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Böller & Brot
präsentieren
ein internationaler Heimatfilm über Sex, Drugs, Rock’n’Roll und keine Rente
der neue Film der Regisseurinnen von „Schotter wie Heu“, „Der große Navigator“
und „Alarm am Hauptbahnhof“ (Grimmpreis 2012)
Presseheft
ab 29. August 2013 im Kino!
Regie, Buch, Kamera und Schnitt: Sigrun Köhler und Wiltrud Baier
Eine Produktion von Böller & Brot in Zusammenarbeit mit INDI FILM
in Coproduktion mit ZDF / 3Sat
gefördert von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg
Where‘s the Beer
and when do we get paid?
DOKUMENTARFILM
Deutschland 2012
Länge: 86 Minuten
Format: 1:1,85
Farbe
Dolby 5.1
englisch-bayrische Originalfassung
mit deutschen Untertiteln
weitere Informationen erhalten Sie unter: www.wheresthebeer.de
Pressebetreuung:
Verleih:
Pressebetreuung Steinmann
Sabine Steinmann und Anna Gierden
Winterseite 21 b
Böller und Brot GbR
Sigrun Köhler und Wiltrud Baier
Gerokstraße 37
04758 Cavertitz
70184 Stuttgart
Tel.:
mobil:
mail:
Tel.:
mobil:
mail:
034361-55800 / 0341-60445631
0177-5321600 / 0175-1482144
info@pressebetreuung.de
-2-
0711-6403590
0176-23230580
info@wheresthebeer.de
Where‘s the Beer
and when do we get paid?
INHALTSVERZEICHNIS
Kurzinhalt
4
Stab
5
Inhalt
6
Protagonisten
Jimmy Carl Black
7
andere Protagonisten
9
über Böller & Brot
11
über INDI FILM
13
über die Produktion
14
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Where‘s the Beer
and when do we get paid?
KURZINHALT
Wieso lebt Jimmy Carl Black, der legendäre Schlagzeuger von Frank Zappas „Mothers
of Invention“, in einem kleinen bayrischen Dorf?
„The Indian of the Group“ kann kaum Deutsch und wird in schönstem Bayrisch mit
„Servus, Mr. Black!“ begrüßt. Vom Höpflinger Bahnhof aus tourt der 70-Jährige im
besten Rentenalter als Schlagzeuger und Sänger durch Europa und muss seit vierzig
Jahren immer wieder die gleichen alten Zappa-Platten signieren.
Ein Internationaler Heimatfilm über Sex, Drugs, Rock’n'Roll und keine Rente.
„Don’t ask me what the sound is. You have to hear it!“ (Jimmy Carl Black)
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Where‘s the Beer
and when do we get paid?
STAB
BUCH, REGIE, KAMERA,
TON UND SCHNITT
Sigrun Köhler und Wiltrud Baier
TON-MISCHUNG
Ansgar Frerich
FARBKORREKTUR
Stefan Engelkamp
POSTPRODUKTION
Selina Titz, Martin Kuhnert
REDAKTION
Bettina Kasten
PROTAGONISTEN
Jimmy Carl Black („The Indian of the group“)
Don Preston
Bunk Gardener und Roy Estrada
von „The Mothers of Invention“
Eugene Chadbourne („Dr. Chad“)
Arthur Brown („The God of Hellfire“)
The Muffinmen
The Hurricanes
Moni Black
Blaskapelle Vogling Siegsdorf
u.v.m.
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Where‘s the Beer
and when do we get paid?
INHALT
Jimmy Carl Black war einmal ein richtiger Rockstar, damals vor 40 Jahren, als er bei
Frank Zappas Band „Mothers of Invention“ am Schlagzeug saß. Jetzt wohnt er in dem
bayrischen Dorf Höpfling, und die Welt hat ihn weitgehend vergessen. Aber er muss
immer noch auf Tour gehen – Rente bekommt er schließlich keine...
