Willkommen auf dem Sonnendeck 50 Jahre Studentenfutter
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Willkommen auf dem Sonnendeck 50 Jahre Studentenfutter
26 Zeitschrift des Studentenwerks Berlin Gratismagazin Oktober 2006 4. Jahrgang Willkommen auf dem Sonnendeck 50 Jahre Studentenfutter Premiere nach 18 Jahren Rock your neighbourhood Alles, was Sie jetzt brauchen: passgenaue Angebote für Gesundheit und Studium. Beim Studieren kann schon mal das Gefühl aufkommen, dass einem alles über den Kopf wächst. Die TK hat daher mit Experten gezielt Angebote für Studenten entwickelt. Mit www.unikosmos.de stellen wir Ihnen einen hilfreichen Onlinebegleiter für Ihren gesamten Unialltag zur Seite. Das TK-Ärztezentrum ist Tag und Nacht für Sie telefonisch erreichbar. Damit Sie medizinische Auskunft von einem Facharzt erhalten, wenn Sie sie brauchen. Auf Reisen hilft Ihnen die TK-AuslandsAssistance rund um die Uhr weiter. Sie nennt Ihnen zum Beispiel einen deutsch- oder englischsprachigen Arzt an Ihrem Urlaubsort. Hier erfahren Sie mehr: www.tk-online.de oder 018 02 - 22 55 85 Montag bis Freitag von 7 bis 22 Uhr (ab 6 Cent pro Gespräch, abhängig vom Anbieter) Editorial Alle Türen standen mir offen, dahinter verbarg sich ein Labyrinth …“ Die Angebote auf dem Berliner Wohnungsmarkt sind nicht nur für Studierende sehr vielfältig, die Werbetexte verlockend: Drei Monate mietfreies Wohnen, Gutscheine für das nächste Kulturkaufhaus oder gar die Frittenbude um die Ecke, ein Jahr Grundmieterlass für das kleinste Zimmer einer Wohnung, Conciergedienste und täglich frische Brötchen an der Wohnungstür… Auf den ersten Blick eröffnen sich tolle Möglichkeiten. Hinter diesen offenen Türen verbirgt sich nicht selten für Studienanfänger oder ausländische Studierende ein Labyrinth. Fehlende Kontakte zu anderen Studierenden, Einsamkeit und Isolation im Außenbezirk, fehlende studentische Infrastruktur, Bürokratie und Mietvertragsformalitäten, die auf nichtstudentische Dauermieter ausgerichtet sind, werden erst auf den zweiten Blick sichtbar –, lange Kündigungsfristen inklusive. Es empfiehlt sich daher, zuerst alle Aspekte eines Mietangebots genau zu betrachten. Auch das Studentenwerk bietet Wohnraum für Studierende an und setzt auf Prämissen, die von den übrigen Anbietern abweichen: Wohnen mit anderen Studierenden, differenzierte Wohnformen, internationale Kompetenz und Erfahrung, Wohnbedingungen, die dem Studienverlauf und den Studienerfordernissen angepasst sind. Das heißt rundum: ein „maßgeschneidertes“ Leben und Wohnen mitten auf dem Campus. Ein Grund mehr also, zuerst einmal in einer Wohnheimverwaltung nach einer Studentenwohnung nachzufragen. In diesem werkblatt haben wir einen Blick in ein Berliner Studentenwohnheim geworfen, lesen Sie dazu unsere Reportage „Willkommen auf dem Sonnendeck“. Das Studentenwerk Berlin hat Anfang Oktober 2006 zwei neue Kindertagesstätten eröffnet. In diesem Heft stellen wir die KitaChefin des Studentenwerks, Anja Kunstmann, vor. Ein Bericht vom Tag der offenen Tür im Studentenwerk, Tipps für ein erfolgreiches Studium und News aus der Berliner Kulturszene runden unser Angebot in diesem werkblatt ab. Allen Studierenden einen guten Start ins Wintersemester 2006/07 und zunächst aber erst einmal viel Freude beim Lesen unseres werkblatts. Seite 4 Meldungen und Berichte Meldungen und Berichte aus dem Studentenwerk Seite 5 Kurz und knapp Meldungen und Berichte aus dem Studentenwerk Seite 6 Willkommen auf dem Sonnendeck ... des Studentenwohnheims Augustenburger Platz Seite 7 Willkommen auf dem Sonnendeck ... des Studentenwohnheims Augustenburger Platz Seite 8 444 Minuten Heute mit Frau Kunstmann, KitaChefin des Studentenwerks Seite 9 444 Minuten Heute mit Frau Kunstmann, KitaChefin des Studentenwerks Seite 11 50 Jahre Studentenfutter Rezeptsammlung im Test Seite 12 Premiere nach 18 Jahren Tag der offenen Tür im Studentenwerk Seite 13 Premiere nach 18 Jahren Tag der offenen Tür im Studentenwerk Seite 14 Der gute Rat Heute: wissenschaftliches Schreiben Seite 15 Vom Campus Umzug der FHTW nach Oberschöneweide Seite 16 Rock your neighbourhood! Was Dein Musikgeschmack über Dich verrät Seite 17 Kultur-Tipps Der Herbst wird heiß Seite 18 www.kijiji.de Was wir schon immer über Kijiji wissen wollten Ihre Petra Mai-Hartung Geschäftsführerin des Studentenwerks Berlin Impressum Herausgeber: Studentenwerk Berlin und CAMPUSdirekt Deutschland GmbH Redaktion: Jürgen Morgenstern (verantwortlicher Redakteur, V.i.S.d.P.) Autoren dieser Ausgabe: Dirk Oberländer, Jürgen Morgenstern, Anja Schreiber, Ulrich Hackhe, Ingo Dinger, Carsten Wehe Lektorat: Ingo Dinger Gestaltung: genauso.und.anders° graphical wellness Satz und Layout: Stephan König, genauso.und.anders° graphical wellness Fotos: Stephan König, Studentenwerk Berlin Titelbild: photocase.com Druck: hk druck & design, Isergebirgsweg 373, 95485 Warmensteinach Kontakt: werkblatt, Hardenbergstr. 34, 10623 Berlin, Tel.: (030) 31 12 415, Mail: redaktion@werkblatt.de Anzeigen: CAMPUSdirekt Deutschland GmbH, Markgrafenallee 3c, 95448 Bayreuth, Stefanie König, Tel.: (0921) 78 778 59 86 Das werkblatt erscheint in Berlin. Das werkblatt liegt an den Berliner Hochschulen aus. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.studentenwerk-berlin.de. Editorial 3 51. Mensaaktion Plakat zur 51. Mensaaktion „Amadeus MensART – Die Kunst zu speisen“ Eben konnte das Studentenwerk Berlin noch „Jubiläum“ feiern, und nun geht es bereits weiter: Die Abteilung Speisebetriebe startet die 51. Mensaaktion! Sie trägt den Titel „Amadeus MensART – Die Kunst zu speisen“ und würdigt damit das Musikgenie, dessen Geburtstag sich bekanntlich zum 250. Mal jährt. In der Zeit vom 23. Oktober bis 3. November 2006 spielen die Mensa-Köche auf der Klaviatur ihrer Kochkünste, um Sie, die Gäste, mit vielen leckeren Kompositionen rund um das Thema „Mozart“ zu verwöhnen. Genießen Sie die Vielfalt von Gerichten, und lauschen Sie der Melodie Ihres Gaumens, die aus den Menus bezaubernde Menuette macht: Fritatensuppe, Geräucherter Wels auf Feldsalat, Prager Schinken in Apfelmostsauce, Mozartknödel mit Kirsch-Marzipanfüllung an Pistaziensauce u. v. a. m. Sie dürfen gespannt sein, welche klingenden Köstlichkeiten noch auf Sie warten, vom 23.-27.10.2006 in der Mensa FU I und FU II, Mensa TFH, Mensa Nord der HU, Mensa TU und Mensa FHW sowie vom 30.10.-3.11.2006 in der Mensa Süd der HU, Mensa TU Franklinstraße, Mensa FU Lankwitz und Mensa FHTW Treskowallee. Schon jetzt wünschen wir Ihnen „Guten Appetit!“ 35 Jahre BAföG: Investition in die Zukunft Das BAföG hat Geburtstag gefeiert. Und die Zahl der Feiernden ist groß. Etwa dreieinhalb bis vier Millionen junge Menschen haben seit 1971 dank dieser staatlichen Unterstützung studieren können. Dabei ist das BAföG als Sozialleistung nicht mit anderen staatlichen Transferleistungen vergleichbar, denn das BAföG ist eine Investition in kluge Köpfe und somit in die Zukunft der Gesellschaft. Bei der Einführung des BAföGs waren sich alle Parteien einig, dass über eine staatliche Förderung soziale Unterschiede beim Zugang zu den Hochschulen ausgeglichen werden sollten. Dies verstand man als eine Voraussetzung für Wachstum. Nach Ansicht der Studentenwerke hat dieser Ansatz nichts von seiner Gültigkeit verloren. Sie fordern die Bundesregierung nachdrücklich auf, das seit 2001 unveränderte BAföG zu verbessern. Gesundes Essen, gesunde Studierende Ein Bio-Infomarkt in der TU-Mensa hat aktuelle Entwicklungen der Branche vorgestellt. Bio-Produkte sind zu einem Kleinod lifestylebewusster Menschen avanciert. In Clubs und Bars der Stadt lässt es sich lässig Bio-Brause schlürfen – ein Ausdruck von Gesundheit und Wohlbefinden. Doch schauen wir in einen Discounter, zählen Bio-Lebensmittel längst zum Mainstream. Indes: „Bio“ ist nicht gleich „Bio“, und daher legt das Studentenwerk Berlin auch besonderen Wert auf die qualitätsorientierte Zertifizierung der angebotenen Ware, vor und nach der Produktion. So gibt es in den Mensen jeden Tag ein Bio-Gericht, das durch das Bio-Siegel zu erkennen ist. Dies kommt den Wünschen und Bedürfnissen der Studierenden entgegen. Laut einer Umfrage der gastronomischen Fachzeitschrift „gv-praxis“ ist der Gast von heute besonders „ernährungsbewusst“. In diesem Wissen verzichten die Speisebetriebe des Studentenwerks Berlin 4 Meldungen und Berichte weitestgehend auf Lebensmittel mit Konservierungsstoffen und ersetzen sie durch solche ohne Konservierungsstoffe. Außerdem werden keine genmanipulierten Lebensmittel angeboten. „Es geht um mehr als um glückliche Kühe“, betont auch Franz-Jürgen Lukowiak, Vertreter einer süddeutschen Molkerei. Und tatsächlich: Betriebe des ökologischen Landbaus verwenden keine Pestizide, bringen keinen Kunstdünger aus und verfüttern keine Futtermittel aus der Dritten Welt. Damit leisten sie einen