LiMa 41. pdf - Rieder Kommunikation

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LiMa 41. pdf - Rieder Kommunikation
September–Oktober 2014 | 7. Jahrgang | Nr. 41
Hier leben wir
Land-Wirtschaft
Landwirte leben auf dem Land. Nicht immer.
Modestadt
Liestal
«Wir sind die
Familie Degen»
Streifzug durch
die trendige Vielfalt
in Liestals Modeboutiquen.
Eine Liestaler Familie
mit zwei Kindern und
viel Spass.
4410 music nights!
Sa.20.Sept.2014/20.00Uhr/KV-SaalLiestal
So.21.Sept.2014/18.00Uhr/KV-SaalLiestal
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Konzeption/Schauspiel
Leitung Eintritte Vorverkauf
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WAS
DIE WELT
IM INNERSTEN
ZUSAMMENHÄLT
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so 26.10. jeanette williams fr 7.11. classic night* sa 8.11. pink pedrazzi
fr 14.11. myron
fr 28.11. tafs sa 29.11. gigi moto
fr 5.12. annakin so 7.12. swiss grass night sa 12.12. the bianca story
fr 23.1. thomas aeschbacher
sa 24.1. sousoul sa 31.1. back to
fr 6.2. alexia gardner sa 7.2. classic night* fr 6.3. dodo hug
fr 20.3. max lässer sa 21.3. frölein da capo fr 27.3. andrea wellard
29.3. donna hughes
EinmusikalischerDeutungsversuch,mitWerkenvonHaydn,
Bach,Mendelssohn,Beethoven…
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– 2 – LiMa September–Oktober 2014
I N H A LT
4/6/8/10 Aufgefallen: News und Trends
Bezug zur
Landwirtschaft erhalten
Als kleines Mädchen half ich meinem
Walliser Grossvater oft beim Heuen.
Unsere Familie verbrachte jeden Sommer im Goms. Wir Kinder standen oben
auf dem Heuwagen und stampften das
frische Heu. Viele andere halfen mit und
es gab immer ein wunderbares Zvieri.
Jahre später half ich dann zusammen mit
meinen eigenen Kindern, das Heu ins
Gebläse zu gabeln.
Mein Bezug zur Landwirtschaft
blieb immer erhalten, und seit einer
meiner Söhne eine Lehre als Landwirt
begonnen hat, konnte ich einige Bauernbetriebe näher kennen lernen. Wie
vielfältig die Betriebe und wie kreativ
die Bauern darin sind, ihre Existenz auf
verschiedenen Standbeinen aufzubauen,
beeindruckt mich. Dabei geht es neben
den üblichen Betriebszweigen eines landwirtschaftlichen Betriebes auch um das
Betreiben eines Hofladens, bis hin zur
Pferdepension. Es ist dieses grosse
Engagement in einem stetig schwieriger
werdenden Umfeld, dem mein grosser
Respekt gebührt.
Das LiMa hat mit einigen Landwirtfamilien aus unserer Region gesprochen.
Die interessanten Einblicke finden Sie
auf den nächsten Seiten. Im Kontrast
dazu setzt es in dieser Ausgabe noch
einen ganz anderen Fokus und präsentiert Liestal als trendige Modestadt.
Claudia Aufdereggen,
Mitglied des LiMa-Impulsteams
14 Land-Wirtschaft
Landwirte leben auf dem Land. Nicht immer
16 «Wenn ich Zeit habe, reise ich auch ein bisschen»
24 Fressen als Geschäftsmodell
28 Von Latteart zu Milchwirtschaft
30 Der Anspruch an die Landwirtschaft ist hoch
36 Argumente: Einwohnerrats-Fraktionen
41 38 KMU Liestal am Puls
Modestadt Liestal
47 Geschichte(n)
«Und dann hat es mir gefallen
bei all den schönen Leuten.»
50 Adieu Portland von Dominique Näf
54 Hier leben wir:
«Wir sind die Familie Degen»
«Wir werden sicher eine vergnügliche Stunde
haben» Koch-Show mit Promis an der Gwärb’14
57 60 Goshindokan: Für das Leben lernen
63 Regio Liestal Live
U ngeliebte Eindringlinge
­
bekämpfen
Impressum 7. Jahrgang, Nr. 41
Herausgeberin und Redaktionsleitung: Beatrice Rieder,
Rieder Kommunikation, Rathausstrasse 66,
4410 Liestal, T 061 923 05 15, lima@riederkommunikation.ch, www.riederkommunikation.ch.
Mitwirkende Autor/innen dieser Ausgabe:
Andreas Baumeister, Stéphanie Erni, Lucas Huber
(lh), Dominique Näf, Isabelle Pryce (ip), Beatrice
Rieder (br). Gestaltung: Denise Vanne. Foto­grafie:
Guido Schärli (gs), Foto-Grafik Schärli, ­Hölstein;
Lithos und Druck: Vogt-Schild Druck AG, Deren­
dingen. Distribution: Post.
Impulsteam der Redaktion: Claudia Aufdereggen,
Andreas Baumeister, Barbara Boos, Andreas ­Ruegg,
Martin Waibel.
Inserate: Monika Neuenschwander, Rieder
­Kommunikation, R
­ athausstrasse 66, 4410 Liestal, ­
T 061 923 05 15, F 061 923 05 16, ­
monika.neuenschwander@riederkommunikation.ch.
Tarife, jeweils farbig: 1/1 Seite 1845.00, 1/2 Seite 923.00,
1
/4 Seite 495.00 1/8 Seite 283.00. Details unter
www.lima-online.ch.
LiMa erscheint 6 x pro Jahr: Januar, März, Mai, Juli,
September, November. Erscheinungstermin jeweils
Anfang Monat, ausser Januar. Auflage: 25’300 Ex.
kostenlos an alle Haushaltungen in Liestal, Lausen,
Arisdorf, Hersberg, Nusshof, Seltisberg, Lupsingen, Bubendorf, Ziefen, Reigoldswil, Lampenberg,
­Hölstein, Ramlinsburg, Frenkendorf, Füllinsdorf,
Nuglar, St. Pantaleon und Büren.
Abonnement: Ausserhalb des Verteilgebiets kann
LiMa zu einem Versandkosten­beitrag von CHF 28.00
abonniert werden.
ISSN-Nummer 1663-6236
LiMa
LiMaSeptember–Oktober
September–Oktober 2014 2012 –3–
lh
Nach alter Barbieren Sitte
AUFGEFALLEN
«Wir schneiden Haare.» Was Geschäftsführer
Roj so knapp auf den Punkt bringt, ist aber eigentlich nur die Spitze des Eisbergs. Bei Coiffeur Dilo,
seit Juli an der Rathausstrasse in Liestal, werden
nämlich nicht nur Frisuren in Form gebracht,
sondern auch Bärte und Augenbrauen millimetergenau gestutzt. Dies geschieht nach traditionellem Handwerk aus dem nahen Osten – mit Feuer, Faden und offener Klinge. Ganz nach alter
Barbieren Sitte. Im Bild v.l.: Roj, Samoa, Stefanie, Can. Damen und Herren Coiffeur by Dilo,
Rathaus­strasse 29, Liestal, 062 525 90 09, Montag bis Freitag 9 bis 18.30, Samstag 8 bis 16 Uhr,
auch ohne Voranmeldung lh
Die Oper im Kino
lh
Neuer Raum für das
Wohnen im Alter
lh
Bei der Modefamilie Singeisen geht die Post
ab: In Liestal führt Claudia Singeisen seit zehn
Jahren die Boutique Mode-Trend. Tochter
Olivia Puccio führt seit sechs Jahren den
Piccadilly Jeans Shop am Steinenbachgässlein
34 in Basel. Neu leitet Oscar Singeisen das
Modehaus Ruf in Laufen, das die Familie
soeben übernommen hat. Oscar und Claudia
Singeisen mit Tochter Olivia Puccio vor dem
Mode-Trend Liestal, Rathausstrasse 49,
061 922 14 19 mode-trend@bluewin.ch lh
Die schnellste Tinte der Schweiz
THINKshop.ch heisst der Marktführer punkto Wiederbefüllen
leerer Druckerpatronen. Und der ist im Juli von Basel nach
Frenkendorf umgezogen. Von hier versorgen Fredy Gass und
sein Team die gesamte Schweiz, und die Füllmaschinen hat er
gleich selbst entwickelt. So kommt die Tinte den Kunden nicht
nur bedeutend günstiger: «Es ist auch viel ökologischer», sagt
der Firmengründer und Inhaber. Wiederaufbereitete TintenDrucker-Patronen gibt’s per Post und neu auch am Schalter –
in Originalqualität. THINKshop.ch, Parkstrasse 6, Frenkendorf, 061 315 10 20, info@thinkshop.ch, www.thinkshop.ch,
Öffnungszeiten: Mo–Fr 8–12 und 13–17 Uhr lh
«Die Nähe zum Altersheim ist einmalig»,
sagt Ernst Bronner, Stiftungsrat der Paul
Schwob Stiftung. Deren Aufgabe ist es,
Raum für das Wohnen im Alter
zu schaffen. Der Baustart für die Überbauung zwischen Arisdörfer- und Heidenlochstrasse ist für Ende 2015 geplant. Die
zwei Gebäude umfassen 18 2,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen im mittleren
Preis­segment. Der Clou ist der direkte Anschluss ans Alterszentrum Brunnmatt,
mit dem man eng zusammenarbeiten will, dies sowohl im kulinarischen wie auch
im pflegerischen Bereich. Die Nähe zum Altersheim ermöglicht den Mietern
einen sachten Übergang vom selbständigen Leben zu einem allfälligen Umzug
ins Altersheim zu einem späteren Zeitpunkt. «Damit kommen wir einem grossen
Bedürfnis nach», ist Ernst Bronner überzeugt. Die Stiftung hat das Land von der
Stadt Liestal im Baurecht erworben. Noch steht die Genehmigung des Quartierplans aus, die Baukommissionen der Stadt und die Arealbaukommission des
Kantons haben bereits grünes Licht gegeben. Bis im vierten Quartal 2015 soll
dann die Baubewilligung vorliegen, die Stiftung rechnet in der Folge mit einer
Bauzeit von zwölf bis fünfzehn Monaten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf
rund acht Millionen Franken. Schlüsselübergabe soll bereits Ende 2016 sein.
Paul Schwob Stiftung, Liestal, Ernst Bronner, Präsident a.i., 061 921 13 33,
paulschwobstiftung.ch.
Im Bild v.l. die
Stiftungsräte Marc
Lüthi und Gerhard
Läuchli und Ernst
Bronner, Präsident ad
interim. lh
lh
Mode im Blut
Das Kino Oris holt die Weltoper nach Liestal.
Premiere ist am 16. Oktober mit Kenneth
MacMillans «Manon». Ab dann schaltet das
Kino regelmässig und live ins Royal Opera
House nach London. «Wir wollen ein zusätzliches Kulturangebot nach Liestal bringen und
damit auch das Stedtli beleben», sagt OrisGeschäftsführer Marcel Hinterobermaier. Kino Oris, Kanonengasse 15, Liestal, 061 921 10
22, Programm auf oris-liestal.ch lh
zVg
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Wer bu ng. W
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lim a@ rie de rk
Ne ws fu tte r:
Publireportage
Eine grosse Reise,
anders als geplant
Die Werner Thommen AG wird 50. Malermeister Werner Thommen
hat das Baselbiet im Umweltschutz vorwärts­gebracht.
Werni Thommen hatte eben seine Malerausbildung beendet. Sein Plan war, kurz im väterlichen Malergeschäft Werner Thommen auszuhelfen und danach die Welt zu bereisen. Das
war vor 41 Jahren. Werni Thommen blieb hier.
Sein Malerleben jedoch lebte er mit weltoffenem Blick, innovativem Geist und grossem
Herzen, begleitete 23 Lehrlinge zum Berufsabschluss und schuf wegweisende Konzepte.
Diesen Mai ist das Malergeschäft Werner
Thommen AG 50 Jahre alt geworden.
Der Abfall-Werni
In den Malermeisterverbänden der beiden
Basel holte sich Thommen, dessen heutiges
Markenzeichen sein Pferdeschwanz ist, das
Pseudonym «Abfall-Werni». Sechzehn Jahre
lang war er Vorstandsmitglied im Baselbiet,
als Vorreiter im Umweltschutz. Er besass
eine der ersten Spaltanlagen im Kanton und
fuhr vor fünfzehn Jahren schon ein gasbetriebenes Auto. Noch heute kommt in seinem Betrieb jeder Tropfen Wasser, der Farbe enthält,
von der Baustelle retour in die Werkstatt und
wird fachgerecht entsorgt. Das heutige
Umweltkonzept der Malermeister in Basel
und Baselland erarbeitete er und ein Kollege
aus Basel. In der Folge gründeten sie die IG
Maler­abfallentsorgung der Malermeisterverbände beider Basel. Alle Verbandsmitglieder
besuchten ihre Umweltschutzkurse und erhielten ein Zerfitikat.
Werner Thommens Blick für andere Betriebe, Regionen und deren Herausforderungen ist stets offen. Er engagierte sich 28
Jahre lang als Lehrabschluss-Prüfungsexperte im Kanton Baselland und 20 Jahre als Meisterprüfungs-Experte für die Deutschschweiz.
Offener Blick und ­Innovationsgeist: Werner
Thommen schaut stets über den eigenen Zaun
hinaus.
so? «Weil unsere Leute sauber arbeiten. Die
Kundschaft drückt uns gerne den Schlüssel in
die Hand und fährt in die Ferien.» Werner
Thommen lacht: «Einige Kunden verlangen
­immer nach dem bestimmten Maler, den sie
besonders schätzen. Zum Beispiel den, der
letztes Mal so ruhig war beim Arbeiten.»
Auch das Spital und die Psychiatrie setzen
oftmals auf die Thommen Maler, denn sie kennen die Gegebenheiten dieser speziellen Orte
und passen sich ihnen an.
«Ich komme mit allen klar»
«Der, der so ruhig war
beim Arbeiten»
Wie steht Werner Thommen zum Konkurrenzdruck? «Es geht nur miteinander», lautet seine
Antwort. «Mal bekommt der Eine den Auftrag,
mal der Andere. Wir bilden ja auch Arbeits­
gemeinschaften. Ich komme mit allen klar.»
Malermeister Werni Thommen hat auch
so eine grosse Reise gemacht, einfach anders
als geplant. br
Typisch für Werner Thommen AG: Obwohl das
zehnköpfige Team routiniert Grossaufträge
ausführt – «vom kleinsten WC bis zum
grössten Hochhaus» – hat es bei Privatkunden
einen besonders guten Ruf. Warum ist das
Rheinstrasse 50, 4414 Füllinsdorf, 061 901 20 40,
maler@thommen-ag.ch, www.thommen-ag.ch
LiMa September–Oktober 2014 –5–
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Mehr Style und Fantasie für
das beste Aussehen
An seinem 26. Geburtstag eröffnete der Liestaler Ümit Paldir
seinen Damen- und Herren-Salon. Der Coiffeur schreibt die
Beratung gross. «Ich stimme jeden Schnitt perfekt auf das
Gesicht ab», sagt er. Er bietet das ganze Spektrum des Haarstyles bis hin zum Bartdesign – mit Klinge, Faden und Feuer.
«Ich biete mehr Style, mehr Look und mehr Fantasie.» «Ich war
schon bei vielen Coiffeuren; so gut wie Ümit ist keiner. Da
stimmt jedes Härchen», sagt Davide Restiere, Stammkunde und
U18-Spieler beim FC Basel. Coiffeur Ümit, Damen & Herren,
Obergestadeckweg 9, Liestal, 061 337 49 32, facebook/coiffeurümit, ohne Voranmeldung,
Montag bis Freitag 9 bis 19 Uhr, Samstag bis 17 Uhr lh
ip
Belle wie im ELLE
«Ich wollte von meinen Kindern schöne Fotos,
wie man sie in Magazinen sieht: ohne
­Rötungen, ohne Windelabdruck», erzählt Linda
Schier. Sie wurde enttäuscht und brachte sich
das Fotografieren und die Bildbearbeitung
kurzerhand selbst bei. Bisher fotografierte
­Schier nebst ihren Kindern vor allem Kinder,
Familien und erwartende Frauen aus ihrem grossen Bekanntenkreis.
Nun bietet sie ihre exklusive Kunst allen Interessierten an. Linda
Schier, Exklusive Kinderfotografie, 076 339 80 98,
www.exklusive-kinderfotografie.ch ip
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Wohlfühl­
abende für
Frauen
Nach einem
­hektischen Tag in
ruhiger Atmosphäre
abschalten, entspannen und die Batterien aufladen? Dies bieten die «Wohlfühlabende für Frauen».
Premiere ist am 3. September. Sie sind ein Ort der Einkehr, des
Aufatmens und des Geniessens, aber auch des Austausches. «Auch
der gesellige Teil kommt nicht zu kurz», verspricht Dianara Joos.
Gemeinsam mit Ajana Anke Randegger ermöglicht sie kleine
Pausen vom Alltag. Weitere Daten: 5. November (jeweils 19.30 bis
22 Uhr). «Wohlfühlabende für Frauen», Praxis Schauenburg,
Schauen­burgerstrasse 37, Liestal, www.dianara-joos.ch,
www.heilsam-en.ch, www. praxis-schauenburg.ch lh
– 6 – LiMa September–Oktober 2014
Frisch, kreativ,
selbstgemacht
Natalie Freivogels Lachen steckt an.
Erst Anfang August hat die junge
Köchin das Restaurant Amtshaus in
Liestal neu eröffnet, Mitte August war
grosse Eröffnungsfeier. Ein Blick in die
Karte zeigt: Die Inhaberin verarbeitet
frische Zutaten aus der Region, sämtliches Fleisch kommt vom Nusshof.
«Das ist das A und O – und natürlich
die Kreativität», sagt sie. Der Renner:
das Kotelette in ausgelassener Kräuterbutter mit Spätzli. Alles selbstgemacht,
versteht sich – wie die Gutzi zum
Kaffee und die zehn Sorten Glacé zum
Dessert. Bild: Natalie Freivogel und ihr
Chef de Service, Alessio di Caudo,
suchen noch Verstärkung im Service.
Restaurant Amtshaus, Amts­hausgasse 1,
Liestal, 061 921 37 21, restaurant.
amtshaus@outlook.com,
www. restaurant-amtshaus.ch,
Öffnungszeiten: Mo–Fr, 9–14 und
17–23 Uhr (Fr 16–23.30), täglich
Kaffee und hausgemachtes Sandwich
für CHF 8.50 lh
Liestal im internationalen Fokus
Anfang Oktober kommt die Weltelite des Orientierungslaufs nach
Liestal. Den drei OL-Vereinen OLG Kakowa, OLV Baselland und
OLV Basel ist es gelungen, den Weltcupfinal nach Liestal zu holen.
