das Tourismuskonzept im PDF

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das Tourismuskonzept im PDF
Köln, 08.11.2013
Tourismuskonzept Main-Kinzig-Kreis
Analyseergebnisse,
Ziele, Strategien
Projekte und Maßnahmen
Köln, 08.11.2013
Tourismuskonzept Main-Kinzig-Kreis
Analyseergebnisse,
Ziele, Strategien
Projekte und Maßnahmen
Erstellt durch:
ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH
Bearbeitung: Jan-F. Kobernuß, Nils Möller
Goltsteinstraße 87a
D-50968 Köln
Tel.: 0221-98549501
www.ift-consulting.de
Auftraggeber:
Main-Kinzig-Kreis
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 2
Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorbemerkung
8
1.
Analyse der touristischen Ausgangssituation
10
1.1
Beherbergungsangebot
10
1.2
Nachfrageentwicklung
14
1.3
Potenzialanalyse
17
1.3.1
Einzugsgebiet
17
1.3.2
Verkehrsanbindung
18
1.3.3
Demographischer Wandel
19
1.4
Profilierungsthemen, Zielgruppen, Trends, Angebote
20
1.5
Wettbewerbssituation
28
1.6
Aktueller touristischer Auftritt des Main-Kinzig-Kreises
33
1.7
Ergebnisse der Expertengespräche
36
1.8
Aktuelle touristische Aufgabenwahrnehmung auf Kreisebene
37
1.9
SWOT-Profil
39
2.
Ziele und Strategien
43
3.
Handlungskonzept
46
3.1
Angebots- und Produktentwicklung
48
3.1.1
Aktiv und Natur
48
3.1.1.1
Konzentration auf „Highlight-Angebote“ im Bereich Wandern und Radfahren
49
3.1.1.2
Aufbau eines E-Bike-Netzes im Main-Kinzig-Kreis
51
3.1.1.3
Entwicklung von „Naturerlebnis-Angeboten“ im Main-Kinzig-Kreis
52
3.1.1.4
Weiterentwicklung „Urlaub auf dem Bauernhof“
54
3.1.1.5
Touristische Inwertsetzung der Kinzig
56
3.1.1.6
Touristische Weiterentwicklung von „Kinzigtal total“ und dem „Brüder Grimm Lauf“
57
3.1.1.7
Touristische Weiterentwicklung des Golfsports im Main-Kinzig-Kreis
59
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 3
3.1.2
Städte, Kultur und Geschichte
60
3.1.2.1
Touristische Weiterentwicklung und Profilierung der wichtigsten kulturhistorischen
Ensembles im Kreis
61
Entwicklung der potenzialstärksten historischen Einzelstandorte zu touristischen
Attraktionen
63
3.1.2.3
Kulturtouristische Weiterentwicklung Schloss Phillipsruhe in Hanau
65
3.1.3
Gesundheit und Wellness
67
3.1.3.1
Weiterentwicklung und Profilierung der Beherbergungsbetriebe in den Kurorten
67
3.1.3.2
Stärkere Nutzung medizinisch-therapeutischer Dienstleistungen in der touristischen
Angebotsentwicklung
69
3.1.4
Tagungen und Kongresse
71
3.1.4.1
Identifikation, Ausbau und Positionierung von „Special Locations“ für Tagungen und
Seminare
72
3.1.4.2
Entwicklung von Rahmenprogrammen und Umfeldangeboten
73
3.1.4.3
Ausbau zertifizierter Tagungshotels
75
3.2
Vermarktung
76
3.2.1
Entwicklung eines neuen Corporate Designs für den touristischen
Außenauftritt des Main-Kinzig-Kreises
76
3.2.2
Optimierung Internetseiten und Onlinemarketing
78
3.2.3
Entwicklung einer Image- und Standortbroschüre auf Kreisebene
80
3.2.4
Optimierung der touristischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR)
81
3.2.5
Konzentration auf qualitativ hochwertige Vertriebs- und Werbemittel auf
Ebene der Städte und Gemeinden
83
3.3
Querschnittsaufgaben
84
3.3.1
Durchführung kreativer Angebots-/Produktwerkstätten
84
3.3.2
Organisation und Durchführung eines „Projekttages Tourismus“
86
3.3.3
Optimierung und Ausbau barrierefreier Angebote
88
3.3.4
Ergänzung von Beherbergungsangeboten im Erlebnispark Steinau
90
3.3.5
Qualitativer und quantitativer Ausbau der Beherbergungsangebote
im Main-Kinzig-Kreis
92
Einrichtung eines hochwertigen Wohnmobil- und Campingplatz im
Main-Kinzig-Kreis
94
3.3.7
Optimierung bestehender und Einrichtung neuer Wohnmobilstellplätze
96
3.4
Organisation der touristischen Aufgaben
97
3.4.1
Touristische Aufgaben auf Kreisebene
97
3.1.2.2
3.3.6
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 4
3.4.2
Touristische Aufgaben auf Städte- und Gemeindeebene
3.4.3
Zusammenarbeit mit relevanten Destinationsorganisationen
101
4.
Fazit
107
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
99
Seite 5
Abbildungsverzeichnis
Seite
Abbildung 1: Entwicklung der Anzahl der Betriebe im MKK 2008-2012
10
Abbildung 2: Betriebsartenstruktur im MKK 2012
11
Abbildung 3: Entwicklung der Zahl der angebotenen Betten im MKK 2008-2012
11
Abbildung 4: Betten nach Betriebsarten im MKK 2012
12
Abbildung 5: Anzahl Betriebe und Betten in ausgewählten Orten des MKK 2012
12
Abbildung 6: Nachfrageentwicklung im MKK 2008-2012
14
Abbildung 7: Nachfrage in den Städten und Gemeinden im MKK im Jahr 2012
15
Abbildung 8: Indizierte Entwicklung der Übernachtungen im Vergleich (2008=100%)
16
Abbildung 9: Einzugsgebiet Main-Kinzig-Kreis
17
Abbildung 10: Verkehrsanbindung MKK
18
Abbildung 11: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung im Einzugsgebiet
19
Abbildung 12: Schematische Darstellung Teilräume
43
Abbildung 13: Schematische Darstellung Achsen
44
Abbildung 14: Aufbau touristisches Handlungskonzept
46
Abbildung 15: Destination Spessart
101
Abbildung 16: Künftige Bedeutung im Bereich Angebotsentwicklung
103
Abbildung 17: Künftige Bedeutung im Bereich Tagestourismus
103
Abbildung 18: Künftige Bedeutung im Bereich Übernachtungstourismus
103
Abbildung 19: Destination Region Frankfurt Rhein-Main
104
Abbildung 20: Künftige Bedeutung im Bereich Angebotsentwicklung
105
Abbildung 21: Künftige Bedeutung im Bereich Tagestourismus
106
Abbildung 22: Künftige Bedeutung im Bereich Übernachtungstourismus
106
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Tabellenverzeichnis
Seite
Tabelle 1: Einzugsgebiet Main-Kinzig-Kreis
18
Tabelle 2: Profilierungsthema Wandern
21
Tabelle 3: Profilierungsthema Rad
22
Tabelle 4: Profilierungsthema Städte, Kultur und Geschichte
24
Tabelle 5: Profilierungsthema Gesundheit, Wellness
25
Tabelle 6: Profilierungsthema Geschäftstourismus
26
Tabelle 7: Wettbewerber im Bereich: Wandern und Natur erleben
28
Tabelle 8: Wettbewerber im Bereich: Radfahren
29
Tabelle 9: Wettbewerber im Bereich: Kultur- und Städtetourismus
29
Tabelle 10: Wettbewerber im Bereich: Geschäftstourismus
30
Tabelle 11: Wettbewerber im Bereich: Kurorte (Auswahl)
30
Tabelle 12: Wettbewerber im Bereich: Klinikstandorte (Auswahl)
31
Tabelle 13: Wettbewerber im Bereich: Thermalbäder (Auswahl)
31
Tabelle 14: Analyse Außenauftritt des Main-Kinzig-Kreises
33
Tabelle 15: Stärken
39
Tabelle 16: Schwächen
40
Tabelle 17: Chancen
41
Tabelle 18: Risiken
42
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 7
Vorbemerkung
Bei der thematischen und inhaltlichen Weiterentwicklung des Tourismus im Main-KinzigKreis sind insbesondere folgende Herausforderungen zu berücksichtigen:
Der Main-Kinzig-Kreis ist aufgrund seiner geografischen und strukturellen Unterschiede
keine einheitliche klar abgrenzbare Einheit mit typischen Charaktermerkmalen einer
touristischen Destination
Die landschaftliche Vielfalt und Attraktivität, die historischen Städte und die Kurorte sind
die zentralen touristischen Stärken des Main-Kinzig-Kreises
In den Städten und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises bestehen z.T. große Unterschiede in den Angebots- und Nachfragestrukturen, beispielsweise was Zielgruppen,
Themen und Saisonalität der Nachfrage angeht.
Die Weiterentwicklung des Tourismus im Main-Kinzig-Kreis muss also von den regionalen
Besonderheiten und spezifischen Potenzialen der Teilräume und der einzelnen Städte und
Gemeinden ausgehen. Der Main-Kinzig-Kreis kann dabei nicht als einheitliche Tourismusdestination gesehen und vermarktet werden, sondern ist die räumlich-administrative Klammer für starke touristische Angebote und Standorte, die je nach Lage und Kernthema, ebenfalls in größeren Zusammenhängen (Spessart-Mainland, Region Frankfurt Rhein-Main)
erfolgreich vermarktet werden können.
Vor diesem Hintergrund gibt das vorliegende Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis
Politik, Verwaltung, Organisationen und Tourismuswirtschaft im Kreis eine Orientierung
hinsichtlich der gemeinsamen touristischen Ziele und Strategien sowie der zentralen Aufgabenbereiche und Handlungserfordernisse zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsfaktors
Tourismus. Dazu wurden im Rahmen der Erarbeitung des Tourismuskonzeptes folgende
Arbeitsschritte vollzogen:
Analyse von Angebots- und Nachfrageentwicklung, Potenzialen, Wettbewerb, Profilierungsthemen, Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken
Untersuchung der aktuellen Vermarkungs- und Organisationsstrukturen auf Kreisebene
Definition der touristischen Entwicklungsziele und Handlungsstrategien (auf Basis der
Ergebnisse der Analysen)
Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmenvorschlägen zur Weiterentwicklung der touristischen Angebote und Produkte, zur Professionalisierung der
Vermarktung und zur Optimierung der touristischen Organisationsstrukturen.
Kern der konstruktiven und systematischen Erarbeitung des Tourismuskonzeptes war die
Einbindung relevanter Partner aus dem Main-Kinzig-Kreis. Dazu haben wir insgesamt sieben Expertengesprächstermine, zwei Workshops und eine schriftliche Befragung aller 29
Städte und Gemeinden im Kreis durchgeführt:
Expertengespräche mit Bürgermeistern und Touristikern aus sieben touristisch besonders bedeutenden Kommunen im MKK
Workshop I am 26.6.2013: Stärken und Schwächen des Tourismus im MKK und Diskussion des Destinationsverständnisses
Workshop II am 9.9.2013: Strategische Ausrichtung der Tourismusarbeit sowie Aufgabenverteilung zwischen Kreis-, Orts- und Destinationsebene
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Schriftliche Befragung der Städte und Gemeinden: Bewertung der Tourismusthemen
sowie der Bedeutung der unterschiedlichen Institutionen bzw. Destinations-Organisationen (MKK, Spessart-Mainland, Region Frankfurt Rhein-Main, Vogelsberg etc.) für die
Tourismusarbeit der Städte und Gemeinden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Vertretern des Auftraggebers (Main-Kinzig-Kreis) sowie für die engagierte Mitarbeit aller Teilnehmer in den Workshops und den Expertengesprächen.
Jan-F. Kobernuß und Nils Möller
ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH,
Köln, den 31.10.2013
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1. Analyse der touristischen Ausgangssituation
In Kapitel 2 werden Kernergebnisse der Angebots- und Situationsanalyse vorgestellt. Die
nachfolgenden Angaben zur Angebots- und Nachfrageentwicklung basieren auf den Daten
der amtlichen Statistik des Landes Hessen.
1.1 Beherbergungsangebot
Das Beherbergungsangebot im Main-Kinzig-Kreis bestand laut amtlicher Statistik im Jahr
2012 aus 206 meldepflichtigen Betrieben (Betriebe ab zehn Betten) mit 10.351 Betten. Die
Anzahl der Betriebe hielt sich in den letzten fünf Jahren relativ konstant zwischen 217 und
221 Betrieben. Seit dem Jahr 2012 werden in der amtlichen Statistik nur noch Betriebe ab
zehn Betten (vorher ab neun Betten) aufgenommen. Aufgrund dieser Änderung der statistischen Erfassung sind im Jahr 2012 15 Betriebe weniger angegeben als im Jahr 2011.
Abbildung 1: Entwicklung der Anzahl der Betriebe im MKK 2008-2012
250
217
219
218
221
2008
2009
2010
2011
206
200
150
100
50
0
2012*
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt
*Betriebe mit 10 oder mehr Betten, Campingplätze mit 10 oder mehr Stellplätzen (ohne Dauer-Camping)
Die Hotellerie macht zusammen 70 Prozent aller Beherbergungstypen aus. Dabei sind Hotels mit insgesamt 24 Prozent der am stärksten vertretene Unterkunftstyp. Hotel garnis
kommen auf einen Anteil von 19 Prozent und Gasthöfe auf einen Anteil von 17 Prozent.
Pensionen machen 10 Prozent der Betriebe aus. Heime, Jugendherbergen, Hütten und
Ferienwohnungen bilden zusammen 20 Prozent der Betriebe. Der Anteil von Kliniken sowie
von Camping- und Wohnmobilstellplätzen liegt bei jeweils 5 Prozent.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Abbildung 2: Betriebsartenstruktur im MKK 2012
Kliniken Camping
5%
JH, Hütten 5%
3%
Hotels
24%
Fewo/-ha/zentren
11%
Heime
6%
Gasthöfe
17%
Hotels
garnis
19%
Pensionen
10%
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt
Die Anzahl der Betten ist zwischen 2008 und 2012 leicht gestiegen (+2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bettenzahl in 2012 hingegen etwas gesunken, was wiederum auf
die veränderte Erhebungsmethodik zurückzuführen ist.
Abbildung 3: Entwicklung der Zahl der angebotenen Betten im MKK 2008-2012
12.000
10.189
9.949
2008
2009
10.000
10.350
10.402
10.351
2010
2011
2012*
8.000
6.000
4.000
2.000
0
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt
*Betriebe mit 10 oder mehr Betten, Campingplätze mit 10 oder mehr Stellplätzen (ohne Dauer-Camping)
Die Hotelbetriebe haben insgesamt den größten Anteil an der Gesamtbettenzahl im gewerblichen Bereich. Eine wichtige Rolle spielen außerdem die Kliniken mit einem Anteil von 18
Prozent sowie Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime mit einem Anteil von 14 Prozent.
Camping- und Wohnmobilstellplätze bilden einen Anteil von 11 Prozent. Jugendherbergen,
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Hütten und Ferienwohnungen haben mit zusammen 8 Prozent Bettenanteil eine vergleichsweise geringe Bedeutung.
Abbildung 4: Betten nach Betriebsarten im MKK 2012
Camping
11%
Hotels
23%
Kliniken
18%
Gasthöfe
8%
JH, Hütten
3%
Pensionen
4%
Fewo/-ha/zentren
5%
Hotels
garnis
14%
Heime
14%
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt
Die Stadt Bad Orb weist als Kurort mit 2.517 Betten in 35 Betrieben das mit Abstand größte
Bettenangebot im Main-Kinzig-Kreis auf. Bad Soden-Salmünster verfügt ebenfalls über 35
Bettenbetriebe, diese kommen allerdings auf 2.062 Betten. Im Mittelfeld befindet sich Hanau
mit 20 Betrieben und 1.182 Betten. Das geringste Bettenangebot hat Steinau mit 153 Betten, welche sich auf sieben Beherbergungsbetriebe verteilen. In Bruchköbel finden sich mit
sechs Betrieben die wenigsten Beherbergungsbetriebe im Main-Kinzig-Kreis, diese verfügen
aber im Vergleich zu Steinau über mehr als die doppelte Anzahl an Betten.
Abbildung 5: Anzahl Betriebe und Betten in ausgewählten Orten des MKK 2012
40
3.000
35
35
35
2.517
Betriebe
Betten
2.500
30
2.062
2.000
25
20
20
1.500
1.182
15
12
10
10
1.000
9
6
7
556
500
5
0
343
558
373
153
0
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt
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Außer den gewerblichen Betrieben spielt für viele Städte und Gemeinden im Main-KinzigTal der „Graue Beherbergungsmarkt“ eine wichtige, wenngleich nur schwer quantifizierbare
Rolle. Hierzu zählen Quartiere mit weniger als zehn Betten, die sich vor allem finden in den
Bereichen Ferienwohnungen und -häuser sowie Privatzimmer.
Weitere Segmente des „Grauen Beherbergungsmarktes“ sind:
Übernachtungen im Rahmen des privaten Besucherverkehrs, also die so genannten
Bekannten- und Verwandtenbesuche in Privathaushalten (auch „Sofatourismus“ genannt)
Übernachtungen in Freizeitwohnsitzen durch Eigentümer.
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1.2 Nachfrageentwicklung
Bezüglich der touristischen Nachfrage weist die amtliche Statistik für den Main-Kinzig-Kreis
im Jahr 2012 in gewerblichen Unterkunftsbetrieben 350.984 Ankünfte und 1.354.938 Übernachtungen aus. Dabei entfallen 7,4 Prozent der Ankünfte und 4,8 Prozent der Übernachtungen auf ausländische Gäste.
Die Nachfrage der letzten fünf Jahre ist leicht gestiegen. Bezogen auf das Basisjahr 2008
gab es einen Anstieg der Ankünfte bzw. Gästezahl von rund 332.428 auf rund 350.984 (+6
Prozent) bei einem gleichzeitig leichten Anstieg der Übernachtungen von 1.290.404 auf
1.354.938 (+5 Prozent). Die Aufenthaltsdauer ist im Vergleich zu 2008 konstant bei 3,9
Tagen geblieben, unterlag innerhalb der vergangenen fünf Jahre aber leichten Schwankungen.
Abbildung 6: Nachfrageentwicklung im MKK 2008-2012
1.600.000
1.400.000
4,8
1.354.938
1.325.237
1.290.404
4,2
1.200.000
3,6
1.000.000
3,0
800.000
2,4
600.000
1,8
400.000
332.428
350.984
331.388
200.000
1,2
0,6
0
0,0
2008
2009
Ankünfte
2010
Übernachtungen
2011
2012*
Aufenthaltsdauer
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt
Die Übernachtungsnachfrage im gewerblichen Bereich konzentriert sich v.a. auf die Städte
Bad Orb und Bad Soden-Salmünster. Bad Orb hat mit 413.192 Übernachtungen, 61.301
Ankünften und einer Auslastung von 44,9 Prozent im Jahr 2012 die größte touristische
Nachfrage zu verzeichnen. Bad Soden-Salmünster folgt mit 395.206 Übernachtungen,
45.485 Ankünften und einer Auslastung von 52,5 Prozent (zu beachten: diese hohen Werte
gehen maßgeblich auf die Kliniken in den beiden genannten Kurorten zurück). Die geringste
touristische Nachfrage verzeichnet Steinau mit 8.041 Übernachtungen, 4.398 Ankünften
und einer Auslastung von 14,4 Prozent.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Abbildung 7: Nachfrage in den Städten und Gemeinden im MKK im Jahr 2012
450.000
400.000
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
413.192
395.206
148.396
61.301
45.485
27.995
42.980 70.301
19.875
9.184
Ankünfte
Übernachtungen
51.034
32.890
8.041
12.980
26.886
4.398
Aufenthaltsdauer
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt
Wie zuvor dargestellt, konnte im Main-Kinzig-Kreis in den letzten fünf Jahren ein leichter
Zuwachs bei den Übernachtungszahlen festgestellt werden (+5 Prozent). Betrachtet man
die Entwicklung der einzelnen Städte und Gemeinden, so zeigen sich z.T. deutliche Unterschiede. Während Steinau mit plus 59 Prozent die höchste Zuwachsrate zu verzeichnen hat
(Hinweis: Der Zuwachs ist auf den quantitativen Ausbau eines stark auf Monteure und Geschäftsleute ausgerichteten Beherbergungsbetriebes zurückzuführen), sind die Übernachtungszahlen in Bruchköbel seit 2008 um 8 Prozent gesunken. Die nachfragestärksten Städte, Bad Orb und Bad Soden-Salmünster, weisen für 2012 ähnlich hohe Übernachtungszahlen auf, haben aber seit 2008 unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen: während Bad
Soden-Salmünster seit 2008 zunächst einen Anstieg der Übernachtungszahlen verzeichnen
konnte, der sich 2011 und 2012 wieder in einer Rückgang verwandelte (2012: -6 Prozent),
waren die Übernachtungszahlen in Bad Orb zuerst rückläufig, sind aber seit 2009 stetig
angestiegen und haben 2012 einen Stand über den Werten von 2008 (+3 Prozent) erreicht.
Hanau, an dritter Stelle hinsichtlich der Höhe der Übernachtungszahlen, hat sich 2010
sprunghaft positiv entwickelt und über den Gesamtzeitraum ebenfalls, stagniert aber in den
letzten zwei Jahren.
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9,0
8,0
7,0
6,0
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
Abbildung 8: Indizierte Entwicklung der Übernachtungen im Vergleich (2008=100%)
180%
170%
160%
Main-Kinzig-Kreis
150%
Bruchköbel
Gelnhausen
140%
Maintal
130%
Schlüchtern
120%
Steinau
110%
Hanau
Bad Orb
100%
Bad Soden-Salmünster
90%
80%
2008
2009
2010
2011
2012
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt
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1.3 Potenzialanalyse
1.3.1 Einzugsgebiet
Die Anzahl der Einwohner im Einzugsgebiet des Main-Kinzig-Kreises ist die wichtigste Determinante des Marktpotenzials für Tagesbesuche und Reisen in das Untersuchungsgebiet.
Als Kerneinzugsgebiet für Tagesreisende gilt in der Regel ein Radius von bis zu 120 Minuten Fahrtzeit. Dieser Bereich lässt sich wie folgt charakterisieren:
Aus den Großstädten des Rhein-Main-Gebietes (Offenbach, Frankfurt, Wiesbaden,
Darmstadt, Mainz) kommt man nach einer Fahrtzeit von 30 bis 60 Minuten in den MainKinzig-Kreis (je nach Ziel im Kreis auch deutlich schneller)
Innerhalb des 60-Minuten-Radius befinden sich auch die Städten Fulda, Wetzlar und
Gießen
Die Städte Mannheim, Heidelberg, Siegen, Würzburg und Teile von Ludwigshafen liegen in einem Umkreis von 90 Minuten Fahrzeit entfernt
Die Städte Koblenz, Kassel und Karlsruhe liegen in einem Umkreis von 120 Minuten
Fahrzeit entfernt.
Der Main-Kinzig-Kreis hat ein einwohnerstarkes Einzugsgebiet mit etwa 11,4 Millionen Einwohnern und damit ein großes Potenzial insbesondere für Tagesbesuche und Kurzurlaubsreisen.