bedeutsamen Beitrag zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Ressourcennutzung. Vor allem aber produzieren sie gesunde Lebensmittel, indem sie zwar billige, zugleich jedoch artfremde Haltungs- und Fütterungsmethoden meiden. Studentenwerk im Fernsehen „Besser, man spricht schlecht über mich, als gar nicht“, hat schon Oscar Wilde treffend festgestellt. So ähnlich fühlte sich das Studentenwerk am 20. Juli 2006, als es und andere norddeutsche Studentenwerke in einem Beitrag des Nachrichtenmagazins „Panorama“ des Norddeutschen Rundfunks angeklagt wurde, der Staatsanwaltschaft zu wenig BAföG-Antragsteller als vermeintliche Betrüger zu melden. Und das, obwohl die verantwortlichen Redakteure hier Menschen mit abgewandten bzw. abgedunkelten Gesichtern und technisch verzerrten Stimmen bekennen ließen, absichtlich Vermögenswerte verschwiegen zu haben. Der Leiter der Abteilung Ausbildungsförderung, Dr. Brickwell, hat im Interview erklärt, dass nur echte Verdachtsfälle von Straftaten angezeigt würden. Das schien den Redakteuren von „Panorama“ aber nicht zu genügen. Als leuchtendes Beispiel wurden die Bayern genannt, die eine deutlich höhere Anzeigenquote produziert hätten. Letztlich blieb der Zuschauer ratlos, was die Redakteure mit diesem Beitrag eigentlich sagen wollten, und beim objektiv urteilenden Zuschauer konnte nur der Eindruck zurück bleiben, dass das Studentenwerk Berlin mit Augenmaß und einzelfallbezogen handelt, ohne sich auf den von den Redakteuren gewünschten Wettbewerb „Wer zeigt die meisten Studenten an?“ einzulassen. [Ulrich Hackhe] Wettbewerb Mensa des Jahres 2006 Wer greift schon nach (Michelin-)Sternen, wenn er goldene Tabletts bekommen kann? UNICUM, das bundesweite Campusmagazin, sucht zum sechsten Mal die Mensa des Jahres, die ihre Studierenden mit vorzüglicher Kost verwöhnt: Vom 1. Oktober bis zum 15. Dezember 2006 können Studenten ihre UniKüche online unter www.mensadesjahres.de oder per Coupon im UNICUM Magazin bewerten. Die Gesamtsieger-Mensa sowie Gewinner in fünf Kategorien erhalten goldene Tabletts und das Prädikat „mensa cum laude“. Für Geschmack, Auswahl, Freundlichkeit, Service und Atmosphäre können die Studierenden zwischen einem („mensa non grata“) und fünf („mensa cum laude“) Tabletts vergeben. In einem persönlichen Kommentarfeld ist noch Platz für Lob oder Tadel. Außerdem winken zwei Sonderpreise: Die bestplatzierte Großmensa mit über 3.000 Essen pro Tag erringt den Titel „Big Player“, der Aufsteiger des Jahres wird zum „Shooting Star“ gekürt. Und auch die MensaTester gehen nicht leer aus: Alle, die bei der Wahl zur „Mensa des Jahres“ mitmachen, haben die Chance, attraktive Preise zu gewinnen. Study-Buddy-Bär Seit dem 15. September 2006 schmückt der „Study-Buddy-Bär“ die TU-Mensa in der Hardenbergstraße. Doch er (oder sie?) hat noch keinen richtigen Namen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studentenwerks sowie alle Studierenden Berlins sind deshalb herzlich eingeladen, sich den Bären anzusehen und an dem Wettbewerb zur Namensfindung teilzunehmen. Mehr Informationen dazu gibt es demnächst auf unserer Homepage unter www.studentenwerk-berlin.de. Das werkblatt war zu Besuch bei Klio Karadim (36), die im Auftrag des Studentenwerks den Bären gestaltet hat. Seit Anfang der 90er Jahre lebt die Bulgarin in Deutschland, auf der bekannten Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) studierte sie Malerei und Design. Seit 2001 lebt sie als freie Malerin und Grafikerin in Berlin. Sie stellt ihre Arbeiten mit verschiedenen Techniken her. Siebdruck ist dabei genau so zu finden wie Mischtechnik auf Papier oder Acryl auf Leinwand. Ein häufiges und vielfältig variiertes Thema ist dabei Berlin, das Leben in der Stadt, das Berliner Tempo und immer wiederkehrend Engel. Besonders gern befasst sich Klio mit Enkaustik. Der Begriff kommt aus dem Griechischen enkaien , im Duden steht enkaustieren, d. h. brennen, bzw. aus dem Latein encausis oder encaustica pictura. Im Deutschen wird das Verfahren als Wachsmalerei bezeichnet. Es ist ein Verfahren der Malerei, bei dem unter Anwendung von Wärme Farben mit Wachs vermischt und auf Flächen aufgebracht werden. Die Enkaustik wurde vor allem in der ägyptischen, griechischen und römischen Malerei ausgeübt und ist durch vereinzelte Beispiele in der oströmischen und byzantinischen Ikonenmalerei bis ins 8. Jh. n. Chr. nachweisbar. Übrigens, wer mehr über Klio wissen will, findet mehr im Netz unter www.karadim.de. Jeden Sonnabend und jeden Sonntag können Sie ihre Werke auf dem Kunstmarkt am Berliner Zeughaus ansehen und auch kaufen. Kurz und knapp: Studentenwerk beteiligt sich an der 12. Europäischen Woche des Geschmacks: Die bundesweite Aktion der Europäischen Union der Spitzenköche, EURO-TOQUES, zielt auf die konkrete Geschmacksschulung der Bevölkerung in Kantinen, Mensen, Kliniken, Kasinos, Kasernen, Restaurants und andere gastronomische Großbetriebe ab. Ermutigt durch die positive Resonanz, beteiligt sich das Studentenwerk Berlin auch in diesem Jahr vom 16. bis 22. Oktober 2006 an der „Europäischen Woche des Geschmacks“ in allen Mensen. Dazu werden speziell zusammengestellte Speisen in den fünf Geschmacksrichtungen salzig, scharf, süß, bitter und sauer angeboten. Suomi im Studentenwerk: Eine Gruppe finnischer Hochschulangehöriger besuchte am 8. September 2006 das Studentenwerk Berlin und besichtigte das Studentenwohnheim Potsdamer Straße. Den finnischen Gästen wurden anhand dieses Wohnheims exemplarisch die Wohn-, Lebens- und Studienbedingungen in den Berliner Studentenwohnheimen erläutert. Beispiel Studentenwerk: Im September besuchte eine Lehrgruppe für Verpflegung der Wehrbereichsverwaltung Ost der Bundeswehr im Rahmen der Weiterbildung von Küchenmeistern das Studentenwerk Berlin und besuchte eine Mensa. Die Bundeswehrangehörigen wollten eine Großküche „außerhalb der Bundeswehr“ kennen lernen. Selbstverständlich standen die eigentliche Speisenproduktion und die Ausstattung der Küche im Mittelpunkt des Besuchs. Im Anschluss der Besichtigung testeten die Bundeswehrköche das Angebot des Studentenwerks beim Mittagessen. Besuch: Die Vereinigung Junger Freiwilliger e. V. (VJF) organisiert seit 15 Jahren internationale Workcamps, vorwiegend in den neuen Bundesländern, und bietet Workcampplätze in über 60 Ländern an. Im Rahmen des „Freiwilligen Ökologischen Jahres“ werden Jugendliche betreut. Im landeskundlichen Seminar für eine Delegation chinesischer Jugendlicher wurde am 19. September 2006 auch das Studentenwohnheim Werneuchener Straße vorgestellt. Danach besuchten die Gäste das ehemalige Gefängnis der Staatssicherheit in Hohenschönhausen. Fernsehen 2: Die Einführung von allgemeinen Studiengebühren, Studienkredite, Studienstrukturreform auf Bachelor und Master, Deutschlands geringe Absolventenquote sind aktuelle Themen der Studierenden in Berlin. Hierzu gab Melitta Saß, Referentin für Studienfinanzierungsberatung vom Studentenwerk Berlin, dem Nachrichtensender N24 am 12. September 2006 ein Interview. Wohnheime ans Netz: Die Realisierung des Projekts Wohnheime ans Internet geht voran. Seit Mitte September 2006 sind die Wohnheime Franz-Mehring-Platz, Coppistraße und Storkower Straße ans Internet angeschlossen. Interessierte Studierende haben nun die Möglichkeit, nach Abschluss eines Vertrages mit der Firma Hotzone auf das Internet zuzugreifen –, komfortabel über WLAN. Willkommen: Seit 1. September 2006 ist Ricarda Heubach neue Abteilungsleiterin Wohnwesen im Studentenwerk Berlin. Sie ist 41 Jahre, lebt in einer langjährigen Beziehung und ist Mutter einer sechsjährigen Tochter. Frau Heubach wurde in Torgau geboren. Die studierte Diplom-Bauingenieurin war nach einer Weiterbildung als DiplomWohnungs- und Immobilienwirtin in den letzten Jahren im WBM-Verbund als Leiterin einer Hausverwaltung tätig. „Ich habe im Studentenwerk ein tolles Team vorgefunden, gemeinsam werden wir die anstehenden Aufgaben lösen und das studentische Wohnen in den Studentenwohnheimen entwickeln“, so Frau Heubach. Das werkblatt wünscht viel Erfolg! [stw] Der Bär ohne Namen Willkommen auf dem Sonnendeck Ein Hausbesuch im Studentenwohnheim Augustenburger Platz Der Ausflug zum Studentenwohnheim in den Berliner Wedding beginnt mit einer Überraschung. „Wo bitte ist hier das Wohnheim?“, fragt sich das noch nicht wirklich wache Redaktionsteam und schaut verdutzt in die Landschaft. Natürlich muss ein Gebäude, in dem rund 150 Studierende leben, eigentlich schon durch die riesigen Abmessungen ins Auge fallen. Allerdings entspricht der Wohnkomplex auch nicht den Vorstellungen, die manch einer von einem klassischen Wohnheimbau hegt: quadratisch, praktisch und gut. Glas und Stahl sorgen für Durchblick Nein, der Bau direkt gegenüber der Technischen Fachhochschule überrascht mit einer riesigen, leicht gewölbten Glasfront, die die gesamte Fassade ziert, und erinnert eher an einen postmodernen Büroturm. Direkt am Eingang empfängt Hausmeister Stefan Höwekamp die Gäste und lächelt, denn er kennt die überraschten Blicke: „Bei uns fahren oft Handwerker zwei- oder dreimal am Gebäude vorbei, bevor Sie erkennen, dass es sich doch um ein Wohnheim handelt.