Energiezukunft - VCS Verkehrs
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Energiezukunft - VCS Verkehrs
mAGAZIN Dossier Energiezukunft Aktuell Tribüne Seite 8 Seite 38 Gotthard-Ärger Ein Vater über den Schulweg 5 / September 2012 F Ü R Z E I T G E M Ä S S E M O B I L I TÄT Verreisen Sie! Jetzt mit 4% Spezialrabatt. Mit der myOne-Kundenkarte bei Angebot gültig vom 1. September bis 31. Dezember 2012. REKA_Ins_Sonderr_225x146_D.indd 1 10% 15.8.2012 12:11:11 Uhr EXKLUSIV-OFFERTE BEI VCS PREISERMÄSSIGUNG auf das ganze Watt’s-Sortiment Einfach : Dieses Inserat bei einem unserer Fachhändler vorzeigen ! swiss tech Nicht kumulierbar e-bikes • www.wattworld.ch © Urs Geiser © Simone Wälti 30 © zvg Graubünden Nebst Kühen gibt’s im Unterengadin auch Schafe. Für Wolle. 12 38 Dossier Die aktuelle Energiedebatte betrifft vor allem künftige Generationen. Tribüne Die Kinder werden mobil, der Vater stellt sich dabei allerhand vor. AKTUELL 8 Politik Die zweite Gotthard-Tunnelröhre ist ein Schlag gegen die Verlagerung auf die Bahn. 10 VCS aktiv Jetzt Protestkarte einschicken: Für Sergio, Benoît und Beat wird die Reise zu teuer. 12 Dossier Energiezukunft Der Atomausstieg existiert bisher auf dem Papier, die Massnahmen reichen nicht aus. ANSICHTEN 35 Ein Thema, zwei Meinungen Atomausstieg 38 Tribüne Unser Gastautor hielt es aus, dass seine Kinder den Schulweg zu Fuss machten. REGIO 43 REISEN 28 Sardinien Auf und ab mit Meerblick 30 Graubünden Alpweiden ohne Ende in der Talschaft hinter dem Nationalpark Berichte aus den VCS-Regionen SERVICE 51 Mitgliederangebote 55 Wettbewerb 58 Rätsel 64 Via verde Reisen Titelbild: Es wird noch viel zu wenig Wind gemacht in der Schweizer Energiepolitik. (© Simone Wälti) Das VCS-Magazin für zeitgemässe Mobilität Zeitschrift des VCS Verkehrs-Club der Schweiz. Erscheint 6 -mal jährlich. Mitgliederbeitrag: Fr. 65.–/ Jahr Redaktionsadresse: VCS, Postfach 8676, 3001 Bern (Tel. 0848 611 611; E-Mail: magazin@verkehrsclub.ch). Redaktion: Stefanie Stäuble. Sektionsnachrichten: Urs Geiser. Service: Jérôme Faivre. Bildredaktion, Korrektorat: Susanne Troxler. Inserate: Katharina Rutishauser (Tel. 058 611 62 54, Fax 0848 611 612; E-Mail: inserate@verkehrsclub.ch). Grafik: www.muellerluetolf.ch. Druck, Versand: Ziegler Druck, Winterthur. Papier: Charaktersilk, 100% Recycling. Auflage: 80000 (deutsch 64000; französisch 16000). Die nächste Ausgabe erscheint am 26. November 2012. Insertionsschluss: 29. Oktober 2012. Allgemeine Auskünfte: Tel. 0848 611 611 (Normaltarif) VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 3 AKTUELL © SBB Kurz & bündig Editorial © Walter Imhof Es muss wehtun In unserem Ferienhaus mussten wir als Erstes nach der Ankunft den Strom ablesen. Bei der Abreise sagte ich dem netten Vermieter, dass ich es schon ein bisschen knauserig fand, bei einem so hochpreisigen Ferienhaus den Strom und das Internet noch zusätzlich bezahlen zu müssen. Er könne mich gut verstehen, meinte er. «Aber wenn der Strom inklusive ist, lassen die Leute 24 Stunden am Tag alles laufen.» Diese Aussage klang in mir auch noch nach, als ich wieder zuhause war. Ich kramte eine alte Elektrizitätsabrechnung hervor. Im Jahr 2010 bezahlte ich 30 Mal mehr für die Wohnungsmiete als für den verbrauchten Ökostrom. Der Strom ist eindeutig zu billig zu haben. Und Sparpotenzial ist da, an jeder Ecke. In Tokio wurden nach Fukushima in der Nacht alle Leuchtreklamen abgestellt. Plötzlich ging es! Ich bin überzeugt, die Leute würden deutlich mehr sparen, wenn der Strom teurer wäre. Es muss wehtun. In der Tageszeitung, die ich abonniert habe, werden täglich einer anderen Person dieselben Fragen gestellt. Eine heisst: Mit der Schliessung von 120 Zustellpunkten setzt SBB Cargo ein falsches Signal. Petition gegen SBB Cargo: Teilerfolg SBB Cargo ist hart geblieben: 120 Zustellpunkte im Wagenladungsverkehr werden geschlossen. Immerhin konnten die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, der VCS und ihre Partner mit ihrer Petition einen Teilerfolg erzielen: SBB Cargo schliesst 35 Zustellpunkte weniger als ursprünglich geplant. Trotzdem wird der Abbau bei SBB Cargo empfindliche Konsequenzen haben. Zwei Prozent des Güterverkehrs werden damit auf die Strasse verlagert. Ein völlig falsches Signal an die Transportbranche. Das Thema ist damit nicht vom Tisch. Der Bundesrat wird im Herbst auf Druck des Parlaments einen Bericht zum Schienengüterverkehr vorlegen. Verbunden damit ist die Forderung an den Bundesrat, Massnahmen zur Förderung des Schienengüterverkehrs zu ergreifen. Der VCS engagiert sich dafür, dass Bundesrat und Parlament dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren. «Wenn Sie König der Schweiz wären, was würden Sie ändern?» Die meisten Leute sagen Dinge wie «ich würde die Monarchie abschaffen». Ich wäre nicht so grosszügig. Ich würde den Strom rationieren. Die Leute hätten nur so und so viel zugute, danach müssten sie die Petrollampe nehmen. Nun hat das Parlament mit dem Atomausstieg ja etwas wirklich Innovatives entschieden. Unser Dossier ab S. 12 berichtet darüber. Nur, warum traue ich dem momentanen Energiefrieden in der Schweizer Politik nicht? Ich habe einfach das dumpfe Gefühl, jetzt werden Gaskraftwerke durchgewunken – Co2-Ziele definitiv ade – und in ein paar Jahren, Fukushima ist schon fast vergessen, heisst es: «Leider reicht es nicht, aber die Schweden haben grad eine neue Generation von absolut sicheren Atomreaktoren auf den Markt gebracht, und sie sind erst noch ganz kostengünstig!» Vielleicht bin ich ja zu misstrauisch. Oder lehrt mich einfach die Erfahrung? Lesen Sie dazu ab S. 8 zum Gotthard. Stefanie Stäuble, Redaktionsleiterin 4 Rio+20 enttäuscht Sämtliche Beobachterinnen und Beobachter waren sich einig: Der Uno-Nachhaltigkeitsgipfel Rio+20 war eine herbe Enttäuschung. Klare Ziele und Verpflichtungen wurden nicht definiert. Auch die offizielle Schweiz verschwieg nicht ihre Enttäuschung. Die im Schlussdokument für eine Grüne Wirtschaft enthaltenen Massnahmen seien «insgesamt zu wenig griffig, um den Ressourcenverbrauch zu senken», zog der Bund nach dem Gipfel in Rio de Janeiro Bilanz. Es liege an den einzelnen Ländern zu bestimmen, mit welchem Engagement sie einen Umbau ihrer Wirtschaft angehen wollten. Weniger diplomatisch formulierten es die Umweltorganisationen, die am Gipfel teilnahmen. Der WWF Schweiz etwa sprach davon, zum Abschluss von Rio+20 seien «49 blutleere Seiten» verabschiedet worden. Es sei erschreckend, wie ambitionslos die Weltpolitik die Zukunft der Menschheit verhandle. Frankreich: obligatorische Alkoholtest Wer in Frankreich mit einem motorisierten Fahrzeug unterwegs ist, muss seit Neuestem ein Alkoholtestgerät mit sich führen. Die neue Regelung gilt auch für ausländische Touristen. Ausgenommen sind lediglich Mofafahrende und Autofahrende, deren Gefährt mit einer Wegfahrsperre ausgerüstet ist. Diese verhindert, dass alkoholiVCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 AKTUELL Kurz & bündig © Durand Florence/SIPA Wer ohne Alkoholtest erwischt wird, zahlt elf Euro Busse. Autobahn-Euphorie Im Bundesrat und im Nationalrat herrscht eine ungebremste Autobahn-Euphorie. Eine zweite Strassenröhre am Gotthard soll gebaut werden, dazu mehrere neue Autobahnabschnitte im Mittelland. Alles in Zeiten von Klimawandel und Peak Oil. Man reibt sich verwundert die Augen: Am 21. Juni sagte Bun- desrätin Doris Leuthard am Uno-Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro: «Wir alle müssen einen Beitrag leisten zur Zukunft, die wir wollen und brauchen.» Eine Woche später, am 27. Juni, machte sich die Umweltministerin für den Bau einer zweiten Strassenröhre am Gotthard stark, der Bundesrat folgte ihr. Die anstehende Renovation des alten Strassentunnels soll für die Realisierung jenes Projekts herhalten, welches das Volk an der Urne mehrmals ablehnte. Damit nicht genug: Der Nationalrat winkte in der Sommersession eine Reihe heikler Autobahnprojekte durch. Allen voran die Zürcher Oberlandautobahn: Dieses Ausbauprojekt ist in seiner heutigen Form nicht verfassungskonform, weil es durch eine Moorlandschaft führen würde, wie das Bundesgericht kürzlich entschied. Unter den besagten Projekten befinden sich auch die Zürcher Glattalautobahn und die Autobahnumfahrung Morges – beides Projekte, die erst in ferner Zukunft realisiert würden und deren wahre Kosten heute noch gar nicht abgeschätzt werden können. Mitte August schloss sich die ständerätliche Verkehrskommission dieser Linie an. Es sieht ganz danach aus, dass auch in der kleinen Kammer die AutobahnEuphorie ausgebrochen ist. © Ilona Steinchen/Pixelio.de sierte Personen den Motor starten können. Alle übrigen Motorfahrzeughalter müssen einen Test mitführen. Sie sollen diesen im Falle eines Falles anwenden und auf die Fahrt verzichten, wenn sie zu viel Alkohol intus haben. Alkoholtests können in Schweizer Apotheken oder in Frankreich im Grosshandel gekauft werden. Die Landschaft soll nun endlich besser geschützt werden. Landschaftsinitiative bedingt zurückgezogen Die Landschaftsinitiative ist Mitte Juni bedingt zurückgezogen worden. Das Initiativkomitee fällte den Beschluss, nachdem der indirekte Gegenvorschlag in der Sommersession von National- und Ständerat abgesegnet worden war. Nach Ansicht des Initiativkomitees greift das revidierte Raumplanungsgesetz als indirekter Gegenvorschlag die Kernanliegen des Volksbegehrens auf. Das Komitee knüpft den Rückzug an die Bedingung, dass das Gesetz in Kraft tritt. Dies könnte jedoch dauern: Der Gewerbeverband hat das Referendum ergriffen. Er begründet dies unter anderem mit der Rückzonungs(gtu) pflicht für zu grosse Bauzonen. Elektrizitätserzeugung: Atomkraft deckt Stromhunger 100% © muellerluetolf.ch; Quelle: Bundesamt für Energie BFE, Gesamtenergiestatistik 87,3% 80% 60% 53,7% 40% 40,7% 20% 10% 6,9% 5,8% 5% 4,6% 1% 1971 1981 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 1991 2001 2011 Unser Hunger nach Strom – der Konsum hat sich in 40 Jahren mehr als verdoppelt – wird primär durch Atomkraft gestillt. Von 1971 bis 2011 stieg der Anteil Atomstrom (gelb) an der Schweizer Elektrizitätserzeugung um das 7-fache auf 40,7%. Obwohl die WasserkraftProduktion in GWh konstant blieb, sank ihr Anteil (blau) um –33,6% auf 53,7%. Der Anteil fossiler Kraftwerke inkl. Wärmekraftkopplung aus Kehrichtverbrennung (rot) und Erneuerbarer Energien (grün) ist gering. Seit 1990 stieg der Anteil der Erneuerbaren von 0,2 auf nur 1,0% der Schweizer Elektrizitätserzeugung. 5 AKTUELL Politik Klein, aber bedrohlich Die Belastungsgrafik zeigt die Konzentration der besonders schädlichen ultrafeinen Partikel, die je nach Verkehrssituation sehr hohe Werte erreicht. D ie Luft, die wir in besiedelten Gebieten einatmen, ist mit unterschiedlich kleinen Partikeln belastet. Der VCS und die Organisation «Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz» (AefU) haben erstmals die Konzentration der kleinsten, ultrafeinen Teilchen mit zwei tragbaren Geräten direkt auf der Strasse gemessen. «Diese Nanopartikel erreichen im Gegensatz zum Feinstaub nicht nur im Winter hohe Werte, sondern während des ganzen Jahres», sagt Fabio Guarneri, Leiter der VCS-Kampagne. Die Messungen in den Städten Basel, Bern, Biel, Chiasso, Genf, Lausanne, Lugano und Luzern hätten «beunruhigend hohe Messwerte» ergeben. Die Gefahren des so genann6 ten Feinstaubs oder PM10 – Teilchen mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometer (μm) – rückte der Bund bereits vor einigen Jahren ins Bewusstsein. Seither erfassen die Messstationen des Nabel-Netzes die PM10-Konzentrationen im ganzen Land. In der Luft befinden sich jedoch noch kleinere Partikel, unter ihnen die ultrafeinen oder Nanopartikel. Sie sind besonders gefährlich, weil sie über die Atemwege ins Blut gelangen. Mit dem Blut werden sie zu den Organen transportiert, wo sie kleinste, chronische Entzündungen verursachen. «Diese kleinen Entzündungsherde können Kettenreaktionen auslösen, die das Auftreten von Infarkten, Diabetes und anderen Gesundheitsproblemen bis hin zu Krebserkrankungen begünstigen», sagt Dr. med. Jacques Schiltknecht von den Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz. Luftverschmutzung bleibt Feinstaub entsteht unter anderem beim Verbrennungsprozess in Dieselmotoren. Da die Schweiz im Gefolge der EU strengere Abgasnormen adaptierte und da neue Diesel-Personenwagen heute mit Partikelfiltern ausgestattet sind, ging man davon aus, das Problem erledige sich in ein paar Jahren vielleicht sogar von selbst. «Doch das Thema Luftverschmutzung bleibt noch 10 bis 15 Jahre bestehen», meint Guarneri. Der Bund müsse nebst anderem Massnahmen zur weiteren Senkung des Partikelausstosses von Dieselfahrzeugen ergreifen. «Und die kleinsten Partikel werden auch von Benzinautos mit Direkteinspritzung ausgestossen. Es braucht deshalb rasch einen griffigen Plan zur Reduktion der ultrafeinen Partikel und PM2,5.» Spitze in der Stosszeit Für den Messzyklus von VCS und AefU waren Testpersonen aus acht Schweizer Städten auf ihren ganz alltäglichen Arbeitsund Freizeitwegen unterwegs. Deshalb wurde bei Sonnenschein, bei Schneefall und auch bei klirrender Kälte gemessen. Dabei trugen sie ein Messgrät, das gleichzeitig die PM10, PM2,5 und PM1 sowie die Anzahl der ultrafeinen Partikel aufzeichnete. Ob die Testpersonen einer stark befahrenen Strasse entlanggingen oder in der Fussgängerzone schlenderten, ergab entscheidende Unterschiede. Teilweise wurden hohe Werte durch einzelne Fahrzeuge oder ganz spezifische, verkehrsbedingte Situationen verursacht. Auch die Auswirkungen der Stosszeiten liessen sich in den Messungen gut ablesen. G. Tubandt, S. Stäuble © VCS © Agnes Richard/VCS Bisher ging man davon aus, dass Feinstaub nur im Winter gesundheitsgefährdende Ausmasse annimmt. Doch die kleinsten Partikel sind ein Ganzjahresproblem. Die Konzentration der ultrafeinen Partikel wird mit tragbaren Geräten gemessen. Neu auch kleinere Feinstaubpartikel Nebst den Feinstaub-Teilchen (PM10) mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometer (µm) befinden sich noch kleinere Partikel in der Luft: PM2,5 (unter 2,5 µm), deren Konzentration seit 1998 von einzelnen Nabel-Stationen gemessen wird. PM1 (unter 1 µm) und ultrafeine Partikel (unter 0,1 µm) werden seit 2003 von einigen Stationen aufgezeichnet. Weitere Infos, Film und Gratis-App zu Luftqualität: www.verkehrsclub.ch/luft VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 «Walk to school» in zweiter Runde Ein Zeichen gegen «Elterntaxis» setzen und erleben, dass der Schulweg zu Fuss ein Riesenspass ist: Das macht den Erfolg von «Walk to school» aus. Für die zweite Ausgabe sind bereits 75 Prozent mehr Kinder angemeldet als im Vorjahr. «W ir Lehrkräfte sind froh, dass der VCS sich für den Schulweg zu Fuss einsetzt», sagt mir die Lehrerin meiner Nichte. «Für uns ist es ein echtes Problem, dass immer mehr Eltern ihre Kinder im Auto zur Schule bringen.» Vielleicht ist die VCS-Aktion «Walk to school» deshalb so erfolgreich. Über 4000 Kinder aus der ganzen Deutschschweiz waren im vergangenen Jahr bei der erstmaligen Durchführung dabei. Heuer sind bereits 75 Prozent mehr Kinder durch ihre Lehrkräfte angemeldet worden: Die stattliche Zahl von 340 Klassen beziehungsweise 7000 Kindern wurde kürzlich geknackt. «Wenn schlafen zum Erlebnis wird » S. Stäuble, G. Tubandt Das Bett, das Ihnen Energie und Lebensfreude schenkt – Nacht für Nacht. Infos: www.walktoschool.ch © Pia Zürcher/zvg Zweite Ausgabe mit Neuerungen Neu findet «Walk to school» während zweier statt einer Woche statt. Die Lehrpersonen können wählen, in welchen zwei zusammenhängenden Wochen zwischen Sommer- und Herbstferien sie sich mit ihrer Klasse beteiligen wollen. Auch die Punktezählung wurde optimiert. Alle teilnehmenden Kinder erhalten einen Schrittzähler, mit dem sie messen können, wie viele Schritte sie in beiden Wochen zurücklegen. Das war offenbar mit ein Grund, weshalb sich so viele Klassen angemeldet haben. Ziel von «Walk to school» ist, dass während der zwei Aktionswochen möglichst viele Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten bis zur 6. Klasse zu Fuss zur Schule gehen. Jedes Kind erhält pro Tag, an dem es alle Schulwege zu Fuss zurücklegt, einen Aufkleber fürs Sammelblatt. Zusätzliche Punkte gibt es für Begleitaktionen wie etwa die Thematisierung der Mobilität im Unterricht. Im letzten Jahr sind dabei originelle Ideen entstanden: Die 21 Kinder der damaligen 1. Klasse im Berner Schulhaus Hochfeld legten zusammen die Schulwege ihrer Klassenkameradinnen und -kameraden zurück. «Je mehr Leute ihre Kinder herumkutschieren, desto häufiger werden diese später ebenfalls das Auto benutzen», sagt die dänische Mobilitätsforscherin Malene Freudendal-Pedersen. «Walk to school» soll spielerisch und ohne moralischen Zeigefinger daran erinnern, dass der Schulweg zu Fuss Spass macht. Die Klassen mit den meisten Punkten nehmen an der Verlosung von fünf SBB-Railaway-Gutscheinen im Gesamtwert von 1600 Franken teil. Diese können für die Schulreise verwendet werden. Natürlich gebettet, in ein wohligstützendes Nest aus gesunden Naturmaterialien, fällt es leicht loszulassen und Körper und Geist zu regenerieren. Erholsamer Schlaf ist der Schlüssel für Gesundheit und Leistungsfähigkeit! So schläft man. Hüsler Nest AG www.huesler-nest.ch Wer wohnt wo? Eine 1. Klasse machte gemeinsam die Schulwege aller Kinder. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 7 AKTUELL © SBB/Hansjörg Egger Politik Mit dem Bau eines zweiten Gotthard-Strassentunnels wird die Auslastung der Neat stark leiden. Das wird teuer. Verlagert wird jetzt das Ziel Nun ist es klar: Der Bundesrat will die zweite Gotthard-Tunnelröhre. Das ist eine Missachtung des Volkswillens. Und ein Schlag gegen die Verkehrsverlagerung. W as sich seit längerem abzeichnete, ist seit dem 27. Juni Gewissheit. Verkehrsministerin Doris Leuthard und eine Mehrheit des Bundesrats wollen für die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels eine mindestens 2,5 Milliarden Franken teure zweite Röhre bauen. Sie begründen das in erster Linie mit den Problemen während der Sanierungszeit. Dann soll der bestehende Tunnel an rund 900 Tagen geschlossen werden. Der Tunnel muss laut den Angaben des Bundesamts für Stras- 8 sen (Astra) zwischen 2020 und 2025 saniert werden. Mit seinem Entscheid kommt der Bundesrat den Forderungen der Strassenverbände sowie der Regierung des Kantons Tessin entgegen, die denn auch frohlockten. Die Umweltverbände, darunter die Alpeninitiative und der VCS, schlagen demgegenüber vor, den Strassenverkehr während der rund 900 nötigen Sanierungstage auf die Bahn zu verlagern. Und die Neat? Berichte, die der Bund in den letzten Jahren erstellen liess, weisen nach, dass dies möglich ist und nur halb so viel kostet. Im Jahr 2016 wird der BahnBasistunnel durch den Gotthard (Neat) eröffnet. Das Tessin ist dann so gut und schnell mit der Deutschschweiz verbunden wie nie zuvor. Dank der Neat können pro Jahr bis zu 750 000 Lastwagen auf einer «rollenden Landstrasse» verlagert werden. Das sind 83 Prozent der 900 000 Fahrten, mit denen das Bundesamt für Strassen rechnet. Der PW-Verkehr lässt sich durch den «alten» Scheiteltunnel verladen: so wie es bis 1980 der Fall war, als die Strassenröhre eröffnet wurde. Der Gotthard-Beschluss der Regierung ist eine Missachtung des Volkswillens. Die Bevölkerung hat sich mehrmals für die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs auf die Schiene ausgesprochen. Noch im Jahr 2004 lehnte sie den Bau der zweiten Gotthard-Röhre mit 63 Prozent Nein-Stimmen ab. 1994 hiess das Schweizer Volk die Alpeninitiative gut. Seither verbieVCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 AKTUELL Politik tet die Bundesverfassung die Erhöhung der Transitkapazitäten auf der Strasse. Sabotierte Verlagerung Die zweite Tunnelröhre würde aber die Gotthard-Autobahn durchgehend mit vier Spuren ausstatten und so einen «Engpass» beseitigen. Um sie der Bevölkerung schmackhaft zu machen und den Vorwurf des Verfassungsbruchs zu umgehen, verspricht der Bundesrat, die beiden Röhren nur einspurig zu betreiben, was in einem Gesetz festgeschrieben werden soll. Für viele ist das blosse Augenwischerei: «Niemand wird ernsthaft glauben, dass zwei teure GotthardTunnels für immer und ewig nur einspurig befahrbar bleiben», schreibt sogar der Blick. Der Aargauer SVP-Nationalrat und Frontmann der Lastwagenlobby, Ulrich Giezendanner, der einerseits behauptet, die zweite Röhre werde nicht zum Kapazitätsausbau benützt, verspricht gleichzeitig auch schon, in Zukunft werde der Verkehr am Gotthard auch an Feiertagen und in der Ferienzeit fliessen: «Der Stau produziert unnötiges CO2 und andere Abgase», schreibt er. Er verschweigt allerdings, dass die Bahn nur einen Bruchteil der Abgase des Schwerverkehrs produziert. Mit ihrer Gutgläubigkeit hat die Schweiz schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Bei der Eröffnung des Strassentunnels im Jahr 1980 stellte der damalige Verkehrsminister Hans Hürlimann in Aussicht, die Gotthard-Autobahn werde «kein Korridor für den Schwerverkehr». Sie ist es dennoch sehr rasch geworden. Seit 1980 hat sich der Lastwagenverkehr über und durch den Gotthard auf jährlich rund zehn Millionen Nettotonnen verzwanzigfacht. Die zweite Röhre ist ein Trojanisches Pferd, mit dem die Lastwagenlobby die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene hintertreibt. Sie ist auch ein falsches Signal und eine eigentliche Kapitulation gegenüber den An- sprüchen der EU, die freie Fahrt für die Güter wünscht. Bisher hat die Schweiz ihre eigene Politik geführt. Sie bestand darin, den Verkehr zu übernehmen, aber mehrheitlich auf der Schiene. Damit macht der Bundesrat nun Schluss: «Warum soll die EU mit uns über eine nachhaltige Verkehrspolitik verhandeln, wenn wir ihr einen zweiten Strassentunnel auf dem Silbertablett servieren?», lautet der Kommentar im Tages-Anzeiger. Die fatale Folge: Die Neat, in die die Schweiz insgesamt 19 Milliarden Franken investiert hat, wird nicht ausgelastet sein und zu einem für die Steuerzahler enorm teuren Schuldenloch. Schon jetzt ist die Verlagerungspolitik arg im Rückstand. Laut Gesetz sollen bis im Jahr 2018 nur noch 650 000 Lastwagen die Schweizer Alpen durchqueren: rund halb so viele wie heute. Doch Verkehrsministerin Leuthard hat dieses Ziel als unrealistisch in Frage gestellt. Die Gefahr nimmt zu, dass die Po- litik nur das Verlagerungsziel verlagert statt der Güter. Auch so kann man Politik betreiben: Indem man während Jahren kaum etwas unternimmt und dann behauptet, die in der Verfassung festgelegten Vorgaben seien leider nicht zu erreichen. Vorgeschobene Sicherheit Aus dem gleichen Grund bliebe die zusätzliche Sicherheit eine Illusion. Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung würde der durch die zweite Röhre erzielte Sicherheitsgewinn schon durch einen Mehrverkehr von bloss drei Prozent auf der Transitachse wieder aufgehoben. Immerhin wird sich das Volk noch einmal äussern können. Der VCS, die Alpeninitiative, die SP und die Grüne Partei haben bereits das Referendum angekündigt, falls, was anzunehmen ist, das Parlament die zweite Röhre beschliesst. «Dieses dürfte durchaus Chancen haben», schätzt der Tages-Anzeiger. Peter Krebs © Iris Krebs Kommentar Doppelt genäht hält nicht besser Franziska Teuscher Zentralpräsidentin VCS VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Wenn ein neues Mitglied in den Bundesrat gewählt wird, gibt es vorher vielerlei zu bedenken: Die Sprachregion muss berücksichtigt werden, früher zusätzlich die Konfession und heute die Geschlechterfrage. Die Art, wie wir unseren Bundesrat bestellen, ist bezeichnend für unser Land. Wir sind auch bei sachpolitischen Entscheiden stets um einen sprachkulturellen, regionalen oder parteipolitischen Ausgleich bemüht. Dieses Austarieren treibt in der Verkehrspolitik zuweilen seltsame Blüten. So investieren wir Milliarden in den Ausbau unseres ÖV-Systems. Parallel dazu wird aber auch ständig das Strassennetz weiter ausgebaut. Mit anderen Worten: Den klima- und umweltpolitischen Gewinn, den wir aus dem Bahnausbau ziehen, machen wir mit dem Autobahnausbau gleich wieder zunichte. Das zeigt sich jetzt auch beim bundesrätlichen Entscheid für eine zweite Röhre am Gotthard. Wir bauen zurzeit für über zwölf Milliarden Franken einen neuen Basistunnel durch den Gotthard. Dieser Tunnel ist für die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Stras- se auf die Schiene von zentraler Bedeutung. Er bedeutet weniger LKW-Verkehr und mehr Lebensqualität für die Bevölkerung von Uri und Tessin. Nun nimmt der Bundesrat die Sanierung des alten Gotthard-Strassentunnels – wahrscheinlich in den Jahren 2020 bis 2025 – zum Anlass, um einen fast drei Milliarden Franken teuren zweiten Strassentunnel am Gotthard zu rechtfertigen. Doppelt genäht hält aber nicht besser. Denn wir gefährden mit einer zweiten Röhre die Verlagerungspolitik der letzten 18 Jahre. Der Entscheid des Bundesrats ist ein Signal an die EU-Strassentransporteure, dass wir diese Strassen-Transitachse noch mehr aufmachen. Mit einer zweiten Röhre hätten wir sehr schnell die gleichen Verhältnisse wie entlang der Brenner-Autobahn. Dort ist die tägliche Blechlawine eine grosse gesundheitliche Belastung für die Bevölkerung. Statt allen regionalpolitischen Befindlichkeiten nachzugeben, sollten wir endlich verkehrspolitische Prioritäten setzen. Und diese sind heute nicht am Gotthard, wie dies auch Verkehrsministerin Doris Leuthard im Januar 2012 noch betonte, sondern in den Agglomerationen. 9 VCS AKTIV Protestkarte Reise abgesagt! Helfen Sie Sergio, Benoît und Beat – unterschreiben Sie die eingeklebte Protestkarte. Die einstigen SBB-Werbeträger sind nicht mehr in der Schweiz unterwegs. Das Bahnfahren ist für das unternehmungslustige Trio zu teuer geworden. Noch vor nicht allzu langer Zeit sah man sie überall: Sergio, Beat und Benoît grillierten Poulets, hangelten sich durch Kletterparks, paddelten im Kanu, flirteten mit charmanten Frauen oder dösten ganz einfach auf einer Wiese. Bis sie urplötzlich von der Bildfläche verschwanden. Der VCS hat die drei ehemaligen SBB-Werbeträger aufgespürt. Und weiss deshalb: Das Trio ist nicht mehr unterwegs, weil ihm das Bahnfahren zu teuer geworden ist. Der VCS traf die unternehmungslustigen Senioren kürzlich in Bern. Sie verteilten Protestkarten an die Passantinnen und Passanten des öffentlichen Verkehrs. Sergio, Benoît und Beat bleiben auf dem Perron sitzen Wie es den bis vor kurzem noch aktiven Senioren damit geht? Wir haben bei ihnen nachgefragt: Sergio ist heute vor allem mit seinem Kajak unterwegs. Obwohl er sein Hobby geniesst, trauert er den gemeinsamen Ausflügen nach: «Natürlich geniesse ich das Kajakfahren. Aber verglichen mit der Auswahl an Bahnausflügen ist man mit dem Kajak schon sehr eingeschränkt.» Benoît hat sein altes Auto repariert und macht nun damit Ausflüge. Darüber ist er alles andere als erfreut: «Die Zugreisen waren immer sehr Der VCS ruft Betriebe des öffentlichen Verkehrs auf, die Kundschaft nicht aus den Augen zu verlieren und mit zu hohen Tariferhöhungen ein Umsteigen aufs Auto zu provozieren. entspannend. Die Autofahrten sind dagegen mit grossem Stress verbunden, und die Umwelt leidet», klagt er. Was Beat angeht, reist er kaum noch. Auch seine zwei Ausflugsfreunde trifft er nicht mehr. «Ich verbringe viel Zeit mit meiner Modelleisenbahn.» Und er gesteht: «Ich vermisse die geselligen Ausflüge, die uns an so viele schöne Orte in der Schweiz gebracht haben.» 10 ungerecht und kann ein Umsteigen aufs Auto nach sich ziehen, welches kaum verteuert wird. Diese Gefahr ist gross, denn in den letzten Jahren stiegen die Bahnpreise bereits kontinuierlich an. Allein Ende dieses Jahres wird der öffentliche Verkehr um durchschnittlich 5,2 Prozent teurer. Ein Generalabonnement 2. Klasse für Erwachsene kostet beispielsweise künftig 3550 statt 3350 Franken, für Senioren 2700 statt 2550 Franken. Helfen Sie Sergio, Benoît und Beat! Der VCS setzt sich für angemessene Billett- und Abonnementspreise ein. Helfen Sie uns dabei, dass Sergio, Benoît und Beat wieder gemeinsam losstarten können: Unterschreiben Sie die eingeklebte Karte, und schicken Sie diese an den VCS zurück. Bestellen Sie beim VCS weitere Karten mit dem Talon rechts zum Ausschneiden. Warum nimmt das Trio nicht mehr den Zug? Unterschreiben kann man auch online. Schicken Sie den Link www.verkehrsclub.ch/sbb an Ihre Freunde und Bekannten weiter. Experten des Branchenverbands öffentlicher Verkehr (VöV) gehen davon aus, dass die Bahnpreise in den nächsten sechs Jahren um bis zu 27 Prozent steigen. Die einseitige Verteuerung des öffentlichen Verkehrs ist Anfang Dezember, wenn die nächste Preiserhöhung in Kraft tritt, wird der VCS die Karten den Betrieben des öffentlichen Verkehrs übergeben. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Ich bestelle weitere Protestkarten: Vorname Name Adresse PLZ/Ort Tel. privat E-Mail Gewünschte Anzahl : Deutsch Französisch Italienisch Senden Sie weitere Protestkarten an folgende Adresse: © Aline Trede Vorname Name Adresse PLZ/Ort Gewünschte Anzahl : Deutsch Französisch Italienisch Diesen Talon ausschneiden und einsenden an: VCS Verkehrs-Club der Schweiz Postfach 8676 3001 Bern Weitere Protestkarten können Sie auch telefonisch bestellen: 0848 611 611 (Normaltarif) Sie können die Petition auch online unterschreiben: www.verkehrsclub.ch/sbb VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 11 AKTUELL Dossier Landschaft D O S S I E R E N E R G I E Z U K U N F T Die Revolution auf dem 12 AKTUELL Dossier Energiezukunft Ist der Atomausstieg definitiv? Geht er zulasten des Klimas? Vieles hängt davon ab, wie rasch es gelingt, Energie zu sparen und neue erneuerbare Energien zu erschliessen. E © Simone Wälti igentlich, so sagt Jürg Buri, Geschäftsführer der Schweizerischen Energie-Stiftung SES, kündige das Energieprogramm des Bundesrats «eine Revolution» an. Dieses beinhaltet nebst dem schrittweisen Atomausstieg bis 2035 auch das Versprechen, den gesamten Energieverbrauch bis 2050 um fast 30 Prozent zu reduzieren. Das sei als Ziel löblich, jedoch mit den vorgeschlagenen Massnahmen nicht erreichbar. Damit ist die Ausgangslage umrissen. Der Atomausstieg und die damit verbundene Energiewende sind erst auf dem Papier angekündigt. Sollen sie Wirklichkeit werden, müssen sie rasch mit den nötigen griffigen Gesetzen und Geldern ausgestattet und abgesichert werden. Wie gut das gelingt, ist offen. Ein erstes vom Bundesrat im April vorgestelltes Energiepaket soll Anfang 2015 in Kraft treten. Der zweite, bloss vage umrissene Schritt soll dann ums Jahr 2020 folgen: In den nächsten Jahren ist in dieser Sache im Parlament und bei allfälligen Volksabstimmungen ein hartes Ringen zu erwarten. Papier VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 «Gutmenschen-Politik» Die Gegensätze aus der «Vorwendezeit» bestehen weiter, genauso wie die Lobbys, die ihre Energieträger pushen werden. Auch die Atomstrombefürworter werden sich laut Buri wieder bemerkbar machen, sobald die Gelegenheit günstiger erscheint. Die Aktion für eine vernünftige Energiepolitik (Aves) jedenfalls «lehnt den Ausstieg aus der Kernenergie ab und betrachtet die Energiewende mit grosser Sorge, weil die Versorgungssicherheit in der Schweiz gefährdet wird», heisst es in einem Positionspapier vom Juni 2012. Der Organisation gehören rund 60 Parlamentarier und Parlamentarierinnen aus den bürgerlichen Regierungsparteien an. FDP-Generalsekretär Stefan Brupbacher seinerseits warnt vor den Folgen des von Post und SBB beschlossenen Verzichts auf Atomkraft: «Jeder Postbenutzer und Zugfahrer zahlt die Zeche für die Gutmenschen-Politik in Bundesbern.» Versorgungslücke, Preisschub: Mit solchen Argumenten schiessen sich die Gegner schon mal auf die Energiewende ein. Unterdessen investiert die Axpo 700 Millionen Franken in die Nachrüstung der beiden ältesten Schweizer Atommeiler Beznau 1 und 2: 13 AKTUELL Dossier Energiezukunft Soll der Atomausstieg Wirklichkeit werden, braucht es griffige Gesetze und Gelder. Nicht zuletzt, um deren Betrieb über das Jahr 2019 hinaus zu verlängern. Grosser Spielraum Eines scheint klar zu sein: Je besser und schneller es gelingt, die erneuerbaren Energien zu installieren und die Sparmöglichkeiten auszuschöpfen, desto geringer ist die Gefahr eines Ausstiegs aus dem Ausstieg. Auch unter AKW-Gegnern ist unbestritten, dass es grosse Anstrengungen braucht, um den schrittweisen Wegfall der fünf Atomkraftwerke zu kompensieren, die heute rund 40 Prozent des Stroms liefern. Für die 13 Terawattstunden (TWh) an zusätzlicher erneuerbarer Energie, die gemäss Bundesrat nötig sind, müssten theoretisch 4,3 Millionen Einfamilienhäuser mit Fotovoltaikanlagen heutiger Bauart ausgerüstet oder 3200 Windräder aufgestellt werden. Was zeigt, dass es keine Wunderlösung gibt und nur eine Kombination von Massnahmen zum Erfolg führt. Dabei ist der Gestaltungsspielraum gross. Die bisher zahme Schweizer Energiepolitik hat in den vergangenen Jahren einiges verpasst, das nun nachgeholt werden kann. «Die Energieeffizienz lässt sich in allen Bereichen, in den Haushalten, bei den Gebäuden, in der Industrie und im Verkehr, massiv verbessern, und das Potenzial der neuen erneuerbaren Energien wurde bisher nicht annähernd sparen. Gemäss der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (Safe) schöpft er damit das Potenzial nur zu 25 Prozent aus. Wenn der Bund überall die beste Stromspartechnik vorschriebe, liesse sich der Gesamtverbrauch mittelfristig um 9 Prozent vermindern. ausgeschöpft», sagt der Vizepräsident des VCS, SP-Nationalrat und Energieexperte Roger Nordmann (VD). Zwei Beispiele illustrieren das: In der Schweiz liegt der Anteil der Photovoltaik an der Elektrizitätsproduktion erst bei mageren 0,3 Prozent. In Deutschland erreicht er schon über vier Prozent. Ein wichtiger Grund ist die sehr zurückhaltende eidgenössische Förderpolitik. Die Schweiz kennt zwar wie Deutschland die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für Strom aus erneuerbaren Energien (nebst der Photovoltaik auch Windkraft, Biomasse und Kleinwasserkraftwerke). Wegen des Kostendachs von jährlich rund 450 Millionen Franken bildet sich aber eine lange Warteschlange von nicht realisierten Anlagen. Diese könnten zusammengerechnet über 8500 GWh Strom produzieren, was der Menge der drei Kernkraftwerke Beznau 1 und 2 sowie Mühleberg entspricht. In Betrieb gegangen sind aber erst Projekte für gut 1000 GWh. Das Energieprogramm des Bundesrats sieht vor, diesen Deckel ab 2015 anzuheben. Der Bundesrat hat auf Anfang 2012 neue Stromverbrauchsvorschriften für Elektrogeräte in Haushalt und Industrie in Kraft gesetzt. So will er bis 2020 jährlich 1,35 Terawattstunden ein- Alternativen werden billiger Noch etwas dürfte die Energiewende erleichtern: die betriebswirtschaftliche Rentabilität. Der Atomstrom deckt schon jetzt mit seiner ungelösten und teuren Endlagerung und den unversicherten Risiken längst nicht alle seine Kosten. Und er kommt uns je länger desto teurer zu stehen, während die Alternativen immer günstiger werden. Der Solarstrom etwa hat in den letzten Jahren bei der Herstellung und punkto Wirkungsgrad grosse Fortschritte erzielt. Laut Peter Pauli, Chef des Solaranlagen-Herstellers Meyer Burger, ist er schon heute «nicht mehr teurer als herkömmlicher Strom»: Nebst der ökologischen spricht auch die ökonomische Vernunft für den Atomausstieg. Weniger Atom, mehr Klimagase? In der Diskussion um die Energiezukunft spielen die grossen Gaskombikraftwerke eine Rolle, mit denen der Bundesrat etwas mutlos in einer Übergangszeit «die Versorgungssicherheit garantieren» will. Eine solche Anlage müsse bis 2020 auf © Simone Wälti Energie und Umwelt Vor allem künftige Generationen sind betroffen «Ich bin für natürliche Energie, weil ich nicht tatenlos zusehen kann, wie Tiere aussterben. Viele Leute verzichten auf Sonnenergie, weil es ihnen zu teuer ist. Aber wenn mehr Leute umweltfreundlich bauen würden, dann wäre die Nachfrage höher und es wäre günstiger. Unser Haus produziert das Doppelte an Energie, die wir brauchen.» Christoph, 12 Jahre «Energiequellen gibt es viele! Die Kraft der Sonne spüre ich jeden Tag, den Wasserkreislauf haben wir in der Schule behandelt, und jetzt weiss ich auch, wie Rohöl riecht.» Joel, 8 Jahre AKTUELL jeden Fall gebaut werden, glaubt Umweltministerin Doris Leuthard. Der weitere Bedarf hänge dann «vom Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Erfolg des Energiesparens ab». Im Gespräch sind bis zu sieben Kraftwerke, wobei selbst die Stromwirtschaft an ihrer Rentabilität zweifelt. Für die Umweltverbände kommen diese Fabriken nicht in Frage, da sie nebst Wärme und Strom viel Klima schädigendes CO2 produzieren. Der Bundesrat will allerdings die beschlossenen Klimaziele trotz der Gaskraftwerke erreichen: dank einer höheren CO2-Abgabe, Kompensationszahlungen sowie eines verstärkten «Gebäudeprogramms». Die Energiewende und der Atomausstieg können nach Ansicht von Roger Nordmann ohne Gaskraftwerke realisiert werden: «Die Schweiz kann ihren Strombedarf ohne Wohlstandsverlust ganz aus erneuerbaren Energiequellen decken.» Die Umweltschutzorganisationen haben bereits im Mai 2011 zehn Bausteine für die Stromzukunft der Schweiz ohne Atomstrom und ohne zusätzliche Klimabelastung publiziert. Peter Krebs Lesen Sie dazu unsere Rubrik «Ein Thema, zwei Meinungen» auf Seite 35. Zehn Bausteine für eine Schweiz ohne Atomstrom: www.verkehrsclub.ch/ausstieg © Project Photos Dossier Energiezukunft So kann man Energie sparen Heizung: Jedes Grad Celsius weniger, mit dem ein Raum geheizt wird, reduziert die Heizenergie um ca. sechs Prozent. Das Schliessen der Fensterläden in der Nacht spart bis 20 Prozent Heizenergie. Zu Beginn der Heizperiode sollten Heizkörper entlüftet werden. Sie sollten zudem frei stehen und nicht verstellt oder verhängt werden. Wasser: Warmes Wasser ist neben dem Heizen der grösste Energieschlucker im Haushalt. Fünf Minuten Duschen verbraucht 75 Liter Wasser, ein Vollbad 120 Liter. Ein Waschgang bei 40 °C braucht die Hälfte der Energie, die für 60 °C nötig ist. Fenster: 15 Prozent Energie gehen über undichte Fenster verloren. Der Wärmeverlust durch gekippte Fenster ist enorm. Mehrmals am Tag fünf Minuten gut lüften, sonst geschlossen lassen. Haushalt: Energiesparlampen verbrauchen 80 Prozent weniger Strom als Glühbirnen. Eine Steckdosenleiste mit Kippschalter verhindert, dass Geräte im Stand-by-Betrieb laufen. Aufladbare Akkus lassen sich bis zu 1000 Mal wiederverwenden. Küche: Die falsche Platzierung des Kühlschranks – neben Herd, Spülmaschine oder am Sonnenlicht – verbraucht bis 30 Prozent mehr Energie. Die Herdplatte sollte immer höchstens genauso gross sein wie der Topf, eher kleiner. Für kleine Espressomaschinen eignen sich Reisekochplatten. Frühzeitiges Abschalten des Herdes spart Energie. Medien: Ein 76-cm-Röhren-TV mit 100 Hertz verbraucht etwa 100 Watt pro Stunde, ein 81-cm-LCD-TV etwa 180 Watt, ein gleich grosser Plasma-TV zirka 300 Watt. Ein PC mit schneller Grafik und superschnellem Prozessor kann bis 767 kWh pro Jahr aus den Netzen saugen. Ein Sparrechner für den normalen Internet- und E-Mail-Gebrauch kommt nur auf 88 kWh. Quelle: Schöner Wohnen «Ich finde die Windräder praktisch, da sie Strom machen. Den Strom brauche ich, um Batterien aufzuladen, damit ich CD hören kann, und um Fernsehen zu schauen.» Thierry, 6 Jahre «Wir haben uns von der Natur entfernt und zerstören sie. Jetzt sind wir an dem Zeitpunkt angelangt, an welchem wir endlich etwas unternehmen müssen. Es liegt in unser aller Hand.» Céline, 18 Jahre «An der Steckdose herumzuspielen, ist gefährlich. Wie der Strom in die Steckdose kommt, wenn ich gross bin? Das weiss ich nicht.» Sarah, 4 Jahre © Simone Wälti Der Energie-Vielfrass braucht eine Diät Der Verkehr verschlingt in der Schweiz einen guten Drittel des gesamten Energieverbrauchs. Angesichts eines solchen Appetits ist es undenkbar, die Energiewende einleiten zu wollen, ohne diesen Sektor miteinzubeziehen. L eider geht die Politik noch nicht mit der nötigen Entschlossenheit vor. Zuerst einmal muss klar sein, wer was konsumiert. In der Schweiz verbrauchen wir insgesamt um die 250 Terawattstunden (TWh) Energie pro Jahr. In dieser Zahl ist alles enthalten: Erdöl, Gas, erneuerbare Energien, Elektrizität, Wärme. Der Verkehr ist insbesondere für fossile Energieträger ein wahrer Koloss: Er verbraucht jedes Jahr 83 TWh Benzin, Diesel und Kerosin (wovon 1 TWh für Autobusse). Zudem benötigt er 3 TWh Elektrizität für den Bahnantrieb. Auch wenn man sie nicht ganz vernachlässigen kann, sind die elektrischen Bahnantriebe damit für weniger als 4 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im Verkehr verantwortlich. Diese 3 TWh entsprechen nur gerade 5 Prozent der in der Schweiz verbrauchten Elektrizität. Ökonomischer öffentlicher Verkehr Die Energieeffizienz des öffentlichen Ver16 kehrs ist offensichtlich: Während die Eisenbahn 40 Prozent der Warentransporte übernimmt und der ÖV für 23 Prozent der Personentransporte aufkommt, verbrauchen sie gemeinsam gerade mal 4 Prozent der im gesamten Verkehr konsumierten Energie. Der ganze Rest geht auf Kosten der Autos, Lastwagen, Lieferwagen und der Luftfahrt. Im Verkehrsbereich hängt die Energiewende, die 2011 beschlossen wurde, also kaum vom Elektrizitätsverbrauch des öffentlichen Verkehrs ab, sondern vom fossilen Verbrauch der Mobilität. Vor allem der Strassen- und der Luftverkehr sind problematisch. Die ungebremste Zunahme der Nachfrage nach Strassentransporten hat zudem energetisch gesehen dramatische Auswirkungen. Die Liste ist lang In der Mobilität betrifft die kurz- und mittelfristig wichtigste Herausforderung den besseren Umgang mit fossiler Ener- gie. Bereits vor der in der Energiestrategie 2050 festgehaltenen Wende wurden zwei erfolgreiche Massnahmen ergriffen: Zum einen werden die CO2-Emissionen der Neuwagen 2015 durchschnittlich bei 130 Gramm pro Kilometer plafoniert, während der heutige Schweizer Automobilpark ungefähr 200 g CO2/km ausstösst. Zum andern fördert die Revision des Raumplanungsgesetzes, in der die Forderung nach ÖV-Anschlüssen gestärkt wird, die Verdichtung und bekämpft die räumliche Zersiedelung. Damit die Mobilität wirklich zu einem intelligenten Umgang mit Energie beiträgt, ist die Liste der nötigen Massnahmen, die (noch) nicht ergriffen wurden, allerdings wesentlich länger: Weitere Senkung des CO2-Ausstosses der Autos pro Kilometer, in Richtung 80 g für 2020 Einführung der CO2-Abgabe auf Treibstoffen, wie sie seit langem für Brennstoffe besteht. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 AKTUELL Dossier Energiezukunft Ein Utopia, das sich lohnt Die Stadt Zürich strebt die 2000-Watt-Gesellschaft an. Der Verkehr ist dabei ein wichtiger Faktor, aber auch ein heisses Eisen. I Ölraffinerie in Crissier (VD): Der Verkehr verbraucht jedes Jahr 83 TWh Benzin, Diesel und Kerosin – einen Drittel des gesamten Schweizer Energieverbrauchs. Ökologische Besteuerung der Fahrzeuge auf kantonaler Ebene aufgrund des Treibstoffverbrauchs Verlagerungspolitik des Binnen-, Import- und Exportgüterverkehrs auf die Schiene Verlagerung des Reiseverkehrs in Richtung Fuss- und Veloverkehr und ÖV Neuausrichtung der Autobahninvestitionen auf den öffentlichen Verkehr, insbesondere in den Agglomerationen, wo das Potenzial, die individuelle Automobilität durch den ÖV zu ersetzen, am höchsten ist. Unnötig zu sagen, dass dem VCS noch viel Arbeit bevorsteht. Doch der Einsatz lohnt sich. Der Verkehr muss und kann zu einer neuen, intelligenteren und ökonomischeren Energiepolitik beitragen, mit der die Schweiz auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben kann. Roger Nordmann VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 n einer Disziplin ist die Schweiz ungeschlagene Europameisterin: Punkto Mobilität hat sie den höchsten Energieverbrauch in ganz Europa. Zum einen sind die pro Person zurückgelegten Autokilometer am höchsten. Zum anderen sind die Autos hierzulande grösser und schwerer als anderswo. Der Trend nach oben hält an. 20 Prozent hat der Energieverbrauch im Verkehr seit 1990 zugenommen. Zürich geht einen anderen Weg. Das Stadtzürcher Stimmvolk hiess 2008 in einer Volksabstimmung die 2000-WattGesellschaft und somit die Beschränkung des CO2-Ausstosses auf eine Tonne pro Kopf und Jahr bis ins Jahr 2050 gut. Das heisst, der Primärenergieverbrauch muss drastisch, der CO2-Ausstoss gar um 80 Prozent gesenkt werden. Vergleichsweise sparsam In der Stadt Zürich besitzt fast die Hälfte der Bevölkerung kein Auto. Dementsprechend verbraucht ein Stadtzürcher, eine Stadtzürcherin pro Kopf zirka 20 Prozent weniger Treibstoffe als im schweizerischen Durchschnitt. Bis 2050 dürfte gemäss Trendszenario in der Mobilität eine CO2-Reduktion von rund 35 Prozent erreicht werden. Ein beachtlicher Erfolg – und dennoch weit von den CO2-Emissionszielen entfernt. Ist die 2000-WattGesellschaft eine Utopie? «Bei uns ist der Anteil des motorisierten Verkehrs in den letzten zehn Jahren von knapp 40 auf 30 Prozent zurückgegangen», sagt Christina Spoerry, Leiterin Fachbereich Verkehrsstrategien der Stadt Zürich. «Die Stadt entlastet die Quartiere vom Autoverkehr, führt neue Tempo-30-Abschnitte ein, sensibilisiert die Bevölkerung.» Doch auf wichtige CO2-Verursacher wie den Luftverkehr oder die Schaffung steuerlicher Anreize hat die Stadt so gut wie keinen Einfluss. Und der Verkehr ist unvermindert ein heisses Eisen: Die Parkplätze, die Unterbindung von Schleichverkehr oder die Einrichtung von durchgehenden Velospuren auf den Hauptachsen sorgen für heftige Kontroversen. Fünfer und Weggli Womit Zürich hadert, damit hadert auch die restliche Schweiz. «Solange die Politik nur Fördermassnahmen für den öffentlichen Verkehr, aber keine Reduktionsmassnahmen beim Autoverkehr ergreift, wachsen natürlich beide», sagt Caroline Beglinger, Bereichsleiterin Verkehrspolitik beim VCS. Dabei könnten 30 Prozent der Energie im Verkehr eingespart werden, wenn mehr Leute statt des Autos das Velo oder den Zug nehmen oder zu Fuss gehen. Knapp die Hälfte der Autowege sind weniger als fünf Kilometer lang, ideal für Velo oder S-Bahn. Zürich will die Ansprüche der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden wesensgerecht erfüllen. Dabei haben Fuss- und Veloverkehr Nachholbedarf: Eine Strasse soll nicht nur den Autos gehören, sondern Tram, Bus, Velo und Zu-Fuss-Gehende sollen mehr Platz davon abbekommen. Stefanie Stäuble 2000-Watt-Gesellschaft Die Vision der 2000-Watt-Gesellschaftsieht vor, dass jede Person nicht mehr als rund 17 500 Kilowattstunden jährlich oder 2000 Watt verwendet. Die Schweiz müsste ihren Energiebedarf pro Kopf auf einen Drittel der heutigen 6000 Watt senken, was ungefähr dem Verbrauch von 1960 entspricht. Zürich ist heute bei rund 5000 Watt. Zu den Antreibern der 2000-Watt-Gesellschaft gehören rund 300 Energiestädte und -gemeinden in der Schweiz. 