Abbildung 9: Einzugsgebiet Main-Kinzig-Kreis
Quelle Karte: ift GmbH, Daten: GfK
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Tabelle 1: Einzugsgebiet Main-Kinzig-Kreis
Standort
Radius
in Min.
MainKinzigKreis
Anzahl
Einwohner
Einwohner
kumuliert
30
898.912
898.912
60
1.710.693
2.609.605
90
4.059.267
6.668.872
120
4.703.475
11.372.347
Quelle: Berechnung ift GmbH
1.3.2 Verkehrsanbindung
Der Main-Kinzig-Kreis ist über die Autobahnen A3, A45 und A66 an das Bundesautobahnnetz angebunden. Insgesamt befinden sich im Main-Kinzig-Kreis 81 Kilometer Bundesautobahn, 140 Kilometer Bundesstraße, 573 Kilometer Landesstraße sowie 266 Kilometer
Kreisstraße. Hanau ist als ICE-Bahnhof darüber hinaus an das nationale und internationale
Schienennetz angeschlossen. Ferner decken Regional- und S-Bahnen mehrere überregionale Verbindungen (z.B. Gelnhausen-Gießen, Hanau-Friedberg, Hanau-Stuttgart) ab. Innerhalb des Main-Kinzig-Kreises sind die Städte durch das öffentliche Transportnetz des
Rhein-Main-Verkehrsverbundes miteinander verbunden. Von Hanau bestehen mehrere
direkte Verbindungen zum Flughafen Frankfurt. Zudem besitzt Gelnhausen einen Regionalflughafen.
Abbildung 10: Verkehrsanbindung MKK
A66
A45
A3
Quelle: RMV
Mit dieser vergleichsweise sehr guten verkehrlichen Anbindung und Erschließung können
viele freizeittouristische Angebote im Main-Kinzig-Kreis gut erreicht werden.
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1.3.3 Demographischer Wandel
In Folge des Demografischen Wandels wird sich im relevanten Einzugsgebiet des MainKinzig-Kreises die Altersstruktur der Bevölkerung in Zukunft ändern. Bis zum Jahr 2030 wird
es in den ländlichen Regionen zu einem deutlichen Rückgang der unter 20-Jährigen bei
gleichzeitiger Zunahme der über 60-Jährigen kommen. Insgesamt nimmt in diesen Regionen die Bevölkerung ab. Der Ballungsraum rund um Frankfurt wird sich weitestgehend positiv entwickeln. Hier ist mit einer Zunahme der Bevölkerung insbesondere durch den verstärkten Zuzug jüngerer Bevölkerungsgruppen zu rechnen.
Abbildung 11: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung im Einzugsgebiet
Quelle Abbildung: ift GmbH, Quelle Daten Statistische Landesämter 2013
Aus der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung im relevanten Einzugsgebiet ergeben
sich für die Städte, Regionen und Teilräume des Main-Kinzig-Kreises folgende Konsequenzen:
Der an Bevölkerung gewinnende Ballungsraum Rhein-Main verspricht weitere Potenziale für die Steigerung des Tagestourismus im Main-Kinzig-Kreis. Hier gilt es zukünftig
in der gesamten Metropolregion Rhein-Main stärker auf die freizeittouristischen Angebote im Kreis aufmerksam zu machen.
Der auf der anderen Seite in weiten Teilen des Einzugsgebietes stattfindende Rückgang der jüngeren Bevölkerungsgruppen bei gleichzeitigem starkem Zuwachs der über
60-Jährigen muss zukünftig bei der Entwicklung von freizeittouristischen Angeboten
verstärkt berücksichtigt werden (zielgruppenorientierte Angebote für die steigende Anzahl der über 60-Jährigen).
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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1.4 Profilierungsthemen, Zielgruppen, Trends, Angebote
Der Main-Kinzig-Kreis ist keine einheitliche, geographisch klar abgrenzbare Einheit mit klaren Charaktermerkmalen einer touristischen Destination. Vielmehr gehören Teile des Kreises zum Bereich Rhein-Main, zum Spessart, zum Vogelsberg und zur Rhön. Aufgrund der
verschiedenen Landschaftstypen (Mittelgebirge, Bereiche mit geringer Reliefenergie in
Richtung Frankfurt), der heterogenen Siedlungsstruktur und der unterschiedlichen Bedeutung des Tourismus in den einzelnen Städten und Gemeinden bestehen zum Teil sehr unterschiedliche Angebots- und Nachfragestrukturen (Zielgruppen, Themen und Saisonalität)
im Kreis.
Auf Basis der Analyse der bestehenden Angebots- und Nachfragestrukturen wurden in einem Workshop am 26.6.2013 folgende touristische Themen festgelegt, mit denen die Städte, Gemeinden und Teilräume im Kreis (in unterschiedlicher Weise) ihr touristisches Profil
nachhaltig schärfen und sich von Wettbewerbern abgrenzen können:
Profilierungsthema Wandern
Profilierungsthema Rad
Profilierungsthema Städte, Kultur und Geschichte
Profilierungsthema Gesundheit, Wellness
Profilierungsthema Geschäftstourismus.
Diese Themen haben unter Berücksichtigung der Aspekte wirtschaftliche Bedeutung, Entwicklung des Marktsegmentes, Wettbewerbssituation, Image- und Profilwirkung für die Region, Alleinstellungspotenzial, Beeinflussbarkeit durch Marketing und Saisonalität der Nachfrage die größte Bedeutung (wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten in den Städten, Gemeinden und Teilräumen) für die Tourismusentwicklung im Kreis.
Als zentrale Grundlage für die künftige Angebotsentwicklung in diesen Bereichen haben wir
die Profilierungsthemen hinsichtlich der aktuellen Marktsituation, der relevanten Trends und
Zielgruppen analysiert und auf dieser Grundlage Hinweise auf notwendige Angebote gegeben, die eine Region vorhalten bzw. anbieten sollte, um in diesem Segment erfolgreich zu
sein (diese werden bei den Handlungsempfehlungen in Kapitel 4 aufgegriffen).
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Tabelle 2: Profilierungsthema Wandern
Der Markt in Deutschland
−
Seit den 90er Jahren: Wandertourismus als großer Wachstumsmarkt im Tourismus
−
Bedeutungszuwachs sowohl im Tages- als auch im Übernachtungstourismus
−
Das Potenzial der aktiven Wanderer liegt bei rund 40 Millionen Personen in Deutschland
−
Gewinner sind Destinationen in Mittelgebirgen mit attraktiven Wegenetzen und guter
Service- und Gastgeberqualität.
(Quelle: Deutscher Wanderverband: Grundlagenuntersuchung Zukunftsmarkt Wandern, 2010)
Trends
Angebotsdiversifizierung
−
Zunehmende Angebote spezialisierter Reiseveranstalter
−
Steigende Anzahl an Pauschalangeboten für Wanderer (Unterkunft + Lunchpakete +
Gepäckservice, Entspannungsangebote wie Wellness etc.)
−
Nachfrage nach Wandern nimmt zu, insbesondere in Kombination mit anderen Aktivitäten und/oder Themen, z.B. Kultur, Gesundheit
−
Naturorientierung nimmt zu
Optimierung der Zielgruppenansprache
−
Steigende Zahl thematisch ausgerichteter Zertifizierungen der Betriebe (z.B. Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland etc.)
−
Qualitätsverbesserungen bei Gastronomie und Beherbergung
−
Serviceverbesserungen (Trockenräume, Lunchpakete, Gepäcktransport etc.)
−
Wachsende Bedeutung von „Marken-Wanderwegen“, insbesondere Premiumwanderwegen sowie Fernwanderwegen
−
Starke Zunahme im Bereich Pilgerwege
−
Routenvorschläge im Internett, in Apps, als GPS-Track.
Zielgruppen
−
56 Prozent der Wanderer sind nicht mehr erwerbstätig
−
Die Zahl der jüngeren Wanderer in Deutschland steigt jedoch stetig
−
Sehr anspruchsvolle, aber zugleich auch einkommensstarke und ausgabefreudige
Zielgruppe
−
32,1 Prozent der aktiven Wanderer wandert sowohl in der Freizeit als auch im Urlaub.
Notwendiges Angebot
−
Gutes Wanderwegenetz (Rundwege, Netze), einzelne
Hightligthtwege/Fernwanderwege
−
Generell gute Ausschilderung, Ausstattung (z.B. Bänke), Wegequalität
−
Gastronomische Angebote entlang der Wanderwege
−
Zielgruppenorientierte Beherbergungsbetriebe.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Ausgewählte Angebote im Main-Kinzig-Kreis
Regionale Wanderwege
−
Premiumwanderweg Spessartbogen
−
Eselsweg
−
Birkenhainer Straße
−
Schneewittchen-Wanderweg
−
Graf von Roedern-Rundwanderweg.
Überregionale Wanderwege
−
Hessenweg 2 & 5 (H 2 & H 5)
−
Lebendiges Mittelalter (H 9)
−
Brüder-Grimm-Weg (H 11)
−
Hugenotten- und Waldenserpfad.
Zertifizierte Beherbergungsbetriebe
−
Mehr als zehn Wanderbares Deutschland-Gastgeber
Tabelle 3: Profilierungsthema Rad
Der Markt in Deutschland
−
Radfahren ist eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten
−
Große Bedeutung auch als Urlaubsaktivität: 41 Prozent der Deutschen fahren im Urlaub Rad
−
153 Millionen fahrradtouristische Tagesreisen und 22 Millionen Übernachtungen durch
Fahrradtouristen pro Jahr.
(Quelle: DTV)
Trends
Angebotsdiversifizierung
−
Steigende Anzahl der „Fluss-Radwege “ (auf Grund höchster Beliebtheit)
−
Trend E-Bikes Verstärkter Ausbau von E-Bike-Netzen in Deutschland mit
Verleihstationen, Aufladestationen, Akku-Wechselmöglichkeiten; E-Bikes erschließen
für „normal fitte“ Radler neue Radreviere auch in Mittelgebirgen
−
Steigende Anzahl an Angebotspaketen (Unterkünfte, Gepäckservice, gastronomisches
Zusatzangebot)
−
Zunahme an speziellen Wegenetzen und Anlagen für Mountainbiker
−
Weiter leicht zunehmende Anzahl an Bett & Bike-Betrieben.
Optimierung der Zielgruppenansprache
−
Thematisch ausgerichtete Zertifizierungen der Betriebe (z.B. Bett+Bike-Zertifizierung
durch ADFC)
−
Qualitätsverbesserungen bei Gastronomie und Beherbergung
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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−
Serviceverbesserungen (Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Gepäcktransfer, Routenvorschläge auch als GPS-Track etc.).
Zielgruppen
−
Tagesradler: Familien, Gruppen, Paare (nahezu jedes Alter)
−
Etappen-, Sternfahrtenradler:
−
In der Regel zu zweit oder in der Gruppe unterwegs
−
Durchschnittlich 50 Jahre alt
−
An Natur- und Kulturerlebnissen interessiert
−
Auf der Suche nach aktiver Erholung
−
Überdurchschnittliches Einkommen.
−
Sportliche Radfahrer: Rennrad, Mountainbike (ca. 20 bis 60 Jahre).
Notwendiges Angebot
−
Gutes Radwegenetz (z.B. Ausschilderung, durchgängige und sichere Befahrbarkeit,
naturnahe Routenführung, möglichst zertifiziert)
−
Hightlightwege, Fernradwege
−
Unterkünfte für Zwischenübernachtungen (idealerweise zielgruppenorientierte Betriebe
wie Bett+Bike (ADFC Zertifizierung)
−
Zusatzangebote (Schutzhütten, Transfer, Gepäcktransfer)
−
Radverleih
−
E-Bike-Netz mit Verleih- und Aufladestationen
−
Angebote für Mountainbiker.
Ausgewählte Angebote im Main-Kinzig-Kreis
ADFC-Qualitätsradrouten
−
Vom Main zur Rhön
−
Main Radweg
−
BahnRadweg.
Radfernwege
−
R3 Auf den Spuren des Spätlesereiters
−
Deutscher Limes-Radweg.
Regionale Radwege
−
Vogelsberger Südbahnradweg
−
Regionalparkroute Hohe Straße
−
Rhein-Main-Vergnügen Route 6 (Durch das Ronneburger Hügelland)
−
Rhein-Main-Vergnügen Route 12 (Unterwegs zwischen Hoher Straße und Kinzig)
−
Wegenetz für Mountainbiker.
Zertifizierte Beherbergungsbetriebe
−
Mehr als 20 Bett+Bike Betriebe
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Tabelle 4: Profilierungsthema Städte, Kultur und Geschichte
Der Markt in Deutschland
−
Wachsendes und umsatzstarkes Segment im Deutschlandtourismus
−
Erwirtschaftung von ca. 45 Prozent der im Deutschlandtourismus erzielten Umsätze
durch kulturorientierte Reisen und Städtereisen
−
Über 80 Prozent der Deutschen besuchen im Urlaub zumindest gelegentlich kulturelle
Sehenswürdigkeiten, 37 Prozent besuchen Musikaufführungen.
(Quelle: DTV)
Trends
Angebotsdiversifizierung
−
Verstärkte Nachfrage nach Baustein- und Pauschalangeboten (insbesondere Kombination Beherbergung und kulinarische Angebote)
−
Zunehmende Bedeutung kulturorientierter Aktivitäten im Rahmen von Urlaubsreisen
(80 Prozent der Deutschen besuchen kulturelle Sehenswürdigkeiten)
−
Themenmarketing und Spezialisierung nimmt zu
−
Interesse an regionalen Besonderheiten und authentischen (Kultur-)Erlebnissen
wächst (auch regionale kulinarische Angebote)
−
Steigendes Interesse an erlebnisorientierten thematischen Stadtführungen.
Optimierung der Zielgruppenansprache
−
Große Bandbreite an alters- bzw. zielgruppenorientierten Angeboten
−
Kombination Kulturangebote mit Aktiv-, Gesundheits- und Kulinarikangeboten.
Starke Nachfragezuwächse in den großen Städten wie Berlin, Hamburg
−
Große Städte profitieren von guter (internationaler) Verkehrsanbindung, hochwertigem
Kultur- und Unterhaltungsangebot, expandierender Hotelerie
Zielgruppen
−
Altersgruppe 40+ als klassische Besichtigungs- und Bildungsreisende
−
Zuwachs jüngerer Kultureisender mit starkem Interesse an attraktiven Museen, Ausstellungen und Veranstaltungen
−
Hoher Anteil von Tagesausflüglern.
Notwendiges Angebot
−
Moderne Museen mit interaktiven Elementen (hohe Erlebbarkeit)
−
Zeitgemäße Ausstellungen, Galerien
−
Geeignete Räume für Konzerte und Theater
−
Veranstaltungen (z.B. Theatervorstellungen, Konzerte)
−
Authentische Führungen.
Ausgewählte Angebote im Main-Kinzig-Kreis
−
Zahlreiche Kulturveranstaltungen bzw. Stadtfeste mit überregionaler Bedeutung (z.B.
Brüder Grimm Märchenfestspiele in Hanau, Barbarossamarkt, Schelmenmarkt in
Gelnhausen, Kalter Markt in Schlüchtern, Puppenspieltheatertage in Steinau etc.)
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−
−
−
−
Zahlreiche kulturtouristische Sehenswürdigkeiten (z.B. Schloss Philippsruhe, Wasserburg Rückingen, Burg Schwarzenfels, Burg Brandenstein, Burg Ronneburg, Schloss
Ramholz, Kaiserpfalz und Marienkirche Gelnhausen, Schloss Steinau etc.)
Attraktive historische Stadt- und Ortsbilder mit Fachwerkhäusern und Gassen (z.B. in
Gelnhausen, Schlüchtern)
Authentische, qualitativ hochwertige Erlebnisführungen (insbesondere in Gelnhausen
sowie Hanau, Steinau, Bad Orb, Schlüchtern)
Moderne zeitgemäße Museen (z.B. in Steinau, Gelnhausen, Museum Großauheim).
Tabelle 5: Profilierungsthema Gesundheit, Wellness
Der Markt in Deutschland
−
Wachsendes Interesse an gesundheitsorientierten Reiseangeboten; mehr als die Hälfte der reiseaktiven Bevölkerung Deutschlands hat grundsätzlich Interesse an
Wellnessreisen
−
4,6 Millionen Deutsche haben z.B. 2012 einen Gesundheits- oder Wellnessurlaub
gemacht
−
80 Prozent der Wellnessreisen werden im Inland getätigt
−
Gesteigertes Bewusstsein für die Gefahr von mentaler Erschöpfung und entsprechenden Vorbeugungsmaßnahmen.
(Quelle: Typologie der Wünsche; GfK TravelScope 2013)
Trends
Angebotsdiversifizierung
−
Klassischer Kurbereich verliert an Bedeutung
−
Reha- und Anschlussheilbehandlungen mit hoher Übernachtungsbedeutung und steter
Nachfrage, aber außerhalb klassischer touristischer Vermarktungswege
−
Naturheilverfahren und „exotische“ Gesundheitstechniken außerhalb der Schulmedizin
finden zunehmend Interesse
−
Fitness gewinnt an Bedeutung für alle Altersgruppen und ist besonders wichtig für die
Jüngeren
−
steigende Bedeutung von Medical Wellness (Angebote unter Einsatz medizinischtherapeutischer Fachkompetenz) sowie Mentaler Wellness (Angebote zu Stressabbau
und „Entschleunigung“).
Optimierung der Zielgruppenansprache
−
Geschlechterdifferenzierte Ansprache, z.B. werden Frauen vor allem durch „WohlfühlAngebote“ und „weiche Therapien“ angesprochen
−
Gezielte Angebote für Manager, Führungskräfte (Gesundheitschecks, Stressabbau
etc.).
Zielgruppen
Anteil der Altersgruppen an Gesundheits- und Wellnessreisen (Selbstzahler)
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50-64 Jahre: 29 Prozent Marktanteil
−
35-49 Jahre: 28 Prozent Marktanteil
−
Bis 34 Jahre: 26 Prozent Marktanteil
−
65+ Jahre: 17 Prozent Marktanteil.
Zielgruppen nach Lebensstand
−
Familien: 11 Prozent Marktanteil (+23 Prozent)
−
Paare: 53 Prozent Marktanteil (-3 Prozent)
−
Singles: 10 Prozent Marktanteil (+26 Prozent).
−
(Quelle: Typologie der Wünsche 2013)
Notwendiges Angebot
−
Hochwertige Angebote in den Bereichen Medizin und Therapie, Beherbergung, Gastronomie, Infrastruktur
−
Spezialisierte Beherbergungsbetriebe
−
Attraktive Wellnessangebote
−
Moderne Bäder, Thermen
−
Kombinierte Angebote (Gesundheit, Wellness, Aktiv, Kulinarik).
Ausgewählte Angebote im Main-Kinzig-Kreis
−
Toskana Therme in Bad Orb (Liquid-Sound-Becken, diverse Wellnessangebote, Körperpackungen und Kosmetikbehandlungen)
−
Spessart Therme in Bad Soden-Salmünster (Totes-Meer-Salzgrotte, icelab-110°Kältekammer, medizinisches Fitnesszentrum, Physiotherapie)
−
Sieben Reha-Fachkliniken (Klinik Bellevue, Salztal Klinik, Median Kinzigtal Klinik, Rehabilitationsklinik St. Marien, Klinik Lohrey, Knappschafts-Klinik, Rhönblick Klinik)
−
Hotels mit Gesundheits- bzw. Wellnessangeboten (z.B. Hotel an der Therme, Hotel
Kress, Hotel Birkenhof, Landhotel Betz, Berghotel Berlin).
Tabelle 6: Profilierungsthema Geschäftstourismus
Der Markt in Deutschland
−
Geschäftsreisemarkt differenziert sich in „traditionelle Geschäftsreisen“ (53 Prozent),
„promotable Geschäftsreisen“ (47 Prozent)
−
Jährliches Umsatzvolumen insgesamt liegt in Deutschland bei ca. 66 Milliarden Euro
(2011)
−
Unter diesem Gesichtspunkt ist der Geschäftsreisemarkt das „Rückgrat“ des Deutschlandtourismus
−
Seit 2009 wieder deutliche Zunahme bei den promotablen Geschäftsreisen
−
Deutschlands Beliebtheit als Tagungs- und Veranstaltungsdestination steigt weiter
−
Insgesamt gibt es in Deutschland 83 Millionen Geschäftsreisen mit Übernachtung,
davon 86,6 Prozent aus dem Inland
−
Den größten Marktanteil der Geschäftsreisen haben mit rund 42 Prozent Kongresse,
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Tagungen und Veranstaltungen.
(Quelle: Meeting- & EventBarometer 2010)
Trends
Angebotsdiversifizierung
−
Insbesondere Großstädte profitieren aufgrund der herausragenden Infrastruktur, Verkehrsanbindung, Tagungsstätten und Hotels
−
Zunahme der Bedeutung von sogenannten GreenMeetings. Gewinner sind vor allem
Destinationen mit umweltbewussten Angeboten (besonders interessant: „Special
Locations“)
−
Messen bekommen immer stärker auch begleitende Tagungen und Kongresse, Kongresse werden ergänzt um Ausstellungen und Präsentationen
Optimierung der Zielgruppenansprache
−
−
Gründung regionaler Tagungsallianzen für die Stärkung der Wettbewerbsposition und
Profilierung der Region im Wettbewerb um Tagungen, Kongresse, Seminare und Firmenevents.
Maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Gruppengrößen aus einer Hand
(inklusive Rahmenprogramme).
Zielgruppen (promotabler Geschäftstourismus)
−
Veranstalter von Tagungen, Kongressen und Messen, also Firmen, Verbände und
Organisationen sowie Besucher solcher Veranstaltungen.
Notwendiges Angebot
−
Hohe Qualität der Tagungs- und Kongressangebote
−
„Special Locations“ für Tagungen und Veranstaltungen
−
Tagungshotels mit entsprechender Qualität und Quantität
−
Enge Vernetzung von Tagungs-, Beherbergungs- und Begleitangeboten.
Ausgewählte Angebote im Main-Kinzig-Kreis
−
Hotels mit Tagungsmöglichkeiten wie z.B. Hotel an der Therme in Bad Orb, Hotel
Acardia in Hanau, Hotel Kress in Bad Soden-Salmünster
−
Tagungsangebote z.B. Congress Park Hanau, Forum Main-Kinzig-Kreis oder Kommunikation & Information Center (Gelnhausen).
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1.5 Wettbewerbssituation
Zur besseren Einschätzung der aktuellen touristischen Wettbewerbssituation des MainKinzig-Kreises und seiner Städte, Gemeinden und Teilräume haben wir im relevanten Einzugsgebiet (Radius bis maximal 120 Minuten Fahrtzeit um den Main-Kinzig-Kreis) die Angebotsstrukturen in folgenden Bereichen untersucht:
Wandern und Natur erleben
Radfahren
Kultur- und Städtetourismus
Geschäftstourismus
Kurorte
Klinikstandorte
Thermen.