“ Durch den Haupteingang führt der Weg hinter die Glasfassade, von der Eisentreppen direkt auf die einzelnen Etagen. Alles macht einen hellen und freundlichen Eindruck. Das Wohnheim zählt zu den modernsten des Studentenwerks Berlin, erst zum Wintersemester 1998 zogen die Erstbewohnerinnen und -bewohner ein. International leben Die meisten Mieter studieren an der Technischen Fachhochschule (TFH) und schätzen die kurzen Wege. Dabei haben die Bewohner die Qual der Wahl: vom Einzimmerapartment bis zur 3er-WG reicht die Raumaufteilung. Dazu gehören selbstverständlich auch behindertengerechte Wohnungen und ein Lift, der dafür sorgt, dass alle Etagen für Rollstuhlfahrer problemlos erreichbar sind. Dank der modernen Ausstattung kennt die Hausverwaltung keine Auslastungsprobleme, denn derzeit sind fast alle Apartments bewohnt. Dabei geht es im Wohnheim international zu. Neben den einheimischen Studenten leben hier Bewohner aus China, Korea, Tunesien, Polen, Kamerun und Bulgarien. Viele der ausländischen Kommilitonen schätzen neben dem 6 Willkommen auf dem Sonnendeck Kontakt zu deutschen Mitstudierenden auch die unbürokratischen Mietbedingungen des Studentenwerks. Denn wo am freien Markt oft langfristige Verträge unterzeichnet werden müssen und SchufaAuskünfte immer mehr zur Regel werden, bleibt das Studentenwerk Berlin seinem Auftrag treu, Studierenden günstigen Wohnraum zu fairen Konditionen anzubieten. Die meisten Bewohner sind so begeistert, dass sie fast immer mehrere Jahre in ihrem Wohnheim bleiben. Auch um das Miteinander scheint es gut zu stehen, schließlich leben selbst Kinder mit im Wohnheim. Hinter all diesen Fenstern ... Jetzt ist es natürlich an der Zeit, auch einmal hinter eine der Türen zu schauen und zu entdecken, wie die Wohnungen von Innen aussehen. Freundlicherweise öffnen uns Martin und Thomas, die trotz der sehr frühen Morgenstunde, es ist knapp halb elf und das in der vorlesungsfreien Zeit, ausgeschlafen wirken. Ihr dritter Mitbewohner, Tobi, genießt gerade seine Ferien und entkommt so dem Hausbesuch. Thomas und Martin studieren an der TFH und man merkt, dass sie sich im Wohnheim richtig zuhause fühlen. An der Einrichtung fällt als erstes die zentrale Theke in den Blick. Thomas grinst und gibt zu: „Nein, die ist nicht serienmäßig, sondern selbstgebaut“, wobei das Austrinken der Partyfässchen, die zugleich als Standsäule dienen, die Bauzeit naturgemäß verlängert hätte. Eine Formulierung, bei der auch Hausmeister Höwekamp ein breites Grinsen nicht unterdrücken mag. Vielleicht liegt das aber auch an der individuellen Bildergalerie: Von der Eingangstür grüßen Poster eines bekannten Herrenmagazins, und man darf sicher sein, hier muss nichts „schön getrunken“ werden. Doch nicht nur die eigene Bar kündet von gutem Miteinander. Eine gemeinsam genutzte Internetleitung sorgt für schnelle Informationen, in der kleinen Küche schlichtet der Geschirrspüler den Abwaschstreit, und auch die Zimmer sind mit Blick fürs Detail eingerichtet. „Hier kann man die unterschiedlichsten IKEA-Einrichtungskonzepte bewundern“, grinst Thomas und einige Sekunden später weiß man, was er meint. Sein Zimmer überzeugt mit Inventar auf zwei Ebenen, dank Hochbett und einem kleinen Schreibtisch hat er im wahrsten Wortsinne das Maximum an Raum aus seinem Zimmer geschöpft. Mitbewohner Martin pflegt eher den kühlen Lounge-Stil, ein breites Bett und weiße Regalsysteme sorgen für Ordnung und ein Raumteiler trennt das Zimmer optisch in zwei Hälften. Eine clevere Idee, denn so bleibt der kleine, wintergartenartige Raum, der sich den beiden Zimmern anschließt, als Chill-Out-Area erhalten. Entspannt sind die beiden Bewohner sowieso, und das liegt nicht nur an der bezahlbaren Miete. „Die gesamte Wohnung kostete rund 500 Euro plus Strom, wir teilen uns die Kosten zu dritt, auch wenn die Räume leicht unterschiedlich geschnitten sind“, berichtet Martin. So bleibt genug Geld für die eine oder andere Anschaffung, zum Beispiel gute Boxen für die Hifi-Anlage. Probleme mit den Nachbarn gab es bisher trotzdem nicht, denn die meisten sind tolerant und das Gebäude zudem gut gedämmt. Viel Service fürs kleine Geld Nach längerem Plausch stellt sich heraus, dass Thomas und Martin nicht nur zufriedene Mieter sind, sondern sich auch aktiv als Wohnheimtutoren um die Belange des Wohnheimes kümmern. So gibt es viele kleine Annehmlichkeiten, die den Bewohnern das Leben erleichtern: Werkzeug kann ausgeliehen werden, um die eigenen vier Wände einzurichten, und bei etwas ungeschickten Zeitgenossen wird gerne mit guten Tipps oder praktischer Hilfe weitergeholfen. Im Sommer stehen zudem Gasgrills zur Verfügung, mit denen je nach Wetterlage auf der Dachterrasse oder unter der Dachkonstruktion vor den Eingangstüren gebrutzelt werden kann, wovon auch viele Mieter Gebrauch machen. Der Dachgarten bietet dann auch einen hervorragenden Blick über den Kiez und lädt mit satter Bepflanzung und vielen gemütlichen Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Auch der Partykeller wird gerne und oft genutzt, zumal dicke Wände dafür sorgen, dass man trotz lauter Musik in den Wohnungen dennoch Ruhe findet. Doch nicht nur fürs „Entertainment“ wird gesorgt, im Keller stehen Waschmaschinen für alle und einmal im Jahr organisieren die Tutoren eine große Weihnachtsfeier, zu der die meisten Bewohner gerne kommen. Entspannt und gut Wahrscheinlich ist es dieses gute Miteinander, das auch auf die Angestellten des Studentenwerks abzufärben scheint. Hausmeister Höwekamp ist bei unserem weiteren Rundgang durch das Haus jedenfalls sehr entspannt und zeigt noch schnell eine der behindertengerechten Wohnungen. „Bald können Sie hier nicht mehr so einfach reinschauen, denn es ist zum Semesterbeginn wieder alles vermietet“, erklärt er. Die Sympathie für sein Wohnheim und seine Bewohner sieht man ihm an. Trotz intensiver Nutzung ist alles noch wie neu und gepflegt. Sicher auch ein Zeichen für das gute Zusammenspiel zwischen studentischen Mietern und der Hausverwaltung. Doch so gut alles geplant ist, kleine Überraschungen gibt es immer wieder. So gibt Höwekamp zum Abschluss noch eine Bau-Anekdote mit auf den Heimweg. Ursprünglich planten die Architekten des Baus einen Durchgang, der immer zwei der Wohneinheiten verbinden sollte. Die Idee dahinter: jeder sollte seine Nachbarn ohne zu klingeln besuchen können. Der freizügige Gedanke gefiel der jungen „Nach-68-er-Generation“ in der Praxis allerdings gar nicht. Verständlich, wer will beim Kuscheln mit dem oder der Liebsten schließlich plötzlich freundlich am Bett gegrüßt werden? Aber auch hierfür fand sich eine pragmatische Lösung: die Durchgänge wurden einfach nachträglich zugemauert und so die Privatsphäre wiederhergestellt. [Dirk M. Oberländer] Derzeit bietet das Studentenwerk Berlin rund 10.500 Wohnheimplätze in fast allen Teilen der Stadt. Dabei finden sich Einzelapartments ebenso wie WG-Zimmer oder familiengerecht geschnittene Wohnungen. In vielen Wohnheimen stehen zudem behindertengerechte Wohnungen zur Verfügung. Das Studentenwerk kennt die Ansprüche der Studierenden und bietet auch Mietverträge über kurze Zeiträume. Zudem gibt es für ausländische Gaststudierende die Möglichkeit, Wohnraum für nur einige Wochen oder Monate anzumieten. Informationen über alle Berliner Wohnheime findet man auf der Website des Studentenwerks unter www.studentenwerk-berlin.de/wohnen. Hier gibt es auch die Wohnraumbörse, in der alle freien Zimmer und Wohnungen gelistet werden. Neben dem Kontakt zu anderen Studierenden sind günstige Mieten und der unkomplizierte Vertragsabschluss starke Argumente fürs Leben im Wohnheim. Auf ökologische Aspekte wird ebenso wie auf gutes ökonomisches Management geachtet; so sind alle Wohnheime seit vergangenem Jahr als „Ökoprofit-Betriebe“ zertifiziert. Summer in the City 7 444 Minuten* Mit Anja Kunstmann, Bereichsleiterin der Kindertagesstätten des Studentenwerks Berlin Warm-up Dienstag, 5. September 2006, 18.15 Uhr: Anja Kunstmann fährt ihren Rechner herunter; Feierabend! Die 32-jährige Kauffrau und DiplomSozialpädagogin hat einen langen Tag hinter sich. Doch beginnen wir von vorn: Gegen 9.00 Uhr trifft Anja Kunstmann im Studentenwerk ein. „Ich fahre jeden Tag – meistens auch bei Wind und Wetter – mit dem Fahrrad zur Arbeit“, berichtet sie. Das sei ein guter Ausgleich zum Bürojob. „Ausgleich?“, denke ich, „Wenn man aus Pankow hierher kommt, lässt sich das schon als Training bezeichnen.