Als er mit siebzehn Jahren bei einem Elvis-Konzert die Mädchen reihenweise in Ohnmacht fallen sah, wusste er, dass er Musiker werden wollte. Reich ist er dabei nicht
geworden. „To tell you the truth, I don’t like to play the drums that much anymore. It’s
too hard a work, man. But I need the money.“
Die letzten zwei Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod im Jahr 2008 haben die
Filmemacherinnen Jimmy Carl Black im bayrischen Höpfling und bei seinen Auftritten
mit der Kamera begleitet. Black, der seine Krebserkrankung mit polterndem Humor
überspielt, begibt sich auf eine große Amerikatournee, die ihn noch einmal in seine
Heimatstadt El Paso führt.
Ein anrührender, aber auch komischer Film über die Vergänglichkeit des Ruhms und die
Schwierigkeit, im Alter als Künstler zu bestehen.
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Where‘s the Beer
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ÜBER DEN PROTAGONISTEN
JIMMY CARL BLACK
Jimmy Carl Black wurde 1938 in El Paso, Texas, geboren. Er begann seine musikalische Karriere in der Schule als Trompeter der „El Paso Highschool Band“. Mit 17 wird
der Besuch eines Konzertes von Elvis Presley im El Paso Colliseum für ihn wegweisend: „When I saw the effect he had on those women, I said: Man, that’s what I want to
do!”
Er heiratet ein Mädchen aus seiner Highschool, geht zur Armee (nach Kansas) und
träumt davon, Musiker zu werden. Da die Trompete nicht das optimale Instrument für
den Rock’n’Roll ist, kauft er sich ein Schlagzeug und zieht nach Los Angeles. Dort
gründet er die „Soul Giants“, und tingelt mit Cover-Versionen gängiger Hits durch die
Kneipen, bis die Band 1964 einen neuen Gitarristen namens Frank Zappa engagiert.
Der sagt: „Wenn ihr meine Songs spielt, mache ich euch reich und berühmt.“ Dagegen
hat Jimmy Carl Black nichts einzuwenden.
Frank Zappa wird Bandleader, zieht einen Plattenvertrag an Land und nennt die Gruppe
„Mothers“, was auf Wunsch der Plattenfirma in „Mothers of Invention“ geändert wird,
denn „Mother“ ist eine gebräuchliche Abkürzung für „Motherfucker“. „Freak out!“, 1966,
die erste LP der „Mütter der Erfindung“, wird unter Hungersnöten aufgenommen und ist
zwar in kommerzieller Hinsicht noch kein Erfolg, sichert der Band aber den Ruf als
„Rock-Avantgarde“. Da die „Mothers“ nicht besonders hübsch sind und auch keine
modischen Beatles-Frisuren haben, bastelt Zappa der Band das Image, ein Haufen
hässlicher, langhaariger Freaks mit einer ziemlich abgefahrenen Bühnenshow zu sein.
1966 gehen die „Mothers“ das erste Mal auf Tournee durch die USA und Europa. Es
folgt ein spektakuläres Engagement in New York, Arbeit an den nächsten vier Alben,
weitere große Tourneen, erste Auszeichnungen. Laut dem Rolling Stone Magazin 1969
ist Jimmy Carl Black einer der besten Schlagzeuger der Welt. Als im selben Jahr auch
die Sache mit dem Reichtum so langsam anfängt, löst Zappa die Band nach fünf
gemeinsamen Jahren auf. “We all just got a phone call from him stating that he had
decided to break up the band and our salary has ended as of last week.”
Während Frank Zappa eine grandiose Solokarriere vorantreibt, gründet Jimmy Carl
Black verschiedene Bands, die aber ohne finanziellen Erfolg bleiben. Zappa holte
„seinen Indianer“ 1972 noch einmal für den Film „200 Hotels“: Jimmy spielte den „Lonesome Cowboy Burt“, Ringo Starr spielte Zappa. Obwohl diese Gastauftritte von Zappa
gut entlohnt werden, hat Jimmy bald große Mühe, seine Familie mit mittlerweile 5
Kindern vom Musikmachen zu ernähren.