17 AKTUELL Dossier Energiezukunft Schweizer, verbraucht Strom! Die Geschichte der Atomenergie in der Schweiz zeigt, wie durch das plötzlich hohe Stromangebot der Konsum angeheizt wurde. Seit Einführung der Kernkraft hat sich der Stromverbrauch hierzulande mehr als verdoppelt. m Jahr 1969 landete die Schweiz zwar nicht gerade auf dem Mond, aber doch im modernen Atomzeitalter. Beznau 1 war das erste AKW, das in Betrieb ging. 1971 folgte Beznau 2, im Jahr darauf Mühleberg; 1978 ging das dreimal so grosse Kernkraftwerk Gösgen ans Netz. Noch 1968 reichten Stauseen und Wasserkraftwerke aus, um das ganze Land mit Strom zu versorgen. Mit der Inbetriebnahme der Kernkraftwerke schrumpfte der Anteil der Wasserkraft an der Gesamt-Elektrizitätsproduktion stetig auf heute noch knapp 54 Prozent. Mit den Kernkraftwerken, die aktuell gut 40 Prozent der Schweizer Elektrizität erzeugen, schoss auch der Stromkonsum in die Höhe. Die politische Schweiz und die Stromunternehmen waren so enthusiastisch ob ihrer neuen AKW, dass die Bevölkerung förmlich zum Stromverbrauchen angetrieben wurde – es hatte ja mehr als genug. Um den überschüssigen Atomstrom abzusetzen, förderten grosse Stromunternehmen Elektroheizungen Agenda 21. September 2012 «Warum Milliarden verschwenden?» Grosse Stromspar-Tagung der Schweizerischen Energie-Stiftung. Technopark Zürich www.energiestiftung.ch 4. Oktober 2012 Tagung «Wohnen und Mobilität» Immer mehr Menschen in den Städten haben kein eigenes Auto. Die Tagung von VCS, Fussverkehr Schweiz und Club der Autofreien zeigt Mobilitätsplanungen bei Wohnsiedlungen und Ansätze für die 2000-Watt-Gesellschaft. HSR Hochschule für Technik Rapperswil www.verkehrsclub.ch/agenda 18 und -boiler. Es war die Zeit der ersten Ölkrise in den 70er-Jahren. Die Kundschaft wurde mit günstigen Stromtarifen geködert. Aus heutiger Sicht sicher nachvollziehbar, dass man das «schmutzige» Öl durch «sauberen» Atomstrom ersetzen wollte. Dass Atomunfälle immer wieder vorkamen, blendete man wohl aus. Österreich ging einen anderen – aus jetziger Sicht wohl klügeren – Weg und hat bis heute kein einziges Kernkraftwerk gebaut. Dementsprechend ist die Freude an den in die Jahre gekommenen Schweizer Atomkraftwerken Noch 1968 versorgte Wasserkraft die ganze Schweiz mit Strom. bei unserem Nachbarn gering: Das österreichische Land Vorarl- che der heutigen Gesellschaft kaum mit berg deponierte Ende Mai eine Unterlas- denen früherer Jahrzehnte vergleichen. sungsklage gegen das AKW Mühleberg. In dem Haus aus den 1920er-Jahren, das Im Vordergrund stehen mögliche Sicher- ich eine Zeitlang bewohnte, fiel die Sicherung heraus, wenn Staubsauger und heitsmängel. Backofen gleichzeitig liefen – heute unHuhn oder Ei? denkbar. Die Leitungen in alten Häusern Strom zu erzeugen, war mit Atomkraft waren für eine Stromstärke von 6 Amein rentables Geschäft geworden. Die pere ausgelegt; aktuell ist man bei 10, in Elektrizitätsbranche förderte zusätzliche Neubauten bei 16 Ampere. Stromanwendungen, um ihre ÜberkapaWir sind smart zitäten abzusetzen. Die Industrie forcierte den Absatz von Elektrogeräten. Es kam Seien wir ehrlich: Wir Konsumentinnen zu einer «Wechselstromwirkung»: Mehr und Konsumenten sind nicht einfach Konsum verlangte nach zusätzlicher Pro- willenlose Opfer, die blind zum Stromverschleudern verführt wurden. Wir duktion. 1984 ging Leibstadt ans Netz. Ob das Huhn oder das Ei zuerst selber entscheiden, ob wir eine vollautoda war, ist Glaubenssache. Doch die matische restauranttaugliche KaffeemaNachfrage wuchs erst rasant, als das An- schine haben oder einen Plasmaferngebot – sprich viel Atomstrom – da war. seher, der so gross ist wie die Leinwand Dennoch kann man die Komfortansprü- des Quartierkinos. Doch die Rückkehr © Simone Wälti I VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 AKTUELL Dossier Energiezukunft zur Bescheidenheit wird schwierig: Was mit effizienten Geräten eingespart wird, verpufft durch immer neue Stromfresser. Die heutigen Smartphones dienen als Spielplattform, man kann telefonieren, surfen, Apps herunterladen, mailen, fotografieren. Die permanente Sendeleistung über Mobilfunk oder WLAN verbraucht viel Strom: 4,6 TWh für den Betrieb des Internets sind es jährlich gemäss einer Studie des Bundesamts für Umwelt. Das entspricht fast acht Prozent des Schweizer Stromkonsums und ist deutlich mehr, als das AKW Mühleberg jährlich produziert. Stefanie Stäuble Es braucht feinere Instrumente M itte Juli gab der Kanton Freiburg mit der Ablehnung von sechs Einsprachen grünes Licht für den Bau von neun Windkraftanlagen, die den Jahresbedarf von 9000 Freiburger Haushalten decken sollen. Gemäss einer Umfrage des Instituts M.I.S. Trend unterstützen 72 Prozent der Freiburgerinnen und Freiburger das Projekt; im Sensebezirk, wo die Anlagen zu stehen kommen, sind es sogar 78 Prozent. «Die Leute setzen auf erneuerbare Energien und wollen etwas dazu beitragen», meint der Gemeindepräsident von Plaffeien, einer der beiden direkt betroffenen Gemeinden. Geht das nicht zu schnell? «Natürlich müssen sich die erneuerbaren Energien weiterentwickeln», meint François Turrian, Geschäftsführer des SVS/Birdlife in der Romandie, dazu. «Leider sind die heutigen Planungsinstrumente noch zu wenig angepasst.» Verschiedene Verbände fordern deshalb, die Planung interkantonal aufzugleisen – eine bisher praktisch inexistente Praxis, die sich für das Juramassiv jedoch aufdrängt. Der aktuelle Streit zweier Nachbarkantone könnte die Diskussion anheizen: Neuenburg wehrt sich gegen den Bau von zehn Windkraftanlagen, die der Kanton Waadt in der Nähe des Creux-duVan plant. Und die Umwelt? Die Vereinigung Pro Crêtes stört sich ihrerseits dran, dass die heutigen Lärmvorschriften nicht angemessen sind. Sie stützt sich auf Erfahrungen in den zwei Juradörfern Saint-Brais und Le PeuchVCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 appatte: «Die Lärmschutznormen sind nicht für die Art von Lärmbelastung vorgesehen, wie sie Windkraftanlagen verursachen», betont Vizepräsident Olivier Lador. Er plädiert dafür, dass der Mindestabstand das Zehnfache der Höhe der Windmühlen betragen soll. Nach der Erfahrung von Saint-Brais hat auch das jurassische Parlament eine Motion angenommen, die einen grösseren Mindestabstand zwischen Windpark und Wohngebiet fordert. Projekten wie auf dem Schwyberg zum Trotz machen die Windkraftgegner weiter mobil, besonders in den Freibergen, wo fünf Gemeinden, darunter Le Noirmont, Moratorien für neue Anlagen erlassen haben. Einigen von ihnen «erscheint der Bau von Windkraftanlagen als allzu einfache Lösung, unter der die Landschaft und die Biodiversität leiden», wie François Turrian erläutert. «Verbesserungen bei der Energieeffizienz lassen leider auf sich warten, doch gerade dort besteht ein grosses Sparpotenzial: Für den Minergiestandard gibt es in verschiedenen Kantonen kein Obligatorium, es besteht auch kaum eine Pflicht zur Gebäudesanierung. Ein Teil des öffentlichen Widerstandes lässt sich so erklären.» Bevor die Anlage auf dem Schwyberg gebaut werden kann, muss sie zudem die kantonalen Vorgaben zum Schutz der Birkhühner erfüllen, denn der Park bedroht sowohl Brut- als auch Zugvögel. Das erste in den Voralpen geplante Vorhaben könnte auch rechtlich zum Präzedenzfall werden. Dominique Hartmann © Simone Wälti Der Bundesbeschluss zum Atomausstieg gibt Windpark-Projekten wie jenem auf dem Freiburger Schwyberg Auftrieb. Doch der gesetzliche Rahmen hat Lücken, die Biodiversität leidet. Kritische Stimmen werden lauter. Unser Land hat einen Windstromanteil von 0,15 Prozent, Deutschland 9 Prozent. 19 Umweltfreundlich und ästhetisch. Sonnenenergie-Systeme von Schweizer. www.schweizer-metallbau.ch VCS_1_8_Soko_d.indd 1 13.08.2012 09:26:44 Seit 35 Jahren unterstützt Oikocredit benachteiligte Menschen mit fairen Darlehen. Helfen auch Sie mit, indem Sie Anteilscheine von Oikocredit zeichnen. Möbelwerkstatt an der Töss Legen Sie Ihr Geld sozial verantwortlich und nachhaltig bei Oikocredit an. CH-8488 Turbenthal T 055 245 15 16 www.tossa.ch/kuechen www.oikocredit.ch 044 240 00 62 Tutto bene! Ihr Partner für erneuerbare Energien. BE Netz AG | Luzern | Ebikon | Zürich Tel 041 319 00 00 | www.benetz.ch 20 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 AKTUELL Autofarben Ein Land sieht schwarz n meiner Strasse sind an diesem Spätsommerabend zwölf blaue, fünf dunkelgrüne, zwei rote und ein orangefarbenes Auto parkiert. Die restlichen 94 Fahrzeuge sind metallic-schwarz, anthrazit, silbergrau oder weiss. Die Statistik bestätigt den subjektiven Eindruck. Gemäss Auto-iDat liegen die «Nichtfarben» mit insgesamt 69 Prozent deutlich im Trend: 2011 wurden hierzulande 34 Prozent graue, 27 Prozent schwarze und 8 Prozent weisse Neuwagen verkauft. Beliebteste Farbe ist Blau, mit 21 Prozent. Das ist im übrigen Europa nicht anders. Blaue Autos gibt es meist in dunkler Ausführung – ozeanblau, tiefseeblau oder midnight sky. Dass in meiner Strasse drei neu aussehende Kleinwagen in einem satten Azurblau aus der grauen Masse herausleuchten, weckt in mir die Hoffnung auf buntere Zeiten. Das Automobil hat tatsächlich schon buntere Zeiten gesehen. Heute stehen weniger Farben zur Auswahl als in den Siebzigern, Achtzigern und Neunzigern. Jedoch jede Menge Schattierungen, zumindest im dezenteren Spekt- Das waren noch Zeiten, als Autos bunt bemalt waren. rum: Bei grauen Autos existieren über tausend Farbtöne. Vor einem Vierteljahrhundert waren schwarze Modelle noch die Ausnahme – ausser natürlich, es waren Bestattungswagen. Im Kanton Zürich stieg der Anteil schwarzer Autos von rund 6 Prozent im Jahr 1988 auf aktuell über 30 Prozent. Schwarz wirkt halt einen Tick eleganter. Eco-Drive-Kursdaten Mit Eco-Drive kann man rund 10 Prozent Treibstoff sparen und die Schadstoffemissionen deutlich senken. Nächste Eco-Drive-Kurse: Samstag, 13. Oktober 2012, 8.30–13 Uhr Samstag, 10. November 2012, 8.30–13 Uhr VCS-Mitglieder bezahlen Fr. 160.– statt Fr. 240.–. Benötigt wird ein gültiger Fahr- oder Lernfahrausweis. Der Kurs wird mit Fahrschulwagen durchgeführt, das Kurszentrum in Ittigen bei Bern ist gut mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Infos und Anmeldung: www.verkehrsclub.ch/eco-drive oder Telefon 0848 611 611 (Normaltarif) VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Rot auf dem Rückzug Sieht man auf Schweizer Strassen Rot, ist meist das Mobility-Logo nicht weit. Hierzulande entschieden sich im letzten Jahr nur noch fünf Prozent der Käufer und Käuferinnen für ein rotes Privatvehikel. Das war einmal anders. Im Kanton Zürich erreichte die rote Welle ihren Höhepunkt Anfang der 90er-Jahre: Ein Viertel aller Autos waren damals rot. Viviana Buchmann, Geschäftsführerin von Mobility, findet Rot sexy. Wie übrigens auch unsere gefiederten Freunde: Wer ein rotes Auto fährt, muss dieses am öftesten von Vogelkot befreien. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest der britische Online-Händler Halfords, der 1140 Fahrzeuge begutachtete. Während 18 Prozent der roten Autos mit Vogeldreck verschmutzt waren, waren es bei weissen Fahrzeugen nur sieben, bei den silbernen nur drei Prozent. Dafür sieht man rote Autos besser: Laut Beratungsstelle für Unfallverhütung leistet die Autofarbe einen kleinen Sicherheitsbeitrag, indem sie zur besseren Erkennbarkeit eines Fahrzeugs beiträgt. Noch besser erkennbar sind Orange, Gelb oder Hellgrün, am besten sichtbar sind Autos in einer gelbgrünen Limettenfarbe. Ganz schön dezent Schwarze Autos sind laut VCSGeschäftsleiter Peter Saxenhofer wertbeständiger: «Viele Leute denken beim Kauf schon weiter. Ein silberfarbenes oder schwarzes Auto lässt sich besser als Occasionswagen verkaufen als ein froschgrünes Modell.» Auf Auto Scout 24 suchen knapp 50 Prozent nach der Farbe Schwarz. Auch wenn Schwarz auf dem Occasionsmarkt in den letzten sechs Jahren an Popularität eingebüsst hat, wird keine andere Farbe auch nur annähernd so häufig angeklickt. Auch Weiss ist mit über 25 Prozent beliebt. Noch vor 7 Jahren wollten bloss 5 Prozent einen weissen Gebrauchtwagen. Es ist eine Schweizer Tugend, möglichst wenig aufzufallen. Beim Versicherungsschaden können sich Zeuginnen und Zeugen sicherlich besser daran erinnern, ob das rote Auto zu schnell in die Kreuzung fuhr, als wenn sie nach dem anthrazitfarbenen Modell gefragt werden. Aber wer weiss, vielleicht wäre es mit dem roten Auto gar nicht zum Zusammenstoss gekommen? Stefanie Stäuble Bin ich wirklich ein Blau-Mann? Autofarben in der Psychologie Grau: Zurückhaltung und Korrektheit Silber: Stilbewusstsein, hohe Technikaffinität Schwarz: Eleganz, Sicherheit, Selbstbewusstsein Blau: Harmonie, Zufriedenheit und Zuversicht Weiss: Sauberkeit und damit Umweltfreundlichkeit Rot: Kontaktfreude, Agilität und Leidenschaft © doppio, das Magazin für Zeitungsleser I © Steve Mann/Fotolia Schaut man sich die Autofarben an, trägt die Schweiz ganz schön Trauer: Grau und Schwarz geben den Ton an. Doch am Horizont zeichnet sich Azurblau ab. Gelb: Optimismus und Individualität Braun: Luxus und Natur, Sicherheit und Wohlgefühl Grün: Kontaktfreude, Traditionsbewusstsein 21 Die Schopfialp über dem Walliser Saastal liegt auf ziemlich genau 2000 Meter ü.M. Wo die Zeit anders tickt Text und Fotos: Katrenka Tanner Ü bermorgen zügeln wir – die Hündin, die Katzen und ich – auf die Alp. Schon bin ich im unbezahlten Urlaub. Die Hektik des Erwerbslebens in der Stadt, aus der es kaum ein Entkommen gibt, liegt hinter mir und erhält erst im September wieder Macht über mich. Denn auf der Alp bestimmen andere Faktoren den Ablauf der Zeit als im Tal. Wir sind abhängig vom Wetter, das Vieh lässt sich nur bedingt unser Tempo aufzwingen beim Gang auf die Weiden. Und Gehetze rächt sich mit kaputten Klauen und Rückgang der Milchleis- 22 Sommer auf der Alp. Die Hektik des Unterlands ist fern, die Tage vergehen in ihrem eigenen Rhythmus. Ein Alptagebuch. tung. Die Milch im Kessi braucht Reifezeit, um sich in Käse und in einem spätern Vorgang in Ziger zu verwandeln. Wie heisst es doch am Berg: Ein fauler Käser, eine faule Käserin und fleissige Leute im Speicher machen einen guten Käse. Und die Ferkelchen. Sie lassen sich schon gar nicht hetzen. Protestierend und quietschend stieben sie auseinander, wenn ihnen eine Richtung oder eine Gangart aufgezwungen wird. Ohne einander aus den Augen zu verlieren. Denn in der Not raufen sie sich zusammen. In Goppenstein nebliges, feuchtes Wetter. Der Tag erwacht wolkenverhangen. Nach SaasBalen geht es über die Brücke und kurz darauf links auf einem steilen, kurvenreichen Strässchen den Berg hinauf. In der Kurve, in der der Heli das Material und beim letzten Flug meine Chefin und Mitälplerin Helen und ihre Tochter auflädt, warten einige Leute. In einem Käfig die Schweinchen. Palletterahmen mit Tierfutter, Heu, Vorräten. Ich mache mich mit den Männern auf den Weg auf die Schopfialp, wo wir die Heliko- pterfracht in Empfang nehmen wollen. Der Weg geht steil bergan, zwischen Lärchen hindurch. Und dann sind wir bei der Hütte, die auf ziemlich genau 2000 Meter ü.M. in den Nebelschwaden am Berg kauert. Wir trauen unseren Augen nicht, als der Heli schliesslich mit dem grossen Käfig angeflogen kommt. Kein Quietschen, kein Geschrei. Die Schweinchen, teils stehend, teils liegend, schauen durch die weit gefassten Gitterstäbe hindurch auf die Welt. Interessiert, fast fasziniert, will es scheinen. Sie – wie später die VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 AKTUELL Schauplatz Katzen und die Hühner – sind nach der Landung mitnichten durcheinander, inspizieren vorwitzig ihr neues Zuhause und saufen schmatzend die Mehlsuppe mit Blacken, die wir in ihre Tröge kippen. Abend in der dunklen Hütte. Der erste ganze Tag auf der Alp ist vorüber. Ein grauer, nasser Tag, wie diese Jahreszeit erfahrungsgemäss viele zu bieten hat. Nicht selten fällt am Alpauffahrtstag Schnee. Die Schafskälte macht sich Mitte Juni bemerkbar. Viel Arbeit wartet in den nächsten Wochen auf mich. Die Zeiten sind vorbei, als die Sennen sich beim Käsen auf ihr Zeitgefühl verliessen, die Milchtemperatur mit dem Ellenbogen massen und überhaupt während des ganzen Käsereivorgangs an ihren Platz gebunden waren, weil es noch keinen elektrischen Strom und also keine Rührwerke gab. Sie sassen den halben Vormittag auf dem Rand der Feuergrube, heulten, weil ihnen der Rauch die Tränen in die Augen trieb, rührten mit dem Brecher im Kessi – die abergläubischen immer nur in einer Richtung, die Furchtlosen und die Freigeister zur Abwechslung mal anders herum – und legten mit der freien Hand Scheite nach. Bis das Kessi endlich am ächzenden hölzernen Turnen vom Feuer gezogen werden konnte, das Käsekorn noch bis zur richtigen Griffigkeit ausgerührt und die Masse schliesslich mit dem Tüchlein gefasst und in die Holzjärbe gepresst wurde. Heute kann das Milchge- schirr gewaschen oder der Stall ausgemistet werden, während der Propeller im Kessi rührt. Der Tag beginnt um fünf Uhr. Der Aufstieg auf die Nachtweide bringt die Entschädigung für das frühe Aufstehen, vor allem bei schönem Wetter. Ein heller Himmel wölbt sich über den Bergen und dem Tal, die Grate heben sich scharf dagegen ab. Die meisten Kühe ruhen noch. Ich treibe sie sachte an, und gemeinsam wenden wir uns dem Stall zu. Bei Melkbeginn sind die Gipfel schon orangerot, später leuchten sie gelb in der klaren Luft. Der betonierte Vorplatz reflektiert das rotblaue Morgenlicht. Wir käsen und zigern zwei Mal am Tag. In den Eisenmantel, der die Feuergrube umfasst, passt nur ein kleines Kessi, das nicht die Abend- und Morgenmilch der 16 Kühe aufnehmen kann. Vor halb zehn Uhr abends sind wir selten mit der Arbeit fertig. Das wird sich im August ändern. Die Kühe geben gegen den Herbst zu weniger Milch. Das Gras wird alt, das nachwachsende junge vermag die Milchleistung nicht mehr zu steigern. Die Kühe werden müde sein. Der Sommer am Berg tut ihnen Die Autorin des Artikels Katrenka Tanner (links), ihre Mitälplerin und Chefin Helen Fux und Hündin Lisa. Rechts: Feierabend-Impressionen. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 23 © stock.xchng © Westend61/imagepoint.biz NEU : Spezialrabatt für Hybrid- und Elektrofahrzeuge ! Zur Eco-Motorfahrzeugversicherung wechseln plus . . . . . . Prämien sparen dank Ökotarif und Spezialkonditionen für VCS-Mitglieder. Schnell und einfach zur Offerte : Tel. 0848 811 811 ( Normaltarif ) oder via Internet www.eco-versicherung.ch. 24 1-12df_AUL_InseratEcoMF_196x268.indd 1 23.01.12 15:46 VCS MAGAZIN / JULI 2012 AKTUELL Schauplatz gut, kostet aber auch Kraft. Bald werden die meisten kalben. Zirka zwei Monate vor der Geburt wird die Milch ganz versiegen. Regen ist angekündigt. Doch noch ist der Sommerhimmel über der Alp leicht und blau und an seinen Rändern schwimmen weiche weisse Wolken. Helen und ich sind mittlerweile ein gut eingespieltes Gespann. Die Arbeit des frühen Morgens verrichten wir abwechslungsweise oder gemeinsam. Die Kühe holen, stallen, melken, das Milchgeschirr waschen, die Kühe wieder auf die Weide schicken, die Milch im Kessi vorbereiten. Wenn Heuwetter ist, verlässt Helen beizeiten die Alp, um zu Hause in Unterbäch beim Einbringen des Winterfutters zu helfen. Auf ihrem Rücken trägt die kleine kräftige Frau meist mehr als zehn Kilo Ziger die halbe Stunde auf dem stotzigen Waldpfad zum Auto. Im Tal wird sie ihn im Dorfladen abliefern. Diese täglichen Kilometer zu Fuss sind anstrengend, doch wird der Aufwand belohnt mit dem Aufenthalt im bergfrühlingshaften hellgrünen Lärchenwald, der hier und da von Arven durchsetzt ist und in dem zwischen Steinbrocken Büsche von Alpenrosen leuchten. Den Rest der Tagesarbeit erledige ich alleine. Eins nach dem andern. Zeitdruck besteht nur bis zu dem Moment, wo die Formen gewaschen und parat sind, um den frischen Käse aufzunehmen. Pause am Nachmittag. Gern lege ich mich auf die Weide, die würzig riecht. Die Sonne heizt die Berghänge, die Walliser Böden sind magerer und karger als im Berner Oberland, das ich von meinen früheren Bergsommern kenne. Nie nahm ich dort einen so intensiven Kräutergeruch wahr. Vor allem der wilde Thymian verströmt einen betörenden Duft. Daneben blühen Sonnenröschen. Hier und da das gefährdete Nest eines bodenbrütenden Vogels. Gegen halb vier Uhr wird VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Grosses Festessen: Die Schweine geniessen ihre tägliche Zigerschottensuppe mit Blacken. es Zeit, um die Kühe zu holen. Weit unterhalb der Hütte grasen sie auf einer ummauerten Weide. Wir legen immer wieder Verschnaufpausen ein. Manche Kühe würden lieber weiden, als in der Hitze den Steilhang zum Stall zu erklimmen. Das geht jetzt nicht. Die Hündin macht es ihnen, wenn nötig, mit ihrem Gekläffe klar. Die Tiere kennen ihre Plätze im Stall genau und suchen sie in der Regel ohne Umwege auf. Die Melkmaschine surrt. Draussen braut sich ein Gewitter zusammen. Der Sturmwind zerzaust das Gefieder der Hennen. Nach dem Melken dann ein einziger Blitz vor den Flühen. Und gleich darauf ein ohrenbetäubender Donnerschlag. Die Schweinchen sind gross und dick geworden. Der Tierschutz verbietet heute das Anbringen von Klammern auf Schweinenasen zum Zwecke des Unterbindens von Wühltätigkeiten. Die Massnahme sei nicht artgerecht. So bleiben auf der Alp die Nasen unberingt – und die unternehmungslustigen Schweine in meist ziemlich kleinen, reizlosen Pferchen eingezäunt. Erhielte ich die Freiheit um den Preis eines Nasenpiercings – ich nähme sie. Der Käsekeller ist schon beinahe voll. Zahlreiche kleine und grosse Laibe verlangen tägliche Pflege. Die Kühe weiden jetzt auf entfernteren Matten, die Wege vom und zum Stall sind lang. Die Lärchen haben ihr lichtes Frühlingsgrün verloren und trotzen nun dunkler dem böigen Wind, der taleinwärts weht. Die Anemonen sind verblüht und stehen als zerzauste Bartmännlein auf den abgegrasten Weiden. Schon gibt die erste Kuh keine Milch mehr. Seit das Wetter klar und schön ist, begleitet uns der Mond sichtbar in seinen Phasen. Der Wildbach tost und donnert nur noch nach Gewitterregen. Die Schneeschmelzwut ist vergangen. An solchem misst sich der Gang der Zeit auf der Alp. Und daran, dass die Rossbremsen noch böse sind. Die ersten Augustgewitter, die den grünäugigen Plaggeistern den Garaus machen, sind noch nicht vorüber. Es ist noch hoher Sommer. Seit die Kühe da sind, war ich nur einmal im Tal. Manchmal denke ich an die Stadt. Sommer im Unterland. Ein Bad im Fluss. Ich bin stattdessen hier oben. Sehe, wie das Huhn einen Schmetterling jagt, im Laufschritt mit dickem Federhinterteil. Wie Hund und Katz sich in der Sonne räkeln. Sehe eine graue Schlange blitzschnell in einen Steinhaufen verschwinden. Wir pflegen den kranken Fuss einer Kuh. Der Besamer kommt und der Tierarzt. Ab und zu erhalten wir Besuch. So vergehen unsere Tage hier. Schönstes heisses Sommerwetter wechselt ab mit Nebeltagen. Wie bald 1000 Mal in meinem Leben werde ich auch heute Abend vor dem Zigerkessi gebannt in die siedende vorgebrochene Käsmilch starren und darauf warten, dass sie aufbrodelt wie die Ursuppe, um sie dann mit einem wuchtigen Säureguss zu erschrecken, so dass Fest und Flüssig sich trennen. Dann steht Helen in der weissen Plastikschürze am schwarzgebrannten Kupferkessi, aus dem Dampfschwaden aufsteigen. Sorgfältig entnimmt sie ihm den Ziger, der auf der klaren Schotte schwimmt wie eine Eisscholle auf einem grünen Meer. Katrenka Tanner verbringt bereits ihren 14. Alpsommer als Sennerin. Sie schrieb u.a. für das Buch «Hirtenstock und Käsebrecher. Älplerinnen und Älpler im Portrait». 