“ Am Schreibtisch wartet die erste RoutineArbeit: Briefpost und E-Mails checken. Um 9.30 Uhr hat sich eine Kitaleiterin für einen Termin angemeldet. Sie will einen Qualitätskreis für alle Kindertagesstätten des Studentenwerks ins Leben rufen und sich darüber informieren, mit welchen inhaltlichen Themen sie beginnen soll. Anja Kunstmann ist als Qualitätsmanagementbeauftragte die richtige Gesprächspartnerin. Die Kindertagesstätten des Studentenwerks Berlin sind nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert, und sie kümmert sich um die Koordination des Qualitätsentwicklungsprozesses. Die ersten Kilometer Zur Steigerung der Qualität trägt auch ein spezielles Kitaverwaltungsprogramm bei, für das von 10.00 bis 12.00 Uhr eine Schulung stattfindet. Hier beweist Frau Kunstmann 8 444 Minuten gleich ihre organisatorischen Fähigkeiten, da den Rechnern der notwendige Strom fehlt. Es wäre zwar bei der guten Kondition der Bereichsleiterin eine Möglichkeit, die erforderliche Energie mit dem Fahrrad selbst zu produzieren, doch in diesem Fall telefoniert sie lieber mit dem zuständigen Ansprechpartner. Binnen 20 Minuten ist das Problem gelöst, und das Seminar kann beginnen. „Die Finanzierung einer Kindertagesstätte hat sich grundlegend geändert“, erklärt sie mir. „Die Aufwendungen für jedes einzelne Kind müssen jetzt monatlich mit der Senatsverwaltung abgerechnet werden.“ Dementsprechend seien gegenüber der vormals jährlichen Pauschalabrechnung viele neue Arbeitsschritte vonnöten, so Frau Kunstmann. Zudem habe das Studentenwerk die Finanz-Software umgestellt, so dass eine enge Verzahnung und permanente Abstimmung mit den Bereichen Rechnungswesen und EDV erfolgen müsse. An der Schulung nehmen die Kitaleitungen teil, denn die Daten der Kinder sollen vor Ort in den Kitas eingegeben werden. In der Pause beantwortet Frau Kunstmann verschiedene Fragen ihrer Mitarbeiterinnen: „Welches Amt nimmt die Neuberechnungen der Elternbeiträge vor?“, möchte eine Kitaleiterin beispielsweise wissen. „Sind die Bestellungen für meine Einrichtung schon vorgenommen worden?“, „Mit wem muss ich die Ausgaben ab-rechnen?“, „Wann kommen Sie mal wieder zu uns, um pädagogische Fragen zu klären?“ Für diese und weitere Problemstellungen hat Frau Kunstmann stets ein offenes Ohr. Eine Kollegin benötigt zudem spezielles Papier zur Vorbereitung des Tages der offenen Tür des Studentenwerks. Auch diesem Anliegen kann kurzerhand entsprochen werden. Die heiße Phase Nebenbei klingelt noch diverse Male das Telefon, da die neuen Einrichtungen an der TFH und der UdK noch keine eigene Rufnummer haben. Anfragen laufen somit über die Telefonnummer von Frau Kunstmann, die mir in diesem Moment omnipräsent, ja allgegenwärtig, erscheint. In der Zeit von 13.00 bis 15.00 Uhr steht die Besichtigung der neu zu eröffnenden den Kindertagesstätte an der TFH auf dem Plan. Die zuständige Kitaaufsicht ist anwesend, um die Räume zu begutachten und Hinweise zu geben, ob Änderungen vorgenommen werden müssen, bevor die Betriebserlaubnis erteilt wird. Am 13. Oktober ist der Eröffnungstermin, und es sind bereits die ersten Kinder angemeldet. Da ist es klar, dass es etwas hektisch zugeht, zumal die Bauarbeiten noch nicht vollständig beendet sind. Die Zeit drängt also. Frau Kunstmann jedoch lässt sich nicht aus der Ruhe bringen: „Wir sind zuversichtlich, dass alles klappt, weil jeder mit anpackt“, schwärmt sie. „Selbst die Ausstattungsgegenstände stehen schon bereit und warten nur darauf, aufgestellt zu werden.“ Die Bereichsleiterin besitzt Routine; nicht nur, weil sie seit 1. Januar 2005 für das Studentenwerk tätig ist. Erst gestern hat die Kita an der UdK seine Pforten geöff- Wie sagte schon ein bekannter Theologe des vergangenen Jahrhunderts sinngemäß? „Die Zukunft des Volkes hängt nicht von der Zahl der Kraftwagen ab, sondern von der Zahl der Kinderwagen.“ net. Der Einrichtung beider Häuser gingen diverse Planungstermine mit Gremien und Institutionen sowie Großeinkäufe in Möbelhäusern voraus. In der Kita an der UdK werden vorerst 24 Kinder im Alter von acht Wochen bis zum Schuleintritt betreut. „Und wenn der Anbau fertig ist, können wir weitere Kinder aufnehmen“, ergänzt sie. Ich frage Frau Kunstmann, für wie viele Kinder sie insgesamt als ‚Chefin’ der Kindertagesstätten mit verantwortlich sei. Sie rechnet nach: „Momentan sind es ungefähr 380 Kinder, um die wir uns kümmern.“ Ich bin erstaunt. „Und um diese rund 380 Kinder sorgen sich – direkt oder indirekt – 74 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ich leite“, führt sie aus. Wir fahren zurück ins Büro. Es ist 16.00 Uhr. Die monatliche Abrechnungsliste der Senatsverwaltung mit allen Kinderdaten und Kostenbeiträgen ist angekommen und muss mit den vorliegenden Daten verglichen werden. Frau Kunstmann prüft, ob die Kinderdaten, Elternbeiträge, der Betreuungsumfang und die gegebenenfalls vorhandenen Zuschläge für Integrationskinder stimmen. Um Änderungen vorzunehmen, muss sie die jeweiligen Wohnortjugendämter kontaktieren. Dies ist bei der Breite des Einzugsgebietes des Studentenwerks (Studierende aus allen Stadtteilen Berlins) zuweilen sehr aufwendig. Und so vergeht die Zeit sehr schnell. Chill-out Gegen 18.00 Uhr erstellt Frau Kunstmann ihre To-do-Liste für den kommenden Tag. Ich sehe mich bestätigt, ein echtes Organisationstalent begleitet zu haben. In dem Wissen, dass ihre Planung letztlich den Kindern zugute kommt, bereitet sie der Bereichsleiterin der Kindertagesstätten sicher auch große Freude. So hat schon der italienische Dichter namens Dante Alighieri (1265-1321) treffend festgestellt: „Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.“ Damit dieser Artikel ebenfalls gut strukturiert bleibt und sich der Kreis schließt, endet alles so, wie es begonnen hat: Dienstag, 5. September 2006, 18.15 Uhr: Anja Kunstmann fährt ihren Rechner herunter; Feierabend! [Ingo Dinger] Zur Person: Name: Anja Kunstmann Alter: 32 Jahre Beruf: Bereichsleiterin Kindertagesstätten Profil: Strategisches Management der Kindertagesstätten des Studentenwerks Inklusive Weiterentwicklung des Bereiches, Finanzmanagement, Mitarbeiterführung und Personalentwicklung, Qualitätsmanagement, Aus- und Weiterbildung, Zusammenarbeit mit den Partnern und Eltern * 444 Minuten sind die tägliche Sollarbeitszeit im Studentenwerk Berlin Anzeige 444 Minuten 9 Machen Sie sich fit für Ihre Karriere. Die F.A.Z. und den Hochschulanzeiger mit 35 % Ersparnis. Gratis für Studenten 6 Wochen die F.A.Z. für 16,50 €. Gratis die Sigg-Flasche der F.A.Z. Wer am Anfang seiner Karriere steht, braucht die richtigen Informationen, um zu wissen, wie es weitergeht. Als Student erhalten Sie 6 Wochen die F.A.Z. mit 35 % Ersparnis und gratis den Hochschulanzeiger sowie die original Sigg-Flasche der F.A.Z. F.A.Z.-Hochschulanzeiger: Karrieretips, Stellenangebote, Praktikumsbörse. � Ja, ich bin Student/in und möchte die F.A.Z. mit 35 % Ersparnis testen. Das sechswöchige Miniabo bestelle ich zum Vorzugspreis von 16,50 €* (inkl. MwSt. und Zustellung) gegen Rechnung. *Im Rhein-Main-Gebiet inkl. Rhein-Main-Zeitung und Sonntagszeitung zum Preis von 18,50 €. Ich spare 35 % und erhalte die Sigg-Flasche, die ich in jedem Fall behalten darf. Wenn mich das Miniabo nicht überzeugt, teile ich dies dem Verlag Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH innerhalb der Laufzeit schriftlich mit. Ansonsten brauche ich nichts zu veranlassen und erhalte dann die Frankfurter Allgemeine Zeitung zum aktuell gültigen monatlichen Abonnementpreis von zur Zeit 16,90 € bzw. 18,90 € im Rhein-Main-Gebiet (inkl. Mwst. und Zustellkosten). Den sechsmal im Jahr erscheinenden Hochschulanzeiger bekomme ich automatisch nach Erscheinen zugeschickt. Ein gesetzliches Widerrufsrecht habe ich bei diesem Angebot nicht, denn dieses Abo ist jederzeit mit einer Frist von 20 Tagen zum Monatsende bzw. zum Ende des vorausberechneten Bezugszeitraums kündbar. Meine Studienbescheinigung habe ich in Kopie beigefügt. Ich bin damit einverstanden, daß Sie mir schriftlich oder telefonisch weitere interessante Angebote unterbreiten (ggf. Streichen). Ein Angebot der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Hellerhofstraße 2 – 4, 60327 Frankfurt (HRB 7344, Handelsregister Frankfurt am Main). Vorname, Name Straße, Hausnummer PLZ, Ort Telefon Datum E-Mail � Unterschrift FS6 PR6078 Frankfurter Allgemeine Zeitung, Postfach 90 01 30, 75090 Pforzheim oder per Fax (069) 75 91-82 28, Telefon 0180 2 52 52, www.faz.net/faz-sigg 50 Jahre Studentenfutter „Best of Berlin Mensa“ – drei Sterneköche haben im Auftrag des „Tagesspiegels“ die Rezeptsammlung des Studentenwerks Berlin verkostet Ein leerer Magen studiert nicht gern: Das galt auch in den Gründerjahren der Freien Universität Berlin. Ende der 1940er Jahre wurden die Studierenden noch in Mensabaracken bekocht. Inzwischen sind die provisorischen Küchenanlagen hochmodernen Großbetrieben gewichen. Effizienz ist hier