Galerie Handwerk - Handwerkskammer für München und Oberbayern

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Galerie Handwerk - Handwerkskammer für München und Oberbayern
Galerie Handwerk
„Nadelwerke“
Eine Ausstellung der Galerie Handwerk München
vom 17. Oktober bis 17. November 2012
Einführung
Die Arbeit mit Nadel und Faden, mit der sich die Ausstellung „Nadelwerke“ beschäftigt, gehört zu den
ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Dabei hat sich das Aussehen des Werkzeugs Nadel im Lauf
der Jahrtausende nicht wesentlich geändert. Ausgrabungen zeigen, daß bereits im Paläolithikum Nadeln mit Öhr aus Knochen, Holz, Horn, später aus Kupfer und Bronze hergestellt wurden.
Zu der als Nadelarbeit bezeichneten Gruppe von Handarbeiten gehören neben den Stickereien
Strick-, Häkel-, Filet- und Knüpfarbeiten sowie Applikationen, Durchbrucharbeiten und Spitzen. Alle
diese Techniken sind später als die Stickerei entstanden und werden im Gegensatz zu ihr mit Nadeln
unterschiedlichster Form ausgeführt.
Aus der Vielfalt der Techniken und Inhalte, die sich zunächst historisch, dann auch geografisch und
funktionsabhängig in unterschiedliche Richtungen entwickelten, wurden für die Ausstellung „Nadelwerke“ das Sticken und Stricken, das Häkeln und Klöppeln ausgewählt. Anhand ganz unterschiedlicher Beispiele werden der Einsatz der Techniken und die Auseinandersetzung mit ihnen präsentiert.
Lange Zeit war der Begriff „Nadelarbeit“ ein Synonym für „Handarbeiten für Mädchen“, ein Schulfach,
in dem Grundlagen dieser Techniken vermittelt wurden. Erst spät, nach 1980, wurde der Name des
Faches in „Textiles Werken“ geändert. Textile Techniken, wie z.B. die Leinen- und Wollstickerei oder
die Kreuzsticharbeiten, sind eng mit dem weiblichen Geschlecht und die Ausführung im Privaten und
für den privaten Gebrauch verbunden. Über Jahrhunderte wurden Stickereien in Nonnenklöstern gefertigt, gleichsam im Dienst der Kirche und als „exercitium“ der Andacht. Auch als Beruf wurden Nadelarbeiten schon früh von Frauen ausgeübt. So gab es etwa in der im 14.Jahrhundert höchst angesehenen Seiden- und Goldstickerei neben Männerzünften nachweislich auch eine Zunft, in der Frauen
organisiert waren. Die erste 1527 in Paris gegründete Strickergilde nahm allerdings ausschließlich
Männer auf.
Die Assoziation von Nadelarbeit, gleichgesetzt mit Weiblichkeit und Fleiß, hat sich allerdings erst im
19. Jahrhundert manifestiert. Diese geschlechtsspezifische Zuweisung der textilen Arbeit wurde und
wird von textilen Gestaltern thematisiert und hinterfragt, und bildet einen wichtigen Aspekt dieser Ausstellung.
Die Ausstellung will einladen, verschiedene Standpunkte, den Umgang und den Einsatz dieser „alten“,
lange als „altmodisch und verzopft“ geltenden textilen Techniken kennenzulernen und zu diskutieren.
Die vorliegende Broschüre ist als Vertiefung gedacht: Zum einen liefert sie einen kurzen Abriss über
die in der Ausstellung versammelten Techniken, zum anderen eine Vorstellung der Aussteller, ihren
Werdegang und ihre Arbeiten.
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Das Sticken
Historischer Überblick
Kleidungsstücke aus Fell und später aus Wolle und Leinen waren die ersten Dinge, die mit Nadel und
Faden, vermutlich einem aus Flachs gewonnenen Leinenfaden, hergestellt wurden. Aus dem Nähen
entwickelte sich das Sticken, aus Verzierungs- und Dekorationsbedürfnis, als Schmuck, als rituelles
oder apotropäisches Zeichen. Aus Grabfunden in China und Sibirien kennen wir als frühestes Beispiel
Bekleidungstextilien, deren Säume mit einfachen Stickstichen „geschmückt“ waren.
Seinen Ursprung hat das Sticken vermutlich in China und Indien. In China gibt es Hinweise auf die
Zucht der Seidenraupen und die Verarbeitung des Seidenfadens zu Geweben bereits in vorgeschichtlicher Zeit. Parallel dazu nimmt man die Entwicklung der Stickerei an. Von China aus gelangten bestickte Kleidungsstücke über die Mongolei und Zentralasien bis nach Vorderasien, so z.B. in die Wüstenstadt Palmyra in Syrien. Auch im Mittelmeerraum blühte die Stickerei – das belegen Fragmente aus
Ägypten und aus Sizilien, mit erkennbar sarazenischem Einfluss.
Stickereien konnten biblische, allegorische oder mythologische Inhalte haben, aber auch rein ornamental sein. So ließ man beispielsweise Blüten und Blattranken auf Gewändern wachsen oder die
Gewandsäume waren mit Musterbändern verziert. Früh wurde die Stickerei gleichsam als Kennzeichnung, z.B. durch Monogramme, später auch Wappen, eingesetzt.
Im Mittelalter wurde die Stickkunst in den Klöstern zu liturgischen Zwecken für Paramente, womit alle
geistlichen Gewänder und die Altarbekleidung gemeint sind, ausgeübt.
Die „berühmteste aller Stickereien, nicht allein wegen der Größe und der künstlerischen Bedeutung,
sondern auch als historisches Ereignis“ (Marianne Stradal/Ulrike Brommer: Mit Nadel und Faden
durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Freiburg 1990,
S.14), ist jedoch keine liturgische Stickerei, sondern der „Teppich von Bayeux“ aus den Jahren 10661077. Auf mehr als 70 Metern breiten sich, Szene für Szene, Darstellungen des Kriegszugs Wilhelms
des Eroberers nach England bis zur Schlacht von Hastings 1066 aus. In Auftrag gegeben von der
Gattin Wilhelms, sollte der Wandbehang die Kathedrale von Bayeux schmücken und wurde später
angeblich von Napoleon als strategisches Anschauungsmaterial verwendet, um seinen Generälen zu
zeigen, wie eine Invasion nach England zu führen sei. Heute wird der in farbiger Wolle auf weißer
Leinwand in Überfangtechnik und Stielstich gearbeitete Wandbehang in einem eigens dafür gebauten
Museum in Bayeux verwahrt.
Bestickte Messgewänder aus dem süddeutschen Raum gehörten allgemein zu den prächtigsten Arbeiten, wie der Sternenmantel Kaiser Heinrichs II. aus dem Bamberger Domschatz. Auf Seide ist das
Sternenmuster mit Gold-und Silberfaden in Überfangstich, Anlegetechnik, Ketten- und Steppstich gearbeitet. Seit dem 11. Jahrhundert zeugen Stücke aus arabischen Werkstätten, wie der berühmte
Krönungsmantel des Heiligen Römischen Reiches, von der Höhe der dortigen damaligen
Stickereikunst. Dieser Mantel ist in farbiger Seide und Goldfaden in Anlegetechnik auf purpurfarbenem
Seidengrund gearbeitet und zeigt einen Lebensbaum, zu dessen beiden Seiten je ein Löwe ein Kamel
schlägt. Der damalige Normannenkönig ließ arabische Sticker nach Palermo kommen, die dort fertigten. Mit der Besetzung Siziliens 1266 durch die Franzosen flohen die besten Sticker nach Italien. Dort
wurde die Stickerei bis Ende des 16. Jahrhunderts als Kunst, nicht so sehr als Handwerk angesehen.
Aus der Renaissance sind namhafte Maler bekannt, die Vorlagen für Sticker lieferten, darunter Albrecht Dürer, Sandro Botticelli, Antonio Pollaiuolo, Andrea Mantegna. In Zünften organisiert, lebten
professionelle Sticker vornehmlich in wohlhabenden Städten, wo es Material und Aufträge gab und die
Zusammenarbeit mit Malern und Kupferstechern möglich war.
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Als Motiv-Vorlagen dienten aber auch naturgeschichtliche Werke, besonders im elisabethanischen
Zeitalter. Nicht zuletzt zum Schutz gegen die Kälte wurde auch der häusliche Bereich z.B. mit Wandbehängen ausgestattet, die wiederum mit dekorativen Stickereien wie Blüten und Insekten in der
Gobelintechnik verziert waren:„Erst in diese Zeit ist die Geburtsstunde der volkstümlichen Stickerei zu
verlegen, weil sich von da an zunehmend Laien und Amateure damit beschäftigten.“ (Marianne
Stradal/Ulrike Brommer: Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom
Sticken, Stricken und Häkeln, Freiburg 1990, S.68)
Während die Reformation in Deutschland den Bedarf an prächtigen gestickten Messgewändern zumindest im deutschsprachigen Raum einschränkte, florierte im 17. und 18. Jahrhundert in Frankreich
wie am Hofe Ludwigs XIV., die reiche und kostbare Metall- und Seidenstickerei. In dieser Zeit bilden
sich die beiden wesentlichen Techniken der Metallstickerei heraus, das Anlegen und das Sprengen,
zusammengefasst unter der Bezeichnung Reliefstickerei und ergänzt durch Stickerei mit verschiedenen Metallfäden wie Kantillen, Lahn, Pailletten, aber auch Perlen.
Das Sticken für den Hausgebrauch nach Musterbüchern und später nach Mustertüchern begann im
16. Jahrhundert zu florieren. Das erste Vorlagenbuch ist 1523 in Augsburg erschienen, knapp hundert
Jahre später dann das erste von einer Frau verfasste Musterbuch. Zunächst in zählbarem Kreuzstich,
später im Barock auch mit Vorlagen, die auf den Stoff gezeichnet werden mussten, beinhalteten die
Musterbücher ornamentale Borten, beliebte Gestalten aus der Mythologie ebenso wie Blumen und
andere Gegenstände. Das früheste erhaltene Mustertuch aus dem Jahr 1598 aus England zeigt Tierund Pflanzengruppen, Bordürenmuster in Perlstickerei und eine Anzahl verschiedener Sticharten (vgl.
Marianne Stradal/Ulrike Brommer: Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Freiburg 1990, S. 82).
Mustertücher wurden vornehmlich von Mädchen im privaten Unterricht zuhause und vom 19. Jahrhundert an im öffentlichen Schulunterricht als Vorlage benutzt. Sie dienten einerseits als Sammlung
der Muster für den Gebrauch im Alltag, andererseits konnten die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse aber auch zum Broterwerb eingesetzt werden: „Für Damen der (Berliner) Gesellschaft kam um
die Mitte des 19. Jahrhunderts als standesgemäße Arbeit fast nur die Anfertigung von Stickereien in
Frage.“(Heidi Müller, Rosen, Tulpen, Nelken- Stickvorlagen des 19. Jahrhunderts aus Deutschland
und Österreich, Berlin 1977, S.5). Diese „Berliner Wollstickerei“ wurde in farbiger Wolle oder Seide,
Chenille oder Bändchengarn auf einfach gewebtem Kanvas mit Kreuzstichen gearbeitet. Durch neue
brillante Farben wurden raffinierte Farbabstufungen erzielt, und sie war bald die bekannteste und beliebteste Stickerei nicht nur in Deutschland. Als „Berlin Woolwork“ verkauften sich die Stickereien erfolgreich bis nach England und Amerika.
Im Zuge der aufstrebenden Textilindustrie entwickelten sich die Vorlagen zum Massenartikel; neue
Techniken waren geeignet, schneller und billiger zu produzieren. Mit Platt- und Kettenstichen in dicker
Wolle konnte man im Rahmen große Flächen mit geringerem Zeitaufwand besticken. Im Fachhandel
gab und gibt es dazu speziell zusammengestellte Stickpackungen, die sowohl den Stramin, einen
besonders zählfreundlichen Kanvas, auf dem das Bildmotiv bereits aufgedruckt sein kann, als auch
das Stickgarn enthalten. Bis heute hängen Erzeugnisse dieser Bildstickerei in so manchen Wohnzimmern, man denke nur an den „Mann mit Goldhelm“, millionenfach einem Gemälde von Rembrandt
nachgestickt.
Während sich das private Sticken nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, bleibt abschließend anzumerken, dass das Handsticken als zu erlernendes Handwerk in die Ausbildung zum „Textilgestalter im
Handwerk“ eingebunden wurde. Erst 2011 wurde deutschlandweit der neue dreijährige Ausbildungsberuf „Textilgestalter im Handwerk“ mit einer Differenzierung in Fachrichtungen geschaffen. Neben
den bereits bestehenden Ausbildungsberufen StickerIn, StrickerIn und WeberIn wurden die Fachrich4
tungen Klöppeln, Filzen und Posamentieren aufgenommen. Hier besteht erstmals die Möglichkeit,
einer geregelten Ausbildung nachzugehen und diese mit einem Gesellenbrief abzuschließen. Des
Weiteren ist es möglich, im Rahmen dieser Ausbildung die Zusatzqualifikation „Paramentik“ zu erwerben und darüber eine gesonderte Prüfung abzulegen.
Technik und Material
Die Stickerei kann entweder auf einem Trägermaterial wie Leinwand, Seide, Leder, Wolle, Baumwolle
oder auf einem speziell für Stickereien aus Baumwolle gewebten Stoff, dem sogenannten Kanvas,
angefertigt werden. Das fein durchlöcherte Gewebe des Kanvas eignet sich für den Kreuzstich und
seine Arten Gobelinstich und Webstich. Besonders delikat ist der ausschließlich mit Seiden hergestellte feine Petitpoint, der sehr zarte, mosaikartige Bildstickerei ermöglicht.
Der Kreuzstich ist sicherlich die bekannteste und gebräuchlichste Stichart: Hier werden kleine Kreuze
auf einen zählbaren Stoff gestickt, indem zuerst ein schräger Stich gemacht wird, dann darüber ein
zweiter in einem Winkel von 90 Grad. Stickt man mehrere Kreuze in einer Reihe, so stickt man zuerst
alle unteren Stiche nebeneinander und dann die oberen Stiche in einer Rückreihe darüber. Als Beispiele für diese Techniken finden sich in der Ausstellung die Arbeiten von Kate Westerholt und
Severija Inčirauskaité- Kriaunevičiené.
Die Gobelinstickerei imitiert die Bildwirkerei. Im Gegensatz zur Wirktechnik, die Farbflächen durch
Einlegen verschiedenfarbiger Schussfäden in die gespannten Kettfäden entstehen lässt, werden beim
Gobelin-Sticken im halben Kreuzstich die Fadenkreuze des Trägermaterials mit farbigem Stickgarn
diagonal überstickt und zwar vollständig mit in der gleichen Richtung verlaufenden diagonalen Überspannungen der Fadenkreuze. Die Qualität der fertigen Handarbeit zeigt sich in der Gleichmäßigkeit
der Stiche, die das Trägermaterial vollständig überdecken. Das Bild wird bestimmt durch das geschickte stichweise Zusammensetzen mit wenigen Farbtönen. Für Wandbilder, Kissen und andere
dekorative Handarbeiten wird in der Regel spezielles Kanvas, der sogenannte Stramin, mit Wolle bestickt. Von Fine Cell Work aus Großbritannien sind in dieser Ausstellung Kissen in dieser Technik zu
sehen.
Die wertvollste Art der Stickerei ist jedoch die Goldstickerei. Sie gehört der Geschichte an, wird heute
nur noch in der Paramentik, an Trachten und in der Haute Couture verwendet. Dabei werden mit Lahn
– Goldfäden, die aus mit feinstem Blattgold umwickelten „Seiden- oder Leinenseelen“ bestehen, Ornamente auf einem textilen Träger aufgebracht. Die beiden wesentlichen Techniken der Metallstickerei sind das Anlegen und das Sprengen. Beim Anlegen wird der Goldfaden parallel nebeneinander
gelegt und mit winzigen Überfangstichen festgenäht. Gesprengt wird das Gold, indem es über eine
aus Leder oder festem Karton gefertigte Schablone gelegt und mit Überfangstichen fixiert wird. Der
Goldfaden liegt auf der Schablone auf und lässt die Stickerei scharf und konturiert erscheinen. Anlegen und Sprengen war auch unter dem Begriff Reliefstickerei bekannt. Als Vertreter der Goldstickerei
firmieren die Beiträge der Regens-Wagner-Stiftung Dillingen. Die Wirkung dieser Goldstickerei kann
z.B. an dem in Wien aufbewahrten „Messornat des Ordens vom Goldenen Vlies“ (Brüssel, 15. Jahrhundert) studiert werden. Der Ornat besteht aus insgesamt zehn Kirchentextilien, d.h. Priesterkleidung
und Ausstattungsgegenstände, und ist auf kräftiges Leinen mit Gold und farbiger Seide in Überfangtechnik und Nadelmalerei gestickt und mit Halbedelsteinen besetzt. Bei besonders prunkvollen Gewändern findet man in dieser Zeit häufig die Kombination mit Perlenstickerei. Diese Bezeichnung wird
verwendet, wenn die Perlen mit einem eigenen Faden befestigt werden. Neben echten Perlen wurden
auch Halbedelsteine, später auch Glasperlen oder Korallen, mit halbem Kreuzstich oder Kettenstich
aufgenäht.
Die Nadelmalerei ist ein weiterer großer Bereich der Stickerei. Dazu schreibt Gottfried Semper: „Das
Moment der freien Behandlung erhebt die Handstickerei in den Rang der freien Künste“ (Die Textilen
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Künste, München 1878, S. 187). Mit der Nadelmalerei ist eine feine, die Malerei nachahmende Stickerei mit schattierend verarbeiteten farbigen Seiden gemeint. Flachstiche werden ineinandergreifend,
dicht an dicht gesetzt. Die Richtung der Stiche folgt dabei der Form des Musters. Die Nadelmalerei
wird oft mit Stielstichen, Spaltstichen und Knötchenstichen kombiniert. Als Stickmaterial eignet sich
besonders ungezwirnte, wenig gedrehte Seide. Es kann aber auch Wolle, Chenille – d.i. ein Garn mit
eingewebten kurzen Fäden – oder feines kaum verzwirntes Gespinst verwendet werden. Tilleke
Schwarz, Anna Torma, Sera Waters gehören zu den Ausstellern, die die Sticknadel wie einen Stift
führen und Bilder auf den Stoff „malen“, oft kombiniert mit anderen Techniken.
Auch mit dem Steppstich wurde zeichnerisch gearbeitet. Dabei wird auf der unteren Seite des Stoffes
ein langer Stich gemacht und auf der oberen Seite um die Hälfte der Ausdehnung desselben wieder
zurückgegriffen. So ist auf der Unterseite jeder Stich doppelt so lang ist wie auf der Oberseite. Diese
Stichart ermöglicht eine genaue Linienführung.
Andere Arten des Stichs wie Flechtenstich, Doppelstich, Gitterstich, maurischer oder spanischer Stich
sind in Lipperheide’s „Muster altitalienischer Leinenstickerei“ (Berlin 1881-1885, 2 Bde.), beschrieben.
Zwischen Nähen und Sticken bewegt sich die Technik des Quiltens, bei der drei Textilschichten mit
möglichst kleinen Stichen zusammengenäht werden, um ein Verschieben insbesondere des Volumenvlieses zu verhindern. Dies kann sowohl mit der Hand als auch mit einer Näh- bzw. Stickmaschine
passieren, wobei beide Techniken eine überzeugte Anhängerschaft haben. Der Waliser Cefyn Burgess kombiniert beides mit zarter Aquarellmalerei in seinen Quilts. Beim Quilten mit der Hand wird
eine kurze, dünne Nadel benutzt, deren Stärke sich nach den verarbeiteten Stoffen richtet. Wie beim
Steppstich erfordert ein gleichmäßiges Stichbild viel Übung, da die Stiche stets gleich lang und auf
Vorder- und Rückseite gleichmäßig sein müssen.
Eine eigene Art der Stickerei ist das Tambourieren. Dabei werden Kettstiche nicht mit einer klassischen Nähnadel, sondern mit der der Häkelnadel ähnlichen Tambouriernadel ausgeführt. Ursprünglich
angewendet in der Leder-, besonders in der Handschuhnäherei, wird es heute für aufwendige Accessoires in der Haute Couture verwendet, häufig kombiniert mit Gold- und Perlenstickerei, wie es an den
Arbeiten von Judith Weinmair zu beobachten ist.
Die Weißstickerei ist durch ihre Funktion definiert. Sie wurde zur Verzierung der Wäsche und der
Tischwäsche in Leinwand oder Baumwolle verwendet. Unterschieden wird der Flachstich, z.B. der
Languetten- oder Festonstich, der zum Säumen von Tischwäsche verwendet wurde, von sogenannten Durchbrucharbeiten. Während bei ersterem der Stoff unter der Kante des Festonstichs an der
Außenkante oder im Loch vorsichtig weggeschnitten werden kann, versteht man unter der zweiten
eine Stickerei, bei der mit einem Faden locker gewebte Stofffäden zusammengezogen werden, so
dass dabei Durchbrüche entstehen. Weiter fortgeführt wird diese Technik durch Herauslösen von
Längs- und Querfäden aus dem Gewebe und dem nachträglichen Zusammenfassen von Fadengruppen.
Als Weiterentwicklung der Durchbrucharbeiten wird die Nadelspitze gesehen. Die Nadelspitze wird
zusammen mit der Klöppelspitze als die „echte“ Spitze bezeichnet; deshalb wird im Folgenden auf
beide Spitzenarten eingegangen. Anzumerken ist, dass der Begriff der „echten Spitzen“ historisch
gewachsen und kein Qualitätsbegriff ist.
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Die „echte“ Spitze
Nadel- und Klöppelspitze sind „die beiden Spitzentypen, die die Spitzenkunst und damit die Stilprägung der Spitze bestimmt haben.“ (Lydia Immenroth: Streiflichter aus der Geschichte der Spitze, in:
Spitzen umschreiben Gesichter, hg. von Marianne Gächter-Weber, St. Gallen, 1997, S. 12)
Die Entwicklung der Spitze beginnt am Anfang des 16. Jahrhunderts in Europa, wie in der venezianischen Weißstickerei, bei der das Trägermaterial nach der Arbeit entfernt wurde, so dass die durchbrochenen Stellen durch feine Fadenverschlingungen gefüllt werden konnten. Italienisch ist demnach
auch der Gattungsbegriff der Spitze: „punto in aere“ was in etwa „Nähstiche in der Luft“ bedeutet und
die Technik recht gut beschreibt. Mit unterschiedlichen Stichvariationen erreicht man verschiedene
Arten von Durchbrüchen, die dann noch mit weiteren Spitzenstichen gefüllt werden konnten. Berühmte
Spitzenzentren waren zunächst Oberitalien mit Venedig, später Paris, Brüssel, Dresden und St. Gallen.
Spitzen wurden hergestellt vor allem für die führenden Höfe in Italien und Frankreich: Gemälde zeigen
die beiden Mediceerinnen auf dem französischen Thron, Katharina und Maria, in reichstem Spitzenschmuck. Ludwig XIV. gab so viel Geld für italienische Spitzen aus, dass sein Finanzminister per Verdikt staatliche Manufakturen in Frankreich einrichten ließ und so die Spitzenherstellung erheblich erschwinglicher machte. Im 18. Jahrhundert erlebt die Spitze einen Höhepunkt. Die flandrischen Niederlande entwickelten sich mit ihren Klöppelspitzen zur künstlerischen und wirtschaftlichen Weltmacht.
Berühmtestes Beispiel bildet das Spitzenkleid für Kaiserin Maria Theresia, dargestellt auf einem Gemälde in Schloss Schönbrunn von Martin van Meytens (vgl. Lydia Immenroth: Streiflichter aus der
Geschichte der Spitze, in: Spitzen umschreiben Gesichter, hg. von Marianne Gächter-Weber, St. Gallen, 1997, S. 14).
Diese Entwicklung ist ohne die Entwicklung des Verlagssystems, bei dem viele tausend Menschen in
Heimarbeit produzierten, nicht denkbar. Auch entwickelte sich eine Arbeitssteilung, in Venedig z.B.
wurden die Spitzen von Näherinnen in Teilen hergestellt und zu einem Stück zusammengesetzt. Zwar
wurde die Handspitze durch die Maschinenspitze des 19. Jahrhunderts nach und nach ersetzt, die
führenden Spitzenhersteller konterten aber mit neuen Erfindungen, z.B mit der „Chantilly“ Spitze, einer
schwarzseidenen Klöppelspitze, die sich um die Jahrhundertwende einer großen Beliebtheit erfreute.
Als Handelsware spielt die „echte“ Spitze heute keine Rolle mehr, als Handwerk aber soll sie vor dem
Vergessen bewahrt werden. So wurde die Nadelspitze aus Alençon, genannt „Point d´Alençon“ im
Jahr 2010 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt.