Zugleich finden zwei nationale Wettkämpfe und der Baselbieter
Team-OL statt. Höhepunkt ist der Weltcup-Sprint am Sonntag
Nachmittag im Stedtli, mit Zielarena auf dem Wasserturmplatz.
Zwei der treibenden Köpfe
sind OK-Präsident Stefan
Gürtler (l.) und Vize­
präsident Thomas Brogli.
3.–5. Oktober 2014,
Informationen unter
www.ol-weltcup.ch br
zVg
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AUFGEFALLEN
Publireportage
Langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Die fünf Personen im Team, die am längsten im Unternehmen arbeiten, vereinen beinahe hundert Jahre Berufserfahrung bei der Migros Bank. Das ganze Liestaler-Team von links: Emanuel Etter, Doris Wenger, Gaby Scharf, Katja Imhof, Heinz Sutter, Polina Szczepotko,
Marco Farneti, Melina Pantos, Lirie Maksutaj, Nicole Bruderer, Marcel Schaad.
«Ich arbeite mit Stolz bei der Migros Bank»
Die Migros Bank Liestal steht für motivierte Mitarbeitende
und für Nachhaltigkeit.
Wenn Emanuel Etter vor Jahren aus seiner
Studentenbude im Liestaler Stedtli blickte,
dachte er: Das wäre ein Arbeitsplatz. Nun ist
er 32, und seit knapp einem Jahr ist er Leiter
jenes Unternehmens, für das er damals
schwärmte: der Migros Bank Liestal. Bereits
seine Lehre hat er bei der Migros Bank gemacht, ist dem Unternehmen seit 15 Jahren
verbunden. Warum? «Die Migros Bank ist ein
toller Arbeitgeber, der die Voraussetzungen
für ein motivierendes Arbeitsklima schafft.
Ich arbeite mit Stolz hier.»
Doch eigentlich will er viel weniger über
sich als über sein Team sprechen. Es wider-
spiegle nämlich genau das, wofür die Migros
Bank stehe: Teamgeist, Sicherheit, Kompetenz und die attraktiven Zinsvorteile, für die
das Finanzinstitut seit jeher bekannt ist. «Wir
sind mehr als die Bank Ihres Vertrauens»,
sagt Emanuel Etter darum.
Langjährige Mitarbeitende,
beständige Kundenbeziehungen
Bestes Beispiel für Nachhaltigkeit und das
Vertrauen sind die langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die teils seit weit über
20 Jahren mit an Bord der Migros Bank sind.
Durch sie entstehen beständige Beziehungen
Niederlassungsleiter
Emanuel Etter (l.) mit
seinem Leitungsteam:
Doris Wenger, stellvertretende Nieder­­
l­assungsleiterin und
Marcel Schaad, Teamleiter Privatkunden.
zu den Kundinnen und Kunden. Darum misst
Emanuel Etter seinen Mitarbeitenden die
allergrösste Bedeutung bei: «Der Schlüssel
­
für zufriedene Kunden sind engagierte Mitarbeiter. Daran arbeiten wir tagtäglich.» Und
das seit bald 25 Jahren. So lange gibt es die
Migros Bank Liestal schon fast; 2015 feiert
die Niederlassung ihr Jubiläum.
Die Migros Bank setzt sich aktiv dafür
ein, ihren Kundinnen und Kunden die besten
Konditionen zu bieten. Dabei schwingt auch
heute noch der Geist von Migros-Gründer
Gottlieb Duttweiler mit. So fliesst der Gewinn
der Bank in den Migros Genossenschafts
Bund und kommt – etwa durch das Migros
Kultur­prozent – auf direktem Weg der Bevölkerung zugute. br
Migros Bank Liestal, Fischmarkt 29, Liestal,
T 0848 845 400, www.migrosbank.ch
Offen von Montag bis Freitag 8.45–12.30 und
14.00–17 Uhr, Mittwoch bis 18 Uhr
LiMa September–Oktober 2014 –7–
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AUFGEFALLEN
Zusammengetrommelt zum Feiern
br
Drei Wochen dauerte der Umbau. Nun
erstrahlt Marie-Claire Siegenthalers Boutique
La Scala in ganz und gar neuem Glanz (im
Bild links neben Yvonne Weisskopf). Und
dabei hat sie auch gleich den Namen geändert.
Zum Fünf-Jahres-Jubiläum wurde aus dem
einstigen «Young Fashion» neu das «La
Scala». Das Angebot umfasst die grösste
Auswahl der beliebten «Marc Cain»-Kollek­
tionen in der Region. La Scala, The Art of
Style by Marie-Claire Siegenthaler, Rathausstrasse 27, Liestal, 061 921 98 80 lh
Eine schicke
«Shabby-Welt» in weiss
ip
Young Fashion
heisst jetzt La Scala
Typisch Thommen Werni: Zum 50-Jahre-Firmenjubiläum lud er alle Lehrlinge,
die sein Vater und er in 41 Jahren ausgebildet haben, zu einem Nachtessen ein.
Inklusive Lehrling Nr. 1 namens Gertrud, was 1969 noch eine Besonderheit war,
und inklusive der heutigen Azubis. Den Abend im Wilden Mann genossen haben:
(hinten v.l.) Werni Thommen, Gertrud, Emil, Thomas, Markus, Charlotte, Sibylle,
Michael, Fredy, Lukas, Marco, Luisa, Jannik, (vorne v.l.) Ruedi, Mireille, Rahel,
Matthias und Stefanie. Nicht auf dem Bild: Marco, Alexander, Serina, Besim,
Sasa und Fabienne. Werner Thommen AG Malergeschäft, Rheinstrasse 50, 4414
Füllinsdorf, 061 901 20 40. maler@thommen-ag.ch, www.thommen-ag.ch br
Als Kind hat sie dauernd das Zimmer
umgestellt. Später hat Doris Britt begonnen,
für sich selbst Möbel zu restaurieren, dann hat
sie im re-store in Liestal gearbeitet. «Als
dieser zuging, war es Zeit, für etwas Eigenes.»
Ab September finden alle Liebhaberinnen und
Liebhaber des Shabby chic Möbel und Dekorationen in Britt‘s neuem Laden-Atelier. Britt’s Wunderbare Welt, Doris Britt, Heidenlochstrasse 112, Liestal, 079 654 76 75, info@shabby-britt.ch, www.shabby-britt.ch ip
Kinder, Kinder
– 8 – LiMa September–Oktober 2014
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Was 2015 als Innovation auf den Markt kommt, zeigt Cellovelo
als Prototyp schon diesen September: Der Cockpit-Computer
«Nyon» von Bosch kennt dank GPS-Routennavigation die
nächstgelegenen Restaurants und bietet persönliche FitnessFunktionen. Praktisch: Steigt die Pulsfrequenz höher an als
erlaubt, schaltet das E-Bike automatisch einen Zacken zu.
Cellovelo, Oristalstrasse 6 (beim Bahnhof), Liestal,
061 921 57 39, www.cellovelo.ch br
lh
E-Bike mit Fitnessmanager
Einen grossen Event haben sich die Landeskirchen und Freikirchen
Liestals ausgedacht. Bis zu 300 Kinder und Familien erwarten sie
am ersten grossen Kindertag im Stadion Gitterli am 13. September,
und 75 freiwillige Helferinnen und Helfer werden im Einsatz sein.
Es warten Konzerte, Spiele, Clowns, Seifiblöterli, ein Sponsorenlauf, zu Essen und zu Trinken und noch viel mehr. Liestaler Kindertag, 13.9.14, 10.00–16.00h bei jedem Wetter, Eintritt frei. br
Publireportage
Links: Kreatives Umfeld für Kunden
und Mitarbeitende.
Rechts oben: Das ist Musik: v.l. Däni Keller,
Christian Schöni, Cello Geiger, Harco Riesen,
Peter Meienberg.
Rechts unten: Hat den Plausch, bei Cello
­mitzuarbeiten: Harco Riesen in der Werkstatt.
«Es läuft super»,
sagt Cello Geiger
An der Gwärb’14 können Besucher
Cellovelo-E-Bikes probefahren.
«Es läuft super», sagt Cello Geiger. «Warum?»
frage ich. «Wir machen gute Arbeit, sind an
einem paradiesischen Platz und alle, die hier
arbeiten, sind begeistert von unseren Velos.
Und wir haben die beste Kundschaft». «Was ist
die beste Kundschaft?» «Die Leute haben Vertrauen, dass wir das Beste für sie machen,
nämlich das, was sie brauchen und was sie
freut. Das freut auch uns. Wir haben loyale
Kundschaft seit dreissig Jahren. Leute, die mit
mir zusammen grau geworden sind und sich
jetzt die Annehmlichkeit eines Elektrovelos gönnen.» «Ihr geht mit Euren E-Bikes erstmals an
die Gwärb.» «Ja, viele wissen noch nicht, dass
www.cellovelo.ch
wir E-Bikes verkaufen. Die bauen wir massgeschneidert, genauso wie jedes Cellovelo: Zuerst
schauen wir mit den Kunden, was sie brauchen,
ob sie mit zwei Kindern im Anhänger die
­Sichtern hochfahren oder täglich nach Basel
pendeln. Dann bauen wir ihr persönliches Velo.
Ich verkaufe dir genau das, was du brauchst.»
«Ist das teuer?» «Das ist möglich innerhalb des
üblichen E-Bike-Preissegments.» «Was zeigt ihr
an der Gwärb?» «Wir sind draussen auf dem
Sportplatz und haben viel Platz für aktuelle E-
Bikes und Prototypen von neuen Modellen. Die
Leute dürfen probefahren und bekommen 10
Prozent Messerabatt. Sie können auch Lose
kaufen: Der zweite Preis der Lotterie ist ein
Elektrobike von Cellovelo.» «Das LiMa wünscht
Euch einen erfolgreichen Auftritt.» br
Cellovelo, Oristalstrasse 6 (beim Bahnhof), Liestal,
061 921 57 39, kontakt@cellovelo.ch, www.cellovelo.ch
LiMa September–Oktober 2014 –9–
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AUFGEFALLEN
Zeit für neue Formate
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Andreas Fleck heisst der neue musikalische Leiter der
Baselbieter Konzerte. Der Musikmanager und Cellist ist
Nachfolger von Christiane Nicolet. Fleck ist dafür bekannt,
ModeKlassisches anders zu interpretieren, dafür heimste er
schon Preise ein. «Es gibt nichts zu verbessern», sagt er,
Schnäppchenmarkt
«aber es ist Zeit für neue Formate.» So werden die KünstGleich drei Altstadt-Geschäfte tun sich in
ler Schulen besuchen, und die Konzertreihe präsentiert
Liestal zusammen, um einen Schnäppsich neu an zwei «Music Night Classics» im Kulturhotel
chenmarkt aus der Taufe zu heben: die
Guggenheim. Am 23. September beginnt die Saison 2014/2015 in der
Boutique Arlette, Kleider Hoch Klassik
Liestaler Stadtkirche – mit Andreas Fleck am Cello. Baselbieter Konzerte,
und Baccara Schuhmode. «Wir bieten
Programm auf blkonzerte.ch, Vorverkauf über kulturticket.ch lh
günstige Markenartikel aus unseren
Geschäften an», sagen Christina Hoch
Dreier, Silvia Wyss und René FreiAuf neuen Wegen
Bühler. Das Sortiment umfasst DamenbeSie heissen Grizzly, Steinbock oder City Runkleidung (insbesondere Einzelstücke),
ner: Seit 20 Jahren baut und vertreibt die
Taschen und Schuhe in den Grössen 36
Elmos GmbH Elektromobile. Und das ist nur
bis 43. «Das ist ein Versuch. Findet der
ein Teil. Ihr Sortiment an Reha-Produkten
Markt Anklang, freuen wir uns natürlich,
umfasst sage und schreibe 50’000 Artikel.
wenn noch mehr bei uns mitmachen»,
Und mit ihrem neuen Konzept «Mobil
sagt Christina Hoch Dreier.
zuhause» bieten sie einen Rundumservice für
Schnäppchenmarkt der Boutique Arlette,
die Pflege daheim – vom Umbau des Bades,
Kleider Hoch Klassik und Baccara
dem Einbau eines Rollstuhllifts, bis hin zum Gärtner. «Damit beschreiten
Schuhmode, Dienstag, 2. und Mittwoch,
wir ganz neue Wege», sagt Co-Inhaber Udo Mehring. Gerade ist Elmos mit
3. September, Martinshof Liestal,
seinem Showroom von Sissach nach Liestal gezogen. Bild v.r.: die beiden
Grosser Saal, 10 bis 18 Uhr lh
Inhaber Udo Mehring und Yannick Haller. Elmos GmbH,
Rathausstrasse 31, Liestal, 061 534 77 44, elmos.ch, info@elmos.ch ip
Am Fusse des Turms
Es ist ein Stück purer Heimeligkeit, das
Heidi Handschin Mitte August bezogen
hat: ihr neues Atelier im Thomas-Turm
zu Liestal. Couture Handschin eröffnete
das Lokal am 12. August. Inhaberin
Heidi Handschin bietet Massanfertigungen und Eigenkollektionen an.
Daneben macht sie Änderungen und
gibt Privatnähkurse – übrigens auch für
Männer. Und wer diese «LiMa»Seite mitbringt, erhält bis Ende Jahr
20 Prozent Rabatt auf alle Modelle
«am Bügel». Couture Handschin,
Büchelistrasse 9, Liestal, 061 921 04 64,
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à la carte
reisen
Klein, fein und persönlich. So will Andreas Rudin künftig seine Gäste
verwöhnen. Ab November übernimmt er das Reisegeschäft der
Autobus AG Liestal und einen Teil der Cars und Kleinbusse samt dem
Namen «alacarte-reisen» und einem Teil der Chauffeure. Und auch
der Firmensitz bleibt unverändert. Nur eben kleiner und persönlicher
soll es sein. Darum reduziert er das Reiseprogramm und konzentriert
sich vor allem auf Auftragsfahrten. Mit der AAGL verbindet Rudins
neu gegründete alacarte-reisen auch künftig eine enge Partnerschaft.
alacarte-reisen, 061 906 71 81, info@alacarte-reisen.ch, alacartereisen.ch (ab Ende September) lh
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(Oben links:) Im neuen Mehrzweckraum: Martin Kreiliger, Mitglied der Geschäftsleitung, der das Umbauprojekt als Kommissionsmitglied begleitete, mit der
Kulturverantwortlichen Anja Weyeneth. (Unten links;) Janos, Dominique, Yannik, René und ihre Kollegen vom Haustechnischen Dienst haben tüchtig mitgearbeitet und Verantwortung übernommen. (Rechts:) Mustafa, Willi, Frank (Betreuer), Priska und Christoph (Betreuer) von der Wohngruppe Orion freuen sich
auf ihre neue Wohnküche.
«Wir erwarten den Zügeltag
mit Spannung»
«Grosszügiger, heller, offener.» So lässt sich die Eingliederungsstätte ESB
nach ihrem Umbau am flottesten umschreiben. Das Stammhaus
an der Schauenburgerstrasse 16 ist kaum mehr wieder zu erkennen.
In zweijähriger Arbeit wurde das Haus grosszügig umgebaut. Das augenfälligste Merkmal
ist der neugestaltete Eingangsbereich, den
man seit geraumer Zeit von der Strasse aus
einsieht. Über ihn freuen sich die Trägerstiftung und die der ESB zugehörigen Personen
besonders: «Er war stets etwas versteckt.
Endlich hat die ESB nun einen Eingang, der ihr
auch gerecht wird», sagt Matthias Müller,
Vorsitzender der Geschäftsleitung.
Gleich dahinter befindet sich der nächste
Höhepunkt: das umgebaute Therapiebad. Es
steht auch schwerbehinderten Menschen aus
Hat von oben gesehen beachtliche Ausmasse:
Der Gebäudekomplex der Eingliederungsstätte
Baselland.
anderen Institution offen. Erst die zahlreichen
Spenden von Stiftungen, Privatpersonen
­sowie der Wirtschaft haben die Renovierung
ermöglicht.
«Unser haustechnische Dienst hat zu den
Renovierungsarbeiten viel beigetragen», sagt
Matthias Müller weiter. Das hielt nicht nur die
Kosten tief: «Für unsere Mitarbeitenden und
Lernenden mit Rente war es ein einmaliges
Erlebnis. Sie lernten viele neue Arbeiten
­kennen.»
Durch den Umbau erweitert die ESB ihr
Therapieangebot. Bestes Beispiel dafür sind
zwei neu geschaffene Therapieräume, die auf
Entspannung und die sensitive Wahrnehmung
der Bewohner abzielen. Überdies steht der
frisch renovierte Kulturraum künftig Veranstaltern für Seminare und Workshops zur
Verfügung. Und die Renovierung des zugehörigen Wohnheims Laubiberg zeigt: Die ESB
entwickelt sich laufend weiter.
Grosszügiger, heller und offener. So leben
und werken die Bewohnerinnen und Bewohner
ab September im Stammhaus der ESB. Um
dies mit der Bevölkerung zu teilen, lädt die Institution alle Interessierten am 25. April
2015 zum grossen Einweihungsfest ein. Und
nicht nur das: Weil die Eingliederungsstätte
kommendes Jahr ihr 40-jähriges Bestehen
begeht, feiert sie gleich doppelt. Näheres
dazu folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Die
ESB ist auch an der Gwärb’14 vertreten. lh
Grosses Einweihungsfest am
25. April 2015
Die Eingliederungsstätte Baselland steht im
Dienste von Menschen mit Behinderung. Sie
richtet sich nach dem Konzept der Behindertenhilfe der Kantone Basel-Stadt und Baselland.
Sie existiert seit 1975 und ist Lebensraum,
Arbeitsplatz, Künstleratelier und Lernstube in
einem. Mit den angeschlossenen Werkstätten
und insgesamt 15 Standorten begleitet und
betreut die ESB rund 400 Jugendliche und
Erwachsene. Rund 30 von ihnen leben im frisch
renovierten Stammhaus in Liestal. Und die sind
ziemlich aufgeregt: «Alle erwarten den Zügeltag
mit Spannung. Der grosse Tag wird mit viel
Engagement und Vorfreude vorbereitet», erklärt
Martin Kreiliger.
ESB Eingliederungsstätte Baselland
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LiMa September–Oktober 2014 – 11 –
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LandWirtschaft
LiMa September–Oktober 2014 – 13 –
Land-Wirtschaft:
Landwirte leben auf dem Land. Nicht immer.