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Where‘s the Beer
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Mit langen Haaren kehrt er in seine texanische Heimat zurück und arbeitet in einer
Donut-Fabrik, bis er das Leben im kleinbürgerlichen Vorort von El Paso nicht mehr
aushält und Frau und Kinder verlässt. Mit Arthur Brown, dem „God of Hellfire“, betreibt
Jimmy in Austin, Texas, 10 Jahre lang ein Maler-Unternehmen. Viele der Kunden lassen
sich nach der Malerarbeit die Häuser von den beiden berühmten Musikern signieren.
Nebenbei machen sie gemeinsam Musik, aber auch diese Platte („Brown, Black & Blue“)
verkauft sich nicht. „No problem, let’s paint another house...“
Jimmy Carl Black hörte nie auf, Musik zu machen oder Bands auf die Beine zu stellen,
seien das „Geronimo Black“ in den 70er Jahren oder die „Grandmothers“ in den 80ern
mit seinen alten „Mothers“-Kollegen. Später ist er als lebende Legende mit ZappaCover-Bands wie den „Muffinmen“ aus Liverpool unterwegs, oder er begleitet mit seinem
„Steady Beat“ den Experimentalmusiker und Banjo-Virtuosen Eugene Chadbourne.
Jimmy Carl Black lernt 1997 bei einem Konzert in Traunstein die 20 Jahre jüngere Moni
kennen, ein glühender Zappa-Fan. „She was standing right in front of me looking at me
the whole time. What for is this good looking girl looking at me like that?“
Einige Monate später heiraten die beiden, und Jimmy Carl Black zieht zu ihr in eine mit
Zappa-Postern dekorierte Wohnung nach Höpfling, Bayern. Auf die Frage, ob er denn
nicht eifersüchtig sei auf Zappa, lacht er: „Well, man, he is dead, and I’m alive!“ Am 1.
November 2008 stirbt Jimmy Carl Black in Höpfling.
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Where‘s the Beer
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ÜBER ANDERE PROTAGONISTEN
EUGENE CHADBOURNE
Eugene Chadbourne wurde 1954 in Mount Vernon, New York, geboren. Von Blues über
Country und Bluegrass bis hin zu Free Jazz: Eugene Chadbourne aka Dr. Chad ist mit
seinem virtousen Gitarren- und Banjo-Spiel ein besonders innovativer Vertreter der
Experimentalmusik. Er hat u.a. mit John Zorn, Fred Frith oder Aki Takase zusammengearbeitet.
Seine CDs sind meist Unikate, die er aus alten Plattencovern zusammenbastelt, manchmal findet sich darin auch eine Socke oder ähnliches.
Als Jugendlicher war Chadbourne begeisterter Fan des Rockmusik spielenden
Indianers. Als er dann selbst erwachsen und Musiker geworden war, fragte er Jimmy
Carl Black Ende der 80er Jahre, ob er mit ihm zusammen auftreten wolle. Die beiden
sind seitdem über 15 Jahre mit der „Jack and Jim-Show“ um die Welt getourt.
Chadbourne lebt in Greensboro, North Carolina.
ARTHUR BROWN
Der 1942 in Whitby geborene Engländer Arthur Brown, genannt „The God of Hellfire“
hatte mit „Fire“ 1968 einen Nummer-1-Hit, der weltweit Millionen einspielte. Bei Brown
kam davon wenig an. Nach einer US-Tournee und ausbleibenden Zahlungen seiner
Produktionsfirma hatte er kein Geld mehr, um nach Hause fliegen zu können.
Er blieb in den USA und gründete Ende der 70er Jahre zusammen mit Jimmy Carl Black
ein Malerunternehmen in Austin, Texas. Gemeinsam strichen die beiden 10 Jahre lang
Häuser an, machten eine gemeinsame Platte („Brown, Black & Blue“) und blieben sich
freundschaftlich verbunden. Arthur Brown lebte zum Zeitpunkt der Dreharbeiten in
Portugal; er plante, in eine Jurte zu ziehen.
