bobertal-Schule am 22.03.07. Die Ruppin-Grundschule hat gemeinsam mit der
Bobertal-Schule in den Herbst- und Winterferien unter der Anleitung von Berthold Pleiß von H.U.G.O.
e.V. jeweils 4 SchülerInnen beider Schulen zu Streitschlichtern ausgebildet. Die alte Heizerwohnung
wurde mit Unterstützung der Elternschaft als Streitschlichtungsraum hergerichtet. Die Schulen sehen in
dem Projekt eine Chance, sich näher zu kommen. Das Projekt ist unter anderem eine Möglichkeit für die
Grundschüler, Ängste abzubauen, die gegenüber Hauptschülern der Bobertalschule bestehen. Am 30.
Juni soll ein gemeinsames Hoffest gefeiert werden.
Foto: Thomas Protz
umfassenden Seminarkreis nach
einer kurzen Einführung in die
ausländerrechtlichen Grundlagen die Bleiberechtspraxis der
Berliner Ausländerbehörde erläutert und diskutiert werden. Die
Teilnahme an dem Seminar ist
kostenlos. Informations- und
Merkblätter werden vor Ort bereitgestellt. Anmeldungen bitte
telefonisch an das Vorortbüro
des Quartiersmanagements Schöneberger Norden, Tel. 23 63 85 85.
Dort findet auch jeden Dienstag
in der Zeit von 10.30 bis 12.00
Uhr eine kostenlose Rechtsberatung zum Einbürgerungs-, Ausländer- und Asylverfahrensrecht
durch Frau Rechtsanwältin PfaffHofmann statt.
Bilder im Museum
erzählen....
Wir gehen am Donnerstag, den
12.4.07 in die Gemäldegalerie und
schauen uns Bilder von Alten
Meistern an, die so schön und genau gemalt haben, als seien sie
fotografiert. Spielerisch setzen wir
uns mit den Bildern auseinander,
bevor wir -zurück in der Jugendkunstschule- unser eigenes Bild
gestalten. Am Freitag, den 13.4.07
besuchen wir die Neue Nationalgalerie und betrachten Bilder moderner Maler, wie sie sich selber und
andere Menschen gemalt haben mit eckigen Formen und ungewöhnlichen Farben. Anschließend
werden die gewonnenen Eindrücke kreativ umgesetzt in der Jugendkunstschule.
Treffpunkt (an beiden Tagen):
Jugendkunstschule
Martin-Luther-Straße 46
Uhrzeit: 12.30 - 16.30 Uhr
Kosten: 10 Euro pro Tag (inkl. Fahrgeld). Alter: 7 - 10 Jahre
▲
Eine neue Stadtführung mit Gudrun Blankenburg
Wo Schöneberg am schönsten ist
Der Viktoria-Luise-Platz ist einer
der ältesten Schmuckplätze
Berlins und einer der feinsten.
Von Anfang an war der Platz mit
dem Springbrunnen, in dem
schon Marlene Dietrich als Kind
plantschte, der Lieblingsplatz der
Schöneberger. Hofdamen, Theaterdirektoren und Künstler residierten hier. Für Billy Wilder,
Egon Erwin Kisch und Claire
Waldoff gab es keinen schöneren Platz zum Flanieren. Auf dem
Rundgang werden deren Biografien vor ihren Wohnhäusern
wieder lebendig. Der renommierte Lette-Verein, bis heute eine
exzellente Ausbildungsstätte u.
a. für Mode- und Fotodesign,
etablierte sich am Platz ab 1902
in dem erhaltenen Gebäude von
Alfred Messel. Am Viktoria-LuisePlatz möchte man am liebsten
wohnen, um diese Oase jeden
Tag genießen zu können.
