Bejian Noori Aufenthalt: PCEA Tumutumu Hospital Karatina,Kenia

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Bejian Noori Aufenthalt: PCEA Tumutumu Hospital Karatina,Kenia
Name: Bejian Noori
Aufenthalt: P.C.E.A. Tumutumu Hospital Karatina,Kenia (Privatkrankenhaus)
Famulaturdauer: 6 Wochen (23 Juli-31.August 2012)
Ich studiere Humanmedizin im 6.Semester und habe im Sommer 2012 6 Wochen in einem
Krankenhaus in Kenia famuliert.
Die Famulatur habe ich mir mit einer Freundin (siehe Dora Csengeri) selbst organisiert, also
unabhängig von irgendwelchen Förderungsprogrammen.
Mit den Bewerbungen begannen wir schon ziemlich früh-im November/Dezember haben wir uns auf
der Liste der Krankenhäuser der WHO und anhand von Wikipedia die Länder (und Krankenhäuser)
die uns interessieren herausgesucht und haben dann eine Bewerbungsvorlage (Motivationsschreiben
und Lebenslauf) auf Englisch geschrieben, bei der wir nur den Namen des jeweiligen Landes bzw. des
Krankenhauses ändern mussten und mehr als 20 Bewerbungen an Länder der ganzen Welt geschickt.
Die ersten Zusagen bekamen wir (ca. im Jänner) von den Krankenhäusern aus Indien und Kenia, die
Entscheidung fiel uns sehr schwer, jedoch gab der Monsun der in Indien in den Sommermonaten
vorherrscht den Ausschlag und wir entschieden uns für Kenia.
Unsere Flugtickets kauften wir schon sehr früh, da uns von allen Seiten gesagt wurde, dass die Tickets
immer teurer würden je später man sie kaufte-was aber nicht stimmt. Wir buchten unsere Tickets
online (über checkfelixx.com)schon im Jänner um ca. 620Euro,ich habe aber gesehen, dass es im Mai
welche um jeweils 570Euro (Hin und Zurück) gegeben hätte.
Mit den Reisevorbereitungen selber begannen wir ca. im Mai, zu der Zeit starteten wir mit unseren
Impfungen. Der Grund für den frühen Anfang war nicht nur das Einplanen von angemessenen
Impfabständen sondern eher die Tatsache, dass die benötigten Impfungen leider allesamt sehr teuer
sind und eine Aufteilung daher der Geldbörse zuträglich ist ;)
Impfungen die für Kenia vorgeschrieben/empfohlen werden sind:
HepA/B-wird bei Medstudenten von der AUVA übernommen, also am besten frühzeitig (wenn
möglich schon mehrere Monate vorher) dort anrufen und klären
Meningokokken
Diphterie/Polio/Pertussis/Tetanus-4fachImpfung (löste bei mir starke Impfreaktion aus, am besten
nicht kombinieren mit einer anderen Impfung)
Tollwut(leider sehr teuer, wir waren aber insgesamt 2 Monate in Kenia-mit Backpack-unterwegs,
wurde uns daher empfohlen, wobei ich sagen muss, dass mir keine streunenden Tiere über den Weg
gelaufen sind, würde diese Impfungen daher echt nicht empfehlen)
Gelbfieber-NICHT für Kenia nötig, wir hatten aber geplant nach Tansania rüber zufliegen und dort ist
es nötig für die Einreise
Wir haben alle Impfungen in der Impfstelle Graz (Friedrichstraße 1-direkt neben der GKK)gemacht, da
die Impfungen dort alle (um einiges) billiger sind und auch die Öffnungszeiten besser mit unseren
jeweiligen Stundenplänen kollidierten :)
Bezüglich einer Malariaprophylaxe habe ich sehr lange überlegt, da Kenia -vor allem an der Ostküste
wo wir hinwollten-ein Hochrisikogebiet ist, haben uns aber jedoch dagegen entschieden da wir uns in
der Zeit in der wir im Krankenhaus arbeiteten nicht in einem solchen aufhielten und uns in Kenia
Malariatabletten kaufen wollten.
Ich würde es auch jedem Reisenden nach Afrika empfehlen die Malariaprophylaxe dort zu kaufen, ist
an jeder Ecke zu kriegen und auch viel viel billiger.(habe trotz der allseits gefürchteten
Nebenwirkungen dort Mefloquin gekauft/genommen: 4 Tabletten um 2.50 Euro, keine
Nebenwirkungen und nur für den Zeitraum den ich an der Küste verbracht habe-ist auch von der
Dosierung besser als Malarone, wird nämlich nicht täglich sondern 1 Mal wöchentlich eingenommen)
Zusätzlich habe ich auch noch "no bite"-Mückenschutz für die Haut und für die Kleidung gekauft.