Dieter Weber und seine Familie leben mit
der Stadt, der Hof Eglisacker von Franz und
Ursi Lüdi wurde überbaut und Esther
und Franz ­Hossle wiederum leben ziemlich
abgelegen über Reigoldswil.
Text: Isabelle Pryce; Bilder: Guido Schärli
– 14 – LiMa September–Oktober 2014
Dieter Weber inmitten der ersten ersten
Dahlienblüten: Am 28. August eröffnet er
seinen neuen Dahlienpark.
Stolz strecken die Fallschirm-Rud­
beckien auf ihren dünnen Stielen die
Blütenköpfe in die Luft. Die luftigen
Skabiosen schimmern zart lila in der
Morgensonne. Lilien, Gladiolen und
Sonnenblumen strahlen um die Wette.
Wer kennt sie nicht, die Blumenpracht
von Wannenbauer Dieter Weber. An
der Strasse zwischen Liestal und Bubendorf lockt sie zum Selberpflücken.
Dieter Weber und seine Familie leben
von dieser Strasse, von der Nähe zu den
Menschen. Mit seinen Ideen für den
Direktverkauf hat er für den Hof Obere
Wanne einen eigenen Weg gefunden. Mit
den Blumenfeldern, dem Kürbisland und
dem Maislabyrinth hat er inzwischen
viele Stammkunden aus der ganzen
Region gewonnen. Ein neuer Dahlienpark wird bald eröffnet.
Kurzentschlossen in eine
neue Zukunft
Angefangen hat alles mit einem Glücksgriff. Aber blenden wir noch etwas
weiter zurück. Dieter Weber ist im
Stöckli, einem Nebengebäude des Hofs,
aufgewachsen. Sein Grossvater führte
den traditionellen Bauernhof mit Milchwirtschaft und Ackerbau vorbildlich.
Diesen Hof wollte der junge Dieter
einmal übernehmen. Doch es kam
anders: Der Grossvater verstarb unerwartet. Ein Erbschaftsstreit entbrannte.
Während 25 Jahren wurde der Hof mehr
schlecht als recht weitergeführt. 1994,
Dieter studierte damals noch Agronomie
in Zollikofen, rief ihn sein Vater Hans­
ruedi Weber unverhofft an und bot ihm
an, den Hof zu übernehmen. «Ich müsse
sofort entscheiden», erzählt Weber.
Alle Beteiligten der Erbengemeinschaft
sassen zu diesem Zeitpunkt beim Richter
und warteten auf Dieters Antwort.
«So sagte ich zu, mein Vater kaufte den
Hof und ich wurde über Nacht zum
Wannenbauer», fährt Weber fort. «Als
ich nach vielen Jahren wieder auf den
Hof kam, erkannte ich ihn nicht wieder.
Alle Maschinen waren kaputt, 14 alte
Autos standen herum, die Gebäude
waren vollgestopft mit Altmetall und
Altpapier, der Hof hatte kein Milchkontingent mehr und das Land war in einem
traurigen Zustand», erinnert er sich.
Neben dem Studium räumte er abends
und an den Wochenenden auf dem Hof
auf und bestellte das Land. Im Juli 1994
musste nach der Gerstenernte auf dem
Feld nahe an der Strasse eine Grün­
düngung hin. Da säte Dieter Weber zum
ersten Mal seine Sonnenblumen. «Es war
eher zufällig. Die Samen waren günstig
und ich fand, Sonnenblumen sehen noch
schön aus», sagt Weber. Als sie sechs
Wochen später blühten, stellten sein
Vater und er mehr aus Jux ein Kässeli
LAND-WIRTSCHAFT
hin. «Aber die Leute waren verrückt
nach unseren Sonnenblumen. Einmal
zählte mein Vater über zwanzig Autos
von pflückenden Kunden. Ich staune
noch heute, wie viele Sonnenblumen wir
damals verkauft haben. Sie haben den
Hof gerettet. Wir konnten damit fürs
Erste die Zinsen bezahlen und den
Winter über die Runden kommen.»
Seither gehören die Blumen zum
Hof. Inzwischen blühen zwischen März
und November etwa 60 Arten mit fast
200 Sorten. Zu jeder Zeit sind eine Fülle
an Blumen und Ziergräsern zum Schneiden bereit. «Ich will nicht nur die am
meisten gekauften Blumen, also Sonnenblumen, Gladiolen oder Lilien anbieten.
Streng genommen zahlen sich Aufwand
und Ertrag bei vielen Blumen nicht
wirklich aus. Alles ist stundenlange
Handarbeit. Meine Eltern arbeiten gratis.
Aber mir ist die Vielfalt wichtig und ich
weiss, dass ein paar Kundinnen und
Kunden Freude daran haben», sagt Weber.
Ein gutes Kürbisjahr
Wirtschaftlich gesehen, sind die
­Kürbisse und die Bio-Eier die wichtigsten Standbeine des Hofs. Als der
junge Agronom 1997 auf Bio umgestellt
hat, hat er gleichzeitig als einer der
ersten Landwirte der Schweiz im grossen
Stil auf Bio-Hühnerhaltung gesetzt. In
seinen zwei Ställen mit lichtdurchflutetem Winter­garten gackern rund 2’500
Legehennen und stolzieren 30 Hähne.
Jeden Tag spazieren die Hühner aus den
Ställen auf die grosszügigen Weiden. Ein
Teil von ihnen erreicht das satte Grün
sogar über eine eigens für sie gebaute
Brücke. Die glücklichen Hühner legen
fast täglich ein Ei. 10 Prozent der Eier
werden direkt verkauft, den Rest holt ein
Zwischenhändler. Hauptsächlich ab Hof
sind die Kürbisse zu haben. Auf 3,5
Hektar, das entspricht immerhin 6 bis
LiMa September–Oktober 2014 – 15 –
«Wenn ich Zeit habe, reise ich
auch ein bisschen»
Was wäre die Landwirtschaft ohne die vielen ausländischen
Hilfs- und Arbeitskräfte. Auch Dieter Weber hat seit Jahren
immer dieselben vier polnischen Angestellten, die meistens zu
zweit abwechslungsweise zwischen März und November auf dem
Hof des ­Wannenbauers arbeiten. Einer davon ist Zenek Obirek.
Er kommt seit über zehn Jahren regelmässig nach Liestal.
Diesen Sommer hat er seine Familie zu Besuch mitgebracht.
Ganze 1’600 Kilometer legt Zenek Obirek
zurück, um zu seiner Arbeitsstelle in Liestal
zu gelangen. Meistes kommt er mit dem Bus,
manchmal mit dem Auto. Obirek wohnt mit
.
seiner Frau El zabieta und den Kindern
Magdalena (16) und Kamil (10) im Süd-Osten
von Polen, nahe der Grenze zur Ukraine.
Die nächsten Städte, Warschau und Krakau,
sind beide etwa 300 Kilometer entfernt.
In diesem von der Landwirtschaft geprägten
.
Gebiet bewirtschaften Zenek und El zabieta
Obirek ein eigenes Stück Land, vor allem zur
Selbstversorgung. Wie viele andere Land-
– 16 – LiMa September–Oktober 2014
wirte seiner Gegend suchte er sich eine
Arbeit im Ausland. «1997 bin ich zum ersten
Mal zu Dieter in die Schweiz gekommen, um
beim Aufbau des Hühnerstalls zu helfen»,
erzählt der gelernte Landwirt und Mechaniker für Landwirtschaftsmaschinen. Seither
kommt er fast jedes Jahr zweimal für zwei
bis vier Monate. Für Dieter Weber gehören
Zenek und seine anderen langjährigen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon
längst zur Familie. «Ich komme gerne
hierher», sagt auch Zenek Obirek. «Es ist
interessant, ein anderes Land kennen zu
Schon zum zweiten Mal hat Zenek Obirek seine
Familie auf die Obere Wanne mitgebracht.
.
Leider liess das Ferienwetter von El zabieta,
Magdalena und Kamil zu wünschen übrig.
lernen. Wenn ich Zeit habe, reise ich auch ein
bisschen herum. Manchmal mehr, manchmal
weniger», erzählt der etwas scheue Pole.
Für seine Frau sei das natürlich weniger toll.
«Wenn ich weg bin, muss sie alles allein
machen. Auf dem Feld hilft ihr aber mein
.
Schwiegervater.» El zabieta Obirek hat
Theologie studiert und einige Zeit als
Lehrerin gearbeitet. «Leider hat es immer
weniger Kinder in unserer Gegend und so
braucht es auch weniger Lehrer. Eine
Zeitlang hat sie in einer Fabrik gearbeitet,
.
aber nun sucht El zabieta wieder Arbeit.
Der Besuch in der Schweiz sei da eine schöne
Abwechslung, meint Obirek. «Das Wetter ist
leider dieses Jahr nicht so schön. Den
Kindern wird es langsam langweilig. Meine
Frau hilft einfach auf dem Hof mit. Wenn
es in den nächsten Tagen noch schön wird,
fahren wir in den Europapark. Darauf
freuen sich Magdalena und Kamil schon
lange.»
Früh übt sich, wer Landwirt werden möchte. Yanis (3) fährt auch bei Papa Dieter Weber gerne auf dem Traktor mit, während Nesthäckchen
Lorraine (8 Monate) eher Mama Nadia Graber bei der Arbeit hilft. Cynthia (12) und Elias (9) sind an diesem sonnigen Sommertag lieber
unterwegs.
7 Fussballplätzen, wachsen alle 66 Zentimeter gesetzt rund 100 Speisesorten
und fast so viele Sorten Zierkürbis.
«Auch bei den Kürbissen will ich eine
Vielfalt anbieten. Ich habe aus der
ganzen Welt gute Sorten zusammen­
gesucht. Trotzdem kaufen viele Kunden
immer wieder das gleiche. Bei einigen
weiss ich schon, wenn sie ins Zelt
kommen, mit was sie wieder rausgehen
werden», schmunzelt der Bio-Landwirt.
Ab dem 28. August ist das Kürbisland
wieder offen. Etwas früher als sonst.
Denn dieses Jahr ist ein gutes Kürbisjahr. «Es hat viel geregnet und immer
zum richtigen Zeitpunkt. Die Kürbispflanzen wachsen wunderbar, die Beeren
sind alle früh reif.», erklärt Weber. Er
pflückt nur genussreife Kürbisse. «Das
ist mir ein Anliegen und da muss ich
auch meine Mitarbeiter immer wieder
darauf trimmen. Wenn die Kunden bei
mir im Zelt einen Kürbis kaufen, dann
sollen sie ihn ohne Nachreife sofort
essen können», betont er. Wenn er sieht,
dass doch jemand einen etwas zu früh
gepflückten ausgesucht hat, dann weist
er darauf hin. «Nur ein reifer Kürbis
schmeckt wirklich gut.» Einmal reif,
halten sie dafür lange. Je nach Sorte von
drei Monaten bis zu einem Jahr.
Zwei neue Ideen
Gleich zwei neue Ideen setzt der inno­
vative Agrar-Ingenieur zurzeit um. Seit
letztem Jahr verkauft er das Gras nicht
mehr als Futter an andere Bauern,
sondern verarbeitet es zu Kompost.
«Die Idee entstand aus dem Wunsch, den
Kreislauf auf dem Hof zu schliessen.
Wenn ich den Kompost selbst herstelle,
muss ich ihn nicht einkaufen», erklärt
Weber und fährt fort: «Ich bin jetzt bei
meinem dritten V
­ ersuch. Wenn die
Qualität und die Menge stimmen, werde
ich auch den Kompost direkt vom Hof
verkaufen.» Besonders wichtig
Der stolze Güggel
bringt Ruhe in die
Hühnerschar, denn
die Damen «chifflen»
gerne über das
Fressen, die Nest- und
die Schlafplätze.
Ausserdem warnt er
die Hühner vor
dem Habicht und
anderen Räubern.
Bei Gefahr sind
die Hähne meist die
letz­ten, die im
Hühnerhaus
verschwinden.
LiMa September–Oktober 2014 – 17 –
Baby Boo, Orange Knirps, Sweet Mama oder doch wieder Butternuss? Wer ins Kürbisland tritt, hat die Qual der Wahl. Zum Glück gibt’s zu
jeder Sorte ein passendes Rezept dazu.
ist die hochwertige Pflanzennahrung
aber für Weber’s neustes Standbein:
den Dahlienpark. «Leider musste ich
feststellen, dass die Qualität der ein­
gekauften Dahlienknollen je länger je
schlechter wurde. Deshalb habe ich mich
entschlossen, selbst Knollen zu produzieren und diese nicht nur für unser Blumenfeld zu nutzen, sondern mehr daraus
zu machen.» Ab dem 28. August bis in
den Oktober beziehungsweise zum ersten
Frost ist deshalb der Dahlienpark
geöffnet. Hier können Blumenliebhaberinnen und -liebhaber für einen kleinen
Eintritts­preis rund 500 Dahlienarten
einfach nur bestaunen oder für das
eigene Zuhause aussuchen. Der Wannenbauer nimmt Bestellungen auf für
Knollen, aber auch für Jungpflanzen
oder Dahlien im Topf. Es liegt bei den
Dahlien bezaubern
durch ihr Vielfältigkeit an Blütenformen
und ihre leuchtende
Farbenpracht. Bei
richtiger Pflege
blühen sie aussergewöhnlich lang, vom
Hochsommer bis in
den Spätherbst.
– 18 – LiMa September–Oktober 2014
Kunden, wie sehr sie sich selbst mit der
Aufzucht, dieser bis in den Herbst
blühenden Blumen, befassen wollen.
«Mal schauen, ob der Dahlienpark die
Vorbeifahrenden interessiert», meint
Weber gelassen. Er gibt seiner Idee zehn
Jahre Zeit, um zu funktionieren. Auch
dieses neue Standbein setzt also auf die
Nähe zum urbanen Raum. Dieser dehnt
sich immer mehr aus. Fühlt sich Dieter
Weber von der Stadt auch bedrängt?
«Eigentlich nicht. Die Ausläufer der
Kürbisse wachsen zwar fast in die Gärten der ersten Häuser», schmunzelt er,
«aber ich glaube nicht, dass ich als Landwirt die Umzonung noch erleben werde.»
Von der Stadt verdrängt
Das können Franz und Ursi Lüdi vom
ehemaligen Hof Eglisacker nicht von
sich behaupten. Schon als die beiden
1973 als junges Ehepaar den Hof von
Vater Lüdi übernahmen, war klar, dass
ihnen Liestal immer mehr Land weg­
nehmen würde. Denn Hof und Land,
bereits von Vater Lüdi gepachtet,
gehörten einem Bauunternehmer.
EINKAUFSERLEBNIS
Als die Einfamilienhäuser näher rückten, pachteten Ursi und Franz Lüdi neues Land auf dem Seltisberg. Hier konnten sie auch einen Schopf
für ihre Maschinen aufstellen.
«Wir betrieben vor allem Milchwirtschaft, Ackerbau und hatten ein bisschen
Früchte», sagt Ursi Lüdi. Nach und nach
rückten die Einfamilienhäuser näher an
den Hof, nach und nach konnten Lüdis
das verlorene Land durch neues Pachtland, vor allem auf dem Seltisberg,
ersetzen. «Im Frühjahr 1998 hatten wir
aber für die Kühe nicht mehr genügend
Land rund um den Hof», erzählt Franz
Lüdi. «Damit erhielten wir keine Direktzahlungen mehr. Wir mussten mit dem
Vieh aufhören.» Im Jahr 2000 war es
schliesslich soweit. Lüdis mussten den
Hof verlassen, die Gebäude wurden
abgerissen, wichen weiteren Wohnhäusern. «Wenigstens waren wir gut darauf
vorbereitet», sagt Ursi Lüdi und erzählt,
dass der Landbesitzer bei der Kündigung
einen Fehler machte. «Die Kündigungsfrist war zwölf Monate, aber er schickte
uns den Brief nur elf Monate vorher.
So konnten wir noch ganze sechs Jahre
länger bleiben», lächelt sie schelmisch.
Die Familie Lüdi zog in ein Haus an der
Heidenlochstrasse und bewirtschaftete
weiterhin die Äcker auf dem Seltisberg.
«Das ging nur, weil ich vor
25 Jahren die Gelegenheit hatte, ein
Stück Land zu kaufen. Das war jetzt
Gold wert, weil ich dort einen Schopf für
die Maschinen aufstellen konnte»,
erzählt Franz Lüdi. So konnte er noch
bis zu seiner Pensionierung vor zwei
Jahren Landwirt bleiben – auch wenn er
den Lohn mit einem Nebenjob fürs
Milchhüsli Liestal aufbessern musste.
Noch heute trifft man ihn im Milchhüsli
an. Er fährt Warenlieferungen aus.
Gemeinsam erledigen er und seine Frau
zudem die Hauswartung einer nach­
barschaftlichen Siedlung. «So polieren
wir auch die AHV etwas auf», sagen
die beiden.
Von der Stadt eingeholt: Auf dem Gebiet
Eglisacker in der
Bildmitte stand Ursi
und Franz Lüdis Hof.
LiMa September–Oktober 2014 – 19 –
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– 20 – LiMa September–Oktober 2014
Jessica (links) und Anuschka Hossle haben beide eine Stelle im Tal, aber arbeiten auch täglich mit den Pferden.
Ein Paradies für Pferde
Auf dem Hof Bürten oberhalb Reigoldswil wird das Land sicher nicht knapp.
Ganze 55 Hektaren Weideland und zwölf
Hektaren Wald gehören zum Hof. Zum
einen gehört Esther und Franz Hossle
das Land, zum anderen hat es weit und
breit kein anderes Haus. Bürten ist wohl
einer der abgelegendsten Höfe unserer
Region. Man erreicht ihn über eine
ziemlich abenteuerliche Fahrt durch den
Wald, einen in Fels gesprengten Tunnel
und über eine Schotterstrasse. Die Eltern
von Esther Hossle-Hartmann führten den
Hof als traditionellen Betrieb. Auch
Franz und Esther hielten bis vor kurzem
noch Mutterkühe für den NaturabeefVerkauf. Seit die beiden vor über 20
Jahren auf die Bürten hoch gekommen
sind, liegt der Schwerpunkt bei der
Pferdehaltung. Franz Hossle hat eine
landwirtschaftliche Ausbildung absolviert, aber er ist schon immer viel und
gerne geritten und war im Fricktal lange
Vereinstrainer. Auch Esther und die
Töchter Anuschka (27) und Jessica (25)
reiten leidenschaftlich gerne. «Wir haben
lange Pferde gezüchtet. Wir hatten einen
tollen Araberhengst und sind bekannt für
unsere Schecken», erzählt Esther Hossle.