25 REISEN Ausflugstipp © swiss-image.ch/Roland Gerth/Beat Müller Schaffhausen (links) und Stein am Rhein verdanken ihren Liebreiz auch der Breite und Behäbigkeit des Flusses. Bei Väterchen Rhein Die Ostschweiz geht hierzulande manchmal etwas vergessen. Dabei haben Schaffhausen und Stein am Rhein wirklich reizvolle Altstädte, und der weite Rhein hat eine harmonische Landschaft geschaffen. W ir keuchen die Stufen zum Munot empor, Schaffhausens anno 1589 fertig erbauter Festung. Die Sonne brennt uns auf die Hinterköpfe. Rechts und links des schmalen Weges wird Wein angebaut, Blauburgunder und Pinot gris. Ein Eistee wäre mir jetzt lieber. Oben beim Kiosk gibt es ihn. Von dort hat man einen 360-Grad-Panoramablick auf die Stadt. «Oh my god, this is too beautiful to be true», ruft ein israelischer Tourist aus, mit dem wir ins Gespräch kommen. Die Hälfte der rund 75000 Schaffhauserinnen und Schaffhauser leben im Kantonshauptort. Dennoch ist an diesem Sonntag in der Altstadt nicht grad der Bär beziehungsweise der Schaffhauser Bock los. Einige Touristen schlendern wie wir durch die schmucken Gassen und bestaunen die aufwändig bemalten Häuser. Obwohl wir am vielgerühmten Museum vorbeikommen (siehe Kasten), spazieren wir 26 weiter Richtung Wasser. Dort gibt es mehr Leben: Auf dem Uferradweg hält eine Gruppe von Velofahrenden im Dress, die Terrassen der Beizen sind voll, an der Schifflände hat sich eine Warteschlange gebildet. Die Schifffahrt nach Stein am Rhein dauert zwei Stunden. Weil der Rhein hier naturbelassen ist, gilt dieser Abschnitt als der schönste. Wir entscheiden uns trotzdem für die S-Bahn, das geht schneller – nach 24 Minuten sind wir in Stein am Rhein. Bei der Ankunft am Bahnhof macht der Ort noch nicht viel her. Doch dann überqueren wir die Rheinbrücke und landen in einem so schmucken Städtchen, dass wir erst einmal sprachlos sind. Stein am Rhein scheint glücklicherweise an allen baufreudigen Architekten der letzten hundert Jahre vorbeigekommen zu sein. Dafür sind offenbar die Geschwister Jakob und Emma Windler verantwortlich, zwei Sandoz-Erben, die der Gemeinde dem Vernehmen nach Millionen Franken übergaben, mit der Auflage für «Massnahmen zur Erhaltung und Verschönerung des überlieferten Ortsbildes». Für einmal: danke Pharmaindustrie! Dafür sind wir nicht die Einzigen hier. Altstadt und Hafen sind überladen von Touristinnen und Flaneuren. Reisecars spucken ihre menschliche Ladung am Eingang des Städtchens aus. Das Essen ist trotzdem kein Touristenfrass. Im Gegenteil: die Egli zart und mit viel Butter, der Spinat frisch zubereitet, die Kartoffeln jung. Wohlgenährt gehen wir die paar Schritte zum Wasser und setzen uns an die Mole. Der Rhein ist so breit, dass man hier richtig durchatmen kann. Wir könnten jetzt eine Rundfahrt «mit dem schönsten Salonschiff» auf Untersee und Rhein machen. Oder weiter flussaufwärts Richtung Konstanz und Kreuzlingen tuckern. Doch es ist schon spät, weshalb wir uns schweren Herzens für den Rückweg mit der S-Bahn nach Schaffhausen entscheiden. Nach der Abfahrt aus Schaffhausen schauen wir vom Zugfenster aus noch ein letztes Mal wehmütig zum mächtigen Rheinfall hinüber. Als wir in Zürich einfahren, kommt mir die Limmat gegenüber Väterchen Rhein mit seinem gemütlichen Schmerbauch wie ein schmallippiges Rinnsal vor. Stefanie Stäuble Ausstellungen Museum zu Allerheiligen Baumgartenstrasse 6 Di–So, 11 bis 17 Uhr Hodler, Dix, Vallotton bis 6. Januar 2013 Schaffhausen für Anfänger Ein kulturhistorisches ABC, bis 10. Februar 2013 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Der Profi Nachfüllservice für leere Druckerpatronen 12 Millionen Drucker-Patronen landen jedes Jahr im Abfall! Während die meisten Batterien, PET- und Glasflaschen seit Jahren schon umweltgerecht wiederaufbereitet und wiederbefüllt werden, werfen wir in der Schweiz immer noch jährlich rund 12 Millionen Tintenpatronen weg – dies sind rund 400 Tonnen Abfall! Dabei sind Tintendruckerpatronen eigentliche „Mehrweg“ Gebinde, bei denen im leeren Zustand einzig die Tinte fehlt. In Zeiten knapper werdender Ressourcen und eines wachsenden Umweltbewusstseins ist dies nicht mehr länger tragbar. Erst recht, weil es eine einfache und erst noch kostensparende Lösung für das Problem gibt! Die Idee, hoch entwickelte Tintenpatronen wieder zu verwenden, wurde bei THINKshop zu einem schweizweit einzigartigen Service weiterentwickelt. THINKshop-Kunden stecken ihre leeren Patronen einfach in vorfrankierte Versandtaschen, werfen diese in den nächsten Briefkasten und erhalten wenige Tage später die Tintenpatronen neu befüllt und sofort einsatzfähig per Post zurück. Und besonders interessant: sie verhindern nicht nur unnötigen Abfall, sie sparen pro Wiederbefüllung auch bis zu 50% Kosten! Eine gute Nachricht für die Umwelt und das eigene Portemonnaie! 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Die Landschaft Sardiniens mahnt manchmal an einen Western. 28 S ardinien hat mancherlei Leckerbissen auf Lager: Meer, Felsen, Korkeichenhaine, Weinberge, karge Weiden, prächtige Pinien, (meist) blauer Himmel. Und Gastfreundschaft. In der Nebensaison laden schwach frequentierte Strassen zum Velofahren ein; anders als im Hochsommer spült noch kein Überdruck Motorräder von den Küstenstrassen ins Inselinnere. Jeder und jede findet so das passende Veloterrain: im meist flachen Küstengebiet zum gemütlichen Bummeln, im sardischen Hügelland zu genussreichem, aber auch anstrengendem Auf und Ab. Kommt hinzu, dass die meisten Hotels und Agriturismi schon bzw. noch geöffnet und einiges billiger sind als zur Hochsaison. Unsere Nordrundtour beginnt in Porto Torres, führt zuerst dem Meer entlang und nach etwas mehr als 20 Kilometern in Lu Bagnu durch die erste Hügelkette Richtung Perfugas. Vorbei am Felsen «L’Elefante», über reizende kleine Passübergänge und auf einer Nebenstrasse durch Scala Ruia an den Etappenort Aggius. Im Agriturismo «Il Muto di Gallura» geniessen wir die köstliche regionale Küche. Das Frühstück ist unitalienisch üppig, der Kaffee italienisch gut. Das Teilstück von Aggius ostwärts nach Arzachena beginnt mit einer imposanten Felsenschau. Bald biegen wir auf die Nebenstrasse nach Aglientu ab. Anstatt das Dorf zu umfahren, nehmen wir den Weg durch den Ort. Mit etwas Glück begegnet man einer Schildkröte, vor allem aber lohnt sich die Abfahrt hinter dem Dorf über die alte Strasse zum Meer. Nach etwa 20 Kilometern führt der Weg vom Meer über überraschend viele, aber lohnende Höhenmeter im Auf und Ab über Campoglio nach Arzachena. Die letzten fünf Kilometer der Etappe zum Agriturismo auf dem Pass sind begeisternd: eine Landschaft wie aus einem Western. Durch karge Hügel und rötliche Klippen windet sich die Strasse gegen den blauen Himmel. Grandios ist die am nächsten Tag folgende Abfahrt ans Meer ab der Abzweigung Richtung Osten, zwei Kilometer vor Ala di Sardi. Eine wild-stille Landschaft mit sonnenverwöhnten Felsen, Steppen und spröden Wäldern. Erst auf den letzten Kilometern vom schmucken Posada dem Strand entlang nach Orosei begegnen wir Menschen. Von diesem sehenswerten Städtchen sind es bis zum Etappen- und Bergort Fonni gemäss Karte 1000 Höhenmeter, in Tat und Wahrheit ist es, typisch sardisch, rund das Doppelte. Auf dem Pass hinter Orgosolo, dessen Häuser mit Wandgemälden geschmückt sind, machen wir die Bekanntschaft des schönsten Korkeichen- und Pinienhains der Welt, dies erst noch vor der umwerfenden Kulisse des Gennargentu-Nationalparks. Hinunter nach Pratobello, hinauf nach Fonni. Hier wie andernorts zeigt sich, dass die Bar Centrale der gute Auskunftsort für Unterkunft und Verpflegung ist. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Frühmorgens geht’s still und einsam zuerst weiter bergan, dann hinab zum Arato-Fluss und wieder hinauf zum nächsten Pass, wo wir die Abzweigung nach links nehmen. Es folgt ein schmales Strässchen, das am Fusse der höchsten Berge (1800 m ü.M.) kilometerlang der Höhenlinie entlangkurvt. Nur Schafe ab und zu. An Aritzo rechterhand vorbei über Atzara nach Sorgono, wo wir im Hotel Villa Fiorita die einzigen Gäste sind. Das zwingt den zunächst brummigen, am nächsten Morgen aber sehr aufgeräumten Wirt zum Öffnen der Küche. Entzückt radeln wir die eng gewundene Strasse hinter Austis hinab zum Lago Omodeo, wo üppig Heckenröschen blühen, zum nächsten Etappenort Santu Lussurgiu. Diese Wahl galt dem historischen Städtchen selber, aber auch dem Slow-Food-Hotel «Antica Dimora del Gruccione». Es dient Studierenden der Universität Turin als Lernort für «regionale Produktion» und will zudem den Langsamtourismus fördern, wozu bald eine Velowerkstatt eröffnet werden soll. Der Gaumen beginnt ob VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 des langsamen, mehrgängigen Essens zu tanzen. Ein Muss sind die Culingionis, sardische, mit Pecorino gefüllte Ravioli. Nach Lussurgiu folgen ein längerer Anstieg und eine noch längere Abfahrt durch die vom Eisen gerötete Landschaft des Monte Ferru, durch Cuglieri über Porto Alaba zum sehr schönen, sehr touristischen Städtchen Bosa. Danach fliesst schon wieder der Schweiss, wobei sich die 500 Höhenmeter nach Montresta immerhin auf fast 20 Kilometer verteilen. Hier lebte die LiteraturNobelpreisträgerin Grazia Deledda (1871–1936), und auch hier bewährt sich das Vorgehen, im Laden nach dem Weg zu fragen. Auch wenn wir dafür mühsam ein paar italienische Brocken zusammensuchen müssen. Die Reaktion ist stets freundlich. Des Öftern folgt eine englische Antwort, einmal gar eine in akzentfreiem Bayerisch, von dem pensionierten Mann, der auch gerade einkauft und Jahrzehnte als Buschauffeur in München gearbeitet hat. Die 20 Kilometer später folgende Meersicht auf dem Weg nach Villanova lohnt sich, ebenso wie die schon von Weitem sichtbaren, engen Serpentinen hinauf nach Monteleone Rocca Doria. Der frühere Schlosssitz ist zu dieser Jahreszeit äusserst ruhig, abgesehen von den leisen Stimmen des Frauenchors, die aus der romanischen Kirche dringen. Nach kurzer Suche finden wir ein Zimmer. Am nächsten Tag atmen wir die Anisdüfte von wildem Fenchel ein, als wir über Thiesi, Siligio, Banari und Florinas durch die reizvolle Landschaft zum Hotel de Charme Funtanarena in Codrongianos pedalen. Unsere Tour ist fast zu Ende. Sassari, mit seiner an Turin erinnernden Architektur und den vielen Plätzen, ist schöner als Porto Torres. Die Nachtfähre bringt uns zurück ans genuesische Festland. Auf Deck nochmals Focaccia, Pecorino, Pomodoro und Cannonau, wir werfen einen letzten, melancholischen Blick auf die entschwindende Insel: Sardegna, bella, ciao! Für Ihre Reiseplanung Anreise: Nadelöhr ist der Velotransport nach Mailand (bzw. zurück). Alternative zum Eurocity sind die Regionalzüge ab Domodossola, in denen Velos einfacher mitgeführt werden können. Die Nachtfähre Genua–Porto Torres und zurück ist perfekt. Fähren auch nach Olbia bzw. von Livorno. Unterkünfte: Hotels, B&B, Agriturismi – Adresslisten zwecks Vorreservation und Abklärung, ob Küche offen, findet man unter www.sardegnaturismo.it. Das empfehlenswerte Slow-Food-Hotel in Lussurgiu: www.anticadimora.com Tourenbeschriebe: z.B. Radatlas Sardinien, Radtourenbuch, Esterbauer Verlag, 2009, www.alturl.com/wscra oder www.alturl.com/chbaa (Guida Cicloturistica). Wetter, z.B.: www.alturl.com/dvzfj. Ab April wird es wärmer, im Juli und August ist es knochentrocken, ab September werden die Temperaturen wieder angenehm. 29 Text und Fotos: Urs Geiser Die Talschaft hinter dem Nationalpark birgt Geschichten um Silberminen und Abwanderung, um Bärenjagd und Schafwolle. Den Rahmen dazu bilden schroffe Felswände, sanfte Wanderwege, Alpweiden ohne Ende – und Berghotels vom Feinsten. Genüsse im fernen Südosten 30 REISEN Wandern S chon die Fahrt mit dem Postauto von Scuol ins Val S-charl hinein ist ein Erlebnis. Das Strässchen ist schmal, nicht einmal durchgehend asphaltiert. 1500 Meter und mehr ragen rechter Hand, schon auf Gebiet des Schweizerischen Nationalparks, die Flanken des Piz Pisoc und seiner Nachbarn in die Höhe, haushoch türmt sich an der Mündung der Seitengräben feines Geröll. Der Horizont will und will sich nicht weiten, man könnte meinen, die Fahrt gehe ans Ende der Welt. Doch dann breitet das Dörfchen S-charl seinen grünen Empfangsteppich aus. In seinem Zentrum prunkt es mit Engadiner Häusern, wie man sie so stattlich nie erwartet hätte. Ankunft in einer stillen, heilen Sommerferienwelt. Wo heute im Winter Hirsch und Reh meist unter sich sind, gaben einst ganz andere Wirtschaftszweige als der Tourismus den Ton an. In der restaurierten «Schmelzra», die auch ein Bärenmuseum beherbergt, lässt sich nachvollziehen, wie aus dem am Mot Madlain von Hand abgebauten Erz Silber und Blei gewonnen wurden. Und die Berglandwirtschaft ernährte einst gegen ein Dutzend Familien. Sogar Ackerbau wurde hier oben, auf 1800 Meter ü. M., betrieben. Der Übergang von der SesvennaHütte nach S-charl ist eine einzige Augenweide. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Diesmal wollen wir uns S-charl so richtig verdienen und nehmen in Scuol das Postauto – vermeintlich nach Sur En, fünf Kilometer flussabwärts. Dass wir dann in Crusch aussteigen müssen, weil jemand den Fahrplan missinterpretierte, bereuen wir keine Minute, denn das Wiesenweglein, das über 100 Höhenmeter an den Inn, nach Sur En, hinabführt, gibt einen Vorgeschmack auf die Sommerblumenpracht, die uns die nächsten drei Tage begleiten wird. Dann geht’s hinein ins Val d’Uina, wobei wir froh sind, erst Mitte Nachmittag gestartet zu sein: Unter einer Mittagssonne würden die ersten sechs, sieben Kilometer, die auf einem Natursträsschen verlaufen, beschwerlich. Wie auch immer, auf Uina Dadaint, wo nebst Kühen, Rindern und Schweinen auch Hühner, Hahn und Kaninchen den Sommer verbringen, gilt es, Kräfte zu sammeln. Seit einigen Jahren führt eine Familie den Alpbetrieb, die aus der Nähe der deutschen Stadt Jena stammt und inzwischen in Ramosch im Tal unten wohnt. Für durstige oder hungrige Wandersleute ist nebst Käse, Birnbrot oder Jogurt mit speziellen Aromen auch Alpenrosensirup im Angebot. Er entpuppt sich als Grand Cru. Es folgt der in schier senkrechte Kalkwände gesprengte Weg durch die Uina-Schlucht. Er ist zwar mehr als einen Meter breit, und nicht ganz Schwindelfreie finden Halt an einem Fixseil, doch der Abgrund, über dem man sich bewegt, bleibt bestürzend. Bis vor 100 Jahren musste mühsame Umwege gehen, wer von Sur En auf die weiten Weiden von Sursass oder hinüber ins Vinschgau wollte. So auch die Mitglieder einer Sektion des damaligen deutsch-österreichischen Alpenvereins, die gleich ennet der Schweizer Grenze eine Schutzhütte erbaut hatten. Ihrer Initiative und Mitfinanzierung, gepaart mit Schweizer Ingenieurkunst, ist der 600 Meter lange Felspfad mit zwei Tunneln und offenen Galerien zu verdanken. Weil die Hütte nach dem Ersten Weltkrieg unvermittelt auf italienischem Boden stand, war ihr kein langes Leben beschieden. An ihre Stelle trat die SesvennaHütte, unser heutiges Ziel. Durch die Hochebene von Sursass, wo die Murmeltiere ähnlich zahlreich zu sein scheinen wie das – sehr zahlreiche – Vieh, schlendern wir über den Schlinigpass ins Südtirol. Trotz Hochbetrieb in der Hütte empfängt uns Hannes, der im Service mitwirbelt, so aufmerksam, als wären wir ganz besondere Gäste, und offeriert ein Begrüssungs- schnäpschen. Gefragt, ob er mit unserem Berndeutsch klarkomme, meint er: «Des passt schon.» Passend ist auch das Wetter tags darauf. Unter einem stahlblauen Himmel nehmen wir die gut 500 Höhenmeter zur Fuorcla Sesvenna, dem breiten italienisch-schweizerischen Grenzsattel, wie im Flug. Sogar die zwei gerölligen Passagen sind einfach nur schön. Ein Abstecher auf den Piz Rims würde uns nun flugs auf über 3000 Meter bringen, aber wir nehmen uns lieber mehr Zeit für die Herrlichkeiten des Abstiegs nach S-charl, angefangen beim schwitzenden SesvennaGletscher. Weiter für den kleinen Gletschersee zu seinen Füssen; sein trübes Türkis kontrastiert wunderbar mit den Braun- und Grautönen des schlickigen Deltas, auf dessen Wasseräderchen das Sonnenlicht tanzt. Für das bis fast zu den Kreten hinauf grasgrüne Hochtal – bei Marangun erleuchten Blumenfelder die Welt, dass man seinen Augen nicht traut. Für den Legföhrenwald, der weisse Geröllhänge begrünt, und schliesslich die Alp Sesvenna, deren Matten akkurat wie ein englischer Rasen abgegrast sind, nur viel schöner, weil noch über und über blau, gelb, orange und rosa gesprenkelt. Hungrig beugen wir uns im Hotel Mayor, das für die vielen pedalenden Gäste ein täglich wechselndes «Bikermenu» bereithält, über die Speisekarte und geniessen die Qual der Wahl. Wie auch im Crusch Alba, unserer Unterkunft, ist eine gutbürgerliche, auf regionale Spezialitäten und Produkte setzende Küche Trumpf. S-charl und seine Hotellerie harmonieren. Um das Mittagessen zu verdauen, machen wir uns durchs Val Plazèr auf zur Cruschetta, auch S-charljoch und Passo della Crocetta genannt, dem leichtesten Übergang ins Vinschgau. Auf der Passhöhe empfangen uns Jesus am Kreuz, sprudelndes 31 Fukushima steht als weiteres Mahnmal für den Irrsinn der Atomenergie. Rund vierzig Tage nach der Katastrophe begibt sich Toshi Fujiwara mit seiner Kamera in die 20 km-Sperrzone und fragt sich, wie man den unsichtbaren Schaden der entmenschlichten Region überhaupt zeigen kann. No Man’s Zone ist eine Reflexion über das Verhältnis von Bildern und Ängsten. Wander- und Trekkingreisen Durchatmen und Loslaufen. Bekanntes einen Moment lang hinter sich lassen. Eintauchen in eine fremde Welt. Jeden Tag Neues erleben und Altes in neuem Licht sehen. Jeden Tag zu Fuss ein Stück weiter streifen durch grossartige Landschaften. Sich an der frischen Luft bewegen, den Boden unter den Füssen spüren. Weite und Raum, Über raschendes und Urtümliches erleben. «WüstenWandern Südmarokko» Von einer Oase hinaus in die Sanddünen mit ihren sanften Formen und klaren Linien. Und weiter durch die herbe Felswüste. 3.–17. Nov. 2012, 22. Dez.–5. Jan. 2013, 2.–16. Feb. 2013 «Marokko: Sandwelten» Überwältigende Dünenlandschaften geniessen. 14.24. Nov. 2012, 23. Dez. 2012–2. Jan. 2013 und 6.–16. Feb. 2013 «Marokko: Wüste und Küste» In der Wüste durch Dünen ziehen weiche Sandflächen, schwungvolle Dünengrate. Und der Atlantikküste entlang wan dern, mal an Sandstränden, mal auf Steilküsten. 16.–30. März 2013 «Marokko: Bergfrühling und Palmhaine» Geniale Frühlingswanderung von den letzten Schneefeldern in den Bergen des Hohen Atlas durch das fruchtbare DadèsTal bis in die Palmgärten der Halbwüste. 6.–20.April 2013 «Marokko: Fes, Dünen und Marrakesch» Fès und Marrakesch, zwei faszi nierende orientalische Städte. Dazwischen eingebettet ein Wüstentrekking durch wunderschöne Sanddünen. 13.–26.April 2013 «Marokko: Hoher Atlas, Rosen und Atlantik» Grandiose Wanderung von den Bergen des Hohen Atlas in das Tal der Rosen und der Küste des Atlantik entlang. Pionierreise zum Einführungspreis. 20. April–4. Mai 2013 AB 6. SEPTEMBER IM KINO . 62 Forum Rickli Wanderreisen Matthias Rickli, Biologe Grosse Naturerlebnisse behutsam reisen bewusst geniessen Internationale Filmfestspiele Berlin Tel. 071 330 03 30 www.ricklireisen.ch Bei halben Preisen muss man reisen! ½ PRICE HOTELS www.hotelcard.com - alle Hotels ansehen und buchen Das erste Halbtax für Hotels - auch als Geschenk erhältlich Mit Ihrer Hotelcard buchen Sie mehr als 420 Hotels mit über 600’000 Zimmern in der Schweiz und im benachbarten Ausland zum 1/2 Preis. Grosse Auswahl an Wellness-, Sport- und Familienhotels! Für die Buchung eines Doppelzimmers genügt 1 Hotelcard. Die Hotelcard ist beliebig oft einsetzbar! 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Es war spannend, in Begleitung von deren Besitzer, dem Werdenberger Landwirt Martin Keller, zu erleben, wie die zwei Maremmani abruzzesi ihren Clan gegen uns Eindringlinge abschirmten, Kira ganz nahe bei den Schafen verharrend, Donnja strategisch den Raum absichernd. Sie liessen nicht ab mit ihrem Gebell, bis wir uns endgültig verzogen hatten. Während die Maremma-Hirtenhunde andernorts vor allem dem Wolf den Appetit verderben sollen, ist es hier der grenzschlängelnde Braunbär, der den Schafen ans Leder will. Beziehungsweise ans Fett, denn wie Martin Keller erzählt, ist Meister Petz, ganz Feinschmecker, einzig und allein daran interessiert. 