Tabelle 7: Wettbewerber im Bereich: Wandern und Natur erleben
Erläuterung
Der Main-Kinzig-Kreis ist umgeben von
attraktiven Naherholungsregionen mit:
−
Ähnlichen landschaftlichen Gegebenheiten
−
Ebenfalls guter Lage zu den Ballungsräumen
−
Zahlreichen Qualitätswanderwegen
(insbesondere im Westerwald, Taunus, Sauerland)
−
Auf Wanderer ausgerichteten Beherbergungsbetrieben
−
Zielgruppenorientierten Serviceangeboten
−
Abwechslungsreichen Naturerlebnisangeboten.
In vielen dieser Regionen wird stark in den
Ausbau der touristischen Infrastruktur
investiert (z.B. Sauerland, Westerwald,
Hunsrück).
Wettbewerber
Quelle: ift GmbH
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Tabelle 8: Wettbewerber im Bereich: Radfahren
Erläuterung
Im relevanten Einzugsgebiet liegen zahlreiche Regionen mit sehr attraktiven/touristisch interessanten Radwegen:
Ausgewählte ADFC-Qualitätsradrouten
−
Rheinradweg
−
Lahntalradweg
−
Vom Main zur Rhön*
−
Main Radweg*
−
BahnRadweg*.
Ausgewählte Radfernwege
−
R2 Vier-Flüsse-Tour
−
R3 Auf den Spuren des Spätlesereiters*
−
R7 Domtour, Von der Werra zur
Lahn.
* z.T. teilweise auch durch den MainKinzig-Kreis verlaufend
Wettbewerber
Quelle: ift GmbH
Tabelle 9: Wettbewerber im Bereich: Kultur- und Städtetourismus
Erläuterung
Wettbewerber
Zahlreiche Städte und Gemeinden im relevanten Einzugsgebiet bieten attraktive
kulturtouristische Angebote:
−
Frankfurt als bedeutende Kultur- und
Städtetourismusdestination in Europa
−
Heidelberg, Würzburg, Mannheim,
Koblenz als etablierte Städtereiseziele
−
Marburg, Kassel mit breitem Kulturangebot (u.a. Thema Grimm)
−
Attraktive, historische Altstädte z.B. in
Marburg, Heidelberg.
Darüber hinaus bieten zahlreiche ländliche
Regionen kulturtouristische Angebote wie
historische Dorf- und Stadtkerne mit
Quelle: ift GmbH
Fachwerkhäusern, Gästeführungen, thematische Wege (Rad, Wandern) und Angebote zum Thema Sagen und Märchen.
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Tabelle 10: Wettbewerber im Bereich: Geschäftstourismus
Erläuterung
Der Main-Kinzig-Kreis liegt unweit wichtiger Tagungs-, Kongress- und Messezentren in Deutschland:
−
Frankfurt, Wiesbaden, Mainz
−
Mannheim/Heidelberg
−
Region Köln/Düsseldorf
−
Zahlreiche Angebote insbesondere im
Tagungs- und Seminarbereich in
Marburg, Würzburg, Kassel.
Attraktive Tagungs- und Seminarangebote
finden sich auch in ländlichen Regionen
mit Tagungshotels und -stätten, „Special
Locations“ und abwechslungsreichen
Rahmenprogrammen.
Wettbewerber
Quelle: ift GmbH
Tabelle 11: Wettbewerber im Bereich: Kurorte (Auswahl)
Erläuterung
Im näheren und weiteren Umfeld des
Main-Kinzig-Kreises liegen zahlreiche
Kurorte mit einer ähnlichen
Prädikatisierung wie die beiden Kurorte im
Kreis. Folgende Prädikate dominieren:
−
Mineral- und Thermalquelle
−
Kneippheilbad und Kneippkurort
−
Moorheilbad
−
Insgesamt ca. 50 höher prädikatisierte
Kurorte im relevanten Einzugsgebiet
−
Allein in Hessen insgesamt:
−
4 Moorheilbäder
−
19 Mineral- und Thermalquellen,
−
9 Kneippheilbäder und Kneippkurorte.
Wettbewerber
Quelle: ift GmbH
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Tabelle 12: Wettbewerber im Bereich: Klinikstandorte (Auswahl)
Erläuterung
Wettbewerber
Im relevanten Untersuchungsraum gibt es
11 Klinikstandorte mit ähnlichen Indikationen wie in den Kliniken von Bad Orb und
Bad Soden-Salmünster:
−
Herz und Kreislauf
−
Rheumatische Erkrankungen
−
Hauterkrankungen
−
Bewegungsapparat, Atemwege
−
Frauenleiden
−
psychosomatische Leiden.
Quelle: ift GmbH
Tabelle 13: Wettbewerber im Bereich: Thermalbäder (Auswahl)
Erläuterung
Wettbewerber
Im relevanten Untersuchungsraum bieten
14 Kurorte Thermalbäder mit folgenden
Angeboten:
−
Thermal- und Heilwasserangebote
−
Sauna- und Wellnessbereiche
−
Massageangebote
−
Gesundheitsanwendungen.
Quelle: ift GmbH
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Die Darstellung der Wettbewerbssituation verdeutlicht, dass es im relevanten Einzugsgebiet
des Main-Kinzig-Kreises zahlreiche Städte, Gemeinden und Regionen gibt, die sich vom
Angebot und der thematischen Ausrichtung der Städte, Gemeinden und Teilräume des
Kreises her ähneln. Das bedeutet für den Main-Kinzig-Kreis und seine Städte, Gemeinden
und Teilräume, dass diese zukünftig nur Marktanteile von Wettbewerbern gewinnen können,
wenn sie ihre Alleinstellungen und Besonderheiten herausarbeiten und diese professionell
aufbereiteten und managen und mit einer kundenorientierten, schlagkräftigen Vermarktung
am Markt platzieren. Entsprechende Maßnahmen dazu finden sich in Kapitel 4.1 (Angebotsund Produktentwicklung) sowie Kapitel 4.2 (Vermarktung).
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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1.6 Aktueller touristischer Auftritt des Main-Kinzig-Kreises
Der aktuelle touristische Auftritt des Main-Kinzig-Kreises in Form des Gastgeberverzeichnisses und des Internetauftrittes als den zentralen Angeboten ist nicht zeitgemäß und wirkt
wenig überzeugend. Die touristischen Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale der
Städte, Gemeinden und Teilräume des Kreises werden mittels der bestehenden Marketingund Vertriebsinstrumente unzureichend am Markt positioniert und erfüllen nicht die Anforderungen an eine zeitgemäße, kundenorientierte, schlagkräftige Vermarktung.
Im Folgenden haben wir die Gesamtanmutung, die Benutzerfreundlichkeit sowie den Informationsgehalt dieser Marketing- und Kommunikationsmittel analysiert. Diese Analyseergebnisse sind Grundlage für die Handlungsempfehlungen im Bereich Vermarktung (siehe dazu
Kapitel 3.2).
Tabelle 14: Analyse Außenauftritt des Main-Kinzig-Kreises
Corporate Design allgemein
−
−
−
−
−
Versuch eines einheitlichen Corporate Designs, aber keine durchgängige Umsetzung
durch MKK und die Partner
Insgesamt einfacher, unmoderner Auftritt in Print und Web
Auftritt wirkt rational, kleinteilig, überladen, wenig emotional, ohne erkennbaren Fokus
Bisher kein eindeutiges Profil erkennbar. Image, Themen, Zielgruppen der Region unklar
Keine einheitlichen Botschaften, Sprache, Bildsprache in Print und Web.
Logos
Derzeit werden für den Außenauftritt des Main-KinzigKreis unterschiedliche Logos eingesetzt.
MKK Logo
−
Reduziert, nüchtern, wenig anregend für das Thema Tourismus; assoziiert eher Standortmarketingbzw. Behördencharakter.
Spessart-Kinzigtal-Vogelsberg Logo
−
Verspielt, kindlich; suggeriert Fokus auf Familien
mit kleinen Kindern. Eichhörnchen wirkt wenig
zeitgemäß (Farben, Grafik)
−
Wenig attraktive, schwer erfassbare Grafik
−
Schriftzug schlecht lesbar (Großbuchstaben, kreisförmiger Textpfad); nicht eindeutig, mit welchem
Ort der Namenszug beginnt.
Kombi-Logo
−
Zu viele Informationen, Logo überfrachtet
−
MKK-Logo mit Eichhörnchen und zusätzlicher Karte und Untertitel: „Main-Kinzig-Kreis“, „SpessartKinzigtal-Vogelsberg“ und Amt für Amt 40!: Betrachter komplett überfordert und verwirrt.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Internetauftritt
Visuelle Darstellung / Design
−
Veraltete Anmutung
−
Zu kleine Bilder; unterschiedliche Formate
−
Kein erkennbarer roter Faden in der Darstellung.
Strukturierung
−
Viele Rubriken – Orientierung erschwert
−
Sehr viele Informationen, lange Texte
−
Profil und Image der Region sowie Kernthemen
nicht erkennbar.
Inhalte
−
Im Vordergrund: Information, weniger Emotionen
und Leidenschaft für die Region
−
Regionen Spessart, Vogelsberg, Kinzigtal gehen in
der Informationsflut unter; Karte auf Startseite fehlt
(Verortung schwierig)
−
Nur Deutsch, kein Englisch (aber zum Teil englische Themeninfos zum Download)
−
Gut: Karte, Infos, Links zu Themen wie z.B. Wandern, Radwandern, Motorrad, historische Routen.
Gastgeberverzeichnis
Visuelle Darstellung / Design
−
Veraltete Anmutung, Umschlagseite zu dünn, zu
bunt, Bilder ungeeignet für Titel, einfaches MKKLogo
−
„Gewachsenes Durcheinander“: Kein LayoutKonzept, keine durchgängigen Grafikelemente,
Textblöcke, keine einheitlichen Schriften / Headlines; Leser überfordert
−
Zu viele Gestaltungselemente, dadurch überladen
und in der Masse unattraktiv
−
Bilderwelt unzureichend (z.B. „Mountainbike“ Erlebnis S. 39 ohne Fotos, die Lust machen); schöne
Naturaufnahmen fehlen. Zu viele Bildformate, größen
−
Keine einheitliche Gestaltung und Darstellung der
Kontakte, zu wenig Weiß, das die Augen entlastet
(einzige „aufgeräumte Seite“: Stadt Hanau (siehe
S. 19), mit Angeboten, Kurzprofil, Terminen der
Top-Events)
−
Pauschalen: unattraktive Darstellung (extreme
Farben, andere Schriften, Texte und Bilder wenig
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anregend).
Strukturierung
−
Keine klare Struktur, Inhaltsverzeichnis nicht ausreichend, konkrete Vorschläge nicht auffindbar
−
Seitenaufbau nicht klar definiert. Dadurch letztlich
geringer Informationswert trotz Informationsfülle:
−
Unübersichtliche, „unruhige“ Informationen zu
Rad-, Wanderwegen
−
Unattraktive Auflistungen von Einrichtungen,
wichtige Informationen fehlen.
−
Über jeder Seite steht „Spessart – Kinzigtal –
Vogelsberg“. Räumliche Abgrenzung der Angebote
unklar. Chance zur Vorstellung der Regionen wird
vertan
−
Gut: Karte am Anfang, mit QR-Code zur Website
−
Darüber hinaus keine zusammenfassende, konsumierbare Darstellung der Region durch Text und
Bilder (Vorzüge, Profil).
Inhalte
−
Zu viele Botschaften. Im Mittelpunkt der Seite stehen die Profilierungsthemen, nicht aber die Regionen, die zunächst einmal erfasst/verortet werden
müssten
−
Vorstellungen des MKK als „Gesundheits- und
Erholungsregion“ wirken wie überladene Anzeigen.
Kerninhalte wie „Geschichte entdecken“ (S. 15)
oder „Natur genießen“ (S. 33) gehen in zu vielen
Bildern, Headlines, Sublines, Textblöcken verloren.
Leser wird nicht mitgenommen
−
Ortsseiten als solche nicht erkennbar, Anzeigen
anstelle gestalteter Profile
−
Pauschalen: Auswahl nach Themen und Zielgruppen eingeschränkt. Überwiegend fixe Pauschalen weniger Bausteine, Tipps etc.
Anzeigen
−
„Anzeigenfriedhöfe“: Frei gestaltete Anzeigen,
nicht nur bei Betrieben und Einrichtungen, sondern
auch bei den Orten
−
Betriebsanzeigen teilweise komplett überladen,
Adressaten und Inhalte zum Teil nicht erkennbar.
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1.7 Ergebnisse der Expertengespräche
Ein zentraler Arbeitsschritt im Rahmen der Konzepterstellung war die Durchführung und
Auswertung von Experteninterviews mit Bürgermeistern und Tourismusverantwortlichen in
sieben ausgewählten Kommunen (Bad Orb, Bad Soden-Salmünster, Hanau, Gelnhausen,
Bruchköbel, Schlüchtern, Steinau). Dabei ging es um die spezifische örtliche Tourismusentwicklung, Angebots- und Nachfragestruktur sowie die Potenziale für die Zukunft, aber auch
um die Beurteilung der Tourismusarbeit des Kreises und die Zusammenarbeit mit relevanten Destinationsorganisationen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Aussagen unser
Gesprächspartner zu letztgenanntem Thema zusammengefasst dargestellt:
Schwerpunkt der Arbeit des Fachbereichs Tourismus sind Messeauftritte und ein Gastgeberverzeichnis. Die Messeauftritte wirken dabei unkoordiniert, das Gastgeberverzeichnis müsse hinsichtlich Inhalt und Layout dringend überarbeitet werden.
Fehlender bzw. nur sporadischer und dann sprunghafter persönlicher Kontakt
Unterstützung durch den Fachbereich Tourismus im Kreis hänge von dem persönlichen
Draht zum Fachbereichsleiter ab.
Vernetzung der bestehenden Angebote im Kreis fände so gut wie nicht statt.
Es erfolge keine Abstimmung bzw. Arbeitsteilung mit den Kommunen des Kreises.
Es fehle eine erkennbare Linie und eine bessere Arbeitsteilung sowohl mit den Kommunen des Kreises als auch mit überregionalen Tourismusorganisationen wie Spessart-Mainland oder der Region Frankfurt Rhein-Main.
Marketingarbeit des Kreises (Gastgeberverzeichnis, Internetauftritt) sei wenig akzeptabel und nutzbringend und absolut nicht zeitgemäß.
Das Gastgeberverzeichnis und die Internetseiten wirkten altbacken und unübersichtlich.
Es bestehe Unverständnis in Bezug auf die Kündigung der Zusammenarbeit mit überregionalen Tourismusorganisationen wie Spessart-Mainland und dem Rückzug aus der
Zusammenarbeit im der Region Frankfurt Rhein-Main.
Mit der Einstellung der Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Spessart-Mainland
und der Region Frankfurt Rhein-Main würden große Chancen vertan.
Der Spessart sei sehr wichtig für das Destinationsmarketing, da einzelne Orte im MainKinzig-Kreis zu wenig bekannt seien. Der Spessart schaffe auch bei den Orten im MainKinzig-Kreis Identität.
Spessart und Frankfurt seien bundesweit bekannt und hätten ein touristisches Profil –
andere Begriffe wie Kinzig (gibt es auch in Baden-Württemberg) und Vogelsberg (bei
weitem nicht so bekannt wie der Spessart) seien deutlich weniger zugkräftig.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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1.8 Aktuelle touristische Aufgabenwahrnehmung auf Kreisebene
Die Tourismusarbeit des Main-Kinzig-Kreises wird derzeit vom Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kultur, Sport und Tourismus des Kreises (Amt 40) getragen und verantwortet.
Das Amt besteht aus den folgenden Fachbereichen:
Wirtschaft und Arbeit (wfmkk.de)
Kultur
Sport
Zentrum für Regionalgeschichte
Ehrenamtsagentur
Tourismus.
Die bisherige Arbeit des Fachbereiches Tourismus kann auf Basis von durchgeführten Expertengesprächen mit Vertretern des Main-Kinzig-Kreises und touristischen und politischen
Akteuren aus den Städten und Gemeinden des Kreises sowie fachlichen Einschätzungen zu
den Markt- und Handlungserfordernissen wie folgt bewertet werden:
Stärken:
Unterstützung bei Zertifizierungen und Klassifizierungen von Unterkünften
Jährliche Redaktion und Produktion des Gastgeberverzeichnisses
Pflege des Internetauftritts und Veranstaltungskalenders
Schwächen:
Fehlende strategische Linie der Tourismusarbeit des Fachbereiches
Unzureichend wahrgenommene Koordinierungsfunktion (insbesondere in den Bereichen Angebots- und Infrastrukturentwicklung). Die bisher regelmäßig stattfindenden Arbeitskreise mit den Städten und Gemeinden des Kreises wurden eingestellt (zurückgehende Beteiligung, unregelmäßige Einberufung, z.T. unbefriedigender Ablauf)
Keine systematische Abstimmung bzw. Arbeitsteilung mit den Kommunen des Kreises
Unklarheiten in Bezug auf die Zusammenarbeit mit überregionalen Tourismusorganisationen wie Spessart-Mainland und Naturpark Hessischer Spessart. Dadurch aktuell dier
Interessen des Main-Kinzig-Kreises beim Tourismusverband Spessart-Mainland und
der Region Frankfurt Rhein-Main nicht pointiert vertreten werden
Fehlender bzw. nur sporadischer und dann sprunghafter persönlicher Kontakt zu den
Städten und Gemeinden im Kreis
Kaum Initiierung touristischer Angebote
Fehlende Vernetzung der bestehenden Angebote im Kreis
Keine effektive zielführende Marketingarbeit (Hauptinstrumente wie das Gastgeberverzeichnis, Internetauftritt nicht zeitgemäß; vertiefende Analyse dazu in Kapitel 2.6).
Die Tourismusarbeit des Fachbereiches beschränkt sich im Wesentlichen auf die Organisation von Messeauftritten, die Erstellung des kreisweiten Gastgeberverzeichnisses und die
Pflege des Internetauftritts. Wichtige Aufgaben wie die Koordination der Tourismusentwick
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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lung und Vernetzung der Akteure im Kreis sowie die Vertretung der Interessen des Kreises
bei relevanten Destinationsorganisationen wie z.B. Spessart-Mainland werden derzeit kaum
erfüllt.
Für die Zukunft bedarf es hier einer Optimierung der touristischen Aufgabenwahrnehmung.
Für eine effektivere Tourismusarbeit sollte der Fachbereich Tourismus neue Schwerpunkte
in der Tourismusarbeit setzen. Dies entspricht auch den Wünschen der Städte und Gemeinden, welche im Rahmen der Expertengespräche, der Workshops und einer strukturierten Abfrage (im Juli 2013) erfasst wurden. Im Ergebnis wird die Konzentration auf folgende
Arbeitsbereiche empfohlen:
Vernetzung und Tourismusförderung (Unterstützung der Städte und Gemeinden des
Main-Kinzig-Kreises bei der Angebotsentwicklung)
Professionalisierung Außenauftritt (Internet und Print): Inhaltlicher Fokus sollte dabei
die Information der Gäste und Bürger über die touristischen Angebote im Kreis sein,
und zwar insbesondere im Bereich Tagestourismus. Der Außenauftritt und die Vermarktung touristischer Angebote mit Zielgruppe Übernachtungsgäste hingegen sollte künftig
maßgeblich über die Destinationsorganisationen wie Spessart-Mainland, Region Frankfurt Rhein-Main erfolgen
Infrastrukturentwicklung: Initiierung von innovativen Ankerangeboten zu den touristischen Kernthemen und Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der fortwährenden Weiterentwicklung und Pflege touristischer Infrastrukturen
Pointierte Vertretung der Interessen des Main-Kinzig-Kreises und die bessere Platzierung der spezifischen Themen der kreiszugehörigen Städte und Gemeinden beim Tourismusverband Spessart-Mainland und der Region Frankfurt Rhein-Main.
Konkrete Empfehlungen für eine effektivere Tourismusarbeit auf Kreisebene finden sich in
Kapitel 4.4.1.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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1.9 SWOT-Profil
In der SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) werden die Ergebnisse der
Analysephase sowie der durchgeführten Expertengespräche und Vor-Ort-Besichtigungen
zusammengeführt und bewertet. Dazu wird neben der Herausarbeitung der positiven und
negativen Merkmale des Main-Kinzig-Kreises eine Analyse der externen touristischen Rahmenbedingungen, der Wettbewerbssituation und exogener Einflussfaktoren durchgeführt,
die die Chancen und Risiken des Main-Kinzig-Kreises hinsichtlich einer touristischen Entwicklung aufzeigen. Bei der Auflistung sind die einzelnen Punkte nicht gewichtet.
Tabelle 15: Stärken
Stärken
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−
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−
−
−
−
−
Attraktives Landschaftsbild mit zahlreichen aktivtouristischen Angeboten (Wandern,
Radfahren, Reiten etc.)
Sehr gute verkehrliche Anbindung und Erschließung (per Bahn und Autobahn)
Einwohnerstarkes Einzugsgebiet (Übernachtungsgäste, Tagesgäste aus benachbartem Rhein-Main-Gebiet)
Nähe zu Messe Frankfurt mit positiven Auswirkungen auf die Auslastung der Beherbergungsbetriebe im Kreis
Zahlreiche Kulturveranstaltungen bzw. Stadtfeste mit überregionaler Bedeutung (z.B.
Brüder Grimm Märchenfestspiele in Hanau, Barbarossamarkt, Schelmenmarkt in
Gelnhausen, Kalter Markt in Schlüchtern etc.)
Zahlreiche kulturtouristische Sehenswürdigkeiten (z.B. Schloss Philippsruhe, Wasserburg Rückingen, Burg Schwarzenfels, Burg Brandenstein, Burg Ronneburg, Schloss
Ramholz, Kaiserpfalz und Marienkirche in Gelnhausen, Schloss Steinau etc.)
Moderne zeitgemäße Museen (z.B. in Steinau, Gelnhausen, Museum Großauheim)
Thema Grimm: Grimm Märchenfestspiele Hanau, Brüder Grimm-Haus Steinau, Bergwinkelmuseum Schlüchtern, Stationen der Deutschen Märchenstraße
Attraktive historische Stadt- und Ortsbilder mit Fachwerkhäusern und Gassen (z.B. in
Gelnhausen, Schlüchtern)
Authentische, qualitativ hochwertige Erlebnisführungen (insbesondere in Gelnhausen
sowie Hanau, Steinau, Bad Orb, Schlüchtern)
Naturpark Hessischer Spessart und Naturpark Vogelsberg
Premiumweg Spessartbogen und Eselsweg sowie zahlreiche weitere Wanderwege
ADFC-Qualitätsradrouten (Vom Main zur Rhön, Main Radweg, BahnRadweg und Radfernweg R2, R3, R4)
Besucherstarke Ausflugsziele wie Erlebnispark Steinau, Wildpark Hanau
Hohe medizinische Kompetenz und leistungsfähige Kliniken in traditionellen Kurorten
mit hohem Bekanntheitsgrad (vor allem Bad Orb)
Starker professioneller Partner Gebietsausschuss Spessart-Mainland mit Anbindung
an den Tourismusverband Franken
National bekannte Tourismusregion Spessart
Therme Toskanaworld in Bad Orb mit 4*-Hotel An der Therme
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Stärken
−
Spessarttherme mit „icelab-110°“-Kältekammer in Bad Soden-Salmünster
−
Aktivitäten des Kreises im Bereich Klassifizierung
−
Große Anzahl an Messen im Kreis.