«Aber nun ist die Stute zu alt, um noch
mehr Fohlen zur Welt zu bringen.»
Heute haben Hossles selbst nur noch
sechs Pferde. Alle anderen sind hier in
Pension. Vor allem Fohlen werden ab
dem sechsten Monat bis sie dreijährig
sind werden hierher gebracht, damit sie
in der Gruppe aufwachsen können.
Später werden diese oft auch wieder über
den Winter zur Erholung auf die Bürte
gebracht, besonders solche, die als
Sportpferde viel im Einsatz waren.
Schliesslich bringen Besitzer ihre alten
Pferde gerne auf die Bürte, damit sie
ihre letzten Jahre gut umsorgt und glücklich diese grosszügigen Weiden geniessen können. «Alle Pferde von drei bis
Mit Schaufel und
Eimer ausgerüstet
sammelt Franz Hossle
die Pferdeäpfel ein.
LiMa September–Oktober 2014 – 21 –
LAND-WIRTSCHAFT
Frisch vom Hof schmeckt‘s
einfach besser!
Viele Konsumentinnen und Konsumenten wissen gerne wie und wo ein Nahrungsmittel
produziert wurde. Sie kaufen vorzugsweise saisonale Produkte, achten auf kurze
Transportwege und artgerechte Tierhaltung und faire Bedingungen für die Angestellten. Da bietet sich der Einkauf beim lokalen Landwirtschaftsbetrieb geradezu an. Hier
kann sich jeder selbst von der Qualität und den ethischen Grundsätzen überzeugen.
Viele Bauernhöfe weisen mit Schildern auf ihr Angebot hin. Die einen haben
Hofläden, andere Selbstbedienung, manche bieten ein breites Sortiment, andere sind
auf wenige Produkte spezialisiert. Es gibt auch Höfe, die Gastwirtschaft, Übernachtungen in Heu und Stroh oder Aktivferien auf dem Bauernhof anbieten.
Auf www.landwirtschaft.ch findet sich unter «Vom Hof» ein Suchinstrument, über
das die Bauernhofläden mit den gewünschten Produkten in der gewünschten Region
herausgesucht werden können. Ein kurzer Text zeigt, die Liste ist nicht vollständig.
Ausserdem gibt es seit dem Juni 2012 auch eine Vom Hof-App für unterwegs.
Auf www.landwirtschaft-bl.ch können Interessierte unter «Informationen» den
Einkaufsführer „Früsch vom Buure-Hof“ herunterladen. Auch hier ist die Liste nicht
vollständig.
Möglichkeiten zur Übernachtung im Stroh und weitere Ferien- und Freizeitangebote finden sich unter www.baselland-tourismus.ch und www.schlaf-im-stroh.ch.
– 22 – LiMa September–Oktober 2014
dreissig Jahre sind bei uns gemischt auf
der Weide», sagt Franz Hossle. «So
halten die jungen Tiere die älteren fit
und die älteren bringen den jungen
soziale Spielregeln bei.» Etwa siebzig
Fohlen und Pferde galoppieren täglich
über die weitläufigen Weiden und
verbringen die Nächte in den gross­­zügi­gen Stallungen. «Anfragen hätten
wir eigentlich für etwa doppelt so viele
Tiere», meint Esther Hossle, aber sie
wollen diese Anzahl nicht überschreiten:
«Wir schauen uns täglich jedes Pferd
genau an. Ausserdem wollen wir auf
unseren Wiesen die Biodiversität erhalten, was wir auch aktiv durch einen
­grossen Arbeitseinsatz machen. Wenn
wir mehr Pferde aufnehmen würden,
Esther und Franz Hossle lieben die Pferde und
vergewissern sich tagtäglich, ob jedes der rund
siebzig Tiere wohlauf ist.
EINKAUFSERLEBNIS
Das Dahomey Zwergrind ist eine ursprüngliche Zwergrasse aus
­Afrika. Als Fleischrind ist es aufgrund seiner Grösse und einer langsameren Gewichtszunahme nicht konkurrenzfähig. Aber mit seinem
leichten Gewicht verursacht es kaum Trittschäden auf der Weide.
hätten wir weniger Zeit für sie und zu
viele Hufe würden den Boden zertrampeln.»
Vor kurzem haben Hossles wieder
zwei Dahomey Kühe mit zwei Kälbchen
gekauft. Ausserdem leben auf dem Hof
Bürten Hunde, Katzen, Hühner und Gänse, ein Pfau und stubenreine Schweine.
Esther Hossle, die Pharmaassistentin
gelernt und als junge Frau Australien
und Kanada bereiste hat, hat es nie
bereut, auf den einsamen Hof zurück­
zukehren, auf dem sie aufgewachsen ist.
Sie und ihr Mann schätzen die Ruhe,
Die kleinen, sauberen Mini-Pigs sind zutraulich, dürfen zwischendurch frei auf dem Hof spazieren und fressen gerne aus der Hand.
die wunderbare Aussicht und das Leben
mit der Natur: «Mit der Zeit entwickelt
man ein Auge für die kleinen Veränderungen und Schönheiten der Natur», sagt
sie. Die Töchter dagegen finden das
Leben auf dem abgelegenen Hof nicht
nur positiv: «Unser Schulweg war lang
und unsere Freunde etwas weit weg.
Heute müssen wir wegen dem langen,
umständlichen Weg vor allem immer top
organisiert sein. Wir sind dauernd am
Planen, zwischen der Arbeit im Tal, dem
Trainieren der Pferde auf der Bürte und
der Schlafenszeit für alles reicht und wir
beim Einkaufen nichts vergessen.» Aber
auch Anuschka, die noch hier wohnt,
und Jessica, die täglich auf der Bürte
anzutreffen ist, gefällt es auf dem
abgeschiedenen Hof mit der schönen
Aussicht: «Wir schätzen es heute viel
mehr, hier oben zu sein. Wir kommen
immer gern nachhause auf die Bürte.»
Der Blick von der Bürte reicht bis wohin?
LiMa September–Oktober 2014 – 23 –
Fressen als Geschäftsmodell
Er ist ein Tüftler mit ökologischem Gewissen und er macht das, was
auch Landwirte machen: Michael Dieterle hält Tiere und pflegt Landschaftsflächen. Und doch unterscheidet sich seine «Naturpflege» in
einem wesentlichen Punkt von der Landwirtschaft: Dieterle hat kein
eigenes oder gepachtetes Land. Er bringt seine ProSpecieRara-Schafe
und -Ziegen als lebende Rasenmäher auf die Grünflächen seiner
­Kundinnen und Kunden. Denn: «Jedes Tier hat etwas, was es besonders gut kann».
Text: Isabelle Pryce, Bilder: Guido Schärli
Vor ein paar Tagen blökten noch Schafe
am steilen, kargen Trassee der Waldenburgerbahn in Liestal. Nun fährt der
Bubendörfer Michael Dieterle bis nach
Zuchwil im Kanton Solothurn, um nach
seinen Tieren zu schauen. Hier sind vor
allem Skudden und Spiegelschafe im
Fresseinsatz. Auf dem länglichen Stück
Land ist das Mähen wegen dicken
Industrierohren erschwert. Der Schäfer
hält aber auch das Walliser Landschaf,
das für die extensive Haltung besonders
– 24 – LiMa September–Oktober 2014
gut geeignet ist sowie Walliser Schwarzhalsziegen für stark verbuschte Flächen.
Aktiv zur Biodiversität
beitragen
Seit vier Jahren gibt es das Unternehmen
Naturpflege. Dieterle, der gelernter
Zimmermann, Lastwagenmechaniker
und diplomierter Arbeitsagoge ist, nennt
sich selbst «einen Erfinder und Tüftler».
Er habe immer Ideen. Die Idee zur
Naturpflege entstand aus seinem Inte­
resse an Ökologie und der Einsicht,
dass wir Menschen in der Landwirtschaft wieder mehr natürliche Vielfalt
brauchen, weil sonst das ökologische
Gleichgewicht verloren gehe. «Bei den
Nutztieren ist die Genvielfalt extrem am
Abnehmen», weiss Dieterle. «Wegen
der Leistungszucht verschwinden alte
Rassen und die Hochleistungsrassen
machen etwa achtzig Prozent der Tiere
aus. Die Folge ist ein verengtes Gengut.
In der grossangelegten Rindfleisch­
produktion zum Beispiel gibt es weltweit
nur noch ein Dutzend Blutstammlinien.
Ein Muni macht Millionen von Kühen.»
Das sei heikel, sagt der engagierte Naturschützer, es mache die Tiere anfälliger
für Krankheiten und gefährde so unsere
Nahrungsgrundlage.
Für den Bubendörfer war klar,
dass er mit seinem Leben etwas für die
Erhaltung der Biodiversität tun wollte.
Und wenn er etwas macht, muss das
wirtschaftlich funktionieren. «Ich glaube
daran, dass jedes Geschöpf eine Spezialisierung hat, etwas, das es besonders
gut kann. Ich musste für die seltenen
LAND-WIRTSCHAFT
Wenn Naturpflege-Geschäftsführer Michael
Dieterle zu den Ziegen und Schafen kommt, lockt
er sie immer mit etwas Futter. Ansonsten essen
die Tiere nur, was ihnen die Grünfläche bietet.
Rassen einfach einen neuen Nutzen
finden», erzählt Dieterle und bringt
gleich die Lösung: «Was die alten
Schaf- und Ziegenrassen besonders gut
können, ist: Fressen.» Was im ersten
­Moment absurd klingt, ist naheliegend.
Während die Leistungstiere mit Zusatzfutter, das oft aus ökologisch bedenklichem Anbau stammt, gefüttert werden
müssen, sind die alten Landrassen
Selbstversorger. Sie können sich auch
von mageren, unwegsamen Weiden
ernähren. Dabei pflegen die Schafe und
Ziegen auf natürliche und schonende
Art die unterschiedlichsten Grünflächen.
Über Nacht zehn
Spiegelschafe
Die Tiere von «Naturpflege» kommen
meistens für eine Kurzzeitbeweidung
auf ein Stück Grünfläche, das heisst so
viele Tiere wie möglich so kurz wie
möglich. Damit kommt die Beweidung
durch die Tiere einem Schnitt mit der
Maschine ähnlich, mit einem wichtigen
Unterschied: Weil die Tiere Gras,
Blumen und Büsche nicht alle bis auf die
gleiche Höhe abknabbern, entsteht eine
klein­räumige Strukturvielfalt. «Das
braucht die Natur, damit sie vielfältig
nachwachsen kann», erklärt Dieterle und
gibt ein Beispiel dafür: «Auf einer der
Flächen, die wir nun regelmässig
beweiden, ist die Westliche Beisschrecke
zurückgekehrt, die bei uns als verschwunden galt.» So fördert Naturpflege
die Biodiversität gleich in zwei Bereichen: Die Firma erhält seltene alte
Nutztierrassen und sie fördert die
Diversität von Fauna und Flora der
Grünflächen, die sie mit ihren Schafen
und Ziegen beweidet.
Als vor etwas mehr als vier Jahren
die Idee Form annahm, gründete Dieterle gemeinsam mit Christian Flury, einem
langjährigen Freund und Landschaftsar-
chitekten, das Unternehmen «Natur­
pflege».
Gemeinsam haben sie das Konzept
erarbeitet, einen Flyer gestaltet und
sich einfach mal für die Grünpflege der
Erddepots einer Baustelle vom Bundesamt für Strassen beworben. «Wir haben
den Auftrag erhalten», freut sich Dieterle
und berichtet, dass er damals noch gar
keine Tiere hatte. «Erst mit dem ersten
Auftrag wurde ich zum Schäfer. Zum
Glück konnte ich kurzfristig zehn
Spiegelschafe kaufen.»
In Zuchwil – bei seiner Herde
– schaut Dieterle zunächst nach den
Tieren, überprüft dann den Fortschritt
der Beweidung und kontrolliert den
Zaun und die Unterstände. Sowohl das
Zaunsystem als auch die flexiblen
Boxen, die auch für Steilhänge geeignet
sind, sind Eigenkonstruktionen des
findigen Tüftlers. Immer wieder kommt
es am Zaun zu Gesprächen mit Anwohnern und Passanten. Sie freuen sich offen
an den regelmässig gewordenen Besuchen der Schafe. «Bei den etwas weiter
entfernten Grünflächen finde ich manchmal Anwohner, die mich spontan
unterstützen. Sie wechseln zum Beispiel
täglich das Wasser und melden, wenn es
sonst irgendwelche Probleme gibt. So
muss ich nicht jeden Tag zu jeder Herde
fahren», sagt Dieterle.
Biogas aus Kot und Gras
Mit seiner Idee rannte der innovative
Naturliebhaber offensichtlich offene
Türen ein. «Bisher haben wir jedes
Jahr mehr Tiere gebraucht. In Oberwil
führt der Biologe Florian Neumann
eine Filiale, die auf die Beweidung von
Naturschutzflächen und Biotopen
spezialisiert ist. Zusammen besitzen wir
mittlerweile 94 Schafe und Ziegen, die
jeweils auf mindestens zwei bis bisher
maximal sieben Grünflächen verteilt
Die Walliser Schwarzhalsziegen klettern gut
und fressen auch verbuschte Hänge ab.
Für die extensive Haltung besonders gut
geeignet: das Walliser Landschaft.
LiMa September–Oktober 2014 – 25 –
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31.07.2014
16:53 Uhr
Seite 1
Baselbieter
Konzerte
Saison 2014/2015
1
Nuria Rial, Sopran; Naoki Kitaya, Cembalo
CHAARTS Chamber Aartists
Werke von J. Turina, G.F. Händel, A. Vivaldi,
C.Ph.E. Bach und C. Monteverdi
Di 23. Sept. 2014
Abo A und B
2
Shani Diluka, Klavier
Carlos Martinez, Pantomime
Werke von F. Chopin,
F. Mendelssohn Bartholdy und E. Grieg
Di 21. Okt. 2014
Abo A und B
3
Sabine Meyer, Klarinette
Dag Jensen, Fagott; Bruno Schneider, Horn
Knut E. Sundquist, Kontrabass
Modigliani-Quartett
Werke von W.A. Mozart und F. Schubert
Di 18. Nov. 2014
Abo A
4
Rastrelli Cello Quartett
Werke von S. Prokofjew, M. Mussorgsky,
S. Rachmaninow, G. Gershwin und andere
Di 13. Jan. 2015
Abo A und B
5
Artemis Quartett
Werke von A. Dvořák, D. Schostakowitsch
und P.I. Tschaikowsky
Di 10. Feb. 2015
Abo A
6
Lautten Compagney
Dorothee Mields, Sopran
Wolfgang Katschner, Leitung
Liebes-Arien und Tanzsätze
von H. Purcell und G.F. Händel
Di 10. März 2015
Abo A
La Scintilla dei Fiati, Bläseroktett
Werke von W.A. Mozart und L.v. Beethoven
Di 14. April 2015
Abo A und B
7
1
2
Stadtkirche Liestal, 19.30 Uhr
Eintrittspreise: Konzerte 1–7
38.– Schüler: 15.–
Vorverkauf
www.kulturticket.ch
Einzelkarten:
und alle Vorverkaufsstellen
Tel. 0900 585 887 (Fr. 1.20/Min.): Mo–Fr, 10.30–12.30 h
Liestal:
Poetenäscht, Rathausstrasse 30
Basel:
Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2
Abonnemente: Abo A Konzerte 1–7
213.–
84.–
Abo B Konzerte 1/2/4/7 137.–
54.–
Ausschliesslich erhältlich bei der Geschäftsstelle Baselbieter Konzerte
Konzertkasse: ab 18.45 Uhr, Foyer Kirchgemeindehaus
I
II
Michael Wendeberg, Klavier
Yband, Streichquartett
Werke von J.S. Bach, C. Debussy,
J. Brahms, J. Grennstein und Radiohead
Fr 7. Nov. 2014
Freier Verkauf
Mischa Cheung, Klavier
musique en route, Trio
Werke von P. Sarasate, S. Prokofjew,
F. Kreisler und Traditionals
Sa 7. Feb. 2015
Freier Verkauf
2
1
3
3
4
5
6
7
I
II
Music Nights Classic im Kulturhotel Guggenheim, 20.00 Uhr
Eintrittspreise: Music Nights Classic I/II 30.– Schüler: 15.–
Vorverkauf:
www.starticket.ch und Abendkasse
Programmänderungen vorbehalten
Baselbieter Konzerte, Postfach 519, 4410 Liestal, Telefon 061 911 18 41, info@blkonzerte.ch, www.blkonzerte.ch
– 26 – LiMa September–Oktober 2014
Die Walliser Schwarzhalsziegen gehören
­ lorian Neumann. Der Biologe hat sich in
F
seiner Naturpflege-Filiale auf Naturschutz­
flächen und Biotope spezialisiert.
sind. Bis zu diesem Frühling hat Dieterle
noch zu sechzig Prozent als Arbeitsagoge in einer Heimstätte für mehrfach
kognitiv beeinträchtigte Menschen
gearbeitet. Nun ist der Aufwand mit den
Tieren zu gross geworden, als dass er
sich noch als Nebenjob bewältigen liesse.
Zudem hat er bereits Ideen, wie er sein
Kleinunternehmen noch ökologischer
machen könnte: «Ich möchte die Energie, die wir brauchen, aus dem Unternehmen selbst generieren. Aus dem Auswurf
der Tiere, dem Kot, könnten wir zusammen mit geschnittenem Gras, das sich
nicht als Futter oder für die Herstellung
von Kompost eignet, Biogas produzieren.
Ich weiss auch, wie wir das machen.
Das Konzept liegt vor, nun suchen wir
Partner und einen festen Firmensitz, an
dem Platz für so eine Anlage wäre.» Was
das Start-up-Unternehmen noch braucht,
ist ein geeignetes Gebäude für die
Überwinterung der Tiere. Zum Beispiel
eine alte Lager- oder Fabrikhalle. «Ich
bin schon lange auf der Suche nach
etwas Geeignetem, das nicht zu teuer für
uns ist. Bis jetzt halte ich die Tiere im
Winter in einem aus allen Unterständen
zusammengebauten Stall bei mir privat
vor dem Haus. Auch das Transportfahr-
Die Eigengewächswirtschaft
in den Liestaler Reben ist dieses Jahr
erstmals offen am 7. September und
an den folgenden Sonntagen bis und
mit 12. Oktober – wie immer morgens ab
10.00 Uhr bis abends 18.00 Uhr.
Zudem gibt es Frühstück an den Samstagen
vom 27. September, 4. und 11. Oktober,
jeweils ab 9.00 Uhr.