1904 hatten Jäger ganz in der Nähe von Scharl den letzten «Schweizer» Bären erlegt. Wenn nun einwan- VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 dernde, inzwischen international geschützte Raubtiere aufwändige Herdenschutzmassnahmen nötig machen, hat im Übrigen auch der Naturschutz etwas davon, weiden doch sich selbst überlassene Schafe auch dort, wo dies der empfindlichen Grasnarbe im alpinen Raum nicht gut bekommt. Kellers Familie aus Buchs SG ist schon in vierter Generation Pächterin der Alp Plazèr. Bis Anfang der 50er-Jahre gestaltete sich der Alpaufzug der Kühe, Rinder und Schafe als viertägiger Gewaltmarsch vom Rheintal durchs Prättigau und über den Flüelapass. Martin Keller schreibt auch insofern an neuen Kapiteln der langen Geschichte, als er zu den treibenden Kräften hinter «Swiss-wool» gehört, der Organisation, die hartnäckig daran arbeitet, dass Schweizer Schafschurwolle wieder wertgeschätzt wird. Statt sie, weil angeblich nicht mehr konkurrenzfähig, zu verbrennen, führt man das hochwertige Naturprodukt neuen kommerziellen Nutzungen zu – als Dämmstoff im Bauwesen, als Matratzenvlies, neuerdings auch als Wärmespender in Funktionsbekleidung. Mit dem Wandermenu für den Abschlusstag ist᾿s wie mit der Speisekarte im Mayor. Hinüber nach Lü und ins Münstertal, natürlich mit Besuch im God Tamangur, Europas höchstgelegenem Arvenwald? Oder eine Tour quer durch den Nationalpark? Wir entscheiden uns für die Fora da l’Aua, weil dahinter die Hochebene rund um die Lais da Rims lockt. Als fürchterlich steil stellt sich der weiss-blau-weiss markierte Pfad heraus. Der Lohn besteht aus Edelweiss, knallblauem Enzian und Schutthangkulissen; das Werk der Erosion in den Flanken des Piz d’Immez ist gigantische Berg-Bildhauerei. «Mondlandschaft!», tönt es unisono, als wir endlich oben auf dem Plateau stehen. Dieses ist notabene auch viel leichter zu gewinnen; mittendurch führt der vielbegangene Wanderweg zwischen Sursass und der LischanaHütte. So karg die steinübersäte, sanft gewellte Landschaft abgesehen von Blumenpolstern ist, ihr Farbenspiel bezaubert: Seen in den Mulden, Altschneemosaike an den Hängen, rötlich schimmernde, wie von Flechten überzogene Flächen und gelbbräunliche Gesteinshaufen, die von weitem wie Berge grober Holzspäne wirken. Vom böigen Wind etwas ausgekühlt, löffeln wir Suppe vor der Lischana-Hütte, mit exklusivem Blick aufs Silvrettahorn. Und nach dem knapp dreistündigen Abstieg durch faszinierende Vegetation schmeckt in der plötzlichen Bruthitze das Mineralwasser aus Scuols Brunnen ähnlich köstlich wie die Bieretta, der Bierbrand aus der Gegend, mit dem wir den Abend im Crusch Alba krönten. Zusatzinformationen: www.verkehrsclub.ch/touren Wanderliteratur: Ursula Bauer und Jürg Frischknecht: Grenzschlängeln. Rotpunktverlag Uina Dadaint, letzte Tankstelle vor der Uina-Schlucht, und der Lajet da Lischana, unweit der gleichnamigen Hütte. 33 ANSICHTEN Persönlich © Susanne Troxler Zeit für Mobilirette®? Kennen Sie schon das neue Mobilirette®? Mit nur einer Tablette täglich können Sie Ihr Mobilverhalten komplett umkrempeln. Caroline Beglinger ist Bereichsleiterin Verkehrspolitik beim VCS. Angefangen hat es mit einer Zigarette des Kollegen, irgendwann waren es dann knapp zwei Päckchen Zigaretten pro Tag. Und wie fühlt man sich dabei? Der Atem wird knapper, Blutgefässe verengen sich, abgestandener Rauch erwartet einen am Morgen im Wohnzimmer und die Freunde werden unfreiwillig zu Passivrauchern. Diese kleine Geschichte lässt sich ganz ähnlich zu Wodka, Weisswein, Schwarzwäldertorte oder harten Drogen erzählen. Angefangen hat es immer bescheiden, und zu Beginn auch richtig Freude gemacht. Und irgendwann war es vorbei mit dem Genuss, geblieben ist der Zwang, immer noch ein Glas, immer mehr. Problem erkennen, Änderung wollen, eisern durchhalten Ohne mich als Psychologin oder Philosophin versuchen zu wollen, weist der Mensch anscheinend gewisse Probleme auf, gesundes Mass zu halten. Er neigt zu zwanghaftem Verhalten, ist suchtgefährdet. Unsere kleine Erzählung zum Einstieg hat glücklicherweise eine positive Wendung genommen. Inzwischen haben wir aufgehört zu rauchen und haben die Zigarette durch morgendliche Yogaübungen ersetzt. Aber Hand aufs Herz, es war hart: Problem erkennen, Änderung wollen, eisern durchhalten, unterstützt von einem Ersatz wie Nicorette®. Mit Mobilirette® glücklich zu Fuss unterwegs Und wie wäre es mit Mobilirette®, dem Retter vor der zwanghaften Mobilität? Wer am morgen früh ins Auto steigen will, um einen knappen Kilometer bis zur Schule seiner Tochter zu fahren, lässt die Autoschlüssel einfach liegen, kaut ein Mobilirette® und begleitet die Tochter zu Fuss. Oder noch besser, lehrt sie, den Schulweg ohne Mami und Papi zurückzulegen, vielleicht begleitet von einem Gspänli. Erinnern Sie sich noch an Ihren Schulweg? Der Igel im Gebüsch, Nachbars Katze auf dem Zaunpfosten, das Murmelspiel mit Andrea und Alex auf dem Heimweg und der Respekt vor den Grossen aus der vierten Klasse. Aber das ist eine andere Geschichte, dazu mehr auf Seite 38. Ein halbes Mal um die Erde Die Statistik zeigt es, im Durchschnitt sind ein Drittel der Autofahrten kürzer als drei Kilometer1 und knapp die Hälfte kürzer als fünf. Wir Schweizerinnen und Schweizer sind im Jahr 2010 über 20500 Kilometer gefahren oder geflogen; ein halbes Mal um die Erde. Pro Jahr und pro Person. Zehn Jahre früher waren es noch 17500 Kilome«Einfach ein Mobilirette® kauen und ter, glatte 15 Prozent weniger2. Sind wir in diesen zehn Jahren wirklich die Autoschlüssel liegen lassen.» 15 Prozent glücklicher und zufriedener geworden? Oder sind wir inzwischen Opfer unserer eigenen Hypermobilität und einfach viel zu viel unterwegs? Durchschnittlich anderthalb Stunden jeden Tag. Zeit, die wir anders verbringen könnten. Der Verkehr fällt nicht vom Himmel. Wir machen ihn. Und wir opfern ihm nicht nur unsere Zeit, sondern auch unsern Boden, unsere Landschaft und unsere Gesundheit. Und genau wie beim Rauchen ist nicht die eine Zigarette am Abend mit Freunden bei einem guten Tropfen das Problem, sondern die fast zwei Päckchen täglich. Höchste Zeit3 also für Mobilirette®. Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010 Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2000 3 Einfach zu beziehen unter www.verkehrsclub.ch, Ideen ohne Zwang, mobil zu sein. 1 2 34 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 ANSICHTEN Die neue «Energiestrategie 2050» des Bundesrates beruht auf dem veralteten Modell der 2000-Watt-Gesellschaft und löst die erst 2007 beschlossenen «Energieperspektiven 2035» schon wieder ab. Auch die ETH setzt auf den Nachfolger, die 1-Tonnen-CO2-Gesellschaft. Denn mit dem satten Bevölkerungswachstum von 70 000 Personen pro Jahr und neuen An- Christian Wasserfallen ist wendungen wie der Elektromobilität wird Nationalrat und Vizepräsident die Schweiz als westliche Industrienation der FDP / Die Liberalen mehr Energie – insbesondere Strom – benötigen. Völlig fehlt bis heute die volkswirtschaftliche Grundlage dieser übereilten Ausstiegsankündigung. In kurzen sechs Wochen wurden 2011 nur knappe viereinhalb A4-Seiten darüber verfasst. Somit steht die klingende Energiestrategie auf wackligen Füssen. Geht es um die künftige Stromproduktion, läutet der Bundesrat bedauerlicherweise das fossile Zeitalter ein. Somit verkommt der Atomausstieg zum Rückzug aus der Klimapolitik. Zahlen? Bitte: Will die Schweiz nur die Hälfte des AKW-Stroms mit Gaskraftwerken ersetzen, stossen wir rund Mit dem satten zehn Prozent mehr CO2 aus. Wollte man nicht Bevölkerungswachstum eine Reduktion von wird die Schweiz mehr 20 Prozent bis ins Jahr 2020 erwirken? Die PoEnergie benötigen. litik kann vieles, aber nicht die Physik überwinden. Die Widerstände gegen Dutzende nötiger Wasserkraftprojekte – Stichwort Grimsel – und Tausende nötiger Windkraftwerke werden leider auch nicht schwinden. Versorgungssicherheit, klimafreundliche Elektrizitätsproduktion sowie wettbewerbsfähige Energiepreise sind für die Schweiz zentral. Schlüssel dazu sind schlanke Bewilligungsverfahren, Vertrauen in den technologischen Fortschritt und ein offener Strommarkt. Klare Verantwortlichkeiten für den Aufbau und Unterhalt der Stromnetze sowie die Kostentragung sind zu bestimmen. Neue Subventionen, Steuern und Lenkungsabgaben sind als Griff in den Giftschrank abzulehnen. Der Bund tritt nämlich nicht als Investor, sondern als Garant für schlanke und langfristig verlässliche Regulationen auf, was letztlich die Planungssicherheit aller Betroffenen erhöht. Das Stimmvolk muss also über diese Energiestrategie entscheiden. © zvg Die 2000-Watt-Gesellschaft ist eine gute Vision für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Die heutige 6000-Watt-Gesellschaft auf Basis endlicher Energieressourcen – pro Person brennen permanent hundert 60-Watt-Lampen! – ist auf lange Sicht nicht zu halten. Dies, weil die fossilen Energieträger zur Neige gehen und die Kosten für deren Beschaffung soJürg Buri ist Geschäftsleiter der Schweizerischen wie die Umweltkosten ein unerträgliches Energie-Stiftung SES Mass annehmen werden. Der Atomausstieg ist keine Hexerei, aber auch kein Spaziergang. Vor allem aber ist er eine Chance für unser Land. Wir gewinnen Energiesicherheit dank erneuerbaren Energien, Unabhängigkeit dank einheimischen Rohstoffen und schaffen damit neue Arbeitsplätze. Das hat mittlerweile auch der Bundesrat eingesehen. Uran als AKW-Brennstoff ist zudem eine endliche Ressource. In ein paar Jahrzehnten müssten wir Wir müssen den diese teure und gefährliche Technologie so oder so verAtomstrom je hälftig lassen. Die SES hatte wegsparen und mit bereits vor Fukushima ein klares Ausstiegsneuen Kraftwerken konzept: Die Uraltreakersetzen. toren in Mühleberg und Beznau gehören sofort abgestellt, die Risiken sind gegenüber dem Nutzen unverhältnismässig hoch. Für Leibstadt und Gösgen fordern wir eine maximale Laufzeit von 40 Jahren. Das heisst, wir müssen bis 2025 die heutigen 40 Prozent Atomstrom zur Hälfte wegsparen und zur anderen Hälfte mit neuen Kraftwerken ersetzen. Dafür braucht es wirksame Fördermassnahmen für einheimische Sonnen-, Wind-, Biomassen-, Wasser- und Erdwärmekraftwerke sowie scharfe Bestimmungen, welche die Stromverschwendung verbieten und den effizienten Einsatz von Strom vorschreiben. Das Timing ist ambitioniert. Wenn wir in etwa die gleiche Dynamik im dezentralen Kraftwerksbau an den Tag legen wie unsere deutschen Nachbarn, dann ist der Umstieg bis 2035 problemlos zu schaffen. Die SES will die neuen erneuerbaren Kilowattstunden nicht in zusätzliche Elektroautos stecken, sondern damit zuerst einmal die AKW ersetzen. Wer ernsthaft und schnell etwas fürs Klima erreichen will, der muss dafür sorgen, dass wir vom 8-Liter-Auto zum kleinen, leichten 2-Liter-Auto kommen. Dieses gibt es heute schon. 1 THEMA 2 MEINUNGEN © zvg Atomausstieg Ist der Atomausstieg realisierbar? Stimmen Sie ab: www.verkehrsclub.ch/voting VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 35 ANSICHTEN Leserbriefe/Presseschau VCS-Magazin 4/12 VCS-Magazin 4/12 10 zu viel ist viel zu viel Darfs es Bitzeli meh si? Da kann ich nur zustimmen. Wenn ich auf unserer Quartierstrasse, auf der eigentlich Tempo 30 gelten würde, jemanden frage, wie schnell er/sie unterwegs sei: «Also sicher nicht ist viel zu viel! über 50!» Darauf aufmerksam gemacht, dass das massiv zu schnell und zudem strafbar ist, kommt meist die Antwort: «Das macht doch kaum etwas aus.» Meine nächste Frage: «Wissen Sie, dass Sie jede Sekunde 14 Meter zurücklegen?» – «Was? Sie rechnen doch falsch!» Eigentlich müssten die Tachometer (zumindest zusätzlich) eine Skala für Meter/Sekunde aufweisen. Leider im Wissen, dass auch das kaum etwas nützen würde. Die letzte Nummer hat mich angesprochen wegen dem Thema Mobilität: Kürzlich haben einige Vertreter von Verkehrsverbänden die Mobilität des Menschen zu einem Grundbedürfnis erhoben. Die Natur hat dem Menschen Beine und Füsse gegeben. Diese Urform der Mobilität und ihre lange Ausübung war zwar anstrengend, kam aber mit sehr wenig Energie aus, und die Umweltverschmutzung war minim. Seit gut 100 Jahren hat der Mensch dank Erfindung von Maschinen eine neue Mobilität erhalten, die ihn in viel kürzerer Zeit weite Strecken bewältigen lässt. Ich erlaube mir die Überlegung, ob die neue, eigentlich unnatürliche Art der Mobilität auf die gleiche Stufe wie die ursprüngliche gestellt werden kann. 10 zu viel © VCS Mit Unterstützung vom Jürg Siegenthaler, per E-Mail Ruedi Müller, Untersiggenthal Meine Frau und ich gehören auch zu diesen Huscheli, die meinen, Freizeit und Ferien könne man in einem Rayon verbringen, den man per Bahn erreicht. Zur Aussage «ein Drittel unseres Landes ist mit Verkehrsflächen zubetoniert»: Sofern ich die Arealstatistik richtig gegoogelt habe, sind es knapp zwei Prozent oder ein Fünzigstel. Robert Jecklin, Igis Anmerkung der Redaktion: Es hat sich ein Fehler eingeschlichen, der Zusatz der Siedlungsfläche fehlt: Ein Drittel der überbauten Fläche unseres Landes ist mit Verkehrsflächen zubetoniert. Presseschau Presseschau Presseschau Presseschau Presseschau Presseschau Pres 3000 neue Parkplätze am Flughafen Gegensätzlicher könnten die Forderungen kaum sein: Weil bis 2020 die Zahl der Passagiere gemäss Flugverkehrsprognosen um 6 auf 30 Millionen pro Jahr steigen wird, will die Flughafen Zürich AG 7100 neue Parkplätze erstellen. Ginge es nach dem VCS Zürich, dürfte kein einziges neues Parkfeld entstehen. Der Flughafen, argumentiert die Umweltorganisation, sei als Einzelanlage heute schon der grösste Luftverschmutzer der Schweiz. Das UVEK, das Departement von Bundesrätin Doris Leuthard (CVP), sieht das anders. Da es den Bedarf für neue Parkplätze anerkennt, hat es dem Flughafen die Erlaubnis erteilt, das Parkhaus P6 zu erwei36 tern sowie ein Parkdeck neben dem Werkhof zu bauen Damit steigt die Zahl der Parkplätze am Flughafen um 3059 auf über 20 000. (…) Der VCS könnte die Pläne des Flughafens allerdings durchkreuzen. Gemäss Geschäftsleiter Markus Knauss prüft der VCS, den Entscheid des UVEK beim Bundesverwaltungsgericht anzufechten. Gegen Tempoüberschreitungen Der Verkehrs-Club der Schweiz appelliert an die Automobilisten, die Geschwindigkeiten im Strassenverkehr konsequenter einzuhalten; innerorts ist jedes fünfte Auto zu schnell unterwegs. Bereits geringe Tempoüberschreitungen bei einer Kollision mit einem Fussgänger können über Leben und Tod entscheiden – 10 km/h verdoppeln das Todesrisiko der schwächeren Verkehrsteilnehmer. Bundesrat will zweite Röhre Der Bundesrat will für die Sanierung des bestehenden Gotthard-Strassentunnels eine zweite Röhre bauen. (…) Im Parlament dürfte der Tunnelbau mehrheitsfähig sein. (…) Während die bürgerlichen Parteien mit Ausnahme der Grünliberalen den Bau der zweiten Röhre unterstützen, drohen SP, Grüne sowie der Verkehrs-Club und die Alpeninitiative mit dem Referendum. Dieses dürfte im Volk durchaus Chancen haben. Denn 2004 unterbreitete das Parlament dem Volk im Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative ebenfalls den Bau einer zweiten Gotthard-Röhre. Das Volk verwarf den Avanti-Gegenvorschlag mit 63 Prozent Nein. Teilerfolg bei ÖV-Tarifen Die Preise für Bahn und Bus steigen etwas weniger stark als befürchtet. Nach 2010 und 2011 konnte Preisüberwacher Stefan Meierhans zum dritten Mal erreichen, dass die SBB und die anderen ÖV-Anbieter ihre Preisrunde milder als angekündigt gestalten. (…) Der VerkehrsClub der Schweiz (VCS) appelliert an den Bundesrat, auf die geplante Erhöhung der Abgaben der SBB zur Benutzung des Schienennetzes zu verzichten. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 ANSICHTEN Porträt Mich Gerber Erzähl’s dem Fährmann Mich Gerber ist Musiker und auch Fährmann auf der Aare. Von seinem Platz auf der Veranda des Fährhauses aus geniesst er die Natur und die Ruhe. «S chon mein Arbeitsweg ist etwas Besonderes. Mit dem Velo radle ich aareaufwärts, am Berner Tier- © Gabriela Feldmann VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 park Dählhölzli vorbei, den Wildgeruch der Steinböcke und Wildschweine in der Nase. Dann durch die Elfenau, alles dem Uferweg entlang bis zum Fährhäuschen, begleitet vom Gesang der Vögel. Um zehn Uhr beginnt der Fährdienst. Meist sitze ich auf der Laube des kleinen Holzhauses, bis Passagiere nach dem Fährmann läuten. Ich mag jedes Wetter, jede Tageszeit, jede Jahreszeit. Den dichten Vorhang des Regens vor der Veranda. Den Gewitterwind, der das Laub der Bäume zerzaust. Das je nach Tageszeit variierende Licht. hatte ich, weil es zwischen der Den Winter, wenn alles tief ver- Aare und meiner Musik viele Paschneit ist oder der Raureif auf rallelen gibt. Ich arbeite oft mit den kahlen Ästen in der Sonne sich wiederholenden Mustern, glitzert. Seit zwei Jahren arbei- wie der Fluss, der hier seit Jahrte ich einige Tage pro Monat als tausenden durchzieht. Ich war Fährmann. Ein idealer Ausgleich immer schon ein Nautiker, habe zum Musikerberuf. die Segel- und MotorbootprüDie Leute, die die Fähre be- fung. Für den Fährberuf hängte nutzen, sind immer gut drauf. ich noch die Ausbildung zum «So schön», sagen sie, «ich wär Pontonier, das Weidlingfahren, gern noch länger auf der Fähre an: mit Rudern und Schwellen, geblieben.» Die Bodenackerfäh- Stacheln und Fährpraxis. re wird rege genutzt. An einem schönen Hier komme ich zur Ruhe, Sommerwochenende sind es schon mal 300 bin im Fluss. Pure Poesie. Passagiere pro Tag. Das braucht mich körperlich, Der Fährbetrieb dauert immer denn man muss das Boot führen, bis Sonnenuntergang. Im Hochbremsen und steuern. Vor allem, sommer ist das halb zehn Uhr. wenn es wie jetzt Hochwasser Meist bleibe ich noch etwas sithat, fliessen 330 Kubikmeter pro zen, denke nach, spiele Bass oder Sekunde durch. Ich habe Res- zünde eine Laterne an und lese. pekt vor der Kraft des Wassers. Gestern spiegelte sich das Licht Jeden Morgen kontrolliere ich des Vollmonds im Fluss, das war die Schäkel, das sind Eisenbügel, ergreifend schön. Ich bin sommit denen die Stahlkabel je nach mers wie winters mit dem Velo Wasserstand zusammengehängt unterwegs. In der kalten Jahreswerden. An ihnen ist das Boot zeit freue ich mich schon auf das festgemacht. Keine Überfahrt Einfeuern des Holzofens, wenn ist gleich wie die andere. Je nach ich mit kalten Ohren zum FährWasserstand oder Winkel, mit haus fahre. Im Winter machen dem die Fähre zum Wasser steht, wir um 17 Uhr Schluss. Wenn ich ist es immer wieder anders. zwei Tage hintereinander Dienst Ich bin durch die Musik zum habe, übernachte ich auch hier. Fährberuf gekommen. Seit vier Die Tage ziehen vor der VeranJahren gebe ich an Sommeraben- da vorbei, genau wie die Aare. Der den Konzerte auf der Fähre, die Fluss hat etwas Majestätisches. «l’heure bleue» – Konzerte zur Seit Ewigkeiten schafft er sein blauen Stunde. Die Idee dazu Wasser hier durch. Er symbolisiert gleichzeitig Wandel und Beständigkeit, die Vielfalt im immer Gleichen. Eine hoch philosophiDer Spruch «Erzähl’s doch dem Fährsche Angelegenheit. Hier komme mann» meint übrigens, dass man den ich zur Ruhe, bin im Fluss, zelebWorten seines Gegenübers keinen riere die Langsamkeit.» Glauben schenkt. Der Fährmann hingegen gilt als besonders guter Zuhörer für die Sorgen seiner Passagiere. Aufgezeichnet von Stefanie Stäuble 37 ANSICHTEN Tribüne © Anna Dodel © Andrea Campiche Der Schulweg zu Fuss: Selbständigkeit lernen, mit Freundinnen lachen ... Vater sein dagegen sehr Unser Gastautor hat es ausgehalten, dass seine Kinder auf der Strasse spielten und den Schulweg in der Stadt Bern zu Fuss machten. Trotz den Ängsten, die er dabei auszustehen hatte. H aben Sie Kinder? Sie kennen das also! In eine kalte und gefährliche Welt geboren, sind sie auf Gedeih und Verderben auf uns Eltern angewiesen. Die Kleinen werden nur durch unsere Fürsorge am Leben erhalten: ernähren, warm geben, lieb haben, sauber halten. Dann beginnen sie, sich selbständig zu bewegen, und wir müssen die Gefahren aus dem Weg räumen: Waschpulver wegstellen, Pfannenstiele nach innen drehen, Fenster geschlossen halten, von Treppen fernhalten, Kanten rund machen, gesundes Essen, genug Schlaf, warm anziehen, genug Vitamine, wenig Zucker! Es sind dem Hegen und Aufpassen keine Grenzen gesetzt. Es hält auf Trab, es verunmöglicht das, was vor den Kindern selbstverständlich war: 38 am eigenen Lebenslauf löten und feilen, den Sinn des eigenen Lebens drehen und wenden. Nein, der Sinn wird gleich mitgeliefert bei der Geburt des Nachwuchses, und es gibt kaum mehr Platz für Eigenes. Und dann werden sie älter. Man freut sich, dass sie das Waschpulver nicht mehr essen, dass nicht mehr jedes Fenster alle Zeit geschlossen sein muss, dass eine Pfanne einfach so hingestellt werden kann und dass das Kinoprogramm auch wieder für unsereiner in der Zeitung steht. Man freut sich an der neu gewonnenen Freiheit. Aber ist die Freude wirklich ganz ungeteilt? Ist es nicht auch eine Zumutung, plötzlich fürs Kind nicht mehr überlebensnotwendig und alleinseligmachend zu sein? Und ist es nicht auch ein Wahnsinn, was die jetzt plötzlich alles selber machen können beziehungsweise machen wollen? Sie lassen einen fühlen, dass man mehr und mehr stört und einengt und unangemessene Ansprüche stellt, wenn man beispielsweise erwartet, dass die Zähne geputzt und die Schuhe weggeräumt sein müssen. Aber trotz des souveränen Gebarens: Sie ist nach wie vor kalt und gefährlich, die Welt, und da ist immer noch Schutz angesagt. In den eigenen vier Wänden kann der Elterntrieb noch relativ diskret ausgelebt werden. Ein Ohr und ein Auge können am Treiben des Sprösslings hängen, ohne dass jemand das merken würde. Rund ums Haus wird es schon recht aufwändig, Welt und Kind zu vertrauen. Der VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 ANSICHTEN ... und für die Eltern manchmal nicht ganz einfach. Spagat zwischen Am-Fensterstehen-Wollen und Sich-trotzdem-nicht-Hinstellen ist recht anstrengend. Und schliesslich muss die neu gewonnene Freiheit genossen und deshalb auch gelebt sein. Das sind die Herausforderungen, alles in allem machbar und befriedigend. Vertrauen zu haben, ist eigentlich eine theoretische Grösse und wird im Gespräch behandelt. Gang übers Schlachtfeld Aber dann: der Schulweg! Über zwei grosse Strassen und dann noch mit Laura, die immer nur plappert und nicht richtig aufpasst. «Warte, luege, lose, loufe!» Das üben sie schon im Kindergarten, mit Leuchtband über der Schulter, ich weiss. Andererseits hört und liest man immer wieder, was die Fussgängerstreifen taugen, und von Autos und Unachtsamkeit hüben und drüben. Der Strassenverkehr ist gefährlich, dem soll hier nicht widersprochen werden. Und deshalb macht es ja auch keine Umstände, vor der Arbeit oder dem Einkaufen mit dem Auto den kleinen Umweg über die Schule zu VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 machen. Und die Laura kann ich gleich mitnehmen, unter meiner Aufsicht ist das Geplapper ungefährlich. Hand aufs Herz: Was genau treibt mich da an? Die objektiv und wirklich existierende Gefahr, dass meinem Kind etwas geschehen könnte? Meine subjektive Angst davor? Das entstehende Vakuum der Unerlässlichkeit? Früher; das eigene Erleben Ich erinnere mich: die 70er-Jahre, 2000 Verkehrstote jährlich, Tempo 60 auf Quartierstrassen. Erinnere ich mich wirklich? Nein, davon hatte ich keine Ahnung, und leben tat ich auch nicht im Gefühl, täglich Kriegsgebiet zu betreten. Meine Erinnerung lebt von anderem: Da sind die Lauras und Ivos von damals, die meinen! Der Raum zwischen Mutter und Lehrer, die 800 Meter Schulweg. Nicht der Fussgängerstreifen und die Ampel auf diesem Weg sind mir in Erinnerung geblieben, sondern die Geschichten, die Geheimnisse, die versteckten Plätze auf diesen 800 Metern. Gefahr war da, massig. Mütter und Väter auch, mehr oder weni- ger massig. Man hatte uns lieb, Erkenntnis flackert auf, die weit nicht mehr und nicht weniger, über Schulweg und Waschpulals