Tabelle 16: Schwächen
Schwächen
−
−
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−
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−
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−
−
−
Bekanntheitsgrad: Wenig ausgeprägtes Imageprofil als Tourismus- und Urlaubsregion
Keine einheitliche, geographisch klar abgrenzbare Einheit mit klaren Charaktermerkmalen einer touristischen Destination (vielmehr Teilgebiete zugehörig zu Rhein-Main,
Spessart, Vogelsberg und Rhön)
Koordinierungsfunktion des Kreises wird nicht erfüllt (regelmäßig stattfindende Arbeitskreise wurden eingestellt)
Vernetzung der Kommunen und der bestehenden Angebote im Kreis deutlich ausbaufähig
Aktueller touristischer Auftritt des Main-Kinzig-Kreises in Form des Gastgeberverzeichnisses und des Internetauftrittes nicht zeitgemäß und wenig überzeugend
Kleinteiliges touristisches Informationsangebot, viele unterschiedliche Flyer und Broschüren auf kommunaler Ebene
Ausbaufähige Zusammenarbeit der gastgewerblichen Betriebe untereinander sowie
mit Kreis und Kommunen
Quantität und Qualität bei Beherbergungsbetrieben (geringe Bettenanzahl, keine Zielgruppenorientierung, Mängel bei Ambiente und Atmosphäre etc.), in Bad Orb z.B. hat
die Reattraktivierung der gesundheitstouristischen Infrastruktur bisher kaum entsprechende Attraktivierungen im Gastgewerbe ausgelöst
Zum Teil mangelnde Investitionsfähigkeit sowie -bereitschaft der Gastronomie- und
Beherbergungsbetriebe
Nachfolgeproblematik in zahlreichen Beherbergungsbetrieben
Schwebezustand in der Zusammenarbeit mit überregionalen Partnern wie Gebietsausschuss Spessart-Mainland
Wenig Tagungsmöglichkeiten und geringes Angebot an Rahmenprogrammen für Tagungs- und Geschäftstouristen
Zum Teil mangelnde Dienstleistungsorientierung der Museen, Sehenswürdigkeiten
(insbesondere Öffnungszeiten nicht markgerecht)
Fehlende einheitliche Beschilderung der Wanderwege (Wanderwegekonzept ist notwendig).
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Tabelle 17: Chancen
Chancen
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−
−
Konzentration der Tourismusarbeit des Kreises auf Vernetzung, Infrastrukturentwicklung und Optimierung der Rahmenbedingungen für die Kommunen
Fortsetzung der bisher guten und professionellen Zusammenarbeit (und Mitgliedschaft) mit dem Gebietsausschuss Spessart-Mainland
Kommunikation und Vertrieb mit Ausrichtung auf Übernachtungstourismus über die
starken und marktfähigen Destinationen Spessart-Mainland und Region Frankfurt
Rhein-Main
Pointiertere Vertretung der Interessen des MKK im Gebietsausschuss SpessartMainland bessere Platzierung der Themen der Orte und des Kreises
Intensivierung der Zusammenarbeit mit Naturpark Hessischer Spessart und Naturpark
Vogelsberg
Schärfung des touristischen Profils über die Stärken der einzelnen Angebote und
Kommunen
Qualitative Weiterentwicklung und Profilierung von Gastronomie und Beherbergung
Ausweitung Klassifizierung von Ferienwohnungen und Hotels, Zertifizierungen
Stärkere Förderung, Schulung des Gastgewerbes
Nutzung medizinisch-therapeutischer Kompetenz und Verknüpfung mit Aktiv- und
Kulturangeboten
Wachsender Markt des Rad- und Wandertourismus
Hohe Nachfrage nach Premiumwegen (Rad, Wandern)
Steigerung des Tourismusbewusstseins in Politik, Verwaltung und Bevölkerung
Intensivierung der Zusammenarbeit der touristischen Akteure (Beherbergung, Gastronomie, Sehenswürdigkeiten, Sport- und Freizeiteinrichtungen)
Entwicklung Thema „Tagen im Grünen“ zur Etablierung der Region auf dem Wachstumsmarkt Tagungstourismus
Identifikation und Entwicklung von „Special Locations“ für Tagungen und Seminare
Entwicklungsprojekt Fliegerhorst Langendiebach (Zusammenarbeit Bruchköbel, Hanau
und Erlensee (geplant sind ein künstlicher See, ein Ferienpark und Angebote zur Naherholung)).
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Tabelle 18: Risiken
Risiken
−
−
−
−
−
−
−
−
Verschärfung des nationalen und internationalen Wettbewerbs, Erfordernis größerer
Kraftanstrengungen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
Wachsender Qualitätsanspruch der Gäste
Kundenverhalten immer schwieriger vorherzusagen: rasche Änderung der Bedürfnisse
und erhöhte Komplexität des Marktes durch hybrides und multioptionales Käuferverhalten
Fehlendes Bewusstsein für touristische Erfordernisse auf allen Ebenen (Kreis, Kommunen, Betriebe)
Kommunale Finanzlage
Unzureichende Ressourcenausstattung im Tourismus
Immaterielle Qualität gewinnt immer mehr an Bedeutung (z. B. Atmosphäre der Destination), bisher kaum Strategien dazu vorhanden
Nicht durchgehend homogene touristische Interessen der MKK-Kommunen wegen
unterschiedlicher Angebots- und Nachfragestruktur.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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2. Ziele und Strategien
Die zentrale Herausforderung für den Main-Kinzig-Kreis besteht darin, den Tourismus thematisch und inhaltlich weiter zu entwickeln und dabei die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft in den Städten, Gemeinden und Teilräumen des Kreises zu steigern.
Dazu wurden auf Basis der Analyseergebnisse seitens ift zunächst allgemeine, übergreifende Ziele vorgeschlagen und gemeinsam mit den Teilnehmern eines Workshops am
26.6.2013 diskutiert und festgelegt.
Touristische Kernziele des Main-Kinzig-Kreises sind:
Deutliche Steigerung der Bedeutung des Tourismus im Main-Kinzig-Kreis (Erhöhung
der Zahl der Tagestouristen, Steigerung der Zahl der Übernachtungen)
Ausbau der touristischen Wertschöpfung (Löhne, Einkommen, Gewinne aus Tourismus)
Erhöhung der Lebensqualität für Bürger und Gäste.
Um diese Ziele zu erreichen, wurden für den Main-Kinzig-Kreis insgesamt vier strategische
Ansätze definiert, die ineinander greifen und zusammen wirken.
1. Destinationsorientierte Teilraumentwicklung
Hintergrund:
Der Main-Kinzig-Kreis verfügt geografisch und Abbildung 12: Schematische Darstellung Teilräume
strukturell betrachtet über Teilräume, die sich
durch eigene Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale auszeichnen. Die heterogene
Siedlungsstruktur (Ballungsraum im Westen,
ländliche Regionen im Osten des Kreises), die
landschaftliche Vielfalt (Mittelgebirge, Waldgebiete, Flusstäler etc.) und die historischen
Städte und die Kurorte sind zentrale Stärken
des Main-Kinzig-Kreises. Allerdings gibt es dadurch auch Unterschiede in den Angebotsund Nachfragestrukturen, beispielsweise was Zielgruppen, Themen und Saisonalität der
Nachfrage angeht. Zudem gibt es Unterschiede in der touristischen Bedeutung dieser Städte, Gemeinden und Teilräume. Während einige Standorte eine hohe touristische Bedeutung
– gemessen an der Zahl der Tages- und Übernachtungsgäste – und ein eigenständiges
touristisches Profil haben (insbesondere die Kurorte sowie Hanau, Gelnhausen), verfügen
andere Orte nur über eine im Vergleich geringe touristische Bedeutung (z.B. Kommunen
wie Hasselroth, Flörsbachtal etc.). Gleichwohl haben auch diese Orte eine wichtige Funktion
im Bereich der Naherholung und tragen mit ihren Angeboten in ausgewählten Themenbereichen zum Gesamtprofil der Region bei.
Strategischer Ansatz:
Die Weiterentwicklung des Tourismus im Main-Kinzig-Kreis muss deshalb von den regionalen Besonderheiten und spezifischen Potenzialen der Teilräume und einzelner Orte ausgehen. Demnach ist eine differenzierte touristische Betrachtung der Teilräume und einzelner
Orte zwingend, um den spezifischen Entwicklungspotenzialen gerecht zu werden und sie
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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individuell entwickeln zu können. Teilräume müssen in einzelnen touristischen Angebotsbereichen Alleinstellungen entwickeln und ausbauen, um so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu
steigern (Gesundheitsstandorte, Tagungsstandorte, Kulturstandorte, Aktiv- und Naturstandorte). Die Vermarktung der Teilräume und einzelner Orte erfolgt dann über den MainKinzig-Kreis im Bereich Tagestourismus und über weitere passende Partner insbesondere
für die Gewinnung von Übernachtungsgästen (wie Spessart-Mainland, Region Frankfurt
Rhein-Main etc.).
2. Thematische Achsenbildung
Hintergrund:
Trotz der zuvor genannten regionalen Unterschiede im Landkreis haben folgende Flüsse
und Wege einen verbindenden Charakter für den Main-Kinzig-Kreis:
Wanderwege (Limes-Wanderweg,
Eselsweg, Spessartbogen, Schneewittchen-Wanderweg)
Radwegenetz (Main-Radweg, Hessischer Radfernweg R3, LimesRadweg, BahnRadweg Hessen)
Flüsse (Kinzig, Main)
Deutsche Märchenstraße
Strategischer Ansatz:
Abbildung 13: Schematische Darstellung Achsen
Diese bestehenden thematischen Achsen müssen als verbindende Elemente sowohl innerhalb des Main-Kinzig-Kreises als auch zu den benachbarten Destinationen (weiter-)entwickelt und damit die themenbezogenen touristische Zusammenarbeit der einzelnen Teilräume bzw. Städte und Gemeinden intensiviert werden. Möglicherweise kann innerhalb des
Kreises auch eine gesundheitstouristische Kooperation zwischen den beiden Kurorten aufgebaut werden (zu prüfen).
3. Steigerung Tourismusbewusstsein
Hintergrund:
Erfolg hat viel damit zu tun, wie stark man sich mit einer Aufgabe identifiziert. Dies gilt auch
für die Tourismusentwicklung des Main-Kinzig-Kreises. Im Rahmen der Analyse hat sich
gezeigt, dass sich z.T. Politik, Verwaltungen, Organisationen, Betriebe und Bevölkerung
noch nicht stark genug mit dem Tourismus identifizieren und ihn als wichtigen Wirtschaftsfaktor anerkennen. Aufgeschlossenheit gegenüber den Gästen, Bewusstsein für kulturelle
und natürliche Werte sowie Stolz auf die eigenen Gemeinden sind Faktoren, die Identität
ausmachen und sich auf Gäste übertragen.
Strategischer Ansatz:
Tourismus ist für den Main-Kinzig-Kreis ein Mittel, um Identität zu stiften – und nicht nur ein
Wirtschaftszweig wie andere. Durch den Ausbau des Tourismus kann Identität geschaffen
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 44
werden, die sich in stärkerem Engagement für gemeinsame Anliegen, die Orte und die Region sowie Kultur und Natur ausdrückt. Stolz auf die Region und ihre Angebote überträgt
sich als touristische Attraktivität auf die Gäste. Nur wenn alle Akteure im Tourismus, politische Meinungsbildner und Bevölkerung ein Regional- und Tourismusbewusstsein entwickeln, können auch in ausreichendem Maße Entscheidungen zugunsten des Tourismus
getroffen werden. Dazu gehören die Verbesserung der touristischen Rahmenbedingungen,
aber auch konkrete Vorhaben wie Investitionen und weitere dem Tourismus dienliche Maßnahmen.
Gleichzeitig kann der Tourismus so auch für das Regionalmarketing als weicher Standortfaktor für die Ansiedlung und Bestandspflege von Unternehmen und Bevölkerung besser
genutzt werden.
4. Professionelle Organisation und Vermarktung
Hintergrund:
Derzeit bestehen ungenutzte Potenziale hinsichtlich Qualität und Effektivität der touristischen Aufgabenwahrnehmung im Main-Kinzig-Kreis:
Tourismusarbeit des Kreises ohne strategische Grundlage (bisher)
Wenig Vernetzung der bestehenden Angebote
Nur anlassbezogene Zusammenarbeit
Keine abgestimmten Marketingmaßnahmen
Unkoordiniertes Nebeneinander vieler leistungsfähiger, engagierter Akteure
Schwebezustand in der Zusammenarbeit mit überregionalen Partnern wie Gebietsausschuss Spessart-Mainland, Region Frankfurt Rhein-Main wegen erklärter Austritte.
Strategischer Ansatz:
Der Main-Kinzig-Kreis kann nicht als einheitliche Tourismusdestination gesehen und vermarktet werden, sondern ist die räumlich-administrative Klammer für starke touristische
Angebote und Standorte, die je nach Lage und Kernthema, ebenfalls in größeren Zusammenhängen (Spessart-Mainland, Region Frankfurt Rhein-Main) erfolgreich vermarktet werden können. Folgende Punkte sind für eine erfolgreiche Entwicklung des Tourismus im
Main-Kinzig-Kreis erforderlich:
Klare, abgestimmte, transparente Aufgabentrennung zwischen Orts- und Kreisebene
Koordinierung einer kontinuierlichen und langfristigen Vernetzung der Akteure (Kreis,
Städte und Gemeinden, Beherbergung, weitere Anbieter)
Verbesserung der Zusammenarbeit, Kommunikation und Abstimmung mit ausgewählten Destinationen.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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3. Handlungskonzept
Auf Grundlage der Analysen sowie der festgelegten Ziele und Strategien wurden insgesamt
30 Projekte und Maßnahmen in den Bereichen Angebots- und Produktentwicklung, Vermarktung, Querschnittsaufgaben und Organisation der touristischen Aufgaben entwickelt,
die
das spezifische Angebotsprofil der Teilräume und der einzelnen Orte des Main-KinzigKreises durch neue Projektideen schärfen und durch die fortwährende Weiterentwicklung laufender Projekte maßgeblich unterstützen,
die Außendarstellung und das Marketing professionalisieren,
die Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft optimieren,
Infrastruktur, konkrete wertschöpfende Angebote (insbesondere Beherbergungsbetriebe) und Qualität nachhaltig ausbauen und verbessern helfen,
die Organisation der touristischen Arbeit optimieren und
den Main-Kinzig-Kreis insgesamt als Lebens- und Erholungsraum positiv entwickeln
und aufwerten.
Die einzelnen Maßnahmen haben wir mit Hinweisen zur Priorität, Planungsstand, Zuständigkeiten, nächsten Schritten, relevanten Standorten und dem Zeithorizont zur Umsetzung1
ausgearbeitet.
Abbildung 14: Aufbau touristisches Handlungskonzept
Quelle: ift GmbH
1
Zeithorizont Umsetzung: kurzfristig: 2014, mittelfristig: bis 2015, langfristig: > 2014
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Zu den nachfolgend vorgestellten Projekten und Maßnahmen können jederzeit neue hinzu
kommen, aber auch hier vorgestellte angesichts neuer Entwicklungen oder wegen vollständig erfolgter Umsetzung wieder entfallen. Entscheidend ist, dass sie sich an den gemeinsam definierten Zielen und Strategien orientieren, die der Maßstab zur Beurteilung der
Sinnhaftigkeit eines jeden Vorhabens mit touristischer Relevanz sind.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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3.1 Angebots- und Produktentwicklung
Für den Tourismus gilt wie für jede Wirtschaftsbranche: Erfolg hat nur der, der seine Angebote und Produkte markt- und kundengerecht ausrichtet und anbietet. Entscheidend sind
dabei Kundenorientierung, Servicebereitschaft und Qualität der touristischen Angebote und
Produkte. Die in diesem Kapitel dargestellten Maßnahmen tragen dazu bei, den oben genannten Anforderungen noch besser gerecht zu werden.
Dabei sind die Maßnahmen analog den wichtigsten touristischen Themenlinien des MainKinzig-Kreises zugeordnet:
Aktiv und Natur
Städte, Kultur und Geschichte
Gesundheit und Wellness
Tagungen und Kongresse.
3.1.1 Aktiv und Natur
Der Main-Kinzig-Kreis bietet zahlreiche attraktive Wander- und Radwege, sowie weitere
Aktivangebote (Golf, Reiten, Wassersport wie Kanufahren) in einem abwechslungsreichen
Naturraum (Mittelgebirgslandschaft, ausgedehnte Wälder, Flusstäler).
Diese Angebote gilt es für die Bevölkerung (Naherholung), insbesondere aber für Ausflügler
und Übernachtungsgäste auszubauen. Um Übernachtungsgäste anzusprechen, bedarf es
dabei besonderer Angebote hinsichtlich Qualität, Profil und Charakter.
Aktivangebote wie Wandern und Radfahren (auch E-Bike), Golf, Reiten und Wassersport
sind darüber hinaus wichtige Basisangebote für Erholungsurlauber und Naturtouristen sowie
ausbaufähige Begleitangebote für Kulturtouristen, Geschäftsreisende und Gesundheitstouristen. Dabei geht es dann weniger um den sportlichen Charakter, sondern vielmehr um ein
kurzweiliges Erlebnis ohne große Zugangsschwellen.
Vor diesem Hintergrund müssen die bestehenden Aktivangebote weiter entwickelt und um
attraktive „Naturerlebnis“-Angebote ergänzt werden. Dazu dienen folgende Projekte und
Maßnahmen.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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3.1.1.1
Konzentration auf „Highlight-Angebote“ im Bereich
Wandern und Radfahren
Projektnr.1
Konzentration auf „Highlight-Angebote“ im Bereich Wandern und Radfahren
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Naturpark Hessischer Spessart
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Der Main-Kinzig-Kreis bietet ein abwechslungsreiches Rad- und Wanderwegenetz in einer attraktiven Naturlandschaft mit Mittelgebirgskämmen,
großen Waldflächen und weiten Ausblicken. Im Bereich Wandern sind folgende Wege hervorzuheben:
−
Premiumwanderweg Spessartbogen mit Extratouren
−
Regionale Wanderwege wie z.B. Eselsweg, Birkenhainer Straße,
Schneewittchen-Wanderweg
−
Überregionale Wanderwege wie z.B. Hessenweg 2 & 5 (H 2 & H 5),
Lebendiges Mittelalter (H 9), Brüder-Grimm-Weg (H 11), Hugenottenund Waldenserpfad.
Außerdem ist der Kreis in ein Netz von regionalen und überregionalen
Radwanderwegen eingebunden:
−
ADFC-Qualitätsradrouten (Vom Main zur Rhön, Main Radweg, BahnRadweg)
−
Radfernwege (R3 Auf den Spuren des Spätlesereiters, Deutscher Limes-Radweg)
−
Regionale Radwege (Kulturradweg „Perlen der Jossa“, Ysenburgroute,
Vogelsberger Südbahnradweg, Regionalparkroute Hohe Straße, RheinMain-Vergnügen Route 6 (Durch das Ronneburger Hügelland), RheinMain-Vergnügen Route 12 (Unterwegs zwischen Hoher Straße und
Kinzig)).
Des Weiteren werden aktuell zielgruppenspezifische Angebote für Mountainbiker und E-Biker ausgebaut:
−
Mountainbiketour „8 Spessart-Berge“ rund um Bad Orb
−
Kreisweites Mountainbike-Tourennetz (in Umsetzung durch Naturpark
Hessischer Spessart)
−
Kreisweites E-Bike-Netz (derzeit in Planung durch Amt 40 und der Fir-
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
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ma Fahrrad-Ferienland).
Vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Konkurrenz im Bereich Wandern und Radfahren (in Deutschland entstehen immer mehr neue Premiumund Qualitätswege ) und den hohen Ansprüchen der Wanderer und Radfahrer hinsichtlich der Qualität der Wege sowie der zielgruppenspezifischen
Serviceangebote sollte man sich im Main-Kinzig-Kreis zukünftig stärker auf
ausgewählte Wege konzentrieren und diese qualitativ weiterentwickeln und
stärker in den Vordergrund der Vermarktung stellen.
Nächste
Schritte
−
−
−
−
−
−
−
Durchführung einer Wanderwegerevision; Konzentration auf wenige
besonders attraktive Wege, die zukünftig in den Fokus der Vermarktung gestellt werden (Auswahl der potenzialstärksten Wege in enger
Zusammenarbeit mit dem Naturpark Hessischer Spessart). Der Spessartbogen als zertifizierter Premiumweg sollte dabei als wichtigstes
Wanderangebot in den Mittelpunkt gestellt werden (mit den Extratouren)
Optimierung und nachhaltige Qualitätssicherung der ausgewählten
Wander- und Radwege (die Unterhaltung und Finanzierung des Spessartbogens und des Mountainbike-Tourennetz erfolgt durch den Naturpark (als kommunaler Zweckverband mit den 14 Kommunen und dem
Main-Kinzig-Kreis), bei den anderen Wegen liegt die Zuständigkeit bei
den Städten und Gemeinden, die an diesen Wegen liegen)
Regelmäßige Erfassung der Lücken und Mängel (Wegeabschnitte,
Verbindungsrouten, Rastplätze, Beschilderung usw.):
−
Beim Spessartbogen erfolgt dies durch den Naturpark
−
Bei den anderen Wegen könnten zur Optimierung der Überprüfung
der Wegeabschnitte in den einzelnen Städten und Gemeinden
„Wege-Patenschaften“ an z.B. Vereine vergeben werden, die dann
in regelmäßigen Abständen die Kontrolle der Wege vornehmen
und Mängel an die jeweilige Stadtverwaltung weiterleiten.
Kontinuierliche Instandhaltung der Möblierung entlang der Wander- und
Radwege: Aufwertung der Wege durch z.B. Sitzmöglichkeiten, Liegen,
Sinnesbänke / Sonnenbänke oder auch Grillplätze sowie inszenierte
Aussichtspunkte
Prüfung der Erweiterungsmöglichkeiten der Infrastruktur entlang der
Wege (z.B. bewirtschaftete Wanderhütten, „Jausenstationen“
Erweiterung der Gastronomie- und Beherbergungsangebote entlang
der Wege (wander- bzw. fahrradfreundliche Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe)
Verbesserung der Zielgruppenansprache durch thematisch ausgerichtete Zertifizierungen der Betriebe (insbesondere Qualitätsgastgeber
Wanderbares Deutschland, Bett+Bike).
Standorte
Ausgewählte Wander- und Radwege im Main-Kinzig-Kreis
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis langfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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3.1.1.2
Aufbau eines E-Bike-Netzes im Main-Kinzig-Kreis
Projektnr.2
Aufbau eines E-Bike-Netzes im Main-Kinzig-Kreis
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Fahrrad-Ferienland
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Radtouristen
Beschreibung
Im Main-Kinzig-Kreis soll ein Netzwerk aus E-Bike-Verleihstationen und
Akku-Aufladestationen eingerichtet werden. Das Konzept dazu wird aktuell
durch das Amt 40 in Zusammenarbeit mit dem Anbieter Fahrrad-Ferienland
erarbeitet. Ziel des Projektes ist es, den Main-Kinzig-Kreis als Radreiseziel
weiter zu attraktiveren und mit Hilfe dieses umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels neue Zielgruppen im Radtourismus anzusprechen (insbesondere Generation 50+) und einen Mehrwert für touristische Leistungsträger
sowie auch Gäste zu generieren. Neben ebenen Radwegen können mit den
E-Bikes auch Strecken mit größeren Steigungen befahren und damit die
gesamte Region besser erschlossen werden. Voraussetzung dafür ist ein
engmaschiges Netzwerk zum Verleih, zur Rückgabe und zum Aufladen der
Elektroräder.