Susanne und Franz Kaufmann, Uetental 17,
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zeug mit Anhänger steht hier in
Bubendorf vor meiner Haustür. Für die
Nachbarn ist das sicher nicht immer
angenehm», meint Dieterle.
Dieterle hat noch mehr Ideen und
Visionen. Sie alle drehen sich rund um
das Thema Erhaltung der natürlichen
Ressourcen. «Ich will nicht nur den
Energiekreislauf in unserem Unternehmen schliessen, ich will auch zeigen,
dass ein ökologisch verantwortungsvoll
geführtes Leben möglich ist.»
Noch ist Dieterles Border Collie etwas jung,
aber schon bald kann Pit beim Zusammentreiben der Schafe und Geissen helfen.
Meditationskurs
Die Kunst der Achtsamkeit
Es werden verschiedene Achtsamkeits- und
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mit herausfordernden Situationen im Alltag gefunden werden.
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LiMa September–Oktober 2014 – 27 –
LAND-WIRTSCHAFT
Von Latteart zu
Milchwirtschaft
Immer weniger junge Menschen wollen Bauer oder Bäuerin werden.
Die Arbeit ist streng, der Lohn mässig, und immer mehr Bauernhöfe geben
ihren Betrieb auf. Um heute frisch anzufangen, braucht es neben dem
beruflichen Rüstzeug auch eine Portion Mut, Idealismus und K
­ reativität.
Jonas Plattner aus Reigoldswil nimmt die Herausforderung an.
Text und Bild: Isabelle Pryce
Jonas Plattner steht vor einem Neu­
anfang. Der Hof seines Vaters ist seit
dessen unerwartetem Ableben vor fünf
Jahren stillgelegt. Die Stallungen stehen
leer, das Grasland bearbeiten Landwirte
aus der Nachbarschaft im Auftrag.
Dieses Arrangement ist eine Sondermassnahme zum Schutz des Hofes. Wäre
das Land verpachtet worden, könnte man
Wiesen und Felder nur schwer wieder
von den Pächtern zurückfordern.
Vor fünf Jahren hatte der junge
Landwirt noch ein Jahr Berufslehre vor
sich. Vier Jahre nach dem Lehrabschluss
muss er sich nun entscheiden, ob er den
Hof an der Oberen Marchmatt in Reigoldswil wieder aufleben lässt, weil
sonst die notwendigen Subventionen
ausbleiben. «Mir gefällt der Beruf
Landwirt, er ist sehr vielfältig und ich
will ihn auch ausüben. Aber ich hatte die
Vorstellung, gemeinsam mit dem Vater
fliessend in den Betrieb hineinzuwachsen», erzählt der junge Mann. Mit einem
Krug läuft er über den gepflegten, mit
Kies belegten Vorplatz des einst herrschaftlichen Hofes und giesst am
Brunnen Wasser ein. Die ersten frühreifen Äpfel sind schon vom Baum.
«Eigentlich wollte ich noch ein paar
Jahre frei sein, Erfahrungen sammeln»,
meint Jonas Plattner. «Aber vielleicht
ist es ganz gut, dass ich jetzt einen
gewissen Druck habe anzufangen.»
Nach der Lehre Wanderjahre
Nach dem Lehrabschluss hat Jonas
Plattner erstmals Zivildienst geleistet.
Zuerst auf einem Bauernbetrieb, dann in
einer Kinderkrippe. Danach reiste er
unter anderem nach Schottland, wo er
drei Monate auf einem Schloss «woo-
fing» machte. «Woof» ist ein Netzwerk
von nationalen Organisationen, die
weltweit Menschen, die gerne freiwillig
auf einem Bio-Betrieb arbeiten möchten,
mit Betrieben zusammenbringen, die
für Kost und Logis freiwillige Arbeitskräfte suchen. «Zum Schloss gehörte
eine Herde Jakobsschafe. Aber die geben
nicht so viel Arbeit, sodass ich viel
Gartenarbeiten erledigt habe», erzählt
Jonas. Aktuell arbeitet Plattner im Caffè
«Unternehmen Mitte» in Basel im
Service. Dort überrascht er die Kundinnen und Kunden, indem er mit dem
Milchschaum kleine Kunstwerke auf die
Cappuccinos zaubert. «Latteart ist ein
bisschen zu einem Hobby geworden.
Vielleicht weil ich selbst gerne Kaffee
trinke», sagt Plattner.
Bald gibt es seine Latteart nur noch
auf dem Hof. Bald startet Jonas Plattner
mit 23 Jungtieren für die Milchproduk­
tion. «Ich habe einen besonderen Draht
zu Kühen. Sie haben etwas Majestätisches und strahlen viel Ruhe aus», sagt
der junge Landwirt. Er sieht es als ein
Privileg, dass er den Hof in Betrieb
nehmen und etwas aufbauen kann.
«Aber ich habe auch Respekt vor dieser
Aufgabe. Dem unternehmerischen
Aspekt des Landwirt-Berufs wird in der
Ausbildung nicht viel Rechnung getra-
Unsere Stärke ist ihre Mobilität!
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– 28 – LiMa September–Oktober 2014
Noch wohnt Jonas Plattner in einer WG in
Basel, aber schon bald zieht er wieder in das
schöne Wohnhaus des elterlichen Hofs. Auch
jetzt ist er regelmässig hier anzutreffen.
EINKAUFSERLEBNIS
gen, weil die meisten da hineinwachsen
können», erklärt Jonas.
Den Hof langsam aufbauen
Jonas Plattner will deshalb langsam
anfangen, einfach mit den Kühen, und
dann mit der wachsenden Erfahrung
Schritt für Schritt ausbauen. Ideen hat er
schon: «Ich finde es interessant, aus der
Milch etwas Haltbares zu machen. Ich
würde darum gerne die Milch selbst zu
Käse verarbeiten. Das Käsen ist eine
schöne Arbeit.» Auch beim Obst interessieren Plattner eher die Früchte, die
länger halten und aus denen man etwas
machen kann: Äpfel, Birnen, Zwetschgen. Er interessiere sich auch für
Gemüse­anbau und Reben.
Der Hof, der schon bald Jonas Plattner gehört, ist wunderschön gelegen mit
Blick auf die Hügel rund um ­Reigoldswil. Wenn er an Stall und Hof gebunden
ist, so möchte er irgendwann auch andere
Menschen hierher holen: «Diesen
Sommer hat hier eine Hochzeit statt­
gefunden, das war schön. Ich kann mir
auch vorstellen, Kindern die Landwirtschaft näher zu bringen. Es gibt vieles,
das ich machen könnte.» Aber alles das
hat noch Zeit. Zuerst freut er sich auf
die Arbeit mit den eigenen Kühen.
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LiMa September–Oktober 2014 – 29 –
LAND-WIRTSCHAFT
Der Anspruch an die
Landwirtschaft ist hoch
Susanne Kaufmann arbeitet am Ebenrain für das kantonale
Programm «ökologischer Ausgleich in der Landwirtschaft».
­Gemeinsam mit ihrem Mann Franz ist sie im Uetental,
­ andwirtin im Nebenerwerb, mit 50 Aren Reben und
Liestal L
4,5 Hektaren Grasland. Hier weiden Milchschafe und wachsen
viele Hochstammbäume. Als Biologin steht Susanne Kaufmann dem
LiMa bei Naturthemen immer wieder mit gutem Rat zur Seite.
Susanne, wir widmen dieses LiMa
der Landwirtschaft. Wir sind das
Thema räumlich angegangen: Wie
leben Bauern im urbanen Raum, wie
im ruralen Gebiet. Die Betriebe, die
wir vorstellen, entsprechen aber
nicht mehr dem traditionellen Bild
von Ackerbau und Viehzucht.
Susanne Kaufmann: Ja, das ist
richtig. Ein traditioneller, typischer
Baselbieter Landwirtschaftsbetrieb
ist nicht dabei. Aber eure Auswahl ist
ein Ausdruck davon, dass sich immer
mehr Betriebe spezialisieren müssen, um
ihr Überleben zu sichern. Die Landwirte
und Landwirtinnen suchen sich Nischen
und sind teilweise sehr kreativ und
innovativ in ihren Angeboten.
Wie sieht denn ein typischer
Baselbieter Betrieb aus?
Ein durchschnittlicher Betrieb in
Baselland ist etwa 22 Hektaren gross.
Meistens hält er Vieh, Milchkühe oder in
den letzten Jahren vermehrt auch
Mutterkühe und betreibt vor allem
Graswirtschaft fürs Vieh sowie Ackerbau, also Getreide, hauptsächlich
Weizen, dann Futtermais, Kartoffeln und
vielleicht noch Raps. Obstbäume, oft
Hochstammbäume gehören hier auch
fast immer dazu. Der Hof von Werner
Weber, den ihr letztes Jahr im LiMa
porträtiert habt, ist so ein typischer
Betrieb. (LiMa Sept./Okt. 2013, Anm.
der Redaktion)
Was ist mit Gemüse? Gehört das
nicht auch dazu?
25 Jahre Ökologischer Ausgleich
Was der Bund in den letzten Jahren etappenweise eingeführt hat, gibt es im Kanton
Basel-Landschaft schon seit 25 Jahren. Neben den sieben Prozent an ökologischer
Ausgleichfläche, die jeder Bauernbetrieb nach festgelegten Richtlinien bewirtschaften
muss, erhalten die Landwirte je nach ökologischer Qualität der gepflegten Flächen
einen extra Betrag vom ökologischen Ausgleich. Der diesjährige Ebenraintag befasst
sich zu diesem Jubiläum ebenfalls mit dem ökologischen Ausgleich. Ausserdem
präsentiert sich das Landwirtschaftliche Zentrum mit einem umfangreichen Bauernmarkt sowie einem attraktiven Rahmenprogramm für Jung und Alt.
Ebenraintag: Sonntag, 7. September 2014, 10–18 Uhr,
­L andwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Sissach
– 30 – LiMa September–Oktober 2014
Gemüseanbau betreiben vor allem
spezialisierte Grossbetriebe. Hier bei uns
machen das nicht viele.
Welche Rolle spielen die Landwirte
und Landwirtinnen in unserer Gesellschaft?
Erstens produzieren sie Nahrungsmittel und zwar auf unseren Böden,
unseren Ressourcen. Darauf sind viele
Landwirte zurecht stolz.
Zweitens «produzieren» sie auch
Landschaft und Biodiversität. Ihre
Betriebe und ihre Arbeit prägen unser
vielfältiges Landschaftsbild. Viele
pflegen bewusst naturnahe Flächen und
EINKAUFSERLEBNIS
«Früher gab man
einen Drittel des
Lohnes für die Nahrung aus. Heute will
man das Geld für
anderes brauchen.»
Biologin Susanne
Kaufmann
erhöhen mit ökologischen Massnahmen
die Artenvielfalt. Für ihre erfolgreichen
Pflegeleistungen erhalten sie vom
Kanton Ausgleichszahlungen. So kann
die Produktion von Biodiversität für
einen Bauer ein weiteres Standbein
werden.
Werden die Landwirte in ihrer
­w ichtigen Rolle für die Gesellschaft
von der Gesellschaft anerkannt?
Ich denke, die Anerkennung ist
­zwiespältig. Zum einen hält sich eine
idyllische Vorstellung von der Landwirtschaft, die vor allem an ein Leben in
Einklang mit der Natur denkt. Zum
anderen spüre ich manchmal auch eine
Abwehr gegen die Bauern, verknüpft
mit der Idee, diese würden mit ihren
Kulturen und Düngemitteln die Landschaft ausbeuten und die Landschaft
kaputt machen.
Fehlt das Verständnis für die
­Situation der Landwirte und
Landwirtinnen?
Der Anspruch an die Landwirtschaft
ist hoch. Sie soll möglichst extensiv sein,
ohne Dünger, ohne Spritzmittel, aber die
Produkte sollten trotzdem möglichst
makellos und günstig sein. Dieser Spagat
ist kaum zu bewältigen. Ich denke, je
näher jemand zum ländlichen Gebiet
lebt, je grösser das Verständnis für die
Situation der Landwirte.
Auf der Webseite des Landwirtschaftlichen Informationsdiensts
steht, dass in den Jahren 2000
bis 2010 schweizweit insgesamt
11‘500 Bauernhöfe ihren Betrieb
einstellten. Wieviel Landwirtschaft
haben wir noch?
Auch bei uns hat sich die Anzahl
der Betriebe reduziert. Wenn wir die
gleichen Jahreszahlen nehmen, so sind
das laut Statistischem Amt des Kantons
181 Betriebe von 1’176, die in diesen
zehn Jahren aufgelöst worden sind. Die
landwirtschaftlich genutzte Fläche hat
aber nicht im gleichen Masse abgenommen, obwohl der Siedlungsdruck gross
ist. Meistens sind es die Kleinstbetriebe,
die aufgeben und ihr Land an andere
Betriebe weiterverpachten oder -verkaufen. Ihr Land wird also einfach durch
jemand anders weiterbewirtschaftet.
Wo hat es in unserem Lesergebiet
am meisten Bauernhöfe?
15 Höfen im Haupterwerb und ein paar
im Nebenerwerb. Auch Liestal kann
neun Höfe im Haupterwerb vorweisen.
Man muss sich aber bewusst sein, dass
heute auch die Bauern im Haupterwerb
oft nebenbei noch bäuerliche Lohnarbeit
leisten, auswärts einem Nebenerwerb
nachgehen oder aber dass die Bäuerin
Teilzeit ausserhalb des Hofs arbeitet.
Woran liegt das? Rentiert die
­Nahrungsproduktion nicht mehr?
Wir haben zu Recht einen hohen
Standard im Tierschutzgesetz und viele
Regelungen auch bei den anderen
Produkten. Die Schweizer Konsumenten
wollen das so. Das verteuert aber die
Produktion. Trotzdem sind die Preise der
landwirtschaftlichen Produkte teilweise
seit Jahren, der Milchpreis sogar seit
Jahrzehnten stabil. Früher gab man einen
Drittel des Lohnes für die Nahrung aus,
heute will man das Geld lieber für
anderes ausgeben. Hier müsste ein
Umdenken stattfinden. Qualitativ gute
und ökologisch produzierte Produkte
sollten ihren Wert haben, die Produkte
sollten lokal eingekauft werden.
Ich denke, Arisdorf und Reigoldswil
führen wohl die Liste an mit je etwa
LiMa September–Oktober 2014 – 31 –
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– 32 – LiMa September–Oktober 2014
Die letzte
Sportart für
Damen
Boxen war lange Zeit ausschliesslich den Männern vorbehalten. Die grobe Sportart sei nichts
für die feinen Damen und könne medizinische
Probleme verursachen. So behaupteten gewisse Ärzte öffentlich, dass Boxen den Menstruationszyklus der Frauen störe.
Anfang der 1990er Jahre erklärten sich
die ersten Boxvereine bereit, Frauen zum Training zuzulassen. Es brauchte weitere sechs
Jahre, bis die Schweiz den ersten Frauen­
boxkampf erlebte.
Diese Damenwettkämpfe waren ein gefundenes Fressen für die Kritiker. Oft präsen-
tierten die Damen im Ring ein reines Schattenboxen – Sie hatten keine Trainingspartner,
die sich für leichte Übungswettkämpfe zur Ver­ amen
fügung stellten. Die Herren wollten keine D
schlagen.
2001 war das grosse Jahr für das Frauenboxen. Die zierliche Regina Halmich verprügelte
zur besten Sendezeit den Moderator Stefan
Raab auf ProSieben. Danach stürmten die
Damen in die Boxvereine. Die Mischung aus
­
K oordination, Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer
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und Beweglichkeit fand Anklang.
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falls es trotzdem mal irgendwie «klemmt»
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LiMa September–Oktober 2014 – 33 –
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Besuch bei Claire Ochsner in Frenkendorf
Impressionen vom Liestal Air 2014
Mit der Archäologie Baselland auf Ausgrabung
Besuch beim Mosaiko und im Räbhof Lausen
«schweiz bewegt» im Gitterlibad
Live – Literatur auf der Bühne im Dichter- und Stadtmuseum
Ein Tag mit Kaminfeger Urs Flury
Besuch beim Krav Maga Center
Portrait des Kulturhotels Guggenheim
und viele weitere.
Alle Sendungen werden auf Gemeinde TV im Kabelfernsehen der EBL ausgestrahlt. Zugleich
sind sie auf www.limatv.ch aufgeschaltet. Dort können Sie alle produzierten Sendungen anschauen.
Internet unter limatv.ch geschaut werden.
– 34 – LiMa September–Oktober 2014
Vertrauen ist
gut, Alstrust ist
besser
Alstrust steht für Unabhängigkeit und Seriösität. Der Mann dahinter ist Alain Lauber. Sein
Geschäftsmodell ist einzigartig in der Schweiz:
Er berät in Geldfragen, und das völlig unabhängig. Das macht ihn zum Konsumentenschützer
schlechthin.
Seine Kunden nannten ihn schon «Mr. Kassensturz». Ein grösseres Lob könnte sich Alain
Lauber in seinem Beruf kaum vorstellen. Denn
er ist unabhängig. Kein Geldinstitut steht hinter
seinem Beratungsunternehmen «Alstrust». «Ich
bin absolut neutral und verkaufe keine Anlagen», sagt er. «Mich kann man sogar auf den
Kopf stellen; da fallen keine Angebote und Broschüren raus.»
Alain Lauber hat seine Erfahrung als führender Berater einer Schweizer Grossbank
gesammelt. Wer könnte besser vor den
­
Gefahren risikoreicher Anlagen warnen? «Ich
­
berate, warne und begleite meine Kunden und
schütze sie vor unliebsamen Überraschungen.»
Dafür ist er in der gesamten Nordwestschweiz
unterwegs, plant Pensionierungen, analysiert
Depots, prüft Anlagevorschläge und begleitet
Kunden zur Bank.
Alain Lauber berät in Einzelgesprächen
oder im Abonnement. In einer kostenlosen Vortragsreihe in Therwil (Details: www.alstrust.
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zeigt: Alain Lauber liegt die Sache, liegen die
Menschen am Herzen. Der Konsumentenschutz
ist ihm ­Lebensaufgabe, weshalb er sagt: «Holen
Sie sich eine Zweitmeinung ein, bevor Sie Geld
anlegen. Es lohnt sich.» lh
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LiMa September–Oktober 2014 – 35 –
Welche Bedeutung
hat die Landwirtschaft für Liestal?
Pia Steinger und Rolf Gutzwiller, Fraktion
CVP/EVP/GLP
Matthias Zimmermann, SP-Fraktion
Urban oder ländlich?
Was tun für die Landwirtschaft!