Als Vertreterin der Spitzentechnik präsentiert Sabine Perez aus Offenbach in der Ausstellung Papiertaschentücher, die am Rand mit Nadelspitze verziert sind.
Die Klöppelspitze
Ihre Herstellung beruht auf einem systematischen Wechsel von Verdrehen-Verkreuzen-VerknüpfenVerschlingen von Fäden im Mehrfachsystem. Die Fäden sind an mindestens zwei Paar spindelförmigen hölzernen Spulen, genannt Klöppel, befestigt und werden durch Kreuzen und Drehen der Klöppel,
die zumeist paarweise an einem Kissen, dem sogenannten Klöppelkissen, befestigt sind, miteinander
verflochten. Je nach Muster und Klöppeltechnik kann die Anzahl der verwendeten Klöppel mehrere
Hundert betragen. Die Musterherstellung geschieht meist anhand des darunter befestigten Klöppelbriefes nach vorgegebenem Muster, kann aber auch frei ohne Mustervorgabe (Freihandspitzen) erfolgen. Während des Klöppelns wird die Arbeit mit Stecknadeln auf dem Klöppelkissen fixiert. Nach der
Fertigstellung der Spitze werden sie wieder herausgezogen, um die Arbeit abnehmen zu können. Das
am häufigsten benutzte Material für Klöppelspitzen ist das reißfeste Leinengarn, seltener Seiden oder
Baumwolle. Auch Metallfäden aus Gold, Silber oder Kupfer werden zum Fertigen von Schmuckteilen
oder kompletten Schmuckstücken in Klöppeltechnik eingesetzt. Für das Klöppeln mit Metallfäden gibt
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es spezielle Klöppel. Je nach Region, in der die Klöppelarbeit entsteht, verwendet man Flachkissen
(wie in Belgien und Frankreich) oder Rollen (in Deutschland). Im Erzgebirge werden traditionell auf
Ständern liegende Klöppelrollen benutzt.
Anspruchsvoll sowohl in der künstlerischen Gestaltung als auch in der mathematischen und geometrischen Berechnung ist die Erarbeitung der Mustervorlage, also des Klöppelbriefs, welcher stets urheberrechtlich geschützt ist.
Das Klöppeln entstand wie auch das Häkeln als Form des Randabschlusses eines Gewebes, nämlich
aus der Franse. „Le Pompe“, ein Musterbuch für die Klöppeltechnik, erschien ca. 1557 in Venedig und
gilt als eine der ersten Quellen für das Klöppeln. Die Wiege dieser Spitzentechnik vermutet man also
in Italien. Von dort aus fand sie ihren Weg im 16. Jahrhundert zunächst nach Spanien, dann in die
spanischen Niederlande, nach Frankreich und schließlich auch ins Erzgebirge, wo eine Unternehmersgattin aus Annaberg maßgeblich an der Verbreitung der Klöppeltechnik beteiligt gewesen sein
soll.
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kann Klöppelspitze auch maschinell hergestellt werden.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine Maschine keine runden Textilien oder komplexe Muster fertigen kann, sondern eher zur Erstellung von Meterware in Form von Borten eingesetzt wird. Für den
Laien ist allerdings kaum zu unterscheiden, ob es sich um Handklöppelarbeit oder Klöppelspitze von
der Maschine handelt. Alle Klöppelarten vorzustellen würde zu weit führen, dennoch sei zu erwähnen
wie Klöppelarten voneinander unterschieden werden können. Getrennt wird nach Muster, verwendeter
Technik und Material. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Einordnung nach der historischen Entwicklung. Handelt es sich um eine frühe Klöppelarbeit aus der Renaissance oder aus den anschließenden
Epochen, wie dem Barock, dem Rokoko und dem Klassizismus, oder um eine moderne und zeitgenössische Arbeit. Schließlich kann auch nach der Klöppelregion unterschieden werden. Bekannte
Regionen sind, wie schon erwähnt, Italien, mit der sogenannten Mailänder Spitze, Brüssel und Brügge, das Erzgebirge in Deutschland sowie die Regionen Honiton in England und Tondern in Dänemark.
Für die Moderne steht die Schneeberger Spitze. Um etwa 1910 wurden neue Muster an der Staatlichen Spitzenklöppelmusterschule durch den damaligen Zeichenlehrer Paul Rudolph in Schneeberg
entwickelt. Zur Anwendung kam ein stärkerer Leinenfaden, und die Anfertigung der Spitze benötigte
weniger Zeit. Man bezeichnet die Schneeberger Spitze auch als Bänderspitze, welche mit nur wenigen Klöppelpaaren (6-8) auskommt und in elegantem Schwung mit Elementen des Jugendstils gestaltet ist. Die Schneeberger Spitze war auch eine Antwort auf die konkurrierende Maschinenspitze. Sie
konnte nicht auf Maschinen gearbeitet werden und war damit sofort als handgearbeitete Spitze identifizierbar. Gleichzeitig erlaubte der Einsatz weniger Paare eine schnelle und preiswertere Fertigung.
Die Ausstellung „Nadelwerke“ zeigt einige Schmuckdesigner, die sich dem Klöppeln verschrieben
haben, wie z.B. Silvia Fedorová aus Bratislava und Dorit Schubert aus Dresden. Die in Deutschland
traditionellste Klöppelregion, neben Niedersachsen und Franken, ist das Erzgebirge. Hier findet sich
auch die einzige Hochschule in Deutschland, die Klöppeln im Fach Textilkunst/Textildesign unterrichtet. Es ist die Westsächsische Hochschule Zwickau – Angewandte Kunst Schneeberg – , die mit einigen Studenten und auch der Fachbereichsleiterin Frau Prof. Gisela Polster aus dem Fachbereich
Textilkunst in der Ausstellung vertreten ist. Auch in Franken, in Abenberg im Landkreis Roth, zeugen
ein Klöppelmuseum und eine daran angebundene eigene, im Jahre 1913 gegründete Klöppelschule,
von der Klöppelkunst.
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Das Häkeln
Wie das Sticken lässt sich auch das Häkeln zurückverfolgen, wobei erste Zeugnisse geknüpfte Netze
sein könnten, welche in ägyptischen Gräbern gefunden wurden.
Erst viel später allerdings, ab dem 16. Jahrhundert verbreitete sich die Häkeltechnik, welche sich aus
der Spitzentechnik entwickelte. Wie bereits beschrieben, zeichnen sich sowohl Nadelspitze als auch
Klöppelspitze dadurch aus, dass die Textilien luftig durchbrochen sind. Die Musterung entsteht durch
den Wechsel von dichten und lockeren Fäden. Da diese begehrten Spitzen, welche sich nur der Adel
und die Kirchenfürsten leisten konnten, sehr aufwändig und mühsam zu erstellen und damit auch sehr
teuer waren, versuchte man mit einer Nadel einen Faden zu Maschen zu verschlingen und damit Spitzen nachzuarbeiten und nachzuahmen – die Häkeltechnik war geboren! Eine genaue Datierung liegt
nicht vor. Erste beginnende Häkeltechniken werden in das 16. Jahrhundert datiert. Seine Blütezeit hat
das Häkeln, das stets nur der Verzierung diente, im 17. und 18. Jahrhundert.
Bemerkenswert ist, dass selbst die vom Leinengrund gelöste Reticella-Spitze im ausgehenden 15.
Jahrhundert, die durch ihre Kompliziertheit nur von gelernten Facharbeiterinnen ausgeführt werden
konnte, mit der Häkelnadel nachgeahmt wurde. Aus dieser Spitze, die sich auswies als sogenannte
„freie Spitze“, also vom Leinengrund losgelöste Spitze, und hervorstach durch geschwungenes Muster, entstand im 17. und 18. Jahrhundert in Italien die Rosalienspitze.
Nachdem französische Klosterfrauen um 1830 die Häkelspitze in Irland einführten, erfuhr die
Rosalienspitze mit der Irischen Häkelspitze ihre vollkommene Nachahmung. Das besondere Kennzeichen waren erhaben gearbeitete Röschen oder später auch Margeriten und das Kleeblatt in seinen
unterschiedlichsten Variationen. Von Irland aus breitete sich diese „Häkelei“ schnell aus und erreichte
durch die Weltausstellung in London 1851 einen hohen Bekanntheitsgrad. Von nun an wurden die
verschiedensten Textilien mit Häkelspitze verziert, von Krägen, Kinderkleidchen, Spitzenhandschuhen
bis hin zu Deckchen und Jabots. Auch Damentäschchen entstanden durch Häkelarbeit, ebenso wie
Geldbörsen und Tabakbeutel oder sogenannte Wickelbänder, um die Decken, in welche Babys eingewickelt waren, festzuhalten.
Im Biedermeier wurden häufig Perlen eingehäkelt. Dies auch bei einfachsten Gebrauchsgegenständen, wie zum Beispiel bei einem Baumwolllätzchen, das mit einer Doppelreihe hellblauer Glasperlen
verziert war. Dieses große Schmuckbedürfnis, auch im Alltag, legt nahe, dass man ab der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Häkeln wie zum Stricken und Sticken sogenannte Mustertücher erschaffen und verwendet hat. Hierbei wurden Häkelmuster für den eigenen Bedarf und die kommenden
Generationen festgehalten. In der Regel waren diese Häkel-Mustertücher selbst sehr wertvoll gearbeitet. Sie bestanden aus langen, aufrollbaren Bändern, die aus Baumwollgarn gehäkelt und mit pastellfarbenen Seidenstoffen unterlegt waren. Seidenbänder, Rüschen und Spitzen zierten die Musterbänder zusätzlich.
Ebenso im 19. Jahrhundert bildet sich eine weitere neue Häkeltechnik aus, die Filethäkelei. Hierbei
wird zunächst aus Stäbchen und Luftmaschen ein gegitterter Netzgrund gearbeitet, der anschließend
z.B. mit dichten Stäbchen zu einem Blütenmuster gefüllt wird. Diese Technik eignete sich besonders
für Kopfkissen- und Bettbezüge. Auch wenn die Filethäkelei lange Zeit aus der Mode kam, finden sich
in vielen Haushalten noch Erbstücke, die diese zarte und strukturierte Zeichnung aufweisen.
Eine weitere Strömung in der Häkelkunst war im 19. Jahrhundert, vermutlich aus Frankreich kommend, die Gabelhäkelei. Hierfür benötigte man nicht nur eine Häkelnadel, sondern wie der Name
schon erahnen lässt, auch eine Gabel. Während man zu ihrer Entstehungszeit eine 3- oder gar 4zinkige Gabel benutzte, finden heute nur mehr 2-zinkige Gabeln Verwendung. Bei dieser Technik
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werden über der Gabel Schlingen gebildet, die anschließend mit der Häkelnadel gebündelt werden,
wodurch ein spitzenartiges Erscheinungsbild erreicht wird. Häufige Anwendung fand diese Technik bei
Gardinen. Auch Stolas, Schals und die verschiedensten Borten lassen sich mit der Gabeltechnik in
Baumwolle, Wolle, Mohair und sogar Bast herstellen.
Als letzte Häkelart sei noch die „Tunesische Häkelei“ erwähnt, die sich in ihrer Form und Beschaffenheit am weitesten von der Nachahmung der Nadelspitze entfernt hat und wegen der festen und
kompakten Beschaffenheit eher den Charakter von Gewebtem bekommt. Die „Tunesische Häkelei“
wird mit einer langen Häkelnadel ausgeführt. Beim Zustandekommen einer Reihe bleiben auf der
Hinreihe alle Schlingen auf der Nadel, welche auf der Rückreihe abgemascht werden. Häufig spricht
man daher auch von „Strickhäkelei“. Für wärmende Stücke, wie Teppiche und Tücher, fand diese
Technik Anwendung. Heute wird die „Tunesische Häkelei“ nicht selten bei der Anfertigung von
Babyjäckchen angewendet, da das Grundmuster sich sehr gut zum Besticken eignet.
Gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zog die Handarbeit mit der Häkelnadel auch
in die Mode ein. Man begann Capes, Schals und andere Bekleidungsstücke, wie Häkelkleider, Pullover, Blusen und Handschuhe in der Technik zu fertigen. Modebüchlein veröffentlichten ausreichend
Zeichnungen und gut nachvollziehbare Anleitungen von gehäkelten Modellen. Nach dem ersten Weltkrieg erschienen dann sogar Häkelbücher mit alten und neuen Mustern, welche die traditionell verwendeten Mustertücher ersetzen sollten. Nicht selten waren auch Sammelbilder von Firmen im Umlauf, die verschiedene Handarbeitstechniken beschrieben. Auf einer Sammelkarte, ausgegeben von
einer Firma die Bohnerwachs vertrieb, hieß es zur Häkelei: „Eine beliebte Technik … ist nicht nur eine
der leichtesten und angenehmsten Handarbeiten, sondern auch eine der dankbarsten, da die Gegenstände, die durch dieselbe angefertigt werden, vielfach zur Ausschmückung der Kleider und der
Wohnräume dienen. Außerdem ist es im wahren Sinne des Wortes eine Gesellschaftsarbeit, nicht
eintönig, nicht veraltet, immer Aufmerksamkeit erfordernd, ohne jedoch der Teilnahme an der Unterhaltung hinderlich zu sein.“ (Stradal, Marianne, Brommer, Ulrike: Mit Nadel und Faden. Kulturgeschichte der klassischen Handarbeiten.)
In unserer Ausstellung vertreten die folgenden Künstler der Häkelei: Dorothy-Ann Daly steht als Vertreterin der „Irischen Häkelei“. Die Schmuckkünstlerinnen Sarah Lierl und Karla Schabert haben das
Häkeln als Gestaltungsform in extrem gegensätzlicher Art und Weise für sich entdeckt. Während Sarah Lierl aus Kautschuk und Gummi Arm- und Halsschmuck häkelt, verwendet Karla Schabert den
klassischen Baumwollfaden, mit welchem sie Glasperlen zart umhäkelt. Als weitere Vertreterin sei
noch die niederländische Schmuckkünstlerin Felieke van der Leest erwähnt.
10
Das Stricken
„Man versteht darunter das Herstellen textilen Gewebes durch Ineinanderschlingen eines endlosen
Fadens zu Maschen mit Hilfe von Nadeln, Stricklieseln, Brettchen oder Maschinen. Durch Abwechseln
der Maschengrundform läßt sich das Maschenbild beliebig verändern.“ (Marianne Stradal/Ulrike
Brommer: Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Freiburg 1990, S.139)
Vermutlich entwickelte sich die Stricktechnik aus dem Knüpfen, bei dem mit Maschen und Schlingen
gearbeitet wird. Als Vorgängertechnik wird die Sprang-Technik angesehen, bei der man durch die
Verwendung mehrerer Querhölzer ein Geflecht aus gespannten Längsfäden erstellte. Funde sind aus
Skandinavien, aber auch aus Galizien überliefert.
Von den wenigen Funden von Strickarbeiten in Gräbern stammen die frühesten aus dem heutigen
Syrien, datiert in das 2. und 3. Jahrhundert. Aus Ägypten haben sich verschiedenartig gestreifte
Strümpfe und Socken erhalten, bei denen zwischen der großen und der zweiten Zehe ein Zwischenraum freigelassen wurde, um die Sandalenriemen durchführen zu können (datiert in das 4.6.Jahrhundert). Im europäischen Raum fand man in einem Frauengrab aus der Zeit um etwa 300 n.
Chr. in Thüringen zwei knöcherne Stricknadeln.
Es wird vermutet, dass die Araber das Stricken nach Spanien brachten, von wo es sich über den gesamten europäischen Raum verbreitete. In Spanien ist das Handstricken im 13. Jahrhundert verbreitet, wie aufwendige handgestrickte Kissen aus Grabfunden dieser Zeit belegen.
Die ersten gestrickten Strümpfe, waren in der Zweinadeltechnik ausgeführt, in Teilen gestrickt und
anschließend zusammengenäht. Das Rundstricken auf mehreren Nadeln erfand man erst später,
vermutlich in der Schweiz oder in Italien, wo aus dem Jahr 1254 ein Paar gestrickte Seidenstrümpfe
erhalten geblieben sind. Weitere Strickarbeiten und damit einige der wenigen Hinweise auf europäische Strickereien des 13. und 14. Jahrhunderts gibt es heute noch in der Schweiz. Dazu gehören
farbige Reliquienbeutel aus Seide; das Muster zeigt Wappenschilde und Lilien.
Als Beleg für das Ausüben des Strickens im deutschsprachigem Raum ist die bekannte Darstellung
des von Meister Bertram Ende des 14. Jahrhunderts geschaffenen Buxtehuder Altars (Kunsthalle
Hamburg). Dort ist zu sehen, wie Maria für das Jesuskind ein Kleidchen strickt. Dargestellt wird das
Stricken mit vier Nadeln.
Die Mode der Strumpfhosen, die über Spanien und Italien nach Mitteleuropa kam, verlieh dem Stricken einen beträchtlichen Aufschwung. Als gesichert gilt, dass in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts der handgestrickte Strumpf in Spanien hergestellt wurde und mit der Zeit die bisher aus Stoff
geschnittenen, genähten und mit Füßlingen versehenen Strümpfe und Strumpfhosen verdrängte.
1527 kam es zur Gründung der ersten Strickergilde in Paris, Ende des 16. Jahrhunderts folgte
Deutschland. Ein seltenes Beispiel einer gestrickten Seidenjacke aus der Renaissance kann im
Schloßmuseum in Neuburg a.d. Donau in Bayern besichtigt werden: dort wird die ungeheuer voluminöse Jacke des Pfalzgrafen Ottheinrich aufbewahrt, aus heller Seide in rechten und linken Maschen in
Italien gefertigt. Auch die Herstellung gestrickter Teppiche aus dieser Zeit ist überliefert.
Starke Verbreitung erfährt die Handstrickerei von Strümpfen unter Königin Elisabeth I., die 1561 ihre
ersten handgestrickten seidenen Strümpfe erhalten hatte und noch bis 1577 mit jährlich 20 Paar
Tuchstrümpfen beliefert wurde. Obwohl bereits 1589 die ersten Strickmaschinen, in Form von Rahmen, auf dem mit beweglichen Haken Maschen über eine Reihe fester Haken gezogen wurde, durch
den Engländer William Lee erfunden wurde, waren noch in der Mitte des 17. Jahrhunderts die Mehr11
zahl der Socken, Strümpfe und Strumpfhosen handgestrickt. Königin Elisabeth I. verweigerte Anerkennung und Patent, weil sie fürchtete, maschinengestrickte Stümpfe wären günstiger und würden
damit allen Frauen zugänglich werden. Schließlich setzten sich doch die Maschinen durch: für diese
Art der Herstellung setzte sich der Begriff der „Strumpfwirkerei“ durch.
Im 18.Jahrhundert galt das Stricken, das Anfertigen von Kleidungsstücken aus Wolle, als Zeitvertreib
in bürgerlichen Kreisen. Ende des 18. Jahrhunderts erschienen gleichzeitig das Weißstricken und die
Perlstrickerei. Bis heute ist nicht geklärt, wo die Technik der Weiß- oder Spitzenstrickerei entstand, per
definitionem handelt sich um die Nachahmung von echter Spitze, wobei linke und rechte Maschen und
Umschläge in Musteranordnung kombiniert wurden. Dafür benötigte man feine Metallnadeln. Bei der
Perlstrickerei werden die Perlen dem Muster entsprechend auf den Faden aufgefädelt und dann in
das Gestrick eingearbeitet, nachdem sie zuvor der Vorlage entsprechend in umgekehrter Reihenfolge
auf den Faden aufgereiht wurden. Besonders beliebt war die Perlstickerei im deutschen Biedermeier.
Um die Wende zum 19. Jahrhundert wurden die ersten Strickbücher herausgegeben, 1800 in Leipzig
von Johann Friedrich Netto. Darin fanden sich Anleitungen z.B. für Taufhäubchen, Geldbeutel, Brillenetuis und ähnliches. 1856 ließ der Engländer Mathew Townsend aus Leicester eine mit Gelenk versehene Nadel, die sogenannte Zungennadel patentieren. Mit Hilfe dieser Nadel wurde der Maschenbildungsprozess einfacher als mit spitzen Nadeln. 1881 wurde die Doppelzungennadel von dem Franzosen Armand Durand erfunden. Dadurch war eine noch schnellere Produktion möglich. In Bezug auf
die Ausgestaltung unterscheidet man Flach- und Rundstrickmaschinen, die sowohl für den Hand- als
auch für den Motorbetrieb infrage kommen.
Während und nach dem ersten Weltkrieg florierte die Strickerei erneut; es wurden Bekleidung,
Strümpfe und Mützen, die sogenannten Schneehauben für die Soldaten angefertigt und an die Front
geschickt. Das Stricken als politisches Instrument wurde erstmals während der Französischen Revolution eingesetzt. Die Tricoteuses, die französischen (Strumpf)-Strickerinnen, brachten ihre Bereitschaft
zum Kampf mit dem Strickzeug zum Ausdruck. Sie zogen 1789 mit in dem „Zug der Frauen“ nach
Versailles, trieben den König nach Paris, wo er verhaftet wurde, und erhielten anfangs sogar einen
Platz im neugegründeten jakobinischen Nationalkonvent, jedoch nur als „Citoyennes Passives“ ohne
Mitspracherecht (vgl. Elke Gaugele: Revolutionäre Strickerinnen, Textilaktivistinnen und die Militarisierung der Wolle. Handarbeit und Feminismus in der Moderne. In: critical crafting circle (Hg.), Craftista,
Handarbeit als Aktivismus, Mainz 2011, S. 15-16).
Auch in der Gegenwart, wurde das Strickzeug politisch instrumentalisiert: Als in den 1980er Jahren
Mitglieder der Partei der Grünen mit dem Strickzeug bewaffnet erstmals in den Deutschen Bundestag
einzogen, wollten sie damit ihre Unabhängigkeit demonstrieren. Dem Handarbeiten taten sie damit –
vorerst – keinen Gefallen. Gleich wurde eine neue Schublade geöffnet, und forthin bekam das Stricken den Stempel „öko“, der selten positiv gemeint war. Aus jüngster Zeit ist das „Guerilla Knitting“,
eine Bewegung aus der Streetart, die mit gestrickten Installationen an öffentlichen Plätzen das Bewusstsein der Passanten schärfen will. Auch Strickzirkel wie die Münchner „Knite Nite“, in denen man
sich, gern auch an öffentliche Plätzen, z.B. in München im Englischen Garten, treffen und miteinander
stricken kann, erfreuen sich zunehmenden Zulaufs. Spätestens seit die Texanerin Magda Sayeg das
„Yarnbombing“ erfunden hat, bei dem sie mit gestrickten Bomben für Frieden demonstriert, hat das
Stricken auch wieder eine politische Dimension.
Unsere Beispiele in der Ausstellung zeigen künstlerische Beispiele für gestrickte Mode von Cécile
Feilchenfeldt, klassische Schals und Mützen von Maren Speth, Schmuck von Shelley Norton sowie
eine Installation der Rausfrauen, Vertreterinnen des Guerilla-Knittings aus München.
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Michael Brennand-Wood
Großbritannien
Michael Brennand-Wood zählt zu den innovativsten Textilkünstlern. Er ist als Professor und Sprecher
aus der Internationalen Textil-Szene nicht mehr wegzudenken. Charakteristisch für seine Arbeiten ist
die Synthese von zeitgenössischen und historischen Quellen, besonders in Bezug auf Raumwirkung
in Zusammenhang mit Muster und Struktur. Er hat es wie kein anderer geschafft, Textil und andere
Materialien zu einem neuen Ganzen zu verbinden. Während seine älteren Arbeiten noch streng
symmetrisch angelegt waren, sind die neuesten Werke freier, aber immer noch genau strukturiert.
Die Arbeiten von Michael Brennand-Wood erkunden den Raum zwischen Zwei- und
Dreidimensionalität. Sie sind grellfarbig, dynamisch in Anordnung und Komposition und folgen einem
bestimmten Rhythmus, viele sind floral geprägt. Auf einer einfarbigen Basis setzt Michael BrennandWood seine einzelnen Computer-gestickten Elemente zusammen mit Knöpfen, Drähten und anderen
farbigen Objekten. Während sie in einigen seiner Arbeiten in unterschiedlichen Höhen und
Ausrichtungen emporragen und so dem Betrachter von jeder Seite einen anderen Blickwinkel bieten,
der wieder andere Zeichen, Symbole oder Farbspiele erlaubt, sind einige seiner Arbeiten doch eher
flächig gehalten.
Arbeiten Michael Brennand-Woods sind in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, wie
beispielsweise im Victoria & Albert Museum, London, im 21st Century Museum of Contemporary Art,
Kanazawa oder in der National Gallery of Australia, Canberra.