Trumpf, denn allein an den drei Mensen, die das Studentenwerk Berlin an der Freien Universität betreibt, tummeln sich täglich rund 7000 Gäste. In Mensatests von Zeitungen und Magazinen erfreut sich das Studentenfutter großer Beliebtheit, und in Umfragen äußern sich weit über 80 Prozent der Besucher positiv. Besonders beliebt sind die Aktionswochen, die die Mensachefs in jedem Semester anbieten. Die 100 besten Rezepte dieser Themenwochen hat das Studentenwerk nun in einem Buch zusammengefasst. Wir haben drei Berliner Sterneköche gebeten, sich die Rezepte auf der Zunge zergehen zu lassen. Mit Rezepten einmal rund um die Welt In dem Buch kann jeder an 100 Beispielen sehen und lernen, wie lecker „Studentenfutter“ schmeckt. Die Rezeptmischung macht Spaß – einmal quer durch den Gemüsegarten und dann rund um die Welt. Besonders praktisch – weil handlich – ist das Format. Es passt auf jeden Küchentisch oder neben den Herd, sodass man beim Kochen immer mal wieder nachschauen kann, wie es weitergeht. Besonders haben mir die Aktionsplakate der 50 Mensa-Aktionen gefallen – ein lustiger Überblick über das Grafikdesign der vergangenen Jahrzehnte. Ich habe zu der Mensa in der Otto-von-Simson-Straße in Dahlem übrigens ein besonderes Verhältnis: Während der Langen Nacht der Wissenschaften im Mai dieses Jahres habe ich mit meinem Team und der Mensa-Mannschaft bei einer Küchenparty für zahlreiche Besucher der Freien Universität Berlin gekocht. Sternekoch Matthias Buchholz (Foto links) ist Küchenchef des Gourmet-Restaurants „first floor“ im Hotel Palace, Tischreservierung unter Telefon: 030 / 25021020. Sensationell illustriert und leicht nachzukochen Ich bin von dem Buch überrascht und begeistert zugleich. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass Mensen sich derart interessanten Kochthemen widmen. Es ist eine Freude, durch die regionalen und internationalen Rezepte zu blättern. Originell finde ich vor allem, dass das Buch thematische Schwerpunkte in Bereichen setzt, die für normale Benutzer nicht so nahe liegen, etwa beim Kochen mit Kräutern und Gewürzen. Manche Kreationen sind erfrischend anders – etwa das Tomaten-Koriander-Butterbrot. Die Rezepte sind leicht nachzukochen – was man übrigens nicht von allen Kochbüchern behaupten kann. Die Autoren haben zudem darauf geachtet, dass man für die Zutaten der Rezepte keine Weltreise machen muss. Sie sind überall leicht erhältlich. Einen zusätzlichen Anreiz, den Kochlöffel zu schwingen, liefern die gelunge- nen Illustrationen zu den Mensa-Aktionen. Die sind wirklich sensationell. Sternekoch Michael Hoffmann (Foto rechts oben) ist Küchenchef und Inhaber des Restaurants „Margaux“. Tischreservierung unter Telefon: 030 / 22652611. Rezeptklassiker leben wieder auf Wer sich intellektuell verausgabt, muss sich gut ernähren! Und dazu ist das MensaKochbuch mit seinen 100 Rezepten wahrlich eine gute Anregung. Denn es macht Lust auf gutes Essen und Trinken, und es reizt zum Nachkochen – das gilt natürlich nicht nur für Studierende. Gesunde Ernährung ist in den vergangenen 30 Jahren lang sträflich vernachlässigt worden. An dem Mensa-Buch gefallen mir vor allem die vielseitigen regionalen und internationalen Rezepte. So versammelt es beispielsweise den schwäbischen Eintopf „Gaisburger Marsch“, „Hoppel Poppel“ aus Berlin oder den französischen „Coq au vin“. Das Buch lässt fast vergessene Kochklassiker wieder aufleben, ohne dabei den „Faktor Bio“ aus dem Blick zu verlieren. Es ist übersichtlich und hat ein praktisches Format. Einziger Wermutstropfen: Produktwerbung auf einzelnen Plakaten der Mensa-Aktionen. Sternekoch Christian Lohse (Foto rechts unten) ist Küchenchef im Restaurant „Fischers Fritz“ im Hotel The Regent Berlin, Tischreservierung unter Telefon 030 / 20 33 63 63. [Carsten Wette] PBS,50 damit Jahrestudieren Studentenfutter gelingt 11 Premiere nach 18 Jahren Wieder offene Türen im Studentenwerk Berlin: Infomarkt, Wohnheim- und Küchenbesichtigungen und vieles mehr… Selbst langjährige Studentenwerkerinnen und Studentenwerker können sich nicht mehr erinnern: es ist schon 18 Jahre her, seit es im Studentenwerk Berlin einen Tag der offenen Tür gegeben hat. Nun fand am 15. September 2006 eine gelungene Premiere statt. Wohnung frei Haus Daniel Wollmann steht mit seinen Eltern Elke und Klaus noch etwas verloren im Foyer der TU-Mensa Hardenbergstraße. Gemeinsam sind sie aus Burgstädt bei Chemnitz nach Berlin gereist. Daniel wird ab Oktober an der Technischen Universität Berlin studieren. Ein Physikstudium will bewältigt werden. Ungeklärt ist noch immer die Unterkunft in Berlin, einige Angebote auf dem Wohnungsmarkt waren wenig seriös und vor allem teuer. Wollmanns möchten sich deshalb beim Tag der offenen Tür des Studentenwerks Berlin über mögliche Unterkünfte beraten lassen. Eine richtige Entscheidung, wie sich zeigen wird. Katja Felski-Krüger und Anniko Przybilla, Wohnheimexperten des Studentenwerks, informieren in einem extra im Mensafoyer aufgebauten Wohnheim-Musterzimmer über das Leben und Wohnen im Studentenwohnheim. Viel Zeit zur Recherche freier Wohnplätze 12 Premiere nach 18 Jahren bleibt ihnen leider nicht, denn Wollmanns wollen den kostenlosen Busshuttle zur Besichtigung der Studentenwohnheime Siegmunds Hof, Mollwitzstraße und Spandauer Damm nutzen, um sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Bereits auf der Fahrt in die Studentenwohnheime erklärt Regina Neukrantz, Leiterin der Wohnheimverwaltung Siegmunds Hof, den Businsassen, wann, wie und unter welchen Voraussetzungen ein Platz in einem Studentenwohnheim gemietet werden kann. Bei der folgenden Besichtigung der Zimmer, aber auch der Sport- und Fitnessräume, Clubs, Übungs- und Studienzimmer, werden die Fragen der Besucher schon ziemlich konkret. Besonders angetan sind Daniel und seine Eltern vom Wohnheim Siegmunds Hof. Daniel will hier ein Zimmer mieten und vereinbart mit Regina Neukrantz den Abschluss eines Mietvertrags. Vorher hatten sie sich noch über das Vorhaben des Studentenwerks, die Studentenwohnheime über ein WLAN-Netz an das Internet anzuschließen, informiert. Der Stand der Firma Hotzone, die dieses Projekt des Studentenwerks umsetzt, war hier der Anlaufpunkt. So kocht die Welt Währenddessen geht es auf dem Infomarkt in der TU-Mensa, die in den Studentenwerksfarben Orange und Violett geschmückt ist, quirlig zu. Kochlehrlinge des Studentenwerks in typischer Kochkleidung lassen Studierende und die anderen Gäste an Gewürzproben riechen. Nicht jedem gelingt es, den Namen eines Gewürzes nach dem Aussehen und dem Geschmack gleich zu erkennen. Die Azubis haben einen kleinen Infostand aufgebaut; bei einem Gewürzquiz winkt darüber hinaus ein Kochbuch als kleiner Preis. Michael Koglin und Hans Joachim Gabriel von den Speisebetrieben des Studentenwerks haben im Augenblick keine Zeit für Gewürztests. Sie sind mit einer Gruppe von Besuchern auf dem Weg in die Küche der TU-Mensa. Zwischen 3 000 und 5 000 Mahlzeiten werden hier täglich zubereitet. Es ist den Besuchern anzusehen, dass sie eigentlich eine viel größere Küche erwartet hätten. Modernste Technologien machen es jedoch möglich, effizient zu produzieren. Dass dabei die Qualitätsstandards berücksichtigt werden, sei selbstverständlich, so die Experten. Das Biosiegel und die Zertifizierung des Deutschen Instituts für Gemeinschaftsverpflegung stünden dafür. Über den Umbau der TU-Mensa, der ja erst im April 2005 abgeschlossen wurde, kann man sich ausführlich bei der Projektleiterin Marlis Grallert informieren, die eine Informationswand gestaltet hat. Ohne Moos nix los Etwas Wartezeit ist an dem Stand erforderlich, der über BAföG und alternative Studienfinanzierungsmöglichkeiten informiert. Zur Überbrückung können die reichlich vorhandenen Flyer und Broschüren „konsumiert“ werden. Katrin Sasse und Sevgi Kilic vom BAföGAmt und Melitta Sass von der Studienfinanzierungsberatung beantworten alles rund um die Frage „Wie bezahle ich bzw. wer bezahlt mir mein Studium?