Liestal will ein Städtchen sein mit urbanem
Charakter, was bringt das Thema Land­
wirtschaft? Die Beschäftigten in der Landwirtschaft machen weniger als ein halbes
Prozent aller hier Beschäftigten aus. Aber
flächenmässig sind bei uns noch 16% Landwirtschaftsland. Und die Landwirtschaft ist
eine wichtige Schnittstelle zwischen unserer
urbanen Dienstleistungsgesellschaft und der
Natur. Umzonungen von weiterem Landwirtschaftsland kommen für uns deshalb nicht in
Frage. Der Bauernberuf ist im Wandel, vom
subventionierten Produzenten zum Unternehmer, mit notwendigen Direktzahlungen
unterstützt. Manche Bauern vermarkten beispielsweise ihre Produkte gezielt. Kaufen Sie
direkt ab Hof oder am Bauernmarkt – Sie
finden auch spezifisch regionale Landwirtschaftsproduk­te beim Detailhändler oder
Grossverteiler!
Kaufen Sie Bio-Produkte (mit der Knospe),
um die Pflege der Bodenfruchtbarkeit zu fördern – und Produkte aus der Schweiz oder
gar der Region, um Transportenergie zu sparen. Und vertrauen Sie bei den Verfalldaten
auf der Verpackung von Lebensmitteln besser Ihrem Geschmack und Ihrem gesunden
Menschenverstand als dem angegebenen
Datum. Denn jedes weggeworfene Lebensmittel bedeutet eine Geringschätzung der
harten, bäuerlichen Arbeit. Ein Garten mit
vielen einheimischen Pflanzen («Naturgarten»)
unterstützt die Vielfalt der Insektenwelt, auf
welche die Landwirtschaft dringend angewiesen ist; hier gehört auch ein «Wildbienen­
hotel» dazu. – Ebenso muss die Stadtpolitik
ihren Beitrag leisten: Kein Landwirtschaftsland mehr einzonen und einen vielfältigeren
Bauernmarkt an besserem Standort im Stedtli.
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– 36 – LiMa September–Oktober 2014
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Landwirte und Landwirtinnen übernehmen
Funktionen als Ernährer, Landschaftspfleger,
Sympathieträger, Unternehmer. Zur Bedeutung
der Landwirtschaft für die Stadt Liestal
äussern sich die Fraktionen des Einwohnerrates.
ARGUMENTE
ale r
sich die Lie st
br ik äuss er n
GLP, SP,
In die se r Ru
en CV P/ EV P/
ion
kt
fra
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en
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einem ak tuell
und FDP zu
Gr üne, SV P
Thema.
Meret Franke, Fraktion Grüne
Hans Rudolf Schafroth, SVP-Fraktion
Werner Fischer, FDP-Fraktion
Landwirtschaft schafft
­Artenvielfalt
Gut, dass es unsere
­L iestaler Bauern gibt!
Landwirtschaft und
­L andschaft um Liestal
Eine abwechslungsreiche Landschaft wäre
ohne die Landwirtschaft nicht denkbar – was
nicht verbaut ist wäre Wald und viele einheimische Pflanzen und Tiere würden ihren Lebensraum verlieren. Mit dem Einkauf lokaler
Produkte können wir die Landwirte unterstützen, denn nebst der Produktion von
­Lebensmitteln sorgen sie auch für eine strukturierte Landschaft mit einer hohen Artenvielfalt. Mit dem Zonenplan Landschaft hat
die Stadt eine Grundlage für die gezielte
Unterstützung für die Pflege und Bewirt­
schaftung besonders wertvoller Gebiete wie
Hochstammobstgärten, Hecken oder Magerwiesen. Damit leistet die Stadt einen Beitrag
zur Förderung der Artenvielfalt und mit der
Erhaltung einer schönen Landschaft für mehr
Lebensqualität – für Mensch und Tier!
In den letzten 50 Jahren haben sich die landwirtschaftlichen Vollerwerbs-Betriebe im
Liestaler Gemeindegebiet auf sieben reduziert. Auch die Nutzfläche ist infolge der regen Bautätigkeit kleiner geworden. Trotzdem
bieten unsere Liestaler Bauern ein grosses
Angebot an Erzeugnissen aus Obst- und
Ackerbau, aus artgerechter Tierhaltung mit
Milchproduktion sowie landwirtschaftliche
Nebenprodukte und auch Rebbau an. Diese
Produkte werden teils direkt verkauft und
auch im Detailhandel angeboten. Für eine
Notfall-Versorgung der heutigen Liestaler
Bevölkerung würden sie jedoch nicht ganz
ausreichen. Nebst der Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen leisten unsere
Liestaler Bauern einen grossen LandschaftsPflegebeitrag, welcher zur Wohlfahrt von uns
allen beiträgt.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft in Liestal ist nicht mehr diejenige wie
noch vor Jahrzehnten. Im Einwohnerrat ist
sie sehr selten ein Thema, da ihre Bedingungen meistens kantonal und sogar eidgenössisch geregelt sind. Die Landwirte sind
heute in einem stark polarisierenden Umfeld
tätig, man fordert immer mehr, dass sie unternehmerisch denken und tätig sind und zu
günstigen Preisen Nahrungsmittel produzieren. Aber die Bevölkerung reagiert auf Veränderungen in der Landschaft sehr sensibel,
wie weisse Siloballen, überdeckte Kulturen
etc. Es in diesem Umfeld allen recht zu machen ist eine schwierige Aufgabe. Die Landschaft ist für Liestal vor allem ein sehr wichtiges Naherholungsgebiet und gibt der Stadt
Liestal den ländlichen Rahmen.
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LiMa September–Oktober 2014 – 37 –
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am Puls
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… Ihr Treffpunkt!.
Vom 26. bis 28. September 2014 findet in
der Frenkenbündtenhalle in Liestal die
gwärb‘14 statt. Auf der lebendigen Platt­
form mit über 1’700 m2 Ausstellungsfläche
präsentieren sich über 75 Gewerbe­
treibende der Öffentlichkeit.
Die gwärb‘14 bietet für alle etwas. Neben
den vielfältigen Präsentationen unserer Aus­
steller können Sie im Seilpark Ihre Kletter­
künste testen, im Formel 1 Rennwagen­
Simulator über die Rennstrecke in Monza
sausen, der Vorstellung der Jugendfeuer­
wehr und der Infanterie RS13 beiwohnen
und sich in einem der gemütlichen Gastro­
nomie­Zelte verwöhnen lassen. Mit etwas
Glück gewinnen Sie an der attraktiven
Lotterie ein Auto, ein E­Bike oder einen der
anderen hochwertigen Preise. Auch für die
Unterhaltung unserer kleinen Gäste ist
gesorgt: Im Kinderhort mit Karussell können
sich Kinder nach Herzenslust vergnügen.
Die Liebe geht durch den Magen
Die Sonderschau «Baselbieter Spezialitäten
frisch zubereitet» präsentiert feine lokale
Spezialitäten und eine attraktive Koch­
Show. Namhafte Küchenchefs unserer
Region zaubern gemeinsam mit ihren
Gästen wie dem Regierungspräsidenten
Isaac Reber, dem Liestaler Stadtpräsi­
denten Lukas Ott und weiteren bekannten,
kochbegeisterten Persönlichkeiten, herr­
liche regionale Leckereien auf den Teller.
Kommen Sie vorbei und probieren Sie diese
Köstlichkeiten! Alex Truniger und Maik
Epple moderieren unsere Promi­Koch­Show
und sorgen für gute Unterhaltung.
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Spitzenköche mit Promis im Duett
Freitag, 26.9., 20.00 Uhr:
Samstag, 27.9., 14.00 Uhr:
Markus Thommen Café-Restaurant Frenkenbündten mit Regierungs präsident Isaac Reber
Gault Millau Punkte Koch Denis Schmitt, Le Murenberg, Bubendorf mit
Stadtpräsident Lukas Ott
Sonntag, 28.9., 15.00 Uhr:
Gault Millau Punkte Koch Gianluca Garigliano, Landgasthof Talhaus, Bubendorf mit
Überraschungsgast
– 38 weiteren
– LiMa September–Oktober
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Termine der 2014
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Bei der Akupunktur für die Augen ruht die Patientin zunächst 30 Minuten mit den gesteckten
­ adeln. Nach einer Stunde Pause wird der Vorgang wiederholt. Die TCM-Therapeutin Yunzhi GünzelN
Yuan steckt ihr sieben Nadeln: Je zwei an Finger- und Zehengelenken, drei auf der Stirne.
Akupunktur hilft bei Augenleiden
Im TCM-Fit an der Burgstrasse in Liestal finden
sich zunehmend Patien­t en mit Augenleiden ein.
Seit zwei Jahren bietet Yunzhi Günzel-Yuan,
Therapeutin der chinesischen Medizin, Akupunktur für die Augen nach Prof. Boel an. Ungleich der Akupunktur der chinesischen Medizin, die den Energiefluss in den Meridianen in
Harmonie bringt, wirkt diese auf das zentrale
Nervensystem. Dort setzt sie augenblicklich
Stoffe frei, die den Augen-Selbstheilungs­
prozess anregen. Akupunktur für die Augen ist
angezeigt bei trockener oder feuchter Makuladegeneration, Retinitis Pig­
men­
t osa, Netz­
hauterkrankungen, Augeninfarkt, Altersweit-
sichtigkeit, Grünem Star, Grauem Star im
An­
f angsstadium, Sehstörungen nach Unfall
oder Operation, trockenen oder tränenden Augen, Netzhauterkrankung durch Diabetes.
Resultate messbar
Yunzhi Günzel-Yuan ist überrascht von der guten Resonanz ihrer Therapie: «Die Patientinnen
und Patienten berichten von einer deutlichen
Linderung oder einer Stabilisierung ihrer Beschwerden.» Die Sehkraft verbessere sich,
oder die Erholung nach einer Operation des
Grauen Stars verlaufe rascher. Bei Routinemessungen beim Augenarzt zeigt sich oftmals,
was die Behandelten selbst wahrnehmen: Ihre
Werte sind besser geworden.
Das TCM-Fit an der Burgstrasse hat sie
vor vier Jahren eröffnet. Kräutertherapie und
TCM-Akupunktur machen den Hauptteil ihrer
Tätigkeit aus, daneben gehören Massagen und
Schröpfen zum Angebot. Patienten erhalten
eine kostenlose unverbindliche Beratung br
TCM Fit, Gesundheitszentrum für
Tratitionelle Chinesische Medizin, Burgstrasse 8,
Liestal, 061 922 28 28, www.tcm-fit.ch
Warme Molke macht besoffen. Der Beweis.
Ich habe es mit
eigenen Augen
gesehen. Wie sich die
schöne Bauerntochter
und der arme Kuhhirt
durch das Dunkel
schleichen und sich im
Regula Wenger,
rötlich
erleuchteten
Journalistin und Autorin,
Heuschober leidenBasel
wenger@sonstwo.ch
schaftlich in die Arme
fallen. Und wie ein Fels von einem Mann,
der reiche Vater des Mädchens, auftaucht
und den beiden Einhalt gebietet. «Verdammi Siech, uufhöre, sofort!», ruft er, wenn
ich mich recht erinnere. Vielleicht aber
auch: «Diese eure Verbindung, seid dies
gewahr, ist keinesfalls in meinem Sinne.»
Der junge Mann zieht enttäuscht von dannen
und schnurstracks auf die Alp.
So ein Käse, denkt er, vermute ich mal und
nehme einen ersten Schluck Molke.
Mit eigenen Augen gesehen habe ich es. In
Davos. Wie dieser junge Mann auf der Alp
vor lauter Kummer vergisst, abends den
traditionellen Alpsegen durch den geschnitzten Holztrichter ins Tal zu rufen. Und wie
sogleich ein gewaltiger Sturm aufzieht und
eine scheussliche Gestalt Einlass in seine
Hütte und eine Mahlzeit fordert. Die Gestalt
ist von so unzumutbarer Unschönheit, dass
einige Kinder zitternd unter den Tischen
hindurch zu ihren Müttern kriechen und im
Schutze ihrer Arme weiterschauen. In Davos,
in der Schaukäserei, auf dem Flachbildschirm, dort habe ich es mit eigenen Augen
gesehen.
KOLUMNE
Als Dank dafür, dass ihm der hübsche
junge Mann ein spontanes Znacht serviert,
überreicht ihm die unappetitliche Gestalt
übrigens das Rezept für den Emmentaler
Käse. Wenn ich mich richtig entsinne.
Oder für den Appenzeller. Auf jeden Fall
nicht für den Davoser Bergkäse, von dem
ich kurz darauf ein paar Stücke degustieren
darf. Zurück im Tal wuchtet der junge
Mann mit Stolz den riesigen Käselaib auf
den Holztisch des Schwiegervaters in spe
– und bekommt dafür sein Bräutchen.
Was wollten uns die Käser in Davos sagen,
als sie uns vor den Fernseher setzten und
mit lauwarmer Molke abfüllten? Ich habe
jedenfalls gelacht. Und geheult. Es macht
unheimlich viel Spass, wenn man das
gleichzeitig tut.
LiMa September–Oktober 2014 – 39 –
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– 40 – LiMa September–Oktober 2014
13.08.14 14:09
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Modestadt
Liestal
Liestal Magazin
Das
hat sich
auf eine ­Schaufenstertour begeben.
Und findet: Es ist höchste Zeit, dass alle
Welt erfährt, welch eine grossartige
Modeszene sich im Stedtli Liestal eingefunden hat. Schon in der Vergangenheit
war Liestal bekannt für gute, angesehene Kleidergeschäfte für Damen und
für Herren. Doch in den letzten Jahren
hat sich hier eine modische und innovative Vielfalt entwickelt, die in anderen
Kleinstädten ihresgleichen sucht.
­Zusätzlich zu den erfolgreich ­e tablierten
Geschäften haben sich weitere Boutiquen und Modelabels angesiedelt, so
dass in dem kleinen überschaubaren
Raum zwischen Kantonalbank und
­Kasernenstrasse, Bücheliplatz und
Fischmarkt wirklich jede Frau und jeder
Teenager ihren Stil, ihre G
­ rösse, ihr
passendes Preisschild und vor allem:
ihre Inspiration für gutes Aussehen
in allen Lebenslagen finden.
Überzeugen Sie sich selbst auf einer
Einkaufstour durch die neue Herbst­
mode. Einige «Must»-Adressen präsentieren wir Ihnen hier.
Text: Beatrice Rieder; Bilder: Guido Schärli
Die LiMa-Models:
Florianne Holinger
(24) aus Seltisberg studiert Rechts­
wissenschaften in Basel und
träumt von einem Leben in ihrer
Lieblingsstadt Barcelona. Sie
joggt am frühen Morgen durch
Basel und ist zur Abwechslung
von der Bibliothek auch mal im
Starbucks anzu­t reffen, mitten im
Trubel über Gesetzes­t exten brütend.
Ivana Busarello Asch (47) lebt als
Familienfrau in Niederdorf. Sie und ihr
Mann Roli und Boxerhund Enduro haben
kurz nach den Foto­aufnahmen die
16-jährige Tochter Julia für ein Jahr
nach Los Angeles verabschiedet.
Ivanas fröhlicher Schalk wird sie in den
neuen Lebensabschnitt begleiten.
Trendige Vielfalt
unter den Arkaden
Boutique Cioccolata
Die grosse helle Boutique Cioccolata in den Spitteler­hofArkaden löst Entdeckungslust aus. Bruna Rieder führt die
Labels Sportalm und Swiss Label. Auch Isabel del Pedro
(Geheimtipp!), Luisa Cerano-Modelle und Cavaletti. Ihre
Kundinnen hören oft von ihr: «Dieses Teil können Sie
waschen, aufhängen, fertig.». Dazu Taschen und neuerdings Schuhe auf Mass­bestellung.
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Bluse 198.00; Hose
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Vor drei Jahren wagte Barbara Matter mit ihrer Boutique
Nordwings die Selbstständigkeit. Die verspielte Mode der
Schweizer Marke «Nile» kam bei Liestals Frauen vom ersten
Moment gut an. Sie ist fröhlich und schwungvoll, kommt im
trendigen Shabby-Look und in erdigen Tönen daher. Nordwings
führt auch die passenden Accessoires.
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Fellmantel 398.00; alles von
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Nile. Stiefelette von Baccara Schuhmode 189.00; Brille Holz,
Marion Ramm 175.00.
Florianne:
Blazer 498.00;
Bluse 249.00;
Hose 279.00; alles von
Luisa Cerano. Tasche
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Kombinieren im kreativen Schichtenlook fällt hier leicht und
bereitet Freude. Auch die Frau, die sich gern elegant kleidet
oder einen gepflegten Anlass vor sich hat, findet hier
Inspiration. Und: Die Boutique Arlette führt viele Modelle in
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sie auch ein Fettpölsterchen hier und dort gut aussehen
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198.00.
Florianne:
Shirt 149.00; Kleid
189.00; Schal
98.00; Pulswärmer
49.00; Strumpfhosen 39.00; Mantel
598.00; Schuhe
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Baccara Schuh­
mode 179.00;
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Garcia 335.00.
LiMa September–Oktober 2014 – 43 –
Die Elegante in der
Kanonengasse
Ingrid’s
Ingrid Riederer war jahrelang Modeberaterin bei Bütler
Men’s Fashion. Die Gattinnen von Kunden wünschten
sich «ein Geschäft für Frauen, wie Bütler eines für
Männer ist». Voilà, hier ist es. Marc O’Polo,
Henry
Cotton’s, Cerrutti und Gimo’s sind die Labels, die Ingrid
Riederer und Sonja Frey für ihr neues Geschäft gewählt
haben, das die Kanonengasse und den Bücheli­platz
miteinander verbindet.
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Longbluse 139.00; Cardigan 219.00; Weste 169.00; Schal 69.90;
Hose Albi Road 199.00; alles von Marc O’Polo. Tasche Katia Raimondi
185.00; Schuhe privat.
Yannick:
Alles von Erne Bauunternehmung.
Kleider Hoch Klassik
Klassik
Tradition, Trend und
Aussen unscheinbar, innen pralles Leben: Seniorinnen und junge
Frauen probieren Kabine an Kabine Herbstmode an. Beide finden
bei Kleider Hoch Klassik Stylishes, das zu ihnen passt. Wer sich
schwer tut mit dem Hosenkaufen, höre: Hier gibt es Brax in
vielen Schnitten – die sitzen einfach! Christina Hoch Dreier
und ihr aufgestelltes Frauenteam beraten mit Freude und
Engagement.
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Florianne:
Schal 69.00; Schal Pelzimitat blaut/grau 69.00;
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Schuhe CandiceCooper von Baccara Schuh­
mode 289.00; Brille Marion Ramm 198.00.