Nächste
Schritte
−
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Ansprache geeigneter Betriebe (Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, Fahrradhändler) für die Einrichtung der notwendigen
Verleihstationen. Information über Anforderungen, Chancen und Möglichkeiten
Einrichtung von Verleihstationen mit E-Bikes, Aufladestationen, AkkuWechselmöglichkeiten in Fahrrad-Fachgeschäften, Beherbergungsund Gastronomiebetrieben sowie Tourist-Informationen (Ansprache
und Einrichtung erfolgt unter Federführung von Fahrrad-Ferienland)
Zusätzliche Vermarktung des künftigen E-Bike-Netzes über Internetseite von Fahrrad-Ferienland
Entwicklung von Pauschalangeboten (Kombination E-Bike-Verleih mit
Beherbergung und Gastronomie und ggf. anderen Aktiv- bzw. Kulturangeboten).
Standorte
Ausgewählte Fahrradhändler, Beherbergungsbetriebe im gesamten Kreis
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis mittelfristig
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3.1.1.3
Entwicklung von „Naturerlebnis-Angeboten“ im
Main-Kinzig-Kreis
Projektnr.3
Entwicklung eines „Naturerlebnis-Angeboten“ im Main-Kinzig-Kreis
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Naturpark Hessischer Spessart
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Natur erleben und Landschaften kennenlernen sind heutzutage wichtige
Reisemotive. Um dieses Nachfragepotenzial auch stärker für den MainKinzig-Kreis zu nutzen, ist es notwendig, herausragende Standorte, Gebiete
mit ihren typischen Merkmalen zu profilieren und für den Gast stärker erlebbar zu machen. Bisher fehlen im Kreis entsprechende Angebote, die den
besonderen Naturraum (bzw. die verschiedenen Naturräume) freizeit- und
erlebnisorientiert in Szene setzen. Durch die Bündelung attraktiver Naturerlebnisangebote an einem ausgewählten Standort im Kreis kann ein besonderes Alleinstellungsmerkmal entwickelt und dadurch insbesondere die
Attraktivität/Anziehungskraft für die Zielgruppe der Familien mit Kindern
gesteigert werden. Besonders geeignet dafür sind folgende Angebote:
−
Baumwipfelpfad: Ein auf Plattformen und Stegen angelegter Lehrpfad
in den Baumkronen, der durch die Verknüpfung von klassischen Lehrpfadelementen wie Schautafeln oder Tastelementen und erlebnisorientierten Abschnitten das Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge eines Waldes vermittelt
−
Aussichtsturm oder Aussichtsplattform: Aussichtstürme bieten Besuchern ein besonderes Erlebnis und haben sich insbesondere in den
letzten Jahren deutschlandweit zu regelrechten Besuchermagneten
entwickelt. Sie befriedigen dabei ein menschliches Urbedürfnis nach
Orientierung und Überblick in einer Naturlandschaft. Neben einer spektakulären Aussicht kann durch eine außergewöhnliche Architektur des
Aussichtsbauwerkes die touristische Attraktivität gesteigert werden
−
Baumhaushotel: Neben dem Ausbau der „Naturerlebnis“-Angebote ist
vor allem auch der Ausbau und die Profilierung des naturnahen Beherbergungsangebotes von großer Bedeutung:
−
Individuell gestaltete Baumhäuser (in erster Ausbauphase zwei bis
drei Baumhäuser)
−
Jedes Baumhaus besitzt Schlafnische, Sitzecke, Minitoilette und
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
Seite 52
−
−
−
Nächste
Schritte
−
−
−
−
Balkon sowie teilweise Bad und Dusche
−
Ergänzend zum Baumhaushotel bietet ein Baumhausrestaurant
das dazugehörige gastronomische Angebot. Dabei hebt sich das
kulinarische Angebot deutlich vom Umfeld ab und bietet thematische Erlebnisgastronomie.
Ergänzende Bausteine wie Kletterwände, Rutschen sowie naturpädagogische Angebote wie ein Grünes Klassenzimmer, Naturführungen
Informationsstelle mit freizeit- und naturtouristischen Hinweisen auf
andere freizeit- und naturtouristische Angebote in der Region
Entwicklung einer Naturerlebnisroute zur Verknüpfung mit weiteren
Angeboten in der Region.
Analyse der aktuellen Angebots- und Wettbewerbssituation unter Berücksichtigung bestehender genereller Angebots- und Nachfragetrends
auf dem Beherbergungsmarkt
Durchführung einer Standortanalyse: Prüfung potenzieller Areale für ein
„Naturerlebnis-Zentrum“. Besonders geeignet sind Standorte mit hoher
landschaftlicher Attraktivität sowie einer gewissen bestehenden Bündelung von „Naturerlebnis“-Angeboten, wie z.B. das Waldschwimmbad
Roth in Gelnhausen (mit Grünem Klassenzimmer, pädagogischen Naturführungen etc.), das Jugendzentrum Ronneburg (breites Natur- und
Aktivangebot) oder der Erlebnispark Steinau
Klärung der Fördersituation
Ansprache und Gewinnung potenzieller Investoren und Betreiber.
Standorte
Z.B. Waldschwimmbad Roth in Gelnhausen, Jugendzentrum Ronneburg,
Erlebnispark Steinau etc.
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 53
3.1.1.4
Weiterentwicklung „Urlaub auf dem Bauernhof“
Projektnr.4
Weiterentwicklung „Urlaub auf dem Bauernhof“
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Landwirtschaftskammer
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Übernachtungsgäste (insbesondere Familien mit Kindern)
Beschreibung
„Urlaub auf dem Bauernhof“ wird in vielen ländlichen Regionen Deutschlands angeboten und insbesondere von Familien mit Kindern stark nachgefragt. Ein Urlaub auf dem Bauernhof zeichnet sich durch besondere Naturnähe, ungestörte Erholung in ländlicher Umgebung und vielfältige Erlebnismöglichkeiten in Bezug auf das Thema Landwirtschaft (Tiere, Betrieb auf
dem Bauernhof, Nahrungsmittelherstellung und -verarbeitung) aus.
„Urlaub auf dem Bauernhof“ ist auch aus agrarpolitischer Sicht von Bedeutung, denn er kann für landwirtschaftliche Betriebe eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit darstellen und einen wichtigen Beitrag zu deren Existenzsicherung leisten, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt
sind (Ausbaureserve im Gebäude, personelle Ressourcen zur Gästebetreuung und zum Management dieses Erwerbszweiges, Mittel für die notwendigen Investitionen). Darüber hinaus fördert der Ausbau des Segmentes „Urlaub auf dem Bauernhof“ die Entwicklung des ländlichen Raumes im MainKinzig-Kreis insgesamt. Neben den Ausgaben für die Beherbergung geben
die Urlauber in der Regel Geld für den Besuch von Gastronomiebetrieben
sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen aus.
Im Main-Kinzig-Kreis gibt es bisher in einigen Kommunen (Bad Orb, Bad
Soden-Salmünster, Birstein, Bruchköbel, Freigericht, Gelnhausen,
Hammersbach, Schlüchtern, Sinntal, Steinau an der Straße) Höfe, die
Übernachtungsmöglichkeiten anbieten.
Zur weiteren Stärkung des familienorientierten Naturtourismus in den ländlichen Regionen des Main-Kinzig-Kreis sollte dieses Segment weiterentwickelt werden.
Nächste
Schritte
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Durchführung einer Informationsveranstaltung für interessierte Landwirte mit Hilfe externer Fachleute (z.B. Landservice Hessen, Bundesarbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof/Lande (BAG))
Einzelbetriebliche Beratungen sowohl hinsichtlich der baulichen Anforderungen an Zimmer und Ferienwohnungen, der thematischen Ausrich-
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 54
−
−
tung der Betriebe als auch einer erfolgreichen Zielgruppenansprache
und Vermarktung
Klassifizierung der Betriebe nach DTV-Klassifizierungssystem
Attraktivierungsoffensive zur Implementierung weicher Qualitätsfaktoren (Atmosphäre und Ambiente, Architektur und Gestaltung, ökologische Ansätze wie Energieeffizienz, Barrierefreiheit) in den Höfen.
Standorte
Ländliche Teilräume im Main-Kinzig-Kreis
Zeithorizont
Umsetzung
Mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 55
3.1.1.5
Touristische Inwertsetzung der Kinzig
Projektnr.5
Touristische Inwertsetzung der Kinzig
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Die bewusste Inszenierung und zielgruppenorientierte Inwertsetzung von
Flüssen für Bürger und Besucher hat in der letzten Zeit an Bedeutung gewonnen, wenn es um die Steigerung der Attraktivität und Lebensqualität
einer Stadt bzw. Region geht. Viele Städte mit direkter Flusslage haben
begonnen, das Potenzial ihrer Flüsse gezielt zu entwickeln und ihre oft
schwer zugänglichen oder stark verbauten Flussläufe für die Anwohner und
Besucher attraktiver zu gestalten. Im Kinzigtal und seinen Städten und Gemeinden ist es bisher (neben dem Kinzigtalradweg) schwierig die Kinzig zu
erleben. Vor diesem Hintergrund müssen unter Berücksichtigung bestehender Natur- und Hochwasserschutzauflagen Möglichkeiten zur Steigerung
der Erlebbarkeit der Kinzig geprüft und umgesetzt werden.
Nächste
Schritte
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Prüfung Möglichkeiten der Schaffung attraktiver Kinzigzugänge ggf. mit
„Kinzigbalkonen“, „Promenaden“ mit Einkehrmöglichkeiten (Café, Bistro, Biergarten, Cafégarten) mit direktem Kinzigblick bzw. -zugang,
Parkmöglichkeiten, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (ggf. E-BikeStation), Möblierung wie Sitzmöglichkeiten, Liegen, Sinnesbänke/Sonnenbänke, Picknick-/Grillplätze in direkter Kinzignähe. Hierbei
gilt es die Natur- und Hochwasserschutzauflagen vorab zu prüfen
Kunstinszenierungen und -installationen an der Kinzig (temporär, dauerhaft), Lichtinszenierungen (Beispiel Lippstadt)
Ausbau der touristischen Wassersportangebote (insbesondere Kanuund Floßfahrten), die das Aktivitätsprofil des Kinzigtals attraktivieren.
Dabei sind bestehende Naturschutzauflagen (z.T. Wasserschutzgebiet)
zu berücksichtigen.
Standorte
Entlang der Kinzig, Kinzig-Stausee
Zeithorizont
Umsetzung
Mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 56
3.1.1.6
Touristische Weiterentwicklung von „Kinzigtal total“
und dem „Brüder Grimm Lauf“
Projektnr.6
Touristische Weiterentwicklung von „Kinzigtal total“ und dem Brüder Grimm
Lauf
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Im Main-Kinzig-Kreis finden jedes Jahr mit „Kinzigtal total“ und dem „Brüder
Grimm Lauf“ zwei große Sportveranstaltungen statt, die sich in den letzten
Jahren zu Besuchermagneten entwickelt haben. Die Teilnehmerzahlen
schwanken wetterbedingt, haben aber in den vergangenen Jahren mehrfach Zahlen im sechsstelligen Bereich erreicht.
−
Bei der jährlich im September stattfindenden Veranstaltung „Kinzigtal
total“ wird zwischen Hanau und Sinntal eine Strecke von 80 Kilometern
für den Autoverkehr gesperrt. Radfahrer und Inlineskater können so gefahrlos die gesamte Strecke abfahren. Entlang der Wegstrecke wird
neben diversen Verpflegungsmöglichkeiten auch ein Unterhaltungsprogramm angeboten (z.B. Bürgerfest in Hanau, Altstadtfest in
Wächtersbach, Live-Musik in Biebergrmünd). Parallel zu „KinzigtalTotal“ findet der „Tag des offenen Denkmals“ statt, bei dem zahlreiche
Kulturdenkmäler geöffnet sind. Zum Programm des Fahrradsonntags
gehören auch zwei Ralleys (M-net Ralley, Lotto-Hessen-DenkmalQuiz). Während des Tages pendelt ein Sonderzug zwischen Hanau
und Sinntal, der mit zusätzlichen Wägen zum Radtransport bestückt ist
und somit die Möglichkeit der Abschnittsbewältigung der Strecke bietet,
was wiederum die Attraktivität des Fahrradtages für Familien und ältere
Personen steigert
−
Anfang Juni findet jedes Jahr an einem Wochenende der BrüderGrimm Lauf“ statt, der in fünf Etappen gut 80 Kilometer von Hanau
nach Steinau entlang der Schauplätze der Grimmschen Märchen führt.
Über 500 Teilnehmer bewältigen jährlich die fünf Etappen, die nach den
Märchen der Gebrüder (z.B. Rotkäppchen-Etappe, SchneewittchenEtappe) benannt sind.
Beide Veranstaltungen sollten zukünftig stärker in touristische Vermarktung
aufgenommen werden. Sportveranstaltungen haben einen großen Einfluss
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
Seite 57
auf das touristische Image und Profil einer Region und darüber hinaus Besuchsimpulse aus, sowohl im Bereich des Tagestourismus als auch im
Übernachtungstourismus. Für die eigene Bevölkerung haben sie hingegen
eine identifikationsstiftende Bedeutung. Sie sind also sowohl ein wichtiges
Instrument im Bereich Innenmarketing als auch für die Gewinnung von neuen Gästen, die während ihres erstmaligen Besuchs im Rahmen einer Veranstaltung idealerweise zu Wiederholungsbesuchen animiert werden.
Parallel zu „Kinzigtal total“ finden bereits heute Veranstaltungen wie das
Bürgerfest in Hanau, das Altstadtfest in Wächtersbach, Live-Musik in
Biebergrmünd sowie der kreisweit stattfindenden „Tag des offenen Denkmals“ etc. statt. Auch weitere Städte und Gemeinden sollten an diesem Tag
Begleitprogramm bieten. Auf diese Weise kann sich das Kinzigtal an diesem Wochenende als lebendige Region sowohl nach innen als auch nach
außen präsentieren.
Nächste
Schritte
−
−
−
−
Aufnahme der Sportveranstaltungen in die touristische Vermarktung
Ausbau und Professionalisierung der jeweiligen Rahmenprogramme
hinsichtlich Qualität der Angebote in den Bereichen Gastronomie-, Musik-, Sport-, Unterhaltungsangebote etc.)
Sondierung des Marktes. Suche nach neuen Veranstaltungsthemen
forcieren (z.B. im Rahmen einer kreativen Produktwerkstatt; siehe
Maßnahme 21)
Erarbeitung Umsetzungskonzept (Kosten, Finanzierung, Organisation)
für ergänzende Veranstaltungen sowie Ermittlung möglicher Locations
hinsichtlich Kapazität und touristischer Wirksamkeit.
Standorte
Gesamtes Kinzigtal
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 58
3.1.1.7
Touristische Weiterentwicklung des Golfsports im
Main-Kinzig-Kreis
Projektnr.7
Touristische Weiterentwicklung des Golfsports im Main-Kinzig-Kreis
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Golfclubs im MKK
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Im Main-Kinzig-Kreis gibt es aktuell sechs Golfclubs mit attraktiven Golfparcours von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Mit diesem großem,
abwechslungsreichen Angebot haben die Golfplätze sowohl eine regionale
als auch überregionale Bedeutung und sind damit gleichermaßen weicher
Standortfaktor sowie touristischer Faktor für den Kreis. Bisher wird das touristische Potenzial allerdings noch nicht ausreichend genutzt. Für eine touristische Attraktivierung dieses Angebotes müssen die Golfclubs enger zusammenarbeiten, gemeinsame Angebote entwickeln und diese stärker vermarkten (sowohl selbständig als auch über die entsprechenden Städte,
Gemeinden, den Kreis sowie relevante Destinationen wie SpessartMainland).
Nächste
Schritte
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Initiierung einer stärkeren Zusammenarbeit der Golfclubs durch den
Fachbereich Tourismus des Kreises.
−
Direkte Ansprache der Clubs
−
Durchführung einer kreativen Produktwerkstatt „Golftourismus“ mit
den entsprechenden Vertretern der Clubs sowie ausgewählten Beherbergungsbetrieben (siehe dazu auch Maßnahme 21)
−
Ausbau der Golfpauschalen; Organisation von „Golf-Safaris“.
Standorte
Golfclubs: Golf-Club Bad Orb Jossgrund e.V., Golfpark Gut Hühnerhof,
Golf-Club Bad Orb-Jossgrund e.V., Golf-Club Spessart e.V., Golf-Club Hanau-Wilhelmsbad e.V., Golf-Club Hof Trages e.V.
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 59
3.1.2 Städte, Kultur und Geschichte
Der Main-Kinzig-Kreis bietet im Bereich Städte, Kultur und Geschichte ein breites, abwechslungsreiches Angebot (zahlreiche kulturtouristische Sehenswürdigkeiten, Thema Grimm,
Kulturveranstaltungen, moderne Museen, attraktive Führungen und historische Ortsbilder).
Die vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen sollen dazu beitragen, die infrastrukturellen
Rahmenbedingungen für den Kulturtourismus langfristig zu verbessern, kulturtouristische
Angebote zu optimieren und Anregungen für ihre Weiterentwicklung zu geben. Nur durch
eine nachhaltige Weiterentwicklung kann der Kulturtourismus seine wichtige Rolle im Tourismus des Main-Kinzig-Kreises behalten, zu mehr Nachfrage auch in Gastgewerbe und
Einzelhandel beitragen und seine positiven Image- und Ausstrahlungseffekte auf andere
touristische Segmente entfalten.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 60
3.1.2.1
Touristische Weiterentwicklung und Profilierung der
wichtigsten kulturhistorischen Ensembles im Kreis
Projektnr.8
Touristische Weiterentwicklung und Profilierung der wichtigsten kulturhistorischen Ensembles im Kreis
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Der Main-Kinzig-Kreis ist geprägt durch Städte und Gemeinden mit attraktiven historischen Stadt- und Ortsbildern. Insbesondere die Städte Gelnhausen, Steinau und Schlüchtern haben mit ihrer hohen Anzahl an Fachwerkhäusern, verwinkelten Gassen, kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten (Kirchen, Burgen und Schlösser) und schönen Plätzen das größte kulturtouristische Potenzial im Kreis. Hinzu kommt Hanau mit seinen Museen und historischen Ensembles wie Schloss Philippsruhe (siehe auch Maßnahme
3.1.2.3), Wilhelmsbad, Steinheim oder auch rund um das Goldschmiedehaus.
Das Potenzial dieser historischen Ensembles und Orte wird aus Gutachtersicht allerdings noch nicht ausreichend genutzt.
Im Kulturtourismus erfolgreiche Städte in Deutschland bieten zum einen
eine hohe Aufenthaltsqualität in den Altstädten und nutzen zum anderen
ihre Altstädte als Kulisse für historisch orientierte Events und Angebote.
Damit greifen sie einen wichtigen Trend im Kulturtourismus auf und bedienen die wachsende Nachfrage nach authentischen erlebnisorientierten Kulturangeboten und -veranstaltungen.
Damit insbesondere auch Steinau, Schlüchtern und Gelnhausen stärker
vom wachsenden Kulturtourismus profitieren, müssen sie in erster Linie die
Aufenthaltsqualität in ihren Ortszentren steigern und die (authentische)
Erlebbarkeit ihrer kulturtouristischen Angebote und Veranstaltungen weiterentwickeln.
Nächste
Schritte
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Entwicklung eines Parkraumkonzeptes zur künftigen Vermeidung der
Nutzung attraktiver Plätze als PKW-Parkplätze (wie z.B. Ober- und Untermarkt in Gelnhausen)
Steigerung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität der Altstädte
−
Stärkere Nutzung des öffentlichen Raumes durch Ausbau der Au-
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 61
−
−
−
−
ßengastronomie. Hierfür bieten sich insbesondere zentrale Plätze
wie der Ober- und Untermarkt in Gelnhausen, Vorplätze oder Innenhöfe von Sehenswürdigkeiten (z.B. Innenhof Schloss Steinau
etc.) an
−
Qualitätsverbesserung der bestehenden und Einrichtung neuer
qualitätsvoller Rundwege und Führungen in den Städten (Leitsysteme, herunterladbare Führungen, Gästeführerschulungen)
−
Koordinierte Zwischennutzung bisher leer stehender Ladengeschäfte für Ausstellungen, Ateliers etc.
Prüfung der Weiterentwicklungsmöglichkeiten bestehender Veranstaltungen (wie z.B. Barbarossamarkt und Schelmenmarkt in Gelnhausen
und Kalter Markt in Schlüchtern) hinsichtlich Qualität und Engagement
der Aussteller, der gastronomischen Angebote sowie der weiteren
Rahmenprogrammpunkte (Musik, Unterhaltung etc.)
Prüfung der Etablierung neuer Events mit konkreten Bezügen zu den
historischen Kulissen in den Bereichen Musik, Schauspiel, Märkte.
Steigerung der touristischen Wirkung über die Programmgestaltung
und die Kombination mit touristischen Bausteinen (Unterkunft, gastronomische Events, Begleitprogramme). Entwicklung von Pauschalangeboten (z.B. Kulturpauschale für Gruppen mit Stadtführung in Gelnhausen, Museumsbesuch in Schlüchtern verknüpft mit einem Rittermal im
Schloss Steinau). Hierzu bedarf es einer engen Abstimmung der Städte und Gemeinden. Denkbar ist die Einrichtung einer Arbeitsgruppe
Kulturtourismus für die gemeinsame Weiterentwicklung der kulturtouristischen Angebote im Kreis (ggf. initiiert durch den Fachbereich Tourismus des Kreises).
Sondierung des Marktes. Suche nach Veranstaltungs- und Eventthemen forcieren, z.B.:
−
Etablierung eines überregional ausstrahlenden „Genussfestivals“
oder eines Gourmetfestivals mit regionalen Produkten in historischer Kulisse mit einer langen Tafel durch die Altstadt
−
Entwicklung eines Kunst- und Kulturfestivals in leer stehenden historischen Gebäuden (siehe dazu als Beispiel das jährlich stattfindende Festival Kunst!Denkmal! Denkmal!Kunst in Hann.Münden
im LK Göttingen).
Standorte
Gelnhausen, Steinau und Schlüchtern (einzelne Ideen auch übertragbar auf
weitere Städte und Gemeinden im Kreis)
Zeithorizont
Umsetzung
Mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 62
3.1.2.2
Entwicklung der potenzialstärksten historischen
Einzelstandorte zu touristischen Attraktionen
Projektnr.9
Entwicklung der potenzialstärksten historischen Einzelstandorte zu touristischen Attraktionen
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Städte, Gemeinden
Tour. Leistungsträger
Vereine
Sonstige: Falls im Privatbesitz, Eigentümer der Standorte
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Im Main-Kinzig-Kreis gibt es eine Reihe kulturtouristischer Standorte, die
derzeit vor allem für Gäste aus dem Kreis und den umliegenden Verdichtungsräumen von Interesse sind. Aus der Vielzahl der kulturtouristischen
Einrichtungen stechen insbesondere folgende Einrichtungen heraus:
−
Schlösser und Burgen: z.B. Schloss Philippsruhe in Hanau, Wasserburg Rückingen, Burg Ronneburg, Schloss Ramholz, Kaiserpfalz in
Gelnhausen, Schloss Steinau etc.