Führungstermine:
Sa, 07. April, Mo, 09. April,
Sa, 28. April, So, 29. April,
Do, 17. Mai 2007
jeweils 15:00
Treff: Ausgang U 4,
Viktoria-Luise-Platz,
Richtung Münchener Straße
Preis: 8 Euro,
ohne Voranmeldung
Kontakt: www.berlin-spuren.de,
0171-9815093
Dipl.-Finanzwirt
Uwe Hecke
E-Mail: Info@Steuerberater-Hecke.de
Internet: www.Steuerberater-Hecke.de
Für jede Rechtsform:
• Steuerberatung
• Jahresabschlüsse
• Steuererklärungen
• Existenzgründungsberatung
• Wirtschaftlichkeitsberechnungen
• Betriebswirtschaftliche
Auswertungen
• Finanzbuchhaltung
• Lohn- und Gehaltsabrechnungen
• Rentnersteuererklärungen
Fregestr.74
12159 Berlin (Friedenau)
Tel. 859 082-0 · Fax 859 082-40
Mobil 0171 / 14 28 551
U-Bahn U9 – Friedrich-Wilhelm-Platz
S-Bahn S1 – Bahnhof Friedenau
Bus 148 – Rathaus Friedenau /
Breslauer Platz
SPENDEN
AKTION
Mit 15 Euro geben Sie einem Kind
die Chance, an einer Woche der sechswöchigen Sommerferienaktion der Kinder- & Jugendeinrichtungen des Nachbarschaftsheims Schöneberg auf dem
Grazer Platz teilzunehmen.
Spendenkonto: 310 6105
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00
Verwendungszweck: KänguruKids
Bei Angabe Ihrer vollen Adresse auf dem Überweisungsträger erhalten sie eine Spendenbescheinigung. Informationen zum Sommerferienprogramm
erhalten Sie unter 85 99 51 38 Gesine Kreidemann.
Seite 12
Nr. 40 - April 2007
Die Stadtteilzeitung
VHS
Menschen in der
www.vhs-tempelhof-schoeneberg.de
Reinhard Spielvogel (rechts unten) erläutert sein "Reisetagebuch" bei der Sommerakademie in Rimini
Reinhard Spielvogel
Reise-Tage-Buch-Künstler
Wo immer Reinhard Spielvogel
sich aufhält - seine Augen
schweifen aufmerksam umher,
halten sich nur kurz fest, etwa an
einem brüchigen Fassadenvorsprung. Oder an der in Eisen gegossenen Abkürzung SPQR, die
jeden Gulli-Deckel der Stadt Rom
ziert. Schnell bückt er sich, bringt
das antike Relief mit Papier und
Bleistift als Frottage nach Hause,
ergänzt es um Skizzen und Notizen. Facetten eines Reisetagebuchs.
Sein Kurs "Reisetagebuch", eigens entwickelt für die ersten
Sommerakademien in Italien und
Spanien, wird bei der diesjährigen Akademie in Berlin (21.-28.
Juli 2007) um Elemente des
Creative Writing erweitert. Experimentell und interdisziplinär
wird auch in Spielvogels Kurs
"Spuren der Bewegung" mit
Angela Nicotra gearbeitet. Hier
bewegen sich die Akteure im
Freien auf einem vorbereiteten
▲
Reinhard Spielvogel nimmt gern
interessierte Laien mit auf seine
Reisen. Er sucht die Gegenwart
historischer Orte und bietet seine
Hilfe an beim Brückenschlag zwischen heute und gestern. Mit
genauer Beobachtung, dem Blick
aufs Material, mit Stift und Pinsel
legt er die Struktur frei - was verbirgt sich dahinter? Wie wurde
es zu dem, was es heute ist?
Reinhard Spielvogel schloss an
der HdK Berlin als Meisterschüler
ab, machte zugleich das Staatsexamen als Kunsterzieher und arbeitet seit 1980 als Freier Künstler in verschiedenen Kreuzberger
und Schöneberger Ateliers. Seine
Werke sind als informell, abstrakt
zu bezeichnen. "Aber gerade
das ist konkrete im Unterschied
zu abstrakter Kunst, bei der du
von der Realität eine Form ‚abziehst'", wirft Spielvogel ein,
"konkrete Kunst steht erst einmal nur für sich selbst." Erst im
zweiten Schritt kann man wieder
re-assoziieren, aber das passiert
mehr im Kopf des Betrachters:
Ob die Farbfläche vielleicht eine
verputzte Fassade, eine Wetterkarte oder andere Strukturen
zeigt?
"Malen ist ein einsames Geschäft!", und der Austausch mit
anderen kunstinteressierten Menschen für ihn essentiell. Seit Jahren arbeitet er mit kleinen Gruppen, seit 1996 auch in der Volkshochschule. Er versteht sich als
Coach. Einen Malkurs bei Spielvogel zu besuchen, heißt Wege
zu finden, sich mit künstlerischen
Mitteln auszudrücken, heißt gemeinsame Reflexion. Spielvogel
ist auch ein Mann für internationale Begegnungen: Als ItalienKenner und Liebhaber machte er
von Beginn an bei den europäischen Bildungsprojekten der VHS
Tempelhof-Schöneberg mit und
fand dort sofort gute, dauerhafte Kontakte.