“ Die Experten geben zudem Auskunft zu den Leistungsvoraussetzungen beim BAföG, zum Antragsverfahren und zur Höhe der Leistungen. Einige Besucher haben gleich die nötigen Unterlagen zum Einkommen der Eltern parat, um den möglichen Zahlbetrag auf dem BAföG-Rechner zu ermitteln. Wer sich nicht auf die staatlichen Leistungen oder die familiären Zuschüsse der Eltern oder Großeltern für die Finanzierung des Studiums verlassen will, kann sich am Informationsstand der Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen über Jobmöglichkeiten in Berlin und die Bedingungen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt informieren. René Heydeck und seine Kollegin sind bestens vorbereitet, keine Frage bleibt unbeantwortet. Auf dem – wie das Mensafoyer – mit Girlanden und Luftballons dekorierten Mensahof hat inzwischen das Team der „Hochschulbewirtung“ einen Grill und eine Bar aufgebaut. Jens Haering, Student an der Technischen Universität, ist eher zufällig beim Tag der offenen Tür gelandet und verspeist genüsslich eine Bratwurst. „Die Begrüßung durch die StudentenwerksHostessen war ja ganz toll“, meint er verschmitzt. Es sind freilich keine Hostessen, sondern die kaufmännischen Auszubildenden, die vor und hinter der Mensa Programmflyer verteilen. Mit einem freundlichen Lächeln wird jeder Passant und jede Passantin eingeladen, die Angebote des Studentenwerks zu besuchen. Jens gefällt besonders der Buddy-Bär, der am Tag der offenen Tür vor der Mensa seinen neuen Standort gefunden hat. Der „StudyBuddy-Bär“ soll, so hat es die Geschäftsführerin des Studentenwerks, Petra Mai-Hartung, angekündigt, einen originellen Namen bekommen. Ein Wettbewerb wird ausgeschrieben … Jens Haering kennt zwar die Mensa aus dem „ff“, aber die Filme über das Studentenwerk, über die Aktivitäten der studentischen Wohnheimtutoren und über ein studentisches Energiesparprojekt im Studentenwohnheim Goerzallee wecken auch sein Interesse. „Ich bin echt überrascht“, so sein trockener Kommentar. Stolz präsentiert er eine Ananas: „Gewonnen am Verkostungsstand“, sagt er. Jens musste wie andere Besucher drei exotische Früchte mit verbundenen Augen am Geschmack erkennen. Für die Gewinner gab es als Belohnung eine Ananas, für die weniger Obst-Versierten blieb ein saurer Apfel übrig. Gefragt: die Beratungsstelle Etwas abseits vom allgemeinen Trubel im Mensafoyer hat die psychologisch-psychotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerks in einem Konferenzraum ein kleines, aber feines Vortragsprogramm vorbereitet. „Was tun bei Prüfungsangst?“, „Redeangst – was tun?“ oder „Probleme in der Beziehung“ sind einige der angebotenen Themen. Studierende mit Kind können sich ebenfalls im Rahmen einer Veranstaltung informieren, die Kindertagesstätten des Studentenwerks haben liebevoll arrangierte Stellwände vorbereitet: Informativ und sehenswert. Auf dem Infomarkt gut vertreten sind neben den Psychologen auch die Beschäftigten der Sozialberatung und der Behindertenberatung. Keine Frage bleibt so ohne Antwort. Die Wohnheimtutoren berichten über ihre Erfahrungen beim Studienstart in Berlin und bilden das studentische Element auf der Veranstaltung. Selbst die Schwerbehindertenvertrauensfrau des Studentenwerks, Marina Henke, hat sich auf den Tag der offenen Tür vorbereitet und informiert über ihre Arbeit. Fortsetzung 2007 Bei lässiger Musik aus der Konserve klingt bei einem Kaltgetränk oder Kaffee und angeregter Diskussion gegen 18 Uhr das Hoffest und damit der Tag der offenen Tür im Studentenwerk Berlin aus. Zeit für ein erstes Resümee und erste Schlussfolgerungen, Zeit aber auch für erste neue Ideen und neue Pläne... Einig sind sich aber alle beteiligten Studentenwerkerinnen und Studentenwerker: Der Tag der offenen Tür 2006 war ein Erfolg. Und ein Trost für alle, die den Tag verpasst haben: im Jahr 2007 wird es wieder einen Tag der offenen Tür geben! [Hagen Box] PBS, damit studieren gelingt 11 Der gute Rat Die Serie des werkblatts: Tipps und Hilfen für (fast) alle Lebenslagen Heute: Wissenschaftliches Schreiben Die Angst vor dem weißen Blatt oder der leeren Bildschirmseite ... diese Furcht überkommt viele Studierende beim Schreiben. Und das nicht nur am Anfang des Studiums. Auch beim Abfassen der Diplomarbeit oder der Master-Thesis kann die schriftliche Formulierung wissenschaftlicher Inhalte zum Problem werden. „Beim wissenschaftlichen Schreiben treten häufig Schreibblockaden auf, die vielfältig begründet sind“, erklärt die Diplom-Psychologin Edith Püschel von der Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung der Freien Universität Berlin. „Beispielsweise dann, wenn Studierende beim Schreiben einer Hausarbeit zu früh drauflos schreiben, ohne ein tragfähiges inhaltliches Konzept im Kopf zu haben.“ Bevor Studierende mit dem Verfassen beginnen, sollten sie deshalb die wichtigste Literatur gelesen, vorläufige Thesen aufgestellt und eine grobe Gliederung entworfen haben. Diesen Arbeitsprozess sollten sie schriftlich begleiten. „Wer keine Adressaten hat, leidet ebenfalls häufig an Schreibblockaden“, betont Edith Püschel. Der Studierende sollte sich deshalb sehr konkret vorstellen, dass er anderen etwas mitteilen will. Aber auch wer zu spät mit dem Schreiben anfängt, ist ein Kandidat für Schreibblockaden: „Das Verfassen von Texten gehört nicht nur in die Endphase des Semesters, wenn die Hausarbeiten abgegeben werden müssen“, so Edith Püschel. „Das Schreiben sollte eigentlich eine studienbegleitende Tätigkeit sein.“ Eine wirksame Methode, um wissenschaftliches Schreiben zu üben, sei das Führen eines wissenschaftlichen Tagebuches oder Journals, in dem eigene Gedanken zu wissenschaftlichen Themen niedergeschrieben werden können. „Ein wissenschaftliches Journal ist ein Buch, in das man Tag für Tag seine ungeordneten Gedanken, seine chaotischen Ideen rund ums Studium schreibt. Das können Projektideen und Literaturangaben sein, aber auch provokante Thesen oder Gedankengänge, die keinen Eingang in eine Hausarbeit fanden“, berichtet Dr. Barbara Schulte-Steinicke, Buchautorin und Expertin für wissenschaftliches Schreiben. 14 Der gute Rat Auch die subjektive Seite des wissenschaftlichen Arbeitens gehöre in ein solches Tagebuch, zum Beispiel die Einsicht, dass ein bestimmter Autor dem Schreibenden überhaupt nicht gefalle. „In ein solches Journal passt alles, was mit der Beschäftigung mit wissenschaftlichen Inhalten zu tun hat.“ Das Führen eines wissenschaftlichen Tagebuchs ist ein Schreibtraining, da die Studierenden durch die tägliche Routine im Schreibfluss bleiben. Deswegen rät die Dozentin an der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin den Studierenden, ein kleines Buch mit sich zu führen, das in die Hosentasche passt und in das sie spontane Gedanken und Gefühle notieren können. „Ein wesentlicher Grund für Schreibblockaden bei Studierenden ist der Wunsch, gleich druckreif zu schreiben“, berichtet Barbara SchulteSteinicke. Diesen Blockadegrund gebe es beim Journal dagegen nicht, denn es ist bei ihm von vornherein klar, dass diese Texte nicht für andere Leser bestimmt sind. „So ein Tagebuch ist sozusagen ein Sudelbuch, in das der Schreibende seine Gedanken ohne Schere im Kopf notieren kann.“ Doch bei den ungeordneten Gedanken sollte ein wissenschaftliches Tagebuch nicht stehen bleiben. Dieses Tagebuch soll vielmehr Grundlage sein, von der aus weiter gedacht und gearbeitet wird. „Wie zum wissenschaftlichen Schreiben das Überarbeiten von Texten gehört, so ist die Überarbeitung und Weiterentwicklung von Ideen auch ein wesentlicher Bestandteil des Tagebuchschreibens“, betont Barbara Schulte-Steinicke. Studierende können anhand ihrer Aufzeichnungen erkennen, mit welchen Themen sie sich während ihres Studiums auseinander gesetzt haben. Fachliche Stärken und Schwächen können anhand dieser Eintragungen eruiert werden. „Damit haben die Studierenden ein Instrument in der Hand, mit dem sie etwa gezielt Prüfungen vorbereiten können.“ Neben dem Schreiben eines wissenschaftlichen Tagebuches empfehlen Experten auch die Nutzung anderer kreativer Methoden. Edith Püschel: „Bevor es an das Verfassen des eigentlichen Textes geht, empfehle ich Studierenden, ihre Einfälle und die erarbeite- ten Informationen zu sortieren, indem sie diese etwa mit Hilfe von Mindmaps strukturieren. So können Studierende das Gelesene effektiver für den Schreibprozess nutzbar machen“. Bei Mindmaps handelt es sich um eine grafische Darstellung von den Beziehungen, die zwischen verschiedenen Ideengruppen und Begriffen bestehen. „Eines sollten sich Studierende immer klar machen“, betont Edith Püschel: „Schreiben ist ein Prozess, bei dem das zügige Verfassen eines Rohtextes ebenso wichtig ist wie die wiederholte, gründliche Überarbeitung.