wir heute unsere Kinder lieb ver hinausweist: Unsere Angst haben. Und viel gelernt haben steuert uns, nicht die Gefahr. wir in der Schule. Das ist gut, so Und der Trugschluss, Gefahr laskann ich heute hier etwas schrei- se sich aufgrund unserer Angst ben. Aber da war auch diese Zeit identifizieren und quantifizieren. auf dem Schulweg, wo wir zwar Meine Kinder haben mir in nicht grad krumme Dinger dreh- vielen und zum Teil zu Unzeiten, aber wo wir daran dachten, ten anberaumten Einzellektioes zu tun. Und manchmal auch das Gefühl hat- Über zwei grosse Strassen und dann ten, dass wir da noch mit Laura, die immer nur plappert vielleicht grad was Krummes und nicht richtig aufpasst. drehten. Noch heute flackern die Geschichten und Freun- nen eine Erkenntnis in Hirn und de auf, wenn ich meinen alten Herz gebläut: Vertrauen ist eine Tätigkeit und kein Zustand! Das Schulweg kreuze. Ich war lange in der Schule gilt fürs Kind und für die Welt. und verhältnismässig kurz auf Kaum sind sie geboren, geht es dem Schulweg. In der Schule für uns Eltern schon ums Loslasmusste man immer wieder er- sen. Der Schulweg ist ein grosser wähnen, dass man fürs Leben Schritt dazu. Es geht viel besser heute. Sie und nicht für die Schule lernt. Auf dem Schulweg musste nicht sind nun so gross, dass sie mich gemahnt werden. Der Schulweg auch des Nachts zwingen, Vertrauen zu haben. Ich weiss nicht, lehrt einen fürs Leben. was sie da machen, aber ich weiss, Der rührende Mensch dass ich sie nur stören würde, Ich möchte es so formulieren: während sie gerade fürs Leben Mir sind einige Erkenntnisse ge- lernen. Ja, ich hatte oft Angst und kommen aus diesem Erleben mit manchmal habe ich sie heute meinen Kindern heraus. Und aus noch. Denn die Welt ist eine kalAufgeschnapptem, das sich mir te und gefährliche. Meine Kinder im Kopf festgesetzt hat. Da ist sind trotz mir und dem Schulweg zum Beispiel die Aufforderung gross geworden. Und sie haben eines Arztes, am besten gebe lernen dürfen fürs Leben. man seinen Kindern von Zeit zu Martin Beutler Zeit etwas Erde zu essen, damit sie auf diesem Weg doch noch in Kontakt kämen mit fremden Keimen und dann, vielleicht, weniger Allergien entwickelten. Oder etwas Aufgeschnapptes zum Schulweg: Die grösste Gefahr für Kinder auf dem Schulweg komme von den Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, und die täten dies, weil der Schulweg gefährlich sei. Martin Beutler Da haben wir ihn wieder, den hat zwei (fast) Schulweg und die Gefahr. Und erwachsene Kinder da haben wir wieder uns Menschen, rührend umtriebig und und lebt in Bern. Er betreibt ein Planungserfrischend paradox. Auch eine und Kunstbüro. © Stefanie Stäuble © Andrea Campiche Tribüne 39 ANSICHTEN Interview Die Raumplanerin Gisela Vollmer findet: Es braucht neue Städtekonzepte. Bisher werden Velo- und Fussverkehr einfach zur aufs Auto ausgerichteten Planung «hinzugewurstelt». Gisela Vollmer «Autos auf Trottoirs sind ein Riesenärger» VCS-Magazin: Wie wurden Sie Raumplanerin? Gisela Vollmer: Ich machte schon während des Architekturstudiums Städtebauentwürfe. Geprägt hat mich Jane Jacobs Buch «Tod und Leben grosser Städte». Millionen verbaut, und niemand lebt dort. Hingegen wird eine vom Stadtrat klar überwiesene Motion, die verschiedene Quartierplätze sanieren will, seit elf Jahren immer wieder hinausgeschoben. Was passiert punkto Verkehr in den Städten? Auch hier gibt es vermehrt eine Zweiklassengesellschaft. Zum Beispiel ist in Bern das Wankdorf mit dem Fussballstadion und den vielen Arbeitsplätzen super mit der S-Bahn In Bern haben 53 Prozent der Haushalte kein erschlossen, und nun wird noch eine TramliAuto. Wenn der Trend anhält, dass die Jungen nie dorthin verlängert. weniger Auto fahren, muss die Strasse zu einem Ebenso wird das gut betuchte KirchenfeldTeil an die Velofahrerinnen und Zu-Fussquartier gleich mit vier Tram- und Buslinien Gehenden zurückgegeben werden. erschlossen. Die Tramlinie ins sozial schwäVerdrängungsprozess statt. Günstiger Woh- chere Weissenbühl wurde hingegen beschnitnungsbestand wird abgerissen, obwohl dort ten, der Fahrplan ausgedünnt. Kein Wunder, eine gute Möglichkeit bestünde, zu verdich- wenn dort weniger Leute Tram fahren. ten und unterschiedliche Mietpreis-SegmenUnd der Autoverkehr? te zu schaffen. Die Entwicklung bereitet mir Unbehagen: Bern hat doch in Brünnen ein neues Die Begegnungszonen sind nach vielen JahWohnquartier gebaut? ren immer noch umstritten. Sie wurden zwar Ja, in Brünnen, weit draussen. Auf bahnhofs- an einigen Orten eingeführt, aber seither nahem Stadtgebiet hat man sich mit Wank- nicht weiterentwickelt. Dabei braucht es undorf City hingegen Peinliches geleistet. Hier bedingt mehr Tempo-30- und Begegnungswurde ein Stadtteil nur mit Büros überbaut, zonen, allein schon zur Eindämmung des vor allem für die Post und die SBB. Das wäre Lärmproblems. Und neuerdings gibt es viein Zürich undenkbar, dort ist man bei der lerorts Parkplätze auf Trottoirs, und dazu Städteplanung um einiges weiter. Die Stadt noch illegal parkierte Autos. Das ist ein RieBern kann mit Wankdorf City nicht einmal senärger. In der Verteilung des StrassenSteuereinnahmen generieren. Da werden raums wird der Fussverkehr abgedrängt. Wie geht es den Schweizer Städten? Ich nehme Bern als Beispiel. Die Stadt nutzt ihr Potenzial nicht. Man redet zwar von Verdichtung, aber tatsächlich findet ein sozialer 40 Man brüstet sich damit, breite Trottoirs zu bauen, und gibt dann den Platz den Autos. Die Städte werden immer noch für Autos gebaut? Ja. Ein Fussweg neben einer 18 Meter breiten, mit Tempo 50 befahrenen Strasse ist eine Katastrophe. Zudem werden solche Strassen oft der Lärmschutzstufe III zugeordnet. Das heisst, Gebäude entlang dieser Strassen werden vorrangig für Dienstleistungen genutzt. Das Resultat: Man hat ausgestorbene Viertel, in die sich abends kein Mensch wagt. Mit der Ausrichtung auf den Autoverkehr werden die Anliegen der «schwächeren» Verkehrsteilnehmenden, insbesondere der Zu-Fuss-Gehenden, ebenso ausgeblendet wie die Folgen für die Lebensqualität der Bevölkerung und Umweltanliegen. Aber momentan laufen doch die Agglomerationsprogramme mit dem regionalen Ausbau des öffentlichen Verkehrs? Das ist erfreulich. Doch die Kurskorrektur beim Strassenbau ist viel zu klein. In der Stadt Bern hat der Anteil der Haushalte ohne Auto zwischen 2005 und 2010 von 46 auf 53 Prozent zugenommen. Das heisst, mehr Leute sind nur zu Fuss und mit dem ÖV unterwegs. Doch was jetzt für die nächsten zwei Generationen in Beton gegossen wird, ist beängstigend. Werden in 20 Jahren 80 Prozent kein Auto mehr besitzen? Diese Frage muss diskutiert werden, denn sonst werden ja die Strassen allenfalls falsch gebaut! Im Fokus der Verkehrsplanung müssen endlich die Nutzerinnen und Nutzer stehen. Haltestellen des öffentlichen Verkehrs werden immer noch so gebaut, dass man 100 Meter laufen muss, um VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 ANSICHTEN Interview eine Strasse zu überqueren. Es gibt hohe Kanten, die von Behinderten nicht überwunden werden können. Man muss endlich grossflächiger denken. Es braucht im Bereich einer Haltestelle einen 300-Meter-Einzugsbereich, in dem Zu-Fuss-Gehende die Strasse jederzeit queren können und wo Autos nicht mehr als Tempo 30 fahren dürfen. Dann fehlen neue Konzepte? Leider, denn damit lässt sich kein Geld verdienen. Heute werden die Strassen durch den Autoverkehr strukturiert. Man wurstelt dann noch ein bisschen Trottoir und Veloweg hinzu. Es braucht aber gänzlich neue Denkansätze. Der Strassenraum muss durch den Fuss- und Veloverkehr strukturiert werden. Wenn der Trend anhält, dass die Jungen weniger Auto fahren, muss die Strasse zu einem Teil an die Velofahrerinnen und ZuFuss-Gehenden zurückgegeben werden. Wir brauchen breite, gerade Velowege, auf denen man bequem mit Veloanhänger unterwegs sein kann. Wir brauchen breite Trottoirs und Strassen, die ohne Umwege überquert werden können. Wir brauchen Tempo 30, verbunden mit Teilrückbauten des Strassenraums. Gibt es zu wenig weibliche Aspekte in der Raum- und Verkehrsplanung? Der Berner Gemeinderat verfügt immerhin über eine Frauenmehrheit und eine Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün. Aber es ist stimmt schon: Verkehrs- und Planungsbereich gelten als technische Berufe. Eine Strasse wird als technische Anlage behandelt und dem Tiefbauamt zugeordnet. Der soziale Aspekt in der Raumplanung fehlt völlig. © zvg Was müssen die Gemeinden tun, damit Strassenräume sicher und übersichtlich werden? kehrsplanung so fantasielos? Weil sie historisch gewachsen ist. In den 50er-Jahren führte das Autobahn- und Strassenbauprogramm zur Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten. So entstanden die Agglomerationen mit den Einfamilienhaus-Siedlungen. Damals entstand auch das soziale Phänomen der «grünen Witwen». Im Zweiten Weltkrieg übernahmen die FrauDie heute lärmigen, verpesteten und en Männerarbeiten, nach dem Krieg zeigte unsicheren Strassenräume müssen wieder man ihnen ihren Platz zu Lebensräumen werden. in den Vororten, am Herd und bei den Kinden Nutzung geplant werden. Heute erwei- dern. Dezentralisierte Städte, also Städte, die tert man Strassen ohne Gesamtkonzept, und sich weit ausdehnen und die nicht verdichtet die Häuser in der Nähe haben das Nachse- sind, waren auch ein militärisches Abwehrhen. Ich sage, es muss umgekehrt laufen: Die programm im Kalten Krieg. Verkehrswege müssen den Wohnquartieren Welche Noten geben Sie der Schweizer angepasst werden. Breite Strassen mit hohen Verkehrsplanung der letzten 30 Jahre? Tempolimiten und vielen Parkplätzen erzeugen viel Autoverkehr. Solange der Investi- Um in der Schulnotenskala zu sprechen: tionsanteil für den Fuss- und Veloverkehr maximal eine 3, also klar ungenügend. bei weniger als einem Prozent liegt, kann von Das Strassennetz ist von 1960 bis 2000 von Nachhaltigkeit keine Rede sein. 56 000 auf 71 000 Kilometer gewachsen, die Strassenbreite wurde verdoppelt. ImmerDie Meinung ist weit verbreitet, dass hin zeichnet sich ein Umdenken bezüglich der Strassenverkehr der Schweizer Wirtder Anliegen der Fussgängerinnen, der Veschaft zugute kommt. lofahrenden und des öffentlichen Verkehrs Dabei gibt es überhaupt keine transparente ab. Doch die Mittelverteilung im StrassenbeAusweisung vor allem der indirekten Kosten reich bleibt noch eklatant ungleich. Die Verund der Folgen für praktisch nicht quantifi- knüpfung mit einer nachhaltigen Raumplazierbare Auswirkungen auf die Lebensquali- nung ist zwar mehr und mehr Gegenstand in tät! Für wen wird wie viel Geld ausgegeben? der Theorie, doch in der Praxis noch viel zu Die Kosten für den Bau und den zukünfti- wenig spürbar. gen laufenden Unterhalt müssten bereits in Sie haben erwachsene Kinder. Wie war den Planungen transparent ausgewiesen werdas damals für Sie, ihre Kinder alleine den. Wenn Tempo 30 statt Tempo 50 gefahin den Kindergarten und zur Schule zu ren wird, sinken die Kosten im Strassenunschicken? terhalt massiv. Da ist mir persönlich die grosse Bedeutung Warum ist man bei der Städte- und Versicherer Strassenräume, in den sich auch Kinder gefahrlos bewegen können, richtig bewusst geworden. Das hat bis heute mein politisches Engagement geprägt. Es hat in meiner Gisela Vollmer Familie nicht zuletzt auch den Wohnstandist Architektin mit Nachdiplomstudium an der ort mitbestimmt. Es braucht ein radikales und sofortiges Umdenken. Beim Bauen ist jetzt zwar viel von Nachhaltigkeit und 2000-Watt-Gesellschaft die Rede. Beim Städtebau und in der Verkehrsplanung fehlt das Thema weitgehend. Die Strasse ist der einzige Raum, der keiner Zone zugeordnet ist. Eigentlich müsste eine Strasse entsprechend ihrer angrenzen- ETHZ in Raumplanung. Sie arbeitet als freiberufliche Architektin und Raumplanerin mit Schwerpunkt Raumplanung in städtischen Gebieten unter Berücksichtigung der Sicherheit im öffentlichen Raum und der Bedürfnisse von Frauen, Kindern und Betagten. Seit 2005 ist sie Berner Stadträtin, seit 2006 Geschäftsführerin bei Fussverkehr Kanton Bern. Wie werden Strassenräume in 30 Jahren aus Ihrer Sicht gestaltet sein? Wir müssen an der Utopie arbeiten, die heute lärmigen, verpesteten und unsicheren Strassenräume wieder zu wirklichen Lebensräumen für die gesamte Bevölkerung zu machen. Interview: Stefanie Stäuble VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 41 ANSICHTEN © Gabriela Feldmann Durchatmen «Am kostbarsten sind immer die Dinge, die keinen Preis haben.» Luise Rinser 42 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 REGIONAL Im Fokus Morges: der andere Blick Die laufenden Studien zur Autobahnumfahrung Morges geben Anlass, die Agglomeration Lausanne-Morges unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ein historischer Fehler kann wiedergutgemacht werden. nfang 2012 nahm der Bundesrat die Botschaft zur Anpassung des Netzbeschlusses an, der zwei Ergänzungen vorsieht: die Glattalautobahn (Zürich) und die Umfahrung Morges (Waadt). Letztere wird als eine «grossräumige» Umfahrung der Stadt Morges dargestellt, mit dem Ziel, das riesige Verkehrsaufkommen Die VCS-Sektionen AG : www.vcs-ag.ch Tel. 062 823 57 52 BE : www.vcs-be.ch Tel. 031 318 54 44 BL/BS : www.vcs-blbs.ch Tel. 061 311 11 77 FR : www.vcs-fr.ch Tel. 026 422 29 74 GL : www.vcs-gl.ch Tel. 055 640 34 21 GR : www.vcs-gr.ch Tel. 081 250 67 22 LU : www.vcs-lu.ch Tel. 041 420 34 44 OW/NW : www.vcs-ownw.ch Tel. 041 661 04 07 SG/AI/AR : www.vcs-sgap.ch Tel. 071 222 26 32 SH : www.vcs-sh.ch Tel. 052 672 28 19 SO : www.vcs-so.ch Tel. 079 884 62 06 SZ : www.vcs-sz.ch Tel. 041 811 74 04 TG : www.vcs-tg.ch Tel. 071 642 19 91 UR : www.vcs-ur.ch Tel. 041 871 10 16 VS : www.vcs-vs.ch Tel. 027 927 14 33 ZG : www.vcs-zg.ch Tel. 041 780 88 38 ZH : www.vcs-zh.ch Tel. 044 291 33 00 FL – VCL : www.vcl.li Tel. 00423 232 54 53 Alle Regional-Seiten des VCSMagazins: www.verkehrsclub.ch VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 in der Region Lausanne-Morges zu bewältigen: zwölf Kilometer Autobahn und drei Autobahnzubringer für 1,4 Milliarden Franken. Vom Standpunkt der Stadtplanung aus eine nachhaltige und rationelle Lösung. Kapazität verdoppeln In der Praxis versucht das Bundesamt für Strassen (Astra) mit dieser geplanten grossräumigen Umfahrung, die A1 aus dem Umkreis der Agglomeration «herauszulösen», um eine vom Agglomerationsverkehr befreite Transitachse Genf–Bern aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus behauptet das Astra, die derzeitige Autobahn mit der Durchfahrt Morges beibehalten zu wollen. Die Verdoppelung der Autobahnkapazität zielt nicht darauf ab, die Belästigungen zu verringern; vielmehr soll sie den Durchgangsverkehr vom Agglomerationsverkehr trennen. Nutzloses Unterfangen Die Kapazitätssteigerung wird unweigerlich zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen führen. Der Beweis dafür ist die Freigabe der Pannenstreifen in Morges: Dieser führte in knapp zwei Jahren zu einer Steigerung des Durchschnittsverkehrs auf der Autobahn von rund fünf Prozent und fast zehn Prozent zur Spitzenverkehrszeit am Abend. Ein nutzloses Unterfangen – die Umweltverschmutzung und die Zahl der Unfälle erreichen schnell wieder ihr früheres Niveau. Das Geld wird man dann für eine Zunahme des Verkehrs verschleudert haben, den man eigentlich bekämpfen oder auf weniger Schadstoff erzeugende Verkehrsarten verlagern wollte. Der VCS wünscht sich, dass die Finanzmittel für ein Projekt eingesetzt werden, das Luftqualität und Lärmbelästigung verringert und dabei ein effizientes Strassennetz bietet. Dabei unterstützt der VCS zwei Varianten: Man beschränkt sich auf die kleine Umfahrung Morges, das heisst, die unterirdische Variante nördlich der derzeitigen Strecke. Dies würde erlauben, diese auf einen Stadtboulevard herabzustufen. Die Durchfahrtsbelästigungen in Morges würden so relativ kostengünstig gelöst werden, ohne jedoch dem westlichen Lausanne eine Wertsteigerung zu bringen. Man baut die grosse Umfahrung, wie sie das Astra vorgelegt hat, in ihrer unterirdischen Variante und stuft nicht nur die Durchfahrtsstrecke von Morges, sondern alle Strecken innerhalb des dichten Perimeters der Agglomeration herab (Grafik). Agglomerationsgürtel Mit diesem zweiten Vorschlag wirft der VCS einen neuen Blick auf die Region Lausanne -Morges. Die so verlegte Autobahn wird zu einem Gürtel rund um die Agglomeration und nimmt gleichermassen den Transitverkehr der Achsen Genf–Wallis und Genf–Bern sowie die Beschränkung des internen Agglomerationsverkehrs auf. Es sind keine neuen, teuren Autozubringer nötig – wie in Ecublens oder Chavannes –, sondern nur noch einfache Anliegerstrassen, die dazu beitragen, das städtische Gefüge in Morges sowie im Westen von Lausanne zu verbinden. Und schliesslich erlaubt die Umwandlung der herabgestuften Autobahnstrecken in städtische Boulevards die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs und des Fuss- und Veloverkehrs im Kern der Agglomeration. Damit würde man den 1964 begangenen historischen Fehler, den Bau der Autobahn als Einfahrt in die Stadt, wiedergutmachen. Valérie Schwaar, VCS-Sektion Waadt Neue Umgebung Nouveau contournement Yverdon Herabstufung zu en Tronçons à déclasser städt. Boulevards boulevards urbains bestehende Strecken Tronçons existants (à maintenir) beibehalten Villars-Sainte-Croix t en ng m rurne h u ftao Umn eco Bussignyssd n o près-Lausanne rra GG © Karine Roch A A9 Vevey A1 Morges Lausanne Sud Die VCS-Variante: eine unterirdische Umfahrung (grün) und die Herabstufung der gestrichelten Strecken zu städtischen Boulevards 43 Regionalseiten in separatem Pdf Regionalseiten in separatem Pdf Regionalseiten in separatem Pdf Regionalseiten in separatem Pdf KLEININSERATE DIVERSES www.bergfreunde-ostschweiz.ch Wandern, Hochtouren und andere Erlebnisse. Freundschaftlich, offen, unkompliziert, nicht kommerziell. Schule für Märchen und Erzählkultur: Seminare und Ausbildungen, dem nur 10 Min. zu ÖV und diversen Einkaufsmöglichkeiten. 2 Veloabstellplätze und 2 Tiefgaragenplätze in Reinach AG Nähe Hallwilersee, Preis 550 000.– inkl. Einstellplatz. 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OnlineSchaltung 20.–* 20.–* Lösungen der Rätselseite Sudoku Schwedenrätsel Wie heisst das Wort? 1 Fahrrad 2 Bus 3 Auto 4 Hausboot 5 Dampfschiff 6 Fussgaengerin 7 8 9 10 11 12 Postauto Velo Eisenbahn Toeff Tram Trottinett Lösungswort: Mietauto Neuheit: Einspur-Kinderanhänger für sportliche Familien Der FollowKid ist mit seiner Buggy- und Joggerfunktion ein Multitalent. Die schmale Bauweise sorgt für Flexibilität und Sicherheit im Stadtverkehr – die gefederte Einarmschwinge für den Komfort und das Wohlbefinden in der Natur. Radfahren mit der ganzen Familie – ein Kinderspiel Selbstfahren oder gezogen werden. Das ist das Motto von FollowMe. Die clevere Eltern-Kind-Tandemkupplung vereint Fahrspass und Sicherheit buchstäblich im Handumdrehen. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Family-Cycling, CH-5080 Laufenburg www.family-cycling.com SERVICE Gut unterwegs © Peter Eggimannn VCS-BONUS Verloren? Kein Problem! © zvg Mit dem Easyfind-Code des Online-Fundbüros für die Schweiz finden verlorene Gegenstände ihren Besitzer per SMS oder E-Mail problemlos wieder. Fern von Herbstblättern und Raureif Die Easyfind-Codes funktionieren für alle Wertgegenstände und sind in verschiedenen Varianten zu haben: als Anhänger für die Handtasche oder den Schlüsselbund, als Aufkleber für den Fotoapparat, als Antirutsch-Aufkleber für Smartphones, als kleine Textileinnäher oder als Karte für das Portemonnaie. Auch für Velos bietet Easyfind eine Lösung an. Das Plus für VCS-Mitglieder: 30% Rabatt auf die Easyfind-Online-Bestellung. Infos: www.vcs-bonus.ch oder info@easyfind.com VERSICHERUNGEN Bis drei Monate gratis Jetzt ist der richtige Moment, um zu wechseln und eine VCS-Versicherung abzuschliessen. Bei der Privat- und Verkehrs-Rechtsschutzversicherung, der Pannenhilfe und dem Schutzbrief für Reisen und Freizeit schenkt Ihnen der VCS bis zu drei Monatsprämien. Mehr Informationen auf Seite 56 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Der Herbst steht vor der Tür. Mit ihm kommt nicht nur der Nebel, auch die Tage werden zusehends kürzer. Wer träumt da nicht von sonnigen Gegenden? Um zwischen September und November nochmals angenehme Temperaturen und viel Sonne zu geniessen, muss man nicht um die halbe Welt reisen. Die etruskische Küste im Herzen der Toskana erfüllt alle unsere Ferienträume. In einem grünen Tal zwischen Meer und sanften Hügeln liegt das Hotel «Il Bambolo», inmitten eines wunderbaren Pinienwaldes. Das historische Gebäude steckt voller Erinnerungen und überraschender Geschichten und ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Kultur und Geschichte der Region zu entdecken. Besonders schön sind die Rebberge und die langen Sandstrände. Ein Tagesausflug in die bekannten Kulturstädte Florenz, Pisa oder Siena lohnt sich allemal. Vollständiges Reiseprogramm anfordern: Bestellkarte in der Umschlagklappe hinten Weitere Reisevorschläge auf www.via-verde-reisen.ch, Tel. 0848 823 823 (Normaltarif). VCS-BOUTIQUE Natürliche Wärme durch Schweizer Wolle Wärme, Eleganz und Funktionalität – das sind die drei Kriterien, nach denen die Swisswool-Inside-Jacken von Ortovox hergestellt werden. Aber das ist nicht alles. Swisswool-Produkte werden im Einklang mit der Natur produziert. Die Firma Swisswool arbeitet ausschliesslich mit Schweizer Schafhirten zusammen. Damit ist die Wolle für die Fertigung der Kleider ein regionaler Rohstoff. Die umweltfreundliche und nachhaltige Idee ist auf gutem Weg. 2011 hat Swisswool fast 400 Tonnen Schweizer Schurwolle gesammelt. Die Swisswool-InsideJacken, Damen- und Herrenmodell, gibt es in verschiedenen Grössen und Farben für Fr. 229.– (VCS-Mitglieder) statt Fr. 249.