−
Klöster und Kirchen: Mehrere sehenswerte Kirchen und Klosteranlagen
sind wichtige kulturhistorische Zeugnisse der Region, z. B. Marienkirche (Gelnhausen), Großauheimer Paulskirche (Hanau), WallonischNiederländische Kirche (Hanau), Franziskanerkloster mit der Pfarrkirche St. Peter und Paul (Bad Soden-Salmünster), Benedektinerkloster
(Schlüchtern) etc.
−
Moderne zeitgemäße Museen z.B. in Steinau, Gelnhausen und z.T. in
Haunau.
Um in Zukunft eine Steigerung des touristischen Besucheraufkommens zu
erreichen und vor allem eine überregionale Strahlkraft zu erlangen, müssen
die potenzialstärksten historischen Einzelstandorte kontinuierlich weiter
entwickelt, der Betrieb professionalisiert, neue Nutzungsformen geprüft und
die Vermarktung, auch in Kooperation mit den anderen Einrichtungen, optimiert werden.
Nächste
Schritte
−
−
Identifikation geeigneter kulturtouristischer Einrichtungen (Beispiele
siehe oben), die weiter ausgebaut und in den Vordergrund der Vermarktung gestellt werden sollen
Nutzung der Burgen und Schlösser und/oder der Kirchen für die
Durchführung einer kreisweiten Veranstaltung „Lange Nacht der Burgen und Schlösser bzw. der Kirchen“ mit Konzerten, Ausstellungen etc.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 63
−
−
−
−
−
−
Ausbau erlebnisorientierter Führungen in den kulturtouristischer Einrichtungen (Vorbild Stadtführungen in Gelnhausen)
Vernetzung kulturtouristisch bedeutsamer Einrichtungen in der Region
(idealerweise auch über den Main-Kinzig-Kreis hinaus). Entwicklung
gemeinsamer Angebote
Prüfung der Nutzung kulturtouristischer Gebäude als Special Locations
für Events, Feiern,Tagungen und Kongresse
Prüfung der Entwicklung besonderer Beherbergungsbetriebe in den
(kultur-)historischen Gebäuden (nach dem Vorbild „sightsleepingHotels“ in Bayern; siehe www.bayern.by/sightsleeping-hotels-erleben)
Entwicklung von kombinierten „Grimm-Angeboten“: Besuch der GrimmStädte im Kreis mit Führungen, Museumsbesuch und einer besonderen
Abendveranstaltung (Lesung, Theater, Konzert etc.)
Prüfung von Möglichkeiten der Optimierung der Öffnungszeiten. Kleinere kulturtouristische Einrichtungen haben derzeit nur an Wochenenden
(z.T. nur an Sonntagen) geöffnet. Hier gilt es nachfrageorientiertere
Öffnungszeiten (z.B. Sonderöffnungen unter der Woche für Schulklassen etc.) zu schaffen.
Standorte
Ausgewählte kulturhistorische Standorte im Kreis
Zeithorizont
Umsetzung
Mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 64
3.1.2.3
Kulturtouristische Weiterentwicklung Schloss Phillipsruhe in Hanau
Projektnr.10
Kulturtouristische Weiterentwicklung Schloss Phillipsruhe in Hanau
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Das Schloss Phillipsruhe in Hanau ist das älteste nach französischem Vorbild erbaute Barockschloß östlich des Rheins und damit eins der wichtigsten
kulturhistorischen Bauwerke des Main-Kinzig-Kreises. Im Schloss sind heute das Historische Museum Hanau (mit einer Grimm-Abteilung) sowie das
Papiertheater-Museum untergebracht. Darüber hinaus werden der Weiße
Saal, der Gewölbekeller sowie die Schlossterrasse für private Festlichkeiten
(z.B. Hochzeiten, Geburtstage etc.) und gehobene gastronomische Events
und Tagungen genutzt. Im Schlosspark befindet sich zudem ein überdachtes Amphitheater, in dem von Mai bis September Konzerte und Theateraufführungen stattfinden. Mit den Philippsruher Schlosskonzerten und den
Brüder Grimm Märchenfestspielen gibt es jährlich zudem zwei Großveranstaltungen mit überregionaler Bedeutung und hoher Besucherresonanz.
Zur weiteren Steigerung der kulturtouristischen Bedeutung des Schlosses
und der Stadt Hanau insgesamt sollte – vor dem Hintergrund das Hanau die
Geburtsstadt der Brüder Grimm und Startpunkt der „Deutschen Märchenstraße“ ist und das lange geplante Brüder Grimm Kultur Zentrum (BGKuZ)
nicht realisiert wird – der bestehenden Grimm-Ausstellungsbereich im
Schloss deutlich ausgebaut und zeitgemäß gestaltet werden.
Mit einer entsprechend attraktiven Grimm-Ausstellung und den jährlich stattfindenden Brüder Grimm Märchenfestspiele wäre das Schloss Phillipsruhe
das Brüder Grimm-Zentrum in Hanau.
Nächste
Schritte
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Prüfungen Erweiterungsmöglichkeiten der Grimm-Ausstellung, Ausstellungsräume im Schloss müssen Museumsstandard aufweisen (hinsichtlich Sicherheit, Klima, behinderten-gerechte Zugangsmöglichkeiten
etc.), ggf. Verlagerung anderer Teile in Nachbargebäude, Prüfung Einbindung Orangerie
Entwicklung des Ausstellungskonzeptes auf Basis des Projektes
BGKuZ (hier wurden eine Vielzahl attraktiver Angebotsmodule entwi-
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 65
−
ckelt, teilweise mit interaktivem Charakter),
Ermittlung der Kosten und Klärung der Finanzierung (unter Einbeziehung Stiftungsmittel der Sparkasse).
Standorte
Schloss Phillipsruhe
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 66
3.1.3 Gesundheit und Wellness
Im Main-Kinzig-Kreis gibt es zwei traditionelle Kurorte mit hohem Bekanntheitsgrad. Beide
Orte bieten eine hohe medizinische Kompetenz und leistungsfähige Kliniken sowie attraktive Thermen und verzeichnen die mit Abstand höchsten Übernachtungszahlen im Kreis (siehe dazu Abbildung 7 auf Seite 15). Allerdings hat sich die Situation in den Kurorten
(deutschlandweit) beginnend mit der Gesundheitsreform Mitte der 90er Jahre deutlich geändert. Aus dem standortbezogenen Kurtourismus (Anwendungen im Kurmittelhaus, Übernachten im Beherbergungsbetrieb) ist tendenziell ein anlagenbezogener Gesundheitstourismus (Reha-Klinik, Wellnesshotel, Thermen etc.) geworden. Um zukünftig das Thema
Gesundheit unter freizeittouristischen Gesichtspunkten (Selbstzahler, Prävention, Wellness)
fortwährend weiterzuentwickeln, schlagen wir in diesem Bereich die folgenden Maßnahmen
vor.
3.1.3.1
Weiterentwicklung und Profilierung der Beherbergungsbetriebe in den Kurorten
Projektnr.11
Weiterentwicklung und Profilierung der Beherbergungsbetriebe in den Kurorten
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Übernachtungsgäste
Beschreibung
Die beiden Kurorte Bad Orb und Bad Soden-Salmünster können mit Abstand die meisten Übernachtungen im Main-Kinzig-Kreis verzeichnen (siehe
dazu Kapitel 1.2). Allerdings ist ein Großteil dieser Übernachtungen den
Kliniken zuzurechnen.
Mit der Attraktivierung der Therme in Bad Soden-Salmünster und dem Neubau der Therme in Bad Orb wurden allerdings in den letzten Jahren wichtige
infrastrukturelle Impulse für eine erfolgreiche touristische Entwicklung in den
Kurorten gegeben. Neben der Steigerung der Anzahl von Tagesgästen hat
auch die Zahl der Übernachtungsgäste zugenommen. Allerdings profitieren
von dieser positiven Entwicklung nicht alle Beherbergungsbetriebe. Nur die
Betriebe, die in den letzten Jahren ebenfalls in den Ausbau bzw. die Modernisierung investiert haben, können eine deutliche Steigerung der Auslastung
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
Seite 67
ihrer Betten verzeichnen.
Das zeigt, dass nur positive Effekte in der touristischen Entwicklung erreicht
werden, wenn eine Verbesserung bzw. Entwicklung von touristischen Ankerangeboten mit einer Optimierung der Beherbergungsbetriebe einhergeht.
Dazu müssen die Kernprobleme auf betrieblicher Seite (Investitionsstau,
Qualitäts- und Servicedefizite, Nachfolgeproblematik, fehlende Zuversicht,
fehlendes Eigenkapital, fehlende Bereitschaft, sich neu zu positionieren und
zu profilieren) vieler Beherbergungsbetriebe in den Kurorten angegangen
werden. Ein adäquates Mittel dazu ist verstärkte Durchführung von Schulungen und Einzelberatungen der Betriebe.
Nächste
Schritte
Schulung von Leistungsträgern u.a. zu folgenden Themen:
−
Positionierung
−
Zielgruppenauswahl und -ansprache
−
Außen- und Innengestaltung der Betriebe
−
Kommunikation und Vertrieb
−
kreative Zusatzleistungen etc..
Dabei geht es neben der Information vor allem auch um die Motivation der
Betriebe, Konzepte zu entwickeln, Investitionen zu planen und dabei gegebenenfalls auch die Hilfe von Experten in Anspruch zu nehmen.
−
Einzelberatung der Betriebe:
−
Situationsanalyse (betriebliche Situation, Marktumfeld)
−
Stärken-Schwächen-Profil (Produkt, Vermarktung, Betriebsorganisation, Finanzen)
−
Definition betrieblicher Entwicklungsziele (Umsätze, Maßnahmen
Angebote, Investitionen, Vermarktung, Betriebsführung, Personal,
Wirtschaftlichkeit etc.)
−
Entwicklung Maßnahmenplan (inkl. Definition Zuständigkeiten,
Zeitplan, Kosten, Finanzierung)
−
Entwicklung Businessplan, Finanzierungskonzept
−
Umsetzungsbegleitung.
Standorte
Bad Orb, Bad Soden-Salmünster
Generell sind solche Maßnahmen auch für weitere Standorte interessant
und sinnvoll (siehe dazu Maßnahme 25)
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis langfristig
−
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 68
3.1.3.2
Stärkere
Nutzung
medizinisch-therapeutischer
Dienstleistungen in der touristischen Angebotsentwicklung
Projektnr.12
Stärkere Nutzung medizinisch-therapeutischer Dienstleistungen in der touristischen Angebotsentwicklung
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Kliniken und Ärzte
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Gesundheits- und Wellnesstouristen
Beschreibung
Während die Kliniken mit Angeboten im Bereich Anschlussheilbehandlungen und Rehabilitation hohe Bedeutung in den Kurorten haben, spielt das
Thema Gesundheit unter freizeittouristischen Gesichtspunkten (Selbstzahler, Prävention, Wellness) neben den Thermen eine geringere Rolle, hat
aber noch Potenzial. Um diesen Bereich weiter zu steigern, müssen verstärkt medizinische Leistungen/Angebote wie z.B. Massagen, einfache
Gesundheitschecks etc. auch außerhalb der Kliniken und Arztpraxen angeboten werden. Hierzu müssen die Kliniken und Ärzte mit den Beherbergungsbetrieben zusammenarbeiten und gemeinsam attraktive gesundheitstouristische Angebote für Selbstzahler entwickeln. Auch durch die Kombination von Gesundheitsangeboten mit (naturorientierten) Aktivitätsmöglichkeiten sowie kulturellen Angeboten können attraktive touristische Angebote
entstehen.
Ein weiteres, potenzialstarkes Feld ist das kompetente Coaching in den
Bereichen optimierte Lebensführung, Stressabbau, aber auch bei Bewegungsaktivitäten bzw. Sportarten zur gezielten Optimierung der körperlichen
Leistungsfähigkeit. Wichtig ist, hier nicht auf Mängel oder gesundheitliche
Defizite abzustellen, sondern auch die generelle Optimierung der Lebensqualität.
Nächste
Schritte
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Entwicklung von Ideen der Zusammenarbeit im Rahmen einer kreativen
Angebots-/ und Produktwerkstatt mit Vertretern der Kliniken und ausgewählten Beherbergungsbetrieben
Angebot von Gesundheitsanwendungen in den Beherbergungsbetrieben
(Weiter-)Entwicklung mehrtägiger Programme mit medizinischen
Checks, angeleiteten (mit Trainern und Therapeuten) Aktivitäten (Radfahren, Wandern, Walking usw.), Unterbringung in Hotels; Ziele der
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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Programme können sein: Steigerung der Fitness, Stressabbau, Erhalt
und Stärkung der Leistungsfähigkeit.
Standorte
Kurorte
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 70
3.1.4 Tagungen und Kongresse
Aus wirtschaftlicher Sicht spielt der Geschäftstourismus eine wichtige Rolle im Main-KinzigKreis. Allerdings liegt der Fokus in dem Segment „ortsgebundener Geschäftstourismus“
(insbesondere in Hanau, Maintal, Bruchköbel etc.). Viele Beherbergungsbetriebe sind auf
die Zielgruppe der Geschäftsreisenden fokussiert (vor allem Monteure und Vertreter, die die
Zimmer unter der Woche belegen). Durch die sehr gute Verkehrsanbindung in Richtung
Frankfurt (ICE Bahnhof in Hanau sowie Regional- und S-Bahnanschluss, Autobahn) lösen
auch größere Messen Nachfrage bis in den Main-Kinzig-Kreis aus.
Der promotable Geschäftstourismus spielt jedoch derzeit eine deutlich geringere Rolle. Bisher finden verhältnismäßig wenige Tagungen, Seminare und Kongresse im Main-KinzigKreis statt. Um zukünftig im Main-Kinzig-Kreis eine zusätzliche Steigerung der Effekte durch
den promotablen Geschäftstourismus zu erreichen, muss der Ausbau von Rahmenprogrammen und Umfeldangeboten, die Weiterentwicklung von Tagungsorten, „Special
Locations“ und Hotels forciert werden. Die folgenden Maßnahmen sollen diese Entwicklung
unterstützen.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 71
3.1.4.1
Identifikation, Ausbau und Positionierung von „Special Locations“ für Tagungen und Seminare
Projektnr.13
Identifikation, Ausbau und Positionierung von „Special Locations“ für Tagungen und Seminare
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Geschäftstouristen
Beschreibung
Im Bereich Tagungen und Seminare steigt deutschlandweit die Nachfrage
nach besonderen Veranstaltungs-, Event- und Tagungsstandorten. Vor
diesem Hintergrund bietet sich für den Main-Kinzig-Kreis die Möglichkeit,
über „Special Locations“ (Veranstaltungsorte mit besonderem Ambiente,
variablen Nutzungsmöglichkeiten und Möglichkeiten für Catering), ein besonderes Profil in diesem Marktsegment zu erlangen. Mit der Identifikation
und geschäftstouristischen Inwertsetzung von „Special Locations“ kann man
sich gegenüber Mitbewerbern profilieren.
Nächste
Schritte
−
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Identifikation geeigneter Stätten und die Ausarbeitung von Maßnahmenplänen zur individuellen Weiterentwicklung zu einer „Special Location“. Hier sollten insbesondere die zahlreichen Burgen und Schlösser
im Kreis (wie z.B. Schloss Philippsruhe, Burg Ronneburg Schloss
Steinau etc.) geprüft werden
Permanente Anpassung hinsichtlich technischer Ausstattung, Ambiente
und Service, um wettbewerbsfähig zu bleiben
Vernetzung der „Special Locations“ mit den Beherbergungsbetrieben
und „normalen“ Tagungsstätten
Verstärkte Vermarktung geeigneter „Special Locations“ mit besonderem Charakter.
Standorte
Insbesondere Burgen und Schlösser im Main-Kinzig-Kreis
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis Mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 72
3.1.4.2
Entwicklung von Rahmenprogrammen und
Umfeldangeboten
Projektnr.14
Entwicklung von Rahmenprogrammen und Umfeldangeboten
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Geschäftstouristen
Beschreibung
Bei rund 40 Prozent der inländischen Kongress- und Veranstaltungsreisen
werden neben der Teilnahme an der eigentlichen Veranstaltung auch private Aktivitäten wie Stadtrundgänge, Sightseeing, der Besuch gastronomischer Einrichtungen, Museen und kultureller Veranstaltungen sowie sportliche Aktivitäten wie Klettern in Hochseilgärten, Golfen oder Kajakfahren
ausgeübt (DZT-Studie Geschäftsreisemarkt Deutschland 2009/2010).
Derzeit gibt es im Main-Kinzig-Kreis wenig Freizeitangebote, die auf Geschäftsreisende zugeschnitten sind. Um die Region für den Geschäftstourismus attraktiver zu machen, sollten deswegen aus den bestehenden freizeittouristischen Angeboten heraus ansprechende Rahmenprogramme und
Umfeldangebote für Tagungen und Seminare entwickelt werden.
Nächste
Schritte
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Ausbau der „Feierabend-Events“ für Firmen/Seminarteilnehmer (Gruppe), z.B.:
−
Abendliche Museumsführung in Brüder-Grimm-Haus, Museum
Steinau an der Straße, Heimatmuseum Gelnhausen, Historisches
Museum Hanau Schloss Philippsruhe etc.
−
Programme und Stadtführungen in Gelnhausen, Steinau, Hanau
etc.
−
Aufbau des Segmentes „Kulinarische Erlebnisse“:
−
Kulinarische Stadtrundgänge
−
Krimi-Dinner
−
Weinverkostungen
−
Organisierte Fahrten zu Bauernhöfen mit Verköstigung.
Ausbau der Angebote im Aktiv-Bereich:
−
Abendwanderungen bzw. -radtouren
−
Geführte Kanutouren
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 73
Golf-Trainerstunden und -turniere
−
E-Bike- oder Mountainbiketouren.
Entwicklung von Rahmenprogrammen für mehr als 50 Personen.
−
−
Standorte
Kreisweit
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 74
3.1.4.3
Ausbau zertifizierter Tagungshotels
Projektnr.15
Ausbau zertifizierter Tagungshotels
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Geschäftstouristen
Beschreibung
Die Zahl der zertifizierten Tagungshotels muss im Main-Kinzig-Kreis gesteigert werden, um dadurch eine bessere Zielgruppenorientierung zu erreichen
und Kunden – insbesondere Neukunden - mehr Sicherheit bei der Auswahlentscheidung zu geben. Zentrale Ziele der Zertifizierung von Tagungshotels
sind: Schaffung von Standards, mehr Qualität, verbesserter Service.
Nächste
Schritte
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Information von bestehenden Tagungshotels über die Chancen einer
Zertifizierung.
Überprüfung des individuellen Handlungsbedarfs anhand von branchenüblichen Checklisten (z.B. vom Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)):
−
Eigener, professioneller Tagungsbereich
−
Standardisiertes Informationsmaterial
−
Standardisierte Angebotsabwicklung
−
Professionelle Veranstaltungsbetreuung
−
Standardisierter Abrechnungsprozess.
Umsetzung der Anforderungen auf betrieblicher Ebene.
Standorte
Kreisweit
Zeithorizont
Umsetzung
Mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 75
3.2 Vermarktung
Der Main-Kinzig-Kreis kann nicht als einheitliche Tourismusdestination gesehen und vermarktet werden, sondern ist die räumlich-administrative Klammer für starke touristische
Angebote und Standorte im Kreis. Der inhaltliche Fokus der künftigen Marketingaktivitäten
sollte aus Gutachtersicht auf die Information von Tagesgästen und der eigenen Bevölkerung
über die freizeittouristischen Angebote im Kreis gelegt werden. Die Ansprache der Zielgruppe der Übernachtungsgäste erfolgt dann ausschließlich über Marketing- und Vertriebsmaßnahmen der Städte und Gemeinden sowie der relevanten Destinationsorganisationen (z.B.
Spessart-Mainland, Region Frankfurt Rhein-Main etc. siehe dazu Kapitel 3.4.2 und 3.4.3).
Vor diesem Hintergrund empfehlen wir eine Neustrukturierung der touristischen Vermarktung in den nachfolgenden Feldern.
3.2.1 Entwicklung eines neuen Corporate Designs für den touristischen Außenauftritt des Main-Kinzig-Kreises
Projektnr.16
Entwicklung eines neuen Corporate Designs für den touristischen Außenauftritt des Main-Kinzig-Kreises
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Professionelle Werbeagentur
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tagestouristen
Beschreibung
Die aktuelle touristische Außendarstellung des Main-Kinzig-Kreises in Print
und Web ist einfach und unmodern. Ein einheitliches Corporate Design ist
nicht erkennbar. Die Internetseite und das Gastgeberverzeichnis wirken
kleinteilig und überladen.
Vor diesem Hintergrund bedarf es einer kompletten Neuentwicklung eines
Corporate Designs, um künftig in der touristischen Außendarstellung eine
professionelle Ausstrahlung (klare Linie und Struktur) zu vermitteln und die
Identifizierbarkeit und Zuordbarkeit der touristischen Angebote aus dem
Main-Kinzig-Kreis zu optimieren.
Es besteht nicht das Ziel, mit einem neuen besonders kostenaufwendigen
Corporate Design, den Main-Kinzig-Kreis als neue „Destinationsmarke“ am
Markt zu positionieren. Es geht in erster Linie um eine Professionalisierung
des touristischen Außenauftritts.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
Seite 76
Nächste
Schritte
−
−
Entwicklung eines passenden Corporate Design mit Unterstützung
eines professionellen Partners (Werbeagentur)
Konsequenter Einsatz des neuen Corporate Designs in allen visuell
relevanten Bereichen:
−
Geschäftspapiere
−
Druckschriften/Drucksachen (z.B. Broschüren, Flyer, Poster)
−
Internetseite
−
Anzeigen
−
Messen/Ausstellungen
−
Präsentationsgrafiken.
Standorte
-
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 77
3.2.2 Optimierung Internetseiten und Onlinemarketing
Projektnr.17
Optimierung Internetseiten und Onlinemarketing
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Professioneller Webdesigner
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Touristen
Beschreibung
Das Internet erschließt sich mit großer Dynamik neue Einsatzgebiete. Der
Internetauftritt muss daher als zentrales Informationsmedium für den MainKinzig-Kreis weiterentwickelt werden. Insbesondere der touristische Internetauftritt des Main-Kinzig-Kreises (aber auch der meisten Städte und Gemeinden im Kreis) wirkt veraltet, überladen und ohne erkennbare Linie (vgl.
Kapitel 2.6).
Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, diese immer wichtiger werdende Form der Außendarstellung zu optimieren. Erfolgreiche Websites (die
auch immer wieder prämiert werden) sind gekennzeichnet durch einfache
und klare Strukturen und innovative Anwendungen, die über touristisch
relevante Inhalte informieren. Inhaltlicher Fokus der künftigen touristischen
Internetseite des Kreises ist die Information der Bürger und Gäste über die
touristischen Angebote im Kreis (insbesondere im Bereich Tagestourismus).