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Where‘s the Beer
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ROY ESTRADA
Estrada, der 1943 im kalifornischen Santa Ana geboren wurde, gründete gemeinsam mit
Jimmy Carl Black 1964 in Los Angeles die „Soul Giants“. Estrada spielte den Bass.
Frank Zappa erschien auf Estradas Einladung zum Vorspielen und wurde engagiert, die
Gruppe nannte sich „The Mothers of Invention“, und „the rest is history“.
Roy Estrada verließ die „Mothers“ 1969, bevor Zappa die Band auflöste. Zum Zeitpunkt
der Dreharbeiten arbeitete er als Prüfer für Autoabgasuntersuchung.
DON PRESTON
Der aus Detroit stammende Don Preston, Jahrgang 1932, wurde ebenfalls bekannt
durch seine Zusammenarbeit mit Frank Zappa. Er spielt Kontrabass, Klavier und
Keyboard und ist ein weltberühmter Pionier in Sachen Synthesizer. Der Komponist John
Varter bezeichnete ihn als den „father of modern synthesis“. Er wurde 1967 Mitglied der
„Mothers of Invention“.
Don Preston, Bunk Gardner und Jimmy Carl Black gründeten 1980 die „Grand-Mothers“,
die Band spielte in verschiedener Besetzung, löste sich schließlich auf und tauchte mit
unterschiedlichen Namen („The Grandmothers Re:Invented“ oder „The Grande
Mothers“) wieder auf.
Don Preston lebt in Los Angeles, ein paar Straßen weiter wohnt Bunk Gardener.
BUNK GARDENER
1933 in Cleveland mit dem Namen John Leon Guamera geboren, spielt diverse Blasinstrumente und kam, wie Don Preston, 1967 zu den „Mothers of Invention“. Seinen
musikalischen Weg begann er Anfang der 1950er Jahre, als er beim Cleveland Philharmonic Orchestra Fagott spielte.
Nach Auflösung der Band gründete er mit Jimmy Carl Black, Tom Leavey und Andy
Cahan „Geronimo Black“. Die Band scheiterte u. a. an ihren korrupten Managern.
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Where‘s the Beer
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ÜBER DIE CREW
BÖLLER & BROT
Sigrun Köhler und Wiltrud Baier sind „Böller & Brot“.
Seit dem Jahr 2000 arbeiten die Autorinnen, Regisseurinnen und Produzentinnen
Sigrun Köhler und Wiltrud Baier als „Böller & Brot“ zusammen an abendfüllenden
Dokumentarfilmen sowie Kurzfilmen, Videoinstallationen und Daumenkinos.
Im Jahr 2000 drehten Sigrun Köhler und Wiltrud Baier zum Thema „Zeit“ ihren ersten
gemeinsamen Dokumentarfilm „How Time Flies – Wie Zeit fliegt“ über den 100jährigen
Großvater Sigrun Köhlers. Davon gibt es sowohl eine 11-minütige Kurzversion als auch
die 88 Minuten lange Version. Der Film lief auf zahlreichen Festivals – u. a. im Rahmen
der „Semaine de la critique“ auf dem Filmfestival in Cannes – und wurde mit diversen
internationalen Preisen geehrt.
Zum Thema „Geld“ drehten sie 2002 „Schotter wie Heu“ über Deutschlands kleinste
Bank, die nach wie vor ohne Computer auskommt und sich im hohenlohischen
Gammesfeld befindet. Der Film wurde 2003 mit über 36.000 Zuschauern im Kino ein
Kultfilm. Gerade erschien er (mit Bonusmaterial „10 Jahre später“) bei goodmovies neu
auf DVD.