“ Sie rät deshalb Studierenden, sich in „Schreibkonferenzen“ zusammenzufinden, in denen sie ihre vorläufigen Texte vorstellen und diskutieren können. [Anja Schreiber] Tagebuchschreiben einmal anders Ein wissenschaftliches Tagebuch führen, einem Journal die eigenen Ideen anvertrauen: das taten Gelehrte vieler Jahrhunderte - zum Beispiel der Zahlentheoretiker und Astronom Carl Friedrich Gauß (1777-1855). Auch für Studierende und Nachwuchswissenschaftler von heute kann das Führen eines Journals Vorteile bringen. Denn es ist ein Buch, in das sie Tag für Tag ihre ungeordneten Gedanken rund ums Thema Wissenschaft schreiben können. Was kann drinstehen? Alles, was mit Wissenschaft zu tun hat: Projektideen, Literaturangaben, provokante Thesen oder Gedankengänge, die keinen Eingang in eine Hausarbeit gefunden haben, aber auch Emotionen, die eine Beschäftigung mit wissenschaftlichen Inhalten ausgelöst hat. Warum lohnt sich der Aufwand? Das tägliche Schreiben eines wissenschaftlichen Tagebuchs ist ein Schreibtraining. Experten sehen darin auch ein Selbstcoachinginstrument. Denn anhand der Lektüre des wissenschaftlichen Tagebuches kann der Schreiber sowohl inhaltlich wie auch handwerklich seine Stärken, Vorlieben und Schwächen erkennen und Konsequenzen für den weiteren Studienverlauf ziehen. Vom Campus Neuer Campus der FHTW Wo früher die Maschinen der Kabelwerke Oberspree lärmten, studieren demnächst angehende Restaurateure und Modedesigner: In Oberschöneweide ist Ende August 2006 nach einem Jahr Bauzeit die erste der riesigen alten Industriehallen saniert und der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) übergeben worden. Anfang Oktober, pünktlich zum Semesterbeginn, zogen 1000 Studierende und 50 Professoren der größten Fachhochschule Berlins auf ihren neuen Campus. Jahrelang gab es nur Hiobsbotschaften aus dem ehemals größten Industriekomplex Berlins. Fast alle großen Firmen sind abgewandert, zuletzt der koreanische Elektrokonzern Samsung. Die Studenten und Wissenschaftler sollen das Gelände jetzt neu beleben. Eine Cafeteria des Studentenwerks Berlin hat bereits aufgemacht. In der frisch sanierten Industriehalle, die um 1900 von der AEG gebaut wurde, können die Studenten künftig in modernen Laboren und Seminarräumen arbeiten. In der benachbarten großen Spreehalle sollen eine Mensa und eine Bibliothek entstehen. Ab 2009 sollen 250 Hochschulmitarbeiter insgesamt 5000 Studierende in Oberschöneweide unterrichten, darunter alle Nachwuchsingenieure der FHTW. 108 Millionen Euro kostet die Sanierung. Die Hochschule werde dann auch neue BVB_AZ_Studienkredit_210x148_4c_LA 28.09.2006 Unternehmen anziehen, hofft der Senat. 10:30 Uhr Seite 1 KfWStudienkredit Sie studieren. Wir finanzieren. • unabhängig vom eigenen Einkommen und dem der Eltern • unabhängig von Sicherheiten • geringer Kredit-Zinssatz Informationen unter (0 30) 30 63-33 00 oder im Internet: www.berliner-volksbank.de PBS, damit studieren gelingt 11 Rock your neighbourhood! Na dann mal alle Regeler auf volle Pulle und mal sehen, was Dein Musikgeschmack über Dich, Deine Freunde, Deine Mutter und alle anderen verrät. Es gibt wenige Themen über die man sich so streiten kann, wie über den richtigen Musikgeschmack. „Zeig mir, was du im CD-Regal stehen hast, und ich sage dir, wer du bist.“ Diese einfache Gleichung gilt besonders für neue Mitbewohner/innen und Nachbarn, deren popmusikalischen Vorlieben sich dank dünner Wände und dicker Boxen leicht erahnen lassen. Dabei sind Überraschungen nicht ausgeschlossen. Der unscheinbare Typ aus der Nebenwohnung entpuppt sich als fieser Metall-Fan und das Mädel mit der Punkfrisur hört trotzdem am liebsten Rosenstolz oder so ähnlich. Passend zur herbstlichen „Ich-igelmich-ein-Zeit“ stellen wir euch neue und ältere Alben vor, die wirklich dazu passen. Laut aufdrehen, und vielleicht klappt’s dann mit dem Nachbarn ... Eins haben Popmusik und akademischer Alltag gemeinsam, es wird gerne zitiert, auch wenn bei Musikern nicht jede Anleihe politisch korrekt mit einer Fußnote gekennzeichnet wird. So räubern die Jungs von Muse auf ihrem aktuellen Album „Black Holes and Revelations“ gleich beim Opener bei Madonna und nennen den Track „Take a Bow“. Wer jetzt seichte Balladen erwartet, wird positiv enttäuscht. Das Trio um Matt Bellamy kehrt zurück zu den Wurzeln 16 Rock your neighberhood! der ersten Alben. Energetisch geladene Gitarrenmusik von harten Rocknummern bis zur Ballade kennzeichnet die aktuelle Platte. Dabei wirken die Instrumente dicht und der Sound satt, ohne dass man es übertrieben hätte. Natürlich muss man die Art, wie hier Songs nach einem grandiosen Höhepunkt zum Ende hin wegbrechen, mögen, ebenso wie die Teils sehr leidende Attitüde von Matt. Trotzdem eine gute Scheibe für sämtliche Stimmungslagen. Wirklich gute Künstler erkennt man daran, dass sie auch auf der Bühne eine ordentliche Figur abgeben, ohne Teilplayback und rettende Studio-Nacharbeit. Um solchen Firlefanz muss sich Blumentopf nun wirklich keine Gedanken machen. Noch vor knapp einem Monat rockten die Münchner Rapper innerhalb des Popkom-Programms und zeigten, dass sich Routine durchaus positiv bemerkbar macht. Die aktuelle CD „Musikmaschine“ wird bei alten Fans der Band sicher gemischte Gefühle auslösen. Hier wird viel experimentiert, von Funk über Rock bis zu straighten Old School Rhythmen reicht die Bandbreite, und auch vor einem Udo Lindenberg Sample schreckten die vier Musiker nicht zurück. Textlich bewegt man sich zwischen Party, Beziehungsproblemen und Alltagsbetrachtungen. Da hat man von den Töpfen schon kreativeres gehört, trotzdem stimmt die handwerkliche Qualität und der Anspruch; einfach mal nur unterhalten zu wollen, geht in Ordnung. Wertung: Ehrliches Album ohne Poser-Attitüde. Erstaunliche Parallelen zeigen sich zwischen WG-Leben und Bandalltag. Ab und zu muss die Tür zugemacht werden und der kollektive Rest draußen bleiben. So hat sich das wohl auch Nicky Wire gedacht, der sonst bei den Manic Street Preachers am Bass steht und nun mit „I killed the Zeitgeist“ ein Soloalbum vorlegt. Rotziger Punk und kraftvoller Rock prägen die 13 Songs der CD, die erstaunlicherweise fast ohne politische Texte auskommt. Dafür geht es umso mehr um den persönlichen Kosmos: Liebe, Verzweiflung und der Sinn des Lebens. Das mag sich so geballt attitüdenhaft anhören, überzeugt aber völlig. Die rotzigen Gitarrenparts sorgen dafür, dass auch Texte nahe der Kitschgrenze nie abstürzen und man den Songs immer gebannt lauscht. Wertung: Eine der wenigen Soloplatten bekannter Bandmitglieder, die den Kauf wirklich lohnt. Mit Kindern prominenter Zeitgenossen ist es so eine Sache, oft hängt der Starruhm eher mit dem Familiennamen als mit natürlichem Wir bauen auf einen „goldenen Oktober“ mit mildem Wetter und der Chance, draußen noch einmal richtig Sonne zu tanken, bevor der nasskalte Herbst uns erwischt. Falls wir mit unserer Wetterprognose falsch liegen, erwärmen in jedem Fall die sorgsam und wie immer rein subjektiv ausgewählten Kulturtermine Euer Herz. Lasst es Euch gut gehen! Die Hamburger Kammerspiele statten Berlin einen Besuch ab und gastieren mit ihrem Stück „Sechzehn Verletzte“ im Studio des Admiralpalastes. Der Stoff ist brisant und aktuell: Der Mitte 60-jährige Hans betreibt eine Bäckerei in Amsterdam und führt ein völlig bürgerliches Leben, ohne Überraschungen. Dies ändert sich schnell, als eines Tages ein illegal in Holland lebender Palästinenser von randalierenden Hooligans in die Schaufensterscheibe seiner Bäckerei geworfen wird. Mahmoud ist nicht ohne Grund nach Europa geflohen. In seiner Heimat verübte er ein Attentat auf einen Linienbus und ist nun auf der Flucht. Der spannende Plot stammt aus dem Buch „Sixteen Wounded“ von Eliam Kraiem, die Hauptrolle des Hans ist mit Michael Degen prominent besetzt. Wie die beiden Figuren mit einander umgehen, kann man vom 18.10. bis 4.11. im Admiralpalast erleben. Die Kartenpreise beginnen bei rund 24 Euro. Studio im Admiralpalast, Friedrichstr. 101, 10117 Berlin, www.admiralspalast.de Talent zusammen. Eine rühmliche Ausnahme stellt Sophie Auster dar. Die Tochter der Schriftsteller Paul Auster und Siri Hustvedt präsentiert ein sehr selbstbewusstes Debütalbum. Dabei kann Sie allerdings neben ihrem Gesangstalent und offensichtlicher körperlicher Attraktivität auch auf massive Mithilfe des Familienclans zählen. Vater Paul schrieb ihr drei Texte auf den Leib und adaptierte für die übrigen Songs Gedichte von Lyrikern wie Guillaume Apollinaire, Paul Eluard und Tristan Tzara. Auch Sophie selbst zeichnet für zwei Tracks verantwortlich. Bei der musikalischen Begleitung sicherte man sich professionelle Unterstützung, und das Konzept geht auf. Herausgekommen ist ein Album, das im positiven Sinne zwischen 10.000 Manics- und älteren REM-Platten angesiedelt ist und auf Pathos ebenso verzichtet wie auf Effekthascherei. Ein ehrliches und tiefgründiges Werk, das der Künstlerin trotz des prominenten Namens eine eigene Basis verschafft. Wie bei allen Talenten dürfte also die zweite Platte die schwerste werden. Bis dato genießen wir Sophies Stimme bei einem Glas Rotwein; wohl bekomm’s! [Dirk M. Oberländer] 14 Kultur-Tipps Diese Band passt perfekt zum Herbstbeginn, denn ihre Songs sind nachdenklich, teils leicht melancholisch und dennoch überaus lebensbejahend. Insofern macht auch der Name der Hamburger Combo Sinn, denn diesen haben sie bei Astrid Lindgren geklaut. Natürlich ist von Tomte die Rede. Frontmann Thees Uhlmann hat ja bekanntlich (s)eine Liebe in Berlin entdeckt und so dürfen wir uns wohl in Zukunft öfter auf Gigs an der Spree freuen. Nach einigen Festivalauftritten über den Sommer geht’s nun also nahtlos über zur Indoor-Saison, im Gepäck das aktuelle Album „Buchstaben über der Stadt“. Am 23.10. um 20 Uhr kann man die Jungs im Fritz Club live spielen hören und sehen, Feuerzeuge und Freund/in nicht vergessen! Fitz Club im Postbahnhof, Strasse der Pariser Kommune 3, 10243 Berlin, www.fritzclub.com Der Markt mit der Bildung boomt: PISA hier, diverse TV-Shows, bei denen Promis zum Diktat gerufen werden, dort und zwischendrin die reformierte Rechtschreibreform. Wer blickt da noch durch? Dazu gesellen sich lustige Zweifelsfälle des Alltags. Heißt es nun Pizzas oder Pizzen? Wie verhält es sich mit gewinkt oder gewunken und welche Artikel gehören vor Markennamen wie Nutella? Einer, der sich mit diesen und vielen weiteren wahnwitzigen Sprachproblemen auseinandersetzt, ist Bastian Sick, vielen besser bekannt als Zwiebelfisch-Autor bei Spiegel Online. Seine beiden Bücher „Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod (I&II)“ erzielten bisslang eine Gesamtauflage von über 2,5 Millionen. Jetzt ist die Autorität in Sachen gediegener Journalistensprache auf Lesereise und gastiert auch in Berlin. Live liest der Autor am 27.10. ab 20 Uhr im Schiller Theater. Die Immatrikulationsgebühren beginnen bei 14,50 Euro. Schiller Theater, Bismarckstr. 