13
Cilly J. Buchheiser
Deutschland
Cilly J. Buchheiser kreiert aus Filz, Baumwollgarn, Glas- und Holzperlen, Pailletten, Metallfäden, Garnen täuschend echt und appetitlich aussehende Nahrungsmittel, die in ihrer Gesamtheit ein eindrucksvolles und prächtiges Buffet ergeben. Sie häkelt Backwaren und Salatblätter, näht Würste und
Tomatenscheiben, füllt sie mit Watte und Bauschaum. Die einzelnen Elemente werden zu üppigen,
reich dekorierten Platten arrangiert.
Hinter diesen Trompe l’œil-Delikatessen steckt jedoch eine ernsthafte Botschaft: Cilly J. Buchheiser
will dem verführten Betrachter demonstrieren, wie leicht sich der Verbraucher vom optischen Schein
der Nahrungsmittel blenden lässt. So wie die Platten aus weitgehend petrochemisch erzeugten Materialien bestehen, so sind auch die Nahrungsmittel durch eine Vielzahl von Zusatzstoffen beeinträchtigt.
Letztlich fungieren die schönen Platten als Warnung vor den Verfahren der Nahrungsmittelindustrie,
die durch chemische Prozesse die Attraktivität und Haltbarkeit der einzelnen Waren verstärkt und
verlängert. Der Konsument verfällt dieser Täuschung und vergisst über der Appetitlichkeit des Äußeren die Produktionszusammenhänge.
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Cefyn Burgess
Wales/Großbritannien
"Chapels have been an integral part of my life since childhood, these magnificent buildings represent
Welsh culture at its best demonstrating how they knitted and divided a community. Over recent years
they have slowly disappeared either converted or more seriously demolished, I felt a desire and need
to record the chapels before it was too late.
My latest work ‘The Migration’ gave me the opportunity to research Welsh chapels further afield, in
London, Birmingham, Liverpool and across the Atlantic in America especially Pennsylvania, New York
State and Vermont. The variety of buildings never ceases to amaze me and I am still discovering and
recording today.”
Die Arbeiten des walisischen Stickers und Webers Cefyn Burgess sind eng den Traditionen und der
Kultur seiner Heimat verbunden. Nach seiner Ausbildung zum Weber setzte er sich zunehmend mit
den historischen Techniken der Stickerei und des Quiltens auseinander. Durch das genaue Studium
historischer Arbeiten erkannte er spezifische lokale Techniken und erstellte darauf aufbauend Bezüge
zwischen walisischen und amerikanischen Textilien, die in sein Projekt „Migrations“ mündeten, in dem
er auch verfolgte, wie walisische Emigranten ihre textilen Techniken nach Amerika überführten und
hier weiter einsetzten, wie religiöse und textile Traditionen, die oftmals miteinander verbunden waren,
an die neuen Orte mitgebracht und hier fortgesetzt wurden.
In seinen Stickarbeiten beschäftigt sich Cefyn Burgess mit walisischen Kapellen. Die Stickerei dient
ihm als Medium der Zeichnung, um die Gebäude abzubilden, wobei Farbpigmente und Tinte hinzukommen. Mit dem Faden zeichnet Burgess die Konturen der Gebäude nach, deren Flächen dann
farbig ausgefüllt werden. Die Stickereien wirken fast wie Aquarelle mit stuckierender Tintenzeichnung
für das Markieren der wichtigsten architektonischen Linien. Oftmals werden die Darstellungen noch
durch Zitate in walisischer Sprache ergänzt und begleitet.
Für Burgess sind die Kapellen nicht nur ein zunehmend bedrohtes architektonisches Dokument der
walisischen Geschichte, sondern sie sind für ihn auch mit der Vergangenheit seiner Familie verbunden. Das Sticken, mit dem Gegenstände für den gemeinsamen Gebrauch in der Kirche oder für die
Familie ausgeführt und dann als Erbstücke weitergegeben wurden, setzt er ein, um historische Gebäude wiederzugeben. Die Idee der Textilie, die Vergangenheit und Gegenwart verknüpft, wird in seinen Arbeiten aufgegriffen und modifiziert. Somit sind auch diese Werke durch Cefyn Burgess’ Grundidee von der textilen Arbeit als Moment der regionalen Tradition, der individuellen Frömmigkeit und als
Äußerung der Familie und Gemeinschaft geprägt.
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Julie Cockburn
Großbritannien
Julie Cockburn überarbeitet Photographien mit gestickten Ornamenten und Papiere, die sie wie Stoff
mit Schrift und unterschiedlichen Motiven dekoriert, wobei Anordnung und Inhalte eher an Graffiti denken lassen. Als Grundlage dienen ihr zumeist historische Aufnahmen oder Fotos nach Gemälden, die
sie verwandelt und in etwas Neues und Fremdes umgestaltet. In ihrer Vorlagenwahl greift sie auf Porträts und figürliche Darstellungen zurück, die sich mit Schönheit, Status und Identität beschäftigen. In
ihrer Neugestaltung entzieht sie gerade diese Aspekte den Fotos. Dies wird in ihrer Arbeit „Suture
Netcurtains“ deutlich, in denen Gesicht und Körper der Frau durch ein ornamentales Muster ersetzt
werden. Das Dreidimensionale wird in etwas Flächiges verwandelt, das dem Bildgrund entspricht. Das
Muster selbst aus regelmäßigen Mandelformen, die sich blütenartig um ein Zentrum ordnen und von
einem Sechseck eingefasst werden, erinnert an altmodische Gardinen und könnte durchaus die Struktur des Stores und der Bettvorhänge auf dem Foto aufgreifen und vergrößern. In früheren Serien erzielte Julie Cockburn die Verwandlung der Identität, die Überarbeitung und damit Infragestellung etablierter westlicher Schönheitsvorstellungen durch das Aufmalen von Maori-artigen Tätowierungen,
durch das Einpassen in käfigartige geometrische Strukturen oder durch das Übereinanderlegen und
Aufschneiden von Photos verschiedener Porträtgemälde, so dass der Betrachter durch unterschiedliche Identitäten hindurchblickt. Geometrische Strukturen und Tätowierungen, die weder zum heiteren
Gesichtsausdruck der Figuren noch zur ihrer westlichen, städtischen Kleidung passen wollen, schneiden ebenfalls Fragen der Identität und der psychischen Verfassung an, verweisen sie doch auf den
Zustand des Eingesperrtsein bzw. des Archaischen und Urtümlichen. Durch die Arbeit mit kommerziellen Photographien und Abbildungen kontrastiert Julie Cockburn Massenproduktion oder mechanische
Herstellung und Handarbeit. Das Papiermaterial allein ist schon von einer gewissen Fragilität, die Julie
Cockburn durch das Fragmentieren und Überarbeiten noch steigert. Die Arbeit „Sampler“ verweist im
Titel auf die Tradition der Stickmustertücher, interpretiert Stickerei nun jedoch als Graffiti, als impulsives Niederlegen von Emotionen. Julie Cockburn beschäftigt sich mit Fundstücken, mit vergangenen
Vorstellungen von Schönheit und vergessenen Persönlichkeiten. Durch ihre Überarbeitungen und
Verfremdungen irritiert sie zwar zunächst, lenkt jedoch auch den Blick erneut darauf und lädt zu einer
genaueren Betrachtung ein, zur Reflexion über das Wesen der Schönheit sowie den Druck und
Zwang, die durch bestimmte zeitgenössische Vorstellungen von Schönheit aufgebaut werden.
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Dorothy-Ann Daly
Deutschland/Irland
Dorothy Ann Daly ist 1969 in Irland geboren und lebt gegenwärtig in Berlin. Sie häkelt Miniaturen und
kombiniert sie mit handgeschöpftem Papier zu Bildern. Ausgebildet in Malerei an der NCAD Dublin
und in Textilkunst an der Glasgow School of Art, benutzt sie die Technik und die zahllosen unterschiedlichen Sticharten der sogenannten irischen Häkelspitze, um kleine amorphe Körper zu erschaffen und ihnen eine lebendige Textur zu verleihen.
Art und Anzahl der Stiche sowie die Häkel-Richtung ergeben Arbeiten, die zunächst an die typischen
Musterproben erinnern, die vor dem Beginn der meisten Handarbeiten angefertigt werden. Klassisch
gerahmt und montiert auf der rauen Oberfläche des handgeschöpften Papiers, irritiert den Betrachter
zunächst die Mehrdimensionalität. Schließlich fällt bei noch genauerem Betrachten die Vielzahl an
verwendeten Sticharten und -abfolgen ins Auge.
Die Miniaturen wirken sehr zart und elegant und dabei doch lebendig; sie rollen sich zusammen oder
auseinander oder scheinen sich in verschiedene Richtungen zu strecken. Immer in der klassischen
weißen Baumwolle gehäkelt, sucht Daly sich zwar Inspiration und Anregung in ihrer Sammlung von
Spitzenarbeiten aus Familienbesitz und historischen Mustertüchern. Im Gegensatz aber zum Handarbeiten in ihrer Familie, bei dem immer etwas Nützliches gehäkelt wurde, das obendrein gefällig anzuschauen war, beginnt Daly ihre Arbeit ohne Vorlage und erlaubt ihren Stücken, sich gleichsam spontan zu entwickeln. Eine Serie nennt sie „Krickle Krackle“ in Anspielung an die in den Augen vieler völlig nutzlosen Kinderkritzeleien. Arbeiten dagegen wie die in der Ausstellung gezeigten „Legs“,
„Straighten Up“ oder „Curled Up“ begreift sie als Auseinandersetzung mit der Zerbrechlichkeit des
eigenen Körpers. Sie selbst sitzt seit gut zehn Jahren infolge einer Krankheit im Rollstuhl. Daly sieht
sich als Künstlerin und sagt von sich, dass sie im Häkeln ihr Mittel des künstlerischen Ausdrucks gefunden hat. Sie habe den Zeichenstift durch Baumwollgarn, Häkelnadel und ihr großes Repertoire an
Stichen ersetzt.
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Die Rausfrauen
Deutschland
Die Rausfrauen sind ein Street-Art-Duo, das seit rund einem Jahr in München, Stockholm, Berlin,
Hannover und den USA ihre „Verstrickungen“, wie sie ihre Arbeiten nennen, anbringen. Sie sind 24
und 29 Jahre alt, Puppenspielerin und Klinikclownin und unter den Decknamen „Hermine“ und „Sissi“
etwa einmal pro Monat gemeinsam unterwegs, um Straßen und Plätze umzugestalten. Mit der typisch
weiblichen Tätigkeit des Handarbeitens wollen sie auf humorvolle Art Geschlechterklischees ad absurdum führen und mit ihren gestrickten Installationen an öffentlichen Plätzen die Wahrnehmung der
Passanten schärfen und verändern. Ob sie wie erst kürzlich „Drei Maß Hirn“ anlässlich des Oktoberfestes aufstellen, die Münchner U-Bahn mit Gardinen und Blumentopf verschönern oder Wäscheleinen mit gehäkelten Unterhosen über die Kiesbänke der Isar spannen, die Reaktionen auf diese temporäre Strickinstallationen sind immer lebhaft und meistens positiv.
Die Rausfrauen erklären ihren Namensgebung wie folgt: „Wir bringen hausfrauliche Arbeiten in die
Öffentlichkeit und wollen ihnen so Bedeutung und Wertschätzung bringen. Jahrhunderte lang haben
Männer ‚Kunst‘ gemacht, und Frauen ‚Handarbeit‘. Wir holen diese Tätigkeiten, Fertigkeiten und Materialien raus aus dem privaten Raum und stellen sie mitten unter die Architekten und Bildhauer.“
Anlässlich der Ausstellung „Nadelwerke“ präsentieren die Rausfrauen ihre Wollinstallation „Kabelsalat“: „Der Blick unter den Schreibtisch offenbart häufig großes Chaos: ein wirres Durcheinander aus
Kabeln und Steckern, Leitungen und Anschlüssen – Kabelsalat eben. So winden sich gestrickte und
gehäkelte Stromkabel unterschiedlicher Ausführung um die Metallstäbe des Treppengeländers in der
Galerie, hier und da baumeln wollene Stecker oder Computermäuse, weitere elektronische Kleinteile
wie Steckdosen werden mit eingeflochten. Im Untergeschoß der Galerie hängen Kabelende lose herab und kommen vereinzelt mit den Besuchern in Berührung.“
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Silvia Fedorová
Slowakische Republik
Silvia Fedorova gestaltet zarte Gespinste, geklöppelt aus Nylon, Metall und anderen Kunststoffen.
Ungewöhnliche Materialien wie Müllbeutel oder Kupferdrähte werden zu Schmuck. Der Halsschmuck
ist und wirkt sehr leicht. Gleichzeitig ist er üppig, raumgreifend und in bester Art schmückend. Durch
die feinen Linien und Strukturen beschreibt Silvia Fedorová eine textile Struktur in geometrischer Qualität. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch Transparenz und die feinen Lichtschattierungen, die die Materialien bieten, aus. Manchmal fühlt man sich an vegetabile Formen und Pflanzen erinnert.
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Cécile Feilchenfeldt
Frankreich
Als „Lebensthema“ und „Herzblut“ bezeichnet die in Paris lebende, gebürtige Schweizerin das Metier
des Strickens. Cécile Feilchenfeldt hat ein eigenes Verfahren entwickelt, aus Nylonfäden auf der
Strickmaschine gerippte Stoffbahnen herzustellen, welche zu Mänteln und Westen weiterverarbeitet
werden. Die entstandenen Kleidungsstücke wölben sich artifiziell und widerspenstig. Sie faszinieren
durch Transparenz, Leichtigkeit und gleichzeitigem Volumen.
Mit ihrem eigenen Label „Cécile Feilchenfeldt“ eroberte die Künstlerin die Modemetropolen und verkaufte unter anderem bei Issey Miyake in Zürich, München und Tokio. Neben den in der Ausstellung
gezeigten Mänteln fertigt sie Schmuck, Hüte und andere Accessoires. Berufserfahrung sammelte sie
ferner als Kostüm- und Bühnenbildnerin wie auch durch ihre Lehrtätigkeit u.a. an der École Nationale
Supérieure des Arts Aplliqués et des métiers d’art in Paris.
2010 gründet Cécile Feilchenfeldt mit Dunja Weber die „luxluxlux lamp collection“.
LUXLUXLUX
Cécile Feilchenfeldt und Dunja Weber
Mit der Industriedesignerin Dunja Weber aus Mailand fertigt die Strickkünstlerin Cécile Feilchenfeldt
eine Serie von Lampenschirmen, bei deren Gestaltung sich die beiden Designerinnen der technischen
Möglichkeiten einer Strickmaschine bedienen und schier unendlich neue Formen kreieren. Ein fertiges
Strickstück aus Nylon und Lycra wird über Metalldrähte (meist pulverbeschichtet) gezogen, welche
dem Lampenschirm die Form geben. Hierdurch wird die strukturelle Oberfläche des Gestrickten sichtbar. Nylon und Lycra geben der Lampe im eingeschalteten Zustand Transparenz und verzaubern mit
zarten Farben und sanftem Lichtschein.
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Fine Cell Work
Großbritannien
„Fine Cell Work“ organisiert die Gestaltung von Entwürfen, das Unterrichten im Sticken und Quilten
sowie die Verteilung und den Verkauf von Stickarbeiten. Diese werden von Häftlingen in englischen
Gefängnissen ausgeführt. Die gemeinnützige Organisation arbeitet bei den Entwürfen mit bekannten
Künstlern zusammen und führt umfangreichere Projekte für verschiedene Auftraggeber, darunter Hotelketten, Innenausstatter oder Denkmalschutzorganisationen wie „English Heritage“ oder Museen wie
der Tate Gallery und dem Victoria & Albert Museum in London aus. Neben dem Umsetzen von privaten Aufträgen bietet „Fine Cell Work“ eine stets wechselnde Serie von Kissen, Quilts, Teppichen etc.
an.
Durch das Sticken erlernen die Häftlinge zusätzliche Fähigkeiten und verdienen sich Geld dazu. Das
Sticken hat dabei den weiteren Effekt, dass es das Leben in Haft durch Konzentration, Ruhe, als Zeitvertrieb und zum Vertiefen von Disziplin und Selbstorganisation erleichtert. Das Vollenden einer Arbeit
gibt den Häftlingen das Gefühl einer sinnvollen Tätigkeit und unterstützt ihr Selbstwertgefühl. Die Häftlinge werden durch professionelle Handwerker der „Embroiders Guild“ und der „Quilters Guild“ unterrichtet und erlangen umfassende Fähigkeiten.
Die Gefangenen arbeiten ca. 90 Stunden an einer Stickerei, wobei sie in der Regel zwischen 20 und
40 Stunden in der Woche sticken. Es entstehen im Jahr ungefähr 2000 Kissen. 2011 waren 490 Gefangene in 29 Gefängnissen in England, Wales und Schottland an „Fine Cell Work“ beteiligt. Oftmals
greift die Stick-Idee auch auf ihre Familien über, und ehemalige Gefangene bleiben ihr treu und unterrichten wiederum in den Gefängnissen.
Neben traditionellen Mustern, die sich auf englische Vorbilder beziehen, entstehen in Zusammenarbeit
mit jungen Künstlern ungewöhnliche und aktuelle Motive.
Karen Nicol: „I support Fine Cell Work because I'm so aware of the fantastic benefits to ones sense of
well being and achievement when you sit and stitch and find it really wonderful that Fine Cell Work
have found a way of harnessing this as well as creating great products, perfect for Christmas.”
Von der Textilgestalterin Karen Nicol stammen Kissen mit einem Tattoo-artigen Motiv aus Adler, Rose
und dem Schriftzug „Love”. Die altmodische Goblin- oder „Needlepoint“-Technik kontrastiert hier mit
dem kulturellen Umfeld, das mit Tätowierungen assoziiert wird.
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Daisy De Villeneuve: „I’ve always liked tapestry and was instantly drawn to the cushions and different
designs. Fine Cell Work is such an important cause as it helps rehabilitate inmates while in prison,
giving them the opportunity to earn & save money, learn a skill & give them hope. Also the added
benefit that making tapestry & sewing can be therapeutic”. Die Kissenentwürfe der Illustratorin Daisy
de Villeneuve zeigen auf weißem Grund Hände mit Armbanduhr, Schmuck, lackierten Nägeln und
Tätowierungen. Bei diesen Kissen werden Siebdruck und Stickerei kombiniert. Durch die Schrägstellung und das Fragmentieren gewinnen die naiv anmutenden, flächigen Motive Dynamik und Spannung.
Emily Peacock: „Life is a joyful and precious thing. I chose the word LIFE for its double meaning. On
first glance, the word is stitched in bright colours with an almost neon glow to them, giving the impression of the vibrancy and positivity of life. However, behind the word lies the shadows of prison bars
surrounded by keys and keyholes, highlighting the negative meaning of the word 'life' for someone
whose freedom has been taken away. Looking at the design from this perspective, a bright LIFE is the
other side of the bars and unattainable". Emily Peacocks in Gobelintechnik ausgeführte Kissenrolle
erinnert in der Typographie und der Farbigkeit an die Hippie-Bewegung der 1970er Jahre, an viktorianische Plakate oder an Tätowierungen, lässt aber auch ein Zirkusmilieu mit phantasievollen und bunten Wohnwagen assoziieren.
Die Stickerin und Stickmustergestalterin bezieht sich in ihrem Kissenentwurf explizit auf die Umstände,
unter denen die Arbeiten ausgeführt werden. LIFE demonstriert ihren Optimismus und ihre Lebensfreude, doch verweisen die grauen vertikalen Streifen, die Schlüssellochmotive und die seitlichen
Schlüssel darauf, dass die Arbeiten in Gefängnissen ausgeführt worden sind. Das Motiv verleiht jedoch auch der Hoffnung auf das Leben in Freiheit nach der Zeit im Gefängnis Ausdruck.
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Fink Ossi
Italien/Deutschland
Fink Ossi stammt aus Südtirol. In München absolvierte er die Ausbildung zum Holzbildhauer und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München Malerei. Im Anschluss folgte eine intensive
Auseinandersetzung mit der Zeichnung, die Ende der 80iger Jahre in erste Versuche, Schrift und
Zeichnung in Stickerei umzusetzen, mündete.
Mehr und mehr empfand er das Sticken als geradezu befreiend: „Technik oder weitere Kenntnisse des
Mediums sind für einen Dilettanten reines Gift, die ihn hindern, der einfachen Handarbeit zu frönen.
Diese Unkenntnis führt den Autodidakten manchmal zu anderen Ergebnissen, bis zum Absurden.
Aber ist das nicht schön?“ Er beschloß, ein Manifest für das Sticken zu verfassen und ins Textile zu
übertragen. Als Antwort auf die Frage „Warum stickst Du?“, die ihm anfangs oft gestellt wurde, verfasste er unter dem Phantasienamen „Studio Rossi & Liberatore“ ein zweiteiliges Manifest, das aus
einem selbst verfassten Text sowie einem Bild besteht:
„Immer auf ein Neues die Oberfläche durchdringen. Von alters her wurde die Stickerei mit der
Absicht praktiziert, das Weltgeschehen im Lot zu halten. Es ist ein Einschwingen in die Bewegung mittels Nadel und Faden, um es dem Gang der Gestirne gleichzutun. Sinn dieser Rituellen
Handlung ist eine vollkommene Einheit mit dem Weltganzen.“
Während das Plädoyer für das Sticken als Mittel „das Weltgeschehen im Lot zu halten“ auf dickem
dunkelgrünen Samt mit kräftiger Farbe in Schreibschrift gestickt und gut zu lesen ist, wirkt das danebengestellte Bild zunächst chaotisch. Was wie in kräftigen Rottönen schattiert wirkt, entpuppt sich bei
genauerer Betrachtung als ein Gewirr von Linien, tausende schlängeln sich auf dem Trägerstoff, bilden Knäuele, verwickeln sich und entwickeln sich wieder.
Allein an diesem Bild trieb Fink Ossi das langwierige und zeitaufwendige Sticken auf die Spitze. Ein
ganzes Jahr arbeitete er an diesem Bild, begonnen ohne Plan, sich einlassend auf ein offenes Ende:
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„In den Textilarbeiten von Fink Ossi kommt die Linie formal und materiell (der Faden) geradezu endemisch vor; ebenso der kalkulierte (in eine wiederkehrende Versuchssituation eingebundene) Zufall und
die kontemplative Mühewaltung des bewusst ausgetragenen Handwerklichen.“ (Peter T. Lenhart: Vortrag zur Ausstellung „Sich Schwierigkeiten leicht zu machen ist ein Wunder. Fink Ossi und Heribert
Reindl“ Galerie Royal, München 2008)
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Caren Garfen
Großbritannien
Caren Garfens Projekt „Dessert – She had her cake and she ate it all DIETS FAIL“ beschäftigt sich mit
den Themen von Diät und Sucht. Die Arbeit ist in Form von Taschentüchern gehalten, die in
Geschenkpackungen präsentiert werden, wie sie einst als Geschenke an Frauen gegeben wurden.
Die Taschentücher kombinieren Siebdruck im CMYK-Verfahren, bei dem Blau, Magenta, Gelb und
Schwarz in einzelnen Lagen übereinander gedruckt werden, sowie in Handstickerei gearbeitete
Textpartien und Mongramme. In jedem Karton befinden sich drei Taschentücher: das untere Taschentuch trägt eine Randdekoration aus aufgestickten Worten, das zweite ein aufgedrucktes Motiv und das
obere ein eingesticktes Monogramm mit floralem Beiwerk.
In der korrekten Reihenfolge arrangiert, ergeben die Taschentücher den Satz „DIETS FAIL“ – Diäten
versagen oder schlagen fehl. Die Motive zeigen die kalorienhaltigsten Speisen und die Esswaren, auf
die es besonders schwer fällt zu verzichten, auf die gerne bei Frust, Streß und Belastungen durch
Familie und Beruf als Erleichte-rung und „Belohnung“ zurückgegriffen wird wie Schokolade, Kekse,
Chips, Eis, Pizza oder Pommes frites. Die eingestickten Worte beziehen sich auf die abgebildeten
Speisen und listen verschiedene Produkte oder Geschmacksrichtungen auf.
Caren Garfen beschäftigt sich in der Arbeit auf durchaus humorvolle und einfühlsame Weise mit dem
Thema Diät. Dahinter liegen dann ernsthafter die Schönheitsvorstellungen, die von außen an Frauen
herangetragen werden, wie diese mit dem realen Leben und Bedürfnissen kollidieren und Erwartungsdruck aufbauen. Das Taschentuch fungiert in diesem Kontext nun eher zum Trocknen der Tränen,
dass die gesteckten Ziele und Wünsche nicht eingehalten wurden.