Ivana:
Schal mit Sternen 39.00; Pulli Faber
159.00; Jacke Kirsten 229.00, Kunstleder­
imitat mit Applikationen; Jeans Brax
159.00. Stiefelette Marco Polo von Baccara
Schuhmode 239.00;
Im kleinen Bild: Schal 39.00; Tasche 98.00;
Strickjackle Brax 189.00.
LiMa September–Oktober 2014 – 44 –
Ein Hauch von Catwalk
La Scala
Frisch gestylt, hell und trendy: So kommt die frühere
Boutique Young Fashion bei der Kirchentreppe daher.
Inhaberin Marie-Claire Siegenthaler und Yvonne Weisskopf
(neu Yvonne Grieder), haben jetzt die perfekte Bühne für die
lässig-eleganten und hochwertigen Marc Cain-Stücke.
Mit ihnen ist Frau zu jeder Zeit gut angezogen, und sie bleiben
ein Leben lang schön. Rathaus­strasse 27, Liestal,
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Mütze 199.00; Top 119.00; Jäckli 379.00; Jacke 679.00;
Hose 299.00; Schuhe Preis auf Anfrage; Tasche 649.00; alles
von Marc Cain Collection. Make-up Marie-Claire Siegenthaler
Optik Biermann
Brillen
Alle gezeigten Brillenmodelle sind von Optik Biermann. Genial:
Was immer Monika und Siegfried Biermann aus ihren Gestellen wählen –
es passt! Eine Brille nach der anderen löste bei den Trägerinnen und
den Zuschauenden Begeisterung aus. Die Herzlichkeit der Biermanns
und ihre spürbare Lust an guter Beratung ist ihr Markenzeichen. Neben
ihrem Angebot an Trendmarken und Qualitätsarbeit, versteht sich.
Wasserturmplatz 3, Liestal, 061 921 65 65, www.optik-biermann.ch
(v.o.l. nach u.r.) Brille Xavier Garcia 335.00; Brille Xavier Garcia 335.00;
Brille Marion Ramm 198.00; Brille Guess 360.00; Brille Marion Ramm
195.00; Brille Holz, Marion Ramm 175.00; Brille Marion Ramm 198.00;
Brille Xavier Garcia 335.00.
Atelier Lareida
Styling
Im Atelier Lareida an der Amtshausgasse sind Florianne und Ivana
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GESCHICHTE(N)
Rösli Riberzani arbeitete von 1941 bis zu ihrer Pensionierung 1988 in der Hanro Liestal.
Am Anfang verdiente sie 45 Rappen pro Stunde. Heute ist sie 88 Jahre alt und sprudelt vor
Erinnerungen an ihr aufregendes Leben.
Und dann hat es mir gefallen
bei all den schönen Leuten.
«
Ich bin als sechzehnjähriges Mädchen in die Hanro gegangen und
die haben mich dort aufgebaut. Zuerst war ich Laufmädchen, dann durfte
ich den halben Tag in den Nähsaal. Dann sind sie auf mich aufmerksam
­geworden, weil ich so lebendig war. Die Direktorin Frau Kriesemer holte
mich zu sich und sagte, sie könnten noch so ein junges Meitli brauchen. Herr
Direktor Spiess brachte mich ins Musterzimmer mit alles schönen Fröleins.
Ich sagte: «Hier will ich nicht arbeiten, zu diesen Leuten passe ich nicht.»
Créatricen, Designerinnen, Schnittmusterzeichnerinnen, Modezeichnerinnen und
Mannequins, die die neuen Modelle vorführten. Und dann hat es mir gefallen bei
all den ­schönen Leuten. Ich durfte zuerst Tintenfässli auffüllen, es gab blaue und
rote Tinte. Ich habe schnell viel gelernt. Wenn frische Kollektionen herauskamen
gab es zu jedem Kleid eine Farbkarte, damit die Käufer sehen, in welchen Farben
die Kleider erhältlich sind. Die Mannequins halfen mir, Farbmuster zu stanzen
und aufzukleben. 250 Musterbücher machten wir pro Saison. ln den 50er-Jahren
begann es zu boomen. Wir haben im Mutterhaus Modeschauen gemacht auf Teufel komm raus. Bis zu drei pro Tag, wenn Frauenvereine kamen, oder ETH-Studen-ten, die die Maschinen besichtigten. Dazu noch viele auswärtige. All das ging
durch meine Hände. Ich war Habilleuse, ich habe mehr als 4’000 Modeschauen
durchgeführt und mindestens zweihundert schöne Frauen an- und abgezogen. Das
Rösli Riberzani, Lausen,
musste Tempo Teufel gehen. Ja, das war eine lebhafte Zeit!
aufgezeichnet von Beatrice Rieder.
Als Habilleuse ­kleidete
Rösli R
­ iberzani die
Mannequins ein und
aus. Das Bild unten
zeigt die Crew einer
Modeschau «auf Tour».
Rösli Riberzani vorne
rechts.
»
LiMa September–Oktober 2014 – 47 –
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die Lebensqualität stark beeinträchtigen
Sie fühlen sich morgens antriebslos und
nicht ausgeruht? Sie haben Verspannungen im Nacken-Schulterbereich, Rückenschmerzen oder Ein- und Durchschlafprobleme?
Solche Beschwerden sind schlechte Voraussetzungen für einen guten Start in den
neuen Tag.
Guter und gesunder Schlaf ist nicht nur
eine herrliche Sache zum Entspannen und
um Ruhe zu finden, sondern gehört auch
zum Leben wie Essen und Trinken. Schlafmangel infolge falscher Liegelagen, welche
zu Schmerzen und Verspannungen führen,
beeinträchtigen die Lebensqualität stark.
Schlafmangel macht sogar krank. Sie
können leicht herausfinden, ob Ihr Bett
einen wesentlichen Anteil an Ihren Verspannungen, Rückenschmerzen und/oder
Ein-Durchschlafproblemen hat.
Dies ist der Fall wenn:
• die Verspannungen oder Schmerzen in
der Nacht entstehen und Sie deswegen
aufwachen und keinen entspannten
Schlaf finden
• Sie nicht mehr ausschlafen können, da
Sie Rückenschmerzen oder Verspannungen plagen und Sie lieber aufstehen, als
auszuschlafen
• Ihre Beschwerden nach dem Aufstehen
rasch kleiner werden oder sogar verschwinden
• Sie sich am Morgen zerschlagen fühlen
und nicht ausgeruht sind
• Ihnen nachts die Hände oder Arme einschlafen
• Sie beim Aufwachen an Kopfschmerzen
leiden, die mehrheitlich von den Nackenverspannungen in der Nacht herrühren
und nach dem Aufstehen langsam wieder vergehen
Wenn Sie sich morgens gerädert aus dem
Bett quälen und mühsam anlaufen, dann
stimmt definitiv etwas nicht mit Ihrer BettMensch-Konstellation.
mit Ihnen zusammen die Auswertung der
Daten analysieren und mit in die Beratung
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Dauer der Messung beträgt drei Nächte.
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Vortrag von dem genialen Bettensystem.
Ich bestellte sofort
und bin glücklich, jede
Nacht wunderbar zu
schlafen. Vorher plagten mich monatelang
Rückenschmerzen. Oft musste ich aufstehen und
herumlaufen, bis der Schmerz nachliess. Ich kann
das Bettensystem nur empfehlen!»
Alice Messerli, Pratteln
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neue Bettsystem ist so
super, dass wir eigentlich gar nie mehr auswärts Schlafen möchten. Wir freuen uns
nach jeden Ferien wieder auf unser neues
Superbett zuhause. Wegen meiner Körpergrösse
von 192 cm konnte zusätzlich ein jahrelanges
Problem beseitigt werden. Speziell hervorheben
möchte ich folgende überzeugenden Kriterien:
ein Bett nach Mass; kein Schwitzen mehr im Bett
auf der Unterlage; das Kopfkissen ist perfekt auf
den Nacken und die Schulter abgestimmt. Ich bin
sehr froh und glücklich in einem massgeschneiderten und konfigurierten Bett von Stohler
schlafen zu können.»
Beat Marrer, Seltisberg
«Dank des neuen Bettes schlafe ich endlich wieder tief und fest und stehe am Morgen ohne
Schmerzen in den Schultern, Hüften und Rücken,
auf. Ich fühle mich ausgeruht. Die Beratung
durch Frau Frei und Herr Stohler war sehr professionell. Herzlichen Dank!»
Barbara Rutsch, Zeglingen
LiMa September–Oktober 2014 – 49 –
Mit einem lachenden und
einem weinenden Auge ist
Dominique Näf am 9. August
2014 von Portland im
US-Bundesstaat Oregon
zurückgekehrt nach Bubendorf BL. Noch bis Ende Jahr
berichtet die 17-Jährige vom
Einleben in ihrer Heimat und
davon, was anders ist und
was gleich geblieben.
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LiMa September–Oktober 2014 – 53 –
Hier leben wir
«Wir sind die Familie Degen»
Sonntagmorgen in Liestal, wolkenverhangener Himmel. Es ist still,
die Strassen sind leer. Nur aus einem Garten im Tiergartenrainweg
hallt Kinderlachen. Familie Degen geniesst den gemeinsamen
­Morgen. So sieht Familienglück aus.
Text: Lucas Huber; Bild: Guido Schärli
«Wir sind die Familie Degen», sagt
Barbara Degen und lächelt zu ihrem
Mann Pascal herüber, beide 40 und
glücklich. Sie geben sich Klapse auf den
Po, nehmen sich hoch, und wenn Barbara
sagt, dass Pascal nicht putzen darf, dann
ist das ihr voller Ernst. Die ungleichen
Ansprüche von Frau und Mann in
Sachen Sauberkeit sei doch Streitgrund
Nummer 1, «darum mache ich es einfach
selbst», sagt sie lächelnd. Pascal grinst.
Das Haus, in dem sie wohnen,
gehörte einst Pascals Grosseltern. Der
– 54 – LiMa September–Oktober 2014
Garten auch. Hier tapst jetzt Lucien
herbei, in der Hand einen führerlosen
Bagger. In der Spielzeugkiste,
sagt er, habe es nur Frauen­
figuren gehabt, und für den
Bagger, da bräuchte er schon
ein männliches Männchen.
Lucien ist zwei, sein Haar
ist genauso blond wie das
seiner fünfjährigen Schwester
Nyah. Lucien ist Spiel- und
Erforschungstrieb, Nyah ist
Charme und Entertainment.
Lucien ist im Fussball­f ieber, Pferde sind
«Allü» und seit einer Woche lockt die
Spielgruppe. Nyah liebt die Schaukelringe, macht schon fast den Spagat,
wegen ihrer offenen Art fliegen ihr die
Herzen zu. Kaum einer kommt am Haus
der Degens vorbei, ohne von Nyah nach
den Absichten gefragt zu werden.
bara spritzen am
Das ist lustig: Lucien und Bar
s.
Quartierfest alles nas
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HIER LEBEN WIR
Barbara und Lucien lachen ihr bezauberndes
Lachen, das Quecksilber Nyah sitzt erstaunliche
zwei Minuten still und Pascal Degen tut so, als
ob er es wäre, der hier den grünen Daumen hat.
Kaserne und Jazzkeller
Nyah und Lucien; zusammen halten sie
Mama Barbara auf Trab, wenn Pascal
bei der Arbeit ist. Er ist Betriebs-Inge­
nieur ETH, tätig im Logistikbereich,
100 Prozent, Leitungsfunktion. Doch die
Abende mit der Familie, die sind unantastbar: «Die Abende sind heilig», sagt
er. Will heissen: Spätestens um halb
sieben kommt er heim, hilft wenn nötig
beim Kochen, «übernimmt» die Kinder.
Danach wird gespielt: «Wir sind richtig
süchtig nach Gesellschaftsspielen»,
erzählt Barbara.
Manchmal allerdings kommen seine
anderen Leidenschaften in die Quere.
Das ist gelegentlich die Armee, wo er ein
Bataillon führt. Das ist vor allem aber
die Musik. Pascal spielt Posaune in der
«Pat’s Big Band», daneben ist er Teil des
Organisationsteams von «Em Bebbi sy
Jazz». Der Swing, sagt er, sei seine
grosse Leidenschaft – neben der Familie,
die für beide im Zentrum steht. «Wir
sind absolute Familienmenschen.»
Mit ihnen verbringen sie ihre
Freizeit, gerade steht bei den Kindern
der Zoo hoch im Kurs, an den Wochenenden stehen Ausflüge und Velotouren
auf dem Programm. Das Auto benutzen
sie dabei nur im Notfall. «Wir sind nicht
Pascals Leidenschaft ist der
Swing _
hier mit Posaune in der Pat’s
Big Band.
wirklich grün», kommentiert dies
Barbara, «aber gesunder Menschen­
verstand ist einfach wichtig, und dazu
gehört, nicht mit dem Auto ins Stedtli
zu fahren.»
Hartnäckig oder lästig?
Darum ist es für das Paar auch selbst­
verständlich, dass es seine Kinder ohne
Fernseher und Fertigpizza erzieht.
Beides braucht Zeit, vor den Fernseher
gesetzte Kinder schaffen Freiraum, doch
davon hält Barbara nichts. Und frisch
gekocht wird im Hause Degen auch,
täglich und aus Prinzip. «Und weil es
besser schmeckt», ergänzt Nyah keck.
Dabei ist die Familie nie dogmatisch.
Sie handelt aus Überzeugung, ohne
andere überzeugen zu wollen. «Für uns
stimmt es so, aber das heisst nicht, dass
es das einzig Richtige ist», sagt Pascal.
Ihr Motto: leben und leben lassen.
Barbara und Pascal; am Anfang
ihrer Beziehung stand ein gemeinsamer
Freund und ein Blinddate. «Ich war
hartnäckig», erinnert sich Pascal an
seine Avancen, «eher lästig», antwortet
Barbara und lacht. Dann zog sie zu ihm
nach Liestal, weil ihr leichter fiel, die
Heimat zu verlassen. Vorher kannte sie
die Nordwestschweiz nur aus dem
Geografieunterricht. Gemeinsam ist
ihnen die Liebe zum Wintersport, das
Unterwegssein – und das traute Heim.
Die Degens sind alles andere als Einzelgänger. Trotzdem sind sie gern daheim
– nur selten allein.
Das ist auch gut für die Kinder,
davon sind sie überzeugt. Um sie dreht
sich letztlich nämlich alles. Zu anständigen, höflichen Menschen wollen sie
sie erziehen, dass sie sich im Leben
zurechtfinden, grüssen, freundlich sind
und hilfsbereit. Es sind jene Werte,
die die Degens täglich leben.
Mittlerweile ist es Mittag, es
nieselt.
* «Hier leben wir» ist nicht nur der Slogan
des LiMa, sondern auch seine neue Serie.
Sie ist als eine Stafette aufgebaut. In der
nächsten Ausgabe porträtieren wir
Menschen, an die die Familie Degen den
Stab weitergegeben hat.
Immer zu einem Spass aufgel
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Degens stecken ihre Köpfe dur
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Brückengeländer auf Schlos
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­ enzbur
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unermüdliche Nyah übernimm
Die
in der Familie.
LiMa September–Oktober 2014 – 55 –
Gewaltfreie Kommunikation
mit Brigitte von Burg
Der Kurs soll eine achtsame
Kommunikationskultur in den
Familien- und Berufsalltag
einfliessen lassen. Konflikte können
wertschätzend und hilfreich gelöst
werden. Die Technik versteht sich
sowohl als Grundhaltung wie auch
als Sprachmodell, bei der
ein einfühlsamer, echter und
freundlicher Umgang mit Beziehungen im Vordergrund steht.
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bis 50% günstiger
als Originale.
«Wie gehe ich wertschätzend mit mir selbst
und meinen Mitmenschen um, auch in StressSituationen» angelehnt an die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) von Marshall B. Rosenberg.
Folgendes Buch und zwei CDs empfehle ich Ihnen vor dem
ersten Kurs zu lesen/hören:
– «Gewaltfreie Kommunikation, eine Sprache des Lebens» von
M. B. Rosenberg, ISBN 978-3-87387-454-1 lesen oder/und
– die CDs «Konflikte lösen durch GFK» von Marshall B. Rosenberg, ISBN 978-3-88698-923-2 und «Ich höre was, das du nicht
sagst» ISBN 978-3-88698-371-1 hören
Die Kurse finden ab vier Personen (4–6 Personen) statt und sollen
eine achtsame Kommunikationskultur in den Familien- und
Berufsalltag einfliessen lassen. Die Kleingruppe ermöglicht Ihnen
viel zu üben. Ein solches Training macht den Umgang im Alltag,
in der Schule und im Beruf entspannter, echter und freundlicher.
Konflikte können wertschätzend und hilfreich gelöst werden.
Die Technik versteht sich sowohl als Grundhaltung wie auch als
Sprachmodell, bei der ein einfühlsamer Umgang mit Beziehungen
im Vordergrund steht.
Die verbindende Kommunikation ist die Sprache des Herzens.
Anmeldeschluss: 20. September 2014 Ort: Geschäftshaus Quelle,
Kasernenstrasse 21, 4410 Liestal; Preis: CHF 640.– pro Person
für alle sechs Module (10% Rabatt für Ehepaare); Bedingungen:
Es kann nur der ganze Kurs (6 Module) gebucht werden, weil die
Abende aufeinander abgestimmt und aufbauend sind. Sie liegen
bewusst auseinander. In der Zwischenzeit können Sie üben,
Erlerntes umsetzen und Erfahrungen sammeln. Die CHF 640.–
(inkl. Unterlagen) bezahlen Sie bitte vor Kursbeginn mittels EZ
ein. Sollten Sie an einem Abend verhindert sein, können Sie das
Modul (falls Platz vorhanden) in einem anderen Kurs nachholen.
Das kann jedoch zeitlich etwas auseinander liegen. Es erfolgt
keine Rückerstattung des Betrages; Anmeldung: Bei Interesse
können Sie sich telefonisch (079/361 86 39) oder per
www.coaching-world.ch (info@coaching-world.ch) melden.