Zum Thema „Glaube“ begeleiteten sie einen schwäbischen Missionar, der nach 22
Jahren in Papua Neuguinea in die neuen Bundesländer, nach Neubrandenburg,
gesandt wird, um den „Ossis“ den Glauben zu bringen. „Der große Navigator – Gott ist
auch nur ein Mensch“ kam 2007 in die Kinos.
Mit „Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21“ nahmen sie sich mit
einem Augenzwinkern der Ereignisse um den Stuttgarter Hauptbahnhof und des
Themas „Macht“ an und erhielten dafür 2012 den Grimmepreis.
Und nun kommt ihr fünfter abendfüllender Kinodokumentarfilm zum Thema „Ruhm und
Reichtum“ „Wher’s the Beer and When Do We Get Paid?“ ins Kino.
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Where‘s the Beer
and when do we get paid?
Filmographie (Auswahl)
2012 WHERE’S THE BEER AND WHEN DO WE GET PAID?
(86 min, HD, DCP)
2011 ALARM AM HAUPTBAHNHOF – AUF DEN STRASSEN VON STUTTGART 21
(90 min, HD)
2007 DER GROSSE NAVIGATOR – GOTT IST AUCH NUR EIN MENSCH
(80 min, 35 mm)
2003 SCHOTTER WIE HEU
(99 min, 35 mm)
2000 HOW TIME FLIES – WIE ZEIT FLIEGT
(11 min und 88 min, 35 mm)
Sigrun Köhler hat vor ihrem Studium an der Filmakademie Baden Württemberg eine
Ausbildung zur Druckvorlagenherstellerin absolviert, und Wiltrud Baier lernte in
München das Konditorenhandwerk. Beide sind 1967 geboren.
Da ihre besondere Liebe nicht nur dem Film, der Koch- und Gartenkunst, Film- und
Baumschnitt, sondern auch dem Daumenkino gilt, organisierten die beiden im Rahmen
ihres Stipendiums an der Stuttgarter Akademie Schloss Solitude das 1. Internationale
Daumenkinofestival Solitude 2004.
Weitere Stipendien:
2006 Kunststiftung Baden-Württemberg, 2007 Deveron Arts, Schottland,
2011 Cité des Arts, Paris
www.boeller-und-brot.de
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Where‘s the Beer
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INDI FILM (Coproduzent)
Mit der Ludwigsburger Produktionsfirma INDI FILM arbeiten Sigrun Köhler und Wiltrud
Baier bereits seit ihrem dritten Langfilm „Der große Navigator – Gott ist auch nur ein
Mensch“ zusammen, realisierten auch gemeinsam den preisgekrönten „Alarm am
Hauptbahnhof“, und nun „Where’s the Beer and When Do We Get Paid?“
Die INDI FILM GmbH wurde im Juli 2001 von dem Produzenten / Autor Arek Gielnik und
dem Autor / Regisseur Dietmar Ratsch als Dokumentar- und Spielfilmproduktion in
Ludwigsburg gegründet.
INDI FILM realisierte zahlreiche preisgekrönte Dokumentarfilme, u.a. „Hochburg der
Sünden“, von Thomas Lauterbach, oder „Neukölln Unlimited“, von Agostino Imondi und
Dietmar Ratsch.
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Where‘s the Beer
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DIE REGISSEURINNEN ÜBER DIE PRODUKTION
Ein Freund, ein großer Zappa-Fan, sah eines Tages in einem kleinen vegetarischen
Imbiss in Stuttgart einen Typen, der große Ähnlichkeit mit dem legendären Schlagzeuger der „Mothers of Invention“ hatte. Unser Freund ging also zu ihm hin und machte
einen Scherz: „Are you the Indian of the group?“ Der Typ antwortete: „Yes, my name is
Jimmy Carl Black, and I’m the Indian of the group,“ sprach’s und verließ das Lokal.
Unser Freund war völlig von den Socken: Der Schlagzeuger von Frank Zappa in
Stuttgart! Er dachte betrübt an seine vielen unsignierten Mothers-Platten und wie er nun
die Gelegenheit verpasst hatte, eine Unterschrift von Herrn Black zu ergattern. Er
erzählte uns davon, und dass es das Gerücht gäbe, „the Indian of the group“ lebe
irgendwo in Süddeutschland.