Caren Garfen greift mit dieser Arbeit auf frauenspezifische Themen wie Diät und Handarbeit zurück
und beleuchtet damit den genderspezifischen Aspekt des textilen Materials.
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Christine Graf
Deutschland
Die in München lebende und arbeitende Künstlerin Christine Graf verwendet für ihre Broschen feines
industriell hergestelltes Kupfernetz. Dieses Gewebe lässt sich wie Stoff intuitiv und direkt mit den
Händen zu Körpern formen, die anschließend mit feinem Golddraht bestickt werden.
„Ich versuche so, die Oberflächenstruktur des Netzgewebes in ihrer ästhetischen Qualität zu verändern.“
Durch das Emaillieren erhalten die ursprünglich sehr geometrischen Formen während unzähliger
Brennvorgänge ihre Strenge und verwandeln sich zu fragil anmutenden Körpern.
Auf diese Weise erzielt sie eine neue, einzigartige Ästhetik der Oberfläche, wobei rhythmische Wiederholungen ebenso eine Rolle spielen wie Licht- und Schatteneffekte.
„In den rhythmischen Wiederholungen und dem Spiel von Licht und Schatten wird die formale Geschlossenheit aufgebrochen, ihre Zerbrechlichkeit und ihr ephemerer Charakter werden sichtbar.“
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Matthew Harris
Großbritannien
Matthew Harris hat den Studiengang Textil am Hereford College of Arts absolviert und ist einer der
renommiertesten Textilkünstler Großbritanniens. Auch außerhalb der Insel sind seine Arbeiten bekannt und in vielen Ausstellungen und Sammlungen vertreten.
Harris gestaltet seine Textilbilder aus Gewebe, das er von Hand färbt oder bedruckt und näht oder
stickt. Die Stücke sind aus rohen Baumwollfasern in einem „Sandwich“-Prinzip zusammen gelegt und
gefaltet. Er baut die Arbeit Stück für Stück auf. Das Bild, das er anfangs vor Augen hat, kann sich im
Laufe des Arbeitsprozesses ändern, wenn sich Teile überlappen.
Jede Textilarbeit ist aus einzeln gestalteten Abschnitten und Fragmenten zusammen gesetzt. Die
unterschiedlichen Teile verbindet Harris so gekonnt, dass aus den zusammen treffenden Linien,
Grenzen, Farben und Mustern ein Bild entsteht. Die subtilen Farbnuancen und Streifen, die kalligrafischen Zeichen lassen an Landkarten oder Landschaften denken. Auch Musik lässt sich mit ihnen assoziieren. Es scheint manchmal ein fragmentarisches Bild zu sein, man fragt sich, wie es sich weiterentwickeln würde. Und genau das reizt Matthew Harris.
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Rachael Howard
Großbritannien
Rachael Howard, geboren 1969 auf Wirral, einer Halbinsel im Nordwesten Englands, erhielt ihre Ausbildung zur Stickerin am Royal College of Fine Arts in London. Dort war sie im Jahr 1992 eine der
sechs ersten graduierten Handsticker überhaupt. Seit 20 Jahren arbeitet sie in der von ihr erdachten
Vorgehensweise, um die für sie so typischen Zeichnungen kongenial auf Textil zu bringen. Sie setzt
Siebdruck für ihre Zeichnungen ein und kombiniert sie mit Applikationen anderer Stoffe und maschineller Stickerei. Obwohl ausgebildet als klassische Handstickerin, versuchte sie mittels dieses Einsatzes von Siebdruck und Maschinenstickerei neue Wege zu gehen. Damit war sie sehr erfolgreich und
an vielen Projekten beteiligt. Unter anderem stand sie bei dem prestigeträchtigen „Jerwood Textiles
Prize“ 1997 auf der engeren Auswahlliste. Das renommierte „embroidery magazine” nennt sie „one of
our foremost narrative textile artists“.
Howards typischer Illustrationsstil könnte simpler kaum sein. Jeder Vogel, jede Blume und jede Figur
ist auf sparsame und zurückhaltende Weise und doch bezaubernd ausgeführt. Durch die Applikationen auch gemusterter Stoffe erreicht sie eine lebendige Farbigkeit.
Rachael Howard ist Zeichnerin und Illustratorin. Besonders Menschen werden von ihr beobachtet, wie
sie sich in Positur werfen, miteinander agieren; Körperhaltung und Körperausdruck werden skizziert
und münden in die Darstellung spontaner kleiner Begebenheiten, oft humorvolle Studien menschlichen Verhaltens. Howard gelingt es, ihren unverwechselbaren „Strich“ mittels der Kombination aus
verschiedenen Techniken auf das Textil zu übertragen. Die textilen Bilder sind handwerklich von großer Qualität. Ihre Motive sind exakt ausgearbeitet, das, was sie beobachtet, setzt sie in Zeichnung um,
durch das Applizieren von Stoffen erreicht sie Farbigkeit und Tiefe, durch Stiche und Stichkombinationen Genauigkeit.
Sie benutzt Bild, Text und Objekt, um ihre kleinen, oft autobiografisch gefärbten Alltagsgeschichten zu
erzählen: “I like it when I find someone else´s shopping list at the bottom of a supermarket trolly, these
discarded and lost notes often find their way into my work, they are my found drawings which I combine with my own to tell textile tales.”
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Mela Ilse
Deutschland
Mela Ilse, 1968 in Nürnberg geboren, absolvierte 1985-1988 eine Keramiklehre und studierte anschließend in Linz und an der Akademie der Bildenden Künste in München. Nach einer Werkstattgemeinschaft arbeitet sie seit 2004 in ihrer eigenen Werkstatt im Chiemgau.
In ungewöhnlicher Form verbindet Mela Ilse Keramik mit Häkelei. Anders als Erna van Sambeek, die
mit Häkelei zerbrochene Teller ergänzt und wieder vervollständigt, fügt Mela Ilse ihren Vasen und
Schalen gehäkeltes Textil zusätzlich als schmückendes Element hinzu. „Wenn Vasen sich kleiden“
oder „Blob“, so nennt die Keramikkünstlerin ihre zylindrischen, übergroßen Vasen. Wie Wucherungen
wachsen aus der glatten, unglasierten Oberfläche, mit Wolle gefüllte, gehäkelte Beulen heraus. Dies
wirkt auf den ersten Blick unnatürlich und befremdend und erzielt dabei eine hohe Ästhetik und eröffnet ein Spiel mit der Oberfläche.
Mela Ilses Schale „blaue Blume“ zieren Ton- in-Ton gefertigte Häkelblumen, wobei unklar bleibt, ob
die aus Ton gebaute Schale die Häkelei nachahmt, oder sich die Häkelblume in ihrer Gestaltung an
der Gestalt der Schale orientiert hat.
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Severija Inčirauskaité-Kriaunevičiené
Litauen
„In my works, the kitsch details of popular culture lose their clearly negative contents. A simple understanding of beauty characteristic to ordinary people can also be valuable at least, because it is part of
life and sincere.”
Die litauische Künstlerin Severija Inčirauskaité-Kriaunevičiene studierte Textilkunst an der Vilnius
Academy of Fine Arts.
Bei den in der Ausstellung „Nadelwerke“ gezeigten Objekten dient nicht Textiles, sondern Metall als
Trägermaterial für die im Kreuzstich aufgebrachten Motive. Traditionelle Blumendekore werden auf
zum Teil verrosteten Metalleimern, Metallkannen und sogar Bügeleisenflächen, welche zuvor mit
Bohrlöchern versehen werden, mit Stickgarn aufgebracht.
Der Gegensatz von traditioneller Stickerei auf dem so ungewöhnlichen Material Metall wird durch eine
farbliche Abstimmung des verwendeten Garns mit dem Trägermaterial fast aufgehoben. Severija
Inčirauskaité-Kriaunevičiene läßt eine Ton-in-Ton-Malerei entstehen. Dabei könnten die bestickten
Bleche nicht unterschiedlicher sein – sowohl einem Schöpflöffel als auch der Motorhaube eines Autos
werden Stickereien verpasst.
Hiermit spielt die Künstlerin mit der Rezeption von Kitsch und stellt eine bestehende Hierarchie zwischen sogenannter „Hoher Kunst“ und weniger wertvollen Artefakten in Frage.
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Esther Knobel
Israel
Die Serie „The mind in the hand“ entwickelte die israelische Schmuckkünstlerin Esther Knobel 2007
auf zwei parallelen Wegen: in der Gestaltung von Broschen und in der Erstellung von Radierungen.
„The mind in the hand“ ist für Esther Knobel gleichbedeutend für „the image of a »thinking hand«“.
Ihr unstillbares Interesse am Verhältnis zwischen „Handwerk“ und „Idee“, „Körper“ und „Geist“, „Theorie“ und „Praxis“ drückt sich auch im hebräischen Titel dieser Arbeit aus: „Melechet Machshevet“ bedeutet melacha – Handwerk, machshava – Idee. Melechet Machshevet ist ein biblischer Begriff, welcher die Herstellung des tragbaren Tabernakels beschreibt, der während des Exodus aus Ägypten,
gebaut wurde.
Die Idee, Silber mit Eisenfaden zu besticken, resultiert aus der Auseinandersetzung mit dem Arbeitsprozess der Radierung. Sowohl das Sticken als auch die Radierung gelten als traditionelle, seit langem angewandte Techniken Bildhaftes auszudrücken. Dabei erhält die Silberbrosche das gleiche
Bildmotiv, oder Ausschnitte daraus, wie die Radierung.
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Sarah Lierl
Deutschland
Seit 1997 entwirft und gestaltet Sarah Lierl Schmuck. Am Anfang in ihrer Lehre als Silberschmiedin,
seit 2003 als selbstständige Künstlerin in ihrer Werkstattgalerie „tragbar“.
Sarah Lierls Arbeit fällt durch ihre Vielseitigkeit auf: „Mein Hang zur Vielfalt und zum Experimentieren
spiegelt sich in der Vielschichtigkeit meiner Kollektion.“ Aus massivem Silber oder Gold sind ihre Ringe; sie tragen Buchstaben oder Zeichen in einfachen klaren männlich wirkenden Formen. Mit ihrem
Glaskugel- Schmuck schwelgt sie in fein abgestuften Farbkombinationen, ihr Madonnenschmuck dagegen ist zart und verspielt.
Ihre neue Kollektion ist gehäkelt und gestrickt. Lierl verwendet für den Hals- und Armschmuck Gummi
und Kautschuk, darunter auch recycelte Aids-Handschuhe, die in feine Streifen zertrennt werden. Die
Starrigkeit des Materials ergibt mit den Schlingen des Gestrickten und Gehäkelten amorphe Formen,
die sich um Hals und Arm der Trägerin legen.
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Shelley Norton
Neuseeland
„The general concept that underpins my work is the notion of meaning and how we construct it. I find
this manufacture to be both fascinating and somewhat absurd, as we construct or subscribe to stories
that seek to make our existence more rational and comfortable, ways of looking that both define and
constrain us in our daily existence.
The purchased item forms a significant part of our visual language and participates in how we make
meaning. Do we bond to possessions, value them as useful extensions of ourselves … as colourful
depictions of our personalities, or do we consume and discard both packaging and product. By taking
the discarded wrappings of the desired object, and constructing different objects I want to create pieces that engage the viewer – to draw attention to these often invisible ways of thinking around making
sense of our day-to-day life. To draw attention to existing knowledge, whilst at the same time being
aware of new ways of looking and understanding, to liberate a degree of free association in the viewer’s conscious …”
Shelley Nortons neue große Anhänger bestehen aus in Streifen zerschnittenen, gestrickten und
gehäkelten Plastiktüten, die zu flachen Anhängern geschmolzen werden. Waren die früheren Werke
durch eine prägnante klare plastische Erscheinung und traditionelle Dekorationsmotive wie Zöpfe
oder Blüten bestimmt und erlaubten durch ihre Mehrteiligkeit eine gewisse Flexibilität sowie eine
Gestaltungsbeteiligung durch den Träger, so sind die neuen Arbeiten als flache, ovale, durch eine
unregelmäßige Kontur charakterisierte Platten konzipiert. Durch zwei Löcher wird eine Kordel gezogen, die als Trägerband dient. Die großen Knoten werden auf der Oberseite der Platte positioniert
und damit zum Teil der Gestaltung. Als Motive der Platten wählt Shelley Norton Blumenstiele vor
einem blau-gelben Hintergrund. Die asymmetrische Komposition, der Kontrast von nahem, angeschnittenen Vordergrundmotiv und tiefer liegendem Hintergrund, der durch die Farbigkeit als See
gedeutet werden kann, erinnert an japanische Farbholzschnitte oder deren Interpretation durch die
Impressionisten. Der zweite Anhänger zeigt dagegen ein rein auf die Fläche ausgerichtetes klassisches Hahnentrittmuster. Diese traditionellen Motive werden durch die ungewöhnliche Form und die
frische Farbigkeit aufgelockert und „verjüngt“. Die Größe der Anhänger lässt sie wie Bildfelder erscheinen, die um den Hals getragen werden. Durch die Häkel- und Stricktechnik erhalten sie eine
etwas unregelmäßige Oberflächenstruktur, die den Motiven Lebendigkeit verleiht. Die intensive Farbigkeit verleiht den Arbeiten eine gewisse fröhliche Naivität, die den Betrachter fasziniert und einlädt,
sich mit den Arbeiten selbst und den mit dem Bereich „Schmuck“ verbundenen Vorstellungen zu
beschäftigen. Hierzu zählen besonders die Aspekte von Technik, Material und Tragbarkeit.
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Paramentenwerkstatt der Regens-Wagner-Stiftung Dillingen
Deutschland
Seit mehr als 150 Jahren fertigt die Dillinger Paramentenwerkstatt für die Liturgie Paramente nach
Auftrag und Maß. Ihren hervorragenden Ruf und ihre Bekanntheit weit über bayerische Grenzen hinaus verdankt die Werkstätte zum einen den prägnanten Entwürfen von Sr. Animata Probst, zum anderen der außergewöhnlichen handwerklichen Qualität. Zudem kann die Dillinger Werkstatt auf eine
reiche Materialsammlung zurückgreifen. Die künstlerische Gestaltung wird seit 40 Jahren durch die
Entwürfe der Dillinger Franziskanerin Sr. Animata Probst geprägt, die an der Akademie der bildenden
Künste München bei Franz Nagel ausgebildet wurde.
Ihr Markenzeichen ist die Rückführung der Farb- und Bildsprache auf einfachste, gleichwohl ausdrucksvolle Formen. Dabei wird auf die Verbindung von Tradition und Moderne auf der Grundlage
zeitloser christlicher Symbole geachtet. Mit untrüglichem Gespür für Farben, Muster und Materialien
werden die Entwürfe schließlich in der Werkstatt umgesetzt: „Sehgewohnheiten und Ästhetik ändern
sich. Die Ausrichtung auf die liturgischen Erfordernisse bleibt – wie auch die Verantwortung für die
MitarbeiterInnen und Beschäftigten.“(Kunst der Paramentik, Regens-Wagner-Institut Dillingen 2007)
Das Regens-Wagner-Institut ist eine Einrichtung für Menschen mit Hörschädigung. In der TextilWerkstatt arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Eine wichtige Rolle spielt die
Werkstatt auch in der selten gewordenen Ausbildung zur Paramentenstickerin.
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Sabine Perez
Deutschland
„sticken ist ein unglaublich kostbares kulturgut. es verbindet, regt an, tut der seele gut, vor allem das sticken in gemeinschaft ist sehr entspannend... es gibt selten situationen in denen
man auch in gesellschaft einfach still sein kann, ohne dass es unangenehm ist. am spannendsten ist aber der austausch in der gruppe und die freude an den wachsenden ideen und
werken“
Sabine Perez ist gelernte Handstickerin und erhielt 2011 den Hessischen Staatspreis für das deutsche
Kunsthandwerk. Aus der Tradition heraus, Baumwolltaschentücher zu umsticken oder zu umhäkeln,
entwickelt sie ihre besonderen Objekte, welche erst auf den zweiten Blick enttarnt werden. Ihre bestickten Taschentücher sind nicht aus gewebtem Textil, sondern einfache Papiertaschentücher oder
Papierservietten. Diese umstickt und bestickt sie kunstvoll mit farbig leuchtenden Garnen und nimmt
ihnen damit den Wegwerfcharakter und den flüchtigen Nutzen, gibt ihnen einen neuen Wert.
Neben Taschentüchern bestickt sie mit Goldfaden Pappteller, welche assoziativ dadurch zu Porzellan
werden. Auch hier verliert ein Gebrauchsgegenstand seinen Gebrauchswert, überrascht und beglückt
den Betrachter dadurch aber umso mehr.
Sabine Perez, 1966 in Fulda geboren, absolvierte 2007 ihren Master-Abschluss in Kanvas-, Leinwandund Goldstickerei. 2011 eröffnete sie die Galerie Grün in Offenbach.
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Monika Sarnitz
Österreich
Monika Sarnitz, geboren 1924, entstammt dem Wiener Großbürgertum. Durch ihre Tante Anna von
Schmedes hat sie früh Kontakt zur Wiener Werkstätte; sie beginnt ein Studium an der Kunstgewerbeschule und tritt in die Meisterklasse für Mode ein, muss jedoch aufgrund des Ausbruchs des Zweiten
Weltkrieges ihre Ausbildung abbrechen.
Nach dem Krieg hilft sie ihrem Mann als Geschäftsfrau beim Aufbau eines Großhandelsunternehmens
und kümmert sich um die Familie. Einige wenige Modeentwürfe aus dieser Zeit bleiben singulär und
werden heute in der Modesammlung des Museums für angewandte Kunst Wien aufbewahrt. In diesen
Jahren bleibt wenig Zeit für kreative Arbeit. Erst spät, im Jahr 1977, entdeckt Monika Sarnitz das Häkeln als künstlerische Ausdrucksform. Inspiriert durch die Unterwasserwelt mit ihren besonderen Tieren und Pflanzen, die sie bei vielen hundert Tauchgängen entdeckt und fotografiert, beginnt sie Fische, Seesterne, aber auch andere Tiere sowie Köpfe in handtellergroßen Miniaturen zu häkeln.
An die 100 dieser Miniaturen entstehen in den folgenden Jahren. Das Besondere daran ist, dass Monika Sarnitz frei mit der Häkelnadel arbeitet, d.h. ohne Skizze oder Vorlage.
Die stets in weißem Baumwollgarn ausgeführten Miniaturen wirken zunächst ornamental und dekorativ und erinnern an die allseits bekannten Häkeldeckchen. Dann jedoch verändern sich die Gesichter,
typische Gesichtszüge treten hervor, sie bekommen etwas fratzenhaftes, erinnern an afrikanische
Masken. Monika Sarnitz’ Tierwelt, all die Fische, Vögel und Katzen sind mit einem genauen Blick für
Details gearbeitet und haben durchaus etwas Skurriles. Ihre Phantasie und Kreativität ist in allen Arbeiten spürbar, auch sie setzt, wie viele andere Künstler, die Häkelnadel wie einen Zeichenstift ein.
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Karla Schabert
Deutschland
Die gelernte Goldschmiedin Karla Schabert arbeitet seit nunmehr acht Jahren an ihrer „Häkelserie“.
Aus der Faszination heraus für alte klassische Frauenportraits und den auf den Gemälden abgebildeten Halsketten, entstand zunächst das von ihr bezeichnete Portraitprojekt. Mittels der Häkeltechnik
bildet die Schmuckkünstlerin die Ketten aus den Frauenportraits nach.
Durch dieses Projekt entdeckt Karla Schabert das Häkeln für sich als eigene Methode der Schmuckgestaltung.
Ihren Ohrschmuck, die Ohrstecker und die klassisch anmutenden Halsketten, die in ihrer Form klar
und unkompliziert sind, fertigt sie ausschließlich einfarbig. Durch diese Einfarbigkeit und die Verwendung vor allem kräftiger Farbtöne bekommen ihre Schmuckstücke einen besonderen Reiz. Die Oberflächen erhalten durch das filigran Gehäkelte eine ausgesprochen zarte Struktur. Als Träger dienen
Glasperlen, Silberhohlformen oder Acrylglasformen welche die Künstlerin mit Baumwollgarn umhäkelt.
Nostalgie schwingt mit beim Betrachten der Schmuckstücke und sie vereinen gleichermaßen das
Schlichte mit dem Pompösen.
Karla Schabert absolvierte 1997 ihre Goldschmiedelehre, studierte anschließend am Camberwell College of Art in London und hat seit 2008 ihre Werkstatt in der Galerie Ruth Temur in Berlin.
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Heidrun Schimmel
Deutschland
Für Heidrun Schimmel ist Sticken ein Vorgang wie das Zeichnen mit der Nadel. Aus dem immer
gleichbleibenden Grundstich entstehen in ihren Geweben zahllose, sich immerzu wandelnde Strukturen. Eine freie Stichabfolge mit einem schlichten weißen Baumwollfaden, der zum Teil in bis zu 25
Ebenen übereinander gestickt wurde, lässt Plastizität entstehen, schafft Fläche und Raum zugleich.
Der Baumwollfaden ist auf transparentem Organza geheftet. Heidrun Schimmel zeigt verschiedene
Aspekte des immer zwischen Zwei- und Dreidimensionalität pendelnden textilen Materials: „auf der
Nadelspitze“ ist eine flache Arbeit; „cuts“ zeigt Verformungen, ist somit zwischen Zwei- und Dreidimensionalität anzusiedeln.
Das Konzept der Künstlerin ist die Thematisierung textilspezifischer Eigenschaften, wie z.B. Instabilität, Flexibilität, Empfindlichkeit.
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Angewandte Kunst Schneeberg, Westsächsische Hochschule Zwickau (FH),
Studienrichtung Textilkunst/Textildesign
Deutschland
Der Studiengang Textilkunst ist einer von sechs Studiengängen der angewandten Kunst Schneeberg.
Schneeberg legt traditionsgemäß in seiner Ausbildung viel Wert auf Praxisnähe und –bezug sowie auf
die Zusammenarbeit mit Kommunen und gesellschaftlichen Einrichtungen.
So bildet z.B. der Bereich Textildesign in der Erstellung von Mode- und Stoffkollektionen in Zusammenarbeit mit Industrie und Handwerk aus. Der Studiengang Textilkunst, der mit seiner Vertiefung des
Gewerkes Klöppeln einzigartig in Deutschland ist, zeigt sowohl geklöppelten Schmuck und Kragen als
auch die Anwendung in der Paramentik und an raumgreifenden Gestaltungen für den öffentlichen
Raum.
Seit 1978 ist Frau Prof. Gisela Polster für den Studiengang Textilkunst verantwortlich, zu dem neben
dem Klöppeln auch Kurse in Sticken, Weben, Drucken, Filzen und Tuften gehören.
Jedoch: „Die Technik des Spitzenklöppelns war in 125 Jahren Schulgeschichte lückenlos für die Ausbildung in Schneeberg relevant und vor allem in den letzten 25 Jahren Herausforderung für Gestaltung und Formbildung.“ (Gisela Polster anlässlich des 125-jährigen Schuljubiläums im Jahr 2003.)
In Schneeberg wird ein dynamisches Lehrkonzept bevorzugt. Der Gestaltung des individuellen Einzelstückes wird ebenso Raum gegeben wie interdisziplinären Prozessen und der Entwicklung von Serien.
Traditionelle und freie Techniken sowie moderne Technologien werden für die Arbeit an der Form
genutzt. Das handwerkliche Können spielt dabei die entscheidende Rolle. Ausgangspunkt für Idee
und Entwurf ist die Suche nach dem Naheliegenden, dem täglich uns Umgebenden. Über Zeichnung
und Studium der Natur wird das Formgefühl geschult. So werden z.B. verschiedene Linien, ob gezackt, gebogen oder gewellt, zusammen mit den Anordnungsprinzipien wichtig für den Schaffensprozess und „niedergeschrieben“ im Klöppelbrief. Quasi als Werkzeichnung ist er von entscheidender
Bedeutung und bildet zusammen mit dem bewusst ausgewählten Material die Grundlage für die weitere gestalterische Auseinandersetzung.
Schließlich ist der Diplom-Designer/Textilkunst ausgebildet für komplexe künstlerische und fachübergreifende Aufgaben.
In der Ausstellung sind ausgewählte Arbeiten des Projektes „Linie und Form“ von Sophie Valentin und
Miriam Peixia Be sowie die Abschlussarbeit von Ella Lachmann zu sehen.
Im „Linie und Form“-Projekt des 1. Semesters entstanden zahlreiche grazile Ergebnisse in handwerklicher Solidität mit Augenmerk auf Qualität. Sophie Valentin entwickelte „Libellen“ als Schmuck in
Bandform in der Klöppeltechnik mit Kupferlackdraht und Polyamidfäden. Miriam Peixia Be orientierte
sich an Distelblüten, um diese in die Klöppeltechnik umzusetzen.