Brigitte von Burg, dipl. Coach HEB, Geschäftshaus zur
Quelle, Kasernenstrasse 21, Liestal, 079 361 86 39,
info@coaching-world.ch, www.coaching-world.ch
– 56 – LiMa September–Oktober 2014
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Modul 1, Do. 25. September 2014 von 18h45 bis 21h30
Gesprächslaster; wertschätzender Umgang mit mir selbst und
meinen Mitmenschen
Modul 2, Do. 16. Oktober 2014 von 18h45 bis 21h30
4 Schritte der GFK
Modul 3, Do. 13. November 2014 von 18h45 bis 21h30
2 Arten von Bitten; Gewalt in der Sprache; nicht mit den eigenen
Bedürfnissen verbunden sein (Bedürfnis ⟷ Strategie)
Modul 4, Do. 11. Dezember 2014 von 18h45 bis 21h30
Die Sache mit den Bitten; Unterschied zwischen Bitten und
Forderungen; Umgang mit einem «NEIN» (nicht jetzt); von
Herzen «NEIN» sagen können; ein «NEIN» nicht persönlich
nehmen; win-win Situationen kreieren
Modul 5, Do. 15. Januar 2015 von 18h45 bis 21h30
(Selbst)-Empathie (bei Ärger); Ärger/Störungen ansprechen;
Unterschied zwischen Wertschätzung und Lob
Modul 6, Do. 12. Februar 2015 von 18h45 bis 21h45
Power over/power with; Dominanzstrategien erkennen und ihnen
auf Augenhöhe begegnen; Neid umwandeln; mit sich selbst das
Leben feiern + Abschlussfragen
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«Wir werden sicher
eine vergnügliche
Stunde haben»
Namhafte Küchenchefs aus
unserer Region kochen an der
Gwärb’14 gemeinsam mit kochbegeisterten Persönlichkeiten.
Felix Mühleisen, Tobias Eggimann,
wie gut können Sie kochen?
Fotolabor Spiess AG
Felix Mühleisen: Ich koche gern
und habe grosse Erfahrung darin.
Meine liebste Küche ist schlicht, einfach,
gesund und schön fürs Auge. Nun freue
ich mich darauf, etwas zu teilen, von
dem die Besucher profitieren können.
Tobias Eggimann: Ich koche gern
und viel und bin ein ganz passabler
Felix Mühleisen, Wirt des Café Mühleisen Liestal und Tobias Eggimann, Geschäftsführer von
Baselland Tourismus, sind eines der «Paare», die an der Sonderschau «Baselbieter Spezialitäten
frisch zubereitet» an der Gwärb’14 eine Koch-Demonstration zeigen werden.
Familienkoch. Beim Kochen habe ich
immer den «Tiptopf» in der Nähe, so
brauche ich nicht mit teigverschmierten
Händen ins Internet zu gehen, wenn
eine Frage auftaucht.
Was motiviert Sie, bei der
Koch-Show mitzumachen?
Felix Mühleisen: Ich bin immer
offen für Neues und will zum Erfolg des
Liestaler Gewerbes beitragen. Ich mag
es, wenn alle aufeinander zugehen und
sich gegenseitig befruchten. Das bringt
Erfolg.
Tobias Eggimann: Wir arbeiten gut
mit dem Gwärb-OK zusammen und die
Genusswoche ist Teil der Gwärb. So ist
es klar, dass ich mitmache.
Wie stellen Sie sich Ihre gemeinsame Koch-Demo vor?
Zum Redaktionschluss ist uns ein zweites
«Koch-Paar» mitgeteilt worden, das schon
feststeht: Gault Millau-Punktekoch Denis
Schmitt vom Le Murenberg, Bubendorf, mit
Liestals Stadtpräsident Lukas Ott. Sie kochen
am Samstag, 27. September um 14.00 Uhr.
Tobias Eggimann: Zum Glück
bin ich nur Gehilfe und bekomme
Anleitungen von Felix. Ich nehme eine
Schürze, eine Mütze und der Rest
passiert von alleine. Wir werden sicher
eine vergnügliche Stunde haben. Es
wäre toll, ein neues Rezept zu lernen,
das mir schmeckt und das ich zuhause
in meine Sammlung von zwei Dutzend
Lieblingsrezepten aufnehmen kann.
Die Paarung mit Felix Mühleisen ist gut.
Wir kennen uns von der Genusswoche.
Felix ist quasi seit Generationen auf dem
Platz und zeigt keine Alterserscheinungen, im Gegenteil, er wirbelt täglich
für Liestal und verleiht der Stadt gute
Elemente. Niemand kann allein etwas
bewegen, es geht nur zusammen. Felix
weiss das.
Felix Mühleisen: Einen Gast zu
haben, der mitkocht, ist neu für mich.
Für die Besucher ist es sicher unterhaltsam. Ich bin gespannt, was sich aus der
Situation ergibt. Für mich ist es eine
Ehre, mit dem Tourismusdirektor zusammen etwas zu kreieren. Bestimmt kann
ich von ihm etwas Neues lernen. Er hat
ja eine Affinität zur regionalen Küche.
Felix Mühleisen und Tobias Eggimann kochen am
Freitag, 26. September um 18.00 Uhr an der Gwärb’14.
Mehr zur Sonderschau «Baselbieter Spezialitäten frisch
zubereitet» finden Sie unter www.gwaerb.ch und auf
Seite 38.
Stadt Liestal zeigt Erfolgsgeschichten
Stadtpräsident Lukas Ott nicht nur zur Koch-Show, sondern an allen drei Tagen an der Gwärb’14 anzutreffen sein. Die Stadt Liestal gibt
erfolgreichen ­Unternehmen und Persönlichkeiten eine spezielle Plattform. Ihre Erfolgsgeschichten sollen erzählt werden. Was macht
Erfolg aus? Was braucht es für den wirtschaftlichen Erfolg? Kann auch ich erfolgreicher werden? Was kann die Politik noch besser
machen, dass die Liestaler Wirtschaft noch erfolgreicher wird? Warum ist Liestal ein besonders gutes Pflaster?
Erfolgreiche Liestaler Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport diskutieren über Erfolg und Dynamik und erzählen
von ihren Erfahrungen. Erleben sie diese spannenden Gesprächsrunden an der Gwärb’14 und diskutieren sie mit: Fr. 26.9. 16.30 Uhr,
Sa. 27.9. 10.30 und 16.30 Uhr und So. 16.30 Uhr jeweils im grossen Restaurant im Eingangsbereich (Zelt 7). Es geht vorwärts,
– 57 – LiMa September–Oktober 2014
werden
Sie ein Teil der Liestaler Erfolgsgeschichte.
Tiziano Contarato ist seit 20 Jahren im Brodbeck-Team
Altes Handwerk – Neues Wohngefühl
aus unserer Polsterwerkstatt!
Polster-Handwerk? Wird das noch
gemacht? JA! Tatsächlich war das
Handwerk des Polsterers mit dem
Aufkommen der industriellen Massenproduktionen in Vergessenheit
geraten; erlebt aber mit der Rückbesinnung auf Nachhaltigkeit, der unbegrenzten individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und der Wertschätzung
der liebgewonnen Möbel ein Revival.
Der Vintage – Stil hat auch in der Einrichtung den Trend zum individuellen
Polstermöbel geprägt.
In unserem eigenen Polsteratelier
verwandeln wir das alte Erbstück, das
antike Chaiselongue oder Ihr durchgesessenes Lieblingssofa wieder zu
Ihrem neuen Schmuckstück! Möbel
werden restauriert, aufgepolstert,
neu gepolstert und neubezogen,
Moira Grolimund hat kürzlich die Lehrabschlussprüfung erfolgreich absolviert
– 58
– LiMa September–Oktober 2014
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statt weggeworfen. Vielfach in einer
moderneren Version, wo der Fantasie
keine Grenzen gesetzt sind. Sei es
mit der Farbwahl des Gestells oder
bei der Wahl des Möbelstoffs. Wir
verarbeiten Stoffe, Leder, Kunstleder
und Felle.
In der Polsterei unterscheidet man
zwischen der klassischen und der modernen Version. Die klassische Verarbeitung besteht aus Gurten, Sprungfedern, Jute, Crin d’Afrique, verzupftes
Rosshaar, Watte und der nach Ihrem
Geschmack und Bedarf ausgesuchte
Stoff. Den Abschluss bilden Ziernägel, Posamenten oder Keder. Diese
Variante ist arbeitsintensiv.
Vermehrt wird deshalb die moderne
Variante angewendet.
Dabei besteht der Polsteraufbau aus
Schaumstoff. Diese Ausführung wird
vor allem auch bei Sitzkissen und
Polsterbänken für Privat oder in Objekten verwendet.
Livepolstern an der Gwärb`14
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Wieder hören,
wieder Unsinn machen.
Wieder da sein.
Wer gut hört, ist mit dem Leben verbunden.
Gutes Hören bedeutet nicht einfach hören, sondern richtig
Erfahrung aus 85 Jahren geben wir Ihnen mit einem professionel-
verstehen! Jedes Wort ist ein Teil des Ganzen und macht unser
Leben so schön. Wir von Beltone verbinden Menschen wieder
miteinander: Als Spezialist für gutes Hören und mit unserer
len Hörtest Sicherheit und beantworten Ihnen gerne Ihre Fragen.
Wir laden Sie bis zum 12. September herzlich in eine unserer
Filialen ein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
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Geschäftsführer und Mitinhaber
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Abteilungsleiter Zimmerei
LiMa September–Oktober 2014 – 59 –
F R E I Z E I T S P O R T, T E I L 3
«Wenn ich einmal nicht gehen kann, fehlt mir etwas»: (v.l.) Shihan Elidio Moraglia
(rot-weisser Gürtel) Mirja ­L euenberger (blauer Gürtel) Janina Haselbauer (brauner
­Gürtel), Renshi Willi Zimmermann (schwarz-roter Gürtel), Amy Hug (blauer Gürtel)
und Samra Husic (am Boden liegend, brauner Gurt).
Für das Leben lernen
Etwa 80 Kinder trainieren in der Kampfkunstschule «Goshindokan»
in Liestal. Sie üben Würfe, Kicks, Rollen und Schläge. Sie führen die
Kampfschritte aber nicht gegeneinander aus, sondern üben sie
­miteinander. Denn Respekt vor dem Anderen ist der erste Schritt auf
dem Weg zum Meister.
Text: Stéphanie Erni, Bild: Guido Schärli
Gut 30 Mädchen und Knaben unterschiedlichen Alters knien in einer Linie
auf den Matten der Kampfkunstschule
«Goshindokan» Liestal. Sie halten
die Augen geschlossen und konzentrieren sich still. Dann stehen sie auf
und verbeugen sich vor ihrem Lehrer.
Im ersten Teil der Stunde lässt Willi
Zimmermann die Kinder verschiedene
Spiele ausüben. «Das spielerische Lernen
steht im Vordergrund, da die Kinder
spielen und nicht kämpfen lernen
sollen», erklärt ‹Renshi› Zimmermann.
«Spiele sind gut für Ausdauer, Koordi­
nation, Flexibilität, Kraft und Geschicklichkeit. Werte, die täglich helfen sollen
das Leben zu meistern.»
Der Lehrer betreibt die Kampfkunst
seit über 40 Jahren. Er besitzt den 5.
Dan im Ju-Jitsu und im Goshindo – die
Dans sind die Weiterführung der Gürtel.
«Ich könnte ohne gar nicht sein», sagt
der 62-Jährige. Dass es ihm Freude
bereitet, die Kinder zu unterrichten, ist
auf Anhieb zu sehen. «Es geht bei jeder
Kampfkunst letztlich um den Weg zu
sich selbst. Die Kinder sollen etwas für
sich, für das Leben lernen.» Und wenn
das nicht gelingt? «Dann war es ein
schlechter Lehrer», ist Zimmermann
überzeugt.
Einfach ein gutes Gefühl
Der erste Grundsatz, den die Kinder und
auch die Erwachsenen im «Dojo», wie das
Trainingslokal genannt wird, lernen, ist
Respekt. Zimmermann: «Respekt vor dem
Gegenüber, denn ohne einen Partner können sie nicht trainieren und besser werden. Aber auch Respekt vor sich selber.»
Manchmal schaut Zimmermann nur
zu und lässt die 13-jährige Janina die
Schrittfolgen vormachen. Janina trainiert
bereits seit fünf Jahren im Goshindokan.
«Meine Eltern machen beide Kampfkunst und haben mich mitgenommen»,
so die junge Kämpferin. «Es gefällt mir
sehr gut, die Leute sind alle nett und es
gibt einfach ein gutes Gefühl, hier zu
sein.» Auf die Frage, was denn ihr Ziel
Selbstverteidigung, Spass und Fitness
Elidio Moraglia und Willi Zimmermann lernten sich vor Jahren in einem Liestaler Club kennen und gründeten 1994 die Firma
Goshindokan. Im Mai 2009 bezogen sie das jetzige Dojo an der Industriestrasse 15 in Liestal und unterrichten seither nicht nur
Erwachsene, sondern auch Kinder. Die beiden Lehrer bilden sich auch selber stets weiter. Elidio Moraglia betreibt seit über 50 Jahren
Kampfsport und Kampfkunst und hat den 7. Dan im Goshindo und im Ju-Jitsu sowie den 5. Dan im Judo. Die angebotenen
Kampfkünste sind nicht nur Selbstverteidigung, sondern letztlich auch Spass und Fitness. www.goshindokan.ch
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– 60 – LiMa September–Oktober 2014
Bruno Tschumi
Jürg Wagner
sei, sagt sie: «Einfach weiter trainieren.»
Dem pflichten auch Amy (12) und Mirja
(14) bei. «Ich trainiere immer Dienstag,
Mittwoch und Donnerstag», sagt Amy.
«Und wenn ich einmal nicht gehen kann,
fehlt mir etwas. Das Training ist für mich
das Beste im Tag.» Und Mirja fügt bei:
«Ich fühle mich danach besser, auch wenn
es mir vorher schlecht ging.» Keine Lust
auf Training kennen die Kinder nicht.
Mehr Spiel als Kampf
Nach den Karateschrittfolgen zeigen
zwei Fortgeschrittene neue Übungen vor.
Die anderen sitzen im Halbkreis um sie
herum. Dreimal demonstriert das Paar in
der Mitte die Übungen. Es sieht aus wie
eine einstudierte Choreographie. Erst
schubst ein Partner den anderen von
hinten, dieser dreht sich daraufhin um
und kickt mit dem Fuss, packt das
Gegenüber schliesslich und wirft es zu
Boden. Wer am Boden liegt, hat aber
noch nicht verloren. Vielmehr wird nun
das Bein des Stehenden gepackt und
dieser auf den Boden geworfen. Die
Goshindo-Schüler machen sich beim
Training nicht weh. Es ist mehr ein
Spiel als ein Kampf. Dennoch sind sie
völlig konzentriert, lassen den Partner
nicht aus den Augen.
«Haben alle die Abfolge verstanden», fragt Lehrer Zimmermann. Da
sich niemand meldet, heisst es nun
nachmachen und üben. Es ist erstaunlich
leise, wenn man bedenkt, dass hier 30
Kinder Kampfkunst betreiben. Nur zwischendurch hört man einen Schrei, «ein
Kiai», wie Zimmermann präzisiert.
«Das ist, wenn alle Energie gesammelt
wird, alle Muskeln angespannt werden.
Dazu gehört auch der Schrei, es ist die
Konzentration der Energie auf einen
Augenblick.»
Die Stunde ist viel zu schnell fertig.
Am Ende klopfen sich die Kinder
gegenseitig die Muskeln aus. Dabei liegt
eines am Boden, das andere klopft. Ganz
zum Schluss setzen sich wieder alle
in eine Reihe und konzentrieren sich.
Dann bedanken sie sich mit einer
Verbeugung beim Lehrer für die Stunde
und geben sich anschliessend gegenseitig die Hand.
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LiMa September–Oktober 2014 – 61 –
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• Eidg. Fachausweis Sozialversicherung
• Eidg. Fachausweis technische Kaufleute
• Eidg. Fachausweis im Finanz- und
Rechnungswesen
• Eidg. Fachausweis Detailhandelsspezialist/in
• Eidg. Fachausweis Führungsfachfrau/
Führungsfachmann
• Eidg. Fachausweis Marketing-Fachleute
• Eidg. Fachausweis Verkaufs-Fachleute
Berufsorientierte Weiterbildung
• Handelsschule für Erwachsene
• Sachbearbeiter/in Rechnungswesen
• Sachbearbeiter/in Treuhand
• Sachbearbeiter/in Steuern
• Sachbearbeiter/in Personalwesen
• Sachbearbeiter/in Sozialversicherung
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• Informatik Anwender SIZ
• ICT Power User / Supporter SIZ
Firmenkurse
• Wirtschaft, Informatik, Sprachen
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– 62 – LiMa September–Oktober 2014
Goshindo trainieren um stärker zu sein,
wenn es darauf ankommt
Leitung: Elidio Moraglia, 7. Dan, J+S Experte
Willi Zimmermann, 5. Dan, J+S Leiter 2
REGIO LIESTAL LIVE
Ungeliebte Eindringlinge
bekämpfen
«Das drüsige Springkraut wurzelt nur
oberflächlich. Deswegen kann man es
leicht ausreissen. Es ist sehr wasserhaltig
und kann bis zu zwei Meter hoch wachsen und seine Stengel können einen
Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern erreichen.» Förster Mathieu Buser
(rechts) erklärt Dominik Beeler die
gebietsfremde Pflanze, die gemäss der
Freisetzungsverordnung des Bundes als
verbotene Art gilt und die sich etwa auch
im Röserental invasiv ausbreitet. Der
19-jährige Gymnasiast hat bei der
Bürgergemeinde Liestal einen Einsatz
organisiert, mit dem seine Klasse den
CO2-Ausstoss ihrer Maturareise kom­
pensieren möchte. Nun arbeiten die
jungen Leute drei Stunden im Wald und
ent­fernen auf einer vorher festgelegten
Fläche das Springkraut, das sich dem
Bach entlang ausbreitet und immer mehr
die einheimische Fauna verdrängt.
Bündelweise stapeln sich die Neophyten
auf der Ladefläche des bereit gestellten
Forstfahrzeugs und warten auf ihre
fachgerechte Entsorgung. Dominik ist
begeistert von der Motivation seiner
Kolleginnen und Kollegen: «Alle sind
gekommen und haben mitgeholfen.»
Auch Förster Buser freut sich: «Bei der
Neophytenbekämpfung braucht es vor
allem Manpower. Nur mit vielen Händen
können wir diese ungeliebten Eindringlinge zurückdrängen.» Weitere Informa­
tionen: neobiota.bl.ch
Andreas Baumeister
Öffentliche Übung
für die Bevölkerung und Interessierte
Samstag 30. August 2014, ab 13.00 Uhr,
im Raum Schulhaus Frenke, Liestal
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Material- und Fahrzeugausstellung
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Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseiten der
Stützpunktfeuerwehr Liestal: www.feuerwehr-liestal.ch
Feuerwehr Lausen: www.feuerwehr-lausen.ch
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LiMa September–Oktober
LiMa Juli–August 2014 2013 – 63 –
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