Neben der Optimierung der eigenen Internetseiten können sich der MainKinzig-Kreis und seine Städte und Gemeinden auch auf einer FacebookSeite präsentieren. Das Thema Social Media gewinnt, angesichts der steigenden Zahlen von Personen in Social Networks, stetig an Bedeutung. Für
das Destinationsmarketing ergeben sich gegenüber dem herkömmlichen
Marketing neue Aufgaben und Möglichkeiten. „Community Building“ und
„Community Management“ gehören zum festen Instrumentarium derjenigen
Regionen, die bereits erfolgreich in Social Networks Tourismus Marketing
betreiben. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass über dieses Medium am
besten tagesaktuell über Neuigkeiten aus dem Kreis informiert wird. Nutzer
von Sozialen Netzwerken sind besonders an aktuellen Informationen interessiert. Das macht dieses Instrument sehr personalintensiv.
Nächste
Schritte
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Optimierung der Internetseiten unter Berücksichtigung folgender Empfehlungen (in Zusammenarbeit mit einem professionellen Webdesigner):
−
Benutzerfreundliche Navigation über die Kernthemen und Destina-
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 78
−
tionen
−
Klares Design, Nutzung des neuen Corporate Designs
−
Klare Struktur, größere Bilder, einheitliche Formate
−
Durchgängigkeit von Layout, Farbdarstellung und Corporate Design
−
Links zu attraktiven Tourismuszielen und relevanten Destinationen
−
Interaktive Karte, in der Sehenswürdigkeiten, touristische Betriebe
und Wege/Routen eingezeichnet sind
−
Mehrsprachigkeit (mindestens Deutsch, Niederländisch, Englisch)
−
Durchführung geeigneter Maßnahmen zur SuchmaschinenOptimierung
−
Veranstaltungskalender für die Region.
Einrichtung und tagesaktuelle Pflege einer Internetseite (Information
über Veranstaltungen und besondere Angebote im Kreis).
Standorte
-
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 79
3.2.3 Entwicklung einer Image- und Standortbroschüre auf
Kreisebene
Projektnr.18
Entwicklung einer Image- und Standortbroschüre
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Professionelle Werbeagentur
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tagestouristen
Beschreibung
Vor dem Hintergrund, dass sich die Marketingaktivitäten des Kreises künftig
auf die Information von Tagesgästen und der eigenen Bevölkerung konzentrieren werden, sollte anstatt des bisherigen Gastgeberverzeichnisses eine
Image- und Standortbroschüre entwickelt werden. Diese Broschüre muss
analog der empfohlenen Neustrukturierung des Internetauftritts gestaltet
werden:
−
Einheitliches Corporate Design
−
Informationen über touristische Besonderheiten (Kernthemen, Orte,
Destinationen) mit graphischer Darstellung (Ausflugskarte)
−
„Aufgeräumte“ Profile für Orte und Destinationen
−
Kein Gastgeberverzeichnis.
Nächste
Schritte
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Entwicklung einer modern wirkenden, klar strukturierten touristischen
Image- und Standortbroschüre für den Kreis (Erstellung in Zusammenarbeit mit einem professionellen Partner)
Auslegen an relevanten, frequentierten Stellen im Main-Kinzig-Kreis
und Umgebung (insbesondere in Frankfurt): Tourist-Informationen,
ausgewählte Hotels und Ausflugsgaststätten, Besucherattraktionen,
Museen etc..
Standorte
-
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 80
3.2.4 Optimierung der touristischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR)
Projektnr.19
Optimierung der touristischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR)
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Touristen
Beschreibung
Richtig umgesetzt ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR) ein kostengünstiges und besonders wirkungsvolles Instrument der touristischen Vermarktung. Im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit werden alle
Medienformen (Print, Funk) in ihren unterschiedlichen Erscheinungsfrequenzen (Tageszeitungen, Wochenmagazine usw.) angesprochen.
Der Main-Kinzig-Kreis verfügt über eine professionell geführte Pressestelle.
Um dieses Instrument effektiver zu nutzen, muss der Fachbereich Tourismus der Pressestelle zukünftig besser zu arbeiten. Um die touristischen
Angebote aus dem Main-Kinzig-Kreis strategisch zu positionieren und damit
zur langfristigen Imagebildung beizutragen, brauch die Pressestelle qualitativ hochwertige Beiträge mit einem gewissen terminlichen Vorlauf.
Nächste
Schritte
−
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Regelmäßige Abstimmung des Fachbereichs Tourismus mit der Pressestelle für eine nachhaltige Optimierung der Zusammenarbeit
Steigerung der Qualität der textlichen Aufbereitung touristischer Meldungen durch den Fachbereich
Erstellung eines touristischen Jahresthemenplans durch den Fachbereich Tourismus für thematische Pressemitteilungen und sonstige
Kommunikationsmaßnahmen, angepasst an die Vorlaufzeiten der verschiedenen Medien:
−
Langfristig: Reise- und Lifestyle Magazine, mindestens 12-16 Wochen vor dem jeweiligen Erscheinungsdatum
−
Mittelfristig: Im Reiseteil von Zeitungen, mindestens 6-8 Wochen
vor dem jeweiligen Erscheinungsdatum
−
Kurzfristig: Aktuelle Informationen z.B. zu Veranstaltungen in regelmäßigen Zeitungs- und Radioveröffentlichungen, rund 1-2 Wochen vor dem jeweiligen Erscheinungstermin.
Erstellung eines Plans für Veranstaltungen, Redaktionsbesuche, Pressekonferenzen, Pressegespräche oder andere PR-Aktionen, die die
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 81
−
strategischen Ziele unterstützen
Aufbau und nachhaltige Pflege eines touristischen Bildarchivs mit professionellen Fotos (Qualität, Lebendigkeit der Motive, passende Fotos
zu den Teilräumen und Kernthemen).
Standorte
-
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 82
3.2.5 Konzentration auf qualitativ hochwertige Vertriebs- und
Werbemittel auf Ebene der Städte und Gemeinden
Projektnr. 20
Konzentration auf qualitativ hochwertige Vertriebs- und Werbemittel
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Professionelle Werbeagentur
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung, Tages- und Übernachtungsgäste
Beschreibung
Voraussetzungen für eine weitere touristische Etablierung der potenzialstärksten Tourismusstandorte im Kreis (Hanau, Gelnhausen, Bad Orb, Bad
Soden-Salmünster, Steinau, Schlüchtern etc.) sind ein klar erkennbares
Profil und ein deutlich höherer Bekanntheitsgrad als bisher. Der potenzielle
Gast will wissen, wofür die Städte und Gemeinden touristisch stehen und
was diese von anderen Standorten unterscheidet. Um wahrgenommen zu
werden, muss der potenzielle Reisende wissen, was charakteristisch für
den Standort ist.
Derzeit sind alle Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis durch ein
kleinteiliges touristisches Informationsangebot mit vielen unterschiedlichen
Flyern und Broschüren geprägt (siehe SWOT-Analyse). Zur Schärfung des
touristischen Profils bedarf es deswegen einer Reduzierung der Anzahl der
Informationsmaterialien und der Konzentration auf qualitativ hochwertige
Vertriebs- und Werbemittel in den Städten und Gemeinden.
Nächste
Schritte
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Entwicklung einer übersichtlichen Hauptbroschüre, die sich auf die
übersichtliche Darstellung der Kernthemen der jeweiligen Kommune
konzentriert:
−
Darstellung der wichtigsten touristischen Angebote
−
Sehenswürdigkeiten
−
Verzeichnis von Zielen und touristischen Anbietern
Optimierung der städtischen Internetseiten (siehe dazu auch Maßnahme 17).
Standorte
Potenzialstärkste Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 83
3.3 Querschnittsaufgaben
Die in diesem Abschnitt dargestellten Projekte und Maßnahmen lassen sich nicht einem
spezifischen Thema zuordnen und dienen in erster Linie dazu, die Angebotsentwicklung zu
professionalisieren, das Tourismusbewusstsein zu steigern sowie die Infrastruktur in der
Region zu optimieren.
3.3.1 Durchführung kreativer Angebots-/Produktwerkstätten
Projektnr.21
Durchführung kreativer Angebots-/Produktwerkstätten
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Touristische Leistungsträger
Beschreibung
Für den Tourismus gilt wie für jede Wirtschaftsbranche: Erfolg hat nur der,
der seine Angebote markt- und kundengerecht ausrichtet und anbietet. Die
Entwicklung vermarktbarer und buchbarer Angebote spielt im DeutschlandTourismus eine zunehmend wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund ist es
unabdingbar, Angebote zu entwickeln, die das thematische und regionale
Spektrum des touristischen Angebotes im Kreis widerspiegeln. Im Rahmen
kreativer Produktwerkstätten können gemeinsam mit touristischen Leistungsträgern aus dem Kreis konkrete touristische Angebote erarbeitet werden, die den einzelnen Teilräumen des Kreises zu einem klaren touristischen Profil verhelfen und den Verkauf von Leistungen steigern. Die Zusammensetzung der Teilnehmer der Produktwerkstätten können entweder
thematisch (Aktiv und Natur, Gesundheit, Tagungen etc.) oder regional
(Ostkreis, Westkreis etc.) erfolgen.
Nächste
Schritte:
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Organisation regionaler oder thematischer „kreativer Produktwerkstätten“ mit folgenden Inhalten:
−
Information über Anforderungen an touristische Angebote und Pakete. Präsentation von Best-Practice-Beispielen aus Deutschland
−
Weiterentwicklung bestehender und Entwicklung neuer touristischer Angebote und Pauschalen z.B. Verknüpfung von AktivAngeboten wie Radfahren (auch E-Bike), Wandern, Reiten, Kanufahren, Golf bzw. von Kulturangeboten (Museen, Veranstaltungen
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 84
−
etc.) mit Beherbergungs- und Gastronomieleistungen
−
Konzeptentwicklung „Storytelling“ in der Produktgestaltung (Pauschalen, Führungen, Attraktionen) und Vermarktung (kurze, markante, kreative, emotionale Geschichten über Teilräume, Städte
und Gemeinden, thematische Achsen etc..
Persönliche Ansprache ausgewählter touristischer Akteure (Beherbergungsbetriebe, Gastronomen, kulturtouristische Einrichtungen, Anbieter
von Aktivangeboten, Tourist-Informationen der Kommunen) und Einladung zur Angebots- und Produktwerkstatt durch den Main-Kinzig-Kreis.
Standorte
-
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 85
3.3.2 Organisation und Durchführung eines „Projekttages Tourismus“
Projektnr.22
Organisation und Durchführung eines „Projekttages Tourismus“
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Tourismusakteure aus dem Main-Kinzig-Kreis
Beschreibung
Aufgrund eines zum Teil noch gering ausgeprägten touristischen Identifikationsgrads in einigen Städten und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises wird
es darum gehen, Gastgewerbe, Einzelhandel und Städte- und Gemeindeverwaltungen konstant über die touristischen Rahmenbedingungen, Marktentwicklungen und entsprechende Konsequenzen und Erfordernisse zu
informieren. Dies kann u.a. im Rahmen eines jährlich stattfindenden „Projekttages Tourismus“ erfolgen, der insbesondere als Forum für den gegenseitigen Austausch dient. Zentrale Inhalte eines „Projekttages Tourismus“
können sein:
−
Information zu bestimmten touristischen Schwerpunktthemen, BestPractice-Beispielen, Neuigkeiten etc. mit Hilfe externer Fachleute
(Deutsche Zentrale für Tourismus, Hessen Agentur etc.)
−
Workshops mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten (Servicequalität, Vermarktung, Social Media etc.)
−
Ggf. Durchführung einer Fachexkursion zu ausgewählten Besucherattraktionen und weiteren touristisch relevanten Punkten im Main-KinzigKreis.
Nächste
Schritte
Für die Organisation eines „Projektages Tourismus“ sind u.a. folgende
Schritte notwendig:
−
Organisatorische Vorbereitung:
−
Standortsuche Vorbereitungsgespräche, Ortsbesichtigungen
−
Suche der Referenten, inhaltliche Themenabstimmung, Honorarvereinbarungen, Schriftverkehr mit Referenten
−
Versendung der Einladungen und Entgegennahme der Anmeldungen
−
Vorbereitung der Tagungsunterlagen (Programmheft, Tagungsmappen, Arbeitsbericht, Sonstiges)
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
Seite 86
Inhaltliche Vorbereitung der Workshops bzw. Exkursionen.
Durchführung vor Ort:
−
Check-in Teilnehmer, Ausgabe der Tagungsmappen
−
Kontrolle der installierten Technik, Räume, Ausschilderung etc.
−
Betreuung der Referenten
−
Moderation der Veranstaltung und Workshops incl. Vorbereitung,
Koordination etc.
−
Nachbereitung der Veranstaltung
−
Zusammenfassung und Dokumentation der zentralen Ergebnisse
des „Projekttages Tourismus“.
−
−
Standorte
-
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 87
3.3.3 Optimierung und Ausbau barrierefreier Angebote
Projektnr.23
Optimierung und Ausbau barrierefreier Angebote
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Bevölkerung und Gäste mit Mobilitätseinschränkungen
Beschreibung
Barrierefreiheit ist insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen
Wandels im Main-Kinzig-Kreis ein Marktsegment mit Zukunft. Ähnliche Anforderungen z.B. hinsichtlich der Zugänglichkeit von Einrichtungen haben
darüber hinaus auch Eltern mit Kinderwägen oder Buggys.
Der Ausbau barrierefreier Kultur-, Freizeit- und Sportangebote hat im Kreis
noch großes Entwicklungspotenzial. Die Grundlage für ein barrierefreies
Angebot bilden folgende Bereiche:
−
Information: Der Zugang zu allen wichtigen Informationen über bestehende Angebote muss garantiert sein, und zwar in einfacher, verständlicher, verlässlicher, zugänglicher und ausführlicher Weise
−
Mobilität: Die selbstbestimmte Mobilität am Lebensort und Urlaubsort
muss möglich sein, sowohl im öffentlichen Raum, beim ÖPNV sowie
bei der Erreichbarkeit von Freizeitangeboten
−
Erlebbarkeit: Erforderlich ist die Erlebbarkeit des Angebots mittels
barrierefreiem Zugang zu Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen und
für die Gäste mittels barrierefreier Übernachtungs- und
Gastronomieangebote.
Ziel muss es sein, den Main-Kinzig-Kreis als lebenswerten Wohnort und
lohnenswertes Reiseziel für die immer größere Zahl von Gästen mit Mobilitätseinschränkung zu etablieren.
Nächste
Schritte
−
−
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Optimierung und Ausbau der Barrierefreiheit in: Thermen, Freizeitbädern, Tourist-Information, ÖPNV, Wanderwegenetz, Veranstaltungsstätten, Unterkünften, Gastronomie, Sehenswürdigkeiten etc.
Erhebung ob Barrierefreiheit bei den touristischen Leistungsträgern
besteht
Einrichtung barrierefreier Stadtrundgänge
Einrichtung barrierefreier Wanderwege
Information der touristischen Anbieter über Chancen und Anforderun-
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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gen im Bereich barrierefreier Angebote.
Standorte
Kreisweit
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis langfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 89
3.3.4 Ergänzung von Beherbergungsangeboten im Erlebnispark
Steinau
Projektnr.24
Ergänzung von Beherbergungsangeboten im Erlebnispark Steinau
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Übernachtungsgäste
Beschreibung
Der Erlebnispark Steinau ist mit 130.000 Besucher pro Jahr die besucherstärkste Freizeiteinrichtung im Main-Kinzig-Kreis. Auf einer Fläche von 2
Hektar befinden sich ca. 50 Attraktionen wie z.B. die 850 Meter lange
Sommerrodelbahn „Spessart Flitzer“, die „Albatros“-Hochbahn, eine 100
Quadratmeter große Riesentrampolinanlage, eine Goldausgrabungsstätte
und -waschanlange, ein Landwirtschaftsmuseum, ein Streichelzoo etc.
Picknickpavillons und Grillhütten, die den Besuchern kostenfrei zur Verfügung stehen, runden das Angebot ab. Die Grillhütten und -plätze können
auch reserviert und somit für (Kinder-)Geburtstage, Betriebsfeiern und weitere Festivitäten mit bis zu 200 Personen genutzt werden.
Mit diesem Angebot werden in erster Linie Familien mit Kindern sowie
Schul- und Jugendgruppen aus dem regionalem Umfeld angesprochen. Zur
Ausweitung des Einzugsgebiets und damit Ansprache neuer Besuchergruppen fehlen bisher zielgruppengerechte Unterkünfte im oder am Erlebnispark.
Mit der Ergänzung einfacher aber außergewöhnlicher Beherbergungsmöglichkeiten wie z.B. Schäferhütten, Baumhäuser (siehe auch Maßnahme 3),
Scubes (freistehende einfache „Wohn-Würfel“) oder Rohrzimmer kann der
Erlebnispark sein Angebotsprofil zielgruppenorientiert erweitern, seine Alleinstellung in der Region weiter ausbauen und neue Gäste ansprechen.
Nächste
Schritte
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Analyse der aktuellen Angebots- und Wettbewerbssituation unter Berücksichtigung bestehender genereller Angebots- und Nachfragetrends
auf dem Beherbergungsmarkt
Abschätzung der künftigen Nachfrage nach Übernachtungsangeboten
im Erlebnispark (Durchführung einer Besucherbefragung zur Abschätzung der Nachfrage, Abfrage der Bedürfnisse, Interessen etc.)
Analyse der Wirtschaftlichkeit (Berechnung Erlöspotenzial als Basis für
die Kalkulation der vertretbaren Kosten für die neuen Unterkunftsmög-
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 90
−
lichkeiten) und Ableitung Empfehlungen zum Preisniveau, Hinweise
zum Betrieb etc.
Klärung der Fördersituation.
Standorte
Erlebnispark Steinau
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 91
3.3.5 Qualitativer und quantitativer Ausbau der Beherbergungsangebote im Main-Kinzig-Kreis
Projektnr.25
Qualitativer und quantitativer Ausbau der Beherbergungsangebote im MainKinzig-Kreis
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Übernachtungsgäste
Beschreibung
Viele Betriebe im Main-Kinzig-Kreis haben in den letzten Jahren wenig für
die Optimierung ihrer Betriebe oder die Ansprache neuer Gästegruppen
getan (bisherige Auslastung reicht den Betrieben offenbar). Die Defizite bei
den Betrieben betreffen oftmals Ambiente und Ausstattung, die noch zu
selten auf einem zeitgemäßen Niveau sind.
Um zukünftig mehr Gäste und vor allem neue, anspruchsvollere und ausgabefreudige Zielgruppen (z.B. Wander- und Radtouristen, Kulturtouristen am
Wochenende) anzusprechen, müssen auf der einen Seite bei bestehenden
Betrieben Defizite behoben und auf der anderen Seite geprüft werden, wie
die Marktchancen für die Ansiedlung eines oder mehrerer neuer Hotels im
Main-Kinzig-Kreis einzuschätzen sind.
Nächste
Schritte
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Schulung von Leistungsträgern sowie Einzelberatung der Betriebe (siehe dazu „Nächste Schritte“ unter Maßnahme 11)
Plausibilitätsprüfung und Untersuchung der Machbarkeit für die Ansiedlung eines oder mehrerer neuer Hotels im Main-Kinzig-Kreis:
−
Markt- und Wettbewerbsanalyse
−
Berücksichtigung relevanter Rahmendaten der Region (Nachfrageentwicklung Hotels, Wirtschaftsentwicklung, Tagungstourismus
etc.)
−
Standortprüfungen (Mikrostandorte) hinsichtlich Lage, Erreichbarkeit, Anbindung, Flächengröße, Verfügbarkeit und Erweiterungsmöglichkeiten, Umfeldangebote
−
Abschätzung der künftigen Nachfrage nach Übernachtungsangeboten an ausgewählten Standorten
−
Analyse der Wirtschaftlichkeit (Berechnung Erlöspotenzial als Basis für die Kalkulation der vertretbaren Gebäudekosten) und Ableitung Empfehlungen zum Preisniveau (Hotel und Zusatzangebote),
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 92
Hinweise zum Betrieb etc..
Standorte
Kreisweit
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 93
3.3.6 Einrichtung eines hochwertigen Wohnmobil- und Campingplatz im Main-Kinzig-Kreis
Projektnr.26
Einrichtung eines hochwertigen Wohnmobil- und Campingplatz
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Campingtouristen
Beschreibung
Im Main-Kinzig-Kreis sollte das bestehende Campingplatzangebot durch
den Bau einer modernen und qualitativ hochwertigen Campinganlage erweitert werden (aktuell dominieren Campingplätze mit einem hohen
Dauercamperanteil und damit mit einer geringen touristischen Wirkung).
Dies bedeutet, dass es sich um eine Anlage im 4*- bis 5*-Segment handeln
sollte.
Zu den beliebtesten Aktivitäten der Campingtouristen gehören Sightseeing
(Städte und Orte, Museen, historische Baudenkmäler etc.), Aktivitäten wie
Wandern und Fahrradfahren, Bummeln und Shoppen sowie Cafés/Restaurants/Gasthäuser aufsuchen. Damit sind Campingtouristen eine attraktive
Zielgruppe für den Kreis, der seine touristischen Schwerpunkte in den Bereichen Kultur- und Städtetourismus und Aktivangebote im Naturraum hat.
Zentrale Anforderungen an eine Wohnmobil- und Campinganlage sind:
−
Wohnmobil- und Campinganlagen sind „bauliche Anlagen“, bedürfen
also der Genehmigung der Baubehörde. Umweltschutz, Brandschutz,
Hygiene etc. sind zu beachtende Auflagen
−
Lage und Anbindung: ruhig, Natur- und Wassernähe, Innenstadt- und
Zentrumsnähe, Nähe zu Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, Anschluss an Rad- und Wanderwegenetz, kurze Fußwege zu den touristischen Angeboten, gute Erreichbarkeit
−
Gute Beschilderung zum Auffinden des Platzes
−
Platzgestaltung: gutes optisches Erscheinungsbild mit Begrünung und
Gestaltungselementen, ausreichend breite Fahrwege, Beleuchtung,
Tragfähigkeit des Bodens, Ver- und Entsorgung etc..
Nächste
Schritte
Nächste Schritte:
−
Analyse der aktuellen Angebots- und Wettbewerbssituation unter Berücksichtigung bestehender genereller Angebots- und Nachfragetrends
auf dem campingtouristischen Markt
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
Seite 94
−
−
−
−
−
Durchführung Standortanalysen für potenzielle Areale
Festlegung der Positionierung des neuen Campingplatzes hinsichtlich
Zielgruppenorientierung, notwendiger Zusatzangebote und Kapazität
Entwicklung eines Raumprogramms mit Planskizzen für den neuen
Campingplatz unter Berücksichtigung möglicher späterer Erweiterungsphasen
Analyse der Wirtschaftlichkeit auf Basis der zuvor entwickelten Platzkonzeption einschließlich mehrjähriger Vorausschau der Betriebsergebnisse
Klärung der Fördersituation.