110, 10625 Berlin, www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch Wie bei vielen Künstlern wurde es auch um ihn stiller, während der letzten Jahre seines Lebens. Dabei war er für etliche der Post-68erGeneration eindeutig eine Identifikationsfigur, die den Soundtrack zum eigenen Leben schrieb: „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ oder „Keine Macht für Niemand“ begleiteten nicht nur Hausräumungen in Kreuzberg, sondern erklangen auch gern auf WGPartys. Die Rede ist von Ralph Christian Möbius, alias Rio Reiser, der als Sänger der Band Ton Steine Scherben Berühmtheit aber keinen monetären Reichtum erlangte. Vor zehn Jahren starb der Musiker, seine Band hatte sich schon zuvor zerstritten und mit „König von Deutschland“ lag der letzte musikalische Erfolg auch schon einige Zeit zurück. An das umfangreiche Werk von Rio Reiser erinnert Jan Plewka, früher Sänger von Seelig, der am 6.11. ab 20 Uhr im Kesselhaus Songs des Musikers interpretiert. Kesselhaus in der Kulturbrauerei, Srezdzkistr. / Ecke Knaackstr., 10435 Berlin, www.jan-plewka.de Popmusik gilt seit den 60er als Massenphänomen, die meisten Menschen verbinden damit kreischende Fans, krachige Gitarren und Bandmitglieder, die mindesten einen Drogenentzugsversuch hinter sich haben. All diese Klischees kann Felix Gebhard nicht bedienen. Der ruhige Musiker aus Hannover schaut eher scheu und nachdenklich aus, und genau diese Grundstimmung spiegeln auch die Songs seiner One Man Band Home of the Lame wieder. Dass er lange Zeit in Schweden gelebt und dort auch sein Debütalbum „Here of all Places“ aufgenommen hat, merkt man seiner Musik an. Der ruhige Aufbau, das Fehlen jeglicher Hektik und weite Klangteppiche sorgen für einen unverwechselbaren Stil. Das gefiel auch Thees Uhlmann, dessen Plattenlabel Grand Hotel van Cleef Gebhard sofort unter Vertrag nahm. Mit dieser prominenten Empfehlung im Rücken gastiert der Singer-Songwriter am 4.11. ab 21 Uhr im Tacheles. Tacheles, Oranienburger Str. 53-56, 10117 Berlin, www.homeofthelame.com [Dirk M. Oberländer] Kulturtipps 17 Was wir schon immer über Kijiji wissen wollten... Das Online-Portal Kijiji ist mehr als nur ein Anzeigenmarkt, immer mehr Studenten entdecken die Online-Community für sich. Was ist dran am Kijiji-Hype? Kijiji kommt aus dem Suaheli und bedeutet nichts anderes als Dorf. Heute würde man sagen Community, doch Kijiji besteht aus mehreren Gemeinschaften. Für jede größere Region oder Stadt in Deutschland gibt es eine eigene Seite, so dass man leicht regionale Angebote findet, völlig kostenlos im Übrigen. Selbst die Anzeigenaufgabe ist nicht nur kostenlos, sondern auch ohne Anmeldung möglich. Zur Kontaktaufnahme gibt man seine E-Mail-Adresse ein. Alles andere machen Anbieter und Interessent unter sich aus. Das hat Vor- und Nachteile. Ein Netzwerk und Marktplatz ... Für viele Studenten ist Kijiji Netzwerk und Marktplatz zugleich. Man kommuniziert, lernt sich kennen, trifft sich zu Kursen und Stammtischen. Studenten mit gemeinsamen Interessen finden zusammen, man tauscht, kauft, verkauft, verschenkt oder bietet Dienstleistungen an. Das können Unterrichtstunden sein oder Bücher, die man kaufen oder tauschen kann, aber auch Wohnungen und Jobs, Dinge des alltäglichen Bedarfs, Computer- und Elektronikartikel. Studenten finden z.B. ebenso leicht einen Babysitter wie einen Job als Babysitter. 18 www.Kijiji.de ... mit informativem Forum, ... Die Angebote sollen eigentlich nur privat sein, gewerbliche Angebote müssen in einer extra so bezeichneten Rubrik angeboten werden. Natürlich sind viele seriöse Dienstleistungen letztlich auch gewerblich, und werden auch meist von frei- oder nebenberuflichen Anbietern inseriert, die oft selbst Studenten sind. Hier kommt das Forum ins Spiel: Dort trifft man sich, lernt sich kennen, kann aber auch einfach nur Fragen stellen, zu fragwürdigen Angeboten z.B., aber auch zu allen möglichen Themen, auf die man auch wirklich Antworten bekommt, die einem weiterhelfen. ... wo man sich zurecht findet... Vor allem Studenten aus anderen Ländern sind begeistert von den Möglichkeiten, die ihnen Kijiji bietet. Denn die Funktionsweise von Kijiji ist selbsterklärend. Schon so mancher Neuankömmling hat über Kijiji schnell Kontakt gefunden, obwohl er oder sie erst fürchtete, es werde sicher eine Weile dauern, bis man die Einheimischen näher kennen gelernt hat. Außerdem geht es in der Rubrik „Freunde- und Freizeitpartner“ im Großen und Ganzen seriös zu. ... aber bei dem man auch selbst verantwortlich ist. Natürlich treiben sich auch hier, wie in allen Anzeigenmärkten, weniger seriöse Anbieter herum. Vorsicht z.B. vor Faxabrufen, die teuer werden können. Es sollte auch kein Geld, vor allem keine größeren Beträge, vorab überwiesen werden. Da Kijiji regional ist, ist das auch nicht notwendig. Es ist üblich, die gekauften Artikel selbst abzuholen. Dienstleistungen werden ebenfalls erst nach erbrachter Leistung entlohnt. Viele Angebote bei Kijiji sind zweifelsohne sehr verlockend und viele sind auch wirklich so gut wie sie gemeint sind, so manche Offerte sollte aber mit Vorsicht genossen werden. Dazu das Gehirn einschalten Es sei im Zweifelsfall auch empfohlen, sich vor persönlichen Kontakten die Postadresse geben zu lassen. So kann man leicht die Identität einer Person überprüfen. Auch bei Stellenangeboten finden sich die üblichen Schwarzen Schafe. Für sie gilt das Gleiche wie bei allen Stellenmärkten: Gehirn einschalten und Stellenangebot kritisch prüfen. Mit Hilfe des gesunden Menschenverstandes und ein wenig Abenteuerlust ist Kijiji eine echte Alternative. �������������������������������������������� �������������������������������������������� �������������������������������������� � ���������������������������������������������� �������������������������������������� � ���������������������������������������������� ������������������� ���������������������������������������������� ������������������������������ ���������������������������������������������� ������������������������������ ������������������������������������������������������������������������������� ������������� ������������������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������ ������������� ����������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������ ������������������������������������������������������������������������������������ ����������������������������������������������������������������������� ��������������������������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������������������������ ������ � � � � � �� � � � � � �� � �� � � � ���� � � �� � � � � � � � � � �� �� � � �� � � ������� � � � � �� �� � �� �� � � �� � � �� ����� ���� � ��� ������� � � ��� � ���� �� � ������ � � � � �� � � � �� � � ��������� ��������� � ���� �� � ���� ������ � � �� � � � ��� ��� � � � � �� �� ��������� � � �� � ������ �� � � � � � � � � � �� � �� � �� � � �� �� � � � � � �� �� �� � � � � � � ��� �� � �� � � ������ �� � �� � ������������������������������������������������������������������� ��������������������������������������������������������������������������������������� �������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������� �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� �������������������������������������������� �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Krankenkasse ist doch ganz easy: Kostenzuschuss für Sportkurse* + Bonusprogramm mit tollen Prämien + Call-Back-Service = CITY BKK! ����������������������������������������������������������������� * Kostenübernahme von bis zu 80 % (max. 400 € pro Jahr) für zertifizierte Präventionskurse Werkblatt+Campus_210x297.indd 1 27.09.2006 14:29:59 Uhr