Dieser Mückenschutz enthält 50% DEET-und hilft echt gut!! Das Spray für die Kleidung habe ich dort
weggeschmisse, kostet ca. 10 Euro und hilft rein gar nix, außer dass man selber vom Gestank
benommen wird. Würde eher 1(für längere Aufenthalte 2 der Hautsprays kaufen-dort haben sie zwar
auch Antimückenmittel, aber ohne DEET, sie sind also nicht so effektiv)
Tja zu den Vorbereitungen wäre nicht mehr viel zu sagen, habe davor jede Menge
Drogeriemittel/Insektensprays/Feuchttücher und was weiß ich alles gekauft, in der Annahme dort
nichts zu finden, tja falsch gedacht, hab ganz schön blöd geschaut als ich dort ankam und realisierte
dass sie dort so gut wie ALLES und auch noch billiger haben ;)
Also wirklich nur das nötigste mitnehmen-die Tasche ist nämlich schwer genug und den Platz könnt
ihr sicherlich für etwas anderes brauchen ;)
Im Krankenhaus angekommen-es befand sich in der Nähe von einem kleinen Städtchen/Dorf namens
Karatina, ca 4 Stunden von Nairobi entfernt, waren die Leute dort mehr als überrascht, da keiner uns
erwartet hatte-der ärztliche Leiter hatte vergessen den Leuten dort Bescheid zu sagen.
Bis auf die erste Nacht, die wir in einem Bunker ohne Strom, Licht, Bad oder Heizung verbringen
mussten war unsere Unterkunft sehr gut.
Wir durften im krankenhauseigenen Guest House leben, ca. 10 Euro pro Nacht, ohne Mahlzeiten.
Das Guest House war sauber und bis auf uns 2 hat dort keiner gelebt, was nicht weiter schlimm war
da wir einen eigenen Securitymann hatten, der rund um die Uhr da war.
Telefon/Radio/Inet oder Computer gibt es dort nicht, sollte also wenn möglich selber mitgenommen
werden-vor allem ein Handy mit kenianischer Simkarte ist ein MUSS.
Die Simkarte kriegt man dort überall und sehr billig (ca. 5 Euro, die Freiminuten die man sich aufs
Handy laden kann gibt’s auch überall)
Heizungen gab es leider auch keine dort, was wirklich ein Problem darstellte da wir dort den
Juli/August verbrachten-also mitten im kenianischen Winter gelandet waren, was hieß dass wir
täglich mit Regen, Nebel und Kälte ankämpfen mussten (auch im Krankenhaus wurde nicht geheizt,
die armen Patienten lagen mit Jacken, Hauben, Schals und Handschuhen im Bett)
Außerdem muss man sich darauf gefasst machen dass es oft kein Wasser gibt, in unseren letzten 2
Wochen dort fiel das Wasser ganz aus, was hieß dass wir uns tagelang über Wassereimer versorgen
mussten (also Feuchttücher dort unbedingt vorher kaufen!!)
Alles in allem waren die Ausfälle aber nicht so schlimm, da man sich nach ein paar Wochen dort an
die Lebensumstände dort gewöhnt.
Das Krankenhaus in dem wir unsere Famulatur machten entpuppte sich als Privatkrankenhaus-wenn
die Ärzte uns das nicht gesagt hätten hätten wir es niemals geglaubt. Das war leider auch der Grund
wieso sich die Famulatur dort nicht sehr von einer Famulatur in Österreich unterschied-viel durften
wir nicht selber machen, bis auf Blutabnahmen und Patientenaufnahmen. Jedoch durften wir die
Ärzte überallhin begleiten, bei Geburten zusehen/helfen und auch im OP assistieren.
Auch einen Einblick ins Labor haben wir bekommen, was besonders interessant war, da dort HIV,
AIDS, Malaria und TBC Routinebefunde sind.
Die Verhältnisse dort sind natürlich ganz anders ,auch die Hygiene und der Umgang mit Menschen ist
mehr als erschreckend aber auf jeden Fall eine Reise dorthin wert, weil man einfach die Unterschiede
sieht und den Standard in Österreich wertschätzen lernt.
Außerdem sieht man dort Krankheiten, Tumore und Verletzungen die man sonst nur aus
Lehrbüchern kennt, Tumore so groß wie ein Säugling, Dekubitus Grad 4 und vieles mehr.
Ich bereu meine Reise und Famulatur nach Kenia auf keinen Fall und würde allen weiterempfehlen
auch nach Afrika zu reisen, wobei ich aufgrund der politischen Verhältnisse und den Berichten der
Leute die ich dort kennengelernt habe eher empfehlen würde nach Tansania und Sansibar zu reisen
bzw. dort die Famulatur zu absolvieren.
Bei etwaigen Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, auch wenn es um die Planung der Reiseroute
oder meine Erfahrungen dort geht...einfach eine Mail an bejian.noori@stud.medunigraz.at
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