Standorte
Kreisweit
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 95
3.3.7 Optimierung bestehender und Einrichtung neuer Wohnmobilstellplätze
Projektnr.27
Optimierung bestehender und Einrichtung neuer Wohnmobilstellplätze
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Zielgruppen
Wohnmobilisten
Beschreibung
Wohnmobilisten sind eine attraktive touristische Zielgruppe, die seit Beginn
der 90er Jahre kontinuierlich gewachsen ist. Aufgrund dieser Entwicklung
sollten die bestehenden Anlagen in Steinau, Schlüchtern, Maintal, Bad Orb,
Bad Soden-Salmünster, Brucköbel und Gelnhausen weiter optimiert werden
und darüber hinaus geprüft werden, ob Potenzial für die Einrichtung weiterer Anlagen besteht.
Nächste
Schritte
−
−
−
Städte, Gemeinden
Vereine
Prüfung bestehender Anlagen hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit/Lage,
Beschilderung, Platzbeschaffenheit, Serviceangebote etc.
Auf dieser Grundlage Entwicklung von Optimierungsmaßnahmen zur
Steigerung der touristischen Wirksamkeit der Anlagen
Durchführung von Standortanalysen für potenzielle Areale für die Einrichtung weiterer Anlagen.
Standorte
Kreisweit
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 96
3.4 Organisation der touristischen Aufgaben
Positive Effekte in der touristischen Entwicklung des Main-Kinzig-Kreises können nur erreicht werden, wenn neben der Weiterentwicklung der touristischen Angebote und Produkte
und der Optimierung der Vermarktung auch die touristischen Organisations- und Managementstrukturen im und beim Kreis professionalisiert werden.
Für eine strukturiertere, effektivere Wahrnehmung der touristischen Aufgaben im MainKinzig-Kreis und seinen Städten und Gemeinden haben wir im Folgenden Empfehlungen für
die jeweiligen zentralen Aufgabenbereiche definiert und Vorschläge für die Zusammenarbeit
mit relevanten Destinationsorganisationen entwickelt.
3.4.1 Touristische Aufgaben auf Kreisebene
Projektnr.28
Touristische Aufgaben auf Kreisebene
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Aufgabenschwerpunkte
Der Main-Kinzig-Kreis ist keine Tourismusdestination sondern die räumlichadministrative Klammer für starke touristische Angebote und Standorte mit
unterschiedlichen touristischen Schwerpunkten. Vor diesem Hintergrund
sollte der Fachbereich Tourismus neue Schwerpunkte in der Tourismusarbeit setzen und sich künftig auf folgende Aufgabenbereiche konzentrieren:
Vernetzung und Tourismusförderung
−
(Wieder-)Einführung regelmäßiger, nutzbringender touristischer Informations- und Abstimmungsrunden mit den Städten und Gemeinden
−
Durchführung kreativer Angebots-/Produktwerkstätten mit touristischen
Akteuren
−
Förderung des touristischen Bewusstseins im Main-Kinzig-Kreis
−
Angebote für die Fortbildung touristischer Leistungsträger:
−
Fortführung Qualitätsmanagement (Zertifizierung, Klassifizierung,
Service Q)
−
Betriebsberatung: Investitionspläne, Strategieworkshops, Unterstützung bei Betriebsnachfolgen.
−
Förderung eines einheitlichen Leistungsniveaus (insbesondere bei
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
Seite 97
Beherbergung. Methoden: Sonderkreditprogramme, Investitionshilfen,
Betriebsberatungen, Workshops)
−
Einrichtung und Betrieb eines Content-Management-Systems mit Datenbankfunktion
−
Betrieb einer internen touristischen Kommunikationsplattform als Informations- und Koordinierungsinstrument für die Orte und Leistungsträger
−
Gezielte Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Weiterentwicklung ihrer touristischen Schwerpunktthemen
−
Unterstützung der Städte und Gemeinden bei regelmäßigen gemeinsamen und einheitlichen Gästebefragungen zur besseren Erfassung
von soziodemographischen Daten sowie Motiven, Bedürfnissen, konkretem Bedarf, Erwartungen, Wahrnehmungen der Gäste.
Professioneller Außenauftritt
−
Entwicklung einer übersichtlichen, klar strukturierten Informations- und
Imagebroschüre mit Magazincharakter (anstatt des bisherigen Gastgeberverzeichnisses)
−
Relaunch der touristischen Internetseite. Inhaltlicher Fokus soll die
Information der Bürger und Gäste über die touristischen Angebote im
Kreis sein (insbesondere im Bereich Tagestourismus)
−
Professionelle Vorbereitung der Pressemitteilungen für die Pressestelle
des Main-Kinzig-Kreises
−
Durchführung von Pressekonferenzen
−
Organisation ausgewählter Messeauftritte, als zweites Instrument der
Kundendirektansprache Entwicklung und Umsetzung von
Promotionaktionen mit Partnern aus dem Kreis.
Infrastrukturentwicklung
−
Initiierung von innovativen Ankerangeboten zu den Kernthemen (in
Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden)
−
Initiierung von Maßnahmen mit ortsübergreifender Bedeutung (z.B. EBike-Netzwerk)
−
Planung und Realisierung von Infrastrukturmaßnahmen in Kooperation
mit den kommunalen und sonstigen Partnern (z.B. Spessartbogen)
−
Temporäre Federführung bei Initiativen und Projekten
−
Fördermittelmanagement: Information, Unterstützung, Akquisition für
Projekte im Main-Kinzig-Kreis.
Zusammenarbeit mit Destinationsorganisationen (siehe Maßnahme 30)
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 98
3.4.2 Touristische Aufgaben auf Städte- und Gemeindeebene
Projektnr.29
Touristische Aufgaben auf Städte- und Gemeindeebene
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige:
Federführung bei der Umsetzung
Aufgabenschwerpunkte
Für die Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis hat der Tourismus
unterschiedliche Bedeutung. Dementsprechend werden auch die jeweiligen
touristischen Aufgaben mit einem unterschiedlichen Grad an Professionalität und Qualität bearbeitet.
Unabhängig von der aktuellen Bedeutung des Tourismus für die einzelnen
Städte und Gemeinden bedarf es in allen Kommunen einer klaren Strukturierung der touristischen Aufgaben. Nur so können die spezifischen touristischen Entwicklungspotenziale künftig besser genutzt, touristische Alleinstellungen klarer herausgestellt und damit die positiven Wirkungen des Tourismus insgesamt gesteigert werden. Zusätzlich vereinfacht eine klar strukturierte Tourismusarbeit auf kommunaler Ebene die Zusammenarbeit mit dem
Main-Kinzig-Kreis und relevanten Destinationsorganisationen (wie z.B.
Spessart-Mainland). Folgende Aufgaben sollten vor diesem Hintergrund
schwerpunktmäßig auf der Ortsebene bearbeitet werden:
Gästebetreuung vor Ort
−
Optimierung (ggf. Zertifizierung) der Tourist Informationen (falls vorhanden)
−
Verbesserung Ausschilderung, Besucherlenkung, Informations-Tafeln.
Erfassung Gästeprofile
−
Regelmäßige, einheitliche Gästebefragungen zur besseren Erfassung
von soziodemographischen Daten sowie Motiven, Bedürfnissen, konkretem Bedarf, Erwartungen, Wahrnehmungen der Gäste. Die Erhebung in den Orten sollte in Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis
erfolgen (einheitliche Erhebungsbögen zur besseren Auswertung).
Betreuung der lokalen Tourismusakteure
−
Schulung Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe (in Abstimmung
mit dem Main-Kinzig-Kreis)
−
Förderung eines einheitlichen Leistungsniveaus insbesondere bei Beherbergung (Qualitätsmanagement, Zertifizierungen und Klassifizierungen) in Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Städte, Gemeinden
Vereine
Seite 99
Zielgruppenorientierte Angebots- und Produktentwicklung
−
Weiterentwicklung und Ausbau der orts- bzw. regionspezifischen Kernthemen
−
Zielgruppen- und themenbezogene Angebots- und Produktentwicklung
mit den touristischen und kulturellen Leistungsträgern vor Ort
−
Weiterentwicklung Authentizität und Erlebbarkeit der Angebote
−
Pflege und Unterhaltung der touristischen Infrastruktur wie Rad- und
Wandernetze, Bäder, Parks etc. (in Zusammenarbeit mit dem Kreis und
dem Naturpark Hessischer Spessart)
−
Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen: Erfahrungsaustausch, Angebote, Veranstaltungen (Unterstützung durch den MKK)
−
Organisation von Veranstaltungen vor Ort.
Vermarktung
−
Konzentration auf qualitativ hochwertige Vertriebs- und Werbemittel
(weniger ist mehr)
−
Kommunikation und Vertrieb für die eigene Stadt bzw. Gemeinde
−
Optimierung der örtlichen Internetpräsentationen
−
Optimierung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR)
−
Zusammenarbeit mit Destinationen als Vermarktungspartner (insbes.
Spessart-Mainland) für die Ansprache von Übernachtungsgästen (Ansprache Tagestouristen auch über den Main-Kinzig-Kreis)
−
Übermittlung der relevanten Angebote an den Kreis (Eintrag in die Datenbank) und die jeweilige Destination.
Zeithorizont
Umsetzung
Kurzfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 100
3.4.3 Zusammenarbeit mit relevanten Destinationsorganisationen
Projektnr.30
Zusammenarbeit mit relevanten Destinationsorganisationen
Priorität
hoch
mittel
niedrig
Bereich
Infrastruktur
Organisation
Qualität
Marketing
Service
Planung
in Umsetzung
Planungsstand Idee
Zuständigkeit
MKK
Tour. Leistungsträger
Sonstige: Destinationsorganisationen
Federführung bei der Umsetzung
Beschreibung
Der Main-Kinzig-Kreis verfügt geografisch und strukturell betrachtet über
Teilräume, die sich durch eigene touristische Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale auszeichnen. Die Weiterentwicklung des Tourismus im
Main-Kinzig-Kreis muss deshalb von den regionalen Besonderheiten und
spezifischen Potenzialen der Teilräume und einzelner Orte ausgehen.
Die Vermarktung der Teilräume und einzelner Orte sollte durch sie selbst
sowie übergreifend erfolgen. Im tagestourismus ist hier der Main-KinzigKreis eine wichtige Plattform, beim Übernachtungstourismus Destinationsorganisationen. Besondere Potenziale für die Gewinnung von Übernachtungsgästen hat aus Gutachtersicht eine enge Zusammenarbeit mit den
folgenden Destinationsorganisationen:
Tourismusverband Spessart-Mainland:
Die Destination Spessart gehört zu den elf etablierten touristischen Destinationen Hessens, mit denen sich das Land im Außenauftritt präsentiert. Nach
geografischer Zuordnung gehören 17 der 29 Kommunen des Main-KinzigKreises zum Spessart.
Städte, Gemeinden
Vereine
Abbildung 15: Destination Spessart
Quelle: HMWVL, Ref. I 3, Mai 2012
Der Tourismusverband Spessart-Mainland arbeitet professionell und prä-
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 101
sentiert sich am Markt zeitgemäß und mit durchgehender Linie. Dabei profitiert er auch von der Zugehörigkeit zum Franken-Tourismus. Neue Themen
werden aufgegriffen (u.a. „Bikewald Spessart“ mit Ausweisung von Mountainbike-Strecken, neue App für Smartphones, Fanseite auf Facebook). Die
Aktivitäten sind umfangreich (u.a. 11.000 Broschürenanfragen p.a., Anzeigenwerbung, interaktives Tourenportal, umfassende PR, Gesamtbudget
2012: 248 T€, davon 191 T€ für Werbemaßnahmen).
Mit einer gutachterseits empfohlenen Wiederaufnahme bzw. dem Fortbestand der Mitgliedschaft des Main-Kinzig-Kreises bei Spessart-Mainland
wird auch den entsprechenden Orten im Kreis ermöglicht, ihre Mitgliedschaft beizubehalten (u.a. Bad Orb, Bad Soden-Salmünster, Schlüchtern,
Sinntal, Biebergemünd, Steinau, Flörsbachtal). Diese Orte repräsentieren
derzeit rund 70% der Übernachtungen des Main-Kinzig-Kreises. Die entsprechenden Orte kann der Main-Kinzig-Kreis also mit dem jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 30 T€ maßgeblich im Destinationsmarketing und
der Gewinnung von (Übernachtungs-)Gästen unterstützen.
Diese Orte sehen auch selbst die besten Chancen für eine erfolgreiche
Marktbearbeitung und Gästegewinnung in einer Fortsetzung der bisher
guten und professionellen Zusammenarbeit (und Mitgliedschaft) mit dem
Tourismusverband Spessart-Mainland. Dies ergaben die Expertengespräche und Aussagen in den Workshops.
Durch die Fortsetzung der Mitgliedschaft und die Mitarbeit in relevanten
Gremien kann der Kreis entscheidenden Einfluss nehmen, gezielt die Interessen des Main-Kinzig-Kreises vertreten und die spezifischen Themen der
kreiszugehörigen Städte und Gemeinden optimal platzieren.
Diese Aussage wird auch durch die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung der Städte und Gemeinden gestützt, die ift im Juli 2013 im Rahmen
der Konzepterstellung durchgeführt hat. Zentrale Frage war, welche Bedeutung die einzelnen Städte und Gemeinden den entsprechenden Destinations-Organisationen bzw. Institutionen künftig in folgenden Bereichen zumessen:
−
Touristische Angebotsentwicklung
−
Präsentation ihrer touristischen Angebote am Markt im Bereich Übernachtungstourismus
−
Präsentation ihrer touristischen Angebote am Markt im Bereich Tagestourismus.
Die folgenden Graphiken zeigen die Ergebnisse der Abfrage, welche Bedeutung die einzelnen Städte und Gemeinden im Kreis dem Tourismusverband Spessart-Mainland und dem Main-Kinzig-Kreis in den oben genannten
Aufgabenfeldern beimessen (gezeigt wird die Anzahl der jeweiligen Nennungen).
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 102
Abbildung 16: Künftige Bedeutung im Bereich Angebotsentwicklung
Quelle: ift GmbH
Abbildung 17: Künftige Bedeutung im Bereich Tagestourismus
keine Bedeutung
Spessart-Mainland
mittelmäßige Bedeutung
Main-Kinzig-Kreis
sehr große Bedeutung
0
5
10
15
Quelle: ift GmbH
Abbildung 18: Künftige Bedeutung im Bereich Übernachtungstourismus
keine Bedeutung
Spessart-Mainland
mittelmäßige Bedeutung
Main-Kinzig-Kreis
sehr große Bedeutung
0
2
4
6
8
10
Quelle: ift GmbH
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 103
Die Ergebnisse der Abfrage bei den Kommunen im MKK machen deutlich,
dass sich zahlreiche Städte und Gemeinden im Kreis von einer Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Spessart-Mainland wichtige Impulse für
die markgerechte Präsentation ihrer touristischen Angebote insbesondere in
den Bereichen Übernachtungs- und Tagestourismus versprechen. Für die
Unterstützung im Bereich Angebots- und Produktentwicklung ist für die
Zukunft der Fachbereich Tourismus der wichtigste Ansprechpartner für die
Städte und Gemeinden im Kreis.
Region Frankfurt Rhein-Main
Genauso wie der Spessart gehört auch die Region Frankfurt Rhein-Main zu
den elf touristischen Destinationen Hessens, mit denen sich das Land im
Außenauftritt präsentiert. 10 der 29 Kommunen des Main-Kinzig-Kreises
gehören nach geografischer Zuordnung zu dieser Destination.
Abbildung 19: Destination Region Frankfurt Rhein-Main
Quelle: HMWVL, Ref. I 3, Mai 2012
Die touristische Vermarktung der Destination Frankfurt Rhein-Main befindet
sich aber erst im Aufbau. Eine eigene Geschäftsstelle gibt es dafür derzeit
nicht. Bisher werden die touristischen Angebote der Destination in erster
Linie über die Internetseite www.frankfurt-rhein-main.de, eine Imagebroschüre und einen Veranstaltungskalender vermarktet. Dabei stehen die
folgenden Themenbereiche im Vordergrund: Hotels, Tagungsangebote,
Shoppingangebote, Sehenswürdigkeiten, Kunst und Kultur, Gesundheit und
Wellness, Freizeit und Natur sowie Gastronomie und Nachtleben. Herausgeber der Internetseite, der Imagebroschüre und des Veranstaltungskalenders ist der Arbeitskreis Tourismus/Regionalkonferenz unter Leitung der
Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main.
Der Main-Kinzig-Kreis war bisher über den Fachbereich Tourismus in diesem Arbeitskreis vertreten. Aktuell ist nur noch die Stadt Hanau in dem
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 104
Arbeitskreis vertreten, die aufgrund ihrer direkten Nachbarschaft zu Frankfurt eine engere Zusammenarbeit mit Frankfurt am Main pflegt.
Auf Basis der durchgeführten Expertengespräche mit Vertretern des MainKinzig-Kreises und touristischen und politischen Akteuren aus den Städten
und Gemeinden des Kreises kann gesagt werden, dass diese Mitarbeit in
dem Arbeitskreis Tourismus/Regionalkonferenz der Tourismus+Congress
GmbH Frankfurt am Main durch den Fachbereich Tourismus bisher zu keinen wesentlichen touristischen Impulsen für den Kreis geführt hat.
Um die Potenziale dieser bekannten und touristisch starken Region zu nutzen, wird empfohlen, dass der Main-Kinzig-Kreis neue wirksame Modelle
entwickelt und umsetzt sowie im Rahmen der neuen Ausrichtung eigene
Schwerpunkte setzt. Im Fokus steht dabei die gezielte Ansprache sowohl
von Tages- als auch Übernachtungsgästen für den Main-Kinzig-Kreis und
seine Städte und Gemeinden.
Die Kommunen aus dem MKK haben im Rahmen der Abfrage das Thema
wie folgt gesehen:
Abbildung 20: Künftige Bedeutung im Bereich Angebotsentwicklung
Quelle: ift GmbH
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 105
Abbildung 21: Künftige Bedeutung im Bereich Tagestourismus
keine Bedeutung
Region Frankfurt RheinMain
mittelmäßige Bedeutung
Main-Kinzig-Kreis
sehr große Bedeutung
0
5
10
15
Quelle: ift GmbH
Abbildung 22: Künftige Bedeutung im Bereich Übernachtungstourismus
keine Bedeutung
Region Frankfurt RheinMain
mittelmäßige Bedeutung
Main-Kinzig-Kreis
sehr große Bedeutung
0
2
4
6
8
10
Quelle: ift GmbH
Zeithorizont
Umsetzung
Kurz- bis mittelfristig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 106
4. Fazit
Der Tourismus im Main-Kinzig-Kreis ist bereits heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit
Schwerpunkten in den Bereichen Gesundheits-, Aktiv-, Natur-, Kultur-, Städte- und Geschäftstourismus. Darüber hinaus ist er auch ein wichtiger weicher Standortfaktor. Der Tourismus hat weitere Entwicklungschancen sowohl in den Bereichen Naherholung und Tagesausflüge als auch im Bereich Übernachtungstourismus.
Die wesentlichen Ansatzpunkte für die weitere Tourismusentwicklung sind:
Attraktive und vielfältige Landschaft als Basis für naturnahe Aktivitäten
Historische Stadtkerne, kulturelle Sehenswürdigkeiten und Angebote
Umfassendes Angebot im Bereich Gesundheitstourismus (u.a. in zwei Kurorten)
Großes Bevölkerungspotenzial im unmittelbaren Einzugsbereich
Touristische Angebotsvielfalt durch unterschiedliche touristische Schwerpunkte und
Angebote in den Teilräumen und den einzelnen Städten und Gemeinden im Kreis
Bekannte touristische Destinationen als potenzielle Partner insbesondere bei der Ansprache von Übernachtungsgästen (siehe dazu insbesondere Kapitel 1.9. SWOTProfil).
Unter Berücksichtigung dieser touristischen Potenziale sind auf Grundlage der Analysen
sowie der mit relevanten Akteuren abgestimmten Ziele und Strategien insgesamt 30 Projekte und Maßnahmen in den Bereichen Angebots- und Produktentwicklung, Vermarktung,
Querschnittsaufgaben und Organisation der touristischen Aufgaben entwickelt worden (siehe dazu Kapitel 3), die
das spezifische Angebotsprofil der Teilräume und der einzelnen Orte des Main-KinzigKreises durch neue Projektideen schärfen und durch die fortwährende Weiterentwicklung laufender Projekte maßgeblich unterstützen,
die Außendarstellung und das Marketing professionalisieren,
die Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft optimieren,
Infrastruktur, konkrete wertschöpfende Angebote (insbesondere Beherbergungsbetriebe) und Qualität nachhaltig ausbauen und verbessern helfen,
die Organisation der touristischen Arbeit optimieren und
den Main-Kinzig-Kreis insgesamt als Lebens-, Tourismus und Erholungsraum positiv
entwickeln und aufwerten.
Dabei kommt insbesondere der Optimierung der touristischen Aufgabenwahrnehmung auf
Kreisebene eine zentrale Bedeutung zu. Für eine effektivere Tourismusarbeit muss der
Fachbereich Tourismus neue Schwerpunkte in der Tourismusarbeit setzen und sich auf die
folgenden Aufgabenbereiche konzentrieren (siehe dazu Kapitel 3.4.1):
Vernetzung und Tourismusförderung (Unterstützung der Städte und Gemeinden des
Main-Kinzig-Kreises bei der Angebotsentwicklung)
Professionalisierung Außenauftritt (Internet und Print): Inhaltlicher Fokus sollte dabei
die Information der Gäste und Bürger über die touristischen Angebote im Kreis sein,
und zwar insbesondere im Bereich Tagestourismus. Der Außenauftritt und die Vermarktung touristischer Angebote mit Zielgruppe Übernachtungsgäste hingegen sollte künftig
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
Seite 107
maßgeblich über die Destinationsorganisationen wie den Tourismusverband SpessartMainland erfolgen
Infrastrukturentwicklung: Initiierung von innovativen Ankerangeboten zu den touristischen Kernthemen und Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der fortwährenden Weiterentwicklung und Pflege touristischer Infrastrukturen
Pointierte Vertretung der Interessen des Main-Kinzig-Kreises und die bessere Platzierung der spezifischen Themen der kreiszugehörigen Städte und Gemeinden beim Tourismusverband Spessart-Mainland und in der Region Frankfurt Rhein-Main.
Die einzelnen Orte sollten sich künftig auf die örtliche Gästebetreuung, die Betreuung der
lokalen Tourismusakteure, die zielgruppenorientierte Angebots- und Produktentwicklung
und die Vermarktung in Zusammenarbeit mit dem Kreis im Bereich Tagestourismus und mit
relevanten Destinationsorganisationen im Bereich Übernachtungsgäste konzentrieren (siehe dazu Kapitel 3.4.2 und 3.4.3).
Durch diese klar strukturierte und transparente Aufgabenverteilung kann die zukünftige
Tourismusarbeit auf allen Ebenen effektiver gestaltet, die Abstimmung zwischen Kreis und
Städten und Gemeinden und relevanten Destinationsorganisationen vereinfacht und damit
eine zentrale Grundlage für eine erfolgreiche Tourismusentwicklung im Main-Kinzig-Kreis
geschaffen werden.
Tourismuskonzept für den Main-Kinzig-Kreis, 08.11.2013
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