Für Frau Prof. Gisela Polster sind experimentelle Ergebnisse erste Spuren in der Auseinandersetzung
mit einer großen Themenvielfalt, die im Verlauf des Studiums inhaltliche Offenheit spiegelt. Die Übung
im Handwerk verläuft parallel mit einem Verständnis des Inhaltes, den man mitteilen will. Dieses Vorgehen schafft Werte.
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Sophie Valentin
„Als Inspiration diente mir eine verwelkte Rhododendronblüte, die man oftmals nur auf den zweiten
Blick in einem Rhododendronbusch entdeckt. Durch das Experimentieren und das Kennenlernen der
Klöppeltechnik entstand diese zarte und abgewandelte Form der Blüte, die am Ende auch an eine
„Libelle“ erinnern kann.“
Miriam Peixia Be
„Die Distel ist eine Pflanze mit großer Ausstrahlungskraft. Sie verbindet Zartheit mit grober Stacheligkeit. Außerdem bewahrt sie selbst in getrocknetem Zustand ihre Leuchtkraft. Diese Kombination hat
mich sehr fasziniert und führte dazu, dass ich mich intensiv mit der Distel und ihren Formen auseinandergesetzt habe. Die Umsetzung in der traditionellen Klöppeltechnik gab mir die beste Möglichkeit, die
Form der Distel zur Geltung zu bringen. Dabei gab die Verwendung von Draht dem Ganzen einen
neuen Impuls.“
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Ella Lachmann
Abschlussarbeit Textilkunst/Textildesign 2011
„Modul AKS 274“
In ihrer Abschlussarbeit zeigt Ella Lachmann Geklöppeltes in ungewohnten Dimensionen.
Aus sogenannten textilen Abfallprodukten, die in der Produktion durch Beschneiden von JerseyStoffen entstehen, klöppelt sie meterhohe Raumteiler in Rot und Blautönen.
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Hochschule für Angewandte Kunst Schneeberg
Studienrichtung Textilkunst/Textildesign
Prof. Gisela Polster
Deutschland
Nach dem Studium der Textilgestaltung in Schneeberg und der Textilkunst in Burg Giebichenstein in
Halle arbeitete Gisela Polster zunächst als Designerin in der Industrie.
Seit 1978 ist sie an der Fachschule für Angewandte Kunst Schneeberg im Studiengang Textilkunst
tätig, seit 1993 als Professorin im Studiengang Textilkunst, jetzt Studiengang Gestaltung, an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Seit den 1980er Jahren beschäftigte sich Gisela Polster mit der Technik der Nadelmalerei.
Auf der Basis des Plattstiches entstehen gestickte Bild-Zyklen zu differenzierten Themenkomplexen.
Sie arbeitet auf und mit Seide. Mit ihren zarten, harmonisch aufeinander abgestimmten Farbkompositionen ist Gisela Polster auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten.
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Dorit Schubert
Deutschland
„Meine Arbeitstechnik, das Klöppeln, hat Tradition, neu sind die verwendeten Materialien. Ich
verarbeite feine Fäden aus Silber, Edelstahl, und Nylon. Schon während meines Studiums
entdeckte ich das eher der Textilkunst zugeordnete Klöppeln für die Schmuckgestaltung und
konzentriere mich seither auf das Finden spezifischer Eigenschaften und deren Umsetzung in
Schmuck.
Die Klöppelei mit untypischen Materialien eröffnet mir neue Gestaltungsmöglichkeiten und
Ausdrucksformen. Die Vorzüge des Materials ermöglichen es, sowohl flächig als auch räumlich zu arbeiten. Die Kombination von Stabilität, Beweglichkeit und Vereinfachung führen zum
freien Umgang mit der Technik und zum Verlassen traditioneller Grundmuster.
Faszinierend am Geklöppelten sind die Filigranität, die Transparenz, die Ästhetik und Leichtigkeit der Objekte. [...].“
Dorit Schubert verarbeitet Silber, Edelstahl und Nylonfäden in der Klöppeltechnik zu Schmuck von
zierlicher, dreidimensionaler Form. Es entstehen fragil erscheinende, transparente Gebilde, die an
Blüten, Dolden und Knospen erinnern. Die Formen sind dabei auf die Essenz, auf die Kontur reduziert. Die Einzelformen werden gefärbt und harmonisch aufeinander abgestimmt. Sie sind zusätzlich
an den Rändern und Verbindungsstegen, oftmals in kontrastierenden Tönen, mit kleinen Glas- und
Steinperlen besetzt. Der Schmuck ist durch Zartheit, feine Farbigkeit, durch Transparenz und Zierlichkeit bestimmt. Mittels der textilen Technik entstehen Oberflächen, die dem Naturvorbild besonders eng
zu folgen vermögen.
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Tilleke Schwarz
Niederlande
„My work is a mixture of graphic quality, content and fooling around. The humor in my work is typical
for my Jewish background: a mixture of a laugh and a tear. Folk art and daily life are great sources for
inspiration. I use mixed media with a focus on embroidery on linen and on drawings and paintings.
My work can be understood as a kind of visual poetry. It is a mixture of contemporary influences, graffiti, icons, texts and traditional images from samplers. The embroidery contains narrative elements.
Not really complete stories, with a beginning, a storyline, and an end. On the contrary, the narrative
structures are used as a form of communication with the viewer. The viewer is invited to decipher connections or to create them. The viewer may assemble the stories and to produce chronological and
causal structures. Actually the viewer might step into the role of the "author". It can become a kind of
play between the viewer and me. The work also relates to the history of humanity that is determined
through stories.“
Die niederländische Textilkünstlerin Tilleke Schwarz führt in Handstickerei vielschichtige Textilcollagen
auf Leinengrund aus, den sie mit Shibori- und Batikfarbe in Knüpfbatik nach ihren Bedürfnissen einfärbt. Sie stickt mit Fäden unterschiedlicher Qualität, darunter Seiden-, Leinen-, Rayon- und Baumwollgarnen, arbeitet Stoffe und Spitzen ein, trägt Textilfarbe auf und kombiniert verschiedene Bildmotive sowie Schriften. Als bevorzugten Stich nennt sie den Stielstich, der sich besonders gut für Texte
eigne. Die durch ein Grundthema verbundenen Elemente werden über- und nebeneinander aufgetragen, überschneiden sich teilweise und sind fragmentiert. Dadurch vermitteln die „Collagen“ den Eindruck, als sei die Arbeit spontan, emotional gesteuert entstanden.
Die Motive und Schriften entstammen ganz unterschiedlichen Bereichen. Es finden sich Partien, die
durch eine dynamische Linienführung bestimmt sind und in ihrem Duktus fast gezeichnet wirken; Motive des Alltags und der zeitgenössischen Kultur werden übernommen, Label kopiert und auch
graffitiartige Partien lassen sich ausmachen. Daneben erscheinen aber auch traditionelle, im Kreuzstich ausgeführte Motive, die historischen Mustertüchern entnommen zu sein scheinen. Im Bereich der
Schrift lässt sich ein entsprechendes Verfahren erkennen, das Gegenwart und Vergangenheit sowie
unterschiedliche Zusammenhänge kombiniert. Motive und Stilstufe vermitteln Assoziationen, die durch
die Textinformationen begleitet werden. Durch unterschiedliche Garne und Stiche entsteht ein reliefartiger Charakter, der das partielle Übereinander der Motive noch betont und einzelnen Motiven eine
besondere Dynamik verleiht. Der Betrachter muss sich genau mit diesen Arbeiten beschäftigen, um
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einen ersten Zugang zu finden und um dann die einzelnen Elemente miteinander zu verknüpfen.
Tilleke Schwarz komponiert diese zunächst scheinbar unzusammenhängende, ambivalente Fülle auf
eine äußerst überlegte Weise, die den Betrachter durch die Stickfelder führt und ihm Anhaltspunkte
zur Orientierung bietet. Die Kombinationen ergeben eine, in ihren Worten, „visuelle Poesie“, die Witz
und Psychologisches verbindet. Waren ihre Stickereien zunächst durch den Charakter von Tagebucheinträgen geprägt, wendet sie sich zunehmend kultur- und sozialorientierten Themen zu.
In der unten abgebildeten Arbeit „Fisk“ (Dänisch) sind verschiedene Fische gezeigt, darunter im oberen Bereich ein großer Wal, der gerade einen rosafarbenen Pfau verschluckt hat. Neben weiteren
Fischen und einem Kind sind auch ein Dinosaurier und ein Dodo, beides ausgestorbene Tierarten, zu
sehen. Weiterhin finden sich Fußballspieler, ein weiß gesticktes Blumenarrangement und die in Kontur
gestickte Rückenansicht eines Affen. Die sich bilden fläche ist mit einem wirren, spinnenwebartigen
Netz aus roten Fäden gefüllt. Unter den gestickten Texten finden sich Zitate von dem Textil-Blogger
X.Stitch sowie Beschwerden aus dem Besucherbuch einer Ausstellung.
Die oben abgebildete Arbeit „Scratch“ zeigt neben üppigen Blumen Fußballspieler, weitere Personen,
eine Toilette und Katzen, eines der Lieblingsmotive von Tilleke Schwarz. Die Vielzahl der Motive wird
durch die Bedeutungsvielfalt des Wortes „scratch“ parallelisiert. Romantische Motive treffen hier auf
Sport, Alltag und Gebrauchsanweisungen, gestickte Linien, Kreuzstichmotive werden reliefartig herausgearbeiteten Elementen gegenübergestellt.
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Maren Speth
Deutschland
Die in Hamburg lebende und arbeitende Textildesignerin Maren Speth ist eine Meisterin an der
Strickmaschine. Dabei ist sie fasziniert von Farben, Materialien und den haptischen Qualitäten des
Gestrickten. Sie experimentiert mit dem Zusammenstellen verschiedener Garnqualitäten und Farben.
Daraus entstehen einerseits Stücke mit subtil changierender Farbigkeit und andererseits gewagte
Farbstellungen und ungewöhnliche Farbkombinationen.
Während des Arbeitsprozesses entstehen Muster und die Farbgestaltung, Reihe um Reihe wird addiert und aus diesen Strickproben sucht Maren Speth anschließend die Elemente für ihre Kollektionen
aus. Für jeden Schal, für jede Mütze, jedes Paar Pulswärmer und jede Decke wählt Maren Speth Garn
und Farben neu zusammen, so dass jedes Stück zum Unikat wird.
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StockhausenDesign
Deutschland
Coral Lamp ist von Alice Constantinis entworfen und wird von einer Gruppe von Frauen aus der Gegend von Jaipur, Indien gehäkelt.
Die organische Form und die unregelmäßige Häkelstruktur verleihen der Lampe einen natürlichlebendigen Ausdruck. Je nachdem wer eine Lampe gehäkelt hat, unterscheiden sich die einzelnen
Arbeiten in Form, Transparenz und Größe. Coral Lamp wirkt wie eine Skulptur, erinnert an einen Kokon, an eine Frucht oder an die amorphe Form einer Koralle. Sobald die Glühbirne im Inneren leuchtet, gewinnt die Struktur der einzelnen Maschen und Überlappungen eine zusätzliche Körperlichkeit
und Plastizität.
Vom Verkaufserlös wird auch die Organisation Nitya Seva unterstützt, die sich um Kinder aus den
Slums in Bhopal, Indien, kümmern.
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Anna Torma
Ungarn/Kanada
Die ungarische, seit 1988 in Kanada lebende Textilkünstlerin beschäftigt sich, angelernt von ihrer Mutter und Großmutter, seit ihrer Kindheit mit textilen Handarbeiten. Die in der Ausstellung gezeigten
Wandbehänge sind in drei Lagen aus transparenter Seide gearbeitet, die mit Digitaldruck und Handstickerei in Seidenfäden mit schwungvollen Linienmustern und bunten Kreisen versehen ist.
Die Arbeiten sind von einem geheimnisvollen Charakter, denn schattenartig erscheinen hinter den
transparenten Stoffpartien Gesichter oder Figuren. Sie werden begleitet von einem dynamischen Gespinst aus schwarzen gestickten Linien, in deren Verlauf kein klares Ziel erkennbar ist, die dennoch
ein Zentrum zu umzirkeln scheinen. In sie eingestreut sind unterschiedlich große und verschiedenfarbige Punkte und Kreisformen. Eine zusätzliche Unruhe entsteht dadurch, dass sich im Hintergrund
teilweise gemusterte Stoffe befinden, die weitere Liniengefüge, Motive oder Farbakzente in die Komposition hineinbringen.
Diese Wandbehänge verzichten nun gänzlich auf Schrift oder das Einbeziehen von mustertuchartigen
Elementen, die Anna Tormas frühere Arbeiten prägten. Diese vereinigten collageartig verschiedene
Textilien, Motive und Einflüsse, die in ihrer Gesamtheit einen narrativen oder erahnbaren Inhalt vermittelten und in der Tradition von Handarbeiten des 19. Jahrhunderts standen. Bei den neueren abstrakten Arbeiten fällt das Entschlüsseln und Deuten nun schwerer. Hier stehen eine graffitiartigdynamische Liniensprache und die Arbeit mit dem Motiv des Verhüllens im Vordergrund, denn wie das
Übereinanderlegen von transparenten Stoffen, die Transparenz aufhebt, verdecken letztlich auch die
Linienarrangements den darunterliegenden Grund.
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Johanna Törnqvist
Schweden
Die Schwedin Johanna Törnqvist fertigt aus recyceltem Textil und aus Plastik Schmuck, Accessoires
und Bekleidung. Hierbei verbindet sie Handwerk und modische Strömungen, verarbeitet Fundstücke
und lässt damit Halsschmuck entstehen, der auch folkloristisch anmutet. Ihre erste Kollektion von
Halsbändern war aus Bändern, Borten und Knöpfen gefertigt, die ihre Großmutter während des Krieges gesammelt hatte, um diese nach dem Krieg wiederzuverwenden. Törnqvist bedient sich dieses
Reichtums und gibt ihm neues Leben.
Sie beschreibt ihre Arbeit selbst mit dem Auslöschen der Grenzen zwischen Handwerk, Mode und
Folklore und lenkt den Blick darauf, was Folklore heute bedeutet. Ihr Interesse liegt auf dem Erkunden
von traditionellem Handwerk aus anderen Ländern und dessen Auswirkung und Verbreitung über die
ganze Welt hinweg. Darüber hinaus möchte sie Stereotypen über Alter, Herkunft und Geschlecht
überwinden und etwas über die Identität des Trägers ihres Schmucks herausfinden: „Anyone can wear
my necklaces.“
Deutlich wird dies in ihrer Arbeit „Anémone Lacée“ welche mexikanisch anmutet und gleichzeitig an
Schmuck von afrikanischen Stämmen erinnert. An ihre Häkelarbeiten näht sie Tüll und Spitze, kombiniert kräftige Farben. Sie spielt mit der Grundform des Halsbandes und häkelt Motive wie z.B. Fußballspieler ein, zaubert aus einem schier unendlichen Reichtum aus Borten, Bändern, Bommeln,
Pompons, Spitzen und grafischen Mustern ihren kragenähnlichen Halsschmuck.
1988-1990 absolvierte Johanna Törnqvist ihre Ausbildung am Studio Bercot in Paris. Sie studierte in
New York, Japan und Stockholm und arbeitet in der Modebranche, beschäftigt sich mit Textilkunst und
Keramik und ist in der Lehre tätig.
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Tota Reciclados
Argentinien
Valeria Hasse und Marcela Muniz aus Argentinien beginnen 2002 ein experimentelles Projekt, das
sich mit Recycling-Material befasst.
Dieses Projekt entsteht aus dem Interesse heraus, neue Objekte aus Gesammeltem, Geerbtem und
Gefundenem zu schaffen. Als die Wirtschaft in Argentinien im Dezember 2001 zusammenbricht,
verloren viele Menschen ihren Arbeitsplatz. In den folgenden Monaten zogen viele von ihnen durch
Buenos Aires auf der Suche nach wiederverwertbaren Materialien, die für Geld getauscht werden
können. Das Sammeln von Pappe, Papier, Glas und seltsamen Objekten wird zur Einnahmequelle,
auch weil es schwer wird, Zugang zu Waren aller Art zu bekommen. Tota Reciclados fingen zu dieser
Zeit an, in ihren Arbeiten den Lebenszyklus von Objekten, vor allem von Gegenständen aus dem
Fundus und Erbe der Mütter, Großmütter und Tanten zu untersuchen. Das können Stickereien,
Spitzen, Taschen, Besätze, Borten, aber auch Halsketten, Broschen, Knöpfe, Ohrringe sein;
Gegenstände, die einmal neu, einmal in Mode waren, jetzt abgenutzt, manchmal beschädigt,
produziert in semi-industriellen Zusammenhängen, das macht sie in den Augen von Tota Reciclados
besonders interessant. Als Prämisse ihres Projektes steht die Umformung von bereits Vorhandenem
in etwas Neues – quasi als Kommentar zur eigenen Herkunft. Sie sagen: „Alles, was verwendet wird,
ist gefunden, zurückgewonnen oder ausrangiert. Jedes Material, jedes Stück hat eine Geschichte, die
in den Schaffensprozess einfliesst.“
Hasse und Munoz kombinieren ausrangierte und neue Materialien, wobei sie sich einer
ornamenthaften, fast folkoristischen Sprache bedienen. Damit ihr Schmuck nicht nostalgisch wirkt,
montieren sie die verschiedenen Elemente mit Draht und nähen sie mit dicker Wolle aneinander, auch
um das Provisorische, Spontane im Gegensatz zum ewig Haltbaren zu betonen. Sie bedienen sich
einer Bildsprache, die die traditionellen und industriellen, die edlen mit den unedlen Materialien vereint
und eine letztendlich dekorative Ästhetik erschafft. Tota Reciclados geben jedem ihrer
Schmuckobjekte ein „Gedächtnis“ seiner vorherigen Existenz.
50
Felieke van der Leest
Niederlande
Felieke van der Leests Schmuck ist witzig, überraschend, humorvoll und ironisch. Durch das Moment
des Witzes macht sie auf Dinge und Zustände aufmerksam, wobei sie zugleich den Blick des Betrachters schärft. Ihre besondere Neigung gilt den Tieren, durch die sie, wie in ihrer Sportserie, auch mit
kritischer Note auf die Kultur der Gegenwart reagiert. Sie kombiniert die gehäkelten Arbeiten mit Elementen aus Gold, Silber und Plastik.
Die Tiere werden durch die Textilarbeiten verwandelt: Sie erhalten neue Leiber oder werden mit Bekleidungen ausgestattet. So verbindet Felieke van der Leest Koala Bär und Robbe; der Zirkuselefant
erhält nicht nur Bälle, auf denen er balanciert, sondern auch einen Pullover und einen rosa Häkelschwanz. Regenwürmer werden in eine gestreifte Strickhülse gesteckt und wie Gefangene mit einer
Fußkette und -kugel beschwert; Fledermäuse werden mit Capes ausgestattet, die an amerikanische
Textilarbeiten erinnern. Eine ganze Serie setzt sich mit den Textilarbeiten der amerikanischen Indianer
und der Tradition des Wilden Westens auseinander. So erscheint der Papageientaucher in einem
Perlengewand wie ein lebendig gewordener Totempfahl.
Felieke van der Leest verwandelt die Tiere ihrer Assoziation und ihrer Phantasie gemäß. Aus dem
alltäglichen, bekannten Tier wird dabei etwas reizvoll Ungewöhnliches. Die eigentliche Umgebung, der
tatsächliche Bezugsrahmen des Tieres dient als Ausgangspunkt für eine witzige Interpretation und
Verwandlung. Daneben kann sie Tier und Kontext auch kontrastieren und damit zu neuen überraschenden Kombinationen gelangen. Felieke van der Leest bezieht sich auf die Traditionen der Kunstund Wunderkammern der Renaissance und des Barock: Auch in ihren Arbeiten werden „Naturalien“
durch eine künstlerische Fassung überhöht und zugleich verfremdet und in einen weiteren Bezugsrahmen eingestellt. Felieke van der Leests Arbeiten erstaunen und sind zugleich so der alltäglichen
Erfahrung von Träger und Betrachter verbunden, dass sich eines der Grundanliegen des Schmucks –
die Kommunikation zwischen Gestalter, Träger und Betrachter – ganz automatisch einstellt.
51
Erna van Sambeek
Niederlande
Erna van Sambeek beschäftigt sich mit Textil und Kleidung in Hinblick auf deren soziale, historische,
regionale und persönliche Bedeutung. Ihr Herangehen ist dabei sehr unterschiedlich: So können aus
Blumenmotiven, die aus Kleidungsstücken von ihr persönlich vertrauten Menschen herausgeschnitten werden, Blumengirlanden entstehen oder Porzellanteller durch textile Techniken „restauriert“
werden. Diese Arbeiten haben ein poetisches Moment, wobei die traditionelle Technik und die Feinheit der Komposition an alte Spitzen erinnern können. Sie beziehen das Spiel mit den Gegensätzen
von lebendiger Natur und leblosem Stoffmaterial, von Zwei- und Dreidimensionalität wirkungsvoll mit
ein. Der Betrachter muss sich vor den Objekten immer über ihren eigentlichen Objektcharakter und
die visuell-stimmungsvolle Wirkung reflexiv klar werden.
In der Ausstellung werden ihre „Bodywarmers for the poor’” gezeigt. Dabei handelt es sich um Kleidungstücke, die aus Zeitungen gestrickt und genäht wurden. Bei den einfachen Kleidungsstücken –
Schals, Hemden, Schuhe und Strümpfe – von traditioneller Form wird das Grau der Zeitungen durch
einzelne bewusst eingesetzte farbige Akzente oder sogar Muster belebt. Auch bei begrenzten Mitteln und Materialien ist das Bedürfnis und das Streben nach Schönheit und Schmuck nicht vergessen. Titel, Material – alte Zeitungen – und Technik – der deutlich handgestrickte Charakter – erlauben eine Fülle von Assoziationen: Zum einen wird das Problem des Recycelns bei zunehmender
Rohstoffknappheit angesprochen, zum anderen aber auch auf Zeitungen als Mittel zur Wärmespeicherung hingewiesen wie es in den Kriegsjahren noch geläufig war. Damit angesprochen sind letztlich die Verschiebungen des Verhältnisses von Arm und Reich, die zunehmende Spanne zwischen
diesen Bereichen. Damit sind Erna van Sambeeks Kleidungsstücke als Kritik an und Warnung vor
den sich abzeichnenden sozialen Umwälzungen zu verstehen und vielleicht auch als Plädoyer für
mehr Solidarität.
52
Sera Waters
Australien
“Collectively I see my works as memorials; dedicated to the ghosts that haunt the present, rising and seeping from the still-active memories of South Australian colonial history. My ancestors began arriving in Port Misery as early as 1838 to find shelter in caves, temporary tents
and eventually durable dwellings – all the while building complex tangles of encounters, emotions, and stories which passed along generations. To me, their legacies are these tangles. I
take them up and reinterpret them into embroidered and knotty objects and scenarios that
confound my present with their many, many pasts. To contemplate these tangles I make using
‘time’; over and over again making laboriously, repetitively and intimately. Time makes space;
space to be mindful of the unknown terrain of inner lives that records could not commit to history, to aspects of lives deemed unthinkable, as well as how over generations connections
have been forged to this place through a make-do, then more enduring, ‘homeliness’.”
Sera Waters verwendet ein breites Spektrum unterschiedlicher Sticktechniken, darunter „Blackwork“,
Goldstickerei, Seidenmalerei und „Crewel work“ – Wollstickerei – und arbeitet zusätzlich mit AdobePhotoshop und Zeichnung. Ihre Themen wählt sie aus der Geschichte und Landschaft ihres Heimatlandes Australien. Beschäftigte sie sich 2009 vornehmlich mit der traditionellen „Blackwork”-Stickerei,
eine englische Art der Stickerei von geometrischen oder stark stilisierten Mustern in schwarzen Fäden
53
auf hellem Grund, um Szenen wiederzugeben, die mit Unheil und Fehlverhalten verbunden waren, so
wenden sich ihre neueren Arbeiten dem Thema der Höhle zu. Die früheren Stickereien waren der
Trockenheit und Dürre der australischen Landschaft, Buschbränden und Geistern gewidmet. Das Medium der Stickerei verwies auf alte Überlieferungen und Verbindungen. Die hohe ästhetische Qualität
ließ die unangenehmen und beunruhigenden Inhalte umso bestürzender wirken.
Auch das Motiv der Höhle ist für Sera Waters mit der eigenen Familiengeschichte und der Geschichte
Australiens verbunden. Die Höhlen fungieren als Motiv für das Unheimliche, auch Bedrohliche und für
die Vergangenheit, die in die Gegenwart hineinragt. Als der Erde verbundene Orte bewahren sie die
Vergangenheit, die Geister und Mythen des Landes, vereinen Mystisches und Magisches genauso
wie sich Verbindungen in den Höhlensystemen ergeben. Die Höhle ist eine Chiffre für eine archaische
und unheimlich-magische Nebenwelt, die das „reale“ Australien begleitet.