Wir schrieben Jimmy Carl Black ins große weite Netz. Vier Tage später kam die Antwort:
„Wiltrud, How are you? I am fine. I would love to talk to you guys about a project. I live in
southern Germany but I am now in Beyern. I live about 15 km from the Chiemsee near
Traunstein. My telephone number is: 08662-XXX-XXX. Let’s get together and talk about
doing something, OK. Thanks for the interest. JCB.“
Wir nahmen unsere kleine Kamera und unseren Freund und seine Zappa-PlattenSammlung mit und fuhren nach Bayern. In Siegsdorf schaufelte man gerade zwei Meter
Schnee von den Dächern, und es war ernüchternd, die Musiklegende in einer bescheidenen 3-Zimmer-Wohnung anzutreffen.
Bayern mit seinen Lederhosen, Blasmusik und Tradition schien nicht unbedingt der
passende Ort für einen Zappa-Musiker, Ex-Hippie und Indianer aus El Paso. Herr Black
hat nie gelernt, Deutsch zu sprechen, noch weniger Bayrisch. Aber er signierte
freundlich den Platten-Stapel unseres Freundes. Und auf die Frage, ob er des
Signierens nie müde werde, meinte er: „Yes, I do. But it doesn’t do me any good.“ Seine
deutsche Frau lasse ihn auch alles signieren, was nicht niet- und nagelfest ist.
Und schon waren wir mittendrin in einem neuen Filmprojekt, das uns sechs Jahre lang
begleiten sollte…
Jimmy Carl Black wollte gern einen Film haben, der ihn – „famous“ war er ja schon –
auch noch „rich“ machen sollte, aber gefilmt werden wollte er nicht so sehr. „Always
shooting that camera! That’s your job! It’s a lousy job, but somebody’s got to do it!“ Als
Musiker war er gewohnt, Interviews zu geben und auf der Bühne oder, wenn’s hoch
kommt, noch backstage gefilmt zu werden, aber alles andere: Wozu sollte das gut sein?
In den zwei Jahren im Wechselbad der Finanzierungszu-, –ab- und –zusagen, filmten
wir, wann immer es uns möglich war oder wir es für unbedingt nötig hielten. Jimmy
dauerte das alles zu lange. Als habe er eine Vorahnung, erinnerte er uns oft daran: „Get
me while you can! I may not be around for too long!“
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Where‘s the Beer
and when do we get paid?
Sein körperlicher Zustand verschlechterte sich, die letzte große US-Tournee mit Eugene
Chadbourne war für ihn schon sehr beschwerlich. Und doch, genau das war sein Leben:
Herumreisen, alte Zappa-Platten signieren, in Hotelzimmern fernsehen und den
Rhythmus halten wie ein Uhrwerk.
„Wir haben uns gefragt, wie das ist mit dem Ruhm und dem Reichtum, und mit der
Arbeit im Alter. Und was blüht uns, wenn wir einmal 70 sind. Werden wir immer noch
Filme machen können / wollen? Werden wir, wie Jimmy, trommeln bis zum Schluss?“
Selbst Jimmy Carl Blacks Tod konnte die Witwe von Frank Zappa, Gail Zappa, nicht
bewegen, Songs der „Mothers of Invention“ (für die sie die Rechte geerbt hat) in diesem
Film zu erlauben. Nicht einmal das Lied „Lonesome Cowboy Burt“, das Zappa für Jimmy
Carl Black geschrieben hatte.
Gail Zappa benötigte fast ein Jahr, um die Begründung für eine Absage zu finden: Eine
Szene des Films zeigt Fans, die nach einem Konzert ihre alten „Mothers“-LPs von
Jimmy signieren lassen. Diese Platten seien – nach Frau Zappas Ansicht – Fälschungen.
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