–. Weitere Neuheiten finden Sie in diesem Magazin. Gesamtes Sortiment: www.vcs-boutique.ch. Telefonische Auskünfte und Bestellungen in der Boutique: 0848 612 612 (Normaltarif). © zvg 51 SERVICE Mitgliederangebote SPENDEN Ihr VCS im Web Alte Projekte aufwärmen? Nein danke! Update der Auto-Umweltliste Die CO2-Emissionen von Neuwagen werden laufend reduziert. Die Schweizer Autoimporteure sind verpflichtet, die Emissionswerte bis 2015 auf durchschnittlich 130 g/km zu senken. Die neu in die Liste aufgenommenen Modelle zeigen, dass es schon heute auf dem Markt zahlreiche Autos gibt, die 130 Gramm CO2 oder sogar deutlicher weniger ausstossen. www.autoumweltliste.ch 10 zu viel ist viel zu viel Jedes fünfte Auto ist innerorts schneller unterwegs als erlaubt. Sind 10 km/h zu viel wirklich ein Problem? Die Antwort ist ja. Ausserdem bringt das schnelle Fahren nichts. Die neue VCS-Kampagne «10 zu viel ist viel zu viel» zeigt auf, warum. www.schnelly.ch © Project Photos Mitfahrgelegenheiten Das Carpooling, wie die Mitfahrgelegenheiten auch genannt werden, ermöglicht eine sparsame, umweltschonende und gesellige Mobilität. Es gibt verschiedene Websites, auf denen Sie Ihre nächste Fahrerin oder Ihren nächsten Passagier kontaktieren können. Der VCS hat die Internetadressen in einer Liste zusammengestellt. verkehrsclub.ch/carpooling Sind wir zurück in den 1960er-Jahren? Die Haltung von Bundesrat und Parlament macht fast den Eindruck. Das Motto? Ein Paket für die Strasse schnüren, um den Verkehrsfluss sicherzustellen. Die Projekte? Ein grosses Strassenbauprogramm quer durchs Land und als i-Tüpfelchen eine zweite Gotthardröhre. Der VCS stellt sich vehement gegen diese veraltete Denkart, die wider jeden gesunden Menschenverstand ist. Eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik lässt sich nicht auf veralteten Dossiers auf- bauen. Es ist an der Zeit, sich bewusst zu werden, dass die Strasse nicht die Lösung für die Probleme ist, die sie selber verursacht. Eine zukunftsorientierte VerKämpfen Sie mit dem VCS gegen kehrspolitik orienDes milliards pour unund 2egegen tunnel ? die zweite Gotthardröhre tiert sich am Morgen und nicht am unsinnige Autobahnprojekte. La réponse est NON ! Gestern. Diese Politik nimmt die aktuelle Situation bewusst zur Kenntnis und berücksichtigt die ökologischen Herausforderungen und die Lebensqualität. Das ist auch der Grund, warum sie der Förderung von nachhaltigen Verkehrsmitteln wie öffentlicher Verkehr und Fuss- und Veloverkehr den Vortritt gibt. Der VCS setzt sich für eine zukunftsorientierte Mobilität ein. Mit seinen Projekten und seinem politischen Lobbying engagiert er sich gegen unsinnige Projekte wie den Bau einer zweiten Gotthardröhre und schlägt gleichzeitig konkrete Lösungen für die Zukunft vor. Die VCS-Initiative «Für den öffentlichen Verkehr» ist nur ein Beispiel unter vielen. Mit einer Spende unterstützen Sie die VCS-Kampagnen und tragen dazu bei, dass die Ideen der 1960er-Jahre wieder dahin verschwinden, wo sie hingehören: in die Archive. Im Voraus ein herzliches Danke. Der VCS-Newsletter Unser Newsletter informiert Sie einmal pro Monat über neue politische Aktionen und spezielle Mitgliederangebote. Ausserdem erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten einer nachhaltigen Mobilität in der Schweiz. Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter: www.verkehrsclub.ch/newsletter Spenden an den VCS: Online unter www.verkehrsclub.ch/spenden Mit Einzahlungsschein, Vermerk «Spende», an VCS Verkehrs-Club der Schweiz, PC 49-1651-0 Mehr Strassen generieren noch mehr Autoverkehr. 52 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 © José Crespo WETTBEWERB FREIZEIT.CH Gewinnen Sie einen Aufenthalt auf dem Col des Mosses Freizeit.ch, ein Webportal, das Aktivitäten für Familien anbietet, organisiert einen Wettbewerb speziell für die Leserinnen und Leser des VCS-Magazins. Zu gewinnen ist ein Aufenthalt (zwei Tage/zwei Nächte mit Halbpension) für eine Familie mit zwei Kindern im Hotel «Relais Alpin» auf dem Col des Mosses im Wert von Fr. 572.–. Das «Relais Alpin» liegt auf dem Col des Mosses in den Waadtländer Voralpen und ist gut mit dem Post- auto erreichbar. Das Hotel ist im Sommer und Herbst Ausgangspunkt für Wanderungen und Mountainbike-Touren, im Winter wartet ein attraktives Ski- und Langlaufgebiet. Das Hotel bietet allen Komfort: Zimmer mit Bad oder Dusche, gemütlicher Aufenthaltsraum und Internetzugang. Auf der vielseiti- gen Speisekarte im Hotelrestaurant «Le Bivouac» stehen verschiedene Saisonspezialitäten. Am Morgen erwartet die Gäste ein Frühstücksbuffet, am Abend wird ein Drei-Gang-Menü serviert. bare Kriterien, eine übersichtliche Darstellung, eine effiziente Suchmaschine und Empfehlungen helfen bei der Auswahl der passenden Freizeitaktivitäten (mehr als 4000 Tipps). Teilnahme am Wettbewerb unter www.freizeit.ch/wettbewerb Teilnahme bis: 30.11.2012 Freizeit.ch sammelt Ideen für die ganze Familie. Verschiedene wähl- Freedreams – die guten Hoteladressen Kann man etwas Schöneres schenken als Ferien? Ein Freedreams-Hotelscheck im Wert von Fr. 85.– ist eine tolle Geschenkidee. VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Dieses romanisch anmutende Hotel mit schönen Salons und Zimmern mit Balkon strahlt eine südländische Lebensfreude aus. Man kann durch den jahrhundertealten Park spazieren und sich am Pool erholen. Das kleine Plus: angenehme Temperaturen im September und im Oktober bieten eine willkommene Verlängerung des Sommers. Von Genf aus ist man mit dem TGV in nur drei Stunden in Avignon. Das Hotel «Milano San Siro» ist ein neues, modern gestaltetes Gebäude. Die entspannte Atmosphäre ist genau das Richtige nach einem anregenden Tag in den Strassen der lombardischen Hauptstadt. Mailand, von Bern aus mit dem Zug in drei Stunden erreichbar, ist nicht nur ein Modemekka. Auch Kunst und Kultur werden in dieser Stadt grossgeschrieben. Davon zeugen die vielen Museen und Kunstgalerien, der Dom und die berühmte Mailänder Scala. Das Plus für VCS-Mitglieder: Mit dem Bestellschein auf der letzten Seite dieses Magazins erhalten Sie zwei Hotelschecks für Fr. 120.– statt Fr. 170.–, inkl. Porto. Infos: www.vcs-bonus.ch, Tel. 0848 88 11 88 (Freedreams). © zvg Der Scheck ist gültig für drei Nächte und zwei Personen in einem der über 3000 Partnerhotels in der Schweiz und im nahen Ausland. Man verpflichtet sich lediglich, Frühstück und Abendessen im gewählten Hotel einzunehmen und spart bis zu 50 Prozent gegenüber dem regulären Preis. Städte- oder Wellnesshotels, Bäder und Thermen, Gourmetaufenthalte, Wandern, Baden, Golf – die Freedreams-Hotels bieten eine riesige Auswahl. Wir haben für Sie zwei Hotels getestet. Das Hotel «Les Agassins» (Foto) ganz in der Nähe von Avignon: Mediterran geniessen im Hotel «Les Agassins» in der Nähe von Avignon. 53 SERVICE Mitgliederangebote FAHRKURSE Zu gewinnen © zvg Neulenkerinnen und Neulenker müssen innert dreier Jahre nach Bestehen der Autoprüfung zwei Kurstage für sicheres und ökologisches Fahren besuchen. Gewinnen Sie 1×2 Gutscheine für beide Kurstage beim Driving Center im Wert von Fr. 740.–. Gewinnen Sie die Zweiphasenausbildung im Wert von Fr. 740.–. Viele Junge schieben die obligatorische Zweiphasenausbildung wegen der hohen Kosten auf die lange Bank. Rund jeder zwanzigste Neulenker verpasst es, die vorgeschriebenen Kurse innert der dreijährigen Frist zu absolvieren und verliert deshalb die provisorische Fahrerlaubnis. Dabei haben es gerade die jungen Neulenker bis 24 Jahre nötig: 2011 wurden 1824 von ihnen verletzt, für 13 Junge endete der Unfall tödlich. Diese Tendenz Auf Nummer sicher transportieren © VCS Auf Nummer Sicher transportieren Ein Ratgeber zur Auswahl und zum sicheren Einsatz von Veloanhängern Mit Unterstützung vom Veloanhaenger_S1-28_100x210mm_df.indd 1 54 Spezialpaket für bis 25-Jährige: beide Kurstage zum Preis von Fr. 592.– statt Fr. 740.– inklusive 2 Jahre Junior-Mitgliedschaft beim VCS. www.verkehrsclub.ch/2phasen Das Plus für VCS-Mitglieder: Pro Kurstag Fr. 60.– Rabatt. Infos: www.vcs-bonus.ch -> Rubrik Auto Teilnahme am Wettbewerb unter www.verkehrsclub.ch/2phasen Teilnahmeschluss: 31.10.2012 GUTES GENIESSEN September ist Tomatenzeit NEUE VCS-BROSCHÜRE Veloanhänger sind die ideale Ergänzung zum Fahrrad. Im Vergleich zu einem Gepäckträger können sie zu stoppen, ist das Ziel der Zweiphasenausbildung. Aus diesem Grund unterstützt der VCS seine Mitglieder mit Spezialrabatten. ein Mehrfaches an Gewicht und Volumen transportieren. Die vollständig aktualisierte VCS-Broschüre gibt wertvolle Tipps für die Sicherheit und den Kauf eines Anhängers. Kinder sind beim Transport mit dem Fahrrad in einem Kinderanhänger am sichersten. Im Vergleich zum Kindersitz fallen Veloanhänger im Verkehr deutlich mehr auf, beeinträchtigen die Fahrstabilität des Velos nur unwesentlich, kippen auch beim Sturz des «Zugpferdes» selten um und schützen das Kind beim Aufprall eines Fahrzeugs wesentlich besser als ein Kindersitz. Den Ratgeber «Auf Nummer sicher transportieren» können Sie gratis bestellen: www.verkehrsclub.ch/publikationen, dok@verkehrsclub.ch. Tel. 0848 611 611 (Normaltarif) Sonnengereifte rote Tomaten gibt es in allen Formen und Grössen. Ungekocht, als Suppe oder auf der Pizza – Tomaten eignen sich für viele Gerichte. Während saftige, süsse Tomaten wunderbar als Tomaten-Mozzarella-Salat schmecken, eignen sich Fleischtomaten für leckere Sossen. Einen Hauch von Griechenland vermitteln die Tomaten-Oliven-Feta-Muffins. Ausprobieren lohnt sich. © Monika Berdan Zutaten (für 8 Personen) 340 g Mehl, 4 KL Trockenhefe, 1 KL Salz in einer Schüssel mischen. In einer separaten Schüssel 80 ml Rahm, 60 ml Sonnenblumenöl, 60 ml Olivenöl und 3 Eier verrühren. 2 Zweige Cherrytomaten 100 g Feta 1 Zweig Rosmarin 30 g schwarze Oliven Zubereitung Den Inhalt der beiden Schüsseln vorsichtig miteinander verrühren. Dann die gehackten schwarzen Oliven und die Rosmarinblätter dazugeben. Die Muffin-Formen zur Hälfte füllen. Jeweils in die Mitte ein Stück Feta und die geviertelten Cherrytomaten legen. Dann die Formen bis zum Rand mit dem restlichen Teig auffüllen. Bei 210 °C ca. 20 Minuten backen. 27.06.12 08:01 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 © Peter Krebs SERVICE Wettbewerb Dieses Haus steht auf dem Gebiet der gesuchten Gemeinde. Berühmt dank einer Schneekanone D ie Gemeinde, die wir suchen, zählt etwa 200 Seelen. Es hat hier bestimmt mehr Kühe als Menschen. Letztere sprechen vornehmlich französisch. Aber man sollte die Gemeinde nicht unterschätzen. Erstens umfasst sie fast zehn landschaftlich meist sehr schöne Quadratkilometer und steigt bis auf 1440 Meter ü.M. an. Zweitens ist sie weltberühmt. Das sagen jedenfalls die Gemeindebehörden auf der Website. Ein bisschen stimmt es. Die Ortschaft verdankt ihr internationales Renommee einer Schneekanone. Tatsächlich nennt sie zwei Skige- NÄCHSTE NUMMER © swiss-image.ch Ride & Glide Zur Eröffnung der Wintersportsaison liegt dem VCSMagazin erneut der Führer «Ride & Glide» bei. Er informiert über die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr in über 150 Skidestinationen. Zudem stellen wir einige Kolleginnen und Kollegen unserer Partner, der Verkehrsclubs Deutschland und Österreich sowie des Verbands Transport & Environment, vor. Was treibt sie an? Wie steht es in ihren Ländern mit der Verkehrspolitik? VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 biete mit Liften, Chalets, Parkplätzen und allem Drum und Dran ihr Eigen. Aber künstlich beschneit wird hier nicht. Das wäre dann doch übertrieben und zu teuer für die kurze Saison. Die Skikanone ist ein Mensch. Sie wurde im Hochsommer geboren, ist 174 Zentimeter gross und wiegt 89 Kilo. Der Mensch erblickte vor bald einmal 40 Jahren in einem Weiler unserer gesuchten Gemeinde das Licht der Welt, als Sohn eines Wirtepaars. Er wuchs in der «Bonne Auberge» direkt neben einem Skilift auf, so dass seine Karriere irgendwie gegeben oder wenigstens kein Zufall war. Wobei: Zuerst wurde er Metzger und erst dann Skikanone. Jedenfalls lernte er aber neben der «Bonne Auberge» wedeln. So gut, dass er später viele Rennen und Medaillen gewann. Er gehörte zur Weltspitze und ist zudem ein sympathischer Kerl, den alle mögen. Inzwischen hat er seine Karriere an den Nagel gehängt. Doch in seinem Dorf hängen auch im Sommer noch an jedem zweiten Haus Transparente, die ihn hochleben lassen. Viele Transparente sind das nicht, es hat ja nur wenige Häuser. Eines davon war früher ein Café-Restaurant. Es ist noch als solches angeschrieben. Aber es ist geschlossen. Im Menukasten hängt kein Menu, sondern das Schild «Privé». Das ist auch deshalb schade, weil der Ort mitten in einem Wandergebiet liegt. Sogar auf einer nationalen Wanderroute kommt man hier vorbei. Immerhin hat es neben der geschlossenen Kneipe einen offenen Bankomaten. Aber was soll man mit Geld, wenn man es nicht ausgeben kann? Peter Krebs Wie heisst das Dorf? Zu gewinnen: ein E-Bike von Wattworld im Wert von Fr. 3390.– Der Swing LTD von Watt’s ist die Luxusvariante des Modells Swing, das beim letzten Test von Kassensturz und Velojournal preisgekrönt wurde. Schick, bequem und mit unglaublichem Fahrkomfort verwandelt dieses Elektrovelo alle Fahrten zum Plausch. Weitere Informationen: www.wattworld.ch/velo Beantworten Sie die Frage «Wie heisst das Dorf» bis am 12.10.2012 an VCS-Magazin, Wettbewerb, Postfach 8676, 3001 Bern, oder www.verkehrsclub.ch/wettbewerb bzw. wettbewerb@verkehrsclub.ch Lösung des letzten Wettbewerbs: Die Kirche von Wassen. Gewinnerin eines Pashley-Britannia Damenvelos im Wert von Fr. 1310.–: Ursula Kloter, Zürich Wettbewerbspreis offeriert von © zv g 55 SERVICE Versicherungen Guter Schutz ist wichtig Noch nie war der Zeitpunkt so günstig wie jetzt. Wer ab dem 1. Oktober 2012 beim VCS eine Rechtsschutzversicherung, eine Pannenhilfe oder einen Schutzbrief abschliesst, erhält bis zu drei Monatsprämien geschenkt. © Walter Imhof Verkehrs- und Privatrechtsschutz ausserdem um Rechtsstreitigkeiten im Bereich von Arbeits- und Mietrecht. Dazu gehören die missbräuchliche Kündigung der Stelle oder eine ungerechtfertigte Mietzinserhöhung. Im Strassenverkehr wird oft juristische Unterstützung bei Abklärungen der Unfallschuld sowie der Durchsetzung der Ansprüche gegenüber dem Schadenverursacher angefordert. Der Verkehrs-Rechtsschutz ist deshalb eine sinnvolle Ergänzung zur Motorfahrzeugversicherung. © Adpic Justitia kann bei Streitfällen dank der Rechtsschutzversicherung optimal wirken. Die private Rechtsschutzversicherung hilft ganz unkompliziert in unerwarteten Lebenssituationen oder bei Streitigkeiten, z.B. mit Nachbarn, Arbeitgeberin oder Vermieter. Die Hilfestellung reicht von einer einfachen Rechtsauskunft über die Rechtsberatung oder Mediation bis zum Gang vors Gericht. Die VCS-Versicherungspartnerin Protekta verzeichnet eine Zunahme von Schadenfällen, die durch missbräuchliche Rechnungen bei Online-Einkäufen entstehen. Sie kümmert sich Die VCS-Versicherungen auf einen Blick Sorglos Ferien und Freizeit geniessen mit dem VCS-Schutzbrief. Schutzbrief Der VCS-Schutzbrief bietet Ihnen rundum Schutz auf Ihren Reisen und in Ihrer Freizeit. Gedeckt sind zum Beispiel die Kosten für die Annullation einer Reise oder eines Konzerts, für Reisezwischenfälle (z.B. Unfall, Krankheit, Unruhen) oder für den Gepäckersatz bei verspäteter Auslieferung. 56 Der VCS-Schutzbrief umfasst zudem die Kosten für Rechtsstreitigkeiten im Ausland. Bei der Variante Schutzbrief für Motorisierte ist auch die Pannenhilfe ausserhalb der Schweiz eingeschlossen. Mit dem VCSSchutzbrief können Sie Ferien und Freizeit unbeschwert geniessen. VCS-Rechtsschutz Verkehrsrechtsschutz Europa Privatrechtsschutz Kombiniert Fr. 90.– Fr. 210.– Fr. 290.– VCS-Pannenhilfe Auto/Motorrad (CH/FL) Motorrad als zweites Fahrzeug Ohne eigenes Fahrzeug Fr. 45.– Fr. 25.– Fr. 45.– VCS-Schutzbrief Europa Für Nichtmotorisierte Für Motorisierte Fr. 55.– Fr. 77.– Weltweit Für Nichtmotorisierte Für Motorisierte Fr. 125.– Fr. 147.– VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 © Walter Imhof SERVICE Versicherungen Beim VCS können Sie Ihren Pannenhelfer frei wählen. Pannenhilfe Ihr Fahrzeug lässt Sie im Stich? Die VCS-Notrufzentrale ist rund um die Uhr für Sie da und veranlasst sofort alles Nötige, um Ihnen rasch zu helfen. Die Pannenhilfe übernimmt die Kosten für die Strassenhilfe, das Bis Ende Jahr gratis versichert Abschleppen Ihres Fahrzeuges, die Heim- oder Weiterreise und, sofern erforderlich, die HotelÜbernachtung. Ein grosser Vorteil: Mit der VCS-Pannenhilfe können Sie Ihren Pannenhelfer frei wählen. Wer ab dem 1. Oktober 2012 eine dieser VCS-Versicherungen für ein Jahr abschliesst, erhält bis zu drei Monatsprämien geschenkt. Die Versicherung läuft automatisch bis Ende 2013. Informationen und Abschluss unter 0848 611 611 (Normaltarif) oder online unter www.vcs-versicherung.ch Vergünstigte Zusatzversicherungen Mit ihren günstigen Prämien gehört die KPT zu den beliebtesten Krankenkassen der Schweiz. VCS-Mitglieder profitieren bei den drei wichtigsten Zusatzversicherungen. A uch 2012 waren die Kundinnen und Kunden der KPT sehr zufrieden mit ihrer Krankenkasse. Dies geht aus zwei Umfragen hervor, die durch die Internet-Vergleichsdienste Comparis und bonus.ch durchgeführt wurden. Die KPT hat Top-Bewertungen für die Schnelligkeit bei den Rückerstattungen, die Qualität der Informationen und den Kundenservice erhalten. Ermässigung für Mitglieder Der VCS hat mit der KPT Versicherungen AG einen Kollektivvertrag abgeschlossen. Dadurch erhalten VCS-Mitglieder 10 ProVCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 zent Prämienermässigung auf folgenden Zusatzversicherungen: Natura-Versicherung: Die Komplementärmedizin ist auf dem Vormarsch. Wer Wert auf alternative Heilmethoden legt, vor Kostenüberraschungen jedoch gefeit sein möchte, wählt die Natura-Versicherung. Spitalkostenversicherung: Wo die Grundversicherung die Kosten nicht übernimmt, kann man aus der Spitalkostenversicherung Leistungen für den bestmöglichen Spitalaufenthalt schweizweit beziehen. Darin enthalten sind auch Beiträge für Kuren, Hauspflege, Transporte und Spi- ■ ■ talaufenthalt im Ausland. Krankenpflege-Plus: Diese Zusatzversicherung übernimmt ganz oder teilweise die Kosten, die durch die Grundversicherung nicht abgedeckt werden: nicht kassenpflichtige Medikamente, Hilfsmittel, Badekuren im angrenzenden Ausland, psychotherapeutische Behandlungen, Schutzimpfungen, jährliche Vorsorge-Untersuchungen, Geburtskosten. ■ KPT-Onlineversicherte profitieren zusätzlich Die KPT bietet ausserdem eine fortschrittliche Online-Lösung an – und belohnt Versicherte, die mit ihr online kommunizieren, mit 5 Prozent Rabatt auf allen Zusatzversicherungen. Zudem gewährt die KPT 6,7 Prozent Treuerabatt auf den Zusatzversicherungen Krankenpflege-Plus und Spitalkosten, wenn diese mit einer dreijährigen Vertragsdauer abgeschlossen werden. Das Plus für VCS-Mitglieder: 10% Rabatt auf den oben genannten KPT-Zusatzversicherungen. Details unter www.verkehrsclub.ch/ kpt oder beim KPT-Kundendienst, Telefon 058 310 91 11. 57 SERVICE Rätsel 1 2 3 4 Wie heisst das Wort? 5 3 8 6 1 2 2 2 3 4 6 7 6 4 5 8 4 2 9 6 11 10 8 12 11 12 7 4 1/8 7 8 7 9 10 3 11 12 1 7 5 5 6 3 1 10 5 Lösungswort Illustrationen: Monika Berdan 9 1 2 3 4 5 6 7 8 Schwedenrätsel © Conceptis Puzzles Sudoku 1 2 3 4 5 6 7 8 Auflösungen Seite 50 58 VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Spezialangebote und Neuheiten für VCS-Mitglieder Natürliche Wärme mit Schweizer Wolle NEU Merino-Buff – das vielseitige Accessoire Ob Mütze, ob Hals- oder Stirnband: der funktionale MerinoSchlauch bringt Leben auf und um den Kopf. VCS-Preis Fr. 39.90 (statt 45.–) 7517.L5 violett, 7517.I2 kiwi, 7517.AB2 schwarz 290 g Grösse M 340 g Grösse M Umhängetasche Flap Jack Courier Die robuste, wasserabweisende Umhängetasche ist ein moderner Alltagsbegleiter mit raffiniertem Innenleben. Da finden Laptop und übrige Utensilien sicher Platz. Mit Blinklichthalterung, Kordelzug am Hauptfach und abnehmbarem Hüftgurt. Dimensionen: 42 × 35 × 10 cm 8732.A1 Umhängetasche Flap Jack schwarz Fr. 89.– Swisswool Light Jacket Mit nachhaltig gewonnener Schweizer Wolle und komplett in Europa hergestellt, bieten die Swisswool Light Jacken natürliche Wärme und besten Klimakomfort an kalten Tagen. Die Swisswool Light Jacken können nach Lust und Laune gewendet werden, sind ultraleicht, winddicht und wasserabweisend und verfügen über eine Innentasche. Zwei Taschen im Bauchbereich bieten ausreichend Stauraum für Accessoires oder sorgen für warme Hände. Swisswool Piz Bial Jacket WOMEN Grössen: S • M • L • XL VCS-Preis Fr. 229.– (statt 249.–) 8649.D1 violett, 8649.A1 schwarz Swisswool Piz Boval Jacket MEN Grössen: S • M • L • XL VCS-Preis Fr. 229.– (statt 249.–) 8650.G1 blau, 8650.A1 schwarz Merrell Jungle Moc – ideal für die Übergangszeit In Kontakt bleiben – Etip Pamir Windstopper Glove An kalten Wintertagen ohne kalte Hände den Billettautomaten oder das Smartphone bedienen – jetzt möglich mit dem wind- und wetterfesten, robusten und warmen Fleecehandschuh von The North Face. Grössen: S • M • L • XL 8571.E1 Handschuh Etip Pamir Windstopper Fr. 69.90 Der beliebte Jungle Moc von Merrell mit dem anatomisch geformten Fussbett bietet Halt und ist sehr komfortabel zu tragen. Dank Stretcheinsatz lässt sich der pflegeleichte Wildlederschuh schnell und bequem anziehen. Women Grössen: 36 – 42, auch halbe Grössen 8538.Q1 schwarz Fr. 109.– Men Grössen: 39.5 – 47, auch halbe Grössen 8539.G2 rauch, 8539.Q1 schwarz Fr. 109.– Zusätzliche Produkt-Informationen und Angebote finden Sie unter www.vcs-boutique.ch Bestellservice: 0848 612 612 / www.vcs-boutique.ch Merino-Bekleidung – die Natur auf der Haut Die funktionalen Kleidungsstücke aus 100% feinster Merinowolle sind ideal geeignet für den Alltag und unterwegs: Merinowolle wärmt bei Kälte und hat einen kühlenden Effekt bei Hitze, nimmt keine Gerüche an und trocknet schnell. Ausserdem ist Merinowolle unglaublich leicht und fühlt sich weich an auf der Haut. Giesswein Dannheim – Hausschuhe aus Wolle Reinschlüpfen und sich richtig wohl fühlen. Weicher, leichter Finken aus reiner Schurwolle mit flexibler Latexsohle. Ideal für zu Hause und auf Reisen. Made in Austria. WOMEN Grössen: 36 – 41 VCS-Preis Fr. 59.– (statt 69. –) 8346.E2 pflaume, 8347.V1 anthrazit MEN Grössen: 40 – 46 VCS-Preis Fr. 69.– (statt 79. –) 8347.V1 anthrazit Icebreaker Quantum Hood WOMEN Icebreaker Langarmshirt Oasis V Dusk WOMEN Die leichte, dichtgestrickte Merinojacke mit Kapuze und Reflektorstreifen neben dem Reissverschluss trägt sich ideal im Alltag und bei sportlichen Aktivitäten. Mit Daumenschlaufen für warme Hände. Ob im Alltag oder bei sportlichen Aktivitäten: mit dem feminin geschnittenen Shirt ist frau jederzeit gut angezogen. Ausserdem hält Merino warm und trägt sich seidig weich. Grössen: XS • S • M • L • XL 8591.J3 türkis Grössen: XS • S • M • L • XL 8590.J3 türkis, 8590.L5 hellgrau Fr. 229.– Fr. 119.– Stretch-Winterhose Icebreaker T-Shirt Tech T Lite Alps MEN Icebreaker Pullover Original Zip MEN Icebreaker Pullover Apex Zip MEN Das T-Shirt mit dem Alpenprint trägt sich zu jeder Jahreszeit, denn Merinowolle wärmt bei Kälte und hat einen kühlenden Effekt bei Hitze, nimmt keine Gerüche an und trocknet schnell. Der zeitlose, warme Pullover ist ideal für Freizeit oder Sport an kalten Tagen und bleibt auch nach starkem Schwitzen geruchsneutral. Mit Viertel-Reissverschluss und Daumenschlaufen. Der Pullover mit den modischen Streifen ist ein universeller Begleiter für Freizeit und Sport. Mit Viertelreissverschluss und Daumenschlaufen für warme Hände. Grössen: S • M • L • XL 8593.L8 anthrazit Grössen: S • M • L • XL • XXL 8592.L7 silber Fr. 89.90 Fr. 179.– Grössen: S • M • L • XL • XXL VCS-Preis Fr. 159.– (statt 169.–) 8212.L2 dunkelgrau Die hochelastische und leicht isolierte, aber dennoch warme Stretch-Hose sorgt für Bewegungsfreiheit und Komfort. Ideal zum Wandern und Spazieren im Winter. Alle Taschen mit Reissverschluss. WOMEN Grössen: 34 • 36 • 38 • 40 • 42 • 44 • 46 VCS-Preis Fr. 119.– (statt 129.