Zugleich ist die Höhle in ihrem Umfangen, der Dunkelheit, dem Bedrohlichen und doch Sicheren eine
grundlegend menschliche Erfahrung.
In den unregelmäßig geformten, kissenartigen Stickarbeiten kontrastiert Sera Waters die schwarzen
Gründe und „Zähne“ der Höhlen mit fein gestickten Motiven auf hellem Grund, wobei sie verschiedene
Sticktechniken je nach gewünschtem Effekt kombiniert. Wasserfallartig sind Reihen weißer Perlen
angefügt, die die plastischen Tendenzen der Arbeiten verstärken. In den Motiven bezieht sich Sera
Waters auf verschiedene Geschichten und Orte: Eine größere Arbeit beschäftigt sich mit dem Diebstahl des kalzifizierten einheimischen Skelettes, das zwei Mal entwendet wurde und unauffindbar
blieb. Der geheimnisvolle Diebstahl wird durch eine in Schwarzstickerei ausgeführte Schattenhand
angedeutet. In anderen Arbeiten kombiniert Waters die Höhlenformen mit Pinien, wie sie im Südosten
von Süd Australien geläufig und ihr bekannt sind. Sie dienen ihr als Parallele zu der Höhle selbst in
der Gleichzeitigkeit von Schutz und Unheimlichem. Andere Arbeiten wiederum thematisieren die Tiefe
der Höhlen, das plötzliche Öffnen der Erdoberfläche und den Blick in unbekannte Sphären. Sera Waters gelingt es, in ihren technisch vielschichtigen Arbeiten den Doppelcharakter der Höhle auf eine den
Betrachter fesselnde Weise umzusetzen. Wie geheimnisvolle Höhlenmalereien verweisen sie auf Geschichten und Traditionen, die entschlüsselt und mit der eigenen Gegenwart in Beziehung gebracht
werden müssen.
54
Judith Weinmair
Deutschland
Judith Weinmair lernte ihr Stickerhandwerk in Paris. Fasziniert von den vielen Kombinationsmöglichkeiten von Materialien, Techniken und Farben, begann sie 2005 an der École Lesage, sich in Kunststickerei für die Haute Couture ausbilden zu lassen. Es folgten 2008 die erfolgreiche Prüfung zum
„Certificat d’aptitude professionnelle broderie d’art main“ und nach einer mehrmonatigen Praktikumszeit in den bekanntesten Pariser Ateliers 2010 die erfolgreiche Teilnahme an der Prüfung zum „Brevet
des métiers d’art broderie main“, jeweils als freie Kandidatin. Seit 2010 führt sie ein eigenes Atelier
und stickt für Münchner Modeateliers.
Spezialität der Pariser Haute Couture Stickereien ist die sogenannte „Lunéville“ Technik – eine
Tambouriertechnik. Von einem Sticker in der Stadt Lunéville ca. 1867 erfunden, wird sie mit dem
„Crochet de Lunéville“ (Tambouriernadel) ausgeführt, einer Art spitzen Häkelnadel, die durch den
Stickgrund von der linken Stoffseite sticht und mit einem Kettstich jeweils eine Perle oder Paillette auf
der rechten Stoffseite annäht. Die reiche Bestickung ganzer Kleider mit Perlen und Pailletten ist so
vergleichsweise schnell ausgeführt. Wie in der Ausstellung anhand von Arbeitsproben gezeigt, bietet
dieses Arbeitsgerät noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Die Kombination aus Nadel- und „Lunéville“-Technik und Assemblagen aus verschiedenen Materialen
wie Seiden-, Chenille- oder Metallgarnen, Perlen, Pailletten, Spitze, Tüll, Federn, Leder, Steinen, Bändern bieten fast unendliche Kompositionen und fesseln Judith Weinmair beim Entwurf und der Ausführung jeder einzelnen individuell angefertigten Handstickerei à la Haute Couture.
55
Kate Westerholt
USA/Großbritannien
Die in London lebende Amerikanerin Kate Westerholt beschäftigt sich mit der Tradition der StickMustertücher und der darauf basierenden dekorativen Heimtextilien des 19. Jahrhunderts, wobei sie
sich auf die Arbeiten ihrer Heimat, den Mittleren Westen der USA, bezieht. Diese Arbeiten waren im
Kreuzstich ausgeführt und umfassten verschiedene dekorative und religiöse Motive, darunter Tiere,
Blumen, Figurengruppen sowie Sinnsprüche zumeist religiösen oder moralischen Inhalts.
Der Bezug auf diese historischen Vorbilder mit ihren etwas naiv anmutenden Motiven verleiht den
Arbeiten zunächst einen unschuldigen, altmodischen Charakter. Kate Westerholt stellt die einzelnen
Elemente, ihren Vorbildern folgend, additiv nebeneinander und reiht sie aneinander, wobei die Orientierung an der Mittelachse oder die rahmenartige Anordnung eine zusammenfassende Ordnung darstellt. Überlegt stellt sie die Farbauswahl zusammen, gliedert die Fläche und ordnet darauf die einzelnen Motive in feiner Abstimmung und stimmigem Verhältnis zueinander an. Dieser erste harmlos anmutende Eindruck wird dann durch den Inhalt der Sprüche kontrastiert und gegengesteuert. Diese
beziehen sich auf Sex, Drogen und Rockmusik, sind also ganz der Gegenwart verhaftet und als Zitate
Filmen oder Songtexten entnommen.
Die unterschiedlichen Referenzen – amerikanische Tradition und amerikanische Gegenwart – zeigen
die kulturelle Spaltung, zunehmende Entwurzelung und den wachsenden Traditionsverlust. Vor diesem Hintergrund scheinen die Bezugsgefüge schwankend und einem ständigen Wechsel und Wandel
unterworfen, der auch die Konsumkultur der Gegenwart prägt. Das Verbindliche, das die Mustertücher
der Vergangenheit prägt, ist in der Gegenwart verloren. Trotz dieser ernsthaften Note verleiht der bizarr anmutende Konflikt von Bildmotiv und Textinhalt den Arbeiten einen witzigen, skurrilen und heiteren Effekt.
Kate Westerholt arbeitet in farbigen Baumwollgarnen auf Aida-Stoff, der sich aufgrund der
übereinstimmenden Anzahl von Kett- und Schussfäden sowie der klaren Fadenstruktur besonders gut
für Kreuzstiche eignet, bei denen auf quadratischer Grundlage Fäden abgezählt werden.
56
Lebensläufe
Michael Brennand-Wood
130 High Street Wrestlingworth, Sandy
Bedfordshire SG 19 2 EJ
Großbritannien
geb. 1952 in Großbritannien
Ausstellungen
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Pricked – Extreme Embroidery, Museum of Arts and Design, New York
Finding Lost Values, Cheongju International Craft Biennale, Korea.
Die Blume, Galerie Handwerk, Munich.
Art Embroidery, Still Life, Art Embroidery, Phaff, K & S Show, London
Hue, Line and Form, Contemporary Applied Art, London
Bradford City Art Gallery and Museums
Traditional Skills, New Thinking , Bury St. Edmunds Art Gallery
West meets West, Velvet da Vinci (USA)/Bluecoat Display Centre (UK)
Art of the Stitch, Embroiderers Guild, Birmingham Museum & Art Gallery
Collect, V & A The Gallery, Ruthin Craft Centre 25- 29 Jan 2008 new work
Cloth and Culture Now, Sainsbury Centre, Norwich wall installation
Thread Baring, UWM Union Gallery, University of Wisconsin-Milwaukee, USA
Through an Eye Brightly, Circus/CAA, London (solo)
Select at COLLECT, Saatchi Gallery, London
Vase Attacks, Velvet da Vinci, San Francisco (solo)
Beyond Pattern, Oriel Davies Gallery
Pretty Deadly, The Naughton Gallery at Queens, Belfast Festival (solo)
Stroud International Textiles Festival
Love Handles, CAA London
Men of Cloth, Waterside Arts Centre, Sale, Manchester
COLLECT, Saatchi Gallery, London represented by Bluecoat Display Centre, Liverpool
Bending more lines, 62 Group exhibition, Museum Rijswiik, Netherlands
The Honey Bee and the Hive curated by Wendy Ramshaw for CAA, London
Vase Attacks, Galerie RA, Netherlands (solo)
Frame, Munich represented by Galerie RA (NL)
Ra Present, 35 Years Ra Gallery, Galerie Ra, Amsterdam
Lost in Lace, Birmingham Museum & Art Gallery
Bite-Size, The Daiwa Foundation, London
Collected, Bluecoat Display Centre, Liverpool
COLLECT, Saatchi Gallery, London represented by Bluecoat Display Centre, Liverpool
Forever Changes, A Retrospective, Ruthin Craft Centre, UK
COLLECT, Saatchi Gallery, London
Modern Masters Exhibition, Munich
Cilly J. Buchheiser
Wielandstr. 28
06114 Halle/Saale
Deutschland
info@dreymanda.de
www.dreymanda.de
geb. 1987
Werdegang
2006-2011
2010
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Deutschland
Klasse Bild/Raum/Objekt/Glas
Kunsthochschule Akureyri, Island
57
Ausstellungen
2008
2010
2011
2012
Werkklasse Glas, Fachbereich an der Burg Giebichenstein Halle
Wunderkammer: Lebensmittel, Landesgartenschau Aschersleben
What’s up in Halle, Galerie Lorch und Seidel, Berlin
Gemeinschaftsausstellung Malen auf Schalen, Grassimesse Leipzig
Sehnsucht Essen, Kloster Planksteten
Transformationen, Galerie des Bayerischen Kunstgewerbevereins e.V. München
Talente, Internationale Handwerksmesse München
Die HO-Kunstpreis 2012, die HO-Galerie Magdeburg
Cefyn Burgess
Studio 1
Ruthin Craft Center
Park Road, Ruthun
Denbigshire, LL15 1BB
Großbritannien
cefyn@cefynburgess.co.uk
www.cefynburgess.co.uk
geb. in Bethesda, Nord Wales
Werdegang
1985
2006
BA (Hons) Manchester
Abschluss des Studiums am Royal College of Art in London
Erster Weber in residence im Paradise Mill Silk Museum, Macclesfield
Creative Wales Award
Julie Cockburn
Flat 13 Colonnades Apt.
105 Wilton Way
London E8 1HB
Großbritannien
www.juliecockburn.com
geb. 1966 in London
Werdegang
1993-1996
Central St. Martin’s School of Art and Design: Skulptur, BA
Einzelausstellungen
2002
Whenwood, Pea Gallery, Clerkenwell, London
2006
Julie Cockburn, Campden Gallery, Chipping Campden, Glos (cat.)
Plan B, jaggedart, London (cat.)
2007
Come Into My Beautiful Garden, Seven Seven Contemporary, London
2008
What The Eye Doesn’t See, Seven Seven Contemporary, London
Bridging The Generation Gap, Forster Gallery, London (cat.)
2010
Filling The Cracks With Ceiling Wax, Flowers East, London
2011
The Foul Rag and Bone Shop of the Heart
John Jones Project Space, London
The Foul Rag and Bone Shop of the Heart, Matt Roberts Arts, London
2012
New Work, The Photographers’ Gallery (Print Sales Gallery)
Portraits and Landscapes, Flowers, Cork Street, London
58
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2010
Marmite Prize for Painting, Central Gallery, Tameside, Lanchester Gallery Projects and The Nunnery, London
ArtSway Open 10, ArtSway, Sway, Hampshire (Shortlisted for prize)
Uncertain States 2010, East Gallery, London (cat.)
Paper, Rock, Scissors: The Constructed Image in New British Photography, Magenta ‘Flash Forward Festival’,
Toronto
Double Trouble, Blyth Gallery, London (curated by Mindy Lee)
Salon Art Prize 2010, Matt Roberts Arts (selected by Peter Bonnell, Kate MacGarry and Richard Birkett) (cat.)
Jerwood Drawing Prize 2010, Jerwood Space, London and touring (cat.)
Keep Me Posted, Posted, London (curated by Julia Royse)
In Miss Rowe’s Footsteps, Eagle Gallery, London
The London Original Print Fair with Eagle Gallery, Royal Academy of Arts, London
Works on Paper, Campden Gallery, Glos, (cat.)
Sarcophagus of the Kingdom, I-MYU Projects, London
2011
Christmas Show, Stephane Simoens, Knokke-Zoute, Belgium
Hidden In Plain Sight, Galerie8, London E8
Paris Photo with Flowers East, Paris
Small is Beautiful, Flowers East, London W1
Dazed and Confused Cover Art Project, Collette, Paris
Photography as Object, Sumarria Lunn, London
Exam, Transition Gallery, London (curated by Edd Pearman)
Print Sales at the Deutsche Borse Photography Prize, The
Photographers’ Gallery at Ambika P3, London
2012
John Moores Painting Prize 2012, Walker Art Gallery, Liverpool
Curing Nostalgia, Remedies for a Historical Emotion, Contemporary Art Gallery of The National Brukenthal
Museum in Sibiu, Romania
Momentarily Absurd, High House Gallery, Clanfield, Oxford
Artists' Postcards - The Jeremy Cooper Collection, Spike Island, Bristol
Lot's Wife, Salisbury Arts Centre
CQ Mutiny Gallery 2012 – Smile Harder or Die Trying, Galerie Ramakers, The Hague, Netherlands (curated by
Joncquil)
Portraits Group Show, Flowers Gallery, New York, USA
East Wing X, The Courtauld Institute, London
The New Alchemists: Contemporary Photographers Transcending the Print, Photo50, London Art Fair (curated by
Sue Steward)
Auszeichnungen
2010
Matt Roberts Art Prize, winner
Dorothy Ann Daly
Gritznerstr. 39
12163 Berlin
Deutschland
dot.daly@berlin.de
www.dotdaly.de
geb. 1969 in Irland
Werdegang
1986-1991
1991
National College of Arts and Design, Dublin, Ireland
Degree in Fine Art Painting, First class honors
Einzelausstellungen
1993
Tailor Made, Arts Council, Dublin, Ireland
Solo Exhibition, Pearse Museum, Dublin, Ireland
1994
Lost Nothing Only What It Gained, Belltable Arts Centre, Limerick, Ireland
2008
Krickle Krackle, The Lab, Dublin City Council Arts Office, Foley St., Dublin, Ireland
59
2012
Body Conscious, The Waterford Healing Arts Trust,Waterford Regional Hospital, Waterford, Ireland
Gruppenausstellungen (Auswahl)
1998
EV+A 98, Limerick, Ireland
2000
Delicate Tissue, M.Y. Art Prospects, New York City, USA
2001
EV+A 01, Limerick, Ireland
2002
INCONTEXT, V&A Museum, London, England
RED, touring England + Northern Ireland
2003
IN PLACE, Harley Gallery, Welbeck, England
EV+A 03, Limerick, Ireland
2005
WHITE ON WHITE, liike, Berlin, Germany
ENCOUNTERS, Museum of Zoology, Cambridge, England
2006
TRACING THREADS, Hove Museum & Art Gallery, Hove, England
2008
MY SPACE. Cecilia Moore, Breaking ground. Ballymun, Dublin 9, Ireland
4 RENAISSANCE WOMEN, Axis Art Centre, Ballymun, Dublin 9, Ireland
STUFF:Textiles by The 62 Group,Catmose Gallery, Oakham, England
2009
MY SPACE, Cecilia Moore, at MacDonagh Junction, Kilkenny, Ireland
BENDING THE LINE, The Hub, Sleaford, England
2010
BENDING MORE LINES, Museum Rijswijk, Rijswijk ,Netherlands
Collins Gallery, Glasgow
2011
7 STRANDS, Gate Gallery, Grimsby, England
AT A TANGENT, Gallery Oldham, Oldham, England
2012
PACKAGE TOUR, 62 Group, Knitting & Stitching Show. London, Dublin and Harrogate.
INTERVENTIONS, Platt Hall,Gallery of Costume, Platt Fields Park, Manchester, England
Auszeichnungen
1987
1991-1992
1993-19 95
1997
1998
Taylor Art Award
Arts Council Materials and documentation Grant
Arts Council / Aer Lingus Arts Flight
Visual Arts Bursary, Arts Council
EV+A 98 award divided between all artists equally
Die Rausfrauen
Belgradstraße 18
80796 München
Deutschland
rausfrauen@yahoo.de
www.rausfrauen.net
Das Künstlerkollektiv „Die Rausfrauen“ wurde im Juni 2011 von Ina Hemmelmann und Claudia Schmitz-Esser gegründet. Die
Puppenspielerin und die Klinikclownin, die unter den Pseudonymen Hermine und Sissi auftreten, sind seitdem mit Streetart-Aktionen
in München, Hannover, Berlin, Stockholm und New York aktiv.
Zusammenarbeit mit Green City e.V., Tollwood Festival und Pathos Transport Theater.
Silvia Fedorová
Zelená 1
81101 Bratislava
Slowakische Republik
silvia.fedorova@stonline.sk
geb. 1945 in Banská Bystrica, Slowakische Republik
Werdegang
1959-1963
Kunstgewerbeschule Bratislava
60
1963-1970
1968-1969
Hochschule für Kunstgewerbe, Prag
Akademie für Angewandte Kunst, Wien
Auszeichnungen (Auswahl)
1986
Anerkennung für Textil, Internationalen Kunstgewerbeausstellung, Bratislava
1987
„Der Goldene Klöppel“, 3. Internationale Spitzenbiennale, Brüssel
1998
2. Preis, „International Lace for Fashion Award“, Sydney
2000
Bayerischer Staatspreis, Internationale Handwerksmesse München
2002
2. Preis, „Kreis im Wasser“ – Wettbewerb, Kategorie Accessoires, Bratislava
Cécile Feilchenfeldt
111 rue Olivier de Serres
F-75015 Paris
Frankreich
cecilefeilchenfeldt@web.de
Werdegang
1994-1998
1996
1993-1994
1999
2000
2004/2005
2006-2008
2007-2009
seit 2008
Ausstellungen
1999
2000
2001
2003
2006
2007
2010
2011
Studium Textildesign an der Höheren Schule für
Gestaltung Zürich (HfGZ) Juli 1998,Diplom Textildesign (MA)
Praktikum bei Isabel Dodd und David Lee in London, England
Praktikum bei Jakob Schläpfer in St.Gallen, Schweiz
Vorkurs an der Höheren Schule für Gestaltung Zürich (HfGZ)
Strickdesign für KRIZIA, Mailand, Italien
Strickdesign für STRENESSE Gabriele Strehle, Nördlingen
Gastprofessur an der Universität Mozarteum, Bühnen und
Kostümklasse, Salzburg
Textilworkshop, Akademie für Gestaltung in München
Textilworkshop, Abteilung für Mode, Hochschule Pforzheim
Unterricht in der Textilabteilung an der Ecole Nationale
Supérieure Des Arts Appliqués et des métiers d’art, Paris
COUVRIR/DÉCOUVRIR Musée Ariana, Genf, Schweiz
HUGS AND KISSES, Galerie Biro, München
PARTY Bayerischer Kunstgewerbeverein, München
IDOL, Galerie Birò, München (mit Maurus Gmür, Fotografie)
HAAT SPRING/SUMMER ISSEY MIYAKE INC, Tokio, Japan
NOW AND FOREVER, Luitpoldlounge, München
SOUVENIR, Galerie V&V, Wien
FADENSCHEINIG, Textil Museum Krefeld
MONATSRINGE UND TAGESFORMEN, Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
SALONE SATELLITE, zusammen mit Dunja Weber
Dokumentarfilm von Jacqueline Kaes-Farquet, München
ZUCKERWERKSTATT in der BIG Modewerkstatt ,Zürich
Auszeichnungen
2001
EXEMPLA, BAYERISCHER STAATSPREIS, München
PRIX MICHELINE ET JEAN-JACQUES BRUNSCHWIG POUR
LES ARTS APPLIQUES
2004
Nominierung für den NESTROY PREIS DER STADT WIEN
Beste Bühne und beste Kostüme
2008
Finalistin des BKV-PREIS 2008, München
61
luxluxlux
Cécile Feilchenfeldt und Dunja Weber
Dunja Weber
via Solari, 15
I-20144 Mailand
Italien
dunja@dunjaweber.com
Werdegang
1993-1994
1997
seit 2007
2008
Grundstudium an der Höheren Schule für Gestaltung in Zürich
Austauschsemester im Industrial Design department an der Konstfack in Stockholm
Praktikum bei CASSINA, Meda
BA (Hons) in Product Design, Glasgow School of Art
Praktikum mit STEFANO GIOVANNONI, Milan
Zusammenarbeit mit MARCO FERRERI, Milan
Zusammenarbeit mit JAMES IRVINE, Milan In the studio of JAMES IRVINE Beitrag zur Entwicklung
unterschiedlicher Produkte im Bereich Haushaltswaren (Alfi, Arabia, Covo,Danese, WMF), Möbel und
Beleuchtung (Artemide, B&B Italia, Magis, Swedese, Zumtobel)
(Domus, Thonet, Phaidon,Olivetti), public design (Ströer) and electric appliances (Canon, Whirlpool, Olivetti, LGE)
Kunden MAXDESIGN, LAGO, SAMPIETRO, PCMDESIGN
Gründung von GATE-08
2009
Beginn der Zusammenarbeit von Cécile Feilchenfeldt, Textildesign und Dunja Weber, Produktdesign
1998
1998-1999
1999-2007
Materialrecherche und Produktentwicklung
2010
2011-2012
Ausstellungen
1998
2002
2004
2008
2009
2010
2011
Gründung von luxluxlux mit Cécile Feilchenfeldt
Lehrtätigkeit am POLITECNICO, Mailand
100% RUBBER at 100% Design, London
Colour, Milano
Greenhouse, Stockholm
Tipi Italiani, Milano
Spin-off, Cologne
In Dust We Trust, Milano
Gate-08, Milano
Palermo Design Week, Palermo
Salone Satellite, Milano
Made at Home, atcasa, Milano
Gate-08, Udine
Wohnflex, Zürich
CAPRI VS CAPRE, Showroom Cerruti Baleri, Milano
Gate-08, Milano
Salone Satellite, Milano
ALDO, Appartamento Lago, Milano
Made at Home Garden, atcasa, Milano
Fine Cell Work
38 Buckingham Palace Rd.
London SW1W ORE
Großbritannien
www.finecellworks.co.uk
“Fine Cell Work” basiert auf einer Idee von Lady Anne Tree, die bereits in den 1960er Jahren mit weiblichen Gefangenen an
umfangreichen Stickereien arbeitete. Durch ihre Schwiegermutter Nancy Lancaster von Colefax & Fowler hatte sie enge Beziehungen
zu Inneneinrichtern, über die die Stickereien angeboten und von denen sie in Auftrag gegeben werden konnten.
Offiziell startete „Fine Cell work“ 1997.