Untergrund, auf dem Füße, Hände und diverse Malwerkzeuge farbige Spuren hinterlassen, gleichzeitig expressiv und meditativ zu
den Klängen einer Jazz-Trompete
- Zuschauer erwünscht!
Spielvogels Thema ist die Verarbeitung der Gegenwart eines
Ortes. So sieht er das Thema
"Reisen" auch für die Europäische Sommerakademie in Berlin:
VHS-INFOTELEFON:
7560-3000
im Sinne von Erkunden und neu
Hinschauen. Auch für Einheimische birgt dieser Blick auf die eigene Realität Neuigkeitswert.
VHS im Sommer
Das Sommerprogramm der VHS
ist da. Die neuen, hellblauen Programmhefte mit sommerlichen
Motiven sind ab sofort in der
VHS und an vielen Stellen im
Bezirk erhältlich. Für die Monate
Juni, Juli und August finden sich
darin über 100 neue Angebote:
vom Spanischkurs in Form einer
"Musikreise" durch den spanischsprachigen Kulturraum über die
"Kanu-Expedition in den Spreewald", "Tai Ji Quan im Park" bis
hin zum Jugendtheater-Workshop. Einen Schwerpunkt bilden
kompakte Qualifizierungsange-
bote in Sachen Computer und
Personal Business Skills (z.B. Ass e s s m e n t - C e n t e r- Tr a i n i n g ) ,
Deutsch und Fremdsprachen
(z.B. Business Correspondence).
Einen besonderen Teil des VHSSommers macht die Europäische
Sommerakademie aus, die vom
21.-28. Juli erstmals in Berlin
stattfindet. Die VHS lädt ein, sich
an dieser interkulturellen Begegnung mit Kursleiter/innen und
Teilnehmer/innen aus mehreren
Ländern zu beteiligen.
(Infos: www.vhs-tempelhofschoeneberg.de/akademie).
Alte Ansichten aus Schöneberg
Seit Beginn seiner Karriere verlässt Spielvogel regelmäßig die
Einsamkeit des Ateliers. Denn
Impressum der Stadtteilzeitung Schöneberg
Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.
Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin
www.nachbarschaftsheim-schoeneberg.de
Redaktion:
Günter Arnold, Renate Birkenstock, Elfie
Hartmann, Wolfgang Kotsch, Rita Maikowski,
Annetta Mansfeld, Marina Naujoks, Derya Özer,
Thomas Protz (V.i.S.d.P.), Elke Weisgerber, Sigrid
Wiegand, Anne Wöhrmann, Sanna von Zedlitz
Redaktionsschluss für
April:
16.4.2007
Kontakt zur
Redaktion:
Tel. 76 68 47 57, Fax 76 68 47 58
Mediadaten: Info-Faxabruf 76 68 47 59
redaktion@stadtteilzeitung-schoeneberg.de
www.stadtteilzeitung-schoeneberg.de
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In den neuen Gärten 29, 12247 Berlin
Tel. 772 08 405, Fax 772 08 407
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Druck / Auflage Lausitzer Rundschau Druckerei / 10.000 Stück
Wer kennt diesen Ort in Schöneberg?
Bei unserer letzten Rätselfrage handelte es sich um den heutigen Sportplatz am Perelsplatz.
Gewonnen haben Christa Fleck, Susanne Duttlinger und Karin Johnson. Herzlichen Glückwunsch!
Unser aktuelles Bild ist im Jahr 1880 aufgenommen worden. Hundert Jahre später verkaufte an
dieser Stelle Yesil in seinem Imbiss „Zum grünen Eck“ leckeren Döner. Der Imbiss existiert nicht
mehr. Die Ecke ist neu bebaut worden. Wenn Sie wissen, welche Ecke wir meinen, dann mailen
oder schreiben Sie uns an die Redaktionsadresse (siehe Impressum).
Werbung macht Sinn - in der Stadtteilzeitung
Sie erreichen ihre Kunden - in Friedenau, Schöneberg und Steglitz.
Zudem fördern Sie die sozial-kulturelle Infrastruktur und demonstrieren Verantwortung
für Ihren Stadtteil. Eine Investition, die sich bezahlt macht!
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