–) 7445.G1 schwarz MEN Grössen: S • M • L • XL • XXL VCS-Preis Fr. 119.– (statt 129.–) 7434.G1 schwarz Nutzen Sie die Bestellkarte am Umschlag zum Bestellen Wenn der Winter Einzug hält Wintermütze Cable Fish Feminine Strickmütze aus einem Wolle-AcrylAlpaka-Gemisch hält die Ohren warm. Mit Fleeceband auf der Innenseite. NEU Grösse: one size VCS-Preis Fr. 29.90 (statt 35.90) 6999.B8 rohweiss Modelle kombinierbar Aktion 3 für 2 49.80 statt 74.70 ➊ ➋ ➊ Merino-Knie-Socken Pippi Grösse: M (37 – 41) 5647.W5 hellblau, 5647.W6 olive Fr. 24.90 ➋ Merino-Seide-Trekking-Socken Grössen: S (32 – 36) • M (37 – 41) • L (42 – 45) 7828 anthrazit Wintermantel VAUDE Yale Coat WOMEN Winterjacke Yale Parka MEN Der wasserfeste, warm gefütterte Mantel Yale Coat bietet den richtigen Schutz bei kaltem Winterwetter. Der schöne Schnitt macht den Mantel absolut alltagstauglich. Ausserdem sorgen die weitenregulierbare Kapuze und die Strick Strickbündchen im Ärmelsaum für behaglichen Tragekomfort. Der Yale Parka geht weder in Funktion noch in Optik Kompromisse ein. Die urbane, wasserfeste und gefütterte Wetterschutz-Jacke ist ein zuverlässiger Begleiter im Winter. Mit weitenregulierbarer Kapuze, zwei Fronttaschen und einer Innentasche mit Reissverschluss. Grössen: 36 • 38 • 40 • 42 • 44 VCS-Preis Fr. 299.– (statt 320.–) 8578.E6 silber Grössen: S • M • L • XL VCS-Preis Fr. 299.– (statt 320.–) 8579.E7 anthrazit Fr. 24.90 Winterschuh Meindl Cloud GTX Ob zum Winterwandern oder den täglichen Einsatz bei Wind und Wetter: mit dem Cloud GTX bleiben die Füsse dank Gore-Tex Fütterung warm und die Nässe draussen. Ausserdem bietet die spezielle Sohlenkonstruktion viel Komfort und besten Halt – ideal für kalte Wintertage. Realfleece Igloo Zip Women Realfleece Aspiring Zip WOMEN Grössen: 37 – 42 VCS-Preis Fr. 199.– (statt 229.–) 8641.A2 schwarz Feminine, wärmende Merino-Fleecejacke mit hohem Kragen und durchgehendem Reissverschluss. Zwei Einschubtaschen mit Reissverschluss. Warme Merino-Fleecejacke mit Stehkragen und durchgehendem Reissverschluss. Zwei Einschubtaschen sowie eine Napoleontasche mit Reissverschluss. MEN Grössen: 40 – 47 VCS-Preis Fr. 199.– (statt 229.–) 8642.A2 schwarz Grössen: S • M • L • XL VCS-Preis Fr. 219.– (statt 229.–) 8214.L6 dunkelblau, 8214.K1 schwarz Grössen: S • M • L • XL VCS-Preis Fr. 219.– (statt 229.–) 8594.L8 anthrazit, 8594.K1 schwarz Bestellservice: 0848 612 612 / www.vcs-boutique.ch LED Lampen – ins rechte Licht gerückt Die LED-Lampen von LEDON bieten beste Lichtqualität und sind mit ihrem warmweissen Licht ein echter Ersatz für herkömmliche Leuchtmittel. Neben der erstklassigen Lichtqualität überzeugen die LED-Lampen durch geringen Stromverbrauch und die lange Lebensdauer, was direkt der Umwelt und dem Portemonnaie zugute kommt. 600 230 LUMEN LUMEN quecksilberfrei, keine UV-Strahlung 10 % Rabatt ➊ LED-Lampe klassisch 10 Watt, E27 230 LUMEN Aktion ab 3 Stück nach Wahl 320 LUMEN Ersatz für: 60 W Lampen 8439 standard Fr. 46.50 ➋ LED-Lampe Tropfen 5 Watt, E14 Ersatz für: 25 W Lampen 8486 standard Fr. 29.50 ➌ LED-Lampe Kerze 5 Watt, E14 Ersatz für: 25 W Lampen 8446 standard ➊ ➋ ➌ ➍ Fr. 31.50 ➍ LED-Lampe Spot 7 Watt, GU10 Ersatz für: Spots bis 50 W 8619.C Spot MR16 Fr. 31.50 Auch im Herbst und Winter mit dem Velo unterwegs Bis am 7. Oktober 2012 20 Franken Rabatt Helm mit bfu-Sicherheitszeichen auf alle KED-Velohelme Helm-Regenüberzug Der wasserdichte Helmüberzug schützt vor Regen, Wind und Kälte und passt dank Kordelzug auf alle Helme. Solange Vorrat. Velohelm KED VS E-Bike- und Velohelm KED Certus VCS-Preis Fr. 12.– (statt 16.–) Für den Touren- und Citybereich konzipiert, eignet sich der Helm in idealer Weise für den Alltag. Das einfach bedienbare Grössenverstellsystem sorgt für eine optimale Passform. Gewicht: 300 g. Made in Germany. Robuster Helm für den täglichen Einsatz mit erweiterter Hinterkopfabdeckung für besseren Schutz. Idealer Helm für Elektrovelo- und Stadtvelofahrer mit hohem Tragekomfort. Gewicht: 300 g. Made in Germany. 7741.R1 rot Grössen (Kopfumfang): M (52 – 59 cm) • L (57 – 61 cm) VCS-Preis Fr. 69.– inkl. Fr. 20.– Rabatt (statt 89.–) 8162.D3 rot/silber, 8162.L4 schwarz/silber Grössen (Kopfumfang): M (52 – 58 cm) • L (55 – 63 cm) VCS-Preis Fr. 79.– inkl. Fr. 20.– Rabatt (statt 99.–) 8535.K1 silber, 8535.L1 schwarz Helm-Unterzieh-Mütze Damit Kopf und Ohren vor Fahrtwind geschützt sind. Solange Vorrat. Grösse: one size VCS-Preis Fr. 29.– (statt 39.–) 7854 schwarz Hitpreis Hitpreis 59.90 99.– statt 79.90 statt 130.– Flea Lights 2.0 – wiederaufladbar iFlash – Sicherheitslicht Front- und Rücklicht wiegen nur 34 Gramm, dennoch leuchten die 4 weissen Leuchtdioden der Akku-Lampen sehr hell. Zum Aufladen des Akkus, Licht einfach am nächsten USB-Anschluss einstecken. Und mit Klettbändern sind die Leuchten im Nu wieder sicher am Velo befestigt. Mit Batterie-Ladeanzeige. Brenndauer ca. 3 Stunden. Ideal in der dunklen Jahreszeit. Einmal montiert, liefert iFlash beim Velofahren immer Licht, ohne dass Batterien oder Akkus gewechselt werden müssen. Die LED-Leuchten werden ohne Kabel direkt an der Radnabe angebracht. Nach dem Induktionsprinzip sorgen zwei Magnete für die nötige Energie und lassen die Lichter dauerhaft leuchten. VCS-Preis Fr. 59.90 (statt 79.90) 7681 USB-Velolichtset Flea Lights 2.0 VCS-Preis Fr. 46.– (statt 56.–) 8488 iFlash Positionslicht-Set Umhänge-Fahrradtasche VAUDE Newport L Raffinierte Kombination aus stylischer Umhängetasche mit verstaubarer Befestigungsschiene für den Gepäck Gepäckträger. Ideale Umhängetasche für jeden Tag mit Platz für Laptop und A4-Unterlagen. Masse: 33 × 44 × 12,5 cm VCS-Preis Fr. 99.– (statt 130.–) 8522.H1 schwarz SERVICE Marktplatz Dank der Unterstützung durch den Elektromotor lassen sich Steigungen ganz leicht bewältigen, lange Strecken werden zum Kinderspiel. Allerdings sind die Risiken nicht zu unterschätzen. Mit einem E-Bike fahren Sie bei gleichem Krafteinsatz deutlich schneller als mit einem herkömmlichen Fahrrad. Andere Verkehrsteilnehmende können aber E-Bikes auf den ersten Blick kaum von üblichen Fahrrädern unterscheiden und unterschätzen deshalb häufig de- ren Tempo. In drei kurzen Animationsfilmen gibt die Figur «Hugo» Tipps zum sicheren Fahren mit E-Bikes. Hugo zeigt, was es bei der Wahl, beim Fahren und bei der Ausrüstung zu beachten gilt. Übrigens: Auf schnellen, leistungsstarken E-Bikes ist das Tragen eines Velohelms obligatorisch. Aber auch auf langsameren Modellen ist es sinnvoll, einen Velohelm zu tragen. www.lovevelo.ch/hugo Hotelcard – das Halbtax für Hotels Nachhaltige Mobilität steht im Zentrum der Ausstellung «Sonne bewegt». Noch bis am 21. Oktober zeigt das Verkehrshaus interaktiv, wie vielfältig sich die Energie der Sonne gewinnen, speichern und für die Mobilität nutzen lässt. Auch eine Tankstelle für Elektroautos – ein sogenannter Solarcarport – gehört zur Ausstellung. Bei der Mit der Hotelcard buchen Sie mehr als 420 Hotels mit über 600000 Zimmern in der Schweiz und im benachbarten Ausland zum ½ Preis. Grosse Auswahl an Wellness-, Sportund Familienhotels! Für die Buchung eines Doppelzimmers genügt 1 Hotelcard. Die Hotelcard ist beliebig oft einsetzbar. © BE Netz «Sonne bewegt» im Verkehrshaus Luzern Installation und Planung des Solarcarports kam die BE Netz AG aus Ebikon zum Zug. Die Solarspezialisten haben bereits zwei Solaranlagen zur Stromgewinnung auf dem Verkehrshaus gebaut. Die Photovoltaik-Anlage der Ausstellung produziert mit 20 m2 Fläche pro Parkplatz deutlich mehr Strom, als die eingesetzten Elektrofahrzeuge verbrauchen. Die Mobilität eines Pendlers kann damit problemlos abgedeckt werden. Gleichzeitig wird der Wagen vor der Witterung geschützt. © zvg © bfu/Luxs Mehr Sicherheit auf dem E-Bike – Hugo macht es vor Bei halben Preisen muss man reisen! ½ PRICE HOTELS www.hotelcard.com - alle Hotels ansehen und buchen Das erste Halbtax für Hotels auch als Geschenk erhältlich 1-Jahres Hotelcard: Fr. 60.– für VCS-Mitglieder (statt Fr. 95.–) 2-Jahres Hotelcard: Fr. 130.– für VCS-Mitglieder (statt Fr. 190.–) 3-Jahres Hotelcard: Fr. 200.– für VCS-Mitglieder (statt Fr. 285.–) Jetzt bestellen und sparen! Angebot gültig bis 31.11.2012 www.hotelcard.com/vcs Exklusiver Bestellcoupon Ja, ich profitiere von diesem einmaligen und exklusiven Angebot und bestelle meine persönliche Hotelcard zum Spezialpreis! www.verkehrshaus.ch; www.benetz.ch www.hotelcard.com/vcs ¨ Hotelcard für 1 Jahr: 60 CHF statt 95 CHF Sie sparen 35 CHF! ¨ Hotelcard für 2 Jahre: 130 CHF statt 190 CHF Sie sparen 60 CHF! ¨ Hotelcard für 3 Jahre: 200 CHF statt 285 CHF Sie sparen 85 CHF! Bestellcoupon ausfüllen und an folgende Adresse senden: Hotelcard AG, Burgstrasse 20, CH-3600 Thun Ihre persönliche Hotelcard erhalten Sie wenige Arbeitstage nach Ihrer Bestellung auf dem Postweg. Verfügbarkeiten und Buchungen abhängig von den durch das Hotel zur Verfügung gestellten Kontingenten. Preise und Konditionen auf www.hotelcard.com stützen sich auf die Angaben der Hotels. Das Hotelcard-Abonnement verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr, wenn nicht spätestens 1 Monat vor Ablauf der Gültigkeit per E-Mail oder Brief gekündigt wird. Die Hotelcard AG informiert die Kunden per E-Mail über die bevorstehende Kündigungsfrist. Die Hotelcard wird persönlich auf Ihren Namen ausgestellt und ist nicht übertragbar. Strom für 670 Haushalte © zvg Die Solarmodule liefern den Strom für die Elektromobilität. Edisun Power betreibt in der Schweiz, Deutschland, Spanien und Frankreich 71 Solarstromanlagen, die 2011 Strom für rund 2500 Haushalte (bei 4500 kWh/Jahr) produzierten. Cortadeta, die neuste und grösste Anlage von Edisun Power Europe auf Mallorca, produziert jährlich Strom für 670 Haushalte. «Auf Mallorca beträgt die Sonneneinstrahlung rund 1600 kWh/km2. Zum Vergleich: In der Schweiz erreicht sie durchschnittlich 1100, in den Alpen maximal 1400 kWh/km2», erklärt Rainer Isenrich, CEO/CFO des Solarstromproduzenten. «Die Anlage wird jährlich rund 3 Mio. kWh Strom produzieren, das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von 670 Haushalten in der Schweiz.» Das Unternehmen war darum besorgt, die Anlage möglichst ökologisch umzusetzen: Die Module wurden so aufgeständert, dass das Land weiter als Weidefläche genutzt werden kann. www.edisunpower.ch VCS MAGAZIN / SEPTEMBER 2012 Die Anlage wurde möglichst optimal ins Landschaftsbild integriert. 63 via verde reisen Der Reisepartner des VCS – Ihr Spezialist für Bahnreisen Liebe Reisefreundinnen und -freunde, Liebe VCS-Mitglieder Frühbucherrabatt: via verde reisen setzt sich für einen naturnahen und sozialverträglichen Tourismus ein und wählt seine Partner und die einzelnen Reiseleistungen nach diesen Kriterien aus. Das Wichtigste für uns ist aber, dass Sie sich als Gast auf unseren Touren wohl fühlen und ihre Reisebedürfnisse bestmöglich befriedigt werden. Mit unserer Reisepalette möchten wir bei Ihnen die Reiselust wecken. Lassen Sie sich verzaubern von der Natur, den Menschen und den traumhaften Landschaften. Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf Ihren Anruf! bis 4 Monate vor Abreise Mit herzlichen Grüssen, Ihr via verde reisen-Team www.via-verde-reisen.ch Beratung & Anmeldung unter: Telefon 0 8 4 8 8 23 8 23 info@via-verde-reisen.ch www.via-verde-reisen.ch P r e i s a n g a b e n *: CHF 50 pro Person Neuheit 2012: VCS-Mitglieder bezahlen keine Auftragspauschale für alle eigenen via verde-Reisen Programm 2012 online: * Ohne spezielle Bezeichnung bezieht sich bis CHF 499 der Preisrahmen auf eine Woche/Person und CHF 500 – CHF 999 beinhaltet die Bahnreise, die Unterkunft und CHF 1000 – CHF 1499 CHF 1500 – CHF 1999 CHF 2000 - CHF 2499 ab CHF 2500 Villaggio Tonicello*** Capo Vaticano di Ricadi/Kalabrien/Italien die erwähnten Mahlzeiten. Bei Aktivferien: Mietvelo, Gepäcktransport und Routenbeschrieb. Die detaillierten Informationen zu den Preisen und Leistungen finden Sie unter www.via-verde-reisen.ch oder 0848 823 823 Kalabrien — Küste der Götter Preisrahmen: - Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/badeferien Duftende Mittelmeervegetation, helle Sandbuchten zwischen steil aufragenden Felsklippen und das kristallklare Meer sorgen für unvergessliche Badeferien – auch im Herbst. Das Villaggio Tonicello liegt an der Küste von Capo Vaticano in einer natürlichen Umgebung. Die Pinien-, Eukalyptus- und Olivenbäume verleihen der Anlage ihren idyllischen Charakter. Zum Sandstrand sind es ca. 200 m. Die 45 geräumigen und gemütlichen Appartements verschiedener Grössen bieten Platz für max. 6 Personen und sind mit allem Nötigen ausgestattet. Hôtel Les Flots Bleus*** Le Lavandou/Côte d‘Azur/Frankreich Le Lavandou — Zwischen Lavendel und Badestrand Sehr familienfreundlich, Kinderanimation Privatstrand und Pool Abwechslungsreiches Freizeitangebot Am Strand von Saint-Claire Ideal für Badeferien Velomiete im Ort möglich Preisrahmen: - Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/badeferien Der schönste Ferienort der Côte d'Azur empfängt Sie mit dem Charme der kleinen Buchten, des goldgelben Sandes, mit den Düften des Meeres und seine azurblauen Wasser. Abseits der Touristenströme entdecken Sie das Hochland und wandern durch Korkeichenund Kastanienwälder. Nur wenige Schritte vom Meer entfernt bietet das Hotel „Les Flots Bleus“ die besten Voraussetzungen für Ihre Ferien. Das Hotel verfügt über ein eigenes Restaurant mit einer schönen Terrasse, eine Bar sowie verschiedene Unterhaltungsmöglichkeiten. via verde reisen Toskana — Sport und Wellness zwischen Meer und Hügel Die etruskische Küste, im Herzen der Toskana, bietet sich als wunderbarer Ausgangspunkt an, um die Kultur und Geschichte der Gegend zu erforschen. Das Hotel liegt inmitten eines Pinienwaldes am Rande des Dorfes. Es ist ein gepflegter Familienbetrieb in toskanischem Stil mit freundlicher Führung, aufmerksamem Service und ist speziell für Radsportler ausgestattet. Beim Herbst-Hit erhalten Sie gratis: Velo, Sauna, 1 Flasche Wein. Kinder bis 12 Jahre gratis Aufenthalt im Zimmer mit 2 Vollzahlenden. Cinque Terre/Ligurien — Fünf Dörfer zwischen Himmel und Meer Die schönen Gebirgszüge der Cinque Terre überschauend, liegt hier am Hang inmitten der einmaligen mediterranen Flora die Villa Edera. Durch die romantische Weinlaube des Hotels hindurch, ein paar Schritte durch enge Gassen – und Sie befinden sich am feinen Sandstrand von Moneglia. Die Atmosphäre dieses wunderschönen Hotels ist geprägt von persönlicher Herzlichkeit, Gemütlichkeit und stilvoller Architektur. Die Besitzer kennen und lieben ihre Region und geben Ihnen gerne Auskunft über verborgene Wanderwege. Ameland — Wattwandern, Vögel und Robben beobachten Eine kurze Fahrt über das Watt und Sie sind in einer anderen Welt — Ameland. Nicht umsonst wird diese Insel der Wattendiamant genannt. Ruhe, Weite und frische Luft sind reichlich vorhanden. Die ungezwungene Atmosphäre und die gastfreundliche Bevölkerung verleihen Ameland seinen besonderen Charme. De Vleijenhof befindet sich am Rande der Dünen, in einem ruhigen, waldreichen Teil der Insel. Die 20 modern und kinderfreundlich eingerichteten Appartements sind geeignet für 2–6 Personen. Terschelling — Mehr als Wattenmeer: Unendliche Sandstände, Dünen und Polderlandschaften 30 km lang und durchschnittlich 3,5 km breit, weist die Insel eine sehr abwechslungsreiche Landschaft auf. 80% der Insel sind Naturgebiet, in die restlichen 20% teilen sich Kulturgrasland, Dörfer, Strassen usw. Im Sommer locken rund 30 km Sandstrand zum Baden, in den kühleren Jahreszeiten sind Watten- oder Dünenspaziergänge sehr reizvoll. Terschelling lässt sich bequem über die 60 km Velowege entdecken. Beratung & Anmeldung: 0848 823 823 / via-verde-reisen.ch/anmeldung Hotel Il Bambolo*** Donoratico/Toskana/Italien Herbst-Hit Ideale Lage für Velotouren Velogebiet für Profis und Genussfahrer Familienfreundliches Hotel Preisrahmen: Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/hotels Villa Edera*** Moneglia/Cinque Terre/Italien Idealer Ausgangspunkt für Ausflüge Hotel mit Panoramasicht Intern. Ecolabel für den Umwelteinsatz Preisrahmen: - Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/hotels Appartements De Vleijenhof*** Ameland/Holland Ganzjährig geöffnet Grosse Spielwiese für Kinder Bei Naturliebhabern und Familien beliebt Preisrahmen: Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/hotels Hotel Walvisvaarder*** Terschelling/Holland Hotel am Rande des Naturreservates Velovermietung, Internet, Sauna Familienfreundliches Hotel Preisrahmen: Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/hotels Zusätzliche Angebote und Informationen finden Sie unter www.via-verde-reisen.ch Nutzen Sie die Karte am Umschlag zur Anmeldung via verde reisen Beratung & Anmeldung: 0848 823 823 / via-verde-reisen.ch/anmeldung Velotour Elbe Deutschland 8 Tage/7 Nächte ab Dessau bis Bad Schandau Ca. 260 km, Etappen von 28-72 km Elektrovelo verfügbar Preisrahmen: - Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/aktivferien Velotour 3 Inseln Deutschland 8 Tage/7 Nächte ab/bis Stralsund Ca. 310 km, Etappen ca. 35-65 km Elektrovelo verfügbar Preisrahmen: Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/aktivferien Velotour Rund um Venedig Italien Elberadweg — Zwischen Sandstein und Moderne Auf dieser Velotour erleben Sie abwechslungsreiche Landschaft, sächsische Weinberge und kulturell bedeutende Städte zwischen Bad Schandau und Dessau. Am Elberadweg laden viele Barocke Schlösser, Burgen und Parks zu aktiven kulturellen Pausen ein. Für lukullische Bedürfnisse gibt es eine reiche Auswahl an Restaurants, Weinkellern und urigen Kneipen rechts und links der Elbe. Rügen, Hiddensee und Usedom — 3 Inseln auf einen Streich Die grösste deutsche Insel bietet viel Abwechslung: weite, offene Landschaften, kilometerlange Sandstrände oder mondäne Ostseebäder. Die kleine Insel Hiddensee mit mehr als herrlichen Stränden, verborgenen Wegen und Pfaden, alte Handelsstrassen, Einsamkeit und Stille, auch lebendiges Treiben, die Lebensfreude der Seebäder und viele Impressionen erwarten Sie. Usedom ist voller Naturschönheiten und so kontrastreich, dass die Langeweile zu Hause bleiben wird. Die Perlen von Venetien — Die Atmosphäre, die Antike und Moderne verbindet Preisrahmen: - Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/aktivferien Entdecken Sie auf dieser Rundreise das wunderschöne Venetien. Sie fahren durch einzigartige Umgebungen, durch Hochebenen, vorbei an Lagunen, Flüssen und Seen. Die Städte und Dörfer, die Sie während der Tour besuchen, gelten als die schönsten und charakteristischsten Orte der Gegend, mit einem ganz aussergewöhnlichen, magischen Flair. Teilweise entstanden diese bereits zu Zeiten, als Venedig noch eine eigenständige Republik und Handelsweltmacht war. Am Abend haben Sie Gelegenheit die Städte zu erkunden. Velotour Bozen — Venedig Italien Vom Südtirol bis nach Venedig gibt es viel zu entdecken 8 Tage/7 Nächte ab/bis Vicenza/Mestre Ca. 285 km, Etappen von 35-60 km Elektrovelo verfügbar 8 Tage/7 Nächte ab Bozen bis Venedig Ca. 280-345 km, Etappen von 35-75 km Elektrovelo verfügbar Geniessen Sie die abwechslungsreiche Tour vom Südtirol bis nach Venedig, der Perle der Adria. Sie haben die Möglichkeit die traumhafte Landschaft Norditaliens, die Weingärten Südtirols, den Gardasee sowie verschiedene kulturreiche Städte wie Verona, Vicenza, und Padua zu entdecken. Preisrahmen: Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/aktivferien Zusätzliche Angebote und Informationen finden Sie unter www.via-verde-reisen.ch Nutzen Sie die Karte am Umschlag zur Anmeldung via verde reisen Malta — 7000 Jahre Geschichte Zwischen Sizilien und Tunesien, befindet sich eine Gruppe aus fünf Inseln. Darunter drei bewohnte: Malta, Gozo und Comino. Die Insel der Ritter von St-Jean-de-Jérusalem voll von megalitischen Tempeln, römischen Thermen, Grabbauten (Hypogäum) und christlichen Katakomben, medievalen Palästen, barocken Kirchen… Unsere Reise führt Sie von den immensen Steilküsten im Süden von Malta bis zu den kleinen Buchten der Insel Gozo. Trans Tramuntana — Küsten- und Bergwanderung auf Pilgerwegen La Luminosa, die Erleuchtete, nennen die Spanier Mallorca. Die grösste Insel der Balearen ist immer wieder für eine Überraschung gut und zeigt ihre Vorzüge stets in neuem Licht. So entdecken Sie in dieser Woche auf stillen Wegen das Innenleben Mallorcas. In der Sierra de Tramuntana führen gute Wege durch eine wilde Landschaft mit Gräsern und Felsen. Sie wandern durch Olivenhaine zu bezaubernden Ortschaften mit Herrenhäusern und Palästen. Immer wieder bieten sich atemberaubende Ausblicke auf das Meer. Silvesterreise nach Krakau Das wunderschöne alte Krakau hatten sich die Könige Polens bereits im XI Jh. zur Residenz und Hauptstadt ausgesucht. Die Landesherren waren auf die Stadt ganz besonders stolz und beschenkten sie mit prachtvollen Schätzen der Kunst und Architektur. Der Treffpunkt der Stadt ist der alte Marktplatz, der der grösste mittelalterliche Markt Europas ist. Hier können Sie unter anderem die Sukiennice (Tuchhallen) finden – gotische Handelsmärkte, die Marienkirche mit der schönen Innenarchitektur. Die Silvesternacht feiern Sie auf dem Markplatz, wie es gewöhnlich die Krakauer machen. Beratung & Anmeldung: 0848 823 823 / via-verde-reisen.ch/anmeldung Wandertour Malta Malta 8 Tage/7 Nächte ab/bis Malta Farbige Küstenwege Jungsteinzeitliche Orte Preisrahmen: Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/aktivferien Wandertour Mallorca Spanien 8 Tage/7 Nächte ab Pt. Alcúdia bis Palma Ca. 30.5 Std., Etappen ca. 4.5-6 Std. Sonne, Meer und idyllische Küstenorte Preisrahmen: Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/aktivferien Geführte Gruppenreise Krakau Polen 5 Tage/4 Nächte ab/bis Krakau Interessante Besichtigungen Deutschsprachige Reiseleitung Preisrahmen: Alle Detailangaben zu dieser Reise unter: www.via-verde-reisen.ch/gruppen Geführte Wanderungen Bergtouren, kreative Kurse 28.09.-07.10.2012 06.10.-13.10.2012 11.10.-14.10.2012 26.10.-28.10.2012 21.12.-07.01.2013 Cilento: Das Märchen von Meer und Bergen Massif Central 4: Pays de l‘Hérault Herbsttage im Schweizer Nationalpark Simplonpass — Domodossola Roter Sand und Vulkangestein im Jebel Zereg 08.02.-25.02.2013 23.12.-26.12.2012 26.12.-29.12.2012 29.12.-01.01.2013 12./13.01.2013 Mandelblütten im Jebel Sarhro Schneeschuhtage St. Antönien Schneeschuhtage im Hochtal Avers Silvester/Neujahr im Rosenlaui Skitourenkurs Teil 1: Tiefschneekurs Elsigen Preisrahmen: - Alle Detailangaben zu diesen Reisen unter: www.via-verde-reisen.ch/weitwandern Zusätzliche Angebote und Informationen finden Sie unter www.via-verde-reisen.ch Nutzen Sie die Karte am Umschlag zur Anmeldung Mit einem Prämien sparen. Gut, sind Sie Mitglied des VCS. Sie profitieren so von mehr als 20 % Prämienrabatt bei den Zusatzversicherungen und einer persönlichen Beratung bei der führenden Online-Krankenkasse KPT. Einfach eine Offerte bestellen: 058 310 98 40 oder www.vcs.kpt.ch