62
Fink Ossi
Adalberstr. 57
80799 München
Deutschland
geb. 1957 in Brixen, Italien
Werdegang
1977-1980
1981-1987
Ausstellungen
2003
2007
2009
2010
2011
2012
Holzbildhauerlehre in München
Klasse für Malerei, Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Baschang
Vista e Prospettiva, Kunstverein Hochrhein, Bad Säckingen
Minimalism and applied I, Daimler Chrysler Contemporary, Haus Huth, Berlin
Sich Schwierigkeiten leicht zu machen ist ein Wunder, Galerie Royal, München, zusammen mit Heribert Haindl
HAI-SCHAI-MAI, OQBO Gallery, Berlin
Zeichnung heute, Galerie Royal, München
Edition Karbit
Hase, Galerie Royal, München
100 Meisterwerke für Haiti, Galerie Royal, München
Edition Karbit
Talente Kunst vor dem Anfang der Kunst, Galerie Royal, München
Operationsfeld Raumsockelumkrautung, Artothek, München
Private/Corporate, Daimler Kunst Sammlung
Edition Karbit, München
Der leere Raum, Rathausgalerie, München
TEXTILES, 12. Kunst und Kultursommer, Schloß Untergröningen
Caren Garfen
15 Hillview Rd, Mill Hill
London NW7 1AJ
Großbritannien
caren.garfen@btconnect.com
www.carengarfen.com
Ausstellungen
2007
2008
2009
2010
Embroiderers' Guild Graduate Showcase, The Knitting & Stitching Show, Int'l Centre, Harrogate; RDS, Dublin;
Alexandra Palace
New Designers Selection, the.gallery@oxo, London
Embroiderers' Guild Graduate Showcase, The Knitting & Stitching Show, NEC, Birmingham
New Designers, Business Design Centre, London
Degree Exhibition, University of Hertfordshire, Hatfield
Courtyard Art Gallery, Hertford, Herts (Applied Arts Group Exhibition)
art of the STITCH, Deutsches Textilmuseum, Krefeld, Germany
Embroiderers' Guild Scholar, The Knitting & Stitching Show, International Centre, Harrogate; RDS, Dublin;
Alexandra Palace, London; NEC, Birmingham
One Year On at New Designers, Business Design Centre, London
art of the STITCH, Birmingham Museum & Art Gallery
Graduate Showcase, Stitch & Craft 2008, Olympia, London
Designer Crafts 2008, Mall Galleries, London
art of the STITCH, The Knitting & Stitching Show, International Centre, Harrogate; Alexandra Palace, London
Bending the Line, Hub, Sleaford, Lincolnshire
AA2A Exhibition, University of Hertfordshire, Hatfield.
art of the STITCH, Museum of Applied Arts, Budapest, Hungary
Designer Crafts 2009, The Mall Galleries,London
Origin 2010, Old Spitalfields Market, London
63
2011
2012
The Dartboard for Witches, Contemporary work in textiles, Aberystwyth Arts Centre, Aberystwyth University,
Wales
Bending More Lines, Collins Gallery, University of Strathclyde, Scotland
Quilts 1700 - 2010, Victoria & Albert Museum, London
Bending More Lines, Museum Rijswijk, Netherlands
Celebrity Paws, Chris Beetles Gallery, St James's, London
5.8 x 4.1 Exhibition, Holden Gallery Cafe, Manchester Metropolitan University, Manchester
Home Autour du Monde, Paris, France
artsdepot open 2011, Apthorp Gallery, London
5th International Exhibition of Mini Textile Art, Kherson, Ukraine
Designer Maker Market, Clerkenwell Design Week 2011, St John's Square, London
At a Tangent, Gallery Oldham, Cultural Quarter, Oldham
Designer Crafts 2011, The Mall Galleries, London
Interventions, Platt Hall, Gallery of Costume, Manchester
Royal Academy of Arts, Summer Exhibition 2012, London
AA2A Exhibition, Todd Fine Art Studios, University of Hertfordshire
62@50, Holden Gallery, Manchester Metropolitan University, Manchester
Drawn to Craft, Bilston Craft Gallery, Wolverhampton
Package Tour, The Knitting & Stitching Show, Alexandra Palace, London
Hand Stitch Perspectives Book Launch, The Knitting & Stitching Show, Alexandra Palace, London
MADE LONDON - The Design and Craft Fair, One Marylebone, London
Package Tour, The Knitting & Stitching Show, Dublin; Harrogate
Hand Stitch Perspectives Book Launch, The Knitting & Stitching Show, Dublin; Harrogate
Christine Graf
Klarastrasse 1
80636 München
Deutschland
Tel. 0160 94957212
cg.christine.graf@web.de
geb. 1968 in München
Werdegang
1988-1991
1996
1998, 2000
2001
2003
2006-2007
Ausbildung, Staatliche Berufsfachschule für Glas und Schmuck, Neugablonz
Meisterprüfung
Workshop, Akademie für Gestaltung, München, bei Erico Nagai
Workshop, Sommerakademie Salzburg, bei Erico Nagai
Sommerakademie Salzburg, Assistentin, bei Erico Nagai
Studium, Birmingham City University
Ausstellungen (Auswahl)
1999
„Schmuck‘ 99“, Internationale Handwerksmesse München
2001
„Schmuck 2001“, Internationale Handwerksmesse München / Wilhelm Wagenfeld Haus Bremen
„Blickrichtungen“, Bayerischer Kunstgewerbeverein, München
2003
„Annäherung“, Galerie im Alcatraz, Hallein
2005
„Schmuck 2005“, Internationale Handwerksmesse München
Galerie Isabella Hund, München
„Danner-Preis 2005“, Bayerisches Nationalmuseum, München
„Choice - Zeitgenössische Schmuckkunst aus Deutschland“, Wanderausstellung 2005-2007, Museum of Arts and
Crafts, Mueseum for Arts and Crafts, Itami / Gallery YU, Hiko Mizuno Jewelry College, Tokio / CODA Museum,
Apeldoorn / Schmuckmuseum, Pforzheim, Goldschmiedehaus, Hanau / Villa Villa Bengel, Idar-Oberstein
2008
„Meister der Moderne“, Internationale Handwerksmesse München
„Danner-Preis 2008“, H2-Zentrum für Gegenwartskunst, Augsburg
2009
„Schmuck 2009“, Internationale Handwerksmesse München / RMIT Gallery Melbourne
“Vessels: Mind, Soul and Senses“, Galerie Ra, Amsterdam
„20 Jahre Galerie Rosemarie Jäger“, Galerie Rosemarie Jäger, Hochheim a. M.
64
2011
„Galerie der Preisträger“, Galerie Handwerk, München
“The JAMES Days“, Bayerischer Kunstgewerbeverein, München
„Premio per il gioiello contemporaneo Fondazione Cominelli, II edizione, Brescia”, Cisano di San Felice del
Benaco
“Surface & Substance. International Contemporary Enamel Jewellery”, Contemporary Applied Arts, London /
Ruthin Craft Centre, Wales
„Danner-Preis 2011“, Museum Villa Stuck, München
“Ra Presents, 35 Years Galerie Ra“, Amsterdam
Matthew Harris
Uplands Cottage
99, Slad Road
Stroud GL5 1QZ
Großbritannien
mattjharris@homecall.co.uk
Ausbildung
1984
1984-1987
Hereford College of Art.
Goldsmith College. B.A. Hons Textiles
Einzelausstellungen
1990
Ash Gallery, Royal Mile, Edinburgh. Works on Paper.
1991
Ash Gallery, Royal Mile, Edinburgh. ‘Sowers’ Drawing and Sculpture.
1996
The Pump House Gallery, London. Large works on paper.
2001
Cheltenham International Music Festival.
’After Gruppen’ Cloth and Drawings inspired by Stockhausen’s score.
2008
Trace Elements. Black Swan Gallery, Frome.
Drawings and Cloth. Touring show
Gruppenausstellungen
2002
Ormeau Baths Gallery, N. Ireland, International Textile Biannual
The Scottish Gallery, Edinburgh, Festival Show
Victoria and Albert Museum, London ‘New Faces’, Selected Makers from The Crafts Council
2003
Contemporary Applied Arts. London, ‘New Member Focus’
Rope Store Studio. Nailsworth, Gloucestershire, ‘Fine Lines’, England and Co, London.
2004
Gallery Aoyama. Tokyo. Rope Store Studio. Nailsworth, Gloucestershire. Making their mark
2005
Contemporary Applied Arts, London Christmas show
Bilston Craft Gallery, West Midlands Deconstruct Reconstruct
Ozone Gallery Tokyo, Meet the British: Crafts
Axis Gallery Tokyo, Structure, surface, shape. Crafts Council show
2006
Traces and Echoes. Stroud, Textile Festival
2007
Fibre Art Now Gallery Handwerk, Munich
2008
Makers in the Bay, Cardiff
Snyderman Gallery, Philadelphia U.S.A
6th International Textile Biennale.
2009
Taking Time. Craft and the Slow Revolution.
Birmingham Museum and Art Gallery.
Stroud International Textile Festival.
Auszeichnungen
2001
Crafts Council. Setting Up Grant, PRYM award for outstanding use of hand stitch
2004, 2005
Crafts Council. Outward mission Japan
65
Rachael Howard
4 Princes Avenue, West Kirby
Wirral, Cheshire CH48 7HJ
Großbritannien
www.rachaelhoward.com
1969 geb. Wirral
Werdegang
seit 1992
1990-1992
1987-1990
1986-1987
Selbstständige Textilkünstlerin und -designerin
Royal College of Art – MA Stickerei
Loughborough College of Art and Design – BA (Hons) 1st Class – Textilien
Wirral metropolitan College – Foundation
Ausstellungen (Auswahl)
2000
SOFA Chicago with Lesley Craze Gallery, USA.
Rachael Howard Solo Exhibition – Geffrye Museum, London
Quilt 2000 – Knitting and Stitch Show, Alexandra Palace, London.
2001
Inside Out – Flow Gallery, London.
A Stitch In Time II – Shipley Art Gallery, Shipley.
Designed for the Dales – Durham County Council tour of Durham Dales.
2002
Home Sweet Home – Design Council Exhibition tour of Scandinavia.
Summer House – Black Swan Arts, Frome.
2003
A Winters Tale – Crafts Council Shop at the V & A, London.
2004
SOFA Chicago with Bluecoat Display Centre, USA.
Chelsea Crafts Fair (now Origin), London (also selected in 2000, 1999, 1998, 1997, 1996, 1995 and 1994).
2005
Collect ’05 with Bluecoat Display Centre – V & A Museum, London.
Festival of Quilts – NEC, Birmingham.
2006
Folk Art and Fairy Tales – Oriel Davies Gallery, Wales - UK tour.
Art of the Stitch – Embroiderers Guild International Open Exhibition - Uk tour
COLLECTion Hidden Art Showcase – Zetters Hotel, London.
2007
Dazzle – Southbank, London.
2008
Best of Merseyside – Conservation Centre, Liverpool.
People Watching – Platform Gallery, Clitheroe.
2009
Manchester Contemporary Craft Fair, Manchester.
Origin – Somerset House, London.
Art in Action (also 2008)– Waterperry House, Oxford.
The One Ton Show – East End Arts Club, London.
2010
Bending More Lines – 62 Group, Museum Rijswijk, Netherlands.
Waterside Open, Waterside Arts Centre, Manchester.
Auszeichnungen
1992
1994
1995
1997
1998
2003, 2004
Fleur Cowles Award for Excellence – Royal College of Art Degree Show
Crafts Council Setting-up Award
Daler-Rowney Award for Outstanding Sketchbooks at The Art of the Stitch Exhibition
Shortlisted for Jerwood Prize for Applied Art: Textiles
Anchor Award for European Embroidery – Runner up
Artworks Award for Art in Education with Lauriston Primary School – Clore Duffield Foundation
Mela Ilse
Dorfstraße 14
83093 Antwort / Bad Endorf
Deutschland
www.melailse.de
geb. 1968 in Nürnberg
66
Werdegang
1985-1988
1992-1995
1995-1999
1999
2002-2003
seit 2004
seit 2005
seit 2009
Ausstellungen
2012-10-11
Keramiklehre
Hochschule für industrielle und künstlerische Gestaltung, Linz, Klasse Prof.Praschak
Akademie der Bildenden Künste, München, Klasse Prof. Prangenberg
Diplom
Werkstattgemeinschaft in Freising
eigene Werkstatt in Antwort (Chiemgau)
Mitglied im Kunstverein Rosenheim
Mitglied beim Bayerischen Kunstgewerbe-Verein München
Kunst+Handwerk 2012 in der Städtischen Galerie Rosenheim
Nadelwerke Galerie Handwerk München
Grassimesse 2012 in Leipzig
Severija Inčirauskaité-Kriaunevičiené
Kriaunevičiené
K. Vanagélio 16-14
02101 Vilnius
Litauen
severijaik@gmail.com
www.severija.lt
geb. 1977
Werdegang
1992-1997
1997-2001
2001-2003
2007
Studium Modedesign an der Telšiai Higher School of Applied Arts
Studium Textilkunst an der Vilnius Academy of Fine Arts (BA)
Graduiertenstudium Textilkunst an der Vilnius Academy of Fine Arts (MA)
Abschluss
Einzelausstellungen
2002
Ausstellung “Skin”, Akademija gallery, Vilnius
2003
Ausstellung”About Football, Softly and Femininely”, während einer Veranstaltung der Lithuanian Football
Federation, Forum Palace, Vilnius
2003
Ausstellung zur Textilkunst, Hanzabankas Bank, Telšiai
2004
Ausstellung während der Europäischen während der Fußball-EM, Sports Palace, Vilnius
Ausstellung ”About Football, Softly and Femininely”, Klaipėda gallery
2005
Ausstellung “Beauty Should Live”, Akademija gallery, Vilnius
2005-2006
Ausstellung “Congratulations…”, Vartai gallery, Vilnius
2006
Einzelausstellung, organisiert von der Lithuanian Artists’ Association, Vilnius College of Higher Education
2007
Way of roses, Meno parkas gallery, Kaunas
3+3 junge kunst aus drei landern, Neues Kunsthaus Ahrenshoop, Ahrenshoop, Deutschland
3+3 - young art from three countries, Ystad Museum of Art, Sweden
Soft view, Art gallery of Šiauliai university, Šiauliai
2008
Way of roses, VAA Textile gallery-studio Artifex, Vilnius
2010
"Extraordinary routine", V & K Mizgiris Artists' House, Nida, Lithuania
Gruppenausstellungen
2007
Kauno meno bienalė „TEKSTILE - 07“. M.Žilinsko dailės galerija. Kaunas
Art For Sustainability. Abbekas galerija. Abbekas. Švedija. Lundo universitetas
2008
Ausstellung „Textile Kunst aus Litauen“, Frauenmuseum Bonn. Deutschland
Ausstellung “Cloth and Culture Now”, The Whitworth Art Gallery, Manchester; Norwich, Großbritannien
Contemporary lithuanian textile art exhibition "Not for use", at the European parlament. Brüssel, Belgien
Textile art biennial "Signs of the city",. Gallery "Arka", Vilnius
International textile exhibition New opinion, Balta gallery, Kaunas
2009
Pressing Matter. Cheongju International Craft Biennale 2009. Cheongju. South Korea
67
2010
6 th Berliner Kunstsalon Art Fair at Humboldt Umspannwerk. Berlin, Deutschland
Food in contemporary art. Traklhaus gallery. Salzburg, Österreich
Salzburg – Vilnius. Gallery of Šv. Jono street. Vilnius
International textile exhibition It is beautiful here. Fiskars. Finland
Strich and Faden – Heimat, Folklore and Travesty – Part II. Kunstraum Richard Sorge. Berlin, Deutschland
Textilmesse „CREATIVA“, Messe Westfalenhalle, Dortmund, Deutschland
Salzburg – Litauen.. Traklhaus gallery, Salzburg, Österreich
Cloth and Culture Now-Lithuania. Lithuanian embassy. London, Großbritannien
The 4th Beijing International Art Biennale (BIAB). The National Art Museum of China, Peking, China
"Miniartextil Como", International contemporary textile exhibition, Como, Italien
"Connected with the past", Hop gallery, Tallinn, Estonia (with Monika Žaltauskaite-Grašiene and Monika Jarg
Festival "Vilnius European Capital of Culture in Gdansk", PiTiPa Gallery, Gdansk, Polen
13th International Triennial of Tapestry, Central Museum of Textiles Lodz, Polen
Auszeichnungen
1999
II prize of A. Tamošaitis, honorary professor of the Vilnius Academy of Fine Arts
2003
III prize of the Vilnius Academy of Fine Arts for her MA thesis
special prize at the international exhibition of textile, The Face and the Wrong Side
2008
Grand prize in textile art biennial Signs of the city, Arka gallery, Vilnius
Esther Knobel
39 Bezalel
04556 Jerusalem
Israel
stknobel@netvision.net.il
geb. in Polen
Werdegang
Studium an Bezalel Academy of Art and Design, Jerusalem und am Royal College of Art in London
(Abschluss Master of Fine Arts)
Ausstellungen
In zahlreichen Ausstellungen und Museen auf der ganzen Welt vertreten.
Auszeichnungen
Israel Ministry Prize in Art and Design
Francoise van den Bosch Prize
Sarah Lierl
Zenettistraße 33
80337 München
Deutschland
sarah@lierl.de
Werdegang
1997
2002
2008
Ausbildung zur Silberschmiedin an der Berufsfachschule für Glas und Schmuck in Neugablonz bei Nikolaus Epp
Eröffnung der Ladenwerkstatt „Tragbar“ zusammen mit Anne Gericke in München
Ladenumbau zur Werkstattgalerie mit Anne Gericke, Pura Ferreiro und Barbara Decker
Ausstellungen
2002
2003
2004
Domagktage München
Galerie Tresor, Schmuckstücke München
Teilnahme an der 14. Silbertrienale, Schmuckstücke München
68
2005
2006
2007
2008
Ausstellungsbeteiligung vom BKV auf der Handwerksmesse München, Schmuckstücke München,
Weihnachtsausstellung im BKV München
Sonderausstellung des BKV auf der Inhorgenta
Museums Quartier „Modepalast“ Wien
Schmuckstücke Praterinsel, München
Glockenbachausstellung, München
Ausstellung „ Bell Epoque“, Galerie Essor, Biel CH
Weihnachtsausstellung im BKV, München
Sonderausstellung des BKV auf der Inhorgenta
Museums Quartier „Modepalast“ Wien
Sonderschau der Bundesrepublik Deutschland an der New Nork Gift Fair, USA
Luxenburg Sonderausstellung „ leicht, leichter...federleicht“
Weihnachtsausstellung im BKV, München
Sonderschau der Bundesrepublik Deutschland an der New Nork Gift Fair, USA
Angewandte Kunst im Aufbruch „ eine Deutschlandreise“
Shelley Norton
83A Hill Rd.
Manurewa, Auckland
Neuseeland
shelley.norton@xtra.co.nz
geb. 1961
Werdegang
2000-2002
Ausstellungen
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Manukau School of Visual Arts, Auckland University, Auckland, Neuseeland: Bachelor of Visual Arts
Pond Life, Mary Newton Gallery, Wellington
MSVA Selected Graduates Exhibition te tuhi – the mark, Auckland
De lineate, Artspost, Hamilton
Home Improvements, Artspost, Hamilton
Weeds, Fingers Gallery, Auckland
Fingers Annual Group Show, Fingers Gallery, Auckland
Chocolate box, Obejctspace, Auckland
Jewellery out of context, the muse, Sydney
Cake, Quoil Gallery, Wellington
Weeds, Quoil Gallery, Wellington
The Gift Exchange, the New Dowse, Lower Hutt
Jewellery out of context, Objectspace, Auckland
Permit, Fingers Gallery, Auckland
Jewellery out of context, Mary E. Black Gallery, Halifax
Overcast, Wellington
As Good as Gold, Hokianga
Weeds Invites, Masterworks, Auckland
Weeds, Galerie Biro, München
Schmuck, Internationale Handwerksmesse München
Jewellery Unleashed, Modern Art Arnhem,
Verwandlungen – Metamorphosen, Galerie Handwerk, München
Lugosi’s Children, Objectspace, Auckland
The Weathering, The National, Christchurch
Entfesselt – Schmuck ohne Grenzen, Zürich
Jemposium Masterclass Exhibition, Wellington.
Jewelism, Ideas/Materials, Fingers Gallery, Auckland.
Retrospect, Wallace Arts Centre, Auckland.
69
Auszeichnungen
2001
Senior Scholarship in Visual Arts, MSVA, Auckland University
2002
The Friends of the Dowse Art Museum Student Design Award
2004
Merit Award the New Alchemists, National Art Awards Exhibition
Sabine Perez
Galerie Grün
Herrnstraße 57a
63065 Offenbach
Deutschland
www.galerie-gruen.de
geb. 1966 in Fulda, Deutschland
Werdegang
seit 2000
seit 2003
seit 2004
2004-2007
Ausstellungen
2009
2011
Studium: Kommunikationsdesign in Wiesbaden über 10 Jahre enge Mitarbeit in der Designgalerie ART TO USE in
Frankfurt
regelmäßige Kontakte zur Designszene Mailand und London, Teilnahme an internatonalen Workshops des Vitra
Design Museums in Frankreich
Intensive Auseinandersetzung mit der aktuellen zeitgenösischen Kunst. Besuch zahlreicher Austellungen,
Symposien, Messen, Bienalen, Ateliers
Entstehung eigener künstlerischer Arbeiten mit eigenen Ausstellungen
Masters Degree als Handstickerin in Kanvas-, Leinwand- und Goldstickerei
11. Kunstansichten, Offenbach
Rumpenheimer Kunsttage, Projekt „Zeit ist eine Himbeertorte“
Teilnahme an 10. Triennale für Form und Inhalt im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt und
Klingspormuseum Offenbach
Hessischer Staatspreis für das Deutsche Kunsthandwerk
Gründung der Galerie Grün
Monika Sarnitz
Osterleitengasse 10
1190 Wien
Österreich
geb 1924
Werdegang
bis 1945
1950-1960
1975
1977
Bewirtschaftung des familieneigenen Bauernhofes
diverse Modeentwürfe für Eigenbedarf, einige davon befinden sich heute in der Modesammlung des Wien
Museums
Begeisterung für Unterwasserwelt
erste Häkelarbeiten
Karla Schabert
Veteranenstraße 27
10119 Berlin
Deutschland
www.karlaschabert.de
geb. 1973 in München
70
Werdegang
1994- 1997
1998-2001
2004
2008
Goldschmiedelehre in München
Gesellenprüfung
Studium am Camberwell College of Art, London, Abschluß BA
Atelier in Berlin
Eröffnung einer Ladenwerkstatt für Schmuck in Berlin
Umzug in die neu eröffnete Galerie von Ruth Temur
Ausstellungen
2007
2008
2009
2011
Inhorgenta, Messe München, Deutschland
International Gifts Fair, New York, USA
Contemporary German Jewellery, Flow Gallery, London, Großbritannien
IHM Privat, Messe München, Deutschland
7. Zeughausmesse, Deutsches Historisches Museum, Berlin, Deutschland
Origin 2008, Sommerset, House, London, Großbritannien
Ku’damm 101 goes white, Hotel Kurfürstendamm 101, Berlin, Deutschland
Inhorgenta, Messe München, Deutschland
IHM, Messe München, Deutschland
Inhorgenta, Messe München
Grassi-Messe Leipzig
Auszeichnungen
1996
3. Preis, Wettbewerb für Lehrlinge, Landesinnungsverband Bayern
2005
3. Landespreis Gestaltendes Handwerk, Berlin Brandenburg
2006
2. Preis für angewandte Kunst im Rahmen der Zeughausmesse Berlin
Heidrun Schimmel
Dr. Martinet-Straße 22
96049 Bamberg
Deutschland
heidrun.schimmel@arcor.de
www.heidrun-schimmel.de
geb. 1941 in Bamberg
Werdegang
1960-1962
1962-1965
1974
seit 1958
1965-1988
1988-1993
1993-2001
Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Textildesign Stefan Eusemann
Akademie der Bildenden Künste München, Malerei: Ernst Geitlinger und Kunsterziehung: Anton Marxmüller
Diplom für Malerei
Arbeit mit Textil-Material
Akademie der Bildenden Künste München, Bibliothek
Buchhandlung für Kunst und Architektur Ilka Koenig
Museums-Shop im Lenbachhaus, Städtische Galerie München
Einzelausstellungen (Auswahl)
1982
Institut für moderne Kunst Nürnberg
1993
Textile Kunst, Galerie für Angewandte Kunst München
1998
Texere, Seidlvilla München
2000
Textil Textur, Städtische Galerie Lörrach
2003
Power International Art Gallery, Coral Gables-Miami FL, USA
2007
Städtischer Kunstverein Erlangen
Gruppenausstellungen (Auswahl)
1979
9. Biennale Internationale de la Tapisserie Lausanne CH
1981
faßbar-anfaßbar-unfaßbar, Lothringerstr. 13, München
1984
Mit Haut und Haar, Kunstverein München
71
1987
1991
1993, 1995
1995, 1997
1997
2000
2003
2006
2007
2008
2009
2009–2011
2010
2011
International Textile Competition Kyoto, Japan
Natura forte, Lothringerstr. 13, München
Fiberart International Pittsburgh PA - New York NY, etc. USA (ebenfalls 1997/2004)
Art of the Stitch, London UK, etc. (ebenfalls 1999/2001/2003/2005)
Triennale:Deutschland und Korea, Frankfurt/M und Kyongju, Südkorea
German Festival in India, Mumbai, Chennai, etc. Indien, Kunstgewerbemuseum Berlin
4th International Textile Art Exhibition Kaunas,Litauen
SOFA New York NY, USA
Beyond Weaving, Greenwich CT, USA
Zauber des Fadens, Galerie Handwerk, München
Sonderschau "Meister der Moderne", Internationale Handwerksmesse München
10th Wave III, browngrotta arts, Wilton CT, USA
3rd Trienniale for Miniature Textiles Szombathely, H
taking time: Craft and the Slow Revolution,
exhibition tour: England–Scotland Northern Ireland
SOFA New York NY, USA
Mini Textile Art,5th International Exhibition, Kherson, Ukraine
Auszeichnungen
1997
Best of Show Award, Fiber Celebrated, Fort Collins CO, USA
Marianne Kor Award, Fiberart International Pittsburgh PA, USA
1998
Anchor Förderpreis, Kenzingen D - Strasbourg F
1999
Best of non-functional three-dimensional category, Fiber Celebrated, Albuquerque NM, USA
1999
Milward Award, Art of the Stitch, London UK
2000
First Prize, Embroidery 2000, Auckland NZ
2002
First Place, 2nd International Biennial, Coral Gables-Miami FL, USA
2004
Joanne Purrington Folley Memorial Award, Fiberart International Pittsburgh PA - New York NY - Seattle WA, USA
2010
2nd place, non–functional 2–dimensional category, Fiber Celebration, Greeley CO, USA
Dorit Schubert
Kamenzer Str. 27
01099 Dresden
Deutschland
www.dorit-schubert.de
geb. 1973 im Vogtland
Werdegang
1990-1993
1994-1998
1998
Ausbildung zur Zahntechnikerin
Westsächsische Hochschule Zwickau, Fachbereich Angewandte Kunst Schneeberg,
Studiengang Textilkunst
Abschluss zur Diplom-Designerin
Ausstellungen (Auswahl)
1998
Talente, Internationale Handwerksmesse München
2000
Schmuck 2000, Internationale Handwerksmesse München
„Rotunde 2000″ Zeitgenössisches Kunsthandwerk, Dortmund
2001
Design aus Sachsen, Sächsischer Landtag Dresden
2003
Grassimesse, Leipzig
Sonderausstellung Dresdener zeitgenössischer Schmuckgestalter im Neuen Grünen Gewölbe
2007
„Handwerkkunst”, Heidelberg
Zeughausmesse, Berlin
2009
„Handarbeit”, craft2eu, Hamburg
Grassimesse, Leipzig
Blickfang, Zürich
72
2010
2011
„Einfach Spitze”, Weihnachtsmesse Karlsruhe
Weihnachtsausstellung, BKV München
„Frühling, ja Du bists!”, Galerie Hermsen, Wiesbaden
„schmück dich”, Format Galerie, Augsburg
„Blumenwiese”, Galerie Cebra, Düsseldorf
„Lust auf Schmuck”, Schmuckmuseum Pforzheim
SIERAAD, International Jewellery Art Fair, Amsterdam
„fabric-zeitgenössische textile Schmuckkunst”, Galerie Spiegelgasse acht, Wien
Museumsmesse für Angewandte Kunst, Stuttgart
Galerie Sofie Lachaert, Gent
Sommerausstellung Barbara Weinberger, Atelier für Schmuck, Nürnberg
Auszeichnungen
1998
Bayerischer Staatspreis
2008
„Blickfang” Designpreis, Wien
Förderpreis “Koppel 66″, Hamburg
Preis für Angewandte Kunst, Berlin (2. Preis)
Tilleke Schwarz
Westlaan 19
Pijnacker
Niederlande
www.tillekeschwarz.com
geb. 1946 in Winterswijk, Niederlande
Werdegang
1965-1967
1985-1990
seit 1989
seit 1990
Academy for Arts and Industry, Enschede: Kunst und Textildesign
Free Academy for Modern Art, Den Haag: Textilkunst und Malerei
Mitglied der Schilderkundig Genootschap Pulchri Studio in Den Haag
Mitglied der Rijswijkse kunstenaarsvereniging Arti Shock
Auszeichnungen (Auswahl)
1990
European Coats Mez Sponsor price for Modern Embroidery Design
2002
Van Ommeren-de voogt Sponsor Prize
2008
outstanding honur, „From Lausanne to Beijing, China
2011
3. Preis in der Summer Exhibition im Gemeentemuseum, Den Haag
Maren Speth
Tietzestraße 27
22587 Hamburg
Deutschland
www.maren-speth.de
geb. 1967
Werdegang
1995
1997
2001
Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg im Fachbereich Textildesign
Diplom, seither als freiberufliche Textildesignerin in Hamburg tätig.
Gründung der Gruppe Angelika mit Angela Hauser, Miriam Geyer und Ulrike Petri
Auflösung der Gruppe Angelika
Ausstellungen
Infa 98, Hannover
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
73
Stilwerk, Hamburg
Designers' Saturday, Düsseldorf
Chelsea Crafts Fair, London
Grassimuseum Leipzig
Galerie Handwerk, München
Tendence, Frankfurt
Koppel 66, Hamburg
Auszeichnungen
2000
2001
Preis der Erdwin-Amsinck-Stiftung
form 2000
form 2001
Stockhausen Design
Alice Constantinis (Dipl. Designer)
Schwedterstrasse 250
10119 Berlin
alice@stockhausendesign.de
www.stockhausendesign.de
geb. 1982 in Frankfurt am Main
Werdegang
2006
2007
2008
seit 2010
Studium Industriedesign in Brüssel an ENSAV de la Cambre
Zusammenarbeit mit The Office of Design and Architecture (TODA) in New York, Design für OXO
Zusammenarbeit mit ION Design Berlin
Gründung eigenes Label “Stockhausen Design”
Indien-Projekt (Produktion von Designobjekten in Indien)
Anna Torma
403 RTE 470
Baie Verte, New Brunswick
Kanada
www.annatorma.com
annatorma@ymail.com
geb. 1952 in Tarnaors, Ungarn
Werdegang
1974-1979
Hungarian University of Applied Arts, Budapest, Hungary, Degree in Textile
Art and Design
Einzelausstellungen
1984
Pesterzsebeti Muzeum Exhibit, with I. Zsako, Budapest, Hungary
1985
Ferencvarosi Pincetarlat, Budapest, Hungary
1990
The Spectator Gallery Show, Hamilton, ON
1994
Hammer Gallery Show, with I. Zsako, Hamilton, ON
1995
The Craft Gallery Show, OCC Gallery, Toronto, ON
The Burlington Art Centre Show, Burlington, ON
1996
Notes and Visions, Curator: Allison Ferris, JMKAC, Sheboygan, WI
Solo Show, Szombathelyi Keptar, Szombathely, Hungary
1997
Solo Show, Prime Gallery, Toronto, ON
1998
White Water Gallery Show, North Bay, ON
Homer Watson Gallery Show, Kitchener, ON
2000
ReDoRePair-ReConstruct, Curator: Rhona Wenger, Grimsby Public Art Gallery, Grimsby, ON
74
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2010
2011
Solo Show, Prime Gallery, Toronto, ON
Embroideries, Dr Balazs Feledy, Vigado Gallery, Budapest, Hungary
Recent Works, Deak Collection, Szekesfehervar, Hungary
Through the Eye of the Needle, Curator: Ya Ling Huang, Owens Art Gallery, Sackville, NB
Draw me a Garden, SPIN Gallery, Toronto, ON
Life Samplers, Curator: Glenn Alison, Thunder Bay Art Gallery, Thunder Bay
Entering the Garden, Curator: Sarah Knelman, Art Gallery of Hamilton,Hamilton, ON
Entering the Garden, Curator: Ingrid Jenkner, MSVU Art Gallery, Halifax, NS
Studio Installation, McColl Center for Visual Art, Charlotte, NC
Transverbal, Curator: Laurent Bouchard, Galerie d'art d'Outremont, Montreal
Encyclopaedia Domestica, Curator: Iga Janik, Cambridge Galleries, Cambridge, ON
Bagatelles: recent works by Anna Torma, Curator: Peter Larocque, New Brunswick
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2011
Rijswijk Textile Biennial 2011, Museum Rijswijk, The Netherlands
7th International Triennial of Contemporary Textile Arts of Tournai, Belgium
FIVE CONTINENTS-WOVEN WORLD, Tournai Triennial, Tournai, Belgium
Paper Doll, Curator: Dr. Anne Koval, Owens Art Gallery, Sackville, NB
2012
Paper Doll, Curator: Anne Koval, Mendel Art Gallery, Saskatoon, SK
and Owens Art Gallery, Sackville, NB
Soft, Curator: Ingrid Jenkner, MSVU Art Gallery,Halifax, NS
Secrets and stories, Curator: Andrea Bacal, Visions ArtMuseum, San Diego
CHAC Exhibit, Curator: Judith Klugerman, Gallery Montcalm, Ottawa, ON
Inaugural exhibition for new RCA members, Christina Parker Gallery, St John's, NF
From Lausanne to Beijing, 7thInternational Fiberart Biennale, Nantong, China
Handwerk, Material Connections (3person) Lonsdale Gallery, Toronto, ON
Auszeichnungen (Auswahl)
2001
Travel Grant, to Textile Workshop Kecskemet, HU, Canada Council
2002
Creation- Production Grant, Canada Council
New Work Residency, Banff, Alberta
Chalmers Art Fellowship, Ontario Arts Council
2004
Purchase Award, New Brunswick Art Bank
Travel Grant to London, UK, Canada Council
Creation-Production Grant, Canada Council
Creation Grant, NB ArtsBoard
2005
Saidye-Bronfman Award, Shortlist
2006
Untitled Art Award, Toronto, Finalist
A grant NB Arts board
Saidye-Bronfman Award, Shortlist
Honorary Member, Canadian-Hungarian Artist Collective
International Residency Program, Paris Studios Grant, Canada Council
2008
Purchase Award, New Brunswick Art Bank
Strathbutler Award
City of Tournai Prize, Dia-Logue, Tournai, Belgium
2009
Creation Grant, NB ArtsBoard
Travel Grant to Graz and Budapest, NB ArtsBoard
2010
Creation Grant, NB ArtsBoard
Travel Grant, Canada Council
2012
Member of the Royal Canadian Academy
Creation Grant,NB ArtsBoard
Johanna Törnqvist
Mosebacke 5
64631 Gnesta
Schweden
75
johannamaria@hotmail.com
www.johanna.tornqvist.com
Werdegang
1988-1990
1991
1990-1991
1989-1993
1992
1992-1993
1993
1996-1997
1998-2000
Ausstellungen
1995
1996
1997
2000
2009
2010
2011
Studio Bercot, School for Fashion and Design, Paris
Yoneda Kasuko, Assistant Fashiondesigner, Paris
Dorothee Biss, Fashiondesign Trainee, Paris
Michele Fischer, Ceramics, Paris
Eva Marie Kothe Och Thord Karlsson, Ceramics, Gotland
Ateliers Beaux Arts, Sculpture, Paris
Masato Ebihara, Ceramics, Japan
Parsons School of Design, Ceramics, New York
The New School for Social Research, Arttherapy, New York
Folkuniversitetet, Uppsala Konstskola, Arttherapy
Galeri Norby, Copenhagen
Galerie Epona, Paris
Musee des Arts Decoratifs, Museum of Decorative Arts, Paris
Nationalmuseum, Museum of Art and Design, Stockholm
Konsthantverkets Vänners Stipendiater, Konsthantverkarna
Svensk Hemslöjd, Stockholm
Konststlöjdsalongen 2009, Röhsska Museet, Museum of Fashion, Design and Decorative Arts, Göteborg
Herr Peter och Paradiset, Konsthantverkarna, Stockholm
Ny Giv, Nya Talanger, Konsthantverkarna, Stockholm
Paris-Järvsö, Antikmässan, Stockholm
Handmade, Formex, Stockholm
Vintersaga, Konsthantverkarna, Stockholm
Haute Couture, Konsthantverkarna, Stockholm
Glourious Wedding, Konsthantverkarna, Stockholm
Kurbits, Konsthantverkarna
Silhouette, Collection For Design House Stockholm
Signerat, Arkitekturmuseet, Museum of Architecture, Stockholm
En Kort Och En Lang, Konsthantverkarna, Stockholm
Haute Couture, Röhsska Museet, Museum of Fashion, Design and Decorative Arts, Göteborg
Auszeichnungen
1994
Svenska Byggnadsarbetareförbundets Kulturstipendium
August Ringners StipendieFond för Hantverkare
1996
Estrid Ericsons Stiftelse
Konsthantverkets Vänner
Tota Reciclados
Marcela Muniz & Valeria Hasse
Costa Rica 4684, ring 5
Ciudad Autónoma de Buenos Aires
Argentinien
www.totareciclados.com.ar
Marcela Muniz, geb. 1959 in Argentinien
Valeria Hasse, geb. 1963 in Argentinien
Ausstellungen
2003
2004
2005
Proyecto Monserrat Arte & Moda - Museo Nacional de Bellas Artes - Buenos Aires
Urban garden - Akademie Schloss Solitude - Stuttgart
Found in a box - Akademie Schloss Solitude – Stuttgart
RE-CY I - Gallery V&V – Viena
76
2006
2007
2008
2009
2011
2012
Jahresrückblick 2005 - Gallery V&V - Viena
Challenging the Chatelaine (Curators: Helen Drutt English/Marieanne Aav) - Design Museum – Helsinki
Gallery Nights Palermo - Buenos Aires
Zoom - Festival de Diseño de Buenos Aires (El Dorrego)
Zoom - Pasarela Santiago - Santiago de Chile
Tota Reciclados Vitrine- Gallery V&V - Vienna
Challenging the Chatelaine - Lalaounis Jewelry Museum, Athens
Challenging the Chatelaine - Museum of Art and Design,
Contemporary Jewelry Exhibition – Galeria Arte y Parte – Buenos Aires
Challenging the Chatelaine - Design Museum, Ghent, Bélgica
Integrating the Future. Site specific installation using recycled material. Buenos Aires
Sustainable Design Festival. Buenos Aires. Group exhibition
Challenging the Chatelaine - Philadelphia Art Alliance
Schmuck 09, Munich - International Trade Fair – Selected for the Jewelry Exhibition
De Textil a la joya, Cuarta Bienal internacional de arte textil 2011, Mexiko
Cruzando fronteras: De Textil a la joya, Villa Victoria, Mar del Plata, Argentinien
Brooch, Sterling Gallery, Budapest
Jewelry Exhibition Lagd I verden, The national Museum of Art, Architecture and Design, Oslo, Norwegen
Jewelry Exhibition Lagd I verden, The national Museum of Art, Architecture and Design, Oslo, Norwegen
Alternatives in Textile Jewellers II, X Gallery, Bratislava
Unexpected Pleasures- art and Design in contemporary jewellery. Design Museum London
Erna van Sambeek
Bellamystraat 77
1053 BH Amsterdam
Niederlande
Tel. 0031 681057055
e.sambeek5@upcmail.nl
www.ernavansambeek.nl
geb. 1956 in Texel, Niederlande
Werdegang
1984-1986
1987-1990
Art school Churchill, Victoria, Australia
Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam, Niederlande
Ausstellungen (Auswahl)
2000
Connections, Betonac, St Truiden, Belgien
2001
Attraction, Rauma, Finland
2002
International Lace Biennial – Contemporary Art, Brüssel, Belgien
Gallery Phoebus, Rotterdam
4th International Paper Triennial, Charmey, Schweiz
2003
Fiber art International, Pittsburgh, PA
11xSculpture, Westergasfabriek, Amsterdam
Flexible 4: Identities, Manchester
2004
International Lace Biennial – Contemporary Art, Brüssel
2005
Old and new make amends, Museum of Antiques, Texel
2006
International Lace Biennial – Contemporary Art, Brüssel
2007
Outrageous Lace and Subversive Knitting, MAD Museum, New York
2009
Rijswijk Textile Biennial, Museum Rijswijk, Rijswijk
Auszeichnungen
2000
2nd Prize, International Betonac Award, Belgien
2006
Queen Fabiola’s Grand Prix 2006, Belgien
77
Felieke van der Leest
Fitjadalsvegen 86
5610 Øystese
Norwegen
felieke@feliekevanderleest.com
www.feliekevanderleest.com
geb. 1968 in Emmen, Niederlande
Werdegang
1986-1991
1991-1996
Technical School for Gold- and Silversmithing, Schoonhoven, Niederlande
Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam, Niederlande
Ausstellungen (Auswahl)
2007
Einzelausstellung Animalia, Contemporary Art Jarfo, Kyoto, Japan
Einzelausstellung Animalia, Gallery Deux Poissons, Tokyo, Japan
Object, Gallery Rob Koudijs, Rotterdam, Niederlande
Schmuck 2007, Internationale Handwerksmesse München
New Horizons, Gallery Rob Koudijs, Amsterdam, Niederlande
Animal, Gallery Beatrice Lang, Bern, Schweiz
Charon Kransen Arts, SOFA New York & Chicago, USA
Thread of Silk, Manchester Royal Exchange Theatre, Manchester
Traditional Skills, New Thinking: Knitting and Stitching of the 21st Century, Bury St Edmunds Art Gallery, Suffolk,
Großbritannien.
Animal, Gallery Platina, Stockholm, Schweden
Symbols of Faith, New Traditional Jewelry, Amsterdam, Niederlande
2008
Einzelausstellung F.I.B.S. (Festival International des Bêtes Sportives), Gallery Rob Koudijs, Amsterdam,
Niederlande
Collect, Gallery Rob Koudijs, Victoria & Albert Museum, London
Triennial of Contemporary Jewellery 2008, WCC-BF, Mons, Belgien
The Legnica Festival of Silver 2008, Gallery of Art in Legnica, Legnica, Polen
Now & Then - Antique Meets Contemporary, Kath Libbert Jewellery, Salts Mill Saltaire, Großbritannien
Kunstlarm/Bygdalarm, Kvam Bygdemuseum, Øystese, Norway
Dutch Architectural Influences and Jewellery, Villa de Bondt, Gent, Belgien
Dutch Masters, Studio GR.20, Padua, Italien
2009
Einzelausstellung F.I.B.S. (Festival International des Bêtes Sportives), Gallery Deux Poissons, Tokyo, Japan
Einzelausstellung It’s a Beastly World after all, Harbour Front Centre, Toronto
Utstillingen09 / Kunsthåndverk, Nasjonal Museet for Kunst, Arkitektuur og Design, Olso
Sieren met Dieren, CODA Museum, Apeldoorn, Niederlande
Künstlerisches Spielzeug, Gallery Handwerk, München
Het Nieuwe Versieren, Nederlandse sieraden van 1965 tot nu, Museum voor Moderne Kunst Arnhem, Arnhem,
Niederlande
Object - International Fair for Autonomous Design, Gallery Rob Koudijs, Rotterdam
The 10th International Shoebox Sculpture Exhibition University of Hawai'i, Honolulu, U.S.A.
Collect, Gallery Rob Koudijs, Saatchi Gallery, London, Großbritannien
SOFA New York & Santa Charon Kransen Arts, Fe, U.S.A.
2010
Einzelausstellung Smykkesirkus/Jewellery Circus, West Norway Museum of Decorative Art, Bergen, Norwegen
Einzelausstellung F.I.B.S. (Festival International des Bêtes Sportives), CAJ Gallery, Kyoto
Object – International Fair for Autonomous Design, Gallery Rob Koudijs, Rotterdam
Schmuck 2010, Internationale Handwerksmesse München
Collect, Gallery Rob Koudijs, Saatchi Gallery, London, Großbritannien
2011
Einzelausstellung Once upon a Time on my West (pt.1), Galerie Rob Koudijs, Amsterdam
Abushan, Seed to Silver, Worlds Crafts Council, New Delhi, Indien
Creative Creatures, Gallery Electrum, London, Großbritannien
A new Hook. Rethinking needlework, Museum Bellerive; Zürich
Associazione Gioiello Contemporaneo, Cominelli Foundation Award Exhibition for ContemporaryJewellery
Brescia, Italy
Open Mind. The Sungkok Art Museum, Seoul, Südkorea
78
2012
Unexpected Pleasures: the art and design of contemporary Jewellery, National Gallery of Victoria, Melbourne,
Australia
European Prize for Applied Arts 2012, World Crafts Council, Mons
Humor in Craft, Society for Contemporary Craft, Pittsburgh, U.S.A.
Auszeichnungen
1999, 1997
Start Stipend, The Netherlands Foundation for Fine Arts, Design and Architecture
2001
Stipendium, The Netherlands Foundation for Fine Arts, Design and Architecture
2008
Profielprijs 2008, Profiel Foundation
The Price of the French Community Walonia-Brussels 2008, Belgien
2011
Arbeitsstipendium in Norwegen
Sera Waters
2 Laurence Street, Rostrevor
SA 5073, Australien
seradan@dodo.com.au
www.serawaters.com.au
geb. 1979
Werdegang
1997-2000
Bachelor of Visual Arts (First Class Honours), SASA, University of South Australia 2003-2006
Masters of Arts in Art History, Adelaide University
Embroidery Summer School courses, Royal School of Needlework, Surrey, UK
Ausstellungen (Auswahl)
2006
Crooks & Nannies, downtown art space, Adelaide SA
2007
Spirited Away, Adelaide Central Gallery, Adelaide, SA
Quiet Hands, Gaff Gallery, curator: Rayleen Forrester, Port Adelaide SA
Hedgemaze, Light Square Gallery, Adelaide SA
2008
artroom5, Adelaide SA
2009
Nell Pearson, Sera Waters, Claude Jones & Beci Orpin, Edwina Corlette Gallery, Brisbane Qld
Just Is, Max Dawn Gallery, curated by Bev Southcott, Adelaide SA
Craft’n Disaster, The Project Space, Contemporary Art Centre of South Australia, Adelaide SA
Wangaratta Contemporary Textile Award, Wangaratta Vic
artroom5, Adelaide SA
Talente 2009, International Trade Fair, Munich, Germany
2010
Flyblown, FELTspace, Adelaide SA
Moving Wounded (ongoing participatory project): http://littleweeds.conservatory.org.au/theMovingWounded.html
Consumed, Adelaide Central Gallery, Adelaide SA
Little Weeds, online (littleweeds.conservatory.org.au) + Peel Street exhibition space (with Format Festival) +
Seedling Art Space, curator: Lisa Harms, Adelaide SA
2011
CavernLight, Lowrise Projects, Melbourne VIC
Sensorial Loop, Tamworth Textile Triennial, curator: Patrick Snelling, Tamworth, NSW (+ touring)
Flocked, Inside SAM’s Place residency, SA Museum (with Craftsouth), Adelaide SA
artroom5, Adelaide SA
Imagining Interiors, curator: Wendy Walker, Jam Factory, Adelaide, SA
Home Stories, Adelaide Central Gallery + Migration Museum, curator: Vivonne Thwaites, Adelaide SA
Covet, Adelaide Central Gallery, Adelaide SA
2012
Sensation Seekers, Fontanelle Gallery, Adelaide SA
Objectified, South Australia School of Art Gallery, curator: Karen Paris, Adelaide SA
Life, Stitching, Kerry Packer Civic Gallery, curator: Linda Marie Walker, Adelaide SA
.build me a city, aeaf, curator: Vivonne Thwaites, Adelaide SA
Auszeichnungen (Auswahl)
2002
Artists-in-studios, South Australian Youth Arts Board
79
2005
2010
AJA Roy Terrill Prize, Japanese Art History Essay Prize, Adelaide University
Ruth Tuck Scholarship, South Australian Youth Arts Board
Project & Development Grant, Arts SA
Judith Weinmair
Rosenstr. 7 a
82049 Grosshesselohe
Deutschland
www.judithweinmair.de
geb. 1963 in Bad Oyenhausen
Werdegang
2005-2007
École Lesage Paris
Formation professionnelle „Haute Couture“
Les Beaux arts du fil
École de Broderie Claire Liotta
Prüfungsvorbereitung CAP
Certificat d´aptitude professionnelle arts de la broderie main
Les Beaux arts du fil
École de Broderie Claire Liotta
Prüfungsvorbereitung BMA
Praktikum in den Pariser Ateliers Lesage, Montex, Valentin
Brevet des métiers d´arts broderie main
eigenes Atelier für Kunststickerei
„broderie haute couture“
2007-2008
2008
2008- 2010
2010
seit 2010
Kate Westerholt
c/o James Freeman Gallery
354 Upper Street
London N1 0PD
Großbritannien
info@jamesfreemangallery.com
geb. in Buffalo, USA
Werdegang
NYU Filmschule – Tisch School of the Arts
Ausstellungen (Auswahl)
2005
Erotica Group Show, Charing X gallery, London
2006
The Sesame Salon, London
Kunstsalon, Berlin
Memory Cloth project, LCC, London
2007
AAF London, Sesame Gallery
Art London, TAG Fine Arts
Bridge Art Fair, Sesame Gallery
FORM, Rebecca Hossack, London
Aquarium gallery, London
AAF Amsterdam , TAG Fine Arts
2008
Souled Out, Leonard Street Gallery, London
2009
Five Years, Sesame Gallery, London
2010
Wunderkammer, Sesame Gallery, London
80
Impressum
Galerie Handwerk der Handwerkskammer für München und Oberbayern
„Nadelwerke“ – eine Ausstellung der Galerie Handwerk
vom 17. Oktober bis 17. November 2012
Leitung: Wolfgang Lösche
Projektleitung: Elisabeth Bosch, Sabine Buhrs
Texte zur begleitenden Broschüre: Elisabeth Bosch, Dr. Michaela Braesel, Sabine Buhrs, Elke-Helene Hügel
Bildnachweis: Die Fotos stammen, soweit nicht anders angegeben, von den Ausstellern.
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